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DABregional | 08/13 1 DAB regional | 08/13 1. August 2013, 45. Jahrgang Offizielles Organ der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen | Körperschaft des öffentlichen Rechts editorial 3 Wir müssen reden! aktuell 4 Vorstand diskutierte über alternative Stadtentwicklung  5 Tag der Architektur: Architektur live HOAI 2013 tritt in Kraft: Info-Paket für Mitglieder 6 Sommerfest: Sommerliches Treffen der Branche am Rhein 8 StadtBauKultur: Partizipation und Bürgerbeteiligung Kongress: „Perfekt? Zur Qualität kultureller Bildung“ 9 KidS-Projekt in Alsdorf: Neue Ideen für den Schulhof 10 Ausstellung: Kult-Stühle von Thonet im Medienhafen 11 Creative.City: Kreative Beteiligungsmodelle zulassen! 12 Russische Delegation zu Gast in der AKNW Projekte der AKNW zur Ausstellung „Aldo van Eyck“ 13 Denkmalschutz: Zeitzeuge oder baukulturelles Ärgernis? veranstaltungen 14 Ausstellung mit Diskussionspotenzial: „Kubus oder Kuppel“ Ausstellung im HdA: Thonet – Kult-Stühle  Terminübersicht 2. Halbjahr 2013 politik 15 Aktuelle Meldungen blickpunkt 16 Tag der Architektur 2013: Architektur leben! berufspraxis 18 ifo-Umfrage: Geschäftsklima bleibt unter Bundesdurchschnitt Rechtstipp: Haftung trotz Gefälligkeitsverhältnis? 19 Baurecht: Änderungen im BauGB und in der BauNVO Partnerschaftsgesellschaftsgesetz in Kraft getreten  prisma 20 Ausstellungen, Personalien 21 Auszeichnungen, Informationen 22 Veranstaltungen, Publikationen akademie 23 Seminare der Akademie der Architektenkammer NRW stiftung deutscher architekten 25 Serie (III): Förderpreisträgerin Julia Schenke im Interview  26 Zwischenstand zur Dissertationsarbeit über Ernst Neufert 27 Zwei neue Promotionsstipendien zu vergeben Entwurfsseminar: „Impulse für den Deutzer Hafen in Köln“  versorgungswerk 28 Wichtige Änderung im Befreiungsrecht Häufig gestellte Fragen (FAQs) an das Versorgungswerk  verbände 29 BDB: Symposium Immobilienwerte – Ein voller Erfolg 30 BDA: „Große Nike“ für Kolumba BDIA: Speed-Dating der Innenarchitekten auf der Rheinschau 31 bdla: Landschaftsarchitektur und Kunst mitgliedernachrichten 31 Neueintragungen in die Liste der Architekten 32 Neueintragungen in die Listen der Innenarchitekten und  Stadtplaner Druckerei: Bechtle Druck&Service, Zeppelinstraße 116, 73730 Esslingen Das DAB regional wird allen Mitgliedern der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen zugestellt. Der Bezug des DAB regional ist durch den Mitgliedsbeitrag abgegolten. Verlag, Vertrieb, Anzeigen: corps. Corporate Publishing Services  GmbH, Kasernenstraße 69,  40213 Düsseldorf, Tel. (0211) 54227-700 Internet: www.corps-verlag.de Anzeigen: Dagmar Schaafs  E-Mail: [email protected] Redaktion Versorgungswerk: Verantwortl.: Dipl.-Kfm. Thomas Löhning Inselstraße 27, 40479 Düsseldorf Tel. (0211) 49238-0 Fax (0211) 49238-30 Internet: www.vw-aknrw.de E-Mail: [email protected] Regionalredaktion NRW: V. i. S. d. P.: Christof Rose (ros),  Pressesprecher Zollhof 1, 40221 Düsseldorf Tel. (0211) 4967-34/35 Internet: www.aknw.de E-Mail: [email protected] Impressum Herausgeber Architektenkammer NRW Dipl.-Ing. Hartmut Miksch Dipl.-Ing. Michael Arns Dipl.-Ing. Reiner Fuest  Dr.-Ing. Christian Schramm

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DABregional | 08/13 1

DAB regional | 08/131. August 2013, 45. JahrgangOffizielles Organ der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen | Körperschaft des öffentlichen Rechts

editorial 3  Wir müssen reden!

aktuell 4 Vorstand diskutierte über alternative Stadtentwicklung  5 Tag der Architektur: Architektur live

HOAI 2013 tritt in Kraft: Info-Paket für Mitglieder 6 Sommerfest: Sommerliches Treffen der Branche am Rhein 8 StadtBauKultur: Partizipation und Bürgerbeteiligung

Kongress: „Perfekt? Zur Qualität kultureller Bildung“ 9 KidS-Projekt in Alsdorf: Neue Ideen für den Schulhof10  Ausstellung: Kult-Stühle von Thonet im Medienhafen11  Creative.City: Kreative Beteiligungsmodelle zulassen!12  Russische Delegation zu Gast in der AKNW

Projekte der AKNW zur Ausstellung „Aldo van Eyck“13  Denkmalschutz: Zeitzeuge oder baukulturelles Ärgernis?

veranstaltungen14  Ausstellung mit Diskussionspotenzial: „Kubus oder Kuppel“

Ausstellung im HdA: Thonet – Kult-Stühle Terminübersicht 2. Halbjahr 2013

politik15 Aktuelle Meldungen

blickpunkt16  Tag der Architektur 2013: Architektur leben!

berufspraxis18  ifo-Umfrage: Geschäftsklima bleibt unter Bundesdurchschnitt

Rechtstipp: Haftung trotz Gefälligkeitsverhältnis?

19  Baurecht: Änderungen im BauGB und in der BauNVOPartnerschaftsgesellschaftsgesetz in Kraft getreten 

prisma20  Ausstellungen, Personalien21  Auszeichnungen, Informationen22  Veranstaltungen, Publikationen

akademie23  Seminare der Akademie der Architektenkammer NRW

stiftungdeutscherarchitekten25  Serie (III): Förderpreisträgerin Julia Schenke im Interview 26  Zwischenstand zur Dissertationsarbeit über Ernst Neufert27  Zwei neue Promotionsstipendien zu vergeben

Entwurfsseminar: „Impulse für den Deutzer Hafen in Köln“ 

versorgungswerk28  Wichtige Änderung im Befreiungsrecht

Häufig gestellte Fragen (FAQs) an das Versorgungswerk 

verbände29  BDB: Symposium Immobilienwerte – Ein voller Erfolg30  BDA: „Große Nike“ für Kolumba

BDIA: Speed-Dating der Innenarchitekten auf der Rheinschau 31  bdla: Landschaftsarchitektur und Kunst

mitgliedernachrichten 31  Neueintragungen in die Liste der Architekten32  Neueintragungen in die Listen der Innenarchitekten und 

Stadtplaner

Druckerei: Bechtle Druck&Service, Zeppelinstraße 116, 73730 Esslingen

Das DAB regional wird allen Mitgliedern der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen zugestellt. Der Bezug des DAB regional ist durch den Mitgliedsbeitrag abgegolten.

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Editorial | Nordrhein-Westfalen

Liebe Kollegin,lieber Kollege,

44 000 Besucher im Gespräch vor Ort am „Tag der Archi-tektur“ – allein bei uns in Nordrhein-Westfalen. Das ist ein großer Erfolg, und zwar vor allem deshalb, weil hier nicht das Betrachten faszinierender Bauwerke im Vordergrund stand, sondern der persönliche Austausch mit Architekten und Bauherren. Wer wie ich schon einmal oder öfter als Architekt am Tag der Architektur teilgenommen hat, der weiß, wie lebendig und kurzweilig dieses Architektur-Wo-chenende ist. Einfach deshalb, weil über viele Fragen rund um das Planen und Bauen, weil über Architektur, Wohnen und Städtebau in lockerer Atmosphäre diskutiert wird. Um-gekehrt macht der Tag der Architektur immer wieder auf schmerzhafte Weise deutlich, woran es uns an vielen an-deren Stellen in der baukulturellen Debatte mangelt. Näm-lich am direkten Austausch mit Bürgerinnen und Bürgern.

Nach den Sommerferien wird unsere Landesinitiative StadtBauKultur NRW in die zweite Dekade durchstarten. Die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen wird mit ver-schiedenen Projekten wieder einer der zentralen Akteure dieses Gemeinschaftsprojektes sein. In der jüngsten Ku-ratoriumssitzung im Juni haben wir mehrfach betont, dass die Einbindung von Bürgern und kulturell interessiertem Publikum ein entscheidendes Ziel für die Aktivitäten der Architekturvermittlung und der Architekturdiskussion sein muss. Die Aktionsplattform „NRW.lebt - Planen und Bau-en im demografischen Wandel“ die wir im Frühjahr 2014 starten werden, zielt schon in ihrer Struktur darauf ab.

„Bürgerpartizipation“ lautet eines der fest vereinbarten Handlungsfelder, dem sich die Initiative StadtBauKultur NRW in den kommenden Jahren verstärkt widmen will. Es wird dabei darauf ankommen, nicht allein über gesetzlich-strukturell vorgegebene Beteiligungsformen wie Anhö-rungen oder Bürgerversammlungen zu sprechen, sondern auch aktiv alternative Veranstaltungsformate auszuprobie-ren, die interessierte Bürgerinnen und Bürger mit Planungs-fachleuten zusammen bringen.

Dass es ein großes Interesse an einem informellen Aus-tausch gibt, zeigt sich immer wieder bei Formaten wie dem „Tag der Architektur“, beim „Architekturquartett NRW“, in unseren „Architektur macht Schule!“-Veranstaltungen,

Wir müssen reden!

aber auch jüngst beim traditionellen Sommer-fest der Architektenkammer NRW: Mehr als 2300 Architektinnen und Architekten, Innen-architekten, Landschaftsarchitekten und Stadt-planer kamen in der Düsseldorfer Rheinter-rasse zusammen, um mit Freunden und Weg-gefährten, mit Kooperationspartnern und Repräsentanten aus Politik und Kultur, aus Verwaltung und Wirtschaft zu sprechen, zu diskutieren - und zu feiern.

Um nicht missverstanden zu werden: Es geht mir nicht um große Zahlen, um eine „Fe-stivalisierung“ unserer Baukulturveranstal-tungen. Ich möchte dafür werben, dass wir die Hemmschwellen senken, die bislang oftmals zwischen Architekten und Öffentlichkeit, zwi-schen Fachleuten und Laien im Bereich der Architektur und der Stadtplanung bestehen.

Natürlich wollen wir weiterhin hochkarätige Fachkongresse und -symposien veranstalten; wir werden Landeswettbewerbe ausloben und Auszeichnungsverfahren für hochwertige Ar-chitektur durchführen (wie aktuell den „Schul-baupreis NRW 2013“). Wir sollten dabei aber verstärkt darauf achten, dass die unmittelbare Ansprache von Bürgerinnen und Bürgern noch stärker als bisher gelebte Realität wird. Der Austausch zwischen Fachleuten und Laien ist kein leeres Gerede, sondern eine dauerhafte Inspirationsquelle für beide Seiten; fragen Sie Kolleginnen und Kollegen, die sich am Tag der Architektur beteiligt haben. Und er ist ein wich-tiger Teil der Baukultur in unserem Land.

Viele anregende Begegnungen und Ge-spräche wünscht Ihnen für diesen SommerIhr

Dr. Christian Schramm

Vizepräsident der Architektenkammer

Nordrhein-Westfalen

[email protected]

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Nordrhein-Westfalen | Aktuell

Wandel und WerteVorstand diskutierte über alternative Stadtentwicklung, den ländlichen Raum und Nachhaltigkeit

u Wie verändern sich Stadt und Land im de-mografischen Wandel – und wie lassen sich neue bürgerschaftliche Impulse einbinden, um die Veränderungsprozesse konstruktiv zu ge-stalten? Diese Fragestellungen durchzogen die Sitzung des Vorstands der Architektenkam-mer NRW am 2. Juli wie ein roter Faden. „Wenn wir in Fragen der Baukultur weiter voran kom-men wollen, müssen wir die Bürgerinnen und Bürger eng einbeziehen“, betonte AKNW-Prä-sident Hartmut Miksch.

Der Präsident der Architektenkammer bezog sich dabei u. a. auf die Landesinitiative Stadt-BauKultur NRW, deren Kuratorium Ende Juni unter Vorsitz von NRW-Bauminister Michael Groschek in Düsseldorf getagt hatte. Erfreu-lich sei gewesen, dass der Minister weiterhin großes Interesse an einer Weiterentwicklung der Landesinitiative gezeigt habe. Als zentra-le Themen stünden der Stadtumbau („UmBau-Kultur“) und die Partizipation fest. Das Projekt „NRW.lebt“ der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, das die Kammer Anfang 2014 star-ten möchte, decke beide Leitthemen ab. Der Vorstand sprach sich dafür aus, im Rahmen von „StadtBauKultur NRW“ den ländlichen Raum nicht aus dem Auge zu verlieren. „Wie kann man in unseren 3000 Dörfern in NRW aktive Strukturen stärken, gerade in der Be-wegung von unten nach oben?“, benannte Vor-standsmitglied Prof. Rolf Westerheide eine grundsätzliche Fragestellung.

Regionale Baukultur

Die Zukunft des ländlichen Raumes steht auch im Mittelpunkt einer Forschungsreihe des Bun-desinstituts für Bau-, Stadt- und Raumfor-schung (BBSR), in welche sich die Architek-tenkammer NRW mit einer Veranstaltung im Dezember 2013 einbringen wird. Unter dem Titel „Baukultur im ländlichen Raum“ soll da-

bei analysiert werden, wie kleine Ortschaften außerhalb der Ballungszentren sich zukunfts-fähig aufstellen können. Dazu wird die Veran-staltung der AKNW in Arnsberg Praxisbeispiele präsentieren und eine öffentliche Diskussion mit Verantwortlichen aus verschiedenen nord-rhein-westfälischen Regionen führen.

Kreative Ansätze im Quartier

„Architekten und Stadtplaner sind zentrale Akteure der Kreativwirtschaft in NRW – und unverzichtbar für die Entwicklung von Kreativ-quartieren und alternativer Stadtentwicklungs-projekte.“ Diese Kernbotschaft vermittelte AKNW-Vorstandsmitglied Monika Infantino auf einem Kongress der Kreativwirtschaft Mitte Juni in Köln. Wie dem Vorstand weiter berich-tet wurde, stand auch auf diesem Symposium von CREATIVE.NRW und der Immobilienwirt-schaft die Frage nach der Einbeziehung von Bürgern in Planungsprozesse im Mittelpunkt der Diskussion. Best-Practice-Beispiele wie der „Moritzplatz“ in Berlin oder die „Utopia-stadt“ in Wuppertal hätten verdeutlicht, wel-che Signalwirkung von Quartiersprojekten aus-gehen könne. Der Vorstand beschloss, die enge Zusammenarbeit mit den Institutionen der Kreativwirtschaft fortzusetzen.

HOAI anwenden - Seminare nutzen!

Eine deutliche, wenngleich lange überfällige Anhebung der Honorare – das konstatierte

der Vorstand der Architektenkammer noch einmal als großen Erfolg der Novellierung der HOAI. Auch die strukturellen Änderungen seien überwiegend so ausgestaltet worden, dass sie substanzielle Fortschritte brächten. Nun gehe es darum, die HOAI 2013 in der Praxis erfolg-reich anzuwenden, erklärte AKNW-Präsident Hartmut Miksch. Der Kammervorstand lud al-le Mitglieder herzlich zu den beiden großen Informationsveranstaltungen am 4. und 6. September in Köln bzw. Essen ein und forderte die Mitglieder dazu auf, Fortbildungsangebote zur neuen HOAI zu nutzen. Auch die Praxishin-weise der AKNW zur neuen Honorarordnung für Architekten und Innenarchitekten sowie für Landschaftsarchitekten und Stadtplaner böten eine gute erste Orientierung.

Praxishinweis „Nachhaltiges Bauen“

Architektur und Städtebau, die heute als vor-bildlich gelten wollen, müssen den Geboten des nachhaltigen Planens und Bauens ent-sprechen. Was das in der Praxis bedeutet, er-läutert ein neuer Praxishinweis, den der Aus-schuss „Planen und Bauen“ entwickelt hat. Der Vorstand dankte für die eingehende Dar-stellung, die ökologische, ökonomische und sozio-kulturelle Aspekte als gleichrangig zu betrachtende Faktoren einer Planung beschreibt. Der neue Praxishinweis ist – wie gewohnt – für Mitglieder kostenlos als Download unter www.aknw.de eingestellt. t Christof Rose

Wenig Eigentümer im Ruhrgebietu Nur 32,3 Prozent aller 2 670 663 Wohnungen in der Metropole Ruhr werden vom Eigen-tümer bewohnt. Damit liegt die Eigentumsquote im Ruhrgebiet deutlich unter dem NRW-Schnitt (40,1 Prozent) und dem Bundesdurchschnitt (42,4 Prozent). Das teilt das Statistische Landesamt IT.NRW anhand von Ergebnissen des Zensus 2011 mit. Die höchste Wohneigen-tumsquote in der Region gibt es im Kreis Wesel mit 46,8 Prozent, am niedrigsten ist sie mit 22,1 Prozent in Gelsenkirchen. t ros

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Aktuell | Nordrhein-Westfalen

HOAI 2013 seit dem 17. Juli in Kraft:Info-Paket für Mitglieder

u Nach Redaktionsschluss zu dieser Ausgabe des Deutschen Ar-chitektenblattes ist die HOAI 2013 am 16. Juli im Bundesgesetzblatt veröffentlicht worden und damit am 17. Juli 2013 in Kraft getreten. Welche Änderungen gibt es zwischen der HOAI 2009 und der HOAI 2013? Wie ist der Übergang zu gestalten? Eine schnelle und zuver-lässige Information bietet die Architektenkammer NRW ihren Mit-gliedern kostenlos auf zwei großen Informationsveranstaltungen an. Hauptreferent ist Rechtsanwalt Prof. Dr. Ulrich Werner, renom-mierter Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht aus Köln. Die Ter-mine: 4. September 2013, Köln (KölnMesse) und 6. September 2013, Essen (Congress Center, Messe Essen). Natürlich können die Mitglieder der AKNW noch weitere Informationen abrufen, um sich über die neue Honorarordnung zu informieren.

Unmittelbar nach der Genehmigung der Verordnung durch den Bundesrat hat die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen alle Mit-glieder schriftlich über die neue Rechtslage informiert. „Die HOAI 2013 ist ein wichtiger Baustein für eine erfolgreiche Arbeit als Ar-chitektin oder Architekt, als Innenarchitekt, Landschaftsarchitekt oder Stadtplaner“, unterstrich Kammerpräsident Hartmut Miksch in dem Anschreiben an die Mitglieder. Die HOAI unterstreiche den Anspruch und die Wertigkeit unserer Arbeit und sei auch ein wichtiges Element der Prozessqualität und der Baukultur in unserem Lande, führte Miksch weiter aus.

Eine ebenso aktuelle wie zentrale Frage ist die nach der Über-gangszeit: Ab wann ist die neue HOAI anzuwenden? Was ist mit bereits bestehenden Verträgen? Kann ich in der Übergangsphase beispielsweise Leistungsphasen aufteilen und teilweise nach HOAI alt und neu abrechnen? Antworten auf solche und weitere Fragen geben zwei aktuelle Praxishinweise „HOAI 2013“, welche die Ar-chitektenkammer NRW unmittelbar nach Verabschiedung der No-velle herausgegeben hat. Sie finden die Praxishinweise für Architek-tur und Innenarchitektur bzw. speziell für Landschaftsarchitektur und Stadtplanung wie gewohnt auch im Internet unter www.aknw.de in der Rubrik „Mitglieder/Veröffentlichungen“.

Alle Mitglieder, die regelmäßig mit Fragen der Rechnungsstellung befasst sind, sollten vertiefend die Seminarangebote der Akademie der Architektenkammer NRW nutzen. Die Akademie hat eine Son-derreihe von Seminaren „HOAI 2013“ aufgelegt, die zuverlässig auf die neue Honorarordnung vorbereiten bzw. Kenntnisse für die Anwendung vermitteln (Info unter www.akademie-aknw.de). t ros

Natürlich informiert die Architektenkammer NRW Sie kontinuier-lich auch auf der Homepage www.aknw.de in der Sonderrubrik „HOAI 2013“ über aktuelle Fragen und Entwicklungen.

Architektur live!„Tag der Architektur“ in NRW mit 44 000 Besuchern

u Rund 44 000 Besucher nutzten am 29. und 30. Juni in Nordrhein-Westfalen den „Tag der Architektur“, um neue und modernisierte Häu-ser, Wohnungen, Parks und Gärten in 153 Städten und Gemeinden zu erleben. Genau 437 Bauwerke standen für das interessierte Publikum offen; Architekten und Bauherren erläuterten vor Ort Planungsideen und Architekturkonzepte. An einigen Wohnhäusern drängelten sich zeitweise mehrere hundert Architekturfans.

„Der Tag der Architektur ist zu einem richtigen Architektur-Festival ge-worden, bei dem Fachleute und interessierte Laien in einen lebendigen Dialog über Fragen der Architektur, des Wohnens und der Stadtent-wicklung treten“, resümierte Hartmut Miksch, der Präsident der Archi-tektenkammer Nordrhein-Westfalen. Zu den am stärksten frequen-tierten Bauwerken zählte ein Einfamilienhaus in Münster (Architekten Oliver und Gert Spiekermann), das mit seiner am Bauhaus orientierten Architektur über 800 Interessierte anlockte. Lange Warteschlangen bildeten sich auch am Dortmunder Phoenix-See (Foto oben) vor einem Haus, das Architekt Martin Kirschnick entworfen hatte. Auch Projekte der Landschaftsarchitektur wie der Angerpark in Duisburg (Danielzik + Leuchter Landschaftsarchitekten), der Innenarchitektur und Stadt-planung wurden rege besucht.

Der „Tag der Architektur“ ist immer auch ein Seismograf für Ent-wicklungen, die das Planen und Bauen aktuell und in den nächsten Jahren bestimmen werden. In diesem Jahr gab es besonders viele Kin-dergärten und Kindertagesstätten zu besichtigen. Auch das Thema „Energetisch optimiert planen und bauen“ traf erneut auf großes Inte-resse der Besucherinnen und Besucher. Einen ausführlichen Bericht lesen Sie im „Blickpunkt“ auf S. 16/17. t Christof Rose

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Lange Warteschlangen bildeten sich zum Teil vor den TdA-Objekten in NRW: Hier vor einem Einfamilienhaus am Dortmunder Phoenix-See

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Nordrhein-Westfalen | Aktuell

Sommerliches Treffen der Branche am Rhein

Geballte Baupolitik des Landes (v. l.): Klaus Voussem (MdL, Ausschuss Bauen und Verkehr), Bernhard Schemmer (baupol. Sprecher CDU), Hartmut Miksch (Präsident AKNW), Michael Groschek (NRW-Bauminister), Dieter Hilser (Vors. Ausschuss Bauen und Verkehr) und Reiner Breuer (baupol. Sprecher der SPD)

(v. l.): Christof Rasche (baupol. Sprecher FDP), Dr. Christian Schramm (Vize-präs. AKNW), Tim Rieniets (Geschäftsführer StadtBauKultur NRW), Hartmut Miksch (Präs. AKNW), Sylvia Löhrmann (Schulministerin und stellv. Ministerprä-sidentin NRW) und Dr. Heinrich Bökamp (Präsident IK-Bau NRW)

(v. l.): Michael Arns (Vizepräs. AKNW), Bernhard von Grünberg (MdL, Vors. des Deutschen Mieter-bundes), Alexander Rychter (Direktor VdW RW) und Gunther Adler (Staatssekretär MBWSV)

Gute Laune herrschte bei den rund 2300 Kammermitgliedern und Gästen der Architektenkammer NRW, die in die Düsseldorfer Rhein-terrasse gekommen waren. Die Feier am Ufer des Rheins ging bis weit nach Mitternacht.

Dr. Michael Vesper (r.), ehemaliger NRW-Bauminister und heute Generaldi-rektor des Deutschen Olympischen Sport Bundes, und Hartmut Miksch

(v. l.): Sigurd Trommer (Präsident BAK), Petra Sievert (Architek-tin), Gunter Arndt (Messe Essen), Dr. Reinhard Winkelgrund (Stahl-Informationszentrum), Andreas Becker und Achim Tütten-berg (beide MdL, Ausschuss Bauen und Verkehr)

u Mit mehr als 2300 Gästen war das diesjährige Sommerfest der Architektenkam-mer Nordrhein-Westfalen wieder der zentrale Treffpunkt für die Planungs- und Bau-branche in Nordrhein-Westfalen. Neben vielen Kammermitglieder folgten auch zahl-reiche Repräsentanten aus Politik und Verwaltung, Wirtschaft und Kultur sowie dem Verbandswesen der Einladung der nordrhein-westfälischen Architektinnen und Architekten zum Networking am Rhein; unter ihnen die stellvertretende Mini-sterpräsidentin des Landes NRW und Schulministerin Sylvia Löhrmann, Baumini-ster Michael Groschek sowie viele Abgeordnete des NRW-Landtags.

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Aktuell | Nordrhein-Westfalen

Keine politischen Reden, sondern die direkte, persönliche Kommuni-kation kennzeichnet das Sommerfest der AKNW. Einzig die erfolgreich durchgesetzte Novellierung der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure sprach Kammerpräsident Hartmut Miksch in seiner kurzen Begrüßung an. „Das ist ein großer Etappenschritt, der dazu beitragen wird, dass Architekten und Stadtplaner ihre gesellschaftlich wichtige Aufgabe angemessen ausüben können“, unterstrich Miksch.

Michael Groschek, Minister für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes NRW, dankte für die konstruktive Zusammen-arbeit in seinem ersten Jahr als Bauminister. Er versprach, dass der Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes NRW künftig verstärkt der Baukultur verpflichtet werde. Außerdem kündigte Groschek an, dass die Erfüllung der baupolitischen Ziele besser mit dem Streben nach der baulichen Energieeinsparung verbunden werden solle.

(v. l.): Marcel Hafke (MdL, Sprecher der FDP für Familie, Kinder und Jugend), Andrea Verpoorten (Landesschatzmeisterin der CDU NRW), Kai Abruszat (MdL, Vors. Ausschuss Haushaltkontrolle) und Markus Lehrmann (Hauptgeschäftsfüh-rer AKNW)

Präsentation auf dem Sommerfest: AKNW-Präsident Hartmut Miksch stellte NRW-Bauminister Michael Groschek die neue App für den Internet-Architektur-führer www.baukunst-nrw.de vor. Die App ist kostenlos im App-Store und auf Google Play herunterzuladen.

(v. l.): Lutz Lienenkämper (ehem. Bauminister und Parlamentarischer Geschäfts-führer der CDU-Fraktion im Landtag), Vera Schmitz (Präsidentin des Bundes Deutscher Innenarchitekten) und Prof. Karl-Heinz Petzinka (Kunstakademie Düsseldorf)

Das Sommerfest der Architektenkammer NRW ist für viele Mitglieder und Gäste zu einem festen und lieb gewonnenen Termin geworden, auf dem das Networ-king sich verbindet mit der Gelegenheit, Kommilitonen, Weggefährten und alte Bekannte wieder zu treffen und neue Kontakte zu knüpfen.

Auch das Thema Wohnungsbau sprach der Minister an. Er sehe auch hier den BLB NRW in der Verantwortung, sich stärker zu engagieren. Das „Bündnis für den Wohnungsbau“ habe sich auf Landes-ebene be-währt, betonte Minister Groschek mit Blick auf viele Partner des Bünd-nisses im Sommerfest-Publikum. Sein Ziel für die kommenden Monate sei, „das Bündnis zu kommunalisieren“. Denn Bauen und Wohnen fin-de nun einmal vor Ort in den Kommunen statt.

Die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen nutzte das Sommer-fest auch, um die neue App für „baukunst-nrw“ vorzustellen, den Füh-rer zu Architektur und Ingenieurbaukunst in Nordrhein-Westfalen. Bauminister Michael Groschek zeigte sich als Schirmherr des Projektes, das mit Unterstützung des Bauministeriums ins Leben gerufen worden war, begeistert. Die neue App wurde u. a. durch Fördermittel des nord-rhein-westfälischen Wirtschaftsministeriums ermöglicht.

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Nordrhein-Westfalen | Aktuell

Partizipation und Bürgerbeteiligung...u ...werden die Landesinitiative StadtBau-Kultur NRW 2020 als ein Schwerpunktthe-ma beschäftigen. In einem Workshop am 20. Juni im stadtbauraum Gelsenkirchen (Foto) diskutierten Vertreter verschiedener Partner-Organisationen (darunter auch die Architektenkammer NRW) mit dem Vor-stand der Landesinitiative unter Vorsitz von Architekt Hartwig Schultheiß (Stadtdirektor Münster) Ansätze, wie der Wunsch nach ei-ner breit aufgestellten, engeren Einbindung der Bürger in die baukulturelle Diskussion und in konkrete Planungsvorhaben vor Ort besser umgesetzt werden kann.

Beispiele wie die Planungen für die „Tem-pelhofer Freiheit“ in Berlin, das „Gängevier-tel“ in Hamburg oder auch das „Wiesen-viertel“ in Witten veranschaulichten, wie die Einbindung von Laien in komplexe Pla-nungsprozesse gelingen kann. Die Archi-tektenkammer Nord-rhein-Westfalen hat mit der Aktions-plattform „NRW lebt“ bereits ein nachhaltig ange-legtes Projekt für StadtBauKultur NRW 2020 entwickelt, das voraussichtlich zu Jahresbeginn 2014 starten wird und das dann über drei Jahre laufen soll. Ziel ist es, den demografischen Wandel mit seinen Auswirkungen und Anforderungen an die gebaute Umwelt an konkreten Beispielen zu diskutieren und durch die Sammlung und Präsentation von Best-Practice-Bei-spielen dazu beizutragen, konkrete Verbes-serungen in NRW zu erreichen. t ros

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u Unter diesem Thema fand am 13. und 14. Juni in Hannover ein bundesweiter Kongress in der Reihe „Kinder zum Olymp!“ zur Kulturarbeit mit Kindern und Jugendlichen statt. Die Archi-tektenkammer Nordrhein-Westfalen nutzte die Möglichkeit, auf dieser Plattform für den me-thodisch-inhaltlichen Austausch ihr Aktionsprogramm „Architektur macht Schule!“ zu präsen-tieren. Gerhard Fritsche, Mitglied im Ausschuss Öffentlichkeitsarbeit der Architektenkammer, stellte Schulmaterial, Bücher, Arbeitsmappen und Schulprojekte wie KidS sowie die Reihe „Kul-tur und Schule“ vor und berichtete von seinen langjährigen Erfahrungen mit der Architektur-vermittlung an Schulen in Nordrhein-Westfalen. Er verwies in diesem Zusammenhang vor allem auf die Homepage www.architektur-macht-schule.de, auf welcher die AKNW alle Elemente des Aktionsprogramms vorstellt und ständig neue Best-Practice-Beispiele präsentiert. „Kinder zum Olymp!“ wendet sich an Vertreter aus Kindergärten und Schulen, von Ländern und Kommunen, an Künstler, Kultureinrichtungen und Institutionen kultureller Bildung sowie an künstlerische Hochschulen. Die Kulturstiftung der Länder veranstaltet den Kongress gemeinsam mit der Kul-turstiftung des Bundes und der Bundeszentrale für politische Bildung. t ros

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u Wer hat‘s gebaut? In welche Epoche ist das Bauwerk einzuordnen? Was sind die architektonischen Besonderheiten? – Wer in Nordrhein-Westfalen unterwegs ist und sich öfter mal vor interessanten Bauwer-ken diese oder ähnliche Fragen stellt, dem gibt www.baukunst-nrw.de Antwort. Der Führer zu Architektur und Ingenieurbaukunst in NRW stellt inzwischen mehr als 1500 relevante Objekte im ganzen Land dar. Seit Juni gibt es die umfassende Datenbank qualitätvoller Bauwerke auch als App für Smartphones. Im iTunes-Store oder auf Google Play kann das Programm kostenlos herunter geladen werden.

Wer baukunst-nrw.de auf seinem Handy installiert, kann sich jeder-zeit über die GPS-Ortung spannende Architektur in seiner aktuellen unmittelbaren Umgebung anzeigen lassen. Mit einem Klick lassen sich interessante Bauten kommentieren oder mit Freunden teilen. Natür-lich können Nutzer der App auch selber Vorschläge für die Aufnahme weiterer Bauten in den Führer zu Architektur und Ingenieurbaukunst in NRW hochladen. Der nebenstehende QR-Code führt direkt auf die Auswahlseite zu den App-Stores. t ros

„Perfekt? Zur Qualität kultureller Bildung“

„Architektur gehört in den Unter-richt!“ - In dieser Überzeugung enga-giert sich Gerhard Fritsche seit vielen Jahren als Vorsitzender der Arbeits-gruppe „Architektur und Schule“ im Ausschuss Öffentlichkeitsarbeit der Architektenkammer NRW

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Aktuell | Nordrhein-Westfalen

Neue Ideen für den Schulhof„KidS“-Projekt der AKNW an Gesamtschule in Alsdorf motiviert Jugendliche aller Altersstufen

u „Es war eine Menge Arbeit - aber es hat auch ganz viel Spaß gemacht!“ Die 12-jährige Layla Zerroual aus der 7d präsentierte am 20. Juni ebenso begeistert wie professionell in ei-ner Pressekonferenz die Zwischenergebnisse des aktuellen „Kammer in der Schule“ (KidS)-Projektes der Architektenkammer NRW. Schü-lerinnen und Schüler der Gustav-Heinemann-Gesamtschule Alsdorf entwickelten seit dem Frühjahr Ideen und Vorschläge, um die Auf-enthaltsqualität des Außenbereichs der gro-ßen Ganztagsschule zu steigern. Unter Anlei-tung der Landschaftsarchitektin Anette Som-mer überführten sie ihre Konzeptideen in konkrete Planungen, von denen ein Modul be-reits ausgeführt wurde.

„Es ist beeindruckend, wie viele Ideen Ihr für Euren Schulhof entwickelt habt – und wie ge-nau Ihr dabei auch die Umsetzbarkeit im Au-ge behalten habt!“ Architektin Gabriele Rich-ter, Vorstandsmitglied der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, sparte nicht mit fach-lichem Lob für die Schülerinnen und Schüler der Architektur-AG der Gustav-Heinemann-

Gesamtschule in Alsdorf. Rund 30 Kinder und Jugendliche verschiedener Altersstufen hatten sich intensiv mit der Frage befasst, wie das Freigelände rund um die verschiedenen Ge-bäudeteile der Schule funktionaler und attrak-tiver gestaltet werden könnte.

Unter professioneller Anleitung entstanden Modelle und Zeichnungen für Spielbereiche, eine Chill-Zone, Sitzgelegenheiten für die Ober-stufe und Areale für sportliche Aktivitäten. „Ich freue mich sehr, dass so viele der Jugendlichen dabei geblieben sind und über mehrere Mo-

nate viel Engagement dafür gezeigt haben, ih-re gebaute Umwelt besser zu gestalten“, be-kräftigte die projektleitende Landschaftsar-chitektin. „Es war zu spüren, dass die Aussicht, die Pläne auch tatsächlich umzusetzen, enorm motivierend gewirkt hat“, berichtete Anette Sommer den örtlichen Medien.

Tatsächlich gelang es der Schule, in der Kulturwoche vor Ostern einen ersten Abschnitt zu realisieren. Für die Kinder der Unterstufe wurde ein neues Spiel-Areal mit einem gro- ßen Klettergerüst angelegt. Rund 15 000 Euro wurden bislang investiert.

Drei weitere Areale wurden bereits geplant. Dabei soll zum einen der Eingangsbereich zum Schulgelände aufgewertet werden, zum ande-ren je ein Bereich für die Mittel- bzw. die Ober-stufe umgestaltet werden. „Die Jugendlichen wünschen sich vor allem Ecken zum Sitzen und Chillen, in denen sie in ihrer jeweiligen Al-tersgruppe unter sich sein können“, fasst Schul-leiter Martin May das Planungskonzept zusam-men. Er hofft, dass die Realisierung über Spen-dengelder und Sponsoren ermöglicht wird. t Christof Rose

Schülerinnen und Schüler der 5. Klasse freuten sich über das neue „Motorik-Klettergerät“, das für die Unterstufe installiert wurde. Ergänzend bauten Schüler der Mittelstufe Holzbänke, die nun ebenfalls in diesem Abschnitt stehen.

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Freigabe des neuen Schulhofs: Layla Zerroual aus der 7. Klasse durchtrennte das Absperrband, unterstützt durch Landschaftsarchitektin Anette Sommer (r.), Schulleiter Martin May und AKNW-Vorstandsmitglied Gabriele Richter.

Lehrerin Susanne Kaussen half der Architektur-AG bei der Gestaltung von Ideen und Modellen - quer durch alle Altersstufen. Mit dabei waren (v. r.) Ser-dest Demir, Layla Zerroual und René Hommelsheim

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u „Es ist schwerer, einen guten Stuhl zu bauen als einen Wolkenkrat-zer.“ Mit diesem Zitat von Mies van der Rohe begrüßte der Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen am 16. Juli rund 150 Ar-chitektur- und Designinteressierte zur Eröffnung der Ausstellung „Pioniere der Sitzkultur - THONET“. Noch bis zum 6. September sind im Haus der Architekten im Düsseldorfer Medienhafen Stühle aus 150 Jahren zu sehen, darunter viele Klassiker wie der „Konsumstuhl Nr. 14“ oder der Freischwinger von Marcel Breuer.

Stühle gestalten Räume und beeinflussen Raumwirkungen. Vor diesem Hintergrund waren immer wieder Architekten auch im Möbeldesign aktiv und erfolgreich: Für Thonet arbeiteten im Laufe der Jahrzehnte nicht nur viele Bauhaus-Lehrer wie Mart Stam, sondern später auch Architekten wie Verner Panton oder Sir Norman Foster. Der „Konsum-stuhl Nummer 14“ ist bis heute der erfolgreichste Stuhl der Welt. Ent-wickelt wurde er bereits 1859, als Michael Thonet die Grenzen beim Biegen von massivem Holz bis zum Äußersten testete. Arbeitsteilig ge-fertigt und einfach zerlegbar, markierte der Stuhl eine Zäsur in der Mö-belgestaltung am Übergang zur industriellen Fertigung. In der Ausstel-lung sind weitere Bugholz-Möbel aus dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert zu sehen, einige von ihnen Ikonen des Möbeldesigns.

„Die Stahlrohrmöbel wurden in den 1930er Jahren der zweite große Erfolg unseres Familienbetriebs“, beschrieb Felix Thonet die zentralen Etappen der Thonet-Firmengeschichte. Der Ur-Ur-Urenkel des Erfin-ders Michael Thonet leitet seit 2004 den ThonetShop im Düsseldorfer Medienhafen. Sein Vater Claus M. Thonet bekräftigte in einem Talk mit

AKNW-Präsident Hartmut Miksch und dem Architekten und Design-fachmann Peter Ellenberg, dass Thonet zwar ein zeitloses Design an-strebe, aber gleichwohl mit der Zeit gehe. Immer wieder hätten Archi-tekten und Designer neue Ideen und Materialien eingebracht, die alle eine Gemeinsamkeit verbinde, nämlich die Materialverformung durch Biegung bzw. gebogene Strukturen.

Peter Ellenberg verwies darauf, dass Thonet-Stühle schon zu Be-ginn des 20. Jahrhunderts weltweit vertrieben wurden. Der „Konsum-stuhl Nr. 14“ sei in Südamerika genauso anzutreffen wie auf dem Markt in Kairo. „Damals wurde dieser Stuhl zu einem relativ niedrigen Preis verkauft - heute dem Gegenwert eines Kasten Biers“, so Ellenberg. Möglich wurde diese Preisgestaltung durch industrielle Fertigung. Zer-legt passen 36 Stühle in eine Transportkiste von einem Kubikmeter; ein Beispiel davon ist im Haus der Architekten ausgestellt.

Hartmut Miksch betonte, die Qualität der Thonet-Klassiker ergebe sich aus seiner Sicht aus dem Dreiklang von ästhetischer Gestaltung, guter Funktionalität und angemessenem Preis. Unter Aspekten der Nachhaltigkeit sei die lange Lebensdauer hervorzuheben: „Es ist wie in der Architektur: Eine gute Planung hat dauerhaft Bestand und spart damit auch auf mittlere bis lange Sicht Kosten“, unterstrich der Präsi-dent der Architektenkammer NRW.

Ein besonderes Event findet am 1. August in Düsseldorf statt: An dem Tag macht die „mobile Biegeeinheit“ Station im Haus der Archi-tekten, mit der demonstriert wird, wie mit heißem Dampf und Muskel-kraft Holz gebogen wird. Informationen zur Ausstellung und Öffnungs-zeiten unter www.aknw.de. t Christof Rose

Beispiele vom TdA 2013 (v. l.): Internationales Zeitungsmuseum Aachen (fischerarchitekten), Einfamilienhaus in Dortmund (kirschnick architektur), Moderner Gräsergarten in Frechen (Brigitte Röde Planungsbüro Garten und Freiraum) und ANDERSWOHNENIMDENKMAL, Düsseldorf (zentralbau architekten)

Kult-Stühle im MedienhafenAusstellung „Pioniere der Sitzkultur - THONET“ im Haus der Architekten

Familie mit Stühlen: AKNW-Präsident Hartmut Miksch (l.) begrüßte Claus M. Thonet, Peter Thonet und Felix Thonet im Haus der Architekten.

Im Zeichen der Schnecke: Bugholz und Stahlrohr sind die Markenzeichen der Thonet-Kollektion. Die Ausstellung zeigt auch historische Originale.

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Aktuell | Nordrhein-Westfalen

u Rund 100 Experten aus Immobilienwirtschaft, Kreativwirtschaft, Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung diskutierten auf Einladung von CREATIVE.NRW am 13. Juni im ROTONDA Business-Club Köln, wel-che Rolle Ideen und Projekte aus der Kreativwirtschaft für die nach-haltige Entwicklung von Immobilien, Quartieren und Städten spielen. Die Kernthemen: neue Beteiligungs- und Stadtrendite-Modelle, mehr Mut zu einer öffentlichen Planungskultur und ein Verständnis von Stadt als Labor. - Die Architektenkammer war Partner des Symposiums.

„Wenn wir so weiter wirtschaften, benötigen wir bis in das Jahr 2050 drei neue Erden“, eröffnete Klaus Burmeister (Managing Director Z_punkt) provokativ seinen Eröffnungsvortrag. Für mehr Lern- und Inno-vationsbereitschaft könne ein Verständnis von Stadt als Labor sorgen. In Zukunft werde es mehr und mehr auf kreative Lösungen und sozi-ale Innovationen ankommen, so der Zukunftsforscher. In neuen Betei-ligungsformaten und Wettbewerbsmustern steckten große Potenziale für organisatorische Innovationen als Kern einer kreativwirtschaftlich inspirierten Planungs- und Baukultur.

Auch Martin Platzer vom Kompetenzzentrum Social Design an der Hochschule Niederrhein hielt veränderte Lernprozesse essenziell für die Stadt von Morgen. In seiner Präsentation veranschaulichte er, wie mit Hilfe der Strategie des „Design Thinkings“ neue, informelle Wege in der Planung gegangen werden könnten. Das A und O sei Kommuni-kation. Neben den traditionellen inhaltlichen Planungen müssten Stadt-planer und Architekten lernen zu übersetzen und zu beraten – und sich stärker in die Situation der „Nutzer“ hineinzuversetzen. Akteure der Stadt- und Immobilienentwicklung müssten Kollaborationen ermögli-chen, dabei experimentierfreudig sein und ein ganzheitliches wie auch langfristiges Planungscredo verfolgen.

Vieles davon gehöre für Architekten und Stadtplaner bereits zum Arbeitsalltag, betonte Monika Infantino, Vorstandsmitglied der Archi-tektenkammer NRW. Es sei wichtig, die Kompetenz von Architektinnen und Architekten frühzeitig in alternative Entwicklungskonzepte einzu-binden, um diese langfristig erfolgreich aufstellen zu können. Junge Architekten und Stadtplaner gehörten bereits fest zur kreativen Szene und seien in vielen Projekten wichtige Impulsgeber.

In dem darauf folgenden Programmpunkt wurden vier konkrete Pra-xisprojekte präsentiert. Marc Piesbergen (Belius GmbH, Berater des Planet modulor) zeigte anhand des prosperierenden Areals rund um den Moritzplatz in Berlin, welche positiven Auswirkungen eine integra-tive Standortentwicklung haben kann. „Stadtrendite muss nicht nur unter ökonomischen Gesichtspunkten errechnet werden, sondern so-ziale und kulturelle Aspekte einpreisen“, forderte Piesbergen. Von ein-

Referenten und Projektpartner in Köln. Vordere Reihe v. l.: Nadia Zaboura, Marc Piesbergen, Stefanie Weidner, Andreas Grosz, Werner Lippert und Matthias Kliefoth; hinten (v. l.): Martin Platzer, Jörn Rickmann, Jörg Ziolkowski, Oliver Gross und Christof Rose. Weitere Fotos unter www.creative.nrw.de/creativecity

zelnen großen Playern hätte nie ein derart positiver wirtschaftlicher wie kultureller Reichtum im Quartier rund um den Moritzplatz erzeugt werden können.

Dass es auch in NRW nicht an kreativem Ideenreichtum mangelt, wiesen Christian Hampe (Utopiastadt, Wuppertal) und Stefanie Weid-ner (Solution Space, Köln) in ihren Kurzvorträgen nach. Sowohl in Köln als auch in Wuppertal schuf man aus eigener Kraft neue Ökosysteme des Zusammenlebens und -arbeitens. Ob der ehemalige Mirker Bahn-hof in Wuppertal oder der Solution Space in Köln: Beide Projekte zei-gen u. a., dass es auf die richtigen Netzwerke ankommt. Stefanie Weid-ner betonte, dass allein in Köln weitere 500 000 Quadratmeter Büro- und Gewerbefläche, die gegenwärtig leer stünden, mit Leben gefüllt werden könnten. Hierzu bedürfe es mehr Offenheit und Bereitschaft zur Innovation seitens der Immobilienwirtschaft und Stadtverwaltung.

Die Kölner GAG zeigte, dass dies möglich ist. In seinem Vortrag er-läuterte Jörn Rickmann (Leiter Team Bauplanung) anhand des Projektes „Grüner Weg“ im Stadtteil Ehrenfeld, wie das kommunale Kölner Im-mobilienunternehmen mit der Kreativwirtschaft zusammenarbeitet und Projekte plant. In Ehrenfeld beispielsweise beziehe man die Kreativen von Beginn an mit ein – u. a. über ein Urban-Gardening-Projekt.

Nach den Praxisbeispielen mündete das Programm in vier Work-shops, in denen das Fachpublikum konkrete Ansätze für neue Wege in der Stadtplanung und Architektur erarbeitete. Ob Design Thinking, In-kubatoren, Co-Working oder die kreative Stadtrendite: Es wurde deut-lich, dass Kreative wichtige Partner in Stadtplanung und Immobilie-nentwicklung sind, die innovative und nachhaltige Konzepte für die zu-kunftsfähige Stadt in NRW liefern können. t Matthias Kliefoth/ros

Kreative Beteiligungsmodelle zulassen!In der Veranstaltung „Creative.City“ diskutierten Fachleute in Köln über die Potenziale der Kreativwirtschaft

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u „Ist das überhaupt ein Spielplatz?“ - Wie stark sich die Spielräume für Kinder in den vergangenen Jahrzehnten verändert haben, konnte Annett Wunderlich im Rahmen eines Workshops mit Grundschülern sehr gut able-sen. An einem Wochenende im Juni besuchte die Duisburger Architektin mit zwölf fünf- und sechsjährigen Kindern die Ausstellung „Das Kind, die Stadt und die Kunst - Aldo van Eyck“ im Düsseldorfer Schmela Haus (läuft noch bis zum 15.09.13), welche die Spielplatzkonzepte des niederländischen Architektur-Visionärs aus den 1960er Jahren darstellt. Im Anschluss an den Ausstellungsbesuch überlegten die Kinder, welche Grundelemente einen Spiel-platz damals ausmachten (sehr wenige, aber klar erkennbar) und wie heutige Spielplätze aussehen (bunter, voller, konkreter).

Als „Hausaufgabe“ sollten die Kinder dann El-tern und andere Erwachsene dazu befragen, wie sie früher ihre Spielplätze erlebt hatten. Am nächsten Tag ging es dann in die konkrete Planungs- und Bauphase: Aus großen Papp-kartons errichteten die Vorschüler und Grund-schüler selbst einen Spielplatz. „Die Kinder entwickeln schnell ein Gespür dafür, was

attraktiv erscheint und was nicht“, berichtet Annett Wunderlich, die auch schon verschie-dene Unterrichtsreihen an Schulen mitgestal-tet hat. Die Aldo van Eyck-Ausstellung kann nach ihrer Meinung ein guter Anstoß dafür sein, mit Kindern und Jugendlichen über ihre gebaute Umwelt zu reden und ihre Sensibili-tät für das Leben und Wohnen in der Stadt zu schärfen. So seien die Kinder in dem Juni-

Workshop zu dem Ergebnis gekommen, dass die Spielplätze, die Aldo van Eyck in den 1960er Jahren in Amsterdam realisierte, heute nicht mehr funktionieren würden: „Zu viel los drum herum – vor allem zu viel Verkehr!“

Die Architektenkammer Nordrhein-West-falen bietet in Kooperation mit der Kunstsamm-lung NRW im Laufe des Sommers mehrere Kinder-Architektur-Workshops an. Unter An-leitung von Architektinnen und Architekten werden vor allem Dritt- und Viertklässler die Ausstellung im Schmela Haus besuchen und eigene Ideen, Zeichnungen und Modelle zum Thema „Spielräume in der Stadt“ entwickeln. Möglich ist auch das Basteln mit verschie-denen Materialien, Zeichnen und Malen. Zum Abschluss werden die Arbeiten der verschie-denen Schulklassen in den Vitrinen der Kunst-sammlung Nordrhein-Westfalen präsentiert.

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Zur Finissage der Ausstellung „Das Kind, die Stadt und die Kunst“ präsentiert die Archi-tektenkammer NRW die Ergebnisse der Workshops: am 15.09.13, 14.00 Uhr, vor der Kunstsammlung NRW (Grabbeplatz 5, 40213 Düsseldorf).

Russische Delegation zu Gast in der AKNW

u Eine Gruppe russischer Architektinnen und Architekten war Mitte Juni Gast im Haus der Architekten und wurde vom Hauptgeschäftsführer der Architektenkam-mer NRW, Markus Lehrmann, empfangen. Die zehnköpfige Delegation, darunter u. a. leitende Ministerialbeamte und Referenten, nahm an einer einwöchigen Fach-studienreise teil, die sich mit Raumplanung und Stadtentwicklung in Nordrhein-Westfalen vor dem Hintergrund des Strukturwandels befasste.

Ziel der Delegationsreise war es, den Teilnehmern durch Informationsveranstal-tungen mit Behörden, zuständigen Institutionen und Organisationen einen Über-blick zum Thema zu verschaffen und einen Erfahrungsaustausch zwischen deut-schen und russischen Experten zu ermöglichen. In einem Vortrag hatte die AKNW Gelegenheit, die grundsätzlichen Aufgaben und Strukturen der Architektenkammer NRW sowie ihre Rolle im Prozess der Stadt- und Raumplanung darzustellen.

Besonders interessiert zeigten sich die Teilnehmer, als es um die allgemeinen Prinzipien des Kammerwesens sowie das zugrundeliegende Prinzip der Selbstver-waltung ging, sowie bei Fragen der Kammermitgliedschaft. t DS

Markus Lehrmann (2. v. r.), Hauptgeschäftsführer der Architek-tenkammer Nordrhein-Westfalen, empfing die russischen Archi-tekten und Stadtplaner im Haus der Architekten und führte durch die Ausstellung „Vergangenheit mit Zukunft“, die sich mit der Wei-terentwicklung von Nachkriegsarchitektur befasst. Ein Thema, das auch in Russland auf der Tagesordnung steht.

Wie Kinder Raum erleben – Projekte der Architektenkammer NRW zur Ausstellung „Aldo van Eyck“ in Düsseldorf

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Aktuell | Nordrhein-Westfalen

Zeitzeuge oder baukulturelles Ärgernis?Austausch von Denkmalschützern im Haus der Architekten über den Umgang mit der Nachkriegsmoderne

u Die Nachkriegsmoderne hat Planungsge-schichte geschrieben, stand aber von Beginn an auf dem Prüfstand. Daran hat sich bis heu-te kaum etwas geändert. „Baukultur der Nach-kriegsmoderne – Lust oder Last der Denkmal-pflege“; unter diesem Titel trafen sich auf Ein-ladung der Architektenkammer NRW am 27. Juni 2013 ca. 40 Expertinnen und Experten der Denkmalpflege und interessierte Architek-tinnen und Architekten in Düsseldorf.

Durch neue Techniken, Abkehr von tradierten Vorstellungen und Hinwendung zu experimen-tellem Bauen waren die 1950er bis -70er Jah-re eine Zeit des Aufbruchs und der Verände-rung im Städtebau und in der Architektur. Viele der damals realisierten Gebäude lösen heute aber eher zwiespältige Gefühle aus – in der breiten Öffentlichkeit wie auch in Fachkreisen.

„Je näher das Erstellungsdatum eines Ge-bäudes an der Gegenwart liegt, desto weniger wird ein Denkmalwert angenommen. Dabei war die Nachkriegszeit besonders stilprägend und dokumentiert den Umbruch der dama-ligen Gesellschaft.“ Mit diesen Worten eröff-nete Michael Arns, Vizepräsident der Archi-

tektenkammer Nordrhein-Westfalen, die Dis-kussionsrunde. Im einem Impulsreferat stellte Prof. Wolfgang Döring die provokante These auf: „Denkmalschutz macht nur Sinn, wenn eine Nutzung gewährleistet ist und das Gebäu-de in seiner vollständigen Anmutung bewahrt werden kann. Lieber Abriss als eine zweifel-hafte Sanierung“, spitze Döring zu.

Diese Meinung wollte Dr. Andrea Pufke nicht teilen. Nach Überzeugung der Landes-konservatorin Rheinland ist es nicht die Auf-gabe des Denkmalschutzes, die Verwertbar-keit des Gebäudes oder des städtebaulichen Ensembles sicherzustellen. Im zweistufigen Denkmalschutz werde zuerst einmal der Denk-malwert festgestellt, um das Gebäude zu schüt-zen. Die weitere Nutzung oder die technische Machbarkeit, ein Gebäude an heutige Nutzer-ansprüche anzupassen, sei in einem zweiten Schritt zu diskutieren.

Die Entwicklung des Wohnungsbaus aus der Nachkriegszeit bis Ende der 70er Jahre und dessen heutiger Denkmal- und Nutzwert wurden von Dr. Hans-Dieter Krupinski, Abtei-lungsleiter a. D. im nordrhein-westfälischen Bauministerium, aus Sicht der Wohnungswirt-

schaft erläutert. „Der Substanzwert der Sied-lungen aus den 50er Jahren ist deutlich gerin-ger zu bewerten als bei Gründerzeitgebäuden“, konstatierte Dr. Krupinski, „Die kleinen Grund-risse sowie der geringe technische Komfort finden keine Akzeptanz beim Bürger, und die Großformen aus den 70er Jahren sind heute soziale Brennpunkte.“ In der anschließenden Debatte wies Dr. Markus Harzenetter, Landes-konservator Westfalen, darauf hin, dass nur ca. 5 % des Gebäudebestands unter Schutz gestellt seien. Für diese geringe Teilmenge sollten andere als nur kommerzielle Grundsät-ze gelten – auch für die Wohnungswirtschaft.

Als Fazit der von Dr. Jörg Biesler (WDR) fachkundig moderierten Diskussion fasste AKNW-Vizepräsident Michael Arns zusammen, dass der Denkmalschutz sich im Grundsatz bewährt habe. „Arbeiten müssen wir an der Vermittlung gegenüber der Öffentlichkeit, um über die Gründe einer Unterschutzstellung und den Wert eines Denkmals für nachfolgende Generationen zu informieren.“ Dann, so Arns, hätte auch die „ungeliebte“ Nachkriegsarchi-tektur eine Chance zu überdauern.

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Diskutierten lebhaft über den Denkmalschutz für Bauwerke der Nachkriegszeit (v. l.): Dirk Mobers (Energieagentur NRW), Dr. Hans-Dieter Krupinski (Ministerialdirigent a. D.), Michael Arns (Vizepräsi-dent AKNW), Prof. Wolfgang Döring, Dr. Jörg Biesler (Moderator), Dr. Andrea Pufke (Landeskonservato-rin Rheinland), Markus Lehrmann (Hauptgeschäfts-führer AKNW), Ernst Uhing (Vorstandsmitglied AKNW) und Dr. Markus Harzenetter (Landeskonser-vator Westfalen-Lippe)

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Nordrhein-Westfalen | Veranstaltungen

Thonet: Kult-Stühle

u Seine Idee war revolutionär und brauchte dennoch lange, bis sie sich international als erfolgreich erwies: Als Michael Thonet, Bau- und Möbeltischler aus Boppard am Rhein um 1830 damit begann, Möbel aus gebogenen, geleimten Holzleisten herzu-stellen, blieb die Resonanz verhalten. Erst Kontakte zum Fürstenhof in Wien führten zu beruflichem Erfolg und finanzieller Si-cherheit.

1859 kam dann der Durchbruch, der Thonet und seinen Söhnen mit dem „Stuhl Nr. 14“ gelang: Das unter dem Namen „Kon-

sumstuhl Nr. 14“ berühmte Sitzmö-bel gilt bis heute als Stuhl aller Stühle; bis 1930 wurden von ihm ca. 50 Mio. Stück produziert und ver-kauft.

Die Architek-tenkammer NRW

zeigt noch bis zum 9. September 2013 im Haus der Architekten, wie sich die Stuhl-produktion bei Thonet seitdem entwickelt hat. Neben zahlreichen Exponaten aus den verschiedenen Epochen wird auch erläu-tert, wie die Produktion von Thonet-Stüh-len aus Holz und Chrom abläuft.

Am Beispiel des Einrichtungsobjektes Stuhl lassen sich Trends und gesellschaft-liche Strömungen ablesen. – Eine Zeitreise durch den Möbelbau in Deutschland, der in ständiger Wechselbeziehung zu Archi-tektur und Design stand und steht. t ros

Öffnungszeiten: Mo. - Do. von 08.00 - 17.00 Uhr, Fr. von 08.00 - 13.00 Uhr. Eintritt frei.

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u Als ebenso aktuell wie anregend erwies sich die Ausstellung „Kubus oder Kuppel“, mit der das Museum für Architektur und Ingenieurbaukunst NRW (M:AI) im Juni und Juli 2013 die sach-liche Diskussion über Bauart und Architektur von Moscheen bereicherte. Bis zum 19. Juli konn-ten die Besucher die Vielfalt des Moscheebaus erleben und lernen, dass die Zentren für mus-limisches Gemeindeleben auf der ganzen Welt unterschiedlichste Formensprachen hervorge-bracht haben — oft in direktem Bezug zu dem Kulturkreis. Das ist möglich, weil der Koran keine feste Bauform vorschreibt.

Was dies in der Planungspraxis bedeutet, und wie die Bauaufgabe „Moschee“ von Archi-tekten und Stadtplanern wahrgenommen wird, war Gegenstand einer Podiumsdiskussion, die am 18. Juli in der VHS Essen stattfand und an der neben AKNW-Präsident Hartmut Miksch auch zwei Architekten teilnahmen, die in Deutschland bzw. Algerien Moscheen geplant hatten. (Be-richt folgt.) Die Ausstellung wurde ergänzt um fotografische Arbeiten von Mustafa Sentürk, der Moscheen und Gebetsräume in Nordrhein-Westfalen portraitierte. t ros

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Ausstellung mit Diskussionspotenzial: „Kubus oder Kuppel“

Termine 2. Jahreshälfte 2013 - Vorschau

u Die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen führt im Jahr rund 50 Veranstaltungen durch, die sich zu einem großen Teil an die Fachöffentlichkeit, häufig auch an eine breite Öffentlich-keit richten. Die wichtigsten Termine für das zweite Halbjahr 2013 möchten wir Ihnen hier be-kannt geben, damit Sie sich diese schon heute vormerken können:u 4. September: Infoveranstaltung zur neuen HOAI, Kölnu 6. September: Infoveranstaltung zur neuen HOAI, Essenu 11. September: Wohnungsbautag NRW, Düsseldorfu 16. September: Verleihung des Schulbaupreises NRW, Düsseldorfu 27. September: Stadtplanertag, Haus der Architekten, Düsseldorfu 7. Oktober: BlueAfternoon auf der ExpoReal, Münchenu 11.-13. Oktober: Entwurfsseminar der Stiftung Deutscher Architekten, Kölnu 16. Oktober: Kunst und Bauen, Haus der Architektenu 17. Oktober: Sachverständigentag, Haus der Architektenu 5. November: Ausstellungseröffnung „Tine Benz“, Haus der Architektenu 9. November: Vertreterversammlung der AKNW, Düsseldorfu 19. November: Landschaftsarchitektentag, Dortmundu 28. November: NRW-Architektentag, Düsseldorfu 6. Dezember: Fachtagung „Regionale Baukultur“, Arnsberg

Alle Termine unter www.aknw.de, Rubrik „Aktuell/Termine“.

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fallsfunden im Rahmen von Bauprojekten ge-beten. Zugleich wurde angeregt, Kriterien für die Zumutbarkeit zu entwickeln. Das Veran-lasserprinzip wird nun, anders als im Gesetz-entwurf vorgesehen, auf eingetragene Denk-mäler und auf eingetragene bzw. vermutete Bodendenkmäler eingeschränkt. Zufallsfunde sind von dieser Regelung ausgenommen.

Der Gesetzentwurf sah ein umfassendes Betretungsrecht für die Denkmalbehörden und Denkmalpflegeämter vor. Dies wurde entspre-chend der Empfehlung der Architektenkam-mer eingeschränkt. Wie bisher soll das Betre-ten der Wohnung ohne Einwilligung des Eigen-tümers oder Nutzungsberechtigten nur bei Gefahr im Verzug oder aufgrund richterlicher Anordnung zulässig sein. t Li

Kommunen

Schuldenberg der Städte und Gemeinden wächst weiteru Die Städte in Nordrhein-Westfalen waren im Jahr 2012 so hoch verschuldet wie nie zu-vor. Wie das Statistische Landesamt im Mai berichtete, lastete auf den Kommunen und den Gemeindeverbänden in NRW ein Schul-denberg von 58,1 Milliarden Euro – rund 20 Mrd. Euro mehr als noch zehn Jahre zuvor.

In die Berechnungen haben die Statistiker die Eigenbetriebe, eigenbetriebsähnliche Ein-richtungen und Anstalten des öffentlichen Rechts der Kommunen mit einbezogen. Auf jeden Bürger des Landes kommen demnach aktuell 3260 Euro Schulden. Die höchste Pro-Kopf-Verschuldung hat die Stadt Oberhausen mit 8373 Euro je Einwohner. t ros

Politik | Nordrhein-Westfalen

Verkehr des Landes, Michael Groschek. Die Zahlen seien aber kein Ruhekissen. „Wir müs-sen weiterhin aktive Wohnungsbaupolitik vor allem in den Ballungsräumen betreiben“.

In den vergangen Jahren hat die Anzahl der Haushalte, vor allem auch der Singlehaushalte, rasant zugenommen. Pro Kopf verfügen die Menschen heute über mehr Wohnraum als noch vor 15 Jahren. „Der Markt allein stellt keine ausreichende Wohnraumversorgung si-cher“, meint der NRW-Bauminister. „In den Großstädten entlang der Rheinschiene und in den Universitätsstädten ist der Druck auf den Wohnungsmarkt besonders stark, während wir in einzelnen Revierstädten und in vielen ländlichen Gebieten einen Überhang auf dem Wohnungsmarkt haben.“ Die Konditionen in der Wohnraumförderung habe NRW bereits der Marktlage angepasst und vergebe jetzt zinslose Darlehen. Die Fördersätze pro Qua-dratmeter wurden differenziert nach Mieten-niveaus erhöht. t pm/ros

Denkmalschutz

Bodendenkmäler neu geregeltu Der Landtag NRW hat verschiedene Ände-rungen im Denkmalschutzgesetz beschlossen, die insbesondere den Schutz solcher Boden-denkmäler verbessern sollen, die noch nicht in der Denkmalliste eingetragen sind.

Vermutete, nicht eingetragene Bodendenk-mäler finden Berücksichtigung bei öffentlichen Planungen, wenn konkrete Anhaltspunkte für ihr Vorhandensein vorliegen. Als Kostenrege-lung für bodendenkmalpflegerische Maßnah-men wird das sogenannte „Veranlasserprin-zip“ eingeführt. Für die Kosten der Verände-rung oder Beseitigung des Denkmals und die vorhergehende wissenschaftliche Untersu-chung, die Bergung von Funden und die Do-kumentation soll im Rahmen des Zumutbaren der Träger des Bauvorhabens aufkommen.

Die Architektenkammer Nordrhein-West-falen hatte das Gesetzesvorhaben grundsätz-lich unterstützt, allerdings um differenzierte Regelungen für die Kostenübernahme bei Zu-

Landesentwicklung

LEP vorgestelltu Maßnahmen gegen ein Ausbluten der In-nenstädte stellen einen wichtigen Baustein des künftigen Landesentwicklungsplans (LEP) dar. Nach dem Entwurf, den die Landesregie-rung Anfang Juli öffentlich vorgestellt hat, soll der Neubau großflächiger Einkaufszentren au-ßerhalb der Innenstädte künftig in Nordrhein-Westfalen weitgehend eingeschränkt werden. Solche Zentren dürfen dann nur noch auf zehn Prozent ihrer Fläche und maximal 2500 qm ein Sortiment anbieten, das auch in den In-nenstädten verkauft wird. Dies würde beispiels-weise Pläne für große IKEA-Märkte treffen.

Der LEP-Entwurf sieht darüber hinaus eine Halbierung des Flächenverbrauchs auf künf-tig nur noch fünf Hektar pro Tag vor. Für große industrielle Neuansiedlungen sind landesweit vier Flächen ausgewiesen, und zwar in Dat-teln/Waltrop, Euskirchen/Weisweiler, Geilen-kirchen-Lindern und Grevenbroich-Neurath. 1,6 Prozent der Landesfläche werden für Wind-kraftanlagen reserviert.

Der Entwurf des LEP wird von August 2013 bis Februar 2014 ausgelegt bzw. mit den öf-fentlichen Stellen abgestimmt. Danach wird eine Rechtsverordnung erstellt, welcher der Landtag zustimmen muss. Es wird damit ge-rechnet, dass der neue Landesentwicklungs-plan Ende 2014 Rechtskraft erlangt. t ros

Wohnungsmarkt

„Aktive Wohnungsbaupolitik in Ballungsräumen nötig“u Die Ende Mai veröffentlichten Ergebnisse des Zensus 2011 liefern für die Wohnungspo-litik in NRW nach Einschätzung des nordrhein-westfälischen Bauministeriums „erfreuliche Ergebnisse“: 1,7 Millionen Wohnungen (+23,8 Prozent) mehr als bei der Volkszählung 1987, bei den Wohngebäuden sogar ein Anstieg um 27,8 Prozent. „Damit haben wir in NRW zum Stichtag sogar rund 260 000 Wohnungen mehr als bisher angenommen“, erklärte der Minis-ter für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Fo

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Rhein-Herne-Kanal bei Oberhausen

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Nordrhein-Westfalen | Blickpunkt

Architektur leben!Tag der Architektur in NRW lockt 44 000 Besucher zu neuer und vitalisierter Architektur

u „Wir sind zum zweiten Mal am Tag der Architektur unterwegs: Im vergangenen Jahr haben wir uns die Gestaltung verschiedener Einfa-milienhäuser angesehen; heute wollen wir uns von Innenräumen inspi-rieren lassen.“ Iris und Dirk Schulte aus Schwerte zeigten sich am Abend des 29. Juni etwas erschöpft, aber weiterhin hoch motiviert auf ihrer Rundreise zum „Tag der Architektur“. Fünf private Wohnhäuser hatten sie schon besucht, das Haus von Carola Schober-Listmann war am Samstag Abend das sechste. Ein durchaus würdiges Finale für den ersten von zwei Tagen voller Architektur-Erlebnisse und -Gespräche.

Die Innenarchitektin Carola Schober-Listmann hatte gemeinsam mit ihrem Mann und den Kindern in Düsseldorf einen in die Jahre ge-kommenen Bungalow von 1970 in ein Smart-House von 2013 verwandelt. – Nur eins von insgesamt 437 Bauwerken und Objekten, die Interessierte in Nordrhein-Westfalen zum Tag der Architektur lockten. „Architektur leben!“ hieß in diesem Jahr bundesweit das Motto. Bei schönem Wetter machten sich rund 44 000 Architekturfans, angehende Bauherren und interessierte Fachleute und Laien auf den Weg, um in 153 Städten und Gemeinden unseres Landes neue und erneuerte Bauwerke zu be-sichtigen – und um vor Ort mit Architekten und Bauherren ins Gespräch zu kommen.

Potenziale des Bestands nutzen

Ein zentrales Thema des diesjährigen Tags der Architektur war die Weiterentwicklung von Be-standsgebäuden. Nicht überraschend, denn immerhin fließen mittlerweile rund 60 Prozent der Investitionen des Bausektors in den Ge-bäudebestand. „Wir wollten mit unserem ei-genen Objekt gerne demonstrieren, welches Potenzial in einem älteren Wohnhaus steckt“, betonte Innenarchitektin Carola Schober-List-mann. Wie Fotos des Bestandsbauwerks zei-gen, war der Bungalow am Rande der Landes-hauptstadt stark in die Jahre gekommen. „Düs-ter und etwas bedrückend“ sei der erste

Lange Besucherschlangen bildeten sich an vielen Tag der Architektur-Objekten in Nordrhein-Westfalen; wie hier am Phoenix-See in Dortmund vor einem von Architekt Markus Kirschnick entworfenen Einfamilienhaus

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Eindruck gewesen, den ihre Familie von dem Haus gehabt hätten, erzählte die Düsseldor-fer Innenarchitektin den mehr als 300 Besu-chern, die aus dem ganzen Land nach Hub-belrath gereist waren, um das neue-alte Bau-werk zu bewundern. „Der Waffenschrank und die Hirschgeweihe mussten raus“, fasste Frau Schober-Listmann pointiert zusammen, was

viele ältere Wohnhäuser aus heutiger Sicht belastet: niedrige Decken, zu kleine Fenster, zu enge Grundrisse. Das neue Wohnhaus wur-de zudem um eine Etage aufgestockt. „Eine Sanierung und Erweiterung in dieser Art kommt einem Neubau gleich“, räumte die Innenarchi-tektin ein. „Allerdings haben wir viele Elemente des Altbaus erhalten, was unserem Haus ei-nen ganz eigenen Charme gibt.“

Architektur als Teil der Corporate IdentityÄhnliche Erfahrungen in einem ganz anderen Bauaufgabenfeld machte die Hagener Eisen-bahner Wohnungsgenossenschaft (EWG). Ihr Bürogebäude in der Innenstadt war vom Ar-chitekturbüro Schulte überarbeitet und mit ei-ner neuen Fassade bereichert worden, die nun markant das Corporate Design der Genossen-

schaft widerspiegelt und eine deutliche Posi-tionierung des Unternehmens an einer der meist befahrenen Hauptstraßen der Stadt Ha-gen vornimmt. „Die farbige Glasfront gibt uns eine neue Präsenz in der Stadt und stellt für unsere Mitglieder eine beliebte Anlaufstelle dar“, erklärte Ingrid Wagner, Geschäftsführe-rin der Eisenbahner Wohnungsgenossenschaft. Die EWG verband den Tag der Architektur mit

Düsseldorf-Hubbelrath: Innenarchitektin Carola Schober-Listmann (r.) präsentierte Iris und Dirk Schulte ihr modernisiertes Einfamilienhaus aus den 1970er Jahren

Genossenschaft EWG in Hagen (v. l.): Architekt Martin Schulte, Geschäftsführerin Ingrid Wagner, EWG-Vorstand Heinz Schmidt, Architektin Claudia Pieper und EWG-Vorstand Dietmar Klinker

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Blickpunkt | Nordrhein-Westfalen

ihrem traditionellen Sommerfest, so dass die interessierten Besucher mit vielen Mitgliedern der Genossenschaft ins Gespräch kommen konnten. „Wir wollten eine starken Akzent in der heterogenen Bebauung des Straßenzugs setzen“, erläuterte Architekt Martin Schulte, der sich erleichtert zeigte, dass der Vorstand der EWG den mutigen Entwurf der Architekten umsetzte. „Man braucht Bauherren, die den Architekten vertrauen und gerade bei der Ar-beit im Bestand den Mut zu Innovation auf-weisen“, unterstrich Schulte, der mit seiner Partnerin Architektin Claudia Pieper schon seit mehr als zehn Jahren für die Eisenbahner Wohnungsgenossenschaft tätig ist. Schulte verstand die Teilnahme am Tag der Architek-tur als berufsständisches Engagement, um mit

interessierten Laien in einen baukulturellen Dialog eintreten zu können.

Wohnungsbau in der City

Mut und Innovation waren auch zentrale Stich-worte für Michael Henkel während seiner Füh-rungen durch die „Bilker Höfe“ in Düsseldorf. 219 Mietwohnungen realisierte das Büro Pet-zinka Pink Architekten im Düsseldorfer Stadt-teil Oberbilk in innerstädtischer Lage. „Die Herausforderung war, eine nachhaltige städ-tebauliche Figur zu entwickeln, die individu-elles Wohnen auf begrenztem Raum ermögli-cht“, so Henkel. Dazu wurde das Gelände rund um die historische Anlage eines Garnisonsla-zaretts so gestaltet, dass sich ein öffentlicher Bereich nebst Parkanlage im Umfeld eines denkmalgeschützten Zentralbaus ergibt, der um enger gestaltete, mit Mietergärten aufge-

wertete Mietwohnungen ergänzt wurde. Ein semi-öffentlicher Bereich, in welchem die Be-wohner Ruhe finden, inmitten der Düsseldor-fer City. „Ein überzeugendes privates Woh-nungsbauprojekt, das belegt, dass auch in der Stadt auf Rest- und Konversionsflächen an-spruchsvolles Mietwohnen möglich ist“, resü-mierte Gunther Adler, Staatssekretär im Mini-sterium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes NRW. Der Staatsse-kretär unterstrich auch den Charakter des Tags der Architektur in NRW: „Es ist fantastisch zu sehen, wie viele Bürgerinnen und Bürger sich für Architektur und die städtebauliche Ent-wicklung ihrer Region lebhaft interessieren.“

Das zeigte sich auch auf eindrucksvolle Weise bei dem neuen Einfamilienhaus, das Ar-

chitekt Markus Kirschnick am Dortmunder Phoenix-See realisiert hatte. Vor der Tür des kubischen weißen Bauwerks bildeten sich am Sonntag lange Besucherschlangen. „Wir ha-ben schon vier weitere Häuser hier bauen kön-nen, das ist für uns als junges Büro eine Rie-senchance“, erklärte der junge Dortmunder. Er sei seinen Bauherren sehr dankbar, die ihm die Teilnahme am Tag der Architektur ermög-licht hätten. „Wir hoffen natürlich auf weitere Bauherrenkontakte an einem solchen Tag.“ Mit dem enormen Interesse hatten allerdings weder Architekt noch Bauherr gerechnet.

Landschaftsarchitektur im Privatgarten

Das ging auch Landschaftsarchitekt Frank Stüve und seinen Auftraggebern Claudia und Klaus Plesser in Duisburg ähnlich. Bereits vor Öffnung des Garten am Sonntag Vormittag

standen die ersten Besucher vor dem Garten-tor der Doppelhaushälfte im Duisburger Sü-den. Stüve hatte mit seinem Büro freiraumplus den zuvor wenig gestalteten Hausgarten am See in einen terrassierten Freiraum verwan-delt, der das Hausinnere nach außen öffnet und einen freien Blick auf die Wasserfläche ermöglicht. „Wir hatten keine festen Vorstel-lungen darüber, wie unser Garten aussehen sollte, und haben uns von den Entwürfen un-seres Landschaftsarchitekten einfach begeis-tern lassen“, erzählte Claudia Plesser. Frank Stüve war die Teilnahme am Tag der Architek-tur wichtig, „weil es uns ein Anliegen ist, einer breiten Öffentlichkeit deutlich zu machen, wel-che Dienstleistungen Landschaftsarchitekten für ihre Bauherren erbringen können – und

welche Potenziale auch in kleinen Freiflächen und ganz normalen Hausgärten verborgen lie-gen“, unterstrich der Landschaftsarchitekt.

Der Tag der Architektur wurde landesweit stark frequentiert. In 153 Städten und Ge-meinden bestand die Möglichkeit, neue und erneuerte Architektur und Objekte der Innen-architektur, Landschaftsarchitektur und Stadt-planung zu erleben. In Münster beispielswei-se drängelten sich die Besucher in einer Kita, die das Büro Bolles + Wilson in der ehema-ligen Kirche St. Sebastian eingebaut hat.

Positiv war auch die breite Resonanz in den Medien zum Tag der Architektur in Nordrhein-Westfalen. Neben zahlreichen großen Zeitungs-berichten stieg auch der WDR mit seinen „Lo-kalzeiten“ umfänglich in das Thema ein. Die Berichte sind in der Mediathek abrufbar unter www.wdr.de. t Christof Rose

„Bilker-Höfe“ in Düsseldorf: Architekt Michael Hen-kel (r.) führte Gunther Adler (Staatssekretär MBWSV, m.) und Markus Lehrmann (HGF AKNW)

Landschaftsarchitektur im Duisburger Süden: Land-schaftsarchitekt Frank Stüve (r.) mit seinen Bau-herren Claudia und Klaus Plesser

Ungewöhnliches Bauwerk mit großer Besucherreso-nanz: Stephanie Eickelmann von Bolles + Wilson führte durch eine umgebaute Kirche in Münster

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Haftung trotz Gefälligkeitsverhältnis?

Rechtsproblem des Monats

u Architekt A wendet sich mit folgendem Problem an die Rechtsberatung der AKNW: „Für einen Verwandten soll ich einige Ar-chitektenleistungen an dessen Einfamilien-haus erbringen. Unter anderem wurde ich gebeten, gelegentlich zur Überwachung des Umbaus die Baustelle zu beaufsichtigen. Ein Vertrag über diese Leistungen soll nicht abgeschlossen werden. Meine Frage ist, ob ich diese Aufgabe aus freundschaftlichen Gründen ohne ein Haftungsrisiko überneh-men kann.“

Die Übernahme einer auch nur gelegent-lichen Bauleitertätigkeit ist mit einem ho-hen Haftungsrisiko verbunden. Schadens-ersatzansprüche können auch aus einem reinen Gefälligkeitsverhältnis heraus ent-stehen. Für die Geltendmachung von Scha-

Nordrhein-Westfalen | Berufspraxis

densersatzansprüchen ist es unerheblich, ob ein Architektenvertrag geschlossen wurde oder nicht.

Aufgrund der überragenden wirtschaftlichen Bedeutung einer sorgfältigen Bauüberwachung haftet ein Architekt nach der Rechtsprechung des BGH auch im Rahmen eines Gefälligkeits-verhältnisses nach den gleichen Maßstäben wie ein vertraglich mit Leistungen der Bau-überwachung beauftragter Architekt für schuld-haft verursachte Schäden. Eine Schadenser-satzpflicht tritt analog den vertraglichen Grund-sätzen ein, wenn und soweit durch den sozialen Kontakt zwischen den Beteiligten eine vertrags-ähnliche Sonderbindung entsteht. Zu würdi-gen sind im Einzelfall die wirtschaftliche und rechtliche Bedeutung der Angelegenheit, vor allem für den Begünstigten, ferner Art, Rat und Zweck der Gefälligkeit sowie der Interessen-

lage. „Eine vertragliche Bindung liegt nahe, wenn der Begünstigte sich erkennbar auf die Zusage verlässt und für ihn erhebliche Vermögenswerte auf dem Spiel stehen“, so der Bundesgerichtshof. Es ist also jeweils eine Einzelfallbetrachtung erforderlich.

Praxishinweis:

Überwachungstätigkeiten aus Gefälligkeit oder sonstige Architektenleistungen sind auch ohne Vertragsschluss mit einem Haf-tungsrisiko in Bezug auf später auftretende Baumängel verbunden.

Dies sollte man insbesondere auch be-achten, wenn man ehrenamtlich in Verei-nen oder Gemeinderäten tätig ist. Zumin-dest sollte man in derartigen Fällen einen ausdrücklichen Haftungsausschluss für ein-fache Fahrlässigkeit vereinbaren. t pe

ifo-Architektenumfrage

Geschäftsklima bleibt unter Bundesdurchschnittu Nach den Ergebnissen der ifo-Architekten-umfrage war das Geschäftsklima in Nordrhein-Westfalen weiterhin deutlich schlechter als im Bundesdurchschnitt – auch wenn der Klima-indikator für die freischaffenden Architekten in NRW im zweiten Quartal 2013 erneut leicht aufwärts zeigt.

Nach Angaben der befragten Architekten hat sich ihre gegenwärtige Auftragslage wieder verbessert. 36 Prozent der Umfrageteilnehmer bezeichneten sie inzwischen als „gut“ (Vor-quartal: 33 %); gleichzeitig sank der Anteil der negativen Lageurteile von 28 auf 25 %. Deutsch-landweit bewerteten die Architekten ihre Ge-schäftslage allerdings merklich günstiger.

Die Geschäftsaussichten blieben nahezu unverändert gedämpft. Zwar rechneten nur

noch 17 Prozent der Befragten (nach 22 Pro-zent in der Vorperiode) mit einer „eher ungün-stigeren“ Entwicklung in den kommenden Mo-naten. Der Anteil der optimistischen Stimmen sank jedoch zugleich von 18 auf 13 Prozent.

Im Verlauf des ersten Quartals 2013 konn-ten 55 Prozent der befragten Architekten in Nordrhein-Westfalen neue Verträge abschlie-ßen – nach 56 Prozent in der Vorperiode. Im Bundesdurchschnitt verzeichneten 57 Prozent der Architekturbüros neue Planungsaufträge (Vorperiode: 60 Prozent).

Bis zum Beginn des zweiten Quartals 2013 vergrößerten sich die Auftragsbestände um 0,2 auf 5,4 Monate. Der Durchschnitt für alle befragten Architekturbüros in Deutschland kletterte ebenfalls um 0,2 Monate und er-reichte einen Wert von 6,2 Monaten. In Nord-rhein-Westfalen verfügten die Architektinnen und Architekten damit über vergleichsweise unterdurchschnittlich große Auftragsreser-ven. t L. Dorffmeister

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Beurteilung der aktuellen Auftragssituation

Saldo aus den "gut"- bzw. "schlecht"-Urteilen

Vertragsabschlüsse der Architektenvon je 100 befragten Architekten

haben .... neue Verträge abgeschlossen

Auftragsbestände der ArchitektenMittelwert in Monaten; jeweils zum Quartalsbeginn

Anmerkung: Bis 4. Quartal 2012 geglättete Werte; ab 2011 zusätzlich Ursprungswerte.

Beurteilung der voraussichtlichen Auftragssituation

Saldo aus den "eher günstiger"-bzw. "eher ungünstiger"-Nennungen

Ergebnisse der ifo Architektenumfrage vom April/Mai 2013

Anmerkung: Bis 3. Quartal 2012 geglättete Werte; ab 2011 zusätzlich Ursprungswerte.

Anmerkung: Bis 4. Quartal 2012 geglättete Werte; ab 2011 zusätzlich Ursprungswerte.

Weitere Informationen zur wirtschaftlichen Lage der Architektinnen und Architekten in NRW finden Sie unter www.aknw.de, Rubrik „Wir über uns / Daten und Fakten“.

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Baurecht

Änderungen im BauGB und in der BauNVOu Über das „Gesetz zur Stärkung der Innen-entwicklung in den Städten und Gemeinden und weiteren Fortentwicklung des Städtebau-rechts“ werden am 20. September 2013 ver-schiedene Änderungen im Baugesetzbuch und in der Baunutzungsverordnung in Kraft treten. So wird das BauGB künftig eine Regelung zur Steuerung von Vergnügungsstätten durch die Bauleitplanung beinhalten. Es wird klargestellt, dass baukulturelle Belange Gegenstand städ-tebaulicher Verträge sein können.

Da Tierhaltungsbetriebe nicht nur landwirt-schaftlich, sondern auch gewerblich oder in-dustriell betrieben werden, wird deren Privile-gierung im Außenbereich auf solche Betriebe begrenzt, die keine Pflicht zur Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung auslösen. Der Handlungsspielraum der Gemeinden ge-genüber Schrottimmobilien wird erweitert, weil das Rückbau- und Entsiegelungsgebot nicht mehr auf den Geltungsbereich eines Bebau-ungsplanes eingeschränkt ist und neue Rege-lungen zur Kostenerstattung vorgesehen sind.

Durch Änderung der Baunutzungsverord-nung werden in reinen Wohngebieten neben Wohngebäuden auch Anlagen zur Kinderbe-treuung zulässig, soweit sie den Bedürfnissen der Bewohner des Gebiets dienen. Als unter-geordnete Nebenanlagen werden Anlagen zur Nutzung solarer Strahlungsenergie in, an oder auf Dach- und Außenwandflächen auch dann angesehen, wenn sie die erzeugte Energie voll-ständig oder überwiegend in das öffentliche Netz einspeisen. Damit erfolgt eine Harmoni-sierung mit der Genehmigungsfreiheit solcher Anlagen nach dem Bauordnungsrecht.

Der Spielraum der Gemeinde wird erwei-tert, im Interesse der Innenentwicklung im Be-bauungsplan von den Obergrenzen für das Maß der baulichen Nutzung abweichen zu kön-nen. Eine bundeseinheitliche Regelung für den Vollgeschoßbegriff wurde nicht übernommen. Hier bleibt es bei den Regelungen in den je-weiligen Landesbauordnungen. t Li

Berufspraxis| Nordrhein-Westfalen

Neue Gesellschaftsform

Partnerschaftsgesellschafts-gesetz in Kraft getretenu Auf Bundesebene ist nunmehr die Novelle des Partnerschaftsgesellschaftsgesetz in Kraft getreten, welches eine neue Gesellschafts-form, nämlich die „Partnerschaft mit be-schränkter Berufshaftung“, ermöglicht. Diese neue Gesellschaftsform unterscheidet sich von der bisher bereits möglichen Partner-schaftsgesellschaft dadurch, dass für die Haf-tungsbeschränkung keine vertraglichen Rege-lungen mehr erforderlich sind. Insbesondere muss die Haftungsbeschränkung nicht in den allgemeinen Vertragsbedingungen des Archi-tektenvertrages beinhaltet sein. Die Tatsache der Eintragung als Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung allein genügt, um eine Haftungsbeschränkung zu bewirken.

Im „Gesetz zur Einführung einer Partnerschafts-gesellschaft mit beschränkter Berufshaftung“ (PartG mbB) und zur Änderung des Berufs-rechts der Rechtsanwälte, Patentanwälte, Steu-erberater und Wirtschaftsprüfer wurde unmit-telbar für diese Berufsgruppen eine Verbesse-rung der Haftungssituation geschaffen. Mit dieser Gesellschaftsform wird die Haftung für berufliche Fehler auf das Gesellschaftsvermö-gen beschränkt. Allerdings bleibt die Haftung für andere Schulden wie z. B. Mieten und Löh-ne bestehen.

Mit dieser neuen Gesellschaftsform, die als deutsche Alternative zur britischen Limited Li-ability Partnership geschaffen wird, ist nun die Grundlage geschaffen, auch für landesrecht-lich geregelte Berufe eine entsprechende Haf-tungsbeschränkung herbeizuführen.

Für Architekten, Innenarchitekten, Land-schaftsarchitekten und Stadtplaner bedarf es jedoch noch einer Änderung des Baukammern-gesetzes. Entsprechende Vorschläge sind im Hinblick auf das erwartete Bundespartner-schaftsgesellschaftsgesetz bereits vorbereitet und werden nunmehr der Landesregierung mit der Bitte um möglichst beschleunigte Umset-zung der Änderungen des Baukammernge-setzes vorgelegt. t J. Hoffmüller

Energieeinsparverordnung

Verzögerung bei neuer EnEVu In der letzten Sitzung vor der Sommerpau-se hat der Bundesrat eine Debatte über die Änderung der Energieeinsparverordnung ver-tagt, da der Umweltausschuss die Notwendig-keit weiterer Beratungen sieht. Damit kann die EnEV erst nach der Bundestagswahl erneut im Bundesrat behandelt werden. Das Verfah-ren drängt, weil Deutschland die Vorgaben der europäischen Gebäuderichtlinie bis Mitte ver-gangenen Jahres hätte umsetzen müssen.

Nach den Vorstellungen der Bundesregie-rung sollten die Anforderungen der EnEV in den Jahren 2014 und 2016 um jeweils 12,5 % verschärft werden. In den Ausschüssen des Bundesrates wurden dagegen Vorschläge dis-kutiert, diese Verschärfungen in einem Schritt im Jahr 2016 vorzunehmen und ggf. zwischen Wohn- und Nichtwohngebäuden zu unterschei-den. In ihrer Stellungnahme zum Referenten-entwurf der EnEV hatte die AKNW auf das Wirt-schaftlichkeitsgebot verwiesen. Die AKNW sieht im Bereich des baulichen Wärmeschutzes die Grenzen der Wirtschaftlichkeit erreicht, verweist allerdings auf die Effizienzpotenziale in der Anlagentechnik. t Li

Neuer Praxishinweis

„Nachhaltiges Bauen“

uDie aktuelle Nachhaltigkeitsdebatte bedingt eine Auseinandersetzung mit den Zielen und Instrumenten zur Errichtung nachhaltiger Ge-bäude, die wirtschaftlich, ökologisch, gesell-schaftlich und städtebaulich zukunftsfähig sein müssen. In einem neuen Praxishinweis infor-miert die AKNW ihre Mitglieder umfassend über die aktuellen Ansätze des nachhaltigen Bauens. Eine neuere Entwicklung stellt die Le-benszyklusanalyse dar. Die AKNW gibt in der Veröffentlichung daher insbesondere Hinwei-se zu den Lebenszykluskostenbetrachtungen und zur Ökobilanzierung. t Li

Zum Download unter www.aknw.de, Rubrik „Mitglieder / Veröffentlichungen“.

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PERSONALIENAusstellungenBonnHEIMsuchung. Unsichere Räume in der Kunst der GegenwartKunstmuseum, Friedrich-Ebert-Allee 2(bis 25. August 2013)

DüsseldorfTomás Saraceno – In OrbitKunstsammlung NRW K21, Ständehausstraße 1(bis 7. September 2013)

FrankfurtThink global, build social! Bauen für eine bessere WeltDeutsches Architekturmuseum, Schaumainkai 43(bis 1. September 2013)

JüchenGartenfokus – Der ästhetische BlickStiftung Schloss Dyck(bis 27. Oktober 2013)

KölnPlätze in Deutschland 1950 und heuteIHK Köln, Unter Sachsenhausen 10 - 26(bis 23. August 2013)

Weil am RheinLouis Kahn. The Power of ArchitectureVitra Design Museum, Charles-Eames-Straße 2(bis 11. August 2013)

Ausstellungen mit Architekturbezug in Auswahl

Tomás Saraceno : In Orbit

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Nordrhein-Westfalen | Prisma

Marlies Hentrup-Fuhrmann feiert 60. Geburtstag

u Die Architektin Marlies Hentrup- Fuhrmann aus Aachen feiert am 11. August ihren 60. Geburtstag. 2007 wurde Marlies Hentrup-Fuhrmann in die Vertreterversamm-lung der Architekten-

kammer NRW gewählt. Seither ist sie ehren-amtlich in den Gremien der Kammer tätig und engagierte sich in den Ausschüssen „Belange der Tätigkeitsarten“ und „Öffentlichkeits arbeit“.

Marlies Hentrup-Fuhrmann absolvierte zu-nächst eine Bauzeichnerlehre, bevor sie Ar-chitektur an der Fachhochschule Aachen stu-dierte. Dem Diplom schloss sie ein Baukunst-Studium an der Kunstakademie Düsseldorf an. Nach dem Abschluss im Jahr 1986 gründete sie gemeinsam mit Norbert Heyers (bis 1992 in Projektpartnerschaft mit James Stirling) das Architekturbüro Hentrup Heyers in Aachen. Seit 1999 firmiert das Büro in Partnerschaft mit Prof. Peter Fuhrmann als HH+F Architekten.

Die Schwerpunkte der beruflichen Tätig-keit von Marlies Hentrup-Fuhrmann liegen in der Konzeptentwicklung und im Entwerfen, in der Innenraum-, Farb- und Materialgestaltung. Zu ihrem Projektspektrum zählen Hochschul-, Büro und Geschäftsgebäude, Wohnungsbauten, Ein- und Mehrfamilienhäuser sowie Altbaumo-dernisierungen. Im Zeitraum von 1986 bis 2002 war sie Lehrbeauftragte an der Kunst-akademie Düsseldorf, der FH Köln und FH Kre-feld sowie an der Academie van Bowkunst in Maastricht.

In der Verbandsarbeit ist Marlies Hentrup-Fuhrmann ebenfalls seit Jahren aktiv. 1999 in den BDA berufen, leitete sie von 2001 bis 2008 die Regionalgruppe Aachen des BDA. In die-ser Funktion engagierte sie sich viele Jahre für die Architekturvermittlung an Schulen und betreute Architektur-Workshops an einer Aachener Gesamtschule. t ehn

75. Geburtstag: Leonore Wolters-Krebsu Seit fast 30 Jahren engagiert sich die Coes-felder Architektin und Stadtplanerin Leonore Wolters-Krebs in den Gremien der Architek-tenkammer NRW. 1984 wurde sie in die Ver-treterversammlung der AKNW gewählt, von 1992 bis 2003 war sie Mitglied des Vorstands. Im gleichen Zeitraum leitete sie als Vorsitzen-de den Ausschuss „Stadtplanung“, in dem sie bereits seit 1984 mitarbeitete. Seit 2006 ist die Architektin Mitglied im Sachverständigen-ausschuss der AKNW.

Die 1938 in Dessau geborene Leonore Wol-ters-Krebs studierte Architektur in Hannover und Wien. Anschließend war sie als Assisten-

tin am Institut für Städtebau der TU Wien angestellt, bis sie 1970 eine Stelle als technische Refe-rentin im Senat für Bau- und Wohnungs-wesen in Berlin über-nahm. 1972 gründe-

te sie gemeinsam mit ihrem Mann Friedrich Wolters das Büro Wolters Partner in Coesfeld. Ihr Büro beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit der Revitalisierung bestehender Stadt-strukturen und der nachhaltigen ökologischen Stadtentwicklung. Auch Managementaufga-ben bei Wettbewerben, Preisrichtertätigkeiten und Moderationen gehören zum Leistungs-spektrum des Büros. Über viele Jahre war Frau Wolters-Krebs auch als Universitäts-Dozentin tätig. So war sie u. a. von 1982 bis 1992 Lehr-beauftragte für Städtebau an der FH Dortmund.

Berufspolitisch engagiert sich Leonore Wol-ters-Krebs seit vielen Jahren im BDA. 1993 wurde sie in die Deutsche Akademie für Städ-tebau und Landesplanung (DASL) berufen, wo sie von 2003 bis 2011 als stellvertretende Vor-sitzende der Landesgruppe NRW fungierte.

Für ihr herausragendes Engagement in be-rufspolitischen Ehrenämtern wurde sie 1997 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande aus-gezeichnet. Am 22. August feiert Leonore Wolters-Krebs ihren 75. Geburtstag. t ehn

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AUSZEICHNUNGEN Bottrop

Erster Klimaschutz-Kindergarten ausgezeichnetu Die Stadt Bottrop hat im Rahmen des Pro-jektes „InnovationCity“ die erste Kinderta-geseinrichtung zum „Klimaschutz-Kindergar-ten“ gekürt. Die Kita „Quellenbusch“ darf sich mit dem Label schmücken. Die Jungen und Mädchen werden in der Kita von klein auf für die Themen Klimaschutz und Energiesparen sensibilisiert. Unter anderem sind in der Ein-richtung junge „Stromdetektive“ unterwegs.

Zusammen mit der Kindertagesstätte hat-te die Stadt in den vergangenen zwölf Mona-ten Kriterien für eine erfolgreiche Zertifizie-rung entwickelt. In einer nächsten Phase kön-nen sich alle Kindertageseinrichtungen in Bottrop um das Label bewerben. t idr/ros

Schlaun-Ideenwettbewerb entschieden

1. Preis für Studenten der FH Aachen und Uni Wuppertalu Der zweite Schlaun-Ideenwettbewerb für Masterstudenten und junge Absolventen der Fachrichtungen Architektur, Städtebau, Land-schaftsplanung und Bauingenieurswesen ist entschieden. Den mit 3000 Euro dotierten er-sten Preis des Wettbewerbs haben Stephan auf der Brücken von der Bergischen Universi-tät Wuppertal (Kategorie Architektur) und Da-niel Quadflieg von der FH Aachen (Kategorie Städtebau und Landschaftspflege) gewonnen. Bei dem Wettbewerb war es darum gegangen, Entwicklungsperspektiven für eine ehemalige Luftwaffen-Kaserne in Rheine zu erarbeiten. Es sollten Ideen und Visionen für ein attrak-tives und eigenständiges Stadtquartier sowie für die Neugestaltung der städtischen Grün- und Freiraumflächen unter Einbeziehung der Emsaue als wertvolle Flusslandschaft entwi-ckelt werden.

Mehr als 80 Studierende von 16 Universi-täten und Fachhochschulen aus ganz Deutsch-land reichten dazu ihre Entwürfe ein. Neben den beiden ersten Preisträgern waren weitere Studentinnen und Studenten aus Nordrhein-Westfalen erfolgreich: zwei zweite Preise wur-den Anna Killert von der FH Aachen und Hendrik Beese, Jan Beckmann sowie Nils Bolrath von der münster school of architecture (msa) ver-liehen; den dritten Preis gewannen mit Rainer Borgmann und Ben Griesche ebenfalls zwei Studenten der msa.

Die Auslober, das Schlaun-Forum, verfol-gen mit ihrem Ideenwettbewerb das Ziel, jun-ge Nachwuchs-Architekten und Bauingenieure zu fördern und gleichzeitig kreative Ideen für die Regionen in NRW zu gewinnen. Der näch-ste Schlaun-Wettbewerb wird Ende Septem-ber ausgelobt und ein Planungsgebiet in der Innenstadt Düsseldorfs zur Aufgabe haben.

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Dokumentation der Wettbewerbsergebnisse unter www.schlaun-wettbewerb.de.

INFORMATIONEN

Städtebau

„Landesbüro altengerechte Quartiere.NRW“ berätu Das Land NRW will künftig Kommunen bei der Anpassung der Wohnquartiere an den de-mographischen Wandel unterstützen. In Bo-chum öffnet dazu das neue „Landesbüro alten-gerechte Quartiere.NRW“. Das Expertenbüro gehört zu den Kernpunkten des „Masterplans altengerechte Quartiere.NRW“, den das nord-rhein-westfälische Gesundheitsministerium Anfang Juni in Düsseldorf vorgestellt hat.

Zweite Säule des Masterplans ist ein inter-netgestützter Methoden- und Instrumenten-kas ten mit konkreten Handlungsempfehlungen, Fördermöglichkeiten und Beteiligungsinstru-menten. Konkrete Hilfe und Beratung erhalten die Kommunen im Landesbüro von den bis zu acht Experten verschiedener Fachrichtungen.

Ziel des Masterplans ist es, Strukturen zu schaffen, durch die Senioren so lange wie möglich selbstbestimmt in ihrem vertrauten Wohnumfeld leben können – auch bei zuneh-mender Pflegebedürftigkeit. Begleitet wird das Projekt durch eine Reform des Landespflege-

rechts und die Bündelung von 8,7 Millionen Euro im Landesförderplan Alter und Pflege.

Bis zum Jahr 2030 werden in Nordrhein-Westfalen nach Prognosen rund 28 Prozent mehr über 65-Jährige leben (insgesamt rund 4,7 Millionen) und rund 42 Prozent mehr über 80-Jährige (1,3 Millionen). t idr/ros

Infos unter www.aq-nrw.de.

Aufbau-Studium

„Städtebau NRW“ als Masteru Der zweijährige Masterstudiengang „Städ-tebau NRW“ mit dem Abschluss „Master of Science“, der gemeinsam von der Universität Siegen und den Hochschulen Bochum, Dort-mund, Ostwestfalen-Lippe und Köln angebo-ten wird, nimmt zum achten Mal Absolventen und Absolventinnen auf, die über einen Diplom- oder Bachelorabschluss in den Fachrichtungen

Hochschulbau

Richtfest für „Ruhr West“ in Bottropu Ein Jahr nach Baubeginn konnte Anfang Juli Richtfest auf dem Bottroper Campus der Hoch-schule Ruhr West gefeiert werden. Der 34 Mil-lionen Euro teure Komplex soll im ersten Quar-tal 2014 an die Hochschule übergeben wer-den. Der Neubau wird neben Hörsälen, Mensa und Bibliothek auch das Institut Infor-matik und das Institut Energiesysteme und Energiewirtschaft beherbergen. Das klimage-rechte und energieeffiziente Gebäude ist so konzipiert, dass es als Demonstrationsobjekt Teil des Forschungs- und Lehrkonzepts der Hochschule ist.

Parallel zum Bottroper Neubau errichtet der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW am Sitz der Hochschule in Mülheim einen kom-pletten Campus. Dieser soll im Frühjahr 2015 fertiggestellt sein. Insgesamt investiert das Land NRW 173 Millionen Euro in den Neubau der Hochschule Ruhr West. Davon entfallen 34 Millionen Euro auf Bottrop und 139 Millio-nen Euro auf Mülheim. t idr/ros

Prisma| Nordrhein-Westfalen

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Architektur, Landschaftsarchitektur oder Städ-tebau verfügen und die sich für die Bereiche Städtebau und Stadtplanung weiterqualifizie-ren möchten. Vorausgesetzt wird eine Gesamt-note des Abschlusses von 2,5 oder besser.

Der Hochschulstandort ist Köln. Die Vor-lesungen und Seminare finden an zwei Prä-senztagen statt (in der Regel donnerstags und freitags), so dass parallel der Kontakt zur Pra-xis bestehen bleiben kann. Studienbeginn für die Erstsemester ist der 10.10.2013. t ros

Die Bewerbungsfrist endet am 20.08.2013. Weitere Informationen finden Sie unter www.master-staedtebau-nrw.de.

Kreativwirtschaft

Reiseführer „Kreativland“u Um die Vernetzung der Branche weiter vor-anzutreiben und die Akteure noch besser zu informieren, hat das Kompetenzzentrum der Kreativwirtschaft soeben die Broschüre „Kre-ativland – ein Reisebericht aus drei Jahren Kompetenzzentrum Kultur- und Kreativwirt-schaft des Bundes“ veröffentlicht. Die Publi-kation enthält auf knapp 80 Seiten Informati-onen zur Struktur des Kompetenzzentrums, zu den Orientierungsberatungen und diversen Vernetzungsmöglichkeiten. Auch stellt sie die jährlichen Auszeichnungen „Bewegungsmel-der“ und „Kreativpiloten“ sowie einige Preis-träger vor. Interessierte können die Broschüre kostenlos herunterladen.

Die Kultur- und Kreativwirtschaft ist ein stark wachsender Wirtschaftszweig, der im-mer mehr an Kontur gewinnt. Schon 2011 be-lief sich ihr Gesamtumsatz auf 143 Milliarden – das sind sechs Milliarden mehr als noch 2010. Ihre Bruttowertschöpfung in Deutsch-land betrug im Jahr 2011 knapp 63 Milliarden Euro. Damit ist die Kultur- und Kreativwirt-schaft vergleichbar mit den großen Industrie-sektoren Automobil, Maschinenbau und Che-mie. t ros

Das Bestellformular finden Sie unter www.rkw-kompetenzzentrum.de / Publikationen.

PUBLIKATIONENVERANSTALTUNGEN

Urbane Künste Ruhr

Kunstprogramm für das Ruhrgebietu Die Urbanen Künste Ruhr haben ihr Pro-gramm für 2013/2014 vorgestellt. Unter der künstlerischen Leitung von Katja Aßmann liegt der Schwerpunkt weiterhin auf künstlerischen Impulsen, Partizipation und Netzwerkarbeit für die regionale Entwicklung in der Metropole Ruhr. Dabei sollen Ansätze und Projekte aus der Kulturhauptstadt RUHR.2010 fortgesetzt und weiterentwickelt werden.

Zu den von den Urbanen Künsten Ruhr zehn initiierten Projekten gehören die Großinstalla-tion „Tower“ zur Ruhrtriennale auf dem Welt-

erbe Zollverein, die Kooperation „This is not Detroit“ mit dem Schauspielhaus Bochum und das neue regionale Lichtkunstformat im öst-lichen Ruhrgebiet „Urban Lights Ruhr“. Auch für das Ausstellungsgroßprojekt „Emscher-kunst.2013“, das im Juni eröffnet wurde, ha-ben die Urbanen Künste Ruhr mehrere Kunst-werke realisiert.

Am 12. und 13. September findet ein inter-nationales Symposium zum Thema „Partizipa-tion“ bei PACT Zollverein in Essen statt. „Mit Urbane Künste Ruhr setzt die Region nach der

Projekt der EMSCHERKUNST 2013: Die Installation der Konzeptkünstlerinnen und Fotografinnen Haubitz+Zoche, die ein neues Verständnis von Kunst im öffentlichen Raum darstellen.

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IBA Emscherpark und der Kulturhauptstadt RUHR.2010 ihre Vorreiterrolle auf dem Gebiet der regionalen Entwicklung durch Kunst und Kultur fort", lobte NRW-Kulturministerin Ute Schäfer das Programm. Urbane Künste Ruhr sind neben der Ruhrtriennale, der Tanzland-schaft Ruhr und dem Chorwerk Ruhr die vierte Programmsäule der Kultur Ruhr GmbH. Geför-dert werden sie durch das NRW-Kulturmini-sterium und den Regionalverband Ruhr im Rah-men der Nachhaltigkeitsvereinbarung zur Kul-turhauptstadt Europas RUHR.2010. t pm/ros

www.urbanekuensteruhr.de.

25. – 28.09.13

REHACARE

u Mit 650 Ausstellern aus 32 Ländern sieht sich die REHACARE in Düsseldorf gut aufge-stellt. Die internationale Fachmesse für alles, was Menschen mit Behinderung, Pflegebedarf und chronischen Krankheiten das Leben leich-ter macht, findet vom 25. bis 28. September 2013 in den Düsseldorfer Messehallen statt. Ein Kongress, zahlreiche Themenparks und Informationsveranstaltungen in den Hallen la-den dazu ein, sich über die aktuellen Themen und Trends rund um Rehabilitation, Pflege und Älterwerden zu informieren.

Schwerpunktmäßig zeigen die Aussteller Fahrgeräte, Rollstühle und Gehhilfen. Aber auch Fragen des barrierefreien Planens und Bauens spielen zunehmend eine wichtige Rol-le. So befasst sich der REHACARE-Kongress mit dem Thema „Selbstbestimmtes Wohnen und Pflegen zu Hause“. Tipps und Produkte rund um barrierefreies Bauen und Wohnen er-halten die Besucher in der Halle 3 am Gemein-schaftsstand der GGT Deutsche Gesellschaft für Gerontotechnik. Außerdem vertiefen Aus-steller aus Forschung, Wohnungswirtschaft und Politik, die auch den REHACARE-Kongress „Wohn(t)raum“ mitgestalten, im Rahmen einer Sonderschau die in den Vorträgen gewonnenen

Informationen. Im Mittelpunkt steht dabei stets die Frage, wie es gelingen kann, so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden selbst-bestimmt zu leben. t ros

Nordrhein-Westfalen | Prisma

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Akademie | Nordrhein-WestfalenAkademie | Nordrhein-Westfalen

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Ausgewählte Seminare im August und September 2013Vollständige Übersicht des Seminarangebots unter www.akademie-aknw.de

* Mitglieder der AKNW können pro Kalenderjahr an einem Bonus-Seminar zum Preis von 30 € teilnehmen.

Datum Veranstaltung Referent/in V-Nr. Ort Preis31.08.2013 Projektmanagement – Grundlagen Dipl.-Ing. W. Volkmann, Architekt 13001206 Düsseldorf 100,-

05.09.2013 Der Weg in die Öffentlichkeit Medienarbeit für Architekten und Stadtplaner

Dipl.-Journalist C. Rose 13001209 Düsseldorf 100,-

05.09.2013 SV-Fortbildung: Energieeffiziente Gebäudeplanung Vom EnEV-Standard zum Plusenergiehaus

Dipl.-Ing. S. Horschler, Architekt 13001210 Düsseldorf 150,-

06.09.2013 Friedhofsentwicklungsplanung* Dr.-Ing. M. Venne, Landschaftsarchitekt Dipl.-Ing. H. Kettler, Architekt

13001212 Düsseldorf 110,-

09.09.2013 Bauen im Bestand – Grundlagen der Instandsetzung und Modernisierung

Dipl.-Ing. M. Zöller, Architekt und ö.b.u.v. SV für Schäden an Gebäuden

13001216 Aachen 110,-

09.09.2013 Wohnqualität im Alter Planen und Gestalten für Menschen mit Demenz

Dipl.-Ing. G. Kaiser, Architektin 13001217 Düsseldorf 100,-

10.09.2013 Öffentlich geförderter Wohnungsbau heute Soziale Konzepte mit Wohnqualität (Abend veranstaltung)

R. Tölle, Referatsleiterin Bestandsförderung des MBWSV NRWK. Noell, Referatsleiter experimenteller Wohnungsbau des MBWSV NRW

13001219 Düsseldorf 50,-

11.09.2013 Qualitäts- und Gütesicherung des Wärmeschutzes bei Gebäuden

Dipl.-Ing. S. Horschler, Architekt 13001221 Düsseldorf 100,-

11.09.2013 Workshop: Wachstum durch Marketing im Architektur- und Planungsbüro

Dipl.-Ing. K. Domschky, Architektin 13001222 Düsseldorf 130,-

12.09.2013 Fachbauleitung Veranstaltungsreihe Brandschutz

Dipl.-Ing. T. Kempen, SV für die Prüfung des Brandschutzes 13001223 Düsseldorf 150,-

12.09.2013 Die HOAI-Novelle 2013 - Für die Praxis verständ-lich gemacht

C. Reuter, Rechtsanwalt 13001258 Düsseldorf 100,-

13.09.2013 Der Bauantrag in der beruflichen Praxis Dipl.-Ing. B. Hammerschmidt, Architektin Dipl.-Ing. U. Rodig, Architekt

13001224 Düsseldorf 110,-

14.09.2013 Rhetorik und Selbstbehauptung – Vertiefung Dipl.-Päd. B. Frowein 13001214 Düsseldorf 120,-

16.09.2013 Kostenmanagement im Planungs- und Bauprozess Prof. Dr.-Ing. B. Bielefeld, Architekt 13001225 Düsseldorf 110,-

18.09.2013 Abstandflächen und Abstandflächennachweis Ministerialrat J. Rübel, Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr NRWDr. G.-U. Kapteina, Vorsitzender Richter am Verwaltungsgericht

13001228 Düsseldorf 120,-

18.09.2013 Freianlagenanschlüsse an GebäudeMängelfrei planen u. ausführen (Abendveranstaltung)

Prof. Dipl.-Ing., Dipl.-Wirtsch.-Ing. L. Schegk, Landschaftsarchitekt und Stadtplaner

13001229 Düsseldorf 60,-

19.09.2013 Die HOAI-Novelle 2013 Honorarnachträge nach der neuen HOAI

Dipl.-Ing. W. Seifert, Architekt und ö.b.u.v. SV für HOAI Dr. H. Fuchs, Rechtsanwalt

13001230 Düsseldorf 120,-

19.09.2013 20.09.2013 26.09.2013 27.09.2013

Schall- und Wärmeschutz (4-tägig) Qualifizierung zum staatlich anerkannten Sachver-ständigen nach § 20 SV-VO NRW

Prof. Dipl.-Ing. R. Pohlenz, ö.b.u.v. SV für Schallschutz im Hochbau Prof. Dr.-Ing. M. Homann, Architekt und staatlich anerkannter SV für Schall- und Wärmeschutz

13001231 Oberhausen 380,-

20.09.2013 Rechte und Belastungen Die Wertermittlung von Grundstücken

Dr.-Ing. H.-G. Tillmann, ö.b.u.v. SV für Wertermittlung 13001233 Düsseldorf 160,-

23.09.2013 Schadstoffe in Innenräumen Dipl.-Biol. N. Richardson, ö.b.u.v. SV für Schimmel pilze und Innenraumschadstoffe

13001236 Düsseldorf 100,-

23.09.2013 Barrierefreies Planen und Bauen Umsetzung in der Praxis (Abendveranstaltung)

Dipl.-Ing. F. Opper, Architekt 13001237 Düsseldorf 50,-

24.09.2013 SV-Fortbildung: Energetische Optimierung von Gebäuden - Schwerpunkt Wärmebrücke

Dipl.-Ing. S. Horschler, Architekt 13001239 Düsseldorf 150,-

25.09.2013 Die HOAI-Novelle 2013 - Auswirkungen auf die Ver-trags- und Abrechnungspraxis in der Stadtplanung

Dipl.-Ing. U. Begher, Stadtplaner 13001257 Düsseldorf 100,-

25.09.2013 Energetische Bewertung von Wohngebäuden nach EnEV 2014 und DIN V 18599

Dipl.-Ing. P. L. Müller, Architektin 13001240 Düsseldorf 110,-

26.09.2013 27.09.2013

Die Wertermittlung von Grundstücken Training (2-tägig)

Dr.-Ing. H.-G. Tillmann, ö.b.u.v. SV für Wertermittlung 13001241 Düsseldorf 350,-

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Änderungen vorbehalten. Alle Veranstaltungen werden im Sinne der Fort- und Weiterbildungsordnung der Architektenkammer NRW anerkannt. Eine Tagesveranstaltung umfasst acht, ein Kolloquium vier Unterrichtsstunden. AKNW-Mitglieder müssen acht Unterrichtsstunden Fortbildung pro Kalen-derjahr nachweisen.

Eine vollständige Übersicht des Seminarangebots der Akademie der Ar-chitektenkammer Nordrhein-Westfalen gGmbH und die Möglichkeit zur On-line-Anmeldung finden Sie im Internet unter www.akademie-aknw.de. An-meldung per Fax unter (0211) 49 67 93.

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18.09.2013: Abstandflächen und AbstandflächennachweisAbstandflächen dienen der Regelung von Gebäudeabständen und Grenzabständen. Die Notwendigkeit hierzu ergibt sich aus Gründen des Brandschutzes, aus sozialen Gründen, aus Gründen der ausrei-chenden Beleuchtung und Belüftung sowie aus städtebaulichen Grün-den. Die Berechnung dieser Abstände ist elementarer Bestandteil der Genehmigungsplanung. Die Nichteinhaltung der Abstände führt zum Erfolg von Nachbarwidersprüchen und der Stilllegung von Bauvorha-ben und birgt ein sehr hohes Regressrisiko. In der Veranstaltung wird der Themenkomplex unter Berücksichtigung der aktuellen gesetzlichen Bestimmungen erörtert.Referenten: Ministerialrat J. Rübel, MBWSV NRW; Dr. G.-U. Kapteina, Vorsitzender Richter am VerwaltungsgerichtDüsseldorf, 10.00-17.15 Uhr, 120 € für Mitglieder der AKNW

19./20.09. + 26./27.09.2013: Schall- und Wärmeschutz (4-tägig) Qualifizierung zum staatlich anerkannten Sachverständigen nach § 20 SV-VO NRW

Ziel der Seminarreihe ist es, die nach § 20 der Sachverständigenver-ordnung des Landes NRW als Voraussetzung für die Anerkennung als staatlich anerkannter Sachverständiger für Schall- und Wärmeschutz erforderliche fachbezogene Qualifizierung zu ermöglichen. In zwei zwei-tägigen Seminaren werden die gültigen Anforderungen an den Schall- und Wärmeschutz dargestellt und kommentiert. Die gängigen Verfah-ren zum Nachweis des vorhandenen Wärme- und Schallschutzes ge-mäß Energieeinsparverordnung und DIN 4108, DIN V 18599 sowie gemäß DIN 4109 und DIN EN 12354 werden ausführlich behandelt. Durch die Bearbeitung praktischer Übungsbeispiele werden die wäh-rend der Vorträge vermittelten Kenntnisse angewendet und vertieft.Referenten: Prof. Dipl.-Ing. R. Pohlenz, ö.b.u.v. SV für Schallschutz im Hochbau; Prof. Dr.-Ing. M. Homann, Architekt und staatlich anerkannter SV für Schall- und WärmeschutzOberhausen, 10.00-17.15 Uhr, 380 € für Mitglieder der AKNW

22.08.2013: Die HOAI-Novelle 2013 – Was Sie bei Vertrags-gestaltung und Honorarabrechnung beachten müssenGegenstand des Seminars ist die Vermittlung der erforderlichen Kennt-nisse für eine faire und interessengerechte Vertragsgestaltung zwi-schen Bauherrn und Architekten sowie Innenarchitekten. Hierbei wer-den die neuen preisrechtlich bindenden Vorgaben der HOAI 2013 ein-gehend beleuchtet. Da die HOAI Novelle 2013 in einem erheblich größeren Umfang als alle Vorgängerhonorarordnungen die Schriftlich-keit von Vereinbarungen verlangt, deren Unterlassen zu unmittelbaren Nachteilen führt, bedarf es neuer Vertragsformulierungen. Die erfor-derlichen und sinnvollen Formulierungen in einem Vorplanungsvertrag als auch in einem Hauptvertrag, für Leistungen bei Gebäuden und bei Innenräumen, werden mit konkreten Textvorschlägen vorgestellt. Die einzelnen Bestimmungen der HOAI 2013 werden im Zusammenhang mit den Auswirkungen auf einen Vertrag dargestellt, und es werden Lösungsvorschläge angeboten. Referent: Assessor J. HoffmüllerDüsseldorf, 10.00-17.15 Uhr, 100 € für Mitglieder der AKNW

12.09.2013: Die HOAI-Novelle 2013 – Für die Praxis verständlich gemachtGegenstand des Seminars ist eine systematische Darstellung der HOAI und ihrer Anwendung in der Praxis. Im Rahmen dieser Darstellung werden schwerpunktmäßig die novellierten Regelungen der HOAI 2013 vorgestellt. Hierdurch wird das Verständnis für die Einordnung der ein-zelnen Neuerungen in den Gesamtzusammenhang der HOAI ermög-licht. Darüber hinaus werden die Auswirkungen der Novelle auf die Vertragsgestaltung sowie auf die Rechnungslegung dargestellt. Das Seminar richtet sich an Objekt-Planer (Gebäude, Innenräume, Freian-lagen). Schwerpunkte sind u. a.: Anwendbarkeit der HOAI; wirksame Honorarvereinbarung nach HOAI; Mindestsatzabrechnung nach HOAI; Fälligkeit des Honorars nach HOAI.Referent: C. Reuter, RechtsanwaltDüsseldorf, 10.00-17.15 Uhr, 100 € für Mitglieder der AKNW

Nordrhein-Westfalen | Akademie

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Stiftung Deutscher Architekten | Nordrhein-Westfalen

pologie in meiner Masterthesis aufzugreifen. Außerdem bietet dieser Typus die Möglichkeit, eine sehr reine und klare Architektur zu entwi-ckeln. Es geht um etwas Essenzielles des menschlichen Lebens - da-rin liegt, wie ich finde, zugleich das Einfache und das Schwierige die-ser spezifischen Aufgabe.

In Ihrem Erläuterungstext schreiben Sie: „Ein Sonntagsspazier-gang über das Grundstück (Friedhof) kann dazu führen, den Tod wieder als selbstverständlich anzunehmen.“ Glauben Sie, dass die moderne Gesellschaft das Thema Tod ausgrenzt?

Die Literatur, mit der ich mich zu diesem Thema auseinander gesetzt habe, vermittelt überwiegend das Bild einer Gesellschaft, in der die wirtschaftliche Leistung eines Menschen an Gewichtung gewinnt. Ein-hergehend damit reduzieren sich die sozialen und psychologischen As-pekte seines Seins. Das Kollektiv rückt in den Fokus und verdrängt seine schwächsten Bestandteile. Wenn man nun die Entwicklung in der Bestattungsindustrie verfolgt, scheint es schon so zu sein, als wür-de dieser Bereich immer mechanischer. Vielleicht liegt es daran, dass Altern und Sterben nicht gut zu dem allgemeinen Streben nach Fort-schritt passen. Fraglich und spannend ist, ob gute Sepulkralarchitek-tur diese gesellschaftliche Entwicklung auffangen könnte.

Sie haben eine Tischlerausbildung und waren Tutorin am Lehr-stuhl für übergreifende Gestaltung und raumbildende Kunst. War auch die Fachrichtung Innenarchitektur oder ein Kunststudium für Sie eine Option?

Das Schöne an der Architektur ist meiner Meinung nach, dass sie beides beinhalten kann und sollte. Es ist gut, wenn das Innere und das Äußere eines Gebäudes miteinander wirken, sich im besten Fall ge-genseitig vollenden. In meiner Zeit als Tutorin habe ich gelernt, wie po-sitiv es sein kann, sich der Architektur aus einer anderen und vielleicht zunächst ungewohnten Richtung zu nähern. Es ermöglicht neue Sicht-weisen und inspiriert gleichermaßen.

Welche Wünsche und Ziele haben Sie für Ihre berufliche Zukunft?

Ich hoffe, dass ich auch weiterhin in einem beruflichen Umfeld arbeiten darf, in dem nicht vergessen wurde, dass Architektur auch Baukunst bedeutet. t Interview: Vera Anton-Lappeneit

Die vollständige Interviewserie mit den Förderpreisträgern und wei-tere Infos unter www.stiftung-deutscher-architekten.de.

u Die Stiftung Deutscher Architekten hat im April dieses Jahres in Düs-seldorf die Förderpreise 2012 an Absolventinnen und Absolventen der nordrhein-westfälischen Architekturstudiengänge vergeben. Die unab-hängige Jury unter Vorsitz von Christoph Ingenhoven vergab drei För-derpreise an besonders talentierte Nachwuchs-Architekten. Einen Preis erhielt Julia Schenke für ihre Arbeit „Totenkult[ur]“, vorgeschlagen von Prof. Dipl.-Ing. Manuel Thesing von der msa münster school of archi-tecture.

Frau Schenke, Ihre Arbeit Totenkult(ur) ist mit einem Förderpreis der Stiftung Deutscher Architekten ausgezeichnet worden. Sie beschäftigen sich darin mit dem Thema Tod und Bestattung. Ein nicht alltägliches, aber spannendes Thema für Architekten. Wie kamen Sie zu dieser Aufgabe?

Ein Schlüsselerlebnis war der Besuch des Cementiri de Montjuïc in Barcelona. Dieser Friedhof liegt an einem Berg und besteht, um es möglichst kurz zu beschreiben, aus unterschiedlich großen Kuben. Die Kuben sind aus Bruchsteinen errichtet und durch Mauern, Wege und Treppen miteinander verbunden. Ich empfand es sofort als einen gu-ten Ort und war überrascht, dass ein Friedhof mehr sein kann als nur ein Friedhof.

Von da an war ich sozusagen sensibilisiert für dieses Thema der Sepulkralarchitektur. Das Interesse blieb bis zum Ende meines Studi-ums erhalten, und so war es für mich fast selbstverständlich, diese Ty-

Totenkult[ur]Serie (III): Preisträger des „Förderpreis 2012“ der Stiftung Deutscher Architekten im Interview

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Julia Schenke (*1982). M.A. Arch. 2002 - 2004 Tischlerausbildung; 2005 - 2011 Architekturstudium an der msa Münster, seit 2012 Mitarbeiterin bei Thesing & Thesing Architekten. 2011 Bauwelt Lesestipendium. 2008 Nominierung BDA Masters. 2005 1. Preis Innungswettbewerb „Die gute Form“.

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Die Vereinigten Lausitzer Glaswerke in WeißwasserZwischenstand zur Dissertationsarbeit von Patricia Merkel über Ernst Neufert (1900 – 1986)

u In seiner langjährigen Schaffenszeit konn-te Ernst Neufert mehr als 100 Projekte bear-beiten; viele davon hat er realisieren können. Eine große Anzahl dieser Bauten sind heute noch erhalten, teilweise sind sie in desaströsen Zuständen. So auch das geschichtsträchtige Lagergebäude der Vereinigten Lausitzer Glas-werke (VLG) in Weißwasser in der Oberlausitz von 1936, das von Verfall und Abriss bedroht ist.

Doch zunächst zurück ins Jahr 1935: Es ist das Jahr, in dem Wilhelm Wagenfeld (1900 – 1990) die künstlerische Leitung der größten deutschen Glashütte, der „Vereinigte Lausit-zer Glaswerke“ (VLG), in Weißwasser über-nimmt. Er zeichnet hier vor allem für die Ein-führung von industriell hergestelltem Glas wie Hohl-, Kelch- und Pressglas verantwortlich und entwickelt – dem modernen Zeitgeist entspre-chend – hieraus ein vielseitiges Sortiment neu-er Formen und Typen für temperaturbestän-diges Haushaltsglas.

Die durch Wagenfeld vorangetriebene in-dustrielle Herstellung von qualitativ hochwer-tigem Glas führt auch zu einer Auseinander-setzung von Reorganisationsmaßnahmen in-nerhalb des Werkes und der Hütten. Moderne Betriebsführung, veränderte Produktionsab-läufe (wie z. B. Akkord- und Fließbandarbeit)

und daraus folgende Steigerungen der Absatz-zahlen führen bei der VLG zu dem Entschluss, neue Fabrikgebäude zu bauen, die den neuen Standards von Arbeitsabläufen gerecht wer-den. Für diesen baulichen Neuanfang, der ei-nen Hüttenbetrieb und ein Zentrallager vor-sieht, sieht Wagenfeld in Ernst Neufert den richtigen Architekten. Jemanden, der sich zu dieser Zeit mit der Umsetzung moderner Ar-beits- und Betriebswissenschaften in funktio-nale Grundrisse beschäftigt und der versucht, optimierte Bewegungsabläufe in Grundrissen zeichnerisch festzuhalten, um hieraus Stan-dards abzuleiten, die zu einer einheitlichen Maßordnung im Bauen führen soll.

Hierbei achtet Neufert zunächst insbeson-dere darauf, Arbeitsweisen und Produktions-abläufe nach ihren minimal notwendigen Be-wegungsabläufen (entsprechend der Taylor-schen Forderung einer wissenschaftlichen Betriebsführung) zu organisieren und zu pla-nen. „Wagenfelds Bemühungen erfahren eine Krönung um die Kultivierung der Industriear-beit, als es ihm gelingt, mit Ernst Neufert ei-nen der bedeutenden modernen Architekten bei der VLG einzuführen. Neufert […] baut in Weißwasser einen Hüttenbetrieb und ein Zen-trallager. Der moderne Industriebau hält so-mit Einzug auch in der Glasindustrie“, bemerkt hierzu Walter Scheiffele.1

Die beiden gleichaltrigen Bauhausschüler Neufert und Wagenfeld kennen sich bereits seit 1923, als Wagenfeld an das Staatliche Bauhaus nach Weimar kommt, wo er zunächst bis 1925 in der Metallwerkstatt unter der Lei-tung von Lazlo Moholy-Nagy (1895 – 1946)

1 Scheiffele, Walter: Der Modellfall. Die Vereinigten Lausitzer Glaswerke in Weißwasser, in: Manske, Beate (Hrsg.), Wilhelm Wagenfeld (1900 – 1990), Ostfildern-Ruit 2000, S. 46 – 65, hier S. 58.

und Christian Dell (1893 – 1974) lernt. Neu-fert, der hier bis 1920 studiert, ist aufgrund der mangelnden Architekturlehre inzwischen nicht mehr als Student am Bauhaus. Vielmehr arbeitet er nun praktisch als Entwerfer und Bauleiter im Atelier von Walter Gropius (1888 – 1969) und Adolf Meyer (1881 – 1929), das im Ostflügel des Bauhaus-Gebäudes unterge-bracht ist und zu dieser Zeit gewissermaßen die Architekturabteilung am Bauhaus darstellt.

1926 begegnen sich Neufert und Wagen-feld auf neue Weise: dieses Mal an der Staat-lichen Bauhochschule, der Nachfolgeschule des Staatlichen Bauhauses unter der Direkti-on von Otto Bartning (1883 – 1959). Nach der Umsiedelung des Bauhauses nach Dessau sind hier nun beide in lehrenden Funktionen tätig: Neufert als Leiter der (nun aufzubauenden) Architekturabteilung, Wagenfeld als Assistent der Metallwerkstatt und ab 1928 als Leiter dieser.

Ihre Wege trennen sich 1930 zunächst ge-zwungenermaßen, als beide das jähe Ende der Bauhochschule durch die Auflösung durch die Nationalsozialisten miterleben müssen. Mit dem Auftrag des Hütten-, Wannen- und Lager-gebäudes für die VLG durch Wagenfelds Initi-ative 1935 finden die beiden erneut den Kon-takt zueinander – beide mit dem Bauhaus-schen Gedanken der Standardisierung und Optimierung von Funktionsabläufen.

Das Hütten- und das Wannengebäude wur-den bereits nach der deutschen Wiederverei-nigung abgerissen. Das Lagergebäude steht seit Jahren ungenutzt und wurde wenig beach-tet: Es befindet sich in einem Zustand, der dringend nach einer maßvollen Sanierung und sinnvollen Nachnutzung sucht. Denn inzwi-schen besinnt sich Weißwasser seiner reichen Geschichte. t Patricia Merkel

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Vor dem Verfall: Lagergebäude in Weißwasser

Nordrhein-Westfalen | Stiftung Deutscher Architekten

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Stiftung Deutscher Architekten | Nordrhein-Westfalen

Entwurfseminar 2013 der Stiftung

„Impulse für den Deutzer Hafen in Köln!“

u Mit der Entwicklung des Kölner Rheinauhafens zum Dienstleis-tungs- und Wohnstandort ist der gegenüberliegende Deutzer Hafen als innerstädtischer Industriehafen in die Diskussion geraten. Seine Zukunft wird seit 2005 durch Anlieger, Gewerbebetriebe und die Po-litik facettenreich diskutiert. Die Stiftung Deutscher Architekten führt in Zusammenarbeit mit der Stadt Köln und der Kampffmeyer Müh-len GmbH unter dem Motto: „Impulse für den Deutzer Hafen in Köln!“ vom 11. bis 13. Oktober 2013 vor Ort ein Entwurfsseminar durch.

Die Aufgabe wird einen städtebaulich-freiraumplanerischen Teil für das Hafenareal und einen gebäudeplanerischen Teil für die seit 40 Jahren aufgegebene ehemalige „aurora“-Mühle umfassen. In drei Tagen ent-wickeln interdisziplinäre Gruppen mit vier bis sechs Personen vor Ort planerische Konzeptionen und Impulse für die gestellte Entwurfsauf-gabe. Die Ergebnisse werden von den einzelnen Gruppen zu Präsen-tationen aufgearbeitet, die am Ende des Entwurfsseminars der Öffent-lichkeit vorgestellt und in einer Dokumentation veröffentlicht werden.

Die fachliche Begleitung übernehmen die erfahrenen Kolleginnen und Kollegen Prof. Anne-Julchen Bernhardt (Architektin, bel archi-tekten, Köln), Martin Halfmann (Architekt, Halfmann Architekten, Köln), Dominik Hof (Innenarchitekt, D’art Design, Düsseldorf), Prof. Rainer Sachse (Landschaftsarchitekt, scape Landschaftsarchitektur, Düsseldorf) und Prof. Rolf Westerheide (Stadtplaner, Aachen).

Das Sommerseminar richtet sich an Absolventinnen und Absolventen der Fachrichtungen Architektur, Innenarchitektur, Landschaftsarchi-tektur und Stadtplanung einer nordrhein-westfälischen Hochschule, die noch nicht Mitglied der Architektenkammer NRW sind. Eine be-sondere Neigung und Qualifikation für die Entwurfsarbeit wird vo-rausgesetzt. Die Teilnehmerzahl ist auf 20 Personen begrenzt.

Die Teilnahme am Seminar ist kostenlos. Für Verpflegung und Un-terbringung vor Ort sorgt die Stiftung Deutscher Architekten. Die Kosten für An- und Abreise können nicht erstattet werden. t lap

Richten Sie Ihre schriftliche Bewerbung mit Lebenslauf und Ihrer Abschlussurkunde bitte an die Stiftung Deutscher Architekten, Zoll-hof 1, 40221 Düsseldorf oder per E-Mail an [email protected]. Weitere Info: Vera Anton-Lappeneit, Tel. (02 11) 49 67 42.

Zwei neue Promotions-stipendien zu vergebenu Die Stiftung Deutscher Architekten mit Sitz in Düsseldorf vergibt in diesem Jahr zwei neue Promotionsstipendien. Ein Stipendium wird zum Thema „Aufarbeitung von Nachlässen nordrhein-westfälischer Architekten“, das zweite mit freier Themenwahl vergeben.

Die Förderung beginnt am 1. Oktober 2013 für eine Dauer von maxi-mal drei Jahren. Die Höhe des Stipendiums beträgt zur Bestreitung des Lebensunterhalts und zur Deckung des mit der Promotion verbundenen Sachaufwands 20 000 Euro pro Jahr. Voraussetzung für Doktorandinnen und Doktoranden ist ein zur Promotion berechtigender, überdurch-schnittlicher Universitätsabschluss der Architektur, Innenarchitektur, Landschaftsarchitektur oder Stadtplanung.

Gefördert wird ein Promotionsvorhaben, das sich mit der Aufarbei-tung von Nachlässen einer Architektursammlung Nordrhein-Westfa-lens beschäftigt. Erfahrungen in eigenständiger historischer Forschung

sowie Erfahrungen mit der Arbeit in Archiven sind daher wünschens-wert. Ein weiteres Stipendium wird ohne thematische Eingrenzung ver-geben. Es kann in den Planungsprozessen der Architektur, der Bau-technik, der Bauökonomie, des Städtebaus oder verwandter Fachdis-ziplinen angesiedelt sein.

Die Promotionsvorhaben sind an eine Hochschule in Nordrhein-Westfalen angebunden. Die Stipendiaten werden bei wissenschaft-lichen Publikationen und einer möglichen Ausstellung zum Thema der Promotion unterstützt, um die Forschungsergebnisse der Öffentlich-keit zugänglich zu machen. t

Interessenten richten ihre Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Zeugniskopien, ggf. Publikationsliste, Skizze der eigenen Forschungsinteressen, Referenzschreiben Hochschule oder Namen von zwei möglichen Gutachtern) bis zum 15. August 2013 bitte an: Stiftung Deutscher Architekten, Zollhof 1, 40221 Düsseldorf.

Weitere Informationen erhalten Sie unter Tel. (0211) 49 67 25 oder per E-Mail unter [email protected].

Der Deutzer Hafen in Köln ist Thema des diesjährigen Entwurfsseminars

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Nordrhein-Westfalen | Versorgungswerk

Wichtige Änderung im Befreiungsrecht

Bei jedem Tätigkeitswechsel Folgeantrag stellenu Architektinnen und Architekten aller Fachrichtungen können sich zugunsten eines berufsständischen Versorgungswerks von der Versicherungspflicht in der gesetzlichen Rentenversicherung befreien lassen, wenn sie eine berufsbezogene Tätigkeit ausüben.

Das Bundessozialgericht (BSG) hat Ende Oktober 2012 entschie-den, dass eine Befreiung von der gesetzlichen Rentenversiche-rungspflicht strikt an das konkrete Beschäftigungsverhältnis an-knüpft, sich also nicht automatisch auf eine Folgetätigkeit er-streckt.

Das Urteil des Bundessozialgerichts hat zur Folge, dass Archi-tektinnen und Architekten zukünftig bei jedem Wechsel der Be-schäftigung zwingend einen neuen Befreiungsantrag bei der Deut-schen Rentenversicherung Bund (DRV) stellen müssen. Das Ver-sorgungswerk der AKNW hat über diese veränderte Sachlage bereits im Herbst 2012 auf seiner Internetseite informiert. Die Ur-teilsbegründung liegt erst seit Ende April 2013 vor.

Für Beschäftigungsverhältnisse, bei denen ein Arbeitgeber-wechsel vor dem 31. Oktober 2012 stattgefunden hat, muss kein neuer Befreiungsantrag gestellt werden. In dieser Weise informiert die DRV in einer Pressemitteilung zur Umsetzung des BSG-Urteils. Die DRV stellt außerdem klar, dass ein Betriebsübergang, der das bisherige Aufgabengebiet und die arbeitsrechtliche Stellung zum Arbeitgeber nicht berührt, keine neu aufgenommene Beschäfti-gung ist und insofern keinen Neuantrag auf Befreiung erfordert.

Beim Wechsel des Arbeitgebers muss der Antrag auf Befreiung innerhalb von drei Monaten ab Beginn des neuen Beschäftigungs-verhältnisses gestellt werden. Wird die Frist versäumt, wirkt die Befreiung erst ab Eingang des Antrags beim Versorgungswerk, unabhängig davon, ob zuvor bereits die Befreiungsvoraussetzungen vorgelegen haben. Im Befreiungsantrag muss die Tätigkeit im Un-ternehmen genau bezeichnet und der Arbeitgeber konkret benannt werden. Diese beiden Kerninformationen werden Bestandteil des Befreiungsbescheids.

Wenn Sie Fragen zur Neuregelung des Befreiungsrechts haben, dann erteilen Ihnen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ver-sorgungswerks der AKNW hierzu gerne Auskunft. Das Antragsfor-mular für die Befreiung von der gesetzlichen Rentenversicherung findet sich zum Download auf der Internetseite vw-aknrw.de. Den Vordruck hierfür schickt Ihnen das Versorgungswerk der AKNW auf Nachfrage auch gerne zu. t ws

Aktuelle Informationen und Kontakt unter www.vw-aknrw.de.

FAQ: Häufig gestellte Fragen an das Versorgungswerk

Fragen und Antwortenu Antworten auf häufig gestellte Fragen von Mitgliedern zu Themen wie Leistungen, Beiträge, Renten und Berufsunfähigkeitsrenten finden Sie auf der Homepage des Versorgungswerkes in der Rubrik „Fragen und Antworten“ unter www.vw-aknrw.de. Einige aktuelle Fragen und Antworten haben wir hier für Sie zusammengestellt.

Ist es möglich, für einen bestimmten Zeitraum auch ohne Kammerzulassung Mitglied im Versorgungswerk zu werden?

Wenn Ihr Studienabschluss nicht länger als zwei Jahre zurück liegt, können Sie bereits jetzt Mitglied des Versorgungswerks werden. Nach dieser Ausnahmeregelung können Absolventen der entsprechenden Fachrichtungen sofort nach Beendigung des Studiums und bei Aufnah-me einer beruflichen Tätigkeit Mitglied des Versorgungswerks werden. Voraussetzung für die weitere Mitgliedschaft im Versorgungswerk bleibt, dass die Kammermitgliedschaft nach Vorliegen aller Voraussetzungen (u. a. Nachweis über eine praktische Tätigkeit von zwei Jahren in den wesentlichen Leistungsphasen nach der HOAI) unmittelbar aufgenom-men wird. Sollte für Sie die Absolventenregelung nicht mehr greifen, werden Sie spätestens mit der Aufnahme der Mitgliedschaft in der Be-rufskammer automatisch auch Mitglied im Versorgungswerk, sofern zum Zeitpunkt der Eintragung in die Kammerliste das 45. Lebensjahr noch nicht vollendet ist und keine Berufsunfähigkeit besteht.

Besteht ein grundsätzlicher Anspruch auf Rehabilitations-maßnahmen?

Nein. Für Rehabilitationsmaßnahmen sind die Träger der Sozialversi-cherung (z. B. gesetzliche Krankenversicherung, Deutsche Rentenver-sicherung) zuständig. Sofern kein Anspruch bei anderen Versicherungs-trägern oder sonstigen Stellen besteht, kann das Versorgungswerk in medizinisch besonders begründeten Fällen im Rahmen des § 12 der Satzung Maßnahmen zur Erhaltung und Wiederherstellung der Berufs-fähigkeit durchführen.

Das Versorgungswerk musste bei einem Pfändungs- und Über-weisungsbeschluss eine Drittschuldnererklärung abgeben. Sind Einwendungen gegen den Beschluss an das Versorgungswerk zu richten?

Nein. Einwendungen gegen den Pfändungs- und Überweisungsbe-schluss sind an das Amtsgericht bzw. an den Gläubiger zu richten.

Ich beziehe eine Rente vom Versorgungswerk und habe letztes Jahr geheiratet. Hat meine Ehefrau bereits jetzt Anspruch auf eine Witwenrente?

Nein. Da die Ehe nach Beginn Ihrer Rente geschlossen wurde, besteht ein Anspruch auf Witwenrente erst nach Ablauf von drei Jahren nach Eheschließung. t br-ws

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Verbände | Nordrhein-Westfalen

3. BDB-Symposium Immobilienwerte

Ein voller Erfolg

u Rund 220 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet nahmen am mittlerweile 3. BDB-Symposium Immobilien-werte am 28.06.2013 im Essener Atlantic-Congress-Hotel teil. „Damit hat sich die Ver-anstaltung längst etabliert“, so Gabriele Rich-ter, stellvertretende Landesvorsitzende und Initiatorin der seit 2011 angebotenen Tagung.

„Wir waren wieder höchst aktuell“, ergänzte Martin Schulte, Mitglied des Landesvorstandes des BDB.NRW und mitverantwortlich für das Programm. So stellte Prof. Wolfgang Kleiber die für Wertermittler wesentlichen Änderungen des Baugesetzbuches dar. Auszugsweise seien die Stärkung der Innenentwicklung und die Erweiterung des Rückbaugebots genannt, die auch bei der Wertermittlung von Bedeutung sind. Bei sogenannten Schrottimmobilien sei die Formel „Bodenwert minus Freilegungskos-ten“ bei der Wertfindung differenzierter zu be-trachten. In Kleibers Vortrag wurde deutlich, dass die Wertermittler sich noch intensiver mit der Planungs- und Baugesetzgebung aus-einandersetzen müssen.

„Die Bewertung besonderer Einflüsse auf Wohnimmobilien“ erläuterte Dipl.-Ing. Karsten Schmidt in seinem Vortrag. Er schöpfte dabei

aus eigenen Marktbeobachtungen und stellte ein von ihm entwickeltes „Wohnwertverfah-ren“ vor. Gerade bei Wohnimmobilien sei die Beurteilung der Mikrolage von zunehmender Bedeutung. Das Verfahren mache subjektive Einflüsse aus der Lage des Wertermittlungs-objekts anhand von Bewertungskriterien kennt-lich. Für den Bewerter diene es zur Plausibili-tätsprüfung und Kontrolle der „traditionell“ er-mittelten Werte im Vergleichs- bzw. Ertrags- wertverfahren. Die praktische Anwendung wurde an zwei Beispielen verdeutlicht.

Dipl.-Ing. Herbert Troff, bekannt als Mit-herausgeber des Standardwerks „Praxis der Grundstücksbewertung“, zeigte die Besonder-heiten bei der Bewertung von Photovoltaikan-lagen auf. Für den Bewerter wichtige Größen wie langfristig erzielbare Erträge aus PV-An-lagen, Bewirtschaftungskostenansätze und Vertragsinhalte wurden anschaulich dargestellt und an Hand von Beispielen im DCF- und im Sachwertverfahren erläutert.

Dipl.-Ing. Christian Hecker, Geschäftsfüh-rer des Gutachterausschusses der Stadt Dort-mund, referierte zur Umsetzung der neuen Sachwertrichtlinie in Dortmund. Am Beispiel eines Einfamilienhauses wurden die Ergeb-nisse bei Anwendung der NHK 2000 und der NHK 2010 gegenübergestellt. Nach bisher rund 2000 verglichenen Kaufverträgen zeige sich im Allgemeinen eine Spanne von 10 Prozent Abweichung nach oben und unten bei den er-mittelten vorläufigen Sachwerten. Für Bewer-ter sei dabei weiter auf die Modellkonformität zu achten.

Dr.-Ing. Hans-Georg Tillmann, der erneut die Moderation der Veranstaltung übernom-

men hatte, fragte nach den „richtigen“ Bewirt-schaftungskosten. Er zeigte an Beispielen auf, dass die in der Wertermittlung üblicherweise verwendeten Bewirtschaftungskostenansätze nach der II.BV zu unplausiblen Ergebnissen führen können. Beispielsweise führe der Be-zug auf die Wohnfläche zu gleich hohen In-standhaltungskosten bei unterschiedlichen Gebäudetypen. Letztendl ich werde dies jedoch durch die modellkonforme Anwen-dung des Liegenschaftszinssatzes geheilt.

Prof. Jürgen Ulrich referierte, auch aufgrund der Nachfrage aus dem BDB-Symposium von 2012 und vor dem Hintergrund der immer grö-ßeren Härte von Anwälten gegenüber Gutach-tern, zum „richtigen Verhalten des Gutachters im Ortstermin“ und ging hierzu auf zahlreiche Einzelfragen ein. Der Gutachter solle sich beim Ortstermin darauf beschränken „zu gucken“ und weniger reden. Von der Einladung (Wer darf eigentlich am Ortstermin teilnehmen und wie wird förmlich eingeladen?) bis zum Ab-schluss eines Ortstermins wurden wertvolle, praxisnahe Hinweise gegeben.

Die erfolgreiche Symposienserie wird 2014 fortgesetzt, wie immer traditionell am letzten Freitag im Juni, also am 27.06.2014, erneut im komfortablen und schicken Essener Atlantic-Congress-Hotel. t Reiner Stracke,

Landesgeschäftsführer BDB.NRW

Alle Vorträge sind in einem umfangreichen Tagungsband zusammengestellt. Exemplare können, solange der Vorrat reicht, für 50 Eu-ro zzgl. MwSt. und Versandkosten unter der E-Mail-Adresse [email protected] be-stellt werden.

Interessierte Zuhörerinnen und Zuhörer bei span-nenden Vorträgen

Vortrag von Prof. Jürgen Ulrich – auch dieses Mal wieder ein Highlight des Symposiums

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Der BDB.NRW twitterte mit Tagungsteilnehmern unter dem Hashtag #bdbsymp

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Architekturpreis Nike des BDA

„Große Nike“ für Kolumba

u Zum dritten Mal hat der BDA Bundesver-band seinen Architekturpreis „Nike“ verliehen, der Architekten und Bauherren für herausra-gende Leistungen in Architektur und Städte-bau würdigt. In sechs Kategorien, die wesent-liche Elemente architektonischer und stadt-räumlicher Qualität beschreiben, wird jeweils eine „Nike“ verliehen. Mit der „Großen Nike“ ehrt der BDA Kategorien übergreifend das be-merkenswerteste Projekt der letzten Jahre.

Die Konkurrenz war groß. Von den BDA-Lan-desverbänden wurden 63 herausragende Ge-bäude und städtebauliche Arbeiten aus den letzten Jahren für das Verfahren nominiert. Der BDA NRW hat die Preisträger seines Ar-chitekturpreises NRW 2011 eingebracht, da-runter das Kunstmuseum Kolumba in Köln, das nun in Frankfurt mit der „Großen Nike“ aus-gezeichnet wurde.

BDA-Präsident Michael Frielinghaus fasste als Laudator zusammen: „Peter Zumthor trifft in dem Gebäude Kolumba auf die grundle-genden Fragen der Architektur, bezogen auf Raum, Zeit, Material und Stadtgestalt. Seine Antwort inspiriert auf wunderbare Weise zum Sehen, zum Fühlen, zum Erleben und zum Nachdenken.“

Peter Zumthor nahm den Preis persönlich entgegen. Von Seiten des Bauherrn, des Erz-bistums Köln, waren Erzdiözesanbaumeister

Martin Struck und der Leiter des Kunstmuse-ums Kolumba, Stefan Kraus, anwesend.

Erstmals wurde mit der Preiskategorie „Klas-sik-Nike“ ein Bauwerk ausgezeichnet, dessen besonderer Wert in Gestalt und Funktion sich über Jahrzehnte bewährt hat. Diese Auszeich-nung ging an den Olympia-Park München mit seinen Anlagen und Bauten für die Olympischen Spiele 1972.

Die vom BDA NRW nominierten Objekte, der „Kanzlerbungalow“ von Sep Ruf in Bonn und das Rathaus Bensberg von Gottfried Böhm, gelangten immerhin auf die Shortlist mit nur drei Positionen.

Die Preisverleihung, die am 21. Juni im Deut-schen Filmmuseum in Frankfurt am Main statt-fand, gefolgt von einem Fest im benachbarten Deutschen Architekturmuseum, war einge-bettet in eine Folge weiterer Veranstaltungen an diesem und dem folgenden Tag. Mit einem Festakt beging der BDA sein 110-jähriges Grün-dungsjubiläum und lud zu seinem 9. BDA-Tag ein. Viele Mitglieder und Gäste der zum Teil ausbuchten Veranstaltungen zeigten sich be-geistert von den anspruchsvollen, inspirie-renden Vorträgen - u. a. von Wolfgang Pehnt, Volker Staab und Werner Durth -, den Mög-lichkeiten zu intensiven Begegnungen und Ge-sprächen sowie der dichten, freundschaft-lichen Atmosphäre. t joe

Weitere Informationen: www.bda-nike.de und www.bda-bund.de.

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Peter Zumthor mit der von Wieland Förster geschaf-fenen Skulptur „Große Nike“

Speed-Dating kommt an

Jeder hat Fragen an die Innenarchitekten!u Am 2. Juni 2013 haben sieben Innenarchi-tektinnen und Innenarchitekten aus dem Netz-werk innenarchitekten2010 des BDIA NRW auf der „Rheinschau“ in Köln wieder festgestellt: Eigentlich hat jeder Fragen an Innenarchitekten – oder anders formuliert, eigentlich hat jeder eine kleinere oder größere Beratungs-, Pla-nungs- und Bauaufgabe.

In den Gesprächen tritt aber immer wieder die Unsicherheit der Kunden zutage: Wie trete ich in Kontakt? Was kommt auf mich zu? Was kos-tet das? Wie geht das? Durch die Zeitknapp-heit beim Speed-Dating fallen alle Barrieren und diese Gesprächsform ist kurz, knapp und informativ für beide Seiten. Allen Beteiligten

hat die Aktion wieder sehr viel Spaß gemacht; Vorurteile sowie Schwellenängste zu den In-nenarchitekten konnten abgebaut werden. Es war ein voller Erfolg!

Die Besucher hatten außerdem bei den Vorträgen, die im Bauforum der Halle 2.2 statt-fanden, die Gelegenheit, sich von der Fach-kompetenz weiterer BDIA-Innenarchitektinnen und -Innenarchitekten zu überzeugen. t Martina Lorbach

Speed-Dating der Innenarchitekten auf der Rhein-schau 2013

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„Große Nike“ für das Kunstmuseum Kolumba in Köln von Peter Zumthor

Nordrhein-Westfalen |Verbände

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Verbände | Mitgliedernachrichten | Nordrhein-Westfalen

Besondere Orte

Landschaftsarchitektur und Kunst u „100 Jahre – 100 Orte Gartenwelten 2013“: Es geht weiter mit besonderen Orten, aufge-sucht zur Feier der Verbandsgründung des bd-la vor 100 Jahren. Am 25. Mai versammelten sich rund 50 Interessierte dazu im Landschafts-park Duisburg-Nord unter Führung von Peter und Anneliese Latz. Am 12. Juni waren es zwan-zig Teilnehmer, die sich Bernhard Korte zur Führung durch das Museum Insel Hombroich anvertrauten.

Industriegeschichte, Ökologie, Erholung, Frei-zeit und Kultur – der Landschaftspark Duis-burg-Nord ist ein ganz besonderer Park. Latz beleuchtete nicht nur die Geschichte des Land-

schaftsparks Duisburg, sondern stellte auch weitere, international anerkannte und beach-tete Projekte seines Büros vor, die ebenfalls in das Themenspektrum der „postindustriel-len Landschaften“ gehören. Dass Landschafts-architektur auch immer mit Kunst zu tun hat, zeige sich im Landschaftspark Duisburg Nord mit der Piazza Metallica, heute das Herzstück des Parks. Sie sei ein Symbol für die Meta-morphose existierender harter Industriestruk-turen in einen öffentlichen Raum geworden. „Wir sind darauf angewiesen, zusammen mit dem Akzeptierten und dem Störenden, zusam-men mit dem Harmonischen und mit den Brü-chen eine Landschaft zu entwerfen: also eine Metamorphose der Landschaft ohne Zerstö-rung des Vorhandenen", erläuterte Latz sei-nen Planungsansatz.

Landschaft, Natur, Kunst und Gartenkunst verschmelzen in Hombroich zu einer Einheit. „Ein magischer Ort - ein Garten Eden“, so Dr. Bernhard Korte. Zwischen 1984 und 1986 ge-

staltete er das weitläufige Terrain an der Erft zu einem Park- und Auengelände. „Für mich war es das bedeutendste Projekt. Wir wollten hier einen Garten Eden schaffen, eine neue Wirklichkeit", so Korte. Die Natur sollte für sich wirken, die Handschrift des Landschaftsarchi-tekten nicht auf den ersten Blick sichtbar wer-den. Der Blick sollte immer wieder auf Neues und Unerwartetes fallen. Vor allem im Hinblick auf die erforderliche Pflege eine große Heraus-forderung, ein ständiges, geschultes Eingrei-fen sei erforderlich, um diesen Zustand zu er-halten, so Korte.

Termine im August und Septemberu 24. August: Maximilianpark Hammu 6. September: Park und Neue Gärten

Schloss Dyck, Jüchenu 29. September: Gruga Essen t i.s./bdla

Details zu den Terminen finden Sie unter www.bdlanw.bdla.de.

Neueintragungen in die Liste der Architekten

103433 Awan, Samira Dewa, Dipl.-Ing. (FH), Archi-tektin, Wekeln 2, 47877 Willich, 4

103434 Berger, Dirk, Dipl.-Ing. (FH), Architekt, Zaunstraße 16, 50859 Köln, 4

103435 Berghs, Tanja, Dipl.-Ing. (FH), Architektin, Auf der Horst 16, 48308 Senden, 4

103436 Binnewies, Kai, Dipl.-Ing., Architekt, Havix-becker Str. 195, 48161 Münster, 4

103437 Blanco Augusto, Paz, Dipl.-Ing. (FH), Architek-tin, Kreuzbergstraße 1, 40489 Düsseldorf, 4

103438 Boes, Danielle, Dipl.-Ing. M.Eng., Architek-tin, Jülicher Str. 70, 40477 Düsseldorf, 4

103439 Boudih, Khalid, Dipl.-Ing. (FH), Architekt, Im Dreieck 5, 44143 Dortmund, 4

103440 Brehm, Diana, Dipl.-Ing., Architektin, Schul-straße, 41460 Neuss, 1

103441 Crummenerl, Dirk, Dipl.-Ing., Architekt, Schillerstraße 9, 58452 Witten, 4

103442 da Silva Ferreira das Neves, Ricardo, Dipl.-Ing. (FH), Architekt, Heinrich-Könn-Str. 60i, 40625 Düsseldorf, 1

103443 Dias da Silva Alves, Susana Maria, Architektin, Hermannstr. 100, 45479 Mülheim/Ruhr, 4

103444 Dittmann, Lars, Dipl.-Ing.(FH) M.Sc., Archi-tekt, Schleppweg 1, 59174 Kamen, 1

103446 Durczok, Maria, Dipl.-Ing. (FH), Architektin, Sandkuhle 9, 46286 Dorsten, 4

103447 Elksnat, Christina, Dipl.-Ing. (FH), Architek-tin, Hasenkampstraße 34, 58638 Iserlohn, 4

103449 Fey, Anne, M.Sc., Architektin, Zur Dreispitz 2a, 57299 Burbach, 4

103450 Fuchs, Martin, Dipl.-Ing., Architekt, Im Mal-lingforst 58, 46242 Bottrop, 4

103451 Graba, Jenny, Dipl.-Ing. (FH), Architektin, Wil-helm-Von Humboldt-Platz 3, 57076 Siegen, 4

103452 Grzybowski, Julica, Dipl.-Ing. Univ., Architek-tin, Eschweilerstraße 3, 40547 Düsseldorf, 4

103453 Guida, Fabiano, Dipl.-Ing. (FH), Architekt, Hermannstraße 4, 48431 Rheine, 4

103454 Hanses-Ketteler, Julia, Dipl.-Ing. (FH), Archi-tektin, Lahnstraße 19, 51105 Köln, 4

103455 Hickl, Andreas, Dipl.-Ing. (FH), Architekt, Mehrstraße 66, 46562 Voerde, 4

103456 Hörnemann, Sebastian, Dipl.-Ing., Architekt, Isselburger Str. 4a, 46459 Rees, 4

103457 Horsky, Andreas, Dipl.-Ing., Architekt, Oppenhoffallee 8, 52066 Aachen, 4

103458 Huesmann, Robert, Dipl.-Ing. (FH), Archi-tekt, Oststr. 8-14, 53173 Bonn, 3

103459 Kaiser, Regine-Friederike, Dipl.-Ing. (FH), Ar-chitektin, Severinstraße 25, 50678 Köln, 4

103460 Kassem, Alaa, Dipl.-Ing. (FH), Architekt, Rudolfstraße 50, 52070 Aachen, 4

103461 Kumbrink, Tobias, Dipl.-Ing. (FH), Architekt, Annenstraße 2, 48153 Münster, 4

1 freischaffend 2 beamtet 3 angestellt (öffentlicher Dienst) 4 angestellt (privat) 6 beamtet/freischaffend 7 angestellt (öffentlicher Dienst)/freischaffend 8 angestellt (privat)/freischaffend 9 nicht berufstätig Schlüsselverzeichnis der Tätigkeitsarten

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32 DABregional | 08/13

Nordrhein-Westfalen | Mitgliedernachrichten

Neueintragungen in die Liste der Stadtplaner

91967 Biene, Verena, Bauassessorin Dipl.-Ing., Stadtplanerin, Feldherrnstraße 58, 44147 Dortmund, 3

91968 Bläser, Daniel, Dipl.-Ing., Stadtplaner, Saar-landstraße 114, 44139 Dortmund, 7

91970 Manser, Uwe, Dipl.-Ing. (FH), Stadtplaner, Zum Wildgehege 13, 57078 Siegen, 3

91972 Michel, Laura, Dipl.-Ing., Stadtplanerin, Rat-hausstraße 2, 53332 Bornheim, 3

91973 Reineke, Lisa, Dipl.-Ing., Stadtplanerin, Neuer Graben 13, 44139 Dortmund, 9

91974 Schädler, Priscilla, Dipl.-Ing., Stadtplanerin, Kronenstraße 47, 40217 Düsseldorf, 4

91975 Severin, Björn, Dipl.-Ing., Architekt Stadtpla-ner, Karl-Anton-Str. 16, 40211 Düsseldorf, 1

91976 Skoda, Jan Philipp, Dipl.-Ing., Stadtplaner, Friesenwall 79, 50672 Köln, 4

91977 Sudhaus, Gudrun, Dipl.-Ing., Stadtplanerin, Marker Allee 56, 59063 Hamm, 3

91978 Stratmann, Tobias, Dipl.-Ing., Stadtplaner, Wilmendyk 91, 47803 Krefeld, 3

91979 Theuerkauf, Markus, Dipl.-Ing., Stadtplaner, Rudolf-Hahn-Str. 61, 53225 Bonn, 3

91980 Gehlen, Christin, Dipl.-Ing., Stadtplanerin, Borkumstraße 6, 45149 Essen, 4

91981 Lengwenat, Lilian, Dipl.-Ing. (FH), Stadtplane-rin, Rheinstraße 99a, 50321 Brühl, 4

1 freischaffend 2 beamtet 3 angestellt (öffentlicher Dienst) 4 angestellt (privat) 6 beamtet/freischaffend 7 angestellt (öffentlicher Dienst)/freischaffend 8 angestellt (privat)/freischaffend 9 nicht berufstätig Schlüsselverzeichnis der Tätigkeitsarten

Neueintragungen in die Liste der Innenarchitekten

63263 Albus, Werner, Dipl.-Ing., Innenarchitekt, Mor-dian-Loer-Weg 67, 33181 Bad Wünnenberg, 1

63264 Dröge, Torben, Dipl.-Ing. (FH), Innenarchitekt, Karolingerstraße 46, 40223 Düsseldorf, 4

63265 Horzen, Helena, M.A., Innenarchitektin, Herderstraße 36, 40721 Hilden, 1

63266 Hoffmann, Hans-Peter, Dipl.-Ing. (FH), Innen-architekt, Friedrichstraße 1, 45128 Essen, 4

63267 König, Monika, Dipl.-Ing. (FH), Innenarchitek-tin, Krüthstraße 32, 50733 Köln, 9

63268 Kühling, Karin, Dipl.-Ing. (FH), Innenarchitek-tin, Korneliusstraße 4, 44135 Dortmund, 4

63269 Luerweg, Martina, Dipl.-Ing. (FH), Innenarchi-tektin, Hoffmannallee 53b, 47533 Kleve, 1

63270 Ophüls, Marcel, Dipl.-Ing. (FH), Innenarchitekt, Goerdshof 1, 41199 Mönchengladbach, 1

63271 Stanke, Nadia, Dipl.-Ing. (FH), Innenarchitek-tin, Dresdener Str. 15, 53359 Rheinbach, 1

63272 Wolf, Irena, Dipl.-Ing. (FH), Innenarchitektin, Rethelstr. 154, 40237 Düsseldorf, 4

103462 Milona, Irini, Dipl.-Ing., Architektin, Katha-rinenhof 6, 50678 Köln, 4

103463 Münnich, Kirsten, B.A., Architektin, Ahrstraße 5, 58097 Hagen, 4

103464 Neuhaus, Marie-Luise, M.Sc., Architektin, Friedensstr. 52, 42349 Wuppertal, 4

103465 Nguyen, Cong Thang, Dipl.-Ing., Architekt, Hombrucher Str. 55, 44225 Dortmund, 4

103466 Nkutu-Moyo-Nzinga, Guy-Bazin, Dipl.-Ing. (FH), Architekt, Schillerstr. 10, 58239 Schwerte, 4

103467 Nowakowski, Christoph, Dipl.-Ing. (FH), Archi-tekt, Arendtstr. 26, 45879 Gelsenkirchen, 1

103468 Pahnke, Kerstin, Dipl.-Ing., Architektin, An-nastraße 18, 52134 Herzogenrath, 4

103469 Prause, Rainer, Dipl.-Ing. (FH), Architekt, Kierberger Str. 15, 50969 Köln, 3

103470 Rechenberger, Ulrich, Dipl.-Ing., Architekt, Kirchstraße 3, 51597 Morsbach, 1

103471 Saglam, Fatima, Dipl.-Ing. (FH), Architektin, Kö-nigshardter Str. 124, 46145 Oberhausen, 4

103472 Schweer, Friederike, Dipl.-Ing., Architektin, Freiligrathstr. 17, 49525 Lengerich, 4

103473 Steinhagen, Mirja, Dipl.-Ing., Architektin, Bittermarkstraße 83, 44229 Dortmund, 4

103474 Strehlke, Jennifer, Dipl.-Ing. (FH), Architek-tin, Erasmusstraße 15, 40233 Düsseldorf, 4

103475 Sunder-Plassmann, Ludger, Dipl.-Ing., Archi-tekt, Rudorf-von-Langen-Str. 30, 48147 Münster, 1

103476 Temmhoff, Janine, Dipl.-Ing., Architektin, Marktstraße 13, 59872 Meschede, 4

103477 Terhorst, Elke, Dipl.-Ing., Architektin, Schubertstraße 46, 51145 Köln, 4

103478 Thelen, Sebastian, Dipl.-Ing. Dipl.-Wirt.Ing., Architekt, Giesenender Kirchweg 12, 40670 Meerbusch, 3

103479 Tyukova, Katerina, Dipl.-Ing. (FH), Architektin, Scheurenstraße 41, 40215 Düsseldorf, 1

103480 Urban, Agnes, B.A., Architektin, Enfield-straße 195, 45966 Gladbeck, 4

103481 Wawritz-Stephan, Anna Maria, Dipl.-Ing. (FH), Architektin, Heinz-Emonds-Str. 14, 52379 Langerwehe, 4

103482 Weber, Björn, Dipl.-Ing., Architekt, Marien-gartenstr. 39, 50354 Hürth, 4

103483 Weiß, Lars, Dipl.-Ing., Architekt, Kaiser-straße 129a, 44143 Dortmund, 4

103484 Wolf, Meike, Dipl.-Ing., Architektin, Wils-berger Str. 46 e, 52134 Herzogenrath, 3

103485 Gaj, Gabriele, Dipl.-Ing., Architektin, Hebe-werkstraße 155, 44577 Castrop-Rauxel, 4

103486 Alvarez Salvador, Eva, Architektin, Bender-straße 95, 40625 Düsseldorf, 4