DB Artikel-Blaupause zur Unterwanderung von Bürgerinitiven.pdf

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f GROSSPROJEKTE lngenieure im Spannungsfeld neuer Anforderungen an ihre Projekte Eine neue Herausforderung für Ingenieure ist es, neben iler Eneichung iler Projehtziele, das Vertrauen der Gesellschaft in Technih unil Wissenschaft zu stcirken. - 33.468 km Betriebslänge - 61.752 km Gleislänge ' 72.808 Weichen und Nreuzungen . 670 Tunnel .24.76'3 8räcker . 4.8/62 Stellwerke .14.688 Bahnübergänge (Q@fi! IZB Srdd 2010) lngenieure der Bahn, sondern dabei sind ausdrücldich die Ingenieure dcr lngenieur- büros, der Baufrmen, der Behörden und der \{issensöaft mit einbezogen. Denn das Planen, Realisieren ünd Betreiben voir Bahnanlagen rinschlielilich der Croßpro lekte erfolgt nicht durch Einzelne sordern arbeisteilig in eintr r:izellenren Cemein schafisleistung. Klassische Anforderungen bei del DB Netz AG Die Eisenbahninlrastruktur nrit ihren Fahr- weganlagen ist die Basis hir einen funktio- nierenden Schienenverkehr in Deulschland (Abb. l). [2i. Im Scl]itnennez der Deut- schen ßahn werden räglich 32000 Perso- nenverkehrs- und Cüterzirge gefirhren. Tag fur'l'ag nutzen 8,J ,\lio. Reisende und llesücher die Derrtsche llahl,r Die Vorhaltun& der Betrieb und der Neu- und Ausbau der Infrastruktur u'ird bei der DB AC arbeitsteilig inr \iorstandsresson lnfrastruktur mit seinen Ceschäftsfeldern verantlvortet. Kem der jeweiligen Ge schäftsfelder sind die Eisenbahninlrastruk turuntemehmen (EILI) DB Netz AC (Schie- neninfrastruktur), DB Station&Sen'ice AC IBahnhöfe) und DB Lnergie Cmbll (Bahn stromneu). Die DB ProjekBau Cmbl I ist der konzerninterne Diensrleister für das Projektmanagement der Bauprojekte. Die DB NeIz AC . stellt den Eisenbahnverkehrsuntemeh- men (EV[I) Trassen, Anlagen und Fahr- pläne für den Personen und Cüterver- kehr zur Verfügung . fühn den Eisenbahnberieb und verant- u'ortet die Transponsteuerung sowie die Fahtu'egsicherung der Züge; . hält die Schieneninfrastruktur in Stand und . entrvickelt die lnfrastruktur bedarfsge recht neiter und ist Vorhabenträger und Bauherr für den Aus- und Neubau der Eisenbahnilflastrukur Derzeit nutzen rund 340 in Deutschland zugelassene E\/tl - darunter rund 30 tln- ternehmen des DB-Konzerns - diese ln- frastruktur. Für alle llnternehmen gilt der rliskrintinierungsfteie Zugang zur Infra- struktur Die Organisationseinheit Croßproiekte der DB Netz AC hat die Kernaufgabe die stra- tegisch und technisch bedeutenden Croß- proiekte (mit einem lnvestitionsvolumen von jerveils mehr als 250 Mio. EllR über die lroiekthufzeit) in Arbeitsteilung mit der ProiektBau CmbH im Rahmen der geplanten Kosten,'fermine und Qualitäten über alle Leistungsphasen wirtschaftlich und effizienr durchzufuhren l3]. Das jähr- liche Bauvolumen beträglca. 1,8 lvlrd. EUR mit steigenderTendenz. Cegenwänig sind I600 km Hochgeschrvin. digkeitsstrecken in Betrieb, darunter die e$ten Neubaustrecken (NBS) Hannover - Würzburg und Mannheim - Stuttgaft mit einem Ceschwindigkeitsprofil von 250 km/h und NBS Köln-Rhein/Main und Nümberg - lngolsradt mit 300 km/h. 1900 km Neu- und Ausbaustrecken sind im Bau. därunterdas\DE 8.1/8.2 Nürnberg - Erfun - Halle/Leipzig die Ausbaustrecken von Berlin nach frankfun (Oder), Dresden und Rostock, die Rheintalbahn Karlsruhe - Basel sorvie die Projekte Stuttgaft 2l und Wendlingen - tllm (Abb. 2), lal. Cegenwänig werden 650 km Neu- und Ausbaustrecken, u.a. die sogenannle Y-Spange l{amburg/Bremen - Hannovet der Anschluss der Fehmarnbelt-Querung die NBS Rhein/lvlain - Rhein/Neckar und die 2. S-Bahn-Stammstrecke München ge, plant. Ziel des Neu- und Ausbaus ist es, die lnfra- struktur der Bahn zeitgemäß. wettbelverbs- flihig und kapazitiv für die wachsende zukünftige Verkeh rsnachfrage weiterzuent- u'ickeln l5l. Die rortschritte beim ^usbau des Schienennetzes in Deutschland hän- gen dabei rveitgehend von den Finanzie- rungsmöglichkeiren des Bundeshaushaltes ab. Abb, 1: Fahrweganlagen der DB Netz AG Wolfgang Feldwisch Nebi Kubat Stefan Rathey Schon immer wurde und wird unter lnge- nizuren die lrage diskutien, ob ihre Srel- lung und ihr Einfluss in Winsdraft und Ce- sellschaft der wachsenden Veranfivonunfl enßprechen, die sie in den verschiedenen Aufgabengebieten übemehmen [l l. Zu- gleich wird darauf hingewiesen, dass sich lngenieure mit ihrer Erpenise wesentlich sräüer auö in Besellschafupolitischen Fra- gestellungen einbringen sollter. Nun gibt es neue Entu,icklüngen, die der Frage nach der Rolle des lngenieurs und leinerVerbän- de eine neue Qualität verleihen. So ist im l€tzten lahr das Croßprojek Stu 8an 2l der Deurschen .Bahn in ein negatives Rampenlicht der Offentlichkeit geraten. Von den Projekgegnern wurden nicht nur die Planungsgrundlagen kritisch hinterfiagt, sondem auch bisher im gesell- schaftlichen Konsens geglaubten Prolekt- ziele abgelehn! die verfasungsrechtl iche Legitimation in Frage und die Behensch- barkeit der technischen Risiken in Abrede gestellt - mit zunehmend häneren Formen des Protestes. Als Beitrag zur Diskussion wird im Fol- genden eine Positionsbestimmung zum Thema aus Sicht von Bauingenieuren dar- gestellt, die auch Gegenstand eines Vor- trags auf dem Treffen junger Ingenieure der deutschen lngenieurverbände am 26. März 2011 in Frankfurt/Main war. Wenn dabei von ,,den Ingenieuren" ge- sprochen wird. dann sind nicht nur die 58 ErEis€nbahnineenieur I sepiembe' 2011

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f GROSSPROJEKTE

lngenieure im Spannungsfeld neuerAnforderungen an ihre ProjekteEine neue Herausforderung für Ingenieure ist es, neben iler Eneichung iler Projehtziele,das Vertrauen der Gesellschaft in Technih unil Wissenschaft zu stcirken.

- 33.468 km Betriebslänge- 61.752 km Gleislänge' 72.808 Weichen und Nreuzungen. 670 Tunnel.24.76'3 8räcker. 4.8/62 Stellwerke.14.688 Bahnübergänge

(Q@fi! IZB Srdd 2010)

lngenieure der Bahn, sondern dabei sindausdrücldich die Ingenieure dcr lngenieur-büros, der Baufrmen, der Behörden undder \{issensöaft mit einbezogen. Denndas Planen, Realisieren ünd Betreiben voirBahnanlagen rinschlielilich der Croßprolekte erfolgt nicht durch Einzelne sordernarbeisteilig in eintr r:izellenren Cemeinschafisleistung.

Klassische Anforderungen bei delDB Netz AGDie Eisenbahninlrastruktur nrit ihren Fahr-weganlagen ist die Basis hir einen funktio-nierenden Schienenverkehr in Deulschland(Abb. l). [2i. Im Scl]itnennez der Deut-schen ßahn werden räglich 32000 Perso-nenverkehrs- und Cüterzirge gefirhren.Tag fur'l'ag nutzen 8,J ,\lio. Reisende undllesücher die Derrtsche llahl,r

Die Vorhaltun& der Betrieb und der Neu-und Ausbau der Infrastruktur u'ird bei derDB AC arbeitsteilig inr \iorstandsressonlnfrastruktur mit seinen Ceschäftsfeldernverantlvortet. Kem der jeweiligen Geschäftsfelder sind die Eisenbahninlrastrukturuntemehmen (EILI) DB Netz AC (Schie-neninfrastruktur), DB Station&Sen'ice AC

IBahnhöfe) und DB Lnergie Cmbll (Bahnstromneu). Die DB ProjekBau Cmbl I istder konzerninterne Diensrleister für dasProjektmanagement der Bauprojekte.Die DB NeIz AC. stellt den Eisenbahnverkehrsuntemeh-

men (EV[I) Trassen, Anlagen und Fahr-pläne für den Personen und Cüterver-kehr zur Verfügung

. fühn den Eisenbahnberieb und verant-u'ortet die Transponsteuerung sowie dieFahtu'egsicherung der Züge;

. hält die Schieneninfrastruktur in Standund

. entrvickelt die lnfrastruktur bedarfsgerecht neiter und ist Vorhabenträger undBauherr für den Aus- und Neubau derEisenbahnilflastrukur

Derzeit nutzen rund 340 in Deutschlandzugelassene E\/tl - darunter rund 30 tln-ternehmen des DB-Konzerns - diese ln-frastruktur. Für alle llnternehmen gilt derrliskrintinierungsfteie Zugang zur Infra-strukturDie Organisationseinheit Croßproiekte derDB Netz AC hat die Kernaufgabe die stra-tegisch und technisch bedeutenden Croß-proiekte (mit einem lnvestitionsvolumenvon jerveils mehr als 250 Mio. EllR überdie lroiekthufzeit) in Arbeitsteilung mitder Dß ProiektBau CmbH im Rahmen dergeplanten Kosten,'fermine und Qualitätenüber alle Leistungsphasen wirtschaftlichund effizienr durchzufuhren l3]. Das jähr-liche Bauvolumen beträglca. 1,8 lvlrd. EURmit steigenderTendenz.Cegenwänig sind I600 km Hochgeschrvin.digkeitsstrecken in Betrieb, darunter diee$ten Neubaustrecken (NBS) Hannover- Würzburg und Mannheim - Stuttgaftmit einem Ceschwindigkeitsprofil von250 km/h und NBS Köln-Rhein/Main undNümberg - lngolsradt mit 300 km/h.1900 km Neu- und Ausbaustrecken sind imBau. därunterdas\DE 8.1/8.2 Nürnberg -Erfun - Halle/Leipzig die Ausbaustreckenvon Berlin nach frankfun (Oder), Dresdenund Rostock, die Rheintalbahn Karlsruhe

- Basel sorvie die Projekte Stuttgaft 2l undWendlingen - tllm (Abb. 2), lal.Cegenwänig werden 650 km Neu- undAusbaustrecken, u.a. die sogenannleY-Spange l{amburg/Bremen - Hannovetder Anschluss der Fehmarnbelt-Querungdie NBS Rhein/lvlain - Rhein/Neckar unddie 2. S-Bahn-Stammstrecke München ge,plant.Ziel des Neu- und Ausbaus ist es, die lnfra-struktur der Bahn zeitgemäß. wettbelverbs-flihig und kapazitiv für die wachsendezukünftige Verkeh rsnachfrage weiterzuent-u'ickeln l5l. Die rortschritte beim

^usbaudes Schienennetzes in Deutschland hän-gen dabei rveitgehend von den Finanzie-rungsmöglichkeiren des Bundeshaushaltesab.

Abb, 1: Fahrweganlagen der DB Netz AG

Wolfgang FeldwischNebi Kubat

Stefan Rathey

Schon immer wurde und wird unter lnge-nizuren die lrage diskutien, ob ihre Srel-lung und ihr Einfluss in Winsdraft und Ce-sellschaft der wachsenden Veranfivonunflenßprechen, die sie in den verschiedenenAufgabengebieten übemehmen [l l. Zu-gleich wird darauf hingewiesen, dass sichlngenieure mit ihrer Erpenise wesentlichsräüer auö in Besellschafupolitischen Fra-gestellungen einbringen sollter. Nun gibtes neue Entu,icklüngen, die der Frage nachder Rolle des lngenieurs und leinerVerbän-de eine neue Qualität verleihen.So ist im l€tzten lahr das CroßprojekStu 8an 2l der Deurschen .Bahn in einnegatives Rampenlicht der Offentlichkeitgeraten. Von den Projekgegnern wurdennicht nur die Planungsgrundlagen kritischhinterfiagt, sondem auch bisher im gesell-schaftlichen Konsens geglaubten Prolekt-ziele abgelehn! die verfasungsrechtl icheLegitimation in Frage und die Behensch-barkeit der technischen Risiken in Abredegestellt - mit zunehmend häneren Formendes Protestes.Als Beitrag zur Diskussion wird im Fol-genden eine Positionsbestimmung zumThema aus Sicht von Bauingenieuren dar-gestellt, die auch Gegenstand eines Vor-trags auf dem Treffen junger Ingenieure derdeutschen lngenieurverbände am 26. März2011 in Frankfurt/Main war.Wenn dabei von ,,den Ingenieuren" ge-

sprochen wird. dann sind nicht nur die

58 ErEis€nbahnineenieur I sepiembe' 2011

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Abb. 2: Wichtige Großprojekte der DB Netz AG in Eetrieb O, Bau ü und Planung O

AnforderunEen aus demGroßprojekt Stuttgart 21Planunglm Iahr 2010 tauchten völlig neue Anforde,rungen im Zusammenhang mit dem Croß-proiekl Stungan 2l auf.Die heutige Bahnverbindung zwischenStuttgan und Ulm ist seit 1850 in Betrieb.Sie ist den Anforderungen des modemenlugverkehrs nitht mehr gewachsen. L,rste

ldeen zum Protekt Stuttgan 21 stammenaus dem Jahr 1980, konkrete Formennahm das Projekt ab 1985 mit der Aufnah-me in den Bundesverkehrswepleplan an. BisMitte der I990er lahre wurde das heurigeKonzept der llmwandlung des bisherig,enoberirdischen Kopfbahnhofs mit l7 Clei-sen in einerr unterirdischen aclrrgleisigenDurchgangsbahnhof entwickelt. Zugleich\.vird die städtebauliche lintwicklung derLandeshauptstadt durch die Auflassungvon ca. 100 ha Freifläche ermöglicht. Ab1995 wurden die rechdichen Verfahren derRaumordnung und Planfeststellung einte .

leitet und 2009 die Finanzierung abschiie-ßend gesichen. lm l?bruar l0l0 wurde mildem Bau begonnea.Das rvesentliche Proiekuiel ist die Stei-gerung der Leistungsfähigkeit dieses Kor-ridors zur Stärkung der Attraktivität desEisenbahnverkehrs. Das Projekt in seinerheutigeo optimierten Form har eine Länge

von 57 km, davon 30 km Schnellfahrsrre-cke mir 250 km/h, mit 16 Tunneln und18 Brücken. Kemstück ist der neue unter-irdische achtgleisige Durchgangsbahnhof.Vier Zulaufstrecken binden ihn in dasStreckenneu ein. Die Verbindung zumneuen Bahnhof Flughalen und der Landes-messe erfolgt über den 9,5 km langen l:il-denunnel. Die neue Strecke nründet überdie Neckarbrücke Wendlingen in die Nt3S\Vendlingen lllm eirr.Die NBS Wendlingen - I llm hdt cine Längevon 60 km mit einer Ceschwindigkeit von250 krn/h und verfugt über fünf'lunnelund 17 Eisenbahnbrücken. Der Albauf-stieg und der Albabstieg nach tllm verläufrfast vollständig im 'Iunnel - u. a. über den8,8 km langen Bol3lenunnel. Dazivischenrvird der Streckenverlaufüber die Albhoch,fläche durch die Bündelung mir der Bun,desautobahn A8 bestimmt.

Protest und FachschlichtungDie Annahme, mit diesen Planungen beideProiekte nunmehr realisieren zu könlen,h.rt sich nicht erfüllt. Denn es kam zu einer- von Llmfang und Zeitpunkt her - über-rascbenden Protesb{elle.Protestegegen S21 gab es schon immer, un-abhängig davon, dass Baden-Wüntembergaufgrund seiner zentralen t-age in Europaund seiner Fiportstärke in besonderem

lvlaße aufschnelle und leistungsfähige Ver-kehrswege angewiesen ist.Die (,egner hatterr sich in e,nen) Akions.bündnis organisien. Die ötfentliche Zu-stimmung zum Projek nahm rapide ab. inMeinungsumfragen lvaren im September2010 ca. 2/3 der befragten Stuttganergegendas Prolek 16l. Die anhaltenden Protesteeskalienen am 30. Septenrber 2010 in mas-siven Auseinandersetzungen zlvischen derPolizei und den Projektgegrern mit zahl-reichen Verleuten.Als politischen Ausweg hat der damaligeMinisterpräsident Mappus das lnstru-ment der sogenannten,,Fachschlichtung"angeboten. Die Parteien haben sich auffreirvilliger Basis auf Dr Heiner Ceißlerals neutralen Schlichler geeinigt und achrSchlichtungsrunden durchgefühn. Dabeiist es gelungen, zu einem sachlichen Dia-log zurückzukehren.In seinem Schlichterspruch ,,Stuttgart 21

PLtlS" am 30. November hat Dr Ceißlerbestätigt, dass die Entscheidung, das Vor-haben zu realisieren, richtig ist. Das Projektkann danach unter bestimmten Auflagenrveitergefühn werden.lm Rahmen der Schlichtung konnte fol-genden Punkten besondere Bedeutung bei-gemessen u'erden l7l:. Vermiülung der verkehrlichen und be-

trieblichen Voneile des Durchgangs-

ErEisenbahringenieur I September 2011 59

il GROSSPROJEKTE

Dialogbereitschaft

einceschänkt

Abb. 3: Proteste gegen Stuttgart 21 als Ausdruck von Projektkritik, aber auch von Technikskepsis und

Politikverdruss

bahnhofs sowie des Nutzens der Neubaustrecke für den überregionaleu undregionalen Verkehr,

. Qualitätsnachu'eis der vorgelegten Pla-

nung einschließlich Sicherheitsplanungund r\usräumen der Befürchtungen, dass

im Baugrund unkalkuLierbare Risikenbestehen,

. keine Ilinrveise auf eine tlberschreitungdes vorgeliebenen Kostenrahmens nachilberprüfu ng der Kostenkalkulatjor undIinnn/ierung durr h drei un.rhlrangigeWirtschaltsprüfer,

. Erkenntnis, dass der alternative l(opf-Lrahnhof K21 nicht durchgeplant, nichtpianfestgestellt und nichr günstiger ist

l-trr Schlichterrpruch sielrt eirre \{crter-gehcnde Simulation de. lahrllan. imKnoten Stuttgan vor. In einem betrieb-lichen.,Suesrtest" mit einem in den 5pit-

zenstunden um lveitere 30o/o verdichtetenlletriebsprograrn wird untersucht, obzusätzliche Infrastrukturmaßnahrnen zlrriveiteren Erhöhung der Leistungsfähigkeitsinrvollsein könnten-Im Ergebnis lrat sicli auch die öfferrtlichevl€inung gedreht: 2/3 der befragen Ein-wohner von lladeD-\\'üntemberg be\ver-teterr der Srhlichler,'pnrrh nunrnehr positiv I8I.

ProtestursachenDie l'rage nach den Urcachen <les Pro'testes führt zu einem crsten r\nal,vseansalz(Abb.3).Iis gab fachliche Projektkritik, z. R. zur l.eis-tungsflihigkeit, zur Neubausrrecke und zurKostenhöhe. Diese hat sich nach ernenrrationalen Dialog nicht durchseuen kön-nel).

ls gab aber auch eher apodiktische Posi-tionen, wie die Prophezeiungt'n, dass rlieMinerahvasserquellen urtergehen \\,ürdenurd die geologischen Risiken nicht beherrschbar seien. Bemerl{ens$,ert rr'ar hierder Auftritt einer Projektgegnerin bei Beck-

rnann in der ARft, die zu eirrer lrp<ninfür Anhl'drit mutiert ist und mit absoluterSelbstges'issheit vonr sicheren Versagen der'l'unnel unter der Volumenvergröliemngvon Anhydrit in Verbindun8 mil \\hsserberichter lrat.Iine Di,llogbere its( hafi rvar hier in eintreher angstgetriebenen l)iskussion, k,lunrgr:geben llinter6rund ist offenb,tr einttiefgründige'l'echnikskepsis, die einem ra

tionalen Diskurs nur noch eingeschränkzugänglich ist.LInd schliellljch gab es eine Argumentationslinie, die kompromisslos alles abgelehnt und ihre llaltung in den Ausruf,,Lügenpack" zusammengefasst hat. I lierrvar und ist jede Diskussionsbereitschafiam unde. Hintergrund ist offenbar ein abgrundtiefer Politikverdruss.

Wachsender Widerstandgegen Großprojektewas bedeut€t dies fiir die Croßprojekteder Bahu? Droht ein ,,Flächenbrand"in Deutschlandl Manches spricht dafür(Abb.4).So sind neben Stuttgart 2l auch die I'la-nungen lür die NBS/ABS Karlsmhe - llaselunr€r orassive Kritik von ca. 165000 Einrvendungen geraten. l-lier geht es um l-or-derungen nach erhöhtem Lrirmschutz rrndinteressantenveise nach Tunnellösungen,die in Stuttgart bekämpft werden..\Lrch die Dresdner Bahr in Berlirr ist inSchietlage. Auch hier geht es um eine g€-

fordelte Tunnellösung. Ebenfalls u'irdgegerr dic soßer.irnle \'-\partge. eincSchienenverbindring zlvischen I lannover,Bremen und Hamburg, protestiert, ebensorvie gegen die Anbindung der Fehmarnbelt-Querung in Scbleswig-Holstein. tlndschiießlich kommt die 2. Stamnstreckeder S llahn in ivlünchen unter Druck, u. a.

mit ßefürchtunBeD zur Standsicherheit derfraucnkirche durch die unter ihr verlaufen-de Tunnelröhre 19, l0l.Diese Lnt\\'icl(lungen treffen nicht nur dieBahn. [s gibr auch Proteste gegen ande-re (lroßproiekte in Deutschland. So sindnach den Atomkraftrverken auch deren Alternative - die modernen Kohlekraftwerkt'

- unte. Protesl geriten. Auch die Stromlei-tungen von den Offshore-\Vindkraftanla-gen in der Nordsee werden abgelehnr.Die Proteste sind von ihren Zielen her oft-mals eher inkonsistent und von regionalenlnteressen Seprägt.lm iibrigen organisien sich der Wider-stand zunehmend professionell. So nimmtz.B. über das lntemet dic ()rg,rnisation

DurEhgangsbahnhof s 21

ohn€ LeGtungssteigerung

Kopfbahnhol K 21 istbess€re Altemative

NBS Wendlingen - Ulmverz ichtttar

Aus dem.Ruder" laurendeKosteo

' massive Getährdtrng derMineralwasserquellen

. Geologische Risiken nichtbe h€ rrsc h ba r

',,Lügenpack"

Fehmalnbeltqüerung

rffit{BS / ASS Karlsrut€ - B.sel

stuttgait 21

FHryPrt

,l - !.1- lFF.

-'--:-:'"

2. St8tnmstr€cke Mnnch€n

Abb.4: Großprojekte der Bahn unter Kritik

60 EEisenb3hningenieür l september 2oll

,,Demokratie in Aktion' Einfluss auf diepolitischen Entwicklungen. Unter,,cam-pact.de" kann sich jeder an Kampagnenbeteiligen, der für eine sozial gerechteökologisch nachhaltige und friedliche Ge-sellschaft kämpfen will.

überwindung der,,SprachlosaElkeit der lngenleure"Die Durchs€tzung von zukünftigen Groß-proieken der Bahn führt zu weiterge-henden Anforderungen, denen sich dieIngenieure stellen müssen. Dabei ist zubeachten, dass. die Proteste gegen Großprolekte der

Bahn bundesweit zunehmen,. das Umweltbewusstsein wächst,. sich hochaktive und bestens informiene

Bürgerinitiativen bilden und

Auftd&b.t/ Ei8lntün.r TdElr öthnüicn.r 8.lang. l

Der lngenieur

i Bütllrnitirlivrn /. Alrionsbündnissr

wobei die Fronten wechselnd sein kön-neftAuf die Summe der Anforderungen undFragen aus der größer gewordenen tech-nischen, winschaftlichen, rechtlichen und

ffiffi--",.,"'.

i Polirik.r / L.gilhliw

. einerseits der Aufuaggeber, Vorhabenträ-ge4 lnvestoren und Politiker und

o andererseits der Tdger öffendicher Be-lange Betroffenen, Veöände und Bür-gerinitiativen,

r ttitiker sich über die neuen Medien aus- Abb. 5: Unterschiedtiche ENadungen der Anspruchsgruppen jn lnfrastrukturgroßprojekten ar dentauschen und vemeuen. hgenieur

Dj€se Ansp che reihen sich ein in denganzen Kanon von unterschiedlichen Er-wanungen an die lngenieure bei Großpro-lekten (Abb. s).Danach stehen die lngenieure im Span-nungsfeld där Interessen und Anforde-run8en

Als eill fübrender Anbieter rund um das System Weiche beweistdie voestalpine BWG seit vielen Jahren ihre tief greifendenKompetelzen in allen Bereicheü des nationalen und interna-tionalen Schienenverkehn. Unsere Kuuden profitierea dabeivor allem von unserer Systemparherscbaft, die von den erstenSchritlen der Planung bis bin zur Unterhaltung der Steckedie professionelle Begleitutrg des gesamten Projelds umfasst.

voestatpine BWG GrrdtH & Co. KG

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Unserem sGDdigen Bestreben nach ganzheitlichen und flexib-len Iosungen Rechuuag tragend, haben wü ulsere Kompeten-zen rund um die Weiche in den Bereichen ,,Fahrbahasysteme"sowie ,,I€it- und Sicherungstechnit" ausgebaut und um dasWeicheDschleifen erweitert. Sie formulieren die Anforderun-gen, wir bieten die komplette Systemlösung-

voestalpineEIN€N SCHFITT VORAUS.

_ GROSSPROJEKTE

polilischen Komple-\ität von Croßpro-jekten gibt es noch keine abgeschlossenen

Antwonen. Bahnseitig wird an weiterenLösungen und Antlvonen Searbeilcl. Aus

gangslage für alle [iberlegungen sind diegewonr)eret tirfahrungen mit Stuttgan 21.

Dazu gehön die nicht neue Erkenntnis,

dass nicht nur die Klarheit der Ziele undlnhalte der Proiekte, sondem auch die

Meinungsbildun& Meinungsfu hrerschaft ,

Kommunikation, Öffentlichkeitsarbeit so

wie Konsens- und Venrauensbildung dar-

über zuuehmend die Realisierungschancen

bestimmen.lvlit dem 8roßen Interesse der Medien undder Öffentlichkeit an Croßprolekten be'steht die Chance, die Bedeutun& Notu'en-digkeit und Qualit;it von Ingenieurarbeitmit venrünl1igen, verständlichen und sacll-

lichen Argumenten zu belegen. Daraus

lässt sich folgender erster ^nsatz

zur l:rhö'hung der Akzeptattz von Croßproiektenableiten:. Zusammenhang zur gesellschaftlichen

F.ntwicklung zur Sicherung der Zu-

kunfrsfähiekeit des lndustnestlndones'-j26li4 oeutschland und zutn täglichen Leben

/ , r deutlicher herausstellen,Wry',f . Lesitimation/Rechtfenigung durch le

lrov " gafirät (Ra umordnun& l'la;festslellung)0*9

' , ,Äwch trühzeiriee inhaltliche und hohe' W fiT* np"ulegitimaiorr ergänzen,

b'A-cä!" tech nische Risiken nich I verschwei gen,

sondern ihre Beheuschung vermitteln.

t), . -. neue, offene und glaubwürdige Kommu-I1/4F nikationsformen vorschlagen mit deu'

lich früherem Dialog mit Betroffenenund lnteressiefl en sowie

. moderiert€ Beteiligungsformen vor Onanregen zur Abschöpfung der vorhan-

denen Wiss-ssenspotentiale von Betrof-

fenen und Bürgern. .Hinzu kommen berufsständische Anre-gungen rvie. die Kommunikationsflihigkeit der lnge-

nieure verbessern und. die Attrakivität des ßerufsbildes und der

Stellung der Ingenieure erhöhen.

lnsgesamt können die lngerrieure damitBeirräge leisten, einen gesellschaftlichen

Crundkonsens für Croßproielte als Basis

der rvinschaftlichen und nachhaltigen Ent.

wicklung unseres Landes zu schaffen.

lnitiatlve der lngenieurverbändeDie insgesamt wachsenden Anforderungenführen zu weiterftihrenden !-ragen, die

das berufliche Umfeld der organisienenhrgenieure in Kem betreffen. llm das Ver-

trauen der Menschen in di€ Berufsgruppe

der lngenieure zu enveirem und die in Il ]

schon I 999 diagnostizierte Sprachlosigkeitder lnpenieure zu übenvinden, haben - aufÄnregung der Deuschen tsahn - dit maß

geblichen deurschen lngen ieuwerbände dielnitiatrvc ,,Verbesserung der

^l(zeptanz von

Croßprojelaen" gestanet lll, l2l. lnterdis-ziplinäre und auch dezentrale Lösungsb€i-

träge können tmgfähi8e Annvonen 8eben,lvie erste llinlveise und Ant\\'orten vonführenden Venretern der Ingenieuwerbän-de zeigen 113, 14,'151.

FazitNeben der alten frage nach der Beherrsch-

barkeit von technischen Systemen undihren Grenz- und Restrisiken verleihendie akruellen Ent$'icklungen im Zusam'

nenhang mit dem Bau des CroßprojeksStuttgan 21 der lrage nach der Rolle des

lngenieurs und seiner Verbände eine neue

Qualität.Die Ingenieure der Baht mussten sich inder spektakulären Fachschlichtung in Stutt-gan sorvohl nrit fachlich fundiener Pro-jektkitik als auch mit technikskeptischenInteressengruppen auseinandersetzen, da

die bisherige lrgitimation des Planlest

stellungsrerfahrens durch eine ungeahnteProtestwelle, organisien von einem Akti-onsbündnis, mit ßegillll det Bauarbeiten

in Frage gestelh u,urde.Inzwischen richten sich diese Proteste auchgegen andere Großprojekte in Deutschland

und rverden u.a. professiolell über lnter-rretplattformen organisiett.llm diesen Protesten entgegenzuwirken,

muss ein gesellschaftlicher Grundkonselsftir Großprojekte als Basis der winschaft-lichen und nachhaltigen Entwicklung des

Industriestandones Deutschland geschaf-

fen rverden, in dem der Dialog mit Bürgem

und die Beteiligung von Betroffenen deut-lich früher aufgenommen wird als bisherAulgabe dcr lng,enieure wird dabei sein,

das Vertrauen der Cesellschaft in lechnikund Wissenschafi rvieder zu gewinnen unddie Glaubwürdigkeit der Ingenieurarbeitzu stärken. Zu diesem Zlveck müssen sich

die lngenieure mit ihrer Fächkompetenz

und Proiekerfahrung künftig noch intensiver auch in die Öffentlichkeitsarbeheinbringen. Eine ernsthafte und angemes-

sene Kommunikalion, die allgcmeinver-ständlich Fachwissen vermittelt, sorvie das

Werben fur Proiekte und die Beteiligung an

einer transparenten Nleinungsbildung wirddamit verstärk zu den Aufgaben der Inge-

nieure gehören.

LITERATURlllDüooetl d.:M'Itet.rc4, L D'e Sp'a(hlos c+ I de'

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apriche tu,.nehr ak.Fplani bFr Croßp'olP(Ie- P '' r r'ornation v.24.11.2010

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ll4l /u4te.. X.: \e"eGr0ßoro.e<te - He'aLs'oroc u E'L' o e(pir.n rl DER [.S[NBAH\I\CINILUR 62 (2011, H I Sill5J fiee'len. G.i Srurigdrl ?1 - Bewahre' und tr eu' 1

Bauingenreur 2011. H.3, S. A 3

Drpl. lng Wrolfgsng Fe lcj!'', s cl

Leiter Großprojelde

DB Netz AG, Zentrale FrankfuvN.l

wolfeang.feldwisch@deutsche-bahn,com

Drpl.lng. Nebi Kuirerl

Technikmanagement GroßProjekte

DB Neü AG, Zentrale Frankfurt/M.

[email protected]

Dipl.Jng. (FH). Dipl.-wirtschaft s

lng. iFH)Stefen Rathey

Projektmanagement GroßProjekte

DB Netz AG, Zentrale FrankfurvlM.

stefan.€[email protected]

SummaryEngneers conftotlt new demands on lheirprojects

Nunrerous nralol proiects in Germany are the

object of proiesl actionsl lresrdes Stut'€arl

21. other targets rncllce eieatricity gt d expan

cion ancl the conslruction of po!.rer siaticns or

wlnd farfis. lo provide an oblective counterar

gument to sucll protests, a fundanienlal social

consensus needs to be bulli as the basis

for sustaLnable econonric developmefi in

G-ornlany as an rnduslrial nairon- ln so do ng

ihe diailogle with citrzelrs aid in!'o vernent of

lhose affected n)ust k ck n at a mLrch ear er

stage A ie\,/ task for engLneers rs to rebu d

cordr.tence rn sc ence and technologi nnd to

strengrhen Ill€ clecrlbilLt) o{ engineering woili

wilh ihat goai ia vlew. eng nsers need io brlng

iheir e\ilerllse and proiect experience 10 bearolo t' c,otaeL r 4oLo,rLrp';_o.s lo'las v,e

62 €FEisenbahningenleur I September 2011