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Planspiele / Rollenspiele Hardy Pommerenke (LS II BF Pflegewissenschaft, 4. Sem.) Universität Bremen Berufsbezogene Lehr-Lern-Arrangements als Integrationen didaktischer, methodischer und medialer Entscheidungen VAK: 12-EW-G/H-1461, SS 2006 Seminarleitung: Prof. Dr. Martin Fischer

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Planspiele / Rollenspiele

Hardy Pommerenke(LS II BF Pflegewissenschaft, 4. Sem.)

Universität BremenBerufsbezogene Lehr-Lern-Arrangements als Integrationen didaktischer, methodischer und medialer Entscheidungen

VAK: 12-EW-G/H-1461, SS 2006Seminarleitung: Prof. Dr. Martin Fischer

 

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Zwei Ebenen der Realität im Rollenspiel

Fiktive Realität– „Was wird gespielt“– Drehbuch– Setting, Inszenierung

Authentische Realität– „Was wird dabei erlebt“– psychische Wirklichkeit der

Akteure beim Spiel– ist das Material für die

Lernarbeit

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Was ist ein Rollenspiel?

• einzelne Teilnehmer agieren miteinander• die Interaktion ist das Lernmaterial• die Interaktion wird beobachtet und ausgewertet (Feedback)

• Prinzip: Im Spiel soll Realität entstehen (Paradoxie)

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Typische Rollenspiele

Führungstraining– Kritikgespräche zwischen Chef und Angestellten

Kommunikationstraining– Streit zwischen Mitarbeitern

Verkaufstraining– Gespräche mit Kunden

Verhandlungstraining– Z. B. Preisverhandlung

Selbstsicherheitstraining– Bewerbungsgespräch

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Varianten des Rollenspiel

• mit oder ohne Videokamera• Rollenanweisungen sind vorgegeben oder frei gestaltet• Dauer: Minuten bis zu einer halben Stunde• Vor vielen Beobachtern oder unter vier Augen

• Rückwärts-Rollenspiel– erlebte, soziale Situationen werden inszeniert– Warum habe ich mich so verhalten?

• Vorwärts-Rollenspiel– in einer Als-ob-Situation die Zukunft erleben– (die meisten Rollenspiele)

• methodische Varianten

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Methodische Varianten des Rollenspiels (1)

"Rollentausch"– Akteure tauschen ihre Rollen im Rollenspiel (Vorgesetzter /

Mitarbeiter)– Einfühlen in den anderen Gesprächspartner

"Leerer Stuhl"– Ein leerer Stuhl als stummes Gegenüber eines Rollenspielers. Der

Akteur wechselt die Rollen und spielt mit sich selbst (aktuelle Konfliktsituation)

– Einfühlen in den anderen Gesprächspartner

"Spielerwechsel"– Eine Rolle wird von mehreren Akteuren gespielt– Beobachten und vergleichen verschiedener Verhaltensstile

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Methodische Varianten des Rollenspiels (2)

"Rollenzuwachs"– Eine dritte Person steigt in ein laufendes Rollenspiel ein

(Bewerbungsgespräch)– Trainiert Flexibilität und Konzentration

"Fortsetzung"– Eine Situation wird in verschiedenen Kontexten weiter gespielt

(Kundengespräch, Vorgesetztengespräch, privates Nach-Feierabendgespräch)

– Die Komplexität einer Alltagssituation darstellen– Rollenkonflikte als Aspekt beruflicher Lebenswelt

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Varianten des Feedback

Kollegiales Feedbackdurch die beobachtenden Teilnehmer– mündlich – Zettel auf Pinwand

• Tipp: Je mehr Teilnehmer, desto weniger Zettel pro Teilnehmer

Professionelles Feedbackdurch den Lehrer

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Rollenspielauswertung in drei Schritten

Erster Schritt: kollegiales Feedback– Kartenteppich lesen– Fragen klären– Lehrer fragt die Zentralperson:

• Wie geht es Ihnen mit diesen Beobachtungen? • Ist etwas Neues für Sie dabei?

Zweiter Schritt: professionelles Feedback– Lehrer erzählt seine Sicht von außen – Lehrer fragt nach der Sicht der Zentralperson von innen

Dritter Schritt: Änderungsdialog– Lehrer regt die Zentralperson an, etwas aus den Beobachtungen

auszuwählen, und hilft es in einen konkreten Vorsatz umzuwandeln.

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Auswertungsphase eines Rollenspiels

• Eine Rollenspielauswertung sollte in einem konkreten Vorsatz der Zentralperson münden, um eine Verhaltensänderung zu realisieren.

• Gut gemeintes Belehren reicht nur für einfache Lernerfahrungen.

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Rollenspiel als Methode

• Wofür ist die Methode geeignet?– Lernprozesse im Einstellungs- und Verhaltensbereich

• Lernerfahrungen– Erweiterung der Selbstwahrnehmung:

• Ich habe gar nicht gewusst, dass ich ...– Erweiterung der Handlungskompetenz:

• Jetzt traue ich mir zu, dass ich ...

• Die Methode ist – teilnehmerorientiert,– erfahrungsorientiert– bringt Thema und Teilnehmer in Kontakt

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Vorteile des Rollenspiel

• geringer Aufwand• Flexibilität• persönliche Involviertheit• soziale Dynamik (Vertrauen, Ehrlichkeit)• zusätzliche Lerneffekte (Kommunikation und Feedback)

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Wichtige Voraussetzungen für Rollenspiele

• die Einstellung der Lehrer und der Lernenden muss stimmen• die Spielszenarien müssen die Lebenswelt der Teilnehmer abbilden• im Auswertungsprozess muss professionell gearbeitet werden

• Teilnehmer sollten nach der Auswertung Gelegenheit haben neue Verhaltensweisen zu trainieren

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Situation der Beteiligten

Teilnehmerperspektive Lehrerperspektive

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Teilnehmerperspektive

Wiederstände und Kritik der Teilnehmer:– auf der Ebene der fiktiven Realität:

• "Die Wirklichkeit sieht ganz anders aus"– auf der Ebene der authentischen Realität:

• „Ich will mir keine Blöße geben"

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Teilnehmerperspektive

Die Wiederstände sind größer – je größer die Zahl der Beobachter ist– je länger das Rollenspiel ist– je geringer die Vertrautheit mit dem Thema, der

Lerngruppe und dem Lehrer ist

Regulation– kurze Rollenspiele– in kleinem Kreis ohne Kamera– erst mit Rollenspielen beginnen, wenn sich eine

Vertrautheit eingestellt hat– Wer spielt, sollte auch mitreden. Akteure sollten Wünsche

äußern können (Rolle selbst definieren, Feedback, usw.)

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Lehrerperspektive (1)

Angst des Lehrers vor Rollenspielen– Ermüdung der Lerngruppe durch eine Reihe von Rollenspielen und

deren Auswertung– Störungen durch die Teilnehmer

• herum albern, machen es sich zu leicht oder zu schwer– Beobachter liefern kein ernsthaftes Feedback– Aufzeichnungen sind unbrauchbar (Technik)– eigene Kompetenz gerät auf den Prüfstand; Angst vor der

professionellen Auswertung des Spiels

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Lehrerperspektive (2)

Grundprobleme

– die Praxis entert das Seminar:• dem Lehrer ist die Alltagswelt der Teilnehmer fremd

– Schwäche im Umgang mit der authentischen Realität der Spieler:• Auswertungsphase bleibt flach• die eigene authentische Realität als Beobachter bedeckt

halten

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Lehrerperspektive (3)

Lösungen:– Informieren über die Lebenswelt der Teilnehmer– Akzeptanz der Autorität der Teilnehmer im Praxisfeld und dem im

Seminar Raum geben.– eigene Kompetenz erweitern

• Teilnehmern Unangenehmes so mitzuteilen, dass sie produktiv damit arbeiten können

– lernen die eigene authentische Realität als Beobachter aufmerksamer wahrzunehmen (Gefühle, Assoziationen, Übertragungen usw.)

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Lehrerperspektive (4)

Aufgaben für den Lehrer– Optimale Bedingungen herstellen damit die fiktive Realität einen

fruchtbaren Boden für die authentische Realität bildet (Arbeitsfähigkeit herstellen);

– Teilnehmer für das Rollenspiel gewinnen und auf das Rollenspiel vorbereiten;

– Das Rollenspiel beobachten und auswerten;– die authentische Realität von Teilnehmern und Beobachtern

gewinnbringend verarbeiten;

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Planspiele

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Definition Planspiele

• Planspiele sind Modelle, nicht die Realität– Sie eröffnen einen spielerischen Zugang zur Realität.

• Am Modell werden die Auswirkungen von Handlungsentscheidungen geprüft

• Im Zentrum des Planspielgeschehens stehen Konfliktsituationen mit vielen Akteuren

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Varianten von Planspielen

• Unternehmensplanspiele• Börsenplanspiele• computergestützte Kriegsspiele• Schulspiele ohne Computer und Datenaufwand

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Phasen eines Schulplanspiels

1. Spieleinführung und Gruppenbildung2. Informations- / Lesephase3. Meinungsbildung / Strategieplanung4. Interaktion zwischen den Gruppen5. Vorbereitung der Konferenz6. Durchführung der Konferenz (ca. 30 Minuten)7. Spielauswertung

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1. Phase eines Schulplanspiels

Spieleinführung und Gruppenbildung– Lehrkraft stellt das Planspiel vor– Überblick über Spielmaterialien und Rollen– Schüler bekommen eine Fallstudie / Problemskizze– Spielgruppen werden gebildet (Losverfahren)

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2. Phase eines Schulplanspiels

Informations- / Lesephase– Die Gruppen bekommen das Spielmaterial

• Arbeitskarten: – für alle Gruppen gleich– Information über Spielphasen, Arbeiten,

Handlungsmöglichkeiten• Rollenkarten:

– für alle Gruppen unterschiedlich– rollenspezifische Informationen und Anregungen

• Info-Zeitung:– vertiefende Fach- und Sachinformationen– wird in Stilarbeit unter Berücksichtigung der eigenen Rolle

überflogen– Verständnisfragen sollen möglichst in der Gruppe geklärt

werden.• Dazu sollten Lexika und Fachbücher zur Verfügung stehen.

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3. Phase eines Schulplanspiels

Meinungsbildung / Strategieplanung– Die Ausgangssituation wird analysiert– rollenspezifische Ziele und Aufgaben werden definiert– Handlungsalternativen werden diskutiert– Die wichtigsten Eckdaten werden protokolliert

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4. Phase eines Schulplanspiels

Interaktion zwischen den Gruppen– ausgedehnteste Spielphase (2 Unterrichtsstunden)– hier geht die "Post" ab

• Briefe / Anfragen werden verfasst• Gespräche / Verhandlungen werden geführt

– Dazu werden Zweier-Gruppen entsandt, um möglichst viele Kontakte zu knüpfen.

– Die Spielgruppen informieren sich gegenseitig

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5. Phase eines Schulplanspiels

Vorbereitung der Konferenz– Besinnungs- und Bilanzierungsphase von ca. 15 Minuten– Verhandlungsergebnisse werden ausgetauscht– Position in der Konferenz wird festgelegt– Argumente, taktische Schachzüge werden besprochen– Sprecher für das Eingangsstatement wird bestimmen

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6. Phase eines Schulplanspiels

Durchführung der Konferenz (ca. 30 Minuten)– Lehrkraft eröffnet und leitet die Konferenz in einer plausiblen Rolle

(als Bürgermeister, Minister etc.)– Eingangsstatements– Diskussion– Ein tragfähiger Kompromiss sollte angestrebt werden

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7. Phase eines Schulplanspiels

Spielauswertung– erste Bilanzrunde als spontanes Feedback der Schüler– in einer zweiten Runde werden die Spielzüge genauer unter die

Lupe genommen– Fachliche Defizite und Unklarheiten klären. Diese Klärungsarbeit

ist dem Planspiel nicht mehr direkt zuzuordnen.

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Planspiele sind eine Symbiose aus:

• Spielen und Lernen,• Improvisation / Konstruktion• Spaß / Ernst• Simulation und disziplinierter Sachauseinandersetzung

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Vermittelte Fähigkeiten über Sachkompetenz hinausgehend

Inhaltlich-fachliches

Lernen

Methodisch-strategisches

Lernen

Sozial-kommunikativ

esLernen

AffektivesLernen

•Wissen •Verstehen •Zusammenhänge erkennen•Urteilen

•Exzerpieren•Nachschlagen•Strukturieren•Organisieren•Planen•Entscheiden•Gestalten•Ordnung halten•Visualisieren

•Zuhören•Begründen•Argumentieren•Fragen•Diskutieren•Kooperieren•Integrieren•Gespräche leiten•Präsentieren

•Selbstvertrauen entwickeln•Spaß an einer Methode haben•Identifikation und Engagement entwickeln•Werthaltungen aufbauen

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Lernziele

"Eigenverantwortliches Arbeiten und Lernen"

Fachliches, Methodisches, Teamfähigkeit, Kommunikationsvermögen, Kreativität, Verhandlungsgeschick, Selbständigkeit, Selbstvertrauen

Eine Kombination von Plan- und Rollenspielen ist möglich

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Führung durch – Rahmenvorgaben

• Spielhandlung• Spielmaterialien

– Lehrer berät defensiv– Fehler- und Lernumwege sind zulässig

Räumlich-zeitliches Setting– Zeitaufwand

• Schulspiele: möglichst Doppelstunden oder größere Zeitblöcke (Projekttage, Schullandheim)

– Möglichst einen Raum für jede Gruppe

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Vergleich der Methoden Plan- und Rollenspiel

Rollenspiel • verbale, gestische Übung

• Einzelpersonen agieren

• Alltagsprobleme werden thematisiert

• simuliert Gesprächssituationen, kommunikatives und fachliches Verhalten

Planspiel• Rollenhandlung

• Gruppen / Gremien agieren– (Betriebsrat,

Unternehmensführung, Stadtrat)

– (institutionelles Rollenspiel)

• komplexe, schülerferne lernrelevante Themen stehen im Mittelpunkt

• Erlernen, begreifen von Unternehmungsplanung und –gestaltung

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Literaturnachweis

BLÖTZ, Ulrich (Hrsg.): Planspiele in der beruflichen Bildung, Auswahl, Konzepte, Lernarrangements, Erfahrungen. Aktueller Planspielkatalog 2005. Multimedia-Publikation. Schriftenreihe des Bundesinstituts für Berufsbildung Bonn.

www.Vernetzt-Denken.de

BONZ, Bernhard (1999): Methoden der Berufsbildung, ein Lehrbuch. Stuttgart: Hirzel.

KLIPPERT, Heinz (2002): Planspiele, Spielvorlagen zum sozialen, politischen und methodischen Lernen in Gruppen. 4. Aufl.. Weinheim, Basel: Belz Verlag.

 WEIDENMANN, Bernd (2002): Erfolgreiche Kurse und Seminare, Professionelles

Lernen mit Erwachsenen. 5. Aufl.. Weinheim, Basel: Belz Verlag. WINDHOFF, Gert (2001): Planspiele für die verteilte Produktion. Aachen: Verlag

Mainz, Wissenschaftsverlag.