Das Estergleichgewicht - Eine Möglichkeit der Einführung des chemischen Gleichgewichts.

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Mainz, 17.05.2006 Attosekunden Attosekunden Laserpulse und Laserpulse und high harmonics high harmonics Ein Vortrag im Rahmen des Seminars Ein Vortrag im Rahmen des Seminars „Moderne Experimente der Quantenoptik und „Moderne Experimente der Quantenoptik und Atomphysik“ Atomphysik“ Andreas Vogler Andreas Vogler

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Das Estergleichgewicht

-

Eine Möglichkeit der Einführung

des chemischen Gleichgewichts

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Wieso das Estergleichgewicht?

• Anknüpfung und gleichzeitige Wiederholung

(10. Klasse NTG und SG)

• „echte Gleichgewichtseinstellung“

• Gleichgewichtseinstellung ist gut im Versuch

durchführbar

• Darstellbarkeit der Konzentrationsänderung/en im

Versuch

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Das Estergleichgewicht

Grundsätzliche Überlegungen:

- Von welchem Stoff kann während des Versuchs in

geeigneter Weise die Konzentration verfolgt

werden?

- Welches Edukte bzw. welcher Ester?

- Schüler- oder Lehrerversuch oder nur theoretisch?

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Von welchem Stoff kann während des Versuchs in geeigneter Weise die Konzentration verfolgt werden?

Verfolgung der Konzentration der Säure durch:

• Leitfähigkeitsmessung (Lösungsmittel Wasser-

Alkohol-

Gemisch)

• Messung der Säurekonzentration durch Titration

(z.B. Galvani Chemie 12 Seite 120 Versuch 3)

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Grundsätzliche Überlegungen – welche Edukte bzw. welche Ester?

Essigsäureethylester

→ alle Edukte und Produkte für Schülerhände erlaubt

→ Problem der Dauer bis zur Gleichgewichtseinstellung

bei niederen Temperaturen

→ Für dieses System ist nicht überprüft, dass die

Leitfähigkeit der Säurekonzentration proportional ist

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Grundsätzliche Überlegungen – welche Edukte bzw. welche Ester?

Ameisensäuremethylester

→ Problematik der Giftigkeit von Methanol

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Grundsätzliche Überlegungen – welche Edukte bzw. welche Ester?

Ameisensäuremethylester

→ Problematik der Giftigkeit von Methanol

→ GG stellt sich bei RT vergleichsweise schnell ein

→ Für dieses System ist überprüft, dass die Leitfähigkeit

der Säurekonzentration proportional ist

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Grundsätzlich Überlegungen – welche Edukte bzw. welche Ester?

Ameisensäureethylester

→ alle Edukte & Produkte für Schülerhände

uneingeschränkt erlaubt

→ GG stellt sich bei 45°C vergleichsweise schnell ein

→ Für dieses System ist überprüft, dass die Leitfähigkeit

der Säurekonzentration proportional ist

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Versuche

1. Lehrerversuch: Gleichgewichtseinstellung beim

säurekatalysierten Estergleichgewicht

(Ameisensäuremethylester) als zwei gleichzeitig

laufende Meßreihen

2. Schülerversuch: Gleichgewichtseinstellung beim

säurekatalysierten Estergleichgewicht am

Beispiel der Ameisensäureethylestersynthese

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Experimentelle Schwierigkeiten

• Methanol

• Kenntnis im Umgang mit dem Messwert-

erfassungssystem

• Katalysator:

konz. Schwefelsäure/Natronlauge vs.

Ionenaustauscher

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(1) Gleichgewichtseinstellung beim säurekatalysierten Ameisensäure-

methylestergleichgewicht als zwei gleichzeitig laufende Messreihen

• Anleitung: http://www.multimedia-chemieunterricht.uni-

erlangen.de/versuche/v25.shtml

• Eingesetzte Chemikalien:

Estersynthese Esterhydrolyse

1/30 mol Ameisensäure 99%ig → 1,26 ml

1/30 Ameisensäuremethylester→ 2,05 ml

6/30 mol Methanol → 8,11 ml

7/30 Methanol → 9,46 ml

15 ml Wasser 15 ml Wasser

1,5 g saurer Kationenaustauscher 1,5 g saurer Kationenaustaucher

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(1) Gleichgewichtseinstellung beim säurekatalysierten Ameisensäure-methylestergleichgewicht als zwei gleichzeitig laufende Messreihen

• Versuchsaufbau:

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Schülerversuch: Gleichgewichtseinstellung beim säurekatalysierten

Estergleichgewicht am Beispiel der Ameisensäureethylestersynthese

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Ergebnis:

(1) Gleichgewichtseinstellung beim säurekatalysierten Ameisensäure-methylestergleichgewicht als zwei gleichzeitig laufende Messreihen

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Was kann nun aus dem/n gewonnen Diagramm/en abgeleitet werden?

• Säurekonzentration nimmt zuerst kontinuierlich ab,

bleibt dann auf gleichem Niveau (nicht bei 0!) →

keine „vollständige“ Reaktion

• Unabhängig davon ob von den Edukten oder

Produkten ausgegangen wird, die gleiche

Säurekonzentration wird erreicht

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→ Ausweitung zu folgendem Diagramm (leider so im Versuch nicht aufzeichenbar, aber prinzipiell aus

den Werten im Diagramm berechenbar )

Was ist mit den anderen an der Reaktion beteiligten Stoffen?

Abhängigkeit der Edukt- und Produktkonzentrationenvon der Zeit z.B. bei der Estersynthese

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Definition des GG auf Stoffebene

• Im Gleichgewichtszustand einer reversiblen Reaktion

liegen alle Reaktionsteilnehmer (Edukt/e und

Produkt/e) als Gemisch konstanter Zusammen-

setzung vor.

• Bei gleichen Versuchsbedingungen ist der GG-

Zustand unabhängig davon, ob von der Edukt- oder

Produktseite ausgegangen wird.

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Chemisches Gleichgewicht auf Teilchenebene

Durchführung des „Saugheberversuchs“Notation der Wassermenge in beiden Standzylindern und in den Pipetten/Glasrohren → Diagrammerstellung

Volumen Mess-

zylinder

Zylinder 2

Zylinder 1 .

→ Vergleich mit der Estersynthese

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Volumen Pipette

Wem oder Was entspricht die Wassermenge in den Pipetten?

→ Wieso ändert sich die Reaktionsgeschwindigkeit in dieser Art

und Weise?

→ Erklärung über die Stoß/Kollisionstheorie (Anknüpfung an Q11)

→ Ausweitung der vorigen Definition des GG-Zustandes

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Ausweitung der vorigen Definition des GG-Zustandes

• Der GG-Zustand ist dynamisch, d.h. sowohl Hin- als

auch Rückreaktion laufen ab, und zwar mit dem-

selben Stoffumsatz → es gilt: vhin = vrück

• ABER! Dies ist nicht gleichbedeutend mit

cEdukte = cProdukte!

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Ausweitung: Systeme

Problem: Ist die Reaktion von Zink in verd. Salzsäure auch eine

Gleichgewichtsreaktion?

→ Wie muss ein Versuch gestaltet sein, um dies herauszufinden?

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Zusammenfassung

Vorteile• „echte Gleichgewichtseinstellung“• Anknüpfung und Wiederholung• Möglichkeit der Versuchsdurchführung

im L- oder S-Versuch → direkte Verfolgung der Konzen- trationsänderung

• Nachvollziehbarkeit• Übertragung / Vergleich mit Saug-

heberversuch zum tieferen Verständnis und zur Veranschau-lichung der Teilchenebene

• Berechnung der Gleichgewichts-konstanten aus den Messdaten ist möglich

Nachteile• Experimentelle Schwierigkeit-

en (Katalysator, Methanol, Messwerterfassungssystem)

• Relativ lange Dauer der GG-Einstellung und v.a. der Versuchsdurchführung

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Abbildungsverzeichnis:

• Folie 4 „Estersynthese“: http://www.versuchschemie.de/ptopic,105781.html• Folie 7 aus: http://www.seilnacht.com/Chemie/ch_ch3oh.htm und

http://de.wikipedia.org/wiki/Methanol• Folie 13: http://www.multimediachemieunterricht.uni-erlangen.de/versuche/v25.shtml• Folie 17: Brückl, Große, Preitschaft, Zehentmaier: elemente chemie 12, Ernst-Klett-Verlag,

Stuttgart 2011, Seite 30, Abbildung B2• Folie 19 und 20: verändert nach: http://w-hoelzel.de/extern/chemie/Basiskurs12-

13/01gleichgewicht/01StechheberversuchDiagramm-gross.jpg• Folie 22 „Offene und geschlossene Systeme“ http://www.seilnacht.com/Lexikon/tnglsyst.gif