Den L ffelberg gerockt - Feudinger Ahnentafel€¦ · k nnen demn chst Interessierte und...

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Lokales 8 Siegener Zeitung Dienstag, 31. Juli 2018 S hobö Hünsborn. Es gab mächtig was auf die Ohren am Wochenende auf dem Löffelberg in Hünsborn. Zwei Live- Bands am Samstag und Musik vom „Plat- tenteller“ bei der „Oldie-Night“ am Frei- tag verliehen dem „Wernerfest“ einen Festivalcharakter, der hierzulande sei- nesgleichen vergeblich sucht. Perfektes Wetter, das parkähnliche Areal oberhalb des Hünsborner Sportplatzes sowie die bekannt lockere Atmosphäre lockten am Freitag etwa 600 Gäste und tags drauf rund 1500 Besucher an. Die durchweg positive Stimmung bescherte der „Wer- nerschaft ’85 Hünsborn“ ein gleicherma- ßen friedliches wie begeisterndes Fest. Schon optisch fiel am frühen Samstag- abend auf, dass hier kein Schlagerfestival anstand. Viele Besucher trugen das für Hardrock-Konzerte typische Outfit dunkle Kleidung dominierte, farben- prächtige Kostüme – hätte jemand denn danach Ausschau gehalten – suchte man vergebens. Hatte es im Verlauf des Tages kleinere Gewitter und Regenschauer ge- geben, blieb es ab 20 Uhr, als das Gros der Besucherschar vorwiegend aus dem Sauer- und dem Siegerland anreiste, durchweg trocken – zumindest von oben. An den drei Rondells hingegen wurde reichlich Abkühlung ausgeschenkt, was der Ausgelassenheit zweifelsohne weite- ren Schub verlieh und zudem den Erlös nach oben trieb. Bekanntlich spendet die „Wernerschaft“ Jahr für Jahr einen „sat- ten“ fünfstelligen Betrag aus dem Erlös des „Wernerfestes“ an soziale Projekte und hilfsbedürftige Menschen. Insge- samt nähert sich die 150 Mitglieder zäh- lende Gemeinschaft der 400 000-Euro- Marke – eine fürwahr stolze Summe, mit der viel Gutes ermöglicht worden ist. Zum zweiten Mal in Folge durfte die Band „Los Potatoes“ als Vorgruppe auf die Bühne. Die Musiker aus Olpe und Wenden hatten im Vorjahr derart begeis- tert, dass die neuerliche Einladung der „Wernerschaft“ einging. Mit den durch- weg selbstgeschriebenen und kompo- nierten Stücken erfüllten die Jungs mehr als überzeugend ihre „Anheizer“-Rolle. Schon früh am Abend füllte sich das Areal vor der Bühne mit tanzenden und jubelnden Fans. Robin Fuchs (Gesang), Jannik Klein (Gitarre und Gesang), Pas- cal Halbe (Gitarre), Pascal Bröcher (Schlagzeug) und Tim Mölling (Bass) er- hielten reichlich Beifall für ihren tollen Auftritt. Nach kurzer Umbauphase wurde es dann heftig. Nach vierjähriger Pause stand wieder „F.U.C.K.“ als Topact auf der Löffelberg-Bühne. Die Würzburger Formation hat dank ihrer vier genialen Gastspiele beim „Wernerfest“ auch hier eine treue Fangemeinde erschaffen. Die Band ist mittlerweile seit über 20 Jahren im Geschäft und damit eine der seltenen Konstanten in einer schnelllebigen Bran- che. Auch beim 33. „Wernerfest“ am Samstag brillierten die sechs Musiker mit unbändiger Spielfreude, einer lebhaften Bühnenshow und mitreißender Kontakt- freude zur mitgrölenden und pogenden Masse auf dem Löffelberg. Die Band hatte Spaß und ließ dies in ihrem mehr als dreistündigem Auftritt jeden spüren. Mit hohem musikalischen Können drückten die Würzburger Heavy-Metal- Profis Songs unter anderem von „AC/DC“, „Accept“, „Böhse Onkelz“, „Iron Maiden“, „J.B.O.“, „Judas Priest“, „Mano- war“, „Motörhead“, „Rammstein“, „Slayer“, „Slipknot“, „System Of A Down“ und „Volbeat“ in die Gehörgänge. Die Lichtshow passte perfekt zu der Musik der härteren Gangart - ein durchweg ge- nialer Auftritt, der eine erneute Ver- pflichtung nahezu unumgänglich er- scheinen lässt. An der Band, die vor zwei Wochen noch vor mehr 10 000 Menschen spielte, dürfte dies nicht scheitern. „Es geht nicht darum, vor vielen, sondern vor guten Leuten zu spielen“, ließ die Forma- tion in einer kurzen Spielpause die SZ wissen. „Wir sind so weit von Zuhause weg und werden hier immer extrem herzlich empfangen – Hünsborn macht einfach riesigen Spaß.“ Spaß hatten auch die Besucher der „Oldie-Night“ am Freitagabend. Mit rund 600 Besuchern kamen mehr Gäste als je zuvor, seitdem es die „Wernerfest“-Vor- abendveranstaltung gibt, nämlich seit 2011. Hier gab es zwar keine Live-Musik, aber die Besucher nutzten das geniale Sommerwetter zu ausgiebigen „Plaude- reien“ und tatkräftiger Erhöhung des „Bölkstoff“-Ausstoßes. Die „Wernerschaft“-Mitglieder dürfen sich dank des Verlaufs beider „Werner- fest“-Tage stolz auf die Schulter klopfen. Die aufwändige und schweißtreibende Vorbereitung hat Hunderten von Be- suchern viel Freude bereitet – und letzt- lich diente auch die 33. Auflage des un- konventionellen Feierns wieder dem gu- ten Zweck. Den Löffelberg gerockt „Wernerfest“ begeisterte die Heavy-Metal-Fans „Los Potatoes“ durften zum zweiten Mal in Folge als „Anheizer“ beim „Wernerfest“ auf die Bühne und begeisterten mit ihren selbstgeschriebenen Stücken. Geschickt in die Topografie hineingelegt Neuer Radweg zwischen Olpe und Griesemert / Steigungen dank E-Bikes kein Thema mehr B 54 im Osterseifen und der B 55 bei Wau- kemicke entlang des Hofs Siele. Die Bauarbeiten des 2,50 bis 3 Meter breiten Radweges begannen im Herbst des vergangenen Jahres und endeten im Juni. Dazu wurden zunächst umfangreiche Erd- arbeiten durchgeführt, auch um die Strecke anzuebnen, und eine etwa 70 Me- ter lange Stützmauer erbaut. Beendet wurde der Bau mit dem Anbringen einer Absturzsicherung von etwa 500 Metern Länge. Die Kosten für den Radweg belau- fen sich auf 600 000 Euro,. mabo Griesemert. Einen wichtigen „Lückenschluss“, so nannte Bürgermeister Peter Weber den kürzlich freigegebenen Radweg im Osterseifen. Es sei „von großer Bedeutung“ gewesen, diesen Geh- und Radweg zu planen und zu bauen, der eine Verbindung zwischen Stadt Olpe und Griesemert endlich auch für Fußgänger und Fahrradfahrer möglich mache. Der Bau dieses Weges war ein weiterer Schritt eines Radverkehrkonzepts und er- möglicht mit seiner Anlegung ein Radweg- system bis zum Knotenpunkt „Haus Al- bus“, das unter anderem bis zum Sauer- landring weitergeführt werden kann. Der Leiter der Regionalniederlassung Südwestfalen von Straßen NRW, Ludger Siebert, nennt die neue, 1,1 Kilometer lange Strecke „eine runde Sache“. Nicht zuletzt deshalb, weil der Weg zur leichte- ren Nutzung angeebnet wurde – in Zeiten von E-Bikes sei die Steigung aber „natür- lich kein Problem“ mehr, so Peter Weber. Bereits im Mai 2015 einigten sich sich die Stadt Olpe und Straßen NRW auf den Bau des Geh- und Radweges zwischen der Ein Ahnen-Archiv für das Dorf FEUDINGEN Tobias Otto arbeitet zurzeit an einem Mega-Stammbaum / Schon 18 000 Personen nentafel“, wie der Urheber sie nennt, „hat bei Facebook schon 250 Follower, die den wöchentlichen, spannenden Artikeln rund um das Entstehen des Stammbaums fol- gen“, erzählt Tobias Otto. Aktuell arbeitet der Autor an einem Internetauftritt. Unter www.feudinger-ahnentafel.de können demnächst Interessierte und Ahnenfor- scher Kontakt aufnehmen. 18 000 Perso- nen hat Tobias Otto schon in seinem Feu- dinger Dorf-Stammbaum erfasst. In vier bis fünf Jahren, so schätzt er grob, könnte die Anzahl der erfassten Personen auf 45 000 steigen. Vielleicht wären dann alle Feudinger plus Menschen aus den Nach- barortschaften von 1500 bis heute voll- ständig abgebildet. Sechs Ahnenforscher arbeiten aktuell an der Ausarbeitung und Erfassung der Quellen. Immer, wenn je- mand aus einer Feudinger Familie seinen Stammbaum bei Tobias Otto einreicht, ge- hen die Forscher frisch ans Werk. Dabei ist eines ganz klar: Die Daten werden nur für die jeweils eigene Familie preisgegeben. Angefordert werden kön- nen nur einzelne Familiendaten von Fami- lienmitgliedern. „Auch eine Veröffent- lichung des gesamten Stammbaumes wird es nicht geben“, versichert Tobias Otto. Zum einen wäre es technisch kaum mög- lich, diese riesigen Datenmengen darzu- stellen. „Zum anderen gehören die Daten den Familien. Und dort sollen sie auch bleiben.“ Die Feudinger Ahnentafel ver- steht Tobias Otto als Archiv, in das man Dinge einlagere und über das man jeder- zeit verfügen könne. Bei seiner Ahnenforschung hat Tobias Otto auch zahlreiche spannende Ge- schichten entdeckt. Darum hat er sich dazu entschlossen, begleitend zu dem Projekt ein Buch zu schreiben. Hierin sollen die gefundenen Anekdoten und geschichtli- chen Fakten dokumentiert werden. Tobias Otto nennt zum Beispiel die Verfolgung der Zigeuner durch die Nationalsozialisten oder die Pest um das Jahr 1624. Das Buch soll überdies dazu ermutigen, sich selbst mit seiner eigenen Geschichte zu beschäf- tigen und diese für die Nachwelt zu erhal- ten. Übrigens: Tobias Otto würde sich über interessierte Ahnenforscher freuen. Wer zum Beispiel seinen Stammbaum für das Dorf-Archiv zur Verfügung stellen möchte, meldet sich bei ihm unter einsen- [email protected]. „Zinsersch“ Tobias Otto erstellt zurzeit gemeinsam mit einem Forscherteam eine Art Mega-Stammbaum für ganz Feudingen. Aktuell hat er bereits Daten von 18 000 Personen in sein Dorf-Archiv eingepflegt. Fotos: privat Noch vier bis fünf Jahre und bis zu 45 000 Personen? howe Tobias Otto kann aufatmen. Jetzt weiß der Feudinger, dass sein Haus- name nichts mit dem Entgelt zu tun hat, das der Schuldner dem Gläubiger für ent- liehenes Kapital zahlt. Nein, „Zinsersch“ Tobias hat seinen alten Hausnamen seiner Vorfahrin zu verdanken, die 1805 in der Zinse das Licht der Welt erblickte: Marie Sophie Wolf. Sie heiratete einen „Otto“ und war somit diejenige, die „Zinsersch“ nach Feudingen brachte. Anfang 2017 machte sich Tobias Otto auf die Suche nach seinen Urgroßeltern, von denen er überhaupt nichts wusste – nicht einmal die Namen kannte er. Also fragte der Feudinger in seiner Familie nach, durchforstete alte Unterlagen und schaute sich zahlreiche Schwarz-Weiß- Bilder an. Mit Hilfe des Heimatkundlers Hans Wied und der Unterstützung durch das Gemeindebüro der Feudinger Kir- chengemeinde wurde Tobias Otto fündig. Für die Suche nach seiner eigenen Herkunft hat Tobias Otto auch die Feudinger Kirchen- bücher untersucht. Endlich erschloss sich ihm die Welt der Ahnenforschung. Und nach intensiver Recherche und Suche entdeckte er den Gerhart Otto, der 1621 in Obernetphen geboren wurde. Ger- hart Otto bestellte hier noch das Aufgebot für seine erste Ehe in Feudingen, zwei weitere folgten. Was Tobias auch heraus- fand: Von diesem Gerhart Otto stammen nicht nur die Zinser Ottos ab, sondern alle Ottos in Feudingen und im Banfetal. So- weit zur eigenen Familiengeschichte. Tobias Otto packte das Forscher-Fie- ber. Und so machte er sich auf, weiter zu wühlen. Gleich zu Beginn seiner Arbeit am eigenen Stammbaum fiel ihm auf, dass viele der Feudinger Namen in der fami- lieneigenen Ahnentafel auftauchten. Das machte ihn derart neugierig, dass er be- schloss, nicht nur nach seinen eigenen Leuten Ausschau zu halten, sondern gleich die Ahnen der ganzen Ortschaft ins Visier zu nehmen. Kontakt für Kontakt, Quelle für Quelle wuchs die Erfahrung. Tobias Otto sammelte Unmengen von Rohdaten und pflegte sie sozusagen in eine Mega-Datei ein. „Die Feudinger Ah- Querfeldein nach Wildwechsel Aufgrund eines Wildwechsels, so die Po- lizei, geriet am Samstag gegen 9.15 Uhr ein 49-jähriger Pkw-Fahrer auf der Kronprinzenstraße bei Lützel von der Fahrbahn ab. An der Nahtstelle zwischen einer Weide und einem Feuchtbiotop blieb das Auto schräg zur Seite liegen. Der Fahrer erlitt schwere Verletzungen und wurde per Rettungshubschrauber ins Krankenhaus geflogen. Foto: Polizei

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  • Lokales8 S i e g e n e r Z e i t u n g D i e n s t a g , 3 1 . J u l i 2 0 1 8 �S

    hobö Hünsborn. Es gab mächtig wasauf die Ohren am Wochenende auf demLöffelberg in Hünsborn. Zwei Live-Bands am Samstag und Musik vom „Plat-tenteller“ bei der „Oldie-Night“ am Frei-tag verliehen dem „Wernerfest“ einenFestivalcharakter, der hierzulande sei-nesgleichen vergeblich sucht. PerfektesWetter, das parkähnliche Areal oberhalbdes Hünsborner Sportplatzes sowie diebekannt lockere Atmosphäre lockten amFreitag etwa 600 Gäste und tags draufrund 1500 Besucher an. Die durchwegpositive Stimmung bescherte der „Wer-nerschaft ’85 Hünsborn“ ein gleicherma-ßen friedliches wie begeisterndes Fest.

    Schon optisch fiel am frühen Samstag-abend auf, dass hier kein Schlagerfestivalanstand. Viele Besucher trugen das fürHardrock-Konzerte typische Outfit –dunkle Kleidung dominierte, farben-prächtige Kostüme – hätte jemand denndanach Ausschau gehalten – suchte manvergebens. Hatte es im Verlauf des Tageskleinere Gewitter und Regenschauer ge-geben, blieb es ab 20 Uhr, als das Grosder Besucherschar vorwiegend aus demSauer- und dem Siegerland anreiste,durchweg trocken – zumindest von oben.An den drei Rondells hingegen wurdereichlich Abkühlung ausgeschenkt, wasder Ausgelassenheit zweifelsohne weite-ren Schub verlieh und zudem den Erlösnach oben trieb. Bekanntlich spendet die„Wernerschaft“ Jahr für Jahr einen „sat-ten“ fünfstelligen Betrag aus dem Erlösdes „Wernerfestes“ an soziale Projekteund hilfsbedürftige Menschen. Insge-samt nähert sich die 150 Mitglieder zäh-lende Gemeinschaft der 400 000-Euro-Marke – eine fürwahr stolze Summe, mitder viel Gutes ermöglicht worden ist.

    Zum zweiten Mal in Folge durfte dieBand „Los Potatoes“ als Vorgruppe aufdie Bühne. Die Musiker aus Olpe undWenden hatten im Vorjahr derart begeis-tert, dass die neuerliche Einladung der„Wernerschaft“ einging. Mit den durch-weg selbstgeschriebenen und kompo-nierten Stücken erfüllten die Jungs mehrals überzeugend ihre „Anheizer“-Rolle.Schon früh am Abend füllte sich dasAreal vor der Bühne mit tanzenden undjubelnden Fans. Robin Fuchs (Gesang),Jannik Klein (Gitarre und Gesang), Pas-cal Halbe (Gitarre), Pascal Bröcher(Schlagzeug) und Tim Mölling (Bass) er-hielten reichlich Beifall für ihren tollenAuftritt.

    Nach kurzer Umbauphase wurde esdann heftig. Nach vierjähriger Pausestand wieder „F.U.C.K.“ als Topact aufder Löffelberg-Bühne. Die WürzburgerFormation hat dank ihrer vier genialenGastspiele beim „Wernerfest“ auch hiereine treue Fangemeinde erschaffen. DieBand ist mittlerweile seit über 20 Jahrenim Geschäft und damit eine der seltenenKonstanten in einer schnelllebigen Bran-che. Auch beim 33. „Wernerfest“ amSamstag brillierten die sechs Musiker mitunbändiger Spielfreude, einer lebhaftenBühnenshow und mitreißender Kontakt-freude zur mitgrölenden und pogendenMasse auf dem Löffelberg. Die Bandhatte Spaß und ließ dies in ihrem mehrals dreistündigem Auftritt jeden spüren.

    Mit hohem musikalischen Könnendrückten die Würzburger Heavy-Metal-Profis Songs unter anderem von„AC/DC“, „Accept“, „Böhse Onkelz“, „IronMaiden“, „J.B.O.“, „Judas Priest“, „Mano-war“, „Motörhead“, „Rammstein“,„Slayer“, „Slipknot“, „System Of A Down“und „Volbeat“ in die Gehörgänge. DieLichtshow passte perfekt zu der Musikder härteren Gangart - ein durchweg ge-nialer Auftritt, der eine erneute Ver-pflichtung nahezu unumgänglich er-scheinen lässt. An der Band, die vor zweiWochen noch vor mehr 10 000 Menschenspielte, dürfte dies nicht scheitern. „Esgeht nicht darum, vor vielen, sondern vorguten Leuten zu spielen“, ließ die Forma-tion in einer kurzen Spielpause die SZwissen. „Wir sind so weit von Zuhauseweg und werden hier immer extremherzlich empfangen – Hünsborn machteinfach riesigen Spaß.“

    Spaß hatten auch die Besucher der„Oldie-Night“ am Freitagabend. Mit rund600 Besuchern kamen mehr Gäste als jezuvor, seitdem es die „Wernerfest“-Vor-abendveranstaltung gibt, nämlich seit2011. Hier gab es zwar keine Live-Musik,aber die Besucher nutzten das genialeSommerwetter zu ausgiebigen „Plaude-reien“ und tatkräftiger Erhöhung des„Bölkstoff“-Ausstoßes.

    Die „Wernerschaft“-Mitglieder dürfensich dank des Verlaufs beider „Werner-fest“-Tage stolz auf die Schulter klopfen.Die aufwändige und schweißtreibendeVorbereitung hat Hunderten von Be-suchern viel Freude bereitet – und letzt-lich diente auch die 33. Auflage des un-konventionellen Feierns wieder dem gu-ten Zweck.

    Den Löffelberg gerockt„Wernerfest“ begeisterte die Heavy-Metal-Fans

    „Los Potatoes“ durften zum zweiten Mal in Folge als „Anheizer“ beim „Wernerfest“ aufdie Bühne und begeisterten mit ihren selbstgeschriebenen Stücken.

    Geschickt in die Topografie hineingelegtNeuer Radweg zwischen Olpe und Griesemert / Steigungen dank E-Bikes kein Thema mehr

    B 54 im Osterseifen und der B 55 bei Wau-kemicke entlang des Hofs Siele.

    Die Bauarbeiten des 2,50 bis 3 Meterbreiten Radweges begannen im Herbst desvergangenen Jahres und endeten im Juni.Dazu wurden zunächst umfangreiche Erd-arbeiten durchgeführt, auch um dieStrecke anzuebnen, und eine etwa 70 Me-ter lange Stützmauer erbaut. Beendetwurde der Bau mit dem Anbringen einerAbsturzsicherung von etwa 500 MeternLänge. Die Kosten für den Radweg belau-fen sich auf 600 000 Euro,.

    mabo Griesemert. Einen wichtigen„Lückenschluss“, so nannte BürgermeisterPeter Weber den kürzlich freigegebenenRadweg im Osterseifen. Es sei „von großerBedeutung“ gewesen, diesen Geh- undRadweg zu planen und zu bauen, der eineVerbindung zwischen Stadt Olpe undGriesemert endlich auch für Fußgängerund Fahrradfahrer möglich mache.

    Der Bau dieses Weges war ein weitererSchritt eines Radverkehrkonzepts und er-möglicht mit seiner Anlegung ein Radweg-system bis zum Knotenpunkt „Haus Al-

    bus“, das unter anderem bis zum Sauer-landring weitergeführt werden kann.

    Der Leiter der RegionalniederlassungSüdwestfalen von Straßen NRW, LudgerSiebert, nennt die neue, 1,1 Kilometerlange Strecke „eine runde Sache“. Nichtzuletzt deshalb, weil der Weg zur leichte-ren Nutzung angeebnet wurde – in Zeitenvon E-Bikes sei die Steigung aber „natür-lich kein Problem“ mehr, so Peter Weber.

    Bereits im Mai 2015 einigten sich sichdie Stadt Olpe und Straßen NRW auf denBau des Geh- und Radweges zwischen der

    Ein Ahnen-Archiv für das DorfFEUDINGEN Tobias Otto arbeitet zurzeit an einem Mega-Stammbaum / Schon 18 000 Personen

    nentafel“, wie der Urheber sie nennt, „hatbei Facebook schon 250 Follower, die denwöchentlichen, spannenden Artikeln rundum das Entstehen des Stammbaums fol-gen“, erzählt Tobias Otto. Aktuell arbeitetder Autor an einem Internetauftritt. Unterwww.feudinger-ahnentafel.de könnendemnächst Interessierte und Ahnenfor-scher Kontakt aufnehmen. 18 000 Perso-nen hat Tobias Otto schon in seinem Feu-dinger Dorf-Stammbaum erfasst. In vierbis fünf Jahren, so schätzt er grob, könntedie Anzahl der erfassten Personen auf45 000 steigen. Vielleicht wären dann alleFeudinger plus Menschen aus den Nach-barortschaften von 1500 bis heute voll-ständig abgebildet. Sechs Ahnenforscherarbeiten aktuell an der Ausarbeitung undErfassung der Quellen. Immer, wenn je-mand aus einer Feudinger Familie seinenStammbaum bei Tobias Otto einreicht, ge-hen die Forscher frisch ans Werk.

    Dabei ist eines ganz klar: Die Datenwerden nur für die jeweils eigene Familiepreisgegeben. Angefordert werden kön-nen nur einzelne Familiendaten von Fami-lienmitgliedern. „Auch eine Veröffent-lichung des gesamten Stammbaumes wirdes nicht geben“, versichert Tobias Otto.Zum einen wäre es technisch kaum mög-lich, diese riesigen Datenmengen darzu-stellen. „Zum anderen gehören die Datenden Familien. Und dort sollen sie auchbleiben.“ Die Feudinger Ahnentafel ver-steht Tobias Otto als Archiv, in das manDinge einlagere und über das man jeder-zeit verfügen könne.

    Bei seiner Ahnenforschung hat TobiasOtto auch zahlreiche spannende Ge-schichten entdeckt. Darum hat er sich dazuentschlossen, begleitend zu dem Projektein Buch zu schreiben. Hierin sollen diegefundenen Anekdoten und geschichtli-chen Fakten dokumentiert werden. TobiasOtto nennt zum Beispiel die Verfolgungder Zigeuner durch die Nationalsozialistenoder die Pest um das Jahr 1624. Das Buchsoll überdies dazu ermutigen, sich selbstmit seiner eigenen Geschichte zu beschäf-tigen und diese für die Nachwelt zu erhal-ten. Übrigens: Tobias Otto würde sich überinteressierte Ahnenforscher freuen.

    Wer zum Beispiel seinen Stammbaumfür das Dorf-Archiv zur Verfügung stellenmöchte, meldet sich bei ihm unter [email protected].

    „Zinsersch“ Tobias Otto erstellt zurzeit gemeinsam mit einem Forscherteam eine Art Mega-Stammbaum für ganz Feudingen. Aktuell hater bereits Daten von 18 000 Personen in sein Dorf-Archiv eingepflegt. Fotos: privat

    Noch vier bis fünf Jahre undbis zu 45 000 Personen?

    howe � Tobias Otto kann aufatmen.Jetzt weiß der Feudinger, dass sein Haus-name nichts mit dem Entgelt zu tun hat,das der Schuldner dem Gläubiger für ent-liehenes Kapital zahlt. Nein, „Zinsersch“Tobias hat seinen alten Hausnamen seinerVorfahrin zu verdanken, die 1805 in derZinse das Licht der Welt erblickte: MarieSophie Wolf. Sie heiratete einen „Otto“und war somit diejenige, die „Zinsersch“nach Feudingen brachte.

    Anfang 2017 machte sich Tobias Ottoauf die Suche nach seinen Urgroßeltern,von denen er überhaupt nichts wusste –nicht einmal die Namen kannte er. Alsofragte der Feudinger in seiner Familienach, durchforstete alte Unterlagen undschaute sich zahlreiche Schwarz-Weiß-Bilder an. Mit Hilfe des HeimatkundlersHans Wied und der Unterstützung durchdas Gemeindebüro der Feudinger Kir-chengemeinde wurde Tobias Otto fündig.

    Für die Suche nach seiner eigenen Herkunft hat Tobias Otto auch die Feudinger Kirchen-bücher untersucht.

    Endlich erschloss sich ihm die Welt derAhnenforschung.

    Und nach intensiver Recherche undSuche entdeckte er den Gerhart Otto, der1621 in Obernetphen geboren wurde. Ger-hart Otto bestellte hier noch das Aufgebotfür seine erste Ehe in Feudingen, zweiweitere folgten. Was Tobias auch heraus-fand: Von diesem Gerhart Otto stammennicht nur die Zinser Ottos ab, sondern alleOttos in Feudingen und im Banfetal. So-weit zur eigenen Familiengeschichte.

    Tobias Otto packte das Forscher-Fie-ber. Und so machte er sich auf, weiter zuwühlen. Gleich zu Beginn seiner Arbeit ameigenen Stammbaum fiel ihm auf, dassviele der Feudinger Namen in der fami-lieneigenen Ahnentafel auftauchten. Dasmachte ihn derart neugierig, dass er be-schloss, nicht nur nach seinen eigenenLeuten Ausschau zu halten, sondern gleichdie Ahnen der ganzen Ortschaft ins Visierzu nehmen. Kontakt für Kontakt, Quellefür Quelle wuchs die Erfahrung.

    Tobias Otto sammelte Unmengen vonRohdaten und pflegte sie sozusagen ineine Mega-Datei ein. „Die Feudinger Ah-

    Querfeldein nach WildwechselAufgrund eines Wildwechsels, so die Po-lizei, geriet am Samstag gegen 9.15 Uhrein 49-jähriger Pkw-Fahrer auf derKronprinzenstraße bei Lützel von derFahrbahn ab. An der Nahtstelle zwischen

    einer Weide und einem Feuchtbiotopblieb das Auto schräg zur Seite liegen.Der Fahrer erlitt schwere Verletzungenund wurde per Rettungshubschrauberins Krankenhaus geflogen. Foto: Polizei