DEICHTORHALLEN HAMBURG - selected.dePETER SAUL 30. SEP. 2017 – 28. JAN. 2018 DEICHTORHALLEN...

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DEICHTORHALLEN HAMBURG INTERNATIONALE KUNST UND FOTOGRAFIE 2017 DEICHTORSTRASSE 1–2 · 20095 HAMBURG TELEFON 040/32103-0 · WWW.DEICHTORHALLEN.DE WWW.FACEBOOK.COM/DEICHTORHALLENHAMBURG EIN HAUS • ZWEI STANDORTE • DREI HALLEN

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DEICHTORHALLEN HAMBURG

INTERNATIONALE KUNST UND FOTOGRAFIE

2017

DEICHTORSTRASSE 1–2 · 20095 HAMBURG TELEFON 040/32103-0 · WWW.DEICHTORHALLEN.DE WWW.FACEBOOK.COM/DEICHTORHALLENHAMBURG

EIN HAUS • ZWEI STANDORTE • DREI HALLEN

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2017

SAMMLUNG VIEHOFINTERNATIONALE KUNST DER GEGENWART1. OKT. 2016 – 22. JAN. 2017

ELBPHILHARMONIEREVISITEDMIT WERKEN VON PETER BUGGENHOUT, MONICA BONVICINI, CANDIDA HÖFER, SARAH MORRIS U.A.10. FEB. – 1. MAI 2017

BILL VIOLAIM RAHMEN DES 500-JÄHRIGEN REFOR -MATIONSJUBILÄUMS2. JUNI – 10. SEP. 2017

ALICE NEELPAINTER OF MODERN LIFE13. OKT. 2017 – 14. JAN. 2018

DEICHTORHALLENINTERNATIONALE KUNSTUND FOTOGRAFIE

HAMBURG

SAMMLUNG VIEHOFINTERNATIONALE KUNST DER GEGENWART1. OKT. 2016 – 22. JAN. 2017

HANNE DARBOVEN GEPACKTE ZEIT25. FEB. – 3. SEP. 2017

PETER SAUL 30. SEP. 2017 – 28. JAN. 2018

DEICHTORHALLEN HAMBURGHALLE FÜR AKTUELLE KUNST · HAUS DER PHOTOGRAPHIE:DEICHTORSTRASSE 1–2 · 20095 HAMBURG · TELEFON 040/[email protected] · WWW.DEICHTORHALLEN.DEÖFFNUNGSZEITEN: DI–SO 11–18 UHR, JEDEN 1. DO IM MONAT 11–21 UHR (AUSSER AN FEIERTAGEN), GESCHLOSSEN: MONTAGS

SAMMLUNG FALCKENBERG: WILSTORFER STR. 71 · 21073 HAMBURGTELEFON 040/32506762 · ÖFFNUNGSZEITEN: JEDEN 1. SO IM MONAT12–17 UHR. DARÜBER HINAUS IM RAHMEN VON FÜHRUNGEN. ANMEL-DUNG UND BUCHUNG: WWW.DEICHTORHALLEN.DE/BUCHUNG,[email protected]

HALLE FÜR AKTUELLE KUNST

HAUS DER PHOTOGRAPHIE

SAMMLUNG FALCKENBERG HAMBURG-HARBURG

PARTNER DER DEICHTORHALLEN

PETER KEETMANGESTALTETE WELT 17. NOV. 2016 – 12. FEB. 2017

THE CONCEPT OF LINES RICHARD AVEDON, GEORGE HOYNINGEN-HUENE, IRVING PENN.WERKE AUS DER SAMMLUNG F.C. GUNDLACH17. NOV. 2016 – 12. FEB. 2017

EPEA 03 SHIFTING BOUNDARIES. EUROPEAN PHOTO EXHIBITION AWARD3. MÄRZ – 1. MAI 2017

GUTE AUSSICHTEN2016/2017 JUNGE DEUTSCHE FOTOGRAFIE10. MÄRZ – 1. MAI 2017

VIVIANE SASSEN UMBRA13. MAI – 20. AUG. 2017

ANDREAS MÜHE FOTOGRAFIEN19. MAI – 20. AUG. 2017

VISUAL LEADER 2017DAS BESTE AUS ZEIT-SCHRIFTEN UND INTERNET9. SEP. – 29. OKT. 2017

ALEC SOTH GATHERED LEAVES17. NOV. 2017 - 11. FEB. 2018

KULTURPARTNER

Abbildungen auf der Rückseite: 1: Peter Saul: I’m Wrong / So What, 2000. © Peter Saul2: Bill Viola: Tristans Ascension. (The sound of a mountain under

a waterfall), 2005. © Kira Perov. Courtesy of Bill Viola Studio.3: Viviane Sassen: Lemogang, 2013. © Viviane Sassen4: Alec Soth: Charles, Vasa, Minnesota, USA, 2002.

© Alec Soth / Magnum Photos5: Andreas Mühe: Villa Hügel aus der Serie A.M.

© Andreas Mühe / VG Bildkunst Bonn 20166: Alice Neel: Pregnant Julie and Algis, 1967. © Estate of Alice Neel7: Hanne Darboven: Hanne Darboven in ihrem Studio, 1987/88.

Courtesy Hanne Darboven Stiftung, Hamburg. © DeichtorhallenHamburg

8: Neo Rauch: Männer mit Flugzeugen, 2012. Foto: Uwe Walter, Berlin,Courtesy Galerie EIGEN + ART Leipzig/Berlin and David ZwirnerNY/London. © VG Bildkunst, Bonn 2016

9: Candida Höfer: Elbphilharmonie Hamburg Herzog & de Meuron Hamburg 2016. © Candida Höfer / VG Bildkunst, Bonn 2016

10: George Hoyningen-Huene: Bathing Fashion, Paris 1930. © Horst; Estate George Hoyningen-Huene

11: Robin Hinsch: Kowitsch, 2015. © Robin Hinsch12: Peter Keetman: Selbstbildnis, September 1957.

© Stiftung F.C. Gundlach13: Julia Steinigeweg: Aus der Serie Ein verwirrendes Potential. 2013–16.

© Julia Steinigeweg

Alle Abbildungen auf dieser Seite: Henning Rogge

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PETER SAUL

BILL VIOLAVIVIANE SASSEN

ALEC SOTH

HANNE DARBOVEN

THE CONCEPT OF LINES EPEA 03 PETER KEETMAN

ANDREAS MÜHE

SAMMLUNG VIEHOF ELBPHILHARMONIE REVISITED

GUTE AUSSICHTEN 2016/17

ALICE NEEL

FINALprint_Programm 2017_dhhh 16.01.17 10:34 Seite 1

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DEICHTORHALLEN HAMBURG – INTERNATIONALE KUNST UND FOTOGRAFIE

ÖFFNUNGSZEITENDEICHTORHALLEN

Die Deichtorhallen Hamburg sind Europas größtes Aus-stellungshaus für zeitgenössische Kunst und Fotografie. Die beiden historischen Gebäude von 1911/13 bestechen durch ihre offene Stahlglas-Architektur, die heute den Raum für spektakuläre internationale Großausstellungen bieten. Seit 2011 werden die beiden Gebäude am Über-gang von der Hamburger Kunstmeile zur Hafencity durch eine Dependance in Hamburg-Harburg mit der Samm-lung Falckenberg ergänzt.

Zwischen 1911 und 1914 wurden die Deichtorhallen auf dem Gelände des ehemaligen Berliner Bahnhofs, des Hamburger Gegenstücks zum »Hamburger Bahnhof« in Berlin, als Markthallen errichtet. Sie stellen eines der we-nigen erhaltenen Beispiele der Industriearchitektur der Übergangsperiode vom Jugendstil zu den Ausdrucks-formen des 20. Jahrhunderts dar. Die beiden Hallen sind offene Stahlkonstruktionen: die nördliche Halle, ein drei-schiffiger Langbau mit 3.800 qm Grundfläche, die südli-che Halle (1.800 qm), ein Zentralbau mit Laterne. Für den Deichtorplatz schuf Laurence Weiner eine Bodenskulptur und Rupprecht Matthies zwei begehbare »Sprachzylin-der«. Die Skulptur »TWA« von Richard Serra schließt den

Platz nach Osten ab. In der Nordhalle der Deichtorhallen findet sich ein Neonschriftzug von Mario Merz sowie die »Blaue Scheibe« von Imi Knoebel. Die restaurierten Deichtorhallen befinden sich nach der Sanierung durch die Körber-Stiftung im Besitz der Stadt Hamburg. 1989 wurden sie der Deichtorhallen-Ausstel-lungs GmbH übergeben. Am 9. November 1989 eröffnete mit der Ausstellung »Einleuchten« von Harald Szeemann das internationale Kunstausstellungsprogramm der Hal-len. Im Laufe ihrer Geschichte haben sich die Deichtorhal-len Hamburg zu einem Ausstellungshaus für Fotografie und zeitgenössische Kunst mit drei institutionellen Stand-beinen – drei Häuser unter einer Dachmarke – entwickelt. Seit 2009 ist Dr. Dirk Luckow der Intendant der Deichtor-hallen Hamburg, die er gemeinsam mit dem Kaufmänni-schen Direktor Bert Antonius Kaufmann leitet.

Ein Designshop, die Fachbuchhandlung für Fotografie sowie das vielfach ausgezeichnete Restaurant »Fillet of Soul« sowie ein Café runden das Angebot der Deichtor-hallen ab. Angesiedelt am Übergang zwischen Kunstmei-le und Hafencity bieten sie einen idealen Ausgangspunkt für kulturelle Unternehmungen.

DI – SO, 11 − 18 Uhr Jeden 1. DO im Monat 11 – 21 UhrMontags geschlossen

Deichtorhallen Hamburg/Haus der Photographie © Conny Hilker

Deichtorstraße 1 – 2, D-20095 HamburgTel. +49-(0)40-32 10 30, Fax +49-(0)40-32 10 32 [email protected], www.deichtorhallen.de

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HALLE FÜR AKTUELLE KUNSTIn der nördlichen Deichtorhalle – mit rund 3.800 qm die größte zusammenhängende Ausstellungsfläche für zeit-genössische Kunst in Europa – werden in Großprojekten künstlerische Positionen der Gegenwart vorgestellt. Ein-zelausstellungen von Malern, Bildhauern und Designern mit internationalem Ruf stehen dabei im Vordergrund. Die Projekte werden dabei zumeist ortsspezifisch in en-ger Kooperation mit den Künstlern entwickelt.

Seit 1989 wurden so mehr als 160 große Ausstellungspro-jekte realisiert. Neben umfangreichen monographischen Ausstellungen von bekannten Künstlern wie Andy War-hol, Martin Kippenberger, Louise Bourgeois oder Gilbert & George werden auch jüngeren künstlerischen Positionen immer wieder sehr früh große Ausstellungen eingeräumt wie etwa 1994 Andreas Gursky, Jonathan Meese, Erwin Wurm oder Anselm Reyle. Die oft spektakulär insze-nierten Ausstellungen beziehen den einzigartigen Raum der offenen Deichtorhalle explizit mit ein, so das »White Bouncy Castle« von William Forsythe 2010 und Antony Gormleys »Horizon Field Hamburg« (2012). Darüber hi-naus werden Themen- und Gruppenausstellungen sowie große internationale Kunstsammlungen gezeigt, so die Sammlung des Centre Pompidou, die Sammlung Goetz oder jüngst die Julia Stoschek Collection oder die Samm-lungen Olbricht und Falckenberg. Auch finden in dieser Halle regelmäßig Ausstellungen mit einer programmati-schen Nähe von Kultur und Alltag sowie mit kulturhisto-rischen Themen statt – wie z.B. die Ausstellungen »Art & Economy« (2002) oder »Wunder« (2011), die sich be-wusst an ein breites Publikum wenden.

Die Halle für aktuelle Kunst wurde von November 2013 bis Februar 2015 umfassend saniert. Ein Café mit Außen-terrasse, eine Buchhandlung sowie erweiterte Räume für Kulturelle Bildung stehen den Besuchern zur Verfügung. Das Programm der Halle für aktuelle Kunst wird vom In-tendanten der Deichtorhallen – Prof. Dr. Dirk Luckow – verantwortet.

Blick in die Deichtorhallen Hamburg/Halle für aktuelle Kunst zur Zeit der Jonathan Meese-Ausstellung, 2006, Foto © Jan Bauer

Blick in die Deichtorhallen Hamburg/Halle für aktuelle Kunst zur Zeit der Wunder-Ausstellung, 2011, Foto © Henning Rogge

Deichtorhallen Hamburg/ Halle für aktuelle Kunst, Foto © Henning Rogge

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HAUS DER PHOTOGRAPHIEMit dem Haus der Photographie im südlichen Gebäu-de der Deichtorhallen erhielt Hamburg 2005 ein neues Ausstellungshaus mit zwei großen fotografischen Samm-lungen von hohem internationalen Niveau. Hier werden internationale Wechselausstellungen zur Fotografie, von historischen Positionen des 19. und 20. Jahrhunderts bis hin zu jungen Fotografen der Gegenwart und Aspekten der digitalen Revolution gezeigt.

Maßgeblich konzipiert wurde das Haus der Photogra-phie von Prof. F. C. Gundlach – Gründungsdirektor und künstlerischer Leiter des Hauses der Photographie in den Jahren 2003 bis 2005 –, der auch 2005 die Eröffnungs-ausstellung »Martin Munkácsi: Think While You Shoot!« kuratierte. Seit dem 1. Januar 2006 ist Prof. F. C. Gundlach nicht mehr als agierender Programmdirektor des Hauses der Photographie tätig, jedoch weiterhin Mitglied des

Aufsichtsrats und trägt den Titel des Gründungsdirektors des Hauses der Photographie in den Deichtorhallen. Der Umbau der südlichen Deichtorhalle erfolgte 2004 – 2005 durch den Hamburger Architekten Jan Störmer.Das Haus der Photographie bietet auch über die Ausstel-lungen hinaus ein vielfältiges Angebot: interessierten Be-suchern stehen ein Auditorium und die Bibliothek zur Ver-fügung; die Fachbuchhandlung für Fotografie und Kunst sowie das mehrfach ausgezeichnete Restaurant »Fillet of Soul« sind auch außerhalb der Öffnungszeiten der Ausstel-lungen zugänglich.

Seit 1. Oktober 2009 hat der Intendant der Deichtorhal-len Hamburg, Prof. Dr. Dirk Luckow, das Ausstellungspro-gramm sowie die künstlerische Leitung übernommen. Ihm stehen im Haus der Photographie als Kurator Ingo Taub-horn und als Sammlungskuratorin Dr. Sabine Schnaken-berg zur Seite.

Blick in die Deichtorhallen Hamburg/Haus der Photo-graphie zur Zeit der Martin Munkácsi: Think While You

Shoot!-Ausstellung, 2011Foto © Wolfgang Neeb

Blick in die Deichtorhallen Hamburg/Haus der Photo-graphie zur Zeit der Ken Schles, Jeffrey Silverthorne, Miron Zownir-Ausstellung, 2016Foto © Henning Rogge

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DIE SAMMLUNG GUNDLACH IM HAUS DER PHOTOGRAPHIEKernstück des Hauses der Photographie bildet die Samm-lung F. C. Gundlach – eine Sammlung von Weltruf in den Bereichen Modefotografie und künstlerische Fotografie. Die Sammlung ist in Hamburg entstanden und konnte dank der Investition in die Ausstellungstechnik, die Archi-tektur und die konservatorischen Bedingungen des Hau-ses der Photographie – von der Freien- und Hansestadt Hamburg mit vier Millionen Euro finanziert – als langfris-tige Dauerleihgaben in Hamburg gehalten werden. Sie stellt eine wesentliche Bereicherung der Hamburger Kul-turlandschaft dar und stärkt den Medienstandort Ham-burg nachhaltig.In seiner Funktion als Gründungsdirektor des Hauses der Photographie von 2003 bis 2005 in den Deichtorhallen

Hamburg stellte F. C. Gundlach seine private Sammlung dem Haus im Jahre 2003 als Dauerleihgabe für einen Zeit-raum von 20 Jahren zur Verfügung. Ziel des Hauses ist es, die Sammlung und die ihr innewohnenden Themenkom-plexe einem breiten Publikum vorzustellen. Neben foto-grafischen Arbeiten wurden seit Mitte der 1980er Jahre für Gundlach auch zahlreiche Werke von bildenden Künstlern interessant, die sich in ihrem Schaffen mit dem Medium Fotografie auseinandersetzen. Seit 2003 basieren zahlrei-che Ausstellungen auf dem Fundus der Sammlung, darun-ter »A Clear Vision« (2003), »The Heartbeat of Fashion« (2006), »American Beauties« (2007), »New Color Photo-graphy« (2008), »Nobuyoshi Araki. Silent Wishes« (2010) oder »Harry Callahan« (2013).

Beide Fotos: Blick in die Deichtorhallen Hamburg/Haus der Photographie zur Zeit der Harry Callahan-Ausstellung, 2013 Foto © Henning Rogge

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SAMMLUNG FALCKENBERG, HAMBURG-HARBURGDie Sammlung Falckenberg befindet sich seit 2001 in den Phoenix-Hallen in Hamburg-Harburg. 2007 erwarb Harald Falckenberg eines der Gebäude und ließ dieses von dem Berliner Architekten Roger Bundschuh zu einem großzü-gigen Ausstellungshaus für seine Sammlung umbauen. Die weiten Räume machen es möglich, größere Installati-onen und multimediale Projekte von Künstlern wie John Bock, General Idea, Thomas Hirschhorn, Mike Kelley, Jon Kessler, Jonathan Meese und Gregor Schneider zu prä-sentieren. Seit Januar 2011 gehört die Phoenixhalle organisatorisch zur Deichtorhallen Hamburg GmbH und wird von dieser unter dem Namen »Deichtorhallen Hamburg – Sammlung Falckenberg« betrieben. Unter der Leitung des Intendan-ten Dr. Dirk Luckow soll das bewährte Ausstellungskon-zept rund um die Sammlung Falckenberg fortgesetzt und um neue Aspekte ergänzt werden.Die Sammlung Falckenberg umfasst etwa 2000 Arbeiten der zeitgenössischen Kunst. Ihr Schwerpunkt liegt auf deutscher und amerikanischer Gegenwartskunst der letz-ten 30 Jahre. Ab Mitte der 70er Jahre ist in Hamburg und

Berlin eine Kunstszene entstanden, die, gegenüber Köln und Düsseldorf, den Hochburgen deutscher Nachkriegs-kunst, zunehmend Bedeutung gewann. Berlin ist heute weltweit führend im Bereich aktueller Gegenwartskunst. Angefangen hatte es in Hamburg, wo prominente Künstler wie Hanne Darboven, Anna Oppermann, Sigmar Polke und Dieter Roth arbeiteten, und der Punk als Musik einer Ju-gend, die an nichts mehr glaubte, das Feld beherrschte. Es entwickelte sich eine neo-dadaistisch geprägte, subversive Kunst, die das herrschende Gesellschaftssystem mit Ironie, Satire und ätzendem Spott bis hin zum Zynismus überzog. Für diese Richtung stehen Künstler wie Werner Bütt-ner, Georg Herold, Martin Kippenberger, Albert Oehlen, Andreas Slominski, später John Bock, Christian Jankows-ki, Jonathan Meese und Daniel Richter. Sie befinden sich in enger Beziehung zu der gesellschaftskritischen ameri-kanischen Kunst mit Künstlern wie Vito Acconci, Richard Artschwager, John Baldessari, Victor Burgin, General Idea, Mike Kelley, Paul McCarthy, Raymond Pettibon, Richard Prince, Jason Rhoades, Larry Sultan und Paul Thek sowie gleichgesinnten europäischen Künstlern wie Günter Brus, Öyvind Fahlström, Thomas Hirschhorn, Sarah Lucas und Franz West. Die Sammlung Falckenberg bietet einen Über-blick über diese, dem Modell der Counter Culture verpflich-tete Entwicklung der Gegenwartskunst. Wichtige Positio-nen sind in Werkgruppen vertreten. Das Programm der Sammlung Falckenberg wird vom In-tendanten der Deichtorhallen, Prof. Dr. Dirk Luckow, ver-antwortet.

Alle Fotos: Blick in die Deichtorhallen Hamburg/Sammlung Falckenberg, Foto © Henning Rogge

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AUSGEWÄHLTE AUSSTELLUNGEN AUS DEM AUSSTELLUNGSPROGRAMM SEIT 1989 AUS ÜBER 230 PRÄSENTATIONEN

INTERNATIONALE KÜNSTLER

THEMEN- UND GRUPPENAUSSTELLUNGEN

GROSSE SAMMLUNGEN

Hanne Darboven, 1991, 1999Michelangelo Pistoletto, 1992Annie Leibovitz, 1992Andy Warhol, 1993Ettore Sottsass, 1993Helmut Newton, 1993/94Henri Cartier-Bresson, 1994Keith Haring, 1994Roy Lichtenstein, 1995Cindy Sherman, 1995Louise Bourgeois, 1996Joan Miró, 1996/97Francis Picabia, 1997/98Nobuyoshi Araki, 1998/2010

Paul Graham, 2010Poul Gernes, 2010Gilbert & George, 2011Saul Leiter, 2012Hans-Peter Feldmann, 2013Maria Lassnig, 2013Guy Bourdin, 2014Ute Mahler u. Werner Mahler, 2014Philipp Toledano, 2015Günther Förg, 2015Lynn Hersman Leeson, 2015Sarah Moon, 2015Raymond Pettibon, 2016und viele mehr

Einleuchten, 1989/90Feuer Erde Wasser Luft – Die vier Elemente (im Rahmen der Mediale), 1993Post Human – Neue Formen der Figuration in der zeitgenössischen Kunst, 1993Der zerbrochene Spiegel – Zur Situation der Malerei heute, 1993/94Das Jahrhundert des Multiple, 1994Magnum – 50 Jahre Photographie, 1996Birth of the Cool – Amerikanische Malerei, 1997Home Sweet Home, 1997Wohin kein Auge reicht (im Rahmen der Triennale der Photographie), 1999HausSchau – Das Haus in der Kunst, 2000Museen für ein neues Jahrtausend, 2000The Contemporary Face, 2001Art & Economy, 2002Archeology of Elegance, 2002Traumfrauen, 2008 und Traummänner, 2011 Veto – Deutsche Fotografie, 2010Wunder, 2011 100 Jahre Leica Fotografie, 2014Picasso in der Kunst der Gegenwart, 2015Streamlines. Ozeane, Welthandel, Migration, 2015Elbphilharmonie Revisited, 2017und viele mehr

Sammlung Centre Pompidou, 1990Emanuel Hoffmann-Stiftung, Basel, 1991/92Sammlung Schürmann, 1994/95Sammlung Sonnabend, 1996Stiftung Fröhlich, 1997Sammlung Lambert, 1998Sammlung Würth, 1998/99Sammlung Goetz, 1998/99

Sammlung F.C. Gundlach, 2003/2006Sammlung Grässlin, 2004 Julia Stoschek Collection, 2010 Olbricht Collection, 2011 Sammlung Falckenberg, 2011Sammlung Sigg, 2014Sammlung Viehof, 2016und viele mehr

Irving Penn, 1998Martin Kippenberger, 1999Marc Chagall, 1999Jason Rhoades, 1999/2000Andrea Zittel, 1999/2000Elizabeth Peyton, 2001Wolfgang Tillmans, 2001Franz West, 2002Jonathan Meese, 2006Erwin Wurm, 2007Fischli/Weiss, 2008Cecily Brown, 2009Lillian Bassman/Paul Himmel, 2009Katharina Fritsch, 2009

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EINE KLEINE GESCHICHTE DER DEICHTORHALLEN

DIE DEICHTORHALLEN-MARKTHALLEN

Im 19. Jahrhundert gab es zwei zentrale Großmärkte in Hamburg: den Hopfenmarkt am Nikolaifleet und den Meßberg am Oberhafen. Letzterer, ganz in der Nähe der heutigen Deichtorhallen, entsprach genau der damals erforderlichen Infrastruktur. Direkt am Stadtrand, dem Hafen und am Berliner Bahnhof gelegen, konnte er per Schiff, Boot und Bahn leicht erreicht werden. Von dieser verkehrsmäßig idealen Lage des ehemaligen Marktplat-zes profitieren die Deichtorhallen bis heute.

Doch schon am Ende des 19. Jahrhunderts wurden die beiden Märkte zu eng. Mit der Neugestaltung der Eisen-bahnverbindungen und dem Neubau des Hauptbahnhofs 1899-1906 ergab sich die Möglichkeit, anstelle des ehe-maligen Berliner Bahnhofs einen neuen, größeren Markt einzurichten. Der „Deichtormarkt“ wurde 1899 beschlos-sen, ab 1906 angelegt und am 1. Oktober 1911 eröffnet. Er besaß eine Marktfläche von 29.000 qm sowie weite Kellerräume und angrenzende Kasematten, die zur La-gerung der Waren bestimmt waren. 1914 konnten 1.600 Anbieter auf 2.266 Ständen gleichzeitig auf dem Markt-gelände verweilen. Ein eigener Bahnanschluss, umge-baute Kaianlagen und die große Einfallsstraßen sicherten eine gute Verkehrsanbindung. Nach einer provisorischen Überdachung des Deichtorhallenmarktes wurde 1911 begonnen, die festen Hallen zu errichten. Die nördliche Halle überdeckt eine Marktfläche von 4.365 qm und die südliche eine Fläche von 2.370 qm. Mit der Planung der neuen Markthallen war das „Ingenieurwesen der Baude-putation“ betraut, ein städtisches Baubüro, das für einige herausragende Beispiele Hamburger Architektur verant-wortlich zeichnet. Sowohl die beiden Deichtorhallen als auch die gegenüberliegende Markthalle wurden von Erik

Unger-Nyborg unter dem leitenden Oberingenieur Jo-hann Friedrich Ludwig Ferdinand Sperber entworfen.

Wie der alte Elbtunnel, die St.Pauli-Landungsbrücken und einige andere stadtbildprägende Gebäude dieser Abteilung zeigen auch die Deichtorhallen unverhüllt die durch die Nutzung bedingten Konstruktionsformen und verbinden sie mit traditionellen Architekturelementen. So unterliegt die offenliegende Eisenkonstruktion beider Hallen einem sich an Kirchenbauten anlehnenden Grund-riss: die Südhalle mit Querschiff und Vierungstürmchen , dreischiffig die Nordhalle. Auffällig sind die städtebaulich wirksame Dachbildung sowie eine durch Plastiken und Ornamente bereicherte Wandgliederung, in der sich Ju-gendstil und Reformarchitektur stilistisch verbinden. So sind die Deichtorhallen nicht nur ein Zeugnis der Ham-burger Wirtschaftsgeschichte, sondern auch Denkmal für eine bedeutende Reformperiode der Architektur, in der Ingenieurwerk und Baukunst zu einer Synthese fanden.

Für die schnell wachsende Stadt Hamburg erwiesen sich die Gebäude als zentrale Markthallen bald als nicht ausreichend. Schon in den zwanziger Jahren wurde des-halb eine riesige neue Markthalle über dem gesamten Deichtormarkt geplant, die aber der Weltwirtschaftskri-se zum Opfer gefallen ist. Erst nach dem Zweiten Welt-krieg entsprachen die Stahlbetonhallen in Hammerbrook der Notwendigkeit eines größeren Marktes. Seitdem der eigentliche Großmarkt in die Hallen am Klostertor gezo-gen ist, wurden die Deichtormarkthallen ab 1963 vom Großblumenmarkt genutzt, der sie jedoch 1984 verlassen hat. Seitdem waren die Hallen dem schleichenden Verfall preisgegeben.

Blumengroßmarkt in den Deichtorhallen, Juni 1979Staatsarchiv Hamburg (720-1-39464)

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EINE KLEINE GESCHICHTE DER DEICHTORHALLEN

UMBAU ZUM AUSSTELLUNGSZENTRUM

Nachdem die Deichtorhallen jahrelang vom Abbruch be-tont waren, sicherte der Hamburger Industrielle Kurt A. Körber auf Anregung des damaligen Oberbürgermeis-ters Klaus von Dohnanyi ihren Erhalt. Die Körber-Stiftung übernahm die Kosten für die Restaurierung der Hallen und die Umgestaltung in eines der größten Ausstellungs-zentren Europas. Mit der Planung wurde der Berliner Ar-chitekt Josef Paul Kleihues beauftragt. Grundsatz der Re-staurierungsarbeiten war die Bewahrung der historischen Bausubstanz. Die filigrane Glas- und Stahlkonstruktion sowie die ungewöhnliche Atmosphäre der Räume im In-neren sollten erhalten bleiben.

Die binnen elf Monaten restaurierten Hallen sowie das neu gestaltete umgebende Gelände wurden der Stadt Ham-burg anläßlich ihres 800. Hafengeburtstages im Septem-ber 1988 übergeben. Von Anfang an hatten die Stiftung und ihr Stifter erklärt, sie werden keinerlei Einfluss auf die personelle Besetzung und das Programm der Deichtor-hallen ausüben. Kurt A. Körber verstand sich nie als klas-sischen Mäzen, sondern als „Anstifter“, der Anstöße gibt, um eine Eigendynamik in Bewegung zu setzen.

Dies ist ihm sicher mit den Deichtorhallen gelungen. Die Hallen werden von der Deichtorhallen Hamburg GmbH betrieben. Mit Ausstellungen von hohem internationalen Niveau wird der Zweck, die Pflege der bildenden Kunst insbesondere des 20. und 21. Jahrhunderts, erfüllt.

Als erster Direktor war Erik Berganus 1989-90 tätig, be-vor Frank Barth dieses Amt interimistisch übernahm. Im September 1991 wurde Zdenek Felix Leiter der Deichtor-hallen. Unter seiner Leitung wurden die Deichtorhallen zu einer weltweit wahrgenommenen Kunstinstitution ausge-baut. Nach 13-jähriger Amtszeit übernahm Robert Fleck von 2004 bis 2008 die Geschäfte, bis er das Haus für die Intendanz der Bundeskunsthalle in Bonn verlies. Seit 1. Oktober 2009 ist Dirk Luckow der Intendant der Deicht-orhallen Hamburg, die er gemeinsam mit dem Kaufmän-nischen Direktor Bert Antonius Kaufmann leitet.

Am 9. November 1989 eröffnete mit der Ausstellung »Ein-leuchten« von Harald Szeemann das Kunstausstellungs-programm der Deichtorhallen. Seitdem sind die Deicht-orhallen ein international renommierter Ausstellungsort für zeitgenössische Kunst und Fotografie. Die beiden historischen Gebäude vom Beginn des 20. Jahrhunderts bestechen durch ihre offene Stahlglas-Architektur, die heute den Raum für spektakuläre internationale Großaus-stellungen im »Haus der Photographie« und in der »Halle für aktuelle Kunst« bieten. Seit 2011 werden die beiden Gebäude am Übergang von der Hamburger Kunstmeile zur Hafencity durch eine Dependance in Hamburg-Har-burg mit der Sammlung Falckenberg ergänzt. Internatio-nale künstlerische Positionen wurden seitdem in rund 90 Gruppen- und 120 Einzelausstellungen präsentiert. Seit 1989 wurden so mehr als 220 große Ausstellungsprojekte realisiert, die Werke von über 1.900 verschiedenen Künst-lern präsentierten.

Großmarkt an den Deichtorhallen, Historische Luftaufnahme, 1. Januar 1930, Staatsarchiv Hamburg (720-1-00637)