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In der Pflegewissenschaft, die versucht, genuin pflegespezifischeModelle und Herangehensweisen zu erarbeiten, ist die Beschaftigungmit theoretischer) Ansatzen Grundlage und Bestandteil jeder Ausbildung.Das vorliegende Buch führt in einem ersten Teil in die Terminologieund theoretische Denkweise der Pflegewissenschaft ein und gibt einenguten Uberblick über die Geschichte, zentrale Vorstellungen sowie überdie wichtigsten Pflegemodelle und ihre Klassifikation. In einem zweitenTeil wird auf der Basis ausgewahlter Beispiele die Umsetzung destheoretischen Denkens in der Pflege illustriert und in unterschiedlichenKontexten dargestellt.Der übersichtliche Aufbau und die klare Strukturierung machen denBand zu einem wertvollen Studienbuch und Begleiter in der Praxis.

Mag. PhDr. Silvia Neumann-Ponesch, MAS, DGKSGeschaftsführerin der Akademie für Weiterbildungder Fachhochschule Oberösterreich. Leiterin derLehrgange Advanced Nursing Practice, Carema-nagement und Integrated Care Systems. Lektorinan verschiedenen Universiteiten und Fachhoch-schulen.

ISBN 978-3-7089-101 3-0

9 "783708"91013G www.facultas.at/verlag

214 Theoretische* Denken anhand ausgewahlter Beispiele

Empfehlungen, die aus den Ergebnissen und den Erfahrun-gen des Projektes abgeleitet wurden:

• Evidenzbasierung und Praxisorientierung der Konzepte vo-raussetzen

• Proaktive Interventionen bei den Familien ermöglichen• Individuelle Unterstützungsprogramme anbieten» Professionalitat der Gesundheitsberaterinnen fördern

» Caremanagementstruktur zur Ergebnissteigerung und zur ko-ordinierten Fallarbeit ausweiten

» Nutzungsbarrieren identifizieren und überwinden bzw. ab-bauen

« Zugang zu den gebündelten Leistungen eines Entlastungs-programms bei Demenz auf Antrag hin in Zukunft ermög-lichen

• Gutachten zur sozialökonomischen Wirkung des Programmsinitiieren

6.8 Das maeutische Pflege- und Betreuungsrnodell

Dr. Cora van der Kooij, Urheberin

Kurzbiografie

Geboren in Amsterdam, NiederlandeExaminierte KrankenschwesterStudienabschluss Akademisches Hochschuldiplom Ge-schichteKrankenschwester im Krankenhaus

1981-1982 Praxisanleiterin in einem Pflegeheim1982-1985 Pflegeforscherin am Institut für Pflegewissenschaft, Utrecht1986-1996 Forscherin und Seniorprojektleiterin am nationalen Kran-

kenhausinstitut, Utrecht1988-1995 Leitung, Entwicklung und Implementierung von Validation

(Stichting Validation, Apeldoorn)1996 Gründung von IMOZ, dem Institut für maeutische Entwick-

lung der Pflegepraxis, Apeldoorn1996-2003 Leitung von Entwicklung und Forschung am IMOZ2003 Promotion an der Freien Universitat Amsterdam, Fachgrup-

pe Psychiatrie, Doktorarbeit ,Einfach nett sein?'Freiberuflich ta'tig, Gründung der Akademie für Maeutik,Zusammenarbeit mit IMOZ-Niederlande, IMOZ-Deutsch-land und IMOZ-Österreich

deutschsprachige Veröffentlichung von Ein Lacheln im Vorii-bergehen. Huber Verlag.

194619691979

1980

2003

2003 undweiter

2007

Das maeutische Pflege- und Betreuungsmodell 215

2010 Veröffentlichung von Das maeutische Pflege- und Betreuungs-modell. üarstellung und Dokumentation. Huber Verlag.

Für eine vollstandige Liste von Publikationen siehe www.akademiefuer-maeeutik.eu. Siehe auch www.IMOZ.de und www.IMOZ.au.

Maeutik

Der Begriff Maeutik wird von der didaktischen Fragemethodevon Sokrates, der diese Methode als Hebammenkunst bezeich-nete, abgeleitet: Was im Unbewussten schlummert, wird zumBewusstsein, auf die Welt gebracht. So entstand die ,maeutische'didaktische Methode als Hebammenkunst für Pflegetalent undPflegewissen. Die erste Annahme der Maeutik ist, dass viele Pfle-gende in der Alten- und Langzeitpflege ihre Arbeit aufgrund ei-nes praekonzeptuellen, nicht expliziten Bewusstseins durchfüh-ren. Dieses Bewusstsein findet sein Wissen und Können in dermenschlichen Veranlagung, zu sorgen. Durch Integration vonArbeits- und Lebenserfahrung wa'chst diese Veranlagung imLaufe des Lebens weiter, schlummert aber als ,tacit knowledge'im Unbewussten. Mitarbeiterinnen sind es meistens nicht ge-wöhnt, ihre Vielfalt an Erfahrungen methodisch zu nutzen. Dasmaeutische Pflege- und Betreuungsmodell wurde gerade zu die-sem Zweck entwickelt. Die maeutische didaktische Methode,kurz die ,Maeutik', führt auch auf den BefreiungspadagogenPaulo Freire (1921-1997) zurück: Lehren und Lemen in Dialog.Der Lehrstoff sind die Arbeitssituation, der Lehrling und diedamit verbundenen Erfahrungen und Spannungsfelder. DerLehrer ist gleichzeitig auch Lehrling. Er sucht nach den Schlüs-selworten, mit denen die Lernenden ihre Welt erschlieSen. Aus-gangspunkt bei diesen ,maeutischen' Dialogen mit Pflegendenund Betreuerinnen sind die schonen Momente, Einfalle und Be-ziehungen, die sich wahrend der Arbeit ergeben.

Anfang und Aufbau

Der erste Zugang zur Entwicklung der Maeutik als didaktischeMethode war die Betreuung von Menschen mit Demenz in derersten Halfte der 1980er-Jahre. Mittlerweile hat sich die Maeutikzu einem für die Betreuung von alten Menschen und chronischErkrankten geeigneten Pflegemodell entwickelt. Kern des Mo-dells ist die kontaktgezielte Kompetenz, mit der Pflegekrafte

216 Theoretisches Denken anhand ausgewiihlter Beispiele

Abbildung 24:Ketnthernen derMaeutik

Pflegebeziehungen angehen und gestalten. Sie reflektieren dieSituationen und Momente, wobei sie eine positive Wechselwir-kung mit Bewohnerinnen oder Kundinnen erleben. Damit istdieses Modell als Interaktionsmodell sowie auch als Pflegekom-petenzmodell einzustufen. Das Modell beachtet sowohl die Erle-benswelt der zu Pflegenden (Bewohnerinnen, Besucherinnen,Klientinnen), als auch die Erlebenswelt der Pflegenden und Be-treuerinnen. Es ist induktiv aufgebaut - es wird von der pflegeri-schen Praxis ausgegangen - und kann als eine synthetische,phanomenologische Pflegetheorie betrachtet werden. Dabei istdas MPBM ein dynamisches oder situationsschaffendes Modell(Dickoff & James 1968; Dickoff, James & Wiedenbach 1968). Eswurde mit dem Ziel entwickelt, Veranderungen in der Art zu be-werkstelligen, wie Pflegekrafte und ihre Leitungskrafte ihre Ar-beit ausführen, erfahren und koordinieren. Die revolutionieren-den Konsequenzen für Kommunikation, Pflegedokumentationund Pflegeorganisation sind nach 1995 in der Praxis mithilfeder Maeutik weiterentwickelt und wissenschaftlich untermauertworden (Van der Kooi] 2003, 2007, 2010, 2012).

Die Kemthemen der Maeutik

UJi—wo,So

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ERLEBEN/ERFAHREN

Kemthemendes maeutischen

Pflege- undBetreuungsmodells

DOKUMENTIEREN

Bewusst positive Mit allen Sinnen wahrnehmen—— Kontaktmomente — Bezielt tragen

erkennen Aktiv zuhörenSuchend reagieren -

onentierteProfessionalitat

REFLEKTIEREN — Nühe finden zu sich, zur Situation, zu den anderen

GEMEINSAMSPRACHE FINOEN

Erkennen, benennen und ausdrucken

SelbstreflexiionSituative ReflexionWechselwirkungprofessionell/privatHerzdenken

Individuelles Bewusstwerden

Den Menschen für andere sichtbar machen

Den Menschen lwahrnehmen: Beobachtungsbogenerkennen: Lebensgeschichtevertiefen: Chartakteristik, Umgangsempfehlung

\g

\e

Erleben, Verhalten und BedürfnisseReaktion und HandlungsnPositive Kontaktmomente

Craphik: Elisabeth

Erlebensorientierte Betreuungs- und PflegeübersichtMaeutische Umgangsempfehlungen Bauer, imoz.at

Modellvorhaben „Entlastungsprogramm Demenz (EDe)" 217

Das Paradigma der psychodynamischen Orientierung

In Bezug auf Entstehung und Aufschwung von Pflegetheorienerwahnt Neumann-Ponesch einen Paradigmenwechsel von derKrankheits- zur Gesundheitsorientierung. (Neumann-Ponesch2011, S. 101) Dieser Paradigmenwechsel hat in der zweiten Half-te des 20. Jahrhunderts stattgefunden. Das maeutische Pflege-und Betreuungsmodell befürwortet als nachsten Schritt eineSynthese dieser Paradigmen. Diese Synthese ist als psychodyna-mische Orientierung' zu bezeichnen. Konsequenz ist das Inte-grieren von psychologischen Theorien in der Pflegewissen-schaft, so zum Beispiel das Denken über die einander folgendenLebensphasen mit Begriffen wie Selbstbild und Lebensthemenund die Einwirkung von Krankheit je nach Lebensalter und Le-bensphase. Diese Orientierung berücksichtigt auch das Verste-nen von Coping, Verhaltensstrategien und Adaptation. Die Pfle-ge hat also mehr Aufgaben als Menschen ihre Autonomiebeziehungsweise ihre Selbststandigkeit, wo möglich, zu gewa'hr-leisten, ihre Gesundheit zu fördern und ihr Wohlbefinden zuverbürgen. Abhangigkeit gehort genauso sicher zu den mensch-lichen Lebensbedingungen wie Autonomie (Schnabl 2010). Esist eine Aufgabe der Pflege, den Menschen und seine Angehöri-gen in der Akzeptanz von Abhangigkeit oder des Lebensendeszu begleiten (Van der Kooij 2011). Die maeutische didaktischeMethode regt die Lehrenden an, über Lebensphasen, Lebensthe-men, Verhaltensmuster, Copingstrategien und über die Wir-kung davon bei sich und auf sie selbst zu reflektieren.

Schlüsseibegriffe

Kompetenz

Patricia Benner beschreibt in ihrem Pflegekompetenzmodell dasEntstehen und die Wirkung von Intuition. Sie fasst Intuition alsintegrierte Erfahrung auf, die sich nach einer Initialausbildungin der Praxis weiterentwickelt. Wo der Anfanger Theorie braucht,Verfahrensweisen, und dadurch noch stark zerebral beschaftigtist, hat sich der Experte die Kenntnisse in der Praxis derart zu ei-gen gemacht, dass sie nicht mehr bewusst vorhanden sind.(Benner 1997). Aber sie bleibt Richtschnur für das Handeln. Rae(1998) nennt das unbewusste Kompetenz. Diese bewirkt, dassPflegende so schnell wahrnehmen, fühlen, denken und reagie-

218 Theoretisches Denken anhand ausgewühller Beispiele Modejlvorhaben „Entlastungsprogramm Demenz (EDe)"

ren, dass sie dieses Handeln spater nicht argumentieren kön-nen. Sie wissen einfach, dass es richtig war.

Dem analytischen Denken, wie es in vielen Pflegetheoriengelehrt wird und in der Entwicklung von Pflegediagnosen sei-nen Höhepunkt erreicht nat, ist dieses intuitive Handeln wider-sprüchlich. Experten in der Pflege fangen bei der Beurteilung ei-ner Situation, so Benner, nicht mit Analyse, Argumentation undrationeller, zweckma'fsiger Schlussfolgerung an. Sie denken auf-grund von Mustererkennung (,Pattern recognising') und sindimstande, die Situation als ein Ganzes, als eine Gestalt zu be-trachten. Dabei wissen sie intuitiv aufgrund dieser Erkenntnis,was zu tun ist. Dieses Wissen ist sofort und ohne Umweg überdie vorgeschriebenen Phasen aus dem Pflegediagnosedenkenda. Die Muster beruhen auf im Laufe der Jahre aufgebautenNetzwerken von spezifischen Kenntnissen, zusammengesetztaus Krankheitsbildern, Verhaltensstrategien, Beobachtungs-und Umgangsfertigkeiten, Erfahrungen und ,Schlüsselereignis-sen'. Theoretische Kenntnisse und Praxiserfahrung werden somiteinander verbunden, immer weiter aufgebaut und nuan-ciert. Bei Expertinnen verwandein sich diese netzwerkartigenKenntnisse dann zum Schluss in mehr narrative Kenntnisse,oder ,illness scripts' (Krankheitsskripts). Das maeutische Pflege-und Betreuungsmodell betrachtet Pflegediagnosen demzufolgeals festgelegte Illness Scripts. Diese Scripts sind nicht vorschrei-bend, aber prüfend, und funktionieren damit als Standards in-nerhalb einer unendlich variablen Wirklichkeit.

Professionalitat

Pflegen und betreuen gelten als Fahigkeiten, die zum Wesen desMenschen gehören. Die gewünschte Fachlichkeit ist gekenn-zeichnet von Charaktereigenschaften wie nett, munter, ausge-glichen, geduldig und taktvoll. lm maeutischen Pflege- und Be-treuungsmodell wird die Fachlichkeit von Pflegenden undBetreuerinnen anders aufgefasst. Pflegekrafte begleiten Men-schen in ihrer Hilfsbedürftigkeit, mitunter auch zunehmendenHinfalligkeit. Maeutisch arbeiten bedeutet, immer wieder in deraktuellen Situation suchend zu reagieren und sich zu fragen:„Was bedeutet das Verhalten dieser Bewohnerin, woher kommtes, was braucht sie, wie ist ihr Selbstbild, was bedeutet Eigen-wert für sie und wie kann ich ihr ein Gefühl von Geborgenheitvermitteln?".

In dieser Auffassung der Fachlichkeit von Pflegenden findetman die professionelle Freiheit wieder, nach eigener Wahrneh-mung handeln zu dürfen. Deshalb ist Professionalitat im maeu-tischen Pflege- und Betreuungsmodell definiert als authentischesund kreatives Wahrnehmeh, Reagieren und, wenn nötig, Handeln,und sich danach entsprechend zu verantworten (van der Kooij2003, 2007, 2010). In diesem Verantworten findet man die Not-wendigkeit, über Wörter zu verfügen, womit man seine Wahr-nehmungen und Empfindungen bewusst reflektieren und kom-munizieren kann. Professionalitat setzt fachspezifische Sprachevoraus. Diese Sprache ist das Ergebnis der auf eine bewusste Ebe-ne gebrachten Inhalte des praekonzeptuellen Bewusstseins, ver-netzt mit bereits in Konzepten und Theorien griffig verfasstenKompetenzen. Laut Abbott (1988) benötigt man eine solcheSprache, um eigene Standards, Klassifikationen, Methoden undwissenschaftliche Kenntnisse zu entwickeln. Wer eine Fachspra-che entwickelt und sich damit seiner Identitat bewusst wird, dermacht deutlich auf sich aufmerksam und beansprucht Anerken-nung. Maeutik in der Pflege bedeutet deshalb auch Empower-ment der Pflege.

Die empathische Grundhaltung

Herkimft

Arbeiten nach der ,Maeutik' heifit, empathisch veranlagt zu seinund bewusst empathische Umgangsfertigkeiten einzusetzen.Zwei Entwicklungen aus dem 20. Jahrhundert fliefien damit inder Maeutik zusammen: 1. die des Entstehens der humanisti-schen Psychologie und 2. die praktischen Möglichkeiten imUmgang mit Menschen mit Demenz sowie auch mit Menschen,die chronisch erkrankt sind oder palliativ betreut werden.

Die humanistische Psychologie mit ihren Methoden wie em-pathisches und authentisches Zuhören und Reagieren entwi-ckelte sich nach dem Zweiten Weltkrieg in der dann aufkom-menden Hilfeleistung für psychosoziale Probleme. Der starkintuitive Ansatz von Carl Rogers (1902-1987) wurde von seinenSchülern Cordon (1918-2002, aktives Zuhören) und Rosenberg(1934, gewaltfreie Kommunikation) konkretisiert und praktika-bel gemacht. Maslov (1908-1970) entwickelte eine Bedürfnispy-ramide. Der Lebensbaum der humanistischen Psychologie er-zeugte immer mehr Abzweigungen wie NLP, Psychosynthese

220 Theoretisches Denken anhand ausgewahlter Beispiele

und Gestalttherapie - alle mit praktischen Ansatzen. Auch gabes einen Sprung von individuellen zu gruppentherapeutischenAnsatzen (Cohn 1984). Viele dieser Fertigkeiten aus der huma-nistische Psychologie sind über die Validation nach Feil auch inder Maeutik gelandet.

Suchend Reagieren

Die empathische Grundhaltung und die Auffassung von Profes-sionalitat verbinden sich im Konzept des Suchend-Reagierens,einem Kernkonzept aus dem maeutischen Modell. Der wichtigs-te Anlass zur Entwicklung dieses Konzeptes war die Frage: Woherwissen die Pflegenden, welche Kombination von Methoden und Fertig-keiten bei wem und wann angebracht sind? Um echten Kontakt zu-stande zu bringen, la'sst sich die Pflegekraft auf einen „empathi-schen Suchprozess" ein. Die Pflegekraft reagiert suchend, bis sieeinen Kontakt spurt - den Kick - und weifi: Das ist es! Sie schöpftaus allen ihr zur Verfügung stehenden Methoden und Fertigkei-ten, verbal und nonverbal. Dazu braucht sie nicht nur intuitivesund emotionales Feingefühl, sondern auch kommunikative Fer-tigkeiten und Fachkenntnisse. So muss sie zum Beispiel wissen,wie nicht nur Krankheitsbilder, sondern auch Persönlichkeit undCopingstrategien das Verhalten beeinflussen können. Das Su-chen führt dann zu den positiven Momenten, die sie spater re-flektiert. Ihre erste Reflexionsfrage ist nicht, ob sie eine Methoderichtig angewandt hat, sondern ob sie wirklich Kontakt erreichthat. Danach fragt sie sich, wie sie das gemacht hat und welcheFertigkeiten und Kenntnisse sie dabei genutzt hat.

Abbildung 25:

Suchend reogieren

AppellAnreiz(ressourcen-orientiert)

SUCHEND REAGIERENMitmachen, Validieren

autnentischkreativ

beziehendregulierend

Gegensteuern,Übergewicht zeigen

Prothese(bedürfnis-orientiert)

Mociellvorhaben „Entlastungsprogramm Demenz (EDe)" 221

Pflegende haben die Möglichkeit, sich in die Welt der Be-wohnerinnen zu versetzen, ihnen dort zu begegnen und ihreGefühle zu benennen. Sie können ,mitmachen' und validieren.Pflegende stimmen sich auf das gefühlsmafiige Verhalten ein,auch bei Angst, Wut und Trauer. Dabei kann das Validierenmanchmal therapeutisch wirken, wie Feil das lehrt (Feil 1985,1989). In der Maeutik heifit es, dass man Rücksicht auf Lebens-phasen und Lebensthemen nimmt. Benner und Wrubel (1989)sprechen vom ,Time Frame of Illness'. Pflegende können sichauch dafür entscheiden, gegenzusteuern oder geistiges Überge-wicht zu zeigen. Das machen sie, wenn jemand sich so in sei-nen Gefühlen oder seinem Verhalten verliert, dass er sich damitisoliert. Den Konflikt, der dann entsteht, muss man aushaltenkönnen. Man bleibt in der Situation, bis sich etwas zeigt, das alsKontakt empfunden wird. Eine Pflegende braucht nicht immerlieb und nett zu sein, aber man muss ganz und gar prasent undvoller Selbstvertrauen sein.

Das gleiche Suchen gilt dem Anregen von Ressourcen oderdem Übernehmen von Fahigkeiten, sei es geistig (Gedachtnis-prothese) oder körperlich, durch Unterstützung beim Waschenoder Kleiden.

Kommunikatives Handeln

Die Sichtweise auf Pflege und Betreuung im maeutischen Pflege-und Betreuungsmodell legt viel Wert auf integrierte Erfahrungals Nahrboden der Intuition und der Fachkompetenz, aber im-mer unter der Voraussetzung von systematischer und struktu-rierter Kommunikation und Koordination. Intuition ist subjek-tiv. Jede interpretiert das, was sie wahrnimmt und empfindetaus der Summe der eigenen Erfahrungen und Kenntnisse. Auchdie Teamkultur, Regeln und Routinen da'mpfen hin und wiederdie individuelle Intuition. Die Intuition ist keine zuverlassige Si-cherheit, dass die Pflegekraft das Beste macht, was zu tun ware.Es ist das Beste, was sie zu bieten hat. Die grofste Herausforde-rung für die Pflege ist deshalb das Schaffen des ,Sprunges' vonindividuelier Intuition und Reflexion zur systematischen, grup-pendynamischen Kommunikation (Buscher 2012). Diese Kom-munikation findet innerhalb eines Teams oder einer Bezugs-gruppe statt. Sie führt zu gemeinsamen geteilten Kenntnissen,Einsichten und vom Team getragenen Normen und Werten. Dieindividuelle Pflegekraft handelt dann als Mitglied eines Ganzen.

222 Theoretisches Denken anhand ausgewa'hller Beispieie

Dieses Wissen hat keine allgemeine Gültigkeit, aber ist intersub-jektiv. Habermas nennt dieses intersubjektive Wissen ,kommu-nikative Rationalitat', und das darauf basierte Tun und Lassendas ,kommunikative Handeln' (Kunneman 1983). Kennzeichendieser Kommunikation im ,maeutischen' Sinne sind Dialog,Gleichberechtigung aller Teilnehmerinnen, ein festes erlebens-orientiertes Muster oder vorgeschriebene Struktur und eine Mo-deration, die Dialoge lenken kann (Van der Kooij 2010).

Pflegeprozess und maeutische Methodik

Das maeutische Pflege- und Betreuungsmodell sieht den Pflege-prozess erlebens- und bedürfnisorientiert und enthalt dazu ent-wickelte methodische Instrumente. Das Modell distanziert sichvon der gangigen Praxis, die Pflegeprozess und Pflegeplanunggleichsetzt. Bis in die pflegewissenschaftliche Literatur sind dieBegriffe Pflegeprozess und problemorientierte Pflegeplanungmit Anamnese, Diagnose, Malsnahmen und Evaluierung iden-tisch (Van der Kooij 2010, Kapitel 5). In dem ma'eutischen Pfle-ge- und Betreuungsmodell gilt der Pflegeprozess als die pflegeri-sche Begleitung der Bewohnerin bzw. der Patientin in ihremProzess von Krankheit, Heilung oder Verlusten. Am Beginn die-ses Prozesses werden sie in der Einrichtung empfangen, einmeist von Emotionen gekennzeichnetes Geschenen (Empfangund Einzug). Sie brauchen Zeit sich einzugewöhnen und umGewohnheiten und Beziehungen aufzubauen (Eingewöhnungs-phase). Dann folgt eine Phase, in der sie für kürzere oder lange-re Zeit mit der Situation und mit den Mitarbeiterinnen vertrautsind (Aufenthalt). Das Ende dieser Periode, sei es wegen Umzug,Verlegung oder Sterben, führt dann zur Abrundung der Periodeund zur gefühlsma'fsigen Verabschiedung (Van der Kooij 2010,Kapitel 5).

Für diese vier Zeitabschnitte, die je nach Person unterschied-lich lange dauern, verfügen die Pflegenden über angemessenemethodische Instrumente. Die Instrumente bescha'ftigen sich ei-nerseits mit den Gefühlen, Bedürfnissen und Wünschen der Be-wohnerinnen und andererseits mit Behandlungsproblemen undRisikofaktoren. Die methodischen Instrumente beinhalten einenerlebensorientierten Beobachtungsbogen, einen Fragenbogen fürdie Lebensgeschichte, eine ,Charakteristik' oder eine ganzheitli-che Beschreibung dieses Menschen in seinem Erleben im Hierund Jetzt, eine erlebens- und bedürfnisorientierte Pflege- und Be-

Modellvorhaben „Entlastungsprogramm Demenz (EDe)"

treuungsübersicht und eine ,klassische' Pflegeplanung für Be-handlungsprobleme und Risikofaktoren. Die Pflege- und Betreu-ungsübersicht (oder die Pflegekarte) ist entsprechend der Ta-gesstrukturierung aufgebaut und behandelt Themen, die mit Per-sönlichkeit, Identitat und Alltagsgestaltung (Van der Kooij 2010,Teil II) zu tun haben. Die AEDLs wurden umbenannt in BSDLoder Bedürfnisse zur Sicherung der Lebensqualitat, ungeachtetder Gegebenheit, wie viel Hilfe man dabei braucht.

Die Bewohnerinnenbesprechung

Die hier genannten schriftlichen methodischen Instrumentefunktionieren erst dann richtig, wenn es dazu ein Kommunika-tionssystem gibt, das mündlichen Austausch und Besprechungermöglicht. Ohne diese Kommunikation gibt es keinen grup-pendynamischen Lernprozess (Buscher 2012). Grundlage desmaeutischen Pflege- und Betreuungsmodells ist die erlebensori-entierte Bewohnerinnenbesprechung. Sie dauert 45 Minutenund ist ein Teamgesprach zum Austausch darüber, wie die Mit-arbeiterinnen Gefühle, Bedürfnisse und Betreuung bei dieserBewohnerin oder Kundin wahrnehmen und empfinden. Auchihre eigenen Gefühle sind, wenn angebracht, Teil der Bespre-chung. Diese Besprechung hat die Betreuung und Pflege voneiner Bewohnerin oder Kundin zum Inhalt. Sie ist gedacht fürdie Bewohnerinnen, die für die Ermöglichung von Lebensquali-tat von ihrer Umgebung abhangig sind, und die nicht imstandesind, ihre Bedürfnisse und Wünsche sprachlich zu aufiern. Eshandelt sich dabei zum Beispiel um Menschen mit Demenz,Aphasie (Schlaganfall), Depression, Korsakow, geistiger Behin-derung und schwer behindernden körperlichen Krankheitenwie Parkinson oder Multipler Sklerose. Die Bewohnerinnenbe-sprechung führt zur Verfassung einer Charakteristik und zumErstellen oder Überarbeiten der Pflege- und Betreuungsüber-sicht. Sie ist keine Fallbesprechung, hat also nicht zum Zweck,das Verhalten von herausfordernden Bewohnerinnen zu erör-tern. Für die maeutische Besprechung der Betreuung von Men-schen mit für die Mitarbeiterinnen herausforderndem Verhal-ten gibt es einen separaten ,Stufenplan' (Van der Kooij 2010,S. 153-157). Zwei auf Bewohnerinnenbesprechung und Stufen-plan aufbauende Entwicklungen sind die ethische Bewohnerin-nenbesprechung und die Schmerzbesprechung (Schmidt 2008,

2010).

224 Theoretisches Denken anhand ausgewahlter Beispiele

Implementierung

Die Implementierung dieses Modells geschieht adaptiv, dasheifit mit einem an die Einrichtung oder Organisation ange-passten Plan. Dieser Plan ist eine Mischung von standardisier-ten und nach Mals gestalteten Trainings und Beratung. Imple-mentierung findet statt durch Fortbildung und Training vonMitarbeiterinnen des Pflegedienstes, der Sozialen Dienste, derHauswirtschaft und der Leitungskrafte. Training-on-the-Job istein wichtiger Teil der Fortbildung, vor allem zur Übung der Be-wohnerinnenbesprechung. Daneben findet je nach Bedarf eineBeratung der Leitung statt. lm praktischen Sinne gibt es bei derImplementierung einen Bausteinplan, wissenschaftlich wirddieser Plan vom Sieben-S-Modell untermauert (Van der Kooij2003). Voraussetzungen für das Gelingen der Implementierungsind neben Stabilitat in der Organisation und Bezugspflege dasErmöglichen von Zeit für Fortbildung und Zeit für Bewohnerin-nenbesprechungen. Die Planung dieser Besprechungen ist Auf-gabe der Leitungskraft, Vorbereitung und Ausarbeitung sindAufgaben der Bezugspflegekraft. Die Pflegedokumentation wirddurch die Charakteristik erganzt.

Ein erschwerender Faktor ist das Handhaben der zurzeit ga'n-gigen Pflegeplanung. Oft ist diese Pflegeplanung entlang derAEDLs zum Beispiel nach Krohwinkel aufgebaut. Argumente da-für sind, dass die Organisation und die Mitarbeiterinnen vielZeit und Geld in Entwicklung, Fortbildung und EDV investierthaben. Die Handhabung der gangigen Pflegeplanung erschwertleider die Implementierung der Maeutik. Sie ist von der Orien-tierung auf Gesundheit gepragt und regt die Mitarbeiterinnenan, defizitar, zielorientiert und fördernd zu denken. Sie fragtnicht systematisch nach Erleben von Krankheit und Verlusten,Verhalten und Bedürfnissen. Die Pflegedokumentation bleibtdemzufolge trotz Einführung der Maeutik oft ein Kompromisszwischen problemorientierten und erlebens- und bedürfnisori-entierten Denkweisen. Nichtdestotrotz kann die Implementie-rung der Maeutik durch die Intensivierung der gefühlsbetontenKommunikation und die Bewusstwerdung von positiven Kon-taktmomenten die Kultur innerhalb eines Teams grundlegendandern.

Modellvorhaben „Entlastungsprogramm Demenz (EDe)" 225

Ergebnisse

Die Effektivitat des maeutischen Ansatzes wurde in einer trian-gularen randomisierten kontrollierten Studie (RCT) nachgewie-sen. Diese RCT fand 1996 und 1997 statt und wurde in 2x8Wohnbereichen in hollandischen Pflegeheimen durchgeführt.Die Kontrollgruppe arbeitete nach dem damals gangigen Modellder Pflegeplanung, die experimentelle Gruppe kombinierte die-se gangige Pflegeplanung mit den neuen Methoden aus demmaeutischen Modell. Auch hier gab es somit einen Kompromisszwischen der gangigen defizitar gepragten Planung und der ma-eutischen erlebensorientierten Kommunikation.

Erforscht wurden die Implementierungseffektivitat bei etwa2x50 Mitarbeiterinnen und die Innovierungseffektivitat bei2x100 Bewohnerinnen mit leichter und mafiiger Alzheimerde-menz oder vaskularer Demenz. Die Implementierungseffektivitatbeschaftigt sich mit der Frage, ob die geschulten Mitarbeiterin-nen ihre Arbeitsweise und ihren Umgang mit den von Demenzbetroffenen Bewohnerinnen tatsachlich verandert hatten. DieseVeranderungen wurden quantitativ und qualitativ geprüft. Eszeigte sich, dass sich die Mitarbeiterinnen in den experimentel-len Wohnbereichen tatsachlich erlebensorientierter verhieltenund mehr Interesse für die Lebensgeschichte hatten und dassder Zeitaufwand nicht anders war als bei der gangigen Betreu-ung. Es wurde auch klar, dass Mitarbeiterinnen, die nach demBasiskurs auch am Aufbaukurs beteiligt waren, sich am starkstenweiterentwickelt hatten (Van der Kooij, Droes et al. 2012). Beider Innovierung handelte es sich um eine standardisierte Imple-mentierung, das methodische und multidisziplinare Anwendenvon integrierter, erlebensorientierter Pflege. Die Innovierungsef-fektivitat betraf die Frage, wie und inwieweit das Verhalten derMenschen mit Demenz sich tatsachlich im positiven Sinne ver-andern wurde. Auch Verhaltensanderungen wurden quantitativund qualitativ geprüft. Es zeigte sich, dass sich das Selbstbild deran der Forschung teilnehmenden Bewohnerinnen in den expe-rimentellen Wohnbereichen im Gegensatz zu den Bewohnerin-nen der Kontrollbereiche in positive Richtung anderte und dasssie emotional ausgeglichener waren. Auch waren die leicht de-menten Bewohnerinnen, die in ,Validationsgruppen' mitge-macht hatten, sozial aktiver. (Finnema, Droes et al. 1998). EineBefragung der Angehörigen zeigte, dass die Mitarbeiterinnensich mehr nach den Lebensgeschichten erkundigt hatten und

226 Theoretisches Denken anhand ausgewahlter Beispiele

dass die Angehörigen eine Verbesserung im Umgang der Mitar-beiterinnen mit den Bewohnerinnen wahrnahmen. (Finnema,De Lange et al. 2001).

In Allgemeinen zeigt sich, dass Innovierungseffektivitat vonauf Gefühle abstimmenden Methoden sehr schwer zu erfor-schen ist (Halek und Bartholomeyzcik, 2006). Der wichtigsteAnstoE kommt bisher von den Pflegenden und den Betreuerin-nen in den Einrichtungen, in denen Maeutik eingeführt wurde.Am haufigsten horen wir, dass sie sich vielem ,bewusstwerden',dass sie sich ihre positiven Kontaktmomente merken und dasssie einander mehr vertrauen und schatzen. Maeutik bedeutet ei-ne Weiterentwicklung der Professionalitat von Pflegenden undvon bewusster Pflegequalitat (Wiesinger, 2009).

Fragen zur Vertiefung

» In welche Denkschulen und Klassifikationen lassen sich dieModelle, Theorien und Konzepte von Betty Neumann, Mar-tha Rogers, Hildegard Peplau, Erwin Böhm, Silvia Neumann-Ponesch und Alfred Holler sowie Josi Bühlmann einordnen?

« Welches sind die fünf Klientenvariablen von Betty Neu-man?

» Welche Aufgaben haben die Klientenvariablen bei BettyNeuman?

» Welche Aufgabe hat die Pravention im Modell von BettyNeuman?

» Was versteht Martha Rogers unter „pflegen"?

• Beschreiben Sie die Rollen der Pflegenden im Pflegeprozessin der Theorie von Hildegard Peplau!

• Beschreiben Sie die vier Phasen der Beziehung zwischen Pfle-gender und Patientin in der Theorie von Hildegard Peplau.

• Wie definiert Erwin Böhm in seinem Modell Gesundheit undKrankheit?

• Beschreiben Sie den Regelkreis des pflegewissenschaftlichenHandelns im Modell von Erwin Böhm.

• Welche Argumente gibt es für die Anwendung von Gefühls-arbeit nach Silvia Neumann-Ponesch und Alfred Holler?

Modellvorhaben „Entlastungsprogramm Demenz (EDe)" 227

» Erlautern Sie die Prinzipien der Gefühlsarbeit nach Neu-mann-Ponesch und Holler.

« Welche theoretischen Grundlagen legt Bühlmann bei der Be-waltigung eines Unfalls zugrunde?

* Was sind Struktur-, Prozess- und Ergebniskomponenten?Nennen Sie Beispiele aus dem Modellprojekt EDe.

* Erklaren Sie die Schlüsselbegriffe der Maeutik.

Weiterführende Literatur zu Betty Neuman

Hinds, C.: Personal and contextual factors predicting patients' reportedquality of life: exploring congruency with Betty Neumans's assump-tions. Journal of Advanced Nursing 15/1990, S. 456-462.

Neuman, B.: Das Systemmodell. Freiburg i. Br.: Lambertus, 1998.

Neuman, B.: The systems concept an nursing. In: Neuman, B.: The Neu-man systems model: Application to nursing education and practice.Norwalk: Appleton-Century-Crofts, 1982, S. 3-7.

Ross, M./Bourbonnais, F: The Betty Neuman systems model in nursingpractice: a case study approach. Journal of Advanced Nursing10/1985, S. 199-207.

Schrader, J.: Inwieweit erfafit „The Neuman Systems Model" subjektiveGesundheits- und Krankheitskonzepte? Projektgruppe Subjektive Ge-sundheits- und Krankheitskonzepte. Die Kunst der patientenorien-tierten Pflege. Frankfurt a. M.: Mabuse, 1997.

Internet: http://www.neumansystemsmodel.com/NSMdocs/nsmbibl. htm

Weiterführende Literatur zu Martha Rogers

Barrett, E.: Visions of Rogers' science-based nursing. New York: NationalLeague for Nursing, 1990.

Cowling, W.: Unitary Knowing in Nursing Practice. Nursing ScienceQuarterly 6/1993, S. 201 ff.

Hosking, P.: Utilizing Rogers' Theory of Self-Concept in mental healthnursing. Journal of Advanced Nursing 18/1993, S. 980-984.

Mason, T: A critical review of the use of Rogers model within a specialhospital: a single case study. Journal of Advanced Nursing 15/1990,S. 130-141.

Rogers, M.: Theoretische Grundlagen der Pflege. Eine Einführung. Frei-burg i. Br.: Lambertus, 1997.

228 Theoretisches Denken anhand ausgewahlter Beispiele

Weiterführende Literatur zu Hildegard Peplau

Aggleton, P./Chalmers, H.: Peplau's development model. Nursing Times86 (2)/1990, S. 38-40.

Gastmans, C.: Interpersonal relations in nursing: a philosophical-ethi-cal analysis of the work of Hildegard E. Peplau. Journal of AdvancedNursing 28/1998, S. 1312-1319.

Hüsken, W.: Peplau: Krankheit als Lernchance. Krankenpflege/soins in-firmiers3/1997, S. 20 f.

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