Das Projekt bringt Spaß am Beruf fileNatalia Krampfl durfte als Ver-treterin ihrer Klasse 8G...

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Von Evelyne Wittenzellner Viechtach. In der Aula der Mit- telschule Viechtach wurde am Dienstagnachmittag durch den Umweltbeauftragten der Stadt Viechtach und ehrenamtlichen Projektleiter Alois Pinl jun. die Umweltausstellung „Tier da wohnst du!“ eröffnet. Es ist bereits die dritte Ausstellung dieser Art und gibt Zeugnis über eine sinn- volle Art der Nachmittagsbetreu- ung von Jugendlichen der Ganz- tagsklasse, seit drei Jahren durch- geführt vom Handwerkerverein Viechtach für die Caritas, die die Trägerschaft für die Nachmittags- betreuung übernommen hat. Die Umweltausstellungen in den beiden vergangenen Jahren stan- den unter den Themen „Mensch – da lebst du!“ und „Müll – so bist du!“. 2010 konnte mit dem Projekt sogar der Bayerische Staatspreis gewonnen werden. Auch in die- sem Jahr steht man schon wieder in der Endrunde. Projektleiter Pinzl freute sich, dass etliche Ehrengäste ihr Interesse an der Ausstellungser- öffnung bekundeten, auch wenn sich einige wegen anderer Termine entschuldigen lassen mussten. Gekommen waren Konrektorin Ida Kärtner, Bürgermeister Georg Bruckner, stellvertretender Bür- germeister Ludwig Saller aus Kollnburg, Konrektor Johann Mie- daner von der Förderschule, Alois Pinzl sen. als Ehrenvorsitzender des Handwerkervereins, Heinrich Probst als Vorsitzender des Cari- tasverbandes Viechtach, Ge- schäftsstellenleiter Franz Geiß von der Genobank (einer der Sponso- ren), Elternbeiratsvorsitzende Sil- via Bielmeier und natürlich alle Mädchen und Buben der Klasse 8G und einige Eltern. Gewinn mit Nistkästen erzielt „Nicht immer ist es leicht, Ju- gendliche auch noch am Nachmit- tag zu motivieren, etwas zu ler- nen“, versicherte Projektleiter Pinzl. Deshalb setzte er „die Freu- de am Projekt“, ein „Lernen ohne Notendruck“ als Grundgedanken ein. Und die Rechnung ging auf. Begeistert machten die Schülerin- nen und Schüler der 8G mit. Pinzl dankte seinen Kollegen Preisser, Brem und Miethaner für die Unter- stützung an jedem Dienstagnach- mittag. Die Themenbereiche „Zu- kunft, Arbeitsleben, Geschick und Umwelt“ wurden bei der Planung der Lernziele gut vernetzt. Auf Frontalunterricht wurde dabei völ- lig verzichtet. Ein wirtschaftlicher Gedanke wurde mit dem Bau von Nistkäs- ten aus Lärchenholz verwirklicht, die verkauft und auf Wunsch auch aufgehängt wurden. Dabei durften die Schülerinnen und Schüler ei- nen stolzen Gewinn erzielen. Alois Pinzl übergab einen Scheck über 720 Euro an Klassenlehrer Maurer. Die Idee zur Ausstellung „Tier – da wohnst du!“ wurde gleich in der ersten Unterrichtsstunde bei ei- nem Spaziergang geboren. Nun wurden ein Logo und ein Werbe- flyer entworfen, Lernplakate ge- staltet, um Kreativität und Teamfä- higkeit zu fördern. „Die Ideen der Jugendlichen waren erstaunlich“, freute sich Pinzl. Im Weiteren galt es, Ausstellungsstücke zu fertigen oder zu besorgen, wobei es um die Übernahme von Verantwortung, um Organisation und Zuverlässig- keit ging. Auch im Internet und in der Tagespresse wurde recher- chiert, um das Thema „Tiere“ aus verschiedenen Blickwinkeln be- trachten zu können. Die Aufgabenfelder für die dritte Umweltausstellung waren schnell definiert. Dabei ging es um die Dar- stellung einer Artenvielfalt mit dem Schwerpunkt Luchs als Tier des Jahres. Lebensräume sollten dargestellt werden mit einem In- sektenhotel für den Bereich Erde, mit verschiedenen Tierpräparaten für den Bereich Luft. Ein Aquari- um mit Fischen symbolisiert in der Ausstellung den Lebensraum Was- ser und für den Bereich Wald wur- den zehn verschiedene Baumarten mit Wurzelwerk ausgegraben und zu einem kleinen Waldstück aufge- stellt. Nutztiere wie Biene, Kuh und Schaf werden ebenso vorge- stellt wie im Bereich Tierschutz das Huhn Frieda in einem engen Käfig als abschreckendes Beispiel für Hühnerhaltung in Legebatterien, dazu ein „LEGO-Zoo“. Natalia Krampfl durfte als Ver- treterin ihrer Klasse 8G völlig un- verkrampft und mit sicheren Wor- ten die Ausstellung den Gästen vorstellen, dies sicher auch als Er- gebnis der nachmittäglichen Be- treuungsarbeit. „Heute sehen wir viele Tiere mit ganz anderen Au- gen“, versicherte sie den Gästen. Natürlich freut sich die Klasse über den Erfolg ihrer Arbeit. Das Geld soll in die Klassenkasse fließen und vielleicht für einen Klassen- ausflug verwendet werden. Konrektorin Kärtner dankte Alois Pinzl für die wertvolle Ver- mittlung von Kenntnissen im Be- reich Umwelt an Schüler der Ganztagsklasse, dies nun schon seit drei Jahren. Viele praktische Ergebnisse konnten dabei erzielt werden. Vor allem gefiel ihr die Be- rufsorientiertheit der Projektar- beit, bei der Teamarbeit an obers- ter Stelle steht. Nicht zu vergessen die Werteerziehung im Bezeigen von Mitverantwortung und Team- geist. Alle Leitbild-Gedanken wur- den voll erfüllt. Dank an den Handwerkerverein Bürgermeister Bruckner drück- te die Wertschätzung der Stadt Viechtach für die Ausstellung aus und dankte dem Handwerkerve- rein für die Mitverantwortung für die Ausbildung von Schülern, die er mit der Nachmittagsbetreuung übernimmt. Schüler hätten dabei nie Langeweile, könnten für die Natur sensibilisiert werden, dürf- ten Handwerksgeschick beweisen und zudem käme auch noch ein wirtschaftlicher Aspekt durch die Vermarktung ins Spiel. Projektleiter Pinzl dankte allen, die in irgend einer Weise zum Ge- lingen der Ausstellung beigetragen haben: der Hauptschule und der Stadt Viechtach, den Kommunen, Firmen und der Genobank, dem Jagdverband und dem Fischerei- verein, Imker, Waldbesitzer und Geflügelzüchter: „Sie alle nahmen sich viel Zeit für uns!“ INFO Die Umweltausstellung „Tier - da wohnst du“ kann am Freitag ab 9 Uhr im Rahmen des Schulfestes in der Aula der Mittelschule be- sichtigt werden. Das Projekt bringt Spaß am Beruf Umweltausstellung „Tier – da wohnst du“ an der Mittelschule eröffnet – Lob von den Ehrengästen Huhn Frieda hat im engen Käfig mehr Platz als ein Huhn in einer Legebat- terie: „Holt mich hier raus!“, erging dennoch die Aufforderung an die Gäste der Umweltausstellung in der Mittelschule. Einen Gewinn von 720 Euro erzielte die Klasse mit dem Verkauf der Nist- kästen: (von links) Bürgermeister Georg Bruckner, Geschäftsstellenleiter Genobank Franz Geiß, Projektleiter Alois Pinzl jun., Klassenlehrer Robert Maurer der 8 G, Klassenvertreterin Natalia Krampfl, stellvertretende Schulleiterin Ida Kärtner. - Fotos: E. Wittenzellner

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Page 1: Das Projekt bringt Spaß am Beruf fileNatalia Krampfl durfte als Ver-treterin ihrer Klasse 8G völlig un-verkrampft und mit sicheren Wor-ten die Ausstellung den Gästen vorstellen,

Von Evelyne Wittenzellner

Viechtach. In der Aula der Mit-telschule Viechtach wurde amDienstagnachmittag durch denUmweltbeauftragten der StadtViechtach und ehrenamtlichenProjektleiter Alois Pinl jun. dieUmweltausstellung „Tier – dawohnst du!“ eröffnet. Es ist bereitsdie dritte Ausstellung dieser Artund gibt Zeugnis über eine sinn-volle Art der Nachmittagsbetreu-ung von Jugendlichen der Ganz-tagsklasse, seit drei Jahren durch-geführt vom HandwerkervereinViechtach für die Caritas, die dieTrägerschaft für die Nachmittags-betreuung übernommen hat.

Die Umweltausstellungen in denbeiden vergangenen Jahren stan-den unter den Themen „Mensch –da lebst du!“ und „Müll – so bistdu!“. 2010 konnte mit dem Projektsogar der Bayerische Staatspreisgewonnen werden. Auch in die-sem Jahr steht man schon wieder inder Endrunde. Projektleiter Pinzlfreute sich, dass etliche Ehrengästeihr Interesse an der Ausstellungser-öffnung bekundeten, auch wennsich einige wegen anderer Termineentschuldigen lassen mussten.

Gekommen waren KonrektorinIda Kärtner, Bürgermeister GeorgBruckner, stellvertretender Bür-germeister Ludwig Saller ausKollnburg, Konrektor Johann Mie-daner von der Förderschule, AloisPinzl sen. als Ehrenvorsitzenderdes Handwerkervereins, HeinrichProbst als Vorsitzender des Cari-tasverbandes Viechtach, Ge-schäftsstellenleiter Franz Geiß vonder Genobank (einer der Sponso-ren), Elternbeiratsvorsitzende Sil-via Bielmeier und natürlich alleMädchen und Buben der Klasse8G und einige Eltern.

Gewinn mitNistkästen erzielt

„Nicht immer ist es leicht, Ju-gendliche auch noch am Nachmit-tag zu motivieren, etwas zu ler-nen“, versicherte ProjektleiterPinzl. Deshalb setzte er „die Freu-de am Projekt“, ein „Lernen ohneNotendruck“ als Grundgedankenein. Und die Rechnung ging auf.Begeistert machten die Schülerin-nen und Schüler der 8G mit. Pinzldankte seinen Kollegen Preisser,Brem und Miethaner für die Unter-stützung an jedem Dienstagnach-mittag. Die Themenbereiche „Zu-kunft, Arbeitsleben, Geschick undUmwelt“ wurden bei der Planungder Lernziele gut vernetzt. Auf

Frontalunterricht wurde dabei völ-lig verzichtet.

Ein wirtschaftlicher Gedankewurde mit dem Bau von Nistkäs-ten aus Lärchenholz verwirklicht,die verkauft und auf Wunsch auchaufgehängt wurden. Dabei durftendie Schülerinnen und Schüler ei-nen stolzen Gewinn erzielen. AloisPinzl übergab einen Scheck über720 Euro an Klassenlehrer Maurer.

Die Idee zur Ausstellung „Tier –da wohnst du!“ wurde gleich in derersten Unterrichtsstunde bei ei-nem Spaziergang geboren. Nunwurden ein Logo und ein Werbe-flyer entworfen, Lernplakate ge-staltet, um Kreativität und Teamfä-higkeit zu fördern. „Die Ideen derJugendlichen waren erstaunlich“,freute sich Pinzl. Im Weiteren galtes, Ausstellungsstücke zu fertigenoder zu besorgen, wobei es um dieÜbernahme von Verantwortung,

um Organisation und Zuverlässig-keit ging. Auch im Internet und inder Tagespresse wurde recher-chiert, um das Thema „Tiere“ ausverschiedenen Blickwinkeln be-trachten zu können.

Die Aufgabenfelder für die dritteUmweltausstellung waren schnelldefiniert. Dabei ging es um die Dar-stellung einer Artenvielfalt mitdem Schwerpunkt Luchs als Tierdes Jahres. Lebensräume solltendargestellt werden mit einem In-sektenhotel für den Bereich Erde,mit verschiedenen Tierpräparatenfür den Bereich Luft. Ein Aquari-um mit Fischen symbolisiert in derAusstellung den Lebensraum Was-ser und für den Bereich Wald wur-den zehn verschiedene Baumartenmit Wurzelwerk ausgegraben undzu einem kleinen Waldstück aufge-stellt. Nutztiere wie Biene, Kuhund Schaf werden ebenso vorge-

stellt wie im Bereich Tierschutz dasHuhn Frieda in einem engen Käfigals abschreckendes Beispiel fürHühnerhaltung in Legebatterien,dazu ein „LEGO-Zoo“.

Natalia Krampfl durfte als Ver-treterin ihrer Klasse 8G völlig un-verkrampft und mit sicheren Wor-ten die Ausstellung den Gästenvorstellen, dies sicher auch als Er-gebnis der nachmittäglichen Be-treuungsarbeit. „Heute sehen wirviele Tiere mit ganz anderen Au-gen“, versicherte sie den Gästen.Natürlich freut sich die Klasse überden Erfolg ihrer Arbeit. Das Geldsoll in die Klassenkasse fließenund vielleicht für einen Klassen-ausflug verwendet werden.

Konrektorin Kärtner dankteAlois Pinzl für die wertvolle Ver-mittlung von Kenntnissen im Be-reich Umwelt an Schüler derGanztagsklasse, dies nun schonseit drei Jahren. Viele praktischeErgebnisse konnten dabei erzieltwerden. Vor allem gefiel ihr die Be-rufsorientiertheit der Projektar-beit, bei der Teamarbeit an obers-ter Stelle steht. Nicht zu vergessendie Werteerziehung im Bezeigenvon Mitverantwortung und Team-geist. Alle Leitbild-Gedanken wur-den voll erfüllt.

Dank an denHandwerkerverein

Bürgermeister Bruckner drück-te die Wertschätzung der StadtViechtach für die Ausstellung ausund dankte dem Handwerkerve-rein für die Mitverantwortung fürdie Ausbildung von Schülern, dieer mit der Nachmittagsbetreuungübernimmt. Schüler hätten dabeinie Langeweile, könnten für dieNatur sensibilisiert werden, dürf-ten Handwerksgeschick beweisenund zudem käme auch noch einwirtschaftlicher Aspekt durch dieVermarktung ins Spiel.

Projektleiter Pinzl dankte allen,die in irgend einer Weise zum Ge-lingen der Ausstellung beigetragenhaben: der Hauptschule und derStadt Viechtach, den Kommunen,Firmen und der Genobank, demJagdverband und dem Fischerei-verein, Imker, Waldbesitzer undGeflügelzüchter: „Sie alle nahmensich viel Zeit für uns!“

INFODie Umweltausstellung „Tier − dawohnst du“ kann am Freitag ab9 Uhr im Rahmen des Schulfestesin der Aula der Mittelschule be-sichtigt werden.

Das Projekt bringt Spaß am BerufUmweltausstellung „Tier – da wohnst du“ an der Mittelschule eröffnet – Lob von den Ehrengästen

Huhn Frieda hat im engen Käfig mehr Platz als ein Huhn in einer Legebat-terie: „Holt mich hier raus!“, erging dennoch die Aufforderung an die Gästeder Umweltausstellung in der Mittelschule.

Einen Gewinn von 720 Euro erzielte die Klasse mit dem Verkauf der Nist-kästen: (von links) Bürgermeister Georg Bruckner, GeschäftsstellenleiterGenobank Franz Geiß, Projektleiter Alois Pinzl jun., Klassenlehrer RobertMaurer der 8 G, Klassenvertreterin Natalia Krampfl, stellvertretendeSchulleiterin Ida Kärtner. − Fotos: E. Wittenzellner