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Das iranische Kernprogramm

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LEU (low enriched uranium): Anteil an U-235

maximal 20 %. Zur Energieproduktion reicht ein

Anreicherungsgrad von 3,5 % Kein Waffenbau mit LEU möglich

HEU (high enriched uranium): Anteil an U-235 größer als 20 %. Bombenbau möglich.

Kategorisierung von Uran laut IAEA

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Plot von kritischer Masse i.A. Anreicherungsgrad

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Iranische Kernanlagen

Anlagen für Anreicherung von Uran Natanz Komerzanlage Natanz Pilotanlage Fordow Anreicherunganlage

Plutoniumanlagen Reaktor in Arak Reaktor in Bushehr

Uranmine

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Natanz kommerzielle Anlage

47 000 Centrifugen Ziel: Sie bis 2015

vollständig zu installieren Produktion von LEU Bis August 2012: 6876 kg

5% LEU Ausreichend Material für

5 Atomwaffen Weiteranreichung würde

hier einfach von der IAEA zu entdecken sein

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Natanz Pilotanlage

Anreicherung bis 20% Bis August 2012: 124 kg 20% U-235 Herstellung von Material für Forschungsreaktor

in Teheran Versuche um bessere Zentifugen zu

entwickeln, um Produktiongeschwindigkeit zu erhöhen

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Fordow Anreicherungsanlage

Heute: 2000+ Zentrifugen

Plan: 3000 Zentrigugen Eröffnet: Dezember 2011 65 kg 20% HEU Geheimer Aufbau Unterirdischer Komplex Anlage zur

medizinischen Isotopenproduktion

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Weitere Anreicherung und Verarbeitung

2009 war geplant 10 Zentrifugenanlagen zu bauen

Dies ist offiziell 2012 wieder bestritten worden 215 kg 20% U in UF

6 gebraucht um genug

Material für eine Waffe zu haben Umwandlung von Uranoxid zu UF

6 in

Tunnelanlagen bei Esfahan

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Plutoniumanlagen

2003: Plutioniumseparationexperimente Frühestens 2016 genug Material um eine

Atomwaffe zu bauen.

Gründe für Plutoniumproduktion laut Iran: Forschungsgrunde Medizinische Isotopenherstellung Zivile Nutzung für Energie gewinnen

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Reaktor in Arak

Schwerwasserreaktor Ersatz von Tehran

Forschungsreaktor Abfall mit mehr Pu als

Lichtwasserreaktor Dieses Jahr erwartet

Anfang von Betrieb

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Reaktor in Bushehr

1 GW Kernkraftwerklichtwasserreaktor

1975 – gekauft vom deutschen Lieferant

1979 – Revolution

1995 – Russland hilft mit Betriebsetzung

2005 – Russland liefert Brenstoff bis 2015

2012 - 75% Leistung

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Uranmine

Unterirdische Mine und Grube an der Oberfläche in Bandar Abbas

Jetzt im Betrieb Es gibt Versuche andere Gruben bzw. Minen

zu erschließen IAEA: Genug Material für Aufbau von 250-300

Kernwaffen

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Kernwaffentechnik

zwei Arten von Fissionsbomben:

→ KanonenrohrprinzipUnterkritisches HEU-Material wird auf unterkritisches Target geschossen, um überkritische Masse zu erzeugen

→ Implosionsprinzip- verwendbar mit Pu-240, U-235, sowie Legierungen- konventioneller Sprengstoff komprimiert Material innerhalb eines Neutronenreflektierenden Körpers

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spezielle Typen von Kernwaffen

„schmutzige Bombe“

- konventionelle Bombe, die radioaktive Isotope großräumig verteilen soll

- benötigt nicht zwangsläufig Anreicherung

→ Spaltabfälle reichen aus

- besonders für Terrorismus attraktiv

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Spezielle Typen von Kernwaffen

H-Bombe

- basierend auf Kernfusionsreaktion

- deutlich größer, stärker, komplizierter, teurer

→ für Iran vermutlich uninteressant

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Ablauf einer thermonuklearen Reaktion

1. nukleare Kettenreaktion (0-10-6 s)

2. Feuerball- Druckwellenbildung (- 0,1 s)

3. Ausbreitung der Druckwelle (-10 s)

4. Bildung der Pilzwolke (~ Minuten)

5. Ausbreitung der Wolke, Fallout (- Monate)

→ hängt aber auch von Klima-, Landschaftsbedingungen, Explosionshöhe und Sprengkraft ab

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Hiroshima-Bombe: 13 kT

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Hiroshima-Bombe: 13 kT

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Hiroshima-Bombe: 13 kT

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3 Mögliche Szenarien

1. Der Iran möchte die Kernenergie lediglich zivil nutzen.

2. Der Iran möchte die Möglichkeit besitzen eine Atombombe in absehbarer Zeit herstellen zu können, baut aber keine.

3. Der Iran möchte Atombombenarsenal aufbauen.

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3 Mögliche Szenarien

1. Der Iran möchte die Kernenergie lediglich zivil nutzen.

2. Der Iran möchte die Möglichkeit besitzen eine Atombombe in absehbarer Zeit herstellen zu können, baut aber keine.

3. Der Iran möchte Atombombenarsenal aufbauen.

Szenarien aus physikalischer Sicht nicht trennbar denn:

- Anreicherungsanlagen lassen sich auch Nutzen um HEU zu produzieren

- HEU lässt sich auch für zivile Zwecke nutzen (z. B. Forschungsreaktor)

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3 Mögliche Szenarien

1. Der Iran möchte die Kernenergie lediglich zivil nutzen.

2. Der Iran möchte die Möglichkeit besitzen eine Atombombe in absehbarer Zeit herstellen zu können, baut aber keine.

3. Der Iran möchte Atombombenarsenal aufbauen.

Szenarien aus physikalischer Sicht nicht trennbar denn:

- Anreicherungsanlagen lassen sich auch Nutzen um HEU zu produzieren

- HEU lässt sich auch für zivile Zwecke nutzen (z. B. Forschungsreaktor)

-> Kernenergie ist eine dual-use Technologie

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Geschichte des iranischen Atomprogramms

- Entstand zu Zeiten des Schahs Pahlave in 1950er Jahren- weder die USA noch seine Alliierten hatten Bedenken bei nuklearer

Forschung und Entwicklung Irans- wurde vom Westen beim Aufbau zum zivilen Zwecke unterstützt- friedliche Charakter des Programms schien nach Irans Beitritt zum

NVV gesichert- Anfang 1970er Jahre ermutigte US-Praesident Nixon Iran als

potenzieller Sicherheitspartner im Mittleren Osten zur Ausweitung eigener Nuklearambitionen

- mit Sturz des Schahs und der Islamischen Revolution 1979 endete die westliche Unterstuetzung des iranischen Atomprogramms

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Konflikt um das iranische Atomprogramm

- 2002 Konfliktausbruch: Iran habe Anlagen zur Urananreicherung und Schwerwasserproduktion, ohne die IAEO zu unterrichten, errichtet

- Beschuldigung, Iran habe unzureichend mit IAEO kooperiert -> Aspekte des iranischen Atomprogramms unbekannt, Besorgnis ueber nicht ausschliesslich zivilen Charakters

- Iran beharrt trotz Ueberweisung zum UN-Sicherheitsrat im Jahr 2006 und den Sanktionspaketen auf sein Recht zur zivilen Nutzung von Kernenergie nach dem NVV

- Sanktionen umfassen Transaktionsverbote im Bankwesen, Exportverbote von Öl, Gas und bestimmten Metallen für den Schiffsbau sowie für industrielle Computersoftware und „Dual-Use“-Chemikalien

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Aktuelle politische Verhältnisse im Iran

- religiöser Führer Khamenei besteht auf das Recht Irans Nuklearenergie zivil zu nutzen und versucht durch Tauschhandel mit Indien, Pakistan, China und Uruguay die Sanktionen zu „umgehen“

- Ahmadinedschad gab bekannt, dass einige Bereiche des Staatshaushalts Kürzungen von bis zu 25 Prozent hinnehmen müssten

- Ahmadinedschad wird öffentlich von der konservativen Fraktion um Staatsoberhaupt Khamenei für seine Wirtschaftspolitik kritisiert und für die Misere des Landes verantwortlich gemacht

- Ahmadinedschad redet vom gezielten Wirtschaftskrieg und sieht Wirtschaftsreformen durch Khamenei und seinen Hardlinern geblockt

- iranische Revolutionsgarden nehmen seit Protestdemonstrationen gegen Präsidentschaftswahl 2009 zentrale Rolle in der Unterdrückung und Verfolgung der Opposition ein und bestimmen nahezu den gesamten Handel mit und ist der größte Unternehmer des Landes, so dass dessen Monopolstellung gestärkt ist

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Aktuelle politische Verhältnisse - Verhandlungen zwischen der 5+1-Gruppe

und dem Iran haben bisher zu keinen konkreten Ergebnissen geführt

- EU hatte bislang im Gegensatz zu den USA den Einsatz von Militär ausgeschlossen

- Russland kann durch gute Kontakte sowohl mit Iran, Irans politischen Gegnern im Westen und zu Israel bei Bedarf die Vermittlerrolle übernehmen und seine eigenen Interessen durchsetzen

- Ziel internationaler Gemeinschaft: Aufstieg Irans zu einer atomaren Gefahr zu verhindern

- Wirksamkeit von Zwangsmaßnahmen gegen Iran ist insoweit fraglich, als das die wirtschaftlichen und geopolitischen Interessen vieler Staaten betroffen und langfristig schwer durchzusetzen sind

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Situation innerhalb der iranischen Gesellschaft

• Sanktionen des UN-Sicherheitsrats, der EU und der USA, die Iran im Atomstreit zum Einlenken zwingen sollen, verschärfen die Not

• weitgehende wirtschaftliche Isolation des Landes, der Devisenmangel und die Inflation haben schwerwiegende Auswirkungen für die Bevölkerung

• Viele Iraner befürworten zwar grundsätzlich das Atomprogramm, stehen den damit verbunden Kosten aber kritisch gegenüber

• Schwierigkeiten, Nachteile und der Druck, die aufgrund des Atomprogramms auf dem Iran lasteten, hätten ein akzeptables Limit überschritten

• Bevölkerung habe von Anfang an kein Mitspracherecht in der Atomfrage gehabt

• entgegen der Machthaber, wünscht sich offene Gesellschaft Zäsur der iranisch-amerikanischen Beziehungen herbei

• breite Mittelschicht, die zumeist aus Oppositionellen und Intellektuellen besteht, leidet unter den Sanktionen

• große Unsicherheit in der Bevölkerung und zunehmende Unzufriedenheit mit der Regierung

• Demonstrationen und gewaltsamen Zusammenstößen mit den Sicherheitskräften

• Prognose: Wirtschaftskollaps und Aufstand der hungernden Bevölkerung

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1. Militärschlag

Gründe:

Verhinderung weiterer Proliferation

Verhinderung eines Erstarken des Irans in der Region

Verhinderung von Wettrüsten in der Region

Klare internationale „Red Line“-Ziehung (Abschreckung für potentielle Atombombenbauer)

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2 Optionen:

Invasion (regime change)

Folgen durch terroristische Verbindungen des Irans, Folgen für die Region, Kapazitäten USA

Gezielte Zerstörung der Nukleartechnologie

Zerstörung der Kapazitäten durch Luftschläge

Sicherer Rückschlag, aber möglicherweise nur zeitliche Lösung

Potentiell beteiligte Länder

Israel ohne Hilfe USA (bunkerbrechende Bomben) nicht in der Lage die Anlagen zu Zerstören -> Israel hat betont selbst bei einer zivilen Nutzung militärisch eingreifen zu wollen

Invasion nur durch USA → Exitplan!!

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Durch neuen Verteidigungsminister Chuck Hagel in USA und wahrscheinlich zentristischerer Regierung in Israel scheint diese Option weniger wahrscheinlich geworden zu sein.

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Technologische und militärische Aspekte

Konventionelle und ABC Waffen

Asymmetrische Kriegsführung Irans

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2. Sanktionen und Drohungen

Gründe:

Abschreckung für potentielle Atombombenbauer

Schwächung der wirtschaftlichen Kapazitäten Irans

Hoffnung auf wiedererstarken der Protestbewegung (regime change von innen)

Erfolg? -> bisherige Sanktionen scheinbar nicht erfolgreich

Kontraproduktiv? -> Inwieweit zwingt dies Iran nicht dazu Atomwaffen anzustreben, obwohl sie eigentlich nicht gewollt sind, bzw. zu einem Falkenkurs und stärkt die Hardliner

Möglichkeit der Vorbereitung von 5 um Verhandlungsposition zu stärken

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3. Spionage und Sabotage

Erfolg? -> Nur Verzögerung der Problematik

Möglichkeit parallel zu 2

Kontraproduktiv zu 5 (Aufbau von Misstrauen)

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4. diplomatische Lösung

Auslotung der gemeinsamen Interessen Irans und der USA (bzw. Israel) in der Region

--> Interessengleichgewicht/ Koexistenz in reglementiertem Rahmen möglich?!

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5. Passiv bleiben

a) status quo ungewiss, wird akzeptiert Ungewissheit über weiteres Vorgehen des Iran Verhandlungen mit Iran möglich?

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5. Passiv bleiben

b) Bombe wird akzeptiert Iran: fühlt sich als ernst genommener Partner

--> Kooperation statt Konfrontation? USA/ Israel: Sicherheitsrisiko --> weiteres

Vorgehen ohne deutsche Bündnispartner?

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5. passiv bleiben

c) Anreicherung als Drohpotential wird akzeptiert

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Problem

beide Lösungen sind sehr unwahrscheinlich, da Israel auf jeden Fall und die USA sehr wahrscheinlich eine Strategie der Akzeptanz des iranischen Vorgehens ablehnen werden. Je nach Ausgestaltung kann es zu einem Bruch des Bündnisses D-USA-I kommen

Aber nachhaltige Lösung über diplomatischen Weg deutsches Interesse --> Vermittlerrolle Deutschlands zwischen USA, Israel, Iran, Russland

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Konventionelle Fähigkeiten Irans und Israels

- Indikatoren: Verteidigungsausgaben, Anzahl und Technologie der Streitkraefte, Umfang und Status von ABC-Waffen sowie Raketen als dessen Traegersysteme

- Israel verfuegt ueber hoehere Verteidigungsausgaben als Iran

- numerische Ueberlegenheit Irans ueber Anzahl von Streitkraeften Israels

- qualitative Vormachtstellung Israels im Nahen Osten (starke Luftwaffe): Zugang zu modernen Technologie durch die USA

- Iran war zu Zeiten des Schahs eine modernere Militaermacht als heute, konnte sich nach dem Iran-Irakkrieg aufgrund fehlendem Zugang kaum technologisch modernisieren

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MVW Irans und Israels- Israel ist die einzige, wenn auch nicht

offiziell erklaerte, Atommacht im Nahen Osten, verfuegt ueber 80 bis 100 einsetzbare Sprengkoepfe

- die mit dem iranischen Atomprogramms verfolgten Intentionen sind ungewiss

- Israel verfuegt ueber die Kapazitaeten zum Bau von biologischen und chemischen Waffen

- Wahrscheinlichkeit, dass Iran biologische und chemische Waffen besitze, wird als gering eingeschaetzt, aber tatsaechliche Umfang und Status dieser Programme sind unbekannt; Iran behauptet, es habe chemische Waffen zerstoert und habe kein Interesse am Bau von biologischen Waffen

- die iranische Rakete Shahab III umfasst mit ihrer Reichweite Israel komplett, waehrend die israelische Rakete Jericho II mit ihrer Reichweite Iran nur teilwiese umfasst; beide streben nach Mittelstreckenraketen (Jericho III mit einer Reichweite von 4800 km ist potenziell einsatzfaehig, waehrend Iran noch in der Testphase seiner Raketen bis zu 2500 km ist)

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Militärischen Fähigkeiten der USA

- USA hat weltweit die militaerische Vormachtstellung, verfuegt ueber Interkontinentalraketen und hat weltweit seine Raketen stationiert

- SIPRI schaetzt die einsetzbaren Sprengkoepfe der USA im Jahr 2011 auf 2150, hat 2750 als Reserve und 3100 sind zur Abruestung markiert

- USA hat die Produktion von biologischen Waffen eingestellt und baut chemische Waffen ab

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Geostrategische Rolle von Oel im Konflikt

- Iran ist aufgrund seiner geografischen Lage eine potentielle Bedrohung für den Schiffverkehr im Golf sowie im Golf von Oman

- Strasse von Hormus ist von strategische Bedeutung, ist Nadeloehr fuer Oellieferungen aus dem Nahen Osten

- Der Golf umfasst 715 Milliarden Tonnen von Ölreserven, was mehr als die Hälfte der weltweiten Ölreserven ausmacht

- Iran verfuegt ueber 137.6 Mrd. Tonnen Oelreserven und liegt damit weltweit auf Platz drei, waehrend die USA nur ueber 28.4 Mrd. Tonnen Oelreserven verfuegt

- Befuerchtung, Iran koenne aufgrund seiner geografischen Lage und militaerischen Faehigkeiten Strasse von Hormus blockieren

- Als ein Hauptlieferer im Nahen Osten sind die Öl- und Gasexporte von den Sanktionen am stärksten betroffen

- Russland ist in Folge des iranischen Öl- und Gas-Embargo zu Europas wichtigstem Energielieferanten aufgestiegen

- China sieht in Iran einen sicheren Energiezufuhrpartner und lässt sich nicht von internationalen Abkommen abschrecken

- Trotz 50-prozentiger Einbrüche des weltweiten Exports iranischen Öls stiegen Chinas Ölimporte aus Iran im letzten Jahr auf 19 Prozent

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Literatur

http://www.bpb.de/themen/NUWUM4,0,Irans_umstrittenes_Atomprogramm.htmlhttp://www.frieden-sichern.de/?id=860&tx_ttnews[tt_news]=1275http://www.frieden-sichern.de/news01.html?&no_cache=1&tx_ttnews[tt_news]=1186&cHash=10424401a4a8e1f826f304e0a0862733http://www.transparency-for-iran.org/politik/im-atomkonflikt-die-bevolkerung-hat-nichts-zu-sagenNTI - Nuclear Threat InitiativeThe Military Balance 2012ArmscontrolSIPRI