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www.UundV.de Die Schwärzliche Wiesen-Küchen- schelle Pulsatilla pratensis subsp. nigricans „URBANITÄT & VIELFALT“ Biodiversität durch bürgerschaftliches Engagement – seltene heimische Wildpflanzen im Garten und auf dem Balkon Das Umweltbildungs- und Naturschutzprojekt „Urbanität & Vielfalt“ bietet allen Bürgerinnen und Bürgern in Berlin, Marburg, Dresden und im Landkreis Meißen die Möglichkeit, sich aktiv am Schutz von Wildpflanzen zu beteiligen. So leisten sie gemeinsam mit Fachpersonal aus Botanik und Naturschutz einen wertvollen Beitrag zur Erhaltung und Förderung der regionalen biologischen Vielfalt in der Stadt und im Umland – Naturschutz zum Anfassen und Mitmachen. Teilprojekt Berlin/Brandenburg Im Projekt Berlin/Brandenburg werden 34 gefährdete regionale Wildpflanzenarten in großer Stückzahl vom Botanischen Garten der Universität Potsdam und dem Späth- Arboretum der Humboldt-Universität zu Berlin herangezogen. Die Arten sind zum großen Teil typische Vertreter des Biotoptyps Trockenrasen, welcher nur noch an wenigen Orten zu finden ist. Je drei Arten werden an rund 900 Interessierte aus Berlin und Umgebung ausgegeben, die die Jungpflanzen dann weiter vermehren. Die Pflanzen werden im Sinne einer Patenschaft weiter betreut. Das kann in Blumenkästen, Gärten oder auf der U&V-Archefläche im Jelena-Santic- Friedenspark passieren. Die Archefläche ist auch ein familienfreundlicher Treffpunkt, auf dem regelmäßig Veranstaltungen stattfinden. Kontakt: 030-2093-98372 (mittwochs von 14-18 Uhr) [email protected] Bildrechte: Titelbild (Anika Dreilich), S. 2 (Anika Dreilich) Stand: Mai 2018 Das Projekt wird gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit sowie durch das Sächsische Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft, das Landesamt für Umwelt Brandenburg und die Stadt Marburg. Gedruckt auf Recyclingpapier aus 100 % Altpapier URBANITÄT VIELFALT &

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Die Schwärzliche Wiesen-Küchen-schellePulsatilla pratensis subsp. nigricans

„URBANITÄT & VIELFALT“

Biodiversität durch bürgerschaftliches Engagement – seltene heimische Wildpflanzen im Garten und auf dem Balkon

Das Umweltbildungs- und Naturschutzprojekt „Urbanität & Vielfalt“ bietet allen Bürgerinnen und Bürgern in Berlin, Marburg, Dresden und im Landkreis Meißen die Möglichkeit, sich aktiv am Schutz von Wildpflanzen zu beteiligen. So leisten sie gemeinsam mit Fachpersonal aus Botanik und Naturschutz einen wertvollen Beitrag zur Erhaltung und Förderung der regionalen biologischen Vielfalt in der Stadt und im Umland – Naturschutz zum Anfassen und Mitmachen.

Teilprojekt Berlin/Brandenburg

Im Projekt Berlin/Brandenburg werden 34 gefährdete regionale Wildpflanzenarten in großer Stückzahl vom Botanischen Garten der Universität Potsdam und dem Späth-Arboretum der Humboldt-Universität zu Berlin herangezogen. Die Arten sind zum großen Teil typische Vertreter des Biotoptyps Trockenrasen, welcher nur noch an wenigen Orten zu finden ist. Je drei Arten werden an rund 900 Interessierte aus Berlin und Umgebung ausgegeben, die die Jungpflanzen dann weiter vermehren. Die Pflanzen werden im Sinne einer Patenschaft weiter betreut. Das kann in Blumenkästen, Gärten oder auf der U&V-Archefläche im Jelena-Santic-Friedenspark passieren. Die Archefläche ist auch ein familienfreundlicher Treffpunkt, auf dem regelmäßig Veranstaltungen stattfinden.

Kontakt: 030-2093-98372 (mittwochs von 14-18 Uhr)

[email protected]

Bildrechte: Titelbild (Anika Dreilich), S. 2 (Anika Dreilich)

Stand: Mai 2018

Das Projekt wird gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit sowie durch das Sächsische Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft, das Landesamt für Umwelt Brandenburg und die Stadt Marburg.

Gedruckt auf Recyclingpapier aus 100 % Altpapier

URBANITÄT VIELFALT&

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Die Schwärzliche Wiesen-Küchenschelle gehört zu der Familie der Hahnenfuß-gewächse, die meist an den vielen Staub- und Fruchtblättern erkennbar sind.

Gefäß: mittel bis großBoden: sandig, durchlässig, steiniges Kies-Substrat-Gemisch

Standort: sonnig

Wasser: verträgt Trockenheit, Staunässe vermeiden

Blütezeit: März bis MaiSamenreife: Mai bis AprilAussaat: im SpätherbstKeimbedingungen: Kaltkeimer

Die glockig nickende Blüte besitzt 6 dunkelviolette Blütenblätter, die nicht in Kelch und Krone unterteilt sind.

Das quirlig angeordnete Grundblatt ist 3 bis 4fach gefiedert. Die Hochblätter sind quirlig und bestehen aus stark zerschlitzten, behaarten Blättern. Die Pflanze wird bis zu 10 bis 50 cm groß.

Nach der Blüte bildet sie auffällige Samenstände aus vielen mit einer langen, behaarten Granne versehenen Samen.

Bedeutung

Die Schwärzliche Wiesen-Küchenschelle ist eine alte Heilpflanze, die früher zu Tinkturen verarbeitet wurde aber zugleich eine Giftpflanze, die nicht verspeist werden sollte. Sie ist eine Kennart für Sandtrockenrasen. Da sie sehr viele Pollenkörner ausbildet, stellt sie eine wichtige Nahrungsquelle für viele Insekten dar.

Vermehrung

Nach der Bestäubung der Blüte durch Insekten hebt sich der Blütenstand und der Stängel streckt sich in die Höhe, die Früchte wachsen in die Länge und werden zu geschwänzten, fedrigen, auseinanderstrahlenden Nüsschen. Für die Aussaat werden die Samen leicht in die Erde gedrückt und mit dieser bedeckt.

Die nachgezogenen Pflanzen und Samen bitte nie selbstständig in die Natur ausbringen! Wir suchen zusammen mit den Naturschutzbehörden geeignete Standorte aus und planen gemeinsame Pflanzenaktionen.

Anzutreffen ist die Schwärzliche Wiesen-Küchenschelle auf kalkreichen Trocken- und Halbtrockenrasen sowie in trockenen Kiefernwäldern. In Mitteleuropa ist sie selten und in Deutschland stark gefährdet. Im Berliner Raum besteht noch ein Reliktvorkommen in Reinickendorf, dass durch Wiederausbringungen gestärkt wurde.

Gefährdung

Die Schwärzliche Wiesen-Küchenschelle ist deutschlandweit unter besonderem Schutz und in die Kategorie 2 der Roten Liste eingestuft. In Berlin und Brandenburg wurde sie dem Gefährdungsgrad 1 zugeordnet. Das bedeutet, die Küchenschelle ist vom Aussterben bedroht. Ursachen für die Gefährdung sind die Verbuschung ihrer Lebensräume durch fehlende Nutzung und Eintrag von Düngemitteln aus der Landwirtschaft. Auch ist sie dem Konkurrenzdruck nichteinheimischer Pflanzen unterlegen.

Verbreitung & LebensraumKulturtipps

Wie bei den meisten Wildpflanzen hält sich der Aufwand für gärtnerische Pflege in Grenzen. Trotzdem lohnt es sich, optimale Kulturbedingungen zu schaffen.

Merkmale

Quelle: floraweb.de