Das Kapital - Band 1- Zusammenfassung Gegenstandpunkt

40
  Der kapitalistische Reichtum und seine Produktion Zusammenfassung der wesentlichen Argumente aus: Das Kapital Karl Marx, I. Band

Transcript of Das Kapital - Band 1- Zusammenfassung Gegenstandpunkt

Page 1: Das Kapital - Band 1- Zusammenfassung Gegenstandpunkt

5/12/2018 Das Kapital - Band 1- Zusammenfassung Gegenstandpunkt - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/das-kapital-band-1-zusammenfassung-gegenstandpunkt 1/40

 

 

Der kapitalistische Reichtum und seine Produktion 

Zusammenfassung der wesentlichen Argumente aus:

Das Kapital

Karl Marx, I. Band

Page 2: Das Kapital - Band 1- Zusammenfassung Gegenstandpunkt

5/12/2018 Das Kapital - Band 1- Zusammenfassung Gegenstandpunkt - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/das-kapital-band-1-zusammenfassung-gegenstandpunkt 2/40

 

~ 2 ~

1. Kapitel: Die Ware

Gegenstand

Der Reichtum der modernen bürgerlichen Gesellschaft und seine Produktion.

 Das ist keine Selbstverständlichkeit. Dogma heutiger Ökonomie: Knappheit.   Diese als unökonomische Voraussetzung gefaßt. Ökonomie erscheint so als Lösung desKnappheitsproblems. Tautologischer Beweis aus Existenz von Ökonomie mit Preis, Geld, Löhnenund Zins..., welchselbige es bei Überfluß nicht gäbe. So ist kapitalistische Ökonomie prinzipiell als

 Dienst an der Gesellschaft eingeführt.  Abgeleitet aus quantitativer Maßlosigkeit des menschlichen Bedürfnisses, im Verhältnis zu welcher notwendig Mangel an Mitteln herrschen soll. Darin: Abstraktion vom bestimmten Inhalt des

  Bedürfnisses, worin auch Maß für Befriedigung. Praktisch widerlegt in Schaffung von (neuen)  Bedürfnissen durchs Kapital. Grundlage der Ideologie: das praktische „Mißverhältnis“ von Bedürfnissen und beschränkten Mitteln bei der Mehrheit - dank Lohn als Kosten im Verhältnis zum Reichtum, dem gedient wird: Gewinn.

 Der Gebrauchswert (GW):

Die Nützlichkeit einer Sache hat ihren Grund in deren Eigenschaften. Ihre Bestimmtheit macht siezu Mitteln von je besonderen Bedürfnissen. Daher Inkommensurabilität der Gebrauchswerte sowieder auf sie bezogenen Bedürfnisse.Gegen Nutzentheorie, welche die Nützlichkeit von den Dingen trennt und „das Bedürfnis“ als

  Abstraktion von je besonderem Inhalt kreiert. Und in der Präferenztheorie die (quantitative)Vergleichbarkeit von GWen und Bedürfnissen postuliert. So wird aus Zwang zum Sich-Einteilen einFreiheitsakt von Nutzenoptimierern. 

Der Tauschwert (TW) bzw. Wert:

Das quantitative Verhältnis beruht auf qualitativer Gleichsetzung unterschiedlichster Dinge. Das„gemeinsame Dritte“, der Wert, ist weder eine Eigenschaft, die aus dem GW bzw.Bedürfnisstandpunkt kommt, noch eine bloß theoretische Abstraktion.Die praktizierte Abstraktion enthält Gegensatz gegen GW und damit Bedürfnisbefriedigung. DieBewährung als Wert im Austausch ist die Bedingung, ohne welche kein GW in die Hand desInteressenten gerät. Dass der Wert von jedem Atom GW „absieht“, heißt, dass dieser nicht zählt.Der Gebrauchswert ist gleichgültiges Material des Werts: „bloßer Träger“. Solche Gleichgültigkeitbedeutet kein Ergänzungsverhältnis bzw. wechselseitiges Mittelverhältnis, vielmehr Negation. DieEinheit dieses Gegensatzes in der Ware ist die Härte: Ohne GW kein Wert bedeutet umgekehrt:ohne Wert-Preis-Realisierung im Austausch kein Zugang zu Lebensmitteln!

Von wegen: „Nützlichkeit“ sei die „allgemeine Eigenschaft“ der diversen GWe. Was bleibt denn an  Nutzen, wenn von diesem, der nur durch die stofflichen Bestimmtheiten der Sachen existiert,abstrahiert ist? Kein Gramm nützlicher Beziehung auf Bedürfnis. 

  Die willkürliche Gleichsetzung d. h. Abstraktion auf abstrakte Nützlichkeit ist eine falsche,idealistische Denkoperation, mit der die reelle Reduktion auf Wert geleugnet und dasTauschverhältnis seiner Objektivität beraubt wird. Der subjektive Bezug auf die nur per Tausch zurealisierende Aneignung der Sachen („Wertschätzung“) soll die Identität des Werts konstituieren.

 Absurdität dieser „Wertbestimmung“ zeigt sich daran, dass aus Nützlichkeit nie und nimmer einspezielles quantitatives Verhältnis resultiert: Unterschiedlicher Nutzen ist inkommensurabel. Wiesollen Grundnahrungsmittel z. B. (soundso viel) weniger „wertvoll“ für Bedürftige sein alsFahrräder oder Häuser?! 

Page 3: Das Kapital - Band 1- Zusammenfassung Gegenstandpunkt

5/12/2018 Das Kapital - Band 1- Zusammenfassung Gegenstandpunkt - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/das-kapital-band-1-zusammenfassung-gegenstandpunkt 3/40

 

~ 3 ~

Die Quelle des Werts:

ist die Arbeit als abstrakt-menschliche, d. h. als Abstraktion von ihrem besonderen Inhalt undZweck, der sie als nützliche ausmacht. Als Mittel für Bedürfnisbefriedigung zählt sie nicht, sofernfür den Wert bzw. Tausch produziert wird - findet sie also auch gar nicht statt.Die konkrete Arbeit ist bloße Voraussetzung dafür, daß das Arbeitsprodukt zum Tausch gelangt,welches Nicht-GW für den Produzenten ist.

Wie der Wert der Arbeitsprodukte ist auch die identische Qualität der Arbeit, die sie als Wertquelledarstellt, keine willkürliche Abstraktion, sondern der Maßstab, der praktisch an ihr geltend gemacht wird. Die Praxis der Arbeit belegt  die Wahrheit des Marx'-Schlusses auf abstrakte - Arbeit aus derGleichsetzung der Arbeitsprodukte.Wo's um TW (Geld) geht als Zweck der Arbeit, spielt Vorliebe, Tradition eines speziellenGewerbes keine Rolle. Produktionszweigwechsel bzw. Mobilität selbstverständlich: Jede Arbeit sogut wie die andere, sofern sie nur Preise macht - oder nichts wert, wenn kein lohnender Verkauf stattfindet, in wie nützlichen Produkten sie auch immer ihr Resultat hat.

Die Wertgröße:

Quelle des Werts ist die unterschiedslose Verausgabung von Arbeitskraft, sein Maß also dieZeitdauer ihres Einsatzes, erstens.Zweitens zählt - wegen der Abstraktion, als welche die Arbeit wertbildend ist - nur diegesellschaftlich-notwendige Arbeit, d. h. die gemäß dem gesellschaftlichen Produktivitätsniveaufällige Durchschnittsarbeit. Diesem immanenten Maß des Werts und seiner Größe werden also dieindividuellen Arbeiten subsumiert. Alle Arbeit, sofern sie in realisiertem Tauschwert sich überhauptals wertbildende beweist (ex post), gilt als Exemplar der gesellschaftlich normalen Verausgabung(= durchschnittliche Produktionsbedingungen, Intensität, Geschick).Ob bzw. in welchem Maße gesellschaftlich-notwendige Durchschnittsarbeit stattgefunden hat,ergibt sich nur im Austauschverhältnis selber: am Preis, den man erzielt mittels der Produkte, dieman für den Verkauf produziert hat.

Arbeit für allgemeinen Warentausch ist Privatarbeit, die sich im gesellschaftlichen Test auf demMarkt beweist - ob die aufgewandte Mühe auch gesellschaftlich notwendige Arbeit war, entscheidetsich an der Zahlungsfähigkeit, die sie realisiert. Am Vorliegen der Bedingungen erfolgreichenTauschs - GWe, respektive entsprechende Bedürfnisse auf Seiten ihrer Nicht-Besitzer - entscheidetsich nichts. Andere haben (selbige GWe) auch produziert, und wie viel zu welchem Preis gekauftwird, ist noch sehr die Frage...Also: die Eigenschaft, Wert zu bilden bzw. etwas wert zu sein, entscheidet sich an der(erfolgreichen) Wirkung, welche die Ware - respektive Arbeit - im Austausch erzielt. Am Preis, denWaren erzielen, sieht man, was sie wert sind. Arbeit zählt nur als gesellschaftlich notwendige: obsie's ist, also zählt, entscheidet die Konkurrenz. So geht das Wertgesetz!

Arbeitszeit als Grund des Werts & Mittel des Verkaufs:Einerseits ergibt sich das Interesse an möglichster Ausdehnung der absoluten Arbeitszeit, sofern mitihr das Wertprodukt wächst. Andererseits das Interesse an Verkürzung der relativen Arbeitszeit,aufs Produkt bezogen, um möglichst viel zahlungsfähiges Bedürfnis an sich zu ziehen: mehr TWpro Zeit, der über dem „individuellen“ Wert den gesellschaftlichen realisiert (alsoProduktivitätssteigerung!). So ergibt sich die Tendenz der Wertsenkung als Mittel zurWertvermehrung (ein Widerspruch, der Folgen hat!). Dieser Widerspruch unterstellt die Klassen:der unmittelbare Produzent (Arbeiter) und das Subjekt der Produktion (Kapitalist) fallen nichtzusammen.Dass die Preiskonkurrenz - als Mittel des Verkaufs! - über Produktivitätssteigerung stattfindet, also

durch Reduzierung der aufgewandten Arbeitszeit passiert, beweist die Arbeitszeit als immanentesMaß der Werte!

Page 4: Das Kapital - Band 1- Zusammenfassung Gegenstandpunkt

5/12/2018 Das Kapital - Band 1- Zusammenfassung Gegenstandpunkt - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/das-kapital-band-1-zusammenfassung-gegenstandpunkt 4/40

 

~ 4 ~

Arbeitsteilung und Tausch:Die Allgemeinheit des TW, des Produkts als Ware, unterstellt Warenproduktion. Das heißt, einespezifische gesellschaftliche Form der Arbeit(steilung): Unabhängige Privatarbeit, in welcher dieHerstellung dieser oder jener nützlichen Produkte einzig nach Maßgabe dessen erfolgt, inwieweitdiese sich als Träger von Wert, also als Mittel der Erzielung eines Preises im Austausch erweisen.Aus letzterem Zweck ergibt sich und entwickelt sich die gesellschaftliche Teilung der Arbeit - als

„naturwüchsige“, d. h. ungeplant: Wahl der Teilarbeit nach Verkaufszweck, als Spekulation auf denMarkt.Gegen die Ableitung des Tausches aus dem unschuldigen Bedürfnis nach Händewechsel zufälligüberschüssiger Gebrauchsartikel beim respektiven Produzenten. Also gegen das Dogma,naturwüchsige Arbeitsteilung - ohne Warenproduktion! - bedinge Tausch zu allseitigem Nutzen. Es handelt sich hier um die zirkuläre Bestimmung des Tausches aus seiner Nützlichkeit für die

 Menschen, die 1. von vornherein als Charaktermasken des Tauschhandels gedacht werden und 2.dabei ohne Tausch natürlich aufgeschmissen wären! 

 Mit diesem Verfahren wird die Vorteilhaftigkeit eines jeden Tausches „bewiesen“, mag er noch sosehr einer sachlichen Erpressung entspringen (Nahrungsmittel müssen bezahlt werden). Sein puresStattfinden belegt die Nützlichkeit für die Akteure. 

 Die Logik dieses Denkens: Verwandlung der (jeder!) Abhängigkeit in ein Lebensmittel, damit ihre Rechtfertigung im Interesse aller Beteiligten. 

Kritik der Arbeit - statt Lob!„Arbeit ist die (einzige) Quelle von Wert/Reichtum.“ Wo dies gilt, ist Reichtum nur als Wert, d.h. gleichgültig gegen den Gebrauch(swert) vorhanden.Als Urteil also Kritik des Kapitalismus und der Arbeit in ihm = für ihn.

 Als Urteil über Arbeit falsch, da die Natur als Reichtumsquelle geleugnet wird. Also Lob der Arbeit,d. h. die Einnahme des, kapitalistischen Standpunkts, wo die Gleichung „Reichtum = Wert“ gilt. 

Revisionisten:machen Ernst mit obigem Standpunkt, indem sie den Kapitalismus (Arbeitslosigkeit!) als Hindernis

 für die Entfaltung der Gleichung Arbeit = Wert/Reichtum betrachten und bekämpfen. (Keine Vergeudung von Arbeitskraft; sparsamer Umgang mit Mitteln/Technik/Ressourcen, daKosten, unabhängig davon, ob sie sich lohnen; Ideal = Reichtum durch Arbeit bei minimalem

  Aufwand an Produktionsmitteln, obwohl andererseits das Mittel „technisch-wissenschaftliche  Revolution“ als freizusetzende Produktivkraft gelobt wird. Aus diesem Widerspruch erwächst 1.mangelnde Produktivität der Arbeit und 2. das Problem der „sozialistischen Bewältigung“ der (1)„wissenschaftlich-technischen Revolution“!) 

Das Geld:Der „wirkliche“ Reichtum ist Gegensatz zu GW. Die Reduktion aller verschiedenen Waren auf ihregemeinsame Wertqualität passiert und existiert in ihrer Gleichsetzung mit einer einheitlichen und

damit allgemeinen Ware, die als von der Warenvielfalt unabhängige selbständige Wertgestaltfungiert: Geld. Eine Ware wird ausgeschlossen: sie verkörpert allen Waren gegenüber derenIdentität als Wert und erhält dadurch die Form unmittelbarer Austauschbarkeit mit allen anderenWaren. Diese werden damit, was sie sind: bloße Repräsentanten der unterschiedslosen Materiaturdes Werts, auf den es ankommt. Die Geldware enthält den Gegensatz von GW und Wertunmittelbar an sich selber. Als Gold ist sie unmittelbar Wert = existente Abstraktion als sachlicheGestalt. Diese Geldform ist der Zweck der Produktion. Abstrakte = gleich-gültige Arbeit für Geld,ist das Mittel, um an Geld heranzukommen.Arbeit, die nicht zu Geld wird, ist deshalb wertlos. Waren werden weggeschmissen - Nur wennWare zu Geld wird, also ein zahlungsfähiges Bedürfnis findet, liegt gesellschaftlich-notwendigeArbeit vor.Universelles Bedürfnis nach Geld, als dem getrennt vom Güterreichtum existierenden Maß undZugangsmittel zu ihm. An der Verfügung über Geld scheiden sich arm und reich. Es allein stiftetdie gesellschaftliche Macht über die Mittel der Bedürfnisse und damit über diese.(Sinn und Grund von Marx´ Darstellung der Entwicklung der Wertformen bis zur Geldform:„Welches ist die adäquate Erscheinungsform des Inhalts des Wertbegriffs?“)

Page 5: Das Kapital - Band 1- Zusammenfassung Gegenstandpunkt

5/12/2018 Das Kapital - Band 1- Zusammenfassung Gegenstandpunkt - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/das-kapital-band-1-zusammenfassung-gegenstandpunkt 5/40

 

~ 5 ~

ln sind.

Der „Fetischcharakter“ der Ware:Marx: Der spezifisch-gesellschaftliche Charakter der Arbeit „erscheint als“ notwendige Eigenschaftund damit Forderung von Sachen: Waren bzw. Geld.Wahr ist, dass die gesellschaftliche Bestimmtheit und der Zweck der Arbeit in den Sachen Wareund Geld besteht. Deren „Gesetzen“, d. h. den mit ihnen gegebenen Notwendigkeiten folgen dieunabhängigen Privatpersonen, die ihren Vorteil verfolgen und sich dabei mit "hinter ihrem Rücken“

sich einstellenden Marktbedingungen konfrontiert sehen.Ideologie ist, dass man sich keinem gesellschaftlich herrschenden ökonomischen Zweck unterwirft,sondern an quasi-natürlichen Eigenschaften von sachlichen Voraussetzungen derBedürfnisbefriedigung orientiert.

 Die berühmte Debatte über das Verhältnis von „Schein“ und „Wesen“: Ist das falsche Bewusstseinnotwendiges Produkt der Sachen, auf die es sich bezieht? Der Unsinn der Auffassung, dass dieVerhältnisse ihr Durchschauen verunmöglichen; nach dem Motto: Das Wesen ist „verhüllt“ =unsichtbar. Als ob der Begriff irgendeiner Sache als Gegenstand der Wahrnehmung herumläge!

  Marx hat diesem Missverständnis insofern Nahrung gegeben, als er die Rede liebte: „An der Oberfläche erscheint alles verkehrt...“ Linke haben sich gerne darauf berufen, zwecksEntschuldigung des unvermeidlichen „Verhaftetseins“ der Massen (im Unterschied zu ihrem

 Durchblick, versteht sich!). Grund des „Fetischs“ ist, dass die Individuen den Zwang, den die sachlichen ökonomischenVerhältnisse darstellen - worin sie sich zum Mittel des Werts machen - als ihr Mittel, ihre Chancebehandeln. Standpunkt der Freiheit, der sich auf den Zweck, dem sie dient (= keine persönlicheAbhängigkeit), als auf eine vorausgesetzte Bedingung ihrer Betätigung bezieht.Ein Abhängigkeitsbewußtsein, welches als Selbstbewusstsein freien Willens die eigeneUnterordnung als sachgerechte Entscheidung von den eigenen Interessen folgenden Subjektenbetrachtet und entsprechend praktiziert. Schon hier ist deutlich, dass die den Individuen gewährteFreiheit die adäquate und effektive Anpassung der Produzenten an die Erfordernisse einer demWert unterworfenen Produktion ist. Die Freiheit bildet also kernen Gegensatz zum Zwang, sondernist Mittel seiner (= der kapitalistischen Gesellschaft) Effektivität und Gültigkeit.

„Verdinglichung“ & „Entfremdung“? „Konsumgesellschaft“?  Insofern falsch und reaktionär, gegen die „Verdinglichung“ der gesellschaftlichen Verhältnisseeine durch die sachlichen Mittel (!) unterdrückte Identität der Personen zu beklagen und das(abstrakte) Individuum gegen die Ware hochzuhalten. „Entfremdung“ kritisiert ausgerechnet den (so gar nicht existenten) Materialismus, indem sie den

  Mittel-Bezug überhaupt als Abwesenheit und Gegensatz zur bei sich und seiner unmittelbaren ,Gesellschaftlichkeit' bleibenden Individualität bespricht. Also keine ökonomische Kritik der Ware,sondern Sinnphilosophie moralischer Individuen bzw. Kulturkritiker (rechte wie linke Variante vonKonsumkritik). Gegen Ideologie von der „Waren-“ bzw. „Konsumgesellschaft“: Gesellschaft, die

Egoismus fördert, weil überall käufliche GWe herumliegen. Moralismus, der aus der durch dieForm des Reichtums bestimmten Armut ein Zuviel an Materialismus macht. Enthält die Idiotie,wonach alle Bedürfnisse, sofern sie gesellschaftlich produzierte sind, zu „aufgesetzten“ und damit nicht eigenen (wahren, autonomen) umgedeutet werden. Wo in Wirklichkeit die Bedürfnisse nur als

 zahlungsfähige anerkannt sind und für die Realisierung von Wert benutzt werden, erscheint damit die Wertproduktion als Folge und Mittel des Grundes: maßlose Bedürfnisse - und die Folgen der Wertproduktion als Preis bzw. Rache für hemmungslose Konsumgier (Leistung, Krankheit,Überstunden, Umweltzerstörung, technischer Sachzwang ... statt innerer und sozialer Werte). 

 Dass die „Konsumfetisch“-Ideologen hin und wieder auf gewisse Verrücktheiten = psychologischeÜbergänge beim Bürger verweisen, welchselbige den GW einem kompensatorischen

  Lebensprogramm unterordnen (Moden etc.), lässt uns weder zu Parteigängern solcher 

„Zeitgeist"-Unsitten werden, noch vergessen, dass es sich um Kompensationsprogramme der Armut handelt, die mit Materialismus nicht zu verwechse

 

Page 6: Das Kapital - Band 1- Zusammenfassung Gegenstandpunkt

5/12/2018 Das Kapital - Band 1- Zusammenfassung Gegenstandpunkt - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/das-kapital-band-1-zusammenfassung-gegenstandpunkt 6/40

 

~ 6 ~

2. Kapitel: Der AustauschprozessDass die Leute sich als Repräsentanten der Warenwerte, d. h. als Käufer und Verkäufergegenübertreten, unterstellt - passiert also nur dann! - die Anerkennung des Privateigentums:Eigentum heißt Trennung von Bedürfnis und Mitteln/Voraussetzung als Bedingung ihresZusammenkommens - unter der Voraussetzung der Preisrealisierung.Weil die Dinge des Genusses etc. mir nicht gehören, sondern anderen, trete ich als Käufer an und

schaffe das Geld herbei, um den Warenpreis zu realisieren.Die Gültigkeit des Rechtsverhältnisses ist eine Sache des Staates. Die politische Gewalt ist schonnötig - sie macht den Ausschluss per Privateigentum zur allgemeinen Lebensbedingung und sorgtfür dessen Respektierung -, damit das freiheitliche Verhältnis der Personen zur Welt der Waren unddes Geldes, und entsprechend zueinander, möglich ist (Kein Mensch macht einen Vertrag, wennnicht Gültigkeit durch politische Gewalt gegeben ist und gewusst wird.) Statt persönlicherAbhängigkeit herrscht die Freiheit ökonomischer Charaktermasken, d. h. der Materialismus alsUnterwerfung unter den Charakter der Mittel, deren Zweck gar nicht in ihrem Gebrauch besteht.

  Das Privateigentum müsse geschützt werden. Ruf des Bürgers an den Staat. Nicht zuletzt desjenigen, der an seine Zahnbürste und, trotz Hypotheken, an sein Häuschen denkt. Für 

  Ausschluss - aber der anderen. Man denkt nicht an Selbst-Beschränkung. (Wer hat sie denn zunächst in seinem Besitz, die Zahnbürsten, Autos und Bausteine? Und das Monopol auf die Mittelihrer Herstellung incl. die Macht, die Zahlungsfähigkeit vor ihre Benutzung zu stellen?) Sondern aneigenen Vorteil durch Beschränkung der anderen. Zu denen gehört man allerdings selber!

Page 7: Das Kapital - Band 1- Zusammenfassung Gegenstandpunkt

5/12/2018 Das Kapital - Band 1- Zusammenfassung Gegenstandpunkt - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/das-kapital-band-1-zusammenfassung-gegenstandpunkt 7/40

 

~ 7 ~

.

3. Kapitel: Das GeldWie gut, dass es Geld gibt. Sonst kein nützliches Tauschverhältnis möglich. Geld als Summenützlicher Funktionen. 

 Robinsonade: Man unterstellt Existenz von Ware, Wert, Preis, Privateigentum - also den Gegensatz zur Nützlichkeit - und stellt fest, dass jene Verhältnisse ohne Geld nicht (so) funktionieren. Als seidas Geld für GW und Händewechsel erfunden. Der Zwang zum Tausch ist es, der sich als Bedürfnis

nach Geld bemerkbar macht. 

a) Maß der Werte

Eine spezifische Ware, Gold, dient als Verkörperung des Werts und ist als solche das Maß der inder Warenvielfalt hausenden Werte.Alles hat seinen Preis, d. h. ist mit einem Quantum Geld gleichgesetzt. Jede Ware ist bloßerStellvertreter der Materiatur des „eigentlichen“ gesellschaftlichen Reichtums, der getrennt vonwirklichem materiellen Stoff existiert. Jedes Ding ist Geld wert; wird in Geld geschätzt, ist einvorgestelltes Quantum der Geldware.Für diese Funktion des Geldes ist dessen Existenz (bloß) unterstellt, sein wirkliches Vorhandenseinin dem entsprechenden Umfang nicht vonnöten.Um die Tauschwerte, die als vorgestellte Goldquanta existieren, zu messen, muss die Geldware alstechnischer Maßstab fixiert werden: Maßeinheit (ursprünglich Gewichtsname) und Einteilung inaliquote Teile.Die staatliche Gewalt sorgt für die objektive Gültigkeit des Wertmaßes und die Verbindlichkeit desPreismaßstabs: also für Ausschluss als Mittel der Bedürfnisse!Das „harte Geld lauert hinter dem ideellen“, weil der Zugang zum konkreten Reichtum davonabhängt = abhängig gemacht ist, dass man es hat. Der durch das Privateigentum gesetzte Zwangzum Tausch stiftet einen gesellschaftlichen Zwangszusammenhang, der sich als „Bedürfnis“ nachGeld bzw. als Schranke der Verfügung über es geltend macht.

b) Das Zirkulationsmittel

Das Geld vermittelt den Austausch von beliebigen Waren. Ohne es findet Händewechsel in der Tatnicht statt.Allerdings kann letzterer nicht der Zweck sein, sofern sich das Mittel selbst als die Bedingung undSchranke erweist, von deren Erfüllung W-G-W abhängt. Die Ware hat ihre Verkäuflichkeit zubeweisen.Diese hängt nicht nur an entsprechendem Bedürfnis, sondern auch an dessen Zahlungsfähigkeit. Obbzw. wie viel Geld eine Ware an sich zieht, ist ebenso fraglich wie, ob der Kaufinteressent in ihrenBesitz gerät, was sich an Verfügung über Geld bzw. am Preis der gewünschten Sache entscheidet.Die Trennung von Verkauf & Kauf enthält also einen handfesten Gegensatz. Auf beiden Seitenkommt es aufs Geld an bzw.: der Käufer unterstellt den erfolgreichen Verkäufer und umgekehrt der

Verkäufer den zahlungskräftigen Kunden -so dass W -> W oft gar nicht passiert. Resultat:unverkäufliche Waren und unerfüllte Bedürfnisse.

Störungen des Marktes

verdanken sich nicht dem Fehlen des Kaufmittels. Dieses bleibt nämlich immer in gewissen Händenübrig, während die Waren aus dem Zirkulationsprozeß verschwinden.Die Quantität der Zirkulationsmittel ist bestimmt durch die Preissumme der zirkulierenden Warenund die Umlaufsgeschwindigkeit sowie durch den Wert des Geldmaterials.

Quantitätstheorie

Unsinnig ist die umgekehrte Theorie, wonach die Warenpreise durch die Geldmenge bestimmt sind.Sie lebt von der Vorstellung, dass Waren ohne Preis und Geld ohne Wert in den Austauscheingehen und Güter sich als solche mit Metall resp. Geld tauschen (= „Quantitätstheorie“).Diese Theorie besagt, das Geld müsse nur im rechten Maß vorhanden sein, um als Tauschmittel zufungieren. Welches - ? -, bemisst sich tautologisch am Resultat. Denn: dass Geld und Waren eingemeinsames Maß haben, wird ja bestritten. Geld soll W-G kommensurabel machen, ohne dassW-G kommensurabel sind

Page 8: Das Kapital - Band 1- Zusammenfassung Gegenstandpunkt

5/12/2018 Das Kapital - Band 1- Zusammenfassung Gegenstandpunkt - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/das-kapital-band-1-zusammenfassung-gegenstandpunkt 8/40

 

~ 8 ~

Die Funktion des Zirkulationsmittels erlaubt die Ersetzung wirklicher Gold-teile/-münzen durchsymbolische Wertzeichen.Für deren Gültigkeit als exklusiven Repräsentanten der Geldware - gesetzliche Festlegung desZwangskurses - sorgt der Staat. Monopol der Herstellung. Fälschung etc. strafbar.

c) Geld

Die Bedingung des Stoffwechsels - die Beschaffung von Geld - ist der Zweck des Marktes. Arm ist

und bleibt, wer das Geld bloß als Mittel, das mit dem Kauf von Konsumtionsgütern aus seinenHänden verschwindet, verwendet. Die Notwendigkeit der Teilnahme am Stoffwechsel perAustausch selbst schafft das Bedürfnis nach Verfügung über Geld gegen seine bloße Anwendungfürs Bedürfnis/Mittel. Die gesellschaftliche Macht des Geldes existiert und taugt (nur) alsPrivatmacht!

1. Der Schatzbildner

praktiziert dieses Bedürfnis als Festhalten des Geldes aus dem Verkauf, durch Verzicht auf denKauf - d. h. auf die Macht über die Genüsse ist er scharf, für sie entsagt er ihrer.Lächerlich und amoralisch („Habgier“) ist er nicht wegen des Zwecks, sondern wegen desWiderspruchs seiner Verfolgung.

Der Schatzbildner exekutiert den Widerspruch zwischen qualitativer Schrankenlosigkeit undquantitativer Beschränktheit des Geldes zu Lasten seiner Bedürfnisse, wenn er die Freiheit zu ihrerBefriedigung erweitert. Keine wirkliche Vermehrung des Werts, bei Festhalten desselben in einerForm, mittels Verzicht auf andere.

2. Das Zahlungsmittel

Der Zweck des Geldmachens lässt sich durch vorübergehende Zahlungsunfähigkeit des Käufersnicht stören.Kredit als seriöse Technik der Marktbeteiligung: sie unterstellt, dass a) genügend Geld auf Seitendes Gläubigers angehäuft ist, um die Belieferung des Marktes fortzuführen; und dass b) auf Seitendes Schuldners die Fähigkeit gegeben ist, aus seiner Produktion Überschüsse zu erlösen am

Markt. Schulden als Mittel der Akkumulation abstrakten Reichtums.Anders bei Leuten, die aus Notwendigkeit ihres Bedarfs Geld pumpen und mit späterem Verzichtdafür bezahlen.Fungiert das Geld als ideelles Kaufmittel, wird sein reeller Erwerb zum Selbstzweck (auf Seiten desSchuldners/Käufers). Verkauf, um zahlen zu können - ansonsten Zwangsübergabe seiner Habe.Selbstzweck in und für die Zirkulation. Solange Mechanismus ungestört, fungiert Geld nur ideellals Rechengeld. Bei Störungen Umschlag in (Forderung nach -) harte(s,m) Geld.Zahlungsunfähigkeit an einer Stelle bedingt allgemeine Krise - der Gegensatz zwischen Ware undGeld eklatiert in absolutem Widerspruch - die Ware, der stoffliche Reichtum wird der Wertgestaltgeopfert. Geld als absolute Ware, (Möglichkeit der) Krise als Geldkrise.

3. Das Weltgeld

Geld, seinem Begriff entsprechend - universelle Materiatur des abstrakten Reichtums. NationaleSchranken, die sich aus der begrenzten Gültigkeit der Nationaluniformen ergeben, werdenüberwunden, indem jene sich - in Gold messen.

d) Geld und Staat

Mit dem Geld verpflichtet die Staatsgewalt die Leute auf Privateigentum & Dienst am abstraktenReichtum. Für Mehrheit: Dienst an Reichtum, der sie ausschließt. Die Verbindlichkeit des Geldesund seiner Funktionen ist ein Gewaltverhältnis - die elementare Sozialleistung des bürgerlichen

Staates, mit welcher der Zweck des Produzierens diktiert wird.

Page 9: Das Kapital - Band 1- Zusammenfassung Gegenstandpunkt

5/12/2018 Das Kapital - Band 1- Zusammenfassung Gegenstandpunkt - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/das-kapital-band-1-zusammenfassung-gegenstandpunkt 9/40

 

~ 9 ~

4. Kapitel: Die Verwandlung von Geld in KapitalIn G-W-G bzw. G' setzt sich der TW als Motiv und Zweck des Marktes: Vermehrung der jeweils

beschränkten Geldsumme, gemäß der Bestimmung des Werts als Inkarnation des gesellschaftlichenReichtums.Der Markt ist kein Mittel dafür, sofern er bloßer Äquivalententausch.Das Ideal des Marktes, G-G‘ geht nur als Ausgeben von G und Einkauf einer Ware, die selbst

Quelle des Werts ist und deren Gebrauch dem Geldbesitzer eine Vermehrung seines Vermögensbeschert: dies ihr spezieller Gebrauchswert! So wird aus Geld - Kapital, durch Einkauf undVerausgabung der Arbeitsvermögen, die von ihren Besitzern als Ware zu Markte getragen werden.Der Kapitalist nutzt die Differenz zwischen dem Wert und dem Nutzen der Arbeitskraft.In G-W-G': Geld wird nicht weggegeben für Konsumtion, sondern vorgeschossen für vergrößerteRückkehr, existiert der Wert als Produktionsverhältnis.Das Besondere des kapitalistischen Produktionsverhältnisses ist nicht die Ausbeutung, Trennungvon Arbeit und Reichtum/Eigentum, sondern das Dasein der Arbeitskraft als Ware. Sprich: dassArbeit die Form der Lohn-Arbeit annimmt.

Die doppelte Freiheit des Lohnarbeiters

Dass G-WAK-G' existiert und funktioniert, beruht auf zwei Bedingungen:

•  auf der Anerkennung des freien Willens als eines Eigentumsverhältnisses: auch der Arbeiterist Herr seiner (!) Mittel - er ist und bleibt als über seine Arbeitskraft verfügungsberechtigtePerson respektiert, d. h. er hat zu entscheiden, ob und wem er sich - d. h. seine Dienste -veräußert Durch Veräußerung verliert er also nicht das Eigentum an seiner Ware: erüberlässt dem Geldbesitzer Verfügung darüber auf Zeit! (Kein Übergang Warenbesitzer ->Ware, wie beim Sklaven.)

•  auf der Freiheit von der Verfügung über die Mittel des Produzierens, vom Waren- undGeldbesitz. Also in der existentiellen Armut der Masse von Leuten, die getrennt von den

Bedingungen der Bedürfnisbefriedigung lediglich die in ihrer eigenen Leiblichkeitexistierende Fähigkeit zur Arbeit anzubieten haben.

Es folgt daraus:

•  Erstens: „gemeinsames“ Interesse der voneinander abhängigen Zwecke - Kombination dergetrennten Seiten.

•  Zweitens: der gegensätzliche Inhalt der Interessen - Verteilung von Macht & Ohnmacht auf die beiden Klassen. Die einen haben Geld, das sie vermehren (lassen) wollen. Die anderenbrauchen es für die Existenz. Der Notwendigkeit des Dienstes an fremdem G' steht dieFreiheit der Kalkulation gegenüber.

•  Drittens: gegen diese Freiheit sieht der Zwang zum Angebot matt aus. Über Arbeitentscheidet der Kapitalist nach seinen Kriterien, unabhängig von Arbeiternotwendigkeiten.Der Arbeiter ist nicht Herr seiner Betätigung, sondern nur der Fähigkeit zu dieser.Angeboten wird nicht Arbeit, sondern Arbeitskraft.

„Wer Arbeitsvermögen sagt, sagt nicht Arbeit.“ (S. 187) Die Trennung des Zusammengehörigen istdie Härte. Das Zusammenfallen der als Ware fungierenden Abstraktion Arbeitsvermögen mit derLeiblichkeit ihres Besitzers bedingt den Zirkel: dass Prolet Lebensmittel braucht, um sich alsArbeitskraft anbieten zu können, wobei Nachfrage nach dieser die Bedingung ist für Zugang zu

 jenen. Das heißt, die Freiheit zum Erhalt des Arbeitsvermögens ist eine Sache, für die der Proletselber gar nicht sorgen kann.

Diese Sorte Ausbeutung: setzt den Materialismus als Privatinteresse frei, um ihn zu benutzen.Freiheit ist das Mittel des Kapitals. Sie stiftet das Interesse am Dienst - nicht wegen Peitsche einesHerrn, sondern wegen „sachlicher Notwendigkeit“.

Page 10: Das Kapital - Band 1- Zusammenfassung Gegenstandpunkt

5/12/2018 Das Kapital - Band 1- Zusammenfassung Gegenstandpunkt - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/das-kapital-band-1-zusammenfassung-gegenstandpunkt 10/40

 

~ 10 ~

Die Wertbestimmung der Ware Arbeitskraft

Der Wert der Arbeitskraft bestimmt sich durch den Wert der zur Erhaltung notwendigenLebensmittel bzw. die zu deren Herstellung gesellschaftlich notwendige Arbeitszeit. So wie bei

 jeder x-beliebigen anderen Ware.

Was ist ein „notwendiges Bedürfnis“?

Was soll diese Teilung an Bedürfnissen? Aus diesen selbst kann sie nicht kommen. Wäre das Maßder betroffene Mensch selbst, käme eine Zweiteilung der Bedürfnisse in „notwendige" und „nichtnotwendige", überflüssige etc. nicht zustande.Die Existenz eines Maßstabs „gesellschaftlich-notwendig" ist Angriff auf das Subjekt mit seinenBedürfnissen und Interessen.Das Kapital bestimmt mit dem gezahlten Durchschnitts-Lohn den Wert der Arbeitskraft und machtso aus Lebensbedürfnissen Notwendigkeiten des auf Arbeit angewiesenen Teils der Leute.

Was „braucht“ ein Arbeiter, die Arbeiterklasse für die Erhaltung seiner (ihrer) Arbeitskraft?Was ist „normaler" Lebensstandard?

Das bestimmt diejenige Sorte Menschen, welche an Arbeit interessiert ist wegen G'! Wegen der

Funktion als Arbeitskraft überhaupt nur bezahlt und wenn, dann nach Maßgabe desVerwertungszwecks kalkuliert - ist die Wertgröße also eine durchaus abhängige Variable desmaßgeblichen Zwecks! Was sollte es auch für ein außerökonomisches Kriterium fürs „Brauchen“geben?Der Bedarf des Proleten (als solchen!) wird demgemäß durch die gezahlte Lohnsumme entschieden.Kein fixes Maß - es muss sich der Lohn „bloß“ lohnen.

Gibt es nicht doch eine Art objektive Grenze nach unten?

Für das Kapital ist die Sache einfach. „Erhaltung der Arbeitskraft“ findet statt, wenn und insofernund solange gearbeitet wird. Denn: solange gearbeitet wird, ist die Arbeitskraft tauglich. BrutaleAbstraktion, deren Inhalt Gegensatz gegen Individuum darstellt und exekutiert. - Es gibt einenatürliche Schranke, aber wo? Solange Prolet nicht vor Hunger umfällt, löst sich die Sache in denWillen zum Aushalten auf. Solange der Wille mitmacht!Für den Lohnarbeiter heißt das: alle Bedürfnisse, auf denen er besteht (= Wille + Fähigkeit derDurchsetzung), sind „notwendige“.Insofern hat die Wertgröße der Arbeitskraft eine „historisch-moralische“ Dimension und ist dasProdukt des Klassenkampfes.Das ändert jedoch nichts an der Bestimmung des Werts der Arbeitskraft durch den Zweck ihresGebrauchs, also die Kalkulation G-G', als dessen Mittel die abhängige Variable Arbeitskraftfungiert - oder nicht fungiert!„Notwendige Mittel der Reproduktion“ sind also solche (-> Lohnhöhe), welche

•  a) die Kapitalistenklasse gelten lässt

•  b) die Arbeiterklasse erfolgreich geltend macht.

Deren einziges Lebensmittel, der Lohn, ist und bleibt wegen a) das Mittel des Kapitals. Das alles gegen 

•  die bürgerliche Vorstellung, wonach Lohn in Warenkorb von notwendigen und darüber hinausgehende Lebens- (bzw. Luxus-)mittel zerfällt. Wobei notwendige den Proleten zustehen (=

  Anerkennung und Verachtung der Lohnarbeiterrasse zugleich) und nicht notwendige dieÜberwindung der Armut darstellen sollen; 

•  gegen entsprechendes (!) „marxistisches“ Missverständnis, wonach historisch moralisches Element eine Zusatzveranstaltung, die die Menschenwürde des Arbeiters berücksichtigt; 

•  gegen revisionistische Vorstellung, welche v als außerökonomischen fiktiven Rechtstitel erklärt,woran Betrug/Diebstahl stattfinde; wonach Gewerkschaften kämpfen müssen, um gerechten Wert =Einhaltung des Wertgesetzes zu erzwingen; 

•  bürgerliches Selbstbewusstsein, wonach Freiheit und Gleichheit statt Ausbeutung. SachlicheErpressung - gegenüber Leuten, die nichts in der Hand haben, außer ihrer Arbeitsbereitschaft, d. h.ihrem Interesse (!) an Arbeit, der Bedingung für Lohn. 

Page 11: Das Kapital - Band 1- Zusammenfassung Gegenstandpunkt

5/12/2018 Das Kapital - Band 1- Zusammenfassung Gegenstandpunkt - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/das-kapital-band-1-zusammenfassung-gegenstandpunkt 11/40

 

~ 11 ~

5. Kapitel: Arbeitsprozess und VerwertungsprozessDamit die Arbeitskraft die Verwandlung von Geld in Kapital besorgt, gehört die Arbeit dem Zweckder Verwertung subsumiert.

1. Arbeitsprozess:

Begriff der Arbeit als zweckmäßiger Tätigkeit im Umgang mit der Natur.

Arbeitsgegenstand, -mittel: List und Macht der Vernunft, die die Naturkräfte wirken lässt Beidesind Produktionsmittel der produktiven Arbeit, die im GW resultiert. Die Konsumtion jener dientder Bildung neuer GWe: produktive Konsumtion.Wenn sich das Kapital die Arbeit aneignet, bleibt deren allgemeine Natur natürlich bestehen,allerdings mit 2 Eigentümlichkeiten:

•  1. unter Kontrolle des Kapitalisten;

•  2. unter der Bedingung und mit dem Resultat der Trennung des Produkts vom Produzenten.Arbeit als Funktion eines Dings, das dem Kapital (auf Zeit) gehört, und dessenZusammenwirken mit anderen Dingen dem „Kapital“ gehörige Produkte schafft.

Gegen Ideologien: 

•  wonach Arbeit überhaupt Scheiße! 

•  wonach Arbeit ein menschliches „ Grundbedürfnis“. 

•  Arbeit ist das "Reich der Notwendigkeit“!

•  wonach Technik die Natur und den Menschen unterjocht („Fluch“-Gedanke traditionell und ökologisch). 

Naturbeherrschung: Kenntnisse und Technologie (= praktische Orientierung an und Einwirkung auf Spiel der Naturgesetze) ermöglicht Freiheit des Benutzens. Die Natur hat selbst keinen Zweck,sondern ist Mittel. Also kommt es ganz auf die Zwecksetzung an, der ihre Verwendung dient.

2. Verwertungsprozess:

Den Arbeitsprozess gibt es im Kapitalismus nur, sofern er zugleich Verwertungsprozess ist, d. h.verkaufsfähige Waren realisiert, die über die Wertsumme der Kosten für Produktionsmittel undArbeitskraft hinausgehenden Wert enthalten. Als Mittel des Kapitals wird er in allen seinenMomenten dessen Zweck subsumiert.Worin besteht die zur Produktion des GW xy notwendige Arbeitszeit, die den Wert der Warebestimmt?

•  a) aus der in Arbeitsmaterial und -mittel enthaltenen Durchschnittsarbeitszeit, soweit insProdukt eingehend;

•  b) aus der neu zugesetzten lebendigen Verausgabungszeit, die im Durchschnitt fürHerstellung von W nötig. Besonderheit gleichgültig, muss bloß einen GW garantieren, dereine zahlungsfähige Nachfrage stiftet.

Grund des G-G': die Ausnutzung der Verfügung über den GW der Ware Arbeitskraft erlaubtAnwendung über die den Wert derselben reproduzierende Arbeitszeit hinaus. Streng nach Gesetzdes Warentauschs.

Page 12: Das Kapital - Band 1- Zusammenfassung Gegenstandpunkt

5/12/2018 Das Kapital - Band 1- Zusammenfassung Gegenstandpunkt - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/das-kapital-band-1-zusammenfassung-gegenstandpunkt 12/40

 

~ 12 ~

6. Kapitel: Konstantes Kapital und variables KapitalDer Arbeitsprozess, die Bedingung des Verwertungsprozesses, wird dem Zweck subsumiert. Dabeierhalten die beteiligten (Wert-)Bestandteile ihre (unterschiedliche) Bestimmung gemäß ihrerFunktion für G - G'.Welche Rolle spielen die verschiedenen Faktoren des Arbeitsprozesses für Bildung desProduktenwerts?

Der Arbeiter fungiert doppelt:•  er setzt dem vorgeschossenen G per abstrakter Arbeit Wert zu, indem er - gemäß Zeitdauer

der Arbeit - Neuwert schafft;

•  er erhält = überträgt den Wert der in den Produktionsmitteln vergegenständlichtenArbeitszeit aufs Produkt, indem er die alte Form der GWe in neuem GW aufgehen lässt unddamit auch die vergangene Arbeit als notwendige (zur Erstellung des Endprodukts)Arbeitszeit erweist. Dies passiert durch die Qualität der die Produktionselementekonsumierenden Tätigkeit. Maß der Übertragung ist der Grad der Vernutzung bzw. desVerschleißes von Produktionsmitteln, der den respektiven Verlust an Tauschwert mit sich

bringt - welcher dann im neuen Produkt wieder erscheint.

Der Wert der Produktionsmittel - da nicht wirklich reproduziert - wird bloß erhalten, ändert sich imProduktionsprozess nicht: konstantes Kapital.Der Wert der Arbeitskraft ändert sich, da tatsächlich nicht nur wirklich (re)produziert, sondernüberschüssiger Wert geschaffen wird: variables Kapital.Durch Produktivkraftsteigerung ändert sich = vergrößert sich der pro Zeit (auf vermehrteProduktenanzahl) übertragene Wert verhältnismäßig. Dies verhindert tendenziell Entwertung des

vorgeschossenen c. Andererseits: Bei Preis- bzw. Wertwechsel (durch externe Produktionsprozessebedingt!) der Arbeitsgegenstände bzw. -mittel steigt/fällt der erhaltene Wert gemäß neuemgesellschaftlich gültigen Wert der Sachen. (Daher Rohmaterial als Spekulationsobjekt tauglich.)Wieder zeigt sich Widerspruch an Produktivitätssteigerung für die Verwertung: sie senkt denWarenwert und bewirkt so Entwertung des vorgeschossenen c. Washier noch als äußerer Sachzwang bzw. Einfluss erscheint, ist selbst Produkt des Kapitals (->relativer Mehrwert).Gegen: Unterschied von c und v ergebe sich aus bzw. bestehe in stofflich-technischen Bedingungen.

Page 13: Das Kapital - Band 1- Zusammenfassung Gegenstandpunkt

5/12/2018 Das Kapital - Band 1- Zusammenfassung Gegenstandpunkt - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/das-kapital-band-1-zusammenfassung-gegenstandpunkt 13/40

 

~ 13 ~

7. Kapitel: Die Rate des MehrwertsDie Verwertung von C-C' entscheidet sich durch die Wertänderung, die v zustande bringt. Eskommt auf den Grad der Verwertung an. Der Erfolg der Ausbeutung bemisst sich unmittelbar amVerhältnis von m/v, der Rate des Mehrwerts.Die Größe des in c vorgeschossenen Kapitals ändert nichts am die Verwertung bestimmendenVerhältnis (deshalb = 0 zu setzen!). C ist notwendige Voraussetzung für die Erzielung des

maximalen Verwertungsgrads der Arbeitskraft.Der Produktenwert eines Arbeitstages lässt sich in proportionellen Teilen des Arbeitsprodukts(dieses Tags) darstellen:Je nach wertmäßiger Zusammensetzung des Tagesprodukts (anteiliges c, v und m) repräsentierensich die begrifflich und funktionell verschiedenen Bestandteile in proportionellen Teilen desProdukts. So dass die entsprechenden Quanta den lediglich erhaltenen Wert aus vergangener Arbeitc, das (reproduzierte v und den ebenfalls neu zugesetzten m vorstellen.Die Übersetzung dieser Formel „aus dem Raum" (= bestimmte Produktquanta) „in die Zeit“ (=bestimmte Teile des Gesamtarbeitstages, der dieses Gesamt-produkt hervorbringt) nährt die falscheVorstellung, wonach der Arbeitsprozess den gesamten Wert des aus ihm resultierenden Produktshervorbringt, da sein Resultat (c + v + m) als dessen Wirkung betrachtet wird. Demnach produziertArbeiter nicht nur den aktuellen Wert v + m, sondern auch den der vergangenen Arbeit c an einemTeil des Arbeitstages.So kommt „Seniors letzte Stunde“ zustande, wonach der Arbeiter in der letzten Stunde dengesamten Mehrwert eines halben Arbeitstages produziert!

Page 14: Das Kapital - Band 1- Zusammenfassung Gegenstandpunkt

5/12/2018 Das Kapital - Band 1- Zusammenfassung Gegenstandpunkt - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/das-kapital-band-1-zusammenfassung-gegenstandpunkt 14/40

 

~ 14 ~

8. Kapitel: Der Arbeitstagist also das Mittel für G-G', und zwar dadurch und in dem Maße, wie er über den Punkt hinausdauert, an dem v reproduziert ist und die Verwertung beginnt.Der Arbeitstag ist keine feste Größe, lediglich die zur Produktion von v notwendige Arbeitszeit istzunächst konstant.Das Interesse des Kapitals an möglichster Ausdehnung ist durch seinen Zweck, die Steigerung der

Mehrwertrate, gegeben.Worin besteht die Maximalschranke des Arbeitstages?

•  a) physische Schranke

•  b) moralische Schranke

- beide sind sehr elastisch!Das Kapital hat das Recht der Verfügung über den GW der Arbeitskraft während eines/desArbeitstages gekauft. Wie lange dauert er? Er hat kein festes Maß an sich.

Aus Sicht des Kapitalisten:

•  disponible (Frei-)Zeit des Arbeiters = Diebstahl an Arbeitszeit;

•  größtmögliche Nutzung des eingekauften GW als Recht gemäß Gesetz des Warentauschs.

Aus Sicht des Arbeiters:

•  Lohn muss Mittel der Reproduktion der Arbeitskraft sein; Benutzung der Arbeitskraft, diederen Verschleiß ist, darf nicht Beraubung sein (= die Arbeitskraft muss Mittel des Kapitalsbleiben!);

•  das ist Verstoß gegen Vertrag und Gesetz des Warentausches, wenn er den Wert seiner Warenicht erhält, sondern sein Dasein als Arbeitskraft = sein Leben vorzeitig beendet wird

aufgrund maßloser Ruinierung.

Fazit: Wo ist das „rechte“ Maß?

Aus Natur des Warentausches ergibt sich keine Grenze des Arbeitstages.Das Recht des Käufers steht gegen das Recht des Verkäufers. Gegensatz des Interesses beigleichem Recht: so entscheidet die Gewalt. Geschichte des Arbeitstages dementsprechend eine desKampfes um dessen „normale“ Dauer, ausgetragen von den Klassen.An diesem bzw. seinem Ergebnis entscheidet sich, wie viel Zeit dem Arbeiter zum Leben bleibt:täglich, wöchentlich ... und überhaupt in Sachen Lebenserwartung. Also die Möglichkeit undGelegenheit zu materieller und moralischer Reproduktion seiner selbst = ein Stück„Lebensqualität“.Das einerseits.Aber andererseits: Was sich in diesem Kampf nicht entscheidet. Die Unterordnung der Lebenszeitunter die Arbeitszeit, in der das Kapital über den Arbeiter nach seinem Maßstab verfügt.Gegen revisionistische Vorstellung von den erkämpften Errungenschaften, seinen = des Arbeiters

 Rechten - zu denen offenbar auch die Erhaltung der Funktionalität der Arbeiterklasse zählen soll. Dogma: Was erkämpft, ist gut, weil Fortschritt und vice versa. 

Arbeitstag und Staatsgewalt

die als ideeller Gesamtkapitalist die Erhaltung der Klasse zu ihrem Anliegen macht(Volksgesundheit) - da diese die kapitalistische Reichtumsquelle und damit Basis der

ökonomischen Macht des Staates ist -, sowie als nationale Gewalt auf ihr (militärisches)Menschenmaterial achtet.Die politische Fixierung eines Normalarbeitstages garantiert die zweckmäßige Ruinierung derArbeiterklasse.

Page 15: Das Kapital - Band 1- Zusammenfassung Gegenstandpunkt

5/12/2018 Das Kapital - Band 1- Zusammenfassung Gegenstandpunkt - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/das-kapital-band-1-zusammenfassung-gegenstandpunkt 15/40

 

~ 15 ~

Sie beweist eindrucksvoll die Rücksichtslosigkeit des kapitalistischen „Heißhungers nachMehrarbeit“, welche alle Zeit des Arbeiters als disponible Arbeitszeit betrachtet und so die Quelleder Mehrwertproduktion selbst untergräbt.Gesundheit und Lebensdauer kein Gesichtspunkt der Ökonomie, sofern Kapitalist Arbeitskraft

 jederzeit aus Markt ersetzen kann:

•  Kinderarbeit und ihr Verbot;

•  Pausen(-regelung) und die Jagd auf jede Minute (Pausen, Wasch- und Um-kleidezeit,Stempeluhren: Disziplin & Pünktlichkeit ursprünglich "Errungenschaft" gegenkapitalistische Willkür; Pausen bei laufendem Band heute;

•  Essen(-szeit): Zusetzen von Kalorien als Schmiermittel des lebendigen Arbeitsmittelswährend Arbeitszeit (Kantinen);

•  Qualität der Nahrungsmittel: staatliche Lebensmittelkontrolle (Grenzwerte etc.) sorgt fürInkaufnahme weiterer Vergiftung etc. bei .Reproduktion, zusätzlich zuGesundheitsruinierung durch Produktion;

•  Urlaub(-sgesetz): Recht des Betriebs auf Erholung der Arbeitskraft (Arbeitsverbot etc.);

•  Gleitzeit;

•  Tag- und Nachtarbeit/Wechselschicht: 24-Stunden-Arbeit als Konsequenz des maßlosenInteresses an Einsaugung von (Mehr-)Arbeit, andernfalls Kapitalvorschuss (c) nutzlosbrachliegt und Unterbrechung zusätzliche Kosten für Wiederingangsetzung bewirkt(Hochöfen etc.).

Die Bedeutung der regelmäßigen Arbeitszeit (des An- und Abtretens) für den Arbeiter:

•  a) die Brutalität eines durch das Regime der Arbeitszeit bestimmten Lebens: Freizeitfunktional!

•  b) als Ermöglichung des Sich-Einstellens, wogegen Unregelmäßigkeit („Flexibilität") einebesondere Tortur, die gewohnheitsmäßige Unterordnung erschwert bis verunmöglicht. (VgLheute 35 Std. + Flexi)

o  Die Spezialität der Nachtarbeit: Gesundheit / Freizeit ...;

o  Samstags-/Sonntagsarbeit (und zwar nicht wg. Tag des Herrn!).

Jede Unterbrechung der Arbeitszeit (Pause -> Rentnerdasein) ist an und für sich Kritik der Wirkungderselben auf die Arbeitskraft und Mittel ihrer Fortsetzung.Mit den staatlichen Gesetzen zur Beschränkung des Arbeitstages macht die Politik die Schranken,

die das Kapital in der Natur der Ware Arbeitskraft vorfindet, per Gewalt gegen das gegen sierücksichtslose Interesse des Kapitalisten geltend („Gegen vorzeitigen Tod“!).Der- Normalarbeitstag setzt - seinem Zweck gemäß - keine absolute Grenze, sondern regelt dieAusnahmen. Überschreitung kostet zusätzlichen Lohn. (Neue) Kalkulationsgrundlage fürs Kapitaldurch staatlich diktierte allgemeine Konkurrenzbedingung.(Vgl. Kritik an japanischer Ausbeutung, deren „Inhumanität“ darin besteht, dass Extra-Vorteile dorterlaubt bzw. gegeben, welche „unfaire“ Konkurrenzvorteile der Konkurrenten ermöglicht.)Die sozialstaatliche Errungenschaft des Normalarbeitstages ist selbst Produkt des Klassenkampfes,also durch Existenzkampf der Arbeiter dem Staate als Notwendigkeit eingebläut. Das heißt, hat ihmauch nur dank Gewalt „von unten“ eingeleuchtet und auf seine eigenen Gesichtspunkte(Gesundheit, Moral, Militär) gebracht.Proleten haben Sozialstaat erkämpft, der sie vor den Konsequenzen ihrer 'Freiheit' „schützt“!

Page 16: Das Kapital - Band 1- Zusammenfassung Gegenstandpunkt

5/12/2018 Das Kapital - Band 1- Zusammenfassung Gegenstandpunkt - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/das-kapital-band-1-zusammenfassung-gegenstandpunkt 16/40

 

~ 16 ~

9. Kapitel: Rate und Masse des MehrwertsDie durch die Länge des Arbeitstages (bei gegebenen Wert der Ware Arbeitskraft) bestimmteMehrwertrate m/v begründet - als Faktor - die Wirkung des für eine gewisse Arbeiteranzahlvorgeschossenen v. Der Umfang der Verwertung ist abhängig von den quantitativen Bedingungender Produktion. Wie - ist Inhalt der Gesetze, welche das Verhältnis von Rate & Masse desMehrwerts regeln.

•  I. Gesetz: Mmasse = m/v · VGesamt 

•  Sofern sowohl m/v als auch Arbeiteranzahl die Mmasse bestimmen, können sich beide

Faktoren ersetzen; d. h. Abnahme des einen durch Zunahme des anderen kompensiertwerden. - Jedoch:

•  II. Gesetz: Die Länge des Arbeitstages bildet absolute Schranke für den Ersatz vonvermindertem V durch gesteigertes m/v. Ferner folgt aus I das

•  III. Gesetz: Bei gleichem Wert und m/v der Arbeitskraft ist Mmasse direkt proportional zu

der Größe V.•  Womit Arbeiteranzahl die Schranke der Mmasse und Bevölkerungsgröße fürs

Kapitalwachstum insgesamt.

KapitalminimumDie formelle Subsumtion der Arbeit unter das Kapital und sein Kommando organisiert denArbeitsprozess als Verwertungsprozess: als das Zwangsverhältnis, welches die Arbeiter zurAbleistung von Mehrarbeit zwingt, damit sie an die notwendigen Lebensmittel gelangen.Erpressungsverhältnis, welches die totale Verfügung über die Arbeiter enthält:a) überhaupt via Diktat der Arbeitszeitb) im Produktionsprozess via Diktat der Produktionsmittel, welche den Arbeiter der

Selbstbewegung des Werts unterwerfen. (= spezifisch kapitalistische Verkehrung von toter &lebendiger Arbeit!)Die Produktion absoluten Mehrwerts stößt auf quantitative Grenze, bedingt durch Natur der WareArbeitskraft (Arbeiterbevölkerung, Länge des Arbeitstages) bzw. „deren“ Produktionsbedingungen,die das Kapital vorfindet (gesellschaftlich notwendige Arbeit und Wert der Arbeitskraft).Was für eine Ökonomie macht „Bevölkerung“ zu ökonomischer Kategorie, gar Schranke ihresErfolgs?! Die Herrschaft über die Arbeit erlaubt es, sich dieser nicht nur zu bemächtigen, sondern sie auch zuverändern, statt sich der gesellschaftlich notwendigen Arbeitszeit unterzuordnen als gegebenerGröße und damit "äußerer" Schranke für G-G': Übergang zum relativen Mehrwert (10. Kapitel).

Page 17: Das Kapital - Band 1- Zusammenfassung Gegenstandpunkt

5/12/2018 Das Kapital - Band 1- Zusammenfassung Gegenstandpunkt - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/das-kapital-band-1-zusammenfassung-gegenstandpunkt 17/40

 

~ 17 ~

10. Kapitel: Begriff des relativen MehrwertsÜberwindung der Schranken des absoluten Mehrwerts durch Verwandlung von notwendiger Arbeitin Mehrarbeit mittels Verkürzung der zur Reproduktion der Arbeitskraft aufzuwendendenArbeitszeit.Mittel ist die Erhöhung der Produktivkraft der Arbeit, d. h. die Umwälzung der überkommenenProduktionsweise: Mehr Gebrauchswerte pro Zeit. Hierfür wird das mit der formellen Subsumtion

gegebene Verfügungsrecht des Kapitals über die Produktionsbedingungen ausgenutzt.Senkung von v bedingt durch Produktivkraftsteigerung in Lebensmittelindustrie,bewirkt durch Produktionsmittel-Industrie für erstere!

Das Motiv des Kapitalisten, das ihn zur Produktion relativen Mehrwerts treibt, ist die Steigerungder Produktivkraft, um durch Verkauf der Waren über ihrem „individuellen“ Wert einenExtramehrwert zu erzielen.Die durch Steigerung der Produktenmasse nötige Ausdehnung des Absatzes erfordert Preissenkung,d. h. Verkauf unter gesellschaftlichem Wert, was die Konkurrenten als „Sachzwang“ zur Steigerungder Produktivkraft erfahren und ihr analoges Motiv bekräftigt.So verschwindet jener Extramehrwert, und die Senkung der notwendigen Arbeitszeit wird zum

gültigen Maß gesellschaftlich-notwendiger Arbeitszeit, wodurch im Resultat Steigerung derallgemeinen Rate des Mehrwerts durchgesetzt ist.Die Produktion von Extramehrwert selbst entspringt bereits verändertem m/v, sofern Arbeit mitausnahmsweiser Produktivkraft pro Zeit höhere Werte schafft und damit als potenzierte Arbeit gilt -der Arbeitskraft jedoch nach wie vor der gesellschaftliche Wert v bezahlt wird.Der Wert der Waren incl. der Arbeitskraft steht in umgekehrtem Verhältnis zur Steigerung derProduktivkraft, zu welcher der (sie begründende) relative Mehrwert in direktem Verhältnis steht.Der Zweck der Produktion von Mehrwert schließt also den Widerspruch ein, dass das Kapitalbeständig den Tauschwert senkt bzw. das Maß der wertbildenden gesellschaftlich notwendigenArbeitszeit, auf dem/der die Produktion beruht.Da nur für und wegen der Steigerung der Aneignung von Mehrarbeit die gesellschaftlichnotwendige reduziert wird, ist Steigerung der Produktivkraft keineswegs mit Verkürzung derDienstzeit des Arbeiters identisch. Vielmehr wird wachsende Trennung vom Reichtum dieBedingung zur Ableistung der zur Reproduktion notwendigen Arbeitszeit = des Lohnerhalts.

Page 18: Das Kapital - Band 1- Zusammenfassung Gegenstandpunkt

5/12/2018 Das Kapital - Band 1- Zusammenfassung Gegenstandpunkt - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/das-kapital-band-1-zusammenfassung-gegenstandpunkt 18/40

 

~ 18 ~

g“ steht. 

11. Kapitel: KooperationDie durch das Kapital und seinen Verwertungszweck diktierte (kollektive) Form desArbeitsprozesses als erste Methode relativer Mehrwert-Produktion:Die Bedingung der kapitalistischen Produktion, dass dasselbe Kapital eine größere Anzahl Arbeitergleichzeitig beschäftigt, ermöglicht zugleich – „automatisch“ - die Emanzipation von den in denUnterschieden der individuellen Arbeitskraft gegebenen Schranken. Sofern diese sich kompensieren

bei gewisser quantitativer Anzahl, wird durchschnittliche Arbeitskraft angewandt undgesellschaftliche Durchschnittsarbeit in Bewegung gesetzt und so das Wertgesetz im ArbeitsprozessverwirklichtDie Ökonomie in der Anwendung der Produktionsmittel - bedingt durch deren gemeinsamenKonsum im Arbeitsprozess vieler - bewirkt relative Senkung von c, damit eine Senkung des Wertsder produzierten Waren; und - soweit in Lebensmittel eingehend - Verminderung des Werts derArbeitskraft. (—> K III)Ausnutzung der Produktivkraft der gesellschaftlichen Arbeit, die aus der Kooperation - demplanmäßigen Zusammenwirken vieler - selbst entspringt (Massenkraft, Lebensgeister etc.), erhöhtNutzeffekt der Arbeit(-szeit) und senkt so den Wert der Arbeitskraft, steigert also gratis denrelativen Mehrwert.Die Stufenleiter der Kooperation hängt von der Größe des Kapitals, d. h. der Verfügung überentsprechende Wertgröße an Lebensmitteln, ab, die der einzelne Kapitalist für Kauf von v anlegenkann. Und von der Verfügung über dafür auszulegendes c, welches zwar in geringerem Grad, aberabsolut wächst - als Bedingung der Einsaugung eines entsprechenden Umfangs gesellschaftlicherArbeit, d. h. der Nutzung der Produktivkraft eines kombinierten Arbeitsprozesses. (—>Minimalgröße über die formelle Herstellung des Kapitalverhältnisses hinaus erheischt!)Die technische Notwendigkeit der Leitung ist im Kommando des Kapitalisten das Instrument, diedem Verwertungsdrang folgende Art des Zusammenwirkens der Arbeiter gegen diese - alsAnforderung eines ausbeuterischen Willens -durchzusetzen. Die formelle Aufsicht des Eigentümerswird zur wirklichen Produktionsbedingung; die Einheit der Kooperierenden existiert außer ihnen im

personifizierten Kapital.Die Arbeiter, die kooperieren, sind nicht Subjekt ihres Zusammenwirkens. Weder bezüglich Zwecknoch bezüglich Art und Weise. Ihre Kooperation ist somit ein Zwangsverhältnis.Die dem zwieschlächtigen Charakter der Produktion geschuldete despotische Form der Leitungwird zur abgetrennten Funktion von Lohnarbeitern. (Meister, Abteilungschefs ...)Die Funktion des Managers, der Oberaufsicht: Organisierung der Arbeit derer, die den Profiterarbeiten. Entsprechende Bezahlung für Tätigkeit anstelle des Kapitalisten: echter Anteil amMehrwert = sorgenfreies Leben mit eigener Vermögensbildung.Gegen Revisionismus, wonach „gesellschaftliche Arbeit“ nicht selbst Produkt und Mittel desKapitals, das sich die gesellschaftliche Produktivkraft gratis aneignet und die Kooperation als

  Zwangsorganismus zwecks relativer Mehrwert-Produktion etabliert, sondern als

unschuldig-positive Gesellschaftlichkeit der Arbeit(er) als solcher, die im Widerspruch zur „privaten AneignunAls bleibende Grundform der kapitalistischen Produktionsweise ist die Kooperation gleichartigerArbeiten die historisch und begrifflich 1. Methode des relativen Mehrwerts.

Page 19: Das Kapital - Band 1- Zusammenfassung Gegenstandpunkt

5/12/2018 Das Kapital - Band 1- Zusammenfassung Gegenstandpunkt - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/das-kapital-band-1-zusammenfassung-gegenstandpunkt 19/40

 

~ 19 ~

12. Kapitel: Teilung der Arbeit und Manufaktur

1. Doppelter Ursprung der Manufaktur

Die Überwindung der Abhängigkeit von der Qualität der noch selbständig nebeneinanderwirkenden Arbeitskräfte bewerkstelligt das Kapital, indem es die Arbeitsweise der Einzelnen gemäßihrer Funktion als gesellschaftliche Produktivkraft verändert, d. h. zu wirklicher Teilarbeit macht.

Der Arbeit des Einzelnen wird die kooperative Qualität als ihr Charakter aufgezwungen:•  durch Teilung ehemals selbständiger Tätigkeiten und

•  durch Verselbständigung von Teiloperationen.

Es ist und bleibt das handwerkliche Geschick die enge technische Basis der Produktion, welcheAbhängigkeit das Kapital dadurch zum Mittel der Produktivkraftsteigerung macht, dass es deneinzelnen Arbeiter zum lebenslangen Organ einer Teilfunktion vereinseitigt. Ausnutzung vonNaturbesonderheiten der Arbeitskräfte; Produktion derselben! So Erpressung perfekt:Angewiesensein (materielles!) des Arbeiters auf kapitalistische Bedingungen der Arbeit, aufgrundseiner Bornierung - der realen Inkompetenz eines Jeden in Sachen Herstellung des Gesamtprodukts.

2. Der Teilarbeiter und sein Werkzeug(Selbst-)Kritik des Kapitals an Arbeit, Arbeitsmittel, Arbeitskraft: Gewisse Eigenschaften undMomente derselben werden ab sofort als unproduktiv definiert:

•  a) Teilarbeit bewirkt: Virtuosität, Gewohnheit, Geschwindigkeit, Verallgemeinerung vonKunstgriffen, Kontinuität derselben Operation an einem Ort = Verdichtung der Poren derArbeitszeit auf Kosten des Arbeiters. „Andererseits“ Härte der Monotonie. So daßFortschritt der Produktivkraft zu Lasten des Individuums vonstatten geht.

•  b) Und die über Produktivität (mit)entscheidenden Arbeitsinstrumente werden entsprechendFixierung auf Spezialoperationen differenziert und vervollkommnet, für einseitige Funktion

vereinfacht. (= Eine Bedingung der Maschinerie als Kombination einfacher Instrumente.)Das heißt, Produktivität gegen die Individuen wird objektive Eigenschaft derProduktionsorganisation, deren Organ der einzelne wird.

3. Die zwei Grundformen der Manufaktur:•  a) heterogene: Selbständige Teilprodukte und mechanische Zusammensetzung (am Schluss)

wiederum als spezielle Sonderfunktion (z. B. Uhr).

•  b) organische: Aufhebung der räumlichen Trennung der Produktionsphasen bzw.-abteilungen eines Produkts. Diese bleiben trotz allgemeinem kooperativem Charakterisolierte Funktionen (—> Transportproblem). Nacheinander in der Zeit als räumlichesNebeneinander der verschiedenen Prozesse. Zuarbeit unterstellt Einhaltung fester

Arbeitszeiten für die Kontinuität des Gesamtmechanismus: Wechselseitige Abhängigkeiterzwingt Arbeits-(zeit-)disziplin; gesellschaftlich notwendige Arbeitszeit bzw. derenVerkürzung als weitgehend technisches Gesetz des Produktionsprozesses selbst.

Also Kooperation, welche qualitative Vielfalt der Teilarbeiten steigert und quantitativeProportionalität des Arbeitsprozesses zu einem organischen Ganzen entwickelt, dessen Regime dieTeilarbeitskraft unterworfen ist.Wegen unterschiedlicher Funktionen sind unterschiedliche Qualifikationen erheischt: Hierarchie derArbeitskräfte mit verschiedenen Werten/Arbeitslöhnen. Inklusive Installierung der Kategorieeinfacher Arbeiten, die keinerlei besondere Qualifikation erfordern. Klasse „ungeschickterArbeiter“, in denen Überwindung des Handwerkmäßigen verkörpert ist. Solche absolute Senkungvon v bedingt durch effektivere Anwendung von v in und für relativen Mehrwert!In jedem Fall: Senkung bzw. Wegfall der Erlernungskosten (bei „Geschickten“ wie„Ungeschickten“) per „Entleerung“ der Arbeit ist Angriff auf (= Senkung vom) Wert derArbeitskraft; mit Ausnahmen speziell zusammenfassender Funktionen. Somit: zusätzlicheEntwertung von v = unmittelbare Erhöhung der Mehrarbeit fürs Kapital.

Page 20: Das Kapital - Band 1- Zusammenfassung Gegenstandpunkt

5/12/2018 Das Kapital - Band 1- Zusammenfassung Gegenstandpunkt - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/das-kapital-band-1-zusammenfassung-gegenstandpunkt 20/40

 

~ 20 ~

4. Arbeitsteilung innerhalb der Manufaktur und der Gesellschaft

Die für allgemeine Warenproduktion und -Zirkulation unterstellte gesellschaftliche Arbeitsteilungwird durch manufakturelle Teilung der Arbeit entwickelt und differenziert (Differenzierung derArbeitsinstrumente schafft entsprechende spezielle Gewerbezweige).Innerhalb der Fabrik findet planvolle Subsumtion der lebendigen Glieder unter einenausgeklügelten Gesamtmechanismus der Produktion einer Mehrwert verkörpernden Warenart statt.

Außerhalb der Fabrik hingegen verteilt der Zufall die Warenproduzenten und Produktionsmittel auf verschiedene Zweige. Das Wertgesetz (Marktpreise) regelt die Willkür; die Konkurrenz erzwingtKorrektur der. Verteilung der Arbeit ex post.Anarchie der gesellschaftlichen und Despotie der manufakturellen bzw. fabrikmäßigenArbeitsteilung bedingen einander.

 Ideologie: „Freiheit statt Plan!“ - vertreten ausgerechnet durch Apologeten der „Rationalität“ der modernen Fabrikorganisation „trotz“ deren knechtender Unterordnung. Gegen diese hat offenbar nichts, wer die Planwirtschaft im Namen ihrer Unmenschlichkeit attackiert! 

5. Der kapitalistische Charakter der Manufaktur

Kapitalminimum, wachsend - eine Bedingung und Folge des technischen Charakters der

Manufaktur. Merke allgemein: Die Kapitalgröße ist jedesmal die Voraussetzung der erfolgreichenAusschlachtung der (jeweiligen) Methode der Mehrwert-Produktion (vgl. schon bei Kooperation,demnächst bei Maschinerie und generell bezüglich Akkumulation)!Scheidung und Gegensatz der geistigen Potenzen gegenüber materiellen Produzenten. Erweiterungdes Wissens in Anwendung bezüglich des Ganzen - Verschwinden auf Seiten der Teilarbeiter, diezur Unselbständigkeit verkrüppelt. Eben: Entwicklung und Ausbeutung gesellschaftlicherProduktivkraft auf Kosten der individuellen, für die wachsende Privatmacht des Geldes.Schranke der Manufaktur:in der Abhängigkeit - trotz aller Emanzipation - von „handwerksmäßiger“ Grundlage dersubjektiven Fertigkeiten & Fähigkeiten der Arbeiter (incl. Willen zur Subordination). Schranke fürSteigerung der Produktivkraft = relativem Mehrwert. Fehlende Freiheit für Selbstverwertungsdrang

des Kapitals beim Zugriff auf überkommene Produktionsweisen und bei der Zurichtung derArbeitsvermögen: deren Besonderheit ist und bleibt die Grundlage aller Produktivität.

Page 21: Das Kapital - Band 1- Zusammenfassung Gegenstandpunkt

5/12/2018 Das Kapital - Band 1- Zusammenfassung Gegenstandpunkt - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/das-kapital-band-1-zusammenfassung-gegenstandpunkt 21/40

 

~ 21 ~

13. Kapitel: Maschinerie und große IndustrieWichtig zu Übergang: Von welchem Standpunkt aus „Abhängigkeit“ (!) von Fähigkeit der Arbeiter ein Problem, Schranke und Gegenstand der (Selbst-)Kritik durchs Kapital?! - Damit klar wird:

 Drehen an Produktionsmitteln wegen m/v! (Vgl. Punkt 4) 

1. Maschinerie - Leistung & Zweck

Emanzipation von den Schranken menschlicher Naturkraft und individuellen Geschicks durchAufhebung der engen technischen Basis der Manufaktur: Revolutionierung der Arbeitsmittel bis hinzum automatischen System der Maschinerie, dem die Arbeitskräfte als Handlanger „nachhelfen".Arbeit und ihren gesellschaftlichen Zusammenhang gibt's in der kapitalistischen Industrie nur alsdem objektiven Zwang des materiellen Produktionsmechanismus unterworfene technischeNotwendigkeit; Einheit und Zweck des Prozesses existiert der lebendigen Arbeit gegenüber alsDiktat der in der Maschinerie verkörperten Anforderungen. („Arbeitsplatz“ als vorausgesetzteLeistungsanforderung.)Technisch: ersetzt die Maschine den Arbeiter, der ein einzelnes Werkzeug handhabt ... Ehemalsmenschliche Tätigkeiten gehen auf Mechanismus über. Ersetzung von Menschenkraft durchNaturkräfte; von Kenntnissen, Fähigkeiten und Erfahrung durch Anwendung derNaturwissenschaft.Zweck der Sache ist nicht: wachsende Bequemlichkeit der Produktion des Reichtums fürProduzenten; Freiheit durch Organisierung gegenständlicher Produktivkräfte; Erleichterung bzw.Ersetzung von Mühe durch universelle Naturbeherrschung, d. h. Gratis-Nutzung der Naturgesetzeund des Wissens. Sondern Verkürzung der notwendigen Arbeitszeit, um Mehrarbeitszeit zuverlängern -d. h. ein relativer Mehrwert, der die potentielle Freiheit als eine des Kapitals demArbeiter entgegensetzt und zur Erpressung stets vermehrter unbezahlter Arbeit verwendet. Sowerden die Mittel der großen Industrie mit Systemnotwendigkeit zu lauter Entscheidungen gegendie Lebensbedürfnisse und Gesundheit der Lohnarbeitenden.

2. Wertabgabe der Produktionsmittel:

Mobilgemachte Naturkräfte und Wissenschaft kosten nichts. Ihre produktive Nutzbarmachung ist jedoch ohne entsprechende Produktionsmitteln nicht zu haben. Ihr Wert verteuert das Produkt, dasdurch Produktivkraftsteigerung billiger werden sollte, durch Wertübertragung. Lohnt sich die Sachedennoch?

•  Aus Differenz zwischen Maschine als produktbildendem Element und wertbildendemBeitrag, zwischen Benutzung und Abtnutzung - bedingt durch Dauerhaftigkeit, riesigesWirkungsfeld; sprich große Ökonomie ihrer Anwendung als wissenschaftlich kontrollierteNaturkraft - ergibt sich begrenzter Umfang, in welchem C/Maschine wertmäßig ins einzelneProdukt eingeht.

•  Ferner verringert die Produktion der Maschinerie durch Maschinen deren Wert im

Verhältnis zu ihrer Ausdehnung & Wirkung. Je weniger Wert die Maschine hat, um soweniger gibt sie ab. Je mehr lebendige Arbeit ihr Einsatz dabei spart, desto mehr erspart siedem Kapital Lohnkosten, also bezahlte Arbeit.

Der dem Arbeitsmittel geschuldete Wertbestandteil des Produkts wächst also relativ, sinkt absolut.Die Produktivität der Maschinerie überhaupt bemisst sich an dem Grad, worin sie menschlicheArbeitskraft ersetzt. Die Grenze ihres lohnenden Einsatzes besteht darin, dass ihre Produktionweniger Arbeit kostet als ihre Anwendung Arbeit ersetzt.Im Kapitalismus ist Produktivitätssteigerung nicht Zweck, sondern Mittel des Mehrwerts. Also istdie Schranke für Einsatz produktivitätsfördernder Maschinen enger gezogen. Ihr Wert misst sichnicht an der "realen" Produktionskost, sondern an den Kosten für v, deren Senkung mithin die

Bedingung ihrer Einführung ist. Arbeiter werden immer dann, aber auch nur dann, durchMaschinerie ersetzt, wenn diese den Kapitalisten weniger kostet als die Anzahl der durch sieüberflüssig gemachten Arbeitskräfte. Weil die Verminderung der bezahlten Arbeit, nicht derangewandten, Zweck des Kapitals ist, werden Arbeiter freigesetzt, was für diese ein spezielles Pechist, da sie auf diese Weise von Lebensrnitteln freigesetzt werden.

Page 22: Das Kapital - Band 1- Zusammenfassung Gegenstandpunkt

5/12/2018 Das Kapital - Band 1- Zusammenfassung Gegenstandpunkt - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/das-kapital-band-1-zusammenfassung-gegenstandpunkt 22/40

 

~ 22 ~

3. Wirkungen auf Arbeiter

a) Da Schranken auf Seiten der Arbeitskraft (Muskelkraft) entfallen: Aneignung weitererBevölkerungsteile durch Verwandlung in Lohnarbeiter (Weiber, Kinder). Familie statt Mann dient,und verdient wenig mehr als jener (Wertbestimmung!): Lohnsenkung pro Arbeitskraft = Erhöhungder Mehrwertrate mit zuschüssigem Ausbeutungsmaterial. Billiglöhner bewirken Lohnsenkung!

b) Schafft neue Motive für Produktion absoluten Mehrwerts, d. h. Verlängerung des Arbeitstages.•  Ausdehnung der Maschinennutzungszeit bedingt schnellere Reproduktion ihres Werts incl.

mehr eingesaugter Arbeitszeit = vergrößertem Neuwert.

•  Vermindert Verschleiß durch Nicht-Gebrauch = Vermehrung des Warenquantums, auf welches sich Maschinenwert verteilt (—> Senkung der Stückkost; verallgemeinert: derWarenwerte, d. h. Senkung von v).

•  Verhindert moralischen Verschleiß, d. h. Entwertung vorgeschossenen Werts.

•  Relative Senkung von c, das insgesamt ständig mehr Kapital bindet (vgl. auchSchichtarbeit!). Brachliegen erscheint als Widerspruch zum Zweck und Nutzen seinerAuslage. Stichwort: „Betriebsnutzungszeit“!

•  Extramehrwert dank neuer Maschinerie schreit nach maximaler Ausnutzung der (zeitlichbeschränkten) Gelegenheit.

Mit Verallgemeinerung der Maschinerie rächt sich der Ersatz von wertbildender Arbeitskraft durchnicht-wertbildende Maschinerie: In der Senkung des gesellschaftlichen Werts desMaschinenprodukts macht sich der Widerspruch geltend, dass Erhöhung der Mehrwertrate derverbleibenden Arbeiter nur durch Verminderung der Anzahl (mehr)wertbildender Arbeitskräfteerfolgt. Was durch absolute Mehrarbeit zu kompensieren ist! Der absolute Mehrwert alsNotwendigkeit resultiert hier aus c als Mittel des relativen. Dessen Vollzug (erkauft durchwachsende organische Zusammensetzung) erheischt Ökonomisierung von c/Maschine durch derenkontinuierliche Anwendung (—> absoluter Mehrwert, oder Schicht).Die kapitalistische Anwendung der Maschinerie produziert eine überflüssige Arbeiterbevölkerung,teils durch Zuwachs dank neu erschlossener Schichten der Arbeiterklasse, teils durch Freisetzunginfolge von Maschineneinsatz (welcher mit Lohn von v konkurriert).

c) Die staatliche Beschränkung des Arbeitstages bedingt Intensivierung der Arbeit, wie sieüberhaupt den Stachel zur Produktion relativen Mehrwerts durch Entwicklung der Maschinerie

abgab. Als Ersatz für Schranke des absoluten Mehrwerts fungiert relative Senkung von v ohneErhöhung von c bzw. Verwohlfeilerung der Waren.Differenz Produktivkrafterhöhung/Intensifikation: Letztere verlangt vermehrte Arbeitskraft-verausgabung pro bestimmte Zeit - und ist selbst nur möglich und erreichbar bei verkürzterArbeitszeit. (Steigende Belastbarkeit des subjektiven Faktors!) Zum Maß der Arbeitszeit alsextensiver Größe tritt das Maß (und der Grad) ihrer Verdichtung. 10 Stunden produzieren ggf. soviel Wert wie bisher 12 Stunden von "poröser" Dichte der Verausgabung.

 Also: Von wegen - 35-Stunden-Woche = 40 minus 5 Stunden, entziehe also dem Kapital 5 Stunden Arbeitszeit, die somit disponibel und entsprechende Nachfrage nach Zusatzarbeitskräften schaffe!(DGB) Namentlich die Maschine, also das Mittel der Produktivitätssteigerung, wird zum Erpressungsmittel

von mehr Arbeit in derselben Zeit: erhöhte Geschwindigkeit bzw. erweitertes Überwachungs- oderBetätigungsfeld für einzelnen Arbeiter. Jede Verkürzung der Arbeitszeit wird zum Test auf dieenorme Elastizität der (entsprechend verbesserten/konstruierten) Maschinerie und der menschlichenArbeitskraft. So schafft Auspowerung der Arbeitskraft nach Verkürzung der Arbeitszeit Gründe fürdie nächste!

Page 23: Das Kapital - Band 1- Zusammenfassung Gegenstandpunkt

5/12/2018 Das Kapital - Band 1- Zusammenfassung Gegenstandpunkt - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/das-kapital-band-1-zusammenfassung-gegenstandpunkt 23/40

 

~ 23 ~

4. Die Fabrik

Für welche Leistung und damit „Qualifikation“ wird der moderne „Arbeitsplatzbesitzer“ bezahlt? Im modernen Fabriksystem existiert der Zweck des Kapitals als Diktat des Arbeitsmittels, dem dieArbeiter als bewusste Organe unterworfen sind. Herrschaft der vergegenständlichten Arbeit über dielebendige, deren Träger bloße Anhängsel einer außer ihnen existierenden, im Apparatversammelten Wissenskraft und Zweckmäßigkeit der Naturumwandlung sind. Emanzipation des

Werkzeugs von den persönlichen Fähigkeiten und Schranken der Arbeitskraft. Nivellierung derGlieder des durch die Maschinerie kombinierten Gesamtarbeiters und Reduktion derselben auf Identität abstrakter Tätigkeit als Handlanger. Damit reelle Subsumtion der Arbeit unter das Kapital.Anstelle der Fixierung auf ein und dieselbe Spezialfunktion (Manufaktur) tritt allseitigeAnwendbarkeit, Austauschbarkeit der aufs bloße Aushalten der von der kontinuierlichen Bewegungder Maschinerie vorgeschriebenen Leistung in der festgelegten Geschwindigkeit reduziertenArbeitskraft. Die geforderte „Qualifikation“ heißt also Anpassung. (Vgl. beliebige Herumschiebereider Arbeiter durch die Abteilungen, ihr Einsatz mal an dieser, mal an jener Stelle. Mobilität derabstrakten Arbeit(er) praktiziert. Ausbildung auf minimale Anlernzeit beschränkbar.)Mit dem modernen Fabrikarbeitsplatz ist das kapitalistische Erpressungsverhältnis imProduktionsprozess entsprechend verwirklicht: Abhängigkeit des anonymen Ausbeutungsmaterials

vom Kapital, das sämtliche Mittel (materiell und geistig) auf sich vereinigt hat, vollendet.Verkehrung, dass Arbeitsbedingung die Arbeiter anwendet ist technische Wirklichkeit. Dieinhaltsleere Tätigkeit im Rhythmus des toten Mechanismus absorbiert alle freie körperliche undintellektuelle Tätigkeit, strapaziert in ihrer Einseitigkeit das ganze Individuum und entwickelt jede(potentielle) Erleichterung der Arbeit zur Tortur mit notwendig ruinöser Wirkung auf Physis wieGeist. Maschinerie befreit nicht von Arbeit, sondern die Arbeit vom Inhalt. Vollendung derTrennung der geistigen Potenzen von der Handarbeit, Verwandlung in Mächte des Kapitals überdiese.Solch technische Unterordnung schafft kasernenmäßige Disziplin unter ein Fabrikregime, das vonOberaufsicht verkörpert und bewacht wird.

5. Kampf zwischen Arbeiter und MaschineWie gibt's den Wahnsinn, dass Arbeitsmittel (!) als Feind der Arbeiter fungieren?/  Maschinenstürmerei - Revolte gegen das Arbeitsmittel. Wirkung der Anwendung dieses Mittelswird gegen das Mittel selbst gewandt. Grund: in der Maschine tritt es dem Arbeiter als Konkurrententgegen: schafft (1.) überflüssige Bevölkerung als (2.) Konkurrenz, mit der Wirkung der Senkungvon v. Freisetzung von Mühe also kein Glück, sondern doppeltes Pech. Ersetzbarkeit menschlicherArbeitskraft durch Maschinerie in der Hand des Kapitals als Mittel der Erpressung zuBescheidenheit und Botmäßigkeit.Gegen Missverständnis, wonach Ersetzung aus politischem Motiv erfolgt, zur Niederhaltung der 

 Arbeiter. Vgl. moderne Gewerkschaftsideologie: „Ein Roboter wehrt sich nicht“ - weshalb sich dasKapital vom menschlichen Risikofaktor trennen wolle! Der Witz ist vielmehr, daß der ökonomisch begründete Einsatz der Technik auch als politischesErpressungsmittel wirkt, sofern er einen Teil der disponiblen Arbeiterbevölkerung - die„Arbeitslosen“ - zur bedingungslosen Nachfrage nach Arbeit überhaupt verdammt. Unbotmäßigkeitbirgt Gefahr der Kündigung und Ersetzung durch anstehende Reserve. Deshalb auch als„politisches“ Kampfmittel "handhabbar"!Vgl. die entsprechende Lüge und Drohung von heute: „Hohe Lohnkosten erzwingen

 Rationalisierung.“ Dazu: a) wird die abhängige Variable zum Subjekt erklärt, und die zweckgemäße Kalkulation desKapitals zur sachzwangmäßigen Reaktion. (Wie hoch soll/darf er denn sein, der Lohn, dass Arbeitervor „Rationalisierung“ sicher sind?); b) als ob absolute Höhe des Lohns der Maßstab, und nicht sein

Verhältnis zur Maschinenkost, deren Höhe (dank des Interesses der Produktionsmittel-Kapitalisten)selbst nach unten variabel ist, im Verhältnis zu ihrem Wirkungsumfang; c) die Perfidie: Arbeitersollen Wirkungen des Einsatzes der Maschinerie freiwillig antizipieren, um von ihm/ihnenverschont zu bleiben.

Page 24: Das Kapital - Band 1- Zusammenfassung Gegenstandpunkt

5/12/2018 Das Kapital - Band 1- Zusammenfassung Gegenstandpunkt - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/das-kapital-band-1-zusammenfassung-gegenstandpunkt 24/40

 

~ 24 ~

Gewerkschaft heute: „Wir sind keine Maschinenstürmer!“ Das heißt, Technik muss sein wg.Konkurrenzfähigkeit, Entlassungen (als Wirkung der Technik!) als Mittel der Verhinderung von(noch mehr) Arbeitslosen, d. h. zur „Arbeitsplatzsicherung“. So wird - unter Ausschlachtung des

  falschen Ausgangspunkts der Maschinenkritik -jeder Gegensatz zum Kapital konstruktivüberwunden! Gegen (Marx'schen) Optimismus der These von der Maschinenstürmerei als „Kinderkrankheit“ der 

 Arbeiterbewegung, die mit „Zeit und Erfahrung“ dem Bewusstsein vom richtigen Gegner weicht. 

6. Kompensationstheorie

 Die Ideologie, wonach Ersatz von Arbeitskraft durch Maschinerie, also Freisetzung von Arbeiternbzw. diese von ihren Lebensmitteln, durch Beschäftigung an anderer Stelle (Maschinenproduktionetc.) kompensiert werde. 

  Heutzutage als: „Modernisierung“ durch Arbeitsplatzabbau schafft Wirtschaftswachstum und erhält damit (alle nicht abgeschafften) Arbeitsplätze und schafft neue - je erfolgreicher (rationalisiert!), desto mehr! Dasselbe Gesetz der kapitalistischen Anwendung von Maschinerie (muss weniger kosten alsverdrängtes v) widerlegt auch Kompensationsideologie (die ansonsten ja empirisch ständig blamiertwird). Der Wert der Maschinerie, der kleiner sein muss als die Summe Arbeitslohn der ersetztenArbeiter, besteht selber nur zu einem Teil aus v (zum anderen aus übertragenem c und aus m)!Falls „Wieder-“beschäftigung freigesetzter Arbeitskräfte stattfindet, so durch zuschüssiges Kapital,das rentable Anlage sucht und findet, und nicht mittels des früher als v fungierenden, jetzt inMaschinerie verwandelten Kapitals.

  Auch jene uralte Variante von beschworenen „Ersatzarbeitsplätzen“ ist also Unfug, weder bezüglich Wirkung, noch gar bezüglich (unterstelltem) Zweck ist etwas Wahres dran! 

7. Repulsion und Attraktion

Die mittels und auf Basis des Einsatzes von Maschinerie - d. h. der Freisetzung von Arbeitskräften -stattfindende Ausdehnung der kapitalistischen Produktion bedingt ihrerseits steigende Nachfragenach Arbeitern. Relative Abnahme der beschäftigten Arbeiterzahl und absolute Zunahme,Repulsion und Attraktion, sind als gegensätzliche Tendenzen der kapitalistischen Produktion, Mitteldesselben Interesses an maximalem relativem Mehrwert.Gegen die moderne Ideologie von Entlassungen als Krisenindikator! Die Akkumulation mittels großer Industrie schafft die ihr entsprechenden allgemeinenProduktionsbedingungen (Transport- und Kommunikationswesen). Ihre schrankenloseExpansionsfähigkeit stößt auf Schranken in ihren Voraussetzungen und Realisierungsbedingungen:Rohstoffe und Absatz. Schaffung des Weltmarkts per Kolonisation: Verdrängung einheimischerProdukte in Kolonien und Zurichtung auf Rohstoffzuliefergebiete - wobei die Produkte der großen

Industrie (Billige Waren; überzählige Arbeiterbevölkerung, die aus Mutterländern in Kolonienauswandert; Transport- und Militärwesen ...) die Waffen der Eroberung sind. (So Überwindung derSchranken der Ausdehnung!)

 Die Klage über mangelnde Absatzmöglichkeiten: unterstellt Produktion, um der (Profit-)Produktionwillen. Absatz Mittel = Schranke dafür. Widerlegt, dass für Bedürfnisse, wie auch immer,

 produziert wird. Das Wachstum der absorbierten Arbeiter unterstellt proportionell rascheres Wachstum desGesamtkapitals C. Der Prozess vollzieht sich als industrieller Zyklus, den das in seinen Mitteln(Maschinerie und Arbeitskraft) freie Kapital selbst produziert: die maßlose Produktion =Überfüllung der Märkte sorgt für die Krise = Kontraktion der Realisierungsmittel und damit desGeschäfts. Konkurrenz dabei, beim Kampf um beschränkte Märkte, weiterer Stachel zur Einführung

verbesserter Maschinerie!

Page 25: Das Kapital - Band 1- Zusammenfassung Gegenstandpunkt

5/12/2018 Das Kapital - Band 1- Zusammenfassung Gegenstandpunkt - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/das-kapital-band-1-zusammenfassung-gegenstandpunkt 25/40

 

~ 25 ~

8. Revolutionierung von Manufaktur, Handwerk & Hausarbeit

Brutalisierung der Ausbeutung in mit der industriellen Fabrik konkurrierenden Handwerks- undHausarbeitsbereichen. Erst wo Ruinierung der Arbeitskraft sich nicht mehr rentiert und damit zurSchranke wird, welche auch hier Einführung von Maschinerie bedingt, ist das Ende überkommenerProduktionsweisen gekommen. Beschleunigt durch Fabrikgesetze und ihre Anwendung auf alleBereiche der Produktion. Arbeitstagszwangsbestimmungen revolutionieren „technische

Hindernisse" für Ablösung handwerklicher durch maschinelle Produktion überall.

9. Fabrikgesetze

Planmäßige Rückwirkung der „Gesellschaft“ auf naturwüchsige Gestalt ihrer Produktion, die ihreeigenen Mittel untergräbt. Noch die primitivsten Hygiene-und Gesundheitsregeln müssen denAgenten der Produktion mit Gewalt aufgezwungen werden. Umgekehrt werden mit gesetzlicherlaubten Schädigungen der Gesundheit (vgl. heutige Grenzwerte und Auflagen) dieselben zurnormalen Lebensbedingung der Wirtschaft - und damit der Arbeitskraft - erklärt. Der Staat alsKompensator. Sachwalter zweckmäßigen Verschleißes der Volksgesundheit. Politische Schranken

als Garantie der ökonomischen Verwertung!Elementarunterricht:  (gegen Revi-Schlag bei Marx!) Zurichtung für kapitalistische Funktion.Individualität als Grundlage ihrer Ausbeutung. Produktion als systematische Anwendung vonNaturwissenschaft und Technologie - beständig revolutioniert unter dem Zweck und Zwangrelativen Mehrwerts. Damit werden Arbeitsfunktion, -teilung und -kombination im Inneren derFabrik sowie in der Gesellschaft zur (ebenso beständig geänderten) abhängigen Variable derErfordernisse kapitalistisch betriebener Industrie. Dialektik von Mobilität der Arbeit (mit der desKapitals) und einseitiger Fixierung derselben auf Teilfunktion bewirkt dauerndeExistenzunsicherheit der partikularen Arbeitskraft ebenso wie Anerkennung ständigen Wechsels als„Naturgesetz“ der Produktion durch die vom Dienst Abhängigen.

  Dass Arbeiter im „technischen Zeitalter“ alles Mögliche „können“ müssen („polytechnische

 Bildung“), ist ein Märchen, nämlich die Ideologie für's Gegenteil. 

Neues Verhältnis der Geschlechter: Ökonomische Funktionalität erheischt Freiheit der Personen.Die moderne Familie hat staatlich-ökonomischen Grund in Produktions- undReproduktionsfunktion der Mitglieder.Insgesamt Verallgemeinerung des gültigen ökonomischen Verhältnisses und funktionaleUmgestaltung aller Lebensverhältnisse dank staatsgewaltiger Beihilfe. Konzentration des Kapitals,Monopol des modernen Fabrikregimes. Damit wird aber auch alle Welt unmittelbar in Gegensatzzum Kapital gestellt, und damit vor die Wahl des Dienstes an seinem Reichtum, oder Revolution ...

10. Agrikultur

Subsumtion derselben unter maschinelle Industrie. Auflösung des Bauerntums, Verwandlung inländliche Lohnarbeiter bzw. Reservearmee als städtische Anbieter von Arbeitskraft. DabeiRuinierung von Arbeitskraft und des Bodens (künstlich gesteigerte Fruchtbarkeit untergräbt dieQuelle derselben), also der Springquellen allen Reichtums.Von wegen Ökologie! „Umweltzerstörung“ ist Form von Armut: Ruinierung der elementaren

 Lebensmittel und Reproduktionsbedingungen.

Page 26: Das Kapital - Band 1- Zusammenfassung Gegenstandpunkt

5/12/2018 Das Kapital - Band 1- Zusammenfassung Gegenstandpunkt - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/das-kapital-band-1-zusammenfassung-gegenstandpunkt 26/40

 

~ 26 ~

14. Kapitel: Absoluter und relativer MehrwertDer kooperative Charakter des industriellen Produktionsprozesses verändert den Begriff derproduktiven Arbeit. Soweit Teilnahme als Organ des Gesamtarbeiters, handelt es sich um Gliederder produktiven Gesamtheit. Sofern die Produktion Mittel der Verwertung ist, ist nur die Arbeitproduktiv, welche den Mehrwert des Kapitals produziert, also Objekt unmittelbarer Ausbeutung ist.Kein Glück, sondern Pech, dazuzugehören.

Das heißt, welche Arbeit produktiv ist, bestimmt sich aus dem Zweck des Kapitals.Die Produktion von Mehrwert unterstellt eine gewisse Produktivität der Arbeit als Bedingung. Indiese gehen die Naturbedingungen eines Landes (Produktivität der Arbeitskraft, natürlicherReichtum an Lebens- und Arbeitsmitteln) ein, dieauch Einfluss haben auf die jeweils benötigten Lebensmittel, die der Erhaltung des Arbeitersdienen. Die Produktivität von Arbeit und Natur wird so zur Möglichkeit von Mehrarbeit.

  Der Mehrwert ist weder das immanente Produkt der Arbeitsproduktivität noch der   Naturbedingungen der Arbeit. Verwechslung von Bedingungen und Grund! Dass sowohl diegeschichtliche wie naturbedingte Produktivkraft der Arbeit Produktivkräfte des Kapitals sind, ist das Werk des letzteren. Die gesellschaftliche Arbeitsproduktivität wird per reeller Subsumtion vomKapital und einzig für seine Verwertung entwickelt, ist also sein Produkt; die Naturbedingungender Arbeit sind Voraussetzungen bzw. Schranken, von denen sich das Kapital als industriellesemanzipiert. Das heißt, die Produktivität der Arbeit, Mittel und Bedingung des Mehrwerts, ist nur als Gegensatzzur Arbeit (und zum Lohnarbeiter) zu haben.

15. Kapitel: Größenwechsel von Preis der Arbeitskraft undMehrwertDie ursprünglich dem Kapital vorausgesetzte Größe v ist inzwischen durch die kapitalistischeAnwendung der Arbeitskraft selbst bestimmt.

•  (I) Änderung der Produktivkraft

•  (II) Änderung der Intensität der Arbeit

•  (III) Änderung der Länge des Arbeitstages

sind gleichermaßen Mittel, den Wert der Ware Arbeitskraft im Verhältnis zum Mehrwert zu senken.Die kombinierte Anwendung dieser Mittel erlaubt dem Kapital jederzeitigen produktiven Umgangmit den in den Mitteln eingeschlossenen Schranken, also deren produktive Handhabung als Mittel.(Bedenken: Begriff der kapitalistischen Ausbeutung, Rolle der Lohnhöhe: ihr Verhältnis zu m istentscheidend)

Page 27: Das Kapital - Band 1- Zusammenfassung Gegenstandpunkt

5/12/2018 Das Kapital - Band 1- Zusammenfassung Gegenstandpunkt - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/das-kapital-band-1-zusammenfassung-gegenstandpunkt 27/40

 

~ 27 ~

s unter sich aufteilen.

16. Kapitel: Verschiedene Formel für die Rate des Mehrwerts

•  (I) Korrekte Darstellungsweisen: m/v = Mehrarbeit/notwendige Arbeit

•  (II) Falsche Darstellungsweisen: m/Produktwert = Mehrarbeit/Arbeitstag =Mehrprodukt/Gesamtprodukt

•  Hier ist a) Selbstverwertungsgrad des Kapitals nicht richtig bestimmt und b) dasspezifisch-kapitalistische Produktionsverhältnis als ein Ausbeutungsverhältnis, das denAusschluss des Arbeiters vom Produkt bezweckt und dafür die Wertquelle bezahlt,„versteckt“. Statt dessen ist der Schein erzeugt, dass Kapitalist und Arbeiter das Produkt desArbeitsprozesse

•  (III) Die Formel: m/v = Unbezahlte Arbeit/bezahlte Arbeit

•  enthält lediglich das mögliche Missverständnis, dass nicht (Wert der) Arbeitskraft bezahltwird, sondern die Arbeit.

17. Kapitel: Verwandlung von Wert der Arbeitskraft inArbeitslohnÜber den Widerspruch eines Werts der Arbeit gegen das Wertgesetz bzw. warum die Bezahlung desWerts der Arbeit (= ihrer wertmäßigen Leistung) die Aufhebung der kapitalistischen Produktionwäre ... Die Form des Arbeitslohnes löscht Trennung des Arbeitstages in bezahlten und Mehrarbeitsteilzugunsten Fiktion aus, dass alle Arbeit bezahlt sei. Demnach arbeitet der Arbeiter die ganze Zeit für

sich, während er für den Kapitalisten arbeitet. Die Arbeitslohn-Formen machen das Lebensinteressedes Proletariats zum Mittel des kapitalistischen Bereicherungsinteresses! (S. u.) Die Zahlung vonLohn für Arbeit ist Basis für „entsprechende“ Rechtsvorstellungen:„Dieser Lohn steht mir zu für so und soviel Arbeit!“ Wie viel? - Weil kein objektives Maß an derArbeit existiert, mündet Gerechtigkeitsvorstellung konsequent in Vergleich zu dem Geld, wasandere für ihre Arbeit bekommen: Konkurrenzstandpunkt, moralisch, dem jeder Materialismusuntergeordnet wird. (Doppelsinn des „Wer verdient wie viel“!) Theoretisches Verhältnis zur Arbeitals Weise der Versöhnung mit der Tatsache, dass man mit seiner Arbeit in keiner Weise das Subjektder "Lohnfindung" ist. Neid als Betätigung der Freiheit von Leuten, die nicht daran denken, sich perKlassenkampf zu holen, was sie brauchen.

Über die moralische Betrachtung des Lohnarbeitsverhältnisses:Vorstellung des Arbeiters von einem persönlichen Recht auf „seinen“ Arbeitsplatz incl.Einkommen. Er mit seiner Besonderheit (Qualifikation, Leistung, Bereitschaft, Erfahrung etc.) seider Grund seiner Einstellung. Entsprechend versteht er bei Entlassung (seiner Person!) die Welt und den Kapitalisten nicht mehr. Es setzt die Logik des „obwohl (ich)“ ein. „Womit hab' ich dasverdient, wo ich doch jahrelang so brauchbar war ...?“ Als ob ausgerechnet das reineGeschäftsverhältnis, in welchem Individuum bloß Träger und Charaktermaske von Arbeitskraft -die als tauglich unterstellt wird -, eine Gerechtigkeitsveranstaltung wäre, in der es darum ginge,den besonderen Persönchen gerecht zu werden. 

  Das Individuum als Arbeiter hat überhaupt kein Recht, das er einklagen könnte. Außer das

 prinzipielle Recht, seine Arbeitskraft frei zu verkaufen, sofern es einen Käufer findet. Ihm bleibt nur die ökonomische Macht der Klasse als Erpressungsmittel für sein Interesse. Eingeständnis der   Rechtlosigkeit, wenn Arbeiter höhere Kollektivrechte (Standort, Region, Nation, sozialer Friedeetc.) bemühen - um deshalb doch noch Anerkennung zu finden. (Vgl. Rheinhausen) 

Page 28: Das Kapital - Band 1- Zusammenfassung Gegenstandpunkt

5/12/2018 Das Kapital - Band 1- Zusammenfassung Gegenstandpunkt - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/das-kapital-band-1-zusammenfassung-gegenstandpunkt 28/40

 

~ 28 ~

18. Kapitel: Der ZeitlohnDem Begriff der freien Lohnarbeit gemäß findet Kauf bzw. Verkauf der Arbeitskraft statt. DerKapitalist zahlt deren Wert - im Zeitlohn - überhaupt nur im Verhältnis zu der Zeit, in der er überdie Arbeitskraft als fungierende verfügt. Der Wert der Arbeitskraft als Maßstab des Preises derArbeit existiert praktisch als Maßverhältnis einer bestimmten Geldsumme pro Zeit, in der sich derGebrauchswert der Arbeitskraft fürs Kapital ( = Mehrwert) verwirklicht.

Die Abstraktion Geld pro Zeit impliziert, dass Arbeit(-sbedingungen), Resultat und Wirkung auf Arbeitskraft (= Gesundheit) außerhalb des Vertrages fallen, also Privatsache des Kapitalistenrespektive Lohnarbeiters sind. Jede Stunde ist gleich 20,- DM.Der durchschnittliche Preis der Arbeit ergibt sich durch Division des (Tages-, Wochen-...)Werts derArbeitskraft durch durchschnittliche Stundenzahl der Arbeit: Stundenlohn. Dieser fungiert alsEinheitsmaß für Preis der Arbeit.Das hat Konsequenzen: Die Trennung der Lohnzahlung vom Wert = denGesamtreproduktionskosten der Arbeiter, d. h. die Tatsache, dass der Kapitalist nicht verpflichtetist, den (Tages-, Wochen- etc.-)Wert der Arbeitskraft zu zahlen als Bedingung ihrer Anwendung alsMehrwertquelle, macht aus der Frage des proletarischen Lebensunterhalts eine abhängige Variableder abgeleisteten Arbeitsstunden, für die die Arbeitskraft gefragt ist.Der Sicherheit des Nutzens des Anwenders, der notwendige Arbeit nur pro tanto der Ablieferungvon Mehrwert anerkennt und zahlt, entspricht so die Unsicherheit des bloßen Lebensunterhalts.Dieser stellt sich nur ein, wenn die Anwendung für die durchschnittliche Stundenzahl erfolgt.

Kurzarbeit heißt Kurzlohn!

Andererseits Verfügung des Kapitals über über-durchschnittlich lange Arbeitszeit - per Stundenlohnkorrekt entgolten.So garantiert das Regime des Zeitlohnes dem Kapital freie Verfügung über Arbeits- = Lebenszeitder Arbeiter. Und zwar auf Basis dessen, dass jeder gezahlte Stundenlohn ein Mittel erfolgreicherErpressung von Mehrarbeit ist. Gezahlt wird nur der (Stunden-)Lohn, der sich rentiert - und was amEnde für Arbeiter rausspringt, ist abhängig davon, wie lange sein Dienst sich rentiert.Der Zeitlohn präsentiert dem Arbeiter also zwei Alternativen:

•  durch Ausdehnung der Arbeitszeit Verdienst und Mittel der Bedürfnisse zu erweitern; waseinen Gegensatz zur Fähigkeit bildet, sich der freien Betätigung in der Welt der Genüsse zuwidmen (nach Zeit und Kraft wg. Verschleiß, dessen Kompensation durch zusätzliches Geldund Erholungszeit bezahlt werden muss).

•  durch Teilzeit und Überstunden-„verzicht“ die freie Zeit der Bedürfnisbefriedigung zuerweitern, was auf Kosten der Mittel für diese geht.

Notwendiges Scheitern der Versuche, aus Lohnarbeit Mittel zu machen. Beides-mal bleibtNotwendigkeit, sich für die Funktion als Arbeitskraft zu erhalten - d. h. das Leben an dieErfordernisse der Arbeit anzupassen.

•  Die Entscheidung über die Alternativen ist in aller Regel auch nicht Sache des Arbeiters.Jene werden ihm diktiert.

Was dem Arbeiter bleibt, ist: die jedesmaligen Nachteile als vergleichsweise Vorteile zuinterpretieren - als ob er sich Unter- oder Überbeschäftigung ausgesucht hätte! In der Tat ist das Kassieren eines Stundenlohns (oder gar eines Überstundenzuschlags) an dieBedingung geknüpft, daß man alle geforderten Stunden Dienst tut, d. h. sich am Arbeitsplatzbewährt.

Page 29: Das Kapital - Band 1- Zusammenfassung Gegenstandpunkt

5/12/2018 Das Kapital - Band 1- Zusammenfassung Gegenstandpunkt - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/das-kapital-band-1-zusammenfassung-gegenstandpunkt 29/40

 

~ 29 ~

Überstundenzuschläge

Prämien (ab der 9. (!) o. ä. Stunde) für überdimensionalen Verschleiß, den überdurchschnittliche(Regelarbeitszeit) Anwendung bedeutet.Dialektik der Bewegung des Arbeitslohns: Niedriger Preis der Arbeit schafft Bedürfnis nachÜberstunden(-zuschlägen). Steigende Quantität der Zufuhr von Arbeit auf Kosten der Nachfragenach Arbeitskräften erlaubt Senkung des Preises der Arbeit, was wiederum zu Ausweitung der

Arbeitszeit beflügelt. So wird Interesse des Kapitals zum „Angebot“ an Lohnabhängige undWahrnehmung desselben dient ersterem auf Kosten der proletarischen Reproduktionsinteressen.Dieses Gesetz der Konkurrenz heutzutage gewerkschaftlich veranstaltet, d. h. antizipiert unddurchgesetzt (Lohnverzicht wg. Arbeitslosigkeit!),So geht Wertgesetz: Ausdehnung der Arbeitszeit bei gleichem Wert der Arbeitskraft bzw. Sinkenunter Wert (mit womöglicher absoluter Senkung desselben als Konsequenz). Und das, „obwohl“Wert der Arbeitskraft mit wachsender Dauer ihrer Funktion in rascherer Proportion wächst, also fürsteigende Reproduktionskosten steigenden Preis der Arbeit(-sstunde) erheischt (sofern nicht durchwachsende Verwohlfeilerung der Lebensmittel kompensiert).

Fazit und allgemeiner Zweck der Lohnformen:

(= Übergang zum Arbeitslohn und seinen Formen!)Durch die Form der Bezahlung des Werts der Arbeitskraft wird der Zweck ihrer Anwendung = dieOptimierung des Verhältnisses m zu v garantiert. So wirkt der Lohn als das Erpressungsmittel, daser ist.Im Lohn - als dem Mittel des Proleten - ist eingeschlossen, dass seine Benutzung als Mittel sichstets zuungunsten des Arbeiters auswirkt. Das Wie der Bezahlung wird zum Hebel effektiver(er)Ausbeutung; nur unter dieser Bedingung wirdLohn gezahlt.

Page 30: Das Kapital - Band 1- Zusammenfassung Gegenstandpunkt

5/12/2018 Das Kapital - Band 1- Zusammenfassung Gegenstandpunkt - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/das-kapital-band-1-zusammenfassung-gegenstandpunkt 30/40

 

~ 30 ~

19. Kapitel: Der StücklohnWiederum „bloß“ verwandelte Form des Zeitlohns, und damit des Werts der Ware Arbeitskraft.Das heißt, der Stücklohn misst nicht den Wert der produzierten Waren durch die in ihnen enthalteneArbeitszeit, sondern misst den Grad der Verausgabung von Arbeit mittels der Anzahl der pro Zeitproduzierten Stücke.Worin liegt die Objektivität des Maßstabs für das Quantum Geld, das einem bestimmten Umfang an

Arbeitsleistung entspricht? Nicht in dieser selbst - wie auch? -, sondern im Zweck des Kapitals, denLohn dafür zu zahlen, dass die gewünschte Mehrwertrate - also unbezahlte Arbeit - abgeliefertwird; also den Lohn auch nur insofern zu zahlen, als dieses Resultat auch garantiert ist.Im Stücklohn ist ein Verhältnis der Bezahlung zur Intensität der Arbeit als (mehr)wertbildenderPotenz aufgemacht. Weshalb auch nur die Arbeit zählt, die in einem gelungenen Produkt("Qualität"), also vollwertigem Wertträger, resultiert.Der Stück- und Leistungslohn insgesamt macht den Preis der Arbeit abhängig von der gelungenenAnwendung der Arbeitskraft, d. h. von der praktizierten Leistung fürs Kapital. Das heißt, von derWirkung, die der einzelne Teilarbeiter fürden Zweck seines Einsatzes in der Zeit tatsächlich hergibt. Geld für „Leistung pro Zeit“!Am Zeitlohn ist damit die Gleichgültigkeit der Bezahlung gegen den Inhalt der zeitlichenVerfügung über die Arbeitskraft kritisiert. Die Tatsache, dass alle Arbeiter gleichermaßen alsExemplare der gesellschaftlichen Durchschnittsarbeitskraft behandelt werden, obwohl sie es ihrertatsächlichen Funktion nach gar nicht sind. Im Stücklohn bezahlt der Kapitalist nur nochgesellschaftlich notwendige Arbeitszeit, indem er jeden Arbeiter gemäß durchschnittlicherVerausgabungszeit pro Produkt, also unterschiedlich bezahlt. So passiert Reduktion derBesonderheit auf Abstraktion einer Durchschnittsarbeitskraft durch (!) „Berücksichtigung“ derUnterschiede in Sachen Leistungskraft und -willen.Durch die Form der Bezahlung (Stück-, Akkord-, Prämienlohn) wirkt der Lohn als Hebel zurIntensivierung der Arbeit, indem er das Lohninteresse der Arbeiter zu deren Mittel macht. Dieseliefern dem Kapital Beweis und Rechtfertigung für die Erhöhung des Normalgrads der Intensität, d.

h. Senkung des Lohnes pro Stück - bei gesteigertem Verschleiß = erhöhten Reproduktionskosten.So auchSteigerung der Rate des Mehrwerts per Senkung von v im Verhältnis zu m.Dieser „Automatismus“ des Stücklohns widerlegt die Ideologie, wonach die verausgabte Leistungdas Maß der Bezahlung ist. Und zeigt drastisch, dass die Benutzung der Angebote der Lohnarbeitfür sein Interesse, das Verhältnis von Lohn und Leistung, notwendig zu seinen Ungunstenverschlechtert. Der Lohn ist Erpressungsmittel für Mehrarbeit - hier per Erpressung mit niedrigemNormalverdienst das „Angebot“, bei Leistungssteigerung auch mehr zu verdienen.Resultat der Benutzung des Mittels „Leistungslohn“ für den Arbeiter: Notwendigkeit doppelterSchädigung.

•  Wachsender Ausschluss vom Reichtum als Ergebnis des Versuchs, durch gestiegenenArbeitseinsatz mehr Geld zu erhalten!

•  Wachsender Verschleiß, der nicht nur nicht geldmäßig kompensiert wird / kompensierbarist; sondern auch nicht durch verlängerte Kompensationszeit / Freizeit „ausgeglichen“ wird.Statt dessen die wachsende Verwandlung von freier Zeit in Mittel der puren Erholung.

Lohnform Arbeitsplatz

Mit reeller Subsumtion der Arbeit unter die als Kapital fungierende Maschinerie, welchselbige alstechnischer Sachzwang den Einsatz der Arbeitskraft gemäß Erfordernissen des Mehrwertskommandiert, ist das Interesse des Kapitalisten an maximaler Leistung objektiv im Arbeitsprozess

vergegenständlicht.Damit Emanzipation von besonderem Leistungswillen bzw. -fähigkeit der Arbeitskraft, womit derSchein einer in Grenzen freien proletarischen Interessenkalkulation entfällt, den sich das Kapital imStück- und Akkordlohn zunutze macht.Arbeitsplatz als Leistungsvorgabe - lauter Varianten einfacher Verausgabung von Hirn, Muskel,

Page 31: Das Kapital - Band 1- Zusammenfassung Gegenstandpunkt

5/12/2018 Das Kapital - Band 1- Zusammenfassung Gegenstandpunkt - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/das-kapital-band-1-zusammenfassung-gegenstandpunkt 31/40

 

~ 31 ~

Nerv etc. pro Zeit, technisch definiert; also Zwang zur festgelegten Durchschnittsleistung gegen  jedes „Besitzer“ genannte Anhängsel der minutiös kalkulierten Arbeitsplätze. Jede geforderteLeistung ist damit „normal“, also zu erbringen - oder nicht!Bezahlt wird das Aushalten, die Anpassung an die verlangte Verausgabungssorte und-geschwindigkeit. (Vgl. 13. Kapitel, 4.)Die Form der Bezahlung wird gleichgültiges Etikett. Die Vorteile von Zeit- und Stücklohn sind auf Seiten des Anwenders der Arbeitskraft vereinigt: Kontrolle von Arbeitszeit und Leistung nachMaßgabe der Bedürfnisse der Mehrwert-Produktion.Dem Schein des leistungsgerechten Lohns - der Unterschiede braucht (Lohngruppen) -, ist durchBeziehung von Geldgröße auf die im Arbeitsplatz verkörperte Beanspruchung des abstraktenArbeitsvermögens ohne Rücksicht auf die Besonderheit der Arbeiter exakt Genüge getan. Die perDefinition (= Bewertung) von Beanspruchungsmerkmalen gemachten Unterschiede haben mitunterschiedlicher Leistung nichts zu tun. Weder sind die höher Eingruppierten nützlicher fürsKapital noch ihr Verschleiß höher als bei den niedriger Eingruppierten.(Vgl. Analytische Arbeitsbewertung, MTM etc.)So Praxis und Ideologie des Leistungslohns perfekt, indem Lohnabhängige als personifizierteArbeitskraft benutzt und bezahlt werden: also ohne Rücksicht auf die Interessen, denen sich der

Wille zur Lohnarbeit verdankt.Lohnform Arbeitsplatz: Freibrief des Kapitals zu jeder Produktivitätsanforde-rung/-steigerung, mitder jede potentielle Erleichterung der Arbeit bzw. Verkürzung der Arbeitszeit als Mittel derIntensivierung und tendenzieller Lohnsenkung (dank „wegfallender“ Beanspruchungsdefinitionengerechterweise, gewerkschaftlich mitbestimmt) gehandhabt werden.So wird das Bedürfnis nach einem Arbeitsplatz, für den es einen Lohn gibt, zu dem abstraktenInhalt der proletarischen Freiheit und damit der elementaren Wahrheit des ökonomischenErpressungsverhältnisses endgültig gemäß. (Die perfekte Abhängigkeit als Produkt des Kapitals!)Des Arbeiters Lebensbedürfnisse sind auf unabhängig von ihm gesetzte Mittel verwiesen, derenBenutzung ihre Untauglichkeit und Gegensätzlichkeit beweist und die Welt der freien Bedürfnissezur bloßen Reproduktion im Dienste der Erhaltung seiner Funktionalität verurteilt.

Page 32: Das Kapital - Band 1- Zusammenfassung Gegenstandpunkt

5/12/2018 Das Kapital - Band 1- Zusammenfassung Gegenstandpunkt - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/das-kapital-band-1-zusammenfassung-gegenstandpunkt 32/40

 

~ 32 ~

20. Kapitel: Nationale Verschiedenheit der ArbeitslöhneEs gibt die Ideologie, wonach das Kapital mit Vorliebe in die „Billiglohnländer“ geht, weil dieniedrigen Lohnsummen der Bestimmungsgrund des Profits seien. Demnach hat die BRD aufgrund höchster Löhne „Standort“-Probleme... Dagegen ist festzuhalten,

• a) daß es national verschiedene Arbeitslöhne gibt, weil die Bestimmungsgründe des Wertsder Ware Arbeitskraft (vgl. Kapitel 15) unterschiedlich entwickelt sind und der Umfang dernatürlich und historisch spezifischen notwendigen Lebensbedürfnisse wechselt;

•  b) daß die absolute Lohnhöhe nichts über den Grad der lohnenden Anwendung vonArbeitskraft und damit ihre Eignung als Verwertungsmittel des Kapitals besagt; dieTauglichkeit der Löhne bemisst sich an ihrem Verhältnis zur durch sie erpresstenMehrarbeit, sprich zur wertbildenden Leistung! Abgesehen vom national unterschiedlichenExploitationsgrad (wo wird „mehr ausgebeutet“, in minder entwickeltem Land oder derBRD?!) ergibt sich aus der Modifikation des Wertgesetzes in seiner internationalenAnwendung, dass die Produkte intensiverer und produktiverer nationaler Arbeit dank ihres

höheren internationalen Werts auf dem Weltmarkt einen Extramehrwert realisieren. DerGratisdienst solch entwickelterer Durchschnittsarbeit ergibt sich in Konsequenz desWertgesetzes daraus, dass höhere Intensität und Produktivität gemessen an universellemDurchschnittsgrad in gleicher Zeit mehr Wert schafft, d. h. sich in höheren(Weltmarkt)Preisen ausdrückt. Umgekehrt zählt die Arbeit in Nationen minder entwickelterProduktivität -dank ihrer Reduktion auf die Härte des Wertmaßstabs - als vergeudete, weil ingewissem Grade nicht-notwendige Arbeitszeit, womit das Geheimnis gewisser „terms of trade“ ziemlich gelüftet wäre.

•   Die ganzen Klagen von wegen „ungerechtem Tausch“ sind damit widerlegt. 

•  c) daß die Summe des gezahlten nationalen Preises der Arbeit nichts über den

Lebensstandard der dortigen Lohnarbeiter aussagt. Der entscheidet sich am Verhältnis zuden Preisen der Lebensmittel auf heimischem Markt.

Der Akkumulationsprozess des Kapitals

Die  Notwendigkeit  der Akkumulation, d. h. Verwandlung des Mehrwerts in Kapital zwecksProduktion wachsenden Mehrwerts, folgt aus der Bestimmung des Mehrwerts als Kapital, d. h. G',welches als (neues) G Ausgangspunkt für und Anspruch auf neuerliche (Selbst-)Verwertung ist. DieVergrößerung des Kapitalvorschusses ist ihrerseits die  Bedingung und das Mittel der Produktion

wachsenden Mehrwerts durch Anwendung aller einschlägigen Methoden auf stets erweiterterStufenleiter.

Der Maßstab des Kapitals ist nicht der Mehrwert als Resultat und Verhältnis zu seinem Grund,sondern der Grad seiner Vermehrung im kontinuierlichen Prozess seiner produktivenWiederanwendung. Wodurch und inwieweit der Produktionsprozess den Grad der Verwertungerhöht, ist folglich jetzt der Gegenstand.

Page 33: Das Kapital - Band 1- Zusammenfassung Gegenstandpunkt

5/12/2018 Das Kapital - Band 1- Zusammenfassung Gegenstandpunkt - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/das-kapital-band-1-zusammenfassung-gegenstandpunkt 33/40

 

~ 33 ~

21. Kapitel: Einfache Reproduktion 

  Bezüglich der Marx'schen Einleitung über das Verhältnis der allgemeinen Bestimmung der  Reproduktion einer Gesellschaft und ihrer „kapitalistischen Form“ lässt sich der Unterschied der Politischen Ökonomie zur Soziologie klarstellen. Letztere betrachtet den Kapitalismus als eine„Form“, d. h. eine Weise, die Reproduktion = die Versorgungsbedürfnisse der Gesellschaft sicherzustellen. Dies ist die Verkehrung von Mittel und Zweck, wodurch das Kapital jenseits aller Kritik an seinem „mangelhaften Funktionieren“ bzw. des Lobs auf sein prächtiges Gelingen ein

 prinzipielles Kompliment als Dienstleistung an der Gesellschaft erhält. 

Die Wahrheit ist, dass im Kapitalismus die Reproduktion der Gesellschaft dem Zweck derSelbstverwertung des Kapitals subsumiert ist. Und das heißt, dass die ökonomische Sicherstellungder Güter und Mittel des gesellschaftlichen (und individuellen) Bedarfs nur erfolgt, sofern damitGeschäfte zu machen sind. (Anschaulich in den Ländern der ,3. Welt'!)

Die einfache Reproduktion als Bedingung und Moment der Akkumulation hebt den begrifflichenund historischen Ausgangspunkt des produktiven Bezugs der Klassen: die unabhängige Existenzvon Kapital auf der einen und freier Lohnarbeit auf der anderen Seite, auf. Die bloße Wiederholung

des kapitalistischen Produktionsprozesses garantiert die Erneuerung von v, c und m (wertmäßig undstofflich) durch die dem Kapital einverleibte lebendige Arbeit. Die Trennung der Arbeiter vonihrem Produkt, den Produktions- und Lebensmitteln, und damit die Reproduktion derKlassenverhältnisse selbst, ist das ewig Resultat der Kontinuität der Produktion von Mehrwert; auchwenn diese bloß au einfacher Stufenleiter erfolgt, d. h. der Mehrwert als Revenue (also gegen seinökonomische Bestimmung) unproduktiv verzehrt wird.

Die Benutzung von v, diesem Anteil am Produkt seiner Arbeit, als Lebensmitte schafft auf seilendes Arbeiters den Sachzwang zur beständigen Rückkehr an den Ort seiner produktiven Konsumtion,die dem Kapitalisten die Erneuerung von und v plus eine Revenue verschafft.

So erweist sich die individuelle Konsumtion des Arbeiters als Mittel und Moment der Reproduktion

des Kapitals.Sie reproduziert seine Fähigkeit als Arbeitskraft ebenso wie den Willen ihre Trägers (der Wertanteilv ist ja mit den Lebensmitteln verschwunden!), jene stet: aufs Neue in den Dienst fremdenEigentums zu stellen.

Mit der einfachen Reproduktion schafft das Kapital systematisch seine eigenen Voraussetzungen,die Mittel seiner Verwertung und Bedingungen der Akkumulation. 

Page 34: Das Kapital - Band 1- Zusammenfassung Gegenstandpunkt

5/12/2018 Das Kapital - Band 1- Zusammenfassung Gegenstandpunkt - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/das-kapital-band-1-zusammenfassung-gegenstandpunkt 34/40

 

~ 34 ~

22. Kapitel: Verwandlung von Mehrwert in Kapital

1. Die Notwendigkeit dieser „Verwandlung“: s. o.

Die Voraussetzung der Anwendung von Mehrwert als Kapital: die Existenz der sachlichenBestandteile von c und v auf dem Markt als Resultate der „einfachen" Produktion von Mehrwert.

Jeder rückverwandelte Mehrwert enthält als .Zusatzkapital' kein Gramm Wert, das nicht unbezahlteArbeit, also Produkt der ausgebeuteten Arbeitskraft selbst ist. Produktionsmittel und Lebensmittel(c und v sachlich), welche Mittel der Anwendung zusätzlicher Arbeitskraft, sind Bestandteile desder bisher angewandten Arbeiterklasse entrissenen Mehrprodukts.

Die Existenz von Mehrwert (wertmäßig wie stofflich) ist die (einzige) Bedingung für die weitereAnwendung und Aneignung unbezahlter Arbeit; erfolgreiche Ausbeutung das Mittel ihrerprogressiven Fortsetzung. Je größer der angeeignete Mehrwert, desto größer die Fähigkeit zuweiterer Akkumulation = Trennung wachsenden Reichtums von seinen Produzenten. (Vgl. 4.)

Die vollständige Scheidung und Entgegensetzung von Arbeit und Eigentum (als reines Produktunbezahlter Arbeit) ist Konsequenz und Zweck des Gesetzes der privateigentümlichen

Warenproduktion; kein Gegensatz zum Äquivalententausch, der vielmehr als Mittel jener„vollständigen Scheidung“ fungiert, also des Klassengegensatzes.

2. Auch in heutiger Ideologie löst sich aller Mehrwert in v = ,Arbeitsplätze‘ auf! .

3. Teilung des Mehrwerts in Kapital und Revenue:

Bei gegebener Mehrwert-Masse bestimmt das Teilungsverhältnis derselben die Größe derAkkumulation..

 Dies die Grundlage für die Abstinenztheorie. Aus der Tatsache, dass die verzehrte Revenue demGeschäft entzogen ist, wird der Unsinn, wonach Nicht-Konsum, also „Entsagung“ des Kapitalisten,

 positiver Grund der Akkumulation. Ausgerechnet wo der Kapitalist sich als solcher betätigt alsosich bereichert -, wird ihm eine Verzichts-Haltung attestiert, für welche er künftig gerechterweise

entlohnt gehört. Tatsächlich ist die Rückverwandlung von Mehrwert in Kapital nicht nur das Mittel der Freiheit desKapitalisten in Sachen Konsum, sondern der Luxus eine in die Repräsentationskosten des Kapitalseingehende ,Berufsnotwendigkeit‘ des Unternehmertums.

So sehr die einfache Reproduktion Bedingung der Akkumulation ist, so die AkkumulationBedingung der Reproduktion.

Die Konkurrenz herrscht jedem Kapitalisten den Zweck der steten Ausdehnung seiner Kapitalgrößeauf, um das Kapital zu erhalten also die Notwendigkeit progressiver Akkumulation.

4. Weitere Bestimmungsgründe des Umfangs der Akkumulation: 

Die Teilungsproportion des Mehrwerts gegeben, bestimmt sich die Größe des akkumuliertenKapitals durch die absolute Größe des Mehrwerts. Diese wiederum ist das Produkt der Umstände,welche als über die Mehrwert-Masse entscheidende bekannt sind:

-  Exploitationsgrad der Arbeitskraft (wobei rückverwandelter m nicht notwendig inentsprechenden Zuschuss von c bestehen muss, dank Elastizität der einverleibtenReichtumsquellen Arbeitskraft und Erde); inklusive durch:

-  Senkung des Preises der Arbeitskraft unter ihren Wert

-  Produktivität der gesellschaftlichen Arbeit, mit deren Entwicklung die Masse des Mehrproduktswächst, in der sich ein Mehrwert von bestimmter Größe darstellt.

Dies bedeutet nicht nur, dass die Konsumtion des Kapitalisten wächst, selbst bei zunehmendem

Akkumulationsfonds im Verhältnis zum Konsumtionsfonds; sondern vor allem: DankVerwohlfeilerung der Waren setzt nicht nur ein und derselbe variable Kapitalwert v mehrArbeitskraft = Mehrarbeit in Bewegung. Auch ein in c verauslagter konstanter Kapitalwertliefert stets mehr und/oder wirkungsvollere Arbeitsmittel und -materialien, also mehrProduktbildner als Einsauger von abstrakter Arbeit. Das heißt, dass sich das Kapital für seine

Page 35: Das Kapital - Band 1- Zusammenfassung Gegenstandpunkt

5/12/2018 Das Kapital - Band 1- Zusammenfassung Gegenstandpunkt - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/das-kapital-band-1-zusammenfassung-gegenstandpunkt 35/40

 

~ 35 ~

Akkumulation die Differenz zwischen Wert und stofflichem Reichtum zunutze macht alsGratis-Quelle beschleunigter Akkumulation, selbst bei gleichem oder abnehmendem Wert  desZusatzkapitals. Die Produktion von Mehrwert wächst schneller als der Mehrwert, aus dem sieerwächst.

Dasselbe gilt für das periodisch zu erneuernde Originalkapital, das dank der Früchte vonWissenschaft und Technik diesen gratis dem Kapital einverleibten Expansionspotenzen in stets

produktiverer Form reproduziert wird.-  Anzahl der gleichzeitig vernutzten Arbeitskräfte, welchselbige der Größe des Kapitals

entspricht.

Alles in allem: Je größer das Kapital, je mehr es durch beständige Akkumulation wächst, destogrößer die Wertmasse und Wucht des Mehrwerts, der als Ausgangspunkt erneuter Akkumulationfungiert. Erfolgreiche Akkumulation ist Bedingung und Mittel um so erfolgreicherer Akkumulation.

5. Es gibt die Ideologie eines feststehenden und begrenzten Lohnbzw. Arbeitsfonds. DieseTopfvorstellung leugnet die Größe des in v verwandelten Kapitalteils als funktionales Produkt der 

  Bedürfnisse kapitalistischer Akkumulation. Tatsache ist, dass die Verwendung des beständigwachsenden Reichtums, seine Aufteilung und damit der jeweils gesetzte Umfang von v, den Arbeiter 

nichts angeht, der von ihm leben muss. Eine moderne moralisch-politische Konsequenz: Lohnverzicht für Arbeitslose! leugnet abermals,dass v Mittel der Akkumulation ist und nicht begrenzte Geldsumme für die Anstellung und Ernährung möglichst vieler Interessenten der Arbeiterbevölkerung. Erklärt Höhe des Arbeitslohns

 zum Grund für Arbeitslosigkeit und zur Schranke für Beschäftigung' (vgl. DGB).

Page 36: Das Kapital - Band 1- Zusammenfassung Gegenstandpunkt

5/12/2018 Das Kapital - Band 1- Zusammenfassung Gegenstandpunkt - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/das-kapital-band-1-zusammenfassung-gegenstandpunkt 36/40

 

~ 36 ~

23. Kapitel

Das allgemeine Gesetz der kapitalistischen Akkumulation

Welche gesetzmäßigen Auswirkungen hat die progressive Verwandlung von Mehrwert in Kapital(Akkumulation) auf die Arbeiterklasse?

1. Akkumulation auf gleichbleibender Grundlage

Bei gleichbleibender organischer Zusammensetzung des Kapitals wächst die Nachfrage nachArbeit(skräften) verhältnismäßig mit dem Kapital, d. h. um so schneller, je schneller das Kapitalwächst. Bei Kontinuität dieses Prozesses produziert so das Kapital eine die normale Arbeiterzufuhrübersteigende Nachfrage nach den lebendigen Mitteln des Wachstums und damit derenVerteuerung: Tendenz steigender Löhne. (BRD: „Vollbeschäftigung“ & Gastarbeiter, billige)

 Dies keine Relativierung des Klassengegensatzes, sondern Mittel der Reproduktion desselben in

stets wachsendem Umfang (mehr Kapitalreichtum mehr von ihm ausgeschlossene Lohnarbeiter als  Mittel desselben!). Akkumulation heißt Vermehrung des Proletariats, dessen Mitglieder fürwachsende Verwertungskraft geradestehen und von ihr abhängig sind: Ausdehnung derHerrschaftssphäre des Kapitals.

a) Das Kapital zahlt höheren Preis der Arbeit, weil und insofern dieser Mittel fortschreitenderAkkumulation (steigende Mehrwert-Masse bei selbst fallender Rate), also keine Störung.

b) Oder: Sinkende Gewinne bewirken abnehmende Akkumulation, womit Arbeitspreis wieder auf ein Niveau fällt, auf dem er erneut als taugliches Mittel für Verwertung fungiert. So beseitigt derMechanismus derselben selbst die Hindernisse, die er vorübergehend produziert.

In jedem Fall gilt:

 Nicht die Masse exploitierbaren Menschenmaterials bestimmt den Beschäftigungsgrad (= „Lageauf dem Arbeitsmarkt") und damit den Lohn. Diese bloß relativen Bewegungen, welche imVerhältnis zur Akkumulation und ihren Bedürfnissen stehen, also in diesen ihren Grund haben:

Die Größe der Akkumulation ist die unabhängige Variable, die Lohngröße die abhängige.

2. Akkumulation auf der „spezifisch-kapitalistischen“ Grundlage relativer Mehrwert-Produktion:

Sofern die Akkumulation sich ihres mächtigsten Mittels der Steigerung der Produktivkraft derArbeit bedient, findet jedesmal Erhöhung der technischen und damit auch wenn auch in geringeremGrade (wg. Verwohlfeilerung der Produktionsmittel) der organischen Zusammensetzung des

Kapitals statt: also relative Abnahme des variablen Kapitals. Auf diese Weise Überwindung derSchranke von 1. (Arbeiterbevölkerung bzw. Steigen der Löhne).

Produziert das Kapital, im Verhältnis zu und als Mittel seiner wachsenden Größe und Potenz, dieReduktion der in Bewegung gesetzten Arbeitskraft (verglichen mit c), so kommt es auf die Größean:

Es findet mit  der Akkumulation Konzentration der Produktionsmittel in den Händen einzelnerKapitalisten statt.

Bildung neuer und Spaltung alter Kapitale bewirken andererseits entgegenwirkende Tendenz(„Repulsion") auf Grundlage der Konzentration! Diese Zersplitterung des Gesamtkapitals istwiederum Basis für Tendenz der ,Konzentration‘ bereits gebildeter, unabhängiger Kapitale durch

ihre Verwandlung in größere. Solches Anschwellen des Kapitals durch Neuverteilung ist nichtunmittelbares Produkt der Akkumulation und hat nicht die Schranke im Wachstumsgrad desgesellschaftlichen Reichtums; es handelt sich um  Zentralisation bereits fungierender Teiledesselben unter dem Kommando eines Kapitals.

Page 37: Das Kapital - Band 1- Zusammenfassung Gegenstandpunkt

5/12/2018 Das Kapital - Band 1- Zusammenfassung Gegenstandpunkt - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/das-kapital-band-1-zusammenfassung-gegenstandpunkt 37/40

 

~ 37 ~

Als Hebel der Zentralisation fungieren Konkurrenz (mittels Größe des Kapitals bzw. wohlfeilproduzierten Waren dank derselben) und Kredit. Die unterliegenden Kleinen werden so zu Mittelnder Sieger der Konkurrenz.

Produziert also die Konzentration per Akkumulation die Voraussetzung wachsender Zentralisation,so schafft Größe des Kapitals die Bedingung (s)einer Vergrößerung, die nicht durch positivenFortschritt der Akkumulation begrenzt ist, sondern lediglich an der Summe des (in einem

Geschäftszweig oder einer Gesellschaft) überhaupt fungierenden Kapitals ihre unüberschreitbareSchranke hat sich also der (Produkte der) Akkumulation an anderer Stelle bedienen kann!

So ergänzt die Zentralisation das Werk der Akkumulation/Konzentration im Hinblick auf dieAusdehnung der Stufenleiter der spezifisch kapitalistischen Produktion als Hebel beschleunigterAkkumulation. Und damit im Hinblick auf die (per Zentralisation beschleunigte) permanenteUmwälzung der technischen Zusammensetzung des Kapitals, in deren Gefolge die relativeNachfrage nach Arbeit(skraft) vermindert wird.

Fazit: Einerseits attrahiert das akkumulierte Zuschusskapital stets weniger Arbeiter im Verhältnis zuseiner (wachsenden) Größe. Andererseits repelliert das periodisch in neuer (= produktiverer)technischen Zusammensetzung reproduzierte alte Kapital mehr und mehr bisher beschäftigteArbeiter.

3. Die industrielle Reservearmee:

Ob überhaupt bzw. in wieweit absolute Zunahme der vom wachsenden Kapital absorbiertenArbeiter stattfindet, entscheidet sich demnach am Grad des Wachstums und des jeweiligen Maßesder Umwälzung des Produktionsprozesses. Allgemein gilt:

Es bedarf einer in wachsender Progression zunehmenden Akkumulation, um eine identische Zahlzusätzlicher Arbeiter zu absorbieren, bzw. wg. beständiger Neuzusammensetzung des alten Kapitalsum überhaupt die alte Anzahl weiter zu beschäftigen.

Vgl. heutzutage die Rechnung: es brauchte so und  soviel Wachstum, um ein Steigen der  Arbeitslosenzahl zu verhindern; für deren Beseitigung „wäre“ illusorische Progression erforderlich

(selbst bei fälschlicherweise angenommener Konstanz des Verhältnisses c/v). Tatsache ist, dass die erfolgreiche (!) kapitalistische Produktion, und zwar im Verhältnis zu ihremUmfang und ihrem Entwicklungsgrad, beständig einen relativen, d. h. am Verwertungsbedürfnis desKapitals gemessen, Überschuss an Arbeitern produziert! Der Fortschritt des Kapitals ist ein Angriff auf die Existenzbedingungen der Arbeiter-Klasse: durch (drohenden) Entzug derBeschäftigungsmittel für einen Teil ihrer Mitglieder.

Von wegen also, das Arbeitslosenheer sei Ausdruck einer nicht-funktionierenden Wirtschaft. Alsoeiner „Krise“ des Kapitals. Oder einer „Krise des Arbeitsmarkts“.

 In der Ideologie wachsen die „auf den Arbeitsmarkt drängenden" Arbeitermassen immer schneller als die 'Arbeitsplätze'! Das heißt, es gibt zu viel Arbeiternachwuchs! Und es findet 

„Personalabbau“ „ohne Entlassungen“ statt. Das heißt, eine gewisse Zahl von Arbeitskräften wird „bloß“ nicht ersetzt! Als ob das Kapital seine Reservearmee nicht genau so produzieren würde. Alsob es einen Unterschied machen würde, ob ein Prolet vom Dienst repelliert oder ein auf Dienst angewiesener (erst gar) nicht eingestellt wird! 

Für die „unternehmerische Verantwortung“ als „Arbeitgeber“ macht es einen Unterschied: er ist  ja nur für die Seinen (persönlich!) verantwortlich und im einen Fall aus dem Schneider, d. h. der Kritik ledig!

Die Wahrheit des kapitalistischen „Populationsgesetzes“ ist die, dass die Arbeiterklasse mit der vonihr produzierten Akkumulation in wachsendem Umfang die Mittel der eigenen Überflüssigmachungproduziert.

 Der Fehler der bürgerlichen ,Bevölkerungstheorie‘, heutzutage v. a. populär als Theorie von der übervölkerten (Dritten) Welt: Als ob das ‚Zuviel‘ sein Kriterium an der absoluten Zahl der 

 Bevölkerung hätte und in dieser Zahl die Unmöglichkeit ihrer Ernährung begründet wäre.„Zu viele“ Menschen gibt es für den Bedarf des Kapitals an tätigen Ausbeutungsobjekten und deswegen fehlt es den Überschüssigen an Lebensmitteln! 

Page 38: Das Kapital - Band 1- Zusammenfassung Gegenstandpunkt

5/12/2018 Das Kapital - Band 1- Zusammenfassung Gegenstandpunkt - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/das-kapital-band-1-zusammenfassung-gegenstandpunkt 38/40

 

~ 38 ~

otiviert“.

 Die Lüge an der Sache sieht man auch daran, dass es einerseits zu viele ‚Arbeitssuchende‘ bei unsgibt, andererseits zu wenig Deutsche. 

 Das Ideal der ökonomischen Gutachter ist, dass die Arbeiter ihre Zahl den jeweiligen Bedürfnissendes Kapitals anpassen: dann gäbe es keine t Schwemmen‘ und ,Lücken‘. Leider gibt's abweichendes

Sexualverhalten („Pillenknick" etc.)/ 

Die überzählige Arbeitermasse ist nicht nur Produkt, sondern auch Existenzbedingung der

kapitalistischen Produktionsweise, sofern sie den elastischen Verwertungsbedürfnissen des Kapitals jeweils das nötige billige und willige Menschenmaterial liefert.

Sie ist Mittel der Akkumulation und ihrer Konjunkturen.

Gegen die Vorstellung, wonach Arbeitslose eine von den „Arbeitsplatzbesitzern“ geschiedene,  funktionslose Masse bildet. (Wer bildet denn die 3 Mio. Arbeitslosen? Sind doch mehrheitlichimmer unterschiedliche Subjekte!)

Die industrielle Reservearmee ist Teil der Arbeiterklasse als disponible Manövriermasse derAkkumulation mit ihren Phasen sprunghafter Ausdehnung. „Arbeitslosigkeit“ ist also schon deshalbeine Form der Anwendung der Klasse, als ständig verfügbare Reserve für die aktive Anwendungeben.

Ferner aber fungieren die nicht vernutzten Lohn-Abhängigen als Erpressungsmittel gegenüber denbeschäftigten:

a) in puncto Leistung:

Absolut steigendes v muss nicht Index einer wachsenden Masse angewandter Arbeitskraft sein,sondern kann bloß Index von mehr eingesaugter Arbeit pro gleichbleibender oder gar sinkenderAnzahl von Arbeitern sein. Letztere Tendenz spart Auslage an c im Verhältnis zurmehrwertproduzierenden Arbeit, welches Motiv mit erhöhter Stufenleiter der Produktion immerentscheidender wird (vgl. 13. Kapitel). Diese Tendenz trägt zu noch rascherer Produktion vonrelativer Überbevölkerung bei: erhöhte Zufuhr von Arbeit (Überstunden, Wochenende etc.) ohne

entsprechende Nachfrage nach Arbeitern. Die ,Überarbeit‘ der aktiven Arbeiterpopulation ist alsokeineswegs ein Widerspruch zum erzwungenen Müßiggang der Reservisten, sondern selbst Produktdes Drucks, der durch die Konkurrenz der Reserve zur Annahme aller kapitalistischenLeistungs-Diktate „m

Auf diese Weise wird die Teilung der Arbeiterklasse ein Bereicherungsmittel der Kapitalisten; dieReserve wird zum Mittel ihrer Freiheit zur rücksichtslosen Leistungshetze und führt von daherwiederum zur Repulsion von so überflüssig gemachten Arbeitern in die Reservearmee.

Arbeitslose sind also keineswegs nutzlos; Arbeitslosigkeit vielmehr eine Form der Anwendung derArbeiterklasse mit eindeutig verteiltem Schaden bzw. Nutzen. Den Schaden haben nämlich dieBeschäftigten und Unbeschäftigten.

b) in puncto Lohnhöhe:Ferner wird die Bewegung des Lohns im Allgemeinen durch Expansion bzw. Kontraktion derReservearmee reguliert, welche durch industriellen Zyklus bestimmt werden (s. o.).

Die bleibende Existenz der Überbevölkerung zwangt die Wirkungen des Gesetzes von Angebot undNachfrage in für das Kapital garantiert funktionale Grenzen auch im Boom steht jene vor„überzogenen Ansprüchen“ der Beschäftigten.

(Vgl. die Rolle der Gewerkschaft, welche hier modifizierend bzw. die Konkurrenzwirkungenantizipierend eingreift. Kein Ausnutzen der Prosperität mehr! Stattdessen heißt die Parole:Lohnverzicht wegen Arbeitslosen!)

Die Besonderheit des Arbeitsmarkts besteht darin, dass die Akkumulation sowohl das Subjekt der(vermehrten)  Nachfrage nach Arbeit wie der  Zufuhr von Arbeitern (durch deren Freisetzung) ist.Wobei letztere eine Lohnsteigerung wg. ersterer hinfällig macht und s. o. als Erpressungsmittel auf Beschäftigte noch gratis wirkt. So wird die Despotie des Kapitals über die Arbeit(er) vollendet!

Page 39: Das Kapital - Band 1- Zusammenfassung Gegenstandpunkt

5/12/2018 Das Kapital - Band 1- Zusammenfassung Gegenstandpunkt - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/das-kapital-band-1-zusammenfassung-gegenstandpunkt 39/40

 

~ 39 ~

s (Miss-)Wirtschaften. 

Der Sozialstaat:

garantiert die Funktionalität der Reservearmee für die Akkumulation (Zwangsversicherung,Auflagen, Urnschulungen etc.). Er unterstellt permanente Produktion samt VerelendungArbeitsloser und sorgt für nützliche Armut statt Massenpauperismus. 

Rechte Kritik  an der Arbeitslosigkeit; z. B. Hitler: Angesichts mangelndenökonomisch-imperialistischen Erfolgs der Nation gewaltsamer Idealismus des Setzens auf intern

verfügbare Potenz, die Arbeit (-sfähigkeit) des Volkes. Von diesem Standpunkt erscheint  Massenarbeitslosigkeit als Beleg für vaterlandslose

Linke Kritik  (Revis): Vergeudung von brauchbaren Arbeitskräften, dem „wertvollsten Kapital“(Stalin). Produktivität der Reservearmee für die Entwicklung der Ausbeutung = des nationalen

 Reichtums wird nicht entdeckt, geschweige denn kritisiert. Nationales und individuelles Recht auf  Arbeit sollen Harmonie und Effizienz verbürgen. 

4 . Pauperismus:

Die industrielle Reservearmee teilt sich notwendig in zwei Abteilungen: die disponible einerseits,die eigentlichen Paupers andererseits. Letztere bilden das „tote Gewicht“, welches aus Unfähigen(„Invalidenhaus“) und Unwilligen (im Verhältnis zur erforderten Moral und Disziplin) besteht undzu den faux frais der kapitalistischen Produktion gehört. Es unterfällt der ordnungsstiftendenKontrolle der Staatsgewalt.

Da die Reservearmee kapitalistischer Nationen mit der Größe und der Potenz des Kapitals wächst,wächst auch der Bodensatz absoluter Verelendung und Verwahrlosung und damit der offiziellePauperismus.

Wie die Armut zur Lohnarbeit gehört, so die Verelendungsperspektive zur Lohnarbeiterkarriere.Und jede „neue Armut“ ist die Konsequenz der alten!

24. Kapitel: Die sog. ursprüngliche Akkumulation

Warum „sogenannte“?

Es gab kein Subjekt, welches sich die Herstellung allgemeiner Bedingungen der Akkumulation =des Kapitalismus zum Zweck gesetzt hätte. Das  Resultat  gewisser Interessen und ihrerDurchsetzung fällt nicht mit diesen zusammen.

Die kapitalistische Produktionsweise und ihr eigentümliches Funktionieren unterstellt die Existenzentsprechender Bedingungen größere Massen von Kapital auf der einen, von bloßenArbeitsplatzbesitzern auf der anderen Seite -, ihren Ausgangspunkt als geschichtliches Produkt;eben eine vorausgehende Akkumulation.

Die Durchsetzung der Trennung der, Produktionsmittel von den Produzenten ist ihrer Natur nacheine Sache von Gewalt. 

-  Expropriation des Landvolks von Grund und Boden. (Raub der Kirchengüter, Veräußerung vonStaatsbesitztümern, Entzug des Gemeindeeigentums, gewaltsame Verwandlung vonFeudaleigentum in Privatbesitz, direkte (und indirekte) Geldsteuerpflicht für Bauern nebenFron- und Zwangsdiensten...)

-  '.Blutgesetzgebung' gegen Vagabunden, Diebereien und Bettler erzwang die fürs System derLohnarbeit nötige Disziplin und „Arbeitsbereitschaft“ unter allen angebotenenAusbeutungsbedingungen kapitalistischer Manufaktur und Agrikultur. So Überstellung anökonomischen stummen Zwang, der seine sozialisierende Wirkung tut und außerökonomischeGewalt zur nur ausnahmsweise zuschlagenden Garantie der ,Naturgesetze der Produktion'macht.

Page 40: Das Kapital - Band 1- Zusammenfassung Gegenstandpunkt

5/12/2018 Das Kapital - Band 1- Zusammenfassung Gegenstandpunkt - slidepdf.com

http://slidepdf.com/reader/full/das-kapital-band-1-zusammenfassung-gegenstandpunkt 40/40

 

~ 40 ~

-  Genesis kapitalistischer Pächter.

Mit Expropriation des Landvolks nicht nur Lebensmittel und Arbeitsmaterial der ehemaligenselbständigen Bauern freigesetzt, sondern auch Schaffung eines inneren Marktes.Scheidungsprozess von industrieller Manufaktur und Agrikultur, mit Vernichtung selbständigenländlichen Hausgewerbes zwecks Selbstversorgung; statt dessen Produktion von Waren, wo

sich Agrikultur und Manufaktur wechselseitig als Markt dienen.-  Genesis des industriellen Kapitalisten:

Verwandlung von Geldkapital (Wucher- und Kaufmannskapital) in industrielles nach Wegfallvon Feudal Verfassung auf dem Land und Zunftverfassung in den Städten.

Entscheidende Momente:

Kolonialsystem, Staatsschuldensystem, modernes Steuersystem, mit Protektionismus also Aktionender Staatsmacht, welche damit als ökonomische Potenz auf den Plan tritt.

•  Kolonialsystem: Entwicklung von Handel und Schifffahrt. Suprematie des Handels welcherden aufkommenden Manufakturen Absatzmärkte und dank Marktmonopol potenzierteAkkumulation bot. Ferner Edelmetallschätze, die auswärts erbeutet, im Mutterland derVerwandlung in Kapital harrten.

•  System des öffentlichen Kredits: Die Staatsschuld diese Veräußerung des Staates wirdzum energischen Hebel der ursprünglichen Akkumulation. Sie verwandelt unproduktives Geldin Kapital. So erstens billige Aufstockung des Kapitalreichtums bei Pächtern, Kaufleuten,Privatfabrikanten etc. und zweitens Hervorbringung der Aktiengesellschaften und desWertpapierhandels, d. h. des modernen Bank- und Börsenwesens.

•  Steuersystem: als Bedingung nicht zuletzt des expandierenden Anleihesystems, dessen

Erweiterung Progression der Steuern nötig macht. Hebel für Expropriation der selbständigenMittelklassen (Bauern, Handwerker etc.).

Gegen den Geschichtsoptimismus samt Missionarsgedanken, die These von der unvermeidlichen Befreiung der Produktionsweise von ihren kapitalistischen „Fesseln“ bzw. „Hülle“ (mit Anklangan Revi-Dialektik von naturgesetzlicher Entwicklung eines Subjekts namens Produktivkräfte, alsderen Mittel und historische Schranke die Produktionsverhältnisse ausgemacht werden (vgl. S. 790

 f.): 

Die theoretische Notwendigkeit, d. h. den Grund zur Revolution, muss das Interesse des Proletariatsschon zur praktischen Notwendigkeit machen. Sonst läuft nichts.

(Solche Marx-Stellen dienen bekanntlich gerne zur 'Widerlegung' der Polit-Ökonomie, die alsangebliche Prognose des kapitalistischen Untergangs ja nicht eingetreten ist. Und was solange

 funktioniert, d. h, mitgemacht wird, kann ja wohl nicht so schlecht sein...)