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Das Magazin für Freunde und Förderer Ausgabe 2014

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Das Magazin für Freunde und FördererAusgabe 2014

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Kurz und gut

Bühne frei! Theaterprojekte am Förderzentrum Bärenschanze und der Ludwig-Uhland-Mittelschule in Nürnberg

Der Nürnberger KulturRucksack

MUBIKIN – Idee und Ziele

Dürer & Klexi oder die bunte Welt der (Farb-)Töne

1. Fachtag „Musikalische Bildung“

Stiftung Persönlichkeit – Ideen, Ziele, Vision

Daten und Fakten

Zusammenarbeit mit der Stiftung – wie funktioniert das?

Die Bouhon Stiftung – ein Kooperationspartner

Impressionen aus Projekten

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Das Magazin für Freunde und Förderer der Stiftung Persönlichkeit Ausgabe 2014

Herausgeber:

Stiftung Persönlichkeit Flachsröststraße 53 90475 Nürnberg

[email protected] www.stiftung-persoenlichkeit.de Telefon 0172 86 43 200

Stiftung Persönlichkeit Öffentliche Stiftung des bürgerl. Rechts

Vorstand:

Helmut Gierse, Dipl.Ing.

Gerlinde Gierse, Dipl. Soz. Päd. (FH)

Cora Gierse, Gymnasiallehrerin und Rettungssanitäterin

Bankverbindung:

Deutsche Bank Nürnberg

IBAN: DE38 7607 0012 0075 5991 00

BIC: DEUTDEMM760

Verantwortlich für den Inhalt: Helmut Gierse, Stiftung Persönlichkeit

Redaktion und Texte: Mark Derbacher, M.Derbacher Strategic Communications

Konzeption: Peter Miodek – Marketingkommunikation

Kreation: Christoph Damm, mückadamm advertising

Druck: Onlineprinters GmbH, Neustadt a. d. Aisch

Fotos: Peter Miodek Seite 11 links unten: KulturRucksack Seite 20 + 28: Stiftung Persönlichkeit

Copyright: Stiftung Persönlichkeit 2014

ImpressumInhalt

Im F

okus

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Liebe Freunde und Förderer,Willkommen zur ersten Ausgabe des jährlichen Magazins der Stiftung Persönlichkeit. Im siebten Jahr unseres Bestehens möchten wir Sie in der gewohnten Transparenz, aber auf etwas andere Art als bisher über unsere Aktivitäten informieren.

Mit diesem Magazin wollen wir ein wenig von der Faszination mit Ihnen teilen, die wir im Rahmen von Projekten der ästhetischen Bildung von Kindern täglich erleben dürfen. Und wir möchten Ihnen zeigen, was mit gebündelten Kräften erreichbar ist. Dabei geht es uns nicht nur um den finanziellen Aspekt, sondern auch um die fruchtbare Zusammenarbeit mit vielen Verantwortlichen vor Ort, ohne deren Engagement Vieles nicht möglich oder nur halb so wirksam wäre.

Die Themen Theater, Tanz, Kunst und Musik enthält der Nürnberg KulturRucksack (S. 10/11), die Praxis eines Theaterprojekts können Sie in unserer ersten Reportage verfolgen (S.6-9). Dem Programm MUBIKIN, das wir mit vier Partnern betreiben und mit Nachdruck ausbauen, haben wir den diesjährigen Schwerpunkt gewidmet (S.12-19).

Allen, die uns bereits finanziell, mit ihrer Arbeitskraft und mit Zeit unterstützen, gilt unser aufrichtiger Dank. Machen Sie bitte mindestens weiter so mit!

Allen, die noch überlegen, sich zu engagieren, können wir aus eigener Erfahrung sagen: Diese Investition ist mehr als lohnend, eine bessere Rendite als die vielen strahlenden Kinderaugen gibt es nicht. Machen Sie mit! Viel Vergnügen mit der Lektüre, herzlichst,

Gerlinde Gierse Helmut Gierse Cora Gierse

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Kurz und gut

MUBIKIN wächst rasant

Im kommenden vierten Jahr seines Bestehens wird das Programm MUBIKIN (Musikalische Bildung für Kinder und Jugendliche in Nürnberg) einen deutlichen Wachstumssprung machen. Es wird gegenüber dem laufenden Jahr mit 1.600 teilnehmenden Kindern um rund die Hälfte zunehmen.

MUBIKIN wird bis heute für die letzten beiden Kindergartenjahre und die ersten beiden Grundschuljahre angeboten. Mit Beginn des nächsten Schuljahres wächst das Programm mit den Kindern in die dritte Klassenstufe. Das Konzept dafür wurde von den fünf Kooperationspartnern gemeinsam erarbeitet.

Auch geographisch dehnt sich MUBIKIN weiter aus: Sind im laufenden Schuljahr 2013/2014 noch fünf Schulsprengel mit 21 Kindertagesstätten im Programm, werden es im Schuljahr 2014/2015 acht Nürnberger Sprengel mit über 30 Kitas sein. Weiteres Wachstum ist damit programmiert, auch beim Bedarf für ausgebildete MusikpädagogInnen.

Überregionales Medieninteresse

Der erste Nürnberger Fachtag zur musikalischen Bildung von Kindern und Jugendlichen am 13. November 2013 (s. S. 18/19) war nicht nur mit bundesweit hervorragenden Experten auf dem Podium ausgezeichnet besetzt. Auch das Medieninteresse ging deutlich über Nürnberg hinaus.

Die Nürnberger Regionalzeitungen hatten mit ihrer Vorbericht-erstattung zum guten Besuch der Veranstaltung im Historischen Rathaussaal beigetragen. Der Bayerische Rundfunk berichtete sowohl in regionalen Nachrichtensendungen als auch auf BR Klassik. Anlässlich des Fachtags berichtete auch die kulturpolitische und musikalische Fachpresse ausführlich über den Stellenwert der mu-sikalischen Bildung und die erfolgreiche Umsetzung mit MUBIKIN. Dabei waren die „Kulturpolitischen Mitteilungen“ der Kulturpoliti-schen Gesellschaft, das Onlineportal „Kultur bildet“ des Deutschen Kulturrats, sowie die Fachzeitschriften „nmz“ (Neue Musikzeitung) und „üben&musizieren“. Letztere würdigte den Fachtag sogar auf der Titelseite der ersten Ausgabe 2014.

Aufgrund der großen Referenten-, Besucher- und Medienresonanz soll der Fachtag im Jahr 2015 wiederholt werden.

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Kurz und gut

Helmut Gierse im Beirat von klasse.im.puls

Seit Februar 2013 ist Stiftungsvorstand Helmut Gierse Mitglied des Beirats von klasse.im.puls. Dieses Programm stellt das aktive Musikmachen in den Mittelpunkt des Musikunterrichts in Mittel- und Realschulen. Betrieben wird es in enger Kooperation der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und des Bayerischen Staatsministeriums für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst.

Im regulären Musikunterricht erlernen die Schülerinnen und Schüler ein Instrument und spielen von Anfang an in einem Orchester, einer Big- oder Rockband, musizieren an Percussion-, Zupf- oder Streichinstrumenten oder sie singen im Chor. Sie erleben damit ihre Klasse im gemeinsamen Puls musizierend und erfahren, wie wichtig das Individuum für die gemeinschaftlich angestrebte Harmonie ist.

Damit ist klasse.im.puls eine hervorragende Ergänzung zu bzw. chronologische Fortsetzung von MUBIKIN für Kindergarten und Grundschule. „Vom Austausch zwischen MUBIKIN und klasse.im.puls verspreche ich mir die bestmögliche Abstimmung zum Wohl der Kinder, die beide Programme durchlaufen dürfen“, so Gierse.

Stifterverbund MUBIKIN hat neun Mitglieder

Stiftungen, die ein gemeinsames Ziel verfolgen, sind immer noch eher die Ausnahme in Deutschland. Um so bemerkenswerter ist, dass sich zur Unterstützung von MUBIKIN, dem Programm für musikalische Bildung von Kindern und Jugendlichen in Nürnberg, mittlerweile neun wohltätige Organisationen zum Stifterverbund MUBIKIN zusammengetan haben. Das zeigt auch die Tatsache, dass dieser Verbund schon Gegenstand einer Forschungsarbeit zum Thema Stiftungskooperationen geworden ist.

Neben den MUBIKIN-Initiatoren Bouhon Stiftung und Stiftung Persönlichkeit gehören zum Verbund die Brochier-Stiftung, die Heilig-Geist-Spital-Stiftung, die Hermann Gutmann Stiftung, die Sigmund-Schuckert-Stiftung, die Unicredit HypoVereinsbank Stiftungsverwaltung, die WBG 2000 Stiftung und die Zukunfts-stiftung der Sparkasse Nürnberg. Die Mitglieder treffen sich jährlich, um sich zu Stand und Ausblick des Programms auszutauschen.

In der Projektphase im Schuljahr 2011/2012 hatte sich sehr schnell gezeigt, dass MUBIKIN die beabsichtigte Wirkung mindestens erreicht. Deshalb wurde eine erste Ausweitung schon für das Folgejahr ins Auge gefasst. Um mehr Sicherheit bei der finanziellen Ausstattung des Programms zu erreichen, wurde die Idee des Stifterverbunds MUBIKIN geboren. Unter dem Dach der Stifter-initiative Nürnberg fand im Juni 2012 das Gründungstreffen statt.

Der Stifterverbund MUBIKIN

Bouhon Stiftung

Brochier-Stiftung

Heilig-Geist-Spital-Stiftung

Hermann Gutmann Stiftung

Sigmund-Schuckert-Stiftung

Stiftung Persönlichkeit

Unicredit HypoVereinsbank Stiftungsverwaltung

WBG 2000 Stiftung

Zukunftsstiftung der Sparkasse Nürnberg

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Bühne frei! Theaterprojekte am Förderzentrum An der Bärenschanze und der Ludwig-Uhland-Mittelschule in Nürnberg

Du gehst in den Wald…“. Fünfzehn Kinder und eine Lehrerin liegen mit geschlossenen Augen auf dem Boden des Probenraums, zwischen ihnen geht eine junge Frau

herum, schickt sie mit ihrer Stimme ins Reich der Vorstellungs-kraft. „… riechst die würzige Luft, spürst den weichen Boden…“. Immer weiter holt sie die 16 Menschen aus dem Alltag, lässt sie schließlich auf einer imaginären Lichtung zusammen kommen, wo sie sich in einem Zeltlager aufhalten sollen.

Katharina Baur leitet im dritten Schuljahr ein Theaterprojekt im Nürnberger Förderzentrum An der Bärenschanze. Sie arbeitet als Dozentin für Angewandte Theaterwissenschaften an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und als freischaffende Dramaturgin und Theaterpädagogin. Als letztere arbeitet sie bevorzugt mit „Menschen, die eher am Rand der Gesellschaft stehen“. Sie will ihnen „für eine gewisse Zeit die Möglichkeit geben, sich zu zeigen, ihre eigene Kreativität und den Respekt des Zuschauers zu erfahren und ihnen damit zu einem Wissen um ihre Selbstwirksam-keit zu verhelfen“.

Nach der phantastischen Reise sind die Kinder 100 Prozent präsent, folgen Katharina Baur durch eine Sequenz mit sozusagen handwerk-lichen Übungen für die Theaterarbeit. Auf die körperliche Ruhe folgt viel und dynamische Bewegung, die nahtlos in eine Folge von Tanz-schritten übergeht. Anschließend wird auch das Sprechorgan gelockert und geübt. Die teilweise Nonsens-Sprache, die Baur dafür vorgibt, macht den Schülerinnen und Schülern großen Spaß.

Suzanne Düll ist Sonderpädagogin im Förderzentrum. Vor knapp drei Jahren hatte sie die Idee, so ein Projekt mit externer professioneller Unterstützung zu starten. Die Expertin war schnell gefunden, die Unterstützung der Schulleitung kam prompt, nur mit der Finanzierung war es nicht ganz so einfach. Das Akquirieren von Sponsoren hatte nicht zu ihrer Ausbildung gehört.

Sich zum ersten Mal auf die Suche nach Geldgebern zu machen, war eine spannende Erfahrung, sagt Düll. „Andere Initiativen in Gostenhof brachten mich darauf, es bei Stiftungen zu versuchen.“ Und so kam der Kontakt mit der Stiftung Persönlichkeit zustande. Im Juli 2011 hat die Schule einen Antrag auf Projektförderung einge-reicht. „Die erste Reaktion kam sehr schnell“, berichtet Dieter Linnert, Konrektor des Förderzentrums, „Frau Gierse war persönlich bei uns im Haus.“ Kurz nach Schuljahresbeginn 2011 kam die Förderzusage.

Wie die beiden vorherigen steht auch das laufende Theaterprojekt unter einem übergreifenden Motto oder Arbeitstitel, diesmal ist das „Grenzen:Los!“. Geprobt wird schon seit dem Herbst, die Kinder kennen das Thema und haben in kleinen Gruppen zu zweit, dritt oder viert Szenen erarbeitet. Diese proben sie jetzt, erhalten dazu konstruktive Unterstützung von Katharina Baur. „Ihr wisst“, sagt sie, „dass ich eure Ideen gerne aufnehme und eigene Ideen dazubringe, damit ihr wieder neue eigene Ideen entwickelt und so weiter“. Die Kinder, drei Jungs und acht Mädchen aus dritten bis fünften Klassen und ein Junge und drei Mädchen aus neunten Klassen, nicken – und machen sich mit Feuereifer an die Arbeit.

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Theaterprojekte am Förderzentrum An der Bärenschanze und der Ludwig-Uhland-Mittelschule in Nürnberg

Ich bin beigetreten, weil ich öfter gesehen habe, was die Gruppe macht, und das fand ich einfach gut. Marcel, 9. Klasse, im ersten Jahr dabei

Wenn die Vorstellung vorbei ist, fühlt man sich richtig gut. Vanessa, 4. Klasse, im zweiten Jahr dabei

Ich bin seit letztem Jahr dabei. Das hat mir so gut gefallen, dass ich weitermachen wollte. Patrick, 4. Klasse

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In der Theatergruppe ist es lustig und meistens spannend. Wir machen coole Sachen. Nadja, 5. Klasse, im zweiten Jahr dabei

Für die Vorführung der selbstentwickelten Szenen erhält jede Gruppe von den anderen anerkennenden bis begeisterten Applaus. Theaterpädagogin Baur lässt die Kinder die begeisterte Stimmung in eine weitere handwerkliche Übung mitnehmen. Jede und jeder darf eine Pantomime zeigen, die die anderen erraten sollen. Aus dem Stegreif ist das gar nicht so leicht, um so beeindruckender deshalb, wie diese Kinder ihren kreativen Freiraum erobern und nutzen.

Die aktive Begleitung der Projekte durch die Stifter, hier in Person von Gerlinde Gierse, findet Katharina Baur „bereichernd“. Frau Gierse besucht nicht nur die Aufführung des Stücks, sondern schon vorher die ein oder andere Probe. Baur empfindet dieses Interesse an der Arbeit als „Wertschätzung“. Und Suzanne Düll „hat das Gefühl, dass Frau Gierse im Prozess dabei ist“. Den Austausch bzw. die gemeinsame Reflexion mit der Stifterin finden beide „in hohem Maße motivierend“.

Jetzt werden neue Szenen entwickelt und eingeübt. Baur kommt auf das Thema „Zeltlager“ aus der Eingangs-Phantasie zurück, erarbeitet gemeinsam mit den Kindern Vorschläge für Aktivitäten, die an einem Zeltlager-Tag so stattfinden. Das geht dann schließlich vom Aufwachen und Zähneputzen über das Aufräumen der Zelte bis hin zum Essen und Abwaschen. Und den Kindern ist schnell klar, was nun folgt. In zwei Gruppen entwickeln sie Szenen zu jeweils zwei Themen. Mit Begeiste-rung stürzen sie sich in die Arbeit.

Konrektor Linnert war für den Vorschlag, ein Theaterprojekt einzu-richten, nicht nur offen, sondern ist auch von den Ergebnissen angetan. „Die Erfahrungen mit der Theater AG waren die Weichenstellung, weitere externe Experten an die Schule zu holen.“ Die Arbeit mit externen Profis ist in den Augen von Lehrerin Düll das entscheiden-de Erfolgskriterium. Und was ist das Ziel dieser Arbeit? Da sind sich

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Von links nach rechts: Theaterpädagogin Katharina Baur, Konrektor Dieter Linnert und Sonderpädagogin Suzanne Düll

Konrektor, Lehrerin und Expertin einig: Den Kindern Selbstbewusstsein vermitteln über die Erfahrung der eigenen Kreativität. Dabei stellt Baur klar: „Ich arbeite mit den Kindern auf ein Ziel hin und will meinen künstlerischen Anspruch umsetzen. Das braucht Disziplin, und die fordere ich von den Kindern ein.“ Der Begeisterung tut es keinen Abbruch.

Zum Ende der Proben-Doppelstunde führen sich die beiden Gruppen ihre Szenen gegenseitig vor, übergeben über eine imaginäre Grenze hinweg zur jeweils anderen. Obwohl sie das zum ersten Mal so machen, wird eine ansprechende kleine „Aufführung“ daraus, so dass sie allen Grund haben, sich gegenseitig und miteinander zu beklatschen. Sie scheinen alle ein wenig gewachsen, als sie den Probenraum nach diesen 90 Minuten wieder verlassen.

Noch mehr Theater

Die Stiftung Persönlichkeit fördert ein weiteres Theater -projekt von Katharina Baur in Nürnberg: An der Ludwig-Uhland-Mittelschule entwickelt sie mit Kindern der sechsten Klassenstufe zum vierten Mal über ein ganzes Schuljahr ein Stück, das am Ende aufgeführt wird. Im letzten Jahr war das ein Tanztheaterstück mit dem Titel „SchönSein“, das mit einer knappen Stunde Dauer im Theater Mummpitz aufgeführt wurde.

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Der Nürnberger KulturRucksack

Wenn Andrea Maria Erl redet, merkt man spätestens beim zweiten Satz die Kraft, die in dieser Frau steckt. Nicht weil sie besonders energisch oder laut wäre,

sondern weil sie im Gegenteil mit einer uner schütterlichen Ruhe und Überzeugung von dem Programm erzählt, das in diesem Schuljahr in der fünften Runde läuft und jedes Jahr weiterwächst.

Im Rahmen des Programms „KulturRucksack“ kommen in diesem Schuljahr 1.500 Kinder aus dritten und erstmals auch fünften und sechsten Klassen von Nürnberger Schulen in den Genuss von Besuchen etablierter Einrichtungen für Theater, Tanz, Musik und Kunst. Jeder der vier über‘s Schuljahr verteilten Besuche wird begleitet von einem pädagogisch hochwertigen Workshop, in dem die Kinder selbst kreativ werden können. Dank der Finanzierung durch Sponsoren „zahlen“ die Kinder nur einen Euro pro Veranstaltung.

14 Jahre war Andrea Maria Erl als künstlerische Leiterin des Theater Mummpitz schon unterwegs, bis ihr 2008 das Konzept des KulturRuck-sacks unterkam, treffenderweise bei einer Tagung der Internationalen Vereinigung für Kinder- und Jugendtheater (ASSITEJ), deren stellvertre-tende Vorsitzende sie seit 2010 ist. „Eine Kollegin erzählte mir von dem Konzept, das der Norwegische Staat im Jahr 2000 für alle Kinder und Jugendliche von sechs bis 16 Jahren eingeführt hatte“, so Erl, „mit dem Ziel, professionelle Kunst unterschiedlicher Sparten für Kinder aus allen Schichten zugänglich und dadurch erlebbar zu machen.“

An eine Umsetzung in diesem großen Stil war nicht zu denken, deshalb ging Erl das Thema unter strikten Vorbedingungen an: „Nur Kinder aus dem Nürnberger Stadtgebiet, nur dritte Klassen, nur in Vierteln mit sozial benachteiligten Kindern.“ Bis zur Umsetzung war es ein Kampf, 10

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Der Nürnberger KulturRucksack

Die „Packliste“ aus dem Schuljahr 2011/ 2012

Mehr Informationen:

www.nuernberger-kulturrucksack.de

der viel ihrer reichlich vorhandenen Kraft forderte, für Diskussionen mit Vertretern der Stadt aus Kultur-, Jugend-/Sozial- und Schulreferat und für die Suche nach Sponsoren. Gestartet ist der „KulturRucksack“ dann im Schuljahr 2009/2010 mit 370 Kindern aus fünf Grundschulen. Heute beim Stand von 1.300 Kindern in 55 dritten Klassen an 17 Grundschulen sind zum ersten Mal auch 200 Schülerinnen und Schüler aus fünften und sechsten Klassen am Programm beteiligt. Dieser Teil wird organisiert vom Gostner Hoftheater.

Eine Erfolgsgeschichte also, die Frau Erl da auf die Beine gestellt hat, mit Unterstützung der Stadt und vieler Sponsoren. Die Stiftung Persönlichkeit zum Beispiel hat von Anfang an die Patenschaft für die Grundschule Herschelplatz übernommen. Die Anforderungen der Stiftung seien klar strukturiert, ein Projektantrag gut machbar. Beim reinen Sponsoring ist es allerdings nicht geblieben. Mit dem Stifter-Ehepaar Gierse „hat sich mittlerweile eine Art Kultur-freundschaft entwickelt“, so Erl. „Ich schätze, dass Familie Gierse im größeren Bogen konzeptionell denkt“ Der regelmäßige Gedanken austausch über Inhalte und Finanzierungsmöglichkeiten eröffne Chancen, „dass mehr entstehen kann“.

Was sie antreibt, bringt Andrea Maria Erl ruhig, überlegt und nach-drücklich auf den Punkt: „Kinder haben ein Recht auf Kultur und Bildung, und das setzen wir konkret um.“ Der „KulturRucksack“ sei ein gutes Beispiel, wie man an Kinder herankommt, die man sonst nicht erreicht. Ihre größte Sorge ist, dass das Programm irgendwann als zu selbstverständlich angesehen wird und Spendengelder ausbleiben. Das ist allerdings angesichts der bisherigen Erfolge und der Ausweitungspläne kaum vorstellbar.

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Im Fokus MUBIKIN – Idee und Ziele

M usikalische Bildung für Kinder und Jugendliche in Nürnberg“, dafür steht MUBIKIN. 2010 hatten sich die Stiftung Persönlichkeit und die Bouhon Stiftung

zusammengetan, um mit Verantwortlichen der Stadt Nürnberg ein Projekt anzustoßen, das genau in diesem Bereich Defizite korrigieren sollte.

Im heutigen Programm „MUBIKIN“ arbeiten die Stiftung Persönlich-keit, die Bouhon Stiftung, die Stadt Nürnberg samt der Musikschule Nürnberg, die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und die Nürnberger Hochschule für Musik als gleichberechtigte Partner zusammen.

Das Stifterehepaar Gerlinde und Helmut Gierse hat sich zu den Ideen und Zielen von MUBIKIN geäußert.

Was ist Ihre Vision als Stiftung und bei MUBIKIN?

Gerlinde Gierse (GG): Im Bildungsbereich besteht in Deutschland eine starke Ausrichtung auf die kognitiven Fächer, zum Beispiel die sogenannten MINT-Fächer. Die ästhetische Bildung kommt oft nur am Rande vor. Wir wollen Kindern helfen, sich zu vielfältigen Persönlich keiten zu entwickeln, indem ihre Talente in den Bereichen Musik, Theater, Tanz, Kunst und Sport entdeckt, entwickelt und gefördert werden.

Helmut Gierse (HG): Nur vielseitig gebildete Menschen sind in der Lage, die immer komplexeren Herausforderungen von Leben und Gesellschaft zu bewältigen. Wir müssen Kinder fit für´s 21. Jahrhundert machen! In den ersten Jahren unserer Stiftungsarbeit haben wir festgestellt, dass wir mit Musik besonders schnell besonders viel erreichen können. Deshalb lag es für uns nahe, Verbündete zu suchen und unsere Kräfte zu bündeln.

So wächst MUBIKN:

Anzahl der teilnehmenden Schulsprengel

Menge der teilnehmenden Kinder

2011/12

2012/13

2013/14

2014/15

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„ Wir sehen in MUBIKIN einen echten Gewinn für die Nürnberger Bildungs-landschaft und vor allem für die Nürnberger Kinder. Das Programm ist ein bundes weites Vorzeigeprojekt.“Dr. Ulrich Maly, Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg

„ Richtig vermittelte Musik hat positive Effekte auf die kindliche Entwicklung. Bei MUBIKIN bilden wir genau dafür MusikpädagogInnen gezielt aus und ErzieherInnen systematisch fort.“Prof. Dr. Renate Reitinger, Vizepräsidentin der Hochschule für Musik Nürnberg

„ Mit unserem Fortbildungsprogramm für Grundschullehrer erzielt das Tandem aus fortgebildeter Lehrkraft und ausgebildetem Musikpädagogen größtmögliche Wirkung.“Prof. Dr. Wolfgang Pfeiffer, Professor für Musikpädagogik, Friedrich-Alexander-Universität

Welche konkreten Ziele hat das Programm?

GG: Jedes Nürnberger Kind soll mit qualitativ hochwertiger musika-lischer Bildung erreicht werden – unabhängig von seiner sozialen Herkunft oder seiner Wohnlage. Ziel ist die Entwicklung einer starken Persönlichkeit. Dabei steht immer das Kind im Mittelpunkt. Das Bildungsangebot in den beteiligten Einrichtungen wird professionali-siert durch Fortbildungen und den Einsatz von externen Fachkräften. Damit kein Kind verloren geht, wird MUBIKIN flächen deckend im jeweiligen Schulsprengel umgesetzt; d. h. in der jeweiligen Grundschule und allen Kindergärten des Sprengels, beginnend mit dem 5. Lebensjahr.

HG: Ohne Kooperationspartner geht das nicht. Gemeinsam mit der Bouhon Stiftung haben wir diese in der Stadt Nürnberg, der Hoch-schule für Musik und der Friedrich-Alexander-Universität gefunden.

Wie setzen Sie dabei an?

HG: Um ausgebildete Musikpädagogen wirkungsvoll in Kinder-tagesstätten und Grundschulen einzusetzen, braucht es professionelle Konzepte. Die Hochschule für Musik hat das Konzept für die Umsetzung in Kindertagesstätten, die Friedrich-Alexander-Universität für die Umsetzung an Grundschulen zusammen mit der Musikschule Nürnberg erarbeitet. Dazu gehört auch eine Fortbildung für Erzieher(innen) bzw. Lehrkräfte.

GG: Die Musikstunden sind Teil des Regelunterrichts bzw. der Kernzeit. Die Hälfte der Stunden finden im Tandem von Erzieher(in) bzw. Lehr-kraft und Musikpädagogin statt. Damit soll auch sichergestellt werden, dass die Musik den gesamten Alltag der Kinder durchdringt und positiv verändert. Die bisherigen Rückmeldungen geben uns recht – und den Ansporn, am Ausbau von MUBIKIN weiter zu arbeiten.

Helmut Gierse über die Voraussetzungenfür erfolgreiche Kooperationen

Als notwendig bzw. hilfreich für eine komplexe Kooperation wie bei MUBIKIN haben sich folgende Faktoren erwiesen:

Alle Partner an einen Tisch bringen

Entscheidungen im Konsens

Gründliche Planung: Erst Vision, dann Strategie, zum Schluss Finanzierung

Das Ziel nicht aus den Augen verlieren

Konsequente Umsetzung13

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Dürer & Klexi oder die bunte Welt der (Farb-)Töne

Vier Monate proben und arbeiten haben sich gelohnt. Alle strahlen um die Wette an diesem heißen Julitag: Auf der Bühne des Nürnberger Südpunkts

die 80 Kinder, die vier Lehrerinnen, die Musikpädagogin, die Vorleserin und die Rektorin. Unten im Saal freuen sich Mitschüler – die so konzentriert waren wie selten –, Kolleginnen und Eltern über das, was sie gerade gesehen und erlebt haben. Der Applaus will gar nicht enden.

Die Aufführung der „Musikalischen Abenteuer mit Dürer & Klexi“ ist ein voller Erfolg. Die Schülerinnen und Schüler der Klassen 1/2A, 1/2D, 2c und 2d der Friedrich-Wilhelm-Herschel-Grundschule (Herschelschule) haben mit und ohne Schleier getanzt, gesungen, in Gruppen, im Kanon, manche sogar Solo, musikalisch geleitet und am Klavier begleitet von Irina Harsch, der Musikpädagogin der Musikschule Nürnberg. Zwischen den Stücken hat Autorin Birgit Osten Auszüge aus ihrem Kinderbuch „Dürer & Klexi“ vorgelesen, das die Grundlage bildete für diese Aufführung.

Die Generalprobe am Vortag ist schweißtreibend gewesen. Weniger wegen der Musikstücke, die klappten gut. Aber wegen der Hitze. Und wegen der Choreographie, die Lehrerin Nikol Koulovasilopoulou sich ausgedacht hatte. Die ließ sich auf der ungewohnten Bühne nicht ganz so leicht umsetzen wie gedacht. Irina Harsch: „Wir waren alle positiv nervös.“ Was ja bekanntlich ein gutes Zeichen ist für eine Generalprobe.

Geholfen hat den Kindern, dass sie schon zu dieser letzten Probe ihre „Klexi“-T-Shirts anziehen durften. Weil sie sich das sooo gewünscht hatten. Denn eigentlich sollten sie die T-Shirts aus Gründen der Risiko-vermeidung erst zur Aufführung tragen. Fertig waren sie schon Wochen vorher. Lehrerin (und Stadträtin) Helmine Buchsbaum, die mit Harsch im Tandem (s. Kasten S. 16) den MUBIKIN-Unterricht an der Herschel-14

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schule gestaltet: „Wie die Eltern in einer Gemeinschaftsaktion die T-Shirts gestaltet haben, das hat stark an die Blütezeit des Batikens erinnert.“

Monatelang haben die Kinder in der Schule ihre Texte gelernt, ihre Lieder und Tänze geübt. Und das nicht nur im Musikunterricht. Helmine Buchsbaum: „Genau das ist MUBIKIN. Ich kann das in der Tandem-Stunde gelernte Lied mit ins Klassenzimmer nehmen und in den Unterricht mit anderen Fächern einbauen. Musik ist ganzheitlich, durch sie lässt sich Schule anders erleben. Deshalb sind in den ersten zwei Schuljahren auch alle Kinder dabei.“ Irina Harsch: „Bei MUBIKIN spielt der Aspekt der persönlichen Entwicklung eine große Rolle. Es geht nicht darum, Musikanten auszubilden, sondern den Kindern diese Erfahrung in der Breite zu ermöglichen.“

Schon im ersten MUBIKIN-Jahr hatten Buchsbaum und Harsch die Idee, das Schuljahr mit einer Aufführung zu beenden. „Um einen schönen Abschluss zu haben“, sagt die eine, „um mit dem öffentlichen Auftritt das Selbstbewusstsein der Kinder weiter zu stärken“, die andere. Schließlich sei das, zusammen mit der Persönlichkeitsentwicklung, das Haupt anliegen des Programms. Den Ausschlag für die „Musikalischen Abenteuer mit Dürer & Klexi“ gab eine Lesung der Autorin Birgit Osten für alle Kinder an der Herschelschule im März. Danach waren die Kinder richtig elektrisiert von der Geschichte, „ihre Begeisterung hat sich

Von links nach rechts: Lehrerin Helmine Buchsbaum, Musikpädagogin Irina Harsch, Rektorin Heike Weishart

Der MUBIKIN Tandemunterricht

„Kein Blatt Papier passt zwischen uns“, sagen Helmine Buchsbaum und Musikpädagogin Irina Harsch unisono. Sie sind ein Tandem der ersten (MUBIKIN-)Stunde. Buchsbaum ist Lehrerin an der Grundschule Herschelplatz. Harsch ist bei der Nürnberger Musikschule angestellt und bestreitet als externe Musikpädagogin die MUBIKIN-Stunden am Herschelplatz, die Hälfte davon gemeinsam mit Buchsbaum. Sie sind sich einig, was ein erfolgreiches Tandem ausmacht:

Achtsamkeit in der Kommunikation miteinander

Wille, voneinander zu lernen

Gemeinsam kreativ sein, Ideen der jeweils Anderen aufnehmen

Gemeinsam Rituale festlegen für den Unterricht

Demonstrativer Schulterschluss vor den Kindern

Regelmäßiger Austausch zu den Kindern

Eine Schulleitung, die hinter dem Tandem steht

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seitdem gesteigert bis zum Nicht-mehr-erwarten-können“, sagt Buchsbaum. Einen „Klexi“-Song gab es schon, die weiteren Musik stücke hat Irina Harsch ausgewählt. Manche Liedertexte wurden nicht nur in deutscher Sprache gelernt und aufgeführt, sondern auch auf Englisch, Griechisch, Italienisch, Rumänisch.

Begonnen hat die Geschichte der „Musikalischen Abenteuer“ damit, dass eines der Kinder aus Helmine Buchsbaums Klasse das Buch „Dürer & Klexi“ gewonnen hat. Das Mädchen war so verliebt in das Buch, dass sie es mit in die Schule brachte. Buchsbaum erkannte den Charme des Werks und setzte sich mit der Autorin in Verbindung. Diese stimmte zuerst zu, ehrenamtlich an der Schule zu lesen, dann auch – genauso ehrenamtlich – an der Aufführung mitzuwirken.

Am Ende all dieses persönlichen Engagements und all der ehren-amtlichen Arbeit von Lehrerinnen, Musikpädagogin, Autorin und Eltern mit den Kindern und für sie steht dann Rektorin Dr. Heike Weishart strahlend auf der Bühne, spricht von der Gänsehaut, die sie immer noch hat. Während sie sich bei den Beteiligten bedankt für deren Einsatz, platzt sie fast vor Stolz auf „ihre“ Truppe, auf „ihre“ Kinder. Und Nürnbergs Schulbürgermeister Dr. Klemens Gsell freut sich, dass dank MUBIKIN auch in der Südstadt Kinder professionell mit Musik in Berührung kommen.

Das sagt die Schulleiterin zu MUBIKIN

Dr. Heike Weishart ist seit viereinhalb Jahren Rektorin der Grundschule Herschelplatz. Sie hat die Bewerbung um die Aufnahme in MUBIKIN aktiv unterstützt. Wie sieht die Schulleiterin das Programm im vierten Jahr seines Bestehens?

„MUBIKIN macht sich in vielen Kleinigkeiten bemerkbar. Die Kinder lernen kreativ zu sein. Sie lernen und erfahren, was Wertschätzung ist. Das spiegelt sich in allen anderen Fächern wider, auch in der Einstellung zu sich selbst. Deshalb gönne ich allen Kindern den Applaus nach einer solchen Aufführung, sie dürfen zurecht stolz sein auf das Erreichte.

So ein Programm funktioniert nur mit engagierten Leuten. Ich freue mich, dass MUBIKIN sich bei uns so gut entwickelt hat. Dafür gebe ich gerne meine Unterstützung. Wir finden immer eine konstruktive Lösung für das, was unsere Expertin braucht.

Die vielen kleinen Veränderungen wirken sich spürbar positiv aus auf das Klima an unserer Schule. Viele, Lehrer und Eltern, ziehen gemeinsam an einem Strang. Das kommt unseren Kindern zusätzlich zugute.“

Das Buch Dürer & Klexi von Birgit Osten erschien 2011. Es enthält Infos zu Albrecht Dürer und zu Sehenswürdigkeiten der Nürnberger Altstadt, einen Kinder-Stadtplan, Geschichten und kreative Ideen für kleine Künstler sowie freie Bilder-rahmen zum Selbermalen.

Mehr Informationen:

www.dürer-und-klexi.de

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1. Fachtag zurMusikalischen Bildung„Kompromisslos vom Kind her denken“ – Experten fordern mehr Druck auf die Politik und mehr Unterstützung – Fachtag soll wiederholt werden

Auf dem ersten Fachtag zur musikalischen Bildung von Kindern und Jugendlichen diskutierten Experten aus Wissenschaft, Verbänden und Politik Erfolgs-faktoren einer gelingenden musikalischen Bildung. Als wichtigste Faktoren identifizierten sie das kompromisslose Bestehen auf Qualität zugunsten des Kindes, die Einbettung in den Regelunterricht für alle Kinder, und ein größeres staatliches Engagement bei der Wahrnehmung eines wirklich vielseitigen Bildungsauftrags. Wegen der fruchtbaren fachlichen Diskussionen und des großen Zuspruchs soll der Fachtag wiederholt werden.

Den öffentlichen Teil der Veranstaltung eröffnete Nürnbergs Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly. Er forderte die rund 200 Zuhörer im Historischen Rathaussaal auf, sich aktiv zu engagieren für das Programm MUBIKIN (Musikalische Bildung für Kinder und Jugendliche in Nürnberg), das aus seiner Sicht bundesweit einmalig und vorbildhaft ist.

Bei der anschließenden Podiumsdiskussion ging es unter anderem darum, wie sich das Thema stärker in die allgemeine Bildungsdiskussion einbringen lässt

und wie der Staat angesichts vielfältiger privater oder öffentlich-privater Initiativen seinem Bildungs-auftrag weiter gerecht werden kann. Das Bewusst-sein, dass ganzheitliche Bildung eine öffentliche Aufgabe ist, müsse vor allem bei Politikern wieder geweckt werden.

Was immer man im Rahmen der musikalischen Bildung vorhabe, müsse man „kompromisslos vom Kind her denken“, resümierte Helmut Gierse, Vorsitzender der Trägerversammlung MUBIKIN. Das bedeute, bei der Qualität von Instrumenten und Pädagogen keine Kompromisse einzugehen. Und auch der Übergang vom Kindergarten zur Schule müsse sauber geklärt sein.

Das Nürnberger MUBIKIN-Programm erfuhr ausdrückliche Anerkennung und öffentlichen Zuspruch von Prof. Ulrich Rademacher, Vorsitzender des Verbands der Deutschen Musik-schulen, Prof. Dr. Oliver Scheytt, Präsident der deutschen Kulturpolitischen Gesellschaft, und Christian Höppner, Generalsekretär des Deutschen Musikrats und Präsident des Deutschen Kulturrats.

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Teilnehmer der Podiumsdiskussion des Nürnberger Fachtags zur musikalischen Bildung von Kindern und Jugendlichen am 13. November 2013 (im Bild von links nach rechts):

Prof. Oliver ScheyttProfessor für Kulturpolitik und interkulturelle Infra struktur am Institut für Kultur- und Medienmanagement Hamburg, Präsident der Kulturpolitischen Gesellschaft, Mitglied des Beirates der Kulturstiftung des Bundes (Auswahl)

Prof. Dr. Martin UllrichPräsident der Hochschule für Musik Nürnberg, Vorsitzender der Rektorenkonferenz der deutschen Musikhochschulen

Matthias PannesGeneralsekretär des Verbandes der Deutschen Musik schulen, Vorstandsmitglied der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (BKJ), Mitglied im Fachausschuss Bildung des Deutschen Kulturrates, Mitglied des Rundfunkausschusses der Konferenz der Landesmusikräte (Auswahl)

Helmut GierseVorsitzender der Trägerversammlung MUBIKIN (Musikalische Bildung für Kinder und Jugendliche in Nürnberg), Vorsitzender der Stiftung Persönlichkeit

Christian HöppnerGeneralsekretär des Deutschen Musikrats, Vertreter des Deutschen Musikrats in der Deutschen UNESCO-Kommission, Präsident des Deutschen Kulturrats, Vizepräsident des Europäischen Musikrats, Präsidiumsmitglied der Deutschen Ensemble Akademie (Auswahl)

Prof. Dr. Gunther MollProfessor für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Leiter der Kinder- und Jugend abteilung für Psychische Gesundheit am Universitäts klinikum Erlangen

Birgit WalterProgrammleiterin von JEKI – Jedem Kind ein Instrument

Moderation: Theo GeisslerHerausgeber und Chefredakteur „Neue Musikzeitung – nmz“, „politik und kultur“, „Oper und Tanz“, „Jazz-Zeitung“ (Auswahl)

KINDERBILDUNGZUKUNFTWACHE SINNE, STARKE KÖPFE, MEHR ERLEBEN MIT MUSIK!

VORTRAG

P O D I U M

M I T T W O C H1 3 . 11 . 2 0 1 3

RATHAUSSAALN Ü R N B E R G

B E G I N N1 7 . 3 0 U H R

MUBIKIN Musikalische Bildung für Kinder und Jugendliche in Nürnberg ist ein gemeinsames Projekt von:

Medienpartner des Nürnberger Fachtags:

HerzlichWillkommen!

Bilder oben:

Podiumsdiskussion im Historischen Rathaussaal der Stadt Nürnberg; Veranstaltungsplakat

Bilder rechts (von oben nach unten):

Helmut Gierse, Vorsitzender der MUBIKIN Trägerversammlung; Dr. Ulrich Maly, Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg; Prof. Dr. Gunther Moll bei seinem Vortrag „Urantrieb und Perpetuum mobile – das Wunder unseres Gehirns“

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Stiftung Persönlichkeit – Ideen, Ziele, Vision

In jedem Menschen schlummern Talente. Manchmal werden sie entdeckt, oft bleiben sie verborgen. Wir wollen jedem Kind und Jugend-lichen die Chance bieten, Talente in Projekten zu entdecken und weiter zu ent wickeln. Bei dieser Entdeckungsreise werden sie von Persönlichkeiten aus den Bereichen Kunst, Theater, Tanz, Musik und Sport begleitet. Kein Kind darf verloren gehen!

Beratung der Einrichtungen des vorschulischen und schulischen Bereichs bei deren Projektdefinition

Projektauswahl

Projektbegleitung

Projektfinanzierung

Unser Beitrag

Die S t i f tung knüpft Kontakte und steuert die Projekte und achtet auf hohe Qualität für die Kinder.

die ihre eigene Begeisterung vermitteln:Die eigentlichen »Botschafter« sind Persönlichkeiten,

Küns t l e r, Mus i ke r und Spo r t l e r, Mus i ke r und Spo r t l e r.

Ihr Beitrag

Die Idee

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Unsere Ziele Vier Ziele, an denen sich die Stiftung Persönlichkeit messen lassen will:

Schnelligkeit in der Projektentscheidung

Niedrige Verwaltungskosten und hohe Transparenz

Hohe Projektqualität

Nachhaltigkeit der Förderung

Stiftung Persönlichkeit – Ideen, Ziele, Vision

Ihr Beitrag

Wenn Sie wie wir fasziniert sind von der Idee, Talente zu entdecken, zu entwickeln und zu fördern, sprechen Sie uns an. Es gibt viele kreative Möglichkeiten, einen Beitrag zu leisten.

Privatpersonen helfen mit einer Spende

Unternehmen werden Paten

Künstler, Musiker oder Sportler investieren Zeit

Wir freuen uns auf Ihren Anruf oder E-Mail!Unsere Kontaktdaten finden Sie im Impressum auf Seite 2.

Kinder und Jugendliche begeistern.

F ü r K u n s t , T h e a t e r , T a n z , M u s i k u n d S p o r t .

Damit Kinder zu P e r s ö n l i c h k e i t e n reifen.Damit Kinder zu P e r s ö n l i c h k e i t e n reifen.Damit Kinder zu P e r s ö n l i c h k e i t e n reifen.

Talente entdecken, entwickeln, fördern.

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Zahlen

Projektstruktur (% des Fördervolumens)

Musik

Kunst

Theater

Sport

Persönlichkeit allgemein

76,2 %

2,5 %

8,6 %

3,8 %4,0 %

Gymnasium

Haupt-/Realschule

Grundschule

Kindertagesstätte

Andere Einrichtungen

4,5 %

17,7 %

26,2 %

42,8 %

8,8 %

Die Struktur der Förderung nach Einrichtungen und Themen

Stand 31.12. 2013

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40

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1,0

0,75

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500.000

400.000

300.000

200.000

100.000

0

300.000

250.000

200.000

150.000

100.000

50.000

0

Projektzusagen pro Jahr Zugesagtes Fördervolumen pro Jahr in 5

Stiftungskapital in Mio. 5 Spenden in 5

164 Projektzusagen seit 2007 1.336.795,74 5 Fördervolumen seit 2007

13

34

50

37

28

171.116

262.143

91.328

417.820

304.598

Die Entwicklung der Stiftung

2009 2010 2011 2012 2013 2009 2010 2011 2012 2013

52.141 44.685

134.262

223.750

301.650

0,650,7

0,935

1,135 1,135

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2009 gründeten Tobias und Isa Zillner mit fünf Gleich gesinnten den gemeinnützigen Verein „Bläserbands“. Ziel war, die erfolgreich begon-nene Arbeit des ausgebildeten Musikers mit Bläserbands für Menschen aller Altersgruppen fortzusetzen und vor allem „auch für Kinder aus armutsrelevanten Verhält nissen zu öffnen“, wie sie auf ihrer Website schreiben. Isa Zillner

steuerte dafür als studierte Expertin den pädagogischen Rahmen bei.

Und das Konzept ging auf. Heute spielen 120 Musiker in sieben Gruppen, etliche davon aus einem sozial benachteiligten Umfeld.

Möglich gemacht hat letzteres auch die Stiftung Persönlichkeit. Tobias und

Isa Zillner sprachen über ihre Zusammenarbeit mit der Stiftung.

Wie kamen Sie auf die Idee, nach Gostenhof zu gehen?

Tobias Zillner (TZ): Ursprünglich habe ich an der Musikschule unterrichtet. Seit 2007 betreue ich Schüler freiberuflich. Die von selbst kommen, stammten und stammen in der Regel aus dem klassischen Klientel von Menschen, die sich das leisten können. Aber wir haben uns gefragt, warum nur Erlenstegen? Und so entschieden wir uns, auch nach Gostenhof zu gehen, um Kinder zu erreichen, die normalerweise außen vor bleiben.

Isa Zillner (IZ): Dabei war uns klar, dass wir hier mit einem klassischen Angebot nicht weit kommen würden. In diesem Umfeld geht es darum, die Lebenswelt der Kinder wahrzunehmen und den Kindern das anzubieten, wo sie dabei bleiben. Was uns also unter-scheidet und erfolgreich macht, ist der andere Blick.

Was ist der Kern Ihres Konzepts, was ist das Ziel?

TZ: Wir arbeiten in der Gruppe, und hier nicht klassisch, sondern setzen Popmusik in Bläserarrangements um, die es so nicht gibt. Dabei ist gerade hier in der Stadt die Kombination von Musik und Päda-gogik ausschlaggebend. Hier müssen die Kinder mehr motiviert werden als zum Beispiel auf dem Land.

IZ: Aber es geht hier nicht um Arbeit nach dem Leistungsprinzip, im Gegenteil: Als Teil der Band können die Kinder sich entspannen, die soziale Herkunft wird völlig unwichtig. Sie wachsen als Band zusammen. Wir passen uns den Kindern an, wachsen sozusagen mit ihnen mit, helfen ihnen, sich als Persönlichkeit zu entwickeln.

Wie kamen Sie mit der Stiftung Persönlichkeit zusam-men?

IZ: Wir brauchten finanzielle Unterstützung, um Instrumente anschaffen und den Unterricht finanzieren zu können. Ich weiß nicht mehr, wie viele potenzielle Spender und Stiftungen ich angeschrieben habe. Jedenfalls habe ich fast schon nicht mehr mit einer positiven Antwort gerechnet, als die Familie Gierse sich meldete und sich gleich mit uns treffen wollte. Sehr schnell wussten wir, dass wir mit dem Projekt DesiRockers beginnen konnten. Und im Herbst 2011 ging’s los.

Zusammenarbeit mit der Stiftung – wie funktioniert das?

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Wie haben die Menschen das Angebot aufgenommen?

IZ: Erstmal Danke ans Stadtteilzentrum Desi. Das hat uns nämlich erlaubt, unsere Proben dort abzuhalten. Einen eige-nen Probenraum haben wir erst seit Ende 2012. Auf unsere Bekannt machung erhielten wir rund 90 An meldungen, 25 sind tatsächlich zur Informations veranstaltung gekommen. So einen Zuspruch hatten wir nicht erwartet. Die DesiRockers sind dann mit zwölf Kindern gestartet, von denen acht immer noch dabei sind.

Wie hat sich das Verhältnis zur Stiftung Persönlichkeit entwickelt?

TZ: Die Stiftung hat für zehn der zwölf DesiRockers-Kinder nicht nur den Ankauf der Instrumente übernommen, sondern auch die Unterrichtskosten und den Ensemble-Beitrag. Und sie hat sich an der Finanzierung von Auftritten oder Wochenend-Workshops maßgeblich beteiligt. Seit Anfang 2013 trägt sie die Kosten für 17 von 24 Kindern der Band Young Bones. Für uns und vor allem für die Kinder ist wichtig, dass die Stifter Helmut und Gerlinde Gierse zu Proben und Auftritten kommen. Das ist Teil des Prinzips gegenseitiger Wertschätzung, das wir hier pflegen.

IZ: Der formale Teil der Zusammenarbeit mit der Stiftung ist völlig unkompliziert, die regelmäßigen Treffen sind gut und wertvoll.

Wie nehmen die Kinder und Eltern die Förderung auf?

TZ: Für viele Kinder ist das der Einstieg in eine neue Welt. Uns ist wichtig, dass sie das wertschätzen. Und es funktioniert. Sie halten zum Beispiel ihre Leih-Instrumente in Ehren.

IZ: Eltern und Großeltern sind immer überrascht, wenn die Kinder schon nach kurzer Zeit erfolgreich Auftritte spielen, betrachten sie oft mit anderen Augen. Nicht nur das: Nur eines der DesiRockers-Kinder muss noch gefördert werden. Bei den anderen haben die Eltern die Prioritäten neu gesetzt und selbst in Instrumente für ihre Kinder investiert. Einen schöneren Erfolg kann man sich kaum vorstellen. Trotzdem wird die Stiftung immer noch gebraucht für die, die die Kosten nicht oder nie aufbringen können.

Mehr Informationen: www.blaeserbands.de 25

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Die Bouhon Stiftung – ein Kooperationspartner

Mehr Informationen:

www.wachsen-mit-musik.de26

Die Kinder hüpfen begeistert im Takt der Musik, klatschen abwechselnd mit der rechten Hand auf’s linke Knie und umgekehrt. Spielerisch verbessern

sie Taktgefühl und Motorik, ohne es zu merken. Im städtischen Kindergarten Elsnerstraße findet das zweite „Kin-derkonzert“ des Kindergartenjahres 2012/2013 statt.

Drei professionell ausgebildete Musiker nehmen die Kinder unter dem Motto „Irish Folk light“ an diesem Tag musikalisch mit nach Irland. Viola Robakowski (Moderation und Gesang), Jurij Altfreder (Gitarre) und Sergej Simikin (Geige) sind Absolventen der Hochschule für Musik in Nürnberg, haben Gesang, Instrumente und elementare Musikpädagogik studiert.

Viola Robakowski holt die Kinder mit einer Fragerunde in das Thema. Wenn die ersten Töne angestimmt sind, herrscht unter den kleinen Zuhörer(inne)n konzentrierte Aufmerksamkeit. Und die nächsten 45 Minuten bleibt das so. Michaela Henning, die Leiterin der Einrichtung, sagt: „Musik ist eine ausgezeichnete Methode, um Kinder in vielen Bereichen zu fördern, zum Beispiel Sprache, Merkfähigkeit, Engagement. Durch das aktive Mitmachen bleibt das Konzert als außergewöhnliches Erlebnis besser in Erinnerung.“

Für 45 Minuten die ungeteilte Aufmerksamkeit von bis zu 40 Kindern zu erringen, ist nicht einfach. Mit Musik, der Universalsprache aller Menschen, gelingt es scheinbar mühelos. Dahinter steckt natürlich trotzdem viel Arbeit. Entwickelt wurde das Konzept von Dozenten der Hochschule für Musik Nürnberg für das Programm „Wachsen mit Musik“ der Bouhon Stiftung. Dieses umfasst neben zwei Konzerten die Ausstattung der Einrichtung mit Orff- Musikinstru menten und eine achttägige Fortbildung für eine(n) Erzieher(in) pro Einrichtung an der Hochschule für Musik Nürnberg. Heute ist „Wachsen mit Musik“ integraler Bestandteil von MUBIKIN.

Dr. Dieter Bouhon und seine Frau Monika leiten seit 2001 die Bouhon Stiftung. Über 80 Kindertagesstätten haben das Programm „Wachsen mit Musik“ schon durchlaufen, seit 2011 auch als integraler Bestandteil von MUBIKIN.

„ Musik muss Teil des kindlichen Alltags sein und professionell vermittelt werden. Wenn Kinder Musik machen, dann sind sie konzentriert, können aufeinander eingehen und miteinander spielen, um nur die offensichtlichen Effekte zu beschreiben. Sie entwickeln eine vielfältige Persönlichkeit, was wichtiger ist denn je. Alle Kinder haben ein Recht auf diese Chance. Darin sind wir uns mit Helmut und Gerlinde Gierse einig. Deshalb haben wir uns für MUBIKIN gerne mit der Stiftung Persönlichkeit zusammen getan.“

Dr. Dieter Bouhon

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Impressionen

Projekt DesiRockers, Bläserband e.V., Nürnberg

Musikprojekt, Evang. Kindergarten St. Lukas, Nürnberg

Theaterprojekt, Förderzentrum An der Bärenschanze, Nürnberg

Musikprojekt, Grundschule Eibach, Nürnberg (auch Bildhintergrund und Titelbild) 27

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Kinder benötigen Wurzeln und Flügel

In jedem Menschen schlummern Talente. Manchmal werden sie entdeckt, oft bleiben sieverborgen. Wir wollen Kindern und Jugendlichen die Chance bieten, ihre Talente inProjekten zu entdecken und weiterzuentwickeln. Bei dieser Entdeckungsreise werden sievon Persönlichkeiten aus den Bereichen Kunst, Theater, Tanz, Musik und Sport begleitet.

Spendenkonto: Deutsche Bank Nürnberg, IBAN DE38 7607 0012 0075 5991 00 www.stiftung-persoenlichkeit.de

PersönlichkeitStiftung