DAGStat-BulletinNeues über Statistik und aus den Gesellschaften der

Deutschen Arbeitsgemeinschaft Statistik

Aus dem Inhalt:

Ausgabe 8: Dezember 2011

Statistiker mit besten

Berufsaussichten!?

DAGStat Schüler-Uni

in Statistik

Eine DAGStat

Gesellschaft stellt

sich vor: IBS-DR

Die DAGStat

wächst weiter

Symposium 2012 und

DAGStat 2013

Personalia

typischen Berufsalltag gibt, schon allein deshalb, weil es kein typisches Berufsfeld für Statistikerinnen und Statistiker gibt. Grund genug einmal genauer zu beleuchten und zu hinterfragen, was wir eigentlich tagtäglich machen und warum uns die Statistik als Arbeitsgebiet oder auch als Arbeitswerkzeug so reizt. Mit diesem Bulletin starten wir daher

Liebe Leserinnen und Leser, eine neue Kolumne, in der Statis-tikerinnen und Statistiker aus ihrem

das Jahr 2011 neigt sich dem Ende und über ihren beruflichen Alltag be-zu und wie gewohnt im Dezember richten. Lesen Sie selbst, wie wünscht die DAGStat mit dem spannend unsere Disziplin ist. neuen Bulletin frohe Feiertage und einen guten Start ins neue Jahr. Außerdem berichten wir über die

nächste DAGStat Tagung 2013 in Im Oktober hat die DAGStat in Freiburg. „Statistik unter einem Bielefeld die erste Schüler-Uni in Dach“ ist auch 2013 das Motto der Statistik veranstaltet, über die wir in Tagung und die Vorbereitungen diesem Bulletin ausführlicher be- laufen gut an.richten. Im Rahmen der Veranstal-tung wurde uns Dozenten von Ich wünsche Ihnen und uns wunder-Schülerseite her die Frage gestellt, bare Feiertage, einen guten Rutsch wie der Berufsalltag eines Statis- und ein statistikreiches 2012.tikers eigentlich aussieht. Natürlich bemühten wir uns diese Frage Ihr Göran Kauermannbestmöglich zu beantworten, wohl Vorsitzender der DAGStataber war uns klar, dass es keinen

Statistisches Bundesamt

Der Schulungstag beginnt üblicherweise um 7 Uhr Statistiker mit besten mit einem Frühstück. Ist man im gleichen Hotel mit Berufsaussichten!? den Teilnehmern, so gehören sämtliche Mahlzeiten auch zur Arbeitszeit, denn der Trainer ist nie allein. Ab 8 Uhr sind die Teilnehmer im Seminarraum und der Unterricht beginnt, er endet gegen 17 Uhr. Die meisten Kurse dauern zwei oder auch drei Tage, manche aber auch eine ganze Woche. Nach einer Woche Alleinunterhalter fühlt man sich meist sehr Statistik-Berater im täglichen Einsatz urlaubsreif – es strengt sehr an und erfordert Disziplin. Die Teilnehmer, außerhalb der Uni, sind in von Bertram Schäfer den meisten Fällen sehr motiviert und löchern den Trainer auch in den Pausen mit Fragen zur praktischen Umsetzung des Stoffes. Dabei spielt das Fach keine Rolle: Biostatistik, Marktforschung, Versuchsplanung, Zuverlässigkeitssicherung oder Messsystemanalyse – das Prinzip ist stets gleich. Alle Teilnehmer lieben es, wenn man aus ihrem Arbeitsfeld „echte“ Beispiele ansprechen oder gar direkt anhand von Daten zeigen kann. In solchen Fällen ist dem Trainer die Aufmerksamkeit aller sicher. Alle Trainings werden bewertet, wobei sofort Meine Schulbildung in Mathematik aus dem deutlich wird, dass zu viel Theorie immer schlecht beruflichen Gymnasium mit Fachrichtung Elektro- ankommt, zu wenig zeugt von geringer Kompetenz. technik war ausgezeichnet, so dass ich keine Die Bewertungen werden heutzutage auch von Probleme in den Statistikveranstaltungen meines allen Anbietern analysiert und für weitere Studiums der Sozialwissenschaften hatte. Statistik Auftragsvergaben genutzt.Eins und Zwei waren die üblichen Pflicht-

veranstaltungen mit ca. 700 Studenten, erst Statistik Ein Projekttag: Alle diese Tage beginnen und enden Drei und die folgenden Veranstaltungen Lineare auf vier Rädern entweder im Firmenwagen oder im Modelle, Zeitreihen, Versuchsplanung usw. waren Taxi. Ich befinde mich schließlich in einem mit nur noch 5 bis 7 Teilnehmern sehr intensiv, und Besprechungsraum mit entweder einem einzelnen Prof. Linhart war für mich ein mitreißender Praktiker. Wissenschaftler oder einem ganzen Team. Meist Als Tutor durfte ich intensiv Lehrerfahrungen haben wir als Berater auch die Rolle der sammeln, die mir heute als Statistik-Berater extrem Sitzungsleitung. Zunächst verbringe ich viel Zeit nützlich sind. damit Fragen zu stellen, zuzuhören, mitzuschreiben und somit Verständnis für die Fragestellung zu In meinem beruflichen Alltag als Statistik-Berater entwickeln. Erst im Anschluss daran werden Daten gibt es dabei drei verschiedene Arten von angeschaut und deren Qualität hinterfragt. Die Arbeitstagen: Projektarbeit, Schulungen und Büro- eigentliche Auswertung geschieht bis auf wenige Tage. Ausnahmefälle später im Büro. Die Projektarbeit ist Die Büro-Tage sind typischerweise sehr von vor allem eine Herausforderung, weil man dauernd Multitasking geprägt. Verhandlungen mit Software- wachsam sein muss, so dass keine wichtige lieferanten (Warum kann der Kunde X bei IBM für Information übersehen wird.SPSS keine Sonderkonditionen erhalten?), schnell

einem Kunden eine Versuchsplanungssoftware Kurzum, die Arbeit als Statistikberater ist vielseitig, empfehlen, dann einem Kollegen helfen, der für sein kurzweilig und herausfordernd. Projekt einen Tipp benötigt, zwischendurch schnell mit SAS verhandeln, ob ich ein neues Training Bertram Schäfer hat über 20 Jahre Erfahrung in verschiedenen („power analysis using the SAS system“) Beratungssegmenten zum Thema Statistik und vielfältige übernehmen möchte, und schon bringt ein Kollege Management-Erfahrungen (z.B. Aufsichtsrat oder Geschäfts-

führung). Er war an der Universität Kassel als Dozent für den lang ersehnten Kaffee ohne auch nur gefragt zu Biometrie tätig und ist Dozent für die Deutsche Gesellschaft für haben. Dann kann ich mich noch auf das kommende Qualität. Seine Spezialgebiete sind statistische Qualitäts-Training vorbereiten, so dass die 1000 Powerpoint- sicherung (Regelkarten, Lebensdaueranalyse, Messsystem-

folien für die kommende Woche nicht ganz analyse) und statistische Versuchsplanung.überraschend für mich sind. Das Arbeiten ist intensiv, aber das Klima immer freudig, lustig und nett. Wir scherzen und lachen viel untereinander. Ohne dieses Klima wäre die Intensität nicht leistbar.

Schulungstage sind fast immer mit Reisen ver-bunden – hauptsächlich in Deutschland, aber auch viel in Österreich, Schweiz und England. Nur selten sind die Kunden in Australien, Amerika oder Indien.

Was machen Statistikerinnen und

Statistiker eigentlich in ihrem Beruf?

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Kardiologie forschten. Nach einem einjährigen Brotlose Kunst!Forschungsaufenthalt in Stanford begann ich bei der Deutschen Lufthansa in Frankfurt als Referent von Felix Dannegger „Marktentwicklung“. Hier waren Statistikkenntnisse gefragt, um die zukünftige Entwicklung von Verkehrs-strömen vorherzusagen, damit Lufthansa ihre Flotte dementsprechend dimensionieren konnte. Von Lufthansa wechselte ich zur Unternehmensberatung Roland Berger und leitete dort später dann fünf Jahre die „Business Analytics“-Einheit. 2005 schließlich habe ich zusammen mit einem Kollegen eine eigene kleine Unternehmensberatung in München ge-gründet, die sich auf analytisch fundierte Strategien spezialisiert hat.

...meinte mein Physiklehrer in der Kollegstufe Aktuell unterstütze ich einen Kunden bei der ermutigend, als ich ihm von meinem Plan erzählte, Quantifizierung von Schäden, die ihm aus angeb-nach dem Abi Statistik zu studieren. Der "Ratgeber lichen Vertragsbrüchen eines Lieferanten entstanden fürs Studium", den jeder Schüler der Kollegstufe sind. Da es um mehrere Millionen Transaktionen pro damals in die Hand gedrückt bekam, klang schon Monat geht, ist hier eine Menge Datacrunching etwas zuversichtlicher und meinte, dass Statistiker gefragt. Ich bin aber nicht der Data Geek, der später hauptsächlich bei Versicherungen und unansprechbar im Elfenbeinturm sitzt: Während ich Pharmaunternehmen arbeiteten. So richtig spannend diese Zeilen schreibe, komme ich von einem Termin klang das für mich allerdings auch noch nicht. Und mit den Anwälten des Kunden in London zurück, in trotzdem erschien mir Statistik ein guter "Kompromiß" welchem wir meine Ergebnisse in die Klageschrift zu sein zwischen der aus meiner damaligen Sicht zu integriert haben. Morgen geht es dann in München theorethischen Mathematik und der zu technischen gleich weiter mit einem Workshop beim Europäischen Informatik. Den Zahn der Erwartung, dass wir Patentamt (EPA), für welches wir jährlich wieder-während unseres Studiums auch am Computer mit kehrend anhand einer Befragung von Patent-Zahlen hantieren würden, zog uns allerdings gleich in anmeldern versuchen vorherzusagen, mit wie vielen der Einführungsveranstaltung für alle Erstsemester Patentanmeldungen das EPA in den kommenden der Professor, als dieser auf die Frage eines Jahren zu rechnen hat. Diese Informationen ver-Kommilitonen, mit welchen Programmiersprachen am wendet das EPA wiederum für die interne Kapazitäts-Statistikinstitut denn gearbeitet werde, knochen- planung.trocken meinte, "mit Computern machen wir hier gar nichts, da müssen sie schon zu den Informatikern". Die Vielfalt der Themen und Branchen, die ich in

meinen bisher 12 Jahren als Unternehmensberater Das war 1988 und so schlimm wie es sich zunächst und Statistiker kennen gelernt habe, ist für mich immer anließ, war das Studium dann doch nicht. Eine noch atemberaubend! Und auch wenn statistische geschickte Wahl von Dozenten und regelmäßige Methodik in der täglichen Arbeit nicht immer explizit Teilnahme an Seminaren mit externen Referenten benötigt wird, hat mir mein Studium eine Heran-(vor allem aus den USA) vorausgesetzt, war es gehensweise an komplexe Probleme vermittelt, die durchaus möglich, Statistik als angewandte und eigentlich immer von Vorteil ist. Hinzu kommt, dass ich datengetriebene Wissenschaft im besten Sinne immer die Gewißheit habe einen gut gefüllten kennenzulernen. analytischen Werkzeugkoffer zur Verfügung zu haben, um die Fragen unserer Kunden zu be-Meine Diplomarbeit und später auch meine antworten. Dissertation habe ich dann über ein Vorhersage-

verfahren geschrieben, "Klassifikationsbäume", Mein Tipp für angehende Statistiker: Versucht alles an welches aufgrund der Anzahl der Rechenschritte Vorträgen und Referaten aufzusaugen, in denen von ausschließlich am Computer anwendbar war. Statistik und Datenanalyse nicht als Selbstzweck Überhaupt fiel in meine Studienzeit der Durchbruch sondern als Werkzeug für echte Problemstellungen der "Computational Statistics", also von Verfahren, aus Wissenschaft oder Wirtschaft erzählt wird.deren Lösung man nicht auf einem Blatt Papier hinschreiben konnte, sodass meine naiven Erwar- Felix Dannegger leitet seit 2005 zusammen mit Partnern das tungen von vor dem Studium doch noch in Erfüllung Beratungsinstitut Oystin Partners. Studium und seine Promotion in gingen. Statistik absolvierte er an der Ludwig-Maximilians-Universität

München bevor er als Postdoktorand ein Jahr an der Stanford University in den USA verbrachte.Zum ersten Mal Geld verdient habe ich mit Statistik

während meiner Promotion zum Dr. oec. publ., damals als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für medizinische Statistik der TU München. Dort standen wir den Ärzten mit Rat und Tat zur Seite, die an so unterschiedlichen Gebieten wie Onkologie und

DAGStat Schüler-Uni in Statistik Eine DAGStat Gesellschaft stellt sich vor

Die Deutsche Region der Internationalen Biometri-schen Gesellschaft (IBS-DR) umfasst die in der Bundesrepublik Deutschland ansässigen Mitglieder der Internationalen Biometrischen Gesellschaft. Sie vertritt die Biometrikerinnen und Biometriker in Deutschland und weltweit. Aber auch Wissen-schaftlern aus anderen Ländern kann auf Antrag im Einvernehmen mit dem allgemeinen Beirat der Gesellschaft (Council) Zugehörigkeit zur Region gewährt werden. Zweck der Gesellschaft ist die Förderung der Biometrie in Forschung, Lehre und Anwendung. Der Satzungszweck wird verwirklicht Am 24. und 25. Oktober 2011 fand in Bielefeld die insbesondere durch die Durchführung wissen-erste DAGStat Schüler-Uni in Statistik statt. An zwei schaftlicher Kolloquien, durch die Unterstützung Tagen wurde rund 25 Schülern Statistik zum wissenschaftlicher Arbeitsgruppen und wissen-Anfassen und Ausprobieren geboten. Den ersten Tag schaftlicher Veröffentlichungen.gestalteten Prof. Göran Kauermann und apl. Prof.

Hans Peter Wolf. Im Vordergrund stand zunächst die Die International Biometric Society blickt dabei auf Motivation von elementaren Konzepten und der Idee eine lange Historie zurück. Entstanden aus der eines statistischen Tests. Anhand selbst durch- Biometric Section der American Statistical geführter Würfel- und Hörexperimente erlebten die Association entwickelte sie sich nach ihrer Gründung Teilnehmer die Möglichkeiten und Grenzen einfacher 1947 zur International Biometric Society, die sich statistischer Analyse. Prof. Dieter Hilgers, Dr. Nicole heute weltweit aus zahlreichen geographischen bzw. Heussen und Lieven Kennes bestritten den zweiten nationalen Regionen zusammensetzt. Die Deutsche Tag mit den Schwerpunkten Experimentplanung und Region der Internationalen Biometrischen Ge-Auswertung im Aufgabenfeld der medizinischen sellschaft entstand 1953 aus der Aktivität einer Statistik. Mitmachen, Teamarbeit, Einsatz von R Gruppe von 25 Mitgliedern und ist heute, nach sowie Präsentationen forderten dabei die jungen annähernd sechzigjährigem Bestehen, mit etwa 900 Teilnehmer in unterschiedlicher Weise. An den zwei Mitgliedern eine der zahlenmäßig größten Regionen. Tagen erlebten und lernten die Schülerinnen und Innerhalb Deutschlands ist sie eine anerkannte Schüler statt trockener Formeln, wie und wo Statistik wissenschaftliche Fachgesellschaft.zum Einsatz kommt und warum sie uns täglich begleitet und uns Statistiker begeistert. Die Biometrie umfasst die Anwendung mathe-

matischer und statistischer Methoden in allen Im Rahmen der Schüler-Uni in Statistik wurden den Bereichen der Lebenswissenschaften, insbesondere Schülerinnen und Schülern zudem Möglichkeiten der Medizin, der Biologie, der Genetik und der vorgestellt, wie und wo Statistik in Deutschland Agrarwissenschaften. Konkret befasst sich die studiert werden kann. Neben den Ausbildungs- Biometrie mit der Planung von Experimenten und standorten, die einen eigenständigen Statistik- Studien, der Auswertung der erhobenen Daten und Studiengang anbieten (siehe www.dagstat.de) wurde der Interpretation der Ergebnisse. Die Biometrie hat den Schülern beispielsweise auch der Weg über Einfluss auf viele Lebensbereiche, da ihr zum Mathematik oder Wirtschaftswissenschaften mit Beispiel bei der Zulassung von Medikamenten, der Schwerpunktsetzung in Statistik aufgezeigt. Einschätzung der Unbedenklichkeit von Lebens-mitteln oder der Festlegung von Schadstoff-Die Resonanz auf die Schüler-Uni war sehr positiv grenzwerten eine bedeutende Rolle zukommt. und die Nachfrage groß, so dass nicht alle Beispielhaft können folgende zwei Fragestellungen Anmeldungen berücksichtigt werden konnten. Die das Gebiet der Biometrie repräsentieren.DAGStat möchte daher die Idee der Schüler-Uni weiter verfolgen und sie soll – neben Symposium und 1) Was hat Genomanalyse mit Statistik zu tun?Tagung – zu einem Baustein unseres Betätigungs- Die Biotechnologie hat Instrumente entwickelt, die felds werden. Die nächste Schüler-Uni ist daher Prozesse innerhalb einer Zelle detailliert und schon geplant und soll im Herbst 2012 in simultan messen. Das Genom ist entschlüsselt, und Braunschweig oder Oldenburg stattfinden. Mit Nach- für die Medizin ergeben sich neue Paradigmen für wuchsförderung kann bekanntlich nicht früh genug das Krankheitsgeschehen und neue Ansätze für begonnen werden, und die Schüler-Uni in Statistik ist Therapien, insbesondere auch individuelle The-deshalb ein sehr guter Weg, schon früh – vor rapien. Subtile Unterschiede müssen aus einem Studienbeginn – dem Nachwuchs die Studien- und überwältigenden Informationsfluss detektiert wer-Arbeitsmöglichkeiten in Statistik aufzuzeigen. den, um zum Beispiel gesunde von kranken

Internationale Biometrische Gesellschaft Statistik zum Anfassen für den jungen – Deutsche RegionNachwuchs

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Organismen zu unterscheiden. Welches Gen ist für die Konferenzen in einer Mischung aus eingeladenen welche Krankheit verantwortlich? Welche Information und freien Beiträgen die Plattform für den wissen-steckt in den Genen? schaftlichen Austausch zu vorgegebenen Themen.

Auch der Aspekt der Aus- und Weiterbildung spielt im Signalerkennung und Klassifikation in genomischer Rahmen der Konferenzen eine zentrale Rolle. Ebenso Aktivität stellen neue Herausforderungen beim erhält jedes Mitglied der Gesellschaft das Recht auf Umgang mit Unsicherheit und verrauschten Daten dar. freien Bezug der Biometrics, einer international Die Entschlüsselung der Mechanismen komplexer anerkannten biometrischen Fachzeitschrift mit Systeme beschäftigt dabei nicht nur die Forscher in Publikationen zu methodischen und inhaltlichen der molekularen Biologie und Medizin, sondern auch Arbeiten auf dem Gebiet der Biometrie. Außerdem zunehmend Statistiker. Die Statistik ist somit obliegt die Editorenschaft des Biometrical Journals der Bindeglied zwischen diesen dynamischen Richtungen Deutschen Region der Internationalen Biometrischen der Forschung. Gesellschaft.2) Medizinische Forschung – ist das auch Statistik? Aufgrund der Vielfältigkeit der Aufgabenbereiche in In allen medizinischen Tätigkeiten wie Diagnose, Forschung, Lehre und Anwendung haben sich inner-Prognose und Therapie werden biologische Phäno- halb der Gesellschaft im Verlauf ihrer Entwicklung mene untersucht, die einer natürlichen, genetischen Arbeitsgruppen etabliert, die sich entweder speziellen und umweltbeeinflussten Variabilität unterliegen. So methodischen Aufgaben oder speziellen An-müssen alle medikamentösen Therapien an größeren wendungsgebieten der Biometrie widmen. Die Gruppen von Patienten getestet werden, um die Flexibilität der Gesellschaft, sich neuen Aufgaben zu tatsächlichen mittleren Effekte von zufälligen Effekten stellen, sei es in der Arznei-mittelforschung, der statistisch abzugrenzen. Denn jede neue Therapie, Genetik, der ökologischen Forschung oder in Fragen auch wenn sie besser wirkt als eine ältere, kann im der Ethik, der Nachwuchsförderung, der Weiter-Einzelfall versagen, ohne dass die Gründe dafür sofort bildung, ist primär durch die Struktur der Arbeits-offen liegen. gruppen gewährleistet. Darüber hinaus ist ein

grundlegendes Ziel der Deutschen Region die Beispielsweise gibt es für den Herzinfarkt klassische Durchführung von Fortbildungsmaßnahmen für ihre Risikofaktoren wie Rauchen, Bluthochruck und Mitglieder. Postgraduelle Spezialveranstaltungen Diabetes, die durch lang angelegte Studien identifiziert werden durch die AG Weiterbildung organisiert, die AG wurden. Ebenso spielen aber auch familiäre Nachwuchs widmet sich in der Regel der Förderung Häufungen und bestimmte genetische Varianten eine studentischer Mitglieder. Zudem bietet die Ge-wichtige Rolle. Statistische Algorithmen erlauben nun, sellschaft im Rahmen eines Fortbildungsplanes die diese Einflussfaktoren so zu kombinieren, dass für Möglichkeit zur Erlangung der Zertifikate "Biometrie in jeden Patienten eine Vorhersage über die Wahr- der Medizin" sowie "Epidemiologie" an.scheinlichkeit getroffen werden kann, einen Herz-infarkt zu erleiden. Ein anderes Beispiel für die Die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses Komplexität des Zusammenhangs von Ursache und ist eines der wichtigsten Ziele der Deutschen Region Wirkung ist die Übergewichtigkeit. Personen mit der Internationalen Biometrischen Gesellschaft. Übergewicht (Adipositas) tragen im Vergleich zu Daher schreibt sie folgende zwei Nachwuchs-Normalgewichtigen ein 2 bis 3fach höheres Risiko, förderpreise aus:einen Diabetes mellitus zu entwickeln. Aber nicht jeder Den Gustav-Adolf-Lienert-Preis für promovierte Übergewichtige erkrankt an Diabetes. Grund dafür ist Wissenschaftler, die nicht älter als 35 Jahre sind, das komplexe Zusammenspiel von genetischer Be- sowie den Bernd-Streitberg-Preis für Wissen-schaftler lastung und Lebensstilfaktoren. Dies macht deutlich, bzw. Studierende vor der Promotion, die nicht älter als dass in der Medizinstatistik nicht nur Prozentrechnung 30 Jahre sind. Die Preise werden für herausragende zum Einsatz kommt, sondern vielmehr komplexe biometrische Arbeiten vergeben, die von der statistische Verfahren, die bei der Planung, Durch- Bewerberin oder dem Bewerber allein oder haupt-führung und Auswertung experimenteller, klinischer verantwortlich in Deutschland oder von Deutschen im und epidemiologischer Studien eingesetzt werden. Ausland erstellt wurden.Statistik und Medizinische Forschung gehen also Zudem vergibt die IBS-DR maximal einmal im Jahr die Hand in Hand. Susanne-Dahms-Medaille für besondere Verdienste

um die Gesellschaft.Zum wissenschaftlichen Austausch veranstaltet die IBS-DR jährlich eine wissenschaftliche Tagung, das so Als wissenschaftliche Fachgesellschaft ist die genannte Biometrische Kolloquium, sowie zahlreiche Biometrische Gesellschaft vorschlagsberechtigt für Sommerschulen und Weiterbildungen. Die Kolloquien die Benennung von Mitgliedern der Fachkollegien der werden dabei teilweise in Kooperation mit euro- Deutschen Forschungsgemeinschaft, beteiligt an der päischen Nachbarregionen wie auch im Rahmen der Besetzung von Expertenkommissionen des Bundes-DAGStat-Tagungen veranstaltet. Ziel der Kolloquien gesundheitsamtes, tätig im Auftrag von Bundes-ist es, Wissenschaftler und Anwender zusammen- ministerien und hat sich verantwortlich am Verfahren zubringen und den Austausch neuester Erkenntnisse zur Ausarbeitung der Arzneimittelgesetzgebung auf internationalem Niveau zu fördern. Somit bieten beteiligt.

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Weitere Informationen finden Sie unter „Invited Speaker“ werden folgen, so dass die Tagung http://www.biometrische-gesellschaft.de attraktiv zu werden verspricht. In Kürze wird ein Call oder natürlich unter www.dagstat.de. for Papers weitere Details preisgeben und die vielen

verschiedenen Themen der geplanten Sessionen auflisten. Von amtlicher Statistik zur räumlichen Statistik, von Statistik in klinischer Forschung zu industrieller Statistik, von Stichprobenplanung bis Metaanalyse, eine breite Themenvielfalt verspricht Die DAGStat wächst weiterspannende Vorträge.

Seit November 2011 ist das Statistische Bundesamt PersonaliaMitglied in der DAGStat, die somit 15 Mitglieds-

gesellschaften hat. Mit dem Statistischen Bundesamt ist nun auch die amtliche Statistik in der DAGStat gebührend vertreten.

Professor Dr. Heinz Grohmann Ehrenmitglied im Das Statistische Bundesamt hat seinen Hauptsitz in Verband Deutscher StädtestatistikerWiesbaden sowie Dependancen in Bonn und Berlin. Im April 2011 wurde Professor Dr. Heinz Grohmann Die rund 2700 Beschäftigten erheben statistische Ehrenmitglied im VDSt. Er hat über Jahrzehnte als Informationen und Daten, die aufbereitet, dargestellt verlässlicher Weggefährte die Städtestatistik und analysiert werden. Der i-Punkt, die Servicestelle begleitet: in der Deutschen Statistischen Gesellschaft des Statistischen Bundesamtes in Berlin, informiert und auf ungezählten Statistischen Wochen, durch und berät Mitglieder des deutschen Bundestages, der sein wissenschaftliches und gutachterliches Werk und Bundesregierung, der Botschaften und Bundes-insbesondere seine Beiträge zur Volkszählung und behörden, Wirtschaftsverbände sowie Interessenten aktuell dem Zensus 2011. Der VDSt freut sich, dass aus dem Großraum Berlin-Brandenburg zur Daten-Heinz Grohmann die angetragene Ehrenmitglied-lage der amtlichen Statistik. Das Statistische schaft als ideelles Geschenk zum 90. Geburtstag Bundesamt ist eine selbstständige Bundesober-angenommen hat. Wir danken ihm für die anregenden behörde, die zum Geschäftsbereich des Bundes-Fachdiskussionen, die Treffen im Kreis der VDSt Ex-ministeriums des Innern gehört. AG und freuen uns auf die nächsten Begegnungen.

Wir freuen uns auf eine enge und produktive Erste Heinz-Grohmann-VorlesungZusammenarbeit innerhalb der DAGStat.Mit der im Jahr 2011 eingerichteten und zukünftig jährlich durchgeführten Heinz-Grohmann-Vorlesung ehrt die DStatG einen Wissenschaftler, der in seinem vielfältigen Wirken für die Statistik – innerhalb und außerhalb der Gesellschaft – in seltener und

Symposium 2012 und DAGStat 2013 nachdrücklicher Weise wissenschaftliche Theorie und ihre Anwendung in der Praxis verbunden und mit seinen Arbeiten die politische Diskussion in ver-schiedenen Bereichen angestoßen und maßgeblich beeinflusst hat. Als Auftakt während der Statistischen Woche 2011 hatte Axel Börsch-Supan das Thema Wie in den Vorjahren wird die DAGStat auch 2012 "Wie gut können wir die Folgen des demographischen wieder ein Symposium zu einem gesellschafts- Wandels abschätzen? Was ist sicher, wozu brauchen politischen Thema veranstalten. Dieses Mal wird es wir mehr Daten?" interessant und anschaulich um Migration gehen. Das Thema wird von den aufbereitet.unterschiedlichsten Blickwinkeln, aber immer mit der

Methodik der Statistik, beleuchtet. Dabei geht es um Hans Wolfgang Brachinger verstorbenMigration und deren Bedeutung in Bildung, Gesund- Am 30. Oktober 2011 ist Hans Wolfgang Brachinger heit, Arbeitsmarkt und Demographie. Referenten im Alter von nur 60 Jahren verstorben. Für die Statistik werden unter anderem Prof. Dr. Ulrike Rockmann und bedeutet das den Verlust eines großartigen Prof. Dr. Oliver Razum sein. Das Symposium wird am Wissenschaftlers und sprachmächtigen Vermittlers, 20. April in Berlin stattfinden. Weitere Informationen der es verstand statistische Erkenntnisse auch finden Sie zu gegebener Zeit unter www.dagstat.de. Nichtstatistikern nahe zu bringen. Von seinem Engagement für die Sache der Statistik zeugen auch Und auch die Vorbereitungen für die nächste DAGStat die Aufgaben, die er neben seinem Lehrstuhl an der Tagung 2013 in Freiburg laufen auf Hochtouren. Das Universität Freiburg in der Schweiz übernommen wissenschaftliche Komitee hat sich formiert und Xiao- hatte. Für die Deutsche Statistische Gesellschaft gab Li Meng (Harvard University) und Odd Aalen (Oslo) Hans Wolfgang Brachinger das Wirtschafts- und stehen als eingeladene Redner bereits fest. Weitere

Statistisches Bundesamt ist neues

Mitglied in der DAGStat

Auszeichnungen, Preisträger,

Persönlichkeiten

Die anstehenden Veranstaltungen der

DAGStat

Sozialstatistische Archiv heraus und gehörte seit 2007 Jahre wird die DGVFM von der Vorsitzenden Prof. Dr. dem Vorstand an. Von 1996 bis 2002 war er im Angelika May (Oldenburg) sowie ihren Stellvertretern Vorstand der Schweizerischen Gesellschaft für Prof. Dr. Ralf Korn (Kaiserslautern) und Prof. Dr. Volkswirtschaft und Statistik, seit 2004 war er Hans-Joachim Zwiesler (Ulm) geführt. Präsident der Schweizerischen Kommission für die Die weiteren Mitglieder des Vorstands sind: Prof. Bundesstatistik und von 2001 bis 2010 leitete er die Holger Drees (Hamburg), Prof. Dr. Christian Hipp Jury für den Gerhard-Fürst-Preis des Statistischen (Marxzell), Prof. Dr. Rüdiger Kiesel (Essen), Prof. Dr. Bundesamtes. Raimond Maurer (Frankfurt), Prof. Dr. Stefan Weber

(Hannover) und Prof. Dr. Jochen Wolf (Remagen).Wolfgang-Wetzel-Preis der DStatG an Jörg

Drechsler vergeben DGVFM-Nachwuchsstipendium

Der nach dem ehemaligen DStatG-Vorsitzenden Das in 2010 eingerichtete Stipendium der DGVFM benannte Preis wurde anlässlich der Statistischen bietet Absolventinnen und Absolventen die Möglich-Woche in Leipzig erstmals vergeben. Der Preis richtet keit, innerhalb von 6 Monaten die vielversprechenden sich an Nachwuchswissenschaftler und zeichnet wissenschaftlichen Ansätze ihrer Abschlussarbeit im einen besonderen Beitrag zur Statistischen Methodik Bereich Versicherungs- und Finanzmathematik für die und ihrer Anwendung aus. Den im Jahr 2011 vom Veröffentlichung in einem Fachjournal auszuarbeiten Springer-Verlag finanzierten Preis erhielt Jörg und so einem breiten Publikum zu präsentieren. Drechsler vom Institut für Arbeitsmarkt- und Das zweite in 2011 zu vergebende Stipendium erhält Berufsforschung (IAB) für seine Arbeiten zur Steffen Schenk von der TU München für eine intensive Anonymisierung von Datensätzen. Beschäftigung mit dem Thema „CIID models: A new

multivariate default model based on CGMY-type Stephan-Weiland-Nachwuchspreis processes “.Die DGEpi hat den Stephan-Weiland-Nachwuchs-preis verliehen an Madlen Schütze vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung für ihre Arbeit im British Medical Journal und an Diewertje Sluik ebenfalls vom Deutschen Institut für Ernährungs-forschung für ihre Arbeit im American Journal of Epidemiology.

Nachwuchsförderpreise der IBS-DR

Am 13. September 2011 wurde auf der CEN Tagung (gleichzeitig Jahrestagung der IBS-DR) in Zürich der Gustav-Adolf-Lienert-Preis verliehen an:• 1. Preis: Sonja Greven (München) für die Arbeit „On Impressumthe Behaviour of Marginal and Conditional Akaike

DAGStat - Deutsche Arbeitsgemeinschaft StatistikInformation Criteria in Linear Mixed Models.“ Diese Prof. Dr. Göran Kauermann, VorsitzenderArbeit erschien 2010 in Biometrika. Prof. Dr. Karl Mosler, stellv. Vorsitzenderapl. Prof. Dr. Hans Peter Wolf, Schatzmeister• 2. Preis: Matthias Schmid (Erlangen) für seine Arbeit

„A Robust Alternative to the Schemper-Henderson Geschäftsstelle:Estimator of Prediction Error.“ Diese Arbeit erschien Deutsche Arbeitsgemeinschaft StatistikUniversität Bielefeld | Fakultät für Wirtschaftswissenschaften2011 in Biometrics.Lehrstuhl für StatistikPostfach 10 01 3133501 BielefeldDer Bernd-Streitberg-Preis wurde verliehen an:E-Mail: kontakt@dagstat.de | www.dagstat.de• Daniel Sabanés Bové (Zürich) für die Arbeit

„Bayesian fractional polynomials.“ Diese Arbeit Vertreter der Gesellschaften:erschien 2011 in Statistics and Computing.

• Veronika Fensterer (München) für ihre Diplomarbeit Prof. Dr. Karl Mosler, Deutsche Statistische GesellschaftProf. Dr. Wilfried Seidel, Deutsche Statistische Gesellschaft „Statistical methods in niche modelling for the spatial Dr. Richardus Vonk, Internationale Biometrische Gesellschaft prediction of forest tree species.“ Prof. Dr. Katja Ickstadt, Internationale Biometrische GesellschaftProf. Dr. Jens-Peter Kreiß, Fachgruppe Stochastik der DMV • Daniel Schwarz (Lübeck) für die Arbeit „On Safari to Prof. Dr. Christine Müller, Fachgruppe Stochastik der DMVRandom Jungle: A fast implementation of Random Prof. Dr. Claus Weihs, Gesellschaft für Klassifikation e.V.Prof. Dr. Reinhold Decker, Gesellschaft für Klassifikation e.V. Forests for high dimensional data.“ Diese Arbeit Rudolf Schulmeyer, Verband Deutscher Städtestatistikererschien 2010 in Bioinformatics. Hans Teschner, Verband Deutscher StädtestatistikerThomas Salzmann, Deutsche Gesellschaft für DemographieProf. Dr. Ralf-Dieter Hilgers, Fachbereich Biometrie der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e.V.Neuer Vorstand der DGVFM gewähltProf. Dr. Rolf Biehler, Verein zur Förderung des schul. Stochastikunterrichts e.V.Erstmalig im Rahmen der gemeinsamen Herbst- Prof. Dr. Angelika May, Deutsche Gesellschaft für Versicherungs- und Finanz- mathematik e.V.tagung von DGVFM und DAV hat in diesem Jahr am PD Dr. Jürgen Wellmann, Deutsche Gesellschaft für Epidemiologie e.V. 14. November 2011 die 63. Mitgliederversammlung Prof. Dr. Uwe Hassler, Ökonometrischer Ausschuss des Vereins für Socialpolitik Prof. Dr. Heinz Holling, Fachgruppe Methoden und Evaluation der DGPsder DGVFM im International Congress Centrum Prof. Dr. Christof Wolf, Sektion Methoden der empirischen Sozialforschung derDresden stattgefunden. DGSBertram Schäfer, Deutsche Sektion der ENBISEin Punkt auf der Tagesordnung war turnusgemäß die Jürgen Chlumsky, Statistisches BundesamtWahl eines neuen Vorstands. Für die nächsten zwei

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