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THAILAND-RUNDSCHAU 3/2009 94 Das Shophaus – Ein thai-chinesischer Haustyp in Bangkok Benjamin Casper Oft läuft man an ihnen vorbei, nimmt sie beiläufig als merkwürdig simple, vielleicht hässliche Behälter wahr, fragt sich, wie und ob man darin überhaupt wohnen kann und stellt alsbald verblüfft fest, dass all die klei- nen Läden, die das Leben mit der Straße so lebendig machen, in Shophäusern beheima- tet sind. Woher kommt das Shophaus und wie schafft es diese Bauform, weiterhin das Stadtbild so dominant zu prägen? Es scheint eine Vielzahl von Eigenschaften zu besitzen, die es dem Shophaus ermög- lichen, Bangkok seit ca. 150 Jahren zu einer lebendigen Metropole zu machen. Es ist das Shophaus, das das Leben mit der Stra- ße begründet. Das Shophaus ist indes weder ein typisch thailändischer noch südostasiatischer Bau- typ, und es gibt große Unterschiede in der regiona- len und historischen baulichen Umsetzung. Die Unterschiedlichkeit der verschiedenen Varianten reicht von 50 Meter tiefen, schmalen, eingeschos- sigen Hofhäusern bis zu siebenstöckigen, ebenso schmalen aber vielleicht nur 12m tiefen „Hochhäu- sern“. Der Begriff des Shophaus ist ein halb einge- deutschter Terminus aus dem englischen „shophouse“. Die Pluralbildung und grammatikali- sche Verwendung fällt so im Deutschen einfacher aus. Das Oxford Dictionary definiert shophouse als „ ... in Southeast Asia, a shop opening on to the pavement and also used as residence of the pro- prietor“ 9 . Das „Shophaus“ ist also kein Begriff, der dem Charakter des Typs entgegen läuft. Wissenschaftliche Untersuchungen zu dem Thema befassten sich in den 60er und 70er Jahren des 20. Jahrhunderts mit stadtgeographischen Aspek- ten der Siedlungsformen und führten das Shop- haus als „funktionalräumliches Strukturelement der innerstädtischen Gebiete“ auf 1 . Bis in die 1990er Jahre hatte die Bausubstanz der Shophaus-Viertel keinen ästhetischen oder kulturellen Eigenwert. Außerhalb Thailands wurden großflächig Shop- haus-Viertel abgerissen. Das negative Image der Shophäuser stand für schlechte Wohnbedingun- gen, große Enge im Wohnumfeld und es wurde zudem als rückständige und kolonialzeitliche Bür- de angesehen. In Thailand gibt es diese Bürde der Kolonialzeit nicht. Das Shophaus ist dort als chinesische oder Sino-Thai-Bauform akzeptiert. In den 80er Jahren entstanden im Asian Institute of Technology (AIT) und an der Fakultät für Architektur der Chulalongkorn-Universität in Bangkok Forschungsbereiche zur städ- tischen Denkmalpflege. Hier wurden Er- haltungsstrategien für die innerstädtischen Shophaus-Viertel entwickelt 1 . Seit Mitte der 80er Jahre sind auch ver- mehrt Untersuchungen zu diesem Thema zu finden. Bis dahin wurde das Shophaus nicht als Archetypus der chinesischen Architektur verstanden. Kunsthistoriker

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Das Shophaus – Ein thai-chinesischer Haustyp in Bangkok

Benjamin Casper

Oft läuft man an ihnen vorbei, nimmt sie beiläufig als merkwürdig simple, vielleicht hässliche Behälter wahr, fragt sich, wie und ob man darin überhaupt wohnen kann und stellt alsbald verblüfft fest, dass all die klei-nen Läden, die das Leben mit der Straße so lebendig machen, in Shophäusern beheima-tet sind. Woher kommt das Shophaus und wie schafft es diese Bauform, weiterhin das Stadtbild so dominant zu prägen? Es scheint eine Vielzahl von Eigenschaften zu besitzen, die es dem Shophaus ermög-lichen, Bangkok seit ca. 150 Jahren zu einer lebendigen Metropole zu machen. Es ist das Shophaus, das das Leben mit der Stra-ße begründet.

Das Shophaus ist indes weder ein typisch thailändischer noch südostasiatischer Bau-typ, und es gibt große Unterschiede in der regiona-len und historischen baulichen Umsetzung. Die Unterschiedlichkeit der verschiedenen Varianten reicht von 50 Meter tiefen, schmalen, eingeschos-sigen Hofhäusern bis zu siebenstöckigen, ebenso schmalen aber vielleicht nur 12m tiefen „Hochhäu-sern“.

Der Begriff des Shophaus ist ein halb einge-deutschter Terminus aus dem englischen „shophouse“. Die Pluralbildung und grammatikali-sche Verwendung fällt so im Deutschen einfacher aus. Das Oxford Dictionary definiert shophouse als „ ... in Southeast Asia, a shop opening on to the pavement and also used as residence of the pro-prietor“9. Das „Shophaus“ ist also kein Begriff, der dem Charakter des Typs entgegen läuft.

Wissenschaftliche Untersuchungen zu dem Thema befassten sich in den 60er und 70er Jahren des 20. Jahrhunderts mit stadtgeographischen Aspek-ten der Siedlungsformen und führten das Shop-haus als „funktionalräumliches Strukturelement der innerstädtischen Gebiete“ auf1. Bis in die 1990er Jahre hatte die Bausubstanz der Shophaus-Viertel keinen ästhetischen oder kulturellen Eigenwert. Außerhalb Thailands wurden großflächig Shop-haus-Viertel abgerissen. Das negative Image der Shophäuser stand für schlechte Wohnbedingun-gen, große Enge im Wohnumfeld und es wurde zudem als rückständige und kolonialzeitliche Bür-de angesehen.

In Thailand gibt es diese Bürde der Kolonialzeit nicht. Das Shophaus ist dort als chinesische oder

Sino-Thai-Bauform akzeptiert. In den 80er Jahren entstanden im Asian Institute of Technology (AIT) und an der Fakultät für Architektur der Chulalongkorn-Universität in Bangkok Forschungsbereiche zur städ-tischen Denkmalpflege. Hier wurden Er-haltungsstrategien für die innerstädtischen Shophaus-Viertel entwickelt1.

Seit Mitte der 80er Jahre sind auch ver-mehrt Untersuchungen zu diesem Thema zu finden. Bis dahin wurde das Shophaus nicht als Archetypus der chinesischen Architektur verstanden. Kunsthistoriker

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und Architekten interessierten sich vielmehr für den Typus des Hofhauses 2.

Mit dem Aufkommen der Stadterneuerung und Denkmalpflege erhielt das Shophaus (besonders in Singapur) die Möglichkeit, als Schlüsselform für die Suche nach nationaler Bautradition und Archi-tektur akzeptiert zu werden.

Die Entwicklung

Ein Shophaus definiert sich zunächst nach seiner additiven Reihung, seiner schmalen Front, seiner Eigentumsverhältnisse (ein Shophaus pro Eigen-tümer ist am häufigsten zu finden) und der Misch-nutzung auf einem Grundstück 2.

Diese Mindestdefinition beinhaltet nicht die Cha-rakteristika, die sich in den verschiedenen ge-schichtlichen Abschnitten oder den unterschiedli-chen Regionen entwickelt haben.

Man kann von solchen Bauformen im chinesischen Einzugsgebiet seit etwa 1000 Jahren ausgehen1. Der eigentliche Urtyp des Shophauses in Bangkok kommt aus der Provinz Fujian. Im Altchinesischen bedeutet das Wort „Straße“ gleichzeitig auch Markt oder Handelsbezirk. Hierin liegt u.a. die Verwurze-lung der Geschäftstätigkeit an der Grenze zwi-schen Straße und Haus begründet. Dieser Typus lässt sich in ganz Südostasien in unterschiedlichen Phasen der Transformation auffinden; beginnend mit exakten Kopien dieses Typs. Der Fujian-Typ scheint eine in Fleisch und Stein übergegangene Gebäudeform der Überseechinesen zu sein, die überall dort in Erscheinung trat, wo Chinesen ihre Häuser errichteten (Abb. 1). In Malaysia und Süd-thailand finden sich noch die langen und schmalen Parzellen mit den Hofhäusern, die Fronten zu den Straßen geöffnet, ohne Fenster zu den Seiten, auf Nachbargebäude wartend, um einen kleinen Markt zu initiieren2.

Abb. 1:

Grundriss

Das „Ur-Shophaus“ aus Fujian, horizontale Gliede-rung der Funktionen Arbeiten und Wohnen, dazwi-

schen Höfe zur Belichtung und Belüftung

Ein entscheidender Zwischenschritt auf dem Weg nach Bangkok ist in Singapur zu finden (die Stadt-gründung erfolgte durch Sir Stamford Raffles). Seine Stadtplanung und Gebäuderegulierungen formten das einst in mehrere Höfe unterteilte Shophaus in ein zweistöckiges Gebäude mit durchlaufendem Arkadengang an der Frontseite. Durch die Vorgabe einer Arkadentiefe von fünf Fuß bürgerte sich die Bezeichnung des „five-foot-path“ ein. Spätere Regulierungen formten einen rückseitigen Weg (Abb. 2). Diese Bestimmung gilt weiterhin in Malaysia2. Durch koloniale Formge-bung entstand eine vertikale Anordnung von Arbei-ten und Wohnen. Die Bebauungsdichte konnte gesteigert werden. Der Ordnungswille der Koloni-almächte äußert sich in Gleichgestalt und Bau-fluchten.

Abb. 2:

Grundriss

Das Shophaus in Singapur, transformiert durch koloniale Gesetzgebung. Vertikale Anordnung

1860 sah sich der thailändische König Rama IV mit den Wünschen der zahlreicher werdenden Europäer konfrontiert, deren Verlangen nach einer Nutzung von Kutschen auf ordentlichen Straßen größer wurde. Rama IV entsandte zwei Regie-rungsbeamte nach Singapur zur Studie der städ-tebaulichen Ordnung3. Die ersten Häuser aus Stein an der Thanon Charoen Krung (auch New Road genannt) entstanden darauf hin. Die Ent-wicklung des Straßenbaus war eine königlich initi-ierte Maßnahme. Ebenso waren die ersten Projek-te zur Bebauung der Straßenränder eine willkommene Einkommensquelle der Prinzen, Tempel und Großgrundbesitzer.

Diese ersten Projekte sind weiterhin in Bangkok zu finden, variieren aber von dem Singapur-Typ in zwei entscheidenden Punkten. Es sind nur einrei-hige Shophäuser mit einer Tiefe von etwa 12m und sie haben keinen Arkadengang, dafür aber eine Auskragung als Sonnen- und Regenschutz (Abb. 3). Die Bebauungsdichte konnte damit noch weiter erhöht werden. Der rückwärtige Bereich wurde aufgegeben. Die neue Bauordnung für Bangkok von 1900 verlangte nach einer 2m brei-ten rückseitigen Freifläche als Lieferweg ohne Grenzmauern zum nächsten Grundstück. Inner-

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halb dicht bebauter Bereiche gab es dadurch noch eine Möglichkeit der Anlieferung auf der Rückseite.

Abb. 3:

Grundriss

Das Shophaus in Bangkok (frühe Phase) Einreihige vertikale Anordnung von Arbeiten und

Wohnen

Die Shophausentwicklung in Bangkok kann in drei Phasen unterteilt werden:

a) Frühe Phase 1880 - 1940

b) Transformationsphase 1940 - 1970

c) Moderne Phase seit 1970

Die Verteilung der errichteten Shophäuser auf die verschiedenen Phasen kann man auf ein Verhält-nis von 5-5-90% schätzen (1987: 15-15-70%2). Bangkok war bis in die 1980er Jahre eine Stadt der Shophäuser. Durch die Einführung der Con-dominiums ab 1979 wurde die Anzahl der neu gebauten Shophäuser indes kaum gestoppt. Es fand lediglich eine Verlagerung in die Vororte statt, da in den hoch verdichteten Gebieten in Bangkok zunehmend Wohnhochhäuser gebaut wurden.

Typisch für die frühe Phase waren die Zweige-schossigkeit, die Mauerwerksstützen und die Holz- oder Betonträger. Typisch für die moderne Phase ist zumeist die Viergeschossigkeit (selten auch fünf und mehr), die Träger und Stützen aus Beton, das Mezzanin-Geschoss und das Flachdach.

Ein wahrer Bauboom der Shophäuser ging mit dem enormen Wirtschaftswachstum der 50er und 60er Jahre einher. In diesen Dekaden wuchsen der gewerbliche und der Servicesektor um jährlich durchschnittlich 15,4 %. Der dafür benötigte Raum konnte durch die Shophäuser bereit gestellt wer-den, die einfach zu konstruieren waren und in gro-ßer Anzahl hohe Dichten erzeugen konnten. In dieser Zeit entstanden auch die geschlossenen Reihenblocks (siehe Erscheinungsformen) in un-terschiedlichen städtischen Situation4.

Während dieser Transformationsphase wurden beide Bauformen parallel gebaut. Die veränderten wirtschaftlichen Erfordernisse etwa zu Beginn der 70er Jahre und schließlich die neue Bauordnung für Bangkok ab 1979 führten zu einer weiteren Transformation des Gebäudes.

Die hohe Verdichtung und die Begrenzung der Bauhöhe auf vier Geschosse förderte die Entwick-lung eines Mezzaningeschosses (Halbgeschoss), das die nutzbare gewerbliche Fläche erhöhte, den gesetzlichen Bestimmungen entsprach und der Verdichtung Rechnung trug (Abb. 4). Die Verstäd-terung der Vororte, der anhaltend hohe Zuzug nach Bangkok und die entstehende Mittelklasse verlangten nach einer „moderneren“ Bauform zum Wohnen. In den 70er Jahren entwickelte sich das „Townhouse“, im Grunde ein Shophaus, aber mit breiterem Grundriss und der Repräsentation des Wohnens angepassten Dachformen. Die hierbei auftretenden Stilblüten in Form von übertriebenen baugeschichtlichen Zitaten (Wohnhäuser mit goti-schen Fassaden, neoklassizistische Säulen oder Versuchen von mediterranem Bauen) sind hierbei nicht am Rande zu verzeichnen, sondern praktisch Prinzip.

Abb. 4:

Grundriss

Das moderne Shophaus in Thailand, hiermit kön-

nen die höchsten Dichten erreicht werden, bei gleichzeitig niedriger Bauweise

Shophäuser werden weiterhin in großer Anzahl in Bangkok und allen anderen Städten in Thailand in erheblichem Maße gebaut. Die Signifikanz dieses Bautyps für den Charakter der Städte ist entspre-chend bedeutend.

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Shophäuser in Bangkok

Das Stadtbild Bangkoks wird durch das Shophaus dominiert. Die Anzahl der Haushalte in Shophäu-sern (32 %) kann dies nur zum Teil verdeutlichen. Die Lage an den Straßenrändern charakterisiert das Bild, und hier befinden sich fast ausnahmslos Shophäuser.

Die Materialität trägt dazu bei, dass dieser Bautyp nicht gerade der Beliebteste ist: 67% sind aus Beton oder Mauerwerk, nur ca. 11 % aus Holz mit Beton oder Mauerwerk. Ganze 562.106 Haushalte wurden 2000 in Shophäusern gezählt5, wobei man von einem Haushalt pro Gebäude ausgehen kann. Kaum jemand wird diese Bauten bewusst als Ar-chetypus chinesischer Architektur sehen oder ver-stehen, da sich die Shophäuser durch die teilweise

überladenen Fronten in den Obergeschossen und die intensive Darstellung der gewerblichen Aktivi-täten im Erdgeschoss einer eingehenderen Be-trachtung entziehen. Es fällt schwer, die Verbin-dung zwischen den historischen, restaurierten Beispielen (der frühen Phase) im Bereich des Khlong Lod mit den an jeder Ecke stehenden Bau-ten der modernen Phase herzustellen. Hinzu kommt die Intensität der Stadtraumwahrnehmung im Bereich der Straßen durch Verkehr, Werbung und Verkaufsangebote. Das verleitet schnell zur Filterung des Wahrgenommenen. Ohne Frage sind die modernen Shophäuser oft hässlich, zuweilen aber auch komisch. Sie sind jedoch auch funktio-nal und klug, denn sie nutzen den Raum höchst effizient und in einer breit akzeptierten (niedrigen) Geschossigkeit bei hoher Dichte. Welche Prinzi-pien definieren nun ein Shophaus (Abb. 5)?

Prinzipien des Shophausbaus

Abb. 5:

Das Shophaus ist ein auf Pfahlgründung basieren-des einfaches Stahlbetonskelett mit Wandschei-ben zur Aussteifung. Der häufigste anzutreffende Grundriss misst 4 x 12 m. Die Erdgeschoss-Front ist durch Falttüren (frühe Phase) oder Stahlgitter (moderne Phase) komplett zur Straße hin zu öff-nen.

Das Merkmal der Komplementarität des Innen- und Außenraums ist das auffälligste und bedeu-tendste. Komplementarität ist dabei definiert durch folgenden Satz: „Der Innenraum stellt für sich kein funktionstaugliches Ganzes dar, sondern ist nur Fragment einer unverzichtbar komplementären Grundeinheit“6. Die Intensität der Nutzung des Außenraums hängt dabei von der Nutzung und der Verfügbarkeit von Raum ab. Dies muss aber nicht bedeuten, dass in einer engen Straße der Raum weniger intensiv genutzt wird, im Gegenteil: Die Enge des Raums fördert die Intensität. Die Kom-plementarität definiert den städtischen Raum an-ders. Die Schnittstelle zwischen innen und außen ist oft die Küche, sei es in privaten Haushalten oder bei den Restaurants. Die Aktivität wird in den

öffentlichen Raum verlagert und bekommt dadurch eine andere Wertigkeit. Aktivitäten sind städtische Werte, die das Erzeugen, was Urbanität, im Sinne einer Dynamik des öffentlichen Raums, ausmacht: Adaption von Einflüssen, Adoption von Verände-rungen, dynamische Aktion durch die Prägung des eigenen Bildes. Dies sind die Essenzen der Kom-plementarität des Shophauses. Das eigene Bild wird produziert und aufgetragen und dient der Repräsentation im hierarchischen Gefüge der Or-te.

Die komplementäre Raumnutzung wird durch das Element der Auskragung von innen nach außen getragen. Die Auskragung dient der Infrastruktur und dem klimatischen Schutz. Infrastruktur bedeu-tet, dass an der Unterseite die Starkstromleitungen der gesamten Shophausreihe entlang geführt wer-den. Die Beleuchtung des Gehwegs erfolgt auch von hier aus. Zudem ist sie Träger von weiterem Schutz gegen Regen und Sonne sowie von Wer-bung jeglicher Art. Die individuelle Erweiterung der Auskragung kann sich bis in den Straßenraum hinein ziehen und teilweise auch eine vertikale

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Grenze dazu ausbilden. Durch bauliche Beschrän-kungen kann es jedoch auch vorkommen, dass die Auskragung minimiert oder fast gar nicht ausge-führt wird.

Die Erschließung des Shophauses erfolgt über einläufige, oft u-förmige Treppen im mittleren oder hinteren Bereich7. Anderenfalls kommen zweiläufi-ge querliegende, den vorderen und hinteren Teil des Shophauses trennende Treppenläufe zum Einsatz. Der Raum unter der Treppe wird immer dann fast ausschließlich zur Einrichtung des Sani-tärbereichs vorgesehen, wenn die Treppe im hinte-ren Drittel angeordnet ist. Der Sanitärbereich und der Wasseranschluss sind in jedem Fall im rück-wärtigen Teil angebracht.

Die Nutzungsmischung ist üblicherweise zwi-schen Erdgeschoss mit Mezzaningeschoss und den Obergeschossen aufgeteilt, d.h. Verkauf oder gewerbliche Tätigkeiten werden auf Straßenhöhe durchgeführt. Das Mezzanin kann dabei durch Büronutzung zum Wohnbereich vermitteln oder aber auch gänzlich z.B. als weiterer Sitzraum im Restaurant genutzt werden. Wohnen und Arbeiten können aber auch jeweils problemlos den komplet-ten Raum des Shophauses belegen. Das Erdge-schoss dient dann beispielsweise als Garage bzw. die Obergeschoße als weitere Büro- oder Produk-tionsflächen.

Abb. 6:

Shophouse-Produktionsbereich für Holzarbeiten hinter Wat Saket (Golden Mount). Ein herausra-gendes Beispiel für die drei Schichten des Shop-hauses: Arbeiten EG, Wohnen OG, Freizeit DG

Auf dem Dach ist Platz für unterschiedliche Funk-tionen (Abb. 6). Die individuelle Nutzung als Frei-fläche wird als Gewächshaus, als Lagerungsbe-reich, als überdachter Freibereich oder zur Erweiterung des umbauten Raums genutzt. Die Fläche dient zur Pufferung von Maximalauslastung im Innenbereich oder als Ersatz für fehlenden pri-vaten Außenraum. Die Individualität ist im Stadt-

bild oft gut erkennbar und trägt zu dem scheinbar „chaotischen“ Eindruck des Straßenraums bei.

Nicht so oft sichtbar sind die illegalen Erweite-rungen im rückwärtigen Bereich. Der freizulas-sende Gang wird zur Ausweitung der Innenraum-fläche zugebaut. Zunächst existieren Anforderungen der Nutzer an mehr Lagerfläche, eine Küche oder einen größeren Sanitärbereich. Die Erweiterung im Erdgeschoss ist schnell durch-geführt. Der Ausbau der Obergeschosse erfolgt sukzessiv.

Abb. 7:

Die Werbefronten sind eine willkommene Einnah-mequelle oder aussagekräftige Eigendarstellung

Corporate Identity: „Die plakatierte Stadt“ könnte ein Titel für Bangkok sein (Abb. 7). Die Anonymität der Architektur treibt die Besitzer zu Maßnahmen der Kenntlichmachung. Durch fast nicht vorhande-ne Gestaltungssatzungen (ausgenommen im his-torischen Zentrum der Stadt) können fast die kom-pletten Fassaden als Werbeflächen genutzt werden. Die Bandbreite reicht dabei von „normal“ großen Schildern auf den Auskragungen über unterschiedliche Formate an der gesamten Fassa-de bis zur kompletten Verpackung der Front. Dar-über hinaus sind einige Besitzer so weit gegangen, dass sie im Falle eines Eckhauses auch gleich noch die Fassade in den Firmenfarben angestri-chen haben (Abb. 8). Das ist z.B. bei der Optikerfi-liale Top Charoen Prinzip, und bei den meisten Fotoläden kommt es zu den kompletten Verpa-ckungen. Die Stadt wird damit „lesbar“. Orte oder Segmente von Strecken können nach diesen signi-fikanten Stadtmarken unterteilt werden. Die Orien-tierung entlang der langen gleichartig bebauten Strecken ist dann teilweise nur über diese Nut-zungsexhibition möglich. Nicht zu unterschätzen ist die wirtschaftliche Bedeutung für den Besitzer. An prädestinierten Lagen wird die Werbefläche gerne vermietet, mit teilweise übereifrigen Ergeb-nissen.

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Abb. 8:

Prinzipien der Plakatierung: Hausverpackung,

Verpackung, Divers, Klein

Richtlinien

Für den interessierten Besucher in Bangkok mag es unwahrscheinlich klingen, dass es Regulierun-gen bezüglich der Gebäudeformen, Anordnungen oder Stadtplanung überhaupt gibt. In der Bauord-nung von 1979 wurde die Straßenbreite als Basis für den Abstand zur Straßenmitte genommen, nach 2000 werden die Nutzung und die Nutzungs-größe als Maßstab für den Abstand genommen. Im offiziellen Sprachgebrauch spricht der Thai von Tuek Thaeuw wenn er ein Shophaus aus nicht brennbarem Material meint. Besteht es aus brennbarem Material, definiert sich das Haus als Hong Thaeuw. Die direkte Übersetzung meint lediglich Gebäudereihe und Raumreihe. Per Defi-nition ist ein Shophaus erst dann vollwertig, wenn mehr als zwei Einheiten zusammen stehen. Ein-schränkungen in der Anzahl gibt es auch: Maximal 20 Einheiten dürfen auf 1.600 m² stehen. Dieses Maß ist ein thailändisches Flächenmaß (rai) und ein Vielfaches des Längenmaßes wa, welches 4,0 m misst. Es verwundert nicht, dass ein Shophaus üblicherweise 4,0 m breit ist, wenn schon das Längenmaß diesen Wert einhält und natürlich auch einem wirtschaftlichen Verhältnis zwischen Tragweite und Querschnitt eines Holzträgers folgt. Insgesamt dürfen die Shophäuser eine Tiefe von 24,0 m erreichen, müssen dann aber einen Frei-raum nach 16,0 m einrichten, der mind. 1/10 der überbauten Fläche groß ist. Die Bauordnung bietet einen groben Rahmen, der verhindern soll, dass Aufstockungen mühelos durchführbar sind und die Anzahl der Shophäuser durch Großgrundbesitzer aus Profitgier in nicht bewohnbare Größen getrie-ben werden.

Erscheinungsformen

Die Entstehung der Erscheinungsformen in der Stadt basieren auf ethnisch-kulturellen, sozio-ökonomischen und besitzstandsrelevanten Ver-hältnissen.

Die zu Beginn des 20. Jahrhunderts praktizierte Randbebauung um Wohngebiete schuf eine neue Ebene der physischen Unterscheidung im Prozess der Urbanisierung (Abb. 9). Die Mauerwerks-Shophäuser stehen den einzeln stehenden Holz-häusern entgegen und schufen eine neue Konfigu-ration der Stadt, die geschlossene „Trok-

Nachbarschaft“. Dieses Muster existiert weiterhin im heutigen Bangkok, besonders in den histori-schen Bezirken. Dieser Prozess des Einschließens führte indes nicht zu einer Segregation oder einem Ausschluss der innenliegenden Siedlung von der Teilhabe am öffentlichen Leben. Es war ein rein physisches Muster, das die schon zuvor vorhan-dene Tendenz der zonalen Unterscheidung zwi-schen den straßenbezogenen Lagen und dem inneren Bereich und damit auch verschiedenen Gruppen der Bevölkerung und verschiedenen Nut-zungen in umbauten Raum umsetzte8. Die Ent-scheidung für die Randlagenbebauung war ent-sprechend einfach: Für die Adligen, die Großgrundbesitzer und die Tempel bedeutete dies eine lukrative Einkommensquelle durch Vermie-tung und Verpachtung.

Abb. 9:

Die klassische Form der Shophaus-Anordnung:

Randbebauung mit innen liegender Siedlung

Die langen Reihen der Shophäuser entlang neu gebauter Straßen sind Angebotsplanungen (Abb. 10). Unabhängig davon, ob ein tatsächlicher Be-darf besteht, werden Shophäuser gebaut, um zum Zeitpunkt einer in ausreichendem Maße vorhan-denen Wohnbevölkerung diese mit entsprechen-den Quadratmeterpreisen zu vermieten. Teilweise bleiben die Erdgeschosse einfach ungenutzt oder dienen als Garagen für die darüber schon einge-zogene Familie. Natürlich können die Schotten auch komplett ungenutzt bleiben. Oftmals wurden die Reihen zu lang ausgebildet und verhindern damit die Erschließung und Bebauung der dahinter liegenden Gebiete. Bangkok wirkt dadurch vom Straßenraum aus gesehen extrem dicht und über-laden. Die „stille Oase“ ist aber meist nicht weit von der großen Straße entfernt. Teilweise reicht der Gang hinter die erste Shophausreihe, um zwi-schen Palmen und dörflich strukturierte Hausgrup-pen zu stehen. Das Shophaus bildet dann auch

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eine akustische Grenze zu diesem ruhigen Mitten-bereich.

Abb. 10:

Die langen Reihen bilden oft ruhige

Hinterbereiche aus

Soi in Bangkapi, endlos lange Reihe

an Shophäusern

Mitte der 1950er bis in die 60er Jahre hinein boten die Shophäuser als einzige Bauform genügend Raum für das rasante wirtschaftliche Wachstum. In dieser Zeit entstanden auch neue Stadträume für die am gestiegenen Wohlstand teilhabenden Ein-wohner Bangkoks (Shoppingbereiche mit Enter-tainmentangeboten). Der Siam Square ist ein sol-ches Beispiel, das bis heute nichts von seiner Lebendigkeit und Adaptabilität verloren hat. Der geschlossene Reihenblock stellt die höchstmögli-che Dichte einer Shophaus-Agglomeration in der Stadt dar (Abb. 11). Häufig sind diese Formen in Großhandelsbereichen zu finden (z.B. Pratunam oder Sampeng).

Abb. 11:

Der geschlossene Reihenblock

produziert hohe Dichten

Die sog. „Cluster-Randbebauung“ ist ein Ergebnis von Großprojekten durch die Stadt (Abb. 12). Im Beispiel vom südlichen Busterminal bilden die Shophausränder nach innen gerichteten Nut-zungsflächen für Reisedienstleistungen. Hierbei kann man von einem „produzierten Ort“ sprechen, da sich alle Nutzungen um eine infrastrukturelle Funktion gruppieren.

Abb,. 12:

Südlicher Busterminal Sai Tai Mai

Die Clusterbebauungen sind produzierte Orte

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Die Großstruktur im Shophausrand entsteht durch die Fragilität der thailändischen Siedlungsstruktur im Inneren des Blocks (Abb. 13). Die oft in Holz-bauweise errichteten Einzelhäuser bieten keine ausreichende Rendite für den Landbesitzer und müssen dem Druck der Entwicklung weichen. Die Shophäuser hingegen, oft auch in unterschiedliche Besitzergruppen aufgesplittert, können in fast allen Situationen mit den veränderten Bedingungen zurecht kommen. Eine nebenan entstehende Shopping-Mall ist noch lange kein Grund zur Auf-gabe des Standorts, im Gegenteil. Die hohe Kun-denfrequenz ermöglicht ja die Anpassung an er-gänzende Nachfragepotentiale.

Abb. 13:

Die Großformen in der Mitte können die fragile

Einzelhausbebauung im Inneren schnell verdrängen

Th. Charoen Krung

Erst in letzter Zeit sind höchst-transformative Ele-mente in den Stadtkörper implementiert worden, deren Folgedynamik ein Shophaus kaum standhal-ten kann: die Skytrain-Stationen. Die erst vor eini-gen Jahren eröffnete U-Bahn wird sicherlich ähnli-che Effekte im Umkreis der Direkterschließung entfalten. Der 1999 eröffnete Skytrain erschließt mit zwei Linien wichtige Bereiche der Stadt. Die Dynamik der Umgebung der Skytrain-Stationen rührt aus der Adoption der zweiten Ebene, d.h. aus der Erschließung umliegender Gebäude oder Nut-zungen von der Höhe der Hochbahnplateaus aus. Die Entdeckung dieser Fortbewegung hat tiefgrei-fende Veränderungen an ihren Knotenpunkten entfaltet. An diesen Punkten fehlen den Shophäu-sern die Dichten, die nur durch Hochhausbauten kompensiert werden können.

Fazit

Zusammenhängend betrachtet wird deutlich, dass der Typus des Shophauses im europäischen Raum keine Entsprechung finden kann. Zweifellos gab es in der mittelalterlichen Stadt, beispielswei-se in Paris, ähnliche stadtstrukturelle Phänomene einer in sich geschlossenen, von der Haupter-schließungsstraße nur durch eine kleine (Sack-)Gasse erreichbare, Nachbarschaft, deren Fenster zum Bewegungsraum hin geöffnet werden konn-ten, wodurch ein Verkauf von Waren aus dem Wohn- und Geschäftshaus direkt möglich war. Auch gibt es starke Parallelen zu den schmalen Hausgrundrissen, deren Nutzungsstruktur der vertikalen Verbindung von Arbeiten und Wohnen entsprach. Jedoch liegen auch wichtige Unter-schiede vor: Die rein klimatisch begründete Nut-zungsweise des Außenraums auf dem Flachdach und im Komplementärraum erscheinen im europä-ischen Klima nicht möglich, zumindest was die Kontinuität der Außenraumnutzung angeht. Die Anwendung eines nutzungsgemischten Wohn- und Geschäftshauses stellt kein Alleinstellungsmerk-mal für das Shophaus dar. Der nutzungsneutrale, additive und ubiquitäre Charakter ist hingegen nicht mit europäischen Hausgrundrissen ver-gleichbar, da sich im Verlauf der Geschichte des Wohnens jeweils zeittypische (gesellschaftliche, hygienische, technische) Anforderungen in der europäischen Wohnarchitektur manifestierten. Die kontinuierliche Dominanz des Shophauses über ca. 150 Jahre hinweg verdeutlicht hingegen den eigenständigen Charakter. Mit einem Blick auf das Feld der ethnisch-kulturell bedingten Erschei-nungsformen wird das Verständnis des Shophau-ses als südostasiatischer, chinesisch initiierter evolutionärer Gebäudetypus begründet.

Bangkok kann mit Hilfe dieser Erscheinungsfor-men auf eine überschaubare Struktur kondensiert werden. Jedoch wird die Anwendung dieses Kon-densats in der Megastadt Bangkok im Detail si-

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cherlich Anpassungen erfordern, denn die nahezu unbeschränkte Vielfalt an Lebensräumen, die durch die Trok-Nachbarschaften und die endlichen Soi-Gebiete entstehen, machen Bangkok jeden Tag und mit jedem Ort zu einer neuen Erfahrung. Jeder der sich mit Bangkok auseinander setzt und versucht, die Eigenarten zu verstehen und zu abs-trahieren, wird Bangkok neu „erfinden“. Das tat-sächliche „Finden“ von Orten und das in Bezie-hung setzen dieses Ortes mit unterschiedlichen Schichten wissenschaftlichen Arbeitens (anthropo-logisch, geographisch, sozialwissenschaftlich, etc.) kann in Bangkok zu einem ebenso bunten Mosaik der Erkenntnis führen, wie es die Stadt durch ihre Struktur hergibt. Das ist ein besonderer Reiz die-ser Metropole.

Literatur

1 Tjoa-Bonatz, Mai Lin (2003): Vom Hofhaus zum Reihenhaus - Das Shophaus im kolonialzeitli-chen Penang.

2 Kammeier, H. Detlef (1987): Variations of an „Evergreen“ in anonymous architecture: The chinese shophouse in Thailand - origins, evolu-tion, and modern adaptations of a ubiquitous

building type. Unveröffentliches Skript zur In-ternational Conference on Urban Redevelop-ment and Cultural Heritage, Taipei, 4.-8. Okto-ber 1987.

3 Tanabe, Shigeharu (1977): Historical geography of the Canal System in the Chao Phraya River Delta. Journal of the Siam Society, Vol. 65.

4 Bundit Chulasai (1985): Bangkok: The Myth of Shophouses in Architecture. Development 15

5 National Statistical Office, Census 2000, http://web.nso.go.th/pop2000/tables_e.htm

6 Schelhasse, Libor & Nebel, Sonja (1998): Kom-plementarität Innen - Außen, Kennzeichen ein-fachen Wohnens in Ballungsräumen des Sü-dens, Hamburg: LIT-Verlag

7 Nawit Ongsawangchai (2004): Consideration on formation and typology of shophouses in Rata-nakosin Area, Bangkok. Thailand AIJ No. 577.

8 Askew, Marc (2002): Bangkok – Place, Practice and Representation. New York.

9 Oxford English Dictionary, 1979

Dipl.-Ing. Benjamin Casper aus Köln studierte Architektur und Städtebau an der RWTH Aachen. Nach einjäh-rigem Aufenthalt in Bangkok und vertiefenden Arbeiten im Studium konnte er im April 2009 den Förderpreis der Stiftung Deutscher Architekten für die Diplomarbeit „Shophaus“ gewinnen.