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DABregional | 01/13 1 DAB regional | 01/13 2. Januar 2013, 45. Jahrgang Offizielles Organ der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen | Körperschaft des öffentlichen Rechts Druckerei: Bechtle Druck&Service, Zeppelinstraße 116, 73730 Esslingen Das DAB regional wird allen Mitgliedern der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen zugestellt. Der Bezug des DAB regional ist durch den Mitgliedsbeitrag abgegolten. Verlag, Vertrieb, Anzeigen: corps. Corporate Publishing Services  GmbH, Kasernenstraße 69,  40213 Düsseldorf, Tel. (0211) 54227-700 Internet: www.corps-verlag.de Anzeigen: Dagmar Schaafs  E-Mail: [email protected] Redaktion Versorgungswerk: Verantwortl.: Dipl.-Kfm. Thomas Löhning Inselstraße 27, 40479 Düsseldorf Tel. (0211) 49238-0 Fax (0211) 49238-30 Internet: www.vw-aknrw.de E-Mail: [email protected] Regionalredaktion NRW: V. i. S. d. P.: Christof Rose (ros),  Pressesprecher Zollhof 1, 40221 Düsseldorf Tel. (0211) 4967-34/35 Internet: www.aknw.de E-Mail: [email protected] Impressum Herausgeber Architektenkammer NRW Dipl.-Ing. Hartmut Miksch Dipl.-Ing. Michael Arns Dipl.-Ing. Reiner Fuest  Dr.-Ing. Christian Schramm editorial 3 Starten wir optimistisch! aktuell 4 Vorstand diskutierte Entwicklung des Klimaschutzplans NRW 5 Gespräch mit NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin 6 StadtBauKultur NRW: Start der zweiten Dekade Herausragende Schulbauten in NRW gesucht! 7 Fachtagung: Über den Mehrwert von Wettbewerben 8 Presse-Präsentation des neuen Kinderbuchs 9 Symposium „Kunst am Bau“ mit Kulturministerin Ute Schäfer Architektur-Fachexkursion nach Rotterdam veranstaltungen 10 Tag der Architektur: Bitte bis 31.01.2013 Beiträge einreichen! Terminvorschau 2013  Haus der Architekten: Ausstellung „Stahlinnovationspreis“ politik 11 Aktuelle Meldungen 12 Gastbeitrag von NRW-Bauminister Michael Groscheck:  Eckpfeiler einer sozial orientierten Wohnungsbaupolitik in NRW“ blickpunkt 14 Verkehrsweg Fluss: Ausbauprojekte an Häfen in NRW service 16 Baukosteninformationsdienst: Neue Programme und Bücher berufspraxis 17 Arbeitsstättenverordnung: Planung von Arbeitsstätten Rechtsproblem: Wie vorausschauend muss ein Architekt planen? 18 Aktuelle Prognose des Bauvolumens in NRW prisma 19 Ausstellungen, Auszeichnungen 20 Auslobungen, Informationen 21 Veranstaltungen, Publikationen akademie 22 Seminare der Akademie der Architektenkammer NRW versorgungswerk 24 Geschäftsbericht für das Geschäftsjahr 2011 27 Veränderte Beitragssätze für 2013 VVS beschließt allgemeine Rentenbemessungsgrundlage 2013 verbände 28 BDA: BDA Masters in Aachen vergeben 29 BDB: Aktuelles aus dem BDB.NRW VAA: VVS revidiert Ablehnungsbeschluss von 2011 30 VFA: Vorschau 2013 31 ai nw: Leitfaden „Arbeitszeitmodelle“ auf den Weg gebracht bdla: Hundertfach - Jubiläum des bdla 32 SRL · IfR · BDA: Neue Homepage „Wir Stadtplaner in NRW“ VjA: Workshop in Gelsenkirchen

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DAB regional | 01/132. Januar 2013, 45. JahrgangOffizielles Organ der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen | Körperschaft des öffentlichen Rechts

Druckerei: Bechtle Druck&Service, Zeppelinstraße 116, 73730 Esslingen

Das DAB regional wird allen Mitgliedern der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen zugestellt. Der Bezug des DAB regional ist durch den Mitgliedsbeitrag abgegolten.

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Regionalredaktion NRW:V. i. S. d. P.: Christof Rose (ros), PressesprecherZollhof 1, 40221 DüsseldorfTel. (0211) 4967-34/35Internet: www.aknw.deE-Mail: [email protected]

ImpressumHerausgeberArchitektenkammer NRWDipl.-Ing. Hartmut MikschDipl.-Ing. Michael ArnsDipl.-Ing. Reiner Fuest Dr.-Ing. Christian Schramm

editorial 3  Starten wir optimistisch!

aktuell 4  Vorstand diskutierte Entwicklung des Klimaschutzplans NRW 5 Gespräch mit NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin 6 StadtBauKultur NRW: Start der zweiten Dekade

Herausragende Schulbauten in NRW gesucht! 7 Fachtagung: Über den Mehrwert von Wettbewerben 8 Presse-Präsentation des neuen Kinderbuchs 9 Symposium „Kunst am Bau“ mit Kulturministerin Ute Schäfer

Architektur-Fachexkursion nach Rotterdam

veranstaltungen 10  Tag der Architektur: Bitte bis 31.01.2013 Beiträge einreichen!

Terminvorschau 2013 Haus der Architekten: Ausstellung „Stahlinnovationspreis“

politik 11 Aktuelle Meldungen 12  Gastbeitrag von NRW-Bauminister Michael Groscheck:  „Eckpfeiler einer sozial orientierten Wohnungsbaupolitik in NRW“

blickpunkt 14  Verkehrsweg Fluss: Ausbauprojekte an Häfen in NRW

service 16  Baukosteninformationsdienst: Neue Programme und Bücher

berufspraxis 17  Arbeitsstättenverordnung: Planung von Arbeitsstätten

Rechtsproblem: Wie vorausschauend muss ein Architekt planen? 18  Aktuelle Prognose des Bauvolumens in NRW

prisma 19  Ausstellungen, Auszeichnungen 20  Auslobungen, Informationen 21  Veranstaltungen, Publikationen

akademie 22  Seminare der Akademie der Architektenkammer NRW

versorgungswerk 24  Geschäftsbericht für das Geschäftsjahr 2011 27  Veränderte Beitragssätze für 2013

VVS beschließt allgemeine Rentenbemessungsgrundlage 2013

verbände 28  BDA: BDA Masters in Aachen vergeben 29  BDB: Aktuelles aus dem BDB.NRW

VAA: VVS revidiert Ablehnungsbeschluss von 2011 30  VFA: Vorschau 2013 31  ai nw: Leitfaden „Arbeitszeitmodelle“ auf den Weg gebracht

bdla: Hundertfach - Jubiläum des bdla 32  SRL · IfR · BDA: Neue Homepage „Wir Stadtplaner in NRW“

VjA: Workshop in Gelsenkirchen

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Editorial | Nordrhein-Westfalen

Liebe Kollegin,lieber Kollege!

Die Welt ist – anders als im Maya-Kalender angedeutet - nicht am 21. Dezember 2012 untergegangen. Aber nicht nur deshalb beginnt das Jahr 2013 für uns Architektinnen und Architekten, Innenarchitekten, Landschaftsarchitekten und Stadtplaner mit guten Nachrichten.

Ich habe Sie an dieser Stelle und bei vielen berufspoli-tischen Reden in den vergangenen Jahren mit dem Thema „HOAI“ konfrontieren müssen. Aber steter Tropfen höhlt den Stein, und nun gibt es – hoffentlich verlässliche – Aus-sagen von Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler, dass die Novellierung der HOAI in diesem Frühjahr durch die Bundesregierung mit Zustimmung des Bundesrates be-schlossen werden soll. Und es zeichnet sich ab, dass dabei nicht nur strukturelle Verbesserungen des Verordnungstextes, sondern auch eine akzeptable Erhöhung der Honorarwerte umgesetzt werden.

Auch das Thema „Wohnungsbau“ wird uns weiter in-tensiv beschäftigen. Wir haben uns in den zurückliegenden Monaten intensiv darum bemüht, vor allem die Problema-tik des Mangels an bezahlbaren Mietwohnungen in den Wachstumsstädten in das öffentliche Bewusstsein zu bringen. Mit Erfolg, denn mittlerweile sind nicht nur zahl-reiche Medien auf das Thema eingestiegen, sondern auch die Politik. Unser Bauminister Michael Groscheck hat das Thema „bezahlbares Wohnen“ zu einem Grundsatzthema gemacht. SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück kündigte an, den Wohnraummangel zu einem Wahlkampfthema ma-chen zu wollen. Auch wenn die Problematik zu grund - legend ist, um sie nur in Wahlkampfzeiten aufzukochen – wichtig bleibt aus unserer Sicht, dass die Politik sich des Themas annimmt, insbesondere der Frage nach der Zu-kunft des geförderten Wohnungsbaus.

Wir werden in NRW weiter darauf drängen, dass die Wohnungsbauförderung mit mindestens einer Milliarde Euro im Jahr intensiv betrieben wird. Dass diese Förderung im Jahr 2013 von 850 Millionen auf 800 Mio. Euro gekürzt werden soll, ist jedenfalls nicht das richtige Signal.

Richtig ist hingegen das Ziel, unser Klima zu schützen. Hier ist weiterhin viel zu tun, denn eine Sanierungsquote von gerade mal einem Prozent im Jahr reicht bei weitem

Starten wir optimistisch!

nicht aus, um die ambitionierten Klimaschutz-ziele der Landes- bzw. der Bundesregierung zu erreichen. Die Architektenkammer begrüßt deshalb grundsätzlich die Ausrichtung des Kli-maschutzgesetzes und des Klimaschutzplans, der gegenwärtig zur praktischen Umsetzung der Gesetzesziele erarbeitet wird. Mit unseren Vizepräsidenten Michael Arns und Dr. Christian Schramm sind wir in zwei wichtigen Arbeits-gruppen vertreten, die den Klimaschutzplan vorbereiten. Wir alle sind aufgerufen, gemein-sam daran zu arbeiten, unsere Altbauquartiere auf einen modernen Stand zu bringen – und zwar nicht allein energetisch, sondern auch in Fragen der Barrierefreiheit und der infrastruk-turellen Einbindung.

Diese Aspekte werden auch eine ganz zen-trale Rolle in unserer Landesinitiative Stadt-BauKultur NRW spielen, die in diesem Jahr mit Kraft in die zweite Dekade starten soll. Die Ar-chitektenkammer hat bereits mit der Aktions-plattform „NRW lebt.“ ein Projekt vorgeschla-gen, das den demografischen Wandel mit sei-nen Auswirkungen auf das Planen und Bauen umfassend untersuchen und diskutieren wird.

Sie sehen: Die Architektenkammer NRW hat schon jetzt eine ganze Reihe wichtiger Themen und Termine im Kalender stehen, die uns im Jahr 2013 beschäftigen werden. Wir werden wie gewohnt hier im Deutschen Archi-tektenblatt, unter www.aknw.de, auf Facebook und Twitter darüber berichten und freuen uns auf Ihre Anregungen und Kommentare.

Ein erfolgreiches, gesundes und glückliches Jahr 2013 wünscht Ihnen Ihr

Hartmut Miksch

Präsident der Architektenkammer

Nordrhein-Westfalen

[email protected]

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Nordrhein-Westfalen | Aktuell

Herausforderung KlimaschutzAKNW-Vorstand diskutierte Entwicklung des Klimaschutzplans Nordrhein-Westfalen

u Die Ziele des Klimaschutzgesetzes NRW sind unstrittig und erfahren die volle Unter-stützung der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen. „Die baulichen Anforderungen, die nun entwickelt werden, müssen aber mach-bar und bezahlbar sein - sonst wird die Um-setzung nicht gelingen“, mahnte der Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, Hartmut Miksch, am 4. Dezember 2012 in Düs-seldorf. Der Vorstand der AKNW diskutierte in seiner Dezember-Sitzung ausführlich über den Klimaschutzplan, der gegenwärtig in Ar-beitsgruppen entwickelt wird.

Für die Architektenkammer NRW sind ihre Vi-zepräsidenten Michael Arns und Dr. Christian Schramm in den Arbeitsgruppen „Private Haus-halte“ bzw. „Bauen/Gewerbe, Handel, Dienst-leistungen“ aktiv. Sie berichteten, dass die Be-ratungen zwar intensiv und mit großem zeit-lichem Engagement geführt würden, konkrete Ergebnisse aber noch ausstünden. „Wir haben den Klimaschutzplan stets gefordert, allerdings mit klar definierten Teilschritten und entspre-chenden Evaluationen“, unterstrich der AKNW-Vorstand noch einmal.

Die Architektenkammer regt an, in die Über-legungen auch die Themen „Umgang mit dem Rückbau in Schrumpfungsregionen“ sowie „Klimaschutz und Soziale Stadt“ einzubezie-hen. Kammerpräsident Hartmut Miksch hob die Bedeutung einer Betrachtung der Bezugs-größe Quartier hervor. „Wir wollen gerne in Pilotprojekten quartiersweise Klimaschutz-analysen für die bauliche Sanierung des Be-stands erproben“, sagte Miksch und kündigte an, über diese Frage mit Bauminister Michael Groschek sprechen zu wollen. In diesem Zu-sammenhang werde er auch darauf hinweisen, dass die Forschung im Bereich des Bauens im Bestand und entsprechender Baumaterialien deutlich verstärkt werden müsse.

Wohnungspolitische GesprächskreiseAls erfreuliches Signal wertete der Vorstand die Einrichtung von wohnungspolitischen Ge-sprächskreisen durch die beiden großen Par-teien in Nordrhein-Westfalen. Sowohl die re-gierende SPD als auch die Oppositionsführe-rin CDU hatten im November 2012 Fachleute aus der Planungs-, Bau- und Wohnungswirt-schaft zu einem Austausch mit den Fachpoli-tikern ihrer Landtagsfraktionen eingeladen. „Zum ersten Mal seit langem wird der Woh-nungsbau politisch wieder ernst genommen“, konstatierte Kammerpräsident Hartmut Miksch, der für die AKNW an den Gesprächen teilge-nommen hatte. Es sei wichtig, dass sich die Kammer hier intensiv einbringe, denn die Dis-kussion um raschen Ergänzungsbau von Woh-nungen in den Wachstumsstädten provoziere sehr schnell eine Diskussion, ob die Wohnungs-standards nicht abgesenkt werden könnten. „Wir müssen darauf Acht geben, dass nicht erneut ein Einfach-Wohnungsbau entsteht, der später aufwändig nachgebessert werden muss“, betonte Hartmut Miksch. Auch halte er die Nachverdichtung in Innenstädten durch Wohn-Hochhäuser zumindest im Bereich des geför-derten Wohnungsbaus für nicht zielführend.

„Die Erfahrungen der 1960er und -70er Jahre sind doch wohl eindeutig.“

baukunst-nrw bald mit App

Erfreut vernahm der Vorstand den Bericht über die Verleihung des Deutschen Denkmalschutz-preises im Bereich „Internet“ an das Projekt www.baukunst-nrw.de, die am 12. November 2012 in Wismar stattgefunden hatte. Der in-ternetbasierte Führer zu Architektur und Inge-nieurbaukunst in NRW trifft auch im Wirt-schaftsministerium auf Interesse, erläuterte Kammerpräsident Miksch. In einem Gespräch mit Minister Garrelt Duin (vgl. nebenstehen-den Bericht) habe der Wirtschaftsminister vor allem darauf abgehoben, dass der Kultur- und Städtetourismus dank der Objektdatenbank baukunst-nrw effizient unterstützt werden könnte. Das Wirtschaftsministerium zeigte sich deshalb daran interessiert, gemeinsam eine „App“ für baukunst-nrw zu entwickeln, um die Nutzung des Architekturführers auf mobilen Endgeräten noch besser möglich zu machen. Der Vorstand der Architektenkammer NRW beschloss, eine entsprechende Applikation für iPhone und Android programmieren zu lassen. t Christof Rose

Sigurd Trommer (2. v. r., Präsident der Bundesar-chitektenkammer) und Dr. Tillmann Prinz (m., Bun-desgeschäftsführer) waren am 4. Dezember Gast in der Vorstandssitzung der Architektenkammer NRW. Trommer, Mitglied der AKNW und früherer Stadt-baurat in Bonn, betonte in einer kurzen Ansprache die besondere Verantwortung, die dem Berufsstand der Architektinnen und Architekten nach seiner Überzeugung zukomme. Der Präsident der Bun-desarchitektenkammer lobte das große Engage-ment der AKNW für den Erhalt eines bezahlbaren Mietwohnungsbaus und bedankte sich bei AKNW-Präsident Hartmut Miksch (r.) sowie den Vizepräsi-denten Michael Arns (l.) und Dr. Christian Schramm (2. v. l.) für die intensive ehrenamtliche Arbeit von Repräsentanten der AKNW auf Bundesebene.

Bundesarchitektenkammer zu Gast in Sitzung des Vorstands

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Aktuell | Nordrhein-WestfalenFo

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Architekturpolitik ist WirtschaftspolitikGespräch der AKNW mit NRW-Wirtschaftsminister Duin über HOAI, Kreativwirtschaft, Tourismus und Berufszulassung

Garrelt Duin, Minister für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Hand-werk des Landes Nordrhein-Westfalen, im Gespräch mit AKNW-Präsident Hartmut Miksch (r.)

u Mit einem klaren Bekenntnis zum Berufsstand der Architekten und Stadtplaner in Nordrhein-Westfalen schloss ein intensiv geführtes Ge-spräch der Architektenkammer NRW mit dem Minister für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk des Landes Nordrhein-Westfalen, Garrelt Duin, ab. Der Minister unterstrich im Austausch mit AKNW-Präsident Hartmut Miksch die Bedeutung, die Architekten, In-nenarchitekten, Landschaftsarchitekten und Stadtplaner für die Wirt-schaftskraft in Nordrhein-Westfalen entfalten. Sie seien wichtige Mo-toren für die Gestaltung und den Umbau des Landes. Auf ihr Fachwis-sen setze die Wirtschaftspolitik insbesondere zur Überwindung demografischer Verwerfungen, sozialer Disparitäten und bei der Ent-wicklung des Standorts Nordrhein-Westfalen im Wettbewerb der eu-ropäischen Regionen.

Präsident Miksch sagte die Unterstützung der Architektenkammer zur Weiterentwicklung wirtschaftspolitischer Zielrichtungen zu. Er unter-strich in diesem Zusammenhang die Bedeutung der Honorarordnung für Architekten und Stadtplaner. Minister Duin kündigte erste länder-übergreifende Gespräche der Wirtschaftsminister zum Sachstand der Novellierung an. Duin und Miksch verabredeten einen engen Austausch zum weiteren Verfahren.

Mit besonderer Freude reagierte Hartmut Miksch auf einige zentra-le Aussagen des Kreativreports NRW, den das Wirtschaftsministerium im Sommer 2012 herausgegeben hatte. Der Report listet die Wirt-schaftsstärke und Spezifika von insgesamt elf Teilmärkten der Kreativ-

wirtschaft in NRW auf, vom Buchmarkt über die elektronischen Medi-en bis zur Design- und Softwarebranche. Demnach ist „mit der Archi-tektenkammer der Teilmarkt Architektur gut organisiert und hat eine funktionierende Lobby in der Landespolitik“. Minister Duin bekräftigte diese Einschätzung noch einmal ausdrücklich.

Die Verleihung des Deutschen Preises für Denkmalschutz in der Kategorie Internetpreis an „baukunst-nrw“, den Internetführer zu Architektur und Ingenieurbaukunst in Nordrhein-Westfalen, nahm Minis-ter Garrelt Duin erfreut zur Kenntnis. Der Datenbank mit inzwischen über 1400 Objekten, die von der Architektenkammer NRW gemein-sam mit der Ingenieurkammer-Bau aufgebaut wurde und seit 2007 ko-operativ betrieben wird, sprach der Minister eine große Bedeutung für den touristischen Markt zu. Ein Angebot, welches Baukultur über Rou-tenplaner und gezielte Suchfunktionen erfahrbar mache, sei ein we-sentlicher Motor für die touristische Entwicklung des Landes. In die-sem Zusammenhang erläuterte Kammerpräsident Hartmut Miksch die Idee, durch eine App die Verbreitung des Portals www.baukunst-nrw.de auf Smartphones und anderen mobilen Endgeräten zu verbessern.

Abschließend tauschte man sich über das sogenannte Anerken-nungsgesetz aus, welches derzeit im parlamentarischen Raum bera-ten wird. Hartmut Miksch stellte dar, dass es im Bereich der Architek-tur und Stadtplanung keinen Fachkräftemangel gebe und es daher kaum erforderlich sei, die Zugangsvoraussetzungen zur Berufszulas-sung durch ein Gesetz abzusenken. Wirtschaftsminister Garrelt Duin nahm diese Einschätzung dankend auf. t Markus Lehrmann

Kreativwirtschaft als besonderes Anliegenu Der nordrhein-westfälische Wirtschaftsminister Garrelt Duin zeigt sich für die Anliegen und Themen der Kreativwirtschaft in NRW nicht nur offen, sondern auch persönlich sehr interessiert. Kurz nach dem Gespräch zwischen seinem Haus und der Architektenkammer am 26.11.12 lud Duin einige Vertreter der Branche zu einem persönlichen Austausch ein. AKNW-Präsident Hartmut Miksch, Werner Lippert (Clustermanager CREATIVE.NRW) und der Minister diskutierten da-bei u. a. über die Probleme der (Nicht-)Planbarkeit von Kreativquar-tieren. Es wurde vereinbart, dieses Thema, das für Architekten und Stadtplaner genauso interessant ist wie für Künstler und andere Kre-ative, in einer Veranstaltung vertiefend zu bearbeiten. t ros

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Nordrhein-Westfalen | Aktuell

Start der zweiten Dekade mit neuen Projektenu Mit der Verabschiedung des Landes-haushalts 2012 Ende November vergangenen Jahres wurde die Grundlage geschaffen, um die zweite Dekade für die Landesiniti-ative StadtBauKultur NRW konkret zu be-ginnen. Im Frühjahr soll die neue Geschäfts-stelle in Gelsenkirchen ihre Arbeit aufneh-men, so dass Projektvorschläge der rund 30 Initiativpartner gesichtet und durch den

Verein StadtBauKultur NRW 2020 ange-nommen werden können. „Es liegen dem Vereinsvorstand schon eine ganze Reihe interessanter Anträge vor“, berichtete Hart-wig Schultheiß (Foto), Stadtdirektor von Münster und Vorsitzender des Vereins Stadt-BauKultur NRW 2020, Ende 2012.

Die Architektenkammer NRW hat ihre geplante Aktionsplattform „NRW lebt. Pla-nen und Bauen im demografischen Wan-del“ vorgelegt, die sie - zusammen mit vie-len Partnern - in den kommenden Jahren etablieren will. Außerdem wird die Weiter-entwicklung des internetbasierten Führers zu Architektur und Ingenieurbaukunst in NRW, baukunst-nrw.de, als Projekt in die Landesinitiative eingebracht. Weitere The-men sind in Vorbereitung.

Die Initiative StadtBauKultur NRW trifft bundesweit auf Interesse. Die AKNW war 2001 Mit-Initiator von SBK NRW. t ros

Eine gute und vertrauensvolle Kooperation pflegen die Architektenkammer Nordrhein-Westfa-len und die Ingenieurkammer-Bau NRW traditionell. Im November traf man sich zum „Gemein-samen Ausschuss“ im Haus der Architekten, um Fragen, die beide Baukammern berühren, zu diskutieren - etwa die Themen HOAI, Landesbauordnung NRW, Baukammerngesetz oder die Berufsanerkennungsrichtlinie. Erfreut zeigten sich die Kammerpräsidenten Hartmut Miksch (4. v. l., AKNW) und Dr. Heinrich Bökamp (5. v. l., IK-Bau) über die Verleihung des Deutschen Denkmalschutzpreises in der Sparte „Internet“ an das gemeinsame Projekt www.baukunst-nrw.de, welches die Kammern im Jahr 2007 an den Start gebracht hatten und das heute mehr als 1400 Bauwerke aus NRW weltweit abrufbar macht - davon ein Drittel Denkmäler. Die Kam-mern vereinbarten, die Nutzung von baukunst-nrw auf mobilen Endgeräten durch die Pro-grammierung einer App weiter voranzutreiben.

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u Das Land Nordrhein-Westfalen, vertreten durch das Ministerium für Schule und Weiter-bildung, vergibt zum zweiten Mal in Zusam-menarbeit mit der Architektenkammer Nord-rhein-Westfalen einen Preis zur Auszeichnung guter Schulbauten in NRW. Das Verfahren rich-tet sich an alle Schulträger als Bauherren so-wie an Architektinnen und Architekten, Innen-architekten, Landschaftsarchitekten und Stadt-planer, die in gestalterischer und pädagogischer Hinsicht herausragende Neu- und Umbaumaß-nahmen in und an Schulen realisiert haben.

Prämiert werden Neubauobjekte, Maßnah-men an bestehenden Schulbauten, Moderni-sierungen und Baumaßnahmen im schulischen Außenbereich, die in Nordrhein-Westfalen lie-gen und nach dem 31.12.2007 fertiggestellt worden sind. Ziel der Auszeichnung ist, die Bedeutung der Architekturqualität von Schul-bauten herauszustellen und ihren positiven Einfluss auf die pädagogische Arbeit in der Schule zu betonen. Zugleich sollen gute Pra-

xisbeispiele die Qualität von Baumaßnahmen an anderen Schulen erhöhen, indem sie als Vorbild und Ansporn wirken. Sie erhöhen das Interesse für die Planung und Durchführung von Schulbauten bei Schulträgern und moti-vieren zur Beteiligung von Schülern und Leh-rern bei Baumaßnahmen an Schulen.

Um die Auszeichnung können sich Schu-len, Schulträger und Mitglieder einer Architek-tenkammer in gegenseitigem Einvernehmen bewerben. Als Bewerbungsunterlagen sind für jedes Objekt erforderlich: Textliche Erläute-rungen zum pädagogischen und architekto-nischen Konzept, Lageplan, aussagefähige Plandarstellungen (Grundrisse, Schnitte, An-sichten, ggf. Darstellung besonderer Maßnah-men oder Ideen), Fotos des realisierten Ob-jektes, Angaben zu Flächen und Kosten des Objekts, Darstellung der Beteiligten. t ros

Die Auslobungsunterlagen stehen im Inter-net unter www.aknw.de bereit.

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Herausragende Schulbauten in NRW gesucht!

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Aktuell | Nordrhein-Westfalen

Über den Mehrwert von WettbewerbenFachtagung zum Thema „Wettbewerb und Vergabe“

u Über 80 Architekten, Stadtplaner, Wettbewerbsbetreuer und Ver-treter der Auftraggeberseite diskutierten am 27. November 2012 im Haus der Architekten in Düsseldorf über Architektenwettbewerbe. „Wettbewerbe stellen für Bauherren gegenüber anderen Formen der Vergabe von Planungsleistungen einen echten Gewinn dar“, führte ein-leitend AKNW-Präsident Hartmut Miksch aus. „Durch die Möglichkeit des Vergleichs einer Vielzahl unterschiedlicher Lösungsansätze sind Wettbewerbe ein hervorragendes Instrument zur Realisierung funktio-nal hochwertiger und gleichzeitig wirtschaftlicher Bauten.“ Der Präsi-dent der Architektenkammer zeigte sich erfreut über die gestiegene Zahl kommunaler Wettbewerbsverfahren in Nordrhein-Westfalen, be-dauerte jedoch die mangelnde Bereitschaft des Bau- und Liegenschafts-betriebes NRW zur Auslobung von Wettbewerben für Landesbauten.

Auch AKNW-Vorstandsmitglied Jochen König stellte die Vorzüge von Wettbewerben umfassend heraus. „Sie sind ein Bekenntnis zur Quali-tät“, unterstrich der Vorsitzende des Ausschusses „Wettbewerbs- und Vergabewesen“ der Kammer. „Ungewöhnliche Entwurfsansätze, die oft von jungen Architekten kommen, können die Sichtweise auf ein Projekt völlig verändern.“ König wies auf die geringen Kosten von Wett-bewerben hin: Für das Honorar eines einzigen Vorentwurfs erhalte der Auslober eine Vielzahl von Lösungen für seine Bauaufgabe. Zwar ent-stünden weitere Kosten für die Organisation, die Vorprüfung und das Preisgericht, doch erfordere die alternative Durchführung eines Ver-handlungsverfahrens ähnliche Aufwendungen. Außerdem werde ein vorausgegangener Wettbewerb heute bei der Zertifizierung von Gebäu-den als wichtiges Kriterium der Nachhaltigkeit gewertet.

Über die Verantwortung öffentlicher Bauherren für die gebaute Um-welt referierte Hartwig Schultheiß, Stadtdirektor in Münster. „Stadt-planung muss öffentlich gesteuert werden und darf nicht in der Hand von Investoren liegen. Deren Verwertungsinteresse muss gegenüber städtebaulichen Zielen deutlich zurückstehen“, postulierte Schultheiß. Auch er hielt Wettbewerbe in Architektur und Städtebau für ein her-vorragendes Instrument zur Qualitätssicherung. Der Münsteraner Stadt-direktor und Vorsitzende des Vereins StadtBauKultur NRW 2020 be-dauerte, dass offene, regional begrenzte Wettbewerbsverfahren auf-grund des EU-Vergaberechts häufig nicht mehr möglich sind.

Ingeborg Diemon-Wies, Vorsitzende der Vergabekammer bei der Bezirksregierung Münster, beschäftigte sich mit vergaberechtlichen Aspekten des Wettbewerbswesens. Sie erläuterte die zweistufig ange-

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legte Vergabe von Planungsleistungen nach VOF und wies auf die An-gemessenheit der verlangten Eignungsnachweise hin. Die Vergabeex-pertin warb für die Wahrnehmung der den Teilnehmern zustehenden Rechte: „Scheuen Sie sich nicht, fehlerhafte Auslobungen zu rügen. Das ist ein normaler Verwaltungsvorgang“, betonte Diemon-Wies.

Prof. Ingrid Burgstaller aus München leitete ihren Vortrag über Wett-bewerbe und Generalplanung mit der Betrachtung historischer Beispiele ein. Sie warnte vor einer Fragmentierung der Lösungskonzepte in inter-disziplinär besetzten Preisgerichten. „Architekten und Stadtplaner müs-sen ihren generalistischen Planungsansatz bewahren. Das gilt für Wett-bewerbe in besonderem Maße“, so Prof. Burgstaller.

„Die Leidenschaft für den Entwurf hat uns immer wieder zur Teil-nahme an Wettbewerben veranlasst“, stellte Landschaftsarchitekt Burk-hard Wegener aus dem Kölner Büro Club L94 dar. Von großer Bedeu-tung für eine erfolgreiche Bearbeitung von Wettbewerbsprojekten sei eine sorgfältig erarbeitete Auslobung. „Bereits im Studium und als jun-ge Planer haben wir gelernt, Wettbewerbe zu gewinnen. Wir nutzen die Wettbewerbsteilnahme seit unserer Bürogründung konsequent zur Auf-tragsakquise“, erläuterte der Landschaftsarchitekt. t Jan Schüsseler

Regten mit ihren Beiträgen eine lebhafte Diskussion an (v. l.): Hartmut Miksch, Prof. Ingrid Burgstaller, Burkhard Wegener, Ingeborg Diemon-Wies, Moderator Jens Stachowitz und Jochen König

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Nordrhein-Westfalen | Aktuell

Kinder erleben ArchitekturPresse-Präsentation des neuen Kinderbuchs „Achtung, Baustelle Bauernhof!“ im Praxistest

u „Ich finde es spannend, wie unterschied-lich Gebäude sein können: Pyramiden, Hoch-häuser, Villen...“. Der zehnjährige Henry war nicht alleine mit seiner Begeisterung für Ar-chitektur, als eine Gruppe von 20 Grundschul-kindern am 3. Dezember 2012 im Haus der Architekten zu einem Kinder-Architektur-Work-shop zusammen kam. Die Schülerinnen und Schüler der Konkordia-Grundschule in Düssel-dorf ließen sich 90 Minuten lang konzentriert von Rolf Toyka, Architekt, Kinderbuchautor und Leiter der Akademie der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen, in die Welt des „Bauens im Bestand“ entführen.

Anlass für den Termin im Düsseldorfer Medi-enhafen war die Präsentation des neuen Kin-derbuchs „Achtung, Baustelle Bauernhof!“, welches die Hessische Kammer gemeinsam mit der Architektenkammer Nordrhein-West-falen herausgegeben hat. Statt eine Presse-konferenz durchzuführen, lud die AKNW die Journalisten dieses Mal zur Begleitung eines „Praxistests“ ein: Wie gehen Kinder im Grund-schulalter mit dem Thema „Planen, Bauen, Ar-chitektur“ um? Können Kinder überhaupt et-was mit aktuellen Architekturaufgaben wie

Umbau, energetische Sanierung, Umnutzung anfangen?

Dass diese Fragen positiv zu beantworten waren, zeigte sich sehr schnell in dem Work-shop. Rolf Toyka, der Autor von „Achtung, Bau-stelle Bauernhof!“, hatte alte und neue Dach-schindeln, moderne Plastik- und erneuerte al-te Holzfenster und zwei Modelle einer Fachwerkkonstruktion mitgebracht, um den Kindern zu verdeutlichen, dass altes Material neu genutzt werden kann, dass Patina kein Schmutz ist und dass die Umnutzung älterer Bauwerke häufig dem Abriss und Neubau vor-zuziehen ist. „Mir gefallen die alten Dachzie-gel besser, weil sie nicht immer gleich ausse-hen“, entschied sich Emily zwischen Alt und Neu.

Das Thema „Umnutzung“ steht auch im Mittelpunkt des Kinderbuchs „Achtung, Bau-stelle Bauernhof!“, das Rolf Toyka in Zusam-menarbeit mit der Kinderbuchexpertin Heike Ossenkop und dem Illustrator Ferenc B. Regös entwickelte und das auf dem erfolg-reichen Vorgängerbuch „Achtung, fertig, Bau-stelle!“ aufbaut. „Wir wollen mit diesem zwei-ten Kinder-Architekturbuch auch zeigen, dass Sanierungen und Umbauten ein komplexes

Projektfeld und ein wichtiger Aufgabenschwer-punkt in der heutigen Zeit sind“, erläutert Au-tor Rolf Toyka den Journalistinnen und Journa-listen, die den Workshop beobachteten.

„Das Buch stellt sehr anschaulich dar, dass alte Gebäude und Materialien oft hohe Quali-täten haben, die es zu bewahren und heraus-zuarbeiten gilt“, betonte Gabriele Richter, Vor-standsmitglied der Architektenkammer NRW.

Dass die kindgerechte Umsetzung dieser Vermittlungsziele in dem Buch als überaus ge-lungen betrachtet werden kann, zeigen u. a. die Aufnahme des Titels in die Liste „Die sie-ben besten Bücher für junge Leser“ des Deutsch-landfunks im Oktober 2012 sowie der Verkauf von Lizenzausgaben in die Niederlande und nach Südkorea. t Christof Rose

Das Kindersachbuch „Achtung, Baustelle Bauernhof! Ein Bauernhof wird umgebaut“ von Heike Ossenkop, Rolf Toyka und Ferenc B. Regös ist im Gerstenberg Verlag erschie-nen. Es kostet 16,95 Euro. Weitere Informationen rund um das Thema „Architekturvermittlung in Schulen“ finden Sie auf unserer Homepage unterwww.architektur-macht-schule.de.

Architektur ganz praktisch (v. l.): Lucy, Emma und Emily, Viertklässlerinnen der Gemeinschaftsgrundschule Konkordiastraße in Düsseldorf, beim Fachwerkbau

Rolf Toyka (AKH, hinten Mitte) und Gabriele Richter (AKNW, hinten links) stell-ten das neue Kinderbuch vor, unterstützt von Lehrern und vielen Schülern

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Aktuell | Nordrhein-Westfalen

Kein Bau ohne Kunst? - Symposium „Kunst am Bau“mit NRW-Kulturministerin Ute Schäferu Staatlich geförderte Kunst an und in öffentlichen Gebäuden und in deren Umfeld geht in Deutschland zurück auf einen Erlass der preußischen Regierung im Jahre 1928. Diesem Impuls folgend beschloss der Deutsche Bundestag 1950, für öffentliche Gebäude einen bestimmten Prozentsatz der Bausumme für Kunst aufzuwenden. Die Länder folgten dem Beispiel des Bundes.

Wie steht es heute um eine entsprechende Verpflichtung des Landes NRW, bei seinen Baumaßnahmen Künstler und Künstlerinnen zu beteiligen? Diese Frage wird aktuell im Zusam-menhang mit dem geplanten „Kulturfördergesetz“ des Landes diskutiert, welches der nord-rhein-westfälische Landtag in diesem Jahr verabschieden wird und in dem u. a. die Rahmenbe-dingungen für Kunst am Bau neu formulierten werden sollen. Die Debatte ist komplexer gewor-den und geht weit über die Diskussion um „Prozentkunst“ und öffentlich geförderte Unterstützung für Künstler hinaus. Ein neues Kunstverständnis, das die klassischen Kunst-am-Bau-Gattungen hinter sich lässt, die Forderung von Künstlern, gesellschaftliche Verantwortung mit zu übernehmen und der Wunsch von Architekten und Stadtplanern, Architektur und Kunst bei Bauvorhaben integrativ zu verstehen, liefern den Rahmen für die aktuelle Diskussion.

Die Architektenkammer NRW führt zu dieser Fragestellung gemeinsam mit dem M:AI Mu-seum für Architektur und Ingenieurbaukunst NRW am 30. Januar 2013 im Haus der Architekten in Düsseldorf ein Symposium durch, zu dem alle Interessierten herzlich eingeladen sind. Die Veranstaltung möchte die unterschiedlichen Sichtweisen von Künstlern, Architekten, Stadtpla-nern, Auftraggebern und Kuratoren zusammenführen und Wege für einen gemeinsamen Pla-nungsprozess ausleuchten. Zu den Rednern gehören u. a. NRW-Kulturministerin Ute Schäfer, der Sprecher des Kulturrates NRW Gerhard Baum, der NRW-Sprecher des Bundesverbandes Bildender Künstlerinnen und Künstler Werner Schaub sowie zahlreiche Künstler. t Christof Rose

Programm und Anmeldung unter www.aknw.de, Rubrik „Aktuell/Veranstaltungen“.

Mit dem „mfi Preis Kunst am Bau“ im Jahr 2002 ausgezeichnet: Arbeit „Aliud“ von Prof. Bogomir Ecker, Zentrale Polizeitechnische Dienste, Duisburg

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u „Eine Stadt, die überrascht“ – so wirbt Rotterdam, die zweitgrößte Stadt der Niederlande, für ihre architektonische Vielfalt. Der Fachreiseveranstalter Poppe Reisen hat in Zusammenarbeit mit der Architektenkammer NRW eine attraktive Fachexkursion speziell für Architektinnen und Architekten, Innenarchitekten, Land-schaftsarchitekten und Stadtplaner zusammengestellt, die vom 30. Mai bis 2. Ju-ni 2013 angeboten wird.

Ein deutschsprachiger Architekt aus dem Netzwerk der Guiding Architects wird die Besuchergruppe aus NRW durch Rotterdam führen und dabei die Entwicklungs-stufen der jüngeren niederländischen Architekturgeschichte am gebauten Beispiel nachvollziehbar und erlebbar machen. Vom Haus Sonneveld aus dem Jahr 1933 und der ehemaligen Tabakfabrik Van Nelle (beide von Brinkman & Van der Vlugt) über die Kubuswohnungen von Piet Blom aus den frühen 1980er Jahren bis hin zum Niederländischen Architektur-Institut (NAI, Jo Coenen) aus den 1990er Jahren und aktuellen Projekten von heute werden Sie zweieinhalb Tage intensiv die städtebau-liche Entwicklung Rotterdams im Kollegenkreis erleben können. t ros

Der Reisepreis beträgt 680 € für Übernachtungs-, Verpflegungs- und Transfer-kosten sowie eine deutschsprachige Reiseleitung. Weitere Info: www.aknw.de.

Architektur-Fachexkursion nach Rotterdam

Architekturgeschichte in Rotterdam: Kubuswoh-nungen von Piet Blom aus den frühen 1980er Jah-ren (Foto oben), Tabakfabrik Van Nelle (Brinkman & Van der Vlugt) aus den 1930er Jahren (Foto unten)

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Nordrhein-Westfalen | Veranstaltungen

Bauen mit Stahl

u 2012 wurde zum neunten Mal der „Stahl-Innovationspreis“ verliehen. Der Wettbe-werb gehört zu den bedeutendsten seiner Art in Deutschland. Ausgezeichnet werden Innovationen in den Kategorien Produkte aus Stahl, Bauteile und Systeme aus Stahl für das Bauen, Stahl in Forschung und Ent-wicklung sowie Stahl-Design. 2012 wurde darüber hinaus der Sonderpreis „Klimaschutz mit Stahl“ für eine Innovation verliehen, die durch Verwendung von Stahl dazu beiträgt, Energie und Material einzusparen und CO2-Emissionen zu senken.

Die Preisträger des Auszeichnungsverfah-rens präsentiert die Architektenkammer NRW ab dem 31. Januar 2013 in einer Aus-stellung im Haus der Architekten. Gezeigt werden nicht nur Stahlinnovationen aus dem Bereich „Stahl für das Bauen“ (wie die Dachschale der St. Antony-Hütte in Ober-hausen oder die Spannbandbrücke „Slinky springs to fame“ über den Rhein-Herne-Ka-nal in Oberhausen von schlaich bergermann und partner), sondern auch Produktinno-vationen wie ein neuartiger Stahl für Brenn-stoffzellen oder eine Stahlsonde, die in der Nutzung von Geothermie zum Einsatz kommt. t ros

31.01. - 15.02.13; Eintritt frei.

Bitte bis 31.01.2013 Beiträge einreichen!u Sympathie, Image, Bauherrenkontakte, Aufträge - es gibt viel zu ge-winnen am „Tag der Architektur“, der in diesem Jahr am 29. und 30. Juni stattfinden wird. „Architektur leben“ - so lautet das bundesweite Motto des Tags der Architektur 2013. Allein in Nordrhein-Westfalen machen sich regelmäßig mehr als 40 000 Besucherinnen und Besu-cher auf den Weg, um Architektur vor Ort zu erleben. Alle freischaf-fend tätigen Architektinnen und Architekten sind eingeladen, sich an dieser öffentlichkeitswirksamen und auch von den Medien viel beach-teten Veranstaltung zu beteiligen. Bitte beachten Sie den Anmelde-schluss: 31. Januar 2013!

Jedes Architekturbüro hat die Möglichkeit, pro Stadt ein Objekt ein-zureichen. Auch Innenarchitekten, Landschaftsarchitekten und Stadt-planer sind zur Teilnahme aufgerufen. Stadtplanerinnen und Stadtpla-ner können selbstverständlich nicht nur städtebauliche Pläne einrei-chen, sondern auch realisierte Projekte, die aufgrund städtebaulicher Planungen entstanden sind. Die eingereichten Unterlagen und Fotos sollten die stadtplanerische Leistung verdeutlichen.

Die gemeldeten Werke müssen aus den vergangenen fünf Jahren stammen (Landschaftsarchitektur und Stadtplanung: acht Jahre), dür-fen noch nicht am Tag der Architektur präsentiert worden sein und müssen zum Stichtag 31.01.13 fertig gestellt sein.

Die Anmeldung nehmen Sie bitte online vor; alle Informationen fin-den Sie auf der Homepage der Architektenkammer Nordrhein-West-falen unter www.aknw.de; bitte auf das TdA-Logo klicken! t ros

Termine 2013: Vorschau erste Jahreshälfteu Die wichtigsten Termine der Architektenkammer NRW für das erste Halbjahr 2013:

u 30. Januar: Symposium „Kunst am Bau - Ohne Kunst kein Bau?“, Haus der Architektenu 31. Januar: Ausstellungsbeginn „Stahlinnovationspreis 2012“, Haus der Architektenu 19. Februar: Ausstellungseröffnung „Zukunft Wohnen“, Haus der Architektenu 8. März: Fachkongress auf der Messe Farbe, Ausbau & Fassade, Kölnu 19. März: 07. Architekturquartett NRW, Thema „Identität!“u 9. April: Verleihung der Förderpreise der Stiftung Deutscher Architekten, Düsseldorfu 15. Mai: Innenarchitektentag auf der „interzum“-Messe, Kölnu 31. Mai bis 2. Juni: Fachexkursion für Architekten nach Rotterdamu 29./30. Juni: Tag der Architektur, überall in NRWu 11. Juli: Sommerfest der Architektenkammer NRW, Düsseldorf

Aktuelle Termine finden Sie auch unter www.aknw.de, Rubrik „Aktuell/Termine“.

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2. Preis in der Kategorie Bauteile und Systeme aus Stahl für das Bauen: Selbsttragende Dach-schale St. Antony, Architekten Ahlbrecht Felix Scheidt Kasprusch, Essen

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Verabschiedung von Geschäftsführer Joachim Hoffmülleru Die AKNW wird ihren langjährigen Justiziar und Geschäftsführer Joachim Hoffmüller am 29. Januar 2013 in den wohlverdienten Ruhestand verabschieden. Ein ausführlicher Bericht folgt.

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Studie zum Betreuten Wohnen in NRW

Run auf genossenschaftliche Projekteu Betreutes Wohnen ist nachgefragter denn je. Das geht aus einer neuen Studie zum Be-treuten Wohnen in Wohnungsgenossenschaften in NRW hervor, die Barbara Steffens, Ministe-rin für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen, im No-vember in Düsseldorf vorgestellt hat. Dem-nach sind 90 Prozent der Wohnungen in ge-nossenschaftlichen Projekten des betreuten Wohnens vergeben. Leerstand kommt nur kurz während des Bewohnerwechsels vor. Viele Ge-nossenschaften führen sogar Wartelisten: In-teressenten müssen sich bis zu vier Jahre ge-dulden, bevor sie die gewünschte Wohnung finden, so die Studie des Bochumer Forschungs-instituts InWIS.

Unter dem Begriff „Betreutes Wohnen“ wer-den Wohnprojekte verstanden, die nicht nur einen barrierefreie bzw. barrierearme Woh-nung bieten, sondern auch eine Betreuung so-wie Dienstleistungen in Hauswirtschaft und Pflege. Mit betreuten Wohnformen reagieren Wohnungsgenossenschaften auf den demo-grafischen Wandel: Im Jahr 2030 werden 13 Prozent der Bevölkerung in NRW älter als 75 Jahre sein und - neuesten Zahlen zufolge - 3,5 Millionen Menschen in Deutschland pfle-gebedürftig sein. t pm/ros

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Neubau des „International Geothermal Center“ auf dem GeothermieCampus Bochum, der zurzeit reali-siert wird. Die Fertigstellung der größten For-schungsinfrastrukturen für die Geothermie in Euro-pa ist für Ende 2013 geplant.

Infrastruktur I

Aus für den Eisernen Rhein?

u Rückschlag für die Güterbahnstrecke „Ei-serner Rhein“: Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer hat in einem Schreiben an den nord-rhein-westfälischen Verkehrsminister Michael Groschek mitgeteilt, dass er weitere Diskus-sionen über Alternativen zur historischen Stre-ckenführung endgültig als beendet ansieht. Damit stellt der Bund die von der Landesre-gierung gewünschte Schienen-Trasse entlang der A52 ins Abseits. Sämtliche notwendigen Untersuchungen und Planungen für den Neu-bau neben der Autobahn könnten nun nicht

mehr vorgenommen werden, erklärte das Lan-desverkehrsministerium.

Minister Groschek bezeichnete die Ent-scheidung als „Schlag ins Gesicht der Anwoh-nerinnen und Anwohner“. Anstatt diese wich-tige Güterverkehrsstrecke entlang der A52 zu führen, scheine Minister Ramsauer die Vari-ante durch Wohngebiete zu bevorzugen, führte Groschek aus.

Nach Berechnungen des Bundesverkehrs-ministeriums kosten die Reaktivierung und der Ausbau der rund 21 Kilometer langen Trasse etwa 445 Mio. Euro – der Bund war ursprüng-lich von 150 Mio. Euro ausgegangen. Ramsau-er begründete seine Entscheidung damit, dass sich die Niederlande und Belgien auf den hi-storischen Trassenverlauf geeinigt hätten. Die beiden Länder wollten daher nur noch in die-se Richtung planen. t pm/ros

Infrastruktur II

31 Bahnhöfe bekommen neue Eigentümer uVertreter von Land und Bahn haben Ende vergangenen Jahres die Rahmenvereinbarung zum „3. Empfangsgebäudepaket NRW“ vorge-stellt. Ziel des Vertrages ist es, für weitere 31 Bahnhöfe einen neuen Eigentümer und eine nachhaltige Nutzung zu finden, u. a. für Alten-beken, Bad Oeynhausen, Wattenscheid, Bün-de, Coesfeld, Dortmund-Kurl, Drensteinfurt-Mersch, Dülmen, Eitorf, Bergeborbeck, Halle/Westf., Kerpen-Sindorf, Kleve, Minden/Westf., Rheydt Hbf., Mülheim-Styrum, Neunkirchen, Pulheim und Troisdorf. Das Land NRW unter-stützt das von Bahn, Land und Kommunen ge-tragene Verfahren zur Veräußerung und Neunut-zung der bisherigen Bahnhofsgebäude aus Mitteln der Stadterneuerung mit 180 000 Eu-ro. Die Mittel dienen der Finanzierung von Gut-achten über den Bauzustand der Empfangs-gebäude und zur Ermittlung des Werts durch externe Sachverständige. Vertragspartner der Vereinbarung sind das Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr NRW, die DB Station&Service AG, das Forum Bahn-flächen und die BEG NRW. t pm/ros

Regenerative Energien

Bochum wird Geothermiezentrum Europasu Der Standort Bochum entwickelt sich wei-ter zu einem wichtigen Zentrum für die Geo-thermieforschung in Europa. Mit der soeben gegründeten „Bochum Graduate School Ap-plied Research on Enhanced Geothermal En-ergy Systems (AGES)“ bündeln die Ruhr-Uni-versität Bochum und die Hochschule Bochum zudem ihre wissenschaftlichen Kräfte. Das Land NRW unterstützt die AGES mit rund 1,5 Mio. Euro in den nächsten drei Jahren aus dem Programm „NRW.Forschungskooperationen“.

Geothermie zeigt ihr großes Potenzial bei-spielsweise in der Kraft-Wärme-Kopplung. Sie kann aufgrund ihrer hohen Grundlastfähigkeit unter anderem bei der Fernwärmeversorgung großer Ballungsräume eine zentrale Rolle spie-len. t pm/ros

Energiepolitik

Ausbau der KWK

u Die nordrhein-westfälische Landesregie-rung will mit dem Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) die Energiewende in NRW vor antreiben. Bis 2020 soll auch in NRW der Anteil des Stroms, der mit KWK-Anlagen er-zeugt wird, auf mindestens 25 Prozent erhöht werden. Mit dem KWK-Impulsprogramm soll der Technologie ein wichtiger Anschub gege-ben werden. Am 31. Januar wird das KWK-Im-pulsprogramm vorgestellt. t pm/ros

Politik | Nordrhein-Westfalen

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Nordrhein-Westfalen | Gastbeitrag

u Das Thema „Wohnen“ ist auf die politische Agenda zurückgekehrt – nicht zuletzt befeuert durch die wiederholten Appelle der Architek-tenkammer NRW und des Aktionsbündnisses „Impulse für den Woh-nungsbau in NRW“. Den nordrhein-westfälischen Bauminister Michael Groschek beschäftigt das Thema des bezahlbaren Wohnraums in den Wachstumsstädten schon seit Langem. Der Minister für Bauen, Woh-nen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes NRW eröffnet mit dem folgenden Text eine Reihe von Gastbeiträgen, mit denen die Architek-tenkammer NRW in loser Folge die für die Architektenschaft in Nord-rhein-Westfalen relevanten Ministerien um Stellungnahmen zu aktu-ellen Fragestellungen bitten wird.

„Ein zentrales Element für bezahlbaren Wohnraum und sozial stabile und lebenswerte Wohnquartiere war und ist für Nordrhein-Westfalen die soziale Wohnraumförderung. Sie hat in NRW den Wohnungsbau insgesamt und die Entwicklung unserer Städte in mehr als sechs De-kaden maßgeblich mitgeprägt. Sie hat dazu beigetragen, dass wir über

einen Mietwohnungsbestand verfügen, der bundesweit und auch in-ternational einmalig ist und breite Schichten der Bevölkerung mit gutem Wohnraum zu bezahlbaren Preisen versorgt. Sie hat dafür gesorgt, dass städtisches Wohnen und Leben für Bürger aller Einkommensschichten möglich ist und dass die soziale Stabilität in unseren Städten und Wohn-quartieren in der Balance bleibt.

Diese Balance ist heute an manchen Standorten gefährdet. Hinter-grund ist, dass sich die Wohnungsmärkte in den letzten Jahren sehr unterschiedlich entwickelt haben. Wir haben Wachstumsregionen, in denen sich ein zum Teil eklatanter Mangel an bezahlbaren Wohnungen abzeichnet. Gleichzeitig haben wir Regionen mit stagnierenden oder schrumpfenden Wohnungsmärkten mit Wohnungsangeboten, die nicht mehr gebraucht werden und/oder nicht mehr zukunftsfähig sind. Sie

müssen vorrangig ertüchtigt bzw. durch neue Wohnangebote ersetzt werden, um zeitgemäßen energetischen und barrierefreien Standards zu genügen.

Differenzierte wohnungswirtschaftliche Investitionsstrategien

Vor allem in den Wachstumsregionen und den Universitätsstädten in NRW ist es für viele Menschen mit begrenzten Einkommen und klei-nen Renten zum Problem geworden, bezahlbaren Wohnraum zu finden.

Gleichzeitig sinkt die Anzahl an Sozialwohnungen dras-tisch. Gerade in Großstäd-ten mit hohen Marktmieten fehlt preiswerter Wohnraum, denn aktuell findet Woh-nungsbau fast nur noch im oberen Preissegment statt,

und die frei finanzierte Sanierung von Beständen führt zur weiteren Verknappung preiswerten Wohnraums. Selbst Normalverdiener haben hier zunehmend Schwierigkeiten, angemessenen und bezahlbaren Wohnraum zu finden. Wohnen in der Stadt wird so zum Luxusgut, und diejenigen, die sich das nicht mehr leisten können, werden an den Stadtrand gedrängt. Die soziale Mischung gerät gerade in den Wachs-tumsregionen und Boomstädten in Schieflage.

Wir brauchen vor allem in den Wachstumsregionen mehr bezahl-baren Wohnungsbau, den wir durch den quantitativen Ausbau von So-zialwohnungen erreichen können. Aber unsere Möglichkeiten, mit zins-günstigen Darlehen Investitionsentscheidungen zu beeinflussen, sind geringer geworden, weil die Marktzinsen so niedrig sind wie nie zuvor. Gerade dort, wo die Mieten steigen und preiswerter Wohnraum beson-ders benötigt wird, wird es immer schwieriger, mit zinsgünstigen Dar-lehen den Einnahmeausfall durch die geringeren Mieteinnahmen bei preisgebundenen Wohnungen auszugleichen.

Wir richten unser Wohnungsbauprogramm 2013 gezielt darauf aus, vorrangig dort zu fördern, wo es besonders nötig ist. Das heißt: Wir räumen dem Mietwohnungsbau auf angespannten Märkten förderpo-litisch den Vorrang ein. Hier liegt unser klarer wohnungs- und sozial-politischer Schwerpunkt. Wir verstärken deshalb die Förderintensität für den Mietwohnungsbau – die Förderkonditionen werden deutlich verbessert: Die Förderpauschalen werden erhöht, die Darlehenskon-

Eckpfeiler einer sozial orientierten Wohnungsbaupolitik in NRWMichael Groschek, Minister für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes NRW

„Die soziale Wohn-raumförderung hat die Entwicklung unserer Städte in mehr als

sechs Dekaden maßgeblich geprägt.“

„Die soziale Mischung gerät gerade in den

Wachstumsregionen und Boomstädten in

Schieflage.“

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Gastbeitrag | Nordrhein-Westfalen

ditionen verbessert und die Bewilligungsmieten erhöht. Ein zusätzlicher neuer Schwerpunkt wird der „Studentische Wohnungsbau“ sein, den wir angesichts der zunehmenden Studentenzahlen und dem Mangel an Wohnraum für Studierende in den nächsten Jahren brauchen.

Die Eigentumsförderung mit der Gießkanne wird eingestellt. Sie wird konzentriert auf Kommunen mit hohem und überdurchschnittlichem Bedarfsniveau und kommt darüber hinaus nur für Härtefälle wie kin-derreiche Familien oder als Instrument der Quartiersentwicklung in Frage. Wir werden auch zukünftig dafür sorgen, dass der Wohnungs-bestand mit technischem und sozialem Augenmaß weiter entwickelt wird, und dies mit Fördermitteln der investiven Bestandsförderung un-terstützen. In die über 8,5 Mio. gebauten Wohnungen in NRW muss – je nach Standort, Baualter und Zielgruppe – mit passgenauen effizi-enten Maßnahmen und möglichst sozial verträglich investiert werden. Denn in ihnen liegt das größte Potenzial zur klimapolitisch dringend gebotenen Verbesserung der Energieeffizienz und ein großer Bedarf an Modernisierungen, die eine barrierearme Nutzung und ein langes Verbleiben in der Wohnung auch im Alter ermöglichen. Wir werden deshalb solche baulichen Investitionen unterstützen und verbinden da-mit ein zentrales Ziel der Wohnraumförderung in NRW: Trotz Moderni-sierung bezahlbare Mieten für die Haushalte erhalten, die sich am Markt nicht angemessen mit Wohnraum versorgen können und auf Unter-stützung angewiesen sind. Bezahlbare Mieten – das bedeutet, sowohl die Kaltmieten als auch die Warmmieten im Blick zu behalten und da-rauf zu achten, dass die Gesamtmieten sozial tragbar bleiben.

Wohnraumförderung in der Quartiersentwicklung ausbauen

Geförderter Wohnungsbau ist jedoch mehr als ein „Stück bezahlbare Wohnung“ für Menschen mit kleinem Einkommen. Wir werden zukünf-tig das gesamte Quartier stärker in den Blick nehmen und die Wohn-raumförderung als Instrument der Quartiersentwicklung ausbauen.

Wenn wir die soziale Spaltung der Städte verhindern wollen, brau-chen wir für die Quartiere im Land je nach Problemlage und Hand-lungsbedarf unterschiedliche Maßnahmen zur Verbesserung der An-gebote an bedarfsgerechtem, bezahlbarem Wohnraum. In den Wachs-tumsregionen brauchen wir zusätzliche Wohnungen durch den Bau neuer, sozial gemischter Wohnanlagen und Wohnquartiere. Auf den eher schrumpfenden Märkten werden wir Investitionsstrategien unter-stützen, die Verbesserungen im Wohnungsbestand mit Blick auf die Quartiersentwicklung insgesamt entwickeln. Dazu gehören zukunfts-fähige altersgerechte Wohnqualitäten, die eine hohe Versorgungssi-cherheit im Alter bieten, ebenso wie ein attraktives und sicheres Wohn-umfeld, die Versorgung mit Angeboten an sozialer Infrastruktur, Ein-kaufsmöglichkeiten und die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr zur Sicherung der Mobilität in allen Lebenslagen. Auch hier leistet die soziale Wohnraumförderung einen Beitrag dazu, dass die Mieten auch nach der Modernisierung bezahlbar bleiben können, um eine ausge-wogene soziale Mischung zu erhalten.

Auch Kommunen müssen ihren Beitrag leistenDie wohnungs- und sozialpolitisch dringend gebotene Stärkung des sozialen Wohnungsbaus vor allem in den Wachstumsregionen werden wir aber nicht allein mit Landesfördermitteln beleben können. Auch die Kommunen müssen ihren Beitrag leisten, indem sie die Schaffung bezahlbaren Wohnraums als wichtiges stadtentwicklungspolitisches

Ziel in ihren Planungen be-rücksichtigen. Mit anderen Worten: auch die Kommu-nen müssen sich zu klaren wohnungs- und sozialpoli-tischen Zielen bekennen und

dafür sorgen, dass nicht nur Wohnungsbau im Hochpreissegment, son-dern Wohnraum für alle sozialen Schichten und alle Einkommensgrup-pen entstehen kann.

Das ist nicht nur ein wichtiger Beitrag, um die soziale Mischung und den sozialen Frieden in unseren Städten zu sichern, sondern auch ein Gebot der Wirtschaftlichkeit. Die Kämmerer, die Grundstücke nur meist-bietend verkaufen, um ihre Einnahmeetats zu erhöhen, oder die Stadt-planungs- und Bauämter, die Baurecht ohne Engagement für einen An-teil an bezahlbarem Wohnraum schaffen, treffen Entscheidungen, die nur für einen kurzen Moment „wirken“ und die eine nachhaltige Stadt-entwicklung außer Acht lassen. Die erforderliche Alternative wäre, dass diese kurzfristigen Entscheidungen zukünftig verstärkt mit den Auswir-kungen auf die Sozialetats in den Kommunen abgeglichen werden. Teure Wohnungen ziehen nur begrenzt Mieter mit hohen Einkommen an. Sie erhöhen jedoch in jedem Fall die Sozialetats, weil diese die Un-terkunftskosten von Transfereinkommensbeziehern erhöhen. Die Al-ternative, dass diese bei ggf. zu hohen Wohnkosten ihre Wohnorte und Quartiere in Richtung Stadtrand oder in Nachbarstädte verlassen müs-sen, kann und darf keine wohnungs- und sozialpolitisch verantwor-tungsvolle Stadtentwicklungsstrategie sein.

Gemeinsame Ziele von Kommunen, Wohnungswirtschaft, Planern und Land für bezahlbaren Wohnraum sind wichtig

Wir brauchen zur Stärkung einer sozial orientierten Wohnungsbaupo-litik und Quartiersentwicklung die vereinten Kräfte aller Beteiligten. Angesichts der erkennbaren begrenzten Einkommensentwicklung und zukünftig geringeren Renten wird der Bedarf an bezahlbarem Wohn-raum nicht abnehmen.

Wenn wir den Anspruch ernst nehmen, dass Alt und Jung, Arm und Reich in unseren Städten friedlich miteinander leben und wohnen kön-nen sollen, dann bedeutet das auch, dass wir alle daran arbeiten müs-sen, dies umzusetzen. Dazu gehören die Bereitstellung der notwen-digen Wohnbaulandflächen ebenso wie sozial verantwortlich agieren-de Investoren und Wohnungsunternehmen, die Bereitstellung von Landesfördermittel und – last but not least – Planerinnen und Planer, die gute bauliche und soziale Wohnungsbauqualitäten zu bezahlbaren Kosten umsetzen.“ t Michael Groschek

„Bezahlbare Mieten – das bedeutet auch die Warmmieten im Blick zu

behalten.“

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Nordrhein-Westfalen | Blickpunkt

u Mehr als verdoppeln soll sich der Fracht-verkehr in Nordrhein-Westfalen in den kom-menden zehn Jahren. Der drittgrößte Hafen der Welt, Rotterdam, geht von einer Steige-rung seiner Umschlagszahlen bis 2020 von rund 100 Prozent aus – und baut seine Lager-flächen entsprechend aus. Der größte Anteil des Frachtguts läuft nach der Löschung der Ladung in Rotterdam und dem belgischen Nordseehafen Antwerpen durch NRW. Da Stra-ßen und Schienen bereits heute vielfach über-lastet sind, soll ein erheblicher Teil der Ladung auch über die Wasserstraßen transportiert werden. Der Ausbau dieser speziellen Infra-struktur wirft zahlreiche Fragen auf – auch für die Arbeit von Landschaftsarchitekten und Stadtplanern in NRW.

Das Logistik-Geschäft boomt. Im Frühjahr 2012 konnten die Neuss-Düsseldorfer Häfen (NDH) für das zurückliegende Geschäftsjahr deutliche Wachstumszahlen verkünden: „Der Container-Umschlag auf der Wasserseite stieg um 17 Prozent, ein äußerst zufriedenstellendes Ergebnis“, sagte NDH-Geschäftsführer Rainer Schäfer auf der Jahrespressekonferenz. Und die Entwicklung der Häfen im Ballungsraum Köln-Düsseldorf geht rasant weiter. Nach der

Verkehrsweg FlussHafen Köln-Deutz

Fusion der Häfen in Neuss und Düsseldorf kam eine Beteiligung am Krefelder Hafen hin-zu. Im Herbst 2012 wurde dann eine Koope-ration mit Köln vereinbart: Unter dem Namen „Rhein Cargo“ werden die Neuss-Düsseldor-fer Häfen und die Häfen und Güterverkehr Köln AG künftig ihr operatives Geschäft samt dem Eisenbahnbetrieb gemeinsam abwickeln. Als gleichberechtigte Gesellschafter der Rhein Cargo GmbH & Co KG will man künftig auf Au-genhöhe mit dem größten Binnenhafen Euro-pas in Duisburg agieren.

Allerdings: Die neue Gesellschaft benötigt dringend Lagerflächen für Container. Nach-dem der alte Industriehafen in Düsseldorf heu-te teilweise zum Bürostandort „Medienhafen“ städtebaulich weiterentwickelt wurde, ist ei-ne Ausweitung der Flächen an diesem Stand-ort nicht möglich. Abhilfe soll der Ausbau der Reisholzer Häfen im Süden der Landeshaupt-stadt zum Containerterminal bringen. „D-Port“ ist ein groß angelegtes Projekt, mit dem die bislang von einigen Unternehmen genutzten Hafenanlagen auf 56 Hektar erweitert werden sollen. Einer der modernsten Binnenhäfen Eu-ropas werde hier entstehen, der sogar die großen Containerschiffe der Jowi-Klasse (bis zu 135 m Länge) aufnehmen könne, preist die

Hafeneinfahrt Düsseldorf mit dem vorgelagerten Bürostandort „Medienhafen“

Nordrhein-Westfalen strebt den Ausbau der Wasserwege und Hafenanlagen an – nicht ohne Widerspruch

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Stadt Düsseldorf das Projekt. Im September 2012 stimmte der Planungsausschuss der Landeshauptstadt dem Vorhaben im Grund-satz zu und erteilte den Auftrag, die Bebau-ungsplan-Vorentwürfe zu erstellen.

Einen Haken hat die Planung, die im Rat der Stadt Düsseldorf von den Regierungspar-teien CDU und FDP sowie ebenfalls von der oppositionellen SPD mit Blick auf den Arbeits-platzgewinn getragen wird: Das betroffene Ge-lände in den Rheinauen ist ein wichtiges Nah-erholungsgebiet für den Ballungsraum Düssel-dorf, das auch seltenen Tierarten wie Molchen, Schmetterlingen und Schwarzkehlchen eine Heimat bietet. „Eine ökologische Katastrophe“ nennt deshalb Ellen Förster, Landschaftsar-chitektin und Mitglied der Bürgerinitiative Reis-holzer Hafen, die Ausbaupläne. Sie fürchtet, dass der Containerumschlag Lärm, Abgase, Licht und Elektrogeräusche in das wichtige Naherholungsgebiet „Himmelgeister Rheinbo-gen“ bringen würde. „Wir sehen das Gebiet um den Reisholzer Hafen als eine sensible Landschaft, als eigentliches Erholungsgebiet mit einer hohen Wohnqualität und einer ge-wachsenen Kulturlandschaft. Vieles davon würde zerstört“, sagte die Düsseldorfer Land-schaftsarchitektin. Als Mitglied der Bürgerini-

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Blickpunkt | Nordrhein-Westfalen

NRW: 720 km Wasser-straßen mit 118 Häfenu Nordrhein-Westfalen verfügt über ein Binnenwasserstraßennetz von insgesamt etwa 720 Kilometern Länge. Davon ent-fallen rund 240 Kilometer auf den Rhein und 480 Kilometer auf das Kanalnetz mit Dortmund-Emskanal, Datteln-Hamm-Ka-nal, Wesel-Datteln-Kanal, Rhein-Herne-Kanal und die Weststrecke des Mittelland-Kanals, Ruhr und Weser. An diesen Was-serwegen liegen 118 Häfen, von denen nur ein Viertel öffentlich betrieben wird.

Auf Nordrhein-Westfalen entfällt mehr als die Hälfte des gesamten Güterauf-kommens der Binnenschifffahrt in Deutsch-land, etwa 70 Prozent des nordrhein-westfälischen Güterverkehrs haben Quel-le und Ziel im Einzugsbereich eines Hafens und sind damit besonders für den Bin-nenschiffstransport geeignet. Von diesen Verkehren wird mehr als ein Drittel mit dem Binnenschiff befördert (37 % der Ver-kehrsleistung).

Der größte Hafenkomplex ist Duisburg mit den öffentlichen Ruhrorter Häfen und sieben privaten Häfen. Hier werden etwa 40 % des Güteraufkommens umgesetzt. An zweiter und dritter Stelle folgen etwa gleichauf der Landkreis Wesel mit vier öf-fentlichen und elf privaten Häfen (10 %) sowie die Stadt Köln mit fünf öffentlichen Häfen und einem privaten Hafen.

Häfen sind heute nicht nur Endpunkte im Güterverkehr, sondern Drehscheiben für die Verknüpfung zwischen den Ver-kehrsträgern Straße, Schiene und Was-serstraße. Als Drehscheibe des interna-tionalen Warenaustauschs, als Logistik- und Dienstleistungszentren und Industriestandorte, als Knotenpunkte und als Schnittstellen zu den Verkehrsträgern Schiene und Wasserstraße sind Häfen von hoher struktureller und gesamtwirt-schaftlicher Bedeutung.

t Quelle: Verkehrsministerium NRW

tiative Reisholzer Hafen setzt sich Ellen Förs-ter für einen „behutsamen Ausbau und die Modernisierung des sehr kleinen Hafens Reis-holz“ ein, durchaus mit dem Ziel, Jobs zu si-chern und verträgliche neue Arbeitsplätze zu schaffen. „Einen Containerterminal inklusive Schiffsumschlag und Containerlagerung als ein Drehkreuz für die Region und den Contai-nerverkehr zwischen West- und Osteuropa lehnen wir eindeutig und konsequent ab.“ Al-le Einzelgebiete dieser zusammenhängenden Landschaft seien im Ganzen oder in Teilen als Naturschutzgebiete, der Zonser Grind und die Urdenbacher Kämpe darüber hinaus im Rah-men des Gebietsnetzes „Natura 2000“ unter der Bezeichnung „Flora- Fauna- Habitat“ (FFH) als wesentliche Schutzgebiete Europas aus-gewiesen. Ein großer Containerterminal wür-de mit seinen Emissionen sowie technischen und verkehrlichen Bewegungen im 24-Stun-den-Betrieb erhebliche negative Einflüsse auf die sensible Landschaft haben, argumentie-ren die Ausbau-Gegner.

Der heftige Widerspruch gegen die Aus-baupläne im Düsseldorfer Süden dürfte symp-tomatisch sein für die Problematik, den poli-tisch angestrebten und ökologisch sinnvollen Ausbau der Binnenschifffahrt für den Güter-transport in die Praxis umzusetzen. Denn trotz des Strukturwandels sind potenzielle Lager-flächen für Container entlang der großen Flüs-se rar. Die Landesregierung räumt in ihrem Konzept „Wasserstraßenverkehr, Binnenhäfen und Logistik in Nordrhein-Westfalen“, das zu-letzt 2008 fortgeschrieben wurde und weiter-hin Gültigkeit hat, der „Flächenoptimierung durch Nutzung freier oder frei werdender Flä-chen in den Häfen“ hohe Priorität ein. Denn, so konstatiert das Konzeptpapier: „Um wei-terhin eine umweltfreundliche Verkehrsab-wicklung mit dem Binnenschiff und die Nut-zung wirtschaftlicher Chancen in der Logistik zu ermöglichen, sind weitere Verbesserungen der Flächennutzung und Erweiterungsflächen im Umfang von mindestens 325 ha bis 2025 notwendig“. Angestrebt werden u. a. ein neu-er Hafen- und Gewerbestandort im ostwest-fälischen Minden sowie die Schaffung eines „Rhein-Ruhr-nahen Standorts mit ausrei-

chendem Flächenpotenzial“. Nordrhein-West-falens Stadtentwicklungs- und Verkehrsmini-ster Michael Groschek, seit Sommer 2012 im Amt, bekräftigte anlässlich eines Besuchs im Neusser Hafen, dass Häfen wieder stärker als Industriestandorte wahrgenommen werden müssten: „Es ist im Interesse des Landes, in-dustrielle und gewerbliche Flächen in Häfen zu sichern.“

Auch in Köln sorgt das seit einigen Jahren für Streit. Nachdem die örtliche Wirtschaft be-reits seit den 1990er Jahren immer wieder auf einen großflächigen Ausbau des Godorfer Ha-fens gedrängt hatte, fasste der Rat der Stadt Köln im Jahr 2007 mit einer absoluten Mehr-

heit der Stimmen (CDU und SPD, dagegen FDP, DIE LINKE und Grüne) den entsprechenden politischen Beschluss. Dagegen formierte sich eine Bürgerinitiative, ein Bürgerbegehren folgte, dem sich diverse Gerichtsverfahren durch mehrere Instanzen anschlossen. Im Oktober 2011 beauftragte der Rat der Stadt Köln er-neut die Planung für ein viertes Hafenbecken.

Das Konzept der Landesregierung spricht an mehreren Stellen explizit die divergierenden Interessen an, mit denen sich alle beteiligten Akteure im Verlaufe des Häfenentwicklungs-prozesses auseinander zu setzen hätten. Ein Interessensausgleich könne durch Instrumente der Stadtentwicklungsplanung sichergestellt werden, die im Idealfall auch interkommunal entwickelt und abgestimmt werden soll. Auch der „Landesentwicklungsplan 2025“, der sich gegenwärtig noch in der Abstimmung befin-det und dessen Entwurf im Frühjahr 2013 ver-öffentlicht wird, soll Entwicklungsmöglichkeiten für wichtige Häfen sichern. t Christof Rose

Einfahrt Godorfer Hafen, Köln

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Nordrhein-Westfalen | Service

Praxishinweise

Aktuelle Tipps für die Berufspraxis

u Die Architektenkammer NRW hält für ih-re Mitglieder Praxishinweise zu verschie-denen aktuellen berufspraktischen Themen bereit. Die jeweils drei- bis zehnseitigen Do-kumente klären rechtliche oder technische Fragen zu Themen wie Honorarrechnung, Energieberatung, VOB oder Urheberrecht.

Themenauswahl:u Architektur und Denkmalschutzu Barrierefreies Bauen – Planungsgrund-

lagen öffentlich zugängliche Gebäudeu Barrierefreies Bauen – Planungsgrund-

lagen Wohnungenu Berufshaftpflichtversicherung u Energieausweisu Startberatung Energieu Energieeinsparverordnung 2009 und

Erneuerbare-Energien-Wärmegesetzu Möglichkeiten der Forderungsabsiche-

rung und Mahnwesenu HOAI 2009 - Gebäude und raumbil-

dende Ausbautenu Technische Regelwerke: Rechtliche

Bedeutungu Verwaltungsberufsgenossenschaft:

Pflichtmitgliedschaftu VOB/B: Einbeziehung in Verbraucher-

verträgenu VOF 2009: Inkrafttreten der neuen VOF

Sie können die Praxishinweise als PDF-Dokumente auf der Internetseite der Archi-tektenkammer NRW unter www.aknw.de, Rubrik „Mitglieder/Veröffentlichungen/Praxishinweise“ herunterladen oder als ge-druckte Merkblätter beziehen. Das Ange-bot ist kostenlos. t

Bestellungen der gedruckten Merkblätter bitte an Fax (0211) 49 67-99 oder E-Mail [email protected].

Neue BKI-Produkte: BKI Kostenplaner 15u Eine neue Programmversion des BKI Kostenplaners ist beim Baukosteninformati-onszentrum Deutscher Architektenkammern (BKI) erschienen. Das Nachschlagewerk auf CD-ROM ermöglicht Architekten und Ingenieuren in allen Phasen der Bauplanung eine bessere Einschätzung der zu erwartenden Kosten. Die Baukosten-Datenbank 2012/2013 liefert neueste Werte zu allen wichtigen Gebäudearten und Kostenkenn-werten. Zur besseren Kostenkontrolle können per Mausklick relevante Kostenkenn-werte für die eigene Planung übernommen werden. Die Neuauflage des Kostenplaners bietet neben einer erweiterten Objekt-Datenbank und der aktualisierten Windows-Be-nutzeroberfläche auch eine Video-Anleitung für Programm-Neueinsteiger. t cwo

Objektdaten Nutzungskosten 2012

u Welche durchschnittlichen Kosten sind jährlich für Be-trieb und Instandsetzung bei Pflegeheimen je Pflegeplatz zu veranschlagen? Welche jährlichen Gebäudekosten sind bei Verwaltungsgebäuden je Arbeitsplatz anzusetzen? Und mit welchen laufenden Kosten ist bei Wohnbauten je Quadrat-meter Wohnfläche zu kalkulieren? Gerade diese Nutzungs-kosten von Immobilien überschreiten häufig bereits nach wenigen Jahren die Investitionskosten. Antworten auf diese Fragen liefert das neue BKI-Fachbuch „Objektdaten Nut-zungskosten – Kosten von Bestandsimmobilien und statis-tische Kostenkennwerte“. Auf ca. 500 Seiten finden sich Vergleichskosten zu Betrieb und Instandsetzung von Verwaltungsgebäuden, Pflegeheimen, Schulen, Kinderbetreu-ungseinrichtungen, Sporthallen und Wohnhäusern. Insgesamt dokumentiert der neue BKI-Band 41 Gebäude im Bestand. Preis: 99 Euro zzgl. Versandkosten. t pm/ehn

Neue EnEV-Software: BKI Energieplaner 11

u Eine neue Version der EnEV-Software BKI Energieplaner unterstützt Anwender bei der Durchführung von Energieplanungen und -beratungen, BAFA-geförderten Vor-Ort-Beratungen, KfW-Anträgen und Baubegleitungen. Das Programm berücksichtigt alle aktuellen Anforderungen wie z. B. den BAFA-Musterberatungsbericht nach neuer Richt-linie 2012 mit BKI-Vorlage. Alle bestehenden und neuen KfW-Anforderungen wurden anwenderfreundlich umgesetzt. Für EnEV-Nachweise beinhaltet das Programm jetzt das „Bauteilverfahren“ als neuen Berechnungsmodus. Detaillierte Wärmebrückennach-weise sind durch die direkte Einbindung des BKI Wärmebrückenplaners möglich. Be-rechnungsergebnisse, Zeichnungen und Informationen lassen sich so direkt für die EnEV-Berechnung verwenden. Der BKI Energieplaner ist von der Kreditanstalt für Wie-deraufbau zur Umsetzung der DIN V 18599 für Wohngebäude zugelassen und kann somit für alle Berechnungen und KfW-Förderungen verwendet werden. t pm/ehn

Die vorgestellten Produkte können vier Wochen kostenlos zur Ansicht mit Rückgabe-garantie beim BKI bestellt werden unter Tel.: (0711) 954 854-0, E-Mail: [email protected]. Weitere Info unter www.bki.de.

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Berufspraxis | Nordrhein-Westfalen

Wie vorausschauend muss ein Architekt planen?

Rechtsproblem des Monats

u Architekt A wendet sich mit folgender Frage an die Rechtsabteilung der AKNW:

„Ein Bauherr beauftragte mich 1996 mit der Planung einer Ferienanlage. Vertrags-inhalt waren sämtliche Leistungsphasen der HOAI. Zum Objekt gehörte auch ein Parklift-system für Doppelparker. Der Planung ha-be ich eine Lagerhöhe von 150 cm zugrun-de gelegt. So wurde das Objekt auch reali-siert. Nun macht der Bauherr Schadens- ersatzansprüche wegen mangelhafter Planung geltend. Er behauptet, die Höhe von 150 cm sei keinesfalls ausreichend, schon damals hätte man erkennen müssen, dass Fahr-zeuge mit einer größeren Höhe in Zukunft stärkere Verbreitung finden würden. Zu Recht?“

Diese Frage war bereits Gegenstand eines Rechtsstreits vor dem OLG Braunschweig (Az. 8 U 123/08 vom 16.12.2010). Da sich die Entscheidung über mehrere Instanzen zog, spielten Verjährungsgesichtspunkte

dort keine Rolle. Dieser Punkt müsste in Ih-rem Fall konkret geprüft werden.

Unabhängig von einer eventuellen Verjäh-rung kommt eine Haftung nicht in Betracht, da keine mangelhafte Planung Ihrerseits vor-liegt. Der Architekt schuldet eine mangelfreie und funktionstaugliche Planung. Bei dieser Planung sind Verwendungszweck und Nutzer-vorgaben zu berücksichtigen. Hierzu führte das OLG in der genannten Entscheidung aus:

„Zwar hat der Architekt im Rahmen der ihm übertragenen Grundlagenermittlung die Pla-nungsvorstellungen mit dem Bauherrn zu er-örtern und dessen Planungsziele abzuklären. Die Bedarfsplanung muss jedoch nicht so weit gehen, dass auch künftige Trends oder ein künftiges, nicht explizit geäußertes Nutzerver-halten mit zu berücksichtigen sind. Die Auf-fassung des Landgerichtes (...) wird vom Se-nat nicht geteilt. Eine allgemeinverbindliche Vorgabe, dass Gebäude stets unter dem Ge-sichtspunkt maximaler Anforderungen zu pla-nen sind, gibt es nicht.“

Nach Auffassung des Gerichts sind zukünf-tige Entwicklungen im Rahmen der Kfz-Tech-nik bzw. ein zukünftiges Nutzerverhalten nur dann zu berücksichtigen, wenn der Bau-herr hierzu konkrete Vorgaben macht. Ein Schadensersatzanspruch des Bauherrn wird daher keinen Erfolg haben.

Praxishinweis:

Eine Planung muss den Bedürfnissen des Bauherrn gerecht werden. Diese sind im Rahmen der Grundlagenerörterung abzu-klären. Die Berücksichtigung zukünftiger Entwicklungen kann vom Architekten nicht verlangt werden.

Im vorliegenden Fall wird sich der Archi-tekt wohl zusätzlich auch auf Verjährung berufen können. Die Verjährungsfrist für mangelhafte Leistungen des Architekten beträgt in der Regel fünf Jahre nach Abnah-me der Leistungen. Nur in beschränkten Ausnahmefällen haftet der Architekt bzw. die Architektin darüber hinaus. t pe

Arbeitsstättenverordnung

Planung von Arbeitsstättenu Seit 2004 enthält die Arbeitsstättenverord-nung nur noch als Schutzziele formulierte An-forderungen an Arbeitsstätten. Die früheren Arbeitsstätten-Richtlinien behielten zunächst Gültigkeit, damit ersichtlich blieb, wie die Schutz-ziele in der Praxis umgesetzt werden können. Zugleich berief das Bundesarbeitsministerium einen Ausschuss, zu dessen Aufgaben es ge-hört, die allgemeinen Vorgaben der Arbeits-stättenVO zu konkretisieren. In diesem Aus-schuss für Arbeitsstätten (ASTA) mit verschie-denen Arbeitsgruppen erarbeiten die Sozialpartner, Bund, Länder, Unfallversiche-rungsträger, Arbeitsschutzverwaltungen und Sachverständige die neuen Technischen Re-geln für Arbeitsstätten (ASR).

Die Architektenkammer NRW hat aus ihrem Ausschuss „Planen und Bauen“ mehrere Ar-chitekten in die Gremien zur Erarbeitung der verschiedenen Technischen Regeln für Arbeits-stätten entsandt. Mit dem Architekten Peter Wörmann wirkt die AKNW im „Ausschuss für Arbeitsstätten" (ASTA) mit, der als Beschluss-gremium über die Einführung der neuen Ar-beitsstättenregeln (ASR) befindet. Zugleich hat Peter Wörmann den Vorsitz in der Arbeitsgrup-pe zur Erarbeitung der ASR A1.2 „Raumabmes-sungen und Bewegungsflächen“ übernommen und wirkte – nachdem er auch diese Arbeits-gruppe zeitweise kommissarisch geleitet hatte – an der zwischenzeitlich vorliegenden ASR A4.2 „Pausen- und Bereitschaftsräume“ mit.

Inzwischen liegen die meisten Technischen Regeln für Arbeitsstätten vor, unter anderen auch die ASR A3.5 „Raumtemperatur“ und

ASR A3.6 „Lüftung“, in deren Erarbeitung sich der Mettmanner Architekt Jürgen Meinhard engagiert hat. Die neuen Arbeitsstättenregeln ersetzen fristgerecht einen Großteil der früheren Arbeitsstätten-Richtlinien. Diese galten nach § 8 Abs. 2 ArbStättV längstens bis zum 31. Dezember 2012 fort. Von den erarbeiteten Neuregelungen sind nur die ASR A1.2 „Raumab-messungen und Bewegungsflächen" und die ASR A4.1 „Sanitärräume" noch nicht beschlos-sen. Die Angaben der alten Arbeitsstätten-Richtlinien, für die bis Ende 2012 noch keine entsprechenden Arbeitsstättenregeln bekannt gemacht wurden, können nach einer Empfeh-lung der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin weiterhin als Orientierungs-werte zur Konkretisierung der allgemeinen Schutzziele der Verordnung verwendet wer-den. Dabei sollte der Anwender aber beachten,

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Nordrhein-Westfalen | Berufspraxis

Die regionalen Marktdaten werden für alle Städte und Kreise Nordrhein-Westfalens für die Bereiche Wohnungsbau und Nichtwoh-nungsbau getrennt nach Neubau und Moder-nisierung angeboten. Die Daten der bauwirt-schaftlichen Entwicklung der Einzelregionen bieten die Möglichkeit, den Markt der eigenen Region mit den Trends für das ganze Bundes-land oder den Nachbarstädten zu vergleichen. Die Angaben ermöglichen zusätzlich eine Ge-genüberstellung einzelner Marktsegmente.

Für den Geschosswohnungsbau deuten al-le Rahmenbedingungen auf einen weiteren Auf-schwung hin. Für 2013 wird eine Zunahme der Fertigstellungen gegenüber dem Vorjahr von 14 % prognostiziert. Insgesamt sollen über 18 000 Wohnungen neu entstehen. Regionale Schwerpunkte der Bautätigkeit in diesem Seg-ment liegen in Köln, Düsseldorf und im Müns-terland. Der Geschosswohnungsbau profitiert nach Einschätzung der Forscher von der Zu-nahme der Ein- und Zweifamilienhäuser, der Stadt-Land-Bewegung und vor allem von der Attraktivität als sichere Geldanlage.

2013 sollen über 18 000 Wohnungen in Ei-genheimen neu bezogen werden können. Da-mit bleibt der Eigenheimsektor gegenüber dem Vorjahr in etwa konstant. In den Regionen zeigt sich, dass im Rhein-Sieg-Kreis und im Müns-terland, aber auch in den Großstädten Köln und Dortmund eine rege Neubautätigkeit von Eigenheimen herrscht.

Im Nichtwohnungsbau fielen die Fertigstel-lungen im Jahr 2011 auf einen Tiefpunkt, der nun überschritten zu sein scheint. 2012 nimmt

Grundstücksmarkt

Neue App des Landes für Bodenrichtwerteu Mit einer neuen App will das Land Nord-rhein-Westfalen die Suche nach geeigneten Grundstücken erleichtern. Bereits seit 2003 veröffentlicht das Land Bodenrichtwerte über BORIS.NRW im Internet. Seitdem verzeichnet dieser Service über eine Million Zugriffe im Monat. Ab sofort ist die App BORISplus.NRW im Apple Store und bei Google Play kostenlos erhältlich. Die abgerufenen Informationen sind ebenfalls kostenfrei. Mit der App können die Bodenrichtwerte speziell auf Smartphones und Tablet-PC angezeigt werden. Dabei wird der aktuelle Standort über die GPS-Funktion des Gerätes erfasst. Auf Karten werden dann die Richtwerte für den umliegenden Grund und Boden angezeigt. t pm/ros

Fertigstellungsprognose 2013: Neubau Mehrfamili-enhäuser in NRW

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Regionale Marktdaten

Aktuelle Prognose des Bauvolumens in NRWu Im Auftrag der Architektenkammer Nord-rhein-Westfalen stellt die Heinze-Marktfor-schung regionale bauwirtschaftliche Markt-daten zusammen. Auf Basis von Baufertigstel-lungsdaten liegen jetzt in aktualisierter Fassung neue Zeitreihen mit einer Prognose für das Jahr 2013 vor.

dass die Inhalte der alten Arbeitsstätten-Richt-linien teilweise überaltert sind und damit nicht mehr dem Stand der Technik entsprechen.

Sonderrollen kommen den Querschnitts-themen „Baustellen“ und „Barrierefreiheit“ zu. Eine ASR gilt uneingeschränkt auch für Bau-stellen, sofern sie nicht in einem eigenstän-digen Kapitel ergänzende oder abweichende Anforderungen beschreibt. Die Erarbeitung besonderer Anforderungen für Baustellen ist noch nicht für alle Regelbereiche abgeschlos-sen. In einigen Fällen erfolgt dann ein Hinweis im Anwendungsbereich auf ein künftiges Ka-pitel „Baustellen“.

Während die Anforderungen für Baustellen in den jeweiligen Arbeitsstättenregeln zu fin-den sind, werden die Anforderungen an Bar-rierefreiheit in einer eigenständigen Regel he-rausgegeben. In der ASR V3a.2 „Barrierefreie Gestaltung von Arbeitsstätten“ werden suk-zessive ergänzende Anforderungen an die ein-zelnen ASR formuliert und fortlaufend ergänzt. In dieses Gremium hat die AKNW die Ober-hausener Architektin und Innenarchitektin Vera Schmitz delegiert.

Neu und ohne Entsprechung in den früheren Arbeitsstätten-Richtlinien sind die Themen „Gefährdungsbeurteilung“, „Lärm“ und „Stra-ßenbaustellen“. Mit der Aufstellung dieser Technischen Regeln für Arbeitsstätten wurde erst 2012 begonnen, sie werden voraussicht-lich 2013 und 2014 bekanntgegeben. t Li

Aktuelle Info auf der Homepage der Bundes-anstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin www.baua.de (Rubrik „Arbeitsstätten“).

das Volumen wieder um 11 % zu, im Jahr 2013 soll es noch einmal um fast 7 % gesteigert wer-den können. Besonders große Vorhaben kün-digen sich im Münsterland an, gefolgt von den Kreisen Kleve und Wesel.

Die Heinze-Marktforschung sagt für 2013 in NRW insgesamt ein Bauvolumen von 38,9 Mrd. Euro voraus. Davon sollen mit leicht stei-gender Tendenz 11,6 Mrd. Euro in die Moder-nisierung von Eigenheimen und 8,1 Mrd. Euro in die Modernisierung von Mehrfamilienhäu-sern fließen. Vergleichsweise gering, jedoch auf ähnlichem Niveau wie in den Vorjahren ist der Markt für Wohnungsneubauten mit einem Volumen von 6,5 Mrd. Euro. Auch im Nicht-wohnungsbau überwiegt mit 8,8 Mrd. Euro die Modernisierungstätigkeit gegenüber dem Neu-bauvolumen von 3,9 Mrd. Dabei binden die Regierungsbezirke Düsseldorf und Köln zusam-men über 50 % des NRW-Bauvolumens. t Li

Die Regionalen Marktdaten sind exklusiv für AKNW-Mitglieder. Bestellungen bitte mit An-gabe der Mitglieds-Nummer an [email protected] (Stichwort „Marktdaten“). Down-load unter www.aknw.de, Rubrik „Mit-glieder/Veröffentlichungen/Publikationen“.

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Prisma | Nordrhein-Westfalen

Ausstellungen

AachenDie Stadt, die es nicht gibt Ludwig Forum, Jülicher Straße 97-109(bis 20. Januar 2013)

DüsseldorfAndreas GurskyMuseum Kunstpalast, Ehrenhof 4-5(bis 13. Januar 2013)

Emmanuelle Blanc: Der Besuch –La VisiteInstitut Francais, Bilker Straße 9(bis 18. Januar 2013)

KölnRaum-Maschine Theater – Szene und ArchitekturMuseum für angewandte Kunst, An der Rechtschule(bis 10. März 2013)

RatingenHans Poelzig (1869-1936) Oberschlesisches Landesmuseum, Bahnhofstraße 62(bis 3. März 2013)

Weil am RheinPop Art DesignVitra Design Museum, Charles-Eames-Straße 1(bis 3. Februar 2013)

Ausstellungen mit Architekturbezug in Auswahl

Georgia Jakulow: Bühnenbildmodell zu „Prin-zessin Brambilla“, Moskau 1920

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AUSZEICHNUNGEN European Energy Award

Sechs NRW-Kommunen ausgezeichnetu Sechs nordrhein-westfälische Kommunen und ein Landkreis wurden Ende November 2012 in Brüssel mit dem European Energy Award in Gold geehrt – an ihrer Spitze die Stadt Münster, die 90 Prozent der möglichen Punkte erreichte und damit alle Konkurrenten hinter sich ließ. Ausgezeichnet wurde Münster vor allem für das 2008 beschlossene Kli-maschutzziel, womit sich die Kommune ver-pflichtete, bis 2020 eine CO2-Reduzierung von mindestens 40 Prozent und einen Anteil von 20 Prozent erneuerbarer Energie am Energie-verbrauch der Stadt zu erreichen.

Insgesamt 25 Städte und Gemeinden wur-den mit dem goldenen European Energy Award geehrt, darunter auch Bochum, Brakel, Iser-lohn, Münster, Nottuln, Rietberg und der Kreis Steinfurt. Bochum wurde nach 2009 bereits zum zweiten Mal mit dem Award in Gold ge-ehrt, u. a. für Anlagen zur Hebung des Gru-benwassers auf ehemaligen Schachtanlagen.

Der Preis soll Kommunen in ganz Europa dazu anregen, ganzheitliche Klimaschutzstra-tegien zu entwickeln und diese über konkrete Projekte und kommunale Förderprogrammeum-zusetzen. „Der European Energy Award zeigt: Die Energiewende ist ‚made in Germany‘“, freute sich NRW-Klimaschutzminister Johannes Remmel. Das Klimaschutzministerium in Nord-rhein-Westfalen hatte den Preis gemeinsam mit der Mission der Schweiz bei der EU und dem Forum European Energy Award ausge-lobt. t ehn

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IInternationaler Hochhaus Preis 2012

Architekt Ingenhoven gewinnt Hochhaus-Preisu Den Wettbewerb um das weltweit innova-tivste Hochhaus hat der Düsseldorfer Archi-tekt Christoph Ingenhoven (mit Ray Brown, Architectus, Sydney) mit dem Bürohochhaus „1 Bligh Street“ in Sydney gewonnen. Damit erhielt erstmals ein deutscher Architekt den renommierten, mit 50 000 Euro dotierten Preis.

Mit 139 Metern und 30 Etagen ist das Ge-winnergebäude ein eher kleiner Wolkenkrat-zer. Laut den Preisrichtern hat das Bauwerk für seinen Kontinent neue Maßstäbe hinsicht-lich sozialer, kultureller, stadtplanerischer und nachhaltiger Kriterien gesetzt. „Die Gesamt-qualität des Gebäudes ist herausragend. Mit ihrem Entwurf meiden die Architekten das Iko-nische, stellen vielmehr die Bedürfnisse der Nutzer, wie etwa den Ausblick aller Büros, in den Fokus“, urteilte die Jury unter dem Vorsitz des Frankfurter Architekten Prof. Albert Speer.

Das „1 Bligh Street“ hat eine elliptische Form und liegt leicht gedreht im Straßenras-ter, so dass alle Büros einen direkten Blick auf den Hafen von Sydney und die Harbour Bridge haben. Als erstes Hochhaus Australiens ver-fügt es über eine natürlich belüftete Doppel-fassade aus Glas. t ehn

Bis zum 13.01.2013 zeigt eine Ausstellung im Deutschen Architekturmuseum in Frankfurt die nominierten Hochhausprojekte.

Als weltweit innovativstes Hochhaus ausgezeich-net: „1 Bligh Street“ in Sydney

Städtebaupreis für Studierende

Studienförderpreis Peter Zlonicky verliehenu Das Fachgebiet Städtebau, Stadtgestaltung und Bauleitplanung der TU Dortmund hat am 13. November 2012 zum vierten Mal den von Peter Zlonicky, dem ehemaligen Fachgebiets-leiter, initiierten Städtebaupreis an Studieren-de der Fakultät Raumplanung verliehen. Die

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Krefeld

Krefelder Golfclub von Mies van der Rohe wird realisiert

u Der 2011 gegründete Verein Mies van der Rohe in Krefeld e.V. hat sich zum Ziel gesetzt, die Werke und das Wirken von Ludwig Mies van der Rohe in Krefeld zu erforschen, zu pu-blizieren und künftig angemessen zu präsen-tieren. Um das Interesse der Öffentlichkeit

INFORMATIONEN

Partizipation

Werkzeugkasten Bürger-beteiligung vorgestelltu Wirtschaftsminister Garrelt Duin hat auf dem Kongress „Wirtschaftsstandort NRW 2020“ im November 2012 den neuen Werk-zeugkasten „Dialog und Beteiligung“ vorge-stellt. „Dieses bislang einzigartige Instrumen-tarium zeigt, wie Bürgerbeteiligung bei Indus-trie- und Infrastrukturprojekten funktionieren kann und wie sich Beteiligungsprozesse ge-stalten lassen“, sagte Duin. Der Minister be-tonte, industrieller Fortschritt müsse mit ho-her Lebensqualität für die Menschen verbun-den werden. „Ein zukunftsweisender Wirtschaftsstandort basiert auf einer gesell-schaftlich getragenen Industrie. Wir müssen mit den Bürgerinnen und Bürgern in NRW ei-nen ergebnisoffenen Dialog führen. Dies kann nur auf Augenhöhe gelingen.“

auf dieses baukünstlerische Erbe zu lenken, wird der Verein in diesem Jahr Mies’ spekta-kulären, aber nie umgesetzten Entwurf für den Krefelder Golfclub (1930) am ehemals vorge-sehenen Ort in Originalgröße als begehbares Modell realisieren.

Ermöglicht wird der bisher weltweit einzig-artige Versuch, einen nicht gebauten Archi-tektur-Entwurf der klassischen Moderne für einen beschränkten Zeitraum als 1:1-Modell zu realisieren, durch die Förderung der Kultur-stiftung des Bundes, durch Fördermittel der Kulturstiftung der Sparkasse Krefeld sowie durch private Unterstützer. Der Golfclub-Pa-villon soll während der Projektlaufzeit den Rah-men für ein umfangreiches wissenschaftliches, pädagogisches und kulturelles Begleitpro-gramm bieten. t ros

Golfclub-Entwurf Mies van der Rohe: @ProjektMIK

Jury unter Vorsitz von Henry Beierlorzer hatte 17 städtebauliche Arbeiten in vier Kategorien zu bewerten, die innerhalb der letzten zwei Jahre von Studierenden der Raumplanung ent-standen sind.

Insgesamt wurden zwei Preise und zwei An-erkennungen ausgesprochen: In der Katego-rie „B.Sc. 1. Studienabschnitt“ wurde der städ-tebauliche Entwurf „Durch Raumidentität zu neuer Lebensqualität“ von Inga vom Hagen Hülsberg, Carolin Pofalla, Anna-Lena Sauer, Christoph Schedler und Dirk Schulte gewür-digt. Eine weitere Anerkennung erhielt die Ar-beit „Limburgerhöfe“ von Julian Küper, Pia Lesch, Helena Singer und Colleen Tüllner. Ei-nen Preis in der Kategorie „Abschlussarbeiten“

erhielt die Diplomarbeit von Hendrik Jansen mit dem Titel „Urbane Räume am Wasser – Ein städtebauliches Konzept für den Stadt- hafen Münster“.

Mit einem weiteren Preis wurde der städ-tebauliche Entwurf „Aeropuerto Columbia – Die alte Festung schleifen“ von Susanne Hensen, Lena Kaufung, Verena Kreggenwinkel und Christoph Schreiber in der Kategorie „B.Sc. 2. Studienabschnitt“ ausgezeichnet.

In seinem Vortrag im Rahmen der Preisver-leihung hob Peter Zlonicky noch einmal die Bedeutung und Besonderheit des städtebau-lichen Entwerfens für angehende Raumplaner und Raumplanerinnen hervor: Es seien gera-de die unterschiedlichen Sichtweisen der ver-schiedenen Fachgebiete, die mit ihren jeweils eigenen Schwerpunkten in Analyse und Kon-zeptfindung im interdisziplinär gestalteten Ent-wurfsprozess zu einer räumlichen Aussage zu-sammengeführt würden. t pm/ros

Preisgericht und Preisträger mit Prof. Christa Rei-cher (l.), Maria T. Wagener, Regionalverband Ruhr (2. v. l.), Henry Beierlorzer (3. v. l.) und Prof. Peter Zlonicky (4. v. l.)

Wettbewerb „Häuser des Jahres 2013“

Die besten Einfamilienhäuser werden gesuchtu Zum dritten Mal loben das Deutsche Archi-tekturmuseum und der Callwey Verlag den Wettbewerb „Häuser des Jahres – Die besten Einfamilienhäuser 2013“ aus. Gesucht werden vorbildliche Wohnhauskonzepte, die von ho-her architektonischer Qualität zeugen. Aus-wahlkriterien sind die Auseinandersetzung mit dem ländlichen oder städtischen Kontext, die räumliche Gestaltung eines privaten Lebens-bereichs und das schlüssige Zusammenspiel von Konstruktion und Material. Die einge- reichten Projekte sollen außerdem eine zeit-gemäße Antwort für die Bauaufgabe „Einfami-lienhaus“ darstellen.

Teilnahmeberechtigt sind Architekten aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Süd-tirol, die Urheber der eingereichten Projekte sind. Die Häuser sollen nach dem 1. Januar 2010 fertiggestellt und noch nicht in einer Buchpublikation veröffentlicht worden sein. Der erste Preis ist mit 10 000 Euro dotiert, wei-tere Büros bekommen eine Auszeichnung.

Die Ergebnisse des Wettbewerbs werden in dem Buch „Häuser des Jahres“ dokumen-tiert und in einer Ausstellung im Deutschen Architekturmuseum in Frankfurt präsentiert. Einsendeschluss ist der 21.01.2013. t ehn

Info unter www.haeuser-des-jahres.com.

AUSLOBUNGEN

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Prisma | Nordrhein-Westfalen

Standortgemeinschaften

Vademecum ISG Zwei

u Mit dem „Vademecum ISG“ hat das Netz-werk Innenstadt NRW im vergangenen Jahr ei-ne Arbeitshilfe zum Aufbau und Entwickeln von Immobilien- und Standortgemeinschaften in Nordrhein-Westfalen heraus gegeben. Nun liegt ein zweiter Teil vor, der seinen Schwer-punkt auf Praxisbeispiele legt. Das „Vademe-cum ISG Zwei“ zeigt in ausgewählten nord-rhein-westfälischen ISG-Quartieren sowohl umgesetzte als auch noch in Aufbau befind-liche Projekte. Dabei sollen die Strukturen der ISG-Projekte vorgestellt und Anknüpfungs-punkte zu anderen Standortgemeinschaften in NRW geschaffen werden. t ros

Das Vademecum ISG Zwei kann kostenlos bei der Geschäftsstelle des Netzwerks In-nenstadt NRW bestellt werden: info@ innenstadt-nrw.de.

PUBLIKATIONEN

Der Werkzeugkasten ist eine Kombination aus Leitfaden, Training und zahlreichen Praxisbei-spielen und ergänzt die beratende Arbeit der Geschäftsstelle „Dialog schafft Zukunft“, wel-che Anfang 2012 als überparteiliche und neu-trale Dienstleistungsagentur durch das Wirt-schaftsministerium ins Leben gerufen wurde. Verwaltungen, Unternehmen, gesellschaftliche Gruppen, Bürgerinnen und Bürger können die Angebote nutzen. t ros

Erhältlich ist der Werkzeugkasten zur Bürger-beteiligung bei der Geschäftsstelle „Dialog schafft Zukunft“, Tel.: (0211) 837-4373, [email protected] sowie als Download unter www.dialog-schafft- zukunft.nrw.de.

Passagen – Interior Design Week Köln

Aktuelle Tendenzen im Design

u Parallel zur Internationalen Möbelmesse imm cologne (14. bis 20. Januar 2013) finden wie-der die „Passagen“ quer durch das Kölner Stadt-gebiet statt. Eine Woche lang wird Köln zum Treffpunkt der internationalen Design-Szene. Ein dichtes Veranstaltungs- und Ausstellungs-programm mit über 190 Shows internationaler Designer präsentiert dem Fachpublikum und Designinteressierten in Showrooms, Galerien, Einrichtungshäuser, Museen und Kulturinsti-tuten die aktuellen Trends der Design-Szene.

Auch diesmal wird die Ausstellung des von der Zeitschrift „Architektur&Wohnen“ prä-mierten „A&W-Designer des Jahres“ gezeigt. Junge internationale Designer zeigen ihre Ent-würfe auf der „Designers Fair“ in drei Ausstel-lungshallen im Herzen des Stadtteils Ehren-feld. In dem Szeneviertel präsentieren sich auch die Gestaltungsfakultäten der Hochschu-len, die hier eine Fabrikhalle bespielen wer-den. Der Design-Parcours Ehrenfeld, im ver-gangenen Jahr der Hotspot der Passagen, zeigt sich wieder als bunter Mix aus Ausstellungen, Events und Happenings.

VERANSTALTUNGEN

Die Passagen finden in diesem Jahr zum 24. Mal statt. In den vergangenen Jahren lockte die größte deutsche Designveranstaltung mehr als 150 000 Besucher in die zumeist in der Kölner Innenstadt gelegenen Salons, Show-rooms, Einrichtungshäuser, Galerien und tem-porären Design-Orte. t ehn

14. – 20. Januar 2013. Weitere Informationund Programm unter www.voggenreiter.com/passagen2013.

Ruhrgebiet

„Der Rauch verbindet die Städte nicht mehr“

u Seit 1986 begleitet Andreas Rossmann als Feuilleton-Korrespondent der Frankfurter All-gemeinen Zeitung die städtebauliche Entwick-lung in Nordrhein-Westfalen. Einen Schwer-punkt legte der Architekturkritiker stets auf das Ruhrgebiet, dem in der Dekade der IBA Emscher Park (1989 – 1999) und dann wieder rund um die Kulturhauptstadt RUHR.2010 sei-ne besondere Aufmerksamkeit galt.

In seinem Buch „Der Rauch verbindet die Städte nicht mehr“ fasst Ross-mann nun seine Ruhr-gebiets-Berichte für die F.A.Z. aus über 20 Jahren zusammen. Der Autor lädt seine Leser damit zu einer Zeitreise durch die jüngere Vergangenheit des Ruhrgebiets, und man stellt fest: Der Chronist macht seine Be-obachtungen, Gespräche und Analysen haupt-sächlich an der städtebaulichen Entwicklung fest; in den Gebäuden kristallisieren sich Ent-wicklungen und Empfindungen heraus, macht sich der Strukturwandel bildlich fest. Sanie-rung des Hans-Sachs-Hauses in Gelsenkir-chen, Modernisierung der Jahrhunderthalle Bochum, Wohnbebauung im Duisburger Innen-

hafen, Neubau des Archäologie-Museums in Herne u.v.m. – stets gelingt es dem Feuilleto-nisten, Bauwerke zum Reflexionspunkt zu neh-men, um darüber nachzudenken, wie sich die Region und die Menschen verändern, wie der Kampf mit dem Strukturwandel, mit Abwan-derung und Arbeitslosigkeit immer wieder neue Ideen und positive Strömungen hervorbringt.

Nicht nur Spektakuläres, auch Szenisches wie das Phänomen der Bude (Trinkhalle) und das Gespräch auf der Parkbank tragen dazu bei, ein Portrait einer Region entstehen zu las-sen, die bei aller baulicher Heterogenität doch als Agglomeration und Mentalitätsraum eine Einheit bildet. Auch wenn sich manchmal die Erde aufzutun scheint, wie bei der unverges-senen Geschichte des Wattenscheider Lochs, für die Andreas Rossmann die wunderbar tref-fende Überschrift fand: „Weltuntergang in Wat-tenscheid“. t ros

Andreas Rossmann: Der Rauch verbindet die Städte nicht mehr. Mit Fotos von Barbara Klemm. Verlag der Buchhandlung Walther König, Köln, 2012. 14,80 €.

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Nordrhein-Westfalen | AkademieNordrhein-Westfalen | Akademie

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Ausgewählte Seminare im Januar und Februar 2013Vollständige Übersicht des Seminarangebots unter www.akademie-aknw.de

* Mitglieder der AKNW können pro Kalenderjahr an einem Bonus-Seminar zum Preis von 30 € teilnehmen.

Datum Veranstaltung Referent/in V-Nr. Ort Preis25.01.2013 Grundlagen der Moderation J. Stachowitz, Kommunalberatung 13001022 Düsseldorf 110,-

28.01.2013 Grobdiagnose im Bestand – Instandhaltungsberater Dr.-Ing. K. Friedrichs, Architekt Dipl.-Ing. P. Winkel, Architekt

13001025 Düsseldorf 110,-

29.01.2013 Vermeidung von Bauschäden bei der Gestaltung von Pflasterflächen und Natursteinbelägen

Dipl.-Ing. E. Lanicca, ö.b.u.v. SV für Natursteinbeläge 13001026 Düsseldorf 100,-

30.01.2013 Die neue EnEV 2012/2013 im Überblick Dipl.-Ing. E. Merkschien, Stadtplaner und Bafa-Berater 13001027 Ratingen 100,-

31.01.2013 Einsatz erneuerbarer Energien in Gebäuden Prof. Dr.-Ing. M. Homann, Architekt und staatlich an-erkannter SV für Schall- und Wärmeschutz

13001028 Düsseldorf 100,-

31.01.2013 Niederländischer Städte- und Wohnungsbau Aktuelle Entwicklungen (Abendveranstaltung)

Dipl.-Ing. M. Kloos, Architekt und Stadtplaner 13001029 Düsseldorf 50,-

01.02.2013 Gemeinschaftlich bauen und wohnen Das Wohnprojekt „buntStift“ in Bochum

Dipl.-Ing. K. Noell, Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr NRW Dipl.-Ing. N. Post, Architekt und Stadtplaner Dipl.-Ing. H. Hücking, Architekt

13001030 Bochum 120,-

01.02.2013 Erbbaurechte und Erbbaugrundstücke Die Wertermittlung von Grundstücken

Dr.-Ing. H.-G. Tillmann, ö.b.u.v. SV für Wertermittlung 13001031 Düsseldorf 150,-

03.02.2013 Projektmanagement – Vertiefung Dipl.-Ing. W. Volkmann, Architekt 13001034 Düsseldorf 100,-

04.02.2013 Immobilien-Projektentwicklung – Grundlagen Dipl.-Ing., Dipl.-Wirt.-Ing. K. Schmidt, Stadtplaner und Immobilien-SV

13001035 Düsseldorf 100,-

04.02.2013 Objektüberwachung – Leistungspflichten für Archi-tekten nach der aktuellen HOAI

Prof. Dr.-Ing. B. Bielefeld, Architekt Dr. F. Würfele, Rechtsanwalt

13001036 Gelsen-kirchen

100,-

05.02.2013 Baubesprechungen effizient planen und professionell leiten

Dipl.-Ing. B. Hattwig, Architektin 13001002 Düsseldorf 100,-

05.02.2013 Nanomaterialien für die Architektur im Überblick Anwendung in der Praxis (Abendveranstaltung)

Dipl.-Ing. S. Leydecker, Innenarchitektin 13001037 Düsseldorf 50,-

06.02.2013 Lüftungskonzepte im Wohnungsbau gem. DIN 1946-6 Dipl.-Ing. P. L. Müller, Architektin 13001038 Düsseldorf 100,-

14.02.2013 Integration der Regenwasserbewirtschaftung in Städte-bau, Freiraumplanung und Grundstückentwässerung

Dr.-Ing. M. Kaiser, Architekt und Stadtplaner Dipl.-Ing. C. Wolf, Landschaftsarchitektin

13001040 Düsseldorf 110,-

15.02.2013 SV-Fortbildung: Einsatz erneuerbarer Energien im Bestand - Anlagentechnik für Architekten

Dipl.-Ing. P. L. Müller, Architektin 13001041 Düsseldorf 150,-

18.02.2013 Klimawandel, Urbanisierung und Mobilität - Trends und Lösungsansätze (Abendveranstaltung)

Prof. Dr.-Ing. D. Vallée 13001044 Düsseldorf 50,-

19.02.2013 Expertenseminar Bauleitplanungsrecht für Stadtplaner Dr. C. Birkemeyer, Rechtsanwalt 13001045 Düsseldorf 100,-

20.02.2013 Kostengünstige Umsetzung der Anforderungen der EnEV 2012/2013

Dipl.-Ing. S. Horschler, Architekt 13001047 Düsseldorf 100,-

20.02.2013 Dachbegrünung als Bestandteil der ganzheitlichen Bauplanung (Abendveranstaltung)

Dipl.-Ing. G. Rademacher 13001048 Düsseldorf 50,-

22.02.2013 23.02.2013 24.02.2013

SiGe-Koordinator - RAB 30/B Arbeitsschutzfachliche Kenntnisse (3-tägig)

Dipl.-Ing. H. W. Kruse, Architekt und SiGeKo 13001049 Ratingen 380,-

22.02.2013 Terminplanung - Koordination des Bauprozesses Prof. Dr.-Ing. B. Bielefeld, Architekt 13001050 Düsseldorf 100,-

25.02.2013 Berücksichtigung des Artenschutzes im Baugeneh-migungsverfahren von Hochbauvorhaben (Abendveranstaltung)

Dr. E.-F. Kiel, Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz NRW

13001052 Düsseldorf 50,-

27.02.2013 SV-Fortbildung: Energieeffiziente Gebäudeplanung - Vom EnEV-Standard zum Nullenergiebilanzhaus

Dipl.-Ing. S. Horschler, Architekt 13001055 Düsseldorf 150,-

28.02.2013 Erneuerbare Energien - Auswirkungen auf das Stadt- und Landschaftsbild

Prof. Dr. S. Schöbel, Landschaftsarchitekt Dr. A. Voß

13001057 Düsseldorf 100,-

DABregional | 01/13 23

Änderungen vorbehalten. Alle Veranstaltungen werden im Sinne der Fort- und Weiterbildungsordnung der Architektenkammer NRW anerkannt. Eine Tagesveranstaltung umfasst acht, ein Kolloquium vier Unterrichtsstunden. AKNW-Mitglieder müssen acht Unterrichtsstunden Fortbildung pro Kalen-derjahr nachweisen. Eine vollständige Übersicht des Seminarangebots der Akademie der Archi-tektenkammer Nordrhein-Westfalen gGmbH und die Möglichkeit zur Online-Anmeldung finden Sie im Internet unter www.akademie-aknw.de. Anmeldung per Fax unter (0211) 49 67 93.

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01.02.2013: Gemeinschaftlich bauen und wohnen – Das Wohnprojekt „buntStift“ in BochumWohngruppenprojekte in Form des gemeinschaftlichen Bauens und Wohnens sind in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Demogra-fischer Wandel, veränderte Familien- und Berufsstrukturen sowie ein neues gesellschaftliches Interesse an Planung und Architektur haben zu einer verstärkten neuen Nachfrage nach selbstorganisierten Wohn-formen mit Nachbarschaft geführt. Gleichzeitig weisen viele dieser Projekte gesellschaftspolitische und soziale Mehrwerte auf und kön-nen auch wichtige Funktionen in der Stadt- und Quartiersentwicklung übernehmen. Eine Vielzahl neuer Projekte in NRW belegt diese Ent-wicklung. Dies bietet Architektinnen und Architekten die Möglichkeit, gemeinsam mit privaten Bauherren bzw. den zukünftigen Nutzern, an-

spruchsvolle Projekte mit besonderen Nutzungs- und Grundrisskon-zepten zu entwickeln. Auch ergeben sich daraus Chancen neuer be-ruflicher Aufgaben. Das Seminar will zum einen die Chancen und Po-tentiale an verschiedenen realisierten Beispielen in NRW sowie die Bau- und Moderationsförderangebote des Landes darstellen. Zum an-deren werden grundlegende Kenntnisse in Bezug auf verschiedene Trä-gerformen, übliche Moderationsaufgaben, gruppendynamische Pro-zesse, Kooperationsverträge mit Investoren sowie sonstige Strategien und Vorgehensweisen zur Umsetzung von Wohngruppenprojekten ver-mittelt. Referenten: Dipl.-Ing. K. Noell, MBWSV NRW; Dipl.-Ing. N. Post, Architekt und Stadtplaner; Dipl.-Ing. H. Hücking, ArchitektBochum, 10.00-17.15 Uhr, 120 € für Mitglieder der AKNW

04.02.2013: Immobilien-Projektentwicklung – GrundlagenZiel ist es, die interdisziplinäre Aufgabe der Immobilien-Projektentwick-lung zu definieren, methodische Grundlagen zu erarbeiten und Chan-cen und Risiken der Projektentwicklung aufzuzeigen. Anhand von Bei-spielen aus der Immobilienpraxis werden Analyse- und Kalkulations-verfahren dargestellt und kritisch bewertet. Den Teilnehmerinnen und

Teilnehmern wird praxisorientiert die Denk- und Vorgehensweise des Projektentwicklers vermittelt.Referent: Dipl.-Ing., Dipl.-Wirt.-Ing. K. Schmidt, Stadtplaner und Immobilien-SVDüsseldorf, 10.00-17.15 Uhr, 100 € für Mitglieder der AKNW

04.02.2013: Objektüberwachung – Leistungspflichten für Architekten nach der aktuellen HOAI

Im Seminar werden die wesentlichen Inhalte zur Leistungsphase 8 der HOAI behandelt. Insbesondere werden Fragen zum Leistungsinhalt, den Rechtsgrundlagen und der Haftung bezüglich der Anwendung in der Praxis thematisiert. Schwerpunkte sind u. a.: Allgemeine Bauauf-sicht, Terminplanung, Qualitätssicherung, Abnahme von Bauleistungen, Aufmaß und Abrechnung, Objektübergabe.Referenten: Prof. Dr.-Ing. B. Bielefeld, Architekt; Dr. F. Würfele, RechtsanwaltGelsenkirchen, 10.00-17.15 Uhr, 100 € für Mitglieder der AKNW

15.02.2013: SV-Fortbildung: Einsatz erneuerbarer Energien im Bestand – Anlagentechnik für Architekten

Geeignet als Sachverständigenfortbildung für staatlich anerkannte Sachverständige für Schall- und Wärmeschutz. Für Bestandsgebäude privater Bauherren bestehen bisher keine gesetzlichen Verpflichtungen zum Einsatz erneuerbarer Energien. Gleichwohl gewinnt dieser auch hier immer mehr an Bedeutung. Bereits in einem frühen Planungssta-dium ist dazu ein Konzept zu erarbeiten. Für die kompetente Beratung fehlt es jedoch häufig an ausreichendem anlagentechnischem Grund-wissen über sinnvolle neue sowie bewährte Anlagenkonzepte. Das Se-minar zeigt anhand von praktischen Beispielen von Wohn- und Nicht-wohngebäuden, wie eine nachhaltige Anlagentechnik unter Einsatz er-neuerbarer Energien im Gebäudebestand realisiert werden kann. Neben den technischen Aspekten widmet sich das Seminar auch der Frage der Kosten und Fördermittel beim Einsatz erneuerbarer Energien.Referentin: Dipl.-Ing. P. L. Müller, ArchitektinDüsseldorf, 10.00-17.15 Uhr, 150 € für Mitglieder der AKNW

Akademie | Nordrhein-Westfalen

24 DABregional | 01/13

Nordrhein-Westfalen | Versorgungswerk

u Das Versorgungswerk ist eine wirtschaft-lich selbständige Einrichtung der Architekten-kammer Nordrhein-Westfalen, Körperschaft des öffentlichen Rechts, mit Teilrechtsfähig-keit. Einmal jährlich wird ein Geschäftsbericht erstellt, der die wesentlichen Angaben zur La-ge des Versorgungswerks und zu den Beschlüs-sen der Gremien zusammenfasst.

Grundlage für die Einrichtung des Versorgungs-werks war das Architektengesetz NRW (heute Baukammerngesetz NRW) vom 4. Dezember 1969. In diesem Gesetz ist die Einrichtung eines Versorgungswerks vorgesehen. Das Ver-sorgungswerk wurde nach Beschluss der Ver-treterversammlung der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen am 3. November 1978 gegründet.

AufsichtsbehördeAufsichtsbehörde des Versorgungswerks ist das Finanzministerium des Landes Nordrhein-Westfalen mit Sitz in Düsseldorf.

Geschäftsbericht des Versorgungswerks der Architekten-kammer Nordrhein-Westfalen für das Geschäftsjahr 2011

Zusammenfassung

VerwaltungsorganeVerwaltungsorgane des Versorgungswerks sind die Vertreterversammlung, der Aufsichts-ausschuss sowie der Verwaltungsausschuss. Vorsitzender des Aufsichtsausschusses ist Herr Architekt Dipl.-Ing. Rolf Vollmer, Köln. Vorsitzender des Verwaltungsausschusses ist Herr Architekt Dipl.-Ing. Hartmut Miksch, Düsseldorf.

GeschäftsführungDas Versorgungswerk unterhält eine eigene Geschäftsstelle mit Sitz in der Inselstraße 27, Düsseldorf. Die Geschäftsstelle wird von Herrn Hauptgeschäftsführer Dipl.-Kfm. Thomas Löhning und Herrn Geschäftsführer Dipl.-Pol. Jörg Wessels geleitet.

AbschlussprüferDer Aufsichtsausschuss entscheidet jährlich über die Bestellung eines Abschlussprüfers. Der Jahresabschluss 2011 wurde von der WSP W. Schuster und Partner GmbH, Wirtschafts-prüfungsgesellschaft, Steuerberatungsgesell-schaft, Düsseldorf geprüft.

Allgemeiner ÜberblickGrundsätzlich werden alle Mitglieder der Ar-chitektenkammern Nordrhein-Westfalen, Bremen, Saarland, der Architekten- und Stadt-planerkammer Hessen sowie der Ingenieur-kammer-Bau NRW Pflichtmitglieder des Ver-sorgungswerks, sofern sie bei Beginn der Mit-gliedschaft das 45. Lebensjahr noch nicht vollendet haben und berufsfähig sind.

MitgliederzahlenAm Ende des Jahres 2011 hatte das Versor-gungswerk 42 892 Mitglieder. Gegenüber dem Vorjahr ist der Mitgliederbestand um 499 Per-sonen gestiegen (plus 1,2 Prozent).

Nach der Kammerzugehörigkeit setzt sich der aktive Mitgliederbestand wie folgt zusammen:Architektenkammer Nordrhein-Westfalen 62 %Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen 21 %Ingenieurkammer-Bau Nordrhein-Westfalen 13 %Architektenkammer Bremen 2 % Architektenkammer Saarland 2 %

Der aktive Mitgliederbestand setzte sich zum Jahresende 2011 aus 17 410 freischaf-fend tätigen Mitgliedern (= 41 Prozent) und 26 065 angestellt tätigen Mitgliedern (= 58 Prozent) zusammen. Der Anteil der weiblichen Mitglieder ist leicht gestiegen und beträgt 36 Prozent.

VersorgungsabgabenDie Mitglieder des Versorgungswerks haben im Jahr 2011 337,4 Millionen Euro an Versor-gungsabgaben geleistet. Damit sind die Ver-sorgungsabgaben gegenüber dem Vorjahr ins-gesamt um 4,8 Prozent gestiegen.

VersorgungsleistungenZu den Leistungen des Versorgungswerks ge-hört die Zahlung von Altersrenten, Berufsun-fähigkeitsrenten, Witwen- und Witwerrenten und Waisenrenten. Insgesamt wurden im Ka-lenderjahr 2011 rund 102,32 Millionen Euro an Versorgungsleistungen erbracht, davon fast 78 Prozent für Altersrenten. Die durchschnitt-liche Altersrente ist gegenüber 2010 weiter gestiegen und beträgt nun 1495 Euro

VermögensanlagenDie Bilanzsumme des Versorgungswerks ist im Jahr 2011 weiter stark gewachsen. Sie be-trug am 31.12.2011 über 6,68 Milliarden Euro. Dies bedeutet eine Steigerung um 7,9 Prozent bzw. rund 489 Millionen Euro gegenüber 2010.Die Vermögensanlagen stellen sich wie folgt dar:

DABregional | 01/13 25

Versorgungswerk | Nordrhein-Westfalen

Vermögensanlagen 2011 (in Tausend Euro) Grundbesitz 351 231,4Beteiligungen 20 511,3Hypotheken 341 359,3Schuldscheindarlehen 2 454 098,8Namensschuldverschreibungen 1 995 791,2Investmentanteile 1 214 368,4Inhaberschuldverschreibungen 33 421,2übriges Vermögen 269 260,7gesamt 6 680 042,3

ErträgeIm Jahr 2011 wurden aus den Vermögensan-lagen Erträge von durchschnittlich 4,4 Prozent erzielt. Nach Abzug der Kapitalverwaltungs-kosten und der Abschreibungen auf Grundbe-sitz und Wertpapiere ergibt sich eine Netto-rendite von 4,1 Prozent. Die Nettorendite liegt über dem angestrebten Rechnungszins von 4 Prozent.

VerwaltungskostenDas Versorgungswerk erfüllt die übertragenen Aufgaben nach wie vor mit geringem Perso-naleinsatz und niedrigen sonstigen Ausgaben. Die aus den Versorgungsausgaben zu de-ckenden Verwaltungskosten betragen rund 1 435 000 Euro.

Der Verwaltungskostensatz beträgt 0,42 Pro-zent und liegt damit weiterhin deutlich unter dem geschäftsplanmäßigen Satz. Eine weiter-gehende Beurteilung des Verwaltungsaufwands im Vergleich zum Geschäftsumfang lässt sich ableiten aus dem Vergleich der Gesamtver-waltungskosten (Versicherungsbetrieb und Ka-pitalanlagen) zu den Gesamteinnahmen (Bei-träge und Kapitalerträge). Dieser Kostensatz beträgt 0,81 Prozent.

ZusammenfassungDas Versorgungswerk hat die Versorgungsab-gaben seiner Mitglieder nach den Prinzipien Sicherheit, Rentabilität, Liquidität sowie Mi-schung und Streuung langfristig anzulegen. Das Prinzip Sicherheit genießt bei allen Anla-gen oberste Priorität.

Grundlage für die Tätigkeit der Geschäfts-stelle sind die verschiedenen Landesgesetze

für Versorgungswerke und die hierzu erlas-senen Richtlinien der Aufsichtsbehörde. Wei-tere Grundlagen befinden sich in der Satzung des Versorgungswerks und in den Richtlinien für Kapitalanlagen des Aufsichtsausschusses.

Die Rentenleistungen des Versorgungs-werks konnten in den meisten Jahren seit Grün-dung im Jahr 1979 dynamisiert werden. We-gen der Übernahme neuer berufsständischer Richttafeln 2006 für die Freien Berufe nach Klaus Heubeck/ABV im Jahr 2007 und den dort festgestellten deutlichen Anstieg der Le-benserwartung der Mitglieder des Versor-gungswerks hat sich ein zusätzlicher Bedarf bei der Deckungsrückstellung ergeben. Der 2007 festgestellte zusätzliche Finanzierungs-bedarf in Höhe von rund 1 Mrd. Euro hat sich durch die von der Vertreterversammlung be-schlossenen Maßnahmen im Jahr 2011 auf rund 296 Mio. Euro verringert. Dieser immer noch hohe Finanzierungsbedarf wird nach Ab-stimmung mit der Aufsichtsbehörde durch künftige Erträge in den Jahren bis 2017 aus-geglichen. Das Versorgungswerk muss jähr-lich rund 49 Mio. Euro der erzielten Erträge zum Ausgleich des zusätzlichen Finanzierungs-bedarfs verwenden. Dadurch ist der Spielraum für die Dynamisierung der Renten und Ren-tenanwartschaften eingeschränkt.

Im Jahr 2011 ist es gelungen, einen versi-cherungsmathematischen Gewinn in Höhe von rund 16,3 Mio. Euro zu erzielen.

Auch im vierten Jahr nach der durch die In-solvenz der Lehman Brothers Bank ausgelö-sten Finanz- und Wirtschaftskrise sind Forde-rungsausfälle beim Versorgungswerk vermie-den worden. Hierzu hat wesentlich die abge- wogene und vorausschauende Anlagepolitik des Versorgungswerks beigetragen, die darauf ausgerichtet ist, vorrangig risikoarme Anlagen zu tätigen. So werden beispielsweise im Di-rektgeschäft keine derivativen Anlagen vorge-nommen.

Insgesamt sind derzeit für das Versorgungs-werk der Architektenkammer Nordrhein-West-falen keine existenzgefährdenden oder son-stigen Risiken mit wesentlichem Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- oder Ertragslage er-kennbar. Die vom Versicherungsmathematiker

zu berücksichtigenden Rechnungsgrundlagen sind erreicht worden und es konnte ein Über-schuss erzielt werden. Damit ist es gelungen, die eingegangenen Verpflichtungen zu erfül-len und den durch die Anwendung der neuen berufsständischen Richttafeln entstandenen Übergangsfehlbetrag weiter planmäßig zu re-duzieren.

Im Jahr 2011 ist die gesamtwirtschaftliche Situation immer noch uneinheitlich. Die Kon-sequenzen aus der Immobilienkrise und den Bankeninsolvenzen in den USA , der wirtschaft-lichen Verwerfungen im Euroraum sowie der allgemeinen globalen Finanzkrise sind nach wie vor zu spüren. Der Bausektor befindet sich nach wie vor in einer schwierigen wirtschaft-lichen Lage. Dies hat unmittelbaren Einfluss auf die finanzielle Situation der Architekten, Innenarchitekten, Landschaftsarchitekten, Stadtplaner und Ingenieure.

Daraus resultiert, dass ein deutliches Bei-tragswachstum beim Versorgungswerk nur durch neue Mitglieder bzw. bei einem deut-lichen wirtschaftlichen Aufschwung zu erwar-ten ist.

Düsseldorf, 16. Mai 2012Dipl.-Kfm. Thomas Löhning, Hauptgeschäfts-führer

Zusammenfassung der wirtschaftlichen Ergebnisse 2011u Überschreitung des angestrebten

Rechnungszinsesu starker Vermögenszuwachsu gestiegener Mitgliederzuwachsu gestiegener Beitragszuwachsu niedriger Verwaltungskostensatzu planmäßige Tilgung auf Übergangs-

fehlbetrag

Der vollständige Geschäftsbericht kann im Internet unter www.vw-aknrw.de abge-rufen bzw. bei der Geschäftsstelle des Ver-sorgungswerks, Inselstraße 27, 40479 Düsseldorf, Tel.: (0211) 49 23 8-0 ange-fordert werden.

26 DABregional | 01/13

Nordrhein-Westfalen | Versorgungswerk

Berichte / Beschlüsse

Bericht des VerwaltungsausschussesDer Verwaltungsausschuss hat im Jahr 2011 am 10.03., 17.06., 22.09. und 15.12.2011 viermal turnusgemäß getagt. Der Verwaltungsaus-schuss hat sich in seinen Sitzungen eingehend mit allen Vermögens-anlagen des Versorgungswerks der Architektenkammer befasst und diesbezügliche Entscheidungen getroffen. Wichtiger Bestandteil aller Tagungen war die Entscheidung über die Anträge auf Berufsunfähig-keitsrenten und die Anträge auf erneute Mitgliedschaften.

Folgende Anträge wurden auf Grundlage der Satzung behandelt und beschieden: Anträge 2011 2010auf Berufsunfährigkeitsrente 62 81auf Weitergewährung der BU-Rente 22 24auf erneute Mitgliedschaft 11 5

Damit hat der Verwaltungsausschuss im Jahr 2011 über insgesamt 95 Anträge entschieden. Der Verwaltungsausschuss hat den Bericht der Geschäftsstelle über das Geschäftsjahr 2011 zur Kenntnis genom-men und dankt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern herzlich für den engagierten und erfolgreichen Einsatz.Kassel, den 21. Juni 2012 Dipl.-Ing. Hartmut Miksch, Vorsitzender

Bericht des Aufsichtsausschusses

Der Aufsichtsausschuss ist über die Entwicklung und Lage des Versor-gungswerks sowie über alle wesentlichen Geschäftsvorfälle im Jahr 2011 laufend unterrichtet worden. Der Geschäftsbericht 2011 und der Be-richt des Wirtschaftsprüfers 2011 haben dem Aufsichtsausschuss vor-gelegen. Die gemäß § 4 Ziffer 7 b) der Satzung vorgenommene Prüfung des Rechnungsabschlusses ergab keine Beanstandungen. Der Aufsichts-ausschuss empfiehlt der Vertreterversammlung die Feststellung des Jahresabschlusses 2011 und die Entlastung des Verwaltungsausschusses.Kassel, den 5. Juli 2012 Dipl.-Ing. Rolf Vollmer, Vorsitzender

Beschluss der Vertreterversammlung

Die Vertreterversammlung stellt den ihr vorgelegten Jahresabschluss 2011 des Versorgungswerks der Architektenkammer NRW gemäß § 3 Ziffer 1 c) der Satzung hiermit fest. Gemäß § 3 Ziffer 1 d) der Satzung erteilt die Vertreterversammlung dem Verwaltungs- und dem Aufsichts-ausschuss für das Geschäftsjahr 2011 hiermit Entlastung.Münster, den 27. Oktober 2012 Dipl.-Ing. Hartmut Miksch, Präsident

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Die Gesellschaft WSP W. Schuster und Partner GmbH, Wirtschaftsprü-fungsgesellschaft, Steuerberatungsgesellschaft, Düsseldorf hat dem Versorgungswerk auch in diesem Jahr wieder den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt. Dieser lautet:

„Nach dem abschließenden Gesamturteil unserer Prüfung sind kei-ne Einwendungen zu erheben. Wir haben daher dem Jahresabschluss

des Versorgungswerks der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf, zum 31. Dezember 2011 sowie dem Lagebericht 2011 den nachstehend wiedergegebenen uneingeschränkten Bestätigungsver-merk gemäß § 322 HGB am 16. Mai 2012 erteilt:

Wir haben den Jahresabschluss - bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang - unter Einbeziehung der Buchfüh-rung und des Lageberichts des Versorgungswerks der Architektenkam-mer Nordrhein-Westfalen für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2011 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jah-resabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen der Satzung liegen in der Verantwortung der Geschäftsführung des Versorgungswerks. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzuge ben.

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenom-men. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsge-mäßer Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinrei-chender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungs-handlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Versorgungswerks sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rah-men der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezo-genen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Ein-schätzungen der Geschäftsführung sowie die Würdigung der Gesamt-darstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Unsere Prüfung hat zu keinen Einwen-dungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vor-schriften und den ergänzenden Bestimmungen der Satzung und vermit-telt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Versorgungswerks. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutref-fendes Bild von der Lage des Versorgungswerks und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.“Düsseldorf, den 16. Mai 2012 WSP W. Schuster und Partner GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Steuerberatungsgesellschaft

DABregional | 01/13 27

Versorgungswerk | Nordrhein-Westfalen

Vertreterversammlung beschließt allgemeine Rentenbemessungsgrundlage 2013

u Die Vertreterversammlung der Architektenkammer Nordrhein-West-falen hat am 27. Oktober 2012 einstimmig bei drei Enthaltungen fol-genden Beschluss gefasst:

„Die allgemeine Rentenbemessungsgrundlage für das Geschäftsjahr 2013 beträgt 35 670 Euro. Dieser Beschluss führt weder zur Anhebung der Bestandsrenten noch der Anwartschaften.“

Der Beschluss ist vom Finanzministerium des Landes NRW mit Schrei-ben vom 31.10.2012 genehmigt worden. t Lö-Br

Das Versorgungswerk informiert

Veränderte Beitragssätze für 2013uDie Beiträge zum Versorgungswerk orientieren sich – wie stets – an den gesetzlich festgelegten Sätzen der Deutschen Rentenversi-cherung. Aktuelle Änderungen dort wirken sich demnach auch auf die Beitragssätze des Versorgungswerks für das Jahr 2013 aus.

Ab dem 1. Januar 2013 gelten folgende Werte:

Beitragsbemessungsgrenze/Monat 5800,00 Euro (bisher 5600,00 Euro)Beitragssatz: 18,9 % (bisher 19,6 %)Höchstbeitrag/Monat 1096,20 Euro (bisher: 1097,60 Euro)

Die Beitragsbemessungsgrenze ist die Obergrenze, bis zu der Ihr Einkommen im ganzen Jahr beitragspflichtig wird. Verdienste ober-halb dieser Grenze bleiben somit auch beim Versorgungswerk frei von Abgaben zur Altersversorgung.

Was bedeutet das für Sie?

Ihre Beiträge zum Versorgungswerk ändern sich zum Jahresbeginn 2013.

1. Freischaffende Mitglieder

Freischaffende Mitglieder zahlen monatlich:a. den Höchstbeitrag (1096,20 Euro) oderb. freiwillig bis zu 150 % bzw. 200 % des Höchstbeitrags (1645 bzw. 2193 Euro) oderc. 18,9 % der Einkünfte aus selbstständiger Arbeit.

Alle uns vorliegenden Einzugsermächtigungen für die Fälle a. und b. stellen wir automatisch auf die neuen Beitragssätze um. Falls Sie den Betrag selbst überweisen, ändern Sie bitte den Überweisungs-betrag entsprechend den neuen Beiträgen. Einfacher wäre es, wenn Sie uns eine Einzugsermächtigung erteilen würden. Den Vordruck hierfür finden Sie auf unserer Internetseite unter der Adresse www.vw-aknrw.de.

2. Angestellte Mitglieder

Angestellte Mitglieder, die von der Mitgliedschaft bei der Deutschen Rentenversicherung befreit sind, zahlen künftig 18,9 Prozent ihres sozialversicherungspflichtigen Bruttoentgelts bis zum Höchstbeitrag von monatlich 1096,20 Euro.

Für angestellte Mitglieder, die nicht von der gesetzlichen Renten-versicherungspflicht befreit sind, beträgt der Mindestbeitrag ab dem 1. Januar 2013 unverändert 165 Euro pro Monat.

Selbstverständlich kann der individuelle Betrag freiwillig bis zu einem Höchstbetrag von jährlich 26 316 Euro (12 x 2193 Euro) auf-gestockt werden. Dies führt im Ergebnis zu einer erheblich höheren Rentenanwartschaft.

3. Beamtete Mitglieder

Für beamtete Mitglieder beträgt der Mindestbeitrag ab dem 1. Janu-ar 2013 weiterhin 165 Euro pro Monat. Diese Mitglieder können ebenfalls einen höheren Beitrag leisten. t Lö-Br

Informationen rund um das Versorgungswerk im Internet

u Die Absicherung über das Versorgungswerk ist ein wichtiges Ele-ment im Arbeitsleben unserer Mitglieder. Zahlreiche Fragen, die im-mer wieder auftauchen, werden auf der Homepage des Versorgungs-werks unter www.vw-aknrw.de beantwortet. Dort finden Sie auch spe-zifische Informationen für die verschiedenen Tätigkeitsarten sowie für Studenten und Absolventen. Unter „Service“ sind die sogenannten FAQs zu finden - Fragen, die häufig gestellt werden.

Sollten Sie dennoch Informations- oder individuellen Klärungsbe-darf haben, rufen Sie uns gerne an. Die Geschäftsstelle ist Mo. - Do. von 9.00 - 16.00 Uhr und Fr. bis 14.00 Uhr für Sie da.

28 DABregional | 01/13

Studienpreis des BDA NRW

BDA Masters in Aachen vergeben

u Der BDA vergab auch 2012 wieder seinen jährlichen Studienpreis BDA Masters. Fünf Bachelorabsolventinnen und -absolventen der Fächer Architektur oder Städtebau wurden am 15. November 2012 in Aachen, wo der BDA bei der dortigen Fachhochschule zu Gast war, für ihre herausragenden Abschlussarbeiten ausgezeichnet. Die Preise sind mit je 2000 Euro dotiert und sollen dazu beitragen, das Masterstudium zu finanzieren.

Erstmals nahmen Absolventen aller 14 Fach-bereiche, an denen in Nordrhein-Westfalen Architektur oder Städtebau studiert werden kann, an dem Wettbewerb teil. Erforderlich war die Nominierung durch die Dekane, 32 Arbeiten wurden eingereicht.

Alle Teilnehmer waren bei der Jurysitzung zunächst anwesend und hatten Gelegenheit, ihre Arbeiten in Vier-Minuten-Vorträgen selbst vorzustellen und auf kritische Nachfragen zu reagieren, was sie überwiegend souverän be-wältigten. Der Jury gehörten an: u Peter Berner, Vorsitzender des BDA Lan-

desverbandes NRW, Kölnu Matthias Fritzen, Architekt BDA, Ahlenu Aysin Ipekçi, Architektin BDA, Kölnu Björn Martenson, Architekt BDA, Aachenu Prof. Rolf Schuster, Architekt BDA, Düs-

seldorf/Braunschweig

Die Preisträgeru Marlen Beckedahl: Die Kraft der Wand –

Burg Blankenstein in Hattingen (betreut von Prof. Manuel Thesing, msa münster school of architecture)

u Alis Haxhi: Haus der Stille am Altenber-ger Dom in Odenthal (betreut von Prof. Gernot Schulz, Hochschule Bochum)

u Judith Lennartz: Ephemere Home – ein Wohnkonzept für das moderne Noma-dentum (betreut von Prof. Dirk Henning Braun, RWTH Aachen)

u Hartmut Raendchen: Forma Urbis Romae – Pilgerherberge am Monte Testaccio in Rom (betreut von Stellv.-Prof. Jörg Leeser, Prof. Markus Pasing, Prof. Dr. Thorsten Scheer, PBSA Düsseldorf)

u Elena Tzintala: Supra Muros - Pilgerher-berge am Monte Testaccio in Rom (be-treut von Stellv.-Prof. Jörg Leeser, PBSA Düsseldorf)Im Rahmen der Preisverleihung betonte der

Dekan des Fachbereichs Architektur, Prof. Horst Fischer, wie wichtig es sei, das Studium nicht mit dem Erwerb des Bachelor zu been-

„Die Kraft der Wand – Burg Blankenstein in Hattin-gen“ von Marlen Beckedahl

den, sondern den Masterabschluss anzustre-ben. Insbesondere das sechssemestrige Stu-dium reiche nicht aus. Auf europäischer Ebe-ne gebe es sogar die Forderung nach einem zehnsemestrigen Architekturstudium. Er halte dies ebenso wie der BDA für richtig.

Dem stimmte der BDA-Landesvorsitzende Peter Berner zu und ermutigte seinerseits al-le Teilnehmer, auch die, die keinen Preis er-halten hätten, sich mit dem bisher Erreichten nicht zufrieden zu geben. Bereits ihre Nomi-nierung für die Teilnahme am Wettbewerb zei-ge, dass sie zu den besten Absolventen lan-desweit gehörten. Darauf könnten sie aufbau-en. t Uta Joeressen

Auf der Homepage des BDA unter www.bda-nrw.de sind weitere Abbildungen der Ar-beiten sowie die Juryurteile zu finden.

„Haus der Stille am Altenberger Dom in Odenthal“ von Alis Haxhi

„Ephemere Home – ein Wohnkonzept für das mo-derne Nomadentum“ von Judith Lennartz

„Forma Urbis Romae – Pilgerherberge am Monte Testaccio in Rom“ von Hartmut Raendchen

„Supra Muros - Pilgerherberge am Monte Testaccio in Rom“ von Elena Tzintala

Nordrhein-Westfalen | Verbände

DABregional | 01/13 29

Verbände | Nordrhein-Westfalen

Neues Jahr

Aktuelles aus dem BDB.NRW

u Der BDB.NRW wünscht allen Architekten und Architektinnen ein gesundes neues Jahr und dafür die besten Perspektiven. Das neue „Baujahr“ wird sicherlich spannend und bringt uns neben der EnEV 2013 auch hoffentlich die neue HOAI - am besten natürlich eine aus-kömmliche und praktikable.

Die Novelle der HOAI ist ein Gesprächspunkt in dem mit Landeswirtschaftsminister Garrelt Duin vereinbarten Antrittsbesuch der BDB.NRW-Verbandsspitze, der für Mitte De-zember vereinbart war. Wir beabsichtigen in dem Gespräch, uns der Unterstützung des Landes NRW bei den anstehenden Beratungen im Deutschen Bundesrat zu versichern und beim zuständigen NRW-Minister auch dafür zu werben, dass die sogenannten Beratungsleis-tungen, die bei der Novelle 2009 in den An-hang als unverbindlich gestellt wurden, wieder Aufnahme in den Pflichtteil der HOAI finden.

Bereits für Januar 2013 ist ein Gespräch mit Landeswirtschaftsminister Johannes Remmel abgestimmt, in dem wir Möglichkeiten neuer Förderprogramme ausloten, Fragen des Ausbaus der energetischen Sanierung und des Klimaschutzgesetzes NRW beraten wer-den.

Zu Jahresbeginn finden traditionell Klausur-tagungen statt. So wird neben der Klausurta-gung des geschäftsführenden BDB-Landes-vorstandes auch die BDB-Kollegengruppe in der AKNW zu zweitägigen Beratungen Mitte Februar 2013 in Bochum zusammentreffen. Ein Thema der Vorstandsklausur wird u. a. die Vorbereitung auf die Wahlen zur V. Vertreter-versammlung der Ingenieurkammer Bau NRW sein. Wir werden uns aber auch intensiv mit der Zukunft des BDB befassen in Vorbereitung des Baumeistertages 2013, den wir als Lan-

desverband mit ausrichten und der vom 9. bis 11. Mai 2013 in Münster stattfinden wird.

An das erfolgreiche Seminarjahr 2012 knüp-fen wir mit unserem Frühjahrseminarprogramm 2013 an, das ab Mitte Januar 2013 unter www.bdb-nrw.de online gestellt wird. Highlight im späten Frühjahr ist am 28. Juni 2013 in Essen das dann dritte BDB-Symposium für Immobi-lienwerte. Die Frühjahrsseminare starten be-reits am 14. März 2013.

Der 25. Februar 2013 markiert den Abga-beschluss für Studierende aus NRW, die am mittlerweile 16. BDB-LBS-Studentenwettbe-werb teilnehmen - wir sind gespannt auf die Wettbewerbsbeiträge. Es geht bekanntlich um die Umnutzung der Martinikirche in Bochum-Goldhamme sowie um eine ergänzende Be-bauung auf den die Kirche umgebenden Grund-stücken mit Wohnungsneubau. Der Preis ist mit insgesamt 7000 Euro dotiert und somit einer der höchst dotierten Förderpreise für den Berufsnachwuchs. t Reiner Stracke,

Landesgeschäftsführer BDB.NRW

Immer aktuell informieren wir Sie auf un-serer Homepage unter www.bdb-nrw.de oder im Nachrichtenkanal Twitter. Folgen Sie uns, es lohnt sich.

Wiedereinführung des Titels „Dipl.-Ing.“

VVS revidiert Ablehnungs-beschluss von 2011u Nachdem in der Vertreterversammlung, dem Parlament der Architekten, im Jahre 2011 noch der Antrag der VAA, die Kammer möge sich im Rahmen der Bundesarchitektenkam-mer für eine Wiedereinführung des akade-mischen Grades „Dipl.-Ing.“ einsetzen, abge-lehnt wurde, fanden wir jetzt in der Vertreter-versammlung vom 27. 10. 2012 für den erneut gestellten Antrag eine Mehrheit.

Ziel dieser Initiative der VAA ist es, den her-vorragenden Ruf, den der Diplom-Ingenieur im

Ausland genießt, für die deutschen Kollegen und Kolleginnen innerhalb der Architektur, In-nenarchitektur, Landschaftsarchitektur und Stadtplanung zu nutzen. Ebenso wie seiner-zeit die VAA haben sich zwischenzeitlich so-wohl die Bundesingenieurkammer und die In-genieurkammern der Länder, die neun führen-den Technischen Hochschulen, als auch verschiedene Kammern und Verbände für ei-ne solche Wiedereinführung bzw. Rückgewin-nung der „deutschen Qualitätsmarke Dipl.-Ing.“ ausgesprochen. Begründet wurde der Wiederholungsantrag der VAA u. a. auch da-mit, dass diese Forderung durch einen zusätz-lichen Beschluss der Architektenkammer ein weiteres Gewicht in der Politik erhält, denn ein einheitlicher Auftritt der berufsständigen Kammern und Verbände und weiterer Interes-senten in der Öffentlichkeit stärkt uns alle.

Im Rahmen des Bologna-Prozesses sollte eine Wahlmöglichkeit zum Bachelor und Mas-ter für ein mindestens achtsemestriges Studi-um geschaffen werden.

Freistellung zur beruflichen Fort- bzw. Weiterbildung

Ein weiterer Antrag der VAA in der Vertreter-versammlung, die Kammer möge sich gegen-über dem Gesetzgeber dafür einsetzen, dass Kolleginnen und Kollegen in einem Anstellungs-verhältnis für eine Fort- bzw. Weiterbildung von ca. acht Stunden jährlich von ihrem Ar-beitgeber freigestellt werden müssen, fand in der überwiegend von freischaffend Tätigen besetzten Vertreterversammlung keine Mehr-heit. Zur Fort- bzw. Weiterbildung sind alle Kol-leginnen und Kollegen – auch die in einem An-stellungsverhältnis – verpflichtet (§ 22, Abs. 2, Baukammerngesetz).

Ausweitung der anerkannten Tätigkeitsfelder für den AKNW-Eintritt

Zu dieser Thematik wurde in der Vertreterver-sammlung ebenfalls ein Antrag vorgelegt. Ziel dieses Antrages war es, untersuchen zu las-sen, ob und gegebenenfalls wie die Tätigkeits-felder verbreitert werden können, die gemäß § 6, Abs. 4, Baukammerngesetz, Vorausset-zung sind, um nach zweijähriger Tätigkeit in

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die Architektenkammer aufgenommen zu wer-den. Dieser Antrag fand keine Zustimmung.

Den Wortlaut unserer jeweiligen Anträge finden Sie unter „Aktuell“ in unserem Inter-netauftritt www.vaa-nrw.de. t JM und AK I

VAA im Internet unter www.vaa-nrw.de.

Zum Jahresbeginn

Vorschau 2013 u Die VFA wünscht Ihnen ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr 2013. Auch in die-sem Jahr veranstaltet die VFA wieder interes-sante Fortbildungen.

Bereits am 1. März veranstalten die Bezirks-gruppe Dortmund-Bochum und Emscher-Lippe gemeinsam mit der VjA einen Workshop zum Thema Präsentation. Neben den Veröffentli-chungen im Deutschen Architektenblatt infor-mieren wir Sie natürlich auch im Internet stets aktuell über anstehende Veranstaltungen, Ter-mine und interessante Themen. t Dirk Büscher

Bundesdelegiertenversammlung

Wahlen VFA-Präsidiumu Die Vereinigung Freischaffender Architekten Deutschlands e.V. (VFA) hat auf ihrer Bundes-delegiertenversammlung am 9. und 10. No-vember 2012 in Karlsruhe-Durlach ihren bis-herigen Präsidenten Matthias Irmscher mit größter denkbarer Zustimmung in seinem Amt bestätigt. Der in Karlsruhe und Halle (S.) täti-ge Architekt wurde von allen Delegier-ten für weitere vier Jahre in geheimer Wahl gewählt.

Helmut Horst Schmidt aus Darmstadt er-hielt als Vizepräsident Finanzen ebenfalls alle Stimmen der Versammlung und damit eine eindrucksvolle Bestätigung als langjähriger „Finanzminis ter“ der VFA. Als weitere Vize-präsidenten wurden die Architekten Frank Brünsing (Krefeld) und Alexander Schwab (München) gewählt.

Beisitzer im Präsidium sind weiterhin Marina Menning (Eschenbergen), Axel-Hein-rich Mutert (Bramsche) und der Präsident der Bayerischen Architektenkammer, Lutz Heese (München). Als neuen Beisitzer wählten die Delegierten Hermann Thoma (Zeulenroda).

Präsident Irmscher dankte nach der Wahl für die überwältigende Zustimmung der Dele-gierten und versprach, sich auch weiterhin auf allen Ebenen der Berufspolitik für die Belange der freischaffenden Kolleginnen und Kollegen aller Fachrichtungen mit aller Kraft einzu - setzen.

Die VFA wurde 1958 als berufspolitischer Architektenverband gegründet und war maß-geblich an der Verabschiedung der Architekten-gesetze und der Gründung der Architekten-kammern beteiligt. Sie vertritt freischaffende Architekten aller Fachbereiche, die als Treu-händer der Bauherren unabhängig tätig sind.

VFA Expertendialog 2012 in München

Rund 40 Teilnehmer begrüßten VFA-Präsident Matthias Irmscher und der Präsident der Bayerischen Architektenkammer, Lutz Heese, am 25. Oktober 2012 im Haus der Architekten in München zum Thema „Die VOF in Theorie und Praxis“.

Die Staatssekretärin im Bayerischen Staats-ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Ver-kehr und Technologie, Katja Hessel, kam di-rekt aus einer Landtagssitzung in die Kammer, um mit VFA-Mitgliedern und anderen Gästen aus Behörden zu diskutieren. Als den „schönsten der freien Berufe“ bezeichnete sie den Archi-tektenberuf.

Die VOF sei zunächst als Mittel der Effi- zienzsteigerung der öffentlichen Beschaffung zu sehen, so Hessel. Die öffentliche Ausschrei-bung diene der Erreichung gesellschaftlicher Ziele. Die Bestrebungen auf EU-Ebene sähe sie kritisch; hier gäbe es eine sehr intensive Diskussion insbesondere im Europäischen Rat. Für sie sei es wesentlich, den Mittelstand zu stärken. Sie sei gekommen, um zu erfahren, wo der Schuh drücke und welche Vorschläge von Architektenseite gemacht würden.

Der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Verga-be und Wettbewerbe, Thomas Hammer, und der Referent für Vergabe und Wettbewerbe, Oliver Voitl, stellten die grundlegenden Fakten und die spezifischen bayerischen Erfahrungen im Umgang mit der VOF vor.

Der Landesgeschäftsführer der Landes-gruppe Bayern der VFA und neue VFA-Vize-präsident, Alexander Schwab, bat die Staats-sekretärin um ihre Unterstützung, um die bei Vergabeverfahren geforderte Angabe unange-messen hoher Umsatzzahlen in einen Rahmen zurückzubringen, der zu mehr Chancengleich-heit führe. t Paul Lichtenthäler

Weitere Informationen und Ansprechpartner finden Sie auf unter www.vfa-nrw.de.

VFA-Präsidium (v. l.): Alexander Schwab, Frank Brünsing, Axel-Heinrich Mutert, Marina Menning, Hermann Thoma, Helmut Schmidt, Lutz Heese, Matthias Irmscher, Klaus Kammann

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Die Bundesdelegiertenversammlung der VFA fand im November 2012 in der Karlsburg in Karlsruhe statt

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58. Vertreterinnenversammlung in Münster

Leitfaden „Arbeitszeitmo-delle“ auf den Weg gebrachtu Bereits zum Jahresanfang 2012 war das Thema „Arbeitszeitmodelle“ ein Anliegen der architektinnen initiative nw, welches intern in-tensiv diskutiert und in der Mai-Ausgabe des DAB öffentlich kommuniziert wurde.

Die Reaktionen auf die Veröffentlichung des Artikels haben gezeigt, dass die Thematik hoch aktuell und das Interesse unter den Kollege-ninnen groß ist, insbesondere unter dem Au-genmerk der Zukunftsfähigkeit unseres Berufs-standes. Von der Wichtigkeit des Themas über-zeugt, legte die ai nw bei der Vertreter- innenversammlung der Architektenkammer

Ende Oktober in Münster den 170 Vertrete-rinnen einen Antrag zur Abstimmung vor, in dem die Verwaltung der AKNW gebeten wird, einen Leitfaden über Arbeitszeitmodelle zu ent-wickeln. Darin sollen alle Varianten im Hinblick auf die organisatorische, wirtschaftliche und rechtliche Umsetzbarkeit dargestellt werden.

Der Leitfaden soll Orientierung und Entschei-dungshilfe für Arbeitnehmerinnen und Arbeit-geberinnen bieten. Die Bewegungen auf dem Arbeitsmarkt sowie Veränderungen der persön-lichen Lebenssituation erfordern flexible Ar-beitszeitmodelle, um den Bedürfnissen der Kol-leginnen und Kollegen, wie beispielsweise Wei-terbildung, Kindererziehung, Pflege oder

Altersteilzeit, gerecht zu werden. Arbeitgebe-rinnen geben sie die Möglichkeit, flexibel auf wirtschaftliche Veränderungen zu reagieren und gleichzeitig qualifiziertes Personal zu binden. Männern und Frauen soll damit gleichermaßen die Möglichkeit eröffnet werden, ihren individu-ellen Karriereweg mit ihrer privaten Lebenspla-nung stimmig zu gestalten und das Verständnis für mehr Gendergerechtigkeit zu fördern.

Der Antrag wurde einstimmig angenom-men. Wir freuen uns sehr über die breite Zu-stimmung aus der Vertreterinnenversamm-lung. t Anthoula Kapnidou, Monika Weber

Themenvorschau 2013

mitmachen. mitgestalten!

u Die architektinnen initiative nw startet en-gagiert ins Neue Jahr und wünscht allen Kol-leginnen und Kollegen viel Erfolg und gutes Gelingen!

Freudig schauen wir auf ein abwechslungs-reiches Veranstaltungsprogramm:

März

Tagesseminar: „BMZ – Baumedienzentrum - Baukonstruktion im Detail“

Mai

Tagesseminar: „Stimmtechnische Fähigkeiten und Präsentationen mit Sprache“

September

Werkvortrag: „Prof. Dr. phil. Dipl.-Ing. Barbara Schock-Werner, Dombaumeisterin a.D., Köln“

November

Seminar: „Brandschutz bei Bestandsanierungen und Umbau von Wohnungen und Ladenlokalen“

Weitere Veranstaltungen und Exkursionen werden in unseren Regionalgruppen in Aa-chen, Dortmund, Düsseldorf, Köln und Wup-pertal angeboten. t ai nw

Informationen und Anmeldungen unter www.architektinnen-initiative.de.

2013 am Start

Hundertfach – Jubiläum des bdlau Die Denkmalpflege liegt der Landesgruppe am Herzen – zur Beiratssitzung am 19. April 2013 in Hamburg stellt sie unter anderem ein-stimmig den Antrag, einen Arbeitskreis Gar-tendenkmalpflege auf Bundesebene zu eta-blieren. Der Begriff sei dabei möglichst breit zu fassen, damit auch Gartenkunst und -kul-tur abgedeckt sind.

Die zweite Mitgliederversammlung in 2012 am 7. November fand mit 25 Kolleginnen und Kol-legen sowie einigen Gästen in Bielefeld statt und stand ganz im Zeichen des hundertjähri-gen Verbandsjubiläums in 2013. Präsidiums-mitglied Almuth Jirku, angereist aus Berlin, stellte die Aktivitäten vor. Publikationen und Projekte, die ein Jahrhundert Landschaftsar-chitektur und Berufsverband spiegeln, sind in Arbeit. Unter der Überschrift „Fachbeiträge 1913 – 2013“ wird eine Sammlung von Pro-jekten, Planwerken, Gesetzen, Texten oder Er-eignissen das Spektrum des Berufsstandes darstellen. Geplant sind zudem ein internati-onaler Wettbewerb und eine Festschrift. Das Jahr startet mit dem Neujahrsempfang in Frank-furt, den Abschluss der Feierlichkeiten bildet die Verleihung des Landschaftsarchitektur-preises 2013.

Für die Landesgruppe stehen im neuen Jahr Wahlen auf der Agenda: Neben dem Amt der bzw. des zweiten Vorsitzenden OWL müssen satzungsgemäß auch die Fachsprecherämter Tourismus und Freizeit, Stadtumbau sowie das Amt der Hospitantensprecherin bzw. des Hos-pitantensprechers neu besetzt werden. Wahl-vorschläge nimmt die Geschäftsstelle entge-gen. In den Landesgruppen steht zum Ver-bandsjubiläum das Projekt „100 Orte“ auf dem Terminkalender: Ähnlich wie bei den „Garten-welten“ finden in NRW Führungen durch zehn bedeutende Landschaftsarchitekturprojekte des Landes statt. t i.s./bdla

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Die Vertreterinnen der ai nw beim Auftakt zur VVS 2012

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2013

Neues Jahr. Neue Aktivitäten.u Der Jahreswechsel ist unterm Strich nur ein kalendarisches Konstrukt. Aber ein hilfreiches, denn er macht es leichter, den Blick sowohl zurück als auch nach vorn zu richten.

2012 war ein sehr aktives BDIA-Jahr mit vielen erfolgreichen Veranstaltungen, wie z. B. BDIA³ in NRW, Trauer braucht Raum, Neuwahl des Landesvorstandes, Innenarchitekt Martin Mül-ler neuer BAK-Vizepräsident, Seminarveranstal-tungen und vielen Aktivitäten in den einzelnen Regionalgruppen, über die wir berichtet haben.

Für 2013 sind neue Kräfte gesammelt und weitere, interessante Aktionen geplant. Las-sen Sie sich überraschen und schauen Sie un-ter www.bdia-nrw.de. t Kerstin Geppert

Webauftritt: www.wir-stadtplaner.de

Neue Homepage „Wir Stadtplaner in NRW“

u Die seit 1995 in der Architektenkammer NRW existierende Kollegengruppe WIR Stadt-planer in NRW stellt zum Jahreswechsel eine neue Homepage ins Netz.

Die Kollegengruppe der Stadtplaner, resultie-rend aus dem Zusammenschluss von Stadt-planerinnen und Stadtplanern der Berufsver-bände SRL, IfR und BDA mit Vertretern in al-len relevanten Fachausschüssen der Archi- tektenkammer, präsentiert auf ihrer Webseite die Belange des Berufsstandes in der Archi-tektenkammer NRW. Ziel ist es, die Aktivitäten

der Kollegengruppe in die Internetseite ein-zupflegen wie z. B. Vorstellung der Personen mit Verlinkung zu den Verbänden, Mitglieder-porträts, News zur Stadtplanerliste, Führung der Berufsbezeichnung, Eintragungsbedin-gungen, Weiter- und Fortbildungsverpflichtung, Verlinkung zu AKNW-Seiten, Veranstaltungen, Stadtplanertag/Stadtplanerforum und ein Ar-chiv eigener Veranstaltungen.

Der grafische Baukasten der Webseite soll erlauben, über Weblog verschiedene andere Dienste und Plugins zu integrieren – Ideen ver-breiten, Themen diskutieren, Stellung bezie-hen wie z. B. zu nachhaltigen Strategien für die Städtebaupraxis, Rezensionen und Kom-mentare und neue Formen der Partizipation, urbane Kommunikation.

Die Seite unterstützt auch das Erstellen und Verwalten von Blogartikeln. Die einzelnen Arti-kel können in verschiedene Kategorien einge-ordnet werden. Außerdem können einem Arti-kel Tags und weitere selbstdefinierte Metadaten zugeordnet werden. Die neue Webseite legt be-sonderen Wert auf Webstandards, Eleganz, Be-nutzerfreundlichkeit und leichte Anpassbarkeit verbunden mit einem neuen Erscheinungsbild der Kollegengruppe. Zudem können Hinweise zu eigenen Veranstaltungen oder Links zu ähn-lichen Initiativen gesetzt werden.

Die Werkzeuge im Navigationsmenü wer-den ergänzt durch Links für die Stadtplanung mit Keyword-Kombinationen; geplant sind ebenso Links zu Städten und Landkreisen. Die Homepage soll als Pool für den aktuellen Stand der Stadtforschung und Entwicklungen in der Stadtplanung dienen. t Rainer Rutow

1. März 2013: Workshop in Gelsenkirchen

Überzeugen mit professionel-len Präsentationenu Eine gute Präsentation überzeugt mit we-nigen visuellen Eindrücken. So machen Sie

aus interessierten Kunden begeisterte Kun-den. Eine schlechte Präsentation überflutet mit Bildermassen - und ist damit vielleicht der letzte Auftritt für Sie als Architekt vor Ihren potenziellen Auftraggebern.

Gründliche Vorbereitung ist hier das Funda-ment, auf dem eine effektive Präsentation auf-baut: Was und wen möchte ich mit meiner Präsentation erreichen? Was macht eine Prä-sentation überzeugend? Was will ich mit visu-ellen Darstellungen bewirken? Wie stelle ich mich und mein Büro vor? Wie finde ich die richtige Mischung aus Information, Emotion und Vision?

Eine Präsentation, die starke Bilder und ei-nen starken persönlichen Auftritt kombiniert, kann überzeugen. „Less is more" ist mit Ludwig Mies van der Rohe das Geheimnis ei-ner guten Präsentation. Im Rahmen eines Vor-trags werden die wichtigsten Techniken auf den Punkt gebracht. Diskussion und Erfah-rungsaustausch schließen sich an.

Referentin: Kommunikationstrainerin Dipl.-Psych. Claudia Tölle, Fortbildung für Archi-tekten und Planer

Veranstalter: VjA (Vereinigung junger Ar-chitekten) in Verbindung mit VFA-Bezirksgrup-pen Dortmund-Bochum und Emscher-Lippe

Termin und Ort: 1. März 2013, Treff 14:00, Start 14:30, Ende ca. 16:45 Uhr, Abschluss-Imbiss. GAAG im stadtbauraum, Boniverstr. 30, 45883 Gelsenkirchen (Anfahrt unter www.stadtbauraum.nrw.de).

Zwei Fortbildungspunkte bei der Architek-tenkammer NRW sind beantragt (ggf. auch In-genieurkammer-Bau NRW). Für Mitglieder der VjA sowie der VFA ist der Workshop kosten-frei, für alle anderen beträgt die Teilnahmege-bühr 30 Euro. t VjA

Weitere Info und Anmeldung unter www.vja.de oder www.vfa-nrw.de bzw. direkt an [email protected] oder [email protected] oder Rauchzei-chen bzw. Trommeln an VFA per Fax: (02302) 14394. Platzreservierung und Be-stätigung in Reihenfolge der Anmeldungen (für Fortbildungsnachweise bitte mit Num-mern von AKNW bzw. IK-Bau NRW).

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