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Allgemeine und berufliche Bildung Das Unterrichten von an Schulen in Europa Regional- oder Minderheitensprachen Eurydice-Bericht

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Allgemeine und berufliche Bildung

Das Unterrichten von

an Schulen in EuropaRegional- oder Minderheitensprachen

Eurydice-Bericht

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Das Unterrichten von

Regional- oder Minderheitensprachen

an Schulen in Europa

Eurydice-Bericht

Allgemeine und berufliche Bildung

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Bezugnahme auf diese Veröffentlichung als:

Europäische Kommission/EACEA/Eurydice, 2019. Das Unterrichten von Regional- oder Minderheitensprachen an Schulen in Europa. Eurydice-Bericht. Luxembourg: Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union.

Quelle: Englisch. Übersetzt vom Übersetzungszentrum für die Einrichtungen der Europäischen Union.

ISBN 978-92-9484-012-7 doi:10.2797/38064 Luxembourg: Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union, 2019 © Exekutivagentur Bildung, Audiovisuelles und Kultur, 2019

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VORWORT

Das harmonische Miteinander zahlreicher Sprachen in Europa ist ein starkes Symbol für das Streben der Europäischen Union nach Einheit in der Vielfalt und ein Eckpfeiler des europäischen Projekts. Die EU hat 24 Amtssprachen und drei Alphabete, von denen einige weltweit verbreitet sind. Rund 60 weitere Sprachen sind ebenfalls Teil unseres Erbes und werden in bestimmten Regionen oder von bestimmten Gruppen gesprochen.

Sprachkompetenzen sind das Kernstück der ehrgeizigen Vision, einen gut funktionierenden europäischen Bildungsraum zu schaffen. Für Studien-

oder Arbeitsaufenthalte im Ausland ist es notwendig, verschiedene Sprachen sprechen zu können. Darüber hinaus ermöglicht das Erlernen von Sprachen, verschiedene Kulturen kennenzulernen und die Perspektiven zu erweitern.

Im Mai 2019 nahm der Rat der Europäischen Union eine Empfehlung zu einem umfassenden Ansatz für das Lehren und Lernen von Sprachen an. Die Europäische Union und ihre Mitgliedstaaten verpflichten sich, beim Sprachenlernen an den Schulen ehrgeizigere Zielvorgaben zu formulieren. Dazu zählen die Lese- und Schreibkompetenzen in der Unterrichtssprache bzw. den Unterrichtssprachen sowie der Erwerb zweier weiterer Sprachen. Entsprechend der Empfehlung möchten die Lernenden möglicherweise Sprachen in ihr individuelles Sprachenportfolio aufnehmen, die seltener unterrichtet und erlernt werden.

Zahlreiche interessante pädagogische Ansätze lassen sich in zweisprachigen Regionen und mehrsprachigen Klassen in ganz Europa finden. Die einzelnen Länder zeichnen sich durch eine unterschiedliche sprachliche Vielfalt und verschiedene Formen des Umgangs mit dieser Vielfalt aus. Der vorliegende Bericht von Eurydice, dem Netzwerk nationaler Informationsstellen für Bildungsanalysen der Europäischen Union mit Sitz in allen Erasmus+ Programmländern, konzentriert sich auf von den Bildungsbehörden ergriffene Maßnahmen, mit denen das Unterrichten von Regional- oder Minderheitensprachen an den Schulen unterstützt werden soll. Des Weiteren wird eine Auswahl von Projekten aufgezeigt, die von den Programmen der Europäischen Union Erasmus+ und Kreatives Europa kofinanziert werden und den Unterricht, das Erlernen und die Verbreitung dieser Sprachen fördern und unterstützen sollen.

Dieser Überblick über die aktuellen nationalen politischen Strategien in Bezug auf Regional- oder Minderheitensprachen macht deutlich, dass Maßnahmen auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene sowie bisweilen sogar auf Schulebene ergriffen werden. In diesem Zusammenhang ist es die Aufgabe der Europäischen Union, die politischen Entscheidungsträger dieser unterschiedlichen Ebenen mit Praktikern im Bildungswesen zusammenzubringen, um Möglichkeiten zu untersuchen, wie die übergeordneten Ziele der EU für das Erlernen von Sprachen erreicht werden können. Es gibt viel zu lernen von der Kreativität und den Erfahrungen, die auf den verschiedenen Verwaltungsebenen vorhanden sind!

Die Sprachenlandschaft in Europa ist ein komplexes, vielschichtiges und buntes Netz von verschiedenen Sprachen und Dialekten. Ich freue mich, dass die Europäische Union eine Möglichkeit hat, darzustellen, wie diese kulturelle Vielfalt unterstützt und erhalten wird.

Tibor Navracsics

Zuständiger Kommissar für Bildung, Kultur, Jugend und Sport

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Das Unterrichten von Regional- oder Minderheitensprachen an Schulen in Europa

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INHALTSVERZEICHNIS Vorwort 3

Länderkürzel 5

Einleitung 6

Regional- oder Minderheitensprachen in Grundsatzpapieren zum Bildungsbereich 8

Strategien und Maßnahmen für das Unterrichten von Regional- oder Minderheitensprachen 13 Rechtsvorschriften/Finanzierung 14 Das Unterrichten von Regional- oder Minderheitensprachen an Schulen 14 Das Unterrichten in Regional- oder Minderheitensprachen an Schulen 15 Förderung von Regional- oder Minderheitensprachen außerhalb von Schulen 16 Unterrichtsressourcen für Regional- oder Minderheitensprachen 16 Groß angelegte Initiativen/Programme 19

Europäische Projekte und Initiativen zur Unterstützung des Unterrichtens und Lernens von Regional- oder Minderheitensprachen 20

Erasmus+ Schulpartnerschaften 20 Schulbildung – Mobilität des Personals 21 Partnerschaftsprojekte 23 Mobilität von jungen Menschen 23 Kreatives Europa 24

Literaturverzeichnis 26

LÄNDERKÜRZEL EU/EU-28 Europäische Union CY Zypern UK Vereinigtes Königreich BE Belgien LV Lettland UK-ENG England

BE fr Belgien – Französische Gemeinschaft LT Litauen UK-WLS Wales BE de Belgien – Deutschsprachige Gemeinschaft LU Luxemburg UK-NIR Nordirland BE nl Belgien – Flämische Gemeinschaft HU Ungarn UK-SCT Schottland

BG Bulgarien MT Malta EWR- und Bewerberländer CZ Tschechien NL Niederlande AL Albanien DK Dänemark AT Österreich BA Bosnien und Herzegowina DE Deutschland PL Polen CH Schweiz EE Estland PT Portugal IS Island IE Irland RO Rumänien LI Liechtenstein EL Griechenland SI Slowenien ME Montenegro ES Spanien SK Slowakei MK Nordmazedonien FR Frankreich FI Finnland NO Norwegen HR Kroatien SE Schweden RS Serbien IT Italien TR Türkei

Nähere Informationen über die ISCED-Klassifikation finden sich unter http://uis.unesco.org/sites/default/files/documents/international-standard-classification-of-education-isced-2011-en.pdf [aufgerufen im Juni 2019].

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EINLEITUNG Europa wird häufig als buntes Mosaik von Sprachen beschrieben, das Sprachen mit unterschiedlichem Status einschließt: Amtssprachen, Regional- oder Minderheiten-sprachen sowie die von Menschen mit Migrationshintergrund gesprochenen Sprachen. Regional- oder Minderheitensprachen sind in der Regel mit einem bestimmten geografischen Gebiet in einem bestimmten Staat verbunden, auch wenn einige von ihnen, die als nicht territorial gebundene Sprachen bezeichnet werden, nicht einem bestimmten geografischen Gebiet zugeordnet werden können. In der EU sprechen nach Schätzungen etwa 40 bis 50 Millionen Menschen eine Regional- oder Minderheitensprache (Europäisches Parlament, 2016).

In zahlreichen europäischen Ländern gibt es Regional- oder Minderheitensprachen mit dem Status einer Amtssprache. Konkret bedeutet dies, dass sie in einem bestimmten Gebiet eines Staates zusammen mit der Staatssprache (die im gesamten Land Amtssprache ist) für juristische Zwecke und in der öffentlichen Verwaltung verwendet werden. Politische Strategien und Initiativen der Behörden, insbesondere im Bereich Bildung, sind wichtige Faktoren, die zur Vitalität von Sprachen im privaten und öffentlichen Raum beitragen. In einem von Wissenschaftlern definierten analytischen Rahmen werden mehrere Indikatoren für die Vitalität von Sprachen definiert (Europäisches Parlament, 2017). Dazu gehören die Zahl der Sprecher (absolut und als Anteil an der Gesamtbevölkerung eines bestimmten Staates), die administrativen und institutionellen Einstellungen zu Sprachen sowie politische Strategien, einschließlich des Status als Amtssprache und der Verwendung, sowie die Verfügbarkeit von Materialien für Sprachunterricht und Lese- und Schreibkompetenz.

Die Bedeutung der Sprachenvielfalt ist in Artikel 22 der Charta der Grundrechte der Europäischen Union sowie in Artikel 3 des Vertrags über die Europäische Union festgeschrieben. Regional- oder Minderheitensprachen sind Teil der politischen Landschaft der Europäischen Union, was das Entdecken von Vielfalt und das Erlernen von Sprachen anbelangt. In der Empfehlung des Rates der Europäischen Union vom 22. Mai 2019 (1) zu einem umfassenden Ansatz für das Lehren und Lernen von Sprachen wird der Wert des Erlernens und des Erhalts jeder Sprache, die Teil der Lebensumstände und Interessen einer Person ist, anerkannt. In der Empfehlung wird die enorme sprachliche Vielfalt in Europa anerkannt und die Mitgliedstaaten werden ermutigt, beim Sprachenlernen an den Schulen ehrgeizigere Zielvorgaben zu formulieren.

Die Europäische Charta der Regional- oder Minderheitensprachen (ECRMS) des Europarates ist ein wichtiges Rechtsinstrument zum Schutz und zur Förderung von Regional- oder Minderheitensprachen in Europa. Diese wichtige Konvention trat am 1. März 1998 in Kraft. Bislang haben 25 Staaten die Charta ratifiziert.(2) Mit der Ratifizierung der Charta verpflichten sich diese Staaten nicht nur zu den Grundprinzipien und Zielen für den Erhalt der betreffenden Sprachen, sondern auch zu konkreten Maßnahmen in bestimmten Bereichen des öffentlichen Lebens (z. B. im Bildungswesen).

Im Zuge der Finanzierung von Programmen wie Erasmus+ oder Kreatives Europa unterstützt die Europäische Union das Erlernen von Sprachen und die sprachliche Vielfalt beispielsweise durch Mobilitätsprogramme, Kooperationsprojekte und die Unterstützung der Kulturhauptstädte Europas. Dank dieser Programme werden durch zahlreiche erfolgreiche Projekte das Erlernen und die Sichtbarkeit von Regional- oder Minderheitensprachen in Europa gefördert.

(1) Empfehlung des Rates vom 22. Mai 2019 zu einem umfassenden Ansatz für das Lehren und Lernen von

Sprachen (ABl. C 189 vom 5.6.2019, S. 15-22). (2) Nähere Informationen finden sich auf der Website des Europarates: https://www.coe.int/de/web/european-

charter-regional-or-minority-languages/signatures-and-ratifications [aufgerufen im Juni 2019].

In der EU sprechen nach Schätzungen etwa 40 bis 50 Millionen Menschen eine Regional- oder Minderheitensprache.

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Das Unterrichten von Regional- oder Minderheitensprachen an Schulen in Europa

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Regional- oder Minderheitensprachen: Sprachen, die „herkömmlicherweise in einem bestimmten Gebiet eines Staates von Angehörigen dieses Staates gebraucht werden, die eine Gruppe bilden, deren Zahl kleiner ist als die der übrigen Bevölkerung des Staates“, und die sich von der bzw. den Staatssprache(n) unterscheiden (Europarat, 1992). In der Regel handelt es sich um Sprachen, die von Bevölkerungsgruppen gesprochen werden, die ihre ethnischen Wurzeln in den betreffenden Gebieten haben oder dort seit mehreren Generationen ansässig sind. Regional- oder Minderheitensprachen können den Status einer Amtssprache haben, dieser ist aber per Definition auf das Gebiet beschränkt, in dem sie gesprochen werden. Nicht territorial gebundene Sprachen: Nicht territorial gebundene Sprachen sind von Angehörigen des Staates gebrauchte Sprachen, die sich von der (den) von der übrigen Bevölkerung des Staates gebrauchten Sprache(n) unterscheiden, jedoch keinem bestimmten Gebiet innerhalb des betreffenden Staates zugeordnet werden können, obwohl sie herkömmlicherweise im Hoheitsgebiet dieses Staates gebraucht werden. (Definition auf der Grundlage der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen (Europarat, 1992)). Beispielsweise handelt es sich bei Romanes um eine nicht territorial gebundene Sprache.

Das vorliegende Dokument bietet einen kurzen Überblick über die politischen Bemühungen in Europa, das Unterrichten von Regional- oder Minderheitensprachen an Schulen in Europa zu unterstützen. Es besteht aus drei Hauptteilen, in denen Folgendes dargestellt wird:

• die Erwähnungen von Regional- oder Minderheitensprachen durch die zentralen bzw. obersten Bildungsbehörden in amtlichen Dokumenten (nationaler Lehrplan oder nationale Bildungsgänge, nationale Beurteilungs- oder Prüfungsunterlagen oder Empfehlungen, in denen die Schulen ermutigt werden, Unterricht in diesen Sprachen anzubieten);

• politische Strategien und Maßnahmen in Zusammenhang mit dem Unterrichten von Regional- oder Minderheitensprachen in den verschiedenen europäischen Bildungs-systemen; und

• einige durch die Programme Erasmus+ und Kreatives Europa geförderte Projekte zur Unterstützung des Erlernens von Regional- oder Minderheitensprachen.

Die ersten beiden Teile stützen sich auf Informationen, die vom Eurydice-Netz erhoben werden. Der Schwerpunkt liegt auf der Schulbildung (Primar- und Sekundarbildung) an staatlichen und staatlich geförderten Privatschulen. Manche Beispiele für politische Maßnahmen können jedoch einen allgemeineren Anwendungsbereich aufweisen, der beispielsweise die Elementarbildung einbezieht. Diese beiden Teile decken 34 europäische Länder ab, die am EU-Programm Erasmus+ teilnehmen.(3) Die ausgewiesenen Daten beziehen sich auf das Bezugsjahr 2018/2019. Der letzte Teil widmet sich EU-geförderten Projekten in den Bereichen Schulbildung, Berufsbildung und Erwachsenenbildung sowie dem Kultur- und Kreativsektor, einschließlich des audiovisuellen Sektors.

(3) Er umfasst somit 26 der 28 Mitgliedstaaten der Europäischen Union sowie Albanien, Bosnien und Herzegowina,

die Schweiz, Island, Montenegro, Nordmazedonien, Serbien und die Türkei. Bulgarien, Griechenland, Liechtenstein und Norwegen nahmen nicht an der Datenerhebung teil.

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REGIONAL- ODER MINDERHEITENSPRACHEN IN GRUNDSATZPAPIEREN ZUM BILDUNGSBEREICH Die Bildungsbehörden spielen eine wichtige Rolle beim Schutz und bei der Förderung von Regional- oder Minderheitensprachen. Durch das Unterrichten dieser Sprachen im Rahmen des Schullehrplans kann das Erlernen von Sprachen in unterschiedlichem Umfang gefördert werden. Sprachenfreundliche Schulen nutzen den unterschiedlichen sprachlichen Hintergrund der Lernenden zur kulturellen und sprachlichen Sensibilisierung der Schüler. Sie fördern ein günstiges Klima für das Erlernen von Sprachen (Europäische Kommission/EACEA/Eurydice, 2017). In der Empfehlung des Rates zu Sprachen aus dem Jahr 2019 wird den Mitgliedstaaten empfohlen, „umfassende Ansätze zur Verbesserung des Lehrens und Lernens von Sprachen auf nationaler, regionaler bzw. schulischer Ebene anzuwenden“.(4) Eine Möglichkeit, dies zu erreichen, die in der Empfehlung des Rates vorgeschlagen wird, besteht genau darin, die Entwicklung eines Sprachenbewusstseins zu fördern, insbesondere indem die sprachliche Vielfalt der Lernenden wertgeschätzt und als Ressource des Lernens genutzt wird.

Abbildung 1 ist zu entnehmen, dass in den meisten Bildungssystemen in den amtlichen Dokumenten der zentralen bzw. obersten Bildungsbehörden Regional- oder Minderheitensprachen erwähnt werden.

Abbildung 1: Erwähnung konkreter Regional- oder Minderheitensprachen in amtlichen Dokumenten der zentralen bzw. obersten Bildungsbehörden, Primarbereich und allgemeiner Sekundarbereich (ISCED 1, ISCED 24 und ISCED 34), 2018/2019

Erwähnung von Regional- oder Minderheitensprachen

Keine Erwähnung

Quelle: Eurydice.

Erläuterung Zentrale bzw. oberste Bildungsbehörden: höchste Ebene der Behörden, die in einem bestimmten Land für das Bildungswesen zuständig sind, üblicherweise auf nationaler Ebene/Ebene des Zentralstaats angesiedelt. In Belgien, Deutschland, Spanien und dem Vereinigten Königreich sind jedoch die Communautés (Gemeinschaften), Bundesländer, Comunidades Autónomas (Autonome Gemeinschaften) und dezentralen Verwaltungsstrukturen für alle oder die meisten mit dem Bildungswesen zusammenhängende Bereiche zuständig. Deshalb gelten diese Verwaltungseinheiten für diejenigen Bereiche, für die sie allein verantwortlich sind, als oberste Behörde, während für jene Bereiche, für die sie gemeinsam mit der nationalen (staatlichen) Ebene zuständig sind, beide Ebenen als oberste Behörden betrachtet werden.

(4) Empfehlung des Rates vom 22. Mai 2019 zu einem umfassenden Ansatz für das Lehren und Lernen von

Sprachen (ABl. C 189 vom 5.6.2019, S. 17).

In den meisten Bildungssystemen werden in den amtlichen Dokumenten der zentralen bzw. obersten Bildungs-behörden Regional- oder Minderheiten-sprachen erwähnt.

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Das Unterrichten von Regional- oder Minderheitensprachen an Schulen in Europa

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Länderspezifischer Hinweis Bulgarien, Griechenland, Liechtenstein und Norwegen: Daten aus dem Bezugsjahr 2015/2016. Siehe Europäische Kommission/EACEA/Eurydice, 2017, Schlüsselzahlen zum Sprachenlernen an den Schulen in Europa – Ausgabe 2017. Brüssel: EACEA Eurydice.

Derartige Erwähnungen finden sich im nationalen Lehrplan oder in nationalen Bildungsprogrammen, in nationalen Beurteilungs- oder Prüfungsunterlagen oder in Empfehlungen, in denen die Schulen ermutigt werden, Unterricht in diesen Sprachen anzubieten. Sie können als kleine Maßnahmen in einer ausgewählten Zahl an Schulen durchgeführt werden oder alle Schulen in einem bestimmten geografischen Gebiet betreffen.

In manchen Fällen handelt es sich nur um einen allgemeinen Verweis auf Regional- oder Minderheitensprachen, ohne bestimmte Sprachen zu nennen. In der Tschechischen Republik beispielsweise haben Angehörige nationaler Minderheiten Anspruch auf Unterricht in ihrer eigenen Sprache sowie Anspruch auf integriertes Lernen von Inhalt und Sprache (CLIL). Auch in Kroatien haben Angehörige nationaler Minderheiten Anspruch auf Bildung in ihrer eigenen Sprache. In den amtlichen Dokumenten werden aber nur bestimmte Minderheitensprachen, die an Schulen unterrichtet werden, konkret erwähnt; auf die übrigen Sprachen wird allgemein Bezug genommen. Lehrplandokumente sind nicht für alle Minderheitensprachen verfügbar oder wurden nicht für alle Minderheitensprachen entwickelt oder übernommen, die an Schulen in Kroatien unterrichtet werden.

In den amtlichen Dokumenten der Bildungsbehörden in Europa werden insgesamt über 60 Regional- oder Minderheitensprachen erwähnt (siehe Abbildung 2). Die Zahl der Sprachen unterscheidet sich in den einzelnen Bildungssystemen jedoch erheblich. Diese Unterschiede lassen sich nicht nur durch ein unterschiedliches politisches Engagement für den Erhalt und die Förderung von Regional- oder Minderheitensprachen erklären, sondern hängen auch mit der konkreten Sprachenlandschaft in den einzelnen Ländern zusammen. Beispielsweise hat Luxemburg drei Amtssprachen (Französisch, Deutsch und Luxemburgisch), aber keine Regional- oder Minderheitensprachen in seinem Staatsgebiet.

In den amtlichen Dokumenten zum Bildungswesen von sechs Ländern (Frankreich, Italien, Ungarn, Polen, Rumänien und Serbien) werden mehr als zehn Sprachen erwähnt, während in den amtlichen Dokumenten in Polen und Serbien auf die höchste Zahl an Sprachen (15) Bezug genommen wird. In sechs weiteren Ländern (Spanien, Kroatien, Litauen, Slowakei, Schweden und Nordmazedonien) schwankt die Zahl der erwähnten Regional- oder Minderheitensprachen zwischen fünf und zehn.

In den amtlichen Dokumenten der

Bildungsbehörden in Europa werden über

60 Regional- oder Minderheitensprachen

erwähnt.

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Abbildung 2: Regional- oder Minderheitensprachen, die konkret in amtlichen Dokumenten der zentralen bzw. obersten Bildungsbehörden erwähnt werden, Primarbereich und allgemeiner Sekundarbereich (ISCED 1, ISCED 24 und ISCED 34), 2018/2019

BE fr

BE de

BE nl BG CZ DK DE EE IE EL ES FR HR IT CY LV LT LU HU MT NL

Keine Erwähnung

Zyprisches Arabisch acy

Weißrussisch bel

Bosnisch bos Bretonisch bre

Bulgarisch bul

Katalanisch/Valencianisch cat

Korsisch cos

Kaschubisch csb Tschechisch cse

Walisisch cym Dänisch dan

Deutsch deu

Griechisch ell

Baskisch eus

Färöisch fao

Finnisch fin Meänkieli (Tornedalen-Finnisch) fit Kvenisch fkv Französisch fra

Gallo fra

Franko-Provenzalisch frp

Friesisch fry

Futunisch fud

Friaulisch fur

Schottisch-Gälisch gla Irisch gle Galicisch glg

Hebräisch heb Kroatisch hrv

Ungarisch hun

Armenisch hye

Italienisch ita

Grönländisch kal

Karaimisch kdr Litauisch lit Ladinisch lld

Mazedonisch mkd Niederdeutsch nds

Okzitanisch oci

Polnisch pol

Kreolisch rcf

Romanes rom

Rumänisch ron

Lemkisch rue Russinisch rue

Walachisch rup Russisch rus

Schottisch sco Slowakisch slk

Slowenisch slv

Samisch sme Albanisch sqi

Sardisch srd

Serbisch srp

Tahitisch tah

Tatarisch tat Melanesische Sprachen tpi

Türkisch tur Ukrainisch ukr

Wallisianisch wls

Sorbisch wen

Jiddisch yid

Sonstige (Dialekte)

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Das Unterrichten von Regional- oder Minderheitensprachen an Schulen in Europa

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Abbildung 2 (Forts.): Regional- oder Minderheitensprachen, die konkret in amtlichen Dokumenten der zentralen bzw. obersten Bildungsbehörden erwähnt werden, Primarbereich und allgemeiner Sekundarbereich (ISCED 1, ISCED 24 und ISCED 34), 2018/2019

AT PL PT RO SI SK FI SE UK- ENG

UK- WLS

UK- NIR

UK- SCT AL BA CH IS LI ME MK NO RS TR

Keine Erwähnung

Zyprisches Arabisch acy

Weißrussisch bel

Bosnisch bos

Bretonisch bre

Bulgarisch bul

Katalanisch/Valencianisch cat

Korsisch cos

Kaschubisch csb

Tschechisch cse

Walisisch cym

Dänisch dan

Deutsch deu

Griechisch ell

Baskisch eus

Färöisch fao

Finnisch fin

Meänkieli (Tornedalen-Finnisch) fit

Kvenisch fkv

Französisch fra

Gallo fra

Franko-Provenzalisch frp

Friesisch fry

Futunisch fud

Friaulisch fur

Schottisch-Gälisch gla

Irisch gle

Galicisch glg

Hebräisch heb

Kroatisch hrv

Ungarisch hun

Armenisch hye

Italienisch ita

Grönländisch kal

Karaimisch kdr

Litauisch lit

Ladinisch lld

Mazedonisch mkd

Niederdeutsch nds

Okzitanisch oci

Polnisch pol

Kreolisch rcf

Romanes rom

Rumänisch ron

Lemkisch rue

Russinisch rue

Walachisch rup

Russisch rus

Schottisch sco

Slowakisch slk

Slowenisch slv

Samisch sme

Albanisch sqi

Sardisch srd

Serbisch srp

Tahitisch tah

Tatarisch tat

Melanesische Sprachen tpi

Türkisch tur

Ukrainisch ukr

Wallisianisch wls

Sorbisch wen

Jiddisch yid

Sonstige (Dialekte)

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Erläuterung (Abbildung 2) Zentrale bzw. oberste Bildungsbehörden: Siehe Abbildung 1. In dieser Abbildung wird keine Unterscheidung nach Bildungsstufen, Bildungsgängen oder Schulformen getroffen. In manchen Ländern werden die genannten Sprachen möglicherweise nur an den Schulen einiger Regionen angeboten. Die Sprachen sind nach ihrem ISO-Code (nach ISO-Norm 639-3) aufgeführt. Dialekte, die keinen Code haben, werden in den länderspezifischen Hinweisen als „Sonstige“ bezeichnet.

Länderspezifische Hinweise Bulgarien, Griechenland, Liechtenstein und Norwegen: Daten aus dem Bezugsjahr 2015/2016. Siehe Europäische Kommission/EACEA/Eurydice, 2017, Schlüsselzahlen zum Sprachenlernen an den Schulen in Europa – Ausgabe 2017 Brüssel: EACEA Eurydice Spanien: Neben Spanisch als Amtssprache gibt es in einigen Autonomen Gemeinschaften noch eine Zweitamtssprache. In diesen Fällen legen die Bildungsbehörden ihr eigenes Modell für den Unterricht ihrer Amtssprachen fest. Sonstige: Asturianisch und Aragonesisch. Frankreich: melanesische Sprachen: drehu, nengone, païci, aïje. Sonstige: die Regionalsprachen des Elsass und des Moselraums (einschließlich Deutsch und seiner Dialektvarianten). Ungarn: Sonstige: Boyash, ein Dialekt des Rumänischen. Österreich: In zwei von zentralen bzw. obersten Bildungsbehörden herausgegebenen Dokumenten wird ausdrücklich der Unterricht von Minderheitensprachen in den Schulen erwähnt: dem Minderheitenschulgesetz für Burgenland, das die Bedingungen für das Unterrichten von Ungarisch, Kroatisch (Burgenland-Kroatisch) und Romanes festlegt, und dem Minderheitenschulgesetz für Kärnten, das den Slowenischunterricht in den Minderheitsgebieten regelt. Serbien: Sonstige: Bunjevac.

Wie Abbildung 3 zu entnehmen ist, sind die am häufigsten genannten Sprachen in den meisten Fällen Sprachen von Patronagestaaten in Mittel-, Ost- und Südosteuropa (Deutsch, Kroatisch, Ungarisch, Ukrainisch, Slowakisch, Serbisch, Tschechisch, Slowenisch und Albanisch). Spezifische historische und politische Umstände haben in dieser Region Europas zu einer von Vielfalt geprägten Sprachenlandschaft geführt. Romanes ist eine nicht territorial gebundene Sprache, die seit dem Mittelalter in Europa gesprochen wird. Die Romanes sprechende Bevölkerung ist auf mehrere europäische Länder verteilt (Europäisches Parlament, 2018).

Abbildung 3: Regional- oder Minderheitensprachen nach der Zahl der Länder, in denen sie in amtlichen Dokumenten zum Bildungswesen erwähnt werden, Primarbereich und allgemeiner Sekundarbereich (ISCED 1, ISCED 24 und ISCED 34), 2018/2019

Bosnisch, Bulgarisch, Katalanisch/Valencianisch, Griechisch, Armenisch, Italienisch, Okzitanisch, Samisch, Jiddisch

Weißrussisch, Baskisch, Finnisch, Friesisch, Hebräisch, Polnisch, Rumänisch, Walachisch/Aromunisch, Russisch, Türkisch

Zyprisches Arabisch, Bretonisch, Korsisch, Kaschubisch, Walisisch, Dänisch, Färöisch, Meänkieli (Tornedalen-Finnisch), Kvenisch, Französisch, Gallo, Franko-Provenzalisch, Futunisch, Friaulisch, Schottisch-Gälisch, Irisch, Galicisch, Grönländisch, Karaimisch, Litauisch, Ladinisch, Mazedonisch, Niederdeutsch, Kreolisch, Lemkisch, Schottisch, Sardisch, Tahitisch, Tatarisch, Melanesische Sprachen, Wallisianisch, Sorbisch

Quelle: Eurydice.

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Das Unterrichten von Regional- oder Minderheitensprachen an Schulen in Europa

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Erläuterung (Abbildung 3) Der Abbildung zeigt die Regional- oder Minderheitensprachen sowie die Zahl der Länder (in ovaler Form in Rot), in denen sie in den amtlichen Dokumenten zum Bildungswesen erwähnt werden. Im oberen Teil der Abbildung, in dem die Sprachen dargestellt sind, die am häufigsten erwähnt werden, sind auch die betreffenden Länder angegeben (anhand der Länderkürzel). Ähnliche Informationen zu den im unteren Teil der Abbildung genannten Sprachen sind in Abbildung 2 zu finden. Amtliche Dokumente zum Bildungswesen: amtliche Dokumente, die von den zentralen bzw. obersten Bildungsbehörden herausgegeben werden. Dabei wird keine Unterscheidung nach Bildungsstufen, Bildungsgängen oder Schulformen getroffen. Die genannten Sprachen werden möglicherweise nur an den Schulen einiger Regionen angeboten.

Länderspezifische Hinweise Siehe Abbildung 2.

Zahlreiche Regional- oder Minderheitensprachen sind jedoch einem einzigen Land in Europa zuzuordnen. Dies ist beispielsweise der Fall für Sorbisch (DE), Korsisch (FR), Friesisch (NL), Zyprisches Arabisch (CY), und Walisisch (UK-WLS).

STRATEGIEN UND MAßNAHMEN FÜR DAS UNTERRICHTEN VON REGIONAL- ODER MINDERHEITENSPRACHEN

Nach der Betrachtung der verschiedenen in amtlichen Dokumenten der zentralen bzw. obersten Bildungsbehörden in Europa erwähnten Regional- oder Minderheitensprachen werden in diesem Abschnitt jetzt konkrete Strategien und Maßnahmen in Zusammenhang mit dem Unterrichten von Regional- oder Minderheitensprachen vorgestellt.(5)

Die in Zusammenhang mit diesem Bericht erfassten Strate-gien und Maßnahmen können nach einer Reihe von Kategorien zusammengefasst werden (siehe Abbildung 4). Bei zahlreichen Strategien und Maßnahmen steht natürlich das Unterrichten von Regional- oder Minderheiten-sprachen an Schulen im Mittel-punkt. In manchen Ländern können Regional- oder Minder-heitensprachen zudem als Unter-richtssprache für einige oder alle übrigen Schulfächer verwendet werden. In wenigen Fällen ist auch eine über die Schulen hinausgehende Förderung von Regional- oder Minderheiten-sprachen festzustellen, durch die die Verwendung dieser Sprachen durch die Schüler und die Gesellschaft im Allgemeinen

begünstigt werden kann. Als Voraussetzung für die Förderung von Regional- oder Minderheitensprachen innerhalb und außerhalb von Schulen müssen entsprechende Rechtsvorschriften und eine Finanzierung vorhanden sein. Dieses politische und finanzielle Engagement ist nicht zuletzt auch für die Sicherstellung der Verfügbarkeit von Ressourcen

(5) Für diese Datenerhebung wurden die nationalen Eurydice-Informationsstellen gebeten, zwei Beispiele für

Strategien und Maßnahmen für das Unterrichten von Regional- oder Minderheitensprachen an Schulen zu nennen. In dieser Übersicht wird nur eine Auswahl dieser Beispiele vorgestellt.

Abbildung 4: Bereiche, die in den Strategien und Maßnahmen für das Unterrichten von Regional- oder Minderheitensprachen berücksichtigt werden, 2018/2019

Legislation / Funding

Quelle: Eurydice.

Für das Unterrichten von Regional- oder

Minderheiten-sprachen an Schulen

ist ein politisches und finanzielles

Engagement erforderlich.

Das Unterrichten

von Regional- oder Minderheiten-sprachen an

Schulen

Das Unterrichten in Regional- oder Minderheiten-sprachen an

Schulen

Förderung von

Regional- oder Minderheiten-

sprachen außerhalb von

Schulen

Ressourcen: • Ausbildung und Unterstützung von Lehrkräften • Unterrichtsmaterialien • Zentren, Websites, Ausstellungen usw.

Rechtsvorschriften/Finanzierung

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für die Unterrichtung von Regional- oder Minderheitensprachen von zentraler Bedeutung. Dazu zählen qualifizierte und unterstützte Lehrkräfte für Regional- oder Minderheitensprachen, einschlägige Unterrichtsmaterialien und sonstige Ressourcen, wie etwa Kulturzentren, Websites, Ausstellungen usw.

Rechtsvorschriften/Finanzierung Zur Unterstützung des Unterrichtens von Regional- oder Minderheitensprachen an Schulen wurden in manchen europäischen Bildungssysteme Rechtsinstrumente ausgearbeitet, um diesen Unterricht zu fördern oder zu garantieren. Dies ist etwa in Frankreich, Litauen, der Slowakei, Schweden, dem Vereinigten Königreich (Schottland), Bosnien und Herzegowina sowie Montenegro der Fall.

Fallstudie: Frankreich – Gesetzliche Änderungen zur Förderung des Unterrichts von Regionalsprachen

Nach Änderungen der Rechtsvorschriften wird seit September 2017 der Unterricht von Regionalsprachen gefördert und unterstützt. Der nicht obligatorische Lehrplan wurde um neue Wahlfächer ergänzt und die bestehenden Regelungen sind jetzt flexibler:

a) Eine zweite Fremd- oder Regionalsprache („Regionalsprachen und Kulturen“) in der Jahrgangsstufe 6 (diese beiden Sprachen werden bis zu 6 Stunden wöchentlich unterrichtet); b) Regionalsprachen und Kulturen in den Jahrgangsstufen 6 bis 9 bis zu 2 Stunden wöchentlich.

Zudem wurde im Rahmen einer kürzlich durchgeführten Reform der zwei letzten Jahre der allgemeinen und technischen Sekundarschulen sowie des derzeitigen Baccalauréat ein neuer Kurs „Fremd- und Regionalsprachen, Literatur und Kultur“ eingeführt. Dieser intensive Unterricht von 4 Stunden pro Woche in der Jahrgangsstufe 11 und von 6 Stunden in der Jahrgangsstufe 12 zur Ergänzung eines Sprachkurses, den die Schüler bereits belegen, wird ab dem Schuljahr 2019/2020 in mehreren Regionalsprachen angeboten.

In manchen Bildungssystemen stellen die zuständigen Behörden zusätzliche Haushaltsmittel für das Unterrichten von Regional- oder Minderheitensprachen zur Verfügung. Dies ist beispielsweise in Italien, Polen und Finnland der Fall.

Fallstudie: Italien – Finanzierung von Projekten im Bereich Regional- oder Minderheitensprachen

Das Bildungsministerium fördert und unterstützt von Schulen entwickelte Projektinitiativen. Dadurch soll die Zusammenarbeit zwischen Schulnetzwerken zur Förderung des Unterrichtens von Regional- oder Minderheitensprachen unterstützt werden. Zu diesem Zweck werden jährliche Maßnahmen- und Finanzierungspläne für nationale und lokale Projekte im Bereich des Unterrichts von Sprachen und kulturellen Traditionen sprachlicher Minderheiten veröffentlicht. Das Ministerium stellt den Schulen Leitlinien für die Konzeption ihrer Projekte zur Verfügung und legt Kriterien für die Evaluierung von Projekten fest.

Das Unterrichten von Regional- oder Minderheitensprachen an Schulen Wie bereits in den Abbildungen 1 und 2 dargestellt, wird in den amtlichen Dokumenten der meisten europäischen Bildungssysteme das Unterrichten von Regional- oder Minderheitensprachen speziell erwähnt. Konkret bedeutet dies, dass beispielsweise ein Lehrplan oder ein Bildungsprogramm für eine oder mehrere Regional- oder Minderheitensprachen vorhanden ist, der für Schüler, die einer Minderheit angehören oder in bestimmten geografischen Gebieten leben, verpflichtend sein kann.

Fallstudie: Niederlande – Strategie für den Unterricht in friesischer Sprache

Seit 2014 wird die friesische Sprache als Pflichtfach an Primarschulen in der Provinz Friesland angeboten. Die Schulen können eine Ausnahmeregelung beantragen, wenn weniger als 5 % der Schüler an einer Schule einen friesischen Hintergrund haben. Im Sekundarbereich ist die friesische Sprache im ersten Jahr ein Pflichtfach. Anschließend wird sie als Wahlfach angeboten. Sekundarschulen in Friesland müssen die friesische Sprache als Wahlfach

In zahlreichen europäischen Bildungssystemen gibt es einen Lehrplan oder ein Bildungsprogramm für Regional- oder Minderheitensprachen.

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Das Unterrichten von Regional- oder Minderheitensprachen an Schulen in Europa

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anbieten; sie können jedoch eine Befreiung erhalten, wenn sie nicht über ausreichende Lehrkräfte mit den erforderlichen Qualifikationen für das Unterrichten dieses Faches verfügen.

In manchen Ländern, wie Deutschland, Polen und Nordmazedonien, beinhaltet das Unterrichten von Regional- oder Minderheitensprachen neben dem Sprachunterricht auch die Vermittlung der Geschichte und Kultur einiger der Minderheiten.

Fallstudie: Polen – Kernlehrplan für Regional- oder Minderheitensprachen

Der Kernlehrplan für Regional- oder Minderheitensprachen ist ein gesondertes Dokument, das neben dem Kernlehrplan für alle übrigen Schulfächer Teil der allgemeinen Regelungen für alle Schularten ist. Der Kernlehrplan für Regional- oder Minderheitensprachen wird laufend erweitert. Der derzeitige Kernlehrplan, der seit dem Schuljahr 2017/2018 angewendet wird, deckt alle Bildungsstufen vom Elementarbereich bis zum Sekundarbereich II ab. Bei einigen neuen Elementen wird ein stärkeres Gewicht auf die kulturelle Komponente des Unterrichtens von Regional- oder Minderheitensprachen gelegt. Demnach zielt der Unterricht einer Sprache einer nationalen oder ethnischen Minderheit darauf ab, den Schülern sprachliche, literarische und kulturelle Kompetenzen zu vermitteln sowie ein Bewusstsein für ihre nationale oder ethnische Identität zu schaffen.

Neben einem Lehrplan kann ein Rahmenplan für Regional- oder Minderheitensprachen für nationale Prüfungen oder ein Rahmenplan für eine Baccalaureate-Prüfung in einer Regional- oder Minderheitensprache erarbeitet werden, wie es beispielsweise in Rumänien der Fall ist.

Das Unterrichten in Regional- oder Minderheitensprachen an Schulen Zusätzlich zum Unterrichten einer Regional- und/oder Minderheitensprache an Schulen, in denen der Unterricht in der Hauptunterrichtssprache stattfindet, gibt es in einer Reihe von Bildungssystemen Schulen, an denen alle oder die meisten Schulfächer in einer Regional- und/oder Minderheitensprache unterrichtet werden. Dies ist beispielsweise in Slowenien der Fall, wo es Schulen mit einem Bildungsangebot in Italienisch sowie bilinguale Schulen mit einem Bildungsangebot in Slowenisch und Ungarisch gibt, oder in Montenegro, wo an manchen Schulen Albanisch die Unterrichtssprache ist.

Fallstudie: Deutschland – Dänische und sorbische Minderheitenschulen

Die Kinder der dänischen Minderheit in Schleswig-Holstein können staatlich geförderte Privatschulen (Ersatzschulen) statt der staatlichen allgemeinbildenden Schulen besuchen, sofern die Bildungsziele dieser Schulen im Wesentlichen denjenigen der im Bildungsgesetz von Schleswig-Holstein vorgesehenen Schularten entsprechen. Der Unterricht in diesen alternativen Schulen findet in Dänisch statt.

Entsprechend haben Kinder und Jugendliche sorbischer Abstammung insbesondere im Siedlungsgebiet der Sorben in Brandenburg und Sachsen die Möglichkeit, die sorbische oder niedersorbische Sprache an sorbischen oder anderen Schulen zu lernen, und erhalten zudem Unterricht in bestimmten Fächern sowie auf bestimmten Jahrgangsstufen oder Bildungsstufen in sorbischer oder niedersorbischer Sprache.

In manchen Bildungssystemen, z. B. im Vereinigten Königreich (Schottland), sind die Bildungsbehörden dazu verpflichtet, Unterricht in Regional- oder Minderheitensprachen anzubieten. Im Vereinigten Königreich (Nordirland) besteht die gesetzliche Pflicht, die Entwicklung einer Schulbildung in Irisch zu fördern und zu unterstützen.

In anderen Fällen bestehen spezielle politische Strategien zur Förderung der Entwicklung von Schulen, in denen Unterricht in den Regional- oder Minderheitensprachen angeboten wird. Beispielsweise ist es nach den Rechtsvorschriften in Kroatien möglich, Schulen, die Unterricht in der Sprache und Schrift einer nationalen Minderheit anbieten, für eine kleinere Zahl von Schülern zu gründen als sie für Schulen vorgeschrieben ist, die in der kroatischen Sprache unterrichten.

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Wie im vorstehend genannten Fall des Unterrichtens von Regional- oder Minderheitensprachen an Schulen, ist es das Ziel der Schulen, in denen eine Regional- oder Minderheitensprache Unterrichtssprache ist, das sprachliche und kulturelle Erbe von Minderheiten zu erhalten.

Fallstudie: Finnland – Samisch und Samisch Sprechende

Das besondere Ziel des in samischer Sprache abgehaltenen Unterrichts ist es, die Schüler beim Hineinwachsen in ihre Sprache, Kultur und Gemeinschaft zu unterstützen und ihnen die Möglichkeit zu bieten, sich mit dem samischen kulturellen Erbe zu befassen. Da die Schüler lernen, die Sprache in einer für ihre Gemeinschaft charakteristischen Weise zu verwenden, werden ihre Zugehörigkeit und Teilnahme an der Gemeinschaft gestärkt. Durch den Unterricht entwickeln die Schüler eine Wertschätzung ihres persönlichen sprachlichen und kulturellen Hintergrunds und ein Verständnis für seine Bedeutung für sie selbst, die Gemeinschaft, die Gesellschaft und andere ähnliche indigene Völker. Die Schüler werden zudem angeleitet, andere Sprachen und Kulturen zu verstehen und wertzuschätzen.

Neben dem Bildungsangebot mit einer Regional- oder Minderheitensprache als Unterrichtssprache werden standardisierte Beurteilungen unter Verwendung von Regional- oder Minderheitensprachen entwickelt, z. B. in Rumänien und im Vereinigten Königreich (Schottland). In zweiten Fall wurden im Dezember 2018 die nationalen standardisierten Beurteilungen in den Schulen mit Gälisch als Unterrichtssprache eingeführt, sodass die Schüler an diesen Schulen hinsichtlich des ihnen zur Verfügung stehenden Spektrums an Beurteilungsmöglichkeiten Chancengleichheit mit Blick auf die in englischer Sprache unterrichteten Schülern erhalten.

Förderung von Regional- oder Minderheitensprachen außerhalb von Schulen

In manchen Bildungssystemen beziehen sich die Anstrengungen für das Unterrichten von Regional- oder Minderheitensprachen an Schulen auf Initiativen, die auf die Förderung dieser Sprachen in der Gesellschaft im Allgemeinen abzielen. Dies ist beispielsweise für die friesische Sprache in den Niederlanden oder für Gälisch und Schottisch im Vereinigten Königreich (Schottland) der Fall.

Fallstudie: Vereinigtes Königreich (Schottland) – Nationaler Plan für die gälische Sprache (2018-2023)

Der nationale Plan für die gälische Sprache 2018-2023 ist die von der schottischen Regierung gebilligte Arbeit von Bòrd na Gàidhlig. Der Plan stützt sich auf vorhandene Maßnahmen zur Unterstützung der Förderung und Verwendung der gälischen Sprache in der Gesellschaft. Die zentrale Zielsetzung dieses Plans ist es, mehr Menschen dazu zu ermutigen und zu befähigen, die gälische Sprache häufiger und in einem breiteren Spektrum an Situationen zu verwenden. Die zentralen Botschaften, Ziele, Prioritäten und neuen Zusagen, die in dem Plan enthalten sind, tragen alle dazu bei, eine verstärkte Verwendung der gälischen Sprache zu erreichen.

Unterrichtsressourcen für Regional- oder Minderheitensprachen

Um das Unterrichten von Regional- oder Minderheitensprachen zu fördern, bieten die zentralen bzw. obersten Bildungsbehörden den Schulen und Lehrkräften weitere konkrete Formen der Unterstützung. Dazu zählen Initiativen in Zusammenhang mit der Lehrerausbildung, die Bereitstellung von Lehrbüchern und sonstigen Unterrichts-materialien sowie Ressourcen wie Zentren für Regional- oder Minderheitensprachen, Websites und Ausstellungen.

Die zentralen bzw. obersten Bildungs-behörden unter-stützen zudem das Unterrichten von Regional- oder Minderheiten-sprachen, indem sie Lehrerausbildung, Unterrichts-materialien und sonstige Unterrichts- und Lernressourcen anbieten.

Das Ziel von Schulen, in denen eine Regional- und/oder Minderheitensprache Unterrichtssprache ist, besteht im Erhalt des sprachlichen und kulturellen Erbes von Minderheiten.

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Das Unterrichten von Regional- oder Minderheitensprachen an Schulen in Europa

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Ausbi ldung und Unterstützung von Lehrkräf ten In einer Reihe von Bildungssystemen, wie z. B. Zypern, Litauen, Slowenien und Schweden, unternehmen die zentralen bzw. obersten Bildungsbehörden Anstrengungen, um die Kenntnisse und Kompetenzen der Lehrkräfte in Regional- oder Minderheitensprachen durch einschlägige Weiterbildungsseminare zu stärken.

Fallstudie: Zypern – Weiterbildungsseminare für Lehrkräfte für Armenisch und zyprisches Arabisch

Das Ministerium für Bildung und Kultur unterstützt die Organisation von Weiterbildungsseminaren für Lehrkräfte für die armenische Sprache und zyprisches Arabisch. Für die armenische Sprache fanden beispielsweise im Schuljahr 2017/2018 drei Weiterbildungsprogramme für Lehrkräfte statt. Alle drei richteten sich an die 19 Lehrkräfte, die Fächer in der armenischen Sprache an den Primarschulen in Nikosia, Larnaca und Limassol sowie an dem Gymnasium in Nikosia unterrichten. Sie umfassten neben den Weiterbildungsseminaren Unterrichtsbeobachtung und Mentoring. In der Abschlussphase fand eine formelle Evaluierung aller Lehrkräfte statt. Mit Blick auf das zyprische Arabisch werden jedes Jahr mehrere Ausbildungsseminare für die Lehrkräfte angeboten (z. B. durch die Universität von Zypern im Juni 2016 und 2017).

In vielen Fällen ist die von den Bildungsbehörden geförderte Lehrerausbildung auf voll qualifizierte Lehrkräfte ausgerichtet; in anderen Fällen, wie etwa im Vereinigten Königreich (Wales), besteht ein zusätzliches Ziel darin, die Kapazitäten der Studierenden in der Lehrerausbildung für den Unterricht in Walisisch als Unterrichtssprache in der Lehrererstausbildung zu stärken.

In manchen Bildungssystemen unterstützen die Bildungsbehörden darüber hinaus Einzelpersonen beim Erwerb von Qualifikationen für eine Tätigkeit als Lehrkraft für Regional- oder Minderheitensprachen. In Ungarn beispielsweise steht Studierenden im Hochschulbereich, die sich auf eine Tätigkeit als Erzieher für Minderheiten an Einrichtungen des Elementarbereichs vorbereiten, ein Stipendium zur Verfügung.

Unterr ichtsmater ial ien

In mehreren Ländern unterstützen die zentralen bzw. obersten Bildungsbehörden Schulen und Lehrkräfte, indem sie die Verfügbarkeit einschlägiger Lehrbücher und Unterrichtsmaterialien für den Unterricht in Regional- oder Minderheitensprachen sicherstellen. Dies ist beispielsweise in Slowenien, Schweden, Albanien oder Serbien der Fall.

Fallstudie: Schweden – Unterrichtsmaterialien für Regional- oder Minderheitensprachen

Die schwedische Nationale Agentur für Bildung ist mit der Erstellung von Unterrichtsmaterialien und der Unterstützung von Lehrkräften für Regional- oder Minderheitensprachen beauftragt. Ein Bereich, dem Priorität eingeräumt wurde, umfasste Materialien für Schüler, die wenig Kenntnisse in der Sprache haben. Die Unterrichtsmaterialien wurden in enger Zusammenarbeit mit erfahrenen muttersprachlichen Lehrkräften erarbeitet. Das Södertörn University College und die Universität Uppsala leisteten mit ihrer linguistischen Kompetenz einen Beitrag. Zudem haben der Schulausschuss für Samisch, Vertreter von muttersprachlichen Lehrkräften in nationalen Minderheitensprachen und Vertreter der nationalen Minderheiten wertvolle Gesichtspunkte aufgezeigt.

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Zentren, Websi tes und Ausstel lungen Als weitere Initiativen, die das Unterrichten und die Entwicklung von Regional- oder Minderheitensprachen fördern, sind staatlich geförderte Ressourcenzentren zu nennen, die in ganz Europa zu finden sind. Beispiele sind das NeROK – das Methodologie-, Bildungs- und Kulturzentrum für die Minderheit der Roma in Ungarn – oder das Büro für die Unterstützung und Entwicklung von Bildung in der Sprache von Minderheiten, das im Ministerium für Bildung und Wissenschaft in Nordmazedonien angesiedelt ist.

Fallstudie: Ungarn – das Methodologie-, Bildungs- und Kulturzentrum für die Minderheit der Roma, NeROK

Das Methodologie-, Bildungs- und Kulturzentrum für die Minderheit der Roma umfasst ein Netzwerk von Einrichtungen. Es wurde eingerichtet, um die Infrastruktur und Methodologie zu unterstützen, die für die Bildung von Minderheiten im Bezirk Baranya notwendig sind; manche Dienstleistungen werden jedoch bezirks- und landesweit angeboten.

Um die soziale Inklusion und das Verständnis für kulturelle Unterschiede zu fördern, unterstützt das Zentrum in Zusammenarbeit mit der Universität Pécs und Miskolc die Ausbildung von Lehrkräften und Fachkräften, die im sozialen Bereich tätig sind. Das Zentrum ist überdies ein methodisches Unterstützungszentrum, das die Fachkräfte mit modernen Werkzeugen ausstattet, sodass sie aktuelle Präsentationen erstellen und Lernmaterialien entwickeln können.

Weitere Unterstützung für das Unterrichten von Regional- oder Minderheitensprachen kann über spezielle Websites oder Ausstellungen geboten werden, wie es etwa in Österreich der Fall ist.

Fallstudie: Österreich – Ausstellung: „Das Österreichische Minderheitenschulwesen. Sprachliche Vielfalt mit Geschichte“

Im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung hat das Demokratiezentrum Wien eine Wanderausstellung konzipiert, um die Identität und das historische Bewusstsein der österreichischen ethnischen Minderheiten zu stärken. Darüber hinaus sollen mit der Ausstellung die Kenntnisse über Minderheitenpolitik und Minderheitenrechte erweitert werden. Akzeptanz, Wertschätzung und Respekt, die Anerkennung einer zunehmend vielfältigen Gesellschaft und die Bekämpfung von Vorurteilen gegenüber allen Gruppen in der Gesellschaft sowie eine Stärkung der Mehrsprachigkeit sind weitere wichtige Zielsetzungen der Ausstellung. Die Ausstellung kann kostenlos angefordert werden und wird hauptsächlich von Schulen im Burgenland und in Kärnten genutzt.

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Das Unterrichten von Regional- oder Minderheitensprachen an Schulen in Europa

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Groß angelegte Initiativen/Programme Nicht zuletzt wird nachfolgend auf einige politische Initiativen hingewiesen, die insofern besonders umfassend sind, als sie viele der vorstehend erwähnten Aspekte abdecken. Eine ist das operationelle Programm für nationale Minderheiten 2017-2020, das von der kroatischen Regierung entwickelt wurde und darauf abzielt, die bestehenden Rechte aller nationalen Minderheiten, einschließlich der nationalen Minderheiten der Serben, Italiener, Tschechen, Slowaken, Ungarn, Albaner und Roma, zu schützen und zu verbessern. Das operationelle Programm umfasst eine große Zahl von Maßnahmen, die sich unter anderem auf die Bildung von Klassen für Regional- oder Minderheitensprachen, die Zusammen-arbeit mit Vertretern von Minderheitengemeinschaften bei der Erarbeitung von Lehrplandokumenten, die Bereitstellung von Unterrichtsmaterialien usw. beziehen.

Als weitere große Initiativen sind die Strategie Cymraeg 2050 und der von der walisischen Regierung erarbeitete Aktionsplan 2017-2021: Walisisch in der Bildung zu nennen.

Fallstudie: Vereinigtes Königreich (Wales) – Strategie Cymraeg 2050 und Walisisch in der Bildung: Aktionsplan 2017-2021

Die walisische Regierung veröffentlichte 2017 eine Strategie zur Förderung und Begünstigung der Verwendung der walisischen Sprache und zur Unterstützung ihrer Vision, dass die walisische Sprache in Wales aufblühen und Wales „wirklich zweisprachig“ werden solle. Die Strategie „Cymraeg 2050“ zielt darauf auf, bis 2050 eine Million Walisisch-Sprechende im Rahmen von drei strategischen Themen zu erreichen:

Erhöhung der Zahl der Walisisch Sprechenden;

Steigerung der Verwendung der walisischen Sprache; sowie

Schaffung günstiger Bedingungen für die Verwendung des Walisischen bezüglich Infrastruktur und Kontext.

Im Aktionsplan 2017-2021 Walisisch in der Bildung legt die walisische Regierung die Richtung für die Entwicklung von Pflichtunterricht mit Walisisch als Unterrichtssprache und walisischer Sprachausbildung zur Unterstützung der Ziele der Strategie Cymraeg 2050 und zur Unterstützung der Vision der Regierung fest, nach der allen Lernenden die Entwicklung ihrer walisischen Sprachkenntnisse und die selbstbewusste Verwendung der Sprache im Alltagsleben ermöglicht werden soll. Der Plan umfasst fünf Ziel und zentrale Maßnahmen, die bis 2021 umgesetzt werden sollen:

1. Lehrplan, Beurteilung und Pädagogik: Entwicklung eines neuen Lehrplans für die walisische Sprache, der die Lernenden inspiriert, die walisische Sprache zu lernen und zu verwenden.

2. Bereicherung und Erfahrungen in Walisisch: Möglichkeiten zur Verwendung von Walisisch in einer Reihe von Zusammenhängen, im schulischen Umfeld und außerhalb des Bildungswesens.

3. Personalplanung, professionelles Lernen und Führung: Maßnahmen zur Unterstützung des Lehrpersonals bei der Umsetzung des Lehrplans mit Walisisch als Unterrichtssprache und Walisisch als Schulfach sowie Entwicklung einer Wertschätzung von Kindern und Jugendlichen für die walisische Sprache, ihre Literatur und Geschichte sowie ihrer Bedeutung im Alltagsleben im heutigen Wales.

4. Planung eines Bildungsangebots mit Walisisch als Unterrichtssprache: Plan zur Erhöhung der Zahl der Lernenden in einem Umfeld mit Walisisch als Unterrichtssprache parallel zur Planung für die Einführung eines neuen Lehrplans für die walisische Sprache.

5. Exzellenz, Chancengleichheit und Wohlbefinden: Sicherstellung, dass alle Lernenden gleichen Zugang zu Bildung mit Walisisch als Unterrichtssprache haben und über die besten Möglichkeiten zur Entwicklung ihrer Sprache verfügen.

Die walisische Strategie Cymraeg

2050 zielt darauf ab, bis 2050 eine

Million Walisisch-Sprechende zu

erreichen.

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EUROPÄISCHE PROJEKTE UND INITIATIVEN ZUR UNTERSTÜTZUNG DES UNTERRICHTENS UND LERNENS VON REGIONAL- ODER MINDERHEITENSPRACHEN Dank der Programme Erasmus+ und Kreatives Europa werden durch zahlreiche erfolgreiche Projekte das Erlernen und die Präsenz von Regional- oder Minderheiten-sprachen in Europa gefördert. Projekte finden sich in den Bereichen Schulbildung, Berufsbildung und Erwachsenenbildung sowie im Kultur- und Kreativsektor, einschließlich des audiovisuellen Sektors.

Nachfolgend werden einige Beispiele für aktuelle europäische Projekte und Initiativen im Bereich Unterrichten und Verwendung von Regional- oder Minderheitensprachen dargestellt. Die Projekte umfassen Erasmus+ Schulpartnerschaften, Projekte zur Förderung der Mobilität von Personal und jungen Menschen, eTwinning-Partnerschaften sowie im Rahmen des Programms Kreatives Europa durchgeführte Projekte.

Erasmus+ Schulpartnerschaften

Minderheitensprachen, gute Reisebegleiter (2015-2017)

Teilnehmer: Belgien (Flämische Gemeinschaft), Spanien (Comunidad Autónoma del País Vasco) und Italien (Sardinien)

Ziele:

Vermittlung von Wissen über andere Minderheiten- und/oder gefährdete Sprachen in Europa, über ihre soziolinguistische Lage und die Strategien zur Förderung ihres Überlebens

Steigerung der Verwendung von Minderheitensprachen in der Schule und im Alltagsleben

Tätigkeiten:

Linguistisches Quiz zu den Kenntnissen über Minderheitensprachen

Informationen und Forschung zu Minderheitensprachen in Europa und in der Welt

Radioprogramme über Minderheitensprachen

Fragebogen für Gastfamilien, um mehr über die Lage der lokalen Sprache zu erfahren

Aufzeichnung von Volksliedern in Minderheitensprachen

Korpus von Ausdrucksformen in den drei Minderheitensprachen

Weiterführende Informationen:

https://sites.google.com/site/3minoritylanguages/

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Das Unterrichten von Regional- oder Minderheitensprachen an Schulen in Europa

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Gälisch und Okzitanisch gemeinsam für Sprachnutzer durch gemeinsame Wurzeln und Erfahrungen (2014-2017)

Teilnehmer: Irland, Frankreich und Vereinigtes Königreich (Schottland)

Ziel:

Verbesserung und Entwicklung des Unterrichtens einer Minderheitensprache und Förderung einer regionalen Kultur

Tätigkeiten:

Länderübergreifendes Ausbildungsseminar und Studienaufenthalte

Erstellung eines Werkzeugkastens für den Unterricht

Konzeption eines hochwertigen Buches mit Fotos aus den okzitanischen und gälischen Regionen

Schulaustausch zwischen französischen, irischen und schottischen Schülern

Weiterführende Informationen:

https://ec.europa.eu/programmes/erasmus-plus/projects/eplus-project-details/#project/2014-1-FR01-KA201-008464

Schulbildung – Mobilität des Personals Aprendizaje lingüístico y cultural (Sprachliches und kulturelles Lernen, 2015-2017)

Partner: Spanien und Norwegen

Ziele:

Sensibilisierung für einen unterschiedlichen kulturellen Hintergrund und ihre Ausweitung auf die gesamte Bildungsgemeinschaft

Beurteilung der Bedeutung der verschiedenen Sprachen in der EU (Spanisch und Englisch), einschließlich der „Minderheitensprachen“ (Katalanisch und Norwegisch) als zu wahrendes Erbe

Entwicklung neuer Möglichkeiten und Methoden für den Fremdsprachenunterricht

Tätigkeiten:

Lehrerausbildung.

Beobachtung von Unterricht und bewährten Verfahren

Unterrichtspraktika in Zusammenarbeit mit den zuständigen Lehrkräften, Hospitationen

Arbeitssitzungen mit den an der Festlegung von Bewertungsmaßstäben beteiligten Fachkräften

Weiterführende Informationen: https://ec.europa.eu/programmes/erasmus-plus/projects/eplus-project-

details/#project/2015-1-ES01-KA101-015121 http://www.insbruguers.cat/projectes/intercanvi-amb-noruega

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Gwriziou hag eskell, des racines et des ailes, wings and roots (2014-2015)

Partner: Frankreich und Vereinigtes Königreich

Ziel:

Lernen einer anderen Sprache als der Muttersprache in einem nichtsprachlichen Fach, das in Bretonisch oder Englisch unterrichtet wird, und Vergleich zweier Regionalsprachen

Tätigkeiten:

Austausch mit Korrespondenten, was eine kulturelle Identität ausmacht

Entsendung von Lehrkräften für eine Ausbildungsphase im Rahmen von Erasmus+

Weiterführende Informationen:

https://ec.europa.eu/programmes/erasmus-plus/projects/eplus-project-details/#project/2014-1-FR01-KA101-001361

Trois langues, un chemin (Drei Sprachen, ein Weg, 2014-2015)

Partner: Irland und Frankreich (Urrugne)

Ziele:

Kennenlernen von Sprachunterrichtsmethoden, die die Lehrkräfte bei der Weiterentwicklung ihrer Lehrtätigkeit unterstützen

Größere Motivation von Schülern, stärke Wirkung beim kooperativen Arbeiten und verbesserte Kenntnisse der verschiedenen Kulturen und Sprachen

Die Lehrkräfte verbessern ihre Unterrichtskompetenzen durch ihren Kontakt mit anderen Bildungssystemen.

Die Schule öffnet sich der Außenwelt, nimmt Kontakt mit Familien auf und verbessert die Zusammenarbeit zwischen Abteilungen.

Tätigkeiten:

Austausch von Lehrkräften für die gemeinsame Nutzung von Erfahrungen und Materialien

Weiterführende Informationen:

https://ec.europa.eu/programmes/erasmus-plus/projects/eplus-project-details/#project/2014-1-FR01-KA101-001669

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Partnerschaftsprojekte

Greek-Griko. Your language sounds familiar (Griechisch-Griko: Deine Sprache klingt vertraut)

Partner: Griechenland und Italien

Ziel:

Zusammenarbeit mit Partnern, um den Ursprung und die Entwicklung von „Griko“, einem Minderheitendialekt, der in manchen Dörfern in Süditalien gesprochen wird, zu erkunden

Tätigkeiten:

Erstellung eines Glossars mit gebräuchlichen Alltagsphrasen auf Griko

Konzeption eines Online-Spiels auf der Grundlage der griechischen und italienischen Kultur

Weiterführende Informationen:

https://twinspace.etwinning.net/25161/home

Celtic Cousins (Keltische Verwandte)

Partner: Irland und Frankreich

Ziele:

Erkundung von Ähnlichkeiten und Unterschieden der jeweiligen keltischen Kulturen

Gegenseitige Vermittlung der irischen und der bretonischen Sprache

Tätigkeiten:

Miteinander Kommunizieren, Singen von Liedern in irischer und bretonischer Sprache und gemeinsames Verfassen eines Geschichtenbuches sowie eines elektronischen Buches, in das Bretonisch und Irisch sowie ein gemeinsames keltisches Thema integriert sind

Weiterführende Informationen:

http://www.gaelscoilmhuscrai.ie/blog/category/etwinning

Mobilität von jungen Menschen

Kernow-Breizh (2016)

Partner: Frankreich und Vereinigtes Königreich

Ziele:

Internationale Jugendbegegnungen zur Wiederbelebung der Minderheitensprachen Bretonisch und Kornisch

Tätigkeiten:

Erlernen der Konzeption und Organisation von Workshops zur kulturellen Entdeckung, um das kulturelle Erbe von Cornwall und der Bretagne kennenzulernen und die Sprachen zu lernen

Weiterführende Informationen:

https://ec.europa.eu/programmes/erasmus-plus/projects/eplus-project-details/#project/2016-1-FR02-KA105-011253

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Kreatives Europa Andere Worte – Literaturkreis für kleine und Minderheitensprachen (2015-2019)

Partner: Irland, Spanien, Niederlande, Slowenien und Nordmazedonien

Ziel:

Errichtung eines Netzwerkes für kreative Praktika für Autoren in Minderheiten- oder weniger verbreiteten Sprachen in Zusammenarbeit mit Kulturagenten

Tätigkeiten:

Künstlerische Praktika und Übersetzungen, Austausch von Erfahrungen aus verschiedenen Gebieten

Mobilität von Autoren und ihren Werken über literarische Aufenthaltsstipendien für eine längere Zeit

Vermittlungstätigkeiten in ihrem Gastland, wie Konferenzen oder Workshops für die Öffentlichkeit, Aktivitäten zur Förderung des Lesens und Schreibens für Kinder und junge Menschen sowie Zusammenarbeit mit einem lokalen Künstler

Weiterführende Informationen:

www.donostiakultura.com

https://ec.europa.eu/programmes/creative-europe/projects/ce-project-details/#project/559469-CREA-1-2015-1-ES-CULT-COOP1

Europa (wieder-)entdecken (2017-2018)

Partner: Kroatien, Italien, Rumänien, Nordmazedonien und Serbien

Ziele:

Sprechen über Europa aus der Perspektive einer Minderheit im Wege einer Theatersprache

Tätigkeiten:

Koproduktion des Theaterstücks „Die Riesen vom Berge“ von Luigi Pirandello

Bildungsprogramm zum Thema „Brutkästen für Wissen über Theater“

Künstlerische Workshops zum Thema „Von Pirandello zum Brexit“

Programm zum Erreichen neuer Publikumskreise „Küche als Darstellung: Vielfalt in der Küche“

Wissenschaftliche Forschungsarbeiten zur Beteiligung von Minderheiten an der Kultur in europäischen Städten

Tour durch fünf Städte mit dem Stück mit gleichzeitiger Organisation künstlerischer und pädagogischer Aktivitäten

Weiterführende Informationen:

http://hnk-zajc.hr/

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Das Unterrichten von Regional- oder Minderheitensprachen an Schulen in Europa

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Europäische Bibliodiversität für junge Leser (2015-2017)

Partner: Slowenien

Ziel:

Erstellung des komparativen Rahmens für übersehene Diskurse in der Kinderliteratur zur Hervorhebung von Ähnlichkeiten und Unterschieden bei der Behandlung von Themen und Motiven, literarischen Figuren, Formen und Gattungen, aber auch Reflexionen über ihre Übersetzung

Tätigkeiten:

Veröffentlichung, Promotion und Kontextualisierung von zehn hochwertigen europäischen literarischen Werken von Kinderliteratur in Minderheiten- oder weniger verbreiteten Sprachen und Auszeichnung auf nationaler und internationaler Ebene

Übersetzung führender Autoren aus Katalonien, dem Baskenland, Galicien, Island, Ungarn, der Ukraine und Portugal ins Slowenische

Buchpräsentationen, Pressekonferenzen, Interviews, Buchrezensionen, wissenschaftliche Artikel

Weiterführende Informationen:

http://www.malinc.si/sl/o-nas/

https://ec.europa.eu/programmes/creative-europe/projects/ce-project-details/#project/561217-CREA-1-2015-1-SI-CULT-LIT1

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LITERATURVERZEICHNIS

Europarat, 1992. Europäische Charta der Regional- oder Minderheitensprachen(ECRMS), Reihe europäischer Verträge - Nr. 148. [Online] Abrufbar unter: https://www.coe.int/en/web/conventions/full-list/-/conventions/rms/0900001680695175 [aufgerufen am 5. Juni 2019].

Europäische Kommission/EACEA/Eurydice, 2017. Schlüsselzahlen zum Sprachenlernen an den Schulen in Europa – Ausgabe 2017. Eurydice-Bericht. Luxemburg: Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union.

Europäische Kommission/EACEA/Eurydice, 2017. Eurydice Brief. Schlüsselzahlen zum Sprachenlernen an den Schulen in Europa – Ausgabe 2017. Luxemburg: Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union.

European Commission, 2018. Linguistic diversity in the European Union; the case of Regional and Minority languages. [pdf] Abrufbar unter: https://publications.europa.eu/en/publication-detail/-/publication/371430cc-f2c1-11e8-9982-01aa75ed71a1/language-en/format-PDF/source-100314188 [aufgerufen am 30. Juli 2019].

European Parliament. EPRS, 2018, International Roma Day, How the European Union supports the study of Roma culture, language and history, Briefing. [pdf] Abrufbar unter: http://www.europarl.europa.eu/RegData/etudes/BRIE/2018/620201/EPRS_BRI(2018)620201_EN.pdf [aufgerufen am 23. Mai 2019].

Pasikowska-Schnass, M., 2016. Regional and minority languages in the European Union. Briefing. [pdf] Brüssel: Europäisches Parlament, Members' Research Service. Abrufbar unter: http://www.europarl.europa.eu/EPRS/EPRS-Briefing-589794-Regional-minority-languages-EU-FINAL.pdf [aufgerufen am 3. Juni 2019].

Van Dongera, R., van der Meer, C. und Sterk, R., 2017. Im Auftrag des CULT-Ausschusses durchgeführte Studie – Minderheitensprachen und Bildung: bewährte Verfahren und Schwierigkeiten. Brüssel: Europäisches Parlament, Fachabteilung für Struktur- und Kohäsionspolitik. [pdf] Abrufbar unter: http://www.europarl.europa.eu/thinktank/de/document.html?reference=IPOL_STU%282017%29585915 [aufgerufen am 23. Mai 2019].

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DANKSAGUNG

EXEKUTIVAGENTUR BILDUNG, AUDIOVISUELLES UND KULTUR

Politikanalyse im Bereich Bildung und Jugend Avenue du Bourget 1 (J-70 – Referat A7) B-1049 Brüssel (http://ec.europa.eu/eurydice)

Autoren

Nathalie Baïdak (Koordinatorin) und Sogol Noorani

Beitrag und Prüfung: Kristina Cunningham (Generaldirektion Bildung, Jugend, Sport und Kultur (GD EAC))

Layout und Grafiken

Patrice Brel

Deckblatt

Virginia Giovannelli

Technische Koordination

Gisèle De Lel

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Nationale Eurydice-Informationsstellen

ALBANIEN Eurydice Unit European Integration and Projects Department Ministry of Education and Sport Rruga e Durrësit, Nr. 23 1001 Tiranë Beitrag der Informationsstelle: Egest Gjokuta

BELGIEN Unité Eurydice de la Communauté française Ministère de la Fédération Wallonie-Bruxelles Direction des relations internationales Boulevard Léopold II, 44 – Bureau 6A/008 1080 Bruxelles Beitrag der Informationsstelle: gemeinsame Verantwortung

Eurydice Vlaanderen Departement Onderwijs en Vorming/ Afdeling Strategische Beleidsondersteuning Hendrik Consciencegebouw 7C10 Koning Albert II-laan 15 1210 Brüssel Beitrag der Informationsstelle: Wouter Janssens

Eurydice-Informationsstelle der Deutschsprachigen Gemeinschaft Ministerium der Deutschsprachigen Gemeinschaft Fachbereich Ausbildung und Unterrichtsorganisation Gospertstraße 1 4700 Eupen Beitrag der Informationsstelle: gemeinsame Verantwortung

BOSNIEN UND HERZEGOWINA Ministry of Civil Affairs Education Sector Trg BiH 3 71000 Sarajevo Beitrag der Informationsstelle: gemeinsame Verantwortung

BULGARIEN Eurydice Unit Human Resource Development Centre Education Research and Planning Unit 15, Graf Ignatiev Str. 1000 Sofia

DÄNEMARK Eurydice Unit Ministry of Higher Education and Science Danish Agency for Science and Higher Education Bredgade 43 1260 København K Beitrag der Informationsstelle: Ministerium für Hochschulbildung und Wissenschaft und Ministerium für Bildung

DEUTSCHLAND Eurydice-Informationsstelle des Bundes Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. (DLR) Heinrich-Konen-Str. 1 53227 Bonn

Eurydice-Informationsstelle der Länder im Sekretariat der Kultusministerkonferenz Taubenstraße 10 10117 Berlin Beitrag der Informationsstelle: Thomas Eckhardt

ESTLAND Eurydice Unit Analysis Department Ministry of Education and Research Munga 18 50088 Tartu Beitrag der Informationsstelle: Pille Põiklik (Sachverständiger)

FINNLAND Eurydice Unit Finnish National Agency for Education P.O. Box 380 00531 Helsinki Beitrag der Informationsstelle: Hanna Laakso

FRANKREICH Unité française d’Eurydice Ministère de l’Éducation nationale et de la Jeunesse (MENJ) Ministère de l’Enseignement supérieur, de la Recherche et de l’Innovation (MESRI) Direction de l’évaluation, de la prospective et de la performance (DEPP) Mission aux relations européennes et internationales (MIREI) 61-65, rue Dutot 75732 Paris Cedex 15 Beitrag der Informationsstelle: Anne Gaudry-Lachet

GRIECHENLAND Eurydice Unit Directorate of European and International Affairs Ministry of Education, Research and Religious Affairs 37 Andrea Papandreou Str. (Office 2172) 15180 Maroussi (Attiki)

IRLAND Eurydice Unit Department of Education and Skills International Section Marlborough Street Dublin 1 – DO1 RC96 Beitrag der Informationsstelle: gemeinsame Verantwortung

ISLAND Eurydice Unit The Directorate of Education Víkurhvarfi 3 203 Kópavogur Beitrag der Informationsstelle: gemeinsame Verantwortung

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Das Unterrichten von Regional- oder Minderheitensprachen an Schulen in Europa

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ITALIEN Unità italiana di Eurydice Istituto Nazionale di Documentazione, Innovazione e Ricerca Educativa (INDIRE) Agenzia Erasmus+ Via C. Lombroso 6/15 50134 Firenze Beitrag der Informationsstelle: Simona Baggiani; Sachverständige: Daniela Marrocchi (Dirigente tecnico, Ministero dell'Istruzione, dell'Università e della Ricerca).

KROATIEN Agency for Mobility and EU Programmes Frankopanska 26 10000 Zagreb Beitrag der Informationsstelle: gemeinsame Verantwortung

LETTLAND Eurydice Unit State Education Development Agency Vaļņu street 1 (5th floor) 1050 Riga Beitrag der Informationsstelle: gemeinsame Verantwortung

LIECHTENSTEIN Informationsstelle Eurydice Schulamt des Fürstentums Liechtenstein Austrasse 79 Postfach 684 9490 Vaduz

LITAUEN

Eurydice Unit National Agency for School Evaluation of the Republic of Lithuania Geležinio Vilko Street 12 03163 Vilnius Beitrag der Informationsstelle: gemeinsame Verantwortung

LUXEMBURG Unité nationale d’Eurydice ANEFORE ASBL eduPôle Walferdange Bâtiment 03 - étage 01 Route de Diekirch 7220 Walferdange Beitrag der Informationsstelle: Claude Sevenig (MENJE) und Pierre Reding (MENJE)

MALTA Eurydice National Unit Directorate for Research, Lifelong Learning and Employability Ministry for Education and Employment Great Siege Road Floriana VLT 2000 Beitrag der Informationsstelle: Joanne Bugeja

MONTENEGRO Eurydice Unit Vaka Djurovica bb 81000 Podgorica Beitrag der Informationsstelle: Prof. Igor Lakić, PhD

NIEDERLANDE Eurydice Nederland Ministerie van Onderwijs, Cultuur en Wetenschap Directie Internationaal Beleid Rijnstraat 50 2500 BJ Den Haag Beitrag der Informationsstelle: gemeinsame Verantwortung

NORDMAZEDONIEN National Agency for European Educational Programmes and Mobility Boulevard Kuzman Josifovski Pitu, No. 17 1000 Skopje Beitrag der Informationsstelle: gemeinsame Verantwortung

NORWEGEN Eurydice Unit Ministry of Education and Research Kirkegata 18 P.O. Box 8119 Dep. 0032 Oslo

ÖSTERREICH

Eurydice-Informationsstelle Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung Abt. Bildungsentwicklung und -monitoring Minoritenplatz 5 1010 Wien Beitrag der Informationsstelle: gemeinsame Verantwortung

POLEN Polish Eurydice Unit Foundation for the Development of the Education System Aleje Jerozolimskie 142A 02-305 Warszawa Beitrag der Informationsstelle: Beata Płatos (Koordination)

PORTUGAL Unidade Portuguesa da Rede Eurydice (UPRE) Ministério da Educação e Ciência Direção-Geral de Estatísticas da Educação Av. 24 de Julho, 134 1399-054 Lisboa Beitrag der Informationsstelle: Isabel Almeida; extern: Generaldirektion für Bildung

RUMÄNIEN Eurydice Unit National Agency for Community Programmes in the Field of Education and Vocational Training Universitatea Politehnică București Biblioteca Centrală Splaiul Independenței, nr. 313 Sector 6 060042 București Beitrag der Informationsstelle: gemeinsame Verantwortung

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SCHWEDEN Eurydice Unit Universitets- och högskolerådet/ Schwedischer Rat für das Hochschulwesen Box 450 93 104 30 Stockholm Beitrag der Informationsstelle: gemeinsame Verantwortung

SCHWEIZ Eurydice Unit Schweizer Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) Speichergasse 6 3001 Bern Beitrag der Informationsstelle: Alexander Gerlings

SERBIEN Eurydice Unit Serbia Foundation Tempus Ruze Jovanovic 27a 11000 Belgrade Beitrag der Informationsstelle: gemeinsame Verantwortung

SLOWAKEI Eurydice Unit Slovak Academic Association for International Cooperation Krížkova 9 811 04 Bratislava Beitrag der Informationsstelle: Marta Ivanova

SLOWENIEN Eurydice Unit Ministry of Education, Science and Sport Education Development Office Masarykova 16 1000 Ljubljana Beitrag der Informationsstelle: gemeinsame Verantwortung

SPANIEN Eurydice España-REDIE Centro Nacional de Innovación e Investigación Educativa (CNIIE) Ministerio de Educación y Formación Profesional c/ Torrelaguna, 58 28027 Madrid Beitrag der Informationsstelle: Berta González Álvarez, Ana Prados Gómez, Francisco Javier Varela Pose und Elena Vázquez Aguilar

TSCHECHIEN Eurydice-Informationsstelle Centre for International Cooperation in Education Dům zahraniční spolupráce Na Poříčí 1035/4 110 00 Praha 1 Beitrag der Informationsstelle: Jana Halamová

TÜRKEI Eurydice Unit MEB, Strateji Geliştirme Başkanlığı (SGB) Eurydice Türkiye Birimi, Merkez Bina 4. Kat B-Blok Bakanlıklar 06648 Ankara Beitrag der Informationsstelle: Osman Yıldırım Uğur; Sachverständiger: Prof. Dr. Cem Balcıkanlı

UNGARN Eurydice Unit Educational Authority 19-21 Maros street 1122 Budapest Beitrag der Informationsstelle: gemeinsame Verantwortung

VEREINIGTES KÖNIGREICH

Eurydice Unit for England, Wales and Northern Ireland National Foundation for Educational Research (NFER) The Mere, Upton Park Slough, Berkshire, SL1 2DQ Beitrag der Informationsstelle: Sigrid Boyd and Sharon O'Donnell (NFER Associate) Eurydice Unit Scotland Learning Directorate Scottish Government 2-C North Victoria Quay Edinburgh EH6 6QQ Beitrag der Informationsstelle: Alina Dragos; Sachverständige der schottischen Regierung: Ansdell Douglas; Beattie Kathryn

ZYPERN Eurydice Unit Ministry of Education and Culture Kimonos and Thoukydidou 1434 Nicosia Beitrag der Informationsstelle: Christiana Haperi; Sachverständige: Sophie Ioannou Georgiou (Department of Primary Education); Maria Iacovidou, Niki Christodoulidou (Department of Secondary General Education)

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EC-02-19-487-DE-N

doi:10.2797/38064

Das Unterrichten von Regional- oder Minderheitensprachen an Schulen in EuropaDer vorliegende Eurydice-Bericht bietet einen kurzen Überblick über die politischenBemühungen in Europa, das Unterrichten von Regional- oder Minderheitensprachenan Schulen in Europa zu unterstützen. Zunächst werden die Erwähnungen vonRegional- oder Minderheitensprachen in den amtlichen Dokumenten der zentralenbzw. obersten Bildungsbehörden beleuchtet. Anschließend werden einige derpolitischen Strategien und Maßnahmen in Zusammenhang mit dem Unterrichten vonRegional- oder Minderheitensprachen in den verschiedenen europäischenBildungssystemen vorgestellt. Schließlich folgt eine Übersicht über einige der EU-finanzierten Projekte und Initiativen, die auf eine Unterstützung des Unterrichtens vonRegional- oder Minderheitensprachen an Schulen in Europa ausgerichtet sind.

ISBN 978-92-9484-012-7

Aufgabe des Eurydice-Netzes ist es, zu verstehen und zu erklären, wie die verschiedenenBildungssysteme in Europa organisiert sind und wie sie funktionieren. Das Netzwerk bietetBeschreibungen der nationalen Bildungssysteme, vergleichende Analysen zu spezifischenThemen, Indikatoren und Statistiken. Alle Eurydice-Veröffentlichungen sind kostenlos auf derEurydice-Website oder in gedruckter Form auf Anfrage erhältlich. Durch seineVeröffentlichungen will Eurydice das Verständnis, die Kooperation, das Vertrauen und dieMobilität im Bereich Bildung auf europäischer und internationaler Ebene fördern. DasNetzwerk besteht aus nationalen Eurydice-Stellen in den europäischen Ländern und wird vonder EU-Agentur für Bildung, Audiovisuelles und Kultur koordiniert. Für weitere Informationenüber Eurydice siehe http://ec.europa.eu/eurydice.