Daniel Hermsdorf - Filmdenken · Gesuchte sein. Lüge, Tarnung und List sind (para)militärische...

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Daniel Hermsdorf Eine geheime Weltgeschichte im Zeitalter des Films 1 – 11. September 2001 Bochum 2011 film .de denken ino Okkult

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Daniel Hermsdorf

Eine geheime Weltgeschichte

im Zeitalter des Films 1 –

11. September 2001

Bochum 2011

film .dedenken

inoOkkult

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9/11 ist der Name eines Verhäng nis -ses und vielen seit einem Jahr zehnt

ein Rätsel. Sich mit dem Kollaps der TwinTowers in Manhattan zu beschäftigen, magmit Lust am Schrecken zu tun haben, mitsich im Ereignis spiegelnder Weltunter gangs -stimmung, mit Gerechtigkeitssinn, mit Para-noia, Hass oder Expertise. Verständlich istdie Arbeit des menschlichen Verstandes aneinem traumatischen Ereignis, auch wenn esden meisten nicht näher als der Fernseh- undComputerbildschirm kam.

Seit dem Einsturz der Hochhäuser aufdem Areal des World Trade Center am11.  September 2001 entstand eine umfang-reiche Debatte darüber, wie sich diese Ereig-nisse zugetragen haben, wer die Ver ant -wortlichen und Ausführenden des An schlagswaren und welche Konsequenzen hieraus zuziehen seien.

Neben der offiziellen Version seitens derUS-amerikanischen Regierung, die islamisti-sche Terroristen der Al-Qaida-Gruppe ver -antwortlich macht und z. T. bereits verurteilthat (soweit sie noch am Leben sind), existie-ren zahlreiche andere Vermutungen und Be -hauptungen. Diese weisen in den meistenFäl len die Schuld US-amerikanischen und/oder israelischen Geheim diens ten zu.

Darüber hinaus werden noch weitere

Machteliten und -strukturen erwähnt undmit der Planung und Ausübung des terroris-tischen Anschlags in Verbindung gebracht.„Illuminaten“ und „Freimaurer“ sind die amhäufigsten gebrauchten Bezeichnungen fürdiese Gruppierungen. Der erste Begriff gehtauf einen historischen, offiziell nicht mehrexistierenden Geheimbund des 18. Jahr -hunderts zurück und ist in Verschwö rungs -theorien eine schillernde Kategorie für allePersonen geworden, denen man ‚höhereEinsichten‘, internationale Vernetzung undgroße Machtfülle zu schreibt.1

Der zweite Begriff der „Freimaurer“ be -zeichnet einen traditionsreichen Bund vonMitgliedern auf Empfehlung und unterSchweigepflichten, der bis heute ganz offi-ziell und weltweit firmiert. Stärker als bei denmeisten anderen konspirationistisch Ver -däch tigten werden Freimaurer über ihreSymbole identifiziert, die in zahllosen Ver -öffentlichungen jedermann zugänglich sind.

Damit ist – wie bei jedem ‚Text‘ – eineMehrdeutigkeit und Unwägbarkeit verbun-den, die für historische oder juristische Be -weisführungen nicht taugt: Jeder kann sichfreimaurerische Symbole anverwandeln undin diesem Sinne ‚im Namen‘ dieser Grup -pierung handeln – sofern es ihm gelingt, eineÖffentlichkeit zu erreichen.

V o r w o r t

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Dies gilt auch für die Sym bolik anderer

Traditionen wie des Ro sen kreuzertums oder

des Satanismus, die zu den Quellen der Argu-

mentation von „Kino Ok kult“ gehören. Ver-

schwörungstheorie verdoppelt in ihrer Logik

und Rhetorik oft noch diese Un wäg barkeit:

Wer abstreitet, für irgend etwas verantwort-

lich zu sein, könnte eben gerade doch der

Gesuchte sein. Lüge, Tar nung und List sind

(para)militärische Mittel und Katego rien, die

hier ins Spiel kommen. Ohne investigative

bis polizeiliche Aktivi täten oder Ent hül -

lungen von Insidern sind hier keine Gewiss-

heiten zu erlangen (und werden in vielen Fäl-

len auch über Jahrzehnte nicht erlangt).

Das, was sich ab diesem Punkt „Ver -

schwö rungstheorie“ nennt, ist an der Grenze

von kritischem Verstand und Para noia ange-

siedelt. Jeder, der sich mit Kriegen, Ge heim -

diensten oder auch dem globalisierten wirt-

schaftlichen Wettbewerb beschäftigt, nä hert

sich permanent dieser Grenze: Wer be ab -

sichtigt was? Was bedeutet etwas oder doch

nichts? Wer ist mit wem verbündet oder gar

ein Doppelagent?

Für das Attentat auf die Zwillingstürme

des World Trade Cen ter wird in der Ver -

schwörungtheorie mehrheitlich eine false flag

operation angenommen: Mit dem Ziel, eine

westliche Allianz ge gen die islamisch gepräg-

te Welt und ihre militanten Ex tremis ten zu

vereinen – und im unmittelbaren Nach gang

der Ereignisse Krie ge gegen den Irak und

Afgha nistan zu beginnen –, habe vermutlich

die Central In telligence Agen cy (CIA) der

USA, evtl. in Kooperation mit anderen

Geheim diensten, entweder die terroristische

Grup pierung Al Qaida selbst initiiert oder

zumindest in Wirklichkeit den konkreten

Anschlag durchgeführt.

Die im Folgenden präsentierten Mate ri -

alien und Deutungen legen jedenfalls einmal

mehr nahe, dass der gesamte Symbol kom -

plex „World Trade Center“ mit seinem tragi-

schen Finale kein ausschließliches Pro dukt

islamistischen Terrors gegen den US-Impe ri -

a lismus ist.

Neben den in der Verschwörungstheorie

existierenden Deutungsmustern treten je -

doch noch weitere Akteure auf den Plan, die

bisher in keiner größeren Veröffent lichung

zu 9/11 je erwähnt wurden. Die Spuren -

suche von „Kino Okkult“ führt etwa zu Re -

gis seuren und Filmen der deutschen Vor-

und Nach kriegszeit, die z. T. von Film -

geschichte und Wis sen schaft wenig beachtet

werden – dabei aber bis heute enorme Publi -

kums reso nanz haben.

Die Spurensuche führt auch historisch

bemerkenswert weit zurück. Es ist nicht aus-

zuschließen, dass das Ereignis am Beginn des

21. Jahrhunderts, spätestens schon am Ende

des 19. Jahrhunderts in die Pla nungsphase

eintrat. Und hierfür kommen not wendi ger -

weise Gruppierungen in Frage, die nicht nur

als offizielle Machtstrukturen der staatlichen

Regierungen und Geheim dienste firmieren,

sondern auch als Ge heim bünde und -gesell-

schaften im Ver bor genen agieren. Eine Be -

son derheit ihrer Praxis scheint es – wenn

dies im Allge mei nen zu trifft – zu sein, dass

sie ihre Akti vitäten nicht vollkommen ‚un -

sichtbar‘ ma chen wollen, sondern sich über

eine eigene Zeichen sprache an tausend und

einem Ort, in oft entlegenen Kontexten arti-

kulieren.

Die hier aufgezeigten Entsprechungen

und Zusammenhänge können keine Beweise

sein. Ihre Fülle und die evidenten Paral lelen

von traditioneller Symbolik, Film ge schichte

und der Geschichte, Gestal tung und schluss-

endlichen Zerstörung des World Trade Cen-

ter geben jedoch Anlass genug, zu nächst ein-

mal diese Indizien zusammenzutragen und

zu kommentieren.

Wenn all dies nicht darauf hinwiese, dass

Entscheider und Gestalter bestimmten sym-

bolischen Programmen folgen, die in der

Realwelt und im Universum der massenme-

dialen Zeichen Signale setzen und Spuren

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legen, müsste man sagen: Es ist, als hätte dieFilmgeschichte jene Katastrophe vorausge-träumt, die sich am 11. September 2001 inManhattan ereignete.

Die filmästhetischen, kunsthistorischenund bildanalytischen Betrachtungen, die hierfolgen, können auf ihre Weise aber zunächstgerade einer paranoiden Tendenz von Ver -schwö rungstheorien entgegenwirken. Wasdeutlich wird, ist, wie frei flottierend Sym -bole und Formcharakteristika sind. Jederkann sie sich aneignen, der fähig ist, sie zuerkennen und in einen neuen Zusam men -hang zu übertragen. Intentionen können –wie in jeder Interpretation – nur unter denspezifischen Konditionen dieser Traditionformuliert werden.

Die diesbezügliche ‚Les barkeit‘ solcherZeichen ist in einem Übergangsbereich vonVerbindlichkeit zur Mehr deutigkeit angesie-delt. Nur da, wo im Nach hinein ein hoherVerdichtungsgrad ähnlicher Anwendungenund gleichlautender Inhalte bzw. Deutungs -möglichkeiten nachweisbar ist, werden Aus-sagen möglich, die über eine rein willkürlicheSpekulation hinausgehen. ‚Spekulation‘ wirdim Folgenden jedoch auch in dem Sinne ver-wendet, dass es bei der Erarbeitung vonSinnstrukturen um das Aussprechen von Hy -po thesen geht, deren Aufschichtung und inder Wiederholung hervortretenden Grund -strukturen zumindest zu vorläufigen Er -kennt nissen und Argumenta tionsgrund lagenführen können, die auch realhistorische Stra -tegien und Personen bzw. Personenkreiseadressierbar machen.

Was den folgenden Text mit sog. „Ver -schwörungstheorien“ verbindet, ist die Tat -sache, dass die in ihnen mehrheitlich in denBlick genommenen Gruppierungen (wieFreimaurer, Hochfinanz, Geheimdienste),Machinationen (Infiltration, Korruption, Er -pres sung, Doppelagenten) und Konzeptewie eine „Neue Weltordnung“ oder dieSchein haf tig keit freiheitlich-demokratischer

Staats for men, die von Eliten und massenme-dialer Manipulation ausgehöhlt werden, sichim Über blick dieser Bildtradition und film-historischen Dynamik sehr evident bestäti-gen.

So wäre denn zunächst festzustellen, dassAutoren und Regisseure solcher Filme demKonspirationismus anhängen, dass ihre eige-ne Weltsicht – z. T. selbst stark medial vorge-prägt – in diesen Deutungsmustern organi-siert ist. Dies muss man im Einzelfall histo-risch und biografisch sowie kontextuell füreinzelne Filmemacher differenzieren. Die inglaubhaften Berichten (wenn nicht schon derAnsicht seiner Werke selbst) überlieferteumfassende kulturhistorische Kenntnis einesRegisseurs wie Fritz Lang erlaubt andereAussagen über Werkkontexte als eine TV-Serienproduktion von Autoren oder Regis -seuren, die biografisch oder durch Inter -views kaum präsent sind. Die Biografie einesRegisseurs wie John Huston schließt seineArbeit für das amerikanische Militär von1942-45 ein, die ihn, wie auch andere Film -schaffende, in Kontakt mit Geheim diens tenbrachte.2

Dies sind produktionsästhetische Argu -men te, wie und warum Partikel der Real -historie in filmische Fiktionen Eingang fin-den und deshalb für diese Realität relevantwerden.

Eine weitere Frage stellt sich im Anschlussdaran, welche Funktion ein so entstehendesSystem von Symbolen, Verweisen, Voran -kündigungen und Rückverweisen habenkann und soll. Ein wesentlicher Schlüssel fürdas Verständnis dieser Systematik kann derThemenbereich des Okkultismus sein, des-sen Prägungskraft für moderne Kultur in vie-lerlei Hinsicht zum Thema von Veröffent -lichungen wurde.

Die Betrachtung des Kollektiv symbols3

9/11, dazu gehörig Bildsprachen des Kinosund die Gestaltung öffentlich präsenter Sym -bole etwa im Stadt bild von New York, offen-

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baren eine komplexe Logik, die gemeinhinfür spiritualistische Denksysteme in An -spruch genommen wird.

Von frühen Kulturen bis in die Neuzeitexistieren Figuren des ‚Sehers‘, der Ereignis -se der Zukunft prophezeit. Als Grundlagevon Voraussagen werden irdische Ereignissezeichenhaft gedeutet. Privilegiert sind hierbeisolche, die sich am Himmel abspielen: Ko -me tenflugbahnen, Formen von Nieder -schlag, Vogelflug. Inhalt von Warnungensind oft bevorstehende Kriege.4 Die Dis kus -sion und Interpretation der Ereignisse von9/11 und ihrer zufälligen oder absichtsvollenVoran kündigungen in kulturellen Erzeug -nissen wie Spielfilmen werden zeigen, dassdiese Kontexte mit neuen Mitteln eine rechttraditionelle Codierung vorgeben.

Nicht nur flogen die Attentäter in hochmo-dernen Maschinen in zerstörerisch-kriegeri-scher Absicht zu ihrem Bestimmungsort. Dieim Folgenden zu schildernden Vorausdeu -tungen ordnen ihre Handlungen und Rollen -modelle einer Ikonografie zu, die in herge-brachten Vorstellungen des Dämonismusoder modernen Formen wie der außerirdi-schen Invasion etwas konkretisieren, dasreal geschichtlich als (angeblich) islamisti-scher Terrorismus Gestalt gewann: die Be -drohung einer westlich-christlichen Weltdurch fremde, zerstörerische Mächte.

Auf den Realitätsstatus und die weiterge-hende Bedeutung und Deutbarkeit solcherZusammenhänge wird im Nachwort nocheinmal zurückzukommen sein. Vorab kannschon gesagt sein: Die von Mainstream-Medien verbreiteten Informationen undInterpretationen der historischen Ereignisseerweisen sich als zumindest unvollständigund tendenziös, wo nicht absichtsvoll desin-formierend.

Das vorliegende Buch unternimmt keinensystematischen Versuch, die Realgeschichtevon 9/11 neu aufzurollen, aufzuklären oderneue eigene Theorien zum Tathergang auf-

zustellen. Der historische Fluchtpunkt derbildwissenschaftlichen Rekonstruktion wirdallerdings in seinen allgemeinen informatio-nellen Elementen thematisiert: Was sind dieEreignisse, über die berichtet wurde? WelcheErkenntnisse gibt es über definitive Sach -verhalte und welche Hypothesen wurdenüber fragliche Sachverhalte entwickelt?

Zu den letzthin und in der breiterenÖffentlichkeit ungeklärten Fragen bezüglichder Anschläge auf die Twin Towers, jenenauf das Pentagon und den vermuteten Flug -zeugabsturz in Shanksville, Pennsylva nia,zählen die folgenden:▪ War die Durchführung der Anschläge mit

Verkehrsflugzeugen bei den offiziell ver-breiteten Fluggeschwindigkeiten in denLuft druckverhältnissen auf dieser Höhemöglich?

▪ Reichte die zerstörerische Auswirkung derrelativ großen Mengen von Kerosin anBord der Flugzeuge aus, um den Einsturzvon WTC 1 und 2 zu verursachen?

▪ Ist die Charakteristik des Einsturzes derTürme, wie in Filmaufnahmen zu sehen,mit der Vorstellung einer Beschädigungdurch Kerosinbrände innerhalb einzelnerEta gen und in Fahrstuhlschächten be -gründ bar? Hätten nicht die Türme zurSeite kippen und mehr Schäden in derUmgebung anrichten müssen? Und hättennicht wesentlich mehr massive Trümmer-teile sichtbar zurückbleiben müssen?

▪ Wie erklären sich die nahezu vollständigeUmwandlung von Gebäuden und darinverbliebener Menschen zu gigantischenStaubwolken (und deren besondere Cha -rak teristik, die solchen bei Sprengungenmit entsprechend stärkerer Zerkleinerungdes Bauwerks als bei einem mechanischbedingten Kollaps entspricht) sowie dienoch über Wochen nachwirkende Hitze -entwicklung?

▪ Wie sind die in einzelnen Videoaufnah-men5 enthaltenen Tonereignisse zu erklä-

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ren, die auf schwere Detonationen Se kun -den vor dem Einsturz und eine Serie vonDeto na ti onen während der ersten Phasedes se kun denschnellen Einsturzes hin deu -ten könnten? Sind seismische Aufzeich-nungen offizieller Stellen, die dem nichtentsprechen, vertrauenswürdiger?

▪ Entspricht die Charakteristik der Explo si -ons wolken an den Twin Towers einer Situ -ation, in der große Flugzeuge mit ihrenTur binen sog. „Wirbelschleppen“ mit star-ken Turbulenzen in der Luft erzeugen?

▪ Waren, zumal bei nur wenigen Trai nings -stunden der angeblichen Terrorpiloten inFlugsimu la to ren für die betreffenden gro-ßen Flug zeugtypen, die in Videos zu se -hen den, in drei von vier Fällen (WTC 1und 2, Pentagon) exakten und anspruchs-vollen Flug manöver unter Stress be din -gungen realistischerweise durch führ bar?

▪ Sind die stark zerkleinerten und auf zweivoneinander weit entfernte Stellen verteil-ten Trümmerteile der vierten Ma schine inShanksville das Resultat eines blo ßenAbsturzes oder müsste die Maschine nichtzumindest in der Luft abgeschossen bzw.gesprengt worden sein, wenn nicht gänz-lich von einer inszenierten Ausbreitung an -geb licher Wrack- und Leichenteile aus -zugehen ist?

▪ Warum wählten die Attentäter morgendli-che Flüge zu einem Zeitpunkt, als noch re -la tiv wenige Bedienstete und Besucher dieTrade Center betreten hatten, wenn dieerklärte Absicht des Terror-Netzwerks AlQaida und ihres Anführers Osama binLaden darin bestand, möglichst viel Schre -cken zu verbreiten und hohe Opferzahlenzu ver ursachen?

▪ Warum flog der angebliche Pilot von Ame-rican Airlines Flug 77, Hani Hanjour, dievon ihm und seinen Gehilfen gekaperteMaschine in die entgegengesetzte Seite desPentagon, betrachtet von jener aus, in dersich zu diesem Zeitpunkt Verteidi gungs -

minister Donald Rumsfeld wie ge wöhnlichin seinem Büro aufhielt? Fol ge war, dassbei diesem Anschlag nur eine relativ gerin-ge Zahl von Opfern, darunter wenige Mit-arbeiter des Ver tei di gungs mi nis teriums, zubeklagen war. (Den Tod fanden vornehm-lich Bau arbeiter, die den betroffenen Traktin diesen Tagen mit Re no vierungs maß -nahmen besser gegen terroristische An -griffe schützen sollten.)

▪ Sind die öffentlich bekannten Abläufe derÜberwachung und Vernachlässigung vonErmittlungen durch Geheimdienste derUSA, Deutschlands, Englands und Frank -reichs, wie in einer Reihe von fundiertenVeröffentlichungen6 zusammengetragen,glaubhaft? Oder muss nicht zumindest dieMöglichkeit von – Teilen der Diensteselbst evtl. unbekannten – Operationenanderer Funktionseinheiten oder vonGrup pierungen, die Zugang zu Ge heim -dienstinformationen hatten, ein ge räumtwerden? (Vorgeblich seriöser und mit Prei -sen bedachter „Journalismus“ erweist sichin solcher Hinsicht in seinen For mu lie -rungen immer wieder als verkürzt oderunsachlich bis suggestiv.)7

▪ Wie groß waren die Mengen der in WTC-Gebäude 7 vernichteten unwiederbringli-chen Ermitt lungs akten wirklich? Bei wel-chen Prozes sen ergaben sich im Anschlusswelche un überwindbaren Schwierigkeitenin der Beweisführung?

▪ Wie voraussehbar waren die finanziellenGewinne für den Pächter von WTC 1/2und Besitzer von WTC 7, Larry Silver stein,und wie hoch sind sie realistischerweiseunter Berücksichtigung der mittelfristigenMieteinnahmen der Neubauten anzu set -zen? (Als Milliardär und alter Herr stelltdies für ihn in jedem Fall nur ein großesProjekt im letzten Lebensabschnitt dar undsichert den Fortbestand seiner Firmensowie der von ihm finanziell gefördertenInitiativen.)

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▪ Welche Ergebnisse hätte eine juristischverbindliche Anhörung von Augenzeugenund Videofilmern der Flugzeug ein schlä ge?(Zwar liegen im Netz Kompendien zu denAutoren der Videos, den Namen und In -halten von Live-Audio-Interviews auf TV-Sendern vor, doch die zahlreichen diesbe-züglichen Ver dachts momente, Zweifel undUnge reimt heiten, die die Welle von Ver öf -fent li chun gen im Netz in Gang setzte,müsste bei jeder anderen möglichen Straf -tat eine präzise Befragung von Zeugen zurFolge ha ben.)8

▪ Von alternativen Erklärungsversuchen ver-einzelt an ge sprochen, auf ihre Weise er -klärt und im Folgenden ggf. in der Beant -wor tung beispielhaft zi tiert – folgendeEven tualitäten: Wie wäre eine Durch füh -rung der nur vorgetäuschten Ent füh rung,des Austauschs der entführten Ver kehrs -flugzeuge durch andere Flugzeuge, unbe-mannte Drohnen oder Flug körper verlau-fen? Wie die Fälschung von Film auf nah -men bei nicht vorhandenen Flug zeu gen(„No planes“-Theorie), die Fern steu e rungvon Flug zeu gen und die Fälschung vonMobiltelefon-Anrufen aus den entführtenMaschinen bzw. der Zeugen be rich te darü-ber?9

Zu all diesen Fragen wurden in den vergan-genen zehn Jahren zahllose Veröffentli chun -gen in gedruckter und digitaler Form getä-tigt. Neben mühevollen Arbeitsergebnissenehrenamtlicher Rechercheure und Publizis -ten sind unter diesen auch eine Fülle poten-zieller Des informationen, die mit variieren-der Wahr scheinlichkeit aus geheimpoliti-schen Kreisen lanciert sein können.

Schon für den Laien als unvollständig undoberflächlich erkennbar sind die offiziellenUntersuchungsberichte10 im Auftrag der US-Regierung anzusehen. Zuvor formulierteFra gen werden nur unzureichend bearbeitet.Die Untersuchungen mit ihren Schaubildernund Berechnungen erwecken eher den Ein -

druck, dass der televisuelle Augenscheinnach träg lich mit ingenieurswissenschaftli-chen Mitteln notdürftig erklärt wird – mitvielen eingestandenen (in der vorhergehen-den Anmerkung beispielhaft belegten) Fra -ge zei chen.

Wie glaubhaft das Engagement Einzelnerund wie authentisch die Um stände derGrün dung solcher Initiativen auch immersind: Die nachhaltige Diskus sion über 9/11und die ebenso nachhaltige Skepsis gegen-über der Version der Massen medien undStaatsregie rungen in truther-Be wegungen wie„Pilots for 9/11 truth“ oder „Architects &Engineers for 9/11 truth“11 hat wohl einenHaupt grund: Auch Nicht-Ver schwörungs -theo re ti ker und nicht-paranoide menschlicheIn di viduen können bei ausführlicherer Be -schäftigung keine sinnvollen Antworten aufgenannte Fragen finden bzw. sehen als lo -gisch und sachlich mögliche Ant worten nurVarianten an, die der offiziellen Versionwidersprechen und zumeist eine Teilhabewestlicher Ge heim dienste und konspirativerVerbünde an Vorbereitung und Durch füh -rung der An schläge als einzig mög liche Kon -sequenz haben.

Ein starker Wirk faktor für das bisherigeAusbleiben einer öffentlichen Ent schei -dungs situa ti on über neuerlich einberufeneUntersu chungs kom mis sionen und Verneh-mungen von Beteiligten ist die Masse vonwiderstreitenden Informationen, die denMenschen der Gegenwart aus Fernsehen,Rundfunk, Printpresse und Internet errei-chen.

Je nach persönlicher Lage resultiert hier -aus unsachgemäße Partialmeinung, Resigna -tion in der eigenen Beurteilung, Paranoiaunterschiedlichen Grades oder ein Mehr- undAnders-Wissen. Letzeres kann im Hinblickauf demokratische Kultur als der erfreulichs-te Effekt neuer Medien angesehen werden.Auch sollte man nicht vergessen, dass einigeder von Konspiratologen verdächtigten Ins -

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tanzen für das Öffnen der digitalen Schleu-sen von Informationsnetzen mitverantwort-lich sind, in denen sie nun selbst an Autoritätund Glaubwürdigkeit verlieren. Die Fragebleibt, ob und welche Absichten von schein-bar verstärkt der Kritik ausgesetzten Befür-wortern solcher Medienrevolutionen verfolgtwerden.

Ein ähnliches Pattern der ‚Vorbereitungvon langer Hand‘ wird in einem der bekann-testen Quellentexte der konspirationistischenTradition elaboriert, der von der gegenwärti-gen Lehrmeinung als antisemitisch und inseiner Entstehung einer derartigen Diffamie-rungsstrategie folgend angesehen wird.12 Eskommt aus der hier eingenommenen Sichtjedoch nicht darauf an, welchen Echtheits-status „Die Protokolle der Weisen von Zion“(1903) haben. Als Kompilation konspirativerIdeen vereinen sie Vorstellungen und Strate-gien, die in macchiavellistischer Macht aus -übung und komplexen Strategien von Ge -heim diensten und Manipulationen der Mas -sen medien stets zur Anwendung und zumAusdruck kommen:

„Unsere Zeitungen müssen daher schein-bar die widersprechendsten Richtungen undMeinungen vertreten, um Vertrauen zu erwe-cken und unsere Gegner an sich zu ziehen;diese werden dann in die Schlinge gehen undunschädlich sein.

[…]Wie der indische Gott Wischnu werden

die Blätter hundert Hände haben, deren jededen wechselnden Pulsschlag der öffentlichenMeinung befühlen wird. Mit jedem Puls -schlag werden sie die öffentliche Meinung indie uns genehme Richtung leiten, denn einaufgeregter Mensch verliert leicht seine Ur -teilskraft und unterliegt jeder Art von Be -einflussung. Diese Dummköpfe, die die An -sicht ihrer Zeitung zu vertreten glauben, wer-den in Wirklichkeit nur unsere Ansicht oderdoch eine solche, die uns genehm ist, vertre-ten. Sie werden glauben, daß sie ihrem Par-

teiblatt folgen und werden in Wirklichkeitnur der Fahne folgen, die wir vor ihnen flat -tern lassen.“ (12. Protokoll)

Es kommt also darauf an, inwiefern sichdas soziale und machtpolitische Resultat in -nerhalb unserer Gesellschaften von dem un -terscheidet, was als angestrebte Welt beherr -schung durch eine verschworene Elite ineinem solchen Text unterstellt wird. Einereindimensionalen Schuldzuweisung an Isra e -li s bzw. Juden soll im Folgenden nicht dasWort geredet werden; es sind zahlreicheBeteiligte feststellbar, die zu dieser nationa-len und religiösen Gruppe keinerlei unmittel-baren Bezug erkennen lassen.

Wie in zahlreichen anderen Debatten zeigtsich allerdings auf einer vollkommen unbe-streitbaren Sach ebene eine Sonderstellungvon Angehörigen der jüdischen Tradition: Inder Geschichte des neuzeitlichen Finanz -wesens spielen jüdische Persönlichkeiteneine ebenso herausragende Rolle, wie sie aufSeiten der Produ zenten, Drehbuchautoren,Regisseure und an derer Funktionen Film -geschichte über 100 Jahre wesentlich präg-ten. So wird das Juden tum als Gruppen zu ge -hö rigkeit im Fol genden ebenso wie andereerwähnt, wo es möglich und opportun ist.Ein solidarisierender Ef fekt unter Personen,die u. a. über die öffentlichen Zeichen desKi nos miteinander kommunizieren und an -dere an diesen Kom munikationen teilhabenlassen, basiert nicht nur, aber auch und nen-nenswert auf einer solchen Zugehörigkeit,die qua Geburt auftritt. (Dies ist kein rassisti-sches Argument. Das jüdische Religionsge-setz, die Halacha, privilegiert die Zugehörig-keit der Mutter zum Judentum als entschei-dend dafür, ob ein Neugeborenes jüdischist.)

Entgegen der landläufigen Meinung derje-nigen, die sog. „Verschwörungstheorien“(nicht nur bei diesem Thema) als vornehm-lich dubios betrachten, existieren weder vonden Einschlägen der Flugzeuge in die Türme

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unzählige Videos noch ebenso zahlreichedokumentierte Zeugenaussagen über diese.(Da 2001 noch keine so hohe Verbreitungvon Digitalkameras gegeben war, liegt dieZahl der Aufnahmen des Crashs mit Flug -zeug bei ca. 50. Der Aufwand, diese trick-technisch zu fälschen, liegt bei wenigenArbeitstagen und hätte mit vorbereitetenVersatzstücken z. T. innerhalb von Sekundenvorgenommen werden können. Nicht einmalkomplexe Wolken hätten an diesem Tag einesolche Fälschung er schwert. Einige wahr-scheinlich gefälschte Aufnahmen könntenauch aus Ermangelung an sendefähigem Ma -terial oder ausreichend Material für langeSendestrecken erstellt worden sein, was dannnicht das Ereignis als solches in Frage stellt,sondern nur die Aufrichtigkeit von Journalis-ten.)

Die relativ wenigen Personen, die währendund un mittelbar nach der Katas trophe vorKameras der großen Nach richtensender tra-ten und Aussagen tätigten, die bis heute imInternet abrufbar sind, sind aufgrund derVagheit ihrer Aussagen, ihres unverbindli-chen oder anonymen Auftretens oder ihrerVerbin dungen mit Massenmedien, politi-schen Ins ti tutionen oder Technik-Dienst -leistern des Mi litärs und der Geheim dienste13

als unabhängige Zeugen wenig glaubhaft.Demgegenüber stehen Aussagen, die von derNichtexistenz der Flugzeuge und bloßen Ex -plosionen, mehr Explosionen als nur jenenauftreffender Flugzeuge oder kleineren Flug-objekten als den Boeings der betroffenenFluglinien berichten.14

Zu den frappierendsten Einsichten, diehier vermittelt werden sollen, gehört die wie-derkehrende Tatsache, dass nahezu alle Ein-zelheiten von 9/11 und seiner variantenrei-chen Interpretationen in einem kulturge-schichtlichen Vorlauf von 80-100 Jahren inFiktionen und z. T. auch scheinbar zufälligenEreignissen und ihren Symboliken vorweg-genommen wurden.

Hieraus lässt sich eine Konstruktion extra-hieren, die sich als ein „Mega-Ritual“ be -zeich nen lässt, wie ein anonymer Autor es inseiner kommentierten Video-Kompilationzum Thema nennt.15

Beteiligt daran wären wissentlich, un- oderhalbwissentlich die Schöpfer kultureller Er -lebniswelten von Bauwerken bis zu flüchti-gen Bildern der Kinoleinwand (und im Falledieser oftmals in der Praxis jene, die für dieAustattung, also Innen- und Außen archi tek -tur, sorgten). Mögen manche der hier be -trachteten Entsprechungen bloßer Zufalloder durch bloße Nachahmung andererGestaltungen entstanden sein, ergibt sich jenach persönlichem Hintergrund von Betei-ligten und der Dichte jener Bedeutungsein-heiten, die mit 9/11 in Verbindung gebrachtwerden können, eine hohe Wahrscheinlich-keit intentionalen Hinwirkens.

Neben einigen anderen Kriterien ist daswichtigste in der Auswahl für den bevorste-henden Parcours, dass es mehrere Argumen-te und Ebenen gibt, auf denen sich eine sol-che Interpretation begründen lässt. Danebenbasiert die Varianz dieser Auswahl auf derUmsetzung dieser Symboliken und Inhaltesowie den Relevanzen menschlicher Akteurevor und hinter der Kamera.

Auch gibt es Überschneidungen von Sym -boliken wie der freimaurerischen Tem pel -säulen mit den Doppeltürmen des WorldTrade Center; hier muss im Einzelfall be -gründet werden, was ein solches Motivaußerdem noch als Vorausdeutung auf 9/11identifizierbar macht.

Neben der architektonischen Struk tur sindes die charakteristischen Explo sionswolkender angeblich in Hochhäuser fliegendenJumbo-Jets, Figurationen der angedeutetenoder manifesten Penetration eines pfeilerför-migen, oft in Doppelung aufragenden Ob -jekts mit einem anderen, ‚schwebenden‘(nicht selten eines Flugzeugs als Modell oderim Wortsinn), als Requisit im ursprünglich

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dreidimensionalen Raum vor der Kameraoder durch Effekte wie Spiege lungen oderfilmische Überblendungen. Ko in zidenzenergeben sich bis hin zu Einzel heiten wie Per-sonen- und Rollen namen, die in ihrer Un -gewöhnlichkeit und daraus resultierendenSignifikanz abgewogen werden. Schließlichsind es inhaltlich Ge heim dienst ope ra tionen,Täuschungs manö ver und doppelte Spiele,die das Gros der Beispiele bestimmen unddabei im Fall der Spielfilme prinzipiell inallen Genres von der Komödie bis zumKatastrophenfilm vorfindlich sind.

Ein wichtiger Effekt der ‚Herleitung‘ desschlussendlichen Ereignisses 9/11 aus einemVorlauf von Kulturschöpfungen und poten-ziell aus dem Verborgenen heraus gesteuer-ten Ereignissen ist die Feststellung, dass alleder aufgeführten offenen, z. T. in primärabsurde Unerklärlichkeit und Unwahrschein -lich keit weisenden Fragen erklärt und beant-wortet werden können, wenn man diese sym-

bolischen Kontexte einbezieht und davon aus-gehend wiederum realhistorische Erklärun -gen diskutiert. Letzere sollen hier, wie er -wähnt, nicht in nennenswertem Umfang ge -wagt werden. Aber ein weiterer Baustein, aufdem sie ruhen können, wäre hoffentlich her-beigebracht.

Der abstrakte Grund für diesen Effektläge (im Konjunktiv formuliert, da es sichum eine letzthin immer subjektive Inter pre -tation von Zeichen durch den Autor dieserZeilen handelt) darin, dass es sich bei 9/11nicht um einen Zufall und auch nicht umeine Attacke islamistischer Terroristen han-deln würde, die zwar das repräsentative Bau -werk des US-Kapitalismus für die Zer stö -rung auswählen, jedoch (neben denkbarenTäu schungen, die auch zu vermeintlichenUngereimtheiten beitragen können) keineumfangreicheren Begleitaktionen ins Werkgesetzt hätten, zumal solche, die über 100Jahre zurückreichen.

Es würde sich bei 9/11 um ein hochgradig

codiertes Konglomerat von Personen, Hand -lungen, Schöpfungen, Objekten und Reak -tions bildungen handeln, dessen Codierungzurückverweist und deshalb erst in der Re -konstruktion der Verweisstellen ‚verständ-lich‘ und ‚erklärbar‘ wird. Mindestens alsMerkwürdigkeit anzusehende Tatsachen wiejene, dass Präsident George W. Bush nachdem ersten Anschlag wie geplant in eineGrundschulklasse ging, um sich ein Kinder -gedicht vorlesen zu lassen, und dort unbeirrtnoch eine Viertelstunde verweilte, nachdemer von dem zweiten Anschlag erfahren hatte,erhalten durch filmhistorische und andereKontexte einen plausiblen Sinn. (Spätestensab der zweiten Nachricht hätte Bush selbst inhöchster Lebensgefahr geschwebt, falls eroder sein Umfeld nichts von der Tat gewussthaben sollte. Doch wenn es de facto keineunbekannte Gefahr gab und mit diesem Schul-besuch eine symbolische Absicht bestand, dieim Folgenden erklärt wird, ist daran rein garnichts Verwunderliches mehr.)

So werden auch die logistisch, technischund ingenieurswissenschaftlich hochkomple-xen Fragen nach einer kontrollierten Spren -gung der Gebäude, der Fernsteuerung vonFlugzeugen, der psychologischen und kon-spirativen ‚Fernlenkung‘ von Atten tätern, diein diesem Fall von vornherein zu gleich hilf-lose Opfer gewesen wären, in der Hinsicht‚beantwortbar‘, als es die Ideen und mindes-tens fantastische Vorahnungen jener Absich-ten, Praktiken und Mittel längst gab, die hier-für überhaupt in Frage kommen.

Von welchen Personen und in welcher Ballung

von Motiven solche Vorstellungen symbolisch,etwa als filmerzählerische Fiktionen, in derlongue durée seit Ende des 19. Jahrhundertsbewusst vorangekündigt oder im Anschlussan einmal erkannte Zeichen im Halbwissenum tatsächliche Verschwörungen vorausei-lend illustriert wurden, ergibt im vorliegen-den Projekt immer wieder eine Stringenz desArguments, die weder ein juristischer Beweis

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gegen Täter noch eine haltlose Ver schwö -rungstheorie ist – sondern schlicht eine fun-dierte und mehrfach be gründete Inter pre -tation, aus der sich Hinweise auf Ur he berergeben, auch über die Tatsache hinaus, dassFilme geschrieben und inszeniert werden.

Einige Argumente der sog. „Verschwö -rungs theorien“ werden im Folgenden be -stärkt. Zumindest das Arsenal von Sym bo -len, aus dem 9/11 und sein kulturhistori-scher Vor lauf schöpfen, gehört wesentlichdem Okkultismus, der Freimaurerei und derPopulärkultur des 20. Jahrhunderts, wie siesich in den USA und der ‚Traum fabrik‘ Hol-lywood konstituiert, zu.

Die Gruppe jener, die als Mitverant wort -liche wahrscheinlich sind, wenn zuvor aufge-worfene Sachfragen fortgesetzt unbeantwor-tet bleiben (oder logisch nur in einer Rich-tung beantwortet werden können) und ande-re Indizien wie die kulturhistorische Re kon -struktion von „Kino Okkult“ hinzugegzogenwerden, kann mit einem Schlagwort benanntwerden, das seit dem Abflauen politischoppositioneller Bewegungen der 1960er bis80er Jahre aus der Mode gekommen ist: Eshandelt sich um den „militärisch-industriel-len Komplex“, um erfolgreiche wirtschaftli-che Akteure, ihre politischen Ge währs leute,geheimdienstlichen Gehilfen und ein Netz-werk von Superreichen sowie Kul tur schaf -fen der und Medienmacher, die ihnen auf dieeine oder andere Weise zu Diensten warenund sind.

Die Freimaurerei gehört nicht nur, aber inbesonderer Weise zur Gründungsgeschichteder USA und über viele Jahrzehnte zum un -bestrittenen geheimgesellschaftlichen Hin -ter grund mindestens ihrer wichtigsten Politi -ker und Wirtschaftsleute. Der Symbol ge -brauch dieses traditionsreichen Männer -bundes entspricht in seinen Prinzipien einerReihe anderer arkaner Bildpraktiken wie deralchemistischen Tradition, den Rosen kreu -zern, den Theosophen und Satanisten. Die

Zuord nungen sind aufgrund der Mehr deu -tigkeit und freien Verwendbarkeit von Zei-chen nicht immer eindeutig, und kurzschlüs-sigen Theoriebildungen, die polemisch meh-rere oder alle der genannten Gruppen ineins-setzen, soll nicht Vorschub geleistet werden.

Hier soll kein mutwilliger Rufmord betrie-ben werden, der erfolgreichen und wohlha-benden Personen prinzipiell Bös wil lig keitund ausbeuterischen egozentrischen Macht -willen unterstellt. Was im Einzelfall histo-risch verbürgtes Faktum und was lediglichinterpretatorisch aufzuführende Koinzi denzmit ausreichender, möglichst mehrfachbegründeter Schlussfolgerung ist, gilt es stetsklar zu kennzeichnen.

Es kann allerdings nicht verhehlt werden,dass einige Deutungsalternativen in notori-scher Regel mäßigkeit und Häufig keit mitPersonen, politischen Initiativen, Geheim-bünden und -diens ten sowie Bau pro jek tenund anderen Kunstwerken in Ver bin dungstehen. Im Labyrinth der Archiv infor ma -tionen, die zahlreiche Arbeiter etwa an denkostenlos zu lesenden Einträgen der Inter-net-Enzy klo pädie „Wikipedia“ un schätz bardokumentiert, verdichtet und zu gänglichgemacht haben, gibt es unverkennbar einigehot spots.

Bei diesen handelt es sich um eine ein-flussreiche Familie wie die US-amerikanischeDynastie der Rockefellers, die von Gewinnenin Öl- und Börsengeschäft ausgehend Politiksowie privatwirtschaftlich abhängiges Bil -dungs- und Kulturwesen der USA und darü-ber hinaus eroberten.

Dazu gehören auch die politischen Ämtervon Nelson Rockefeller als Gouverneur desStaates New York und Vizepräsident unterRichard Nixon sowie bis zum heutigen Tagdie Schlüsselstellung seines Bruders DavidRockefeller in halböffentlichen oder ge -schlos senen Gesellschaften wie den Bilder -bergern, dem Council on Foreign Relationsund der Trilateralen Kommission.

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Diese Personen und Institutionen gehörenzu den Hauptverdächtigen vieler mehr oderminder spekulativer und sachorientierteroder polemischer Verschwö rungs theorien.16

Hier sollen Argumente und Angaben zu sol-chen Personen und Gruppierungen nur ver-einzelt als Hinweis und bestärkendes Argu -ment fungieren.

Als Auftraggeber und Funktionäre sindPersonen wie die Rockefellers immer wiedereindeutig zu verorten. Damit im Zusam men -hang stehen Machtstrukturen und politischePraktiken, die auch von Spielfilmen undanderen Kunstwerken aufgegriffen, konkre-tisiert, modifiziert, überhöht oder karikiertwerden. Dabei geht die Kategorie der Sach -aussage in den Bereich der Fiktion über (wasfür „Verschwörungstheorien“ im eigentli-chen Sinn gegenüber nachprüfbarer Ge -schichts wissenschaft ebenfalls gilt).

Erst mit einem weiteren methodischenSchritt lässt sich das ankündigen, was im Fol-genden die Vorgehensweise bestimmt: Essind Verknüpfungen von historischer Sach -information, (z. T. fiktivem) Medien inhalt,intertextueller Vernetzung von Fakt undFakt, Fakt und Fiktion, Fiktion und Fiktionund daraus abgeleitete Konventio nen derBedeutungsgebung, der Weltsicht und desKommentars zu realen Gegeben heiten, diein ihrer Gesamheit wiederkehrende Muster,ergo Bedeutung, erkennen lassen. JedemSkeptiker gegenüber solchen Schluss folge -rungen ist es unbenommen, al ter native Deu-tungen vorzubringen oder eine anzuneh-mende Undeutbarkeit unzusammenhängen-der Ein zel heiten aufzuzeigen. Dass jedocheine große Anzahl von Indizien, die alle ineine oder mehrere bestimmte Rich tungenweisen, Zufall sind, widerspricht der – inunserer Gegenwart in willkürlich gewähltenEinsatz bereichen so beliebten – statistischenWahr schein lichkeit. (Dies gilt es freilich stetszu sondern vom Klischee oder Vorurteil.)

Wer den hier eröffneten alternativen Per-

spektiven auf Kultur- und WeltgeschichteAufmerksamkeit und Zuspruch gewährt,wird den Wirklichkeitskonstruktionen etab-lierter Massenmedien mehr denn je miss -trauen. Dass nichts so sei, wie es scheint, istnicht die Konsequenz daraus. Aber vieleZuord nungen und Bewertungen ändern sich,wenn mehr Einzelheiten in das Gesamtbildeingefügt werden, als es gewöhnlich der Fallist. Keine der hier zusammengetragenen In -for mationen ist gänzlich der Öffentlichkeitentzogen. Historische Aufgaben bestehendarin, ihre Präsenz zu erhöhen und dabeiandere als die bisher bekannten Ord nungs -muster sichtbar zu machen. Dann ändert sichdas Bild.

Anmerkungen

1 Etabliert wurde diese Wortverwendung in:Carr, William Guy (1955): Pawns in the Game.Toronto. – Unter hauptsächlicher Thematisi e -rung der Rolle des Judentums vgl. aktuell:Makow, Henry (2008): Illuminati. The Cult thatHijacked the World. Winnipeg.

2 Auch spätere Erlebnisse, die Huston in seinenErinnerungen wiedergibt, weisen auf die Ver -quickung von Militär, Geheimdiensten undFilm industrie hin – hier betreffend E. MauriceAdler: „Adler hatte ich kennengelernt, als erOberstleutnant der Fernmeldetruppe im Pen ta -gon gewesen war. Nach dem Krieg wurde erKopf der Produktion bei Fox.“ Huston, John(2007): … mehr als nur ein Leben. Die Auto -biographie. Marburg (OA., am.: 1980), S. 299

3 „Ist der soziale Träger eines Symbols quantita-tiv erheblich, so handelt es sich um … / – einKollektivsymbol.“ Link, Jürgen (1997): Lite ra -turwissenschaftliche Grundbegriffe. Eine pro-grammierte Einführung auf strukturalistischerBasis. München, 6. Aufl. (OA.: 1974), S. 194

4 Vgl. Doering-Manteuffel, Sabine (2011):Okkultismus. Geheimlehren, Geisterglaube,magische Praktiken. München, S. 36-48

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5 Vgl. bspw.. die Aussagen und Videoaufnah menvon Richard A Siegel in: 911 EYE WIT NESS

HOBOKEN TV (USA/CAN 2005, R: Da vidSchaufele), www.911eyewitness.com (Abruf:Mai 2011). – 9/11 Witness: Jennifer Oberstein- No Plane. www.youtube.com/watch?v=g3cpHxbIIV4; New York 9/11 PhotographerDid Not See 2nd plane as he photographedexplosion. New York 9 11 Photographer DidNot See 2nd plane as he photographed explo-sion. www.youtube.com/ watch?v=3Mv9fwJYh7A (Abrufe: Juni 2011).

6 Vgl. bspw..: Schröm, Oliver / Laabs, Dirk(2005): Tödliche Fehler. Das Versagen vonPolitik und Geheimdiensten im Umfeld des11. September. Berlin (OA.: 2003).

7 So Schröm/Laabs zu der Tatsache, dass wich -tige Hinweise von Geheimdiensten übergangenwurden: „Der malaysische Sicherheits dienstbietet deshalb den amerikanischen Agenten an,auch nach der Abreise der ausländischenTerroristen, zumindest Sufaat, den Fahrer undQuartiermacher, weiter zu beschatten. […]Nach all dem Aufwand, der in den letztenTagen betrieben wurde, sind die malaysischenAgenten über das plötzliche Desinteresse derCIA ziemlich verblüfft. Sie können nichtglauben, daß die Amerikaner die Terroristennun einfach laufenlassen. Fast scheint es, alsahnten die Malaysier, daß ihren Kollegen vonder CIA soeben der größte Fehler in ihrerGeschichte unterlaufen ist.“ Schröm/Laabs2005, S. 35. Die rhetorische Struktur dieses,oberflächlich betrachtet, nüchternen Berichts,ist de facto manipulativ. Journalismus hat sei -nen gängigen Definitionen zufolge die Auf -gabe, kritisch zu fragen. In Ermangelung einesgesprächsbereiten Geheimdienstlers müsste derAbschluss von Bericht und Kommentar inetwa lauten: ‚Handelt es sich dabei um eineNachlässigkeit oder hatte die CIA den Malay -siern gegenüber etwas zu verbergen? Fandeninsgeheim eventuell weitere Überwachungs -maßnahmen der Amerikaner statt? Hierüber istvon den zuständigen Stellen keine Auskunft zu

erhalten.‘ Stattdessen schwenken die Autorenauf die unnötig wie derholte Betonung der be -rechtigten Befrem dung der Malaysier um(„ziemlich verblüfft“, „können nicht glauben“)mutmaßen über An sichten derer, die sie alsJournalisten eigent lich zu fragen hätten („Fastscheint es, als ahnten die Malaysier“) und mi -schen unter diese im Gedankengang in man -geln der Präzision (‚scheinen‘ und ‚ahnen‘) dieAufmerksamkeit herabsetzenden Ausführungeine sachliche Behauptung, die keine gesicherteGrundlage aufweist: Dies sei „der größte Feh -ler in ihrer Geschichte“ gewesen. In ver gleich -baren historischen Situationen, die im Nach -hinein wohlbekannt sind, waren solche ‚Fehler‘Teil geheimdienstlicher Stategien; und so em -pfiehlt es sich für Journalisten nicht, hierübervorschnell zu urteilen. – In ihrer Schilderungder Ereignisse aus der Perspektive von Opferund Tätern anschaulich und be rechtigt, gar-nieren auch Autoren des Nachrich ten magazins„Der Spiegel“ ihre in Buchform vereintenBeiträge mit Formulierungen wie: „19 Atten -täter, die dabei sind, den größten Angriff aufdie Supermacht der Welt zu organisieren, blei -ben für CIA, FBI und die Polizei unsichtbar.Fast unsichtbar.“ Aust, Stefan / Schnib ben,Cordt (Hg.) (2003): 11. September. Geschichteeines Terror angriffs. München (OA.: 2002),S. 32. Folgende Behauptung widerspricht denweiter unten erwähnten internen Studien überTerrorgefahren, die Regierungsmitgliedern vonGeheimdiensten geliefert wurden: „Mit derMöglichkeit, dass ein Flugzeug mehrere Ton -nen Kerosin ins Ge bäude schießt, hat niemandgerechnet.“ Ebd., S. 116. Aus dem Text-Designeiner an einzelnen Schicksalen interessiertenperspek tivischen Reportage wird so sachlicheVerfälschung, die bestenfalls die Steigerungihres eigenen emotionalen Effekts, schlimm-stenfalls die bewusste Manipulation von Lesernbeabsichtigt.

8 Informationen zu den bekanntesten Videosund ihren Autoren sind enthalten in der Video-Dokumentation SEPTEMBER CLUES (USA 2008,

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R: Simon Shack). Siehe dazu den „YouTube“-Channel: www.youtube.com/user/simonshack.– Nicht vorgestellt wird Evan Fairbanks, dereine extreme Untersicht der zweiten Explosionfilmte. Er war zu diesem Zeitpunkt Mitarbeiterder „KSK Studios“, einem Dienstleister fürVideo gestaltung und 3-D-Animation(www.ksk studios.com). – Dass im Infor ma -tionszeitalter die Freiheit der Rede spätestensdann nicht mehr gegeben ist, wenn man sichmit einem Nachrichtensender wie CNN ein-lässt, kann man im Fall von Michael Hezar kha -ni erahnen. Sein Video gehört durch die naheEinstellungsgröße und die oftmalige Wieder -gabe auf CNN zu den geläufigsten Bildern.Audio-Dokumente zweier Anrufe bei ihmgeben einen wortkargen Mann zu erkennen,dem von seinem Anwalt Aussagen zu seinemVideo untersagt wurden (www.911 con -spiracy.tv/2nd_hit.html). (Abrufe: Mai 2011)

9 Eine hypothetische Erklärung der Ereignisse,die unter Ein beziehung der wesentlichen vor -herigen Ver öffentlichungen all diese Aspekte(abgesehen von der „No pla nes“-Theorie undder Fäl schung von Video aufnahmen) enthält,gibt Johannes Rothkranz. Er macht dabei ein-deutige Schuld zu wei sungen an US-amerikani -sche und israelische Geheimdienste. Vgl. Roth -kranz, Johannes (2008): Was am 11. Sep tember2011 wirklich geschah. Eine krimi na listischeRe konstruktion. Bd. 1. Kempten.

10 Vgl. NIST (National Institute of Standardsand Technology) (Hg.) (2005): CollapseAnalysis. Gaithersburg, Maryland.http://wtc.nist.gov. (Die Website enthältzahlreiche nicht mehr funktionierende Links;Dokumente aus der Untersuchung sind aufdiese Weise bereits unzugänglich gemacht.) –Die FEMA (Federal Emergency ManagementAgency) beschreibt den Zusammensturz:„Once collapse initated, much of this poten-tial energy was rapidly converted into kineticenergy. As the large mass of the collapsingfloors above accelerated and impacted on thefloors below, it caused an immediate progres-

sive series of floor failures, punching each inturn onto the floor below, accelerating as thesequence progressed.“ Federal EmergencyManagement Agency (FEMA) (Hg.) (2002):World Trade Center Building PerformanceStudy. Washington, D. C., S. 2-27. Abschlie -ßend werden zahlreiche Absichtserklärungenfür durchzuführende Tests gemacht, die dasEr eignis rekonstruieren helfen könnten,darunter diese: „During the course of thisstudy, it was not possible to determine thecondition of the interior structure of the twotowers, after aircraft impact and before col-lapse. Detailed modeling of the aircraft im -pact into the buildings should be conductedin order to provide understanding of theprobable damage state immediately followingthe impacts. […] Observation of the debrisgene rated by the collapse of the towers andof damaged adjacent structures suggests thatsprayed-applied fireproofing may be vulnera-ble to mechanical damage from blasts andimpacts. This vulnerability is not well under -stood.“ Ebd., S. 8-5. www.fema.gov/rebuild/mat/wtcstudy.shtm (Abrufe: Mai 2011)

11 Vgl. http://pilotsfor911truth.org;www.ae911truth.org (Abrufe: Mai 2011)

12 Vgl. Benz, Wolfgang (2007): Die Protokolleder Weisen von Zion. Die Legende von derjüdischen Weltverschwörung. München

13 Auch hierzu zahlreiche Beispiele in SEPTEM -BER CLUES. – Ein Interview von FOX amPenta gon etwa zeigt einen gewissen EdHudson, der unterwegs zu seiner Arbeit im„Navy Annex“ gewesen sei, als das Flugzeugeinschlug; er habe die Maschine, aber nichtden Aufprall gesehen. Eine Namensrechercheim Internet ergibt als einziges plausiblesErgebnis einen Ed Hudson, der 2007 bei derFirma „General Dynamics Information Tech -nology“ in Fairfax, Viriginia (also in unmittel-barer Nähe zu Washington und dem Penta -gon), zum „Senior Vice President & GeneralManager of Global Information Services“befördert wurde. Diese Firma offeriert

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Dienst leistungen u. a. für die US-Armee.

Dazu gehören neben informations technologie

auch z. b. Schu lun gen für den militärischen

Ernstfall („Dis tri buted battle Simulation

Program“). Vgl. www.gdit.com/

news_events/newsandevents.aspx?id=3988& -

terms=ed%20hudson. – Aziz Elhallou (in der

text ein blen dung des Senders falsch: „ElHal -

lan“), ein gebürtiger Marok ka ner, absolvierte

bei FoX ein Studio-interview, zu dem er ein

angeb li ches wrackteil von Flug 77, ein blüten-

weiß la ckiertes blechteil, mitbrachte. Es mag

individuell beurteilt werden, ob man ihm Un -

sicherheit anmerkt (die der Moderator ihm

ausdrücklich unterstellt, was ihn offensichtlich

sympathi scher für den ‚normalen‘ Zuschauer

machen soll) oder den Eindruck ge winnt, er

könne sich ein Grinsen kaum verkneifen,

zumal, wenn er den Eindruck hat, die kamera

sei nun vermutlich ausschließlich auf  den

Moderator gerichtet, der seinen Auftritt mit

Suggestivfragen nach dem weltende drama-

tisiert. ElHallou war seit 1998 im Marketing

für den Autohersteller Volvo tätig (und ist

dieser branche bis zur Gegen wart treu ge blie -

ben). Hier liegt also ebf. ein Eigeninteresse an

expansiver Politik der USA vor: Sicherung

von Ölreserven für den Verbrauch durch Au -

tomobile. Vgl. www.you tube.com/watch?v=

u 83 cwQVMtC8. – CbS interviewte am Pen -

ta gon Mike walter, einen Journalisten der

bou levardzeitung „USA today“, der den Ein -

schlag des Flugzeugs beobachtet haben will.

Die Zeitung vertritt eine konservative Linie,

und walter erwähnt im interview deutlich,

dass er im Autoradio gerade „President bush“

gelauscht habe, als das Unheil auch an diesem

ort he reinbrach. Vgl. www.youtube.com/

watch?v=-X1lb y o EP3c. (Abrufe: Mai 2011).

14 Vgl. bspw. zu Explosionen: 9/11: total Proof

that bombs were Planted in the buildings!

www.youtube.com/watch?v=8n-nt-luFiw.;

9/11: wtC survivor experienced explosions .

www.youtube.com/watch?v=kfnX3ifacUA. –

Zu Zeugenaussagen über kleinere oder die

Abwesenheit von Flugzeugen: wtC MiSSiLE

StRikE on 911: EyE witnESS SAw "A

SMALL PLAnE" . www.youtube.com/

watch?v=3SXixbhgUDw; 9/11 witness:

Jennifer oberstein - no Plane. www.youtube

.com/watch?v=g3cpHxbiiV4 (Abrufe: Mai

2011).

15 Vgl. 9/11 – MEGA-RitUAL EntSCHLÜSSELt

(D 2008, R: the Hard  bitten Heretic).

www.archi ve.org/details/9-11-Das-Mega-

Ritual (Abruf: März 2011)

16 Vgl. bspw.: Allen, Gary (1985): Die Rocke -

feller Papiere. Schritte zur neuen welt ord -

nung. wiesbaden (oA., am.: 1976); Helsing,

Jan van [d. i. Jan Udo Holey] (1995): Geheim -

gesellschaften und ihre Macht im 20. Jahr -

hundert. Lathen; Erdmann, Stefan (2003):

banken, brot und bomben. bd. 1/2. Fichte -

nau; Griffin, G. Edward (2006): Die kreatur

von Jekyll island. Die US-notenbank Federal

Reserve. Das schrecklichste Unge heuer, das

die internationale Hoch finanz je schuf. Rot -

tenburg (oA., am.: 1994); Quig ley, Carroll

(2007): katastrophe und Hoff nung. Eine

Geschichte der welt in unserer Zeit. in Aus -

wahl übers., eingel. u. komm. v. Andreas bra -

cher. basel (oA., am.: 1966).

Die hier  angestrebte Rekonstruk ti -on  erweist  also  zuvorderst  dies:

Alle  signifikanten Elemente  des Ereignisses9/11  sind  in  der Geschichte  des  Spielfilms‚vorgedacht‘ worden:  als Handlungsschema,als Dialoginhalt und v. a. als visuell-formalesPattern der (Doppel-)türme, des Einschlagsund der Explosion von Flugzeugen. Letz te -res führt von sehr beiläufigen Form analogienvertikaler  Formen  und  –  zumeist  –  eines‚Standbilds‘  der Explosionswolke  zu  einzel-nen Spielfilmen,  in denen die Hand lung amund  im  historischen  world  trade  Centerspielt. Drei  Jahre  nach  der Einwei hung  derGebäude  kommt  es  in  kinG konG (USA