Damit sind die Grenzwerte lim f x lim f x lim f x lim f...

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Damit sind die Grenzwerte lim xց0 f (x), lim xր1 f (x), lim xց1 f (x), lim x→∞ f (x) zu untersuchen. Es ist lim xց0 ln(x) x 2 1 = da der Z ¨ ahler gegen −∞ und der Nenner gegen 1 konvergiert. Außerdem ist wegen lim x1 ln(x) = 0 = lim x1 (x 2 1) nach den Regeln von de l’Hospital lim x1 ln(x) x 2 1 = lim x1 1 x 2x = lim x→∞ 1 2x 2 = 1 2 . Die Funktion hat also an der Stelle x 0 = 1 eine hebbare Definitionsl ¨ ucke. Schließ- lich ist wegen lim x→∞ ln(x)= = lim x→∞ (x 2 1) ebenfalls nach den Regeln von de l’Hospital lim x→∞ ln(x) x 2 1 = lim x→∞ 1 x 2x = lim x→∞ 1 2x 2 =0. Der Graph best ¨ atigt diese Rechnungen: 291

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Damit sind die Grenzwerte

limxց0

f (x), limxր1

f (x), limxց1

f (x), limx→∞

f (x)

zu untersuchen. Es ist

limxց0

ln(x)

x2 − 1= ∞

da der Zahler gegen −∞ und der Nenner gegen −1 konvergiert. Außerdem ist

wegen limx→1

ln(x) = 0 = limx→1

(x2 − 1) nach den Regeln von de l’Hospital

limx→1

ln(x)

x2 − 1= lim

x→1

1x

2x= lim

x→∞1

2x2=

1

2.

Die Funktion hat also an der Stelle x0 = 1 eine hebbare Definitionslucke. Schließ-

lich ist wegen limx→∞

ln(x) = ∞ = limx→∞

(x2 − 1) ebenfalls nach den Regeln von de

l’Hospital

limx→∞

ln(x)

x2 − 1= lim

x→∞

1x

2x= lim

x→∞1

2x2= 0.

Der Graph bestatigt diese Rechnungen:

291

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0.2

0.4

0.6

0.8

1

1.2

1.4

1.6

0.5 1 1.5 2 2.5 3 3.5 4x

292

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6 Lineare Algebra

6.1 Einfuhrung

Die lineare Algebra ist fur die Wirtschaftswissenschaften von zentraler Bedeu-

tung. Einerseits liefert sie die theoretischen und praktischen Grundlagen fur das

Losen linearer Gleichungssysteme. Ferner lassen sich viele okonomische Phano-

mene durch sogenannte lineare Modelle beschreiben.

Beispiel 6.1 Wir nehmen an, auf einem Markt werden zwei Produkte angebo-

ten, z.B. Wein und Bier. Mit Dw bezeichnen wir die Nachfrage nach Wein, Db

ist die Nachfrage nach Bier (D: demand). Ferner sei Sw und Sb das Angebot an

Wein und Bier (S: supply). Wir wollen Dw = Sw sowie Db = Sb erreichen. Man

(besser gesagt, der Markt) erreicht dieses Gleichgewicht durch eine Anpassung der

Preise Pw und Pb. Wir nehmen an, dass sich Angebot und Nachfrage angesichts

der Preise Pw und Pb wie folgt verhalten:

Dw = a0 + awPw + abPb

Sw = b0 + bwPw + bbPb

Db = α0 + αwPw + αbPb

Sb = β0 + βwPw + βbPb.

293

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Angebot und Nachfrage von Wein (bzw. Bier) wird also nicht nur uber den Preis

von Wein (bzw. Bier) gesteuert: Der Preis von Wein beeinflusst auch den Preis

von Bier: Stellen Sie sich vor, der Weinpreis steigt. Dann steigt die Nachfrage nach

Bier (sofern das Volk eine gewisse Menge Alkohol benotigt), was den Bierpreis

beeinflusst.

Ahnlich hat ein sinkender Bierpreis eine Verringerung des Angebots an Bier zur

Folge, deshalb auch eine erhohte Nachfrage nach Wein. Wir wollen nun die Preise

bestimmen, bei denen ein Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage herscht,

also

(a0 − b0) + (aw − bw)Pw + (ab − bb)Pb = 0

(α0 − β0) + (αw − βw)Pw + (αb − βb)Pb = 0

oder

(aw − bw)Pw + (ab − bb)Pb = b0 − a0

(αw − βw)Pw + (αb − βb)Pb = β0 − α0.

Wir haben hier ein lineares Gleichungssystem mit 2 Gleichungen und 2 Unbe-

kannten (Pb und Pw).

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Allgemein ist ein lineares Gleichungssystem mitm Gleichungen und n Unbekann-

ten (Variablen)a11x1 + a12x2 + · · · + a1nxn = d1a21x1 + a22x2 + · · · + a2nxn = d2...

... =...

am1x1 + am2x2 + · · · + amnxn = dm

(6.1)

Die Information uber das Gleichungssystem ist in dem Rechteckschema

A =

a11 · · · a1n... ...

am1 · · · amn

sowie

d =

d1...

dm

enthalten. Wir nennen A eine m × n-Matrix und d einen Vektor der Lange

m oder einen m-Vektor. Man schreibt manchmal auch

A = (aij)i=1,...,m;j=1,...,n.

Einen m-Vektor kann man auch als m× 1-Matrix auffassen.

295

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Wir definieren den m-dimensionalen reellen Vektorraum wie folgt:

Rm = {

x1...

xm

: x1, . . . , xm ∈ R}

d.h. Rm besteht aus allen reellen m-Vektoren. Im Fall m = 3 konnen wir uns das

gut als den “normalen” dreidimensionalen Raum vorstellen. Wir fixieren einen

Ursprung, den wir mit dem Vektor

0

0

0

identifizieren. Ferner fixieren wir drei

orthogonale Richtungen (x, y und z-Richtung). Den Vektor

a

b

c

identifizieren

wir mit dem Pfeil, den wir erhalten, wenn wir vom Ursprung aus a Einheiten

in x-Richtung, dann b Einheiten in y-Richtung und schließlich c Einheiten in

z-Richtung gehen.

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Wir definieren eine Addition von Vektoren wie folgt:

a1a2...

am

+

b1b2...

bm

=

a1 + b1a2 + b2

...

am + bm

Addition von Vektoren bedeutet dann einfach aneinandersetzen von Pfeilen.

Ahnlich erlauben wir, Vektoren mit reellen Zahlen zu multiplizieren:

λ ·

a1a2...

am

=

λa1λa2...

λam

Geometrisch bedeutet dies, den Vektor zu verlangern (wenn λ > 1) oder zu

stauchen (0 < λ < 1). Ist λ < 0, so andert der zugehorige Pfeil seine Richtung.

Der Abstand zwischen zwei Punkten im R3

x1y1z1

und

x2y2z2

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ist √(x1 − x2)2 + (y1 − y2)2 + (z1 − z2)2.

Entsprechend definieren wir auch den Abstand zwischen Punkten

x1...

xm

und

y1...

ym

in Rm als √√√√m∑

i=1

(xi − yi)2.

6.2 Operationen mit Vektoren und Matrizen

Die Menge allerm×n-Matrizen uberR wird stets mitR(m,n) bezeichnet. Zunachst

einmal halten wir fest, wann zwei Matrizen gleich sein sollen:

298

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Seien A,B ∈ R(m,n), also beide Matrizen haben m Zeilen und n Spalten. Dann

heißen A und B gleich, wenn sie komponentenweise gleich sind, d.h. A = B

genau dann, wenn aij = bij fur 1 ≤ i ≤ m, 1 ≤ j ≤ n.

Entsprechend heißen zwei Vektoren a,b ∈ Rm gleich, wenn sie komponentenweise

gleich sind.

Wir haben bereits gesehen, dass Matrizen im Zusammenhang mit Gleichungs-

systemen auftreten. Bevor wir uns dem Losen von Gleichungssystemen widmen,

wollen wir uns die “Algebra” der Matrizen ein wenig anschauen.

Spezielle Matrizen

Ist A eine m × n-Matrix, so hat A m Zeilen und n Spalten. Eine Matrix mit

m = n heißt quadratisch. Ist A = (aij)i,j=1,...,n quadratisch, so heißen die

Eintrage a11, a22, . . . , ann die Diagonaleintrage von A.

Beispiel 6.2

A =

2 4 8

3 9 27

4 16 64

∈ R(3,3)

ist eine quadratische 3× 3-Matrix mit den Diagonalelementen 2, 9, 64.

299

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(i) Eine m × n-Matrix, deren Komponenten samtlich Null sind, heißt Null-

matrix und wird mit 0 bezeichnet,also

0 =

0 0 · · · 0

0 0 · · · 0... ... · · · ...

0 0 · · · 0

.

Ist n = 1, so heißt der entsprechende Vektor Nullvektor, also

0 =

0

0...

0

.

(ii) Eine n × n-Matrix A, deren samtliche Nicht-Diagonalelemente, also

die Eintrage aij mit i 6= j, gleich Null sind, heißt Diagonalmatrix. Die

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Matrix hat also die Form

A =

a1 1 0 0 · · · 0

0 a2 2 0 · · · 0... . . . . . . . . . ...

0 · · · 0 an−1n−1 0

0 0 · · · 0 ann

.

Zur Abkurzung schreiben wir auch A = diag(a1 1, a2 2, . . . , ann).

(iii) Die n× n-Diagonalmatrix, deren Diagonalelemente alle gleich 1 sind, heißt

Einheitsmatrix (n-ter Ordnung) und wird mit In bezeichnet, also

In = diag(1, 1, . . . , 1) =

1 0 0 · · · 0

0 1 0 · · · 0... . . . . . . . . . ...

0 · · · 0 1 0

0 0 · · · 0 1

.

Die Spalten der Einheitsmatrix sind die Einheitsvektoren in Rn. Der i-te

Einheitsvektor ei ist der Vektor, dessen i-te Komponente 1 ist und dessen

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andere Komponenten alle 0 sind. Also

ei =

0...

0

1

0...

0

mit dem Eintrag 1 in der i-ten Zeile.

(iv) Eine quadratische Matrix, deren samtliche Komponenten oberhalb (bzw.

unterhalb) der Diagonalen gleich Null sind, heißt untere (bzw. obere)

Dreiecksmatrix. Also hat eine untere Dreiecksmatrix die Gestalt (L:

lower)

L =

l1 1 0 0 · · · 0

l2 1 l2 2 0 · · · 0... ... . . . . . . ...

ln−1 1 ln−1 2 · · · ln−1n−1 0

ln 1 ln 2 · · · lnn−1 lnn

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bzw. eine obere Dreiecksmatrix die Gestalt (U: upper)

U =

u1 1 u1 2 · · · u1n−1 unn

0 u2 2 · · · u2n−1 u2n0 . . . . . . ... ...

0 · · · 0 un−1n−1 un−1n

0 0 · · · 0 unn

.

Eine nicht notwendig quadratische Matrix A = (aij) heißt obere Dreiecks-

matrix wenn aij = 0 fur alle i > j gilt.

Nachdem wir nun einige spezielle Matrizen eingefuhrt haben, wollen wir einige

Operationen auf der Menge der Matrizen erklaren.

Sei A eine m × n-Matrix. Durch Vertauschen der Zeilen und Spalten von A

erhalten wir eine n×m-MatrixA⊺ (Sprechweise: A transponiert), die sogenannte

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transponierte Matrix zu A.

Fur A =

a1 1 a1 2 · · · a1 j · · · a1na2 1 a2 2 · · · a2 j · · · a2n... ... · · · ... · · · ...

ai 1 ai 2 · · · ai j · · · ai n... ... · · · ... · · · ...

am 1 am 2 · · · amj · · · amn

ist A⊺ =

a1 1 a2 1 · · · ai 1 · · · am 1

a1 2 a2 2 · · · ai 2 · · · am 2... ... · · · ... · · · ...

a1 j a2 j · · · ai j · · · amj... ... · · · ... · · · ...

a1n a2n · · · ai n · · · amn

.

Es gilt stets (A⊺)⊺ = A.

Beispiel 6.3 Fur die 3× 4-Matrix

A =

1 2 3 4

−2 3 0 5

6 −2 12 −10

304

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ist A⊺ die 4× 3-Matrix mit

A⊺ =

1 −2 6

2 3 −2

3 0 12

4 5 −10

.

Symmetrische Matrizen

Eine quadratische Matrix A heißt symmetrisch, falls A = A⊺.

Fur eine symmetrische Matrix A gilt also ai j = aj i fur alle i, j.

Schiefsymmetrische Matrizen

Eine quadratische Matrix A heißt schiefsymmetrisch, falls A = −A⊺.

Fur eine schiefsymmetrische Matrix A gilt also ai j = −aj i fur alle i, j; insbeson-

dere ist ai i = 0 fur alle i.

Beispiel 6.4 Die Matrix A ist symmetrisch

A =

1 12 −3

12 −4 7

−3 7 0

.

305

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Die Matrix B ist schiefsymmetrisch:

B =

0 1 3

−1 0 2

−3 −2 0

.

Wir kommen nun zur Addition von Matrizen. Weil Vektoren spezielle Matrizen

sind, gelten dieselben Regeln auch fur Vektoren.

Addition

Zwei Matrizen A,B ∈ R(m,n) werden addiert, indem komponentenweise addiert

wird, d.h. fur A = (ai j) und B = (bi j) ist

A +B =

a1 1 + b1 1 a1 2 + b1 2 · · · a1n + b1na2 1 + b2 1 a2 2 + b2 2 · · · a2n + b2n

...... · · · ...

am 1 + bm 1 am 2 + bm 2 · · · amn + bmn

.

Entsprechend ist die DifferenzmatrixA−B durch komponentenweise Subtraktion

definiert. Es werden nur Matrizen mit gleicher Anzahl von Zeilen und Spalten

addiert oder subtrahiert.

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Insbesondere werden zwei Vektoren x,y ∈ Rn addiert bzw. subtrahiert, indem

sie koordinatenweise addiert bzw. subtrahiert werden, d.h.

x± y =

x1x2...

xn

±

y1y2...

yn

=

x1 ± y1x2 ± y2

...

xn + yn

.

Multiplikation mit einem Skalar

Sei A eine m × n-Matrix, und sei λ ∈ R. Die Matrix A wird mit dem Skalar

λ multipliziert, indem jede Komponente von A mit λ multipliziert wird, d.h. fur

A = (ai j) ist

λ ·A =

λa1 1 λa1 2 · · · λa1nλa2 1 λa2 2 · · · λa2n... ... · · · ...

λam 1 λam 2 · · · λamn

.

307

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Entsprechend wird ein Vektor x ∈ Rn mit einem Skalar λ ∈ R multipliziert,

indem jede Koordinate von x mit λ multipliziert wird, d.h.

λ · x = λ ·

x1x2...

xn

=

λ · x1λ · x2...

λ · xn

.

Im folgenden fassen wir einige Rechenregeln fur die Addition und skalare Multi-

plikation von Matrizen zusammen:

Seien A,B,C m× n-Matrizen und seien λ, µ ∈ R Skalare.

Kommutativgesetz: A +B = B +A

Assoziativgesetze: (A +B) +C = A + (B +C)

(λµ)A = λ(µA)

Distributivgesetze: λ(A +B) = λA + λB

(λ + µ)A = λA + µA

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Spezialisierung auf Vektoren liefert dieselben Rechengesetze fur Vektoren, d.h. fur

x,y, z ∈ Rn und λ, µ ∈ R gilt:

Kommutativgesetz: x + y = y + x

Assoziativgesetze: (x + y) + z = x + (y + z)

(λµ)x = λ(µx)

Distributivgesetze: λ(x + y) = λx + λy

(λ + µ)x = λx + µx.

Jeder Vektor x ∈ Rn lasst sich mit Hilfe von Einheitsvektoren zerlegen:

x =

x1x2...

xn

= x1 · e1 + x2 · e2 + · · · + xn · en.

Wir sagen auch, dass x eine Linearkombination von e1, . . . , en ist. Dazu spater

mehr.

309

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Die Operation des Transponierens ist mit den hier erklarten Rechenoperationen

(Addition und Multiplikation mit einem Skalar) vertraglich:

(A +B)⊺ = A⊺ +B⊺ und (λA)⊺ = λA⊺.

Es gibt kein Produkt von m-Vektoren, das wieder einen m-Vektor liefert. Man

kann aber sehr wohl ein Skalarprodukt von Vektoren definieren, d.h. das Pro-

dukt zweier reeller m-Vektoren ist eine reelle Zahl:

Skalarprodukt

Seien x,y ∈ Rn. Dann heißt die reelle Zahl

〈x,y〉 =n∑

i=1

xi · yi

das Skalarprodukt der Vektoren x und y.

Die Zahl√

〈x,x〉 =√∑n

i=1 x2i bezeichnen wir als ||x|| (Norm oder Lange des

Vektors x). Es ist der Abstand des Punktes x vom Ursprung.

Wir fassen im folgenden einige Eigenschaften des Skalarproduktes zusammen:

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Seien x,y, z ∈ Rn und sei λ ∈ R. Dann gilt

[S1] 〈x,y〉 = 〈y,x〉.[S2] 〈λ · x,y〉 = 〈x, λ · y〉 = λ · 〈x,y〉.[S3] 〈x + y, z〉 = 〈x, z〉 + 〈y, z〉.[S4] |〈x,y〉| ≤ ‖x‖ · ‖y‖.[S5] ‖λx‖ = |λ| · ‖x‖.[S6] ‖x‖ = 0 ⇔ x = 0.

[S7] ‖x + y‖ ≤ ‖x‖ + ‖y‖.[S8] ‖x + y‖ ≥ ‖x‖ − ‖y‖.

Im R3 hat das Skalarprodukt eine schone Interpretation. Wenn wir wieder drei

orthogonale Richtungen (x, y und z-Richtung) auszeichnen und der Vektor a =x1y1z1

den Pfeil vom Ursprung zum Punkt

x1y1z1

bezeichnet

311

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(analog fur b =

x2y2z2

), so gilt

〈a,b〉 = cos(α) ·√

〈a, a〉 ·√〈b,b〉 = cos(α) · ||a|| · ||b||

wobei α der Winkel zwischen den Pfeilen ist, die zu a und b gehoren. Fur Vek-

toren der Lange 1 ist also das Skalarprodukt der Cosinus des Winkels zwischen

den Vektoren. Insbesondere bedeutet Skalarprodukt 0, dass die Pfeile senkrecht

aufeinander stehen.

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Multiplikation von Matrizen

Sei A eine m × n-Matrix, und sei B eine n × k-Matrix (beachte: die Anzahl

der Spalten von A muss gleich der Anzahl der Zeilen von B sein!). Dann ist

das Produkt A ·B der beiden Matrizen definiert als die m× k-Matrix C, deren

Komponente ci j das Skalarprodukt aus i-ter Zeile von A und j-ter Spalte von B

ist, also

ci j =

n∑

p=1

ai p bp j = 〈

ai 1...

ai n

,

b1 j...

bn j

〉.

Wir konnen das Skalarprodukt als ein spezielles Matrixprodukt auffassen. Seien

a,b ∈ Rn zwei Vektoren. Dann ist a⊺ eine 1×n-Matrix und b eine n×1 Matrix.

Somit existiert das Matrixprodukt a⊺b, und es gilt

a⊺b =

n∑

j=1

ajbj = 〈a,b〉.

Ferner ist durch die Definition des Produktes zweier Matrizen auch ein Matrix-

Vektor-Produkt erklart, weil ein Vektor ja auch als eine Matrix aufgefasst werden

kann.

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