Das Forum Junge Wissenschaft auf dem 4. German Pharm-Tox ... · Als Sprecher konnten wir Dr. Uwe...

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GESELLSCHAFTEN · DGPT 330 BIOspektrum | 03.19 | 25. Jahrgang Deutsche Gesellschaft für Experimentelle und Klinische Pharmakologie und Toxikologie e.V. (DGPT) Präsident: Prof. Dr. Thomas Wieland Universität Heidelberg Experimentelle Pharmakologie Ludolf-Krehl-Str. 13-17 68167 Mannheim Tel.: +49 621 383 71750 Fax +49 621 383 71751 E-Mail: [email protected] Geschäftsführer: PD Dr. med. Kurt Bestehorn Deutsche Gesellschaft für Experimentelle und Klinische Pharmakologie und Toxikologie e. V. Grafenberger Allee 100 40237 Düsseldorf Tel.: 0211-60069277 Fax: 0211-60069278 [email protected] Schatzmeister: Prof. Dr. med. B. H. Rauch Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald Institut für Pharmakologie Universitätsmedizin Greifswald Felix-Hausdorff-Str. 3 17487 Greifswald Tel.: 03834-86 56 50 Fax: 03834-86 56 31 Email: [email protected] Vorsitzender Deutsche Gesellschaft für Pharmakologie: Prof. Dr. Thomas Wieland Universität Heidelberg Experimentelle Pharmakologie Ludolf-Krehl-Str. 13-17 68167 Mannheim Tel.: +49 621 383 71750 Fax +49 621 383 71751 E-Mail: [email protected] Vorsitzender Deutsche Gesellschaft für Klinische Pharmakologie und Therapie e. V.: Prof. Dr. Dr. med Ingolf Cascorbi Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Campus Kiel Institut für Experimentelle und Klinische Pharmakologie Hospitalstr. 4 24105 Kiel Tel.: 0431-597 3500 Fax: 0431-597 3522 Email: [email protected] Vorsitzender Deutsche Gesellschaft für Toxikologie: Prof. Dr. Holger Barth Institut für Pharmakologie und Toxikologie Universitätsklinikum Ulm Albert-Einstein-Allee 11 89081 Ulm Tel. 0731-500-65503 Fax 0731-500-65502 [email protected] Mitgliederverwaltung: Deutsche Gesellschaft für Experimentelle und Klinische Pharmakologie und Toxikologie e.V. Grafenberger Allee 100 40237 Düsseldorf Tel.: 0211-600 692 77 Di. und Do. 9.00 bis 13.00 Uhr Fax: 0211-600 692 78 [email protected] DGPT-Homepage: www.dgpt-online.de DGPT-Bankverbindung: Mitgliedsbeiträge (als Kontoinhaber bitte DGPT ein- tragen!): Postbank Essen IBAN: DE93360100430036956432 BIC: PBNKDEFF Bitte nicht für die Zahlung von Tagungsgebühren verwenden! ó Wie schon in den vergangenen Jahren hat das Forum Junge Wissenschaft das Programm der diesjährigen Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für experimentelle und klinische Pharmakologie und Toxikologie aktiv mitge- staltet. Den Auftakt machte am Dienstag eine Vortrags- und Diskussionsrunde zum Thema „Publication 4.0 – Wie publizieren wir in der Zukunft?“, die mit drei hochkarätigen Spre- chern besetzt war. Prof. Dr. Horst Hippler, Prä- sident der Hochschulrektorenkonferenz und Chefunterhändler des DEAL Konsortiums, eröffnete die Runde und beschrieb die finan- ziellen Aufwendungen, welche die Wissen- schaftsgemeinschaft in Deutschland jedes Jahr für Publikationen tätigt. Anschliessend erläuterte er die Ziele des DEAL Konsortiums und gab einen Überblick über den Stand der aktuellen Verhandlungen mit dem Elsevier und dem Wiley Verlag. Dr. Christian Schulz von Elsevier verdeut- lichte im Gegenzug die Situation der Wis- senschaftsverlage vor dem Hintergrund global stetig wachsender Publikationszahlen. Beson- deres Augenmerk legte er auf aktuelle und zukünftige Konzepte, wie die Verlagsbranche mit neuen Technologien den massiven Anstieg an wissenschaftlichen Daten und Publikationen organisieren und auswerten will, und somit neue Angebote machen kann. Dr. Bernd Pulverer, Herausgeber des EMBO Journals, beschrieb den Aufwand und die damit verbundenen Kosten, die ein hochwer- tiger Reviewprozess erfordert und diskutier- te kritisch die Probleme, die sich durch eine Deckelung der Publikationskosten insbeson- dere für kleine Zeitschriften mit hohen Qua- litätsansprüchen ergeben werden. Weiterhin stellte er alternative Ansätze zum klassischen Peer-Review Verfahren vor, die durch Einsatz von künstlicher Intelligenz und von automa- tisierten Prozessen eine effizientere Analyse und Bewertung der großen Datenmengen ver- sprechen. In der anschliessenden Podiumsdiskussion wurde insbesondere die Frage behandelt, in wie weit die gegenwärtigen Belohnungssys- teme der Wissenschaftgemeinschaft falsche Anreize beim Publizieren setzen und wie die- se Problematik verbessert werden könnte. Für die wissenschaftliche Session entschied sich der Nukleus des Forums Junge Wissen- schaft für das Thema „organ-on-a-chip“ und traf auch damit eindeutig einen Nerv bei Phar- makologen und Toxikologen. Schon 15 Minu- ten vor Beginn der Session war kein Stuhl mehr frei, und viele mussten stehend die Vor- träge verfolgen. Was heißt „organ-on-a-chip“ eigentlich, und welcher Nutzen kann daraus resultieren? Es ist unzweifelhaft, dass 2D-Zellkultur- modelle eine Schlüsseltechnologie zum Ver- ständnis zellulärer Prozesse und auch Sub- stanzwirkungen auf Zellen aus unterschied- lichen Geweben darstellen. Allerdings wer- den die Limitationen zunehmend sichtbar, da beispielsweise systemische Effekte nicht dar- stellbar sind bzw. verschiedene Zelltypen Das Forum Junge Wissenschaft auf dem 4. German Pharm-Tox Summit 2019 in Stuttgart Wissenschaftliches Publizieren heute und in der Zukunft

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  • 330 GESELLSCHAFTEN · DGPT330

    BIOspektrum | 03.19 | 25. Jahrgang

    Deutsche Gesellschaft fürExperimentelle und KlinischePharmakologie und Toxikologie e. V.(DGPT)

    Präsident: Prof. Dr. Thomas WielandUniversität HeidelbergExperimentelle PharmakologieLudolf-Krehl-Str. 13-1768167 MannheimTel.: +49 621 383 71750Fax +49 621 383 71751E-Mail: [email protected]

    Geschäftsführer: PD Dr. med. Kurt BestehornDeutsche Gesellschaft für Experimentelle undKlinische Pharmakologie und Toxikologie e. V.Grafenberger Allee 10040237 DüsseldorfTel.: 0211-60069277Fax: [email protected]

    Schatzmeister: Prof. Dr. med. B. H. RauchErnst-Moritz-Arndt-Universität GreifswaldInstitut für PharmakologieUniversitätsmedizin GreifswaldFelix-Hausdorff-Str. 317487 GreifswaldTel.: 03834-86 56 50Fax: 03834-86 56 31Email: [email protected]

    Vorsitzender Deutsche Gesellschaft fürPharmakologie: Prof. Dr. Thomas WielandUniversität HeidelbergExperimentelle PharmakologieLudolf-Krehl-Str. 13-1768167 MannheimTel.: +49 621 383 71750Fax +49 621 383 71751E-Mail: [email protected]

    Vorsitzender Deutsche Gesellschaft für KlinischePharmakologie und Therapie e. V.: Prof. Dr. Dr. med Ingolf CascorbiUniversitätsklinikum Schleswig-Holstein Campus KielInstitut für Experimentelle und KlinischePharmakologieHospitalstr. 424105 KielTel.: 0431-597 3500Fax: 0431-597 3522Email: [email protected]

    Vorsitzender Deutsche Gesellschaft fürToxikologie: Prof. Dr. Holger BarthInstitut für Pharmakologie und ToxikologieUniversitätsklinikum UlmAlbert-Einstein-Allee 1189081 UlmTel. 0731-500-65503Fax [email protected]

    Mitgliederverwaltung:Deutsche Gesellschaft für Experimentelle undKlinische Pharmakologie und Toxikologie e. V.Grafenberger Allee 10040237 DüsseldorfTel.: 0211-600 692 77Di. und Do. 9.00 bis 13.00 UhrFax: 0211-600 692 [email protected]

    DGPT-Homepage:www.dgpt-online.de

    DGPT-Bankverbindung:Mitgliedsbeiträge (als Kontoinhaber bitte DGPT ein-tragen!):Postbank EssenIBAN: DE93360100430036956432BIC: PBNKDEFFBitte nicht für die Zahlung von Tagungsgebührenverwenden!

    ó Wie schon in den vergangenen Jahren hatdas Forum Junge Wissenschaft das Programmder diesjährigen Jahrestagung der DeutschenGesellschaft für experimentelle und klinischePharmakologie und Toxikologie aktiv mitge-staltet. Den Auftakt machte am Dienstag eineVortrags- und Diskussionsrunde zum Thema„Publication 4.0 – Wie publizieren wir in derZukunft?“, die mit drei hochkarätigen Spre-chern besetzt war. Prof. Dr. Horst Hippler, Prä-sident der Hochschulrektorenkonferenz undChefunterhändler des DEAL Konsortiums,eröffnete die Runde und beschrieb die finan-ziellen Aufwendungen, welche die Wissen-schaftsgemeinschaft in Deutschland jedesJahr für Publikationen tätigt. Anschliessenderläuterte er die Ziele des DEAL Konsortiumsund gab einen Überblick über den Stand deraktuellen Verhandlungen mit dem Elsevierund dem Wiley Verlag.

    Dr. Christian Schulz von Elsevier verdeut-lichte im Gegenzug die Situation der Wis-senschaftsverlage vor dem Hintergrund globalstetig wachsender Publikationszahlen. Beson-deres Augenmerk legte er auf aktuelle undzukünftige Konzepte, wie die Verlagsbranchemit neuen Technologien den massivenAnstieg an wissenschaftlichen Daten undPublikationen organisieren und auswertenwill, und somit neue Angebote machen kann.

    Dr. Bernd Pulverer, Herausgeber des EMBOJournals, beschrieb den Aufwand und diedamit verbundenen Kosten, die ein hochwer-tiger Reviewprozess erfordert und diskutier-

    te kritisch die Probleme, die sich durch eineDeckelung der Publikationskosten insbeson-dere für kleine Zeitschriften mit hohen Qua-litätsansprüchen ergeben werden. Weiterhinstellte er alternative Ansätze zum klassischenPeer-Review Verfahren vor, die durch Einsatzvon künstlicher Intelligenz und von automa-tisierten Prozessen eine effizientere Analyseund Bewertung der großen Datenmengen ver-sprechen.

    In der anschliessenden Podiumsdiskussionwurde insbesondere die Frage behandelt, inwie weit die gegenwärtigen Belohnungssys-teme der Wissenschaftgemeinschaft falscheAnreize beim Publizieren setzen und wie die-se Problematik verbessert werden könnte.

    Für die wissenschaftliche Session entschiedsich der Nukleus des Forums Junge Wissen-schaft für das Thema „organ-on-a-chip“ undtraf auch damit eindeutig einen Nerv bei Phar-makologen und Toxikologen. Schon 15 Minu-ten vor Beginn der Session war kein Stuhlmehr frei, und viele mussten stehend die Vor-träge verfolgen.

    Was heißt „organ-on-a-chip“ eigentlich, undwelcher Nutzen kann daraus resultieren?

    Es ist unzweifelhaft, dass 2D-Zellkultur-modelle eine Schlüsseltechnologie zum Ver-ständnis zellulärer Prozesse und auch Sub-stanzwirkungen auf Zellen aus unterschied-lichen Geweben darstellen. Allerdings wer-den die Limitationen zunehmend sichtbar, dabeispielsweise systemische Effekte nicht dar-stellbar sind bzw. verschiedene Zelltypen

    Das Forum Junge Wissenschaft auf dem 4. GermanPharm-Tox Summit 2019 in Stuttgart

    Wissenschaftliches Publizieren heute und in der Zukunft

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    innerhalb eines Organs jeweils nur solitärbetrachtet werden können. An diesen Punk-ten ist der Tierversuch natürlich immer nochdie Methode der Wahl, allerdings nimmt mandabei wiederum den Nachteil eines nicht-humanen Systems in Kauf. 3D-Zellkulturmo-delle, insbesondere gekoppelte Systeme auszwei oder mehr verschiedenen Gewebenscheinen eine attraktive Brückentechnologiezwischen Modellorganismen und klassischer

    2D-Zellkultur zu sein, insbesondere auch alsTeil der 3R-Strategie (Refine-Reduce-Replace).Hierbei versucht man die Funktion einesOrgans oder Gewebes möglichst realistisch in vitro nachzustellen. So existieren Ansätzefür die Leber-, Lunge-, Niere-, Darm- oder auchdas Herz-auf-einem-Chip. Schafft man es, sol-che Organe aus humanen Zellen stabil aufeinem mikrofluidischen Chip zu etablieren,hat man die Möglichkeit relativ schnell ver-

    schiedenste Endpunkte an diesen Modellen,etwa im Rahmen einer Wirkstoffforschung,zu testen.

    Als Sprecher konnten wir Dr. Uwe Marx(TissUse GmbH), Prof. Dr. Peter Loskill(Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- undBioverfahrenstechnik IGB) und Prof. Dr. Ste-fan Liebau (Universität Tübingen) gewinnen.

    Uwe Marx startete in die Session mit einemaußergewöhnlich spannend illustrierten Vor-trag über die Idee von „organ-on-a-chip“ bishin zu „multi-organ-on-a-chip“ und zur Visiondes „human-on-a-chip“. Letzterer soll einmaldie Notwendigkeit von Tierversuchen deut-lich reduzieren und theoretisch sogar rele-vante Daten der klinischen Phase 1 und 2 vor-wegnehmen können.

    Peter Loskill präsentierte neben neuenMethoden zur Etablierung von Organen übereine rotierende Scheibe, vergleichbar einerCD in einem DiscMan, auch das „Retina-on-a-chip“ Model, an welchem er gemeinsam mitStefan Liebau arbeitet. Die Motivation für einsolches System ist, dass Millionen von Men-schen von Augenkrankheiten betroffen sind,ohne dass es effiziente Behandlungsmög-lichkeiten für diese gäbe. Hier fehlte bisherein in vitro Modelsystem, das die physiologi-sche in vivo Struktur und Funktion desmenschlichen Auges hinreichend gut abbil-det, um valide Testungen für potentielle Wirk-stoffe durchführen zu können. Das „Retina-on-a-chip“ System hat laut Peter Loskill undStefan Libau großes Potential zur Identifizie-rung von pharmakologischen Zielstrukturen.

    Es war sehr spannend zu hören, welchehohe Kraft an Selbstorganisation Zellen indiesen artifiziellen Umgebungen aufweisenund wie stabil ein letztlich etabliertes Organüber viele Monate „intakt“ gehalten werdenkann.

    Zweifelsohne scheinen die technischenHürden noch sehr hoch und die Systeme mitso vielen Variablen ausgestattet zu sein, dasseine reproduzierbare Testung und Transla-tion hier getroffener Erkenntnisse auf die kli-nische Situation noch in weiter Ferne liegen.Der Einblick und die Zuversicht der Vortra-genden im Nachgespräch mit manchem Teil-nehmer der Session sorgte für ein reges Inter-esse an der Technologie. Insgesamt schafftenunsere Sprecher es zu vermitteln, dass dieZukunftsmusik der vorgestellten Systeme inmanchem Anwendungsbeispiel schon heutehörbar ist.

    Traditionell wurde das wissenschaftlicheProgramm des Forum Junge Wissenschaftdurch eine Abendveranstaltung abgerundet,Das Siegerteam des Pubquiz beim gemeinsamen Abend im Café Félix in Stuttgart

    Das Thema „Organ on Chip“ stieß auf allergrößtes Interesse bei Pharmakologen und Toxikologen

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    die am Dienstag direkt im Anschluss an dieMitgliederversammlungen im Café Félix statt-fand. Wie schon in den vergangenen Jahrenwar auch diese Veranstaltung des Forumsdeutlich überbucht und scheint zudem zuneh-mend auch bei den arrivierteren Pharmako-logen und Toxikologen an Popularität zugewinnen. Neben gutem Essen und Geträn-ken wurde das gemütliche Beisammenseindurch ein wissenschaftliches Pubquiz abge-

    rundet. Leider musste dieses Jahr der geplan-te Science-Slam mangels Teilnehmern aus-fallen. In die Bresche sprang glücklicherweiseProf. Dr. Siegfried Schäfer mit einem heite-ren und sehr persönlichen Vortrag über dieVerantwortung der Jugend. Zusammen mitProf. Dr. Holger Barth ist er Stifter des Schä-fer-Barth Awards, der nun im nächsten Jahrauf die erfolgreichsten Science-Slammer war-tet.

    Alles in allem war es wieder eine gelunge-ne Tagung, auf der sich gezeigt hat, wie aktivder wissenschaftliche Nachwuchs in Phar-makologie und Toxikologie ist. ó

    Für das Forum Junge Wissenschaft berichtenChristoph Klenk (Zürich) und Sebastian Hon-nen (Düsseldorf)www.dgpt-online.de/forum-junge-wissenschaftwww.facebook.com/FjW.DGPT

    ó Am 28.02.2019hat Herr Prof. Dr.Heinrich Kilbingersein achtzigtes Le -bensjahr vollendet.Dazu gratuliert Ihmdas Institut für Phar-makologie der Uni-

    versitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und die Deutsche Gesell-schaft für Experimentelle und Klinische Kli-nische Pharmakologie und Toxikologie –DGPT – ganz herzlich.

    Herr Prof. Dr. Kilbinger wurde in Monta-baur geboren und hat in Kölbingen, Monta-baur und Oberlahnstein die Schule besucht.1958 erhielt er sein Abiturzeugnis vom Gym-nasium Oberlahnstein. Herr Prof. Dr. Kilbin-ger hat in Erlangen Pharmazie (1961-1965)und in Erlangen, Montpellier und MainzMedizin (1964-1969) studiert. 1970 erfolgteseine Promotion zum Dr. med. in Mainz. 1975habilitierte sich Prof. Dr. Kilbinger mit derSchrift „Die Wirkungen von muskarinartigenSubstanzen und von Atropin auf die Abgabevon Acetylcholin aus dem Auerbachschen Ple-xus des Meerschweinchenileums“ für Phar-makologie und Toxikologie in Mainz.

    Herr Prof. Dr. Kilbinger absolvierte For-schungsaufenthalte am Département de Phar-macologie in Paris (1972) und am Max-Planck-Institut für Biophysikalische Chemie, Abt.Neurochemie, in Göttingen (1976). Herr Pro-fessor Dr. Kilbinger wurde 1978 auf eine C3-Professur in Mainz berufen und war bis zuseinem Ausscheiden 2004 Leiter der Abtei-

    lung für Neuropharmakologie am Institut fürPharmakologie der Johannes-Gutenberg-Uni-versität Mainz. 1992 erfolgte der Ruf auf eineC4-Professur für Pharmakologie und Toxiko-logie an der TU Braunschweig, den Herr Prof.Kilbinger jedoch nicht annahm. Von 1997-2001 war Herr Prof. Kilbinger Geschäftsfüh-render Leiter des Instituts für Pharmakolo-gie der Johannes-Gutenberg-UniversitätMainz.

    Der Schwerpunkt der Forschung von HerrnProf. Dr. Kilbinger lag im Bereich der Neu-ropharmakologie. Dabei hat er intensive Stu-dien zur Pharmakologie des autonomen Ner-vensystems und der gastrointestinalen Moti-lität durchgeführt. Diese Forschungsergeb-nisse publizierte Herr Prof. Dr. Kilbinger inmehr als 95 wissenschaftlichen Arbeiten, diein hoch angesehenen internationalen Jour-nalen mit Gutachter-System erschienen (über4800 Zitierungen). Die international beach-tete Forschung von Prof. Dr. Kilbinger führteauch zu mehreren langjährigen Kooperationwie mit Dr. med. habil. Andrzej Kleinrok (Uni-versität Lublin, Polen), Prof. Dr. Gianluigi D’Agostino (Universität Pavia, Italien) undJohn Fozard (Senior Scientist bei Novartis).

    Herr Prof. Dr. Kilbinger war Gutachter fürnationale und internationale Journale undEditor des British Journal of Pharmacologyund des Naunyn-Schmiedeberg’s Archives ofPharmacology. Ebenso war Herr Prof. Dr. Kil-binger Gutachter für das Bundesinstitut fürArzneimittel und Medizinprodukte.

    Herr Professor Dr. Kilbinger ist und warMitglied in nationalen (z.B. DGPT) und inter-

    Zum 80. Geburtstag

    Prof. Dr. Heinrich Kilbinger, Mainz

    nationalen (z.B. IUPAHR) pharmakologischenGesellschaften. Er war viele Jahre einer derOrganisatoren der Frühjahrstagung der DGPTin Mainz. In den Jahren 2012 bis 2018 betreu-te Herr Prof. Dr. Kilbinger auch das Archivder DPGT. Im Rahmen der beginnendenZusammenarbeit des Landes Rheinland-Pfalzmit Ruanda verbrachte Herr Prof. Dr. Kilbin-ger in den 80iger Jahren einen längeren Auf-enthalt in Ruanda.

    In der Lehre hat Herr Prof. Dr. Kilbinger inMainz die gesamte Breite des Fachs Pharma-kologie vertreten. Er war Unterrichtsbeauf-tragter des Instituts für Pharmakologie inMainz und Mitglied der Fachkommission derDGPT für die Weiterbildung zum Fachphar-makologen. Ebenso hat Herr Prof. Dr. Kilbin-ger als Erasmus Beauftragter den Studieren-denaustausch der Universität Mainz mit derUniversität Dijon lange Jahre organisiert unddie Studierenden betreut.

    Das Institut für Pharmakologie der Uni-versitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und die DGPT wünschenHerrn Prof. Dr. Kilbinger viele weitere Jahrebei guter Gesundheit. ó

    Hartmut Kleinert, Mainz und Thomas Wie-land, Mannheim

    Für das Institut für Pharmakologie der Uni-versitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz: Prof. Dr. Hartmut KleinertFür die DGPT: Prof. Dr. Thomas Wieland

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    245_Editorial246-247_Inhalt_0319248_253_Nachrichten_0319254-257_W_Seybold258-260_W_Drescher261-263_W_Wildner264-267_W_Bohnert268-270_W_Nowack271-273_WM_Graumann274_Titel_Special_0319275-277_S_Endres278-281_S_Graaf282-284_S_Urban285-287_Herstellernachweis_0319288-295_JC_0319296-297_WI_aktuell_0319298-299_AuP_Banczyk300-302_AuP_Olsson303-305_AuP_BASF306-307_Produkte_0319308-335_Gesellschaften_0319336-337_Biot_News_Kommentare_0319338-339_Biot_Grossmann340_Preis_KKK_Pausch341_Preis_KKK_Mall342-343_Preis_KKK_Wille344-345_Preis_KKK_Maser346-347_KKK_Grau348-349_KKK_Kilger350-351_KKK_Bommer352-353_Buecher_0319354-355_Termine_0319356_ImSpektrum_0319