DAV_Tue_02_2013 - DAV Tübingen - dav- · PDF fileDAV Tübingen 2/2013 5 Unterwegs...

download DAV_Tue_02_2013 - DAV Tübingen - dav- · PDF fileDAV Tübingen 2/2013 5 Unterwegs viele neue Arten, die für diese Standorte typisch sind, waren zu bestimmen. Die Alpen-Klappertöpfe

If you can't read please download the document

Transcript of DAV_Tue_02_2013 - DAV Tübingen - dav- · PDF fileDAV Tübingen 2/2013 5 Unterwegs...

  • 122. Jahrgang / Heft 2 / Juni 2013

    unterwegswww.dav-tuebingen.de

    Eisenhut im Piznauntal, im Hintergrund die Samnaungruppe. Foto: Franz Seeburger

  • Perfekter Service. Ganz in Ihrer Nhe.Wir beraten Sie gerne ber gewinnbringende Geldanlagen, individuelle Finanzierungen,LBS-Bausparen, Immobilien und Versicherungen. Fragen Sie uns! www.ksk-tuebingen.de

  • 1DAV Tbingen 2/2013

    Editorial

    Liebe Bergfreundinnen und Bergfreunde!

    Die Mitgliederversammlung hat mich am 19. April zum 2. Vorsitzenden der Sektion Tbingen gewhlt. Fr dieses Vertrauen danke ich. Seit 30 Jahren bin ich in der Sektion und konnte bei zahl-reichen Bergtouren mit liebenswerten Kameraden die groartige Bergwelt mit ihrer ursprnglichen Natur erleben. In den letzten Jahren habe ich mich im Lei-tungsteam der Blmlestour engagiert und konnte dabei meine Begeisterung fr die faszinierende Bergflo-ra mit vielen Gleichgesinnten teilen. In den Wintermonaten habe ich als Nordic-Trainer mitgeholfen, die neue Nordic-Abteilung in der Sektion auf-zubauen und hoffe, dass ich gemeinsam mit den anderen Trainern doch den Einen oder anderen mit dem Skilanglauf-Virus infizieren konnte. Nachdem ich meine akti-ve Berufslaufbahn beendet habe, will ich mithelfen, die vielfltigen Aufgaben der Sektion zu bewltigen. Und da gibt es genug. Aktuell sind zwei Gro-projekte in der Realisierung, die eine eh-renamtlichen Vereinsleitung an die Gren-ze des Machbaren bringt. Notwendig ist hier ein Vorstandsteam, das vertrauens-voll und konstruktiv zusammenarbeitet und sich bei guter Kommunikation an den gemeinsamen Zielen orientiert. In diesem Sinne will ich mich einbringen.

    Bei der 2011 von der Mitgliederversamm-lung beschlossenen Sanierung unseres Berghauses Matschwitz sind wie fr ein alpines Bauprojekt nicht ungewhnlich zahlreiche technische, organisatorische und finanzielle Probleme aufgetaucht.

    Hier gilt es mit Augenma und Flexibilitt vernnftige Lsungen zu finden, damit der anstehende Baubeginn zgig erfol-gen kann. In einer sehr kurzen Bauzeit soll das Projekt in den Sommermona-ten durchgezogen werden und bis zum Herbst abgeschlossen sein. Das vergr-erte Haus soll zum Beginn der nchsten Skisaison betriebsbereit sein.Das beim Lustnauer Sportgelnde ge-plante DAV Boulderzentrum hat fr die

    Sektion groe strategische Bedeutung. Viele junge Men-schen kommen ber den Klettersport zur Sektion. Es ist daher fr die eigene Zu-kunft wichtig, diesen aktiven Mitgliedern ein passendes Angebot in gut erreichbarer Nhe anzubieten. Das mit der Weiterentwicklung der Fein-planung neu beauftragte Pla-nungsbro SpOrt concept ist engagiert in das laufende Pro-

    jekt eingestiegen. Es ist jetzt zu erwarten, dass der Baubeginn noch in diesem Jahr erfolgen kann. An dieser Stelle gilt es den vielen Mitgliedern zu danken, die sich bei der technischen und organisatorischen Planung fr das Boulderzentrum unzh-lige Stunden ehrenamtlich eingebracht haben. Ohne diese breite Basis wre die-ses Groprojekt fr die Sektion nicht zu stemmen.

    Fr den bevorstehenden Bergsommer wnsche ich Euch viele erlebnisreiche Tage in den Bergen. Kommt alle wohlbe-halten zurck!

    Herzliche Gre, Hans Reibold

  • 2 DAV Tbingen 2/2013

    Inhalt

    1 Editorial

    4 Unterwegs4 Vicia oroboides bleibt verschollen6 Es geht aufwrts Klettertechnikkurs9 Der Innsbrucker Klettersteig12 Langlaufschnupperkurs im Chiemgau17 Lawinenkunde kalter Kaffee oder heie Kost? 20 5. Jugend- und Kinderklettercup 21 Wegemarkierungen im Bereich der Tbinger Htte22 Skitoureneinsteigerkurs an der Schwarzwasserhtte

    26 Bezirksgruppe Nagold26 Ostern 2013 im Donautal28 Jahreshauptversammlung 201329 Eisklettern in Sand in Taufers

    32 Bezirksgruppe Hechingen32 Jahreshauptversammlung 2013

    22

    12

    4

    64

    21

  • 3DAV Tbingen 2/2013

    Inhalt

    35 Information35 Geburtstage im 3. Quartal36 Jubilarehrung 201236 Ankndigung Jubilarehrung 201338 Jubilare in 201340 Neue Mitglieder 201244 Informationen zur Boulderhalle45 Umbau Haus Matschwitz47 Ankndigung Alpenrosenfahrt 201348 Bilder von der Tbinger Jahreshaupt- versammlung

    49 Unterwegs49 Skitourenopening 201352 Winterspa im Engadin56 Wildstrubel-berschreitung59 GR 20 der Nordteil

    72 Impressum

    56 59

    49

    17

    28

  • 4 DAV Tbingen 2/2013

    Unterwegs

    Vicia oroboides bleibt verschollen Botanisiertour ins Chiemgau vom 29.06. 1.7.2012

    Das Ziel der traditionellen Botanisier-tour war 2012 das Gebiet um den Geigelstein, 1.808 m, einem markanten Solitrgipfel in den Chiemgauer Alpen. Dort wollten wir die fr diesen Voralpen-bereich typische Bergflora erkunden. Nach der Ankunft im Gasthof Hubertus in Schleching konnte das Leitungsteam eine groe Gruppe und unseren Freund Prof. Franz Oberwinkler als Fachexperten begren. Dieser hatte vor ber 30 Jahren am Geigelstein bei einer botanischen Ex-kursion eine uerst seltene Walderbsen-Wicke (Vicia oroboides) entdeckt und ausfhrlich beschrieben. So hatten wir gemeinsam mit Franz insgeheim die Hoff-nung, diese gelb blhende Raritt wieder-

    zufinden. Leider ist das nicht gelungen, sodass Vicia oroboides wohl verschollen bleibt.

    Ohne Seilbahn zur Wuhrsteinalm

    Es war geplant, bei der ersten Tour mit der Geigelstein-Bahn einige Hhenmeter zu berwinden um Zeit zu gewinnen. Die Sesselbahn war jedoch auer Betrieb, und so machten wir uns zu Fu auf den Weg. Das war kein Beinbruch, denn am Wegrand fanden wir viele schne Alpen-blumen, aber auch interessante Krten und Blindschleichen. Beim Bestimmen der Pflanzen wurde im Zweifelsfall Franz zu Rate gezogen, der dann mit wissen-schaftlicher Przision den Bestimmungs-weg zum richtigen Ergebnis beschrieb. Dabei gab er aber auch viele ntzliche allgemeine Hinweise, so z. B., dass alle Veronica-Arten (Ehrenpreis) immer zwei Staubbltter haben. Auf den Bergwiesen um die Wuhrsteinalm vernderte sich das Bild der Pflanzengemeinschaft und

  • 5DAV Tbingen 2/2013

    Unterwegs

    viele neue Arten, die fr diese Standorte typisch sind, waren zu bestimmen. Die Alpen-Klappertpfe auf den Wiesen wa-ren schon verblht und hatten Samen ge-bildet. Beim Schtteln der Samenstnde wurde klar, woher die Pflanze ihren Na-men hat. Bei einigen Arten konnte Franz die engen Lebensgemeinschaften zwi-schen verschiedenen Blattpflanzen, zwi-schen Pflanzen und Pilzen oder zwischen Pflanzen und Insekten erklren. Nicht weit von der Alm fanden wir noch eine gre-re Kalk-Schutthalde mit vielen typischen Pflanzen, wie z. B. Schild-Sauerampfer und verschiedenen Glockenblumen. Wir waren wieder und wieder fasziniert, und auch beim Abstieg gab es noch einige Stopps zum Bestimmen.

    Nach dem Abendessen wurde im Biergar-ten unter mchtigen Bumen in geselliger Runde weiterdiskutiert. Als Hans seine Gitarre auspackte und Liedbltter verteil-te, wurde noch manches Lied angestimmt und viel gelacht. Spter machte der ein-setzende Regen dem Wunschkonzert ein Ende.

    Auf die Hochplatte

    Am Sonntag ging es von Schleching-Mhlau aus auf die benachbarte Hoch-platte, 1.587 m. Der direkte Aufstiegs-weg ber einen Graskamm fhrte durch eine reizvolle Trockenrasenflur mit vielen standorttypischen Pflanzen. Bei strahlen-dem Sommerwetter tauchten mit zuneh-mender Hhe am sdlichen Horizont die Kitzbhler Alpen auf, die sich in ein fas-zinierendes Gesamtpanorama vom Gipfel der Hochplatte aus einfgten. Nach einer kurzen Rast am Grassauer Haus stieg eine kleine Gruppe ber das Ramsental direkt ab, um den Bus zu holen. Das ging recht flott. So war sogar noch Zeit fr ein erfri-schendes Bad in den Bachgumpen. Beim

    Abstieg fanden wir noch eine Wickenart, die der Beschreibung der verschollenen Vicia oroboides sehr nahe kam. Leider hat die przise Bestimmung dann erge-ben, dass es nur eine nahe Verwandte der gesuchten Wicke ist. Schade. Die gelbe Wicke bleibt also verschollen.

    Herzlichen Dank an alle Teilnehmer, an das Leitungsteam und besonders an Franz Oberwinkler fr die erlebnisreichen Botanisier- und Bergwandertage.

    Hans Reibold

  • 6 DAV Tbingen 2/2013

    Unterwegs

    Es geht aufwrts!Klettertechnikkurs

    Der von Cora Mhlhausen und Edith Heumller organisierte und sehr engagiert geleitete Kurs Klettertech-nik begann mit seinem ersten Abend in diesem Jahr am 24. Januar und en-dete am fnften Abend am 7. Mrz, je-weils abgehalten von 1922 Uhr in der Kletterhalle Balingen. Ein pnktliches Beenden des Kursabends verbot sich von selbst, da man noch frei klettern und die vielen Tipps und Tricks selbst-redend sofort umsetzen wollte.

    Die beiden ersten Abende waren Lehr-stunden ber Griffe und Tritte.

    Alles ber Leiste, Sloper & Co wurde gelehrt, die Kletterwnde von den Kurs-leiterinnen massiv manipuliert, indem Griffe mittels Werkzeugeinsatz auf den Kopf gestellt wurden nichts war den beiden heilig, um ihren Schflein smt-liche Varianten einzuschrfen, wie man sich aus einer vllig verrenkten Kr-perhaltung doch noch an einem nach vorne abschssigen Sloper festkrallen knnte. Untergriffe und Seitgriffe wur-den mittels Schraubenschlssel dort generiert, wo vorher routentechnisch keine existierten, Kursteilnehmer erst dann geschont, wenn sie auch die letz-ten Kniffe intus hatten.

    Auf die Tritte und waren sie noch so klein wurden Euro-Mnzen gelegt und den Teilnehmern abverlangt, reizwe-ckengroe Tritte samt Geldstck mit Schuhgre 46 einzusetzen, ohne das Mnzgeld gen Boden zu schubsen. An das Schuhwerk wurden Expressen-Ket-ten gehngt und erwartet, whrend des

    Kletterns selbige nicht mit der Wand in Kontakt zu bringen. Unmgliches wur-de mglich gemacht, alle didaktischen Mittel eingesetzt, um ruhiges, leises und konzentriertes Klettern zu vermit-teln.

    Nach den ersten bungen im Separee (einem kleinen abgetrennten Kletter-raum) durfte man an die hohen Wnde im Zentrum der Halle. Dort war es frei-lich am zweiten Abend nic