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naturgucker-online 04:2012 Seite 1
Schlagworte
MINOX, Fernglas, Apo HG 10x43, Bushnell Legend 10x42
Zusammenfassung
MINOX ist ja eigentlich eher für seine kleinen James-Bond-Kame-ras bekannt. Daneben bauen sie aber auch wirklich gute Fernglä-ser für Vogel- und Naturgucker zu einem sehr guten Preis-Leis-tungsverhältnis. Das Spitzenfernglas 10x43 APO HG habe ich mir näher angeschaut und werde es auch noch lange Zeit nutzen...
Meine Erfahrungen sind Inhalt der nachfolgenden Schilderungen. Teil 1 betrifft die ersten Eindrücke und Erfahrungen. Weiteres folgt, vor allem wie sich das Fernglas über die Zeit hin bewährt.
naturgucker-online 04:2012
Warum nur muss es immer gleich das Beste sein?
Das sagte ich mir vor Jahren, als ich mir mein zweites Fernglas anschaffte: ein Bushnell Legend 10x42. Die teuren „Zeissianer“, „Leicanisten“ und Edel-Swaronisten liessen mich demütig werden im Angesicht meiner Einkommenslage… – allein, dieses Glas hat für meine guten Augen lange ausgereicht, auch als ich eine leichte Brille mit wenigen, aber unterschiedlichen Dioptrien ver-schrieben bekam, konnte es noch überzeugen, weil die Augenmuscheln verstellbar sind. Mit dem praktischem Gurt von Birdnet hat es nochmals eine Aufwertung erfahren…
Nicht, das ich zu den Grossverdienern aufge-stiegen wäre, jedoch für einen Preis, der knapp den unerreichbaren von vor zehn Jahren trifft, kann nun das MINOX APO HG 10x43 erworben werden.
Mein Bedarf: Wo komm‘ ich her, wo will ich hin?
Die meiste Freizeit verbringe ich mit Vogel-gucken. Per Fahrrad, zu Fuss oder auch mal mit dem Auto. Habe das im norddeutschen Flachland begonnen – damals war mein erstes eigenes Fernglas ein superleichtes Optolyth Alpin
12x50. Immer mehr verlagert sich meine Aktivität
in Richtung „Alles gucken“ in der Natur, wobei u.a.
Tiere, Insekten, Käfer und Reptilien auf kurzen Dis-
tanzen zu erfassen sind. Deshalb die Formel 10x42
– viel weitgucken, aber auch schon mal im Nahbe-
reich Dinge schnell anvisieren können.
Frank Philip Gröhl
Das MINOX APO HG (1)Ein etwas anderer Erfahrungsbericht... :-)
Artikelhistorieeingereicht: 23.09.2012online-Publikation: 11.11.20121. Änderung: –2. Änderung: –3. Änderung: –Print-Publikation: –
Das MINOX APO HG in der edlen Holzschatulle
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Das MINOX APO HG
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Kommen wir nun zu meinem unfairen und subjek-tiven Vergleich des MINIOX APO HG mit dem Bus-hnell Legend. Einige andere Naturgucker werden sicherlich so einen „Vergleich“ auch schon für sich selbst gemacht haben...
Das Paket
Da ist so ziemlich alles drin was man/frau (vielleicht auch gar nicht) braucht… – eine etwas nostalgisch anmutende, aber schöne, hölzerne Schatulle, eine Allwettertasche (fühlt sich an, riecht und ist tat-sächlich Leder!) für die Gürtelschnalle und noch eine zusätzliche Accessoire-Tasche (mitgelieferte vordere und hintere Okulardeckel, Mikrofasertuch u.a. Reinigungsmittel haben da Platz), ebenfalls für Gürtelbefestigung. Ach ja, wichtig und gut: ein hals-sympathischer Neopren-Trageriemen ist auch noch dabei….
Ein erster Blick darauf
Das neue Glas ist schlanker, bzw. ein bisschen länger. Das MINOX ist zudem optisch ein zurückhaltend, eleganter Hingucker. Das Bushnell Legend wirkt da schon ein wenig barock.
Einmal nur berührt…
Das Anfassgefühl des MINOX ist so ziemlich beste, was ich bislang erlebt habe – es wird wohl nie herunterfallen, da es absolut rutschfest in meiner (meistens trockenen) Hand liegt. Der Mitteltrieb läuft samtweich und ist fein justierbar, ob das auch im Winter so gut geht? Das war mit dem Bushnell Legend kein Vergnügen – immer verhärtend bei kaltem Wetter.
Die rationale Entscheidung
So, jetzt mal her mit den Kriterien, die rational die Entscheidung herbeirufen:
Das Sehfeld auf 1000m – MINOX 114m – Bushnell Legend 113m – auf dem Papier… in der Realität bekomme ich (zumindest subjektiv…) ein ungefähr 1.5x grösseres Bild beim MINOX, was auch so wirkt, als wenn ich dichter dran bin als beim Bushnell Legend.
Helligkeit, Kontrast, Schärfe – MINOX ist in der Oberklasse angekommen, hell, gestochen scharf, so räumlich, dass es ein bisschen an 3D erinnert – Bushnell Legend: vergleichsweise dunkel, flach,
grau-milchig (OK, Optik altert doch…), noch scharf abbildend, kann aber insgesamt nicht mithalten
Farbsäume, Farbtreue – das MINOX macht aus der mit abendlichen Seitenlicht angestrahlten Krone einer abblühenden Rosskastanie (ca. 50m entfernt) ein knackiges Bild, keine Säume erkennbar, klare Konturen bis in die Blütendetails – mein langjäh-riger Begleiter, das Bushnell Legend fällt da gna-denlos ab.
Gewicht (nach unterschiedlichen Angaben, die ich in der mehrsprachigen Anleitung wie auch im Netz finde) – MINOX 660g – Bushnell Legend 638g – beides sind übrigens Leichtgewichte unter den Dachkantgläsern – ja, da ist also nicht viel mehr zu Tragen am neuen Glas…
Zusatzspiel: Uff… das hat keiner: die Distanzskala am Mitteltrieb! Exakte Entfernungsmessungen sind
direkt an diesem sensationellen Fernglas möglich – das macht mich nun endgültig sprachlos.
Mein Urteil: Volltreffer – versenkt!
Das MINOX APO HG 10x43 ist ein Glücksfall für mich – ich muss es einsehen…irgendwann muss es doch wenigstens eines der Besten sein…
Modernes, schlankes Design gegen Barockes aus der Vergangenheit
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Das MINOX APO HG
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Das Urteil anderer...
und möglicherweise etwas sachlicher und vor allem etwas umfassender:
•Von Optics4birding in englischer Sprache
•Ein Bericht von Walter Schön zum Vorgänger des jetzigen APO HG, also nicht ganz passend, aber trotzdem durchaus ausagekräftig
•Ein Kurztest aus dem Magazin VÖGEL
Die einzigartige und sehr hilfreiche Entfernungsskala
Anschrift des Verfassers
Frank Philip Gröhl Starkenburger Strasse 60a, 64560 [email protected]