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Traumatherapie in der Fachklinik der Barmherzigen Brüder Saffig 48 „Pflege tut gut“ gewinnt KlinikAward 2010 4 Peter Friedhofen Jahr 2010: Mitarbeiterwallfahrt in die Ewige Stadt 13 4/10 20. Jahrgang | ISSN 1863-4230 | G 2502 Das Magazin der BBT-Gruppe Trier: Neuer Hubschrauber- landeplatz eingesegnet 56

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Traumatherapie in der Fachklinik der Barmherzigen Brüder Saffig

48

„Pflege tut gut“ gewinnt KlinikAward 2010

4

Peter Friedhofen Jahr 2010: Mitarbeiterwallfahrt in die Ewige Stadt

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4/10

20. J

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Das Magazin der BBT-Gruppe

Trier: Neuer Hubschrauber- landeplatz eingesegnet

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Redaktion

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Sehr gut:Seniorenzentren der BBT- Gruppe erhalten Bestnoten

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Editorial

FORUMKardinal-Krementz-Straße 1-556073 KoblenzTelefon: 0261/496-64 64Fax: 0261/496-64 70E-Mail: [email protected]

Die nächste Ausgabe von FORUMerhalten Sie im März 2011.

Titelbild: Trierischer Volksfreund

„dem sollst Du den Namen Jesus geben“Weihnachts- und Neujahrs-anschreiben der Geschäfts- führung

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Liebe Leserin, lieber Leser

draußen ist es kalt, ungemütlich und grau. Der Winter lässt noch auf sich warten, doch von Herbst kann schon seit Wo-chen keine Rede mehr sein. Also freut man sich über die behaglichen Seiten des Dezembers, wenn man gemütlich mit Familie und Freunden zusammensitzt, vielleicht bei Tee, Wein und Weihnachtsgebäck das fast vergangene Jahr erinnert oder sogar schon für das neue Jahr plant.

Auch das ist Advent. Eine Zeit, in der wir auf die Ankunft des Herrn warten und uns besinnen auf das, was ist und sein wird. Es ist eine Zeit, froh über das Erreichte und allen dankbar zu sein, die hieran einen Anteil haben.

„Danke“ sagen möchte ich deshalb den Mitgliedern der Redaktion und allen, die mit ihren Text- und Bildbeiträgen zum Gelingen unseres BBT-Magazins beitragen. Dazu gehören auch Mathias Klüver und Christoph de Haar für Gestaltung, Korrektorat und Projektmanagement, und „unsere“ Volon-tärin, Lena Schmitz, die in die Aufgabe der Gesamtredaktion immer mehr hineingewachsen ist.

Zwei Namen dürfen hier aber auf keinen Fall fehlen, denn Eva Thielmann (Katholisches Klinikum Koblenz) und Alfred Klopries (Barmherzige Brüder Rilchingen) scheiden bis auf weiteres (man soll nie nie sagen) mit dieser Ausgabe aus der Redaktion aus. Beide prägten und entwickelten viele Jahre lang dieses FORUM-Magazin und wir werden merken, dass sie beide nicht mehr aktiv zum Team gehören. Danke, Eva und Alfred! Ihr beide habt mitgeholfen, das FORUM-Magazin zu einem niemals ruhenden, sondern lebendigen, attraktiven Magazin für Gesundheit und Soziales der BBT-Gruppe zu machen. Hieran werden wir in der Redaktion, die nun durch Doris Schwaben (Barmherzige Brüder Rilchingen) erweitert und weiterhin durch Dr. Harald Stotz (Katholisches Klinikum Koblenz) unterstützt wird, anknüpfen und hoffentlich auch in Eurem Sinne weiterarbeiten.

Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, danke ich für Ihre Verbundenheit, wünsche im Namen der Redaktion und des Herausgebers eine besinnliche und friedvolle Advents- und Weihnachtszeit und freue mich auf ein Wiederlesen im 21. FORUM-Jahr 2011.

Ihr

Martin Fuchs, Chefredakteur

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Inhalt

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Rubriken

Rätsel 64Impressum 5Termine 32

BBT-Gruppe:BBT e. V. übernimmt Geschäftsführung des KHMT

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St.-Marien-Hospital Marsberg:In Bewegung gegen Rheuma

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BBT-GruppeNews & Facts 4, 8, 10, 16, 63

Peter Friedhofen Jahr 2010 13Unvergessliche Eindrücke aus der Ewigen Stadt

Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim 18Unter einem Dach ■ Ein Herz für Brustkrebspatientinnen ■ „Arthrose istder Preis fürs Älterwerden“

Gemeinschaftskrankenhaus Bonn 22So bleiben Sie fit! ■ „Luft, endlich Luft – das tut dem Gebäude gut“ ■

Leben in Würde bis zuletzt ■ Neues Verfahren in der Proktologie

Katholisches Klinikum Koblenz 27Willkommen im Leben ■ „Polio ist ein multidisziplinäres Problem“

St.-Marien-Hospital Marsberg 29Bessere Bilder – schneller verfügbar ■ In Bewegung gegen Rheuma ■

Mariä Geburt

Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Montabaur 34Dem Schmerz aktiv begegnen ■ Ort der Ruhe ■ Gemeinsam sind wir stark

Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn 37Qualitätssiegel für Prostatakarzinomzentrum ■ Medizin zum Anfassen für die ganze Familie ■ Arzneimittel – Freund oder Feind der Patienten? ■ Die Lunge erhalten

Barmherzige Brüder Rilchingen 42Pflege tut gut! ■ „Herausragendes Ergebnis“

Barmherzige Brüder Saffig 44Praxisnaher Einblick ■ Engagiert fürs Leben lernen ■ Patientenverfügung: Die Klarheit ist entscheidend ■ Qualität bestätigt ■ Bis der Blick zurück leichtfällt ■ Glückliche Gewinnerin ■ Pflege tut – an beiden Standorten – gut

Barmherzige Brüder Schönfelderhof 51„Markt der ehrenamtlichen Möglichkeiten“ ■ Hilfe auf den ersten Klick ■ Erlebnis für die ganze Familie ■ Zukunft gesichert

Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier 54„Meilenstein in der Pflege“ ■ Christian Weiskopf neu im Landesvorstand des Ver bands der Krankenhausdirektoren Deutschlands ■ Neuer Hubschrauberlandeplatz am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier eingesegnet ■ Erweiterung der Betten -kapazitäten ■ Erfolgreich auditiert ■ Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier bietet Herzkatheteruntersuchungen jetzt auch im Landkreis Bernkastel-Wittlich an ■ Stroke Unit erhält Auszeichnung der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft und der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe ■ 30 Jahre Verbundenheit

Seniorenzentrum der Barmherzigen Brüder Trier 62Wallfahrt des Seniorenzentrums zum Seligen Peter Friedhofen

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News & Facts

„Pflege tut gut“-Kampagne der BBT-Gruppe gewinnt KlinikAward „Bestes Marketing konzept“ 2010 Die BBT-Gruppe hat für ihre Image-Kampagne „Pflege tut gut“ den KlinikAward 2010 in der Kategorie „Bestes Marketingkonzept“ gewonnen. Der Preis, der seit 2005 jährlich besondere Projekte im Bereich der Gesundheitskommunikation auszeichnet, wurde am 9. November im Rahmen des 6. Kongress Klinik marketing in Köln verliehen.

„Mit diesem Preis wird auch das beson-dere Engagement der vielen Pflegekräfte in unseren Krankenhäusern und Senio-renzentren gewürdigt, die sich mit hoher fachlicher und beruflicher Kompetenz für die Menschen einsetzen“, freut sich Bruder Alfons Maria Michels im Namen der gesamten Geschäftsführung der BBT-Gruppe über diese Auszeichnung. „Wir haben uns als Geschäftsführung mit der Imagekampagne bewusst für einen etwas ungewöhnlichen Weg des Klinikmarketings entschieden. Es ist schön, für diese Entscheidung mit dem KlinikAward 2010 belohnt zu werden“, so Michels weiter.

Preis für innovative Projekte im GesundheitswesenMit dem Award der deutschen Kranken-hausbranche werden besonders innova-

tive Projekte im Bereich Marketing und Kommunikation im Gesundheitswesen ausgezeichnet. In diesem Jahr wurde der Preis in insgesamt acht Kategorien

Sie möchten bewegte Bilder? Dann sehen Sie sich den Video-Clip zur Preisverleihung im In-ternet an: auf www.youtube.com, bei Facebook oder auf www.bb-trier.de

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Stellvertretend für alle, die an der Kampagne mitwirken, nimmt die Krankenschwester Ina Stange den KlinikAward für das Beste Marketing-konzept 2010 entgegen. Rechts im Bild: Stephan Rotthaus. Foto: rotthaus.com

Auch Bruder Alfons Maria Michels, Geschäftsführer der BBT-Gruppe, freut sich über die Auszeichnung. Foto: BBT e.V.

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Zentrale derBBT-Gruppe

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ImpressumHerausgeber: Barmherzige Brüder Trier (BBT) e.V., Trier

Redaktion: Ute Emig-Lange (Bad Mergentheim), Simone Yousef

(Paderborn + Marsberg), Martin Fuchs (Chefredakteur, verantwortlich), Stefanie Kilian (Sekretariat), Alfred Klopries (Rilchin-gen), Anne Britten (Trier), Otmar Lohner (Saffig), Frank Mertes (Saffig), Peter Mossem (Schönfelderhof), Katharina Müller-Strom-berg (Bonn), Lena Schmitz (Volontärin), Renate Sillich (Montabaur), Dr. Harald Stotz (Koblenz), Eva Thielmann (Koblenz)

Redaktion FORUM, Kardinal-Krementz-Str. 1-5, 56073 Koblenz, Telefon: 0261/496-6464, Fax: 0261/496-6470, E-Mail: [email protected]

Artdirektion: Christoph de Haar, Mathias Klüver – PR-Beratung, Rosastr. 58, 45130 Essen

Layout: Christoph de Haar, Köln

Verlag: Barmherzige Brüder Trier e.V., Kardinal-Krementz-Str. 1-5, 56073 Koblenz, Telefon: 0261/496-6464, Fax: 0261/496-6470, E-Mail: [email protected]

Erscheinungsweise: vier Mal jährlich

Redaktionsschluss: 15. November 2010

Bestellungen, Zahlungen, Adressänderungen: FORUM wird kostenfrei in den Einrichtungen der BBT-Gruppe ausgelegt. Auf Wunsch senden wir FORUM auch per Post zu. Für Bestellungen und Adressänderungen wenden Sie sich bitte direkt an den Verlag.

Preis: FORUM ist für Mitarbeitende, Patienten und Bewohner der Einrichtungen und der BBT-Gruppe kostenfrei. Für den Postversand erbitten wir eine Spende an die Ordensge-meinschaft der Barmherzigen Brüder von Maria-Hilf, Spendenkonto 100 3821 bei der Sparkasse Trier (BLZ 585 501 30). Vielen Dank!

Anzeigen: Barmherzige Brüder Trier e. V., Kardinal-Krementz-Str. 1-5, 56073 Koblenz; Telefon: 0261/496-6464, Fax: 0261/496-6470, E-Mail: [email protected]

Es gilt die Anzeigenpreisliste 01/2006 vom 01.01.2006

Druck: Rautenberg Media & Print Verlag KG, Troisdorf

Gerichtsstand: Koblenz

Namentlich gekennzeichnete Artikel müssen nicht die Meinung der Redaktion und des Herausgebers wiedergeben. Anregungen, Ideen und Vorschläge für Beiträge sind willkommen! Bitte wenden Sie sich direkt an die Redaktion Ihrer Einrichtung oder die Gesamtredaktion in Koblenz.

ISSN 1863-4230

vergeben, um die sich 20 Krankenhaus-träger beworben haben. Die BBT-Gruppe konnte sich mit vier weiteren Kliniken einen Platz auf der Nominiertenliste in der Königsklasse „Bestes Marketingkonzept“ sichern. Wer von den fünf Nominierten den begehrten „Klinik-Oskar“ 2010 nun tatsächlich erhalten sollte, wurde nicht nur von einer 13-köpfigen Fachjury aus Wissenschaft, Medien und Gesundheits-wirtschaft, sondern im Rahmen eines Best-Practice-Forums durch die Teilneh-merinnen und Teilnehmer des 6. Kongress Klinikmarketing in Köln bestimmt. Diesen Part übernahmen für die Präsentation der „Pflege tut gut“-Kampagne: die Kranken-schwester Ina Stange, stellvertretend für alle Pflegenden in den Krankenhäusern der BBT-Gruppe, die Pflegedienstleiterin Eva Thielmann, stellvertretend für das Pfle-gemanagement, und Projektleiter Martin Fuchs, stellvertretend für alle Mitarbei-tenden der Gruppe, die diese Kampagne gemeinsam entwickelt haben.

„Kampagne ist gut für das Image der Pflege“Die Laudatorin Amy L. Davis von der Mayo Clinic in Roches-ter, Minnesota USA, unterstrich bei der Verkündung der Entscheidung am späten Abend die zentrale Bedeu-tung von Pflege und die Schwierigkeit, die sich ständig wandelnden Herausforderungen

an die Pflege in die Öffentlichkeit zu brin-gen. Hierfür biete die „Pflege tut gut“-Kampagne einen umfassenden Rahmen, der von jedem Krankenhaus übernommen werden könne. „Die Kampagne ist gut für das Image und die wichtige Rolle der Pflege. Herzlichen Glückwunsch“, so die Laudatorin. ■

Pflege tut gut – Eine Kampagne der BBT-Gruppe

Die Kampagne „Pflege tut gut“ wurde im Rahmen eines Projekts mit Vertretern aus den Einrichtungen der BBT-Gruppe erarbeitet. Zu den Mitgliedern gehören: Alois Adler (Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier), Anne Britten (Krankenhaus der Barm-herzigen Brüder Trier), Martin Fuchs (Projektleitung, BBT e.V.), Ruth Klein (BBT e.V.), Daniel Knopp (Seniorenzentrum der Barmherzigen Brüder Trier), Lena Schmitz (BBT e.V.) sowie Karl-Heinz Stolz (BBT e.V.). Zur Beratung und weiteren Mitarbeit konnten die Pflegedirektorien der BBT-Gruppe sowie die Mitglieder des „Netzwerks Marketing/Öffentlichkeitsarbeit“, „Bildung“ und „Altenhilfe der BBT-Gruppe“ gewonnen wer-den. Realisation und Art Direktion lagen bei der WWS Werbeagentur Schuberth GmbH aus Aachen.

Stolze Gewinner: Krankenschwester Ina Stange, Pflegedienstleitung Eva Thielmann und Martin Fuchs von der Stabsstelle Marketing/Öffentlichkeits arbeit des BBT e.V. am Abend der Preisverleihung mit Award und Urkunde. Foto: rotthaus.com

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News & Facts

Neue Aufgaben für die BBT-Gruppe in Baden-WürttembergDer Main-Tauber-Kreis überträgt zum 1. Oktober 2010 die Geschäftsführung der Krankenhaus und Heime Main-Tauber gGmbH an den Barmherzige Brüder Trier e.V.

Zur neuen Geschäftsführung gehören Bruder Alfons Maria Michels (Unternehmensstrategie, Koordina-tor und Sprecher der Geschäftsführung), Andreas Latz (Leistungsplanung, Finanzen, Logistik Kranken-häuser), Werner Hemmes (Recht, Personal, Unternehmensentwicklung, Grundsatzfragen aller Einrich-tungen) und Günther Mosen (Soziale und berufliche Rehabilitation, Psychiatrie und Altenhilfe).

Unterhalb der Geschäftsführungsebene bilden in der Krankenhaus und Heime Main-Tauber gGmbH die bewährten Füh-rungskräfte Bernhard Moll als Kaufmän-nischer Direktor, Dr. Michael Schneider als Ärztlicher Direktor und Manfred Wiesler als Pflegedirektor das Krankenhausdi-rektorium.

Mit Sicherheit für den StandortHintergrund der Neuausrichtung ist die wirtschaftlich schwierige Situation im Klinikbereich. „Wir möchten den Kran-kenhaus-Standort Tauberbischofsheim sichern und zukunftsfähig machen, eine qualitativ hochwertige und wohnortnahe Gesundheitsversorgung sicherstellen, die Arbeitsplätze erhalten und die Wirtschaft-lichkeit noch weiter erhöhen“, erklärt Landrat Reinhard Frank. Deshalb habe sich der Kreis einen starken Partner ins Boot geholt.

Fahrplan Gesundheit bis Ende 2011Zunächst wurde der bisherige Eigenbe-trieb Krankenhäuser und Heime zum 1. Januar 2010 in eine gemeinnützige GmbH

überführt, zehn Monate später überträgt der Landkreis nun die Geschäftsführung an den BBT e.V. Die neue Geschäftsfüh-rung möchte das Haus zunächst intensiv kennenlernen und die bisherigen Stär-ken und Schwächen sowie bestehende Chancen und Herausforderungen in einer sechsmonatigen Analyse untersuchen. Langfristig ist vorgesehen, dass die Kran-kenhaus und Heime Main-Tauber gGmbH und das Caritas-Krankenhaus Bad Mer-gentheim, die seit Jahren eng und erfolg-

reich zusammenarbeiten, auch eine organisatorische Verbindung eingehen, zum Beispiel unter dem Dach einer Holding. Die Übertra-gung der KHMT-Geschäfts-führung an den BBT e.V. ist ein Zwischenschritt auf diesem Weg. Zudem wird zur Vorbereitung der orga-nisatorischen Verbindung eine Lenkungsgruppe ge-gründet, die sich aus den Krankenhausdirektorien von KHMT und Caritas-Krankenhaus, je einem

Mitarbeitervertreter aus beiden Häu-sern sowie einem Mitglied des Kreistags zusammensetzt. Eine organisatorische Verbindung trägt dazu bei, dass sich die Wirtschaftlichkeit beider Häuser verbes-sert, Synergien genutzt werden können und eine arbeitsteilige Zusammenarbeit erfolgen kann. „Letztlich kann damit die hochwertige, wohnortnahe medizinische Versorgung für den gesamten Landkreis gesichert werden“, sagt Landrat Reinhard Frank. ■

(v.l.) Dr. Michael Schneider (Ärztlicher Direktor), Bernhard Moll (Kaufmännischer Direktor), Petra Mann (Betriebsratsvorsitzen-de), Reinhard Frank (Landrat), Bruder Alfons Maria Michels (Geschäftsführer), Werner Hemmes (Geschäftsführer), Manfred Wiesler (Pflegedirektor), Günter Mosen (Geschäftsführer), Nor-bert Englert (bisheriger Geschäftsführer KHMT), Andreas Latz (Geschäftsführer).

Oktober

2011

November Dezember Januar

Projekt 1Geschäftsbesorgung

Projekt 2Strategie

Übernahme Geschäftsbesorgung

Aufsichtsratssitzung KHMT

Lin

ie M

ain

-Tau

ber

Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember

Aufsichtsratssitzung KHMT

Aufsichtsratssitzung KHMT

Aufsichtsratssitzung KHMT

Aufsichtsratssitzung KHMT

Anzeige beim Kartellamt

Projekt 3Holding

Projekt 4Umsetzung

Der Fahrplan für Gesundheit im Main-Tauber-Kreis.

fgg

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Zentrale derBBT-Gruppe

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Neben dem Seniorenzentrum St. Josef in Münstermaifeld wurden auch die Se-nioreneinrichtungen der Barmherzigen Brüder Rilchingen im Februar 2010 vom Medizinischen Dienst der Krankenversi-cherung (MdK) kontrolliert und benotet. Wie nun veröffentlicht wurde, konnten dabei die Häuser in Rilchingen eine glatte 1,0 Benotung erzielen. Das Seniorenzen-trum St. Josef in Münstermaifeld erhielt die Gesamtnote 1,5.

Sehr gut!Seniorenzentren der BBT-Gruppe erhalten Bestnoten

Beim bundesweiten Pflege-TÜV, den Transparenzprüfungen vom Medizinischen Dienst der Krankenversicherung haben die Senioren-einrichtungen der BBT-Gruppe in Rilchingen und Münstermaifeld mit der Note „Sehr gut“ abgeschnitten.

„Bestätigung, unseren Weg weiterzugehen“„Dieses Ergebnis stimmt uns natürlich zum einen hoch zufrieden, weil es die gute Qua-lität unserer Einrichtungen bestätigt. Zum anderen ist es Ansporn, weiterhin diesem hohen Anspruch gerecht zu werden“, kom-mentiert der Geschäftsführer der BBT-Grup-pe für den Bereich Altenhilfe, Günter Mo-sen, das Ergebnis der Transparenzberichte. „Die Einrichtungen der BBT-Gruppe setzen wie die Häuser in Caritas-Trägerschaft seit vielen Jahren auf eine hohe Pflege- und Betreuungsqualität. Die hervorragenden Ergebnisse der Transparenzprüfung be-stätigen uns dabei, diesen Weg auch in Zukunft konsequent weiterzugehen“, fügt Ruth Klein, Leiterin der Stabsstelle Altenhilfe der BBT-Gruppe hinzu.

Wir haben da …… etwas richtigzustellen: In der letzten Ausgabe von FORUM (Heft 3, 2010) haben wir unter dem Titel „Hinter den Kulissen“ einen Rückblick zu den Veranstaltungen im Rahmen der Festwoche des Peter Fried-hofen Jahres in Trier gegeben. Unter anderem wurde auch das Küchenteam unter der Leitung von Werner Zervas vorgestellt, der tatkräftige Unterstüt-zung von Arnold Möseler bekam. Allerdings ist dieser nicht – wie fälschlicher-weise angegeben – Küchenleiter in Saffig, sondern selbstverständlich auf dem Schönfelderhof. Wir bitten, diesen Fehler zu entschuldigen. ■ Die FORUM-Redaktion

Internetlink:

Hier finden Sie die Transparenzberichte online: www.aok-pflegeheimnavigator.de

Transparenzbericht nach erfolgreicher MdK-Prüfung: Das Haus St. Hedwig der Barmherzi-gen Brüder Rilchingen erhielt die Note 1,0.

Foto: Screenshot www.aok-pflegeheimnavigator.de

Auch Caritas-Einrichtungen mit BestnotenDamit bestätigen die Einrichtungen der BBT-Gruppe den positiven Trend, dem auch die Pflegeeinrichtungen in Trägerschaft der Caritas folgen. Nach einer Zwischenbilanz der Fachzeitschrift „Neue Caritas“ wurden bis zum Stichtag am 15. Juni insgesamt 441 Pflegeheime und 97 ambulante Pflegedienste der Caritas vom

Prüfdienst der Krankenversicherung be-notet. Insbesondere die Caritas-Pflege-dienste liegen dabei ebenfalls über dem bundesweiten Schnitt. ■

Gesamtnote 1,5: Das Seniorenzentrum St. Josef in Münstermaifeld. Foto: BBT e.V.

Das Altenheim St. Vincenz, eine Einrichtung der Barmherzigen Brüder Rilchingen freut sich über die Bestnote. Foto: BBT e.V.

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Hinter den KulissenZahlreiche Helfer tragen zum Gelingen der Jubiläumsfeierlichkeiten der Brüdergemeinschaft in Trier bei

Ob beim Fest der Begegnung auf dem Trierer Domfreihof am 20. Juni, beim großen Mitarbeiterfest rund um das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier am 23. Juni oder beim Fest für Bewohner und Klienten der Einrichtungen der Barmherzigen Brüder am 24. Juni – ohne die professionelle Organisati-on und Durchführung der Veranstaltungen durch die Mitarbeitenden des Trierer Krankenhauses und die vielen freiwilligen Helferinnen und Helfer wäre die Festwoche so nicht denkbar gewesen.

Peter Friedhofen Jahr 2010

„Mein besonderer Dank gilt allen Mitar-beitenden unseres Trierer Krankenhauses, die zum Gelingen unserer Festwoche mit den drei großen Veranstaltungen beige-tragen haben“, so der sichtlich glückliche Generalobere der Ordenskongregation, Bruder Peter Berg. Dass die Feiertage so reibungslos und positiv verlaufen sind, sei zu einem großen Teil der Organisation und hervorragenden Logistik der Verantwort-lichen des Krankenhauses in Trier sowie den zahlreichen freiwilligen Helferinnen und Helfern zu verdanken. Bereits lange vor der eigentlichen Festwoche hatten sich viele Mitarbeitende zur Mithilfe bereiter-klärt und sich in die Standbesetzungspläne für das Mitarbeiterfest und das Fest für Bewohner und Klienten eingetragen. „Ne-ben der tatkräftigen Unterstützung in den Getränkewagen und bei den vielen

Für Sie im Einsatz waren ...*

* Die Bilder zeigen eine Auswahl und stehen stellvertretend für alle Helferinnen und Helfer, die wäh-rend der Jubiläumsfeierlichkeiten im Einsatz waren!

Für die Kommunikationstechnik im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier ist Markus Neh-ren verantwortlich. Dass beim Mitarbeiterfest und beim Tag der Bewohner die Bühnentechnik einwandfrei funktionierte, ist sein Verdienst.

Auch der Malermeister des Brüderkrankenhau-ses, Vinzent Maximini, packte beim Mitarbeiter-fest kräftig mit an.

Eine logistische und kulinarische Meisterleistung: Es galt, über 1.500 Gäste zu bewirten.

Zentrale derBBT-Gruppe

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Aktionen gilt besonders der Küche – unter der Leitung von Werner Zervas – meine große Anerkennung und Dankbarkeit“, so Bruder Peter Berg weiter. Es sei eine „logistische Meisterleistung“ gewesen, was das Team von Küche und Hauswirt-schaft gemeinsam auf die Beine gestellt hätte, um sowohl beim Mitarbeiterfest als auch beim Fest für Bewohner und Kli-

enten zeitgleich die bis zu 1.500 Gäste mit einem warmen Essen zu versorgen. Für die stilvolle Darreichung des Essens sorgten die Schülerinnen und Schüler des BIG, die die Essensverteilung im großen Festzelt mit Bravour erledigten. Nicht zuletzt dank des tatkräftigen Einsatzes der Mitarbeitenden der Technik des Brü-derkrankenhauses sei ein reibungsloser

Zwei von vielen Rückmeldun-gen zum Mitarbeiterfest:

„Ich wollte mich im Nachhinein für das wirklich wunderschöne Fest bedanken. Es hat einfach alles gestimmt. Die Stim-mung war super, das Fest war toll, die Messe sehr feierlich. Eine Profess hatte ich auch noch nie erlebt, das hat mich sehr berührt. Die Andacht war dann das i-Tüpfelchen! Und Petrus hat auch alles gegeben. Er muss wohl ein Trierer gewesen sein. Das Projekt ,Mitarbei-terchor‘ hat Riesenspaß gemacht, unser Dirigent war klasse. Und es war toll, auch Mitarbeiter aus anderen Häusern kennenzulernen, z.B. aus Paderborn und Marsberg, die man ja sonst nie gesehen hätte. Und was die Trierer Mitarbeiter geleistet haben, so ein Fest auf die Beine zu stellen, ist enorm. Wir Koblenzer konnten einfach nur genießen.“ (Frau Link, Koblenz)

„Am 23. Juni sind wir mit unseren Koblenzer Kolleginnen und Kollegen zu Ihnen nach Trier zur Sternwallfahrt anlässlich des Peter Friedhofen Jahres gereist. Wir möchten uns ganz herzlich bei Ihnen und den unzähligen Helferin-nen und Helfern, bei allen Beteiligten, für diesen wunderschönen Tag bedan-ken. Ob es die Messe unter freiem Him-mel, das Rahmenprogramm, das tolle Konzert mit den Trierer Sängerknaben oder auch die Verpflegung war – es war einfach alles hervorragend organisiert. Wir haben uns sehr wohlgefühlt bei Ihnen in Trier!“

(Susanne Schunk und Elke Kriegel, Koblenz)

Dank der guten Koordination des Küchenleiters des Restaurants „Domus culinae“ im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier, Werner Zervas, konnten beim Mitarbeiterfest bis zu 1.500 Menschen zeitgleich mit einem warmen Essen versorgt werden. Gemeinsam waren viele Freiwillige aus den Schulen des Brüderkrankenhauses und aus der Küche unter seiner Leitung im Einsatz. Unterstützung fand er auch durch den Küchenleiter der Barmherzigen Brüder Saffig, Arnold Möseler. Ein tolles Team!

Vereint im Getränkewagen: Gemeinsam gaben Annette Thielen, Michaela Noll, Sabine Allar und Sonja Reinert (v.l.) Kaltgetränke an die durstigen Mitarbeiter aus.

Gerhard Paulus, Leiter der Schreinerei

Gleich mit fünf fleißigen Helferinnen war die funktionsdiagnosti-sche Abteilung (Innere 3) des Brüderkrankenhauses vertreten. (v.l.) Hedwig Feit, Lydia München, Gaby Traut, Jutta Hartert und Eva Haas hatten sichtlich Spaß an der Kuchenausgabe.

Der Leiter der Haustechnik Herr Schu

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News & Facts

100 Jahre Katholischer KrankenhausverbandFeierlicher Festakt

Am 20. Oktober 2010 feierte der Katholische Krankenhausverband Deutschlands (KKVD) in Düsseldorf sein 100-jähriges Bestehen. Der KKVD war im Jahre 1910 als Dachorganisation der katholischen Krankenhäuser in ganz Deutschland gegründet worden. Heute ist jede fünfte der rund 2.100 Kliniken in Deutschland in katholischer Trägerschaft.

„Für uns und unsere Mitglieder ist dies ein Ereignis, mit dem wir unser 100-jähriges Engagement mit Herz und Verstand zum Wohl der uns anvertrauten Menschen würdigen wollen“, so der Vorsitzende des KKVD, Weihbischof Dieter Geerlings. Zum Auftakt des Festaktes sprachen ne-ben dem Vorsitzenden unter anderem Bundesgesundheitsminister Dr. Philipp Rösler sowie der Präsident der Deutschen

Krankenhausgesellschaft, Dr. Rudolf Kös-ters und der Präsident des Deutschen Ca-ritasverbands, Prälat Dr. Peter Neher.

Herausforderungen steigen„100 Jahre Geschichte sind ein deutliches Zeichen für die Notwendigkeit eines ge-meinsamen Verbands für katholische Kran-kenhäuser in Deutschland“, so Andreas Latz, Geschäftsführer der BBT-Gruppe

und seit 2009 im Vorstand des KKVD. „Kirchliche Krankenhäuser wie die der BBT-Gruppe haben den Anspruch, den Patienten als ganzen Menschen wahrzu-nehmen. Doch auch konfessionelle Häu-ser stehen den gleichen wirtschaftlichen Herausforderungen gegenüber wie alle anderen“, erklärt Latz. Kostendämpfung, Budgetierung und Fallpauschalen sind nur einige Stichworte, mit denen sich alle Kliniken auseinandersetzen müssen.

In Zukunft mehr VerbündeExperten gehen davon aus, dass die Zahl der Kliniken in Deutschland bis 2030 um bis zu 30 Prozent zurückgehen wird. „Für die katholischen Einrichtungen erwarte ich Ähnliches“, sagt Verbandspräsident Geerlings. Auch die katholischen Häuser verfolgten deshalb aktiv die Strategie, sich zu Verbünden zusammenzuschlie-ßen. Diese Entwicklung lässt sich auch in der BBT-Gruppe feststellen. Latz: „Mit dem Verbund des Katholischen Klinikums Koblenz und dem Krankenhaus der Barm-herzigen Brüder Montabaur bündeln wir bewusst unsere Kompetenzen und sichern so die einzelnen Standorte.“

Rösler sagt Gesprächsbereit-schaft zu Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) sagte den Krankenhäusern bei den Verhandlungen über die Gesundheitsre-form Gesprächsbereitschaft zu. Die mehr als 2.000 Kliniken in Deutschland brauch-ten Verlässlichkeit und Orientierung, sagte Rösler. Eine bestimmte Einsparsumme sei notwendig – über das Wie lasse sich aber noch reden. Nach dem von Rösler vorge-legten Konzept zur Gesundheitsreform sollen die Krankenhäuser im kommenden Jahr 500 Millionen Euro und 2012 rund 570 Millionen Euro zur Verbesserung der Finanzlage beitragen. ■

Gesprächsbereit: Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler. Foto: KKVD

Andreas Latz ist seit 2009 im Vorstand des KKVD. Foto: BBT e.V.

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Unter dem Thema „Engagement mit Herz und Verstand: Yes we care!“ berieten die Delegierten beim Ka-tholischen Krankenhauskongress am 21. Oktober über die Weiterent-wicklung der Notfallversorgung in Deutschland. Eine flächendeckende medizinische Notfallversorgung ist für Deutschland eine zunehmende Herausforderung, denn insbesonde-re in ländlichen Regionen verschärft sich die Situation aufgrund von Ärztemangel und der demografischen Entwicklung. Im Mit-telpunkt stand deshalb der Aspekt, welche Auswirkungen diese Entwicklung auf das Konzept der herkömmlichen Notaufnahme hat und wie damit umgegangen werden kann.

Welche Impulse zur Weiterentwicklung der Notfallmedizin es in katholischen Krankenhäusern gibt, diskutierten am Vormittag verschiedene Experten. Als Vorstandsvorsitzender der BBT-Gruppe, zu welcher acht Krankenhäuser in Rhein-land-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg zählen, war Bruder Peter Berg auf dem Podium. Berg, der viele Jahre als Hausoberer des Krankenhauses der Barm-herzigen Brüder Trier im Einsatz war, diskutierte mit den weiteren Gästen unter anderem über den konkreten Alltag in der Notfallversorgung. ■

Kirchliche Kranken-häuser positionieren sich gegen Gesund-heitsreform „Sparpläne verschärfen Fachkräftemangel“

Die kirchlichen Krankenhäuser in Deutschland befürchten negative Auswirkungen der vom Bundestag beschlossenen Gesundheitsreform. Den Kliniken würden Einsparungen aufge-zwungen, die zulasten der Behandlungsqualität gingen, erklärten der Deutsche Evangelische Krankenhausverband (DEKV) und der Katholi-sche Krankenhausverband Deutschlands (KKVD) in einer gemeinsamen Stellungnahme.

Schon heute sei die Personaldecke in vielen Krankenhäu-sern zu dünn und somit die Belastungen für Mediziner und Pflegemitarbeiter zu hoch. Die Pläne der Bundesregierung verschärften zudem den drohenden Fachkräftemangel in Medizin und Pflege.

Abbau bürokratischer Hürden gefordertDie Verbände forderten den Abbau von bürokratischen Hürden bei der Krankenhausverwaltung. So müsse es leich-ter möglich werden, ambulante Behandlungen in und bei Kliniken anzubieten. Nach Angaben der Verbände ist jedes dritte Krankenhaus in Deutschland in konfessioneller Träger-schaft, in ihnen werden jährlich sechs Millionen Patienten versorgt. ■ Quelle: KNA

Katholischer Krankenhauskongress zum Thema Notfallversorgung

Im Rahmen des 100-jährigen Jubiläums des Ka-tholischen Krankenhausverbands Deutschland (KKVD) fand am 21. Oktober 2010 in Düsseldorf der 5. Katholische Krankenhauskongress statt. Zu den Referenten zählte auch der Vorstandsvor-sitzende des Barmherzige Brüder Trier e.V. (BBT), Bruder Peter Berg.

Yes we care! Diskussionsrunde zum Thema Notfallmedizin beim KrankenhauskongressFoto: KKVD

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Weihnachts- und Neujahrsanschreiben

„dem sollst Du den Namen Jesus geben“

(Lk 1,31)

Weihnachts- und Neujahrsschreiben des Vorstandes und der Geschäftsführung an die Mitarbeitenden der BBT-Gruppe

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,liebe Leserinnen und Leser,

Mit der Geburt Jesu, die wir an Weihnachten feiern, hat die Liebe Gottes zu den Menschen einen Namen bekommen: Jesus, der Sohn Gottes, der Mensch wurde, um den Menschen auf Erden das Reich Gottes zu verkünden. Er hat uns eingeladen, ihm zu folgen und in seinem Namen diese Liebe weiterzu-tragen.

Im vergangenen Jahr haben wir eines Menschen gedacht, der auf seine Art und Weise in Jesu Namen aufgebrochen ist, um diesen Auftrag mit Leben zu füllen. Der Selige Bruder Peter Friedhofen hat sich gemeinsam mit seinen ersten Gefährten den Armen und Kranken zugewandt und in seiner Zeit ein Werk der Barmherzigkeit vollbracht. Heute sind wir es, die nach diesem Beispiel in der Dienstgemeinschaft der Mitarbeitenden der BBT-Gruppe für die Kranken, Alten und Menschen mit Behinderungen da sind und ihnen zur Seite stehen. Ganz im biblischen Sinne: „Geh hin und handle ebenso“ (Lk 10, 37).

Die Umsetzung dieses Auftrages war zu keiner Zeit einfach. Oft geraten wir in den Widerspruch unterschiedlicher Interessen. Als Unternehmen der Sozialwirtschaft müssen wir uns heute auf einem Markt behaupten, der vom Wettbewerb um immer knapper werdende Ressourcen bestimmt ist. Als kirchliches Un-ternehmen suchen wir gemäß unserem christlichen Auftrag nach neuen und innovativen Konzepten, um in diesem Wett-

bewerb bewusst einen Kontrapunkt zu setzen. Das vielfältige Engagement aller Mitarbeitenden in den Einrichtungen der BBT-Gruppe und die Entwicklungen der vergangenen Jahre zeigen, dass wir auf einem guten Weg sind.

Und so werden wir uns auch weiterhin unserem Auftrag jeden Tag, jede Woche und jedes Jahr aufs Neue stellen: Im Namen Jesu die weihnachtliche Botschaft in die Welt tragen und immer wieder neu versuchen, in unserem Handeln die Liebe Gottes zu den Menschen erstrahlen zu lassen. Wir tun dies aus der kontinuierlichen Aktualität des Mottos unseres Jubiläumsjahres „Wie im Himmel so auf Erden!“.

Dankbar für Ihre Unterstützung und Ihren persönlichen Einsatz, diesem Auftrag auch in Zukunft ein Gesicht zu geben, wünschen wir Ihnen und den Ihnen nahestehenden Menschen ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest, alles Gute für ein gesundes und zufriedenes, von Gott begleitetes neues Jahr.

Bruder Peter Berg

Generaloberer und Vorsitzender des Vorstandes

Bruder Alfons Maria Michels

Für die Geschäftsführung der BBT-Gruppe

BBT e.V. spendet an Förder-verein „Mampf e.V.“ in KoblenzHilfe für Wohnungslose und Arme

Das Obdachlosenrestaurant „Mampf“ im Koblenzer Stadtteil Lützel ist jeden Tag Anlaufstelle für viele Menschen, die entweder keinen festen Wohnsitz ha-ben oder sich aus Armut keine warme Mahlzeit leisten können. Bis zu 70 Perso-nen nutzen täglich das Angebot, das zu

Teilen finanziell von der Stadt Koblenz unterstützt wird. Pro Jahr werden hier somit bis zu 12.000 Mittagessen kostenlos ausgegeben.

Um die anfallenden Betriebskosten – wie Miete, Servicekräfte und Sachkosten – decken zu können, ist der Verein auf

Spenden angewiesen. Der BBT e.V. hat sich entschieden, wie in jedem Jahr auf die Vergabe von Geschenke zu verzich-ten und den Förderverein „Mampf“ zu unterstützen. ■

Wenn auch Sie die Arbeit im Obdach-losenrestaurant „Mampf“ unterstüt-zen möchten, können Sie dies mit einer Spende an folgendes Konto tun:Stadtsparkasse Koblenz, BLZ 570 501 20, Konto 410 054 06

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„Katholisch in Koblenz“Katholische Organisationen stellen sich aktiv vor

Unter dem Motto „Katholisch in Koblenz. Mitten im Leben“ fanden vom 2. bis 6. September 2010 im Löhr-Center die ersten Aktionstage der katho-lischen Kirche in Koblenz statt. Auch die BBT-Gruppe war mit dabei.

Die Aktionstage boten interessierten Besuchern des Einkaufs-zentrums die Gelegenheit, sich an vier verschiedenen Themen-tagen über die unterschiedlichen Dienste und Angebote katho-lischer Gemeinden, Fachstellen, Einrichtungen und Verbände zu informieren und mit Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen ins Gespräch zu kommen. Auch die BBT-Gruppe war an meh-reren Aktionstagen vor Ort. Neben der trägerweiten „Pflege tut gut“-Kampagne mit der Postkarten-Leitaktion konnten sich die Besucher am Infostand des Katholischen Klinikums Koblenz über verschiedene medizinische Themen informieren und mit Fachleuten in den Austausch gehen. Das KunstWerkstattAtelier der Barmherzigen Brüder Saffig war mit einer Bilderausstellung seiner Klienten vertreten. Diese gestalteten auch das Bühnen-programm mit Lesungen eigener Texte und Gedichte mit.

„Katholisches Leben in Koblenz ist bunt“Die Organisation der Aktionstage übernahm eine Lenkungs-gruppe unter der Leitung des Dekanats Koblenz. Das Fazit von Dechant Eugen Vogt im Anschluss an die Veranstaltungstage fiel positiv aus: „Ich danke allen, die sich beteiligt haben, für ein tolles Ereignis. Es war deutlich zu sehen, wie bunt und vielfältig das katholische Leben in Koblenz ist.“ Insgesamt hatten sich mehr als 30 Institutionen, Verbände und Dienststellen der ka-

tholischen Kirche im Dekanat Koblenz mit Aktionen, Mitmach-Angeboten, Diskussionsrunden, Konzerten und Präsentationen im Löhr-Center vorgestellt. Vogt hob besonders die vielen Begegnungen hervor, die durch die Aktion möglich geworden waren: „Es gab sehr viel Aufmerksamkeit bei den Passanten, die an einem Ort, wo sie es nicht erwartet haben, auf Kirche gestoßen sind.“ ■ Lena Schmitz

Mit dabei: Die Pflege tut gut-Postkartenaktion animierte zum Einsatz für bessere Rahmenbedingungen in der Pflege. Foto: Lena Rusche

Gemeinsam etwas verändernMitarbeiterbefragung in der BBT-Gruppe

Auf Beschluss des Geschäftsführenden Vorstands fand im Jahr 2008 in allen Einrichtungen der BBT-Gruppe eine Mitarbeiterbefragung nach einheitlichem Fragenraster statt. Die Rücklaufquote konnte sich durchaus sehen lassen: 45 Prozent der Mitarbeitenden haben die Fragen beantwortet und so zu einem auswertbaren Ergebnis beigetragen. Mit einer erneuten Befragung im Frühjahr 2011 soll der Prozess nun weitergeführt werden.

Die kommende Befragung soll vor allem zeigen: Welche Maßnahmen konnten umge-setzt, was konnte verbessert werden und wo gibt es noch Justierungsbedarf? Um dies so konkret wie möglich heraus-finden zu können, fand sich im September eine Arbeitsgruppe zusammen, die unter Berück-sichtigung der Ergebnisse aus der ersten Befragung die inhaltliche und gestalteri-sche Weiterentwicklung der Befragung evaluierte. Unter der Leitung von Dr. Heinrich Lippert, Leiter der Stabsstelle Personalmanagement, sprach die Ar-

beitsgruppe Empfehlungen aus, auf deren Grundlage die Geschäftsführung das über-arbeitete Befragungskonzept beschließen konnte.

Blick über den TellerrandAuch die kommende Mitar-beiterbefragung wird mit

dem Institut „Mecon Measure & Con-sult GmbH“ durchgeführt. „Dies bietet insbesondere den Vorteil, dass wir unse-re Ergebnisse nicht nur intern, sondern vor allem mit anderen Krankenhäusern in Deutschland vergleichen können“,

erklärt Werner Hemmes (Foto), BBT-Geschäftsführer für den Bereich Unter-nehmensentwicklung. „Bewusst möchten wir auch in Zukunft über den Tellerrand hinaus blicken und uns ein ehrliches Bild davon machen, wie wir im Vergleich zu anderen dastehen. Die Ergebnisse von 2008 sind für uns Motivation, den er-reichten Standard zu halten – aber vor allem, den Prozess weiterzuführen und nicht stehenzubleiben“, so Hemmes wei-ter. Um möglichst passgenaue Maßnah-men ableiten zu können, sei eine rege Beteiligung an der Befragung wichtig. Hemmes: „Jeder kann sicher sein, dass seine und ihre Stimme zählt.“ ■

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News & Facts

Neue Trägergesellschaft für Casa DomitillaBarmherzige Brüder von Maria-Hilf und Kolping gründen neue Trägergesellschaft für Tagungs- und Gästehaus der Ordensgemeinschaft in Rom

Die neue Trägergesellschaft wird ihren Sitz in Bozen haben, wie die zukünf-tigen Gesellschafter, die Barmherzigen Brüder von Maria-Hilf sowie Kolping International, Kolping Schweiz und die Kolpinghäuser Innsbruck und Bozen am 22. September 2010 in Rom vereinbarten. „Durch Kolping International als neuen Gesellschafter wird die Casa Domitilla kompetent und profiliert als Tagungs- und Gästehaus der Katholischen Kirche in Rom weiter etabliert und durch die neue Trägergesellschaft gemeinsam mit den Barmherzigen Brüdern erfolgreich in die Zukunft geführt“, freut sich Bruder Peter Berg, Generaloberer der Barm-herzigen Brüder von Maria-Hilf, über die neue Partnerschaft. Die Trägerge-sellschaft unter Führung von Kolping Südtirol soll ab 1. Januar 2011 die Ar-beit aufnehmen. Die Mitarbeitenden werden übernommen. Nur der Name zeigt, dass sich etwas geändert hat. Denn das Tagungs- und Gästehaus der Barm-

herzigen Brüder in Rom wird zukünf-tig als „Kolping Hotel Casa Domitilla“ zeigen, dass die „Casa Domitilla“ einen renommierten und erfahrenen Mitträger

Bruder Peter Berg als Vertreter der Orden in Caritasrat des DCV gewähltDelegiertenversammlung in Trier

Im Rahmen der 9. Delegiertenversamm-lung des Deutschen Caritasverbandes (DCV) in Trier am 14. Oktober 2010 wurde ein neuer Caritasrat gewählt. Als Vertreter der Orden gehört diesem fortan auch BBT-Vorsitzender und Generaloberer der Barmherzigen Brüder von Maria-Hilf, Bruder Peter Berg (46), an. Bruder Peter Berg ist seit Juni 2010 Mitglied des erweiterten Vorstands der Deutschen Ordensoberenkonferenz (DOK). Der Caritasrat berät und entscheidet über

verbandliche, politische und fachliche Fragen von besonderer Bedeutung im Rahmen der von der Delegiertenver-sammlung beschlossenen Ordnungen, Richtlinien und Entscheidungen. Zudem obliegt ihm die Aufsicht und Kontrolle über den Vorstand.

Weiterführende Informationen zur Struktur des Deutschen Caritasver-bands und zum Caritasrat finden Sie auf den Internetseiten des DCV unter www.dcv.de. ■

für ein weiterhin attraktives Hotelan-gebot gewinnen konnte. Die offizielle Einführungsveranstaltung ist für den 8. Dezember 2010 in Rom geplant. ■

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Begonnen hatte die Fahrt am frühen Morgen des 17. September. Um 8.30 Uhr erreichten die Reisenden aus den BBT-Einrichtungen Paderborn, Mars-berg, Bad Mergentheim, Koblenz, Saffig, Müns termaifeld, dem Schönfelder Hof und Trier den Frankfurter Flughafen. Vor dem Check-in verteilte Reiseleiter Mar-kus Leineweber, der Trierer Hausobere, frühlingsgrüne Schals. Ein prima Erken-nungszeichen für die kommende Woche! Mit dem Lufthansa-Flug LH 3842 ging es um 10.50 Uhr in Richtung Ewige Stadt.

Prosecco zur EinstimmungBei azurblauem Himmel und 27 Grad Cel-sius erreichten die Pilger – darunter auch neun Brüder – um 14.30 Uhr die Casa Do-mitilla. Das BBT-Gästehaus liegt im Süden Roms, unweit der berühmten Via Appia. Nach einer geistlichen Einstimmung in den benachbarten Domitilla-Katakomben durch den Pilgerpfarrer der Diözese Trier,

Joachim Walldorf, und den Generalobe-ren, Bruder Peter Berg, lud Bruder Kassius im Garten der Casa zu Prosecco ein. Am Folgetag stand zunächst die Lateransba-silika auf dem Programm. Die Pracht der Bischofskirche Roms beeindruckte alle. „Der Lateran hat mir schon immer am besten gefallen”, bekannte Edith Zerwas aus Saffig. Danach – vorbei an Kolosseum und Forum Romanum – war nach einem kurzen Fußmarsch das Kapitol erreicht.

Bruder Niketius stört den VerkehrAn der Piazza Venezia mit der bekannten „Schreibmaschine” hatte Bruder Niketius Munkler seinen Auftritt. Er beorderte die Wallfahrer auf die Treppe der Kirche Santa Maria in Aracoeli. Kaum saßen alle, flitzte er mit seiner Kamera mitten auf die viel befahrene Straße und winkte ges-tenreich Busse, Taxen, PKWs zur Seite, um die günstigste Gruppenbild-Knips-Position

zu erlangen – sehr zur Erheiterung aller Pilger! Es folgte das jüdische Viertel mit dem Campo dei Fiori, dem Marktplatz in Roms Altstadt. Und schließlich der mächtige Petersdom. Menschenmassen drängelten sich in die größte Kirche der Christenheit. Dazwischen viele mit grünen Schals, sogar in der Kuppel.

Feierliche Messe in der Casa DomitillaEine Messe in der Hauskapelle der Casa eröffnete Tag drei der Reise. Danach spa-zierten die BBT-Mitarbeiter vom Hügel Gianicolo hinunter in die Stadt und ge-langten über die Piazza Navona und die Kirche Santa Maria sopra Minerva zum Pantheon und Fontana di Trevi. Aber plötzlich kam das Wasser nicht nur aus dem Brunnen, sondern auch von oben: Schnell wurden Regenjacken ausgepackt und Schirme aufgespannt. Eilig ging es über tiefe Pfützen hinweg nach Trastevere zum Abendessen.

Als es im Sommer schneite ...Santa Maria Maggiore hieß die erste Station am nächsten Morgen. Die Patri-archalbasilika ist märchenhaft schön, und

Pilgern ist in! Spätestens seit Hape Kerkelings Jakobsweg-Bestseller sind Pilgerreisen voll im Trend. Jetzt bot auch die BBT-Gruppe im Peter Friedhofen Jahr 2010 für die Mitarbeitenden eine Wallfahrt nach Rom an. Ein einmaliges Erlebnis – so lautet der einhellige Tenor der exakt 100 Teilnehmer.

Unvergessliche Eindrücke aus der Ewigen Stadt

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Peter Friedhofen Jahr 2010

Papst Benedikt XVI. im Papamobil

Basilika Sankt Paul vor den MauernEingang Casa Domitilla

Michelangelos Moses Fotos: Silke Uertz

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der Bau geht auf eine Legende zurück: Danach beauftragte im Jahre 352 die Jungfrau Maria Papst Liberius, an der Stelle eine Kirche zu errichten, an der er am 5. August Schnee finden würde. Und als es in jenem Sommer auf dem Esquilin tatsächlich schneite, befolgte der Papst die Anweisung. Nach der wunderbaren Kirche ging es Schlag auf Schlag: Piazza del Popolo, Spanische Treppe, der Frie-densaltar Ara Pacis und die Kirche Sankt Peter in Ketten. Dort werden – neben Michelangelos berühmtem„Moses” – die

Ketten verehrt, mit denen der Apostel Petrus der Überlieferung nach im Mamer-tinischen Kerker gefesselt war. Außerhalb der Stadt, im 700 Meter hoch gelegenen Rocca di Papa, bewunderten die Pilger beim Abendessen von Ferne die Lichter der Großstadt Rom. Mehr als ein wun-derschöner Ausblick.

Nach dem Park kam der Papst Am folgenden Tag führte die Pilgerfahrt in die Sabiner Berge. In Subiaco besich-tigte die ganze Hundertschaft das Kloster San Benedetto. Benediktiner bauten dort im zwölften Jahrhundert um die Höhle, in die sich ihr Ordensgründer Benedikt von Nursia drei Jahre lang zurückgezogen hatte, ein Kloster. Auch an diesem kirchen-geschichtlich bedeutsamen Ort feierten

die BBT-Wallfahrer einen Gottesdienst. Nicht weit von Subiaco entfernt liegt die Stadt Tivoli mit dem Weltkulturerbe Villa d‘Este. Eine herrschaftliches Gebäude mit freskenverzierten Sälen und eine Garten-anlage der Superlative: 51 Brunnen und Nyphäen, 364 Fontänen, 64 Kaskaden und 220 Becken sorgen für schier unzählige Wasserspiele. „Einfach toll”, schwärmt Anneliese Netzer aus Trier. Am Tag da-rauf brach die Gruppe bereits um 7.30 Uhr auf. Der Grund: Generalaudienz des Papstes auf dem Petersplatz. Heerscharen

von Menschen aus aller Herren Länder harrten aus, bis um etwa 10.30 Uhr der Pontifex erschien: In seinem Papamobil fuhr Benedikt XVI. winkend umher und grüßte die Gläubigen. Bei der Verlesung der Pilgergruppen waren dann zu aller Freude natürlich auch die BBT-Mitarbeiter dabei.

Gottesdienst am PaulusgrabDann war Freizeit, doch die meisten ließen es sich nicht nehmen, die Vatikanischen Museen zu besuchen – eine nicht mehr enden wollende Ansammlung an welt-berühmten Kunstschätzen wie die Sixti-nische Kapelle, die Laokoon-Gruppe und die Stanzen des Raffael. Etwas wehmütig vom bevorstehenden Abschiedsschmerz gestimmt verbrachte die Gesellschaft den

letzten gemeinsamen Abend in einem Lokal nahe der Jesuitenkirche Il Gesù, bevor alle am nächsten Morgen zu einer Fußwallfahrt von der Casa zu Sankt Paul vor den Mauern aufbrachen. Etwa eine dreiviertel Stunde wanderte die Gruppe immer entlang der Via delle Sette Chiese, der Straße der sieben Kirchen. Und dann war das Ziel erreicht: die Patriarchalba-silika vor den Toren der Stadt. „Für mich ist es die schönste Kirche Roms”, sagte Bruder Vitalis, Superior in Koblenz. „Allein dieses Licht ...”. Hier feierten die Wallfah-

rer ihren Abschlussgottesdienst, direkt am Grab des Apostels Paulus.

Noch ein letzter EspressoKurze Zeit später fuhren bereits die Busse zum Flughafen. Dort hieß es einchecken und – mit ablegten grünen Schals – die Sicherheitskontrolle über sich ergehen lassen. Noch ein leckerer Espresso, dann der Abflug. Um 20.20 Uhr landete LH 3847 in der Mainmetropole. Mit an Bord: Baden-Württembergs Minister-präsident Stefan Mappus (CDU), der von einer Papst-Audienz zurückkehr-te. Doch während Mappus bereits auf dem Rollfeld abgeholt wurde, fuhren die BBT-Wallfahrer erst um etwa 21.00 Uhr heimwärts – mit unvergesslichen Eindrücken im Gepäck. ■ Silke Uertz

Gruppenbild Petersplatz

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News & Facts

Landesarbeitsgemeinschaft Katholischer Krankenhäuser wählt neuen VorstandWerner Hemmes Vertreter für Bistum Trier

Am 8. Oktober 2010 wurde im Rahmen der Mitgliederversammlung der Landesarbeitsgemeinschaft Katholischer Krankenhäuser (AKKR) in der Caritasklinik St. Theresia in Saarbrücken ein neuer Vorstand gebildet. Bischof Dr. Stephan Ackermann als Gastredner.

Gewählt wurden zehn Vertreter aus den Bistümern Köln, Limburg, Mainz, Spey-er und Trier. Auch Werner Hemmes, Ge-schäftsführer der BBT-Gruppe im Bereich Recht, Personal und Unternehmensent-wicklung, wurde in den Vorstand gewählt. Fortan vertritt er gemeinsam mit Ralf Lun-kenheimer (Geschäftsführer vom Mutter-haus der Bormäerinnen in Trier), Michael Osypka (Geschäftsführer der Marienhaus GmbH), Franz-Josef Jax (Geschäftsführer der Krankenhaus Maria-Hilf GmbH) und

Die Arbeitsgemeinschaft Katholischer Krankenhäuser Rheinland-Pfalz und Saarland fördert und koordiniert die gemeinsamen Interessen von katholischen Einrichtungen in den verschiedenen Bistümern. Sie sind der Zusammenschluss der Träger ka-tholischer Krankenhäuser, Rehabili-tations- und Fachkliniken. Zu ihren Aufgaben gehört, den Informations- und Erfahrungsaustausch herzustellen, Stellungnahmen und Empfehlungen zu erarbeiten oder gemeinsame Belan-ge in der Öffentlichkeit zu vertreten. Oberstes Beschlussgremium ist die Mit-gliederversammlung, der die Träger, die Direktorien der Einrichtungen sowie der Vorstand der Arbeitsgemeinschaft angehören. ■ Quelle: DCV Trier

Dr. Hartmut Münzel (Rechtsanwalt) die In-teressen der Katholischen Krankenhäuser im Bistum Trier. Der Vorstand wird in seiner konstituierenden Sitzung am 3. Dezember 2010 seine Arbeit aufnehmen.

Bischof Ackermann: Patienten achtsam begegnenBei der Mitgliederversammlung, die unter dem Thema „Qualität und Werte: Unver-zichtbarer Erfolgsfaktor im katholischen Krankenhaus“ stand, referierte auch der

In den Vorstand berufen: Werner Hemmes. Foto: BBT e.V.

Bischof Dr. Stephan Ackermann Foto: Bistum Trier

Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann. In seiner Rede formulierte er, zum christlichen Profil eines katholischen Krankenhauses gehöre neben der Behandlungsqualität auch eine besondere „Achtsamkeit“ für den Patienten. Dies sei wesentlicher Be-standteil aller Maßnahmen zur Steigerung der Qualität im christlichen Krankenhaus. Aufgabe der katholischen Träger sei es, die Mitarbeiter zu stärken, ihnen mit Achtsamkeit zu begegnen und Patien-ten ganzheitlich zu pflegen. ■

Weiterbildung in der BBT-GruppeBroschüre bietet Übersicht über Angebote der Krankenhäuser

Mit einer Information zu den ärztlichen Weiterbildungsermächtigungen in den Krankenhäusern möchte die BBT-Gruppe junge Mediziner und Interessenten über die trägerweiten Angebote informieren. Neben wichtigen Hintergrundinformationen zu den

einzelnen Häusern bietet die Broschüre „Doc. 2011“ zudem eine detaillierte Übersicht der jeweiligen Fachabteilungen, Professoren und Ärzten sowie den entsprechenden Weiter-bildungsermächtigungen.

Interessenten können die Broschüre über [email protected] bestellen. ■

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Landeskrankenhausplan ist beschlossene SacheDreyer: Plan sichert gutes stationäres Angebot für alle Menschen im Land

Am 6. Oktober hat Gesundheitsministerin Malu Dreyer in Mainz den neuen Landeskrankenhausplan 2010 vorgestellt. Beschluss zur Verbundgründung bestätigt Pläne der BBT-Gruppe in Rheinland-Pfalz.

„Im Vordergrund der Planung steht, die Kran-kenhäuser in der Fläche zu sichern, damit alle Menschen im Land auch zukünftig ein möglichst wohnortnahes und qua-litativ hochwertiges sta-tionäres Angebot zur Verfügung haben“, sag-te Malu Dreyer. Von den landesweit 24.700 Betten seien etwa 760 abgebaut worden. Gleichzeitig werden gut 250 tagesklinische Plätze aufgebaut und bis

zu 570 bestehende Betten in geriatrische Betten um-gewandelt.

Zunehmende Bedeutung von Verbünden„Die Sicherstellung der stationären medizinischen Versorgung im ländlichen Raum ist eine zentrale Aufgabe“, sagte Malu Dreyer. Der Spielraum

der Krankenhäuser bei der Gestaltung ihres Angebots wird erweitert, indem

die Bildung von Verbünden vereinfacht wird. „Für ein ländlich geprägtes Land wie Rheinland-Pfalz sind Verbundkran-kenhäuser ein wesentlicher Faktor einer wohnortnahen stationären Versorgung“, so Malu Dreyer. Auch die BBT-Gruppe begrüßt den Beschluss, durch den die Gründung des Verbunds vom Katho-lischen Klinikum Koblenz und dem Krankenhaus der Barmherzigen Brü-der Montabaur ermöglicht wird. „Wir fühlen uns in unseren Planungen be-stätigt und gestärkt“, so Andreas Latz, BBT-Geschäftsführer für den Bereich Krankenhäuser. ■

Gesundheitsministerin Malu Dreyer Foto: MASGFF

Tarifkonflikt für Caritas- Mitarbeiter beendetAVR – Tarifabschluss 2011

Der Tarifkonflikt für die 500.000 Mitarbeiter der AVR (Caritas) auf Bundesebene wurde im Rahmen der Sitzung der Beschluss- kommission der Arbeitsrechtlichen Kommission (AK) in Mainz am 21. Oktober 2010 nach über einem Jahr beendet.

Das von der Verhandlungskommission ausgehandelte Tarifpaket wurde – nach-dem es im Juni noch gescheitert war – im zweiten Anlauf mit ergänzenden Regelun-gen zu Bestandsmitarbeitern und deren Überleitung in das neue System sowie einer Änderung bei der vorgeschlagenen Altersteilzeitregelung verabschiedet.

Regionalkommission Mitte will nachbessernDie Vergütungsveränderungen 2010/2011 sehen für das Jahr 2010 eine 1,2 %ige lineare Steigerung vor. Diese Vergütungs-erhöhung kann durch die Regionalkom-missionen auch zu einer Einmalzahlung zusammengefasst werden. Weitere Er-höhungen um 0,6 % sind im Januar 2011 und um 0,5 % sind im August 2011 vorge-

sehen. Für eine Einmalzahlung im Januar 2011 wurde ein Mittelwert von 240 Euro sowie für Auszubildende und Praktikanten ein mittlerer Wert von 50 Euro festge-legt. Diese grundsätzliche Einigung auf Bundesebene muss nunmehr nach dem komplizierten Tarifgefüge der Caritas von den sechs Regionalkommissionen (RK) übernommen werden. Die RK können nun innerhalb der von der Bundesebene festgelegten Bandbreiten in den Berei-chen Entgelt, Urlaub und Arbeitszeit die konkreten Werte festsetzen, die dann in den jeweiligen Regionen für die Mitar-beiter Wirkung entfalten. Die RK Mitte hat in ihrer Sitzung vom 4. November 2010 den Beschluss nicht 1:1 übernom-men, da aus Sicht der Dienstgeberseite noch Nachbesserungsbedarf besteht. Die

Dienstgeber plädieren insbesondere für eine einheitliche 39-Stunden-Woche aller Mitarbeiter.

Schulungsveranstaltungen geplantDie Geschäftsführung der BBT-Gruppe plant trotz nicht beschlossener Tarif-erhöhung in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft caritativer Unter-nehmen (AcU) Schulungsveranstaltungen beispielsweise für die Mitarbeiter der Per-sonalabteilungen, da neben den reinen Tariferhöhungen eine Systemumstellung für Teilbereiche von den AVR zum TVÖD- bzw. VKA-MB-Tarif vorzunehmen ist. Die weitere Vorgehensweise wird den Direk-torien und Gesamteinrichtungsleitungen der BBT-Einrichtungen mitgeteilt. ■

Ärzte in katholischen Krankenhäusern könnten bald von der Tarifeinigung profitieren. Foto: BBT e.V.

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Redaktion Bad Mergentheim:

Ute Emig-Lange (verantwortlich)

Kontakt: Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim, Uhlandstraße 7, 97980 Bad Mergentheim, www.ckbm.de, Telefon: 07931/58-2009, Fax: 07931/58-2090, E-Mail: [email protected]

„Der Neubau einer Strahlenklinik ist ein weiterer wichtiger Meilenstein, um das Therapieangebot des Hauses zu erweitern und so den Patienten eine hochwerti-ge medizinische Versorgung wohnort-nah anbieten zu können“, erklärte der Kaufmännische Direktor Thomas Weber bei seiner Ansprache. Leider müsse man auch in Zukunft mit einer steigenden Zahl an Krebskranken rechnen. „Daher wollen wir den Patienten hier in der Region eine umfassende Diagnostik und Therapie auf hohem Niveau sichern“, erläuterte er. „Mit den drei Krebszent-ren – Darmzentrum, Brustzentrum und Prostatazentrum – haben wir dafür in den vergangenen Jahren eine hervor-ragende Basis geschaffen. Mit einer ei-genen Strahlenklinik runden wir unser Therapieangebot nun ab und können den krebskranken Menschen in der Region künftig die komplette Versorgung unter dem Dach des Caritas-Krankenhauses anbieten.“

Unter einem DachNeue Strahlenklinik für Krebspatienten

Mit dem Neubau einer Strahlenklinik bündelt das Caritas-Kranken-haus das Therapieangebot für Krebspatienten künftig an einem Ort und baut sein medizinisches Leistungsspektrum weiter aus: Mit dem symbolischen Spatenstich begannen Ende August die Bauarbeiten neben dem Hauptgebäude.

Kompetente PartnerDie Baukosten für das Projekt betragen rund 2,2 Millionen Euro, die aus Eigenmit-teln finanziert werden. Hinzu kommen weitere Investitionen der Praxisbetreiber. „Ich freue mich, dass wir das MVZ Onko-logie Ostalb mit den Strahlenmedizinern Drs. Röddiger/Kurek/Bleier als kompetente Partner gewinnen konnten“, so Weber. Die Mediziner verantworten bereits erfolgreich die Strahlentherapie am Ostalb-Klinikum in Aalen sowie in Winnenden und arbei-ten intensiv mit dem Prostatazentrum am Caritas-Krankenhaus zusammen.

„Hoffnung vermitteln“Architekt Thomas Sonnentag betonte, dass gerade auch eine von Technik ge-prägte Strahlenklinik eine besondere Architektur brauche: „Ich möchte für die Patienten eine Atmosphäre schaf-fen, die ein Maximum an Lebenselixier und Hoffnung vermittelt“, erläuterte er das Bauvorhaben. Der Bunker mit dem

Linearbeschleuniger verschwinde zum Großteil unter dem ansteigenden Gelände und das Dach werde wieder begrünt. Die Nutzfläche des einstöckigen Gebäudes beträgt insgesamt rund 430 Quadratme-ter. Mitte 2011 soll es bezugsfertig sein. Bad Mergentheims Oberbürgermeister Dr. Lothar Barth hob in seinem Grußwort die Bedeutung des Caritas-Krankenhauses für die Stadt und die Region hervor. „Wir freuen uns, dass die Verantwortlichen mit ihren Investitionen die Gesundheitsstadt Bad Mergentheim auch für die Zukunft stärken“, erklärte er. ■ Ute Emig-Lange

Symbolischer Spatenstich: (vorne) Die stellvertretende Hausoberin des Caritas-Kran-kenhauses, Schwester Maria Regina Zohner, Strahlenmedizinerin Dr. Sandra Röddiger. Hinten von links: Strahlenmediziner Dr. Ralf Kurek, Oberbürgermeister Dr. Lothar Barth, Pflegedirektor Volker Sauer, Bauleiter Michael Boller, Kaufmännischer Direktor Thomas Weber, Ärztlicher Direktor Prof. Dr. Christoph Eingartner und Architekt Thomas Sonnentag. Foto: Ute Emig-Lange

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Bad Mergentheim

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Ein Herz für Brustkrebs patientinnenMit einem speziellen Kissen sorgt sich das Team der gynäkologischen Station um das Wohlbefinden der betroffenen Frauen

Beim Gang über die Flure der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe am Cari-tas-Krankenhaus sieht man sie überall – Frauen mit seltsam geformten Kissen unter dem Arm. Was dem außenstehen-den Betrachter zunächst nicht auffällt: Es sind ganz besondere Kissen: Kissen, die körperliche und seelische Schmerzen lindern.

„Eine Brustkrebspatientin hatte so ein Kissen mit auf Station gebracht und wir haben gesehen, wie gut ihr das Kis-sen tut“, erklärt Stefanie Mauritz, Krankenschwester auf der Station B 2. „Diese positive Erfahrung wollten wir auch an unsere ande-ren Patientinnen weiter-geben.“ Das erste Kissen erhielt Marion Desor-Li-llig, Brustkrebspatientin aus Neunkirchen, und die war begeistert: „Es ist eine richtige Erleichterung im Alltag und auch in der Nachbehandlung ist das Kissen mein ständiger Begleiter.“

Die Idee für das Kissen in Herzform stammt ur-sprünglich aus Tennessee, USA. Unter dem Arm ge-tragen bietet es nach einer Brustoperation Schutz bei plötzlichen Bewegungen und Stößen. Außerdem schafft es Linderung bei Lymphschwellungen oder Druck unter dem Arm und kann beispielsweise beim Autofahren unter den Si-cherheitsgurt geklemmt werden. Doch nicht nur das: Man kann damit auch kuscheln, es festhalten und es begleitet die Patientinnen überall hin. So wird das Kissen zur doppelten Druckentlastung – körperlich und seelisch.

Aus der eigenen positiven Erfahrung heraus, entschloss sich Marion Desor-Lillig, selbst Kissen zu nähen und so et-

was für andere Frauen in vergleichbarer Situation zu tun. Doch die eigene ge-sundheitliche Situation lies das zunächst nicht zu. „Aber dann hat meine Tochter ganz spontan losgelegt“, erzählt Frau Desor-Lillig. Nina, zu diesem Zeitpunkt 15 Jahre alt, und ihr jüngerer Bruder Simon nahmen sich der Sache an. Stoffe wurden zugeschnitten und zusammen-genäht, das Innenleben wurde mit re-cyclebarer Baumwolle gefüllt und die fertigen Kissen mit „Beipackzetteln“

versehen. „Für uns war klar, dass wir unserer Mutter helfen“, ist sich das Ge-schwisterpaar einig.

So war das Projekt „Herzkissen“ im Caritas geboren. Seit Juli bekommt jede Brustkrebspatientin des Caritas-Kranken-hauses ein solches Kissen. Fast 60 Kissen sind seither entstanden. Das ganze Sta-tionsteam unterstützt die Näharbeiten.

Die Form der Kissen wurde nach und nach verfeinert. Durch eine Verlängerung der Ohren und das Weglassen der Spitze ver-schwindet die Herzform zwar etwas – dafür bietet das Kissen so einen besseren Sitz und hält fast von alleine. „Der Arm liegt so einfach gut drin“, erklärt Marion Desor-Lillig. Doch jede Frau ist anders und hat unterschiedliche Bedürfnisse. Deshalb wird in Größe und Härte der Kissen variiert. Schließlich soll sich jede Frau das Kissen aussuchen können, mit

dem sie sich wohlfühlt. Dazu gehört na-türlich auch, dass die Kissen ansprechend sind. Die Muster reichen von Blumen- bis zu Grafikdrucken.

Die Besonderheit im Caritas: Die Frau-en müssen die Kissen nicht kaufen. Jede Patientin bekommt eines geschenkt. Dr. Thomas Prätz, Chefarzt der Klinik für Gy-näkologie und Geburtshilfe, würdigt die

Freuen sich über die Aktion Herzkissen: Krankenpflegerin Andrea Friedrich, Marion Desor-Lillig, Dr. Thomas Prätz, Nina und Simon Lillig.

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Die Physiotherapeuten des Netzwerks „Wir Therapeuten“ im Main-Tauber-Kreis demonstrieren einfache praktische Übungen, wie die Menschen im Alltag beweglich bleiben können.

Aktion als „tolles Projekt, auf das wir sehr stolz sind“. Deshalb war er auch bereit, die Materialkosten aus dem Sondermittel-konto der Klinik, das durch Spenden gespeist wird, zu bezahlen. „Dass die Frauen ein Geschenk bekommen, macht ihnen eine große Freude. Häufig sind sie überrascht, dass wir es ihnen einfach so überlassen“, weiß Krankenschwester Stefanie. Die ein oder andere ist zu Beginn auch noch skeptisch, doch das gibt sich meist schnell. „Es ist ein tolles Gefühl, wenn man die Frauen dann mit dem Kissen über den Flur laufen sieht oder sie es beim Schlafen untergeklemmt haben“, freuen sich die Pflegekräfte und Initiatoren des Herzkissen-Projekts.

Marion Desor-Lillig ist zu einem wahren Fan der Kissen geworden und begeistert vom Engagement des Stationsteams im Caritas-Krankenhaus. „Das Kissen steht auch symbolisch für die Fürsorge, die man auf dieser Station erfährt. Und Fürsorge ist genauso wichtig wie die gute medizinische Versorgung“, kann sie aus eigener Erfahrung berichten. Für die Zukunft wünscht sie sich, dass sich noch weitere ehrenamtliche Nä-herinnen finden, sodass die Klinik immer genügend Kissen zur Verfügung hat. „Wer selbst nicht nähen kann, kann auch die Kissen mit Watte befüttern. Wir würden uns sehr freuen, wenn jemand Interesse hat und sich bei uns meldet“, so Frau Desor-Lillig. Unter der Telefonnummer 07931/2791 kann man sich bei ihr jederzeit über das Kissen und seine Herstellung informieren.

Die Aktion „Herzkissen“ jedenfalls ist schon jetzt ein gro-ßer Erfolg und zieht weitere Kreise: Über eine gemeinsame Patientin interessiert sich jetzt auch eine Klinik in Erfurt für das Bad Mergentheimer Herzkissen. ■ Isabell Boger

Weitere Informationen:

In Deutschland erkranken jährlich rund 58.000 Frauen an •Brustkrebs. Das Mammakarzinom ist damit die bei weitem häufigste Krebserkrankung der Frau.Das interdisziplinäre Brustzentrum Tauber-Franken besteht am •Caritas-Krankenhaus seit Anfang April 2009. Seither wurden mehr als 220 Frauen, bei denen der Tumor erstmals entdeckt wurde, im Brustzentrum behandelt.Das Brustzentrum ist nach den Kriterien der deutschen Krebs-•gesellschaft zertifiziert.Jede Frau mit dem Verdacht auf Brustkrebs erhält innerhalb •weniger Tage einen Termin in der Ambulanz des Brustzent-rums. Hier stehen alle Möglichkeiten zur Verfügung, um die Diagnose zu sichern und das Stadium des Tumors zu bestimmen.In der Tumorkonferenz besprechen Ärzte verschiedener Fach-•richtungen jede einzelne Patientin und legen gemeinsam eine individuell angepasste Therapie fest. Das Brustzentrum Tauber-Franken bietet alle operativen und •medikamentösen Therapien direkt im Caritas-Krankenhaus an, ab dem kommenden Sommer auch die Strahlentherapie.Zusätzlich betreut ein therapeutisches Team aus speziell •ausgebildeten Krankenschwestern, Physiotherapeuten, einer Psychoonkologin, Seelsorgern, ergänzt durch den Sozialdienst, die Patientinnen.Unverbindliche Information jeden ersten Mittwoch im Monat, •18.00 Uhr: Infoabend Brustkrebs

Kontakt: Brustzentrum Tauber-Franken am Caritas-Krankenhaus, Leiter: Chefarzt Dr. Thomas Prätz, Tel. 07931/58-2501

Beim Patiententag am Caritas-Krankenhaus informierten sich mehr als 700 Besucher über die Therapie bei Gelenkschmerzen

300 Arme recken sich in die Luft und ziehen ein imaginäres Gewicht nach unten, anschließend fahren 600 Beine gemeinsam Fahrrad auf den Stüh-len und üben dann noch ein wenig Kniebeugen. Die Besucher beim Patiententag „Hilfe bei Gelenk-schmerz“ am 2. Oktober im Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim kamen ordentlich in Bewegung.

„Arthrose ist der Preis fürs Älterwerden“

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Bad Mergentheim

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wenn der Betroffene „die Schnauze voll hat von den Schmerzen, nachts nicht mehr schlafen kann und seine Lebens-qualität massiv eingeschränkt ist“, so Prof. Dr. Eingartner. Dabei müsse heute kein Patient mehr eine nicht bewährte Endoprothese fürchten. „Der Hüftersatz etwa ist die erfolgreichste Operation der Medizingeschichte und die Ergebnisse sind durchweg gut.“ Das OP-Risiko sei minimal und beherrschbar.

Demonstrationen, Balancetest und „Age explorer“Angeregt durch die Vorträge nutzten im Anschluss viele Besucher die Möglichkeit, direkt mit den Ärzten aus Klinik und Praxis ins Gespräch zu kommen und einzelne Themen zu vertiefen. Spezielle Fragen zur Handarthrose beantwortete Ober-arzt Dr. Steffen Löw. Am Modell demons- trierten die Mediziner außerdem, wie eine Kniespiegelung funktioniert und wie mit hilfe einer Bewegungsschiene, das Ge-lenk nach der Operation wieder trainiert werden kann. Die Sanitätshäuser präsen-tierten u.a. verschiedene Bandagen und Orthesen als unterstützende Hilfsmittel bei Gelenkproblemen. Großer Andrang herrschte bei den Physiotherapeuten des Caritas-Krankenhauses. Hier konnten die Besucher bei einem Balancetest auf einem Spezialgerät ihre Gleichgewichtsfähigkeit testen lassen. Anhand einer Messung der Handkraft konnten die Physiotherapeu-ten außerdem Auskunft geben über die generelle Muskelkraft und damit über ein möglicherweise erhöhtes Sturz- und Frakturrisiko. Vor allem die jüngeren Be-

„In Bewegung bleiben“, das mach-te auch Prof. Dr. Christoph Eingartner, Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie in seinem Vortrag deutlich, ist die beste Möglichkeit, um Gelenkver-schleiß vorzubeugen. Ganz verhindern lasse sich der Gelenkverschleiß allerdings nicht: „Arthrose ist der Preis fürs Älter-werden“, stellte der Chefarzt klar.

Massagen, Medikamente, SalbenWelche modernen Therapiekonzepte es gegen Arthose und die damit verbundenen Schmerzen an den Gelenken gibt, darü-ber konnten sich die insgesamt mehr als 700 Interessierten während des gesamten Tages informieren. So stellte Oberärztin Dr. Sabine Bau die konservativen Behand-lungsansätze von der Physiotherapie über Massagen, Medikamente und Salben bis hin zu alternativen Verfahren wie der Aku-punktur vor. Oberarzt Dr. Volker Dotzel präsentierte die gelenkerhaltenden Opera-tionen, bei denen der abgenutzte Knorpel durch verschiedene Methoden teilweise wieder ersetzt werden kann. Sind alle diese Methoden ausgeschöpft, bleibt oft nur noch der künstliche Gelenkersatz.

Minimales OP-Risiko bei Hüftersatz„Diese sogenannte Endoprothese ist nie ein Muss, sondern immer nur ein Angebot“, betonte Prof. Dr. Christoph Eingartner in seinem Vortrag. „Es ist der Patient, der den Zeitpunkt für ein künstliches Gelenk bestimmt.“ Dieser Zeitpunkt sei immer dann gekommen,

sucher nutzten die Möglichkeit, mithilfe des „Age explorer“ einen Blick in die eigene Zukunft zu wagen. Dieser Alters-simulationsanzug des Meyer-Hentschel Instituts erlaubt einen Einblick in die Bewegungsfähigkeit im hohen Alter. Die Botschaft „in Bewegung bleiben“, um Verschleißerscheinungen im Alter möglichst lange hinauszuschieben, wurde so noch einmal auf eindrückliche Weise unterstrichen. ■ Ute Emig-Lange

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Gemeinschaftskrankenhaus BonnSt. Elisabeth · St. Petrus · St. Johannes gGmbH

So bleiben Sie fit!Gesundheitstag 2010 im Gemeinschaftskrankenhaus Bonn

Gesund bleiben und nach einer Erkrankung rasch wieder gesund werden – das wünscht sich wohl jeder. Die Fortschritte der Medizin machen es möglich, dass immer mehr Menschen auch im fortge-schrittenen Alter selbstständig ihr Leben meistern. Das Gemein-schaftskrankenhaus Bonn lädt jedes Jahr im Herbst zum Gesund-heitstag ins Rheinische Landesmuseum Bonn ein, damit sich jeder aus erster Hand informieren kann – so auch in 2010.

Mehrere hundert Menschen nutz-ten auch diesmal wieder die Gele-genheit, in allgemeinverständlich gehaltenen Vorträgen der Chef- und Oberärzte einen Überblick über modernste Methoden der

Diagnostik und Therapie zu erhalten, wie sie in allen Ab-teilungen des Gemeinschafts-krankenhauses zum Wohl der Patienten angewandt werden. Die Moderation übernahm der Ärztliche

Direktor und Chef-arzt der Abteilung für Radiologie, PD Dr. Jochen Textor. Er

ermunterte die Teilneh-mer, den ärztlichen Ex-

perten ihre Fragen zu stellen: „Wir wünschen uns den aufgeklär-ten Patienten,

der bei der Behandlung aktiv mitarbei-tet.“ Und viele nutzten die Gelegenheit – direkt im Vortragssaal oder anschließend bei einer Tasse Kaffee im Foyer.

Informationen und Tipps von ExpertenInhaltlich wurde ein weiter Bogen ge-spannt: Der Chefarzt der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe, Dr. Joa-chim Roos, erläuterte, warum das Haus das Zertifikat „babyfreundlich“ trägt. Aus der Orthopädie zeigte Chefarzt Dr. Jochen Müller-Stromberg mit beeindru-ckenden Bildern die arthroskopischen Behandlungsmöglichkeiten bei einem Knorpelschaden im Gelenk auf und sein Chefarzt-Kollege Dr. Holger Haas analysierte kritisch neue Gelenkersatz-prothesen und belegte, dass diese nicht zwangsläufig den bewährten Modellen überlegen sind. In der Kardiologie ging es um moderne Herzdiagnostik mit CT und MRT – vorgestellt und mit vielen Bildern illustriert vom Stellvertreten-den Leiter der Radiologie, Oberarzt Dr. Ulrich Hofer. Privatdozent Dr. Luciano Pizzulli, Chefarzt Kardiologie, stellte neue Medikamente zur Behandlung von Herzkrankheiten vor. Die schnelle Versorgung des Schlaganfalls war der Beitrag des Chefarztes der Gefäßchir-urgie, Dr. Jürgen Remig. Die Abteilung für Chirurgie berichtete über Möglich-keiten, den Beckenboden zu stärken und Reflux-Erkrankungen zu kurieren.

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Bonn

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„Luft, endlich Luft – das tut dem Gebäude gut“

Thema der Geriatrie war das Problem der Schlafstörung: Chefarzt Frank Otten informierte über erfolgreiche Behand-lungsmöglichkeiten. Dipl.-Psych. Helen

Szemendera zeigte Wege auf, wie man auch bei chronischen Schmerzen besser zurechtkommt. Außerdem gab es Infor-mationen zur Patientenverfügung und

zur Vorsorgevollmacht sowie Tipps zur Grippeschutzimpfung.

Selbsttests zur SensibilisierungUm die Öffentlichkeit dafür zu sensibili-sieren, mehr auf die Gesundheit zu achten und so Krankheiten vorzubeugen, wurde die Möglichkeit geboten, diagnostische Tests (Blutdruckmessungen, Fußinspektio-nen bei Diabetes, ein Blutzuckercheck und Ultraschall-Untersuchungen der Gefäße) durchzuführen, oder Fitness-Übungen sowie Erste-Hilfe-Auffrischungskurse und einen Reanimationskurs zu machen. Aufgrund des großen Interesses bildeten sich lange Schlangen. Man konnte aber auch an den Infoständen vorbeischlen-dern und die engagierten Ärzte des neuen Gesundheitszentrums St. Johan-nes kennenlernen. Ein Besucher sprach für viele: „Ich finde das Angebot ganz hervorragend.“ Und Krankenhausoberer Christoph Bremekamp resümierte: „Wir sind über diese positive Resonanz sehr erfreut.“ ■ Brigitte Linden

Hinter der zwei Meter hohen Mauer war das ehemalige Bürgerhospital zum heiligen Johannes dem Täufer, das die Landesregierung kurz vor Weihnachten 2005 schloss, in einen Dornröschenschlaf gesunken. Im Gemeinschaftskrankenhaus, zu dem es als Haus St. Johannes seit 2002 gehört, gab es von Anfang an Pläne, es zu neuem Leben zu erwecken. Im vergan-genen Jahr war es dann endlich soweit: Die LVR-Klinik Bonn eröffnete hier eine Dependance für zwei psychiatrische Sta-tionen mit 40 Betten und die zugehörige Tagesklinik. Gleichzeitig entstanden ein Facharztzentrum mit inzwischen sechs

50 Jahre lang versteckte sich das St. Johannes-Hospital an der Köln-straße im Norden der Bonner City hinter einer 110 Meter langen Mauer. Jetzt rückten Bagger an und rissen sie ab. Damit ist der Blick auf die Grünanlagen und die schöne neugotische Fassade des Gebäudes, in dem das Gemeinschaftskrankenhaus Bonn vor einem Jahr das Gesundheitszentrum St. Johannes-Hospital eröffnete, frei.

Praxen und einem Sanitätshaus sowie das Ambulante Operations-Zentrum (AOZ) des Gemeinschaftskrankenhauses. Es wird vor allem von der Orthopädie und Unfallchirurgie, der Gynäkologie und der Gefäßchirurgie genutzt.

Schmiedeeiserner NostalgiezaunFür die notwendigen Umbauten und Modernisierungen wandte das Ge-meinschaftskrankenhaus rund acht Mil-lionen Euro auf. Entstanden sind helle und modern ausgestattete Räume mit neuestem medizinischen Standard, die sich harmonisch in die historische Archi-

Mit einem Bagger wird die Mauer nach und nach abgerissen.

Fotos: Katharina Müller-Stromberg

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Gemeinschaftskrankenhaus BonnSt. Elisabeth · St. Petrus · St. Johannes gGmbH

tektur mit Gewölbedecken und bunten Steinfliesen einfügen und eine besondere Atmosphäre schaffen, in der sich Pati-enten wohl fühlen. Mit Kosten von rund 50.000 Euro nimmt sich die Neugestaltung der Umzäunung eher bescheiden aus: An einem milden Oktobertag trugen die Bagger die mit Graffiti „verzierte“ Backsteinmauer ab. Stehen blieb nur der Sockel, auf dem die zuvor sichergestellten Abdecksteine wieder verwendet werden. Für die Einzäunung wird in wenigen Wo-chen ein schmiedeeiserner Nostalgiezaun – mit Eicheln auf den Pfosten und mit Kegelspitzen geschmückt – sorgen. Ar-chitekt Klaus Oettgen: „So ähnlich hatte auch der Originalzaun ausgesehen. Das

Denkmalamt der Stadt hat deshalb zu-gestimmt.“

Mehr Transparenz und Integration„Wir möchten damit mehr Transparenz schaffen und das Gesundheitszentrum St. Johannes Hospital besser in den Stadtteil im Bonner Norden integrieren und das denkmalgeschützte Gebäude mit dem Abriss der Mauer wieder für die breite Öffentlichkeit sichtbar und erlebbar ma-chen”, so Krankenhausoberer Christoph Bremekamp. Die ersten Kommentare der Anwohner gaben ihm recht: „Luft, endlich Luft – das tut dem Gebäude gut.“ Besser erkennbar ist damit auch

die Einfahrt zu den Parkplätzen von der Seitenstraße aus.

Ausbau des AngebotsInnen ist zurzeit noch Platz für weitere sechs bis acht Arztpraxen, die das bisherige Angebot – Innere Medizin, Logopädie, Gefäßchirurgie, Chirurgische Praxis / Durch-gangsärzte, Kinder- und Jugendzahnheil-kunde und Augenheilkunde – ergänzen. Zudem sind ein Optiker und eine Apotheke geplant sowie ein Bistro von 50 bis 100 Quadratmetern plus Außengastronomie, das ein beliebter Treffpunkt für Patien-ten, Angehörige und Anwohner werden könnte. Ein Betreiber wird derzeit noch gesucht. ■ Brigitte Linden

Die historische Fassade des Gebäudes hinter der Mauer wird endlich sichtbar.

Krankenhausoberer Christoph Bremekamp (Mitte) und die Architekten Klaus Oettgen (rechts) und Fritz Herbert Fritsch zeigen ein Muster des neuen Zaunes. Fotos: Brigitte Linden

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Bonn

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Wenn ein Patient nicht mehr geheilt wer-den kann, ändert sich das Behandlungs-ziel: An die Stelle der Wiederherstellung der Gesundheit tritt die palliativmedizini-sche Versorgung. Dabei geht es in erster Linie um die Kontrolle quälender Symp-tome, so dass möglichst viel Lebensqua-lität erhalten wird. Zugleich geht es aber auch um eine intensive psychologische, seelsorgliche und soziale Betreuung, die auch die Angehörigen mit einschließt. Die Begründerin der Hospizbewegung in England Cicely Saunders hat es so ausge-drückt: „Es geht nicht darum, dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben.“

Weiterbildung zu ExpertenDamit sich die Mitarbeiter aller Statio-nen des Gemeinschaftskrankenhauses in diesen „Palliative Care-Gedanken“ einüben, wurden Ärzte, Stationsleiter und Pflegekräfte durch Weiterbildungen qualifiziert und können nun als Experten in Anspruch genommen werden. Regen Zuspruch erfuhr die Fortbildungsreihe „Ethische Fragestellungen und Palliative Care – Schritte der Annäherung“. Dabei wurden zur ganzheitlichen Begleitung schwerstkranker Menschen unterschied-lichste Aspekte beleuchtet: Der Chefarzt der Inneren Abteilung, Prof. Franz Ludwig Dumoulin, der selbst auch Palliativmedi-ziner ist, erklärte das Wesen der Palliativ-versorgung und beleuchtete die Therapie von Tumorpatienten in der Endphase. Als wichtigste Antwort auf die Bedürfnisse schwerkranker Patienten stellte er den Teamansatz heraus: „Um in der akuten

Krisensituation das Optimum an Linderung zu erreichen, muss interdisziplinär und multi-professionell Hand in Hand gearbei-tet werden. Hier sind Ärzte verschiedener Abteilungen gefragt, dazu Psychologen, Seelsorger, Sozialarbeiter und ganz be-sonders das Pflegepersonal.“

Konkrete HandlungstippsIns Zentrum der Problematik führte der Vortrag von Dr. Wolfgang Sauer, Oberarzt in der Inneren Medizin, über „Essen und Trinken am Ende des Lebens“. Denn hier stellt sich Ärzten und Pflegeperso-nal konkret die Frage, wie sie sich verhalten sollen, wenn der Patient die Nah-rungsaufnahme verweigert. Allerdings gibt es dazu kein Patentrezept: „Man muss in jedem Einzelfall wieder neue Wege gehen“, sagte Dr. Sauer. Oft helfe es, alle zwei bis drei Stunden kleine Portionen anzubieten und die individuellen Geschmacksempfin-dungen zu berücksichtigen. Als unter-stützende Maßnahmen nannte er orale flüssige Zusatznahrung, Infusionen und die Magensonde. Die Unterstützung der Angehörigen sei besonders wichtig, denn wenn das Thema Essen zum Problem wird, belastet dies sowohl den Patienten als auch die Pflegenden. Die Angehörigen müssten lernen, die Wünsche der Kranken zu akzeptieren, und neue Formen finden,

ihre Zuneigung zu zeigen. Zusätzlich zu dieser Veranstaltungsreihe fand für Ärz-te, Therapeuten und Pflegepersonal ein zweitägiges Seminar zum Umgang mit Sterben, Tod und Trauer statt.

Behagliche Atmosphäre, komfortable Ausstattung Um unheilbar kranken Patienten und ihren Angehörigen auch die richtige Umgebung bieten zu können, ist in der Inneren Abteilung im Haus St. Elisabeth jetzt mithilfe von Spenden ein Zimmer sowie ein Aufenthalts- und Besprechungs-raum speziell für die palliative Pflege ein-gerichtet worden. Diese Räume strahlen mit Vorhängen und Wandschmuck sowie bequemen Ledersesseln eine behagliche Atmosphäre aus und bieten besonderen Komfort: Das Bett lässt sich per Fernbe-dienung vom Patienten beliebig verstel-len, so dass er selbstständig seine Lage ändern kann und durch Hochfahren des Kopfteils auch bei Bewegungsunfähig-keit zum Sitzen kommt. Zur Ausstattung

gehört neben Duschbad und Fernseher auch der eigene Kühlschrank, in dem die Lieblingsspeisen gelagert werden kön-nen. Neben dem Bett ist Platz für ein Klappbett, so dass ein Angehöriger die Nacht beim Kranken verbringen kann. Dazu gibt es für die Angehörigen im Nebenraum eine Rückzugsmöglichkeit, die auch den richtigen Rahmen für die wichtigen Beratungsgespräche mit dem Klinikpersonal schafft. ■ Brigitte Linden

Leben in Würde bis zuletztDas Gemeinschaftskrankenhaus Bonn setzt einen Schwerpunkt auf die Palliativ-Versorgung

Um Patienten, die aufgrund ihres umfassenden Krankheitsbildes nicht mehr geheilt werden können und sich in ihrer letzten Le-bensphase befinden, eine optimale Versorgung zu bieten, hat das Gemeinschaftskrankenhaus Bonn bei der Mitarbeiterschulung ei-nen Schwerpunkt auf den „Palliative Care-Gedanken“ gelegt und im Haus St. Elisabeth ein Zimmer speziell für die palliative Pflege eingerichtet.

Foto: Dr. Dieter Seitz

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Gemeinschaftskrankenhaus BonnSt. Elisabeth · St. Petrus · St. Johannes gGmbH

Dr. med. Dr. h.c. Wolfram H. Bell bei der Unter-suchung eines Patienten. Foto: Michael Pröck

Redaktion Bonn:

Katharina Müller-Stromberg (verantwortlich)

Kontakt: Gemeinschaftskrankenhaus Bonn, Haus St. Petrus, Bonner Talweg 4-6, 53113 Bonn, Haus St. Elisabeth, Prinz-Albert-Straße 40, 53113 Bonn, www.gk-bonn.de, Telefon: 0228/506-0, Fax: 0228/506-2150, E-Mail: [email protected]

Wurde bislang nur medikamentös, durch Training der Beckenbodenmuskulatur oder operativ behandelt, führt die Chirurgische Abteilung des Gemeinschaftskrankenhau-ses im Haus St. Elisabeth, deren Schwer-punkt auf dem gesamten Verdauungstrakt mit einer Spezialisierung auf Proktologie liegt, jetzt als neuartige Therapie die Sakralnerven-Stimulation ein. Chefarzt Dr. med. Dr. h.c. Wolfram H. Bell: „Die Nerven im Kreuzbeinbereich werden durch Elektroden angeregt, den Schließmuskel geschlossen zu halten. Nach erfolgreicher Teststimulation wird der Schrittmacher, der schwache elektrische Impulse aussendet, unter die Bauchdecke implantiert. Wenn

der Patient auf die Toilette geht, kann er den Stromfluss mit einer Fernbedienung unterbrechen.“ Geeignet ist diese Metho-de, die sich Dr. Dr. Bell und Oberarzt Dr. Christoph Podlinski bei einer Schulung durch erfahrene Kollegen angeeignet haben, bei einer Beeinträchtigung der Nerven des Schließmuskels nach Ope-rationen, bei Nervenerkrankungen und nach Schließmuskelschädigung bei der Entbindung. Die Einführung der neuen Operationsmethode sei auch ein wich-tiger Baustein für das mit der Abteilung für Gynäkologie (Chefarzt: Dr. Joachim Roos) geplante Beckenbodenzentrum, so Dr. Dr. Bell. ■ Brigitte Linden

Zu den letzten medizinischen Tabuthemen zählt die Stuhlinkonti-nenz. Betroffene wagen es oft nicht, darüber zu reden, nicht einmal ihrem Arzt vertrauen sie sich an. Dabei ist das Unvermögen, den Stuhl kontrolliert abzugeben, relativ häufig, vor allem im Alter und bei Frauen.

Neues Verfahren in der Proktologie

Sakralnerven-Stimulation hilft Patienten mit Stuhlinkontinenz

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Koblenz

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Neben dem Infoabend für werdende Eltern – immer am letzten Mittwoch ei-nes Monats um 19.00 Uhr – umfasst die Elternschule Geburtsvorbereitungskur-se für Frauen und Paare. Aber nicht nur für Eltern sind Geburt und die ersten Wochen mit dem Nach-wuchs ein einschneiden-des Erlebnis, auch für die Geschwisterkinder beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Im Kurs „Große Schwester – Großer Bruder“ werden sie behutsam auf die neue Situation vorbereitet.

Stillberatung und Hebammen-Sprech-stundeWer sich vor der Geburt übers Stillen informieren möchte, dem steht an je-dem zweiten Mittwoch im Monat eine Still- und Laktationsberaterin Rede und Antwort. Informati-onsveranstaltungen zur Baby-Erstaus-stattung, Säuglingspflege und alterna-tiven Wickelmöglichkeiten ergänzen das vorgeburtliche Angebot. Weiterhin können schwangere Frauen sich im Rah-men der Hebammen-Sprechstunde bei Schwangerschaftsbeschwerden und zur geburtsvorbereitenden Akupunktur nach Terminabsprache an die Hebammen des Katholischen Klinikums wenden.

Nach der Geburt geht es weiter …Nach der Geburt stehen Ernährungsfragen im Vordergrund: die offene Stillgruppe,

bei Stillproblemen die Stillambulanz und die Infoveranstaltung zur Einführung der Beikost. Ergänzend zu den am Vormittag angebotenen Rückbildungskursen gibt es einen abendlichen Rückbildungskurs mit Pilates-Elementen (Mamafit). Zur Förderung der Mutter-Kind-Bindung dienen Babymassage-Kurse, bei denen die Mütter die Technik der Babymassage erlernen können. Die Kinder sollten bei Kursbeginn zwischen sechs und zwölf Wochen alt sein. ■ Dr. Harald Stotz

Willkommen im LebenElternschule des Katholischen Klinikums macht fit für die Familie

Ein erweitertes Angebot in attraktivem Ambiente – die Eltern schule im Marienhof lädt in neu gestaltete Räumlichkeiten ein. „Wir möchten die jungen Eltern informieren, ihnen Hilfe anbieten, sie aber auch zum gemeinsamen Erleben einladen“, beschreibt Stani Faber, die leitende Hebamme des Teams der Geburtshilfe die Idee der Elternschule.

Rückbildungsgymnastik in den neuen Räumlichkeiten der Elternschule des Katholischen Klinikums Foto: Wolfgang Böhm

Weitere Informationen:

Informationen und Termine unter www.kk-koblenz.de oder telefonisch unter 0261/496-3155

Redaktion Koblenz:

Dr. Harald Stotz, Eva Thielmann (verantwortlich)

Kontakt: Katholisches Klinikum Koblenz, Marienhof, Rudolf-Virchow-Straße 7, 56073 Koblenz, Brüderhaus, Kardinal-Krementz-Straße 1-5, 56073 Koblenz, www.kk-koblenz.de, Telefon: 0261/496-3145 (Dr. Stotz), -4035 (Thielmann), Fax: 0261/406-3149 (Dr. Stotz), E-Mail: [email protected], [email protected]

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Als der Landesverband Polio vor elf Jahren den ersten Polio-Tag ins Leben rief, war Information und Aufklärung ein wesentlicher Schwerpunkt. Stetig steigende Besucherzahlen zeigen, dass diese Rechnung aufgeht. So freute sich Alfred Gilles, Landesverband Polio Rheinland-Pfalz, gemeinsam mit Dr. Axel Ruetz, leitender Arzt der Konservativen Orthopädie und Leiter der einzigen deut-schen Schwerpunktabteilung für Polio-Patienten, so viele Interessierte begrüßen zu können.

Vorstellung neuer Behand-lungsansätzeIn diesem Jahr trafen sich die deutschen Experten des wissenschaftlichen Beirats des Bundesverbands Polio e.V. in Koblenz und stellten die neuesten wissenschaft-lich belegten Behandlungsansätze vor. Im Anschluss an die Referate standen die Wissenschaftler am „Speakers-Corner“ Rede und Antwort.

Wachsende Zahlen Die Schwerpunktabteilung für Polio, die beim Polio-Tag 2010 an den Start ging, blickt auf wachsende Zahlen. So wurden im diesem Jahr 400 Patienten stationär und rund 1.000 Patienten ambulant betreut. Dies wird auch von der Landesregierung gewürdigt: Sie fördert den Neubau der Polio-Station. „Polio ist ein multidisziplinäres Pro- blem“, so Ruetz. „Deshalb ist die enge Zusammenarbeit der unterschiedlichen medizinischen Fachbereiche Neurologie, Orthopädie, Lungenheilkunde und Phy-siotherapie extrem wichtig.“ ■ Eva Thielmann

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Jubilare

„Polio ist ein multidisziplinäres Problem“11. Polio-Tag unter dem Motto „Neue Erkenntnisse in Diagnostik und Behandlung“

Über 250 Besucher folgten der Einladung zum 11. Poliotag ins Therapiezentrum am Brüderhaus. Der Polio-Tag wurde gemein-sam von der Polio-Selbsthilfegruppe und dem Polio-Zentrum am Katholischen Klinikum veranstaltet und richtete sich an Betroffene, Angehörige und an der Behandlung Beteiligte. Die diesjährige Veranstaltung stellte die aktuellen Erkenntnisse in der Therapie der Polio-Spätfolgen in den Mittelpunkt.

Reges Treiben herrschte beim 11. Polio-Tag im Foyer des Therapiezentrums am Brüderhaus. Fotos: Eva Thielmann

Interessiert lauschten die Besucher – darunter viele Betroffene – den Fachvorträgen.

JahrePaul KaletaChristian MattlenerWalter MinningJohanna PageHeinz Schmalenbach

JahreMaria-Therese KuhmannHelene Schacht-Mallwitz

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Marsberg

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„Vor neun Jahren haben wir den ersten Computertomographen im Marsberger Krankenhaus angeschafft. Die Technik der Schnittbilddiagnostik hat sich inzwi-schen rasant weiterentwickelt. Das neue Gerät liefert Aufnahmen in extrem hoher Auflösung, bis zu 720 Bilder pro Patient und das in kürzester Zeit“, erläutert der Ärztliche Direktor Dr. Urich Pannewick. Der SOMATOM Emotion Excel Edition16-Zeiler von Siemens wurde erst im Mai auf dem europäischen Radiologiekongress vorgestellt und nun als eines der ersten Geräte deutschlandweit in Marsberg aufgestellt.

Schnittbilder und 3D-AnsichtenEin einziger Röhrenumlauf ermöglicht 16 aneinander gereihte Schnittbilder des Körpers, die mittels eines mathematischen Verfahrens im Computer zu einem Volu-mendatensatz zusammengefügt werden. Aus diesem Datensatz lassen sich weitere Schnittbilder und 3D-Ansichten in belie-bigen Ebenen rekonstruieren. Durch die Neuanschaffung werden auch komple-xere radiologische Untersuchungen, wie zum Beispiel besonders hoch aufgelöste Bilder, Knochendichtemessungen, Gefäß-diagnostik, Ganzkörper untersuchungen bei Schwerverletzten und virtuelle Ko-loskokopieaufnahmen im St.-Marien-Hospital möglich. Ein weiterer Vorteil für den Patienten ist die Strahlenreduktion. Der Computertomograph ist mit einem speziellen „Schutzschild“ ausgestattet, der nur soviel Strahlung wie nötig an die betreffenden Stellen weiterleitet. Eine spezielle Software analysiert die Quer-schnittsanatomie jedes individuellen Patienten in Echtzeit und passt die ab-

Bessere Bilder – schneller verfügbar St.-Marien-Hospital investiert in neuen Computertomographen

Der neue Computertomograph im St.-Marien-Hospital Marsberg verfeinert die Diagnos-tik durch schnell verfügbare und hochpräzise Bilddaten. Mit Landesmitteln in Höhe von 190.000 Euro förderte die Bezirksregierung Arnsberg die Anschaffung des Großgeräts, das am 1. Juli 2010 feierlich eingeweiht wurde.

gegebene Röntgendosis entsprechend an, ohne dass der Anwender eingreifen muss. Das vereinfacht den Scan-Vorgang erheb-lich und führt auch bei übergewichtigen Patienten sowie bei Untersuchungen von Kindern zu optimaler Bildqualität bei niedrigstmöglicher Dosis. Bei erwachse-nen Patienten sind laut Herstellerangaben im Durchschnitt Dosiseinsparungen von bis zu 68 Prozent möglich.

Teleradiologische Auswertung durch Paderborner KollegenMit Landesmitteln in Höhe von 190.000 Euro förderte die Bezirksregierung Arns-berg die Anschaffung des Computerto-mographen für das St. Marien-Hospital in Marsberg. Das Haus investierte weitere 35.000 Euro in den Umbau der Räumlich-keiten: Neue Vorschriften für die elektri-schen Installationen und eine leistungs-fähigere Kühlanlage waren notwendig. „Dies ist ein deutliches Signal für den Gesundheitsstandort Marsberg“, freut sich der Kaufmännische Direktor Sieg-fried Rörig über die Förderung. Neben einem Bochumer Krankenhaus war das St.-Marien-Hospital die einzige Einrich-tung, die Geld aus dem Sondertopf des Landes ergatterte.

Kooperation mit Paderborner BrüderkrankenhausBefundet, also ausgewertet, werden die in Marsberg aufgenommenen Bilder üb-rigens im Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn. Per Teleradiologie werden sie umgehend an die ärztlichen Kollegen der Klinik für Diagnostische Radiologie unter der Leitung von Chefarzt Privatdozent Dr. med. Marc Keberle weitergeleitet.

Durch diese Kooperation bietet das St.-Marien-Hospital radiologische Diagnos-tik auf dem Niveau großer städtischer Kliniken. ■ Simone Yousef

(v.l.) Dr. med Ulrich Pannewick, Ärztlicher Direktor St.-Marien-Hospital, Willi Agel, Leitender MTRA, Heinrich Lake, Hausoberer, und Privatdozent Dr. med. Marc Keber-le, Chefarzt der Klinik für Diagnostische Radiologie am Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn, das die in Marsberg entstande-nen Aufnahmen teleradiologisch auswertet.

Foto: Simone Yousef

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30 FORUM 4-10

Herr Drewes, wann und wie sind Sie selber zur Rheuma-Liga gekommen?Ich bin 1990 selber an Rheuma erkrankt und dann der Marsberger Gruppe beigetreten, die 1984 als AG HSK von der hiesigen AOK ins Leben gerufen und auch von dieser ver-waltet wurde. Als dann am 1. Januar 1993 eine eigenständige Marsber-ger AG, losgelöst von der AOK und zunächst mit nur zwei Kleingruppen, startete, habe ich mich immer stärker auch für die Arbeit im Verband selber interessiert. Mein großer Respekt gebührt meiner Amtsvorgängerin, der inzwischen leider verstorbenen Brigitte Kleck, die die Marsberger Gruppe mit ins Leben gerufen hatte und alle Abrechnungen und die gesamte Koordination – wohlgemerkt ganz ohne Computer – abwickelte, obwohl sie unter einer sehr schweren Form von Arthritis litt. Vor zehn Jah-ren übernahm ich dann die ehrenamt-liche Leitung der Marsberger Liga, die inzwischen auf 275 Mitglieder ange-wachsen ist. Im St.-Marien-Hospital Marsberg trainieren übrigens regel-mäßig 165 Aktive in 17 Gruppen.

Das hört sich nach einer Menge Arbeit für Sie an. Welche Aufgaben beinhal-tet denn das Amt des AG-Sprechers und -Leiters? An erster Stelle stehen für mich die Beratung und die Gespräche mit Mitgliedern und Neuerkrankten, die sich häufig über Mund-zu-Mund-Propaganda oder Empfehlungen von Ärzten und Therapeuten an mich wenden. Man braucht schon eine ge-wisse Portion Menschenkenntnis und Feingefühl, denn schließlich geht es ja um sensible gesundheitliche Themen. Ich habe immer ein offenes Ohr für die Anliegen der Betroffenen und glücklicherweise eine verständnisvolle Ehefrau, die zulässt, dass ich manch-mal stundenlang im Arbeitszimmer sitze und telefoniere.

Dann gibt es natürlich jede Menge zu organisieren: allen voran das im Gegensatz zu vielen Anbietern ganz-jährig stattfindende Funktionstrai-ning der 17 Gruppen, die Weiterbil-dung für die Therapeuten durch die Rheumaliga, Mitgliederversammlun-gen und vieles mehr. Gerade plane ich den traditionellen Jahresausflug, der

uns dieses Jahr an die Möhnetalsperre führen soll.

Nicht zu unterschätzen ist der Papierkram. Die Verwaltung der Mit-gliederlisten, Buchführung, Abrech-nungen. Jeder Antrag auf Kosten-übernahme unserer Mitglieder geht über meinen Schreibtisch und wird von mir geprüft, gesammelt und über ein spezielles Rechenzentrum mit den Krankenkassen abgerechnet. Glück-licherweise geht dies heute mit dem Computer wesentlich schneller.

Woher nehmen Sie die Kraft das alles zu meistern?Die Menschen, mit denen ich durch die Liga zu tun habe, geben mir sehr viel zurück. Als AG-Leiter bin ich zwar Einzelkämpfer, doch die vie-len Begegnungen mit freundlichen Menschen wie dem Hausoberen und den Therapeuten im Bewegungsbad des St.-Marien-Hospitals und natürlich den anderen Betroffenen in der Liga motivieren mich, nicht amtsmüde zu werden. Ich mag es, Menschen, die sonst vielleicht recht einsam wären, zu verbinden. Der steigenden An-

Heinz Drewes, Leiter und Sprecher der AG Marsberg der Deutschen Rheuma-Liga

Foto: Simone Yousef

In Bewegung gegen Rheuma„Rheuma verbindet“, meint Heinz Drewes (74). Er leitet seit zehn Jahren die Arbeitsgemeinschaft (AG) Marsberg der Deutschen Rheuma-Liga mit 275 Mitgliedern. FORUM sprach mit ihm über Älterwerden und Ehrenamt.

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Rheuma: Zahlen & Fakten

•10Mio.MenscheninDeutschlandleidenanRheuma.•Jährlicherkrankteinesvon1.000KindernaneinerrheumatischenErkrankung.•DieRheuma-LigaNRW,zuderdieMarsbergerAGzählt,hat48.000Mitgliederin

98 Arbeitsgemeinschaften.•Rheumaumfasstrund400verschiedeneErkrankungen.•www.rheuma-liga-nrw.de•KontaktAGMarsberg: Heinz Drewes, Hermann-Löns-Straße 3, 34431 Marsberg, Tel.: 02992 5250

zahl an Rheumakranken kann ich die Gruppentherapie nur ans Herz legen. Neben der medizinischen Wirkung und der Wohltat für den Körper sind die sozialen Kontakte mit Gleichge-sinnten immens wichtig für das psy-chische Gleichgewicht der Erkrankten, die ja zum Großteil zur Generation 60+ gehören. Gemeinsam trägt sich die Last der Krankheit einfacher. Mein eigenes Rheuma habe ich durch eine konsequente gesunde Ernährung, das regelmäßige Funktionstraining im 32° warmen Wasser und die passende Medikation heute glücklicherweise so gut im Griff, dass ich kaum Einschrän-kungen spüre. In der Behandlung von Rheuma führen immer viele Wege zum Ziel.

Welche Pläne haben Sie für die Zukunft?Solange die Gesundheit es zulässt, möchte ich gern weitermachen. Trotz-dem stelle ich mir natürlich die Frage nach meiner Nachfolge. Ich finde es wichtig schon jetzt, wo ich noch fit bin, jemanden einzuarbeiten. Doch ich musste feststellen, dass die Men-

schen heutzutage nur sehr schwer für ein Ehrenamt zu begeistern sind. Sobald ich erwähne, dass ich außer den Auslagen keinen „Pfennig“ für meine Arbeit bekomme, winken alle dankend ab. Ich bin jedoch froh, dass kein Geld im Spiel ist, so habe ich kei-ne Neider und fühle mich vom Kopf her frei und begegne den Mitgliedern auf einer menschlicheren Ebene. Ich bin einer von ihnen.

Wir danken Ihnen für das Gespräch und wünschen Ihnen alles Gute für die Zukunft. ■

Pflegedirektor Klaus Niggemann, Kaufmän-nischer Direktor Siegfried Rörig, Ärztlicher Direktor Ulrich Pannewick, Bruder Alfons Maria Michels als Vertreter der Geschäfts-führung der BBT Gruppe und Hausoberer Heinrich Lake

Fotos: Yvonne Antoine

Mariä GeburtMitarbeiter des St.-Marien-Hospitals feierten Patronatsfest

Am 8. September begingen die Mitarbeiter in einer Heiligen Messe das Patronatsfest. Zahlreiche Marsberger Bürgerinnen und Bürger sowie Bruder Alfons Maria Michels als Mitglied der Geschäftsführung wohnten dem Gottesdienst bei. Die Festpredigt zum Thema „Maria Sitz der Weisheit“ hielt der

Probst Schröer. Musikalisch gestaltet wurde die Feier von der Mitarbeiter-Schola „Marienkäfer“. Hausoberer Heinrich Lake: „Die Heilige Maria ist unsere Namenspatronin und Symbol für die christliche Nächstenliebe, die wir in unserem Krankenhaus im Dienst an kranken Menschen leben.“ ■

Redaktion Marsberg:

Simone Yousef (verantwortlich)

Kontakt: St.-Marien-Hospital Marsberg, Marienstraße 2, 34431 Marsberg, www.bk-marsberg.de, Telefon: 05251/702-22 55, E-Mail: [email protected]

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Do Christi Himmelfahrt

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So Pfingstsonntag

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Gedenktag d. Seligen Peter Friedhofen

* Nicht in allen Bundesländern

Neujahrsempfang für Mitarbeitende Trier

Karnevalsfeier im Marienhof Koblenz

Patronatstag Hl. Johan nes v. Gott,

Montabaur

Grundsteinl. Küchen- u. OP-Neubau durch

Malu Dreyer, Trier

Patronatsfest St. Josef u. Impulstag für

Mitarb., Paderborn

Patronatsfest Hl. Josef, Brüderhaus Koblenz

Erstprofess Br. Fausti-nus Maria, Trier/

Tag der Arbeit

Einweihung Mutter-Kind-Zentrum,

Bad Mergentheim

10 Jahre Katholisches Klinikum – Tag der

offenen Tür, Koblenz

Titularfest „Maria-Hilfe der Christen“

Festakt „10 Jahre Katholisches Klini-

kum“, Koblenz

Mitarbeiterfest, Koblenz

8. Kindergesund-heitstag, Montabaur

Peter-Friedhofen-Fest für Mitarbei-

tende, Trier

Sommerfest in Saffig

Peter-Friedh.-Fest, SFH, Gedenktag Peter

Friedhofen, Paderborn

Fronleichnams-prozession, Rilchingen

Erscheinung des Herrn*

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Di Allerheiligen*

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2011

Todestag Peter Friedhofens

125 Jahre St. Petrus Krankenhaus, Bonn

Betriebsfest, Montabaur

Feier der Profess-jubiläen, Trier

Patronatsfest und Tag der offenen Tür,

Marsberg

Kartoffelfest, Saffig

Weihnachtsmarkt, Rilchingen

1. Advent, Weihnachts-basar d. Schwestern v. Hlg. Geist, Marienhof

Koblenz

Adventsfeier, Brüderhaus Koblenz

Adventsfeier, Montabaur

Adventsfeier, Brüderhaus,

Koblenz

Adventsfeier, Marienhof,

Koblenz

Maria- Himmelfahrt*

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Viele Menschen leiden unter chronischen, also lang andauernden Rücken- und/oder Kopfschmerzen. Von „chronischen Schmerzen“ spricht man, wenn sie länger als drei bis sechs Monate andauern und nicht mehr allein durch eine vorausgegan-gene Schädigung erklärt werden können. Sie können genauso stark sein wie akute Schmerzen. Hinzu kommen Gefühle wie Niedergeschlagenheit, Hoffnungslosig-keit, Resignation und der Eindruck, dass es keine Abhilfe mehr gibt. Chronische Schmerzen sind niemals eingebildet, son-dern sie bestehen aus einer Mischung körperlicher, umweltbezogener und psy-chischer Anteile, die gemeinsam behan-delt werden müssen, um Erfolge in Form

von Schmerzlinderung zu erfahren. Viele herkömmliche Therapien zielen nur auf einen Teilbereich der Schmerzerkrankung und bleiben deshalb – bei chronischen Schmerzen – weitgehend wirkungslos.

Multidisziplinäres TeamDie notwendige komplexe Behandlung wird in der Schmerztagesklinik durch ein multidisziplinäres Team gewährleistet. Dieses besteht aus Ärzten, einer psy-chologischen Psychotherapeutin, einem Sportlehrer, einer Sozialpädagogin und einer Sekretärin. Die Patienten kommen vier Wochen lang von 8 bis 16 Uhr und absolvieren ein sogenanntes multimodales Programm, das ihnen hilft, die Schmerzen

zu lindern und konstruktiver mit ihnen umzugehen. Hier greifen Sporttherapie, ärztliche und psychologische Therapie sowie arbeitsplatzbezogene Beratung ineinander. Die verschiedenen Therapie-teile berücksichtigen alle Aspekte des Schmerzgeschehens und die Patienten sehen sich in die Lage versetzt, schädliches Verhalten ab- und gesundheitsfördern-des Verhalten aufzubauen. Die wichtigste Besonderheit liegt darin, dass von allen passiven Maßnahmen abgesehen wird und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernen, wie sie in den meisten alltägli-chen Situationen den Schmerzen aktiv begegnen und besser mit ihnen zurecht-kommen können.

Im Oktober 2000 eröffnete die Schmerztagesklinik im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Montabaur ihre Pforten. Seitdem erfahren hier Schmerzgeplagte weiterführende Hilfen.

Dem Schmerz aktiv begegnen10 Jahre Schmerztagesklinik Montabaur

Bild: Sebastian Kaulitzki, Fotolia

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Montabaur

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Redaktion Montabaur:

Renate Sillich (verantwortlich)

Kontakt: Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Montabaur, Koblenzer Straße 11-13, 56410 Montabaur, www.bk-montabaur.de, Telefon: 02602/122-701, Fax: 02602/122-737, E-Mail: [email protected]

Hintergründe aufarbeiten und Grenzen einhaltenNeben den regelmäßigen Untersuchungen und Visiten optimiert die behandelnde Ärztin zusammen mit den Patienten die nötige Medikation und vermittelt Wissen über die Zusammenhänge von Inhaltsstoffen, Dosierung und Wirkung der Medikamente sowie über die An-wendung von Geräten zur Transkutanen Elektrischen Nervenstimulation (TENS). In der Psychotherapie werden die Hin-tergründe der Schmerzerkrankung auf-gearbeitet, verschiedene Techniken zur Schmerzdistanzierung und -fokussierung sowie Entspannungsmethoden vermittelt. Der Sportlehrer leitet die Patienten an, bei Isometrie, Ausdauer- und Krafttrai-ning, Stretching und Workhardening ihre eigenen Grenzen wahrzunehmen und einzuhalten. Innerhalb der vier Thera-piewochen wird die körperliche Leistung gezielt in den Bereichen Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit durch tägliches Trai-ning gefördert. Die Sozialpädagogin berät bei Bedarf zu Fragen zur Wiedereinglie-derung am Arbeitsplatz, Fort- und Weiter-

bildung oder hilft bei der Erstellung von Bewerbungsunterlagen und dem Finden einer Anstellung.

Transfer in den AlltagDadurch, dass die Betroffenen lernen, sich dem Schmerz eigenverantwortlich tätig entgegenzustellen, vermindern sich Gefühle von Angst und Hilflosigkeit. Die Behandlung erfolgt in kleinen Gruppen von sechs bis maximal acht Personen. In allen Bereichen ist der Transfer der erar-beiteten Inhalte in den Alltag Schwer-punkt. Die Therapeuten besprechen mit jedem Teilnehmer, wie die nötige Lebensstiländerung zur Verminderung der Schmerzen am besten bewerkstel-ligt werden kann. Ein halbes Jahr und ein Jahr nach Beendigung der Therapie werden die Patienten nochmals zum Einzelgespräch eingeladen, um einge-tretene Veränderungen zu besprechen und Hinweise für weitere Schritte auf dem Weg in eine gute Lebensqualität zu erarbeiten. Für eine nachhaltige Verbesserung ist das sogenannte Wie-derholertraining im Trainingsraum der Schmerztagesklinik hilfreich, um die ge-stiegene körperliche Leistungsfähigkeit zu erhalten oder weiter zu erhöhen. Von Vorteil ist hierbei, dass die Betroffenen die Trainingsgeräte schon kennen, in einer bekannten Umgebung trainieren und vom Sporttherapeuten gezielt be-treut werden.

Programm für Kinder und JugendlicheDas Programm der multimodalen Schmerz therapie für Kinder und Jugend-

Das Team der Schmerztagesklinik (v.l.): Dr. Jutta Maxeiner (OÄ Anästhesie), Daniela Romanazzi (psychologische Psychotherapeutin), Volker Werner (Dipl.-Sportlehrer), Dr. Paul Weiden-busch (OA Anästhesie), Monika Neuroth (Sekretariat) und PD Dr. Heimo Wissing (Chef-arzt Anästhesie). Foto: Christine Daichendt

liche ist in ihrer Form und Gestaltung von vier Wochen teilstationärer Behandlung mit zwei Nachbesprechungsterminen in unserer Region einmalig. Hinzu kommt noch ein ganz besonderes Angebot der Schmerztagesklinik: das ambulantes Gruppenprogramm für Kinder und Ju-gendliche mit chronischen Kopfschmer-zen. Es beinhaltet acht Gruppensitzungen à zwei Stunden, eine ärztliche Vorun-tersuchung und ein Abschlussgespräch mit den Eltern. Nachbefragungen haben ergeben, dass fast alle Kinder von der Teilnahme im Kurs profitieren, ja sogar von mehr als zwei Drittel aller Kinder und Jugendlichen der Nutzen als sehr gut beschrieben wurde. Die Kurse finden zwei- bis dreimal jährlich statt. Auch die Kinder bzw. Jugendlichen laden wir nach einem halben Jahr ein, um zu erfahren, wie sie die Trainingselemente in den Alltag integriert haben – viele berichten, dass sie „gar keine Kopfschmerzen mehr haben!“ ■ Daniela Romanazzi

Eine Patientin wird in der Physiotherapie angeleitet.

Diplom-Psychologin Daniela Puderbach arbeitet mit Kindern, die an chronischen Kopfschmer-zen leiden.

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36 FORUM 4-10

Gemeinsam sind wir starkAuf der Gesundheitsmesse am 17. und 18. September 2010 im Löhr-Center in Koblenz präsentierten sich Abteilungen des Katholischen Klinikums Koblenz und des Krankenhauses der Barmherzigen Brü-der Montabaur erstmals im Verbund.

Gezeigt wurden die Möglichkeiten der Schmerztagesklinik Montabaur, die seit zehn Jahren sechs Plätze für Erwachsene mit chronischen Rücken- und Kopfschmerzen und Kinder bzw. Jugendliche mit Kopfschmerzen anbietet. Die psychologische Psychotherapeutin Daniela Romanazzi und der Sportlehrer Volkmar Werner erklärten die Besonderheiten und Wirk-prinzipien der multimodalen Behandlungsprogramme. Neu in Montabaur ist die Abteilung für Wirbelsäulenchirurgie, die Oliver Käs an Modellen demonstrierte. Die vielfältigen Möglichkeiten der Klinik für Sportorthopädie, Unfallchirur-gie und arthroskopische Chirurgie des Katholischen Klini-kums Koblenz wurden von Dr. Kerstin Kimminus und ihren Mitarbeitern vorgestellt. An beiden Tagen zeigte sich das Publikum sehr interessiert und die Experten hatten Gele-genheit, ihre Spezialgebiete darzustellen und modernste Verfahren bekanntzumachen. ■ Marese Lohr

Oberarzt der Chirurgie, Oliver Käs (l.), Barmherzige Brüder Montabaur, und Tim Ritscher, Assistenz-arzt Sportorthopädie des katholischen Klinikums Koblenz, im Gespräch.

Foto: Daniela Romanazzi

Ort der RuheNeugestaltung des Andachtsraums

Im Rahmen der Überarbeitung des Seelsorgekonzepts war es dem Seelsorgeteam ein Anliegen, den Andachtsraum, der noch aus den 80er-Jahren stammte, den heutigen Bedürfnissen der Patienten, Besucher und Mitarbeiter anzupassen.

Deshalb entwickelten die Mitglieder des Seelsorgeteams zusammen mit einer Sozi-alarbeiterin unter der Leitung des Kunstpä-dagogen Felix Göttle aus Worms ein Kon-zept für die Neugestaltung des Raums. Die Umsetzung wurde schließlich vom Team selbst vorgenommen. Die Grundthematik beschäftigt sich mit den Sorgen, Ängsten und Hoffnungen der Patienten, den Hil-fen zur Heilung durch das Pflegepersonal und den Mitarbeitern des medizinischen Dienstes. Die damit verbundenen Empfin-dungen wurden mithilfe von Acrylfarben, Pinsel, Spachtel und verschiedenen Tech-niken auf mehrere Leinwände gebracht,

aus deren Ausschnitten schließlich die Bilder ausgewählt wurden. Zehn davon wurden gemeinschaftlich bestimmt, um die Wände im Andachtsraum in Verbin-dung mit einem schlichten Holzkreuz neu zu gestalten.

Das Kreuz ragt vom Boden bis an die Decke, in der Mitte stellt es die Verbin-dung zu den Bildern her. So spiegelt es wider, was Lothar Zenetti in einem Ge-dicht beschreibt.

Zurzeit ist noch ein Folgeprojekt zur Gestaltung einer Broschüre mit Medita-tionen und Gebeten zu den einzelnen Bildern in Vorbereitung. ■ Renate Sillich

25 JahreWeber, ClaudiaKurz, HelmutKnödgen, MargareteHeibel, EllenFriedrich, Gabriele

30 JahreSchwaderlapp, Beate

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Paderborn

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25 JahreWeber, ClaudiaKurz, HelmutKnödgen, MargareteHeibel, EllenFriedrich, Gabriele

30 JahreSchwaderlapp, Beate

Redaktion Paderborn:

Simone Yousef (verantwortlich)

Kontakt: Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn, Husener Straße 46, 33098 Paderborn, www.bk-paderborn.de, Telefon: 05251/702-2255, E-Mail: [email protected]

Qualitätssiegel für ProstatakarzinomzentrumHohe Qualität der Diagnostik, Therapie und Nachsorge bescheinigt

Prostatakarzinom-Zentrum am Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn erhält Empfehlung der Deutschen Krebsgesellschaft e.V.

Die Versorgung für Menschen mit Krebser-krankungen im Hochstift verbessert sich stetig. Betroffenen Männern steht ab sofort ein Prostatakarzinomzentrum mit Empfehlung der Deutschen Krebs-gesellschaft e.V. zur Verfügung. Mit der Zertifizierung durch OnkoZert wird von neutraler Seite bestätigt, dass das 2009 gegründete Prostatakarzinomzentrum am Brüderkrankenhaus die strengen Qualitätsvorgaben der Deutschen Krebs-gesellschaft erfüllt und Patienten mit Pro-statakrebs auf höchstem medizinischen Niveau versorgt.

Häufigste Tumorerkrankung des MannesMit jährlich über 50.000 Neuerkran-kungen ist das Prostatakarzinom die häufigste bösartige Tumorerkrankung

Hausoberer Bruder Rainer Hellinger, Ärztlicher Direktor Dr. Horst Leber, Sekretärin Anna Falke und Chefurologe Dr. med. Andreas Kutta mit der Zertifikatsurkunde über das erfolgreich bestandene Audit im Prostatakarzinomzentrum am Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn.

Foto: Simone Yousef

des Mannes in Deutschland. Die Behandlungsmöglichkei-ten des Prostatakarzinoms sind ungewöhnlich vielfältig. Nicht jedes Prostatakarzinom muss un-bedingt behandelt werden. Ge-rade im höheren Alter finden sich Prostatavergrößerungen, deren Behandlung nicht erforderlich ist. Bei anderen Patienten kann von dem Karzinom jedoch eine Bedrohung ausgehen, die eine Bestrahlung, eine Operation oder eine medikamentöse Behandlung notwendig macht.

Individuelle Behand-lungsempfehlung„Im Prostatakarzinomzentrum er-stellen wir anhand umfassender Befunde eine individuell auf den

Patienten abgestimmte Behandlungsemp-fehlung. Hierbei werden in einer interdis-ziplinären Diskussion mit allen beteiligten Fachrichtungen, Nutzen und Risiken jedes Behandlungsschrittes abgewogen, um zur bestmöglichen Therapieentscheidung zu gelangen“, erläutert der Chefarzt der Klinik für Urologie, Dr. Andreas Kutta, Sinn und Zweck des Zentrums. Neben den am Brüderkrankenhaus ansässigen Uro-logen, Chirurgen, Strahlentherapeuten und internistischen Onkologen ist auch der behandelnde niedergelassene Urolo-ge eng in die Behandlung eingebunden. Außerdem stehen dem Patienten Ange-bote des psychologischen Fachdienstes, der Seelsorge, des Sozialdienstes und des Gesundheitszentrums am Brüderkranken-haus sowie der Prostataselbsthilfegruppe zur Verfügung. ■ Simone Yousef

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Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn

Medizin zum Anfassen für die ganze FamilieBrüderkrankenhaus St. Josef feierte das Peter Friedhofen Jahr mit einem Tag der offenen Tür am 19. September 2010

Während die Kinder auf einer Chaos-Rallye das Krankenhaus erkundeten, ließen die Erwachsenen Blutzucker, Cholesterin und Lungenfunktion testen oder nutzten die verschiedenen Wellnessangebote. Das modische Accessoire des Tages bei den Drei- bis Zehnjährigen dürfte wohl der Gipsarm gewesen sein, den man sich in der chirurgischen Ambulanz verpassen lassen konnte. Beim Operieren und Mikroskopieren unter fachkundiger Anleitung sichteten die Mediziner manches Nachwuchstalent.

Dr. Ludger Kämmerling, Arzt am Brüderkran-kenhaus, erklärt seinen Kindern Mia (3, oben) und Lina (5), wie eine Lunge funktioniert. Das Riesenmodell war einer der Publikumsmagnete. Fotos: Simone Yousef

Yvonne Antoine operiert mit dem Pelvitrainer: „Ich weiss, warum ich nicht Chirurgin geworden bin.“ Mit etwas Nachhilfe von Chefärztin Dr. Ricarda Diller gibt es dann doch noch Gummi-bärchen.

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Paderborn

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Jugendliche konnten sich über Karriere-möglichkeiten in Pflege- und Funktions-dienst informieren. In einem Workshop belebten die Besucher unter Anleitung der Anästhesisten ihre Kenntnisse zur Re-animation wieder. Die Unfallchirurgen des Regionalen Traumazentrums am Brü-derkrankenhaus demonstrierten, wie bei einem Notfall die Rettungskette funktio-niert. Fast alle Klinken und die paderlog Apotheke boten Führungen an. Auch an den Informationsständen von Pflege, Seelsorge, Ethikkomitee und Hygiene riss

der Besucherstrom nicht ab. Im Festzelt lockten Kaffee, Kuchen und kubanische Rhythmen. Knapp 250 freiwillige Helfer an Rührschüssel, Grill und Besen haben zum guten Gelingen beigetragen. Ihnen allen ein herzliches Dankeschön.

Ein Parkhaus und vier neue OP-Säle„In den kommenden Jahren wird das Brüderkrankenhaus St. Josef Millionen-beträge investieren“, teilte der Kauf-männische Direktor, Siegfried Rörig, den

Das Gipsen war der Renner bei der Kinder-rallye. Viele kamen am Tag darauf noch mit Gipsarm zur Schule.

lokalen Medienvertretern mit. Dort wo eben noch das Festzelt mit Kaffee und Kuchen lockte, sollen morgen schon die Bagger für ein Parkhaus mit 250 Stell-plätzen rollen. Sechs Monate Bauzeit sind dafür angesetzt. 1,8 Millionen Euro wird die Parkpalette mit allen Zuwe-gungen kosten. Im zweiten Quartal des kommenden Jahres werden dann die Arbeiten an vier neuen Operationssälen beginnen. Zudem werden die Stationen nach und nach auf den neuesten Stand gebracht. ■ Simone Yousef

Vom Kaminfeger zum Krankenpfleger – das Leben des seligen Peter Friedhofen war Thema am Stand der Seelsorge. Mitarbeiterin Gaby Lüttig brachte den Besuchern Glück.

Arzneimittel – Freund oder Feind der Patienten?Das Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn bietet einen besonde-ren Medikamenten-Service für Patienten, Ärzte und Pflegende.

Eva Bistry stellt Arzneimittel auf den Prüfstand. Foto: Thomas Schäfers

Diese oder andere internationale und nationale Schlagzeilen verunsichern die Patienten und führen häufig auch zur Nicht-Einnahme notwendiger Arzneimit-tel. Ulrike Teerling, Leiterin der Abteilung für Klinische Pharmazie und Arzneimittel-information der Krankenhausapotheke des Brüderkrankenhauses St. Josef: „Das richtige Arzneimittel in der richtigen Do-sierung zum richtigen Zeitpunkt ist der Freund eines Patienten! Mehrere Medika-mente gleichzeitig nehmen zu müssen, ist bei älteren Patienten die Regel. Dabei den Überblick über Neben- und Wechselwir-kungen zu behalten, ist manchmal schwie-rig, wenn man bedenkt, dass statistisch jeder Mensch ab dem 60.Lebensjahr im Mittel drei rezeptpflichtige und fast eben-so viele apothekenpflichtige Arzneimittel einnimmt.“ Eine Studie aus Australien zeige, dass 30 Prozent aller Krankenhaus-einweisungen der über 75-Jährigen auf unerwünschte Arzneimittelereignisse zurückzuführen seien.

Aktionsbündnis Patienten-sicherheitIm Mittelpunkt jeder qualitätsorien-tierten Gesundheitsversorgung steht

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Brüderkrankenhaus St. Josef PaderbornBrüderkrankenhaus St. Josef Paderborn

„Allein in den USA 400.000 vermeidbare arzneimittel-bezogene unerwünschte Ereignisse in Krankenhäusern, 800.000 in Pflegeheimen und ca. 530.000 im ambulan-ten Bereich der Medicare Patienten“ (Institute of Medicine, USA 2006)

ist durchweg positiv. Sie schätzen es, dass sich eine Fachapothekerin in einem geschützten Vier-Augen-Gespräch die Zeit nimmt, einmal alle Präparate, Do-sierungen und Einnahmeweisen auf den Prüfstand zu stellen“, schildert die junge Apothekerin, die für die Umsetzung die-ses Serviceangebots verantwortlich ist. „Es ist schon mehrmals vorgekommen, dass Patienten mehrere Medikamente von unterschiedlichen Ärzten einnah-men, die in diesen Kombinationen zu gesundheitsschädlichen Wechselwir-kungen führen könnten. Auch bei der Dosierung schleichen sich manchmal Fehler ein. Im Rahmen der zentralen Arzneimittelerhebung wird versucht, eine möglichst lückenlose Erfassung und Dokumentation sowie Überprüfung zu gewährleisten.“

Qualität weiter verbessertDie Erfassung und Auswertung der soge-nannten Arzneimittelanamnese erfolgt mit einer speziellen, komplexen Software. Zwei Apothekerinnen des paderlog sind derzeit mit dieser Serviceleistung betraut. Ist bei dem Patienten eine Operation ge-plant, werden die Informationen direkt an die zuständigen Narkoseärzte und Operateure weitergeleitet, so dass der Patient nur einmal seine Medikamente aufzählen muss. „Internationale Studien

belegen, dass die ver-ordnete Medikation falsch beim Patienten ankommt, von der fal-schen Dosierung bis hin zu Verwechslun-gen von Wirkstoffen. Diese Situation ist er-schreckend und hat

uns animiert, ein zuverlässiges System zu entwickeln, das Pflegenden und Ärzten die Arbeit erleichtert“, schildert der Chefapo-theker die Hintergründe. Prof. Wolfgang Petermann, Chefarzt für Innere Medizin, über das Angebot der Krankenhausapo-theke: „Durch den täglichen Austausch zwischen Ärzten und Apothekern und die fachliche Diskussion über die medizini-schen Wirkstoffe konnten wir die Qualität weiter verbessern.“

Ein Vorbild für andere HäuserAufgrund der positiven Erfahrungen aus der einjährigen Projektphase wurde der Medikamente-Service durch das paderlog nun fest in den vier chirurgischen Klini-ken und der orthopädischen Klinik des Brüderkrankenhauses etabliert. Dass das Brüderkrankenhaus für diesen Service eigens eine Apothekerstelle neu einge-richtet hat, ist als deutliches Signal für das Anliegen zu werten, die Patientensi-cherheit noch weiter zu erhöhen. Mehr als 200 Patienten werden jeden Monat beraten, ein Büro der Krankenhausapo-theke wurde eigens zu diesem Zweck in der Eingangshalle des Brüderkranken-hauses neben der stationären Aufnahme eingerichtet. Interessierte verschiedener Krankenhäuser und Unikliniken haben bereits im paderlog hospitiert, um den Medikamenten-Service auch in ihren Häusern einzu führen. ■ Simone Yousef

die Sicherheit des Patienten. Unerwünschte Ereignisse, die das ungewollte Ergebnis einer Behandlung sind, gefährden die Patientensicherheit. Deshalb setzt sich das Aktionsbündnis Pa-tientensicherheit für Strategien zur Vermeidung unerwünschter Ereignisse ein. Die Apotheke des Brüderkrankenhauses St. Josef Paderborn (paderlog-Zentrum für Krankenhauslogistik und Kli-nische Pharmazie) ist Mitglied dieses vom Bundesministerium für Gesundheit unterstützten Aktions-bündnisses und nimmt sich seit vielen Jahren dieser Problematik in besonde-rem Maße an. Im Oktober 2008 wurde zusätzlich zu den bestehenden Aktivi-täten ein Projekt mit der Zielsetzung einer weiteren Erhöhung der sektoren-übergreifenden Arzneimitteltherapiesi-cherheit durch Chefapotheker Burkhard Backhaus und Ulrike Teerling initiiert. Prof. Dr. Norbert Lindner, Chefarzt der Orthopädischen Klinik, hat diese Idee als zusätzliche Serviceleistung für die Patienten gerne aufgenommen: „Gera-de für ältere Menschen und chronisch Kranke, die häufig schon mehrere Ta-bletten täglich einnehmen, bedeutet ein stationärer Krankenhausaufenthalt neue zusätzliche Medikamente, mögliche neue Wechselwirkungen, die Notwen-digkeit, Medikamente vor Operationen abzusetzen und viele andere damit in Zusammenhang stehende Probleme“, weiß Lindner.

Kompetente Beratung unter vier AugenDie paderlog-Fachapothekerin Eva Bistry führt täglich im Rahmen der stationä-ren Aufnahme während der Abfrage der aktuell genommenen Arzneimittel umfassende Beratungsgespräche mit Pa-tienten. „Die Resonanz der Patienten

„Medikationsfehler sind für 30 bis 60 Pro-

zent der schwerwiegenden unerwünschten

Arzneimittelwirkungen verantwortlich.“ (Niedersächsisches Ärzteblatt 2008)

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„Wir setzen den Laser nun seit knapp drei Monaten regelmäßig ein. Das Verfahren ist im Vergleich zu einem herkömmlichen chirurgischen Schnitt schonender für die Lunge des Patienten. Man löst mit dem Laserstrahl beispielsweise eine Metasta-se vorsichtig ab, ohne das umgebende Lungengewebe zu entfernen. Der Patient gewinnt durch den Erhalt des Gewebes an Atemfunktion und damit auch an Lebensqualität“, erläutert Chefarzt Dr. Guido Scholz.

Positive BilanzDass Innovation und Patientennutzen nicht immer auch mit erhöhten Ausgaben einhergehen müssen, belegt das Beispiel des Nd:YAG Lasers des Medizintechnik-unternehmens KLS Martin. Der einmali-gen Investition in Höhe von 58.000 Euro stehen erhebliche Einsparungen bei den Verbrauchsmaterialien und Sachkosten gegenüber. Außerdem können bei ei-ner Operation gleich mehrere Metasta-sen entfernt werden, so dass die Bilanz insgesamt sowohl für den Patienten als auch für das Krankenhausbudget positiv ausfällt.

Interdisziplinäre Zusammen-arbeitDeutschlandweit gibt es nur 60 Spezial-kliniken, die mit dem Laser ausgerüstet sind. Mit einer Wellenlänge von 1318 nm ist der Strahl optimal auf das sehr wasser- und lufthaltige Lungengewebe ausgerichtet. Die Wattzahl kann der Chirurg je nach Eingriff variieren. Die Lunge wird effektiv versiegelt. Metastasen können aus nahezu allen Bereichen der Lunge entnommen werden, während bei einer herkömmlichen Operation größere

Die Lunge erhaltenThoraxchirurgen operieren mit Speziallaser

1318 Nanometer heißt die neue Frequenz der Thoraxchirurgen. Mit einem Speziallaser dieser Wellenlänge operieren die Fachärzte unter der Leitung von Chefarzt Dr. Guido Scholz im Lungenzentrum des Brüderkrankenhauses St. Josef Patienten an Lunge, Luftröhre und Bronchien. Eingesetzt wird das vor zehn Jahren entwickelte Gerät auch bei Verengungen der Luftröhre und Eingriffen in den Bronchien. Besonders Erfolg versprechend ist das Verfahren aber beim Entfernen von Metastasen in den Lungenflügeln.

Dr. Guido Scholz, Chefarzt der Thoraxchirurgie und Stationsassistentin Jolanthe Kemper präsentie-ren den neuen Lungen-Speziallaser. Foto: Simone Yousef

funktionierende Lungenabschnitte mit entfernt werden müssen. „Bei einigen Tumoren kann die Lebensqualität und -dauer durch Entfernen der Lungenmeta-stasen mit dem Laser verbessert werden“, betont Scholz.

Im Lungenzentrum am Brüderkranken-haus St. Josef Paderborn arbeiten Tho-raxchirurgen, Pneumologen, Strahlenthe-rapeuten, Onkologen, Psychoonkologen und Physiotherapeuten interdisziplinär zusammen, um Patienten mit Lungener-krankungen optimal zu betreuen.

Die Lunge bildete auch einen der The-menschwerpunkte am Tag der offenen Tür am 19. September 2010 im Brüder-krankenhaus St. Josef. Am Riesenmodell konnten Besucher hautnah erleben, wie das Atemorgan funktioniert. ■

Simone Yousef

Bild: Sebastian Kaulitzki, Fotolia

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„Pflege tut gut!“ – So heißt nicht nur die erfolgreiche Imagekampagne der BBT-Gruppe für bessere Rahmenbedingungen in der Pflege. Auch der neue Ambulante Pflegedienst der Barmherzigen Brüder Rilchingen hat sich das Motto auf die

Pflege tut gut!Barmherzige Brüder Rilchingen eröffnen Ambulanten Pflegedienst

Über 90 Jahre wirken die Barmherzigen Brüder bereits in Rilchin-gen. Nun wurde mit der Eröffnung des 2. Ambulanten Pflegediens-tes der BBT-Gruppe am 1. Oktober das Angebotsspektrum um einen wichtigen Versorgungspunkt an der Oberen Saar erweitert.

Fahnen geschrieben, um künftig viele Menschen nach dieser Maßgabe zu be-treuen. Nach einiger Vorbereitungszeit wurde der Ambulante Pflegedienst am 1. Oktober mit einer Feier eröffnet. Neben Günter Mosen, BBT-Geschäftsführer für

(v.l.) Ortsvorsteher Reiner Braun, Geschäftsführer Günter Mosen, Pflegedienstleitung Ambulan-ter Pflegedienst Sabine Sautter, Hausoberer und Heimleiter Alfred Klopries, Pfarrer Sens und die Bereichsleiterin der Seniorendienste Sigrid Jost bei der Einsegnung der Fahrzeuge. Foto: Doris Schwaben

Besuchen Sie uns im Internet:

Auf www.bb-rilchingen-pflegedienst.de finden Sie weitere Informationen rund um den Ambulanten Pflegedienst der Barm-herzigen Brüder Rilchingen. Zudem gibt es hier auch den Flyer zum Download.

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Rilchingen

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Redaktion Rilchingen:

Alfred Klopries (verantwortlich)

Kontakt: Barmherzige Brüder Rilchingen, Peter-Friedhofen-Straße 1, 66271 Kleinblit-tersdorf/Rilchingen, www.bb-rilchingen.de, Telefon: 06805/960-1131, Fax: 06805/960-1134, E-Mail: [email protected]

„Herausragendes Ergebnis“Alfred Klopries, Hausoberer der Barmherzigen Brüder Rilchingen, zu den Qualitätsprüfungen der Seniorendienste.

„Als wir erfuhren, dass der Medizinische Dienst der Krankenkassen (MdK) in unsere Einrichtungen nach Rilchingen kommt, um dort die Pflegequalität zu überprüfen, waren wir gespannt und natürlich auch angespannt. Wir sind davon überzeugt, dass die Qualität in deutschen Pflegehei-men transparenter werden muss – die Einführung von Pflegenoten ist dafür sicherlich sinnvoll. Dass bei der Überprü-fung unserer Einrichtungen in Rilchingen alle geprüften Bereiche – wie Pflege und medizinische Versorgung, der Umgang mit demenzkranken Bewohnern, die so-ziale Betreuung und Alltagsgestaltung sowie Wohnen, Verpflegung, Hauswirt-schaft und Hygiene – uneingeschränkt mit einer 1,0 bewertet wurden, ist ein wirklich herausragendes Ergebnis, zu-mal wir mit dieser Bewertung deutlich über dem Landesdurchschnitt liegen.

Das erfüllt mich – und sicherlich auch unsere Mitarbeitenden – mit Stolz und ist Motivation, diesem unseren Anspruch treu zu bleiben. Ein besonderer Dank gilt unserer Bereichsleiterin Sigrid Jost und allen Wohngruppenleitungen und Mit-arbeitern von St.Vinzenz und St.Hedwig für ihre hervorragende qualitativ hoch-stehende Pflege und Betreuung unserer Bewohner.“ ■

den Bereich Altenhilfe, waren zahlreiche Mitarbeitende der Einrichtung sowie Gäs-te erschienen, um bei der Einweihung des neuen Pflegedienstes dabei zu sein.

Startschuss für neues AngebotMit den Worten Peter Friedhofens „Neu-es Feuer – neuer Geist – neue Triebe! Ich fühle mich zu vielem angetrieben“ eröffnete der Kaufmännische Direktor der Barmherzigen Brüder Rilchingen, Oli-ver Heydt, die Feierlichkeiten und setzte damit das Startsignal für den neuen Pfle-gedienst an der Oberen Saar. Er dankte Geschäftsführer Günter Mosen, Kollegen und Mitarbeitern der Einrichtung für die maßgebliche Beteiligung und Unterstüt-zung bei der Entwicklung, Begleitung und Umsetzung des Projekts.

Erweiterung des ambulanten NetzwerksMit dem Ambulanten Pflegedienst reagie-ren die Barmherzigen Brüder Rilchingen

auch auf das Überangebot von stationären Plätzen der Altenhilfe in der Region. So-wohl die Politik als auch die pflegebedürf-tigen Menschen selbst setzen zunehmend auf „ambulant vor stationär“, erläuterte Günter Mosen in seiner Ansprache. Die Barmherzigen Brüder Rilchingen schlössen konsequent ihr Netzwerk von ambulanten Leistungen – denn bereits seit 16 Jahren versorgt der Rollende Mittagstisch der Einrichtung zahlreiche Menschen in der Region um Kleinblittersdorf. Und auch die ambulante Betreuung von Klienten in der Behindertenhilfe hat seit nunmehr fünf Jahren Tradition. „Durch die Ange-botserweiterung wird ein Netzwerk von ambulanten Hilfen und Diensten zum Wohle der Bewohner sowie der Bürger in der Umgebung geschlossen, damit ein Leben zu Hause länger ermöglicht wer-den kann“, so Mosen. „Das ist eine tolle Sache und ich wünsche dem gesamten Team vom Ambulanten Pflegedienst einen guten und erfolgreichen Start.“ ■

Der Info-Flyer zum Ambulanten Pflegedienst

Alfred Klopries

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„Inklusion heißt, behinderte Menschen überall einzubeziehen, ihnen und ande-ren tagtäglich zeigen, dass sie selbstver-ständlich dazugehören. Das ist mehr als Integration, denn auch die Gesellschaft muss sich an die Bedürfnisse und Möglich-keiten behinderter Menschen anpassen“, betonte Fuchtel bei seiner Begrüßung. Der Vorsitzende der Bundesarbeitsge-meinschaft Werkstätten für behinder-te Menschen e.V. (BAG:WfbM), Günter Mosen, stellte gemeinsam mit dem Ge-schäftsführer der BAG, Stephan Hirsch, die Situation für behinderte Menschen auf dem Arbeitsmarkt dar.

„Zusätzlicher Handlungsbedarf“6,6 Millionen Menschen in Deutschland haben eine Behinderung. Davon ist rund die Hälfte im erwerbsfähigen Alter. Doch

nur knapp eine Million besitzen tatsäch-lich eine Arbeitsstelle. „Hier gibt es also noch zusätzlichen Handlungsbedarf“, so Mosen. Hirsch stellte die Aufgaben der BAG dar: „Ziel ist die Sicherung und Weiterentwicklung der Werkstatt für behinderte Menschen als Ort der be-ruflichen und persönlichen Förderung. Dies ist insbesondere für Menschen von Bedeutung, die wegen ihrer Behinderung nicht, noch nicht oder noch nicht wieder auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt tä-tig sein können, aber am Arbeitsleben teilhaben wollen.“

Stetig weiterentwickeltes LeistungsangebotZwar gibt es in Deutschland rund 285.000 Werkstattbeschäftigte, dennoch sind über 195.000 Menschen mit Behinde-

rung ohne Arbeit. Chancen auf einen direkten Einstieg in den regulären Ar-beitsmarkt sind eher gering. Praxisnah skizzierten Günter Mosen, gleichzeitig Geschäftsführer der BBT-Gruppe und sei-ne Mitarbeiter, die vielfältigen Verände-rungen der letzten Jahre und stellten ihr differenziertes, stetig weiterentwickeltes, sozialpsychiatrisches Leistungsangebot dar. Bruder Alfons Maria Michels, eben-falls Geschäftsführer, betonte, dass die-se Dienstleistungen auf der Grundlage christlicher Werte nah am Menschen und orientiert an dessen persönlichem Wohl erbracht werden. Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel wertschätzte die Unternehmungen der Barmherzigen Brü-der Saffig im Blick auf die Förderung der Teilhabemöglichkeiten von Menschen mit Beeinträchtigungen. Er betonte, dass der Name Günter Mosen auch in Berlin hohe Anerkennung genießt. Zu-dem will Fuchtel die bisherige gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der BAG:WfbM fortsetzen. Mit der Bundes-tagsabgeordneten Mechthild Heil, der Landtagsabgeordneten Hedi Thelen und weiteren politischen Kräften aus Kreis und Region nahmen zahlreiche weitere Multiplikatoren und Entscheidungsträger am Besuch des Staatssekretärs in der Saffiger Einrichtung teil. ■

Autoren: Günter Mosen, Frank Mertes,

Manfred Nelius, Pascal Nachtsheim

Praxisnaher Fachaustausch zwischen Politik und sozialem Dienstleister: (v.l.) Bruder Alfons Maria Michels (Geschäftsführer BBT e.V. Ressort 1), Günter Mosen (Geschäftsführer BBT e.V. Res-sort 4; Vorsitzender BAG:WfbM), Hedi Thelen (MdL), Hans Peter Schell (Bundesministerium für Arbeit und Soziales; Referat „Werkstätten für behinderte Menschen“), Bernhard Mauel (Erster Kreisbeigeordneter Mayen-Koblenz), Hans-Joachim Fuchtel (Parlamentarischer Staatssekretär Bundesministerium für Arbeit und Soziales), Mechthild Heil (MdB), Dirk Rohm (Erster Beigeordneter Gemeinde Saffig), Georg Moesta (Vorsitzender CDU-Gemeindeverband Pellenz), Manfred Nelius (Leiter Gemeinde-psychiatrie Barmherzige Brüder Saffig (BBS)), Stephan Hirsch (Geschäftsführer BAG:WfbM), Wolfgang Bons (Bereichsleiter Gerontopsy-chiatrie und Heilpädagogik BBS), Klaus Bell (Bürgermeister Verbandsgemeinde Pellenz), Werner Mayer (Kaufm. Direktor BBS), Frank Bous (Leiter St. Josefs-Werkstätten), Dr. Bernd Balzer (Chefarzt Fachklink für Psychiatrie und Psychotherapie BBS), Frank Mertes (Haus-oberer BBS).

Praxisnaher EinblickStaatssekretär Hans-Joachim Fuchtel zu Gast

Informations- und Fachaustausch, nah an der Praxis, waren Anlass eines Besuchs des Parlamentarischen Staatssekretärs im Bundes-ministerium für Arbeit und Soziales Hans-Joachim Fuchtel in der Einrichtung der Barmherzigen Brüder Saffig. Als thematischen Schwerpunkt stellte die UN-Behindertenrechtskonvention, ins-besondere die Förderung der Teilhabechancen für Menschen mit Behinderung, sowie die damit verbundenen Anforderungen an Politik, Gesellschaft und soziale Dienstleister dar.

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Saffig

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Redaktion Saffig:

Otmar Lohner (verantwortlich), Frank Mertes

Kontakt: Barmherzige Brüder Saffig, Pösch- straße 18, 56648 Saffig, www.bb-saffig.de, Telefon: 02625/31-124, Fax: 02625/31-100, E-Mail: [email protected]

Ein solches Jahr wird in der Einrichtung der Barmherzigen Brüder Saffig nun zum zweiten Mal angeboten. „Ich finde die Kombination der therapeutischen Betreu-ung im Zusammenwirken mit der Kunst spannend“, so Cecilia Post. Die 19-Jäh-rige arbeitet seit dem 1. September als FSJ’lerin Kultur im einrichtungseigenen KunstWerkstattAtelier. „Besonders inte-ressant ist, was die Leute hier mit ihren Bildern und Werken ausdrücken. Ein Kli-ent malte erst neulich ein Bild mit viel Licht am Ende des Tunnels. Ganz bewusst möchte er beispielsweise darauf hinwei-sen, dass er sich ein Ziel für die Zukunft gesetzt hat und dort hinarbeitet. Das ist für mich eine tolle Erfahrung.“

Jugendlichen Gestaltungsraum gebenAusgangspunkt für das FSJ Kultur ist die Überzeugung, dass der Kulturbereich gut geeignet ist, Jugendlichen einen Gestaltungs- und Experimentierraum für bürgerschaftliches Engagement zu geben. Mit der Einbeziehung der Kunst als therapeutische Maßnahme erhält das FSJ Kultur in Saffig zudem eine weitere Komponente. Der Arbeitsalltag von Ce-cilia ist durchaus abwechslungsreich: „Zu meinen Aufgaben gehört die Betreuung der Klienten, Aufsicht, Organisation von Materialien und die Unterstützung der einzelnen Kunstprojekte. Es ist einfach toll, dass ich überall einbezogen werde.

So lerne ich die vielfältigen Aufgaben einer Kunsttherapeutin kennen und es wird nie langweilig“, erzählt Cecilia be-geistert.

Ausgezeichnet!Aufgrund ihres Einsatzes wurde die Saf-figer Einrichtung nun als „Qualifiziertes Zentrum für Engagement in der Kultur“ durch das Kulturbüro Rheinland-Pfalz aus-gezeichnet. „Mit der Auszeichnung wird unser Angebot weiter an Attraktivität gewinnen“, ist sich Bettina Czerlitzki, die Leiterin des KunstWerkstattAteliers sicher. „Schließlich hält die Kulturarbeit im sozia-len Bereich vielfältige Herausforderungen für junge Menschen bereit, um eigene Potenziale freizulegen und vorberufli-che Erfahrungen zu sammeln.“ Kultur als Mittel zur Integration sei dabei der alltägliche Arbeitsleitspruch, fügt Cecilia hinzu. „Dass dies funktioniert, stelle ich bei meinem FSJ Kultur in der täglichen Arbeit fest. Schließlich sind viele unse-rer Künstler in der Region etabliert und bekannt.“ ■ Pascal Nachtsheim

Engagiert fürs Leben lernenBarmherzige Brüder Saffig sind Zentrum für Engagement in der Kultur

Ein Jahr lang Kulturarbeit selbst gestalten. Im Team arbeiten, ein eigenes Projekt durchführen, kulturelle oder künstlerische Ideen verwirklichen, spannenden Menschen begegnen. Dabei wichtige praktische Erfahrungen sammeln und nicht zuletzt etwas für ande-re bewirken. Das ist das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) in der Kultur.

Kunst und Kultur verbindet. Die Leiterin des KunstWerkstattAteliers Bettina Czerlitzki und Kultur-FSJlerin Cecilia Post bei der Platzierung der Auszeichungsplakette. Foto: Pascal Nachtsheim

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Patientenverfügung: Die Klarheit ist entscheidendBarmherzige Brüder Saffig beteiligen sich am Netzwerk Demenz des Kreises Mayen-Koblenz

Als vollen Erfolg konnten die Organisatoren des Netzwerks Demenz Mayen-Koblenz die Veranstaltung in der Einrichtung der Barmher-zigen Brüder Saffig verbuchen. Über 100 Interessierte verfolgten die Diskussion „Patientenverfügung – Heute für morgen entschei-den?“. Die Referenten waren Prof. Dr. Heribert Niederschlag SAC, Moraltheologe der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Vallendar, Dr. Michael Maasberg, Palliativmediziner aus Mayen, und Jürgen Fischer, Richter am Amtsgericht Mayen.

„Es geht um die Formulierung des persön-lichen Willens“, stellte Dr. Michael Maas-berg direkt zu Anfang der Veranstaltung fest. „Wichtig ist, dass jemand Bescheid weiß, was er persönlich in einem hilflosen Zustand will. Als Ärzte sind wir natür-lich verpflichtet, alles daran zu setzen, einem Patienten zu helfen. Doch stellt sich bei Schwerstkranken, die sich nicht mehr mitteilen können, oft die Frage, ob diese eine lebensverlängernde Hilfe überhaupt noch wollen.“ Eine Patienten-verfügung könne hier Klarheit bringen, so der Palliativmediziner.

Wille des Betroffenen zähltPrinzipiell kann in einer solchen Verfü-gung jeder bestimmen, wie Ärzte und Pflegepersonal im Fall einer schweren Krankheit verfahren sollen. Seit Herbst 2009 regelt ein Gesetz die Patientenverfü-gung. Dabei ist der Wille des Betroffenen maßgeblich. Er entscheidet darüber, ob und wenn ja welche lebensverlängernden Maßnahmen ergriffen werden dürfen. Denn wenn er sich nicht mehr äußern kann und in einer Patientenverfügung eine künstliche Lebensverlängerung ausschließt, muss der behandelnde Arzt dem Wunsch folgen. Dies bestätigte auch Amtsrichter Jürgen Fischer in seinem Vor-trag, wies jedoch darauf hin, dass „die körperliche Unversehrtheit zunächst einmal ein Grundrecht ist. Kritisch sind daher beispielsweise Entscheidungen der Angehörigen, die bei Demenzkranken weitere, lebensverlängernde Maßnahmen ablehnen, ohne dass die Einwilligung des Patienten vorliegt. Die Frage nach dem Willen des Patienten wird hier dann zum juristischen Problem.“

Netzwerk Demenz

Das Netzwerk Demenz Mayen-Koblenz ist ein informeller Zusammenschluss von ambulanten und stationären Einrichtungen der Wohlfahrts-pflege, der Verwaltung, Gesundheitspflege, Selbsthilfe, dem Ehrenamt, der Ärzteschaft sowie privater Anbieter im Landkreis Mayen-Koblenz. Gemeinsam möchte man die Versor-gungs- und Hilfeleistungen für demenzkranke Menschen und ihre Angehörigen in der Region verbessern. Weitere Informationen unter www.demenz-myk.de

Prof. Dr. Heribert Niederschlag, Leiter des Ethikinstituts der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar stellte klar: „Wer gesund die Patienten-verfügung niederlegt, muss damit rechnen, dass man als kranker Mensch anders urteilt.“ Fotos: Pascal Nachtsheim

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Saffig

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„Ärztlichen Rat suchen“Wichtig sei es, beim Formulieren einer Patientenverfügung ärztlichen Rat ein-zuholen. Auch sei eine Rücksprache mit Angehörigen sinnvoll. „Nur so, kann der Wille des Patienten auch wirklich berück-sichtigt werden.“ Moraltheologe Prof. Heribert Niederschlag ergänzt: „Jeder der gesund eine Patientenverfügung nieder-legt, muss jedoch damit rechnen, dass er als Kranker anders urteilt.“ Es sei daher wichtig, immer wieder seine persönliche Situation zu überdenken und die Ver-fügung entsprechend zu aktualisieren.

Sowohl die Referenten als auch die Veranstalter waren begeistert vom hohen Publikumsinteresse: (v.l.) Dr. Michael Maasberg, Prof. Dr. Heribert Niederschlag, Frank Mertes (Hausoberer Barmherzige Brüder Saffig), Jürgen Fischer, Robert Müller (SixM Mayen), Wolfgang Bous (Barmherzige Brüder), Margit Vogt (SixF Koplenz), Olaf Spohr (Pflegestützpunkt Pellenz/Mendig).

„Wir können uns an Menschen vergehen, wenn wir uns nur auf unsere Eindrücke verlassen und nur rational entscheiden. Man muss hinter den Menschen, seine Wünsche und seine Geschichte schauen“, mahnte Niederschlag.

Aktive DiskussionsrundeIn der anschließenden Diskussionsrunde richteten die Zuhörer zahlreiche Fragen an die Referenten. „Man merkt, dass das Thema Patientenverfügung die Menschen umtreibt. Gerade auch bei Angehörigen Demenzerkrankter“, fasste Wolfgang Bons, vom Netzwerk Demenz Mayen-Koblenz zusammen. „Wir hoffen, mit solchen Veranstaltungen den Menschen diese essenzielle Thematik näherzubrin-gen. Denn sie wird durch demografischen Wandel in den nächsten Jahren immer mehr an Bedeutung gewinnen.“ ■ Pascal Nachtsheim

„Es geht ausschließlich um den persönlichen Willen des Patienten.“ Palliativmediziner Dr. Michael Maasberg brachte den Zuhörern die Patientenverfügung aus ärztlicher Sicht näher.

Was ist der Wille des Patienten? Eine Patientenverfü-gung sollte klare Auskunft geben. Jürgen Fischer, Richter am Amtsgericht Mayen, erläuterte dem interessierten Publikum die aktuelle Rechtslage.

Die Veranstaltung wurde in Zusammenarbeit folgender Einrichtungen und Dienste organi-siert und durchführt:

DRK Pflegestützpunkt Mendig / PellenzKostenlose Beratung für ältere, pflegebedürf-tige und behinderte Menschen und deren Angehörige

SKM MayenKatholischer Verein für soziale Dienste, Betreuungsverein für Mayen und Umgebung, Fachdienst für Patientenverfügung, Vorsorge-vollmacht und Betreuungsrecht

SKF KoblenzFührung von gesetzlichen Betreuungen für Erwachsene nach dem Betreuungsgesetz im Landkreis Mayen-Koblenz durch hauptamt-liche und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Barmherzige Brüder SaffigEinrichtung und Dienste für alte, psychisch kranke und behinderte Menschen sowie in der beruflichen Rehabilitation

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Wenn die Seele zerbricht. Traumatische Ereignisse prägen das Leben eines Menschen maßgeblich. Der Blick zurück auf das Gesche-hene fällt oft schwer.

Qualität bestätigtDer Hausobere der Barmher-zigen Brüder Saffig, Frank Mertes, freut sich über die Er-gebnisse der Qualitätsprüfung im Seniorenzentrum St. Josef Münstermaifeld:

„Dass wir bei der Überprüfung der Qualität unseres Seniorenzentrums in Münstermaifeld durch den Medi-zinischen Dienst der Krankenkassen (MdK) eine so gute Benotung erlangen konnten, stimmt mich nicht nur hoch-zufrieden, sondern auch dankbar. Denn ohne die Leistung, die unsere Pflege-kräfte und Mitarbeitenden in unseren Einrichtungen täglich erbringen, wäre eine so hohe Qualität sicherlich nicht gegeben. Als Teil der BBT-Gruppe ist es auch den Barmherzigen Brüdern Saffig ein großes Anliegen, eine hohe Betreuungsqualität in unseren Einrichtungen zu garantieren. Das ist das Versprechen, das wir unseren Be-wohnern und deren Angehörigen täg-lich geben und für das wir einstehen. Die hervorragende Benotung durch den Prüfdienst des MDK ist dafür eine schöne Bestätigung.“ ■

Bis der Blick zurück leichtfälltTraumatherapie in der Fachklinik der Barmherzigen Brüder Saffig

Manchmal verändern zwei Minuten Angst oder der Blick in eine Pistolenmündung ein ganzes Leben. Alkoholismus, Gewalttätigkeit und sogar Selbstmorde sind nach Einschätzung von Psychologen extreme Spätfolgen, die sich bei Opfern von Banküberfällen oder anderen Gewaltdelikten zeigen können.

Bei Thomas M. war es eigentlich nur ein spaßiger Discobesuch mit Freunden, der sein Leben verändern sollte. Auf dem Heimweg kam es zum Streit, ein Jugend-licher zog ein Messer und rammte es Tho-mas in den Bauch. „Im ersten Moment realisiert man das gar nicht. Nach weni-gen Augenblicken sackte ich zusammen und kam erst im Krankenhaus wieder zu mir“, schildert der heute 24-Jährige das Erlebnis. „Dabei wollte ich nur meinem Kumpel helfen.“ Nach seiner Genesung dachte Thomas M., er hätte die Umstän-de der Tat gut verkraftet. Doch als es einige Monate später an anderer Stel-le zu einem Streit kam, vergaß er sich

vollkommen und schlug blind auf sein Gegenüber ein. „Ich wusste nicht was mit mir los ist. Da waren die Bilder des Messerstechers in meinem Kopf und ich wollte mich rächen“, versucht Thomas M. den Angriff zu erklären. Eigentlich war Gewalt nie seine Art, Probleme zu lösen. Das bestätigen auch seine Eltern und Freunde. Er sei bis zur Messeratta-cke immer friedfertig, eher Vermittler als Provokateur gewesen.

„Psychische Wunden werden übersehen“Oberarzt Andreas Kerl-Sanchez von der Fachklinik für Psychiatrie und Psy-

Frank Mertes

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Saffig

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chotherapie der Barmherzigen Brüder Saffig weiß, dass psychische Belastungen häufig erst spät nach einem Gewaltde-likt auftreten. „Die Ärzte versorgen zu-nächst die körperlichen Schäden. Die psychischen Wunden werden jedoch häufig nicht ausreichend beachtet“, so Kerl-Sanchez. „Dass diese oft erst we-sentlich später zutage treten, liegt an natürlichen Schutz- und Bewältigungs-mechanismen der Seele angesichts einer in der Katastrophe zunächst aussichts-los erscheinenden Überforderung.“ Erst nach und nach kämen wenn überhaupt die Erinnerungen und damit auch die Belastungen zum Vorschein. „Diese Dis-soziation gilt es zu überwinden. Nur so kann eine traumatische Erfahrung über-standen werden.“

Der erste Weg aus dem TraumaIn der Fachklinik in Saffig, der kleinen Gemeinde im Landkreis Mayen-Koblenz, behandelt das Team um Chefarzt Dr. Bernd Balzer und Oberarzt Andreas Kerl-Sanchez viele Patienten mit solchen Traumaer-

Ort der Ruhe. Die Einrichtung der Barmherzi-gen Brüder Saffig ist weit über die Region hinaus bekannt. In der kleinen Gemeinde Saffig werden auch Traumapatienten auf ihrem Weg unterstützt. Fotos: Bernd Wartwig

und auch länger dauernde Störungen zu erwarten. Es gibt Patienten, die sich mitunter jahrelang nicht an ihre Kind-heit erinnern können, da sie über einen sehr langen Zeitraum Gewalt erfahren haben. „In unseren Therapien geben wir den Patienten eine Neuorientie-rung in ihrem Leben. Hierbei geht es um die Wiedergewinnung von Vertrauen, Selbstverständnis und Sinn. Wenn der Patient sich das Traumaereignis vorstel-len und darüber sprechen kann, ohne von Gefühlen überwältigt zu werden, sind wir auf dem richtigen Weg“, so Kerl-Sanchez.

Thomas M. befindet sich auf diesem Weg. Heute steht ein abschließendes Rollenspiel auf dem Therapieplan. Die Begegnung mit der damals erlebten Si-tuation: Thomas wird von einer Person mit Messer provoziert, er bleibt ruhig und besonnen. Er habe sich in seiner Zeit in Saffig viele Gedanken gemacht. „Beson-ders die Ruhe hier hat mir gut getan. Ich glaube, ich habe den schrecklichen Abend verarbeitet.“ ■ Pascal Nachtsheim

fahrungen. „Die Ruhe hier vor Ort hilft den Patienten oft sehr und ist ganz im Sinn der Stabilisierungsphase“, erläutert Kerl-Sanchez. „Sicherheit, Verständnis der Symptomatik und das Erlernen von Entspannungstechniken sind der erste Schritt auf dem Weg aus dem Trauma.“ Erst danach kann die Traumabearbeitung mit Fokussierung des Ereignisses durch spezielle Verfahren beginnen. „Ganz be-hutsam gehen wir das Ereignis mit dem Patienten durch, um mit ihm gemeinsam an den Kern des Geschehenen zu gelan-gen“, erklärt der Oberarzt das Vorgehen. Dabei sei es ganz unterschiedlich, wie lange ein Mensch für die Bewältigung eines Traumas benötigt.

Orientierung geben und Ver-trauen zurückgewinnenDie Psychologen unterscheiden zwei Traumaarten. Während das Typ I-Trauma sich auf eine einmalige Situation zurück-verfolgen und recht gut behandeln lässt, sind bei wiederholt traumatischen Ereig-nissen, also dem Typ II-Trauma, stärkere

Glückliche GewinnerinSilvia Schneider gewinnt FORUM-Preisaus schreiben

Über eine neue Digitalkamera freute sich Silvia Schneider (l.), die als selbst-ständige Fußpflegerin die Bewohner im Seniorenzentrum St. Josef Müns-termaifeld betreut. Den Gewinn des FORUM-Preisrätsels der Ausgabe 2/2010 überreichte Heimleiterin Sa-bine Schwab. ■

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In beiden Seniorenzentren erwartete die Gäste ein buntes und vielseitiges Programm. Neben der Darstellung der Leistungen des Hauses, konnten sich die Besucher auch in persönlichen Beratungs-gesprächen an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wenden. „Für viele Menschen ist die Pflege im Alter immer noch ein Thema, das gerne verdrängt wird. Umso problematischer wird es dann, wenn der Pflegefall eintritt“, so Frank Mertes, Hausoberer der Barmherzigen Brüder

Saffig. „Um diese Hilflosigkeit gar nicht erst entstehen zu lassen, haben wir des-halb im Rahmen unserer Veranstaltungen in Plaidt und Münstermaifeld über die diversen Pflegestadien und Möglichkeiten informiert.“

Infos rund um den PflegeberufEinen weiteren Schwerpunkt der beiden Veranstaltungen stellte das Thema Aus-bildung im Pflegebereich dar. Ein Berufs-bild, das aufgrund der demografischen

Pflege tut – an beiden Standorten – gutTage der offenen Tür im Seniorenzentrum St. Josef Münstermaifeld und im Altenheim Maria vom Siege

Informationen über Pflegeangebote und Ausbildungsberufe stan-den im Mittelpunkt und lockten zahlreiche interessierte Besucher an.

Entwicklung immer mehr an Bedeutung gewinnt. Jugendliche konnten sich an Infoständen über die vielfältigen Aufga-ben in der Altenhilfe informieren. Zudem wurden Besichtigungen mit Führungen durch die Häuser angeboten. „Mittler-weile arbeiten deutschlandweit mehr Menschen in Pflegeberufen als in allen anderen Branchen. Dies zeigt, welche Gewichtung das Thema Pflege auch in der Zukunft noch haben wird“, erläu-terte Mertes. Um über die Vielfalt der Pflegeberufe zu informieren, nutzten die Einrichtungen die trägerweite Image-Kampagne „Pflege tut gut“, die auf die Bedeutung und die Leistungen der Pfle-geberufe aufmerksam macht. ■

Pascal Nachtsheim

Reger Informationsaustausch: Der Tag der offenen Tür im Altenheim Maria vom Siege wurde sowohl von Bewohnern, Angehörigen als auch von interessierten Bürgerinnen und Bürgern genutzt, um sich über die vielfältigen Angebote zu informieren. Fotos: Otmar Lohner

„Mit den vielfältigen Seniorenangeboten in unserer Stadt sind wir auf einem guten Weg.“ Auch Stadtbür-germeister Robert Müller (r.) informierte sich im Ge-spräch mit der Einrichtungsleitung und dem Förderver-ein über die Leistungen des Seniorenzentrums St. Josef.

Ein Berufsbild mit Zukunft. Jugendliche informierten sich sowohl in Münstermaifeld als auch in Plaidt über die vielfältigen Aufgaben in den Pflegeberufen.

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Schönfelder-hof

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Pflege tut – an beiden Standorten – gut

„Markt der ehrenamtlichen

Möglichkeiten“Infoveranstaltung in Bitburg

Unter der Schirmherrschaft der rheinland-pfälzi-schen Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen, Malu Dreyer, fand am 10. Sep-tember im Haus Beda in Bitburg die ganztägige Veranstaltung zum Thema Ehrenamt statt. Dazu eingeladen hatte das Lenkungsteam des Projekts „Markt der ehrenamtlichen Möglichkeiten“.

Zum Team gehören Cordula Bielemeier vom Pflegestützpunkt des Deutschen Roten Kreuzes in Bitburg, Elisabeth Krupp von

den Gesundheitspflegerischen Diensten des Caritasverbands Westeifel e.V., Wolfgang Vier-buchen von der Katholischen Er-wachsenenbildung der Fachstelle Prüm (KEB) sowie Monika Weber von der Schwerpunkt-Beko zur Förderung des Ehrenamts im Ei-felkreis Bitburg-Prüm. Als Vertre-ter des Schönfelderhofes nahmen Dirk Dittmer vom GPBZ Bitburg, Erwin Krämer vom GPBZ Prüm und Wolfgang Junker als langjähriger Erfahrener in der Laienhelfertä-tigkeit des Schönfelderhofes (seit 22 Jahren!) teil.

Rahmenkonzept Ehrenamt der BBT-Gruppe vorgestelltUnter Anderem konnte das neue „Rahmenkonzept der BBT-Gruppe zum Ehrenamt in den Einrichtungen“ vorgestellt und ausgehändigt werden. Am Vormittag gab es eine moderierte Führung zu allen Ständen und alle teilnehmenden Institu-tionen konnten ihre Arbeitsfelder im Bereich des Ehrenamts vorstellen. Neben diesen kreativen Präsentationen gab es am Nachmittag eine „offizielle Stunde“ mit Grußworten, Tänzen – auch zum Mitmachen – und einer Kabarettaufführung. Trotz der gut organisierten Veranstaltung, die passend zum Thema auch an einem Markttag in Bitburg stattfand, konnten nur wenige Menschen zu einem Besuch der Infostände animiert werden. Dennoch: Einige interessierten sich für die Arbeit des Schönfelderhofs und der anderen Einrichtungen. Ob die Motivation, ehrenamtlich zu arbeiten, dadurch gestiegen ist, bleibt zu hoffen. ■ Erwin Krämer

Mitarbeiter des Schönfelderhofes informierten über die Angebote.

Hilfe auf den ersten Klick

Barmherzige Brüder Schönfelderhof als Partner im Projekt „Online-Beratung in den Einrichtungen und Diensten der Behindertenhilfe und Psychia-trie der Caritas“

Mit dem Ziel, das Beratungsportal des deutschen Caritasverbands um das Themenfeld „Leben mit Behinderung und psychischer Erkrankung“ zu ergänzen, hat der Fachverband Caritas Behinder-tenhilfe und Psychiatrie e.V. (CBP) ein Projekt zur Online-Beratung aufgelegt. Alle drei Einrichtun-gen des Ressorts 4 des Barmherzige Brüder Trier e.V. beteiligen sich daran.

So ist auch die Beratungsstelle des Schönfelderhofes seit dem ersten September 2010 online erreichbar. Über das Portal www.

beratung-caritas.de kann der Nutzer eine Adresssuche akti-vieren, die dann die Beratungs-stelle in der Nähe herausfiltert. Die Online-Beratung des Schön-felderhofes ist beispielsweise für den gesamten Postleitzah-lenbereich 54 zuständig und aktiviert.

So funktioniert’sInnerhalb von 48 Stunden erhält jeder Nutzer eine persönliche und qualifizierte Rückantwort zu seinem Anliegen. Anonymi-tät und absoluter Datenschutz sind dabei gewährleistet. Die zuständigen Fachkräfte der teilnehmenden Einrichtungen des BBT e.V. – die Einrichtungen der Barmherzigen Brüder in Saffig, Rilchingen und dem Schönfelderhof – bilden einen Arbeits-kreis, der die qualifizierte Durchführung der Online-Beratung sicherstellen und alle damit verbundenen Fragestellungen und Anforderungen bearbeiten soll. Das Projekt ist zunächst bis zum 31. Dezember 2010 befristet. ■ Norbert Stozek

Das Rahmenkonzept zum Ehrenamt in der BBT-Gruppe kann über [email protected] angefordert werden.

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Erlebnis für die ganze FamilieSt. Bernhardskirmes lockt Jung und Alt auf den Schönfelderhof

Mit einem abwechslungsreichen Fest feierten die Barmherzigen Brüder Schönfelderhof im August ihre traditionelle St. Bernhards-kirmes. Auf den Gottesdienst im Park unter Mitwirkung des Kir-chenchors St. Remigius aus Zemmer und des Gesangvereins aus Schleidweiler folgten reges Treiben und ein buntes Programm.

Mit einem Gottesdienst unter der Leitung von Dechant Bender wurde die diesjährige Kirmes eröffnet.

Live-Musik mit vollem Einsatz.

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Schönfelder-hof

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Redaktion Schönfelderhof:

Peter Mossem (verantwortlich)

Kontakt: Barmherzige Brüder Schönfelderhof, 54313 Zemmer, www.bb-schoenfelderhof.de, Telefon: 06580/912-117, Fax: 06580/912-111, E-Mail: [email protected]

Zum Sektempfang im Innenhof der Peter Friedhofen-Halle spielte der Musikver-ein Rodt auf, bevor das Kindererlebnis-programm mit zahlreichen Attraktio-nen startete. So konnten die Kinder an einem Trommelworkshop teilnehmen, sich die Aufführung des Figurentheaters Cocolores ansehen oder sich schminken lassen. Wer selbst kreativ werden wollte, der verzierte am Lebkuchenstand die süßen Köstlichkeiten oder spielte an einem der vielen Spielstände. Eine Klet-terwand lockte besonders die mutigen Kinder an und auch beim Ponyreiten und im Streichelzoo herrschte reger Andrang.

Peter Friedhofen Jahr, ein Bestandteil der KirmesGroße Aufmerksamkeit erzielte bei den Erwachsenen die Ausstellung „Portrait Peter Friedhofen“. Das von Mitarbeitern des Schönfelderhofs gemeinsam gestal-tete „Wir sind Peter Friedhofen Bild“ und eine Filmpräsentation zum Ordensgrün-der Peter Friedhofen waren weitere Pu-blikumsmagnete. Eine Wanderung auf dem Peter Friedhofen Weg rundete die Kirmes-Aktivitäten anlässlich des Peter Friedhofen Jahres 2010 ab.

Erlebnis für „Klein und Groß“Ein besonderes Erlebnis für „Klein und Groß“ waren die Auftritte der Dienst-hundestaffel des Polizeipräsidiums Trier

Josef Mauer, der verheiratet ist und ein Kind hat, ist dem Schönfelderhof bes-tens bekannt, denn er hat den landwirtschaftlichen Betrieb des Schönfelder- hofes bereits seit dem Jahr 2002 gepachtet. Mit der Umstellung auf eine lang-fristige Vertragsbasis ist nunmehr sichergestellt, dass die Landwirtschaft des Schönfelderhofes fortgeführt wird und die Existenzgrundlage für die Familie Mauer ein sicheres Fundament hat. ■ Fred Olk

Zukunft gesichertPachtvertrag für landwirtschaftlichen Betrieb unterzeichnet

Am 5. Oktober 2010 unterzeichneten Günter Mosen, Geschäfts-führer Ressort 4, und der Kaufmännische Direktor des Schönfel-derhofes Fred Olk einen langfristigen Pachtvertrag für den land-wirtschaftlichen Betrieb des Schönfelderhofes bis zum Jahre 2035. Pächter ist Landwirt Josef Mauer, wohnhaft in Orenhofen.

Günter Mosen gratuliert Josef Mauer und überreicht ihm ein Exemplar des Pachtvertrags.

und der Jugendfeuerwehr Oberstadt-feld. Zwischendurch bot sich genügend Zeit, um mit dem Kauf von Tombola-Losen sein Glück herauszufordern. Dank der musikalischen Unterhaltung mit Joe Casel, Timeless, Wanderwind, Duett Komplett, Magicstixx und den Dudeldorf Lion-Pipes & Drums war für ausreichend melodisches Programm gesorgt. Gaukler und Jongleure boten dazu ihre Kunststücke feil, während die zahlreichen Besucher sich an den Ess- und Getränkeständen gut versorgt wussten. ■ Peter Mossem

Beim Lebkuchen-Gestalten ließen die Kinder ihrer Fantasie freien Lauf.

Die Vorführungen der Diensthundestaffel des Polizeipräsidiums Trier zog alle in ihren Bann.

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Krankenhaus derBarmherzigen Brüder Trier

„Meilenstein in der Pflege“Markus Mai schreibt Doktorarbeit zu Sturzrisiken

Dem stellvertretenden Pflegedirektor und Pflegewissenschaftler am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Trier wurde im Rahmen eines Festaktes der Pflegewissenschaftlichen Fakultät an der Philo-sophisch-Theologischen Hochschule Vallendar (PTHV) bei Koblenz Mitte Oktober der Titel „Doktor der Pflegewissenschaft (Dr. rer. cur.)“ verliehen. Rund 200 Gäste aus Politik, Wissenschaft, Kirche, Wirtschaft und Praxis nahmen an der Veranstaltung teil. Mai ist erster Absolvent des neu eingerichteten Promo-tionsstudiengangs in Vallendar.

Im Rahmen seiner Dissertation hat Mai ein neues Erhebungsinstrument zur Einschätzung des Sturzrisikos von Pati-enten in Krankenhäusern entwickelt. Zur Bestimmung des Sturzrisikos sind in der Vergangenheit eine Vielzahl an Sturzrisiko-Assessments weltweit ent-wickelt worden. Bei der Überprüfung dieser Instrumente stellte sich heraus, dass sie auch aufgrund der Konstruk-tionsprinzipien nicht immer zutreffen-de Ergebnisse liefern. Dieses Defizit kann aber nur selten von den Anwen-dern in der Pflegepraxis erkannt wer-den, so dass viele derartige Instrumente noch im Praxisfeld eingesetzt werden. Im Rahmen seiner Arbeit entwickelte Mai etablierte statistische Methoden weiter und begründete einen neuen methodischen Ansatz, der auch die Voraussetzung für weitere derartige Studien im Bereich der Pflege und in der Medizin ermöglicht.

Neues Verfahren vereinfacht RisikoermittlungDas von Mai entwickelte Instrument unterscheidet sich von allen anderen gängigen Instrumenten zur Bestim-mung des Sturzrisikos, bei denen das Risiko zu Stürzen anhand der Sum-mierung einzelner Risikofaktoren ermittelt wird. Durch ein gänzlich neues Verfahren, mithilfe von kom-plexen statistischen Methoden, ist es Mai gelungen, im Sinne des „keep it simple“, ein einfaches Instrument zu entwickeln, das mit wenigen Items eindeutige Zuordnungen zu einer von zwei Risikokategorien ermöglicht. Dies unterscheidet sich grundsätzlich von der bisher gängigen Praxis im Bereich der Entwicklung derartiger Instrumente in Pflege und Medizin.

Verbindung von Wissenschaft und PraxisUniversitätsprofessor Dr. phil. Frank Weid-ner, Dekan der Philosophisch-Theologi-schen Hochschule Vallendar und Lehr-stuhlinhaber Pflegewissenschaft, führte aus, die Arbeit stelle nicht nur aufgrund

der hervorragenden Wissenschaftlich-keit und Originalität in der Bearbeitung eine lobenswerte Dissertation dar. Sie sei zugleich ein Meilenstein und ein höchst erfreuliches Ergebnis der Bemühungen der jungen Fakultät um die Verbindung von wissenschaftlicher Qualität und ihrer

Markus Mai, Jahrgang 1965, examinierter Krankenpfleger seit 1990, studierte von 1994 bis 1998 Pflegemanagement an der Katholischen Fachhochschule in Mainz. 2002 erwarb er einen Master of Arts in Organisationswissenschaften, 2008 den Master of Science in Pflegewissenschaften. Hier freut er sich zusammen mit seiner Frau Christine, dem Generaloberen der Barmherzigen Brüder Trier, Bru-der Peter Berg, sowie seinem Doktorvater Prof. Dr. Albert Brühl über seinen neuen Titel.

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Trier

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Redaktion Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier:

Anne Britten (verantwortlich)

Kontakt: Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier, Nordallee 1, 54292 Trier, www.bk-trier.de, Telefon: 0651/208-2105, Fax: 0651/208-1176, E-Mail: [email protected]

praktikablen Umsetzung zu gewährleisten. Auch Prof. Dr. Albert Brühl, Lehrstuhlin-haber für Statistik und standardisierte Verfahren der Pflegeforschung an der gleichen Hochschule, bestätigte, dass die vorliegende Arbeit von Mai derart hochwertig sei, dass sie als Meilenstein in der Entwicklung standardisierter Mess-verfahren in der Pflege bezeichnet wer-den könne. Mit seinem methodisch sehr innovativen Vorgehen eröffne der Autor eine Methodendiskussion, die bislang in der Pflegewissenschaft noch nicht einmal begonnen hatte.

Medizin und Pflege auf AugenhöheDies ist nur ein Beispiel, wie durch pflege-rische Forschungsarbeiten der Pflegepraxis ein wissenschaftliches Fundament verlie-hen wird, um so zu einer kontinuierlichen verbesserten Pflegequalität beizutragen. Die pflegewissenschaftlichen Studien und Konzepte verändern den Praxisalltag von Pflegenden weltweit. Heute begegnen sich Mediziner und Pflegende auf Augen-

höhe. Pflegefachpersonen und Mediziner haben einen unterschiedlichen Zugang zum Patienten. Für die Pflegenden steht nicht nur die Krankheit an sich, sondern auch das ganz persönliche Erleben und die Bewältigung von Krankheit im Alltag im Zentrum der Betrachtung. Die Pfle-genden-Patienten-Beziehung erweist sich dabei als wesentlicher „Kern der Pflege“. Dabei orientieren sich Pflegende immer weniger krankheits- und defizitorientiert, sondern personen- und ressourcenzen-triert. Die Pflegeprofession sorgt sich um die Lebensqualität des Pflegebedürftigen in seiner jeweils ganz persönlichen bio-grafischen Situation.

Dank Pflegewissenschaft Qualität verbessernFür unsere Arbeit im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier dient die Pflegewissenschaft nicht zum Selbst-zweck. Es geht um Fragestellungen, die für die Pflegepraxis und somit für die Menschen relevant sind. Die Forschungs-ergebnisse sollen auf diese zurückwir-

Christian Weiskopf neu im Landesvorstand des Ver bands der Krankenhausdirektoren DeutschlandsAm 23. September 2010 wurde Christian Weiskopf, kaufmännischer Direktor des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder Trier, in den Vorstand des Verbands der Krankenhausdirektoren Deutschlands, Landesgruppe Rheinland-Pfalz-Saarland, gewählt.

ken. Insbesondere die Überprüfung der Wirksamkeit von Pflegemaßnahmen und von Pflegekonzepten steht dabei im Mit-telpunkt. Die Ergebnisse dienen somit unmittelbar der Qualitätsverbesserung. Pflegeforschung und Pflegewissenschaft werden daher in Zukunft als zentrale Elemente zur Erbringung einer moder-nen und hochwertigen Pflegeleistung unverzichtbar sein. ■ Aloys Adler

Der Vorstand besteht aus insgesamt sieben Vor-standsmitgliedern, die alle drei Jahre von den Mit-gliedern der jeweiligen Landesgruppen gewählt werden. Der Verband der Krankenhausdirektoren Deutschlands wurde vor mehr als 100 Jahren in Dresden gegründet. Die Entwicklung von der Kran-kenanstalt zum Gesundheitszentrum impliziert Pro-bleme gesundheitspolitischer, organisatorischer und finanzieller Art, die zurzeit nur schwer koordinierbar und lösbar erscheinen. Daher kommt es umso mehr darauf an, einen Gesprächspartner zu haben, der bereit und in der Lage ist, die verantwortlichen Mitarbeiter in den Krankenhäusern kompetent zu beraten und der darüber hinaus auch die ge-sundheits- und krankenhauspolitischen Belange der deutschen Krankenhäuser in der Öffentlichkeit offensiv zu vertreten bereit ist. In dieser Funktion sieht sich der Verband der Krankenhausdirektoren Deutschlands e.V. ■ Anne Britten

Die Doktorarbeit ist auch als Buch erschienen: Markus Mai, „Das Sturzrisiko von Patienten im Krankenhaus“ (ISBN 978-3-86853-596-9) und kann über www.bk-trier.de/pflege abgerufen werden.

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Krankenhaus derBarmherzigen Brüder Trier

Neuer Hubschrauberlandeplatz am Kranken-haus der Barmherzigen Brüder Trier eingesegnetUnmittelbare Anbindung an notfallmedizinisches Zentrum ermöglicht schnellere Versorgung von Notfallpatienten

Der neue Bau wurde notwendig, da es aufgrund einer EU-Richtlinie neue Aufla-gen bei Landungen von Hubschraubern in Städten gibt. Die Vorgaben besagen, dass in dichten Bebauungsgebieten der An- und Abflug nicht mehr ebenerdig erfolgen darf. Daher war das Brüderkran-kenhaus vom Gesetzgeber aufgefordert, eine neue Hubschrauberlandeplattform zu errichten.

Per Aufzug direkt ins Zentrum für Notaufnahme„Der Standort der Hubschrauberlande-plattform in unmittelbarer Anbindung an das Zentrum für Notaufnahme gewähr-leistet den zeitlich wie räumlich kürzest möglichen Weg beim Zugang der Not-fallpatienten in die intensivmedizinische Betreuung des Krankenhauses“, erklärt Markus Leineweber, Hausoberer des Brü-derkrankenhauses. Nach der Landung des Hubschraubers auf der Plattform werden die Notfallpatienten direkt mit dem Aufzug ins Zentrum für Notaufnah-me gebracht. Der Aufzug befindet sich in unmittelbarer Nähe des Schockraums. Das Brüderkrankenhaus ist Krankenhaus der Schwerpunktversorgung und seit Mai 2006 als eines von fünf notfallmedizinischen Zentren in Rheinland-Pfalz im Einsatz, um Schwerstkranke und Schwerstverletzte in der Gesamtregion Trier ohne zeitliche

Verzögerung lebensrettend behandeln zu können. Andreas Latz, Geschäftsführer des Barmherzige Brüder Trier e.V., dankte dem Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesund-heit, Familie und Frauen und dem Land Rheinland-Pfalz, die diese Neubaumaßnah-men in der Notfallversorgung mit einem Zuschuss in Höhe von über drei Millionen Euro gefördert haben. Etwa eine Million Euro hat das Krankenhaus der Barmher-zigen Brüder Trier selbst beigesteuert. Ministerialrat Lothar Fleck gratulierte seitens des Ministeriums zur Fertigstellung der neuen Hubschrauberlandeplattform

und sprach seinen besonderen Dank für die Bereitschaft des Barmherzige Brüder Trier e.V. bzw. des Krankenhauses aus, die zusätzlichen Mittel bereitzustellen.

300 Tonnen Stahl Für den Bau der Hubschrauberlandeplatt-form wurden etwa 300 Tonnen Stahl und 1.000 Kubikmeter Beton benötigt. Neben bautechnischen Aspekten wurde bei der Planung der 32 Meter hohen Hubschrau-berlandeplattform auch besonderer Wert auf die architektonische Integration in das Gesamtgefüge gelegt. Die Plattform hat einen Durchmesser von 28 Metern bei einer Tragkraft von sechs Tonnen. Die Reif-, Schnee- und Eisfreihaltung der Plattform erfolgt unter geothermetischer Nutzung der Erdwärme. Bei der Bauaus-führung waren auch regionale Firmen beteiligt. ■ Anne Britten

Testlandung auf der neuen Hubschrauber-landeplattform Foto: Willy Speicher

Nach rund zehnmonatiger Bauzeit wurde am 25. Oktober 2010 der neue Hubschrauberlandeplatz am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier feierlich eingesegnet. Bis Mitte November finden noch eine Reihe von Test- und Schulungsflügen statt, bevor dann die Ret-tungshubschrauber nicht mehr wie bisher ebenerdig auf dem Ge-lände des Krankenhauses, sondern direkt auf der Plattform landen.

Das Direktorium des Brüderkrankenhauses, Vorstand und Geschäftsführung des Barmherzige Brüder Trier e.V., Lothar Fleck, Leitender Ministerialrat, sowie die an der Planung und Umsetzung beteiligten Architekten und Ingenieure auf der neuen Hubschrauberlandeplattform. Foto: Wolfgang Claus

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Trier

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Für die Zimmer des dritten Obergeschos-ses wurden in der dritten Oktoberwo-che 29 vorgefertigte Module installiert, die per Schwerlasttransport vom Her-steller aus Thüringen nach Trier beför-dert wurden. Mit einem sogenannten 500-Tonnen-Kran wurden die einzelnen Module dann auf die dafür vorgesehe-ne Stahlkonstruktion aufgesetzt. Insge-samt wurden in der Installationsphase 29 Module aufgebaut. Die Module sind zwischen 22 und 42 Tonnen schwer, bis zu 22 m lang, 4,5 m breit und 4 m hoch. Der Endausbau der Module als Betten-station erfolgt nach der Lieferung bis Januar 2011.

Versorgungsauftrag weiterhin erfüllen„Diese Baumaßnahmen zur Erweiterung der Bettenkapazitäten sind einerseits dringend erforderlich, um den Anstieg der Belegungstage zu kompensieren und damit den an das Krankenhaus gestellten Versorgungsauftrag auch weiterhin umfänglich zu erfüllen. An-dererseits wird eine Ausweichstation benötigt, um notwendige Renovierungs-arbeiten an verschiedenen Stationen im Krankenhaus durchzuführen“, er-klärt Markus Leineweber, Hausoberer und Vorsitzender des Direktoriums des Krankenhauses der Barmherzigen Brü-der Trier. Die Baumaßnahmen werden größtenteils durch Firmen aus der Region durchgeführt. Die Inbetriebnahme der neuen Bettenstationen im 3. Oberge-

schoss soll im Januar 2011 erfolgen. Der Ausbau des zweiten Obergeschosses ist in 2011 mit Fertigstellung Anfang 2012 geplant. Pro Geschoss entstehen durch diese Erweiterungsmaßnahmen jeweils 59 Patientenbetten. Die Kosten für die Gesamtbaumaßnahmen belaufen sich auf insgesamt rund 13 Millionen Euro.

OP-Erweiterung für 2011 geplantZum Abschluss der Installationsarbeiten dankte Hausoberer Markus Leinewe-ber allen beteiligten Mitarbeitern des Modullieferanten, der Kranfirma, dem Sicherheitspersonal, den Mitarbeitern der technischen Abteilung sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Krankenhauses, dem Architekten, der Bauleitung, dem Straßenverkehrsamt der Stadt Trier und der Polizei für die gute und kooperative Zusammenarbeit bei der Umsetzung dieses Bauprojekts. In den nächsten Jahren stehen darüber hinaus weitere Baumaßnahmen im Kran-kenhaus der Barmherzigen Brüder Trier an. Im Frühjahr 2011 soll mit der Erweiterung des Zentral-OP und der Küche begonnen werden. Die Sanierungs- und Modernisie-rungsmaßnahmen im bestehenden OP-Bereich werden dann voraussichtlich Ende 2012 beginnen. Die Fertigstellung soll im Jahr 2014 erfolgen. Des Weiteren ist ein Hybrid-OP geplant, in dem kombinierte kardiologische-herzchirurgische Eingrif-fe angiographiegestützt vorgenommen werden können. ■ Anne Britten

Erweiterung der Betten kapazitätenInstallation von 29 vorgefertigten Stations-Modulen erfolgreich umgesetzt

Im Mai 2010 haben die Baumaßnahmen für eine weitere Bettenstation über dem E-Gebäude (Zentrum für Notaufnahme) des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder Trier begonnen.

Abschlussfoto der an der Installation Beteiligten vor dem 500-Tonnen-Kran.

Beförderung eines Moduls auf die Stahlkons-truktion des E-Gebäudes.

Transport eines Moduls. Fotos: Willy Speicher

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Krankenhaus derBarmherzigen Brüder Trier

Erfolgreich auditiertAufbau eines Netzwerks zur Verbesserung der Versorgung schwerverletzter Patienten in der Region Trier/Eifel/Mosel

Am 29. April 2010 erfolgte die Auditierung der Abteilung für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier als überregionales Traumazentrum im Traumanetzwerk Trier/Eifel/Mosel der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU).

Die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirur-gie hat sich das Ziel gesetzt, jedem Schwer-verletzten in Deutschland rund um die Uhr die bestmögliche Versorgung unter standardisierten Qualitätsmaßstäben zu er-möglichen. Bei der Analyse der derzeitigen Versorgung Schwerverletzter wurden gro-ße regionale Unterschiede hinsichtlich der apparativen und personellen Ausstattung der an der Versorgung schwerverletzter Patienten beteiligten Kliniken festgestellt. Daher wurden klare Kriterien definiert, um die Rolle der unterschiedlichen an der Versorgung schwerverletzter Patienten beteiligten Klinken zu definieren. Diese wurden im Weißbuch der DGU im Jahr 2007 für alle beteiligten Klinken klar be-schrieben und einer breiten Öffentlichkeit, inklusive der Kostenträger und der politi-schen Entscheidungsträger, publiziert. Ziel des Projekts war es, die flächendeckende Versorgung schwerverletzter Patienten durch klar definierte Zuständigkeiten und Verlegungskriterien für alle beteiligten Kliniken zu optimieren.

Jahrelange ErfahrungDie Abteilung für Unfall- und Wiederher-stellungschirurgie am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier beschäftigt sich seit Jahren mit der umfassenden Be-handlung von Patienten mit Verletzungen jeglichen Schweregrades. Durch die Vor-haltung sämtlicher, neben der Unfallchir-urgie an der Behandlung Schwerverletzter erforderlicher Abteilungen (Neurochir-urgie, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Gefäßchirurgie, Thorax- und Herzchir-urgie, Anästhesie) ist die Abteilung für die Versorgung Schwerverletzter in der Region besonders ausgewiesen und prä-feriert. Im Zentrum für Notaufnahme des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder Trier werden jährlich etwa 27.000 Pati-

enten behandelt. Darunter fallen etwa 150 schwerstverletzte Patienten.

Fünf Traumanetzwerke für Rheinland-PfalzDie Initiative Traumanetzwerk der DGU gliedert die regionale Versorgung Schwer-verletzter anhand der apparativen, logis-tischen und personellen Ausstattung der teilnehmenden Klinken. Für Rheinland-Pfalz ist die Errichtung von fünf Trauma-netzwerken geplant, wobei diese sich jeweils um die fünf unfallchirurgischen Maximalversorger (Universitätsklinikum Mainz, Berufsgenossenschaftliche Unfall-klinik Ludwigshafen, Westpfalz-Klinikum Kaiserslautern, Kliniken der Stadt Koblenz, Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier) gruppieren sollen. Innerhalb des Einzugsgebiets der traumatologischen Ma-ximalversorger sollen sich Netzwerke aus den Regionen bilden. Die teilnehmenden Kliniken werden künftig – entsprechend ihrer apparativen und personellen Aus-stattung – den Status als überregionales, regionales oder lokales Traumazentrum erhalten. Hierfür sind von der DGU klare Kriterien im Weißbuch der Schwerver-letztenversorgung publiziert worden, um die Kliniken den entsprechenden Versorgungskategorien zuordnen zu können. Diese orientieren sich zum einen an der Anzahl und Qualifikation der zur Schwerverletztenbehandlung verfügbaren Ärzte, Fachdisziplinen und Pflegekräfte, zum anderen der apparativen Ausstat-tung und Logistik in Kooperation mit den Rettungsdiensten in der Region.

Trierer Krankenhaus bietet optimale Voraussetzungen Das Krankenhaus der Barmherzigen Brü-der Trier ist Krankenhaus der Schwer-punktversorgung und eines von fünf

notfallmedizinischen Zentren in Rhein-land-Pfalz. In den Fachabteilungen Un-fall- und Wiederherstellungschirurgie, Allgemeinchirurgie, Gefäßchirurgie, Vis-zeralchirurgie, Neurochirurgie, Herz- und Thoraxchirurgie, Anästhesie- und Inten-sivmedizin sowie dem Zentrum für Radio-logie, Sonographie und Nuklearmedizin werden sämtliche optimale Voraussetzun-gen für die Versorgung schwerverletz-ter Patienten der Region vorgehalten. Im Schockraum der Klinik befindet sich ein Hochleistungscomputertomograph. Im Blutdepot der Klinik sind über 250 Blutkonserven und Gerinnungsprodukte ständig verfügbar. Dieses hat die mit der Zertifizierung beauftragte Gesellschaft DIOcert entsprechend gewertet und nach der Auditierung im April 2010, der Ab-teilung für Unfall- und Wiederherstel-lungschirurgie den Status des überregi-onalen Traumazentrums zugewiesen. In der Auditierung wurden insbesondere die standardisierten Behandlungsabläufe und strukturierten Handlungsanweisungen zur Versorgung der Schwerverletzten durch alle daran beteiligten Abteilun-gen analysiert und bewertet. Hier fiel insbesondere die Ausbildung sämtlicher unfallchirurgischer Mitarbeiter gemäß der ATLS-Leitlinien (Advanced Trauma Life Support, international standardisierte Handlungsanweisungen bei Schwerver-letzten) positiv auf. Ferner wurde die in-terdisziplinäre Zusammenarbeit der an der

Christian Weiskopf und Markus Leineweber gratulieren Dr. med. Andreas Junge und dem an der Auditierung beteiligten Team.

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Trier

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Behandlung Schwerverletzter beteiligten Abteilungen positiv aufgenommen.

Zwölf Kliniken aus der Region beteiligtDie Abteilung für Unfall- und Wieder-herstellungschirurgie des Brüderkranken-hauses Trier ist 24 Stunden am Tag, an 365 Tagen im Jahr für die Behandlung schwerverletzter Patienten kompetent ausgerichtet. Mit insgesamt sechs Ärz-ten für Chirurgie/Unfallchirurgie sowie sieben in Ausbildung befindlichen wei-teren Ärzten ist somit die kompetente Behandlung von Patienten jeglichen Verletzungsgrades gewährleistet. Im Traumanetzwerk der DGU Trier/Eifel/Mosel sind, neben dem Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier, etwa zwölf weitere Kliniken aus der Region beteiligt. ■ Dr. med. Andreas Junge

Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier bietet Herzkatheteruntersuchungen jetzt auch im Landkreis Bernkastel-Wittlich anNeues hochmodernes Linksherzkatheter-Labor

Am 5. Juli 2010 ist ein hochmodernes Linksherz-Katheterlabor im Verbundkrankenhaus Bernkastel-Wittlich am Standort St. Elisabeth Krankenhaus in Wittlich erfolgreich in Betrieb gegan-gen. Die invasive Diagnostik und Therapie bei Patienten mit Herzerkrankungen wird nun wohnortnah durch ein speziell qualifiziertes Team aus Ärzten und Pflegekräften der Kardio-logie des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder Trier unter Leitung von Chefarzt Dr. Karl Eugen Hauptmann durchgeführt. Als Leitende Ärztin für die Diagnostik und Therapie im Links-herz-Katheterlabor verantwortlich ist Dr. med. Brigitta Gestrich von der Kardiologie des Brüderkrankenhauses. Die stationäre Betreuung der Patienten erfolgt durch das medizinische und pflegerische Team der Abteilung für Innere Medizin des Ver-bundkrankenhauses. Die Experten der Kardiologie des Trierer Krankenhauses arbeiten Hand in Hand mit dem Wittlicher Team um den leitenden Kardiologen Dr. Richard Egger.

Jede Minute zähltDiagnostik und Therapie von Herzerkrankungen sind ohne die Möglichkeiten eines Herzkatheterlabors heute kaum mehr vor-stellbar. Besonders in Notfällen, wie zum Beispiel beim akuten

Durch eine Kooperation zwischen der Kardiologie des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder Trier und der Abteilung für Innere Medizin des Verbundkrankenhauses Bernkastel-Wittlich soll die kardiolo-gische Versorgung im Landkreis verbessert werden.

Herzinfarkt, ist die schnelle Versorgung der betroffenen Patienten von enormer Bedeutung, da jede Minute für die Erhaltung des Herzmuskelgewebes zählt. Die Untersuchungen in einem Herzka-theterlabor dienen vorwiegend zur Feststellung, ob Eingriffe am Herzen notwendig sind, wie beispielsweise Gefäßaufweitungen, Bypass- oder Herzklappenoperationen. Das neue Labor ermög-licht nun neben den geplanten Katheteruntersuchungen auch eine Notfallversorgung von Herzinfarktpatienten im Landkreis Bernkastel-Wittlich. ■ Anne Britten

Foto: Sabine Zimmer

Christian Weiskopf und Markus Leineweber gratulieren Dr. med. Andreas Junge und dem an der Auditierung beteiligten Team.

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Krankenhaus derBarmherzigen Brüder Trier

Stroke Unit erhält Auszeichnung der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft und der Stiftung Deutsche Schlaganfall-HilfeQualitätsmanagementsystem für eine überregionale Schlaganfalleinheit mit zehn Monitoring-Betten etabliert

Am 30. September 2010 überreichte die LGA Intercert Zertifizierungsgesellschaft mbH der Stroke Unit am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier die Zertifikatsurkunde für das erfolgreich bestandene Audit. Durch das Qualitätsaudit wird von neutraler Seite bestätigt, dass die Stroke Unit der Abteilung für Neurologie und Neurophysiologie am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier nach dem Qua-litätsstandard der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) und der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe ein Qualitätsmanagement-System für eine überregionale Stroke Unit mit zehn Monitoring-Betten eingeführt hat und eine leitliniengerechte Schlaganfall-Behandlung durchführt.

Der Schlaganfall ist eine der häufigsten immobilisierenden Erkrankungen und durch den Anstieg des Bevölkerungsalters heute neben Herzinfarkt und Krebs die häufigste Todesursache in Deutschland. Knapp 500 Patienten erleiden täglich in Deutschland einen Schlaganfall, über eine Million Menschen müssen mit den Folgen eines Schlaganfalls leben. Bis 2025 rechnet man allein in Deutschland mit direkten und indirekten Behandlungskosten von über 100 Milliarden Euro. Auf der ande-ren Seite ist der Schlaganfall heutzutage keine unbeeinflussbare Erkrankung mehr. Die Entwicklung neuer Medikamente, neuer radiologischer Techniken und die Verbesserung der Versorgungsstruktur sind wesentliche Bestandteile in der Ver-

sorgung der Patienten. Die Stroke Unit ist dabei seit der Errichtung der ersten Stroke Unit 1995 in Essen der wichtigste Bestandteil in der Versorgung der Pati-enten mit permanenten Schlaganfällen, aber auch bei kurzfristigen, reversiblen Durchblutungsstörungen. Allein die Stro-ke-Unit-Behandlung schafft es, signifikant mehr Menschen als früher zu einem un-abhängigen Leben mit keiner oder nur geringer Behinderung zu verhelfen.

Qualität fördern190 Kliniken in Deutschland verfügen mittlerweile über eine Schlaganfall-Spe-zialstation, eine sogenannte Stroke Unit. Schlaganfall-Spezialstationen ermöglichen eine optimale Therapie für Menschen, die

einen Schlaganfall erlitten haben. Denn Qualität und Zeitpunkt der Erstbehand-lung eines Schlaganfalls sind entscheidend für das weitere Schicksal eines Betroffe-nen. In Deutschland ist die Bezeichnung „Stroke Unit“ oder auch „Schlaganfall-Station“ gesetzlich nicht geschützt. Eine leitliniengerechte Schlaganfall-Behand-lung ist also nicht automatisch garantiert. Die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft hat daher gemeinsam mit der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe ein Zertifizie-rungsverfahren für Schlaganfall-Stationen entwickelt, in dem Strukturqualitätskri-terien wie z. B. 24-Stunden-Anwesenheit eines Neurologen, kontinuierliche Über-wachung (Monitoring) von Herzrhythmus, Temperatur, Blutdruck und Sauerstoff, 24-Stunden-Computertomografie etc. und auch Prozessqualitätskriterien wie z. B. leitliniengerechte Diagnostik- und Behandlungsstandards systematisch ge-prüft werden. Ziel ist es, die Qualität von Schlaganfall-Stationen zu fördern und in einem unabhängigen Zertifizierungs-verfahren nachzuweisen und transparent nach außen darzulegen.

900 Schlaganfallpatienten in 2009Die Stroke Unit im Brüderkrankenhaus wurde 1994 zunächst mit vier Betten eingerichtet und in den Folgejahren sukzessive erweitert. Mittlerweile stehen dort zehn zertifizierte Monitoring-Betten zur Verfügung. Im Jahr 2009 wurden an-nähernd 900 Schlaganfall-Patienten auf der Stroke Unit versorgt, was knapp 80 Prozent aller Schlaganfallpatienten im

Feierliche Übergabe des Zertifikats der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft und der Stiftung Deut-sche Schlaganfall-Hilfe an das verantwortliche Team der Stroke Unit im Brüderkrankenhaus (v.l.n.r. Beate Philippi, pflegerische Gesamtleitung Neurologie, Professor Dr. Matthias Maschke, Chefarzt der Neurologie, Martin Ossenbrink, Leitender Auditor LGA Intercert GmbH, Dr. Kerstin Schröder, Oberärztliche Leitung Stroke Unit und Heike Weier, Stationsleitung Stroke Unit) Foto: Wolfgang Claus

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Trier

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30 Jahre VerbundenheitExamenstreffen des Krankenpflegekurses 1977-1980

Im Frühjahr 2010 jährte sich zum 30. Mal der Tag, an dem 32 Absolventinnen und Absolven-ten der Krankenpflegeschule des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder Trier nach dreijähriger Ausbildung das Examen zum Krankenpfleger erfolgreich ablegten. 23 von ihnen trafen sich zum Examensjubiläum am ersten Oktoberwochenende im Brüderkrankenhaus in Trier. Unter ihnen auch Bruder Alfons Maria Michels, heute Sprecher der Geschäftsführung der BBT-Gruppe.

Von den 23 Teilnehmern des Examenstreffens arbeiten heute noch 13 in der Krankenpflege, fünf im sozialen Bereich und einer in der Medizintechnik. Zwei Examenskandidaten, die im Anschluss an die Krankenpflegeausbildung noch ein Medizin-studium absolvierten, sind als Ärzte im Brüderkrankenhaus tätig. Ein weiterer Absolvent wechselte von der Krankenpflege zur Musik und lebt heute in Portugal.

Fast 100 Jahre TraditionDie Schule für Gesundheits- und Krankenpflege am Brüder-krankenhaus blickt auf eine fast hundertjährige Tradition zurück. Sie erhielt 1919 ihre staatliche Anerkennung. Heute werden in der dreijährigen Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger insgesamt 150 Ausbildungsplätze vorgehalten, die sich auf sechs Kurse verteilen. Seit dem Sommersemester 2008 bietet die Gesundheits- und Krankenpflegeschule, wie auch die zum Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier gehörende Physiotherapieschule, die Möglichkeit eines be-rufsbegleitenden Bachelorstudiums in Kooperation mit der Katholischen Fachhochschule Mainz an. Neben der Möglich-keit, parallel zur Ausbildung zu studieren, sind alle Schüler mit Abschluss des staatlich anerkannten Examens in der Ge-sundheits- und Krankenpflege berechtigt, in Rheinland-Pfalz an einer Fachhochschule zu studieren. Sie erwerben nach bestandener dreijähriger Ausbildung eine an Rheinland-Pfalz gebundene Fachhochschulreife. ■ Anne Britten

Feierten Jubiläum: Ehemalige Krankenpflegeschüler des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder Trier. Foto: Anne Britten

Kreis Trier-Saarburg und der Stadt Trier ausmacht. Darüber hinaus werden Patienten aus den regionalen Stroke Units wie Wittlich, Bitburg oder Daun bei speziellen Fragestellungen und sehr jungem Alter übernommen. „Die jüngste Patientin in den letzten zwei Jahren war dabei 16 Jahre alt, was auch deutlich macht, dass Schlaganfall keine Erkrankung nur des alten Menschen ist“, erklärt Professor Matthias Maschke, Chefarzt der Abteilung Neurologie, Neurophysiologie und neurologische Frührehabilitation mit Schlaganfalleinheit in seiner Rede anlässlich der Zertifikatsübergabe. „Auf unserer Stroke Unit ist ein ärztlicher Schichtdienst so strukturiert, dass über 24 Stunden immer ein in der Behandlung von Schlagan-fällen ausgebildeter Neurologe vor Ort zur Verfügung steht. Darüber hinaus sind mit einem Pflegeschlüssel von zwei Pati-enten auf eine Schwester pflegerische Mitarbeiter tätig, die ebenfalls eine spezielle Ausbildung für die Versorgung von Schlaganfallpatienten aufweisen.“

Rehabilitation beginnt vor OrtNeben den speziellen fachlichen Mitarbeitern ist der Beginn der Rehabilitation schon auf der Stroke Unit eines der wichtigsten Merkmale dieser Einrichtung. „Die Patienten bekommen direkt am Tag nach der Aufnahme bereits Krankengymnastik sowie Ergotherapie und Logopädie. Jeder der Patienten erhält neben Computertomographie oder MRT eine Ultraschalluntersuchung der hirnversorgenden Gefäße und eine Echokardiographie des Herzens durch die Kardiologen des Brüderkrankenhauses. Der krankenhauseigene Sozialdienst kümmert sich um Anträge für Reha oder die Sicherstellung der häuslichen Versorgung. Im Minimum sind sieben unterschiedliche Berufsgruppen und vier medizinische Fachdisziplinen an der Versorgung eines einzelnen Patienten beteiligt“, erläutert Professor Maschke die Arbeitswei-se der Stroke Unit im Brüderkrankenhaus. Martin Ossenbrink, leitender Auditor der LGA Intercert hob in seiner Ansprache an die verantwortlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stroke Unit anlässlich der Zertifikatsübergabe besonders die hohe Kompetenz in der Expertise, die gute Kommunikations-struktur sowohl intern als auch abteilungsübergreifend und eine sehr gute Teambildung hervor. ■ Anne Britten

Das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier ist Mitglied des Schlag-anfallverbundes Trier-Saarburg. Dieser möchte durch öffentliche Aktionen – wie hier beim Aktionstag am 9. Oktober in der Trierer Innenstadt – auf das Thema Schlaganfall aufmerksam machen. Staatsministerin Malu Drey-er ist die Schirmherrin der Kampagne und besuchte den gemeinsamen Aktionstag des Schlaganfallverbundes Trier Saarburg, der Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz (LZG) und des forschenden Pharmaunternehmens Boehringer Ingelheim. Foto: Katja Bernardy

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Krankenhaus derBarmherzigen Brüder Trier

Redaktion Seniorenzentrum der Barmherzigen Brüder Trier:

Anne Britten (verantwortlich)

Kontakt: Seniorenzentrum der Barmherzigen Brüder Trier, Nordallee 1, 54292 Trier, www.bk-trier.de, Telefon: 0651/208-2105, Fax: 0651/208-1176, E-Mail: [email protected]

Wallfahrt des Seniorenzentrums zum Seligen Peter FriedhofenAm Freitag, den 15. Oktober 2010, fand die jährliche Wallfahrt des Senioren zentrums der Barmherzigen Brüder Trier zur Ruhestätte des Seligen Bruder Peter Friedhofen statt.

Bei trockenem Herbstwetter machten sich die Bewohner des Seniorenzentrums am frühen Nachmittag auf den Weg zur Maria-Hilf-Kapelle auf dem Gelände des Brüderkrankenhauses. Begleitet wurden sie von zahlreichen ehrenamtlichen Hel-fern, darunter auch 18 Schülerinnen und Schüler der Physiotherapieschule des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder Trier, die in diesem Jahr ihre Aus-bildung begonnen haben. Erste Station der Wallfahrt war die Klosterkirche im Brüderkrankenhaus. Dort fand eine Andacht statt. Danach ging es weiter zur Maria-Hilf-Kapelle, hier wurde ein Gottesdienst gefeiert. Im Anschluss daran fand der Tag bei Kaffee und Kuchen im Albertus-Magnus-Saal des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder Trier seinen Ausklang. ■ Eva Hommes

Andacht in der Klosterkirche des Brüderkrankenhauses Fotos: Christel Dörmer Kaffee und Kuchen im Albertus-Magnus-Saal des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder Trier

Auf dem Weg zur Maria-Hilf-Kapelle

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Zentrale derBBT-Gruppe

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Vorgestellt

Trackliste:

01 - My California02 - Life Is Calling03 - Happiness … any day now04 - Love Is The Hardest05 - Bad Love Is Good Enough06 - Drive07 - Sister Heroine [feat. Slash]08 - Take It Easy On Me09 - Like You [and everyone else]10 - Everybody Is Sober11 - Weight Of The World12 - Oh Me Oh My [Bonus Track]

Auf und Ab eines LebensBeth Hart – My California

Mit das Beste und Eindruckvollste, was es zurzeit auf dem Singer-/Songwriter-Markt im Bereich Bluesrock gibt, ist Beth Hart. Mit ihrem sechsten Album stellt sie das nachhaltig unter Beweis. In „My Califor-nia“ verarbeitet sie schonungslos ihre von Aufs und Abs geprägte Lebensgeschichte. Das beginnt im Titelsong mit der Liebes-erklärung der 38-jährigen Kalifornierin für ihr Heimatland, geht über die Ver-arbeitung des Todes ihrer heroinabhän-gigen Schwester („Sister Heroine“) und ihres eigenen Loslösens von Alkohol und Drogen („Everybody Is Sober“) bis zum aktuellen, cleanen Status („Happiness … any day now“).

Das Ganze präsentiert sie mit dem ganzen Spektrum ihrer markanten Stim-me von kraftvoll anklagend bis emoti-onal zutiefst berührt und macht es so authentisch und glaubhaft. Eigentlich logisch, wenn man weiß, dass sie Etta James und Nina Simone bewundert und

häufig mit Melissa Etheridge und Janis Joplin verglichen wird: Letztere stellte sie in den 90er-Jahren im Musical „Love, Janis“ dar.

Bereits mit vier saß Beth Hart am Kla-vier, studierte Cello und Gesang, brach das Studium ab, um sich der eigenen Musik zu widmen und gewann zu Beginn der 90er-Jahre einen Nachwuchswettbe-werb, der zu ersten Erfolgen, aber auch zum Absturz in die Abhängigkeit führte. Auf der Bühne und im Studio spielt sie vorrangig Klavier und Keyboards, aber auch Gitarre und Percussions. Weitere Mitglieder der Beth Hart Band sind Todd Wolf (Drums), Jon Nichols (Guitar) und Tom Lilly (Bass), bei „Sister Heroine“ hilft Guns n’ Roses-Ikone Slash aus. Gegen-über ihren früheren Alben, auf denen sie eine Vielzahl von stilistischen Varianten präsentierte, ist „My California“ eine in sich geschlossene Scheibe. Für mich ein „Must have“! ■ Otmar Lohner, Saffig

„Kein Mensch ist perfekt!“Jahreskampagne 2011 des Deutschen Caritasverbands

Die vom Deutschen Caritasverband im Jahr 2009 ins Leben gerufene Teilhabeinitiative stellt im kommenden Jahr ganz den Menschen mit Behin-derung in den Mittelpunkt.

Nach der Kampagne für Menschen am Rande (2009) und der aktuellen Fokussierung auf ältere Menschen geht es ab Januar 2011 darum, Menschen mit Behinderung als Persönlichkeiten zu zeigen und nicht ausschließlich auf ihre Behinderung zu reflektieren. Mit verschiedenen Aktionen und Plakaten soll die Öffentlichkeit für die Themen Inklusion und Teilhabe sen-sibilisiert werden. Sie sollen ein Bewusstsein entwickeln und lernen, Menschen mit Behinderungen als Menschen anzuneh-men. Denn: Kein Mensch ist perfekt! ■

www.kein-mensch-ist-perfekt.de

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BIOSYSTelefon: 0 68 31 · 8 09 12 · [email protected]

● medizin-technische Planung● Software - Entwicklung● Sonographie - Service

GE HealthcarePartner von:

Barmherzige Brüder Trier e.V. · Kardinal-Krementz-Str.1-5 · 56073 Koblenz · G 25203

1) Maria-Hilf-Kapelle, Trier2) Park der Barmherzigen Brüder

Rilchingen3) Weg zur Maria-Hilf-Kapelle in Trier4) Krankenhaus der Barmherzigen

Brüder Montabaur5) Barmherzige Brüder Saffig6) Barmherzige Brüder Saffig7) Maria-Hilf-Kapelle, Trier8) Brüderkrankenhaus St. Josef

Paderborn

9) Barmherzige Brüder Schönfelder-hof

10) Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier

Zudem hatte sie das nötige Losglück und kann bald eine Replik der Peter-Fried-hofen-Ikone ihr Eigen nennen. Herzlichen Glückwunsch! Den zweiten Preis – eine Überraschungstasche mit verschiedenen Artikeln rund um das Peter Friedhofen Jahr – gewinnt Änni Courta, ebenfalls

aus Zemmer. Dem Gewinner des aktuel-len Preisrätsels winkt ein CarTrek 1200 Navigationsgerät. Um mitzumachen sen-den Sie einfach das richtige Lösungswort per Postkarte, Fax oder E-Mail bis zum 17. Januar 2011 an die Redaktion. Bitte vergessen Sie nicht, Ihre Postadresse und Telefonnummer anzugeben. Bei mehr als einer richtigen Einsendung entscheidet das Los.

Viel Glück!

FORUM-RedaktionPostfach 30 03 2356027 Koblenz

Fax: 0261/496-6470E-Mail: [email protected]

Lösungswort:

Kurzform für

Michael

Heilige Schrift

nichts-würdiger Mensch

LarveAbstufung DistanzTragtier UnglückSumme

Vorname Abk. Kilogramm

göttliches Gesetztemporär Vorsilbe:

DoppeltTreibstoff-transporter

ohne Entgelt beiliegend

8

Meeres - ufer

Grazie

Verbün- deter

Faser-pflanze

Abschnitt

Papageikantig

Hunde-krankheit

Haupt-stadt von Südkorea

unverletzt

Gerät zum Aus-

schenkenrein lauter

Ausruf

1Ausruf Schmerzen

Tapferkeit Abk. Nachschrift

Sitz der gr. Götter

Grund-richtung Schulfach

Erde

6

Baustoff Beute

Fördern

5Glanz

Furcht Raubkatze

Vorfahr zurück- legen

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

Wasser-bewegung

Körperteil

im Stillen

3

Lied- vortrag

wirklich

engl. Fürwort

9türk. Titel

10

franz. Freund

4

RätselMarita Lutterbeck aus Zemmer wusste alle richtigen Antworten auf unser großes Jubiläumsrätsel: