DasThemen-MagazinfürdenEntwickler · 2017. 6. 12. · 1 elektronikjournal 04/2017...

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1 elektronik journal 04/2017 www.all-electronics.de www.all-electronics.de Das Themen-Magazin für den Entwickler SENSORIK Warum bei Drucksensoren ein neues Sensordesign notwendig ist 14 MESSE SENSOR + TEST Sensorlösungen auf der Messe in Nürnberg: Trends und neue Produkte 30 MESSTECHNIK Messtechnische und EDA-Herausforderungen bei der Entwicklung 38 Siloxan-resistenter MOX-Gassensor 10 UMWELTSENSOREN Mai 2017 MESSTECHNIK + SENSORIK

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Das Themen-Magazin für den Entwickler

SENSORIKWarum bei Drucksensorenein neues Sensordesignnotwendig ist 14

MESSE SENSOR + TESTSensorlösungen auf derMesse in Nürnberg: Trendsund neue Produkte 30

MESSTECHNIKMesstechnische undEDA-Herausforderungen beider Entwicklung 38

Siloxan-resistenterMOX-Gassensor 10

UMWELTSENSOREN

Mai 2017

MESSTECHNIK + SENSORIK

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Editorial

editorial

sensoren, die wahren enabler

Der AutomobilzuliefererHella ver­kündete Mitte April, dass mitt­lerweile 750Millionen induktive

Positionssensoren auf Basis der Ciposgenannten Technologie des Unterneh­mens auf den Straßen derWelt unterwegssind. Diese Stückzahl ist eine echte Haus­nummer, aber sie zeigt auch, wie wichtigdie kleinen Sensoren (bei weitem mehrals nur Cipos) sind – nicht nur im Autosondern auch in der Industrie, in derMedizin, in der Luft­ und Raumfahrt oderin der Consumer­Elektronik: Ohne ver­lässliche, von Sensoren gelieferte Ein­gangsdaten nutzen die beste Elektronikund die beste Aktorik bekanntlich nichts.

In noch größeren Stückzahlen sind mitt­lerweile MEMS­Sensoren zur Messungvon Beschleunigung und Drehmomentauf dem Markt. Ohne sie wären vieleSpiele und Funktionen im Smartphonegar nicht möglich. Wer hätte jemalsgedacht, dass diese Sensoren, dieursprünglich für ESP/ESC­Systeme imAuto entwickelt wurden, mittlerweile in(leicht) abgespeckter Versionmittlerwei­le in gigantischenMengen auf dem Con­sumer­Markt ihre Abnehmer finden? Zuden ganz Großen in diesem Geschäft

zählt übrigens Bosch mit seiner Tochter­firma Bosch Sensortec.

Wie vielfältig mittlerweile die Sensorweltgeworden ist, das sehen Sie in dieser Aus­gabedes elektronik journal, die Ihnenauchdie Planung eines eventuellen Messebe­suchs auf der Sensor + Test 2017 in Nürn­berg erleichtern soll. Obwohl wir ab Seite30 jeweils nur ganz kurz über diverse Sen­sorneuheiten zur Messe berichten, ist derBeitrag dennoch ziemlich umfangreichgeworden. Der in unserer Coverstory aufSeite 10 beschriebene Sensor wird auf derMesse übrigens erstmals in der Öffent­lichkeit zu sehen sein.

Damit die Signalkette vomSensor über dieSignalverarbeitung bis zum Aktor zuver­lässig funktioniert, ist auch vielMesstech­nik erforderlich. Aus diesem Grundberichten wir ab Seite 38 auch auf 20 Sei­ten über wesentliche Aspekte undNeuig­keiten in diesem Bereich. Der Kreis zwi­schen Sensor­ und Messtechnik schließtsich immer wieder.

von chefredakteur Alfred vollmer

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4 elektronik journal 04/2017

Mai 2017

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märkte + technologien

06 News und Meldungen

coverstory

10 Siloxan-resistenter Metalloxid-GassensorWeltneuheit auf der Sensor + Test

sensorik

14 Anforderungen an DrucksensorenWarum ein neues Sensor-Designnotwendig ist

18 NDIR-Sensor zur Detektion von SF6

(Schwefelhexafluorid)Für SF6-isolierte Hochspannungsschalt-anlagen

22 Vielseitige AnwendungenDer weltweit kleinste elektrochemischeSensor – ein NO

2-Sensor

25 HighlightON Semiconductor

26 Bye-Bye, Dehnmessstreifen!Berührungsfreie Drehmomentmessung

30 Sensor-News rund um dieSensor + Test 2017Aktuelle Lösungen aus der Sensorwelt

messtechnik

38 Messtechnische und EDA-Heraus-forderungen bei der EntwicklungProdukte fürs IoT – Internet der Dinge

42 HighlightsRigol, Data Translation

44 Der Zusatznutzen einer SourceMeasure UnitWarum ist eine simultane Einspeisungund Messung wichtig?

48 Flying-Probe-TestHF-Signale bis zu 1,5 GHz verifizieren

50 MIPI-Schnittstellen mit demOszilloskop testenSignaltreue der Messausrüstungentscheidend

54 AWG-Signale durch Gleichungen inSBench 6 erzeugen14 und 16 Bit vertikale Auflösung undSignalbandbreiten bis zu 200 MHz

57 Sensor + Test 2017Vernetzte Messtechnik in Nürnberg

Messeschau30 + 57 sensor + test

Zur besseren Vorbereitungauf die Messe Sensor + Testhat sich die Redaktion imVorfeld nach den aktuellenTrends und neuen Produktenerkundigt.

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Mai 2017

rubriken

03 EditorialSensoren, die wahren Enabler

58 Impressum

58 VerzeichnisseInserenten-/Personen-/Unternehmensverzeichnis

38

§ Extrudierte, Druckguss- und Flüssigkeitskühlkörper

§ Riesige Profilauswahl, mit und ohne Clipbefestigung

§ Komplette CNC-Bearbeitung und Oberflächenveredelung

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6 elektronik journal 04/2017

Märkte + Technologien Meldungen

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farbsensorik unter neuem namenaus mazet wird ams sensors germanyMazet ist seit Juli 2016 ein Mitglied der österreichischen AMS-Gruppe undträgt nun seit dem 1. April 2017 auch einen neuen Namen. Die Firma wurdein AMS Sensors Germany umbenannt. AMS hatte den Spezialisten für Farb-und Spektralsensoren im Rahmen einer strategischen Akquisition erwor-ben, um seine Positon amMarkt für anspruchsvolle optische Sensoren zufestigen. AMS Sensors Germany entwickelt vorrangig Sensoren für die In-dustrie- und Medizintechnik. Das Know-how des Sensorspezialisten um-

fasst dabei die IC- und Filterentwicklung sowiedie Systementwicklung von Hard- und Soft-ware. Die Sensoren der Marke Jencolor des Un-ternehmens kommen in der Innenraumbe-leuchtung von Flugzeugen, Senorik für dieLandwirtschaft sowie in der medizinischenAnalyse von Hautveränderungen zum Einsatz.Das Produktportfolio von AMS umfasst Sen-sorlösungen, Sensor-ICs sowie Schnittstellenund damit verbundene Software für den Kon-sumermarkt, die Mobilkommunikation, für in-dustrielle Anwendungen sowie für die Berei-che Medizintechnik und Automotive. Das Un-ternehmenmit dem Hauptsitz in Österreichhat weltweit mehr als 3300 Beschäftigte.

infodirekt 801ejl0417

ausweitung des sensorgeschäftstdk‑micronas übernimmt den asic‑spezialisten icsenseTDKweitet sein Sensorgeschäft in Richtung applikationsspezifische ICs aus:Das hundertprozentige Tochterunternehmen TDK-Micronas, Anbieter vonHall-Effekt-Sensoren, übernimmt den belgischen ASIC-Spezialisten Icsense.Icsense soll künftig als als 100-Prozent-Tochter von TDK-Micronas geführtwerden. Die Übernahme des ASIC-Spezialisten ist Teil einer Strategie, mit derTDK sein bestehendes Sensor- und Aktuatorgeschäft stärken will. Vor Kur-

zem erwarb der Konzern bereits den Halbleiter-hersteller Micronas, der auf Hall-Effekt-Sensorenund Embedded-Motor-Controller spezialisiert ist.Darüber hinaus hat TDK die Übernahme von In-vensense, einemUS-amerikanischen Herstellervon Inertialsensoren, angekündigt.Das IC-Designunternehmen Icsens ist in Leuven,Belgien angesiedelt. Kerngeschäft ist die ASIC-Entwicklung und Auslieferung sowie kunden-spezifische IC-Design-Dienstleistungen für dieMärkte Automotive, Medizintechnik, Industrieund Consumer. Die Firma verfügt über Know-how beim IC-Design in analoger, digitaler,Mixed-Signal- und Hochvolt-Technologie. DerFokus liegt bei Sensor- und MEMS-Schnittstel-len, Hochvolt-IC-Design sowie Power- und Bat-teriemanagement. Nach der Integration in die

TDK-Gruppe wird Icsense weiterhin für seine bestehenden und neuenKunden weltweit ASICs entwickeln. ASICs lesen bei Sensorprodukten dieerfassten Messwerte aus und führen die Signalverarbeitung durch.

infodirekt 118ei0417

Portfolio‑erweiterungendress+hauser übernimmt sensaction

Der Messgeräte-SpezialistEndress+Hauser hat das Unterneh-men Sensaction aus dem bayeri-schen Coburg übernommen. Sen-saction stellt Systeme zur Messungvon Konzentrationen in Flüssigkei-ten her, die eine neuartige Techno-logie nutzen. Die FirmengruppeEndress+Hauser will mit der Über-nahme ihr Portfolio an Qualitäts-messungen weiter ausbauen. DerFirmensitz und die derzeit 13 Mitar-beiterinnen und Mitarbeiter vonSensaction sollen erhalten bleiben.Alledings fällt das Unternehmen

künftig unter die Verwaltung des Endress+Hauser Kompetenzzentrumsfür Durchflussmesstechnik mit Sitz im schweizerischen Reinach. Die Über-nahme erfolgt rückwirkend zum 1. Januar 2017. Über die Einzelheiten desVerkaufs haben beide Seiten Stillschweigen vereinbart. Stefan Rothballerund Michael Münch, zwei der Gründer von Sensaction, werden auch künf-tig die Geschäfte des Unternehmens führen. ZumMessen von Konzentrati-on von Flüssigkeiten verwenden die Systeme von Sensaction akustischeOberflächenwellen. Dies sind hochfrequente Schallwellen, die sich in ih-rem physikalischen Verhalten mit seismischen Wellen wie bei einem Erd-beben vergleichen lassen. Durch Auswerten von Laufzeit und Wellenamp-litude sind akustische Parameter der Flüssigkeit wie Schallgeschwindig-keit, Impedanz und Dichte sowie – daraus abgeleitet – die Konzentrationpräzise und schnell zu bestimmen. Die Systeme haben keine beweglichenTeile und sind deshalb verschleißfrei und wartungsarm. Wichtige Einsatz-bereiche sind Konzentrationsmessungen in flüssigen Prozessmedien.

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auch außerhalb des laborsimpedanzspektroskopie für li‑ionen‑batterienImpedanzspektroskopien für Li-Ionen-Batterien sind mittlerweile nichtmehr nur auf das Labor beschränkt. Mit einem entsorechenden Messsys-tem, das der Distributor Rutronik präsentiert, lassen sich besonders exakteAnalysen und Diagnosen zum Zustand von Batteriesystemen treffen. Ko-operationspartner für das Projekt ist die TU Chemnitz.In Kooperation mit der TU Chemnitz und der Professur Mess- und Sensor-technik zeigt Rutronik anhand eines embedded Impedanzmesssystems fürein 12V Li-Ionen-Batteriestack neue Forschungsergebnisse im Bereich derImpedanzmessung auf Basis der Impedanzspektroskopie. Die Methode er-möglicht nach Angaben des Unternehmens eine deutlich exaktere Analy-se und Diagnose von Batteriesystemen als aktuell genutzte Verfahren.Damit lässt sich der Zustand von Batterien feststellen und zum Beispiel ihrRUL (remaining useful life) oder ihr State-of-Health (SoH) verlässlich vor-hersagen. Dies macht das Verfahren besonders für mobile Systeme inter-essant, vor allem für die Elektromobilität, professionelle Werkzeuge, mobi-le Roboter, aber auch für medizinische Geräte. Knackpunkt auch: Das beiden Messungen verwendete Board kostet weniger als 100 Euro; bisher la-gen die Kosten für vergleichbare Messgeräte bei 10.000 Euro.Derzeit kommt die Impedanzspektroskopie noch ausschließlich unter La-borbedingungen zum Einsatz. Die TU Chemnitz und die Professur Mess- undSensortechnik in Zusammenarbeit mit Rutronik zeigenmit demDemonstra-tor die Industrialisierbarkeit des Verfahrens. Wie das Verfahren funktioniert,das erfahren Sie zusammenmit weiteren Hintergrundinfos in einem kurzenVideo, das Sie bequem per infoDIREKT 924ae0317 auf www.all-electronicserreichen.

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Andreas Mangler vonrutronik präsentiert einMesssystem für li­Ionen­batterien, das Impedanz­spektroskopie nutzt.

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der spezialist für Farb­und spektralsensorenMazet ist seit dem 1. Ap­ril 2017 unter dem na­men AMs sensors ger­many unterwegs. AMshatte die Firma 2016 er­worben.

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tdK­Micronas­ceOMatthias bopp, links,und bram de Muer,ceO des AsIc­spezia­listen Icsense, sindmit der Übernahmeteil desselben Indus­triekonzerns.

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sensaction, ein hersteller von neu­artigen Konzentrationsmessgerä­ten, gehört nun zurendress+hauser­Firmengruppe.

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8 elektronik journal 04/2017

Märkte + Technologien Meldungen

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sicherheit und Zuverlässigkeit erhöhendigitale temperatursensoren mit nichtflüchtigen speicherregistern

künstliche nase erschnüffelt gaseintelligenter gassensor als schutzengel erkennt viele gase

Ein Gassensor kann Brände frühzeitig erkennen,Menschen vor schädlichen Gasen in der Umge-bungsluft warnen oder Informationen über denBetriebszustand von Maschinen liefern. In die-

sen und zahlreichen weiteren Anwendungenhaben sich Gassensoren daher als künstliche Na-sen etabliert – besonders solche, die eine gutePortion Intelligenz mitbringen. Statt zur Analysevon Gasen und komplexen Gasgemischen aufArrays mit mehreren Sensoren zurückzugreifenund die damit verbundenen Nachteile in Kaufnehmen zu müssen, können Entwickler jetzt dasvirtuelle multifunktionale Gassensor-Array(VGSA) von Unitronic einsetzen. Gegenüber bis-herigen Lösungen nutzt das VGSA lediglich ei-nen einzigen Gassensor auf der Basis eines oxi-dischen Halbleiters. In Kombination mit einerAuswerteelektronik lassen sich viele unter-schiedliche Gase detektieren. Um relevante Er-gebnisse zu ermitteln, wertet das VGSA insge-samt 48 unterschiedliche Sensor-Einflussgrößenaus und extrahiert diese aus der Sensorschicht.So entsteht ein virtuelles Array mit 48 Sensoren.

infodirekt 986ei0417

das will wirklich kein entwickler.Bil

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Aus dem diagramm sind keine qualitativen Aus­sagen zur gasart möglich. diese erfolgen sche­matisch durch Analyse des usM­vgsAs.

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arduino‑kompatible boards fürumweltsensorenevaluation‑boards für luft‑qualitätssensoren

luftqualitätssensor­evaluationsboards aus derreihe telaire AAs­AQs­unO von AmphenolAdvanced sensors.

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Mouser Electronics führt jetzt die Luftqualitäts-sensoren-Evaluationsboards aus der Reihe Te-laire AAS-AQS-UNO von Amphenol AdvancedSensors im Sortiment. Mit den Boards lassensich die Luftqualitätssensoren der Amphenol-Marke Telaire sowie andere Sensoren aus demPortfolio testen. Sie unterstützen nicht nurBLE 4.0 und eine OLED-Anzeige mit 128 × 64 Pi-xeln, sondern verfügen auch über vorbereiteteSchnittstellen für jeweils folgende Sensoren: Te-laire T9602 Temperatur- und Feuchtesensoren,T6713 CO

2-Sensoren und SM-PWM-01C Staub-

sensoren. Die Boards sind kompatibel zum Ar-duino UNO R3-Mikrocontroller und verwendendie Integrierte Entwicklungsumgebung (IDE)Arduino. Zu beiden Boards aus dieser Reihe ge-hören ein Arduino-kompatibles Board mit auf-gespielter Software, das Sensor-Evaluations-board AAS-AQS-UNO, ein USB-Kabel, eineOLED-Anzeige und ein Staubsensor SM-PWM-01C. Beim RH-CO

2-Kit kommen noch der Tempe-

ratur- und Feuchtesensor T9602 und der CO2-

Sensor T6713 dazu. Die Anbindung an einen PCerfolgt per USB.

infodirekt 522ei0417

iP67‑zertifizierte co2‑sensoren

co2‑sensoren für den einsatz in rauen umgebungen

Flüchtige Speicherregister sorgen seit Jahren fürKopfzerbrechen bei Entwicklern. Neue digitaleTemperatursensoren, wie Microchips AT30T-S750A, enthalten nun nichtflüchtige Speicherre-gister, die eine einfachere Entwicklung ermögli-chen und die Aspekte eines fortschrittlichenWärmemanagements berücksichtigen. Stan-dard-I2C-Temperatursensoren, die zum LM75-Protokoll kompatibel sind, enthalten vier grund-legende interne Register, nämlich Zeigerregister(Pointer), Konfigurationsregister, Hochtempera-turgrenzwert-Register (THIGH) und Tieftempe-raturgrenzwert-Register (TLOW). Über diese Re-gister lassen sich die Betriebseinstellungen desTemperatursensors während der Initialisierungdurch den Host-Controller nach dem Einschaltenanpassen –mit Ausnahme des Temperaturregis-

ters, doch dazu später mehr. Das Zeigerregistererlaubt den Zugriff auf eines der vier Registerdurch indirektes „Zeigen“ auf das ausgewählteRegister. Die Konfigurations-, TLOW- und THIGH-

Grenzwert- und Temperaturregister könnennicht direkt über I2C-Softwarebefehle aufgeru-fen werden, sondern nur über das Zeigerregis-ter. Das Konfigurationsregister steuert wichtigeBetriebsmodi und Sensoreinstellungen wie dieGenauigkeit der Temperaturmessung, die Feh-lertoleranz-Warteschlange, die Polarität desAlert-Anschlusses, den Alarm-Thermostat-Mo-dus und den Shutdown-Modus. Einige SensorenamMarkt bieten auch einen One-Shot-Modus.Dieser Energiesparmodus aktiviert den Sensoraus dem Standby-Modus, um eine Temperatur-messung durchzuführen, das Temperaturregis-ter zu aktualisieren und wieder in den Standby-Modus zurückzukehren.

infodirekt 351ei0417

Eine Familie besonders robuster und langlebi-ger CO

2-Sensoren führt SE Spezial-Electronic mit

der bis IP67 zertifizierten Telaire T3000-Serievon Amphenol Advanced Sensors im Pro-gramm. Die durch eine spezielle Membran ge-gen Schmutz, Staub und Nässe geschütztenCO

2-Sensoren arbeiten mit nichtdispersiver Inf-

rarot-Spektrometrie (NDIR). Sie sind wahlweiseals Ein- oder Zwei-Wellenlängen-Version erhält-lich. Sie haben eine garantierte Lebensdauervon zehn Jahren beziehungsweise 30.000 Be-

triebsstunden. Mit einem Betriebstemperatur-bereich von -30 bis +50 °C, einer Betriebsspan-nung von 18 bis 30 V

ACund mehreren Ausgangs-

optionen – analog 0 bis 5 V, 0 bis 10 V oder 4 bis20 mA, digital via UART oder Modbus – lassensie sich an die jeweiligen Anforderungen anpas-sen. Die Sensoren werden bereits vorkalibriertausgeliefert. Die mit einer Wellenlänge arbei-tenden Sensoren sind zudemmit dem paten-tierten Selbstkalibriersystem ABC Logic (Auto-matic Background Calibration) ausgestattet.Hierbei handelt sich um eine spezielle Soft-wareroutine, die den Hintergrundwert von biszu 14 aufeinander folgenden Nächten erfasstund eine etwaige Drift erkennt und korrigiert.

infodirekt 680ei0117

die cO2­sensoren der

telaire t3000­seriesind besonders robustund langlebig.

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feuchtesensor für smart home und wearablessmartes sensor‑ic für relative feuchteund umgebungstemperaturDer Single-Die Feuchtesensor ENS210 von AMS (Vertrieb: IS-Line) verfügt über einen digitalen Temperaturausgangmit ei-ner Ungenauigkeit von ±0,2 °C im Bereich von 0 °C bis 70 °C. Zu-dem liefert esMessungen der relativen Luftfeuchtigkeit mit ei-ner Ungenauigkeit von ±3,5 Prozent. Der Sensor wird kalibriertausgeliefert und erfordert keinenweiteren Abgleich in der Pro-duktion. DieMessdaten stehen über eine I2C-Schnittstelle zurVerfügung, sodass keine Signalverarbeitung durch den Anwen-dungsprozessor oderMikrocontroller des Host-Gerätes erfor-derlich ist. In seinem 2 x 2 x 0,75mm3 kleinen Kunststoffgehäu-se für die SMD-Montage findet der Sensor auch Platz in Smart-phones und tragbaren Geräten, wie etwa Fitnessarmbändern.Er verbraucht im Standby-Modus nur 0,040 µA und im aktivenMessmodus (Abtastrate 1 Hz) 7,1 µA. Der Sensor arbeitet in ei-nembreiten Eingangsspannungsbereich von 1,71 V bis 3,6 V. Intragbaren Geräten können die Sensor-Messungen der relativenLuftfeuchtigkeit und Umgebungstemperatur dazu genutztwerden, die Genauigkeit und Zuverlässigkeit von Bewegungs-messungen zu verbessern, die in hohemMaße abhängig vonden Umgebungsbedingungen sind.Weiteremögliche Anwen-dungen finden sich in Klima- und Luftreinigungsanlagen sowiein Thermostat-gesteuerten Haushaltsgeräten, wie Kühlschrän-ken,Wäschetrocknern, Mikrowellen, Dunstabzugshauben undWetterstationen. Ein Evaluierungs-Kit, umfangreiche Software-Unterstützung und entsprechende Anwendungsberatung sindbeimDistributor verfügbar.

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für stromsparende bewegungsaktivierungdrei‑achsen‑beschleunigungssensormit niedriger ansprechschwelleKionix, ein Unternehmen der Rohm-Gruppe, stellt den 3-Achsen-BeschleunigungssensorKXTJ3 als direkten Ersatz für den Sensor KXTJ2 vor. Der Baustein verfügt gegenüber demVorgängermodell über ein besseres Rauschverhalten, einen größerenMessbereich und ei-ne verbesserte Interrupt-Funktionalität. Untergebracht in einem 2mmx 2mmx 0,9mmgroßen Gehäuse, eignet sich der Beschleunigungssensor für den Einsatz inWearables undFernbedienungen sowie in Smart-Home- und IoT-Anwendungen. Beschleunigungssenso-ren kommen in Systemen häufig zur Energieeinsparung zum Einsatz, indem sie das Akti-vieren des Systems bei Bewegung ermöglichen. Der KXTJ3 verfügt daher über eine hoch-auflösende Funktion zur Bewegungsaktivierung, deren Ansprechschwelle bei 3,9mg liegt.Bei der nierigsten ODR (Output Data Rate) von 0,781 Hz nimmt der Sensor einen Strom von1,5 µA auf. Der Beschleunigungssensor bietet Messbereiche von 2 g, 4 g, 8 g und 16 g sowie

Auflösungsmodi bis 14 bit. Er unter-stützt das I2C-Protokoll bis 3,4MHzund besitzt einen integrierten Span-nungsregler, der einen stabilen Be-trieb an Versorgungsspannungenvon 1,71 V bis 3,6 V ermöglicht.

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für kontinuierliche füllstandsmessungkapazitiver tanksensor für mobileaggregate und behälterDer kapazitive Tanksensor T/LL350 von Contec ermöglichteine exakte Füllstandsmessung ohne mechanische Kompo-nenten. Das Bauteil eignet sich für die kontinuiertliche Mes-sung von Tankinhalten und führt eine automatische Neuka-librierung durch, wenn sich im Tank eine Flüssigkeit mit an-derer Dielektrizitätszahl befindet. Der Sensor kommt inmobilen Tankanlagen, Aggregaten, Containern sowie in dermobilen Stromversorgung und in Bau- und Nutzfahrzeu-gen zum Einsatz. Der kapazitive Sensor T/LL350 bietet dienotwendige Messgenauigkeit für eine exakte Betriebskostenüberwachung. WeitereDetails zum Sensor, seinen Besonderheiten und den Anwendungen finden Sie in derLangversion dieses Beitrags per infoDIREKT.

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der Feuchtesensorens210 ist besonders fürAnwendungen mit Platz­und leistungsbeschrän­kungen – beispielsweisein den bereichen smarthome und smart Wear­ables – geeignet.Bil

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der 3­Achsen­beschleuni­gungssensor KXtJ3 ist in einem2 mm x 2 mm x 0,9 mm großengehäuse untergebracht undbietet für bewegungsaktivie­rungen eine Ansprechschwellevon 3,9 mg.

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der kapazitive tanksen­sor t/ll350 misst Füll­stände ohne mechani­sche Komponenten undbietet damit die notwe­nige genauigkeit für ex­akte betriebskosten­überwachungen.

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Sensorik Coverstory

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siloxan‑resistentermetalloxid‑gassensorWeltneuheit auf der sensor + test

Bisher litten Metalloxid-Gassensoren (MOX) unter geringer Lebensdauer, denn im Laufe derZeit nahmen die Sensitivität sowie die Signalstärke ab. Der Grund dafür sind Siloxane, die sichauf die Sensorelemente legen. Sensirion hat jetzt mit dem Metalloxid-Gassensor SGP einenSiloxan-resistenten Sensor auf den Markt gebracht. Autor: Martin Probst

Nach acht Stunden im Büro isteinfach die Luft raus, und dasnicht nur im übertragenen Sin­

ne, denn der in der Raumluft vorhandeneSauerstoff hat sich durch Ein­ und Ausat­men verringert; zugleich hat sich in derLuft der VOC­Anteil erhöht. VOC (Vola­tile Organic Compound) ist die Sammel­bezeichnung für organische, also kohlen­

stoffhaltige Stoffe, welche leicht verdamp­fen (flüchtig sind) beziehungsweise schonbei niedrigen Temperaturen (zumBeispielRaumtemperatur) als Gas vorliegen. AlleLebewesen emittieren solche organischenVerbindungen in die Umwelt.Bei der vom Menschen verursachten

Freisetzung von flüchtigen organischenVerbindungen dominieren die Verwen­

Bilde

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sirion

dung von Lösemitteln sowie der Stra­ßenverkehr. VOC­Quellen in der Innen­raumluft bilden beispielsweise Kunst­stoffe, Möbel, Teppiche oder auch Reini­gungsmittel. Zu hohe VOC­Konzentra­tionen verursachen Konzentrations­schwächen sowieMüdigkeitserscheinun­gen. Um dies zu verhindern, bietet sichdie Überwachung und Steuerung der

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elektronik journal 04/2017 11

Sensorik Coverstory

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VOC­Werte in der Luft mithilfe einesGassensors an. Diese Sensoren leidenjedoch oft unter mangelnder Langlebig­keit. Sensirion hat sich dieses Problemsangenommen und nun erfolgreich einenresistenten, respektive langzeitstabilenGassensor entwickelt.

Störfaktor SiloxanAuf dem Mobile World Congress 2015erwähnte Sensirion erstmals Aktivitätenrund um einenMultipixel­Gassensor, derverschiedene Sensorelemente auf einemChip vereinen sollte. Jetzt ist die entspre­chende Hardware in Form von Chip undPackaging einsatzbereit, ebenso die Sen­sorelemente, aber bis dahinwar es ein lan­ger Weg.Nach den ersten Applikationstests im

Automotive­ und Consumer­Bereich, diejenseits der Idealbedingungen des Laborsabliefen, stellte Sensirion allerdings fest,dass die Sensoren nicht so arbeiteten, wiees eigentlich geplant war. „Die Sensorenfunktionierten damals nicht wie erwartet,irgendetwas stimmte da nicht“, berichtetAndreaOrzati, der als Vice President Salesund Marketing bei Sensirion arbeitet, imGespräch mit dem elektronik journal.Was es genauwar, konntendie Entwick­

ler jedoch zunächst nicht ausmachen. Siestellten nur fest, dass sich bei derMessungvon flüchtigen organischenVerbindungen(VOCs) über kurz oder lang eine Ver­schlechterung der Sensitivität einstellte.Daraufhin testeten die Entwickler ähnli­che Sensoren, die auf demMarkt vorhan­den waren, und auch hier zeigten sichentsprechende Symptome, nämlich eineDegradation des Signals und der Sensor­leistung. „Wir waren zwar nicht die ein­zigen auf demMarkt, die mit diesem Pro­blem zu tun hatten, aber dennochwar derGrund noch nicht gefunden; das Problembestand weiterhin“, räumt Andrea Orzatiein. Als Ursache identifizierten die Ent­wickler schließlich Siloxane.

Kontamination durch SiloxaneBei Siloxanen handelt es sich um chemi­sche Verbindungen aus Siliziumatomenund Sauerstoffatomen, bei denen ein Sau­erstoffatom benachbarte Siliziumatomeverknüpft. Siloxane finden beispielsweisein Kosmetika, Deodorants, Seifen undWaschmitteln Verwendung. In der Indus­

trie kommen sie häufig als Silikonöle zumEinsatz, aber auch als Kälteträger bei derGefriertrocknung. Für denMenschen sinddie Verbindungen ungefährlich, aber Silo­xane können MOX­Sensoren (MOX:Metalloxid) schädigen, denn die Verbin­dungen legen sich auf das Sensorelementund bewirken dadurch einen Sensitivi­tätsverlust sowie eine verlangsamteAnsprechzeit.Sensir ion entschied sich bewusst

dafür, das Produkt mit der beschränktenLebensdauer nicht auf denMarkt zu brin­

typische beschaltungdes MOX­gassensorssgP. die Pins entspre­chen nicht der tat­sächlichen Positionam sensor.

Funktionales blockschaltbild des MOX­gassensors sgP.

gen, obwohl der Sensor grundsätzlicheinsatzbereit war. Stattdessen solltezuerst das Siloxan­Problem gelöst wer­den. „Es ergibt keinen Sinn, ein Produktauf den Markt zu bringen von dem manschon im vornherein weiß, dass die Sen­sitivität stark abnehmen wird“, erklärtAndreaOrzati. „Daher hat Sensirionwei­ter entwickelt und das Problemmit Silo­xanen in der Luft gelöst. Auf der Sensor+ Test präsentieren wir einenMetalloxid­Gassensor, dessen Performance nichtdurch Siloxane geschwächt wird.“ Sen­

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Bisher verringerten Verunreinigungen der Sensorelemente durch Siloxane die Lebensdauer vonMOX-Gassensoren ganz entscheidend: Die Empfindlichkeit der Sensoren sank signifikant. DerSchweizer Sensorhersteller Sensirion bringt jetzt mit dem SGP einen Siloxan-resistenten MOX-Gassensor auf den Markt, der auch bei Siloxan-Exposition keine Degradationserscheinungenzeigt. Der Sensor fügt sich bei Sensirion in die Reihe von Sensoren zur Umweltmessung ein undergänzt die Messung der relativen Luftfeuchtigkeit und der Temperatur mit VOCs. Weiter plantSensirion, das Portfolio in Zukunft auch mit Umweltsensoren zur Messung von Feinstaub (PM2.5)sowie von Kohlenstoffdioxid zu ergänzen.

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sirion kann so den nötigen Vermerk imDatenblatt weglassen, der explizit daraufhinweist, MOX­Gassensoren von Siliko­nen fernzuhalten, um Funktionalität undLebensdauer zu gewährleisten. „Ich bin100 Prozent davon überzeugt, dass dieseTechnologie revolutionär ist auf demMarkt“, konstatiert Andrea Orzati miteiner leichten Prise Stolz im Unterton.

Vier Sensorelementeauf einem ChipDas finale Produkt ist der Multipixel­Gassensor SGP, der nach Aussage vonAndrea Orzati der erste dieser Art aufdem Markt ist. SGP vereint auf einemChip vier Sensorelemente mit jeweilsunterschiedlichen Sensormaterialien zueinem Produkt, das im Rahmen des„Environmental Sensing“ (Umweltsen­sorik) die Luftqualität in Räumen erfas­sen soll. Dabei ist einerseits eine Multi­gas­Messung möglich; andererseits istdas Bauelement auch gut dazu geeignet,einzelne Gase zu messen, sodass dieMöglichkeit besteht, Störgase mithilfeder Messergebnisse der anderen Senso­relemente zu kompensieren. Als – zumin­dest aus Redaktionssicht – erstes Unter­nehmen der Branche will Sensirion beimSGP auchAngaben über die Genauigkeit,beziehungsweise Fehler, eines derartigenMOX­Sensors machen. Schon auf der

Messe Sensor + Test können die Besucheram Stand 316 in Halle 1 die entsprechen­den Daten erfahren.Der Sensor basiert auf der CMOSens­

Technologie von Sensirion, die in sämt­lichen Sensoren des Unternehmens zumEinsatz kommt. Dabei sind sowohl derSensor als auch die Elektronik zur Auf­bereitung des gemessenen Signalsmono­lithisch auf einem Stück Silizium integ­riert. Am Ausgang des Sensors steht derMesswert (beispielsweise der VOC­Kon­zentration) dann als digitaler Wert zurVerfügung. Damit ist die Anbindung desSensors an einen Mikrocontroller mitsehr geringem Aufwand möglich, denndie digitale Kommunikation erfolgt perI2C­Kommunikation. Zur Energieversor­gung benötigt der SGP eine Spannungvon 1,8 V.Weil Sensirion die Sensorchipsbereits in der Produktion individuell kali­briert, sind die ausgelieferten Sensorenallesamt vollständig kalibriert.

siloxane

Bei Siloxanen handelt es sich um chemi-sche Verbindungen, bei denen sich Sili-ziumatome über Sauerstoffatome mit be-nachbarten Siliziumatomen verbinden:Si – O – Si. Sie kommen oft in Kosmetika,Seifen oder Waschmitteln zum Einsatz.Oligomere oder polymere Organosilaxonesind auch unter dem Namen Silikon be-kannt und finden unter anderem in Har-zen sowie als Dichtstoff Verwendung. Manunterscheidet lineare (zum Beispiel L3, L4,L5) und zyklische (beispielsweise D4, D5und D6) Siloxane. Die EU stuft diese Stoffegrößtenteils als unbedenklich für denMenschen ein; lediglich das zyklischeD4-Siloxan ist in der EU verboten.der siloxan­resistente Metalloxid­gassensor sgP von sensirion kombiniert vier sensorelemente

auf einem chip.

Von Consumer über Automotivebis Smart-HomeFür die Zukunft des Sensors sieht Sensiri­on zwei potenzielle Wege. Bereits beste­hende Märkte sollen von den neuen Sen­soren profitieren, beispielsweise Anwen­dungen imAutomobilund imSmart­Home,wodurch sich Vorteile für das Endproduktergeben können. Gleichzeitig sollen neueMärkte hinzukommen, in denen MOX­Gassensoren bisher nur sehr beschränktoder gar nicht zurAnwendungkamen.Dieneue Langlebigkeit, die sich durch dieUnempfindlichkeit des Sensors gegenüberSiloxan ergibt, ermöglicht unter anderemauch den Einsatz in der Consumer­Elekt­ronik sowie in mobilen Endgeräten.

Premiere auf der Sensor + TestZwei Jahre nach der Erwähnung auf demMobileWorldCongress stellt Sensirion aufder diesjährigenSensor +Test inNürnbergseinen Multipixel­Gassensor erstmals derÖffentlichkeit vor. Auf der Sensor + Testkönnen sich die Besucher dann selbst einBild von dem gerade einmal 2,45 x 2,45 x0,9 mm3 großen Multipixel­GassensormachenundbeimFachpersonal vorOrt dietechnischen Details erfragen. n

environmental sensing bedeutet das Messen der luftqualität.sensirion fokussiert seine sensorlösungen hierbei auf die Mes­sung der wichtigsten umweltparameter: cO

2, vOc, Feinstaub

(PM2.5), relative luftfeuchtigkeit und temperatur.

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anforderungen andrucksensorenWarum ein neues sensor­design notwendig ist

Autos und LKWs überwachen ständig ihr Umfeld, sowohl außen als auch innen. Ermöglichtwird dies durch Sensoren. Tatsächlich stellt der Automobilbereich für manche Sensor-Typennicht nur den größten, sondern auch den am schnellsten wachsenden Markt dar. Dabeiwerden die Anforderungen an die Qualität und Leistung immer höher. Autor: Dr. Justin Gaynor

Drucksensoren sind ein Puzzleteil der neuenFahrzeug­Architektur: Sie übernehmen dieÜberwachung des Drucks in den Reifen, das

Konstanthalten der Ölpegel und die Kontrolle derFlüssigkeitsstände. Auch in zeit­ und sicherheitskri­tischen Applikationen sind Drucksensoren unver­

zichtbar. Beispiele hierfür sind Seitenairbags oderFußgängerschutzsysteme in der Frontstoßstange. Ausdiesen Gründen bezieht der Automobilbereichgegenwärtig 58 Prozent der weltweiten Produktionan Drucksensoren und die Branche verzeichnet seitJahren ein Wachstum.

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Attraktiver Markt mit hohen HürdenDa derMarkt so attraktiv ist, könnteman annehmen,dass alle Hersteller vonDrucksensoren als Zuliefererfür die Autoindustrie tätig sind. Die Eintrittsbarrierefür zukünftige Automobil­Zulieferer ist jedoch hoch.Die Zulieferer müssen darauf vorbereitet sein, eineTS 16949­ sowie ISO 9001­Zertifizierung zu erlangenoder aufrechtzuerhalten. Zudemverlangen zahlreicheHersteller auch die Erfüllung der Umweltnorm ISO14000. Zusätzlich müssen Zulieferer für die Autoin­dustrie auf Überprüfungen ihrer Produkte durchEndanwender vorbereitet sein. Aus diesen Gründenbleibt die Anzahl vonOptionen für denDesigner vonAutomobilsystemen also begrenzt.

Anforderungen der BrancheDie wichtigsten Punkte in der Branche sind: Zuver­lässigkeit, Lebensdauer und Kosten. Der Sensor soll­te 100 Prozent der Zeit funktionieren. Er sollte für 10bis 15 Jahre oder 200.000 bis 300.000Kilometer zuver­lässig arbeiten.Und schließlichmuss der Sensor ange­

sichts des hohen Kostenbewusstseins der Automo­bilbranche günstig sein.Diese Anforderungen sind umso schwieriger zu

erfüllen, da Automobil­Drucksensoren in extremanspruchsvollerUmgebung funktionierenmüssen.Dadie Verbrennungsmotoren kleiner undheißerwerden,erweitert sich der Bereich der Betriebstemperatur derSensoren: Im Jahr 2014 wurde die BetriebstemperaturGrade4von0°Cbis+70°CvomAutomotiveElectronicsCouncil gestrichen. Gegenwärtig ist Grade 0 beiBetriebstemperaturenvon ­40°Cbis+150°C festgelegt.DochAutohersteller sprechenbereits überAnwendun­gen, bei denen +165°C und mehr erforderlich sind.

Die Herausforderungen für den Automobil-System-Designer werden von Generati-on zu Generation größer. Obwohl die aktuelle Generation von Drucksensoren imEinsatz unter schwierigen Bedingungen eine gute Leistung zeigt, fordert die Bran-che nun statt einer evolutionären gar eine revolutionäre Verbesserung bei der Leis-tung der Sensoren. Durch ein komplett überarbeitetes Design von Drucksensorenist dies möglich.

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Insgesamt erwartet derMarkt bei härtenUmgebungs­bedingungen eine verbesserte Leistung bei gleichblei­benden oder niedrigeren Kosten für die Kunden. Umall dieseAnforderungen gleichzeitig zu erfüllen,mussimSensor­DesigneinewesentlicheWeiterentwicklungstattfinden. Ein gutesDesign schützt die Sensorenundliefert Zuverlässigkeit sowie eine lange Betriebsdauer.

Entwicklung der SensorenBetrachten wir die Leistungsbeschränkungen derSensoren, die gegenwärtig für Absolutdruckmessun­gen in der Automobilbranche eingesetzt werden. Bild1 zeigt einen typischen Sensor­Chip, in diesem Falleinen Sensor SM9231 von Silicon Microstructures,Inc. Diese Sensor­Chips werden aus Wafer gefertigtund bestehen aus Silizium mit an der Ober­ und ander Unterseite anodisch gebondeten Glaswafern.Das obere Glas beinhaltet den Hohlraum für die

absolute Referenz über der Membran zur Drucker­fassung. Das untere Glas bietet mechanische Isolie­rung zwischen derMessmembran und demSilizium­Körper und ermöglicht zudem einen zusätzlichenBonding­Bereich unten. Das obere Glas ist so ange­ordnet, dass der Zugang zu den Bond­Pads auf derSilizium­Schicht ermöglicht wird, während dasuntere Glas eine Öffnung aufweist, damit die unterDruck stehende Flüssigkeit Zugang zur Unterseiteder Membran zur Druckerfassung hat. Für diese Artvon Sensoren gibt es gegensätzliche Beziehungen

zwischen der Leistung und dem Bereich der Betrieb­stemperatur. Der Temperaturkoeffizient des Offsetsund die Temperatur­Hysterese sind durch die ther­mische Diskrepanz zwischen dem Silizium und demoberen und unteren Glas beschränkt. Um sowohleine hohe Leistung als auch einen erweitertenBereich der Betriebstemperatur zu erreichen, wärees daher vorzuziehen, thermische Diskrepanzen imBereich der mechanischenMembran zu vermeiden.Die mit „A“ bezeichnete Stelle in Bild 1 zeigt einepotenzielle Spannungsspitze auf der Glas­/Silizium­Grenzfläche. Unter extremem Druck oder bei ext­remenDruckveränderungen könnte der spitzeWin­kel in diesem Bereich sich zu einer Fehlerstelle ent­wickeln.

Ein neues Sensor-DesignDiese zuvor genannten Probleme können durch einmodifiziertes Sensor­Design beseitigt werden.Betrachten wir einen Sensor, der aus einer dickenSilizium­Basisschicht mit einem in die Rückseitegeätzten Hohlraum besteht, um so die Membran zubilden. Ein zweiter Silizium­Wafer ist an die obereFläche gebondet und bildet so den Hohlraum für dieabsolute Referenz zwischen den beiden Wafern.DiesesDesign bietetmehrere Vorteile. Erstenswird

eine thermische Diskrepanz zwischen Silizium undGlas vermieden. Zweitens gibt es keine Glas­/Silizi­um­Grenzflächen, die auf der Rückseite einemDruckausgesetzt sind – somit wird die Möglichkeit einerFehlerstelle an derGlas­/Silizium­Grenzfläche besei­tigt. Fusions­Bonden von Silizium zu Silizium führtzu einem Absolutdruck­Hohlraum mit niedrigeremDruck im Inneren als dies durch anodisches Bondenerreicht werden kann. Zudemwird eine stärkere Ver­bindung als beim anodischen Bonden von Glas zuSilizium gebildet. Durch die Prozesse beim Ätzenoder Bonden entstehen keine spitzen Winkel.Zusätzlich zur Entfernung der Glas­Silizium­

Grenzflächemit einem spitzenWinkel, profitiert die­ses Design von einem Überdruckschutz, welcherdurchdie sorgfältigeKontrolle derDickedesReferenz­Hohlraums erzielt wird. Wenn die Druckwerte etwa2,5x FS (Full Scale) erreichen, kommt die Membranin Kontakt mit der oberen Silizium­Abdeckung,wodurch eine weitere Bewegung der Membran ver­hindert und zusätzlicher Schutz gegen Risse oderSchäden beiÜberdruck gebotenwird. Bild 2 zeigt eineVariante des beschriebenen Sensor­Chips, bei der derHohlraum auf der Rückseite mit tiefem reaktivemIonenätzen (DRIE,DeepReactive Ion Etching) anstattdurchNassätzen geätzt wird (in diesem Fall der Sen­sor SM9820 von Silicon Microstructures). WeitereVorteile dieses Designs beinhalten die geringe Chip­größe, die erreicht werden kann – dadurch wird diedie Anzahl der Chips je Wafer erhöht.

bild 1: diese Querschnittszeichnung zeigt die glas­/silizium­/glas­struktur, die heute bei den meisten rückseiten­sensorenim Automobilbereich eingesetzt wird. die mit „A“ gekenn­zeichnete ecke ist eine potenzielle Quelle für delamination.

bild 2: dieses design vermeidet einen spitzen Winkel beibesserer leistung.

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autorDr. Justin GaynorProgramManagement Officer bei Silicon Microstructures,einem Tocherterunternehmen derElmos Semiconductor AG.

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LeistungsvorteileSensor­ICs mit der beschriebenen Design­Verbesse­rung werden nun demMarkt vorgestellt. Die vorher­gegangenen Tests zeigen insbesondere Verbesserun­gen beim Berstdruck. Im Vergleich zu bisherigenDesigns zeigt sich, dass der Berstdruck gegenüber derVorgängergeneration umetwa 300 Prozent verbessertwerden konnte. Der neue Sensor erreicht einen FS­Wert von 15x (10 bar), während der Vorgänger­IC nur5x standhalten konnte.Die Leistungsfähigkeit des Sensors gegenüber Tem­

peraturänderungenwurde ebenfalls verbessert.Durchdie Beseitigung von Glas­/Silizium­Grenzflächenzeigten umfangreiche Tests, dass bei der Stabilitätgegenüber hohen Temperaturen und bei der Tempe­ratur­Hysterese deutliche Fortschritte erzielt wurden.Die thermische Hysterese des neuen Designs lagunterhalb von 0,2 Prozent bei Messung über dengesamten Bereich der Betriebstemperatur von ­40°Cbis +150 °C. Bild 3 zeigt die Leistung bei einem48­Stunden­Test bei maximaler Betriebstemperaturund Betriebsspannung.Neben den Verbesserungen beim Burstdruck als

auch bei der Temperaturstabilität, standen bei derEntwicklung natürlich auch die hohen Zuverlässig­keits­Standards der Automotive­Branche im Fokus.Das neue Design zeigt weniger als ein ProzentGesamtänderung des Ausgangssignals. Dieser Wertkonnte bei einer Zuverlässigkeits­Stressprüfung mitfolgendenParametern erzielt werden: elektrostatischeEntladung bis zu 2 kV, Hochtemperatur­Nutzungs­dauer bei 150°C undmaximale Betriebsspannung für200 Stunden, 2000 Temperaturzyklen von ­55 °C bis+150°C, Sturz­ und Vibrationsprüfung und Druck­zyklen. (jj) n

bild 3: typische leistungsstabilität im verlauf der zeit bei150 °c für das neue design, welches nur aus silizium besteht.

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ndir‑sensor zur detektion von sf6

(schwefelhexafluorid)Für sF

6­isolierte hochspannungsschaltanlagen

Das Hauptanwendungsgebiet des nicht brennbaren Gases Schwefelhexafluorid (SF6) ist die Isolierungelektrischer Hochspannungsschaltanlagen, -transformatoren und -kabel. Da das Gas zwar ungiftig, gleich-zeitig aber das stärkste aller Treibhausgase ist, gelten für seine Nutzung strengste Umweltauflagen. DasHeilbronner Unternehmen Smartgas entwickelte jetzt eine neue Generation von nichtdispersiven Infrarot-Gassensoren (NDIR-Sensoren) zum Messen der SF6-Qualität und zum Aufspüren selbst kleinster Mengendes schädlichen Gases. Autor: Volker Huelsekopf

Gasisolierte Schaltanlagen mitHochspannungsschaltern, diedas Schutzgas Schwefelhexaflu­

orid (SF6) enthalten, kommen weltweitzum Einsatz. Sie sind erheblich kompak­ter als luftisolierte Anlagen. Da dasSchutzgas Schwefelhexaf luorid einedrei­ bis vierfach höhere Durchschlags­festigkeit als Luft aufweist und damitFunkenschlag oder die Bildung eines

Lichtbogens effektiv verhindert, findensonst fußballfeldgroße luftisolierte Anla­genmittels SF6­Isolation nun theoretischim Keller eines Einfamilienhauses Platz.Zudem verlöschen Funkenstrecken ineiner Schwefelhexafluorid­Atmosphärewesentlich schneller als an Luft. Damitist das Schutzgas speziell in Ballungsge­bieten mit hoher Elektrifizierung aufengstem Raum unverzichtbar, um einen

sicheren Betrieb elektrischer Hoch­ undMittelspannungsanlagen sowie eine sta­bile Versorgung der urbanen Infrastruk­tur zu garantieren.Während des Betriebs nimmt die Rein­

heit und damit die Schutzfunktion desGases im Schalter ab. Ursache sind dieaufgrund der Schaltvorgänge im Schalterentstehenden Lichtbögen, die Teile desSchwefelhexafluorids chemisch umwan­

nur durch den einsatz von schwefelhexafluorid als schutzgas ist es möglich, hochspannungsschaltanlagen relativ kompakt aufzubauen. Allerdings istaus gründen des umweltschutzes und der effizienz eine exakte sensierung des gases erforderlich.

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deln. Daher muss das Gas in regelmäßi­gen Abständen recycelt werden. ZurReinheitsmessungwird aus dem Schalterein möglichst geringes Gasvolumen ent­nommen, das dann sehr schnell und vorallem zuverlässig analysiert werdenmuss. Schließlich können Fehlmessun­gen zu einem unnötigen Austausch derGasfüllung und damit zu eigentlich ver­meidbaren Kosten führen. Im Zuge derReinheitsmessung (100 Volumenprozent)ist damit eine eindeutige Messung mitkleinsten Gasmengen gefordert.Gasisolierte Schaltanlagen sind niemals

absolut dicht. Durch Leckagen an Dich­tungen, Flanschen und Ähnlichem trittSchwefelhexafluorid aus und gleichzeitigLuft ein. Die Verlustrate aufgrund solcherLecks liegt in der Praxis bei zirka 0,5 Volu­menprozent pro Jahr. Die Leckagen müs­sen umgehend beseitigt werden, weilSchwefelhexafluorid zwar ungiftig undnicht brennbar, aber mit einemGWP vonknapp 24.000 das klimaschädlichste allerTreibhausgase ist. Gasisolierte Schaltan­

lagen können deshalb mit stationärenGaswarnanlagen ausgestattet werden, dieAlarm schlagen, sobald eine kritischeSchwefelhexafluorid­Konzentration in derRaumluft überschritten wird. Die Mess­bereiche solcher Gaswarnanlagen liegenüblicherweise bei 1000 ppm. Überdieskommen bei regelmäßigen Wartungsar­beitenmobile Schwefelhexafluorid­Leck­suchgeräte zum Einsatz.

NDIR-Gas-SensorenSowohl für die Reinheitsmessung als auchfür die Lecksuche bieten sich verschiede­neMessverfahren an. Dabei sind optischeVerfahren anderen Messverfahren hin­sichtlich Lebensdauer, Selektivität undWartungsarmut überlegen. Zu den opti­schen Verfahren zählt auch die Detektionmit Sensoren, die auf demNDIR­Prinzipberuhen.Die optischen Sensoren arbeitenmit einem rein physikalischen Verfahrenund messen die Konzentration des zubestimmenden Gases über das Maß derAbsorption seiner spezifischen Wellen­länge im Infrarotspektrum.Hintergrund­gase wie Reinigungs­ oder Lösemittelbeeinflussen die Messung nicht. NDIR­Gas­Sensoren garantieren damit auch inanspruchsvollen Umgebungen einezuverlässige Funktion sowie präziseMesswerte.Gegenüber Sensortechnologien, die auf

chemischen Reaktionen basieren, könnenNDIR­Gas­Sensoren ebenfalls punkten,denn im Gegensatz zu den chemischenVerfahren verbrauchen sich optische

Flowevo-SF6-Sensoren im Überblick:

• vorkalibriert• langzeitstabil• zuverlässig• kompaktes Design• Spannungsversorgung mit Gleich-

spanungen zwischen 3,3 und 6 V

• Modbus ASCII oder RTU selbsteinstellend• LED-Statusanzeige

eck‑daten

der ndIr­gassensor Flowevo sF6­sensor (1000 ppm) kommt in tragbaren gasmessgeräten oderstationären sF

6­detektionsgeräten zur Messung der sF

6­MAK­Werte zum einsatz.

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Messverfahren nicht. Sie sind damitwesentlich wartungsärmer und langlebi­ger. Der geringereWartungsaufwand unddie zuverlässigen Messungen gehen mitgeringen Stillstandzeiten der Anlagenbeziehungsweise einer hohen Anlagen­verfügbarkeit einher. Zudem zeichnen sie

sich durch niedrige Detektionsgrenzen,einen weiten Temperaturbereich, kurzeResponse­Zeiten und eine geringe Driftaus. Daher kommen sie immer häufiger inApplikationen zumEinsatz, für die früherandere Verfahren genutzt oder Kompro­misse gemacht wurden.

SF6-NDIR-Sensoren für jedenAnwendungsfallDie Heilbronner Smartgas Mikroelektro­nik GmbH hat sich auf die Entwicklungund Fertigung besonders kompakterNDIR­Gas­Sensoren spezialisiert.Mit denSchwefelhexafluorid­Sensoren der neuenBaureiheEVOFlow, diemitMessbereichenvonwahlweise 100 Volumenprozent, 1500ppm, 1000 ppmund 50 ppm arbeiten, bie­tet dasUnternehmenTechnologien für dieQualitätsüberwachung, die Raumluft­überwachung und die Lecksuche an. DieSensoren der EVO­Line sind eineWeiter­entwicklung der Vorgängerbaureihe unddamit kompatibel.Der Schwefelhexafluorid­Sensor (100

Volumenprozent) Flowevo zur präzisenMessung der Reinheit beziehungsweiseder Qualität der Schwefelhexafluorid­Gasfüllung in gasisolierten Schaltanlagenund ­transformatoren oder ­kabeln nutztwie alle Smartgas­Sensoren die Techno­logie der dualen Wellenlänge.Anhand derMessung gemäß Richtlinie

IEC 60480 für die Prüfung von Schwefel­

dank sF6­Isolierung lassen sich hoch­ und Mittelspannungsanlagen auf kleinem raum sicher betreiben.

der ndIr­gassensor Flowevo sF6­sensor (100 volumenprozent) misst die reinheit beziehungsweise

die Qualität der sF6­gasfüllung in gasisolierten schaltanlagen und transformatoren oder Kabeln.

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autorDipl.-Ing. (FH) Volker HuelsekopfGeschäftsführer, Vertriebinternational, SmartgasMikrosensorik

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Isoliermessverstärker

hexafluorid nach Entnahme aus elektri­schen Betriebsmitteln wird entschieden,ob das Schwefelhexafluorid recycelt wer­den muss oder noch im Schalter verblei­ben kann. Der weite Messbereich von 0bis 100 Volumenprozent und die speziel­le Abstimmung auf den Arbeitsbereichzwischen 80 bis 100 Volumenprozent qua­lifizieren den Schwefelhexafluorid­Sensor(100 Volumenprozent) Flowevo für kon­tinuierliche und diskontinuierliche Über­wachungsmaßnahmen in hochwertigenSF6­isolierten Mittel­ und Hochspan­nungsschaltanlagen.Dabei bietet der 100­Volumenprozent­Sensor nicht nur diesetypischen Vorteile eines NDIR­Gas­Sen­sors sondern auch ein besonders kleinesinternes Volumen von weniger als 1 cm3,sodass im Rahmen der Probenentnahmenur eine kleine Schwefelhexafluorid­Men­ge erforderlich ist.Für die Kontrolle der Einhaltung der

maximalen SF6­Konzentration in derUmgebungsluft (MAK­Wert = 1000 ppm)in Schaltanlagen aber auch in Gaslagern,Kraft­ und Umspannwerken sowie inAnlagen zur Halbleiterherstellung bietensich die Schwefelhexafluorid­Sensorendes Typs Flowevomit einemMessbereichvon 1000 oder 1500 ppm an. Sie kommentypischerweise in tragbaren Gasmessge­räten oder stationären SF6­Detektionsge­räten zum Einsatz. Da Schwefelhexaflu­orid eine wesentlich höhere Dichte alsLuft aufweist und sich am tiefsten Punkteines Raumes sammelt, bewahrt derSchwefelhexafluorid­Sensor Flowevo dasWartungspersonal insbesondere beimEinsatz in tieferliegenden Räumen vor derGefahr durch Ersticken.Der kompakte und leichte Schwefelhe­

xafluorid­Sensor Flowevo mit einemMessbereich von 50 ppm wird in tragba­renGasmessgeräten oder stationären SF6­Detektionsgeräten zur diskontinuierli­chen oder kontinuierlichen Messungkleinster Schwefelhexafluorid­Leckagenverbaut.Aufgrund seiner hohen Empfindlich­

keit und der niedrigen unteren Detekti­onsgrenze erkennt der 50­ppm­Sensorselbst minimale SF6­Leckagen zuverläs­sig. Daher kommt er immer dann zumEinsatz, wenn beispielsweise die Quali­tätsmessung einen negativen Befundergab und/oder die Gaswarnanlage auf­

grund erhöhter Schwefelhexafluorid­Konzentrationen in der Raumluft ange­schlagen hat. Mit einem tragbaren Gas­messgerät wird in der Folge das Leckaufgespürt und umgehend repariert.Eine weitere typische Anwendung des

Flowevo SF6­Sensor (50 ppm) ist das Auf­spüren von Schwefelhexafluorid im Rah­men von Umweltsimulationen. Da SF6

nicht brennt und ungiftig ist, kommt esauch als Tracergas für Untersuchungenüber die Ausbreitung von Brandgasenoder Gefahrstoffen in Tunneln, U­Bah­nen, Gebäuden oder Schiffen zum Ein­satz. Das Gas wird dabei in sehr kleinenKonzentrationen freigesetzt und kanndannmit hochsensiblen Sensoren an ver­schiedenen Orten in Echtzeit gemessenwerden.Diese niedrigen Konzentrationen und

Hintergrundgase stellen für gängigeMessverfahren Probleme dar oder warenbeispielsweise beim Einsatz optischerVerfahren bislang mit hohen Kosten ver­bunden. Auch sind die Geräte häufig zugroß für eine portable Nutzung amMessort. Der kompakte Schwefelhexa­fluorid­Sensor Flowevo (50 ppm) ist soklein, dass er auch in tragbarenGasmess­geräten Platz findet.

Ready-to-useAlle beschriebenen Sensoren eignen sichdarüber hinaus auch für den Einsatz inanspruchsvollen Laboranwendungenmithohen Anforderungen an Leistung,Selektivität und Zuverlässigkeit. Sie las­sen sich direkt in OEM­Systeme integ­rieren. Für die Verbindung zur System­steuerung verfügen die Sensoren wahl­weise über Modbus ASCII­ oder RTU­Schnittstellen.Da die NDIR­Gas­Sensoren auf einer

Plattform aufbauen, lassen sich anwen­dungsspezifischeAnpassungen leicht vor­nehmen, undweil alle Smartgas­Sensorenüber die gleiche Datenschnittstelle verfü­gen, lassen sie sichparallel betreiben.Kun­den können die Sensoren daher auchgegeneinander austauschen, ohne Ände­rungen an der Software oder der Daten­schnittstelle vornehmen zu müssen.Smartgas liefert seine Sensoren ab Werktemperaturkompensiert undkalibriert aus.Auf Kundenwunsch nehmen die Heil­

bronner auch eine Druckkompensation

der Sensoren vor. Dies ist beispielsweisedann erforderlich, wenn sich wetterab­hängige Luftdruckschwankungen oderdie Nutzung der Sensoren in großenHöhen auf die Dichte des Gases unddamit auf die Anzahl der Moleküle imgleichen Volumen auswirken. Schließlichberuht das Messverfahren auf der Mes­sung dieser Anzahl über die Absorptionder IR­Strahlung. (av) n

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Sensorik NO2

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vielseitige anwendungender weltweit kleinste elektrochemische sensor – ein nO

2­sensor

Feststoffelektrolyt-Sensoren wie der NO2-Sensor ES1 eignen sich ideal für vielseitige Anwen-dungen, von VOC-Messsensoren über Sensoren für die Regelung brennbarer Abgase bis zuSauerstoffsensoren mit langer Lebensdauer. Autor: Dr. Thomas Clausen

Dieser Beitrag beschreibt die Tech­nologie hinter Feststoffelektro­lyt­Sensoren wie demNO2­Sen­

sor ES1, aber auch die Anwendungen, fürdie sich diese in Kombination mit einerspeziellen Verpackungstechnik eignen.Flüssigelektrolyt­Sensoren, die auch als„elektrochemische Nasszellen“ bezeich­net werden, kommen in zahlreichenAnwendungen – vom Kraftfahrzeug(Optimierung des Kraftstoffverbrauchs)über die Industrie (Sicherheitsanwendun­gen) bis hin zur Abgasregelung (Überwa­chung) – zum Einsatz. Für den Betriebund die Lebensdauer der Zelle ist auf­grund des Flüssigelektrolyts eine robustemechanische Bauweise wesentlich. In denvergangenen 20 bis 30 Jahren haben sicheinige robuste elektrochemischeNasszel­len zum Standard entwickelt, wie bei­spielsweise die 4er­Serie (mit einemDurchmesser von 20 mm) für tragbareGasanalysegeräte und die 7er­Serie (miteinem Durchmesser von 32 mm) für sta­

tionäre Gasanalysegeräte. Die mechani­schen Einschränkungen von Flüssigelek­trolyt­Sensoren sowie Bedenken hin­sichtlich leckender Zellen und toxischerMetalle verringern jedoch die Anzahl dermöglichen Einsatzgebiete. Insbesondereumwelt­, größen­ und preisbezogene Fra­gen spielen dabei eine wesentliche Rolle.Solid­Polymer­Elektrochemische­Sen­

soren (SPE) sind in punkto Bauweise undGröße flexibel, da ihr Basisdesign trockenist und ohne Flüssigelektrolyte auskommt(Bild 1). Das Konzept einer elektrochemi­schen Trockenzelle, die auf einem Fest­stoffelektrolyt vomTyp Polymerelektrolytbasiert, stellt nicht nur Gassensoren mitihren designbezogenen Einschränkungenin den Schatten, sondern eröffnet auchneueAnwendungsgebiete für elektroche­mische Zellen.Als Basis einer elektrochemischen Tro­

ckenzelle dient ein Polymer, wobei die indie Polymerschicht eingebettete Chemiefür die elektrochemischen Reaktionen

sorgt. Dies ermöglicht ganz neue Zellbau­weisen. Bild 1 zeigt, wie ein derartigesneues Design aussehen kann. Der ES1 istder kleinste elektrochemische Sensor derWelt. Die Zellgröße des ES1 wurde in alleRichtungen reduziert, was wiederum denBau von kleineren und kompakterenGas­analysegeräten ermöglicht (Bild 2).Die Liste der mit der SPE­Technologie

detektierbaren Gase ist lang. Die ersteGeneration der ES1­Gassensoren wurdefür die Abgasregelung und die Überwa­chung von Gasen wie O

2, CO, NO2, H2,H2S und flüchtigen organischen Verbin­dungen (VOC) entwickelt. Die breiteAnzahl an detektierbaren Gasen und dieBauweise des SensorsmachendasProduktzum geeeigneten Bestandteil von elektro­nischenNasenoder kleinenbatteriebetrie­benen Analysegeräten für die Leckerken­nung. ImweiterenVerlauf desBeitrags liegtder Fokus auf demNO2­Sensor ES1 inklu­sive einer detaillierterenBeschreibung vondessen Funktions­ und Bauweise.

Bilde

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bild 1: es1­sensoren zusam­men mit den siebgedrucktensensoreinheiten.

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elektronik journal 04/2017 23

Sensorik NO2

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NO2 messenStickstoffdioxid (NO2) ist ein toxischesGas– einerseits ist es umweltschädlich, ande­rerseits eine Bedrohung für die mensch­liche Gesundheit. Die behördlichen Vor­schriften sehen einen maximalen NO2­Expositionsgrenzwert von 5 ppm undeinen Arbeitsplatzgrenzwert von geradeeinmal 0,2 ppm vor. In einigen Ländernund Städten stellt die Einhaltung dieserniedrigen Werte eine echte Herausforde­rung dar. Noch schwieriger ist es jedoch,die NO2­Konzentration auf zuverlässigeWeise zu messen. Als bestmöglicheLösung für dieses Problem gilt im Allge­meinen der Einsatz zahlreicher kleinerautonomerNiedrigstrom­Analysepunktein einemNetzwerk. Feststoff­Metalloxid­NO2­Sensorenbasieren auf anorganischenMaterialien, die auf einerHeizplatte abge­lagert werden, benötigen zu viel Strom fürechte autonomeDauermessanwendungenund gelten deshalb als nicht optimal. Elek­trochemische Sensoren dagegen könnenals ideale Lösung fungieren, weil sie sehrwenigoder keinenStrombenötigen. Erwä­

gungen zum Einsatz elektrochemischerSensoren betreffen meist die Sensordriftsowie die Lebensdauer der Sensoren. EinSensor mit hoher Drift und/oder kurzerLebensdauer wird kaum als gangbareLösung für autonome Dauermessanwen­dungen in Betracht kommen. Die SPE­Technologie erlaubt jedoch Sensorausfüh­rungen, die auf einer Anzahl Parameter,darunter Lebenszeit und Drift, basieren.

Dieser Beitrag beschreibt die Technologiehinter Feststoffelektrolyt-Sensoren wie demNO

2-Sensor ES1, aber auch die Anwendun-

gen, für die sich diese in Kombination mit ei-ner speziellen Verpackungstechnik eignen.Die NO

2-Gassensorserie ES1 ist für drei un-

terschiedliche Messbereiche verfügbar: von0 bis 50 ppm, von 0 bis 100 ppm sowie von 0bis 1000 ppm. Aufgrund der Chemie undder Fähigkeit, die Elektronen von den Gas-molekülen zu trennen, lassen sich SPE-ba-sierte Gassensoren den Bedürfnissen zahl-reicher verschiedener Gase anpassen. Sieeignen sich deshalb für viele unterschiedli-che Anwendungen.

eck‑datenSensitivität und Reaktionszeit sind eben­falls mögliche Parameter, die beim Sens­ordesignmit einfließen können, damit dieSensoren denAnforderungen bestimmterAnwendungen entsprechen.Die Basis für die planare Dreielektro­

denanordnung des Sensors sind Alumi­niumoxid­Keramiksubstrate (Bild 1).Arbeits­, Gegen­ und Referenz­Elektrodebilden den Dreielektrodensensor selbst,der aus nicht­toxischen MetallkontaktenundPolymerschichten (Aktiv­ undSchutz­schichten) besteht, die per Siebdruck ineiner geordnetenundgeschichtetenStruk­tur auf die Keramik aufgebracht werden.NO2 ist ein starker Elektronenakzeptor.Aus diesemGrund ist es notwendig, dassdie chemischen Eigenschaften des Elekt­rolyts über die polymere Elektrolytschichteines Sensors hinweg und auch zwischendenSensoren einerCharge homogen sind.Die Siebdrucktechnologie ist zwar für dieMassenproduktion gut geeignet, die poly­mere Elektrolytschicht bleibt jedoch derSchlüsselfaktor, um auch bei großemPro­duktionsvolumen Uniformität zu errei­

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Sensorik NO2

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autorDr. Thomas ClausenProduktmanager bei Pewatron

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chen. Ein weiterer wichtiger Faktor ist diePolymermatrix, in die der Elektrolyt ein­gebettet ist. Die Polymerschicht kann keinaktiver Teil der Elektronik sein; nur derElektrolyt ist aktiv. Die vollständige Reak­tion im NO2­Sensor ist bekannt:NO2 ­> NO + ½O2

Die dazwischenliegenden Reaktionenauf der Arbeits­ und der Gegenelektrode(welche die Bildung von Wasser beinhal­ten) sind komplex und müssen durch dieKonzentration unddenpH­Wert des Elek­trolyts gut abgestimmt werden. Ein zustarker Elektrolyt kann die Lebenszeit desSensors verkürzen oder ihn destabilisie­ren, wenn er über lange Zeit NO2 ausge­setzt ist.

NO2-Sensor ES1Der NO2­Sensor ES1 zeichnet sich durcheineBetriebsdauer vonmehr als drei JahrensowieNullstrom­Stabilität (Nullpunktab­weichung<0,2 ppm) aus. SeineQueremp­findlichkeit gegenüber anderenGasenwiebeispielsweiseNO,COundCO2gehtgegennu l l . B e i Ve r wendu ng e i n e s16­Bit­A/D­Wandlers zur Signalkonditio­nierungbeträgtdieAuflösung0,1ppm.DerSensor funktioniert imTemperaturbereichvon ­40 °C bis +50 °C, im Feuchtigkeitsbe­reich von10Prozent bis 95ProzentRHundimDruckbereich von800hPabis 1200hPa.

Selbst bei sehrniedrigenTemperaturenvonzirka ­40 °C beträgt die Sensorsensitivitätimmer noch einDrittel desWertes bei nor­malen Temperaturen von mehr als 0 °C.Die physikalischen Parameter des elek­

trochemischen NO2­Sensors ES1 ermög­lichen autonome Dauermessungen wiebeispielsweise dieÜberwachung der Luft­verschmutzung. Auch durch die kompak­ten Abmessungen (11,5 mm x 11,5 mm)ist diemechanische Ausführung der Sen­soreinheit gut für autonome Anwendun­gengeeignet.DieseAbmessungenmachenden ES1 zumweltweit kleinsten kommer­ziell verfügbaren elektrochemischen Sen­sor. Für die Entwicklung robuster undkleiner Transmitter bietet dies offensicht­liche Vorteile.

NO2 in drei Messbereichen erfassenDie NO2­Gassensorserie ES1 ist für dreiunterschiedlicheMessbereiche verfügbar.Die Messbereiche von 0 bis 50 ppm undvon 0 bis 100 ppm kommen zur Abgas­überwachung, beispielsweise in Parkhäu­sern, sowie für andere Anwendungenmitbegrenzten Platzverhältnissen wie zumBeispiel zurAtemluftanalyse zumEinsatz.Die dritte Ausführung mit einem Mess­bereich von 0 bis 1000 ppm findet in derRegel in der Prozessüberwachung ihreAnwendung.

AufgrundderChemieundder Fähigkeit,die Elektronen von den Gasmolekülen zutrennen, lassen sich SPE­basierteGassen­soren den Bedürfnissen zahlreicher ver­schiedenerGase anpassen. Sie eignen sichdeshalb für viele unterschiedlicheAnwen­dungen. Ein VOC­Sensor (auch All­Gas­Sensor genannt) kann beispielsweisezusammenmit einemCO2­Sensor für dieMessung derGasqualität in InnenräumenzumEinsatz kommen – eineAnwendung,die zunehmend an Bedeutung gewinnt.Nebst Sensoren in einemNetzwerk kom­men hier auch Sensorausführungen zumEinsatz, bei denen Smartphones, Tabletsoder andere Drahtlosgeräte als Plattformfür die Messung der Luftqualität dienen.DieHauptkriterien für Sensoren zurMes­sungder Luftqualität in Innenräumen sindStabilität und niedrige Drift. Beide Krite­rien erfüllt der VOC­Sensor ES1. Weitereignet sich der VOC­Sensor ES1 bestensfür dieAtemluftanalyse beimedizinischenoder anderenAnwendungen. Seine Reak­tionszeit lässt sich so gestalten, dass einesehr schnelle Erkennung vonGeruchsbil­dung, Parfümen oder Alkoholmöglich ist.Da die Schichten jeweils auf ein Träger­

substrat gedruckt werden, ist die SPE­Technologie gut für die Massenprodukti­on geeignet. Es handelt sich dabei um einNovum inderGassensorbranche, dasneueAnwendungen erlaubt, beispielsweise inWohnhäusern oder auf dem Gebiet derintelligenten Klimatisierung. Mit demneuen Konzept ist der Stromverbrauchzudem so niedrig, dass für Produktent­wicklungen auf Basis des SPE­GassensorsES1 der Batteriebetrieb sowie Remote­Anwendungen, für die eine lange Batte­rielaufzeit gewährleistet sein muss, keinProblem mehr darstellen. Weil sich dieTechnologie einfach auf hohe Volumenhochskalieren lässt, kann sich die ES1­Plattform, auch was den Preis betrifft,problemlos mit anderen Gassensortech­nologien (wie beispielsweise MOS­Gas­sensoren) messen. (av) n

bild 2: Aus­wertung deres1­sensor­plattformmit der App.

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Sensorik Highlight

ON Semiconductor hat sein Portfolio umzwei Bildsensoren der KAE­Reihe erwei­tert.Die Sensorenmit IT­EMCCD­Technik(Interline Transfer Electron MultiplyingCharge­Coupled Device) eignen sich fürAnwendungen, die Aufnahmen mithohemHelligkeitskontrast benötigen. Ein­satzbereiche finden die Bildsensoren bei­spielsweise in derMikroskopie, dermedi­zinischen Bildgebung, inÜberwachungs­kameras oder der automatisierten Ver­kehrsüberwachung.Durch größere beziehungsweise tiefere

Pixel besitzendieBildsensorenKAE­04471und KAE­02152 auch bei Infrarot­Belich­tung und im Sub­Lux­Bereich eine nochhöhere Bildschärfe als ihre Vorgänger. Mitder IT­EMCCD­Technik tretennur geringeDunkelströme auf und die Sensoren besit­zen ein niedriges Ausleserauschen sowieeinen hohen Dynamikumfang – wichtigeEigenschaften für den Einsatz in Situatio­nen mit sich schnell ändernden Beleuch­tungsverhältnissen. Ein integrierter Sensorermittelt dabei die erfassteLadungsmenge,gleicht diesemit demvomBenutzer gesetz­ten Schwellenwert ab und verstärkt dasSignalgegebenenfallsüberdenElektronen­Multiplikator, bevor der Eintrag der Datenins Register erfolgt.

höhere bildschärfe als der vorgänger: be i weniger l icht

bildsensoren für sub‑lux‑hochkontrastaufnahmen

Der KAE­04471 verfügt über eine vierMegapixel­Auflösung und kann 15 Bilderje Sekunde aufnehmen. Die Pixel desChips sind mit 7,4 µm x 7,4 µm deutlichgrößer als die des Vorgängers, weshalb derSensormehr Licht einfängt undmit 92 dBüber einen höherenDynamikbereich ver­fügt.Gehäusetechnisch ist derKAE­04471zum Vorgänger KAE­08151 kompatibel.Die Serienfertigung des Sensors soll lautHersteller im zweitenQuartal 2017 begin­nen; Entwickler­Varianten des Sensorssind bereits erhältlich.BeimKAE­02152 (2Megapixel, 30 Bilder

je Sekunde, 16:9­Format) sind die 5,5 µmx 5,5 µm großen Pixel tiefer ausgeführt,wodurch der Bildsensor besonders imNahinfrarotbereich (NIR) über eine höhe­re Empfindlichkeit verfügt. BeiWellenlän­gen von 820 nm ist die Quantenausbeutedes Sensors imVergleich zumVorgänger­modell KAE­02150 doppelt so hoch, ohnedass sich dadurch die Modulationstrans­ferfunktion (MTF) verringert.Optional istder Bildsensor auch mit einem integrier­ten, thermoelektrischenKühler erhältlich;die Serienproduktion beginnt im drittenQuartal 2017. (na) n

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Sensorik Drehmoment

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bye‑bye, dehnmessstreifen!berührungsfreie drehmomentmessung

Bis vor kurzem lautete das technische Synonym für „Drehmomentmessung“ stets„Dehn(ungs)messstreifen“, aber in letzter Zeit hat sich die Situation signifikant verändert.Mithilfe magnetorestriktiver Sensoren lassen sich viel genauere Messungen durchführen –auch unter schwierigen Bedingungen. Autor: Alfred Vollmer

Sensoren für die berührungsfreie Drehmoment­messung ersetzen in immer mehr Anwendun­gen die Dehnmesstreifen­Technologie. Dafür

gibt es zahlreiche gute Gründe: Installation undAnwendung kommerzieller Folien­Messtreifen sindteuer und komplex. Im Einsatz halten sie insbeson­dere anspruchsvollen Bedingungen nur mit sehrhohem Aufwand stand. Mechanische, thermischeund chemische Beanspruchung bringen herkömmli­che Lösungen schnell an ihre Grenzen, sodass es zuBeschädigungen an den empfindlichen Dehnmess­streifen (DMS) kommt oder die DMS nur noch unzu­reichendeDaten liefern. Zudem ist die Signalübertra­gung per Telemetrie aufwendig, teuer und störanfäl­

lig. Dies sind nur einige der Gründe, warum Dreh­momentmessung trotz ihrer großen Aussagekraftbislang oft nur in exklusiven Prüf­, Test­ und Ent­wicklungsanwendungen zum Einsatz kam.

Berührungsfrei messen:ein Maschinenleben langDas hat sich geändert, denn moderne Drehmoment­sensorik arbeitet berührungsfrei. Durch die präziseErfassung von Messwerten direkt an Wellen undGelenken ermöglicht die berührungsfreie Arbeits­weise neue Messmöglichkeiten in einer Vielzahl vonAnwendungen jenseits der Prüfstände: von Elektro­fahrrädern über Richtmaschinen und Extruder, Flug­zeuge, Robotik und Industrie 4.0, bis in die Medizin­und Lebensmitteltechnik.Die von NCTE entwickelte Drehmomentmess­

technik arbeitet vollständig berührungsfrei undrobust. Im patentierten NCTE­Prozess werdenWel­le, Achse oder rotierende Komponenten einesMotorsoder einer Maschine selbst zum Primärsensor. ZurKraftmessung nutzt NCTE das Prinzip der Magne­tostriktion. In einem eigenentwickelten patentge­schützten Strompulsverfahren wird die Achse dau­

Bilder: NCTE

Mit der Baureihe 2300 hat NCTE eine neue Serie von Dreh-moment-Sensoren entwickelt, die berührungsfreie Mes-sungenmit einer Messgenauigkeit von 0,5 Prozent imMessbereich von 1 Nmbis 100 Nm ermöglicht. Die neuen,nach demmagnetorestriktiven Prinzip arbeitenden Senso-ren ermöglichen jetzt auch feinste Messungen im Bereichunter 2,5 Nm, sodass auch hier keine instabileren und teu-reren Dehnmessstreifenmehr notwendig sind.

eck‑daten

beispiel für einen sensor zurberührungsfreien drehmo­mentmessung.

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Sensorik Drehmoment

erhaft mit einer remanenten, schwachen magneti­schen Codierung versehen.Das dabei erzeugte Magnetfeld ist langzeitstabil

und auch unter anspruchsvollen Umgebungsbedin­gungenunempfindlich gegenüberVibrationen, hohenUmdrehungszahlen und Temperaturen. Nahe derAchse erfassen hochauflösende Miniatursensorenberührungslos und verschleißfrei selbst kleinsteMag­netfeldänderungen durch einen Luftspalt von meh­reren Millimetern. Die erhobenen Daten lassen sichdirekt und automatisiert zur optimalen Steuerung desMotors oder der Maschine nutzen.

Noch präziser messenMit der Baureihe 2300 hat NCTE eine neue Sensor­serie entwickelt, die Konstrukteuren und Entwick­lern noch präzisere berührungsfreie Messungen ineinem noch größeren Drehmomentbereich ermög­licht. Die neuen Sensoren arbeiten mit einer Mess­genauigkeit von 0,5 Prozent in einem Messbereichvon 1 Nm bis 100 Nm, sodass jetzt auch für feinsteMessungen im Bereich unter 2,5 Nm keine instabi­leren und teurerenDehnmessstreifenmehr notwen­dig sind. NCTE entwickelte die Baureihe 2300 gezieltfür anspruchsvolle Messungen im Prüfstandsbau,für Robotik und Industrie 4.0, für Hochpräzisions­messungen in der Prozessüberwachung und für End­of­Line Tests. Dabei arbeitet die neue Sensor­Serieüber den Temperaturbereich von ­20 °C bis +100 °Cstabil. Die Sensoren sind gemäß IP65 geschützt undlassen sich an die üblichen Schnittstellen­Standardswie CAN und USB anschließen.Ein Anwendungsfeld, in dem die neue Serie viele

Vorteile bietet, sind große Industrie­Rührer in derMedizintechnik und Lebensmittelindustrie. Hierermöglicht der feinere Messbereich die Identifizie­rung selbst geringster Unebenheiten, Viskositätsun­terschiede und Rheologien in der gerührten Lösung.Die neuen Sensoren eignen sich auch für die Kon­

trolle diverser feinstmechanischer Kraftprozesse,beispielsweise in Greifadaptern für die Kronenein­stellung von Uhren.

Berührungsfreie Drehmomentmessungbietet VorteileGerade für den Einsatz auf Prüfständen und in Elek­tromotoren bietet berührungsfreie Drehmoment­messung eine Reihe entscheidender Vorteile gegen­über Dehnmessstreifen. In bewegungsführendenWellen, Achsen oderGelenken erfassen berührungs­freie Drehmomentsensoren kontinuierlich und inEchtzeit die auftretenden Kräfte. Dadurch ermögli­chen sie die exakte Anpassung von Antrieben undBewegungen an das jeweils ermittelte Drehmoment.Berührungsfreie Drehmomentsensoren sorgen fürbesonders kurze Systemlaufzeiten derMessdaten andie Kundenschnittstelle, sodass eine schnelle Rege­lung entsprechend den Sensordaten möglich ist. Solassen sich Schäden und Überlastsituationen sichervermeiden. Zudem ermöglicht die ständige Kraft­rückmeldung eine Antigravitationsregelung, wasinsbesondere in Industrie 4.0­ und Robotik­Anwen­dungen beachtliche Vorteile bietet.Sogar Hohlwellen mit innenliegenden leistungs­

führenden Kabeln können zu Primärsensorenmag­netisiert werden. Die gekapselten Sekundärsensorensind geschützt vor magnetischen Störfeldern underfüllen alle EMV­Anforderungen. Ebenso bestehtdie Möglichkeit, Innenwellen zumagnetisieren undals Sensoren zu nutzen. Damit sind auch in extremengen Bauräumen hochpräzise Drehmomentmes­sungenmöglich, beispielsweise inGetrieben, Antrie­ben und Elektromotoren.

Wartungs- und kalbrierungsfreiWährend der gesamten Lebensdauer des Sensorsfallen keinerlei Kalibrierungs­ oder Wartungsaufga­ben an, da die magnetische Codierung dauerstabil

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Sensorik Drehmoment

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ist, undweil dieWelle selbst zumPrimärsensor wird,sind auch keine Zusatzteile erforderlich. Die Sekun­därsensoren finden ohne großen Aufwand auch inengen Bauräumen Platz. Da das gesamte Prinzipberührungsfrei arbeitet, verrichtet es selbst unterbesonders schwierigen Bedingungenhochzuverlässigseinen Dienst – auch bei starker Staubentwicklung,in Öl oder Wasser und bei hohen Temperaturen odergroßen Temperaturschwankungen.

Kombinierte Kraftmessung:Drehmoment, Scherung, BiegungBerührungsfreie Drehmomentsensoren ermöglichensogar mehrdimensionale Messungen: Die Sensorenerfassen nicht nur zuverlässig, präzise und serien­tauglich das Drehmoment, sondern sie könnengleichzeitig auch das Biege­ und Schermoment vonWellen messen. Das eröffnet ihnen völlig neue Ein­satzbereiche der parallelen Beobachtung unter­schiedlicher Arten von Belastungen in Echtzeit. Solassen sich Schäden anWellen vermeiden oder Bau­teile lastgerecht auslegen. NCTE­Sensoren vereini­gen Drehmomentmessung und parallele Biegungs­messung in zwei Achsen in einem einzigen Sensor.Hierfür werdenmehrereMiniatursekundärsensorenmiteinander verbunden, die berührungsfrei und inEchtzeit die verschiedenen Leistungsdaten erheben.Diese Messtechnologie bietet in Anwendungen mitkomplexen Bewegungsabläufen, beispielsweise inRobotern und anderen Industrie 4.0­Anwendungen,entscheidende Vorteile.

Wartung und KostenDank ihrer hohen Präzision ermöglichen Drehmo­mentsensoren effiziente, vorausschauendeWartung,denn sie machen selbst hochdynamische Prozessesichtbar und transparent. Bei Bedarf arbeitet die Tech­nologie so genau, dass zum Beispiel beim Einsatz inGetrieben jeder einzelne Zahnradeingriff einzeln

autorDipl.-Ing. Alfred VollmerChefredakteur elektronik journal.Er bearbeitete den Beitrag nach Unterlagen von NCTE.

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hochaufgelöst dargestellt wird. Dies liefert völlig neueund teils überraschende Einblicke in wichtige Last­situationen und Prozesse und ermöglicht exakteErkenntnisse zu Lebensdauer, Last und optimalenWartungsintervallen. Teile werden nur dann proak­tiv gewartet oder ausgetauscht, wenn dies auchwirk­lich erforderlich ist.Berührungsfreie Drehmomentsensoren sind

besonders robust und halten ein Maschinenlebenlang. Ihre geringe Systemkomplexität und einfacheIntegration machen sie kostentechnisch interessantfür den Serieneinsatz. Dank der kontinuierlichenErfassung entscheidender Daten zu Lastsituation,Verschleißfrüherkennung und Wartungsintervall­planung muss Service nur dann erfolgen, wenn erauchwirklich nötig ist. Durch die automatische Rege­lung der Drehmomentsensorik fahren Anlagen undMotoren größtenteils im idealen Bereich. Dies trägtebenfalls zu längerenWartungsintervallen, reduzier­ten Standzeiten und längerer Lebensdauer bei. Jenach Anlagentyp lassen sich Effizienzpotenziale vonüber 20 Prozent realisieren. In besonders anspruchs­vollen Industrien, in denen ein Maschinenausfallkatastrophale finanzielle Schäden nach sich zieht, istder Wert noch höher; ein gutes Beispiel hierfür sindSpezialextruder für die Pharmaindustrie.

Schutz und ÜberwachungIn vielen Anwendungen ist ein Überlastschutz durchkontinuierliche Drehmomentmessung erforderlich:Sobald ein Sensor eine Drehmomentänderung iden­tifiziert, gibt er die Daten direkt an die Steuerungweiter, die dasDrehmoment automatisch und in Echt­zeit anpasst. Diese Funktion sichert nicht nur in Pro­duktions­ und Erntemaschinen gleichbleibend hoheQualität durch die automatische Anpassung derMaschinengeschwindigkeit an die Realbedingungen.In Industrie­ und Robotik­Anwendungen ermög­

lichen berührungslose Drehmomentsensoren eineautomatisierte Überwachung von Antrieben undMotoren interagierenderAggregate.Die Echtzeitmes­sung der auftretenden Kräfte vermeidet hierbei Fehl­funktionen, Kollisionen und Beschädigungen allerArt.Dies erhöht insgesamtAusfallsicherheit, Effizienzund Verfügbarkeit der Anlagen, steigert die Produk­tionsleistung und kann helfen, Reparaturkosten zuvermeiden. n

so funktioniert die drehmomentmessung per Magnetostrik­tion; gemäß dem physikalischen Prinzip der Magnetostriktionändert sich die länge eines Körpers unter dem einfluss einesäußeren Magnetfeldes. dieser effekt ist robust, langzeitsta­bil, präzise reproduzierbar und streng linear.

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sensor‑news rund um diesensor + test 2017Aktuelle lösungen aus der sensorwelt

Zur besseren Vorbereitung auf die 24. internationale Messtechnik-Messe Sensor + Test, die vom30. Mai bis zum 1. Juni 2017 auf dem Gelände der Messe Nürnberg stattfindet, hat sich dieRedaktion im Vorfeld nach den aktuellen Trends und neuen Produkten erkundigt. Autor: Alfred Vollmer

Für den AMA Verband für Sensorik und Messtechnik e.V.als Träger und die AMAServiceGmbH als Veranstalter derMesse Sensor + Test gibt es „in Europa keine vergleichba­

re Plattform, auf der Anwender auf so viele innovative Anbietervon Sensorik, Mess­ und Prüftechnik aus allerWelt treffen kön­nen“. Da ist es kaum verwunderlich, dass in diesem Jahr wohlrund 600 Aussteller und über 9000 Besucher nachNürnberg fah­ren werden.

DrucksensorenZwar können die Besucher auf der Sensor + Test viele verschie­dene Standardaufnehmer mechanischer Messgrößen finden,

aber wer genau hinschaut, wird auch Spezialitäten und das nichtAlltägliche entdecken. Die zur Messung von Druck und Diffe­renzdruck eingesetzten Technologien reichen von piezoresis­tiven Siliziumsensoren für Druckmessung in flüssigen undgasförmigenMedien bis zu Dünnschicht­Dehnungsmessstrei­fen, wobei manchen Sensoren zusätzlich Temperatursensorenenthalten.So zeigt der amerikanische Hersteller Pressure­Sensor Blue­

tooth­fähigeMEMS­Drucksensoren sowie vorgefertigte Sensor­module und Keramiksensoren für Automobil­, Industrie­ undConsumer­Anwendungen, aber auch Sensoren für Luftverdich­ter­ undWasseraufbereitungsanwendungen. Sensoren für Abso­lutdruckmessungen mit Kantenlängen von einem Millimeterwird das CiS Forschungsinstitut für Mikrosensorik ausstellen.Die eingebetteten Piezowiderstände haben eine Empfindlichkeitvon 20 μV/hPa beiMessgenauigkeiten vonbis zu 0,001 hPa.Durchdie hohe Auflösung eignen sie sich für die Navigation in Innen­räumen oder für Überwachungsaufgaben wie etwa die Sturzer­kennung von Patienten.MiniaturisierteDrucktransmitter im kompaktenMetallgehäu­

se messen verschiedene Druckarten wie Absolut­, Relativ­ undDifferenzdruck im Druckbereich von 50 mbar bis 10 bar. ImrobustenMetallgehäuse könnendie SensorendesMainzerUnter­nehmens Analog Microelectronics in pneumatischen Systemengeringe differenzielleDruckänderungen bei hohemSystemdruckmessen. ZumEinsatz kommen die 35 x 25 x 25mm3 großen Sen­soren in derMedizintechnik zurGasstromüberwachung oder alsFüllstandanzeiger in Flüssigkeitstanks oder zur Druckmessungin Reinräumen.

Infrarot­Messfühler von Orientalsystem technologies.

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drucksensoren von Pewatron.

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ratiometrischer druckaufnehmer vonsensaggio.

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Auch in diesem Jahr rechnen die veranstalter der sensor + test mit vieleninternationalen besuchern.

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„Der weltweit kleinste digitale Differenzdrucksensor“, denSensirion fertigt, misst lediglich 5 x 8 x 5 mm3 und erlaubt damitneue Anwendungsmöglichkeiten wie dieMessung desMassen­durchflusses in der Medizintechnik oder in der Konsumgüter­industrie. Keller Gesellschaft für Druckmesstechnik zeigt den„kleinsten Drucktransmitter, der sich mit der I2C­Schnittstellezur einfachen Integration in mikrocontrollerbasierte Systemeeignet“. Mit einem „besonders niedrigen Stromverbrauch“ undRFID­Schnittstelle bietet er sich auch für batteriebetriebeneGeräte an. ACS­Control­System aus Eggenfeldenwiederumwill„den kleinsten programmierbaren 2­Draht­Drucksensor mitHart­Schnittstelle“ inNürnberg ausstellen. Er ist vollverschweißtund eignet sich zur Überwachung des Relativdrucks in Gasen,Dämpfen, Flüssigkeiten und Stäuben.Der italienische Sensorhersteller Sensaggio entwickelte

ursprünglich für den Automobilsektor einen ratiometrischenDruckaufnehmer, bei dem es auf besonders unverfälschte Ergeb­nisse ankommt. Jetzt gibt es den gleichen Sensor auch für denindustriellen und biomedizinischen Sektor. DerDruckaufnehmernutzt eine piezoresistive, chemisch geätzte Keramikmembranundmisst die Änderung des spezifischenWiderstandesmit einerWheatstone­Brücke. AmStanddes rumänischenHerstellers Sitexgibt esDifferenzfeindrucksensorenmit piezoresistiven Silizium­membranen zu sehen, wobei sich auf dem 3 x 3 mm2 großenGesamtchip eine 1mm2 Si­Membran befindet. Die Druckbeauf­schlagung erfolgt dabei auf beiden Seiten der Membran. Damitlässt sich der Sensor sowohl als Messfühler als auch als Diffe­renzdruckmesser verwenden.Bei seinen leiterplattenbasiertenDrucksensoren hebt Pewatron

besonders das „extrem rauscharme analoge Ausgangssignal,eine hoheAuflösung und eine schnelle Abtastrate“ hervor.Mög­lichwird dies durch ein Zwei­Chip­System, bestehend aus einemMEMS­Sensorchip und einemChip zur Signalkonditionierung.Anwendungsgebiet sindHighend­Messgeräte für die nicht­inva­sive Blutdruckmessung. Der Standardmessbereich der Sensorenliegt zwischen 0 und 250 mbar beziehungsweise 0 und 12 bar.Mit der Einpunkt­Druckschwellwerterkennung lässt sich einkleiner Druckschalter realisieren.

Kraft, Gewicht, DrehmomentMiniaturwägezellen in einem Edelstahlgehäusemit integrierterVerkabelung messen sowohl auf Druck und Zug – mit einer

Genauigkeit von 0,15 bis 0,25 Prozent. Aufgrund ihrer kompak­ten Größe lassen sie sich leicht in Arbeitsschächte von Maschi­nenprüfsystemen integrieren, umKräfte auf einer angetriebenenWelle zumessen. Im Rahmen eines Forschungsprojektes entwi­ckelte dieHTWdes Saarlands jetzt hochempfindlicheDehnungs­messstreifen aus funktionalenDünnschicht­Sensormaterialien,die unempfindlich gegenüber Temperaturänderungen sind. Sieeignen sich für Kraft­, Druck­, Drehmoment­ undGewichtsmes­sungen.LorenzMesstechnik hat rotierende digitale Drehmomentsen­

soren entwickelt, die den Anwendern die Drehmomentmess­technik durch einen schnellen elektrischenMessaufbau erleich­tern sollen. Im Sensor sind dabei alle Kalibrierungsdaten hinter­legt, die die Messsoftware für die Konfiguration auslesen kann.Als Anzeige­ und Auswerteeinheit genügt ein handelsüblicherRechner mit USB­Anschluss. Die Messrate beträgt bis zu 2.500Messungen pro Sekunde. Meist ist mehr als „nur“ der nackteSensor gefragt. So fertigt Manner Sensortelemetrie Drehmo­mentflansche für die hochgenaue dynamische Drehmomenter­fassung. Dabei korrigiert ein Sensorsignalverstärker in EchtzeitdieNullpunkttemperaturablagen inAbhängigkeit von derUmge­bungstemperatur an der Messstelle und veredelt so Serienbau­elemente zu hochgenauen Drehmomentmessgliedern.Sechs­Achsen­Sensoren messen die Kräfte und Momente in

den drei Richtungen des Raums. Auf dieseWeise können sie dieGreifkraft von Roboterzangen und vielen Anwendungen in derRobotik und Fertigungstechnik bestimmen. Ein achtkanaligerMessverstärker von ME­Meßsysteme, der mehrere Kanäle überder Zeitachse (y­t­Diagramm) oder über einer x­Achse (x­y­

Achtkanaliger Messverstärker von Me­Meßsysteme.

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gassensoren von Idt Integrateddevice technology.

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Infrarotsensor von texys.

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Impulslaserdioden von lasercomponents.

Ft­Ir­spektralsensor von MountainPhotonics.

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Diagramm) aufzeichnet, liefert hierbei die Basis zur Auswertungder Sensordaten. Wenn es um robotische Mikromanipulations­systeme mit MEMS­Mikrogreifern für Zellmanipulationen, indie Mikrosensoren für die Positionsmessung und Kraftrück­kopplung integriert sind, dann kommen die Produkte des rumä­nischen Unternehmens Sitex ins Spiel.SiliziumbasierteMEMS­Sensoren können sicherheitsrelevan­

te Schraubverbindungen imMaschinenbau, in der Fördertechnikund in Windkraftanlagen kontrollieren. Der neue Sensor vonCiS Forschungsinstitut für Mikrosensorik wird dabei auf demSchraubenkopf appliziert undmisst dessenVerformung aufgrund

der Schraubenvorspannkraft, die zwischenGewindeundSchrau­benkopf auf die zu verbindenden Werkstücke wirkt. Intern sinddazu vier piezoresistive, dehnungsempfindlicheMesswiderstän­de über eine Wheatstonesche Brücke verschaltet. Die aktiveFläche ohne die elektrischenAnschlüsse beträgt hierbei lediglich200 x 200 μm² bei einer Dicke von 10 μm.

Geschwindigkeit, Beschleunigung, SchwingungLidar ist eine demRadar sehr verwandteMethode zur optischenAbstands­ und Geschwindigkeitsmessung. Ein Lidar­basierterSensor ermittelt durch Laufzeitmessung die Position und dieGeschwindigkeit von vorausfahrenden Fahrzeugen, und in auto­matisiert fahrendenAutos ist ein Lidar­Sensor neben der Kame­ra und dem Radar ein unverzichtbarer Basissensor. Integriert inmoderne Systeme entstehen daraus adaptiveGeschwindigkeits­regelungen oder Laserpistolen für dieGeschwindigkeitskontrol­len der Polizei. Nach Angaben von Laser Components kommenhierbei als Sender Impulslaserdioden zum Einsatz, die bei 905nm Spitzenleistungen bis zu 650 W haben. Das reflektierte Sig­nal fangen dann Si­PIN­ oder Si­Avalanche­Fotodioden ein.Triaxiale Beschleunigungssensoren eignen sich besonders gut

für Industrieumgebungen, bei denen eine Messung der Vibrati­onen in allen drei Raumachsen gefragt ist, zum Beispiel in derLuft­ undRaumfahrt, der Automobilindustrie und der Landwirt­schaft sowie im Berg­ und Straßenbau. Untertauchbare triaxialeMiniaturbeschleunigungssensoren vonDisynet sind hermetischabgedichtet und haben eine umspritzte Gummimanschette amKabelausgang. Damit erreicht der Sensor einen wasserdichtenSchutz nach IP68, der einemWasserdruck vonbis zu 12 bar stand­hält. Der 500 g­Sensor hat eine Empfindlichkeit von 10mV/g; der50 g­Sensor eine Empfindlichkeit von 100 mV/g. Derselbe Her­steller bietet auch einen triaxialen Vibrationssensor in einemrobusten,wasserdichten Edelstahl­Gehäuse nach IP66mit einemMontageloch in derMitte. Eine interne Elektronik verringert dasRauschen und erhöht die Stabilität der Vorspannung. Wer elekt­risch isolierte IEPE­Miniaturbeschleunigungssensoren sucht,findet sie auch mit einer innen schwarz eloxierten Aluminium­hülle.WürfelförmigeBeschleunigungsaufnehmer vonMetraMeß­und Frequenztechnik wiederum lassen sich direkt mit einemM3­Gewinde oder einem Kunstsstoffclip befestigen und eignensich aufgrund ihrerMesseigenschaften besonders für dieModal­analyse. Sie haben Empfindlichkeiten 10 und 100 mV/g.Die auf MEMS­Basis arbeitenden SIL2­Schwingungs­ und

Vibrationssensoren von TWKElektronik erfassen die einwirken­de dynamische Beschleunigung und digitalisieren dieDaten, umsie dann für viele Funktionen zur Verfügung zu stellen. DurchFilter elfter Ordnung lassen sich hierbei bevorzugte Frequenz­bänder herausfiltern, beispielsweise die im Bereich 0,1 bis 2 Hzangesiedelten Turmschwingungen von Windkraftanlagen.Laservibrometer können Materialeigenschaften, Fehler oder

charakteristische Eigenschaften bei den unterschiedlichstenPrüflingen anhand des Schwingverhaltens sehr genau bestim­men. Die Laservibrometer von SIOS Meßtechnik ermöglichendie berührungslose Schwingungsmessung anOberflächen belie­biger Rauheit im Bereich von 0 bis 5 MHz bei einer Auflösungim Subnanometerbereich. Der Arbeitsabstand lässt sich hierbei

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umgebungsüberwachungssystem von sAF tehnica.

drucksensoren von Analog Microelectronics.

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der besucherandrang auf die sensoren und Messgeräte war auf derletztjährigen sensor + test bereits groß.

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Das funktioniert

durch ein eingebautesObjektiv zwischen einigenZentimeternund einigen Metern stufenlos einstellen.Eine neue Generation von Schwingungsanalysatoren aus

demHause IFTA lässt sich für hochdynamische Impulsmes­sungen und winkelbezogene Auswertungen nutzen, umDrehschwingungen an Antriebssträngen zu untersuchenoder Torsionsschwingungen an Turbomaschinen zu über­wachen. Mit dem anpassbaren Triggerschwellwert ist dasautomatische Nachführen bei sich ändernden Messbedin­gungenmöglich. VonGEPA stammt einmobilesMesssystemfür die Schwingungsdiagnose nach VDI 3834, das imMess­bereich von 0 bis 10 Hz Eigenfrequenzen, Gondelschwin­gungen, Rotationen, Unwuchten und Flügelfehlstellungenvon Windkraftanlagen oder sehr niederfrequente Schwin­gungen anMaschinen und Bauwerken analysiert. Das Über­schreiten von Grenzwerten und Warnschwellen meldet dasSystem über verschiedene Funktechnologien.Die hochauflösendenNeigungssensoren von A. B. Jödden

basieren auf einem sehr genauen und robusten Pendelsystemaus hochreinem Silizium, bei dem sich durch eine Beschleu­nigung, Neigung oder Vibration inMessrichtung das Pendelmit der Prüfmasse bewegt.Die zweikanaligenNeigesensorenmessen Verschiebungen mit einer Auflösung bis zu 0,002Prozent; die Beschleunigungssensoren messen Beschleuni­gungen von±2 g bis ±18 g bei Auflösungen von 0,002 Prozent.Ein Mehrkanalsystem von M+P International Mess­ undRechnertechnik ermöglicht es, bei Vibrationstests an großenStrukturen Prüfling und Schwingerreger zuverlässig undunabhängig vondenMessdaten zuüberwachenund zu schüt­zen. Die Kanäle messen die Antwortsignale vor, währendund nach dem Vibrationstest unabhängig vom Schwingre­gelsystem in Echtzeit und vergleichen sie mit den nutzerde­finierten Warn­ und Abbruchgrenzen.

TemperaturAuf der Sensor + Test 2017 erwarten die Besucher wohl etwa600 verschiedene Temperatur­Sensorelemente, von denendie Mehrzahl Pt­, NTC­ oder KTY­Typen sind. Dies fängt anmit kundenspezifischen Bauformen für dieMedizintechnik,den Rennsport, die Energietechnik oder ganz allgemein fürdieMess­ undRegelungstechnik sowie dieGebäudeautoma­tion. Pyroelektrische Infrarotsensoren eignen sich besondersfür den Einsatz in der berührungslosen Temperaturmessung,in derGasanalytik, der Spektroskopie, der Umweltmesstech­nik und der Sicherheitstechnik. Durch Ionenstrahl­Ätztech­nologien erreichen die Hersteller hierbei mittlerweile sehrhohe Werte der spezifischen Detektivität D*.Vom chinesischen Unternehmen Shanghai JNL Industry

kommen Thermoelementdrähte, die das Unternehmen invielen unterschiedlichen Temperaturbereichen als Rollenwa­re für Messaufgaben und Temperatursensoren beziehungs­weise alsVerlängerungs­ oderKompensationsdraht ausliefert.Platinbasierte RTDs mit stabilen und schnellen Linearaus­gängenwiederumwirdHoneywell in verschiedenenWider­standsbereichen und in diversenGehäusen undGrößen aus­stellen.

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Jumo ist durch eine eingebrannteHochtemperatur­Glasschicht,welche die Platinstruktur des Messwiderstands abdeckt, in derLage, einen PT­Temperatursensor für Temperaturen bis zu 250°C zu fertigen. Der Sensor ist somit besonders gut gegen Umge­bungseinflüsse geschützt und kann damit auch in Heizern, Inf­rarot­Strahlern oder für kalorimetrischeMessungen zumEinsatzkommen. Ein Infrarotsensor des französischen UnternehmensTexys wiederum hält Betriebstemperaturen bis 180 °C stand undkann so die Temperaturen von Carbon­Bremsscheiben messen.Ein PT1000­Ausgang misst mit hoher Genauigkeit die Innen­temperatur des Sensors, sodass am Ausgang der Messwert fürdie Zieltemperatur in Abhängigkeit von der Signalausgabe undder Umgebungstemperatur zur Verfügung steht. Zudem stelltdas Unternehmen auch einen schockgeschützten Infrarotsensorfür die Messung der Bremsscheibentemperatur in rauer Umge­bung im Temperaturbereich von 50 bis 800 °C aus.Die klassischeMethode derOnline­Temperaturerfassungmit­

tels Tauchspule und einemNTCals Temperaturfühler (EssertscheMethode) versagt bei hohen Belastungenwie sie imPKW­Kolbenauftreten. Deshalb entwickelte Manner Sensortelemetrie einrobustes achtkanaliges Temperaturerfassungssystem, das onlinedie Temperaturen an wichtigen Punkten im Kolben erfasst. Derbis 200 °C temperaturfeste Sensortelemetrieverstärker imKolbenscannt pro Kolbenhub die Temperaturmessstellen und überträgtdie Messwerte an eine stationäre Auswerteeinheit. Auch diesesExponat wird auf der Sensor + Test zu sehen sein.Der taiwanesischeHerstellerOriental SystemTechnologywie­

derum liefert berührungslosmessende Infrarot­Temperaturfüh­ler auf MEMS­Basis mit einer temperaturempfindlichen Flächevon 8 x 8 beziehungsweise 16 x16 Pixeln. Die kompakten Modu­le eignen sich für eine intelligente HLK­Steuerung, als Präsenz­melder für die Haussicherheit, als Gestensteuerung für interak­tive Geräte oder als Einbruchserkennung.

Das passende Dichtungsmaterial sowie Messumformer undKlemmsockel präsentiert der deutscheHerstellerDelta­R in FormvonAnschlussköpfen ausAluminiummitKabelanschlussmutternaus vernickeltem Stahl und Gummi oder Silikon auf seinemMessestand.

Klimatische MessgrößenIn diesemAbschnitt geht es vorrangig um eine Kombination ausFeuchte­ und Temperaturmessung. Auf der Sensor + Test 2017sind außerdem auch Sensoren für barometrischen Luftdruck,atmosphärische Gaskonzentrationen, Rauch, Staub, aber auchfür Solarstrahlung zu finden.So erfasst ein hochempfindlicher Gassensor von IDT Integra­

tedDevice Technology beispielsweise selektivmehrere flüchtigeorganischeVerbindungen, einschließlich Formaldehyd undEtha­nol. Eine 3,0 x 3,0 x 0,7 mm3 große Silizium­Mikroheizplatte mitnanostrukturiertemSensormaterial ermöglicht dabei eine hoch­empfindliche Gasmessung. Mit dem zugehörigen ASIC bestehtdieMöglichkeit, den Chip in verschiedene Endgeräte wieMobil­telefone,Wearables und andereGeräte einzubauen. An den neu­en Mehrkanalanalysator von Zirox Sensoren & Elektronik wie­derum, der für mindestens drei unterschiedliche Messgasbe­standteile ausgelegt ist, lassen sich WLD­, NDIR­ und YSZ­Gassensoren anschließen. Interne Berechnungsmöglichkeitenentsprechend der thermodynamischen Gesetze bieten hierbeiviele unterschiedliche Variationsmöglichkeiten.Die Bestimmung der Feuchtigkeit vonGasen erfolgt häufigmit

pyroelektrischen Sensoren – und zwar beiWellenlängen von 1,94μm und 2,9 μm. Allerdings überlagern hier die Absorptionswel­lenlängen von CO2 das Signal. Mit den richtigen Filtern und dempassenden Licht ist auch mit einfachen NDIR­Messgeräten einezuverlässigeMessungmöglich. Laser Components hat jedoch dieZentralwellenlängen seiner neuen Filter so gewählt, dass man

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Mess­ und Überwachungssystemvon nokeval.

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Bild:

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neigungssensor von tWK.

Multichannel­spektrometer von Polytec.

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PRÄZISION TRIFFT QUALITÄT: INTELLIGENTEMESSTECHNIK IN JEDEM PROZESSSCHRITT.

Immer dann, wenn es um höchste Genauigkeit und Qualität geht,hat SICK die Antwort: intelligente Messtechnik vom Experten, derLicht in die Industrie gebracht hat. Eine besondere Pionierrolle, dieauf langjähriger Erfahrung und unseren Innovationen in optischerSensortechnik basiert. Wir sichern effiziente Prozesse und lösenauch komplexe Messaufgaben. Egal, ob Oberflächen, Durchmesser,Dicken oder Breiten bestimmt, ob Produkte positioniert oder ver-messen werden sollen. Damit Ihre Produkte so perfekt sind, wie Siees wollen. Wir finden das intelligent. www.sick.de/messsensoren

Methan (CH4) bei 7,91 μm, Alkoholmischungen bei 9,50 μm undFeuchtigkeit (Wasserdampf) bei 5,78 μmmessen kann. Filter fürden nahen (NIR), mittleren (MWIR) und fernen Infrarotbereich(FIR) stellt der chinesische Hersteller Hangzhou Multi IR Tech­nology aus – und zwar inklusive IR­Kantenfiltern, Langpass­Filtern (LP) und IR­Antireflexions­Filtern (AR).Die Zeiten, in denen man bei jedem Wetter täglich von Mess­

stelle zuMessstelle laufenmusste, umdenWasserstand/Füllstandoder die installiertenDatenlogger abzulesen, sind definitiv vorbei.Mit einemschnell installierbarenGSM­2­Modul vonKellerGesell­schaft fürDruckmesstechnik lassen sichdieMessdatenper E­Mailoder per SMS direkt ins Büro versenden. Ein Datenmanager liestdie von den Messstellen versendeten Daten fortlaufend ein, legtsie ab und zeigt sie zur permanentenÜberwachungderGeräte an.Umgebungsüberwachungssysteme des lettischen Unterneh­

mens SAF Tehnika JSC ermögli­chen es, mit einer Reichweite vondrei Kilometern zwischen dendrahtlosen Sensoren und demGateway die Temperatur und dieFeuchtigkeit zu überwachen. Bis zu100 Funksensoren lassen sich dabeiin ein Netzwerk einbinden. BeimÜberschreiten von definiertenWarnschwellen erfolgt eine Mel­dung per SMS oder E­Mail. Derfinnische Hersteller Nokeval wie­derumentwickelte ein vollautoma­tischesMesssystem, das auf einemsich selbstorganisierenden draht­losen Netzwerk aufgebaut ist. DasMess­ und Überwachungssystemarbeitet mit einem Webbrowseroder mit der speziellen mobilenApp. Verfügbare physikalischeGrößen sind beispielsweise Tem­peratur, Feuchtigkeit und Raum­luft­Kohlendioxid­Niveau.Ein komplettes Fühlersystemmit

je einemkapazitiven Feuchtigkeits­fühler undeinemBandlücken­Tem­peraturfühler sowie der analogenund digitalen Signalverarbeitungpasst bei Sensirion in ein 1,3 x 0,7 x0,5 mm3 kleines Flip­Chip­Gehäu­se. Damit sind Trageerkennungenmöglich, mit denenman feststellenkann,obeinGerätammenschlichenKörper getragen wird oder nicht.Dies erlaubt ein smarteres Batterie­management bei batteriebetriebe­nen Geräten wie Kopfhörern, Fit­ness­Trackern, intelligenten medi­zinischen Geräten, VR­Brillen etc.Für hochpräzise laserinterfero­

metrische Messungen muss man

die Laserwellenlänge in der Luft korrigieren. Voraussetzungdafür sind genaueUmweltdaten von Temperatur und Luftdruck.SIOSMeßtechnik zeigt auf der Messe eine Laborklimamesssta­tion für Kalibrierinterferometer, die aber auch als separate Kli­mastation für andere Anwendungen zur Verfügung steht. DieMessstation erfasst die Umweltgrößen Temperatur, Luftdruckund Luftfeuchte mit höchstmöglicher Genauigkeit und verwen­det digital kalibrierbare Sensoren, die entweder drahtgebundenoder per Funk kommunizieren. Zusätzlich stehen ein hochauf­lösender Luftdrucksensor und ein relativer Feuchtefühler zurVerfügung.

Optische SensorenAnwendungsgebiete optischer Sensoren gibt es reichlich: Gas­und Partikelmesstechnik, Fluoreszenz­ undAnalysenmesstech­

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nik, Spektroskopie, Temperaturmessung, Bewegungsmelder,hochauflösende Positioniersysteme etc. Zu denwichtigsten Para­metern zählt neben der Empfindlichkeit, bezogen auf die Wel­lenlänge, immer das Signal/Rausch­Verhältnis. Neben der Sen­sorik kommen in diesen Anwendungsbereichen auch spezielleLichtquellen zum Einsatz.Excelitas Technologies zeigt auf der Messe diverse pyroelektri­

sche Infrarot­Detektoren zur digitalen Bewegungs­ und Präsen­zerkennung.DieDetektorenhabeneinengroßenErfassungsbereichbei einer Empfindlichkeit von 1,8 V und kommen unter anderemin IP­Kameras und Systemen für drahtlose Einbruchalarme zumEinsatz. Inno­Specwiederumbietet Systeme indenBereichenUV,VIS, NIR und MIR für die industrielle Prozesskontrolle und ana­lytischeLaboranwendungenan.AnNIR­undSWIR­Prozessspek­trometern vonPolytec lassen sich imMulti­Channel­Betrieb neunMessköpfe parallel ansteuern. Bevorzugte Anwendungsbereicheder PSS­Systeme sind die Messung des Feuchte­, Protein­ undFettgehalts, die Analyse der Produktausbeute und ­qualität in derAgrar­, Futter­ undLebensmittelindustrie sowie inder chemischenIndustrie und Kunststoffherstellung.UmGase in besonders kleiner Konzentration sehr schnell mes­

sen zukönnen, ist eine äußerst hoheEmpfindlichkeit desDetektorsnotwendig.Hier kommenunter anderemdiePbSe­DetektorenvonLaser Components zum Einsatz. Der Widerstandswert von poly­kristallinenBleisalzdetektoren ist abhängig vomeinfallendenLicht.Wenn infrarotes Licht auf einen Bleiselenid­ oder einen Bleisulfid­Detektor trifft, so verringert sich ihr Widerstand. Um eine höherePerformance und einen größeren Spektralbereich von 1 bis 5,2 μmzuerhalten, ist eine ein­oder zweistufigeKühlungerforderlich. Fürdie Gasmessung bietet das Unternehmen eine Version mit vierPbSe­Chips und je einem Filter in einem TO­8­ oder TO­39­Ge­häuse; auchMehrkanalvariante sind jetzt verfügbar.Auf der Sensor und Test stellt Mountain Photonics FT­IR­

Spektralsensoren für den nahen Infrarotbereich aus, die mit 70x 50 x 25 mm³ kaum größer sind als eine Streichholzschachtel.Das Unternehmen erreicht die kleine Bauform dadurch, dass eseinen FT­IR­Aufbau mit einem Michelson­Interferometer inMEMS­Technologie und einem IR­Einzeldetektor koppelt.Photomultiplier (PMT)weisen ein sehr geringes Rauschen auf,

und ihre Empfindlichkeit ist um mehrere Größenordnungen

besser als die anderer Detektoren imUV­ oder VIS­Bereich. DerbritischeHersteller ET Enterprises zeigt auf derMesse PMTsmitEndfenstermit blau­grün­empfindlicher Bialkali­Photokathodeund zehn hochverstärkenden SbCs­Dynoden im linear fokus­sierten Design. Die kompakten PMTs eignen sich besonders fürSzintillationsanwendungen. Das Unternehmen stellt aber auchkompakte Photodetektor­Module mit einem Durchmesser von25 oder 30 mm in rechteckiger oder zylindrischer Form an. EineHochgeschwindigkeitselektronik kombiniert mit einem schnel­len PMTmit niedrigenDunkelgraden sorgt dabei für einen brei­tenDynamikbereich. EntsprechendeHochspannungsversorgun­gen bis 2000 V und Hochvolt­Stecker mit verschiedenen Durch­messern gehören ebenfalls zum Sortiment des Unternehmens.Kurzwellige UV­LEDs finden unter anderem in der Photothe­

rapie, der Analytik, der Drucktechnik, der Katalyse sowie zurWasser­, Luft­ und Oberflächensterilisation Anwendung. DerjapanischeHersteller EQ Photonics entwickelte jetzt eineHoch­leistungs­LED im UV­B­Bereich mit einer optischen Leistungvon 45mWbei einem Betriebsstrom von 350mA und einerWel­lenlänge von 285 nm. Der LED­Chip ist gemeinsam mit einerSchutzdiode in einem 3,5 x 3,5mm2 großen SMD­Gehäuse untereinem Quarzglas hermetisch dicht verschlossen.

Induktive Wegaufnehmer und Doppler-RadarmodulInduktiveWegaufnehmer haben einen hohlen Spulenkörpermitstreng symmetrisch gewickelten Spulen und einermagnetischenAbschirmungmit hoher Permeabilität. Durch den Spulenkörperder neuen Exponate von A. B. Jödden bewegt sich ein NiFe­Stö­ßel und verändert die Induktivität der beiden Spulenhälftengegensinnig. DieMesslänge reicht bis 20mm. Bei geringemEin­bauraum lassen sich die induktiven Taster mit Push­Pull­Steck­verbindern eng aneinandergereihtmontieren.DieWegaufnehmervon TWK Elektronik erfassen die absolute Position des Stößelsmit einemResonator­Messsystem.Dieses besteht aus einer Erre­gerspule, die einen amStößel befestigten Resonanzschwingkreiszu Schwingungen anregt. Dieser erregtwiederumdie imGehäu­se fixierten Empfangsspulen auf einer Platine. Eine eingebauteElektronik setzt diese Signale wegproportional um – und zwarbei einer Messlänge von 75 bis 500 mm mit einer Genauigkeitvon 0,05 Prozent.

laser­triangulations­sensoren vonMicro­epsilon.

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Pyroelektrische Infrarot­detektoren von excelitas.

laservibrometer von sIOs.

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Safety Vibrationssensoren NVAmit Sicherheits-Grenzwertschaltern

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SENSOR+TEST 2017Halle 1 | Stand 441

autorAlfred VollmerChefredakteur elektronik journal

infodirekt 399ejl0417

Mit einem Doppler­Radarmodul mit zwei Antennen lassensich einfache Bewegungsmelder realisieren. So führt der Dopp­ler­Signal­Prozessor beimModul vonEndrich eine FFT derDatendesDopplersignals durch undwertet die Ergebnisse hinsichtlichBewegungsrichtung undGeschwindigkeit aus.Mit einer Baugrö­ße von 25 x 25 x 6 mm3 findet das Modul in Lampen oder inautomatischen Türöffnern Platz. Für Geschwindigkeitsmessun­gen steht es auch für industrielle Applikationen zur Verfügung.

Messung geometrischer GrößenDie Ermittlung von Abstand, Weg, Position, Winkel, Neigung,Lage und Füllstand gehört zu den häufigsten Messaufgaben inganz unterschiedlichenAnwendungen, angefangen vomSmart­phone über die Fahrzeugtechnikmit Prüfständen undAssistenz­systemen bis zu Werkzeugmaschinen und Robotern. Ausstellerzeigen in Nürnberg diverse Lösungen, die auf vielen verschie­denen Sensorprinzipien basieren. Standard­Dehnungsstreifen,gekapselt in Konstantan­Folie mit Phenolharz als Trägerwerk­stoff, sind auf der Sensor + Test genauso vertretenwieDehnungs­messstreifenmit Faser­Bragg­Gittern, SonderanwendungenmitglasfaserverstärktemPolyamidträger fürUnterwassermessungenoder Messungen in großen Höhen.Das Unternehmen Sensitec will den Anwendern beispiels­

weise mit einem neuen Eva­Kit dabei helfen, Erfahrungen mitmagnetoresistiver Sensortechnik zur Umsetzung von Positio­nierungsaufgaben zu sammeln. Das Kit enthält neben der Elek­tronik zur Signalverarbeitung noch Polringe und Linear­maßstäbe in verschiedenen Polteilungen sowie „die dazupassenden Freepitch­ und Fixpitch­Sensoren“. Mit ihnenlassen sich einerseits verschiedene Messanordnungen amWellenende und am Wellenumfang realisieren, aber auchLinearmessungen durchführen.Faser­Bragg­Gitter sind in Lichtwellenleiter eingeschrie­

bene optische Interferenzfilter, die dieWellenlängen inner­halb der Filterbandbreite reflektieren. So bietet beispielswei­se der belgische Hersteller FBGS International für präziseDehnungsmessungen sowie für dieÜberwachungvonKrüm­mung und Form spezielle Faser­Bragg­Gitter an, bei denenmehrere unabhängige optische Faserkerne innerhalb einerSensorstruktur untergebracht sind. Diese Kombinationermöglicht dieMessungmultiaxialer Spannungen. Aus zweiübereinander gestapelten Silizium­FotodiodenundoptischenDünnschichtfiltern entwickelte das in Erfurt ansässisge CiSForschungsinstitut für Mikrosensorik spektral sensitiveDetektoren für Spezialanwendungen auf der Basis von Faser­Bragg­Gittern. Die schmalbandigen Filter detektieren hier­bei Wellenlängenverschiebungen mit einer Genauigkeit imPicometerbereich.Laser­Triangulationssensorenmessen berührungslos und

verschleißfrei Weg, Abstand und Position. Dank der zusätz­lichenMessbereiche von 100 beziehungsweise 200mm kön­nenunter anderemdie Produkte vonMicro­Epsilon fürMess­aufgaben zum Einsatz kommen, bei denen ein großer Mess­bereich gefordert ist. Dreistrahl­Interferometer wiederumeignen sich zur simultanen Bestimmung von Position undVerkippungmit einer Genauigkeit imNanometerbereich. So

sind beispielsweise die entsprechendenProdukte vonSIOSMess­technik nach Angaben des Unternehmens „besonders kompaktaufgebaut“, sodass sie sich direkt an unterschiedliche Messauf­gaben anpassen lassen, um so nicht nur Führungen, Mess­ undMikroskoptischen zu vermessen oder genauen Messungen vonDimensionsänderungen durchzuführen sondern auch, umhoch­präziseNick­ undGierwinkelkorrekturen beiMehrkoordinaten­messungen vorzunehmen.Neue Sensoren des Herstellers Sensitec auf der Basis des tun­

nelmagnetoresistiven Effekts (TMR)wiederumhaben eine hoheTemperaturstabilität sowie einen „bis zu 100­fach niedrigerenEnergieverbrauch als vergleichbare Sensoren“ und ermöglichendie Längen­, Positions­ und Winkelmessung.

Neigungs-, Hall-, Schall- und FüllstandssensorenWeitere Informationen überNeigungs­,Hall­, (Ultra)Schall­ undFüllstandssensoren finden Sie in der Langversion dieses Beitragsper infoDIREKT auf www.all­electronics.de. n

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38 elektronik journal 04/2017

Messtechnik IoT

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messtechnische und eda‑heraus‑forderungen bei der entwicklungProdukte fürs Iot – Internet der dinge

Das IoT (Internet der Dinge) wird aus einem bunten Strauß von Geräten aufgebaut sein, von einfa-chen Sensoren bis hin zu komplexen Gateways. Trotz der Vielgestaltigkeit diese Geräte stellen sich fürden Entwicklungsingenieur immer wieder die gleichen Herausforderungen: Möglichst geringerStromverbrauch, möglichst lange Betriebszeit, die Interferenz in den Griff bekommen und dieStandardkonformität sicherstellen. Autor: Andrea Dodini

Marktprognosen legen nahe,dass wir schon bald einige zigMilliarden Geräte im Internet

der Dinge (IoT, Internet of Things) sehenwerden, über das diese Geräte Informati­onen melden und Befehle entgegenneh­men. Das kann eine Überwachungska­mera im Kinderzimmer sein, ein Deh­nungssensor in einer Brücke oder sogarein ganzes Flugzeug. Viele dieser „smar­ten Geräte“ werden einfach aufgebautsein, aber man wird von ihnen erwarten,dass sie Monate oder gar Jahre klaglosund ohne Wartung ihren Dienst tun.Andere werden komplexer sein, sie wer­

den als Gateways dienen und als Daten­sammelpunkte für Geräte in lokalenUnternetzen. Entwickler solcher smartenGeräte stehen vor nachfolgendenwesent­lichen Herausforderungen.

Zunehmende IntegrationsdichteFortschritte bei der Technologie vonMixed­Signal­ICs ermöglichenGeräte, diemehr leisten und weniger kosten als ver­gleichbare Geräte in diskretem Aufbau,sie sind weiterhin kleiner und brauchenweniger Strom. Diese Vorteile bringenallerdings ein komplexeres Design mitsich, weil digitale, analoge undHF­Funk­

Design- und Simulationswerkzeuge, die Fra-gen wie Stromverbrauch, Betriebszeit, Inter-ferenz und Standardkonformität ganzheit-lich angehen und die in der Praxis nahtlosvon entsprechenden Messwerkzeugen un-terstützt werden, steigern die Aussicht aufeine erfolgreiche Entwicklung von Produk-ten fürs Internet der Dinge erheblich.

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tionen auf ein und demselben Substratrealisiert sind und somit gleichzeitig ent­worfen und verifiziertwerdenmüssen.DieKomplexität lohnt sich aber: Frühe Imple­mentationenvon IoT­Geräten, etwa strom­

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Messtechnik IoT

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Flexibel und verlässlich messen• CAN- und EtherCAT®-basierte Messmodule• Software zur Datenerfassung• CAN-Bus Datenlogger

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sparendeMikrocontrollermit eingebauterFunkschnittstelle und Schnittstellen fürSensoren und Aktoren, sind bereits heutein IoT­Anwendungen gängig.Die Integration treibtmanweiter voran,

wennman die Antenne direkt auf die Lei­terplatte des Geräts druckt. Damit spartman ein internes oder sogar externes Bau­teil. Manche an sich einfache IoT­Geräteverfügen sogar über mehrere Antennen(etwa fürWLANundBluetooth, für Inter­net und lokale Netze) und entsprechendmehrere Sender, die diese Antennenansteuern. Daher ist es wichtig, dassmanFaktoren wie Antennenanpassung, Wir­kungsgrad, Richtcharakteristik undgegenseitige Störungen simulieren und inder Praxis messen kann.

Batterielaufzeit von IoT-GerätenWill man ein großes Sensorennetz auf­bauen, ist eine möglichst lange Batte­rielaufzeit gefragt, weilmandadurchWar­tungskosten spart. Viele IoT­Designerarbeiten zur Stromersparnis mit sehr

geringen Tastverhältnissen und verschie­denen Schlafmodi. In leistungsfähigerenGeräten brauchen Prozessor, Bildschirmund Funkschnittstellen einenGroßteil desStroms. Für ein detailliertes Verständnisdes Energieverbrauchs dieserGerätemussman ein gutesModell für das Zusammen­wirken der einzelnen Subsysteme undihrer Stromsparmechanismen erstellen(Bild 2).Will man eine möglichst lange Batte­

rielaufzeit erzielen, muss man nachvoll­ziehen können, wie viel Strom in jederBetriebsart fließt und wie lang. Die Her­ausforderungdabei ist der großeDynamik­bereich: Der zu messende Strom kann imTiefschlaf nur einige Nanoampere betra­gen, im aktiven Modus hingegen bis zuvielenAmpere. Die nutzbare Betriebsdau­er eines unbedienten, abgesetzten Gerätssteigt mit verbesserter Batterietechnik,Energie­Harvesting, einer möglichststromsparendenKonstruktion und strom­sparenden Kommunikationsstrategien.Man muss den Energieverbrauch syste­

bild 1: typische baugruppen eines Iot­gatewaysoder ­sensors, etwa eines thermostats oder ei­nes gas­, Wasser­ oder stromzählers.

bild 2: tausend Wege und schnittstellen führen in die cloud.

matisch analysieren, wennman verste­hen will, wie diese Variablen dieBetriebsdauer desGeräts und seine ther­mischen Anforderungen beeinflussen.Ihre Ergebnisse verbindet man mit denUmwelt­ und Netzbedingungen derPraxis und trifft daraus schließlich Ent­scheidungen beim Design von Hard­und Software.

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40 elektronik journal 04/2017

Messtechnik IoT

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Saubere SignaleSaubere Signale und eine saubere Strom­versorgung sind für einen zuverlässigenLangzeitbetrieb jedes Geräts unabding­bar. Besonders wichtig sind Fragen derSignal­ und Stromversorgungsintegritätfür Schaltungen mit niedriger Betriebs­spannung oder hohen Taktfrequenzen,weil diese anfälliger für Übersprechensind. Fragen zur Signalintegrität (SI) fal­len in vier Kategorien: Einzelnetz, Über­sprechen zwischen verschiedenen Net­zen, Strom­ und Masseschienen inStromversorgungsnetzen (PDN, PowerDistribution Networks) und elektroma­gnetische Interferenz. Man geht dieseFragen an mit sauberer Impedanz­anpassung an den Schnittstellen, einergeeigneten räumlichen Anordnung vonSchaltungsteilen zur Reduktion von Ein­streuungen, möglichst kurzen Leitungs­längen, einer möglichst niederohmigen

Stromversorgung sowie einer gutenMas­seführung und Abschirmung.Durch Analyse der Stromversorgungs­

integrität findet man heraus, mit welchenStörungen die Betriebsspannung auf demWeg von der Quelle zur Last befrachtetwird. Bei stromsparender Elektronikbeträgt die zulässige Betriebsspannungs­toleranz lediglich ±1%. Jede Welligkeit,jedes Rauschen, jede Störspannung, jedeSpannungsspitze auf denVersorgungslei­tungen kann bei Schaltungen, die eine soeng tolerierte Versorgung brauchen, Taktoder Daten beeinträchtigen. Dem Ingeni­eur stellt sich daher die Herausforderung,immer kleinere und immer schnellereWechselstromkomponenten auf denVersorgungsleitungen zu messen.

Viele FunkschnittstellenIoT­Geräte arbeitenmit vielen und höchstunterschiedlichen Funkschnittstellen. Ein

batteriebetriebener Sensor hat vielleichteine Kurzstreckenfunkverbindung mitsehr niedrigem Tastverhältnis, wohin­gegen ein selbstfahrendesAuto eine hoch­zuverlässige Verbindungmit großer Band­breite braucht. BeimMessen ist diese Viel­falt eine Herausforderung, weil jederFunkstandard andere TestbedingungenbeimHF­Test, andere Physical Layers undandere Modulationsstandards aufweist.Entwicklungsingenieure müssen verifi­zieren, dass verschiedene Geräte korrektinteragieren und mehrere Standardsgleichzeitig verarbeiten. An dieser Stellespart eine Messausrüstung, die allegenutzten Standards abdeckt, baresGeld.

Interferenz und NormeinhaltungWenn zig Milliarden IoT­Geräte in Betriebsind, müssen sie sich knappe Ressourcenteilen, etwa das immer stärker genutztelizenzfreie ISM­Band. EinEntwicklermusssicherstellen,dass seineGeräte insolchstarkgenutzten Signalumgebungen noch sicherarbeiten. Die Standards des jeweiligenFunkverfahrens und die regulatorischenBedingungenmüsseneingehaltenwerden,sodassdieGeräteandereGeräte imgleichenKanal oder im Nachbarkanal nicht stören.IoT­Gerätemüssenauchauf elektromagne­tischeVerträglichkeit geprüftwerden.Diesgeschieht mittels Messung der vom GerätausgehendenStörspannung/StörstrahlungundderEmpfindlichkeitdesGerätesgegen­über externerStörspannung/Störstrahlung.

Lösungen fürs DesignDie EDA­Werkzeuge und DesignabläufevonKeysights EEsof arbeiten auf System­,Bauteil­ und physikalischer Ebene underlauben systemische Simulationen, wieman sie für ein effektives IoT­Gerätedesignbraucht. System Vue ist ein Designwerk­zeug auf Systemebene, mit dem System­architekten undAlgorithmen­Entwicklerverschiedene Ansätze bei der Implemen­tierung des Physical Layer drahtloserKommunikationssysteme prüfen undbewertenkönnen. SystemVueverfügt übervirtuelleMessfunktionen,mit denenmandie Leistung des zu entwickelndenGerätsvorhersagen kann.Das Advanced Design System (ADS)

ermöglicht einCo­Design von ICs,Gehäu­senundLeiterplatten.DamitkönnenSchal­tungen, die in verschiedenenTechnologien

bild 4: gleiches Messprinzip vom laborplatz bis zur Produktion sorgt für reproduzierbare undvergleichbare Messwerte.

bild 3: nahtloser bereichswechsel ermöglicht Keysights sMus,in echtzeitden stromverbrauch des testobjekts zu messen.

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Messtechnik IoT

autorAndrea DodiniEuropean Marketing Manager,Keysight Technologies

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MRC GIGACOMP GmbH & Co. [email protected]

Tel. +49 89 4161599-40, Fax -45

USB-Echtzeit-SpektrumanalysatorenDPX®-Technologie zur VisualisierungDynamikumfang -160 bis 30dBm40MHz Analysebandbreite

Tektronix RSA306BExtrem leicht: nur 730gExtrem kompakt: 19 x 12 x 3cmStromversorgung durch USB 3.09kHz bis 6,2GHz, 40MHz BandbreiteAnalysevielfalt mit SignalVu PC-SWSehr gutes Preis-Leistungsverhältnis

Tektronix RSA500 und RSA600Empfänger f. GPS, GLONASS, Beidou9kHz bis 3GHz oder 7,5GHzOptionaler MitlaufgeneratorOptionaler Akku für RSA500 Serie

Tektronix SignalVu PC-SoftwareDPX®-Spektrum und SpektrogrammModulationsdomänenanalyseSpektrummasken benutzerdefiniertNachbarkanalleistung (ACLR)Kumulative VerteilungsfunktionKostenlose Basisversion

entworfenwerden, nicht nur auf der Schal­tungsebene simuliert werden; das Systemermöglicht auch eine vollständige elektro­magnetische 3D­Simulation.Das Tool ver­fügt über planare 3D­ und voll­3D­EM­Feld­Rechnerundunterstützt elektro­ther­mischeAnalysen. Es verfügt über einEcht­zeit­Optimierungs­Steuerpult und Biblio­theken für die neuesten Funkstandards.Die Analyse der Signalintegrität wird

mit Wechselstrom­ und S­Parameter­Simulatorenunterstützt. Sie errechnendasRauschen, das jedes Bauteil in einer Schal­tung erzeugt undbestimmendann, inwel­cherWeise dies dasNetz beeinflusst. ADSbietetweiterhin SIPro für die EM­Charak­terisierung von schnellen Verbindungenauf dicht bestückten Leiterplatten undPIPro, das den Gleichspannungsabfall anohmschenWiderständen,dieWechselstro­mimpedanz und die Eigenresonanz derStromversorgungsebeneanalysierenkann.DieEM­SimulationumfasstdieMomen­

tenmethode, FEM und die Finite­Diffe­renzen­Methode in der Zeitebene. Mankann damit Einkopplungen und Parasi­täreffekte aufMultilayer­Leiterplatten ein­schließlich räumlichen Strukturen wieetwa Gehäuseformen, Bondingdrähten,Steckverbindern undAntennen analysie­ren.Weiterhinkannmandamit EMI/EMC,die äquivalente Radar­Echofläche undbiomedizinische Anwendungen prüfen.Und dann gibt es nochGoldenGate, ein

Werkzeug für die Entwicklung vonMixed­Signal­HF­ICs.Das Tool verbindet die Ent­wicklung auf System­, Subsystem­ undBauteilebene und bietet damit eine über­greifende Steuerung des Arbeitsablaufsbeim Design von IoT­Geräten.

Testlösungen für IoTFür die Analyse des Batteriestromver­brauchs bietet Keysight die beiden Zwei­Quadranten­SMUs (SourceMeasurementUnit) N6781A und N6786A. Diese bieteneinennahtlosenMessbereichswechsel übersieben Größenordnungen und könnensomit Strömemessen, die über einen wei­tenDynamikbereich variieren. Die Gerätekönnen auchdasVerhalten realer Batterienemulieren und verfügen für Laufzeitmes­sungen über belastungslose Strom­ undSpannungsmessgeräte (Bild 3). Keysightliefert Messgeräte für Signal­ und Strom­versorgungsintegrität, die den Ingenieur

bei der Validierung der Simulation unter­stützen. Die Option TDR (Time DomainReflectometer)desENA­Netzwerkanalysa­tors ermöglicht die Charakterisierung vonSteckverbindern und Übertragungs­strecken,die Infiniium­Oszilloskopeunter­stützen Sendermessungen und die BERT­Lösungen (Bit Error Ratio Test) kann manfür den Empfängertest einsetzen. Für Ent­wickler von IoT­Geräten mit Funkschnitt­stelle liefert Keysight sowohl Benchtop­Messgeräte als auch modulare VersionenundOne­Box­Tester. All dieseGeräte kön­nen mit entsprechender Software aufge­rüstetwerdenundarbeitendannnachdemgleichenMessprinzip. So sindMessergeb­nisse auf allen Ebenen vergleichbar undreproduzierbar, von der Entwicklung bishin zur Serienproduktion.Keysights Software Signal Studio kann

kundenspezifischeund standardkonformeSignale erzeugen. DieMessapplikationender Familie X bieten fertige Tests nach ver­schiedene IoT­Funkstandards, die perTastendruck abgerufen werden können.Weiterhin gibt es dieVSA­Software 89600,mit der man digitale Modulation analy­sieren und Fehler diagnostizieren kann(Bild 4). Keysights Lösungsangebotumfasst auch dedizierte Messgeräte, wieetwa den Basic­SpektrumanalysatorN9210B/N9322C für den Test von preis­günstigenBluetooth­ undZigbee­Gerätenund ­modulen sowie das TestsystemT3111S für Rider­NFC­Konformitätstests.Schließlich bedürfen EMI und EMC dersorgfältigen Beachtung. Keysights EDA­Software EMPro kann Emissionen vonSchaltungen simulieren, um zu prüfen, obsie EMV­Standards wie etwa CISPR, FCCTeil 15 und MIL­STD­461G einhalten.Weiterhin sind Tools für entwicklungsbe­gleitende (Pre­Compliance­) EMV­Testsmit der EMV­MessapplikationN/W6141Aauf Spektrumanalysatoren der Familie Xerhältlich. (jj) n

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42 elektronik journal 04/2017

Messtechnik Highlights

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entwicklung von geräten und systemen rund um das internet der dinge

messgeräte für die iot‑entwicklungDie Rigol Technologies EU verfügt überein relativ großes Spektrum anWerkzeu­gen für Testaufgaben bei IoT­Anwendun­gen und wendet sich an Entwickler, diemit den speziellen Anforderungen bei derEntwicklung von Geräten und Systemenrund um das Internet der Dinge konfron­tiert sind. Während der Testphase kannein IoT­Gerät beispielsweise seineBetriebsspannung von einem Stromver­sorgungsgerät DP832A erhalten, das überdrei Ausgängemit einermaximalen Leis­tung von 195 W verfügt. Der Stromver­brauch des Gerätes lässt sich dabei miteinem Multimeter DM3068 überprüfen.Wenn Sensoren über den SPI­Bus kom­munizieren, können Stromspitzen entste­hen, wobei sich schnell ändernde Strom­spitzen vomMultimeter nicht erfasst wer­den. Daher ist es sinnvoll, die Strommes­sung zusätzlich beispielsweise mit einemOszilloskopDS4054 (500MHz, 4 Kanäle,

4 GS/s) und einer Stromzange RP1002Cdurchzuführen.Bei den immer kleiner werdenden IoT­

Komponenten ist es nach mechanischerIntegration notwendig, die Signalqualitätauf demBussystemzumessenund zu ana­lysieren.Mit demDS­MSO4054 ist es zumBeispiel möglich, das SPI­Signal zu trig­gern und zu decodieren. Gerade in der

Entwicklungsphase ist es notwendig, dieKommunikation zwischen zwei IoT­Pla­tinen zu debuggen. Neben der Analysedes Leistungsverbrauchs ist es auch not­wendig, hochfrequente Signalanalysendurchzuführen. Dies kann mithilfe desSpektrumanalysatorsDSA832(E) erfolgen,der die mit hoher Frequenz auftretendenSignale erfassen kann. Mit diesemMess­instrument ist es auchmöglich, das erfass­te Signal in einer csv­Datei abzuspeichern,dieman erforderlichenfalls verändern undüber die Software Ultra Station auf einenFunktionsgeneratorDG1062Z laden kann.Dieses Signal lässt sich dann bei Aktivie­rung der Amplitudenmodulation mitexterner Frequenz über denModulations­eingang des HF­Generators DSG830 aufeinen gewünschten Träger bringen und inRuhe analysieren. (jj) n

infodirekt 511ejl0417

rigol verfügt über ein breites sortiment anMesstechnik, das sich für die design­ und ent­wicklungsumgebung von Iot­Anwendungeneignet.

Bild:

Rigol

indiv iduell bestückbar mit 8b‑modulen

messmodule mit isolierter und modularersignalkonditionierungDie USB­ und Ethernet­Messmodule derBaureihe SC­1608 vonMeasurementCom­puting (Vertrieb: Data Translation) bieteneine flexibel konfigurierbare Lösung fürunterschiedlichste Messtechnikanwen­dungen an.Die Serie kombiniert auf einemBoard Multifunktionsmesstechnik mitUSB­ oder Ethernetanschluss und einekanalweise isolierte Signalkonditionie­rung für bis zu zehnanalogeEin­undAus­gänge und acht digitale I/O­Kanäle. DieBaureihe SC­1608umfasst dreiUSB­Mess­instrumente und eine Variantemit Ether­net­Interface. AlleModelle habenPlatz fürzehn isolierte analoge 8B­Eingangs­ undAusgabemodule für die Aufbereitung ver­schiedener Signale sowie acht digitale I/O­Solid­State­Relais­Module. Jeder einzelneKanal kann individuell bestückt werden;so können die Analogeingänge beispiels­

weise für die Erfassung vonSpannungundStrom, die Temperaturmessungmit Ther­moelementen oder Widerstandsfühlern,denAnschluss vonDMSoder für die Auf­zeichnung von Frequenzen genutzt wer­den. Die A/D­Auflösung beträgt 16 Bit,die maximale Abtastrate 500 kS/s.Angeschlossen werden die Sensoren

bequem über Schraubklemmen. JederKanal kann auch ohne Signalkonditionie­rung als nicht isolierter Ein­ beziehungs­weise Ausgang verwendet werden.OEM­Kunden können die Messmodule ver­gleichsweise platzsparend in ihre Systemeintegrieren, darüber hinaus ist auch einRahmen für den Einbau der Boards in ein19“­Rack erhältlich. Zum Lieferumfanggehören Treiber und Entwicklungsbiblio­theken für die aktuellen Windows­Betriebssysteme sowie für Linux undAnd­

roid, darüber hinaus auch Schnittstellenfür Dasylab oder Labview. Unterstütztwerden die SC­1608­Module auch vonStandard­Messtechnikprogrammen, wieDAQ ami und Tracer DAQ. (jj) n

infodirekt 512ejl0417

sc­1608­Messmodule mit usb­ oder ethernet­anschluss und individuell konfigurierbaren ana­logen und digitalen I/O­Kanälen.

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¸Spectrum Rider FPHKleiner Formfaktorfür große AufgabenDer neue Handheld-Spektrumanalysator von Rohde & Schwarz❙ Kapazitiver Touchscreen wie beim Smartphone❙ Längste Batterielaufzeit (8 h) bei geringstem Gewicht (2,5 kg)❙ Zuverlässige Messungen im Labor wie im Feld

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Messtechnik SMU

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der Zusatznutzen einersource measure unitWarum ist eine simultane einspeisung und Messung wichtig?

Die meisten Ingenieure haben bereits eine Labor-Stromversorgung und ein Digitalmulti-meter (DMM) auf ihrem Arbeitstisch. Welchen zusätzlichen Nutzen bringt nun ein SMU-Instrument (Source Measure Unit), welches diese beiden Geräte in sich vereint? Kann esbeispielsweise die Produktivität erhöhen? Autor: Peter Bachmayr

Ein guter Startpunkt für die Betrachtung einer SourceMea­sure Unit (SMU) ist die Herausstellung der Unterschiedezwischen einer SMU und den Alternativen DMM und

Labor­Stromversorgung. Im Allgemeinen kann eine SMU alsSpannungsquelle (mit einem programmierbaren Stromgrenz­wert) oder Stromquelle (mit einem programmierbaren Span­nungsgrenzwert) genutzt werden. Sowohl die Quellen­ als auchdie Grenzwert­Funktionen sindmit einer 16­Bit­Auflösung pro­grammierbar. Zudem lassen sich beide Parameter mit der Präzi­sion eines hochauflösendenDMMsmessen.Weitere Unterschie­de zu einer Stromversorgung und einemDMMwerden deutlich,wenn man einige Einzelheiten betrachtet:Geschwindigkeit – Viele Stromversorgungen beinhalten eine

Strombegrenzungsfunktion, allerdings nur fürGleichstrom. Eine

SMUverfügt dagegennormalerweise über eine viel höhere Band­breite. Die Geschwindigkeit der Quellen­ und Begrenzungs­Funktion ist zwar lastabhängig, meist kann die Quellen­ oderGrenzwert­Funktion der SMU einen festen Strom­ oder Span­nungswert innerhalb von nur 50ms einregeln. Die Stromgrenz­

Die Kombination von Stromversorgung, DMM, Stromquelle und elekt-ronischer Last ergibt ein Testinstrument, das deutlich vielseitiger ist alsEinzelinstrumente. Nachfolgend werden die wichtigsten Eigenschaf-ten und Fähigkeiten einer SMU erläutert. Anhand einiger Szenarienwerden zudem die Anwendungsschwerpunkte einer SMU aufgezeigt,bei denen es vorwiegend um die Einspeisung und Messung von Stromund Spannung geht.

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Messtechnik SMU

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wert­Funktion ist außerdem ausreichend schnell, um Kompo­nenten und komplette Schaltungen vor einem Überstrom zuschützen, was bei kostengünstigen Stromversorgungen oft nichtder Fall ist. Eine SMU ermöglicht auch die Einspeisung vonSpannung oder Strom in Pulsform, um die Bauteilleistung zubegrenzen.Dynamikbereich –Diemeisten Stromversorgungen haben nur

wenige Bereiche und viele sogar nur einen einzigen. Je nachModell ermöglicht der große Dynamikbereich einer SMU dieMessung von Strömen von einigen Hundert Femto­A bis hin zu50A.Die niedrigeren Strombereiche eignen sich für eine Bauteil­Charakterisierung, die Suche nach beschädigten Komponentenoder dasDebugging vonAnwendungenmit einer sehr niedrigenStromaufnahme.Hohe Auflösung – eine SMU bietet ebenso wie ein DMM

Messfunktionen für Spannung und Strommit einer hohen Auf­lösung von bis zu 22 Bit.Programmierbarkeit – eine zusätzliche Flexibilität bietet die

SMU durch die Möglichkeit der Programmierung von Span­nungs­ oder Strompulsen oder individuellen Spannungs­ oderStromsequenzen. High­End­SMUs verfügen über eine sehr leis­tungsfähige integrierte Programmiersprache, sodass das Inst­rument auch als Arbiträr­Signalgenerator (ARB) für die Einspei­sung von Spannung oder Strom genutzt werden kann.Eingangsimpedanz – im Gegensatz zu einem DMM zeichnet

sich die SMUdurch eine hohe Eingangsimpedanz bei allen Span­nungsfunktionen aus. Im Vergleich dazu nutzt ein DMM (undein Oszilloskop) einen Spannungsteiler aus Widerständen, umhohe Spannungen zu messen.Vier­Quadranten­Betrieb – wie im Bild 1 dargestellt, kann eine

SMUsowohl einen positiven als auch einen negativen Stromodereinepositive oder negativeAusgangsspannung einspeisen, sodassder Ausgang­Verstärker alle vier Quadranten abdeckt. Dadurchkann das Gerät auch als elektronische Last genutzt werden. Einetypische Stromversorgung kann nur Spannung und/oder Stromliefern und somit in einem Zweiquadranten­Betrieb genutzt wer­den.Während desQuellen­ oder Senken­Betriebs kann die SMUgleichzeitig Spannung, Strom und Widerstand messen. DieseFlexibilität ist besonders bei der Charakterisierung von Batterien,Solarzellen oder anderen Energieerzeugern hilfreich.Im Folgenden werden einige Szenarien betrachten, in denen

eine oder zwei SMUs zum Einsatz kommen.

Validierung eines StromversorgungsprototypsDas erste Szenario ist die Entwicklung eines neuen Stromver­sorgungsdesigns. Wie bei vielen aktuellen Projekten erfolgt dieEntwicklung unter großem Zeitdruck und die Spezifikationenändern sich bis zur letztenMinute.Die zu entwickelnde Software­gesteuerte Stromversorgung bietet einen großen Funktionsum­fang und viele verschiedene Betriebsarten für den Einsatz inunterschiedlichenAnwendungen. Zu den Funktionen der Strom­versorgung gehören eine programmierbare Versorgungsspan­nung, eine kurze Reaktionszeit, ein hoher Wirkungsgrad undmehr. Sie enthält eine Leistungsfaktorkorrektur (PFC), eine net­zunabhängige Versorgung sowie mehrere Gegentakt­Durch­flusswandler und eine große Zahl von Sekundär­Ausgängen.

Die Stromversorgung umfasst zahlreiche andere Software­gesteuerte Funktionen, von denen noch nicht alle fertiggestelltsind. Ein wichtiger Aspekt ist, dass die Baugruppe durch Soft­warefehler beschädigt werden könnte.Bevor die Baugruppe gefertigt wird, kommt sie auf den Prüf­

stand.Mit einer SMUwerden dieNennspannungen an die jewei­ligenLeiterplattenbahnender Stromausgänge sowie andie Schal­tungen für die Netzspannung angelegt. Wenn die Stromversor­gung später in Betrieb genommen wird, muss diese mit denNennspannungen funktionieren, also wird dies zuerst einmalmit einem sicheren Stromgrenzwert von 10 μA ausprobiert. DieNetzspannung (und die Sicherheitsabstände) sowie alle Nieder­spannungsversorgungen scheinen okay zu sein, aber der 700 VHochspannungsausgang hat den 10 μA Stromgrenzwert sofortausgelöst. Etwas funktioniert also nicht. Die SMUmeldet einenSpannungsgrenzwert von 350 V. Dies ist ein klarer Hinweis fürein Spannungsproblemundnicht für einenKurzschluss. Schließ­lich ist der Ausfall erst bei 350 V aufgetreten.Nach einigenUntersuchungen konnte dieses Problem einfach

durch das Fräsen eines Schlitzes zwischen demHochspannungs­netz (Hochspannungs­Leiterbahnen auf der Leiterplatte) undeiner kurzenMasseleitung behobenwerden. Es stellt sich heraus,dass die Spannungsabstands­Regeln für dieses Netz vomCAD­Tool nicht beachtet wurden. Der Ingenieur hat die Abstände derLeiterbahnen zwar insgesamt beachtet, diese einewahrscheinlichaber übersehen.Durch die frühzeitige Entdeckung dieses Fehlerskonnte der Schlitz noch vor der Bestückung der Baugruppeneingebracht werden. Die Korrektur dieses Problems nach derBestückung aller Bauteile wäre viel schwieriger gewesen.

die sMu 2602b mit zwei Kanälen verfügt über ein eng integriertes vier­Quadranten­design, das eine simultane einspeisung und Messung vonspannung und strom ermöglicht

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bild 1: eine stromversorgung (rechts) erlaubt nur einen zweiquadranten­betrieb; ein sMu­Instrument (links) kann dagegen als Quelle und senke inallen vier Quadranten arbeiten.

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Messtechnik SMU

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Software-ProblemeIn diesem Stromversorgungs­Szenario wurde gerade ein klarerHinweis für ein entscheidendes Problem gefunden. Eine vollbestückte Musterbaugruppe ist abgebrannt, nachdem sie ersteBestückungstests erfolgreich durchlaufen hat. Die abgebrannteBaugruppe wird beiseite gelegt und eine neue genommen. DieSMU wird mit einem zuvor erstellten Testskript so eingestellt,dass sie am Ausgang eine AC­Netzspannung zur Verfügungstellt. Das Skript programmiert den Ausgang auf eine 50 HzSinusspannungmit einemStromgrenzwert, der demRuhestromder unbelasteten Stromversorgung entspricht.Die neue Baugruppe startet korrekt, wobei alle Versorgungs­

spannungen innerhalb der Spezifikationen bleiben. Wenn sichdiese Baugruppe wie die erste verhält, bleibt nur wenig Zeit, umdie Ursache zu finden, bevor das Problem erneut auftritt, diesesMal aber mit einem sicheren Stromgrenzwert. Mit einemOszil­loskop wird die über den Gleichrichtern anliegende Spannungüber einen vollständigen Schaltzyklus der Stromversorgungbeobachtet. Bild 2 zeigt die Spannungsänderung über derGleich­richterdiode. Diese ist proportional zum Laststrom, der mittelseiner logarithmischenVerstärkung­I/V­Kurvemit der SMUermit­telt werden kann.Wenn diese Aufzeichnungen (obere Aufzeich­nung ohne Last, untere Aufzeichnungmit Volllast) nicht wie eineeinfache Verschiebung aussehen oder wenn die Verschiebungnicht korrekt ist, kann ein Problem in der Sekundärschaltungnach dem Gleichrichter vorliegen.Alle Spannungen über denGleichrichtern der Ausgänge sehen

allerdings korrekt aus. Wenn der Gleichrichter­Strom aus

irgendeinem Grund zu hoch wäre, würde die Gleichrichter­Spannung (im Wesentlichen ein logarithmischer Verstärker)eine Erhöhung des Stroms über der Zeit zeigen. Indemmit einerzweiten SMU die I­U­Charakteristik jeder Diode gemessenwird, steht fest, welchenWert die Spannungen annehmen soll­ten. Dazu wird ein Spannungsverlauf programmiert und derStrom gemessen.Es dauerte nicht lange, bis die Probleme offensichtlich wur­

den. Innerhalb von ungefähr 30 Minuten hatte die SMU, diedie zweite Baugruppe ansteuerte, den Stromgrenzwert erreicht.Dieses Mal ist jedoch nichts ausgefallen und die Baugruppe istauch nicht abgebrannt. Es musste nur der Ausgang der SMUabgeschaltet werden, um das Instrument auf null Volt zu pro­grammieren und das Skript für die AC­Netzspannung erneutzu starten.Um das Problem zu isolieren, wurden mit einem Oszilloskop

die Primärströme jeder Gegentakt­Versorgung gemessen. Daniemanddarandachte hier einenWiderstand zuplatzieren,muss­te der Primärstrom über den kleinen Spannungsabfall von einerkurzen Leiterbahn auf der Leiterplatte gemessen werden. Nor­malerweise wird dieser Test mit einem potenzialfreien Oszillo­skop ausgeführt, in diesemFallwurde ein hochauflösendesDMMeingesetzt.Diese Messung hat sich als sehr aufschlussreich erwiesen. In

nur wenigen Minuten war erkennbar, dass der Strom zunahm!Da anhand der vorherigen Tests bekannt war, dass die Sekun­därseite problemlos funktioniert, blieben nur zwei möglicheUrsachenübrig: Entwederwar der Transformator falsch entwickeltoder gefertigt, oder die über einen Mikrocontroller gesteuertenEinschaltzeiten der MOSFETs sind ungleich. Dies wird auch alsFluss­Unausgewogenheit bezeichnet.Nach weiterer Suche wurde entdeckt, dass das Problem im

Controller­Code lag. Anscheinend gab es ein Interrupt währendeiner Hälfte des Schaltzyklus, und zwar immer beim gleichenSchalter.Dies veränderte die Einschaltzeit, was eine Fluss­Unaus­gewogenheit im Transformator zur Folge hatte. Das eingesetzteTransformator­Designwar aufgrund einer geringenMagnetisie­rungs­Induktanz für dieses Problem besonders empfindlich. Beidiesem Projekt spielte die SMU damit eine wichtige Rolle beimDebugging eines ernsten Problems.

Prüfung des Stromverbrauchsmit Source Measure UnitIn einem anderen Szenario besteht die Aufgabe in der Verifi­zierung und dem Debugging einer fortschrittlichen, batterie­losen Uhr mit Energy­Harvesting­Funktionen für militärische

bild 2: die grafik zeigt den spannungsabfall über einem brücken­gleichrichter bei nennlast und ohne last.

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elektronik journal 04/2017 47

Messtechnik SMU

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autorPeter BachmayrMarket Development Manager bei Tektronixin EMEA.

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Anwendungen. Sie verfügt über Funkeigenschaften, um dieBewegungen der Soldaten zu verfolgen und den Kontakt mitder Befehlszentrale zu halten, sowie die Zeit und Datenmit denanderen Uhren unter demselben Kommando zu synchronisie­ren. Die Kommunikation wichtiger Informationen an die Sol­daten erfolgt manchmal über ein passives LCD, manchmaldurch ein blinkendes Licht undmanchmal durch einen schwa­chen Stromschlag, den kein anderer hören, sehen oder ander­weitig erfassen kann. Die Uhr erzeugt die benötigte Energieaus Körperwärme, Licht und Bewegungen und hat Dutzendevon Betriebsarten, die jeweils unterschiedliche Ruheströmeaufweisen.Ein kritischer Aspekt war den Stromverbrauch unter dermagi­

schen Grenze von 1 nA zu halten, dem niedrigsten garantiertenStrom, den dieUhrmittels der kombinierten Energy­Harvesting­Funktionen erzeugen kann.Wenn der durch die Uhr verbrauch­te Strom für eine gewisse Zeit über 1 nA ansteigt, muss die Uhrdie Last über eine gewisse Dauer reduzieren, um diesen Extra­verbrauch „zu kompensieren“.AmAnfangwurden die einzelnen Peripheriekomponentenmit

einer SMU und einem Testadapter mit niedrigem Leckstromgeprüft. SMUs wie das Source Meter Instrument Modell 2461von Keithley verfügen über die notwendigen Messbereiche undrauscharme Triax­Stecker für kleine Ströme. Dadurch könnennicht nur der Stromverbrauch, sondern auch die Stromänderun­gen aufgezeichnet werden, wenn die jeweiligen Schaltungenaktiviert oder deaktiviert werden. Selbst geringe Änderungenhatten einen messbaren Einfluss. Ändert sich zum Beispiel derStromverbrauch zu schnell, dannwerdendie Energy­Harvesting­Funktionen gezwungen, mit einem niedrigeren Wirkungsgradzu arbeiten. Mit der SMU konnte die I­U­Charakteristik derSolarzellen simuliertwerden, umdie ultra­hocheffizientenWand­ler der Uhr zu prüfen. Diese Prüfung erfordert eine schnelleQuelle, die sowohl hohe Spannungen als auch niedrige Strömeliefern kann.Nun geht es um den Testadapter. Da weder das Gehäuse noch

das Armband der Uhr verfügbar waren, mussten der Testadap­ter und die Triax­Verkabelung eine präziseMessung des Strom­verbrauchs gewährleisten. Eine Abschirmung um die Uhr stelltsicher, dass nur der Strom von der Uhr selbst gemessen wirdund nicht Signale von außen eingekoppelt werden. Über denTestadapter können die Ingenieure und Auditoren außerdemeine Verbindung zwischen der Uhr und einem Computer her­stellen, sodass nicht die Tasten der Uhr verwendet werdenmüssen. Diese Schnittstelle wurde entwickelt, um die Auditie­rung zu beschleunigen, die jetzt überall durchgeführt werden

kann. Um das Testverfahren zu beschleunigen, wurde zudemein Code für die SMU geschrieben, mit dem der von der SMUin die Uhr eingespeiste Strom kontinuierlich durch die SMUüberwacht wird. Der Code zeichnet alle Situationen auf, indenen die 1­nA­Grenze überschritten wird. Zudem zeichnet erden durchschnittlichen Strom auf. Dieser Testaufbau wurde fürjeden Design­ und Auditierungsingenieur kopiert. Die Audi­tierung kann nicht nur durch eine Fehlfunktion scheitern, son­dern auch, wenn die Uhr zu viel Strom verbrauchen sollte. Indiesem Fall müssen die spezifischenHardware­Zustände über­prüft sowie die Fehlerursache ermittelt – und natürlich eineLösung gefunden werden.In Anbetracht der Komplexität des Designs lieferte die Audi­

tierung unvorhersehbare Ergebnisse. Das Teammusste sowohldas Problem eines zu hohen Stromverbrauchs als auch eineFehlfunktion beheben. Allerdings konnte das Team durch denEinsatz einer SMU viel Zeit beimDebugging sparen. Die bisherverwendete Stromversorgung und die elektronischen Lastenverfügten nicht über die hier erforderlichen Funktionen fürkleine Ströme und unterstützten zudem auch keine Program­mierbarkeit.

InbetriebnahmeObwohl diese Beispiele aus verschiedenen Design­Projektenzusammengestellt wurden, sind die dort vorhandenen Test­ undMesstechnikanforderungen sehr real. Auch die Zeiteinsparung,die eine SMU bei der Lösung von Problemen sowie bei Repa­raturen und Nacharbeiten ermöglicht, lässt sich sicherlich ingewissemMaße auf andere Aufgaben übertragen. Natürlich istjedes Projekt verschieden, und jedes Projekt stößt auf andereHindernisse. Um ihre Arbeit zu erledigen, haben die Ingenieu­re nur ihr Wissen, Detektiv­Fähigkeiten und Testinstrumentezur Verfügung. Die Nützlichkeit eines Messinstruments istdavon abhängig, welche Fähigkeiten ein Tool bietet und ob dieumfangreichen Funktionen möglichst gewinnbringend einge­setzt werden. (jj) n

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Messtechnik Hochfrequenzsignale

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flying‑Probe‑testhF­signale bis zu 1,5 ghz verifizieren

Das Pilot-V8-System von Seica testet Leiterplatten-Baugruppen ohne dedizierte Test-punkte und misst Hochfrequenzsignale. Es kontaktiert selbst winzige Testpunkte bisherab zu Pads mit 150 µm. In den Tastköpfen integrierte Hochfrequenz-Messsystemeverifizieren HF-Signale bis zu 1,5 GHz. Autor: Luca Corli

Deshalb müssen Entwickler beim Entwurf ihrer Designs sehrumsichtig vorgehen und die Qualität der HF­Signale in Bezugauf Frequenz, Anstiegszeit undÜberschwinger validieren, wozuhochpräzises Triggern der Messungen unabdingbar ist.

Die neuen HerausforderungenDie Entwicklung hin zu immer kleineren Bauteilen und Struk­turen in der Elektronik in Verbindung mit dem verstärkten Ein­satz von Hochfrequenztechnologien lässt den Designern wenigoder keinen Raum für Testpunkte auf diesen sehr kleinen Schal­tungen. Einer der kritischstenAspekte hängtmit der Validierungund Prüfung des Produktes selbst zusammen. Sowohl imLabor­als auch im Produktionsbereichwird es zunehmend komplizier­ter oder gar unmöglich,Oszilloskope oder einfache Tester an denPrüfling anzuschließen. Die Zeiten, als ein Ingenieur in seinemLabor manuell Instrumente mit Testpunkten verband, sindGeschichte. So wird die Forderung, HF­Signale vor der Produk­tionsfreigabe und später während der Produktion zu testen, zueiner immensen Hürde.

Diese Schwierigkeiten erfordern neue beziehungs­weise alternative Strategien, umHard­ und Softwarezu testen. Die Flying­Probe­Technologie ist einebewährte Lösung zum Testen von Produkten in derPrototypenphase, bei geringen Stückzahlen oder beihochkompakten Bauteilen, die keinen Platz mehrfür Testpunkte aufweisen. Flying­Probe­Systemeermöglichen das Testen vonLeiterplatten­Baugrup­pen ohne dedizierte Testpunkte.

Hochfrequenzsignale messenDer zusätzliche Bedarf, Hochfrequenzsignale zumessen, ist jedoch eine neuartigeHerausforderung.Testingenieure wissen umdie Schwierigkeiten, dieder Test vonHochfrequenzsignalen bedeutet – selbstunter idealen Bedingungen, die nicht auf herkömm­lichen Flying­Probe­Systemen basieren. Die miteinemFlying­ProbermöglichenTestarten umfassenden klassischen In­Circuit­Test sowie Funktions­

Bilde

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Heutzutage ist Elektronik in praktisch jedem Bereich zufinden.Miniaturisierung und Erhöhung der Arbeitsge­schwindigkeit bestimmen dieWeiterentwicklungen in

der Elektronikbranche ganz wesentlich. Die Miniaturisierungder Gerätegrößen hängt eng mit der Herstellung der Leiterplat­ten­Baugruppen zusammen. Zahlreiche Produkte, wie zum Bei­spiel Wearables, sind in extrem kompakten Abmessungen ver­fügbar. Die winzigen Bauteile sind nahezu unsichtbar und trotz­demmuss optimale Produktqualität bei höchster Zuverlässigkeitgewährleistet sein. Beim Gedanken an Bauteile der Größe008004 (0,25 × 0,125mm²) ist es leicht vorstellbar, wie viele neueProbleme durch die Miniaturisierung im Montageprozess ent­stehen und zwar von den Bestückern bis zur Testausrüstung.

Hochpräzises TriggernDer zweite Aspekt hängt primär mit den Produktfunktionalitä­ten zusammen. Prozessoren undPeripheriegerätewerden immerschneller, benötigen weniger Leistung und beanspruchen einegeringere Fläche. Da sie schneller arbeiten, erfordern sie aucheine schnellere Kommunikation. Hochfrequenzsignale werdenmit ihrer Empfindlichkeit bezüglich schlechter Versorgungsspan­nungen, Rauschen und elektrischen Störungen immer kritischer.

die hochpräzisen tastköpfe des Pilot­v8­systemskontaktieren selbst winzige testpunkte bis herabzu Pads mit 150 µm.

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Messtechnik Hochfrequenzsignale

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MESS- UND PRÜFSYSTEMEFÜR DIE ELEKTRONIKFERTIGUNG

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Sharp senses for perfection

tests. Aufgrund von architekturbedingten Einschränkungenwares jedoch bisher nicht möglich, Hochfrequenztests ebenfallsdurchzuführen.

Hochpräzise TastköpfeDie von Seica im Flying­Prober Pilot4DV8 HF realisierte Lösunghat die Herausforderungen gemeistert. Die hochpräzisen Tast­köpfe des Pilot­V8­Systems kontaktieren selbst winzige Test­punkte bis herab zu Padsmit 150 µm. In diese Tastköpfe wurdenHochfrequenz­Messsysteme integriert, die HF­Signale bis zu1,5GHz verifizieren können. Zu denmöglichenMessungen zäh­len Taktfrequenz, Anstiegs­ und Abfallzeiten sowie Setup­ undHoldzeiten kritischer Signale. Das genaue Equipment ausHard­undSoftwaresicht kann jetzt nahtlos in denFlying­Probes genutztwerden. Auch wurden sämtliche Studien zur Signalintegritätdurchgeführt, um optimale Endergebnisse sicherzustellen.Pilot4DV8 HF ist mit acht elektrischen Flying­Probes (vier je

Seite), zwei Power­Flying­Probes (eine je Seite um den Prüflingmit Spannung zu versorgen) und vier hochauflösendenKameras(zwei je Seite) ausgerüstet. Diese Komponenten befinden sich in

einem vertikalen, äußerst kompakten und robusten Aufbau.Weitere Komponenten, wie Openfix­Flying­Probes (eine je Sei­te), Laser­Sensoren (einer je Seite) und LED­Sensoren (einer jeSeite) sind ebenfalls verfügbar und können bei Bedarf nachge­rüstet werden. Durch die hohe Zahl an Flying­Probes lassen sichauch zwei Prüflinge gleichzeitig testen, was einer Durchsatzver­doppelunggegenüber einemSystemmit vier Probes gleichkommt.

RessourcenvielfaltDie Ressourcenvielfalt bedeutet keine Einschränkung der ICT­Fähigkeiten des Systems, sondernmacht das Pilot4DV8HF letzt­endlich zu einem Kombinationstester mit ICT­, Funktions­ undHF­Test­Fähigkeiten. Darüber hinaus können weitere Features,wie zum Beispiel Test­Umgebungstemperaturen im Bereich von0 bis +70 °C für thermischen Stresstest, realisiert werden, umdenPrüfling auch unter kritischen Umweltbedingungen testen zukönnen. (ah) n

autorLuca CorliSales Director Seica Worldwide

infodirekt 600ejl0417

Immer kleinere Elektronik-Bauteile und der verstärkte Einsatz von Hoch-frequenztechnologien lassen kaum Platz für Testpunkte. Aufgrundarchitekturbedingter Einschränkungen ist es mit der Flying-Probe-Technologie nicht möglich, auch Hochfrequenztests durchzuführen.Die von Seica im Flying-Prober Pilot4DV8 HF realisierte Lösung hat dieHerausforderungen gemeistert.

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Pilot4d v8 hF ist mit vier hochauflösenden Kameras(zwei je seite) ausgerüstet.

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Messtechnik MIPI-Schnittstellen

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miPi‑schnittstellenmit dem oszilloskop testensignaltreue der Messausrüstung entscheidend

Viele Komponenten in modernen Smartphones kommunizieren untereinander über Schnittstellen, die von derMIPI Alliance standardisiert wurden. Mit entsprechenden Software-Tools können Entwickler mit Oszilloskopendie Signalintegrität und den Dateninhalt auf diesen Schnittstellen analysieren und Fehler lokalisieren. Das Os-zilloskop sollte jedoch sehr rauscharm sein und eine besonders hohe Messdynamik bieten. Autor: Dr. Philipp Weigell

Jede neueGenerationmodernerMobil­telefone kommt mit neuen Featureswie zusätzlichen Sensoren, höheren

Display­Auflösungen und erweiterterAusstattung auf den Markt. Die zahlrei­chen Komponenten im Inneren dieserGeräte kommunizieren schnell undstromsparend über gemeinsame Schnitt­stellen, umdie Funktionsvielfalt reibungs­los verfügbar zu machen. Dabei stammendie meistverwendeten Standards fürHardware­ und Software­Schnittstellenin Mobilfunkgeräten von der MIPI Alli­ance (MIPI: Mobile Industry ProcessorInterface), einerNon­Profit­Organisation,der mehr als 280 Firmen angehören. Lautdieser Alliance ist mindestens einer ihrerStandards in jedemmodernen Smartpho­

ne und in 90 Prozent aller klassischenHandys implementiert. Auch Tablets undDigitalkameras sowie Produkte für denAutomotive­ und Gesundheitsbereichnutzen dieMIPI­Standards, deren Vielfaltkontinuierlich erweitert wird. Bild 2 zeigtden aktuellen Stand.

Die physikalischen Schichtendes MIPI-FrameworksDas Standard­Framework definiert dreiphysikalische Schichten: D­PHY, C­PHYundM­PHY (Bild 3). Sie sind optimiert fürdie schnelle Datenübertragung (high­speed, HS) bei gleichzeitig niedrigemEnergieverbrauch (low power, LP). DieseOptimierung stellt spezielle Anforderun­gen an die Testgeräte in der Entwicklung.

D­PHY, die am weitesten entwickelteund amhäufigsten eingesetzte Spezifika­tion, unterstützt Kameras und Display­Applikationen.Die kürzlich veröffentlich­te Spezifikation fürC­PHYbeschreibt eineeffiziente, unidirektionale Streaming­Schnittstelle mit langsamem In­Band­Rückkanal. Sie soll künftig bei höherenGeschwindigkeitsanforderungenD­PHY

Mit den Optionen zum Triggern und Deco-dieren sowie für Konformitätstests deckendie R&SRTO-Oszilloskope alle Messungennach MIPI-Standards ab. Dank ihrer gutenHF-Eigenschaften und der komfortablen Be-dienerführung erzielen Entwicklungsingeni-eure schnell gute Ergebnisse.

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bild 1: die guten hF­eigenschaften der r&srtO­Oszilloskope und ihre zahlreichen Fehler­suchfunktionen für MIPI­schnittstellen sparenzeit in der entwicklung.

Bild:

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Messtechnik MIPI-Schnittstellen

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ersetzen. Die dritte SpezifikationM­PHYunterstützt ein größeres Applikations­spektrum, einschließlich Schnittstellenfür Display, Kamera, Audio, Video, Spei­cher, Leistungsmanagement unddie Inter­Chip­Kommunikation, beispielsweisezwischendenChips für das Basisbandunddenen fürHF­Übertragungen. Außerdemwurde sie als physikalische Schicht fürProtokolle außerhalb des MIPI­Ökosys­tems wieMobile PCIe (M­PCIe) und USBSSIC (Super Speed Inter­Chip) adaptiert.Für jede physikalische Schicht sind

mehrere übergeordnete Protokolle spezi­fiziert (Bild 3). Derzeit werden die aufC­PHY basierenden Varianten kaumgenutzt. Die Spezifikation „Unified Pro­tocol“ (Uni Pro) macht die Gemeinsam­keiten der aufM­PHY basierenden Proto­kolle auf höheren Schichten nutzbar, umGeräte und Komponenten in Mobilfunk­systemen darüber zu verbinden. Die Spe­zifikation ist für zahlreiche unterschied­liche Komponenten geeignet wie Anwen­dungs­ und Co­Prozessoren, Modemssowie für verschiedene Arten des Daten­verkehrs wie Steuersignale, Nutzdaten­Transfer und paketiertes Streaming.

Analyse der Protokolleund SchichtenWährendderEntwicklung vonMobilfunk­gerätenmuss die standardgemäße, fehler­freie Protokollübertragung zwischen deneinzelnenMIPI­Schnittstellen immerwie­der getestetwerden.Rohde&Schwarz bie­tet für dieseZwecke für seineOszilloskopeder R&S RTO­Reihe (Bild 1) verschiedeneSoftware­Optionen zur Analyse MIPI­basierterProtokolleundder jeweiligenphy­sikalischen Schichten an (Bild 4). Im Fol­genden werden die messtechnischenAnforderungen der MIPI­Standards dar­gestellt und gezeigt, wie sie sichmit einemRTO Oszilloskop bewältigen lassen. Dasgeschieht exemplarisch für die beidenMIPI­Standards D­PHY und M­PHY, giltaber weitgehend auch für die anderenMIPI­Optionen für diese Oszilloskope.

Signaltreue der MessausrüstungBei derAnalyse der physikalischenSchichtist es wichtig, zwischen der Signalinteg­rität des DUTs (Device unter Test) und derSignaltreue derMessausrüstung zu unter­scheiden. Kritische Parameter bei Oszil­

loskopen sind unter anderem Rauschenund Jitter, DC­Genauigkeit sowie dieBandbreiten­Begrenzung bei großen Ver­stärkungsfaktoren. Besonders anspruchs­voll ist das Erfassen von LP­ und HS­Sequenzen mit ihren stark unterschiedli­chenSignalpegeln. Sie erfordern einehoheSignaltreue zum Bestimmen der Signal­qualität – speziell für dieHS­Anteile. Bild 5zeigt die jeweiligen Spannungspegel.Allgemein gilt, je besser die Eigenschaf­

ten der eingesetzten Messgeräte sind,umsogrößer ist der verbleibendeToleranz­bereich für das DUT, was sich in geringe­rem Ausschuss, niedrigeren Kosten undinsgesamt effizienteren Messungen nie­derschlägt.

200 mV und 1,2 V simultan erfassenZurCharakterisierung der physikalischenSchicht wird das LP­Signal bei einemFull Scale von 1,4 V erfasst.Mit 8­bit­A/D­Umsetzern, wie sie in üblichen Oszillos­kopen verbaut sind, verbleibt eine Full­Scale­Auflösung von 5,5 mV/bit. Diese istzwar für Messungen am 200­mV­Signaltheoretisch ausreichend, zusätzliche Ein­flüsse führen aber schnell dazu, dass sienichtmehr genügt. Denn obigeAnnahmegeht von einem idealen A/D­Umsetzeraus. In der Praxis jedoch reduzieren ver­schiedene Einflüsse die Anzahl der effek­tiven Bits (ENOB). Dazu zählen Offset­,Verstärkungs­ und Linearitäts­Fehlersowie statisches Rauschen. Bei diesen

bild 2: Überblick über das „Ökosystem“ der MIPI­spezifikationen am beispiel eines Mobilgerätes.

Bild:

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bild 3: Applikationen, Protokolle und physikalische schichten der MIPI­standards.Bil

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52 elektronik journal 04/2017 www.all-electronics.de

Messtechnik MIPI-Schnittstellen

Anforderungen profitieren die RTO­Oszilloskope von ihremLow­Noise­Front­end und den präzisen A/D­Umsetzern.LetzterehabeneinenDynamikbereich vonüber 7 bit (ENOB), der über der gesamtenGerätebandbreite von 4 GHz zur Verfü­gung steht.Zudem reduziert das niedrige Rauschen

derOszilloskope den Einfluss desGrund­rauschens auf dieMessung. Ihr effektivesRauschen bei gewähltem Full Scale von1,4 V, also bei 140 mV/Div, beträgt bei­spielsweise nur 5 mV – ein Wert, der beimarktüblichen Oszilloskopen deutlichhöher sein kann.

Übersteuerung des FrontendsEin scheinbar geeignetes Verfahren zurReduzierung des Oszilloskop­EinflussesaufMessungen amHS­Signal ist dieWahl

einer höheren Verstärkung. Bei 300 mVFull Scale beispielsweise vergrößert sichdie Auflösung auf 1,2 mV/bit und daseffektive Rauschen reduziert sich auf1,1mV. Dies hat jedoch denNachteil, dassdieVerstärker vor demA/D­Umsetzer einegewisse Erholungszeit brauchen,wenn sieaußerhalb ihres spezifizierten Bereichsbetriebenwerden.Während dieser Perio­de verursacht die im Verstärker gespei­cherte Energie Signalverzerrungen undmacht Ergebnisse unbrauchbar.DieseVor­gehensweise wäre nur dann sinnvoll,wenn das interessierende Signal erheblichspäter auftreten würde als der Übergangvom LP­ in den HS­Status. Die dafürbenötigten Zeitspannen geben die Her­steller gewöhnlich nicht an, sie liegen typi­scherweise im Bereich mehrerer Nanose­kunden.

Selbst wenn ein über­steuerter Verstärker deninteressierenden Bereichnicht beeinflusst, kann estrotzdem zu Problemenkommen, weil viele Oszil­loskope bei hoher Verstär­kungmit reduzierter Band­breite arbeiten, um dasRauschen zu verringern.Diese Einschränkungensind oftmals drastisch. Beihöchster Verstärkung ste­hen oft nur noch maximal500 MHz zur Verfügung.Da der Standard D­PHYdieMessung der Anstiegs­und Abfallzeiten in derGrößenordnungvon100pserfordert, sindOszillosko­pe mit Bandbreiten vonmindestens 3,5GHz erfor­derl ich. A rbeitet der

Anwender mit einer Eingangsempfind­lichkeit von 30 mV/Div und verwendeteinen typischen aktiven Tastkopf miteinem Teilerverhältnis von 10:1, dannmuss er, um den kompletten Bereich des200­mV­Differenzsignals abzudecken, amFrontend 3 mV/Div einstellen. Bei diesemWert reicht die Bandbreite der meistenOszilloskopenicht aus. BeimRTOdagegensteht durch sein rauscharmes Frontendund seinesA/D­Umsetzers die volleGerä­tebandbreite bis hinab zu 1 mV/Div zurVerfügung. Es bietet damit eine sehr hoheMessdynamik für Konformitätsmessun­gen (Bild 6).Neben diesen technischenDetails steht

bei Konformitätsmessungen ein rasch zuErgebnissen führender intuitiver Work­flow im Vordergrund. Den bieten dieR&S Scope Suite (Bild 7) und die zuge­hörige Compliance­Testoption RTO­K26.Der Anwender profitiert von den Schritt­für­Schritt­Anleitungen und den erklä­renden Bildern, sodass Messungen aufAnhieb gelingen. Zudem nutzt die Opti­on die zahlreichen Möglichkeiten desdigitalen Trigger­Systems der Oszillos­kope, um schnell die richtigen Signalezu isolieren und die Messzeit zu reduzie­ren.

bild 4: Überblick über die MIPI­standards, die über die Analyseoptionenfür rtO­Oszilloskope abgedeckt werden.

Bild:

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bild 5: Pegel des MIPI­signals d­PhY.

Bild:

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bild 6: das Oszilloskop rtO bietet die volle Messbandbreite bei je­der eingangsempfindlichkeit, sogar bei 1 mv/div.

Bild:

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bild 7: der startbildschirm der r&s scope suitezeigt die verfügbaren Konformitätstests.

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Messtechnik MIPI-Schnittstellen

autorDr. Philipp WeigellProduktmanager Oszilloskope bei Rohde &Schwarz in München.

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Kommunikationzwischen KomponentenNachdem der Entwickler eines Designsdie Signalintegrität verifiziert hat, wirder die Kommunikation zwischen ver­schiedenen Komponenten untersuchenund nach Fehlern suchen. Trigger­ undDecodier­Software für MIPI und serielleKommunikationsprotokolle (Bild 4) ver­einfachen diese Untersuchungen erheb­lich.So bietet Rohde & Schwarz für seine

RTO­Oszilloskope die Option RTO­K44.Sie unterstützt die Fehlersuche sowohldirekt auf der untersten physikalischenSchicht M­PHY als auch auf den höherenProtokollschichten des Uni­Pro­Stan­dards. Das 4­GHz­Modell RTO2044 decktUni Pro 1.6 bis zum HS­Übertragungs­modus Gear 2 (HS­G2, 2,9 Gbit/s) ab.Dementsprechend ermöglicht es auch einDebugging von Protokollen wie CSI­3,UFS und Uni Port­M.Für das Setup zur Decodierung eines

M­PHY­Signals auf zwei seriellenDaten­verbindungen (Lanes) werden zwei diffe­renzielle Tastköpfe an die Kanäle 1 und 2angeschlossen. EinDialogfeld führt durchdie Konfiguration (Bild 8). Der Anwendermuss lediglich zwischenM­PHY undUniPro wählen und die Anzahl der seriellenDatenverbindungen angeben (bis zu vierLaneswerden unterstützt). Es sind gekop­

pelte oder individuelle Schwellenwerteverwendbar.In einem zweiten Schritt werden das

Datenformat und die zu decodierendeSchicht eingestellt. Die Wahl der Schichtist nützlich, um Fehler auf unterschiedli­chen Protokolldetailschichten aufzude­cken, beginnendbei den Flankenübergän­gen über die Bits und Symbole bis hin zuden höheren Uni Pro­Schichten (Bild 9).In Bild 10 zeigt das Oszilloskop für das

Beispiel­Setupmit aktivierterDecodierungdie unterschiedlichenBursts fürDatenundMarker (MK0, MK1, MK2) an. Für die tie­fer gehendeAnalyse einzelner Bursts listetdie Tabelle links unten im Screenshot(Decode results details 1) die zugehörigenDetails auf. Die protokollabhängige Trig­gerung der Option RTO­K44 grenzt diejeweiligenDatentelegramme voneinanderab (Bild 11). Durch den Einsatz der schnel­len und genauen Trigger mit zusätzlicherSoftware­Selektion ist ein extrem perfor­manter Arbeitsablauf erreichbar. (jj) n

bild 8: Konfiguration der M­PhY­/uni Pro­Proto­koll­decodierung.

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bild 9: Auswahl der zu decodierenden Protokoll­detailschicht.

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bild 10: decodier­ergebnisse der M­PhY­schichtzeigen die details der Frames und bursts.

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bild 11: Konfiguration der decodierung desM­PhY­/uni Pro­Protokolls.

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Messtechnik AWG-Signale

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awg‑signale durch gleichungenin sbench 6 erzeugen14 und 16 bit vertikale Auflösung und signalbandbreiten bis zu 200 Mhz

Arbitrary Waveform-Generatoren (AWG) zählen zu den leistungsstärksten Signalquellen für Test-zwecke. Sie können unterschiedlichste Wellenformen erzeugen, um im Handumdrehen diverseTestereignisse zu realisieren. Dieser Beitrag zeigt, wie AWG-Signale durch Gleichungen mit derSoftware SBench 6 erzeugt werden können. Autor: Oliver Rovini

DasUnternehmenSpectrumSyste­mentwicklung Microelectronicaus Großhansdorf bei Hamburg

bietet zwei Baureihen vonArbitraryWave­form­Generatoren zur Erzeugung vonAWG­Signalen. Bei der ersten handelt essich umdie BaureiheM2i.60xx, dieAbtast­raten von bis zu 125Megasample/Sekunde(MS/s) und Signalbandbreiten von bis zu60 MHz bei einer Amplitudenauflösungvon 14 Bit bietet. Bei der zweiten handelt essich um die Arbitrary Waveform­Genera­toren Baureihe M4i.66xx, die Maßstäbe inpunkto Bandbreite, zeitliche Auflösungund Amplitudenauflösung setzt. Die

Modelle der Baureihe M4i.66xx bieteneinen, zwei und vier Kanäle, wobei überjeden Kanal elektronische Signale mitAbtastraten von bis zu 625MS/s und 16 Bitvertikaler Auflösung ausgegeben werdenkönnen. Diese beiden AWG­Baureiheneignen sich besonders für die Erzeugungniedrig­ undhochfrequenter Signale bis zu200 MHz bei hoher Präzision und Sig­naltreue. Die Software­AnwendungSBench 6 unterstützt alle modularen Digi­tizer und AWG­Produkte von Spectrum.Für dieAWGsbietet die Software SBench 6einenEditor für die ErzeugungvonWellen­formenmithilfe von Gleichungen (Bild 1).

Komponenten von Wellenform-gleichungenDieser Anwendungshinweis gibt einenÜberblick über die Regeln für die Erzeu­gung von Wellenformen und zeigt einigeBeispiele imDetail. AmAnfang steht eineÜbersicht über die in SBench 6 zur Verfü­gung stehenden Elemente zur Erzeugungvon Wellenformen.

KonstantenZwei Konstanten sind vordefiniert:e = eulersche Zahl = 2,7182… sowiepi = Pi = 3,14159…Benutzer können ihre eigenenKonstanten

Bild:

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elektronik journal 04/2017 55

Messtechnik AWG-Signale

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Bilde

r:Spe

ctrum

mithilfe der Funktion „const“ definieren:const Lichtgeschw=299792458;

KommentareKommentare lassensichunterVerwendungder Zeichenfolgen /* und */ in die Formel

einfügen (Kommentare in einer Formähn­lichder vonKommentaren inderProgram­miersprache C). Leerzeichen, Leerzeilenund Zeilenvorschübe lassen sich in dieStruktur der Gleichung einfügen, um dieVerständlichkeit zu verbessern.

Quellsignalesig0(x) Wert des Quellsignals 0sig1(x) Wert des Quellsignals 1sig2(x) Wert des Quellsignals 2sig3(x) Wert des Quellsignals 3

Operatoren+ Addition– Subtraktion* Multiplikation/ Division%Modulo^ Potenz& bitweises AND| bitweises OR

<< bitweise Verschiebung nach links>> bitweise Verschiebung nach rechts

FunktionenAllenachstehendaufgeführtenFunktionenerfordern ein Argument. Das Standardar­gument ist x (aktuelles Sample), das vonNull bis [Länge−1] verläuft.DasArgumentkann auch mit einem anderen Ausdruckverändert werden. Dadurch lässt sich dieZeitbasis des resultierendenSignals beein­flussen. Die bitweisen Funktionen AND,OR und SHIFT lassen sich nur für Signaleund füranderebitweiseFunktionennutzen;sie lassen sichnicht für Funktionennutzen.

Liste der Funktionensin(x) Sinuscos(x) Kosinustan(x) Tangensasin(x) Arkussinusacos(x) Arkuskosinus

bild 1: editor für die erzeugung von Wellen­formen mithilfe von gleichungen.

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56 elektronik journal 04/2017

Messtechnik AWG-Signale

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autorOliver RoviniTechnischer Leiter der Spectrum System-entwicklung Microelectronic.

infodirekt 503ejl0417

atan(x) Arkustangenssinh(x) Hyperbelsinuscosh(x) Hyperbelkosinustanh(x) Hyperbeltangensln(x) Natürlicher Logarithmusabs(x) Absolutwert

Konditionale Funktionenif (x, min,max) wenn x ≥min und x ≤max,dann ist das Ergebnis 1,0, anderenfalls nullsign (x) ist ­1,0, wenn das Argument

negativ ist, oder +1,0, wenn dasArgumentpositiv isttri (x,d)Dreieckmit d%einer ansteigen­

den Periode, die andere 100 − d% fallendrect (x,d) Rechteck mit d% einer hohen

Periode, die andere 100 − d% niedrig

AWG-Signale in SBench 6 mithilfevon Gleichungen erzeugenDie Tabellen 1 bis 4 enthalten Beispiele fürWellenformen, diemit Gleichungen unterVerwendung der oben aufgeführten Ele­mente erstellt wurden. Zu beachten ist,dass alleGleichungenauf der Samplenum­mer, der durch das Symbol x repräsentiertwird, basieren. Dies führt zuGleichungs­argumenten, die in Form der Signalperi­ode ausgedrücktwerden,was immer einerganzzahligenAnzahl anAbtastungenent­spricht.DieZeitachse lässt sich durchMul­tiplikation desAbtastwertsmit derAbtast­periode bestimmen. Eine Anpassung derAbtastrate desAWGermöglicht die Erzeu­gung eines beliebigen Frequenz­ oder

Zeitintervalls innerhalb der Wellenform­SpeicherlängeundderAuflösungsgrenzender Abtastrate. Weitere Gleichungen fürSignale sind als PDF über die Infodirekt­Nummer in derApplikationsschrift Erzeu­gen von AWG­Signalen durch Gleichun­gen in SBench 6 downloadbar. (jj) n

tabelle 1 (li.):gleichungen fürrampen, dreieck­signal und sinus.

tabelle 2 (re.):gleichungenfür exponential­funktionen undgauß­Puls.

tabelle 4 (re.):gleichungen fürlogarithmischemFrequenz­sweep, Phasen­modulation, lorenzscherPuls und sinus­halbwelle.

tabelle 3 (li.):gleichungen fürAmplituden undFrequenzmodulation.

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elektronik journal 04/2017 57

Messtechnik Sensor + Test 2017

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sensor + test 2017vernetzte Messtechnik in nürnberg

In Halle 5 findet während der Messe Sensor + Test in Nürnberg vom 30. Mai bis zum 1. Juni 2017eine Sonderausstellung zum Thema „Vernetzte Messtechnik für mobile Anwendungen“ statt.

Autor: Alfred Vollmer

Mit dem Sonderthema „Vernetz­te Messtechnik für mobileAnwendungen“will dieMesse

Sensor + Test, die vom 30. Mai bis zum 1.Juni 2017 auf dem Gelände der MesseNürnberg stattfindet, der wachsendenBedeutung von Sensoren, Mess­ undPrüfsystemen für die vernetzte WeltRechnung tragen.Die Spanne reicht dabei von tragbaren

Systemen zurMessung anMenschen überinstrumentierteKraftfahrzeugeundmobi­le Maschinen bis hin zur Luftfahrt. DieDaten kommen dabei entweder von selbstmessenden Sensoren oder von Sensor­netzwerkenmit einer Vielzahl von Senso­ren. Der wesentliche Fortschritt in dervernetzten Welt von morgen liegt in derglobalenVerfügbarkeit lokalerMessergeb­nisse. Entscheidend für die Effizienz sol­

cher Systeme ist deshalb, welchenNutzender Betreiber aus den Daten ziehen kannund in welchem Kontext sie verwendetwerden sollen. Viele dieser Anwendungensind auf der Aktionsfläche im Einsatz zusehen – inklusive der dazugehörigensicheren Datenübertragung an den Mes­sestand des Anbieters. Im Fokus desForums in Halle 5 zum Sonderthema derSensor + Test 2017 stehen neue LösungenundKonzepte zu den damit verbundenenFragestellungen, wie zumBeispiel Daten­sicherheit undweltweite Vernetzung, ver­teilte und lückenlose Datenerfassung,benutzerfreundliche Software für mobileAnwendungen, Vernetzung von Testauf­gaben im Internet of Things oder auchDatenmanagement mit Sensorik.Übrigens: Bereits zum zehnten Mal in

Folge gehört die Sensor + Test zum Kreis

jener internationalen Leitmessen, die vomBundesministerium für Wirtschaft undEnergie für die spezielle Förderung derMessebeteiligung junger innovativerUnternehmenausgewähltwurden.Gezieltbezuschusst wird die Teilnahme amGemeinschaftsstand „Innovation Madein Germany“. n

infodirekt 371ejl0417

autorAlfred VollmerChefredakteur elektronik journal.Er erstellte diesen Text auf Basis vonUnterlagen des AMA-Fachverbandsfür Sensorik und Messtechnik.

Bild:

AMA

Fach

verb

and

Im Jahr 2017 gibt es auf der sensor + test das sonderthema „vernetzte Messtechnik“. die sensor + test findet in diesemJahr vom 30.5. bis zum 1.6.2017 statt.

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58 elektronik journal 04/2017

Impressum/Verzeichnisse

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A. B. Jödden 30ACS-Control-System 30AMA-Fachverband 30, 57AMA Service 30Amphenol Advanced Sensors 8AMS 6, 9AMS Sensors Germany 6Analog Microelectronics 30CiS Forschungsinstitut Mikrosensorik 30Contec 9Data Translation 42Delta-R 30Disynet 30Elmos Semiconductor 14Endress+Hauser 6Endrich 30EQ Photonics 30ET Enterprises 30Excelitas 30FBGS International 30

GEPA 30Hangzhou Multi IR Technology 30HTW des Saarlands 30Icsense 6IDT Integrated Device Technology 30IFTA 30Inno-Spec 30IS-Line 9Jumo 30Keller Ges. für Druckmesstechnik 30Keysight 38Kionix 9Laser Components 30Lorenz Messtechnik 30M+P International 30Manner Sensortelemetrie 30Mazet 6Measurement Computing 42ME-Meßsysteme 30Metra 30

Microchip 8Micro-Epsilon 30Mountain Photonics 30Mouser 8NCTE 26Nokeval 30ON Semiconductor 25Oriental System Technology 30Pewatron 22, 30Polytec 30Pressure-Sensor 30Rigol Technologies 42Rohde & Schwarz 50Rohm 9Rutronik 6SAF Tehnika JSC 30SE Spezial-Electronic 8Seica 48Sensaction 6Sensaggio 30

Sensirion 10, 30Sensitec 30Shanghai JNL Industry 30Silicon Microstructures 14SIOS Meßtechnik 30Sitex 30Smartgas Mikrosensorik 18Spectrum Systementwicklung 54TDK-Micronas 6Tektronix 44Texys 30Toposense 30TU Chemnitz 6TWK Elektronik 30Unitronic 8Zirox Sensoren & Elektronik 30

unternehmen

Bachmayr, Peter 44Bopp, Matthias 6Clausen, Thomas 22Corli, Luca 48

Dodini, Andrea 38Gaynor, Justin 14Huelsekopf, Volker 18Mangler, Andreas 6

Muer, Bram De 6Münch, Michael 6Orzati, Andrea 10Rothballer, Stefan 6

Rovini, Oliver 54Weigell, Philipp 50

Personen

Beta LAYOUT 17Bürklin 33CSM 39CTX Thermal Solutions 5Deutronic 27Digi-Key Titelseite, 2. US

Fischer 3Intersil 4. USMCD Elektronik 49MF Instruments 46, 47MRC GIGACOMP 41MTS 49

ODU 23Rigol 53Rohde & Schwarz 43Rohrer 21SE Spezial-Electronik 25Sensirion Titelseite

SICK 35TRACO Electronic 9TURCK duotec 19TWK-Elektronik 37Würth Elektronik eiSos 7

inserenten

impressum

www.elektronikjournal.comwww.all-electronics.deISSN: 0013-567452. Jahrgang 2017

Ihre Kontakte:Abonnement- und Leserservice:Tel: +49 (0) 8191 125-777, Fax: +49 (0) 8191 125-799E-Mail: [email protected]: Tel: +49 (0) 8191 125-408Anzeigen: Tel: +49 (0) 6221 489-363

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Ausgangs-phasen-konfiguration

AVSBus ISL68137 PMBus, AVSBus X+Y ≤ 7

ISL68134 PMBus, AVSBus X+Y ≤ 4

General Purpose ISL68127 PMBus X+Y ≤ 7

ISL68124 PMBus X+Y ≤ 4

SVI2 ISL69147 PMBus, AMD SVI2 X+Y ≤ 7

ISL69144 PMBus, AMD SVI2 X+Y ≤ 4

IMVP8 ISL69137 PMBus, IMVP8 X+Y ≤ 7

ISL69134 PMBus, IMVP8 X+Y ≤ 4

IMVP8 & VR13 ISL69128 PMBus, IMVP8/VR13 X+Y ≤ 7

VR13 ISL69127 PMBus, VR13 6+1

ISL69125 PMBus, VR13 X+Y ≤ 4

ISL69124 PMBus, VR13 X+Y ≤ 4

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