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Dateiname: 6_AH_Pflege_Pflegekonzept_KSWH-BAB Dokumentationsstichwort: Pflegekonzeption Freigabe: Status: BearbeiterInnen: Bearbeitungsdatum: Seite: Drexel 5 Brigitte Müller, Drexel Stefan, Weber Marina QZ / Pflege 08.07.2015 1 von 23 Inhalt Kreis-Seniorenwohnheim St. Andreas in Babenhausen _________________________________ 2 Unser Leitbild __________________________________________________________________ 2 Leistungsbeschreibung ___________________________________________________________ 3 Arbeitskonzept: Pflege _______________________________________________________ 4 Ziele der pflegerischen Arbeit _________________________________________________ 4 A) AEDL-Strukturmodell __________________________________________________________ 6 Verwendung der Pflegezeit in Bezug auf alle 13 AEDL´s ________________________________ 15 B) Pflegerahmenmodell _________________________________________________________ 15 C) Pflegeprozessmodell __________________________________________________________ 16 D) Managementmodell __________________________________________________________ 19 1. Die direkte Pflege ____________________________________________________________ 19 2. Die Pflegedokumentation ______________________________________________________ 20 3. Die pflegerische Arbeitsorganisation _____________________________________________ 20 4. Die Diagnostik und die Therapie ________________________________________________ 20 5. Die Kooperations- und Koordinationsleistungen____________________________________ 20 Pflegekassen ___________________________________________________________ 20 Sonstiges _____________________________________________________________________ 22 Angehörige _____________________________________________________________ 22 Umgang der Mitarbeiter mit den Bewohnern _________________________________ 22 Einarbeitung neuer Mitarbeiter ____________________________________________ 22 Allgemeines ___________________________________________________________________ 23

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Brigitte Müller, Drexel Stefan, Weber Marina QZ / Pflege

08.07.2015 1 von 23

Inhalt

Kreis-Seniorenwohnheim St. Andreas in Babenhausen _________________________________ 2

Unser Leitbild __________________________________________________________________ 2

Leistungsbeschreibung ___________________________________________________________ 3

Arbeitskonzept: Pflege _______________________________________________________ 4

Ziele der pflegerischen Arbeit _________________________________________________ 4

A) AEDL-Strukturmodell __________________________________________________________ 6

Verwendung der Pflegezeit in Bezug auf alle 13 AEDL´s ________________________________ 15

B) Pflegerahmenmodell _________________________________________________________ 15

C) Pflegeprozessmodell __________________________________________________________ 16

D) Managementmodell __________________________________________________________ 19

1. Die direkte Pflege ____________________________________________________________ 19

2. Die Pflegedokumentation ______________________________________________________ 20

3. Die pflegerische Arbeitsorganisation _____________________________________________ 20

4. Die Diagnostik und die Therapie ________________________________________________ 20

5. Die Kooperations- und Koordinationsleistungen ____________________________________ 20

Pflegekassen ___________________________________________________________ 20

Sonstiges _____________________________________________________________________ 22

Angehörige _____________________________________________________________ 22

Umgang der Mitarbeiter mit den Bewohnern _________________________________ 22

Einarbeitung neuer Mitarbeiter ____________________________________________ 22

Allgemeines ___________________________________________________________________ 23

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Kreis-Seniorenwohnheim St. Andreas in Babenhausen

Das Kreis-Seniorenwohnheim St. Andreas Babenhausen bietet rüstigen und pflegebedürftigen Menschen, die keinen eigenen Haushalt mehr führen wollen oder können, ein Zuhause. Das gemeinsame Leben ist geprägt vom Respekt für die Lebensleistung und der Rücksicht auf den gesundheitlichen Zustand der bei uns lebenden Menschen.

In einer angenehmen Wohnatmosphäre erhalten Sie die individuell angepassten Pflegeleistungen. Darüber hinaus werden Ihnen alle nötigen hauswirtschaftlichen Arbeiten - von der Wäschepflege bis zur Reinigung der Zimmer - abgenommen.

62 Plätze ermöglichen eine vollständige und heimatnahe Betreuung und Versorgung. Unser Pflegekonzept gewährleistet Individualität und fördert die Selbstständigkeit der uns anvertrauten Menschen. Es orientiert sich am Prinzip der ganzheitlichen Betreuung und vereint pflegerische und soziale Kompetenz. Dadurch wird die Lebensqualität gesichert und zum Wohlbefinden beigetragen. St. Andreas verfügt über 50 Einzel- und sechs Doppelzimmer, die neben der Pflegeausstattung von den Bewohnern individuell eingerichtet werden können. Lieblingsbilder, das gute alte Sofa oder andere mitgebrachte Möbel können für Vertrautheit sorgen.

Unserem Leitspruch „Miteinander“ entsprechend sind Angehörige, Besucher und Gäste in unserem offenen Haus jederzeit herzlich willkommen. Gemeinsam feiern wir die verschiedenen jahreszeitlichen Feste, besuchen den Gottesdienst und gestalten so manche gesellige Runde.

Unser Leitbild

Wir wollen unseren Bewohnern die Gewissheit geben, gut umsorgt zu sein, damit sie sich bei uns wie zuhause fühlen. Die Achtung der Menschen ist bei uns oberstes Prinzip. Wir bieten Betreuung, Begleitung und Pflege und orientieren uns dabei an zeitgemäßen Standards, die die Bewohner in den Mittelpunkt stellen. Wir gewährleisten Intimität, Individualität und Sicherung der Lebensqualität durch Förderung der Selbstständigkeit und des Wohlbefindens.

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Leistungsbeschreibung

Ausstattung des Gebäudes und Zimmer Das Kreis-Seniorenwohnheim St. Andreas verfügt über 50 Einzel- und 6 Doppelzimmer, die neben der Pflegeausstattung von den Bewohnern individuell eingerichtet werden können. Lieblingsbilder, das gute alte Sofa oder andere mitgebrachte Möbel können für Vertrautheit sorgen. Das gemütliche Foyer, die Sonnenbalkone, der schöne Garten, der Begegnungsraum, das Café Sonnenschein oder die Kapelle bieten Möglichkeiten der Tagesgestaltung außerhalb der Wohneinheiten.

Pflege- und Betreuungsleistungen Die Einrichtung erbringt für die Bewohner die erforderlichen Pflege- und Betreuungsleistungen, einschließlich Leistungen der sozialen Betreuung und Leistungen der medizinischen Behandlungspflege. Zusätzlich bietet das Kreis-Seniorenwohnheim ein Leistungsangebot für Bewohnerinnen und Bewohner mit einer dauerhaften und erheblichen Einschränkung der Alltagskompetenz aufgrund einer demenzbedingten Fähigkeitsstörung, einer geistigen Behinderung oder einer psychischen Erkrankung an. Folgende Berufsqualifikationen stehen für die Pflege- und Betreuungsleistungen im Kreis-Seniorenwohnheim St. Andreas zur Verfügung:

Gesundheits- und Krankenpfleger/ -innen

Betreuungskräfte nach §87b Abs.3 SGB XI

Altenpfleger/ -innen Alltagsbegleiter in der Altenpflege

Altenpflegehelfer/ -innen Fachkräfte für Gerontopsychiatrie

Krankenpflegehelferinnen

Zusätzlich sind im Kreis-Seniorenwohnheim St. Andreas die Mitarbeiter in der Ersten Hilfe ausgebildet. Durch regelmäßige Fort- und Weiterbildungen können unsere Mitarbeiter in Notfallsituationen schnell und kompetent Erste Hilfe leisten.

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Arbeitskonzept: Pflege

„Das Konzept ist für den Menschen da, und nicht der Mensch für das Konzept.“ (Gutensohn, 2000)

Ziele der pflegerischen Arbeit

Wir wollen: mit unserer Arbeit das Wohlbefinden der Bewohner

1 erhalten und damit die individuelle

Lebensqualität sichern. Deshalb wollen wir unsere Pflegeleistungen möglichst ganzheitlich und am aktuellen Stand in der Altenpflege ausrichten. Die Grundlage unseres Handelns sind die individuellen Bedürfnisse, Ressourcen und Grenzen von Bewohnern. Das bedeutet für uns: die Bewohner ungeachtet der körperlichen und geistigen Veränderungen als eigenständige Persönlichkeiten in ihrer unantastbaren Würde wahrzunehmen. Für das Wohlbefinden der Bewohner ist neben der Pflege des Körpers auch die Pflege der Seele unabdingbar. Es herrscht eine Atmosphäre, in der sich die Bewohner wohl und geborgen fühlen können. Aktuelle Entwicklungen in der Altenpflege werden zeitnah aufgegriffen, um diese bestmöglich in die altenpflegerische Arbeit zu integrieren. Das erreichen wir durch: Ausrichtung unserer individuellen geplanten Pflege und Betreuung an den Aktivitäten und existenziellen Erfahrungen des täglichen Lebens (AEDL). Dies wird durch das Wahrnehmen und Einbeziehen von wichtigen biographischen Daten der Bewohner unterstützt. Der Bewohner legt selbst fest, wie er seinen Bedürfnissen nachkommen möchte und was er für sein Wohlbefinden benötigt. Unsere pflegerische Betreuung setzt erst dann ein, wenn diese Selbstverantwortung im Bereich einer AEDL nicht mehr sichergestellt ist. Vernetztes Denken unserer Pflegekräfte sichert die multiprofessionelle Ausrichtung unserer Arbeit. Externe Fachkräfte werden einbezogen, um unser Fachwissen bei speziellen Pflegeproblemen zu ergänzen und zu erweitern. Durch permanente Aus-, Fort- und Weiterbildung unserer Pflegekräfte wird Qualität in der Pflege erreicht und gesichert. Dazu trägt auch die Arbeit unserer Pflegekräfte im hausinternen Qualitätszirkel bei. Zielgerichtete und strukturierte Informationsweitergaben und Dokumentationsanforderungen ermöglichen einen durchgängigen, aktuellen Wissensstand der Pflegekräfte über den Pflegezustand der Bewohner. Die Erreichung unserer Ziele messen wir an:

der Evaluation von Pflegemaßnahmen in der Pflegeplanung.

der Rückmeldung / Zufriedenheit der Bewohner mit unserer pflegerischen Arbeit über das Instrument der Pflegevisite.

hausinternen pflegerischen Ergebnisqualitätsprüfungen.

1 Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher

Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichwohl für beiderlei Geschlecht.

zum Wohlbefinden

beitragen -

Lebensqualität sichern

den Menschen

ganzheitlich

sehen

Ausrichtung der

Pflege an den

AEDL`s

Spezielles

Fachwissen in

unsere Arbeit integrieren

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externen Qualitätsprüfungen, die wir als Ansatz für mögliche Verbesserungen unserer Arbeit sehen.

Bei der Pflege und Betreuung der bei uns lebenden Menschen orientieren wir uns am Rahmenmodell zur fähigkeitsorientierten, fördernden Prozesspflege von M. Krohwinkel. Dabei wird der Förderung von erkannten Ressourcen unserer Bewohner zum Erhalt von Autonomie und Wohlbefinden große Bedeutung beigemessen. Dass der Mensch seine Bedürfnisse entwickeln kann und mit seinen Fähigkeiten umzugehen weiß, ist ein Ziel unserer Pflege. Ist der Mensch ganz oder teilweise nicht mehr dazu in der Lage, wird er von den Pflegekräften bei Tätigkeiten unterstützt oder werden Tätigkeiten von Pflegekräften übernommen. Im Pflegemodell von M. Krohwinkel werden folgende Kategorien berücksichtigt und von uns in der Pflegepraxis gelebt. Sichtbarkeit: Die Pflegekräfte bedürfen der Kompetenz, die Ressourcen, Fähigkeiten und Probleme von Bewohnern zu erkennen und diese bewusst in den Pflegeprozess zu integrieren und durch Dokumentation transparent zu machen. Bei der Umsetzung hat eine Fachkraft den Überblick über die gesamte Handhabung und Steuerung der Pflege. Pflegehilfskräfte werden angeleitet und befähigt, die pflegerischen Regelleistungen selbständig ausführen zu können. Auch übernehmen sie als Bezugspflegekraft (in Absprache mit der Fachkraft) Verantwortung für den Pflegeprozess. Siehe Pflegesystem! Ganzheitlichkeit: Jede einzelne AEDL wird für sich, aber auch in ihrer Wechselwirkung mit anderen AEDL´s erfasst. Betreuungsleistungen sind Aufgaben aller Berufsgruppen im Haus und richtet sich an den Zielen und Konzepten des Hauses aus. Betreuungsleistungen werden wann immer möglich in den Alltag integriert und werden berufsübergreifend geleistet. Grundlage dafür ist ein positives, wertschätzendes Menschenbild aller Mitarbeiter, um einen fördernden Umgang mit unseren Bewohnern durchgehend pflegen zu können.

Dies spiegelt sich in unserer Pflegeplanung wieder. In der grundsätzlichen Planung wird eine globale Sichtweise des Menschen unterstützt. Durch eine fokussierte Planung wird ein AEDL Bereich eigens betrachtet. Kongruenz: Fördernde Maßnahmen müssen mit den körperlichen Fähigkeiten und dem Willen und emotionalen Verhalten übereinstimmen. Die Wahrscheinlichkeit eines Erfolges ist bei größtmöglicher Deckungsgleichheit am größten. Der Bewohner muss motiviert sein, Probleme anzugehen oder Ressourcen fördern zu wollen, dabei muss ihm seine körperliche Verfassung die Möglichkeiten bieten. Fokussierte Pflegemaßnahmen haben dann die beste Aussicht auf Erfolg und somit auf die Erreichung der geplanten Ziele.

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Kontinuität: Im Rahmen eines möglichst gleichbleibenden Beziehungsprozesses soll der Pflegebedürftige eine fördernde Betreuung erhalten, auf die er sich verlassen kann. Dabei nimmt die Bezugspflegekraft eine wichtige Rolle ein. Unverzichtbar ist dabei auch, dass geplante Maßnahmen jeden Tag aufs Neue in gleicher Qualität von den Pflegekräften geleistet werden. Dabei unterstützt uns die Regelung von Zuständigkeiten und Aufgaben innerhalb unseres Pflegesystems, aber auch unsere Pflegedokumentation, Pflegeplanung und unsere Pflegestandards, die unsere Regelleistungen definieren. Unabhängigkeit und Wohlbefinden: Diese fünfte Kategorie von M. Krohwinkel beinhaltet nahezu auch unsere pflegerische Zielsetzung in unserer Arbeit. Durch Förderung der Fähigkeiten soll ein Höchstmaß an Unabhängigkeit und Wohlbefinden erreicht werden. Unsere Bemühungen werden aus unserer Pflegeplanung und –dokumentation ersichtlich. Das Konzept nach Krohwinkel unterteilt sich in fünf Schwerpunkte. A) AEDL-Strukturmodell B) Pflegerahmenmodell C) Pflegeprozessmodell D) Managementmodell E) Modell zum reflektierenden Erfahrungslernen

A) AEDL-Strukturmodell

Hierbei handelt es sich um ein Erfassungsinstrument, welches ermöglicht, Daten zu den „Aktivitäten und existenziellen Erfahrungen des täglichen Lebens“ zuzuordnen. Nach der Erhebung von Daten wird diese „Informationssammlung“ von den Pflegekräften ausgewertet und von unserer Pflegeprozessdokumentation abgelöst. Die 13 Bereiche des AEDL Modells stehen untereinander in Wechselbeziehung, unterliegen aber keiner Hierarchie. Jede AEDL ist für unsere Arbeit gleich wichtig. Um den Menschen ganzheitlich zu sehen, muss neben der jeweils einzelnen Betrachtung jeder AEDL auch ihre Auswirkung auf die anderen AEDL-Bereiche berücksichtigt werden. Im Folgenden haben die Pflegekräfte des Kreis-Seniorenwohnheims St. Andreas die für ihre Arbeit wesentlichen Ansprüche und Notwendigkeiten zusammengeführt. Die Angaben bieten einen Überblick über die Haltung und Ausführung von Pflegeleistungen der Pflegekräfte, haben aber nicht den Anspruch auf Vollständigkeit.

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1. Kommunizieren können: Der Mensch braucht zur Erhaltung seiner Gesundheit und zum Wohlbefinden zwischenmenschliche Kommunikation. Durch Kommunikation wird auch die Pflegebeziehung maßgeblich geprägt. Es gibt verbale (sprachliche) und nonverbale (nicht sprachliche) Kommunikation. Kommunikation bedeutet also nicht „nur“ reden. Schon Watzlawick beschreibt uns die Unmöglichkeit nicht zu kommunizieren. Ist die Sprache als bedeutendste Möglichkeit der Kommunikation beeinträchtigt, müssen um so mehr alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft werden, um in Beziehung treten zu können. pflegerische Unterstützung: Die gesamte Pflege mit all ihren vielfältigen Pflegehandlungen wird von bewusster

Kommunikation mit den Bewohnern begleitet. Kommunikation und Gemeinschaft wird grundsätzlich gefördert.

Beeinträchtigungen in der Kommunikation (Seh-, Hör-, Sprachstörungen) werden erkannt und es wird nach Möglichkeiten der Behandlung / Hilfestellung gesucht. Das Einbinden von Fachleuten (Logopäden, Ohrenarzt, Augenarzt) wird befürwortet.

Pflegende sprechen auch mit bewusstlosen Bewohnern und vermitteln durch Körperkontakt das Gefühl menschlicher Nähe und Geborgenheit.

Bei der Kommunikation durch die Sprache ist uns wichtig, dass mit den Bewohnern ernsthaft, deutlich, fördernd, respektvoll und würdevoll gesprochen wird. Ein angenehmer Ton (auch die Lautstärke ist gemeint) ist einer Unterhaltung dienlich.

Die Kommunikation und die psychosoziale Arbeit soll jeden Tag neu im Pflegealltag integriert sein. Oft ist die Kommunikation für Bewohner wichtiger als grundpflegerische Tätigkeiten.

2. Sich bewegen können: Die Möglichkeit der Bewegung stellt eine Grundlage unseres gesamten Lebens dar. Durch Bewegung können wir unsere Umwelt erfahren, soziale Kontakte knüpfen sowie für uns selber und für andere sorgen. Umgekehrt heißt das: Jede Einschränkung der Beweglichkeit bedeutet eine Einschränkung der menschlichen Fähigkeiten und damit Abhängigkeit. Eine gute Mobilität und Bewegungsfähigkeit im Alter ist eine nicht selbstverständliche Ressource, die es zu fördern und zu erhalten gilt. Einschränkungen in der Bewegungsfähigkeit wirken sich immer auf den Pflegebedarf aus. Durch Immobilität können Sekundärerkrankungen entstehen, denen die Pflegekräfte mit prophylaktischen Pflegemaßnahmen entgegentreten. pflegerische Unterstützung: Von allen Mitarbeitern wird darauf geachtet, dass die räumlichen und strukturellen

Gegebenheiten des Hauses den Bewohnern ermöglichen sich ungehindert und gefahrfrei zu bewegen (z.B. Vermeiden von Stolperfallen, freie Flure, Handläufe)

Die Pflegekräfte fördern die allgemeine Beweglichkeit der Bewohner (innerhalb und außerhalb des Bettes) und geben die nötigen Hilfen, z.B. beim Lagerungswechsel, Aufstehen, Gehen.

Je nach Zustand und Wunsch hat jeder Bewohner die Möglichkeit, die meiste Zeit des Tages außerhalb des Bettes zu verbringen.

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Zum Gebrauch von Mobilitätshilfen wird der Bewohner angehalten und ermutigt. Das Hilfsmittel wird dem Bewohner erklärt und der Umgang mit diesem eingeübt, damit die Sturzgefahr reduziert wird.

3. Vitale Funktionen des Lebens aufrecht erhalten können: Zu den Vitalzeichen des Körpers gehören Atmung, Puls, Blutdruck, Temperatur und Gewicht. Vital heißt Leben; die Vitalzeichen sind also die Lebenszeichen. Für die Pflegekräfte ist es wichtig, Abweichungen in den Vitalzeichen zu erkennen und beurteilen zu können. Vor allem bei alten Menschen gehören zur Vitalität auch Parameter wie Bewusstseinszustand und zeitliche, örtliche, persönliche und situative Orientierung. pflegerische Unterstützung: Unregelmäßigkeiten in den vitalen Funktionen werden erkannt und besonders in der

Pflegeplanung berücksichtigt. Bei Bedarf wird eine gezielte Kontrolle bestimmter Vitalzeichen durchgeführt, um eine erhöhte Aussagekraft zu erhalten.

Die Information über die Beeinträchtigung wird an den Hausarzt weitergeleitet. Therapeutische Maßnahmen werden besprochen und bei Bedarf in den Pflegeplan integriert.

Um in Notfallsituationen richtig zu handeln, werden die Pflegekräfte kontinuierlich geschult. Das Verfahren der Notfalleinweisung von Bewohnern ins Krankenhaus ist festgelegt.

Die Pflegekräfte leiten bei Bedarf die nötigen Sofortmaßnahmen ein. 4. Sich pflegen können: Jeder Mensch hat sein eigenes Verhältnis zu seiner persönlichen Körperpflege. Manche Menschen gehen ohne eine ausgiebige Dusche nicht aus dem Haus, andere scheuen häufiges Waschen und zeitaufwendige Körperpflege. Das individuelle Maß der persönlichen Körperpflege kann für den Bewohner ein Symbol der Selbstbestimmung bis ins hohe Alter bedeuten. Über die Lebensjahre wirken viele Faktoren auf den Menschen ein und bestimmen auch bezüglich seiner Körperpflege seine ganz individuelle, persönliche Einstellung. pflegerische Unterstützung: Die Unterstützung bei der Körperpflege, der Haar- und Nagelpflege, der Mund- und

Zahnpflege, der Pflege bei Inkontinenz erfolgt einfühlsam und wird von den Pflegekräften verbunden mit: - Aktivierung und Mobilisation und Anleitung zur selbständigen Durchführung - Prophylaktischen Maßnahmen zur Verhütung von Dekubitus, Kontrakturen,

Thrombose, Soor und Parotitis - Der speziellen Beobachtung des Gesundheitszustandes des Bewohners, um

beginnenden Gesundheitsschäden entgegenzuwirken - Persönlicher Zuwendung und Kommunikation

Friseur und Fußpflege kommen regelmäßig ins Haus und betreuen die Bewohner nach den persönlichen Wünschen.

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Die Intim- und Privatsphäre wird respektiert und gewahrt. Der Bewohner soll sich während der Körperpflege wohlfühlen.

Das Maß an Körperpflege richtet sich nach dem Bedürfnis des jeweiligen Bewohners. Hierzu gehört v.a. die flexible, dem Bewohner angepasste Erbringung der Grundpflege. Es muss überlegt werden, ob wirklich jeder Bewohner jeden Tag gewaschen werden will, oder ob der Bewohner früher ganz andere Prioritäten gesetzt hat.

5. Essen und Trinken können: „Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen.“ Die Aufnahme von Speisen und Getränken ist nicht nur für das physische, sondern auch für das psychische Wohlbefinden des Menschen von Bedeutung. Die Mahlzeiten (Essen und Trinken) in weitestgehend individuell angepasster Zusammensetzung und Umfang, sind Vorraussetzung für die körperliche und geistige Gesunderhaltung. Sie haben aber auch große Bedeutung für die Geselligkeit, den Erhalt von Lebensfreude und tragen somit zum Wohlgefühl der Menschen bei. pflegerische Unterstützung: Die Erfahrungen von Küchenfachkräften, Pflegefachkräften und Ärzten werden bei der

Ernährung der Bewohner berücksichtigt. Somit werden bei speziellen Ernährungsbelangen wie z.B. Diabetes, fettarmer Kost oder passierte Nahrungsanteile, die richtigen Mahlzeiten für den Bewohner angeboten.

Vorlieben und Gewohnheiten der Bewohner werden weitestgehend beachtet und ermöglicht. Bei der Menüauswahl wird der Bewohner bedarfsgerecht unterstützt.

Getränke werden regelmäßig bereitgestellt und angeboten, jedoch kann niemand zum Trinken gezwungen werden.

Die Selbständigkeit und Autonomie bei der Nahrungszufuhr wird grundsätzlich gefördert, auch wenn die Ästhetik manchmal darunter leidet. Hilfsmittel werden bedarfsgerecht eingesetzt (Tellerranderhöhung, rutschfeste Unterlage etc.)

Beim Einnehmen der Mahlzeiten wird dem Bewohner zu einer angenehmen, guten Sitzposition verholfen. Der Bewohner hat genügend Zeit bei der Einnahme der Mahlzeit.

Es werden vorzugsweise häufiger kleine Mahlzeiten angeboten, mindestens vier Mahlzeiten über den Tag verteilt. Abgesehen vom Mittagessen können die Bewohner bzw. ihre Angehörigen die Essenszeiten weitestgehend nach den Wünschen und Bedürfnissen des Bewohners absprechen.

Die PflegemitarbeiterInnen achten darauf, dass die Speisen auf dem Teller appetitlich angerichtet sind. Der Wohnraum ist gemütlich und einladend gestaltet.

Beim Reichen der Speisen und Getränke ist die Temperatur für den Bewohner angenehm (nicht zu heiß und nicht zu kalt).

Individuelle Ernährungsprobleme werden in der Pflegeplanung und somit in den Pflegehandlungen verstärkt berücksichtigt. Ernährungsprobleme werden mit dem Bewohner, Angehörigen oder Betreuer und dem Hausarzt rechtzeitig besprochen und das weitere Vorgehen dokumentiert.

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6. Ausscheiden können: Der Vorgang des Ausscheidens zählt zu den elementaren Fähigkeiten und Bedürfnissen des Menschen. Der natürliche Kreislauf von Aufnehmen und Abgeben ist ein wichtiger Vorgang eines jeden Lebens. Es bestehen Unbehagen oder sogar große Ängste, wenn Störungen der Ausscheidungen auftreten. Störungen bei der Harn- und Stuhlausscheidung können psychische und körperliche Beeinträchtigungen bewirken bis hin zu lebensbedrohlichen Situationen. pflegerische Unterstützung: Probleme oder Unregelmäßigkeiten in der Ausscheidung werden von den Pflegekräften

bei der Versorgung der Bewohner erkannt und in der Pflegeplanung berücksichtigt. Medizinische Abklärung wird je nach Bedarf in die Wege geleitet.

Takt und Einfühlsamkeit im Umgang mit den Betroffenen, qualifizierte Pflege, bauliche Gegebenheiten und entsprechende Hilfsmittel helfen die Situation dieser Bewohner zu erleichtern.

Die Pflegekräfte fördern die Wiedererlangung bzw. den Erhalt der Kontinenz der Bewohner (Toilettentraining, Orientierungsmaßnahmen, Inkontinenzartikel werden sehr bedarfsgerecht verwendet).

7. Sich kleiden können: All das, was unseren Körper unmittelbar umgibt, also auch seine Kleidung, hat für jeden Menschen eine andere Bedeutung. Diese Bedeutung spiegelt sich im persönlichen Pflegeverhalten wieder, aber auch im Ausleben unserer innersten Interessen. Jeder Mensch hat seine eigene Art sich zu kleiden. Kleidung wird als Ausdruck der Persönlichkeit des Menschen anerkannt. pflegerische Unterstützung: Wenn möglich erfolgt die Auswahl der Kleidung gemeinsam mit dem Bewohner und ist

an Jahreszeit, Umgebung und individuellen Wärmebedarf angepasst. Der Bewohner wird durch die Pflegekräfte beim An- und Auskleiden bedürfnisgerecht

unterstützt. Der Bewohner wird zum selbständigen An- und Auskleiden angeleitet und unterstützt, in

speziellen Pflegesituationen wird ein Anziehtraining durchgeführt. Dem Bewohner wird keine Kleidung aufgezwungen, soweit als möglich trägt er die

Kleidung die ihm angenehm ist. Aufschluss darüber können auch biographische Daten geben.

8. Ruhen, schlafen und sich entspannen können: Diese AEDL ist unseres Erachtens eng verknüpft mit der Art und Weise des individuellen Lebensstils des Menschen. Wach sein und schlafen, ausruhen und entspannen spiegelt den ständig wechselnden Rhythmus des Lebens wider, der sich durch Aktivität im Wachsein und Passivität im Schlaf oder beim Ruhen auszeichnet. Regelmäßiger Schlaf und regelmäßige Ruhezeiten dienen der Regeneration von physischen und psychischen Kräften. Jeder Mensch hat seine eigenen Schlafgewohnheiten und Rhythmen. pflegerische Unterstützung:

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Die persönlichen Schlafbedürfnisse und Ruhegewohnheiten der Bewohner sind den Pflegekräften bekannt und werden im Tagesplan berücksichtigt. Die Pflegearbeit wird, soweit als möglich, auch danach ausgerichtet.

Der Tag dient hauptsächlich der Aktivität und dem Wachsein, die Nacht der Ruhe und Erholung. Ein „normaler“ Tag- Nachtrhythmus wird bei der Pflege und Betreuung der Bewohner berücksichtigt und gefördert.

Schlafstörungen werden zu allererst mit natürlichen Mitteln (wie z.B. spezielle Waschungen, beruhigende Zuwendung, Aromapflege, spezielle Tees) begegnet.

Die Gabe von Schlaf- und Beruhigungsmitteln wird möglichst vermieden und geschieht nur auf ärztliche Anordnung.

9. Sich beschäftigen und sich entwickeln können: Bei diesem Lebensbereich spielen die Tagesgestaltung, Hobbys, Interessen, selbständige Aktivitäten eine Rolle, sowie die Aktivitäten, die zusammen mit anderen Personen (z.B. Angehörige, Pflegepersonen, Physiotherapeuten, Ergo- und Logopäden) unternommen werden. Jeder Mensch braucht neben den Zeiten der Ruhe und des Alleinseins sinnvolle Beschäftigung und den Kontakt zu anderen Menschen. pflegerische Unterstützung: Beschäftigung und die Gestaltung der Zeit im Alter erachten wir als wichtig und sinnvoll.

Soweit es uns möglich ist, wird eine bewohnerorientierte Tagesgestaltung von den Pflegekräften gefördert und angeleitet.

Alle für den Bewohner wichtigen Aktivitäten, aber auch Passivitäten, werden im individuellen Pflegeplan berücksichtigt. Dies geschieht auch in Zusammenarbeit mit gerontopsychiatrischen Fachkräften, mit Mitarbeitern des Hospizes und ehrenamtlichen Mitarbeitern, sowie den Angehörigen.

Gruppenangebote für unsere Bewohner werden bekannt gemacht. Dies betrifft Angebote wie z.B. Gymnastik, Spiele, Kaffeeklatsch, Singen und die sogen. „Morgenrunden“.

Die Tagesgestaltung soll im Hinblick auf folgende Aspekte gesehen werden: z.B. persönliche Freude des Bewohners an der Tätigkeit, Training der geistigen Fähigkeiten, Förderung der Kommunikation und der Selbständigkeit.

Bei der Tagesgestaltung der Bewohner werden biographische Daten berücksichtigt. Die Sicherheit für den Bewohner bei Bewegung und Beschäftigung muss gewährleistet

sein (ordentliches Schuhwerk, keine Stolperfallen, Haltegriffe usw.) 10. Sich als Mann oder Frau fühlen und verhalten können: Auch bei alten Menschen ist ein positives lebensbejahendes Selbstempfinden wichtig, um ausgeglichen zu sein und sich wohl zu fühlen. Die immer vorhandenen Mann/Frau-Attribute und die Sexualität sind auch bei alten Menschen wichtige Bestandteile ihres Lebens. Die Identität als Mann oder Frau wird durch Alter, Krankheit und Pflegebedürftigkeit oft beeinträchtigt. Durch den intensiven Kontakt, den die Pflegekräfte zu den Bewohnern haben, werden Krisen sichtbar, die ältere Menschen durch den Verlust ihrer Jugend und evtl. durch ihre Einsamkeit haben. Dadurch kann es zu Störungen im Bereich Nähe/Distanz kommen, die sich auch in Pflegesituationen widerspiegeln.

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pflegerische Unterstützung: Die Bedürfnisse als Mann oder Frau werden im Umgang mit den Bewohnern

berücksichtigt. Das persönliche, individuelle Mann/Frau-Verhalten wird in die Pflege möglichst integriert

(z.B. sich schön machen, sich schminken, besondere Kleidung, best. Verhaltensweisen) Die Pflegekräfte achten auf:

- die Wahrung der Intimsphäre und des Schamgefühls - Kleidung und Unterwäsche, die dem Frau- oder Mann-sein entspricht - persönliche Wünsche im Blick auf Haar- oder Bartpflege - Unterstützung der individuellen Schönheitspflege

Die Pflegekräfte setzten sich mit der Sexualität alter und behinderter Menschen und mit deren Wünschen nach Liebe, Nähe und Zärtlichkeit auseinander.

11. Für eine sichere und fördernde Umgebung sorgen können: Jeder Mensch benötigt zum Leben ein umfassendes Gefühl von Sicherheit. Mit dem Nachlassen seiner Kräfte verliert der alte Mensch oftmals die Fähigkeit, die für ihn notwendige Sicherheit selbst zu erkennen und zu organisieren, oder mit Unsicherheiten bewusst zu leben. Pflegekräfte haben dabei die Aufgabe, die unterschiedlichen Sicherheitsbedürfnisse und die Risiken bei alten Menschen zu erkennen und verantwortungsvoll damit umzugehen. Dazu gehören äußere Faktoren, wie z.B. soziale Sicherheit, verlässliche Regeln und Ordnungen, eine Umgebung, die Freiheit gewährleistet und Gefährdungen eingrenzt. Zur umfassenden Sicherheit gehören auch die inneren Bedürfnisse wie z.B. die persönlichen Lebensgewohnheiten, Vertraulichkeit, Intimsphäre, Begleitung in Lebenskrisen, Schmerzlinderung. Am Kreis-Seniorenwohnheim werden zielführend keine genehmigungspflichtigen freiheitsentziehende- oder freiheitsbeschränkende Maßnahmen genutzt, um eine größtmögliche Autonomie und Selbstfürsorge der Klienten gewährleisten zu können. pflegerische Unterstützung: Jeder Bewohner wird über mögliche Gefahren und deren Vermeidung oder Verringerung

informiert. Alle Betreuungskräfte achten darauf, dass das Gefahrenpotential für den Bewohner

möglichst gering gehalten wird. Die Pflegekräfte schaffen für den Bewohner eine möglichst sichere Umgebung durch:

- Integration des Bewohners in die Einrichtung - Verlässlichkeit in Bezug auf Ernährung, Pflege, Medikamentenversorgung, Therapie,

Sauberkeit und Hygiene - Kommunikation, Verschwiegenheit, Datenschutz - Hilfe und Vorbeugung bei Risikofaktoren wie Sturzgefahr, Schmerz, Wundliegen,

Desorientiertheit - Hilfe bei der Bewältigung von Behinderung und Desorientiertheit - Leben des Konzepts zur Vermeidung freiheitseinschränkender und

freiheitsbeschränkender Maßnahmen

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12. Soziale Bereiche des Lebens sichern und Beziehungen gestalten können: Der Mensch wird von Geburt an geprägt von seiner Umwelt und von den Menschen, mit denen er zusammenlebt. Im Laufe des Lebens mit all seinen positiven und schmerzlichen Erfahrungen wird es immer wichtiger, in einem verlässlichen Rahmen zu leben und Beziehungen zu vertrauten Menschen aufrecht zu erhalten. pflegerische Unterstützung: Bereits vor dem Einzug eines neuen Bewohners bemühen sich die Pflegekräfte darum,

die Bedürfnisse und das bisherige soziale Umfeld des Bewohners kennen zu lernen (Pflegeerstbesuch)

Angehörige und Bezugspersonen werden beim und nach dem Einzug ständig einbezogen, damit bestehende Kontakte erhalten bleiben. Ihre Teilnahme am Heimgeschehen wird gefördert.

Angehörige und zuständige Betreuungspersonen werden in Problemlösungsprozesse mit eingebunden (Fallbesprechungen). Sie werden über Veränderungen des Bewohners umgehend von den Pflegekräften informiert.

Auf das Angebot von Hilfe durch Angehörige wird positiv reagiert. Angebote in der Einrichtung tragen zu neuen Kontaktmöglichkeiten bei. Die Pflegekräfte

ermutigen die Bewohner zur Teilnahme und unterstützen sie, wenn sie auf Hilfe angewiesen sind.

Bei einsamen Bewohnern wird es begrüßt und gefördert, wenn sich ehrenamtliche Helfer im Rahmen von regelmäßigen Besuchsdiensten zur Verfügung stellen.

13. Mit den existenziellen Erfahrungen des Lebens umgehen können: Eine wichtige Voraussetzung, Bedürfnissignale richtig zu entschlüsseln ist eine profunde Kenntnis der Biografie des alten Menschen. Ohne dieses Wissen scheint eine optimale Betreuung kaum möglich. Wie der alte Mensch sein bisheriges Leben erfahren hat, mit welchen Aufgaben und Ereignissen er sich während seiner Kindheit, Jugend und seines Erwachsenenlebens auseinandergesetzt hat, wie er mit Lebenskrisen und –ereignissen umgegangen ist, übt Einfluss darauf aus, wie er im Alter mit neuen Aufgaben und Problemen umgehen wird. Folglich verstehen wir die Biografiearbeit als Einbeziehung der Vergangenheit in die Gegenwart und die mögliche Zukunft. Die Wahrnehmung der individuellen Lebensgeschichte und die Beachtung daraus gewachsener Umstände ermöglichen eine bedürfnisbezogene Pflegearbeit. Pflegeprobleme lassen sich oftmals anhand der Biografie abstellen, da sich dadurch doch viele Handlungen, Vorlieben, Abneigungen, Schwierigkeiten usw. erklären lassen. pflegerische Unterstützung: Den Pflegekräften ist bewusst, dass das Leben jedes einzelnen Bewohners und seine

Befindlichkeit stark geprägt sind von den bis dahin gemachten existentiellen Erfahrungen.

Beim Einzug eines neuen Bewohners werden (wenn nötig mit Hilfe der Angehörigen) biographische Daten und Ereignisse des Bewohners erhoben. Diese Daten werden in die Pflegeplanung eingearbeitet.

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Dokumentationsstichwort: Pflegekonzeption

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Bewohner, mit all ihren Erfahrungen und Bedürfnissen, werden ernst genommen, im Gespräch, im Verhalten, in der Pflegesituation. Bewohner werden von den Pflegekräften einfühlsam begleitet.

Kommt es zu unkontrolliertem Verhalten (Verhaltensstörungen, Aggressivität etc.), so suchen die Pflegekräfte mit anderen Bezugspersonen nach Lösungsmöglichkeiten unter Einbezug der Biografie des Bewohners.

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Verwendung der Pflegezeit in Bezug auf alle 13 AEDL´s Unsere Definition von Pflege umfasst jedes interaktive Zusammentreffen von Pflegekraft und Bewohner. Darin sind neben den Zeiten der interpersonalen Pflegeleistungen auch der gesamte Umfang an Zuwendungs- und Kontaktzeiten mit Bewohnern gemeint. Das bedeutet, dass die interpersonalen, reinen Pflegeleistungen auf die Bedürfnisse der Bewohner zugeschnitten werden, wobei die Biographie die nötigen Anhaltspunkte geben kann. Die dadurch frei werdenden Zeiteinheiten werden möglichst für die Zuwendungspflege verwendet.

B) Pflegerahmenmodell

Der alte Mensch ist durch seine Lebenserfahrungen und durch seine Biographie geprägt. Er hat Anspruch auf eine Berücksichtigung und Integration seiner Erfahrungen im Pflegeprozess. Das Modell beschreibt drei übergeordnete pflegerische Handlungen und Aufgaben, die auch für unsere Pflegekräfte Priorität bei der Pflege haben: 1. Mit Bewohnern und deren Bezugspersonen fördernd kommunizieren (siehe auch

Parameter Kommunikation)

2. Bewohner motivieren und ermutigen, nicht nur was den Einsatz körperlicher Ressourcen angeht, sondern auch bei ihren zwischenmenschlichen Beziehungen

3. Bewohner unterstützen und anleiten, beraten und fördern Bei der Pflege nach dem Konzept von M. Krohwinkel steht der betroffene Mensch immer im Vordergrund. Seine Bedürfnisse, Ressourcen und Probleme werden unter Berücksichtigung der existenziellen Erfahrungen des täglichen Lebens zum Ausgangspunkt unserer Pflege. Deshalb sind wir bestrebt, die Arbeit mit biographischen Daten in unsere Pflegeplanung und –handlung zu integrieren. Die Pflegeplanung basiert auf folgender übergeordneter Zielsetzung: Erhaltung, Förderung und Wiedererlangung von Unabhängigkeit, Wohlbefinden und Lebensqualität. Die Fähigkeiten des Betroffenen zur Eigenaktivität werden vor allem in unserer fokussierten Pflegeplanung berücksichtigt.

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C) Pflegeprozessmodell

Das Pflegeprozessmodell beinhaltet vier Phasen, die einen „individuellen Problemlösungs- und Beziehungsprozess“, der zyklisch angelegt ist, ermöglichen:

Der Pflegeprozess im Kreis-Seniorenwohnheim St. Andreas unterteilt sich in folgende Schritte:

Erhebung: Wird vor allem zum Einzug eines neuen Bewohners als Datensammlung genutzt. Dabei wird der nötige Pflegebedarf ermittelt und dokumentiert. Fähigkeiten, aber auch Probleme und Risiken des Bewohners werden erkannt und für die spätere Planung der Pflege herangezogen. Die Beobachtungen beim Bewohner werden bei der Erhebung bzw. der Pflegeanamnese den genannten Pflegeparametern zugeordnet. Der Erhebungszeitraum dauert im Kreis-Seniorenwohnheim St. Andreas i.d.R. zwei Wochen und legt das Fundament für die Pflegeplanung. Planung: Bei der Planung der Pflege unterscheiden wir unter verschiedenen Dringlichkeiten von Pflegeproblemen, und daraus bedingt, unter verschiedenen Laufzeiten.

Erhebung: Informationssammlung

Ermittlung des Pflegebedarfs und der Pflegeabhängigkeit

Ressourcen- und Problemerfassung

Planung: Ressourcen und Pflegeprobleme

werden definiert

Pflegeziele werden gesetzt

Pflegemaßnahmen werden festgelegt

Überprüfungs-/ Beurteilungsdaten werden gesetzt Evaluation!

Durchführung: Fachlich kompetente Ausführung geplanter,

angemessener Pflegeleistungen.

Tätigkeitsstandards definieren die Mindestanforderung unserer Regelleistungen.

Auswertung: Die Auswertung der durchgeführten

Pflegemaßnahmen gibt Auskunft über die Effektivität des Pflegeverlaufs.

Nach der Beurteilung des Pflegeergebnisses werden die pflegerischen Maßnahmen neu angepasst, fortgeführt oder eingestellt (Zielkontrolle)

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grundsätzliche Probleme und Ressourcen

akute Probleme fokussierte Probleme und Ressourcen

generelle Probleme, Handicaps mit denen der Bewohner voraussichtlich leben (lernen) muss.

beschreibt den Pflegezustand des Bewohners! vorhandene Ressourcen werden zur Bewältigung der Situation berücksichtigt. Die Probleme / Ressourcen werden pauschal erfasst. Dies hat den Charakter einer Pflegeanamnese. Nicht für jedes Problem muss es ein Pflegeziel geben. Die Pflegemaßnahmen aus den Leistungsnachweisen (Regelleistungen) resultieren aus dieser Planung.

Hier werden alle akut entstandenen Probleme zugeordnet, z.B. Fieber, Stürze, Schmerzen, Erbrechen, Durchfall Es erfolgt eine schichtbezogene Problembeschreibung und Dokumentation des Problemverlaufs. Dies garantiert eine engmaschige Überwachung von akuten Pflegeproblemen.

Interventionsplanung für:

potenzielle Probleme

verdeckte Probleme

individuelle Probleme Hier werden alle Pflegeprobleme Ressourcen berücksichtigt, denen mit gezielten, individuellen Pflegemaßnahmen begegnet wird. Die gezielte Förderung von Ressourcen wird hier geplant, z.B.:

Mobilitätstraining

Anleitung zur selbständigen Nahrungsaufnahme

Toilettentraining

Behandlungspflegerische Maßnahmen

langfristig (Monate) kurzfristig (Stunden bis wenige Tage)

mittelfristig (wenige Tage bis Wochen)

Ressourcen: Unter Ressourcen verstehen wir Möglichkeiten, Fähigkeiten, Gewohnheiten, Kraftquellen und Hilfsmittel, mit denen der Bewohner selbständig umgehen kann und den Pflegeprozess und seinen Alltag positiv beeinflussen kann, z.B:

Motivation des Bewohners

Physische Kräfte und Wissen über positives Verhalten (Beratung)

Hobbys und Vorlieben

Angehörige und Freunde

Hilfsmittel

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Die Orientierung der Pflege an Ressourcen sehen wir als unverzichtbar. Ressourcen verhelfen dem Bewohner seine eigenen Kompetenzen zu erhalten. Dies zu fördern ist Aufgabe der Pflege! Durchführung: Dies betrifft die fachlich kompetente Ausführung der geplanten, angemessenen Pflegeleistungen. Die kompetente Planung der Pflege und deren Durchführung erfordert von den Pflegekräften ein fundiertes Wissen über professionelle Pflegemethoden. Die Pflegekräfte im Kreis-Seniorenwohnheim St. Andreas werden diesbezüglich fortwährend intern und extern geschult und bringen somit ihr Fachwissen gezielt bei der Ausführung der Pflegeleistungen mit ein. Auswertung: Die Auswertung der durchgeführten Pflegemaßnahmen gibt Auskunft über die Effektivität des Pflegeverlaufs. Nach der Beurteilung des Pflegeergebnisses werden die pflegerischen Maßnahmen neu angepasst, fortgeführt oder eingestellt. Die Auswertung verstehen wir als Evaluation vor dem Hintergrund einer Soll-Ist-Analyse. Von den Pflegekräften wird hierbei ein hohes Maß an prozesshaften und reflektierenden Arbeiten gefordert. Darüber hinaus werden kontinuierlich Pflegevisiten von unserer leitenden Fachkraft durchgeführt. Diese dienen der Überprüfung der Pflegeplanung, der Bewohnerversorgung und dem kommunikativen Austausch mit dem Bewohner oder seinen Angehörigen. Die stetige Überprüfung der Angemessenheit und Qualität der Leistungen bedeutet nicht nur eine ständige Standortbestimmung, sondern zielt auf eine ständige Optimierung des Pflegeprozesses ab. Wir schließen uns der Annahme von M. Krohwinkel an, dass die Pflegeprozessdokumentation

ein Mittel zur interdisziplinären Zusammenarbeit ist und als Bewertungsbasis für die erteilte Pflege dient

zur Entwicklung neuer Kenntnisse im Fachgebiet und zur Überprüfung der gegenwärtigen Pflegeleistung herangezogen werden kann

die Wirksamkeit und Kontinuität der Pflege erhöht, wenn sie gut geführt wurde

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D) Managementmodell

M. Krohwinkel macht deutlich, dass eine ganzheitliche Pflege nicht per Zufall entseht, sondern der Organisation, der Kooperation und der Kommunikation bedarf. Professionelle Pflege wird als Prozess verstanden, in dem sich die direkte Pflege, die Pflegeorganisation und –koordination sowie die Pflegedokumentation zusammenfügen. Folgende Bereiche gehören zu den Aufgaben der Pflege:

pflegerische Aufgaben

eigenständig

pflegerische Aufgaben

nach Anordnung

pflegerische Aufgaben

berufsübergreifend

Direkte Pflege

Pflegeorganisation und

Koordination

Mitarbeit bei der

Diagnostik und Therapie

Koordination mit anderen

Berufsgruppen

1. Die direkte Pflege Voraussetzung für eine zielgerichtete Pflege ist unsere Pflegeplanung, aus der auch das bewohnerbezogene Leistungsgeschehen ersichtlich wird. Die Qualität unserer „Regelleistungen“ haben wir bereits in unseren Tätigkeitsstandards festgelegt. In diesen werden die Mindestanforderungen an definierte pflegerische Leistungen beschrieben. Pflegerische Einzelleistungen (= individuelle Leistungen) werden geplant und genau beschrieben, damit sie für alle Teammitglieder nachvollziehbar sind. Die gesetzlich geforderte Fachkraftquote wird bei uns garantiert. Gut ausgebildete Mitarbeiter sind uns wichtig, um geschulte Pflege bei unseren Bewohnern durchzuführen. Dies verspricht nicht nur erhöhte Kompetenz in der Ausführung der Pflege, sondern auch in der Beobachtung von Pflegeverläufen und in Einschätzungen von Pflegesituationen. Durch gezielte Einarbeitung, Anleitung und Schulung der Pflegemitarbeiter wird ein hoher Grad an pflegerischem Fachwissen an die Pflegekräfte vermittelt. Die Umsetzung erfolgt bei der direkten Pflege am Bewohner, die dadurch in der Ausführung an Qualität gewinnt. Die Weiterbildung von Pflegekräften wird in unserem Haus gefördert. Die Weiterbildungsmöglichkeiten sind vielfältig und werden ausschließlich extern durchgeführt, wie zum Beispiel die Weiterbildung zur Stationsleitung, zum Mentor oder zur gerontopsychiatrischen Fachkraft. Durch entsprechend weitergebildete MitarbeiterInnen fließen neue Impulse und Erkenntnisse in die pflegerische Arbeit ein. Dies trägt dazu bei, dass unsere Pflege sich immer auf einem aktuellen Stand befindet.

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2. Die Pflegedokumentation Die Dokumentationsformulare der Pflege im Kreis-Seniorenwohnheim St. Andreas wurden durch unsere Pflegepraktiker (mit externer Begleitung) vor Ort entwickelt, werden bei Bedarf verändert und angepasst. Sie entsprechen den Gedanken vom Konzept zur Pflegetheorie von M. Krohwinkel zur fähigkeitsorientierten, fördernden Prozesspflege. Durch die Planungsformulare kann eine Ergebnisqualitätssicherung nach §80 SGB XI erreicht werden. Vor der Umsetzung und der Schulung innerhalb der Einrichtung wurde eine Stellungnahme durch den MDK Bayern, Ressort Pflege, Referat in München eingeholt. Die Verbesserungsvorschläge wurden diskutiert und eingearbeitet. 3. Die pflegerische Arbeitsorganisation Wir sind bestrebt, unsere Abläufe und Tätigkeiten zu definieren und transparent zu machen. Dies macht unsere Leistungen messbar und vergleichbar. Die planmäßige Gestaltung des pflegerischen Arbeitsablaufes und die klare Aufgabenverteilung innerhalb der Pflege haben wir geregelt. Dies ist als „Pflegesystem“ beschrieben und als Anlage dem Pflegekonzept beigelegt. 4. Die Diagnostik und die Therapie Hier hat der zuständige Arzt (in aller Regel der Hausarzt) die entsprechende Verantwortung für den Bewohner. Die Pflegekräfte unterstützen den Arzt mit einer fachkompetenten Ausführung pflegerischer Tätigkeiten und einer genauen Beobachtung des Gesundheitszustandes. Eine enge Zusammenarbeit mit den Hausärzten ist uns sehr wichtig, deshalb findet ein kontinuierlicher Austausch zwischen Pflegekraft, Bewohner und Hausarzt statt. 5. Die Kooperations- und Koordinationsleistungen Sie werden von den Pflegenden in Abstimmung mit den anderen Berufsgruppen und Arbeitsbereichen wahrgenommen. Dies betrifft interne und auch externe Kooperationen. Die Kooperation zu externen Anbietern hat immer den Hintergrund, fachspezifisches Wissen und Handeln in die pflegerische Arbeit zu integrieren. Neben der Kooperation mit sämtlichen Hausärzten unserer Bewohner arbeiten wir derzeit unter anderen mit folgenden Dienstleistern zusammen:

Friseur

Fußpflege / Podologin

Seelsorge

Hospiz

Apotheke

Hausärzte

Fachärzte

Therapeuten (Krankengymnastik, Logopädie, Ergotherapie)

Pflegekassen

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Heimpflege-Unternehmen und Sanitätshaus: Eine Kooperation mit dem Sanitätshaus Häusller in Ulm besteht in folgenden Bereichen: 1. entereale Ernährung 2. Wundversorgung 3. Hilfsmittelversorgung 4. sicherheitstechnische Prüfungen

Die Leistungen und Verpflichtungen aus dieser Zusammenarbeit sind in einem Kooperationsvertrag geregelt.

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Sonstiges

Angehörige

Die Einbeziehung von Angehörigen in das organisatorische Konzept ist unerlässlich. Für die Bewohner sollen dadurch wichtige soziale Kontakte zu Familie und Freunden gefördert werden und erhalten bleiben. Mit den Angehörigen wird der Pflegeprozess besprochen, sie werden in Problemsituationen mit eingebunden (Fallbesprechungen). Durch die Biografiearbeit mit den Angehörigen werden für die Pflege und Betreuung wichtige Daten erfasst und im Alltag eingebunden (Vorlieben, Abneigungen, Verhalten usw.) Dadurch wird es möglich, den Alltag des alten Menschen für ihn möglichst „normal“ an seinen gewohnten Abläufen und Ritualen auszurichten.

Umgang der Mitarbeiter mit den Bewohnern Als sehr wichtigen Bestandteil unseres Pflegekonzeptes sehen wir die Art des Umgangs der Pflegekräfte mit den Bewohnern an. Ein würdevoller und respektvoller Umgang spiegelt sich in unserem Tun, im Verhalten und in der Wortwahl der Mitarbeiter wieder. Wir versuchen, den Bewohnern durch unseren Umgang das Gefühl von einem zu Hause zu vermitteln, in dem man geborgen, geschützt und bestens versorgt ist. Ein solch „familiäres Umfeld“ zu gestalten ist elementares Anliegen aller Mitarbeiter im Kreis-Seniorenwohnheim St. Andreas. Durch unser Verständnis von einem „miteinander“ wird es möglich, diese Ziele zu erreichen.

Einarbeitung neuer Mitarbeiter Die kompetente und fach- und sachgerechte Einarbeitung neuer MitarbeiterInnen, Praktikanten/innen und Kranken- und AltenpflegeschülerInnen hat bei uns eine hohe Priorität. Eine hohe Qualität in der Einarbeitung ermöglicht zielgerichtetes, eigenverantwortliches Handeln eines neuen Kollegen. Dabei ist wichtig, dass unser gemeinsames Leitbild des „Miteinanders“ auch in die Arbeit neuer Pflegekräfte einfließt und die Pflegekonzeption mit ihren qualitätssichernden Maßnahmen verstanden und umgesetzt wird. Zuständig für die Durchführung der entsprechenden Einarbeitung sind die jeweiligen Stationsleitungen oder benannte Mentoren. Unser einheitliches Einarbeitungskonzept für neue MitarbeiterInnen im Pflegedienst ermöglicht eine zielgerichtete und qualitativ hochwertige Einarbeitung.

Anleitung von Altenpflegeschülern, Krankenpflegeschülern und Praktikanten Schüler und Praktikanten der verschiedensten Ausbildungsstätten oder Träger können bei uns praktische Erfahrung und Anleitung bekommen, um ihr angestrebtes Ausbildungsziel zu erreichen. Jedem Schüler oder Praktikant wird ein Mentor zugewiesen, der sich bei der Anleitung an der Ausbildungsvorgabe der jeweiligen Schule bzw. des jeweiligen Trägers orientiert.

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Allgemeines

Diese Pflegekonzeption gibt die Richtung unserer Pflege im Kreis-Seniorenwohnheim St. Andreas vor und trägt zur Erreichung des Leitbildes bei. Um dies zu erreichen, können bei unserer pflegerischen Arbeit sozialpflegerische Aspekte manchmal wichtiger sein als bestimmte grundpflegerische Tätigkeiten. Die Gewichtung und Ausgestaltung der Pflegeleistungen erfolgt aufgrund der Informationssammlung und anhand von biografischen Daten. Es wird nie davon ausgegangen, dass das Pflegekonzept einen Anspruch auf Vollständigkeit erheben kann. Die Pflegekonzeption mit dem definierten Pflegesystem gibt die Richtung der pflegerischen Arbeit vor und dient als Orientierungshilfe für die Pflegekräfte. Die Konzeption wird jährlich überprüft und bei Bedarf angepasst oder ergänzt.