denn wir sagen, was wir tun. « - Merck Groupme.merck.de/EMD/UK/uknews2.nsf/b03fcd54fd95a75dc... ·...

54
Verantwortung für Mitarbeiter, Umwelt und Gesellschaft | Bericht 2003 » … denn wir sagen, was wir tun. «

Transcript of denn wir sagen, was wir tun. « - Merck Groupme.merck.de/EMD/UK/uknews2.nsf/b03fcd54fd95a75dc... ·...

Page 1: denn wir sagen, was wir tun. « - Merck Groupme.merck.de/EMD/UK/uknews2.nsf/b03fcd54fd95a75dc... · Offene Kommunikation nach innen ... einen persönlichen Beitrag zum unternehmerischen

Verantwortung für Mitarbeiter, Umwelt und Gesellschaft | Bericht 2003

» … denn wir sagen, was wir tun. «

Page 2: denn wir sagen, was wir tun. « - Merck Groupme.merck.de/EMD/UK/uknews2.nsf/b03fcd54fd95a75dc... · Offene Kommunikation nach innen ... einen persönlichen Beitrag zum unternehmerischen

Über diesen Bericht

Der vorliegende Bericht steht in der Nachfolge unserer drei Umweltberichte aus den Jahren 1993 bis 1997 sowie des Responsible Care®-Berichts von 2000. Wir haben mit ihm unsere Bericht-erstattung deutlich erweitert.

Wie bereits der Titel „Verantwortung für Mitarbeiter, Umwelt und Gesellschaft“ beschreibt, stellen wir erstmals die Gebiete gemeinsam dar, auf denen Merck neben der Sicherung seiner wirt-schaftlichen Zukunft zu einer nachhaltigen Entwicklung aktiv beiträgt. Und da wir dies weltweittun, gelten die Aussagen des Berichts für alle unsere Standorte und Aktivitäten. Auch die Um-welt- und Sozialdaten fußen auf einer internationalen Erhebung und beziehen sich auf mehr als80 Prozent unserer Produktionskapazität oder decken rund 80 Prozent unserer Mitarbeiter ab.

Fallbeispiele aus verschiedenen Regionen sollen darstellen, wie die Merck-Kultur weltweit gelebtwird. Standortbezogene Informationen, beispielsweise zum Umweltschutz, sowie vertiefende Aus-sagen zu unseren Aktivitäten finden Sie im Internet (> www.merck.de).

Bei der Erstellung des Berichts und bei der Auswahl der Kennzahlen haben wir uns an den Leit-linien der Global Reporting Initiative (> www.globalreporting.org) sowie an den Fragebögen dernachhaltigkeitsorientierten Rating-Agenturen (> www.sam-group.com; www.oekom-research.com)ausgerichtet – ein Weg, den wir mit dem nächsten Bericht fortsetzen wollen. Er wird im Jahr2005 erscheinen.

Rio de Janeiro, Brasilien | Seine Freizeit verbringt der Merck-Mitarbeiter

Celso Goncalves Bispo gerne mit seiner Tochter Camila – hier auf einem

Hügel mit Blick auf die Millionenstadt.

Page 3: denn wir sagen, was wir tun. « - Merck Groupme.merck.de/EMD/UK/uknews2.nsf/b03fcd54fd95a75dc... · Offene Kommunikation nach innen ... einen persönlichen Beitrag zum unternehmerischen

Bangkok, Thailand | Ornpichit Tandkapanich und Saichali Likhitvorakul sind für den Versand von Chemikalien verantwortlich.

Engagierte und motivierte Mitarbeiter sind der Schlüssel zum Erfolg unseres Unternehmens.

Page 4: denn wir sagen, was wir tun. « - Merck Groupme.merck.de/EMD/UK/uknews2.nsf/b03fcd54fd95a75dc... · Offene Kommunikation nach innen ... einen persönlichen Beitrag zum unternehmerischen

Leitbild der Merck-Gruppe» Wir bei Merck tun, was wir sagen …

___ Wir, Führung und Mitarbeiter, wollen unternehmerischen Erfolg; unternehmerischer Erfolg

beginnt beim Menschen.

___ Wir wollen ein weltweit tätiges Unternehmen gestalten, das für die Menschen, für seine

Marktpartner und seine Mitwelt Nutzen schafft.

___ Wir wollen durch Forschung und Entwicklung, Produktion und Vertrieb pharmazeutischer

und chemischer Spezialitäten unseren Kunden Chancen eröffnen.

___ Dazu konzentrieren wir uns auf die Geschäftsfelder Pharma, Chemie und Labordistribution,

in denen wir durch exzellente Qualität unserer Produkte, Leistungen und Systeme Wett-

bewerbsvorteile erreichen. Unser Ziel ist die dauerhafte Geschäftsbeziehung, nicht nur der

kurzfristige Erfolg.

___ Auf dieser Grundlage handeln wir als selbstständiges Unternehmen ertragsorientiert. Wir

fordern Leistung voneinander und honorieren diese entsprechend. Den Eigentümern sichern

wir eine angemessene Verzinsung des Kapitals.

___ In allen Ländern, in denen wir tätig sind, achten wir die kulturellen Besonderheiten und

nationalen Interessen. Wir streben nach Anerkennung unseres Unternehmens in der Gesell-

schaft. Die Verantwortung für Sicherheit hat für Merck einen hohen Stellenwert. Dem scho-

nenden Umgang mit der Umwelt sind wir verpflichtet.

___ Wir wollen ehrlich und konstruktiv miteinander umgehen. Offene Kommunikation nach innen

und nach außen sehen wir als Voraussetzung, um ein gemeinsames Zielverständnis zu errei-

chen und eine sinnerfüllte Tätigkeit zu ermöglichen. Bereichs- und Ländergrenzen sind keine

Hindernisse. Alle Mitarbeiter – Frauen wie Männer – erhalten gleiche Chancen für ihre beruf-

liche Entwicklung. Wir alle leisten durch unser Mitdenken, Mitgestalten und Mitverantworten

einen persönlichen Beitrag zum unternehmerischen Erfolg.

… und daran lassen wir uns messen. «

Page 5: denn wir sagen, was wir tun. « - Merck Groupme.merck.de/EMD/UK/uknews2.nsf/b03fcd54fd95a75dc... · Offene Kommunikation nach innen ... einen persönlichen Beitrag zum unternehmerischen

INHALT 1

Vorwort 02

Unser Unternehmen 04» Durch engagierte Mitarbeiter, innovative Produkte und unser

verantwortungsbewusstes Handeln wollen wir wirtschaftlich erfolgreich sein. «

Unsere Positionen 08» Die Merck-Gruppe setzt sich mit den in der Öffentlichkeit kontrovers diskutierten

Themen intensiv auseinander. Wir beziehen an dieser Stelle Position. «

Führung und Werte 14» Verantwortliches Handeln ist bei uns Sache eines jeden Mitarbeiters.

Fehler sind für uns Ansporn, aus ihnen zu lernen. «

Verantwortung für die Produkte 20» Von der Forschung über die Herstellung und Anwendung bis hin zur Entsorgung: In allen

Phasen soll die Sicherheit unserer Produkte für Mensch und Umwelt gewährleistet sein. «

Verantwortung für die Umwelt 28» Merck stellt sich der Verantwortung für Umweltschutz, Sicherheit und Gesundheit und

handelt entsprechend den Grundsätzen der Responsible Care®-Initiative. «

Verantwortung für die Mitarbeiter 36» Merck will mit seinen Mitarbeitern unternehmerisch erfolgreich sein. Deshalb investieren

wir in die Weiterbildung und in optimale Arbeitsbedingungen. «

Verantwortung für die Gesellschaft 44» Wir streben nach Anerkennung unseres Unternehmens in der Gesellschaft.

Unsere vielfältigen Initiativen sind Beleg dafür. «

Page 6: denn wir sagen, was wir tun. « - Merck Groupme.merck.de/EMD/UK/uknews2.nsf/b03fcd54fd95a75dc... · Offene Kommunikation nach innen ... einen persönlichen Beitrag zum unternehmerischen

2 VERANTWORTUNG FÜR MITARBEITER, UMWELT UND GESELLSCHAFT · BERICHT 2003

Prof. Dr. Bernhard Scheuble | Vorsitzender der Geschäftsleitung der Merck KGaA

Vorwort

Page 7: denn wir sagen, was wir tun. « - Merck Groupme.merck.de/EMD/UK/uknews2.nsf/b03fcd54fd95a75dc... · Offene Kommunikation nach innen ... einen persönlichen Beitrag zum unternehmerischen

VORWORT 3

Wir gehören zu den ältesten Familienunternehmen weltweit. Bei allem Wandel sichern uns

ethische Grundsätze und Flexibilität nachhaltigen Erfolg. Merck war nie ein Unternehmen, das nur

das Schreiben schwarzer Zahlen zum Ziel hatte. In unserer über 335-jährigen Geschichte war es

auch stets unser Anliegen, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein attraktives Arbeitsumfeld

zu bieten, uns sozial und kulturell über die Grenzen der Werktore hinaus für die Gesellschaft zu

engagieren und uns den ökologischen und umweltpolitischen Herausforderungen zu stellen. Dies

war stets Auftrag unserer Eigentümer, ganz besonders der Familie Merck.

Diese Tradition verpflichtet: Mit innovativen Produkten, engagierten Mitarbeitern und einem ver-

antwortungsvollen Umgang mit den natürlichen Ressourcen wollen wir den Wert des Unternehmens

für kommende Generationen steigern: als forschendes Arzneimittelunternehmen, als Lieferant für

Chemikalien höchster Reinheit und als Erfinder neuer Materialien, als verlässlicher Arbeitgeber und

Ausbilder, als verantwortungsvoller Nachbar an all unseren weltweiten Produktionsstandorten.

Diesem Engagement liegt die Erkenntnis zu Grunde, dass Unternehmen ein Teil der Gesellschaft

sind und der wirtschaftliche Erfolg von Produkten und Mitarbeitern abhängt. „Wir streben

nach Anerkennung in der Gesellschaft“ lautet ein Ziel in unserem weltweit gültigen Leitbild.

Einen wichtigen Beitrag dazu leisten unsere Produkte, indem sie die Lebensqualität vieler Menschen

verbessern.

Heute müssen weltweit tätige Unternehmen mehr und mehr Eigenverantwortung übernehmen.

Weder kann noch soll Politik Unternehmen bis ins Detail regulieren. Dies setzt voraus, dass

die Gesellschaft in Unternehmen Vertrauen setzt, diese es aber auch verdienen. Wir sind bereit,

die unserem Handeln zu Grunde liegenden Werte transparent zu machen und sie regelmäßig

kritisch zu überprüfen. Als Unternehmen wollen wir zeigen, wie unsere Mitarbeiter diese Werte

leben: Sie sind das Fundament unserer Unternehmenskultur. „Wir tun, was wir sagen, und daran

lassen wir uns messen.“

Diesem Anspruch aus unserem Leitbild versuchen wir auch in unserem neuen Bericht gerecht

zu werden.

Prof. Dr. Bernhard Scheuble

Page 8: denn wir sagen, was wir tun. « - Merck Groupme.merck.de/EMD/UK/uknews2.nsf/b03fcd54fd95a75dc... · Offene Kommunikation nach innen ... einen persönlichen Beitrag zum unternehmerischen

4 VERANTWORTUNG FÜR MITARBEITER, UMWELT UND GESELLSCHAFT · BERICHT 2003

Unser Unternehmen

Flache Fernseher mit Flüssigkristallbildschirmen treten ihren Siegeszug an. An die Flüssigkristalle von Merck stellen diese Anwendungen besondere Anforderungen:

Sie müssen einen blickwinkelunabhängigen Kontrast gewährleisten und sehr schnell schalten, damit stark bewegte Fernsehbilder ohne Nachziehen wiedergegeben

werden. Merck ist bei diesen innovativen LC-Mischungen weltweit der führende Anbieter.

» Durch engagierte Mitarbeiter, innovative Produkte und unser verantwortungsbewusstes Handeln

wollen wir wirtschaftlich erfolgreich sein. «

Page 9: denn wir sagen, was wir tun. « - Merck Groupme.merck.de/EMD/UK/uknews2.nsf/b03fcd54fd95a75dc... · Offene Kommunikation nach innen ... einen persönlichen Beitrag zum unternehmerischen

UNSER UNTERNEHMEN 5

Arzneimittel und Chemikalien im Fokus

Die Merck-Gruppe ist ein weltweit tätiges Pharma- und Chemieunternehmen, zu der mit VWR Inter-national ein erfolgreiches Labordistributionsgeschäft gehört. Unser Fokus liegt auf innovativenArzneimitteln und Chemikalien. Im Jahr 2002 erzielte die Gruppe einen Umsatz von rund 7,5 Mil-liarden Euro.

Merck bündelt die operativen Tätigkeiten unter dem Dach der Merck KGaA (Kommanditgesellschaftauf Aktien), an der die Familie Merck zu 74 Prozent und die freien Aktionäre zu 26 Prozent betei-ligt sind. 1995 erfolgte der Gang an die Börse. Ziel der Familie Merck als Mehrheitseigentümerinist es, den Wert des Unternehmens für die nachkommenden Generationen zu erhalten und zusteigern.

Weil die einstige US-Tochtergesellschaft Merck & Co. bereits seit 1917 ein von der Merck-Gruppevöllig unabhängiges Unternehmen ist, treten wir in Nordamerika unter der Marke EMD auf – dieAbkürzung steht für Emanuel Merck Darmstadt und verweist auf die Ursprünge des Unternehmens.

Merck hat eine lange Tradition: Friedrich Jacob Merck (1621–1678) legte im Jahr 1668 mit demKauf der „Engel-Apotheke“ in Darmstadt den Grundstein für das Unternehmen. Emanuel Merck(1794–1855) übernahm die Apotheke im Jahr 1816. Er hatte als Vorbereitung auf den Beruf des

Darmstadt, Deutschland | Christoph Glasder kontrolliert eine

Anlage zur Produktion von Flüssigkristallen. Die Synthese der Flüssig-

kristalle ist ein komplizierter mehrstufiger Prozess, der besondere

Kenntnisse erfordert.

www.merck.de

www.geschichte.merck.de

www.menschen.merck.de

www.innovationen.merck.de

www.struktur.merck.de

www.investoren.merck.de

www.entdecke.merck.de

Page 10: denn wir sagen, was wir tun. « - Merck Groupme.merck.de/EMD/UK/uknews2.nsf/b03fcd54fd95a75dc... · Offene Kommunikation nach innen ... einen persönlichen Beitrag zum unternehmerischen

6 VERANTWORTUNG FÜR MITARBEITER, UMWELT UND GESELLSCHAFT · BERICHT 2003

Apothekers eine für die Zeit ungewöhnlich gutewissenschaftlich-pharmazeutische Ausbildungerhalten. Als Mitglied der „scientific community“erwarb er sich Wertschätzung im In- und Aus-land.

Im Jahr 1827 begann Emanuel Merck mit der in-dustriellen Produktion von Arzneisubstanzenund schuf damit die Voraussetzung für das kon-tinuierlich wachsende Unternehmen. Bereitsgegen Ende des 19. Jahrhunderts begann Merckmit der Internationalisierung und eröffneteFilialen in London (1883), New York (1887) undMoskau (1899).

Heute setzen weltweit rund 34.500 engagierteMitarbeiter die über 335-jährige Tradition fort.Sie machen Merck zu einem international füh-renden Pharma- und Chemieunternehmen. Mit82 Forschungs- und Produktionsstandorten in29 Ländern sehen wir uns als Teil der Ge-sellschaft und wollen international als aktive„Mitbürger“ handeln. Unsere Schlüssel zum Er-folg sind unternehmerisch denkende Mitarbeiter,eine anwendungsorientierte Forschung und Ent-wicklung, die konsequente Kundenorientierungund der verantwortungsvolle Umgang mit dennatürlichen Ressourcen.

Unsere Vision ist eindeutig:„Merck wird in seinen Kerngeschäften die Nummer eins sein – durch Innovationen von talentierten, unternehmerisch denkendenund handelnden Mitarbeitern.“

Drei Unternehmensbereiche

mit neun Sparten

Merck ist in drei Unternehmensbereichen mitinsgesamt neun Sparten aufgestellt: Pharma, Chemie und Labordistribution.

Unsere Aktivitäten im Pharmabereich umfassenrezeptpflichtige und patentgeschützte Arznei-mittel (Sparte Ethicals), Generika (Generics) sowiePräparate für die Selbstmedikation (ConsumerHealth Care). Die Produkte orientieren sich anden Bedürfnissen der Patienten und Ärzte.

*inkl. Innenumsätze

Labordistribution*Chemie*Pharma

0

6.000

4.000

2.000

8.000

99 00 01 02

Mio EUR

Umsatz nach Unternehmensbereichen

0

750

500

250

1.000

99 00 01 02

Mio EUR

Operatives Ergebnis

www.onkologie.merck.de

www.herzkreislauf.merck.de

www.diabetes.merck.de

www.generika.merck.de

www.consumerhealthcare.merck.de

West Chester, USA | Lori Madar und Dominic Mesoraca

pflegen bei VWR International die Kundendaten – Basis für

eine zeitnahe und fehlerfreie Lieferung unserer Laborpro-

dukte.

Page 11: denn wir sagen, was wir tun. « - Merck Groupme.merck.de/EMD/UK/uknews2.nsf/b03fcd54fd95a75dc... · Offene Kommunikation nach innen ... einen persönlichen Beitrag zum unternehmerischen

UNSER UNTERNEHMEN 7

Höchste Priorität haben die Verbesserung der Ge-sundheit und der Lebensqualität, die Behandlungvon Krankheiten sowie die Gesundheitsvorsorge.Unsere Forschungsschwerpunkte liegen in derTherapie von Krebs, Herz-Kreislauf-Krankheitenund Diabetes. Für diese Volkskrankheiten suchenwir nach neuen Medikamenten (siehe Kapitel„Verantwortung für die Produkte“).

Die fünf Sparten des UnternehmensbereichsChemie bieten hochwertige Chemikalien für an-spruchsvolle Anwendungen in Labor und Indus-trie an. Dazu gehören Komponenten für Flüssig-kristalldisplays (Sparte Liquid Crystals), Effekt-pigmente und Kosmetikrohstoffe (Pigments),Reagenzien und Testsätze für die Chemie- undLebensmittelindustrie sowie für die Umweltana-lytik (Analytics & Reagents), Prozesschemikalienfür die Chipherstellung (Electronic Chemicals)sowie Roh-, Hilfs- und Wirkstoffe für die Pharma-und Biotech-Industrie (Life Science Products).Durch intensive eigene Forschung können wirProdukte anbieten, die dazu beitragen, die Lebens-und Umweltqualität zu verbessern.

9.644

9.251

3.253

Asien, Afrika, AustralienLateinamerikaNordamerikaEuropa (außer Deutschland)Deutschland

27%

28% 10%

6.003 17%

6.353 18%

Mitarbeiter nach Regionen | 200220% der Mitarbeiter arbeiten in Nicht-OECD-Ländern

Mio EUR

2.975

2.705

398

Asien, Afrika, AustralienLateinamerikaNordamerikaEuropa

36%

40% 5%

1.395 19%

Umsatz nach Regionen | 2002

www.fluessigkristalle.merck.de

www.pigmente.merck.de

www.analytik.merck.de

www.elektronikchemikalien.merck.de

www.lifescienceproducts.merck.de

www.vwr.de

Lyon, Frankreich | Faustin Pascual kommt zur regelmä-

ßigen Blutzuckerkontrolle zu seinem Arzt Charles Thivolet.

Er leidet unter Typ-2-Diabetes, der häufigsten Diabetesform

und erhält eine medikamentöse Therapie.

Mit Laborchemikalien und -geräten, Verbrauchs-materialien sowie einem umfassenden Service-angebot ist unsere amerikanische Tochtergesell-schaft VWR International einer der weltweitführenden Laborvollversorger. Sie ist als eigenerUnternehmensbereich aufgestellt. Industrieun-ternehmen, Universitäten, Forschungsinstitute,Umweltlabors und Schulen vor allem in Nord-amerika und Europa verlassen sich bei ihrer Ar-beit auf die über 150-jährige Erfahrung vonVWR im Bereich der Labordistribution.

Page 12: denn wir sagen, was wir tun. « - Merck Groupme.merck.de/EMD/UK/uknews2.nsf/b03fcd54fd95a75dc... · Offene Kommunikation nach innen ... einen persönlichen Beitrag zum unternehmerischen

8 VERANTWORTUNG FÜR MITARBEITER, UMWELT UND GESELLSCHAFT · BERICHT 2003

Unsere Positionen

Claudia Klement und Danielle Mulqueen lernen von Bettina von Eiff die Auswertung zweidimensionaler Gele. Diese können mehr als tausend

separierte Proteine gleichzeitig darstellen. In der Toxikologie setzen wir diese Technik ein, um Proteinveränderungen in Geweben zu

identifizieren, nachdem diese mit Prüfsubstanzen behandelt wurden.

» Die Merck-Gruppe setzt sich mit den in der Öffentlichkeit kontrovers diskutierten Themen intensiv auseinander.

Wir beziehen an dieser Stelle Position. «

Page 13: denn wir sagen, was wir tun. « - Merck Groupme.merck.de/EMD/UK/uknews2.nsf/b03fcd54fd95a75dc... · Offene Kommunikation nach innen ... einen persönlichen Beitrag zum unternehmerischen

UNSERE POSITIONEN 9

Merck und Arzneimittelkosten

Merck ist ein Anbieter von selbst entwickelten Medikamenten wie auch von so genannten Generika:Dabei handelt es sich um Arzneien, für deren Wirkstoffe der Patentschutz abgelaufen ist, die keineForschungskosten mehr einbringen müssen und sich deshalb deutlich kostengünstiger anbietenlassen.

Generika gehören zu den am schnellsten wachsenden Segmenten des weltweiten Pharmamarkts.Ursachen sind die steigenden Kosten des Gesundheitswesens und die dadurch ausgelösten um-fassenden staatlichen Kostensenkungsmaßnahmen sowie eine stärkere Preisregulierung. In den nächs-ten Jahren wird dieser Markt weiter wachsen, denn rund 15 der weltweit umsatzstärksten Sub-stanzen – die so genannten Blockbuster – verlieren dann ihren Patentschutz.

Generika erschließen neue Potenziale im Gesundheitswesen – nicht nur für Industriestaaten, sonderninsbesondere auch für Entwicklungsländer. In der öffentlichen Diskussion entsteht gelegentlich derEindruck, der Einsatz von Generika allein könnte die Kosten bei den verschreibungspflichtigenMedikamenten nachhaltig senken. Dies trifft so nicht zu: Denn auch die Wirkstoffe von Generikasind einmal mit hohem Kostenaufwand erforscht und entwickelt worden. Sie können nur deshalbgünstiger angeboten werden, weil es auch teurere, dem Patentschutz unterliegende Arzneimittelgibt. Ohne die forschenden Arzneimittelhersteller, zu denen Merck gehört, gäbe es auch keineGenerika. Beide Medikamententypen sind damit die beiden Seiten einer Medaille. Und medizinischenFortschritt, der Leben verlängert, die Lebensqualität von Patienten erhöht und hohe Krankenhaus-kosten vermeiden hilft, wird es auch zukünftig nur durch Pharmaforschung geben.

Barcelona, Spanien | Kostendämpfungsmaßnahmen sind in vielen

Gesundheitssystemen ein Thema: Der Anteil preisgünstiger Generika,

der in Apotheken verkauft wird, nimmt stetig zu – auch hier in der alten

Apotheke „Maria del Mar Sanchis“.

www.vfa.de

Generika und patent-

geschützte Arzneimittel

stehen gleichberechtigt

nebeneinander

Page 14: denn wir sagen, was wir tun. « - Merck Groupme.merck.de/EMD/UK/uknews2.nsf/b03fcd54fd95a75dc... · Offene Kommunikation nach innen ... einen persönlichen Beitrag zum unternehmerischen

10 VERANTWORTUNG FÜR MITARBEITER, UMWELT UND GESELLSCHAFT · BERICHT 2003

___ Mit der Gentechnik sind in der Gesellschaft nicht nur Hoffnungen, son-dern auch Ängste verbunden. In welchemMaße ist Merck davon betroffen?

Ängste in der Gesellschaft bestehen vor Mani-pulation und völliger Transparenz. Wenn von Gen-technik berichtet wird, stehen häufig Themen imVordergrund, die diese Ängste schüren. Denn alsGentechnik werden sehr unterschiedliche Dingebezeichnet. Dazu gehören zum Beispiel die Ana-lyse des Erbmaterials und die Produktion von Sub-stanzen mit Hilfe gentechnisch veränderterZellen, aber auch Gentherapie und die so ge-nannte grüne Gentechnik - die Anwendung vonGentechnik bei der Züchtung von Pflanzen.Chancen und Risiken dieser unterschiedlichenAnwendungen von Gentechnik sind für den Laiennur schwer zu bewerten.

Die Gentechnik, wie wir sie betreiben, ist einemoderne Biotechnologie. Wir setzen Gentechnikein, um besser zu verstehen, wie Krankheiten ent-stehen. Und wir setzen Gentechnik bei der Her-stellung von Proteinen ein: Wo man früher austierischem Gewebe bestimmte Proteine isolierthat, setzt man heute gezielt Gene in Bakterien-stämme und Säugetierzellen ein, um die Proteineim Fermenter produzieren zu lassen.

Nachweislich hat die so genannte „rote“ Gen-technik – die Gentechnik bei der Erforschung undBehandlung von Krankheiten – , wie wir sie be-treiben, eine sehr hohe Akzeptanz, im Gegensatzzur Stammzellforschung oder der „grünen“ Gen-technik.

___ Haben die Unternehmen zu weniginformiert, oder sind ihre Aussagennicht glaubwürdig?

Jeder hat eine andere Assoziation zur Gentech-nik. Deshalb kommt es zu Verständigungsschwie-rigkeiten. Gleichzeitig spiegelt die Kritik einUnbehagen wider, das teilweise verständlich ist.Wir haben uns zu sehr auf die molekulare Ebenekonzentriert und das Zusammenspiel, den Orga-nismus vernachlässigt. Als Reaktion darauf gibtes in der Gesellschaft ein Bedürfnis nach Ganz-heitlichkeit, das wir stärker aufgreifen müssen.

___ Sie sehen also noch eine Chance für die gesellschaftliche Risikodiskussion?

Ja. Denn wir haben den Diskurs bisher nicht aus-reichend geführt. Einerseits brauchen wir dietreibenden Kräfte in der Forschung, die Über-zeugung, etwas Substanzielles für die mensch-liche Gesundheit zu leisten. Andererseits brau-chen wir auch die kritische Betrachtung dessen,was wir tun, als Korrektiv.

» Es gibt in der Gesellschaft ein Bedürfnis nach Ganzheitlichkeit,

das wir stärker aufgreifen müssen. «

Dr. Inge Lues, Leiterin Präklinische Forschung und Entwicklung für die Merck-Gruppe | Darmstadt, Deutschland

Page 15: denn wir sagen, was wir tun. « - Merck Groupme.merck.de/EMD/UK/uknews2.nsf/b03fcd54fd95a75dc... · Offene Kommunikation nach innen ... einen persönlichen Beitrag zum unternehmerischen

UNSERE POSITIONEN 11

Merck und die Gentechnik

Seit den 1980er Jahren wendet Merck Gentech-nologie für die medizinische Forschung an denStandorten in Deutschland, den USA, Frank-reich, Großbritannien und Spanien an. Diese un-terliegt strengen gesetzlichen Vorschriften sowieder behördlichen Kontrolle und wird im Unter-nehmen durch Beauftragte für biologische Si-cherheit überwacht. Die großen Fortschritte, diewir auf dem Feld der Krebs- und Diabetesbe-handlung in den letzten Jahren gemacht haben,wären ohne die Gentechnik nicht möglichgewesen. Für unsere Arbeit in diesem Bereichbestehen dennoch Grenzen. Sie ergeben sich ausunseren ethisch geprägten Wertvorstellungen, ins-besondere dem Respekt vor dem Leben und derWürde des Menschen. Gentechnische Eingriffe indie menschliche Keimbahn und das reproduktiveKlonen menschlicher Embryonen lehnt Merckdaher ab.

Auf den Patienten

zugeschnittene Arzneimittel

Die individuelle Reaktion auf ein Medikamentkann selbst bei gleicher Dosis und Applikations-form von Patient zu Patient unterschiedlich sein.Dies betrifft sowohl die erwünschten als auch dieunerwünschten Medikamentenwirkungen. DieseBeobachtungen lassen sich zum Teil durch in-terindividuelle genetische Unterschiede begrün-den, da sowohl die Wirkung auf den Organismus(Pharmakodynamik) als auch die Verstoffwech-selung (Pharmakokinetik) eines Medikamentesgenetischen Einflüssen unterliegen.

Pharmakogenomische Analysen zielen auf dieIdentifizierung von molekularen „Markern“(DNA, RNA oder Proteine), die bei hinreichenderCharakterisierung eine Voraussage darüber er-lauben, ob ein Patient auf ein Medikament an-sprechen oder möglicherweise toxische Neben-wirkungen entwickeln wird. Auch die indivi-duelle Dosierung eines Medikaments kann aufdiese Weise optimiert werden. Neben diesenAspekten einer „individualisierten Medizin“ er-möglichen pharmakogenomische Daten auch diegezielte Auswahl von Patienten für klinischeStudien. Somit können die Studien effizienter,kostengünstiger und mit größerer Erfolgsratedurchgeführt werden.

Bei der Entwicklung von Krebsmedikamentensind pharmakogenomische Analysen aufgrundder häufig niedrigen Ansprechraten von beson-derer Bedeutung. Bei der Entwicklung der Anti-körper-Medikamente EMD 72000 und ErbituxTM

(Cetuximab) bezieht Merck daher pharmakogeno-mische Analysen mit ein, um zukünftigen Patien-ten eine optimale Therapie anbieten zu können.Selbstverständlich halten wir hierbei alle ethischgebotenen Grenzen ein.

Verein zur Förderung

der Humangenomforschung

www.fvdhgp.de

Billerica, USA | Michael Hanrahan bedient einen Zellkultur-Bioreaktor.

Merck entwickelt Proteine für die Krebstherapie.

Page 16: denn wir sagen, was wir tun. « - Merck Groupme.merck.de/EMD/UK/uknews2.nsf/b03fcd54fd95a75dc... · Offene Kommunikation nach innen ... einen persönlichen Beitrag zum unternehmerischen

12 VERANTWORTUNG FÜR MITARBEITER, UMWELT UND GESELLSCHAFT · BERICHT 2003

Merck und Tierversuche

Ein ebenfalls in der Öffentlichkeit diskutiertesThema sind Tierversuche. Bevor ein Herstellerein Medikament auf den Markt bringen kann,muss er dessen Sicherheit und Wirksamkeit nach-weisen. Internationale und nationale Gesetze re-geln Art und Umfang der bei den Behörden vor-zulegenden Daten, sie beinhalten auch, dass Tier-versuche durchzuführen sind. In der Pharmain-dustrie sind sie durch die Verpflichtung gerecht-fertigt, Menschenleben zu retten und mensch-liches Leid zu lindern – ohne Tierversuche wärees uns nicht möglich, verbesserte Arzneimittel zuentwickeln. Auch nach dem Chemikalienrechtsind Tierversuche vorgeschrieben, um Gefahren-potenziale von Stoffen zu erkennen und densicheren Umgang mit ihnen zu ermöglichen.

Merck verfolgt bei den Tierversuchen das 3-R-Prinzip (Reduction, Replacement, Refinement).Wichtigstes Ziel ist, die Zahl der Versuchstieremöglichst klein zu halten. Wo es möglich ist,setzt Merck Computermodelle, Zellkulturtechni-ken oder andere Verfahren ein, um Versuche anTieren zu vermeiden. Wo dies nicht möglich ist,sind wir stets darum bemüht, das Leid der Tiereso gering wie möglich zu halten. Die Durchfüh-rung von Tierversuchen erfolgt unter strengerÜberwachung durch die zuständigen Behörden.

Merck und das

Chemikalienrecht der EU

Im Januar 2001 hat die Europäische Kommissionihr Weißbuch “Strategie für eine zukünftige Che-mikalienpolitik” vorgelegt, dessen Ziele Merckgrundsätzlich unterstützt. Der darauf auf-bauende, im Mai 2003 veröffentlichte Verord-nungsentwurf ging jedoch weit über die ur-sprünglichen Strategien des Weißbuches hinaus.

Der neue Verordnungsentwurf sieht im Wesent-lichen vor, die unterschiedlichen Regelungen fürdie Bewertung, Registrierung und Zulassung vonChemikalien in der Europäischen Union (EU) aufeine neue Grundlage zu stellen (sogenanntesREACH-System: Registration, Evaluation, Autho-rization of Chemicals). Dabei sollen alle auf demMarkt befindlichen Stoffe auf ihre Umwelt- undGesundheitsgefahren hin untersucht werden,sofern ihre Jahresproduktion über einer Tonneliegt.

Der europäische und der deutsche Verband derChemischen Industrie (CEFIC und VCI) – wie auchMerck – haben nachdrücklich auf die negativenwirtschaftlichen Konsequenzen hingewiesen. ImOktober 2003 wurde ein überarbeiteter Entwurfveröffentlicht, der Stellungnahmen verschiede-ner von der Regelung Betroffener berücksichtigt.

Auch nach der Überarbeitung handelt es sichnoch immer um ein sehr komplexes Regelwerk,das Probleme bei der praktischen Umsetzungerwarten lässt. So wurde die Abgrenzung gegen-über anderen geltenden Regelwerken, die zumBeispiel für Arzneimittel, Medizinprodukte undKosmetikprodukte gelten, nicht ausreichend um-gesetzt. Daraus resultieren Überschneidungen undDoppelregelungen. Die Datenanforderungen im

www.datenbank-tierversuche.de

www.vci.de

www.cefic.org

3-R-Prinzip zur Reduzierung

von Tierversuchen

Page 17: denn wir sagen, was wir tun. « - Merck Groupme.merck.de/EMD/UK/uknews2.nsf/b03fcd54fd95a75dc... · Offene Kommunikation nach innen ... einen persönlichen Beitrag zum unternehmerischen

UNSERE POSITIONEN 13

Darmstadt, Deutschland | Für den Versand von Chemi-

kalien gelten strenge Sicherheitsbedingungen. Mit der ersten

Lieferung eines Artikels erhält der Kunde automatisch die

produktspezifischen Sicherheitsdatenblätter.

Rahmen der Registrierung sind noch immer sehrhoch und fast ausschließlich mengenbezogen.Sinvoller ist es aus unserer Sicht, einen Risiko-beziehungsweise Expositionsbezug herzustellen,wie ihn bereits das Weißbuch vorgesehen hat.Merck ist deshalb der Ansicht, dass auch der der-zeit vorliegende Entwurf noch weiterer Modi-fikationen bedarf.

Emissionshandel

im Praxistest

Ab 2005 wird der CO2-Emissionshandel EU-weitWirklichkeit. Für Merck ist er ein mögliches In-strument, weltweit eine Verringerung von CO2-Emissionen zu erreichen.

Ein Austausch von Know-how und Erfahrungenzur praktischen Umsetzung waren Zweck des 2001initiierten Pilot-Projektes „Planspiel zum CO2-Emissionshandel“. Merck war eines von achthessischen Unternehmen, die an dem Planspielteilnahmen. Hauptziele des Planspiels waren dieÜberprüfung der Kosten für die Ermittlung undÜberprüfung der CO2-Emissionen sowie das Han-deln mit Zertifikaten in der Praxis. Seit Mitte2003 beteiligen wir uns an einem Feldversuchzum CO2-Monitoring für hessische Unternehmenund wollen dabei Erfahrungen bei der Erhebungder notwendigen Daten für den CO2-Emissions-handel sammeln.

Die Erfahrungen aus den Planspielen will Mercknutzen, um auf sämtliche Chancen, die der Emis-sionshandel bietet, vorbereitet zu sein.

Bundesministerium

für Umweltschutz

www.bmu.de > Themen > Klima

World Business Council

for Sustainable Development

www.wbcsd.org > Energy and Climate

Teilnahme am hessischen

Planspiel zum Emissions-

handel

Hintergrundinformationen zum CO2-Emissionshandel:

Die Europäische Union hat im Juli 2003 eine Richtlinie zum Handel mit CO2-Emissionsrechten ver-abschiedet, so wie es im Kyoto-Protokoll vorgesehen ist. Ziel ist es, die Verpflichtungen zum Klima-schutz auf möglichst effiziente Weise zu erfüllen. Vereinfacht gesagt: Wer mehr Treibhausgase emit-tiert als ihm an Rechten zugeteilt wurden, muss weitere Emissionszertifikate erwerben. Und wer we-niger emittiert, kann seine Emissionsrechte verkaufen. Bei der Zuteilung von Emissionsrechtenwerden auch die von Deutschland zugesagten Reduktionsziele berücksichtigt. Der Plan wird derzeitvom Bundesumweltministerium erarbeitet. Ab April 2004 werden die festgelegten CO2-Werte an dieEU gemeldet. Im Jahr 2005 beginnt die Pilotphase, und ab 2008 soll der Emissionshandel EU-weitfunktionieren.

Page 18: denn wir sagen, was wir tun. « - Merck Groupme.merck.de/EMD/UK/uknews2.nsf/b03fcd54fd95a75dc... · Offene Kommunikation nach innen ... einen persönlichen Beitrag zum unternehmerischen

14 VERANTWORTUNG FÜR MITARBEITER, UMWELT UND GESELLSCHAFT · BERICHT 2003

Führung und Werte» Verantwortliches Handeln ist bei uns Sache eines jeden Mitarbeiters. Fehler sind für uns Ansporn, aus ihnen zu lernen. «

In seiner Freizeit trainiert Celso Goncalves Bispo gemeinsam mit Freunden und seiner Tochter Camila am Strand der Copacabana Karate.

Erfahrungen weitergeben, für kommende Generationen Sorge tragen und Verantwortung wahrnehmen – dies tun sowohl die Menschen,

die bei Merck arbeiten, als auch die Gründerfamilie Merck.

Page 19: denn wir sagen, was wir tun. « - Merck Groupme.merck.de/EMD/UK/uknews2.nsf/b03fcd54fd95a75dc... · Offene Kommunikation nach innen ... einen persönlichen Beitrag zum unternehmerischen

FÜHRUNG UND WERTE 15

Leitbild und Verhaltenskodex

für die gesamte Merck-Gruppe

Unser weltweit gültiges Leitbild definiert unser Selbstverständnis als erfolgreiches wie verantwor-tungsbewusstes Unternehmen. Interne Kodizes konkretisieren dieses Leitbild und veranschaulichenden Mitarbeitern die Werte, für die Merck steht.

In den 1990er Jahren hat uns die Verwicklung von Merck-Beschäftigten in Preisabsprachen mitanderen Herstellern von Vitaminen („Vitaminkartell“) gezeigt, dass Rechtsverstöße einzelner Mit-arbeiter das Ansehen des Unternehmens erheblich beeinträchtigen und ihm großen finanziellenSchaden zufügen können. Daraus haben wir gelernt! Zum 1. Januar 2001 hat Merck deshalb den„Verhaltenskodex“ in Kraft gesetzt, der für alle Mitarbeiter weltweit verbindlich ist.

Er fasst in 13 Leitlinien zusammen, welche Regeln einzuhalten sind. Dazu gehört die Ächtung rechts-widrigen Verhaltens, insbesondere von Korruption und wettbewerbswidrigem Handeln. Dazu gehörenaber auch Sorgfalt bei der Planung und dem Betrieb von Anlagen sowie die Achtung ethischerGrenzen und der respektvolle Umgang miteinander.

Rio de Janeiro, Brasilien | Beim Versand von Arzneimitteln prüfen

José Humberto de Oliveira und Celso Goncalves Bispo den Warenausgang.

PDF-Dokument „Verhaltenskodex“

www.verantwortung.merck.de

> Führung & Werte

Page 20: denn wir sagen, was wir tun. « - Merck Groupme.merck.de/EMD/UK/uknews2.nsf/b03fcd54fd95a75dc... · Offene Kommunikation nach innen ... einen persönlichen Beitrag zum unternehmerischen

16 VERANTWORTUNG FÜR MITARBEITER, UMWELT UND GESELLSCHAFT · BERICHT 2003

In den Merck-Gesellschaften sind die Geschäfts-leitungen dafür verantwortlich, dass die Mitar-beiter den Verhaltenskodex einhalten. Um dieweltweiten Maßnahmen koordinieren zu könnenund einen Ansprechpartner in der Zentrale zu ha-ben, hat Merck 2002 einen „Compliance Officer“benannt. Er führt Schulungen zum unterneh-mensinternen Verhaltenskodex durch, ist bei ent-sprechenden Rechtsstreitigkeiten hinzuzuziehenund berät im Vorfeld das Management und be-troffene Mitarbeiter. Mittlerweile gibt es in derMerck-Gruppe 14 Compliance Officer, zum Bei-spiel in Frankreich, USA, Japan, Brasilien undIndien. Das Netzwerk wird weiter ausgebaut.

Als Orientierungshilfe für die Zusammenarbeitvon Merck-Mitarbeitern mit deutschen Ärzten,Krankenhäusern und Universitäten haben wiraußerdem 2001 die Broschüre „Informationen zumAntikorruptionsgesetz“ veröffentlicht, die auf dieRechtslage in Deutschland eingeht.

www.corporategovernance.merck.de

www.merck.de > Investoren

www.corporate-governance-code.de

Corporate Governance

Unseren Aktionären garantieren wir eine trans-parente Unternehmensführung mit offener In-formationspolitik und klar geregelten Kontroll-mechanismen – sind dies doch wichtige Kriterienfür eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mitden Finanzmärkten. Wir bekennen uns mit einerjährlich erneuerten Entsprechungserklärung zumDeutschen Corporate Governance Kodex, der vonder Regierungskommission Corporate Governanceverabschiedet wurde. Der Kodex macht unter an-derem Vorgaben zur Zusammenarbeit der ver-schiedenen Organe in einem Unternehmen so-wie zu dessen Informationspolitik. Details zuunserem Umgang mit Corporate Governancekönnen unserem Geschäftsbericht sowie unsererHomepage entnommen werden.

Darmstadt, Deutschland | Der Chef-Syndikus Dr. Tilman Schmidt-Lorenz berät

mit dem Compliance Officer Michael Volz aktuelle wettbewerbsrechtliche Fragen.

PDF-Dokument „Information

zum Antikorruptionsgesetz“

www.verantwortung.merck.de

> Führung & Werte

Page 21: denn wir sagen, was wir tun. « - Merck Groupme.merck.de/EMD/UK/uknews2.nsf/b03fcd54fd95a75dc... · Offene Kommunikation nach innen ... einen persönlichen Beitrag zum unternehmerischen

FÜHRUNG UND WERTE 17

___ Merck gilt nicht nur in Darmstadtals verantwortungsbewusster undbeliebter Arbeitgeber. Warum?

Lange bevor es kodifizierte Grundsätze gab, hatMerck gezeigt, wie man mitarbeiterorientiert undumweltbewusst handeln kann. Die Beliebtheit alsArbeitgeber rührt unter anderem daher, dass nie-mand damit rechnen muss, wegen kurzfristigerunternehmerischer Überlegungen seinen Arbeits-platz zu verlieren.

___ Worin besteht der Unterschiedzu anderen Unternehmen?

Nachhaltige Unternehmensführung hat für Merckimmer gegolten. Als Pharmahersteller müssen Sielangfristig planen. Bis ein Medikament zur Markt-reife entwickelt ist, dauert es im Schnitt mehr alszehn Jahre. Beide, Mitarbeiter wie Eigentümer,müssen sich darauf verlassen können, dass derjeweils andere diesen langen Atem besitzt.

___ Wird dieses langfristige Denkenbeim Familienunternehmen Merckbesonders unterstützt?

Wenn man in Generationen denkt – die Familien-gesellschafter gehören heute überwiegend der6. und 7. Generation an – treten kurzfristige Zieleautomatisch in den Hintergrund. Die Gesell-schafter haben sich vertraglich verpflichtet, ihreKapitaleinlagen langfristig im Unternehmen zubelassen.

___ Wie lassen sich solche Werteim Konzern verankern?

Sie brauchen immer Führungspersönlichkeiten,die sich aktiv zu den Werten bekennen und sievorleben. Der Beitrag der Familie muss es sein,darauf hinzuwirken, diese Grundsätze im Dialogmit dem Management gemeinsam sichern zuhelfen.

» Als Führungskraft müssen Sie fair sein, transparent handeln

und einen ehrlichen Dialog führen. «

Jon Baumhauer, Vorsitzender des Vorstandsund des Gesellschafterrats der E. Merck*; Mitglied des Aufsichtsrats der Merck KGaA | Darmstadt, Deutschland

* Die E. Merck hält 74 Prozent am Gesamtkapital der Merck KGaA. Die Führung vonE. Merck nimmt die Interessen der Gesellschafter wahr, während die Geschäftsleitung derMerck KGaA die Geschäfte des Unternehmens führt. Durch diese Mehrheitsverhältnissebleibt der Einfluss der Gesellschafter und damit der Familie Merck weiterhin bestehen,auch wenn Merck mit der Gründung und dem Börsengang der Merck KGaA aufgehört hat,ein reines Familienunternehmen zu sein.

Page 22: denn wir sagen, was wir tun. « - Merck Groupme.merck.de/EMD/UK/uknews2.nsf/b03fcd54fd95a75dc... · Offene Kommunikation nach innen ... einen persönlichen Beitrag zum unternehmerischen

18 VERANTWORTUNG FÜR MITARBEITER, UMWELT UND GESELLSCHAFT · BERICHT 2003

Internationale Richtlinien

für Umwelt und Sicherheit

Merck hat im Jahr 1995 ein detailliertes Regel-werk für die Bereiche Umwelt und Sicherheit er-arbeitet. Aufbauend auf unserem Leitbild sowieder „Responsible Care®“-Initiative der Chemi-schen Industrie haben wir unsere „Grundsätzeund Strategien Umwelt, Sicherheit und Gesund-heit“ formuliert. Sie stellen verbindliche Richt-linien dar, in deren Rahmen die verschiedenenGesellschaften der Merck-Gruppe individuelleLösungen entwickeln können.

Für die weltweite Koordination des Umwelt-managements ist seit 1995 eine in der Zentralein Darmstadt angesiedelte Stabsabteilung verant-wortlich (HSSE-C – Health, Safety, Security, En-vironment – Corporate Affairs). An den Stand-orten kümmern sich operative Einheiten um denUmweltschutz. Im Rahmen von Audits undSchulungen findet ein regelmäßiger Austauschzwischen der Zentrale und den Standorten statt.Den Grundstein für die Stabsabteilung legteMerck bereits 1971 mit Gründung der AbteilungUmweltschutz in der Zentrale in Darmstadt.

Lieferantenbeziehungen

Unsere primären Leitlinien beim Umgang mitLieferanten sind Sachlichkeit, Loyalität und Fair-ness. Jährlich beurteilt unser Einkauf der Zen-trale in Darmstadt seine wichtigsten Lieferanten.Die Kriterien dafür sowie ihre Gewichtung sindin einer Verfahrensanweisung festgelegt: Sie be-ziehen sich auf Qualität, Preis, Liefertreue, Ser-vice und Umweltzertifizierung. Wenn Lieferan-ten unsere Kriterien nicht ausreichend erfüllen,oder wir bei Besuchen vor Ort Schwachstellenfeststellen, vereinbaren wir Maßnahmen zur Ver-besserung und begleiten ihre Umsetzung.

www.verantwortung.merck.de

> Führung & Werte

> HSE-Politik

www.merck.de > Standorte weltweit

www.verantwortung.merck.de

> Umwelt

GeschäftsleitungDr. Michael Römer

Lokale operative Einheiten

Fachfunktionen, zum Beispiel in Darmstadt:

__ Abwasserbehandlung

__ Abfallmanagement

__ Umweltanalytik

__ Anlagensicherheit

__ Arbeits-/Gesundheitsschutz

__ Feuerschutz/Gefahrenabwehr

__ Genehmigungsverfahren

Zentrale Kontroll- und Beratungseinheit HSSE-C

__ Durchführung von Umwelt- und Sicherheitsaudits

__ Prüfung der Einhaltung der Auflagen

__ Implementierung der HSE-Managementsysteme

__ HSE-Verbesserungsprogramme

__ Beratung bei Investitionen, Verfahrensentwicklungen und Akquisitionen

Dr. Michael Römer ist in der Geschäftsleitung für Umwelt, Sicherheit und Gesundheit zuständig. Er stimmt die diesbezügliche Unter-nehmenspolitik und Richtlinien mit der gesamten Geschäftsleitung ab. Operative Aufgaben und Kontrollfunktionen wurden bewusst getrennt (Vier-Augen-Prinzip): An den Standorten gibt es operative Einheiten, für die gesamte Merck-Gruppe gibt es eine zentrale Kontroll- und Beratungseinheit.

Das Management für Umwelt, Sicherheit und Gesundheit

Darmstadt, Deutschland | Markus

Bamberger leitet die zentrale Kon-

troll- und Beratungseinheit HSSE-C.

Page 23: denn wir sagen, was wir tun. « - Merck Groupme.merck.de/EMD/UK/uknews2.nsf/b03fcd54fd95a75dc... · Offene Kommunikation nach innen ... einen persönlichen Beitrag zum unternehmerischen

FÜHRUNG UND WERTE 19

___ Sie sind für zwei unterschiedlicheBereiche verantwortlich. Wie stellen Siesicher, dass Sie beide an einem Strangziehen?

Römer: Sie können Umwelt und Gesellschaftheute nicht mehr voneinander trennen. Beidesgehört zusammen im Sinne eines ganzheitlichenDenkens. Das funktioniert nur, wenn man ver-nünftig und kooperativ zusammenarbeitet. Alsotauschen wir uns regelmäßig aus. Dafür sitzen wirauch Tür an Tür.

___ Gibt es bei Merck im Personal-bereich, ähnlich wie im Umweltbereich,eine länderübergreifende Organisation?

Sombroek: Um ein stärker internationales Ge-schäft adäquat bedienen zu können, haben wir imPersonalbereich Strukturen mit internationalenZuständigkeiten geschaffen. Wir sind auf dem Wegzu einem transparenten, internationalen Personal-wesen, aber es ist nicht unser Ziel, alle Struk-turen weltweit zu vereinheitlichen. Zur Zeit liegtunser Fokus auf den Themen Talent Management,Management Development und PerformanceManagement.

___ Ein Managementsystem ist für Siealso nicht der Schlüssel zum Erfolg?

Sombroek: Ein System allein garantiert nicht denErfolg. Genauso wichtig ist es, dass die Menschendavon überzeugt sind und sich aktiv dafür ein-setzen, dass Maßnahmen implementiert werden.Und wir beide sehen uns in der Rolle, dass wir dieUmsetzung voranbringen.

___ An den Standorten werden regel-mäßig Audits durchgeführt. Prüfen Sieneben Umweltstandards auch sozialeThemen?

Römer: Am Anfang haben wir reine Umweltauditsgemacht. Dann kam das Thema Sicherheit dazuund jetzt der Bereich Gesundheit. Früher habenwir die Dinge segmentiert betrachtet, heutedenken wir ganzheitlich. Über die Jahre hinwegkonnten wir dadurch die Standards an allenStandorten deutlich verbessern. Heute gehen wirsogar so weit, die Audits von unseren Versicherernbegleiten zu lassen. Die sehen nämlich manchesmit ganz anderen Augen.

___ Sie sind beide persönlich haftendeGesellschafter von Merck. Beeinflusstdiese Tatsache Ihre Art der Unternehmens-führung?

Sombroek: Die persönliche Haftung führt sicherdazu, dass wir sehr sorgfältige und ganzheitlicheAnalysen machen.

Römer: Teil dieser Analysen sind auch die ThemenUmwelt und Gesellschaft, sie werden bei unserenEntscheidungen berücksichtigt.

» Mit dem Ziel, in der Gesellschaft akzeptiert zu sein, nehmen wir unsere

Verantwortung wahr. Transparenz ist dabei eine wichtige Voraussetzung. «

Dr. Michael Römer (Stellvertetender Vorsitzender der Geschäftsleitung, unter anderem zuständig für Umweltschutz, Sicherheit und Gesundheit) und Dr. Jan Sombroek (Mitglied der Geschäftsleitung, unter anderem zuständig für Personal) | Darmstadt, Deutschland Dr. Michael Römer

Dr. Jan Sombroek

Page 24: denn wir sagen, was wir tun. « - Merck Groupme.merck.de/EMD/UK/uknews2.nsf/b03fcd54fd95a75dc... · Offene Kommunikation nach innen ... einen persönlichen Beitrag zum unternehmerischen

20 VERANTWORTUNG FÜR MITARBEITER, UMWELT UND GESELLSCHAFT · BERICHT 2003

Verantwortung für die Produkte

In einigen Gegenden der Erde – wie hier in Indien – kann das Grundwasser hohe Arsenkonzentrationen aufweisen. Damit die Bevölkerung kein Trinkwasser aus

Brunnen mit erhöhter Arsenkonzentration entnimmt, werden diese mit Hilfe eines vor Ort eingesetzten Arsentests untersucht und dann gekennzeichnet.

» Von der Forschung über die Herstellung und Anwendung bis hin zur Entsorgung: In allen Phasen soll die Sicherheit

unserer Produkte für Mensch und Umwelt gewährleistet sein. «

Page 25: denn wir sagen, was wir tun. « - Merck Groupme.merck.de/EMD/UK/uknews2.nsf/b03fcd54fd95a75dc... · Offene Kommunikation nach innen ... einen persönlichen Beitrag zum unternehmerischen

VERANTWORTUNG FÜR DIE PRODUKTE 21

Verantwortliches Handeln in allen Unternehmensbereichen

Wir entwickeln, produzieren und vertreiben mehr als 15.000 Produkte: pharmazeutische Wirkstoffeund Arzneimittel, Chemikalien und Laborprodukte. Damit diese Produkte der Gesellschaft den ge-wünschten Nutzen bringen, trägt Merck Sorge dafür, dass sie während ihres gesamten Lebenszyklusfür Mensch und Umwelt sicher gehandhabt werden können. Diese Politik wurde für die Merck-Gruppeals verbindlich festgelegt.

Zusätzlich zu den geltenden nationalen und internationalen Vorschriften haben wir für die BereicheEntwicklung, Herstellung, Transport und Entsorgung unserer Produkte weitere – für Merck spezi-fische – Standards formuliert.

Forschungsausgaben auf hohem Niveau

Produktverantwortung beginnt bei Merck bereits bei der Forschung und Entwicklung (F&E). Dieschon seit Jahren hohen Aufwendungen in diesem Bereich haben wir 2002 nochmals um über fünfProzent gesteigert: auf 608 Millionen Euro. Davon entfielen auf den Pharmabereich 82 Prozent, aufden Chemiebereich 18 Prozent. Die Forschungsquote, welche die Relation der F&E-Ausgaben zumUmsatz in den Bereichen Pharma und Chemie definiert, lag bei 13 Prozent. Etwa die Hälfte der In-vestitionen entfiel auf den F&E-Standort in Darmstadt. Am Stammsitz befinden sich die zentralenEinrichtungen, insbesondere die komplette Infrastruktur der präklinischen und klinischen Arznei-mittelentwicklung sowie zahlreiche andere für Forschungsaktivitäten erforderliche Abteilungen,etwa die Zulassungs- und Patentabteilung. Durch unsere Leistungen in Forschung und Entwicklungkönnen wir Produkte anbieten, die dazu beitragen, die Lebens- und Umweltqualität zu verbessern.

Kalkutta, Indien | Amitava Sengupta vom State Water Investigation

Directorate untersucht mit dem Merckoquant® Arsen-Test (hoch sensitiv)

eine Wasserprobe.

PDF-Dokument:

„Merck Quality Policy –

Objectives and Strategies“

www.verantwortung.merck.de

> Produkte

F&E-Investitionen

in 2002 um über

fünf Prozent gesteigert

Page 26: denn wir sagen, was wir tun. « - Merck Groupme.merck.de/EMD/UK/uknews2.nsf/b03fcd54fd95a75dc... · Offene Kommunikation nach innen ... einen persönlichen Beitrag zum unternehmerischen

22 VERANTWORTUNG FÜR MITARBEITER, UMWELT UND GESELLSCHAFT · BERICHT 2003

Unternehmensbereich Pharma:

Große Erfolge

bei der Krebsbehandlung

Die Entwicklung eines Medikaments ist ein zeit-und kostenaufwändiger Prozess – ein Aspekt, dendie öffentliche Diskussion um die Zukunft desGesundheitswesens nicht immer berücksichtigt.Merck ist ein forschender Arzneimittelhersteller:In den vergangenen Jahren haben wir unser En-gagement für die Entwicklung neuer Wirkstoffekontinuierlich ausgedehnt. Rund ein Viertel desUmsatzes mit verschreibungspflichtigen und pa-tentgeschützten Medikamenten investieren wir indie Forschung dieser Sparte (Ethicals). Im Zen-trum unserer Arbeit steht die Erforschung vonVolkskrankheiten und die Entwicklung von Me-dikamenten, die diese lindern oder heilen – allenvoran Medikamente gegen Krebs, Diabetes undHerz-Kreislauf-Erkrankungen.

Nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind dierund 200 verschiedenen Formen von Krebs diezweithäufigste Todesursache in den Industrie-staaten. Merck setzt auf neue Behandlungsfor-men, um einige dieser Krebsarten gezielt und mitgeringeren Nebenwirkungen als bei bisher ver-fügbaren Methoden zu bekämpfen. Ein wichtigerDurchbruch bei der Behandlung und zugleicheiner von vier strategischen Therapieansätzen,die sich bei Merck in der klinischen Erprobungbefinden, ist der Einsatz so genannter mono-klonaler Antikörper: Dabei handelt es sich um

Proteine, die nach dem Vorbild natürlich vor-kommender Antikörper hergestellt werden undgezielt das Wachstum und die Ausbreitung vonKrebszellen hemmen können.

Die Liste der Krankheiten, für deren Behandlungdie Forscher der Merck-Gruppe nach neuen Wirk-stoffen suchen, umfasst auch solche wie Herzin-suffizienz, Parkinson, Schizophrenie, Depressio-nen, Reizdarmsyndrom und Erektionsstörungen.Eines ist allen Forschungsgebieten gemeinsam:die enge Zusammenarbeit mit renommiertenexternen Instituten. Merck nutzt Synergien, umdie notwendige Expertise für die immer kom-plexer werdende Forschung zu erhalten.

www.cetuximab.merck.de

www.neuewirkstoffe.merck.de

Gezielte Therapien mit

weniger Nebenwirkungen

Naucalpan de Juárez, Mexico | In einem Analyselabor

untersucht Victor Pérez Medina Martinez eine pharmazeu-

tische Substanz.

0

600

400

200

800

99 00 01 02

Mio EUR

Ausgaben fürForschung und Entwicklung

Mio EUR

499

ChemiePharma

82%

109 18%

Ausgaben für Forschung und Entwicklungnach Unternehmensbereichen | 2002

Page 27: denn wir sagen, was wir tun. « - Merck Groupme.merck.de/EMD/UK/uknews2.nsf/b03fcd54fd95a75dc... · Offene Kommunikation nach innen ... einen persönlichen Beitrag zum unternehmerischen

VERANTWORTUNG FÜR DIE PRODUKTE 23

Bei klinischen Studien

werden Patienten schriftlich

und mündlich informiert

Merck-Standards

in der Pharmaforschung

Von den ersten Ideen bis zur Markteinführungeines neuen Medikamentes vergehen im Durch-schnitt 10 bis 12 Jahre: Nach der Entwicklung imLabor muss das neue Präparat erst umfassend imRahmen klinischer Studien erprobt werden, be-vor wir das Zulassungsverfahren starten können.Für die gesamte Merck-Gruppe haben wir unsQualitätsstandards für die klinische Entwicklungvon Wirkstoffen gegeben, die den „InternationalConference on Harmonisation (ICH) Good Clini-cal Practice (GCP)-Guidelines“ folgen. Danachmuss jeder Patient umfassend sowohl mündlichals auch schriftlich über den Zweck der klini-schen Studie, den experimentellen Charakter dergeplanten Therapie, den eventuellen Nutzen fürden Studienteilnehmer sowie mögliche Risikenund Nebenwirkungen informiert werden. Erst nachschriftlicher Einwilligung des Patienten darf derPrüfarzt mit der Studie beginnen. Die ICH-GCP-Guidelines gelten für die verschiedenen Stufender klinischen Entwicklung, also für Studien derPhasen I bis III (Studien vor der Zulassung) bishin zu Phase-IV-Studien (Studien mit dem Prä-

parat, nachdem es die Zulassung erhalten hat).Merck führt weltweit klinische Studien durch.Dabei achten wir darauf, dass die ICH-GCP-Guidelines und ethische Standards eingehaltenwerden. Vor jeder klinischen Studie wägen wirden zu erwartenden Nutzen und die Risiken sorg-fältig ab. Die klinische Forschungs- und Ent-wicklungsabteilung erarbeitet den wissenschaft-lichen Aufbau einer Studie. Über den gesamtenVerlauf wird diese Studie von den Abteilungen fürklinische Entwicklung und Arzneimittelsicherheitüberwacht. Unsere klinischen Forschungsreferen-ten (Monitore) kontrollieren engmaschig den Stu-dienablauf vor Ort in den Prüfzentren, währendunsere global organisierte klinische Qualitätssi-cherung die Einhaltung der Qualitätsstandardsstichprobenartig überprüft. Dabei steht die Sicher-heit der an der Studie beteiligten Patienten füruns immer an erster Stelle.

Lyon, Frankreich | Marie-Noëlle Denuault untersucht, wie sich ein Arzneistoff in den verschiedenen Organen und Geweben

im Organismus verhält.

www.ich.org

Page 28: denn wir sagen, was wir tun. « - Merck Groupme.merck.de/EMD/UK/uknews2.nsf/b03fcd54fd95a75dc... · Offene Kommunikation nach innen ... einen persönlichen Beitrag zum unternehmerischen

24 VERANTWORTUNG FÜR MITARBEITER, UMWELT UND GESELLSCHAFT · BERICHT 2003

Kommunikation mit Kunden

In Verhaltenskodizes haben sich die Arznei-mittelhersteller verpflichtet, keine missbrauchs-fördernde Werbung zu betreiben. Sie besagenunter anderem, dass bei der Information vonÄrzten, Apothekern und Konsumenten nicht nurdie Anwendungsmöglichkeiten und der Nutzender Arzneimittel, sondern auch die Grenzen undGefahren ihrer Anwendung darzustellen sind.

In jüngster Zeit hat Merck sein Angebot an infor-mativen Websites stark ausgeweitet (siehe Inter-net-Links). Speziell für die Arztgespräche mitKrebspatienten hat beispielsweise EMD Pharma-ceuticals in USA eine spezielle Website ent-wickelt: Sie unterstützt Ärzte, die mit oft unheil-bar kranken Patienten umgehen. Auch daranzeigt sich unser Engagement, das über das Pro-dukt als solches hinaus geht und das Ziel hat, dieLebensqualität von Patienten zu verbessern.

Datenbank für Arzneimittel-

sicherheit aufgebaut

Als pharmazeutisches Unternehmen ist Merck da-zu verpflichtet, Neben- und Wechselwirkungen,Missbrauch, Suchtwirkungen und andere Risikenvon Arzneimitteln zu dokumentieren. Ende der1980er Jahre wurden deshalb mehrere Daten-banken zur Arzneimittelsicherheit in Betrieb ge-nommen. Ein internationales Projektteam hat siein ein System integriert, das 2002 in Betrieb ging:Unsere Datenbank vernetzt jetzt die fünf wich-tigsten Forschungsstandorte der Merck-Gruppe inDarmstadt, Lyon, Paris, Durham und Potters Bar.

Unternehmensbereich Chemie:

Sicherheit hat Vorrang

Merck versteht seine Produktverantwortung überdie gesamte Lebensdauer: Wir verkaufen unserenKunden nicht nur Chemikalien. Wir helfen ihnenauch bei der internen Logistik und stehen ihnenbis hin zur Rücknahme und Verwertung von Ab-fällen zur Seite.

Chemikalien, die unter die OSPAR-Liste (Oslo/Paris-List of Substances of Possible Concern,1992) fallen und demnach als besonders toxischfür aquatische Ökosysteme und die Gesundheitgelten, werden bei Merck nur in geringem Um-fang hergestellt. Die jährliche Produktionsmengevon rund zehn Tonnen kommt ausschließlich fürLaborzwecke zum Einsatz.

Um den sorgsamen Umgang mit chemischenProdukten auf höchstem Niveau zu gewährleis-ten, liefert Merck seine Chemikalien nur an ge-werbliche Anwender. Neue Kunden müssen ihreSachkenntnis nachweisen und erhalten Informa-tionen zum sicheren Umgang mit gefährlichen

www.onkologie.merck.de

www.diabetes.merck.de

www.cme-heartfailure.net

www.medizinpartner.de

www.diabetespartner.de

www.conversationsincare.com

Brisbane, Australien | Die Außendienst-Mitarbeiterin

Kim Rasmussen im Gespräch mit der Ärztin Sushil Kramer.

Page 29: denn wir sagen, was wir tun. « - Merck Groupme.merck.de/EMD/UK/uknews2.nsf/b03fcd54fd95a75dc... · Offene Kommunikation nach innen ... einen persönlichen Beitrag zum unternehmerischen

VERANTWORTUNG FÜR DIE PRODUKTE 25

Neuer Test auf Arsen

im Trinkwasser

Produkten. Bislang hat Merck rund 11.000 Si-cherheitsdatenblätter erstellt, von denen die Kun-den rund 6.000 Stück für gefährliche Stoffe un-aufgefordert erhalten. Diese enthalten Hinweisezu Transport, Lagerung, Umgang und Verhaltenbei Kontakt mit dem Stoff. In der EuropäischenUnion sind sie für Gefahrstoffe vorgeschrieben.In der von Merck aufgebauten Datenbank Chem-DAT® sind sie darüber hinaus in zur Zeit 17 Spra-chen und 23 länderspezifischen Versionen ab-rufbar.

Innovative Produkte

für chemische Labors

Als führender Anbieter von analytischen Rea-genzien für die Pharma-, Chemie- und Nahrungs-mittelindustrie sind wir mit unseren Qualitäts-produkten in nahezu jedem chemischen Labor zufinden. Für verschiedene Anwendungen bietenwir einfache Tests, die vor Ort schnell Ergebnisseliefern, ohne dass ein Labor benötigt wird.

Ein Beispiel: In einigen Ländern wie Indien undBangladesch weist das Grundwasser hohe Arsen-konzentrationen auf. Um die Brunnen, aus denendie Bevölkerung ihr Trinkwasser bezieht, ent-sprechend zu kennzeichnen, wurde anfangs man-gels anderer Möglichkeiten der Merckoquant®Arsen-Test verwendet. Dieser Test war für dieÜberwachung von Deponiesickerwasser ent-wickelt worden und hat eine Nachweisgrenze,die über den Grenzwerten für Trinkwasser liegt.Im Jahr 2000 brachte Merck einen weiterent-wickelten Test mit einer niedrigeren Nachweis-grenze auf den Markt, der die Anforderungen derWeltgesundheitsorganisation (WHO) für dieTrinkwasserqualität erfüllte. Auf Anregung desUN-Kinderhilfswerks UNICEF und anderer Nicht-regierungs-Organisationen haben wir diese Ver-sion nochmals verbessert: Der neue Mercko-quant® Arsen-Test (hoch sensitiv) wurde Mitte2003 eingeführt und kann Arsenkonzentrationenab 0,005 Milligramm pro Liter nachweisen. Er istzudem noch einfacher und sicherer in der Hand-habung.

Konzept für Rücknahme

von Chemikalien

Für die Rückgabe von gebrauchten und unge-brauchten Produkten aus dem gesamten Sortimenthat Merck zunächst in Deutschland das Rücknah-mesystem „Retrologistik®“ entwickelt, das es un-seren Kunden ermöglicht, Chemikalien und Pack-mittel für eine Wiederverwendung oder ord-nungsgemäße Entsorgung an Merck zurückzu-geben. Dieses System weitet Merck auf andereLänder aus, auch wenn auf Grund der unter-schiedlichen Genehmigungsverfahren für Chemi-kalien-Rücknahmen die Abwicklung nicht stan-dardisiert werden kann (siehe zum Thema Abfallauch „Verantwortung für die Umwelt“).

www.retrologistik.de

www.chemdat.info

Bangkok, Thailand | Seit Ende 2000 gibt es das Rück-

nahmesystem Retrologistik® auch in Thailand.

Panom Pravichai ist einer der Mitarbeiter, die bis Mitte 2003

fast 10 Tonnen Chemiepackmittel zurückgenommen haben.

Merck-Produkte in nahezu

jedem chemischen Labor

vertreten

Page 30: denn wir sagen, was wir tun. « - Merck Groupme.merck.de/EMD/UK/uknews2.nsf/b03fcd54fd95a75dc... · Offene Kommunikation nach innen ... einen persönlichen Beitrag zum unternehmerischen

26 VERANTWORTUNG FÜR MITARBEITER, UMWELT UND GESELLSCHAFT · BERICHT 2003

Pigmente für optische

und funktionelle Effekte

Effektpigmente erzielen mit Hilfe der Lichtbre-chung einzigartige Effekte wie Glanz und Farbver-läufe in Lacken, Kunststoffen, bei Druckerzeug-nissen und bei Kosmetika. Neben den optischenEigenschaften können Pigmente auch funktio-nell genutzt werden: So gibt es zum Beispielwärmereflektierende Pigmente für Kunststoffe,die Licht durchlassen, aber gleichzeitig vor Wär-me schützen, oder leitfähige Pigmente, die inLacken für industrielle Anwendungen eingesetztwerden.

Die von Merck hergestellten Perlglanzpigmentesind im Rahmen ihrer Anwendungen gesund-heitlich unbedenklich und entsprechen hinsicht-lich der Produktsicherheit den neuesten Erkennt-nissen. Aufgrund ihrer chemischen Zusammen-setzung sind diese Effektpigmente auch nicht alsumweltschädlich einzustufen. Eine kontinuier-liche Forschung ermöglicht es uns, unsere Pro-dukte gezielt an umweltverträglichere Systemeanzupassen (zum Beispiel wasserbasierte Lack-systeme) und den Material- und Energieaufwandzu reduzieren. Die Vermarktung der umwelt-bedenklichen Bleicarbonat-Pigmente hat Merckbereits Anfang der 1980er Jahre eingestellt.

Flache Bildschirme

mit Flüssigkristallen

In vielen Produkten des Alltags ist „Merck in-side“, ohne dass es die Endverbraucher wissen.LC-Flachbildschirme sind ein gutes Beispiel da-für. Ob Laptop, Mobiltelefon oder Fernseher: DieGeräte verdanken ihre stromsparenden Eigen-schaften und ihre hohe Bildqualität den Flüssig-kristallen (Liquid Crystals), die in ihnen stecken.

Im Rahmen der Initiativen „Responsible Care®“und „Product Stewardship“ hat sich Merck be-reits früh mit den ökologischen und Sicherheits-Aspekten der LC-Produktion auseinandergesetzt.Das Institut für Toxikologie von Merck in Darm-stadt hat dazu umfangreiche Untersuchungendurchgeführt. Ergebnis: LCs sind nicht akutgiftig, einige wenige können reizend, ätzendoder sensibilisierend sein – durch Begrenzungder Konzentration dieser Substanzen in Mischun-gen lassen sich diese Effekte jedoch vermeiden.Flüssigkristalle sind auch nicht erbgutveränderndin Bakterien und in Säugerzellen und stehennicht im Verdacht, krebserzeugend zu sein. Siesind auch nicht schädlich für aquatische Orga-nismen, wenngleich einige von ihnen nichtleicht biologisch abbaubar sind.

Gernsheim, Deutschland | Gert Geissler ist Chemikant

in der Pigmentproduktion. Hier wird Glimmer so beschichtet,

dass unterschiedliche Farben und Effekte entstehen.

PDF-Dokument: „Toxicological

and Ecotoxicological Investiga-

tions of Liquid Crystals and

Disposal of LCDs“

www.merck.de > Chemie

> Liquid Crystals > Broschüren

www.hidden-champion.de

www.pigmente.merck.de

Page 31: denn wir sagen, was wir tun. « - Merck Groupme.merck.de/EMD/UK/uknews2.nsf/b03fcd54fd95a75dc... · Offene Kommunikation nach innen ... einen persönlichen Beitrag zum unternehmerischen

VERANTWORTUNG FÜR DIE PRODUKTE 27

___ Herr Dr. Gehlhaus, Sie rechnen mit einem steigenden Marktpotenzialfür Flüssigkristalle. In welcher Höhe?

Flüssigkristalle haben die flachen, energiespa-renden und sehr leichten Bildschirme, die heuteso vielfältig eingesetzt werden, erst möglichgemacht. Bislang werden sie für Mobiltelefon-Displays, Armaturenanzeigen und Displays inNotebooks und PC-Monitoren eingesetzt. Derweltweite Bedarf an LCs lag in der Vergangenheitbei 60 Tonnen. Nun setzt diese Technologie auchbei den Fernsehern Maßstäbe. Wenn es hier inetwa zwei Jahren richtig losgeht, werden wir sig-nifikant mehr verkaufen. Unabhängige Expertenschätzen, dass die Zahl der weltweit verkauftenLCD-Fernseher von drei Millionen im Jahr 2003auf 30 Millionen im Jahr 2008 ansteigen wird.

___ Welche Umwelt- und Gesundheits-risiken sind mit der Verwendung vonFlüssigkristallen verbunden?

Wir haben auch mit dem Umweltbundesamt zu-sammengearbeitet und nach verschiedenen Toxi-zitätsprüfungen eine Unbedenklichkeitserklärungerhalten. Auch die Entsorgung ist unproblema-tisch. Die Flüssigkristalle aus gebrauchten LCDswiederzugewinnen ist ökonomisch und öko-logisch nicht sinnvoll, da im Display nur wenige

Milligramm enthalten sind, die durch starkeAdhäsionskräfte am Glas haften bleiben. Klein-displays können in den Altgeräten eingebautbleiben und mit diesen entsorgt werden, großewerden ausgebaut und entweder deponiert oderin üblichen Müllverbrennungsanlagen entsorgt.Die aus dieser thermischen Behandlung von Dis-plays resultierende inerte Schlacke kann stofflichverwertet oder deponiert werden. Wir arbeitenaber im Hinblick auf die neue Elektro-/Elek-tronikschrottverordnung zusammen mit Partnernan einem Verwertungskonzept für ausgebauteGroßdisplays.

___ Gibt es durch den Einsatz von Flüssigkristallen auch Vorteile für die Umwelt?

In hohem Maße. Beim Fernseher und beim PC-Monitor senkt der Einsatz von Flüssigkristallenden Stromverbrauch um zwei Drittel. Deshalb ha-ben wir auch an diese Technologie geglaubt, alsvor etwa dreißig Jahren viele dieses Arbeitsgebietwieder aufgegeben haben. Die erste Ölkrise zeigteuns dann, dass es in Zukunft auf energiesparendeAnzeigen ankommen wird. Heute sind wir Markt-führer bei Flüssigkristallen.

» Wir wollen bei Flüssigkristall-mischungen, die wir auf den Marktbringen, ganz sicher sein, dass sietoxikologisch unbedenklich sind. «

Dr. Jürgen Gehlhaus, Leiter der Sparte „Liquid Crystals“ | Darmstadt, Deutschland

Page 32: denn wir sagen, was wir tun. « - Merck Groupme.merck.de/EMD/UK/uknews2.nsf/b03fcd54fd95a75dc... · Offene Kommunikation nach innen ... einen persönlichen Beitrag zum unternehmerischen

28 VERANTWORTUNG FÜR MITARBEITER, UMWELT UND GESELLSCHAFT · BERICHT 2003

Verantwortung für die Umwelt

Rascher Wandel kennzeichnet das Geschäft unserer Kunden aus der Kommunikationsbranche. Entsprechend schnell müssen auch die Rohstoffe verfügbar sein:

Deshalb verschicken wir unsere hochwertigen Flüssigkristalle, die Bestandteil vieler Bildschirme und Anzeigen sind, mit dem Flugzeug. Ob per Luftfracht, zu Wasser

oder über Land – weltweit unterliegt der Transport von Chemikalien strengen Vorschriften.

» Merck stellt sich der Verantwortung für Umweltschutz,Sicherheit und Gesundheit und handelt entsprechend

den Grundsätzen der Responsible Care® Initiative. «

Page 33: denn wir sagen, was wir tun. « - Merck Groupme.merck.de/EMD/UK/uknews2.nsf/b03fcd54fd95a75dc... · Offene Kommunikation nach innen ... einen persönlichen Beitrag zum unternehmerischen

VERANTWORTUNG FÜR DIE UMWELT 29

Produktion nach internationalen

Umwelt- und Sicherheitsnormen

An allen Produktionsstandorten führen wir Umwelt- und Sicherheitsaudits durch, um Schwach-stellen zu identifizieren und den Ressourceneinsatz stetig zu verbessern. Zusätzlich waren 16 un-serer 62 Produktionsstandorte bis Ende 2002 nach der internationalen UmweltmanagementnormISO 14001 zertifiziert, diese stehen für über 80 Prozent der weltweiten Produktionsmenge. StetigeEffizienzsteigerungen haben dazu geführt, dass wir trotz gestiegener Produktion den Energiever-brauch konstant halten und den Wasserverbrauch deutlich reduzieren konnten. Und: Seit der Ver-öffentlichung des Responsible Care Reports im Jahr 2000 hatte die Merck-Gruppe weltweit keineUnfälle im Sinne der Seveso II EU-Richtlinie zu verzeichnen.

Bangkok, Thailand | Preeda Panthong, Jirayuth Poontee und

Saichali Likhitvorakul verpacken Chemikalien für den Transport.

Mehr als 80 Prozent der welt-

weiten Produktionsmenge von

Standorten mit ISO 14001

Zertifikat

Page 34: denn wir sagen, was wir tun. « - Merck Groupme.merck.de/EMD/UK/uknews2.nsf/b03fcd54fd95a75dc... · Offene Kommunikation nach innen ... einen persönlichen Beitrag zum unternehmerischen

30 VERANTWORTUNG FÜR MITARBEITER, UMWELT UND GESELLSCHAFT · BERICHT 2003

Netzwerke im Unternehmen

vermitteln Know-how

Merck legt großen Wert darauf, dass seine Gesell-schaften untereinander ihr Know-how austau-schen. Denn oft verfügt ein Standort genau überdas Wissen, das ein anderer benötigt. So kamMerck Pty Ltd. (Australien) beim Aufbau einesUmweltmanagementsystems nach ISO 14001 imJahr 2002 die Erfahrung der tschechischen Toch-terfirma Merck spol. s.r.o. zugute: Für beide spieltdas Lagerwesen und die Distribution eine zen-trale Rolle. Die australische Tochter konnte vonden Erfahrungen der tschechischen Tochter beideren ISO-Zertifizierung im Jahr 2001 profitie-ren. Angestoßen hat diese unternehmensinterneNetzwerkbildung die zentrale Abteilung HSSE-C(Health Safety Security Environment – CorporateAffairs) in Darmstadt.

Die Experten von HSSE-C unterstützen ihre Kol-legen in den Gesellschaften der gesamten Grup-pe. Bei Neu- oder wesentlichen Umbauten gebensie Stellungnahmen zur Sicherheit sowie zu mög-lichen Risiken ab und sind an der Planung vonBrandschutzmaßnahmen bis hin zur Detailausfüh-rung und Abnahme weltweit beteiligt.

Der internationale Austausch ist auch bei denWerkfeuerwehren unerlässlich. Die Mitarbeiter derWerkfeuerwehr des größten Unternehmensstand-orts Darmstadt geben ihr Wissen auch bei der

Ausbildung von Feuerwehrleuten und Sicher-heitsexperten weltweit weiter. Dadurch ist gewähr-leistet, dass in der gesamten Gruppe ein hohesSicherheitsniveau erreicht wird – und im Notfallschnell und richtig gehandelt wird. Das wurdeim Jahr 1999 unter Beweis gestellt, als sich ineinem Produktionsgebäude in Darmstadt Lösungs-mitteldämpfe entzündeten. Dank des sofortigenEingreifens der Feuerwehren ließ sich der Brandschnell unter Kontrolle bringen und eine dau-erhafte Belastung der Umgebung verhindern.

Sicherheit

Nach dem Terroranschlag auf das World TradeCenter im September 2001 haben der Schutz desUnternehmens vor Ein- und Angriffen von außenund das Verhindern der illegalen Verwendungvon Produkten (zum Beispiel der so genanntenDual-Use-Produkte) an Bedeutung gewonnen.

Unter dem Namen „Security“ haben wir die Maß-nahmen im Unternehmen zusammengefasst, diediesen Anforderungen Rechnung tragen. Nebenbestehenden Systemen, mit denen wir verhin-dern, dass Unbefugte Zugriff auf unsere Chemi-kalien erhalten, gehören dazu auch Zugangskon-trollsysteme bei Produktionsstandorten. In spe-ziellen Security Audits werden die Maßnahmenan einzelnen Standorten überprüft.

spezifischer Energieverbrauch

0

300

200

100

400

99 00 01 02

MWh/Mio Packungseinheiten

Energieverbrauchfür die Pharmaproduktion

spezifischer Energieverbrauch

0

6

4

2

8

99 00 01 02

MWh/Tonne Produkt

Energieverbrauchfür die Chemieproduktion

Internationaler Erfahrungs-

austausch beim Aufbau von

Umweltmanagementsystemen

Sicherheitsaudits an den

Standorten zum besseren

Schutz vor Terrorismus

Die Kennzahlen auf dieser

und den folgenden Seiten

beziehen sich auf mehr als

80 Prozent der in der Merck-

Gruppe produzierten Menge

Merck-Standorte

www.verantwortung.merck.de

> Umwelt

Page 35: denn wir sagen, was wir tun. « - Merck Groupme.merck.de/EMD/UK/uknews2.nsf/b03fcd54fd95a75dc... · Offene Kommunikation nach innen ... einen persönlichen Beitrag zum unternehmerischen

VERANTWORTUNG FÜR DIE UMWELT 31

Energie- und Wasser-

verbrauch reduziert

Ebenso ist es eine stetige Aufgabe, den Energie-verbrauch und den dadurch bedingten Kohlen-dioxid-Ausstoß (CO2) zu reduzieren. Für die deut-schen Standorte von Merck gilt die Selbstver-pflichtung der deutschen Chemischen Industrie,den CO2-Ausstoß bis 2012 um 50 Prozent gegen-über 1990 zu senken.

Der spezifische Energieverbrauch ist sowohl inder Chemie- als auch in der Pharmaproduktionin den letzten Jahren in der Merck-Gruppe weit-gehend konstant geblieben. Schwerpunkt unsererEnergiesparmaßnahmen ist der Standort Darmstadt,der rund die Hälfte der gesamten in der Gruppebezogenen Energie verbraucht. Durch ein 2002neu in Betrieb genommenes Gas- und Dampf-turbinen-Kraftwerk konnten wir den durch dasKraftwerk bedingten CO2-Ausstoß gegenüber1991 um 60 Prozent reduzieren. Damit hat Merckauch wesentlich dazu beigetragen, die lokalenKlimaschutzziele der Stadt Darmstadt zu errei-chen – ein Umwelterfolg, dem im Sommer 2003

ein Wahrzeichen des Standorts zum Opfer fiel:Der 92 Meter hohe Schornstein des ehemaligenKraftwerks wurde Stein um Stein abgetragen.

Hohe Umweltstandards gelten inzwischen längstnicht nur in Europa und Nordamerika, sondernauch in den aufstrebenden WirtschaftsnationenAsiens und Lateinamerikas. Im Juli 2001 hat

Darmstadt, Deutschland | Ein Erfolg für die Umwelt

wird sichtbar: Mit einem Bagger tragen Bauarbeiter den

Schornstein des alten Kohlekraftwerks ab.

CO2-Emissionen

0

300

200

100

400

99 00 01 02

Tausend Tonnen CO2

CO2-Emissionen

Chemischer Sauerstoffbedarf

0

800

600

400

200

1.000

99 00 01 02

Tonnen Sauerstoff

Abwasser

www.vci.de

www.verantwortung.merck.de

> Umwelt

Page 36: denn wir sagen, was wir tun. « - Merck Groupme.merck.de/EMD/UK/uknews2.nsf/b03fcd54fd95a75dc... · Offene Kommunikation nach innen ... einen persönlichen Beitrag zum unternehmerischen

32 VERANTWORTUNG FÜR MITARBEITER, UMWELT UND GESELLSCHAFT · BERICHT 2003

Merck S.A. (Brasilien) im Werk Jacarepaguá einehochmoderne Abwasserbehandlungsanlage in Be-trieb genommen. Die Anlage behandelt das ge-samte Abwasser des Werks, das pharmazeutischeProdukte herstellt, und übertrifft die gestiegenenStandards der lokalen und staatlichen Vorschrif-ten für Industrieabwässer in Brasilien.

Die Reduzierung des Wasserverbrauchs ist einwichtiges Thema für Mercks größten Produk-tionsstandort in Darmstadt. Von 1991 bis 2003konnten wir hier die Grundwasserentnahme vonjährlich rund sechs Millionen Kubikmeter aufrund zwei Millionen Kubikmeter senken. Haupt-nutznießer dieser Maßnahme ist der westlich derStadt gelegene Wald, dessen Zustand sich in denletzten Jahrzehnten deutlich verschlechtert hat.Ein Grund dafür war der durch den Bevölke-rungszuwachs und das Wirtschaftswachstum inden 1950er und 1960er Jahren stark gestiegeneWasserverbrauch der Region – mit der Folge, dassder Grundwasserpegel sich deutlich senkte. Umden Wald zu erhalten, unterzeichneten das LandHessen, die umliegenden Kommunen und diegrößten Grundwassernutzer, zu denen Merck ge-hört, im Januar 2003 einen Vertrag. Demnachbringen die Nutzer in den nächsten Jahren ins-gesamt 5,65 Millionen Euro auf, die zweckge-bunden für Arbeiten zur Waldsanierung, vorallem zur Wiederaufforstung, eingesetzt werden.Merck trägt dazu allein vier Millionen Euro bei.

Rio de Janeiro, Brasilien | Murilo Badolato entnimmt

in der werkinternen Kläranlage eine Abwasserprobe.

spezifischer Wasserverbrauch

0

50

40

30

20

10

60

99 00 01 02

m3/Tonne Produkt

Wassernutzung für dieChemieproduktion

spezifischer Wasserverbrauch

0

2.500

2.000

1.500

1.000

500

3.000

99 00 01 02

m3/Mio. Packungseinheiten

Wassernutzung für diePharmaproduktion

Grundwasserentnahme

am Standort Darmstadt

mehr als halbiert

Hochmoderne Abwasser-

behandlungsanlage in

Brasilien übertrifft

staatliche Vorschriften

Page 37: denn wir sagen, was wir tun. « - Merck Groupme.merck.de/EMD/UK/uknews2.nsf/b03fcd54fd95a75dc... · Offene Kommunikation nach innen ... einen persönlichen Beitrag zum unternehmerischen

VERANTWORTUNG FÜR DIE UMWELT 33

Sichere Transporte

Merck versendet Produkte weltweit an Kundenund eigene Niederlassungen. Sicherheit ist beidiesen Transporten ein vorrangiges Ziel: Menschund Umwelt sollen nicht gefährdet werden, Wareund Rohstoffe sollen unbeschadet am Bestim-mungsort ankommen. Vieles, was von Merck ver-sandt wird, ist als Gefahrstoff eingeordnet, esgelten die Gefahrgutvorschriften. Bei den Che-miesparten handelt es sich bei Gefahrgütern imWesentlichen um Laborprodukte oder Spezial-

spezifisch beseitigter Abfall

0

8.000

6.000

4.000

2.000

10.000

99 00 01 02

kg/Mio. Packungseinheiten

Abfall – Pharmastandorte

Darmstadt, Deutschland | Brigitte Martin, Bund für Umwelt und Naturschutz

Deutschland (BUND), fährt mit dem Rad durch den Westwald. Im Jahr 2000 hat die

Stadt Darmstadt Merck und den BUND mit ihrem Umweltpreis für das gemeinsame

Engagement zum Schutz des Grundwassers ausgezeichnet.

spezifisch beseitigter Abfall

0

250

200

150

100

50

300

99 00 01 02

kg / Tonne Produkt

Abfall – Chemiestandorte

www.bund-hessen.de

PDF-Dokument

zum Chemikaliengesetz

www.verantwortung.merck.de

> Umwelt

www.retrologistik.de

chemikalien. Auch Rohstoffe oder Halbfertig-produkte, die zu Merck oder zwischen Merck-Standorten transportiert werden, sind überwie-gend Gefahrgüter. Anders in den Pharmasparten:Diese haben bis auf wenige Ausnahmen keineGefahrguttransporte abzuwickeln.

Weltweit sind beim Transport strenge Vorschrif-ten einzuhalten (> Dokument zum Chemika-liengesetz im Internet). So ist beispielsweise voreinem Luftfrachtversand jedes einzelne Versand-stück unter Verwendung einer vorgegebenenCheckliste zu prüfen. Für Landtransporte, die dengrößten Anteil an der gesamten Frachtlieferungausmachen, sind über die weltweiten Normenhinaus zusätzliche landesspezifische Vorschrif-ten zu beachten. Verantwortlich dafür sind je-weils die Merck-Gesellschaften vor Ort.

Abfall vermeiden

Die Abfallvermeidung und der umweltgerechteUmgang mit den unvermeidlich anfallenden Ab-fällen bleibt auch weiterhin eine der zentralenHerausforderungen des Umweltmanagements vonMerck. Bedingt durch das erfolgreiche Geschäftmit Flüssigkristallen haben in diesem Bereich dieAbfälle allerdings deutlich zugenommen. UnsereVerfahrensentwicklung arbeitet bei bestehendenund neuen Verfahren daran, die bei der Pro-duktion entstehenden Abfallmengen zu redu-zieren.

Page 38: denn wir sagen, was wir tun. « - Merck Groupme.merck.de/EMD/UK/uknews2.nsf/b03fcd54fd95a75dc... · Offene Kommunikation nach innen ... einen persönlichen Beitrag zum unternehmerischen

34 VERANTWORTUNG FÜR MITARBEITER, UMWELT UND GESELLSCHAFT · BERICHT 2003

gefährlicher Abfall zur Beseitigung

0

40.000

30.000

20.000

10.000

50.000

99 00 01 02

Tonnen

Gefährlicher Abfall zur Beseitigung

___ Merck produziert seit 1972 in Indien.Wie beurteilen Sie die aktuelle Umwelt-situation?

In Indien sind mittlerweile alle wichtigen Berei-che wie Luft, Wasser, Abfall oder Gefahrstoffegesetzlich geregelt. Unser Werk in Goa hält alleBestimmungen ein und ist auch nach ISO 14001zertifiziert. Als große gesellschaftliche Heraus-forderung existiert in Indien freilich nach wie vordas Problem der Erfassung und Behandlung vonAbwässern sowie der Hygiene der Frischwasser-versorgung.

___ Welche Umweltstandards bilden für Sie die Messlatte?

Wir halten uns an die Merckschen Grundsätze undStrategien für Umwelt, Sicherheit und Gesundheitund setzen diese lokal um. Aber auch die lokalenAnforderungen sind streng. Wichtig ist, dass eineKontrolle stattfindet, dass die Aufsicht funk-

tioniert. Selbstverständlich werden unsere Mit-arbeiter regelmäßig unterrichtet und angeleitet.Damit leistet Merck einen Beitrag zum Umwelt-schutz in Indien, der sicherlich landesweit verbes-sert werden sollte. Die größten Umweltproblemein Indien entspringen der mangelhaften Bildung,die wiederum auf das Bevölkerungswachstum unddie Massenarmut zurückzuführen ist.

___ Auf welche Umweltleistungen sind Sie besonders stolz?

Eigentlich auf alles: Wir können mit unserer Fa-brik sehr zufrieden sein, weil sie nach der inter-nationalen Good Manufacturing Practice (GMP)der pharmazeutischen Industrie arbeitet. DurchGMP wird grundsätzlich eine umweltfreundlicheHerstellung von Arzneimittel gewährleistet. Ichglaube aber, dass alle Standorte von Merck soziemlich auf dem gleichen Niveau sind. Denn diepharmazeutische Produktion der Merck-Gruppewar schon immer zentral gut koordiniert.

» Die Umweltgesetze sind hier ebenso detailliert und streng

wie in anderen Ländern. «

Dr. Heribert Mauer, Leiter Merck Indien | Mumbai, Indien

Abfall zur Verwertung

0

40.000

30.000

20.000

10.000

50.000

99 00 01 02

Tonnen

Abfall zur Verwertung

Page 39: denn wir sagen, was wir tun. « - Merck Groupme.merck.de/EMD/UK/uknews2.nsf/b03fcd54fd95a75dc... · Offene Kommunikation nach innen ... einen persönlichen Beitrag zum unternehmerischen

VERANTWORTUNG FÜR DIE UMWELT 35

Polyproduktion wurde die Anlagenstruktur völ-lig neu definiert: Statt Verteilung der Produk-tionsprozesse auf mehrere Produktionsanlagenund Gebäude gibt es künftig nur eine einzigeoptimierte Anlage. Diese wurde zudem mit mo-dernsten Umweltschutztechnologien ausgerüstetwie Ressourcen-sparenden Kreislaufsystemenund einer Abluftbehandlung, die auch zukünf-tigen Entwicklungen gerecht wird. Vor Baube-ginn ließ Merck eine umfangreiche Gefahren-analyse durchführen, die während der Bauphaseständig aktualisiert wurde.

Zur Zeit findet in Darmstadt die Modernisierungder Organischen Polyproduktion statt. Eine neueProduktionsanlage wird errichtet, in der Merckschwerpunktmäßig Flüssigkristalle produzierenwird. Für diese Substanzen wird in den kom-menden Jahren ein deutlicher Anstieg der Nach-frage prognostiziert. Die neue Anlage wirdhöchsten Sicherheitsstandards gerecht und stelltmit rund 125 Millionen Euro die bisher größteEinzelinvestition in der Geschichte des Unter-nehmens dar – eine Investition, die unser klaresBekenntnis zum Standort Deutschland zeigt.Entsprechend den Anforderungen der modernen

Unsere Ziele für Umwelt, Sicherheit und Gesundheit

Im Responsible Care Report 2000 haben wir Umwelt- und Sicherheitsziele für die Merck-Gruppeveröffentlicht. In den vergangenen drei Jahren haben wir festgestellt, dass einige der formuliertenZiele und Maßnahmen präziser und systematischer gefasst werden können. Deshalb haben wir dieZiele quantifiziert und mit einer Laufzeit konkretisiert. Basisjahr ist das Jahr 2002. Im Internet wirdauf einzelne Veränderungen eingegangen.

Ziele Realisierung

Arbeitsunfälle/Mio. Arbeitsstunden für die Merck-Gruppe um 20 Prozent reduzieren bis 2010

CO2-Emissionen in der Merck-Gruppe um 10 Prozent reduzieren bis 2010

Quote der Verwertung von Abfällen um 20 Prozent steigern bis 2010

Erfassung der Stoffmengen und relevanten Stoffdaten für alle innerhalb der Merck- Gruppe in Europa selbst hergestellten/importierten Chemikalien bis 2010

Festlegung und Etablierung von einheitlichen weltweiten Gefahrstoffinformationen bis 2008

HSSE-Audits an zehn Standorten pro Jahr, davon drei Audits mit Schwerpunkt Security laufend

Modernste Umweltschutz-

technik in neuer

Produktionsanlage

Meilenstein bei

Produktionsprozessen und Umweltschutz

www.verantwortung.merck.de

> Umwelt

Page 40: denn wir sagen, was wir tun. « - Merck Groupme.merck.de/EMD/UK/uknews2.nsf/b03fcd54fd95a75dc... · Offene Kommunikation nach innen ... einen persönlichen Beitrag zum unternehmerischen

36 VERANTWORTUNG FÜR MITARBEITER, UMWELT UND GESELLSCHAFT · BERICHT 2003

Verantwortungfür die Mitarbeiter» Merck will mit seinen Mitarbeitern unternehmerisch

erfolgreich sein. Deshalb investieren wir in die Weiterbildungund in optimale Arbeitsbedingungen. «

Christian Gampe hat sich für Teilzeitarbeit entschieden, um mehr Zeit für die Erziehung seines zweijährigen Sohnes Tim zu haben.

Trotz vorhandener Gesetze ist Teilzeitarbeit kein einfaches Thema: Nicht immer können Arbeitsplätze sinnvoll geteilt werden, und zudem

akzeptiert das berufliche und soziale Umfeld bei in Teilzeit arbeitenden Männern den Rollentausch nicht immer.

Page 41: denn wir sagen, was wir tun. « - Merck Groupme.merck.de/EMD/UK/uknews2.nsf/b03fcd54fd95a75dc... · Offene Kommunikation nach innen ... einen persönlichen Beitrag zum unternehmerischen

VERANTWORTUNG FÜR DIE MITARBEITER 37

Menschen aus den verschiedensten Kulturen

In den 204 Gesellschaften der Merck-Gruppe arbeiten 34.504 Mitarbeiter in 53 Ländern der Welt(Stand: 31.12.2002). Merck sieht es als einen großen Gewinn, dass Frauen und Männer aus allenKontinenten und nahezu jedem Land dieser Erde für die Gruppe tätig sind. Obwohl sie aus denunterschiedlichsten Kulturen stammen, arbeiten alle für das gleiche Ziel: ein wirtschaftlich erfolg-reiches und kulturell offenes multinationales Unternehmen. Mit weltweiten Austauschprogrammenfördert Merck das gegenseitige Verständnis und die Weitergabe von Know-how.

Traditionell bieten wir unseren Mitarbeitern in Deutschland und Europa sehr gute Sozialleistungen.Die niedrige Fluktuation ist ein Beleg für die Zufriedenheit der Mitarbeiter. Auch international ar-beiten Menschen gerne bei Merck: In Chile wählten Mitarbeiter Merck unter die zehn besten Arbeit-geber. Wir engagieren uns für unsere Beschäftigten weltweit. Ein Beispiel: Als besondere Sozial-leistung sorgt Merck am Standort Quetta in Pakistan für die medizinische Betreuung aller Mit-arbeiter und ihrer Angehörigen.

Darmstadt, Deutschland | Seinen Arbeitsplatz als Kundenbetreuer

bei der BKK Merck teilt sich Christian Gampe mit seiner Frau Stefanie –

eine Situation mit idealen Bedingungen.

Page 42: denn wir sagen, was wir tun. « - Merck Groupme.merck.de/EMD/UK/uknews2.nsf/b03fcd54fd95a75dc... · Offene Kommunikation nach innen ... einen persönlichen Beitrag zum unternehmerischen

38 VERANTWORTUNG FÜR MITARBEITER, UMWELT UND GESELLSCHAFT · BERICHT 2003

Die Zufriedenheit der Mitarbeiter hängt aberauch von einer konsequenten Personalentwick-lung ab. Weltweit investiert die Merck-Gruppedeshalb große Summen in den Bereich Aus- undWeiterbildung. Damit wollen wir hoch qualifi-zierte Menschen für eine Mitarbeit im Unterneh-men gewinnen und halten.

In jüngster Zeit hat Merck sein weltweites Wei-terbildungsprogramm deutlich aufgestockt. Dazugehören der Merck Online Campus, computer-gestützte Lernangebote, MBA-Programme an derUniversität Pforzheim (Deutschland) und amManagementinstitut Ashridge (Großbritannien).Außerdem hat das Unternehmen 1999 die „MerckUniversity“ ins Leben gerufen, die unseren Top-Managern Kurse an drei renommierten BusinessSchools auf drei Kontinenten anbietet.

Alle zwei Jahre treffen sich rund 300 Führungs-kräfte der gesamten Merck-Gruppe zu einemweltweiten „Corporate Meeting“. Die Teilnehmerdes Treffens im Mai 2002 in Chicago haben be-schlossen, in ihren Zielvereinbarungen denThemen Personal und Innovation künftig dengleichen Stellenwert wie den Finanzen zu geben.Das Unternehmen unterstreicht damit, wiebedeutend die Mitarbeiter für seine wirtschaft-liche Entwicklung sind – nicht zuletzt durch diekonkrete Vorgabe, dass jede Führungskraft 20Prozent ihrer Arbeitszeit für die Mitarbeiterfüh-rung zu verwenden hat.

Der Fokus der Personalentwicklung in der Merck-Gruppe wird zukünftig auf der Führungskräf-teentwicklung und dem „Talent Management“liegen. Zusätzlich werden für das „PerformanceManagement“ sukzessive einheitliche Prinzipienund Verfahrensweisen eingeführt. www.come2merck.de

Mumbai, Indien | Sangeeta Naik ist SAP-Beraterin und hat als eine der ersten

Teilnehmerinnen am Asia Transfer Program teilgenommen: Sie hat sechs Monate

bei der Einführung eines SAP-Systems in Japan mitgewirkt.

Auch im Falle von Umstrukturierungen oder Kos-teneinsparungen nehmen wir unsere sozialeVerantwortung wahr: In den letzten drei Jahrenmussten wir sechs Standorte mit insgesamt 342Mitarbeitern schließen. Die 271 Beschäftigten derStandorte in Brasilien und Indien, wo Ent-lassungen unvermeidlich waren, erhielten Ab-findungen. Die Mitarbeiter der anderen Standortekonnten bei Merck oder anderen Unternehmenweiter beschäftigt werden.

Die unternehmensinterne Ausbildung ist für unsgesellschaftliche Aufgabe und Investition in dieZukunft. Jährlich bildet Merck in Deutschland ineiner breiten Palette von Berufen aus – von Res-taurantfachleuten über Chemikanten bis zu Fach-informatikern. Auch in den vergangenen, wirt-schaftlich schwierigen Jahren hat Merck die Zahlder Auszubildenden auf hohem Niveau gehalten.Als internationales Unternehmen fördern wir dieländerübergreifende Zusammenarbeit jungerMenschen: Schon während der Ausbildung kön-nen sie erste Erfahrungen in den Auslandsge-sellschaften sammeln. So erwerben Auszubil-dende das Verständnis für andere Kulturen undlernen andere Arbeitsformen kennen.

Mitarbeiterentwicklung

wird bei Merck

noch wichtiger

Page 43: denn wir sagen, was wir tun. « - Merck Groupme.merck.de/EMD/UK/uknews2.nsf/b03fcd54fd95a75dc... · Offene Kommunikation nach innen ... einen persönlichen Beitrag zum unternehmerischen

VERANTWORTUNG FÜR DIE MITARBEITER 39

Quetta, Pakistan | Reges Interesse am Alphabetisierungsprogramm:

35 Mitarbeiter nehmen an den Kursen teil, die Merck seinen Mitarbeitern anbietet.

FallbeispielWork-Life-Balance

Familie und Beruf miteinander zu vereinbaren, das ist Ziel diverser Angebote von Merck, seien es flexible Arbeits-zeiten, Telearbeit oder die Betreuung von Kindern am Standort Darmstadt. In Darmstadt können alle MitarbeiterJahresarbeitszeitkonten nutzen und ihr Privatleben auf diese Weise besser mit dem Beruf vereinbaren. Darüberhinaus hat das Unternehmen hier schon seit 1969 eine Kindertagesstätte (Kita) für die Mitarbeiter eingerichtet.Kinder im Alter von 18 Monaten bis 12 Jahren finden entweder in der Krippe, dem Kindergarten oder dem Horteine fürsorgliche Betreuung. Die Öffnungszeiten sind den Arbeitszeiten im Werk angepasst und deswegen längerals sonst üblich: Von 6:30 Uhr am Morgen bis zum späten Nachmittag um 17:30 Uhr ist in der Kita immer etwaslos. Weil die meisten Eltern in der Nähe arbeiten, sind sie im Falle eines Falles schnell erreichbar. Und solltenMerck-Mitarbeiter Tagesmütter suchen, dann bietet ihnen Merck hierbei Unterstützung und vermittelt kostenlosdie passende Betreuung.

Je nach Region achtet Merck dabei auf die indi-viduellen Bedürfnisse der Beschäftigten. So zeigteeine 2001 durchgeführte Umfrage unter 100 Top-Mitarbeitern in neun asiatischen Staaten, dasssich viele von ihnen nicht ausreichend in dieglobalen Programme zur Karriere- und Perso-nalentwicklung integriert fühlten. Deshalb ha-ben wir das „Asia Transfer Program“ (ATP) auf-

gelegt: Talentierte Mitarbeiter, die Merck lang-fristig an das Unternehmen binden will, arbeitenfür einige Monate in einer anderen regionalenGesellschaft. Dies fördert das Verständnis unter-einander und trägt zu einer gemeinsamen Merck-Kultur bei. Bis Ende 2003 werden alle asiatischenMerck-Gesellschaften am Programm teilgenom-men haben.

Auf die regionalen Bedürfnisse abgestimmt warauch ein 2003 durchgeführtes Fortbildungspro-gramm für Produktmanager der lateinamerikani-schen Chemiesparten, bei dem Grundlagen desMarketings sowie des Finanz- und Rechnungs-wesens auf der Agenda standen. Ein anderes Bei-spiel: Für Merck-Mitarbeiter in Quetta (Pakistan),die über geringe Lese- und Schreibkenntnisseverfügen, hat das Unternehmen im März 2003einen speziellen Alphabetisierungskurs in Eng-lisch und der Landessprache Urdu gestartet. DieseKurse finden nach der Arbeit auf dem Werk-gelände statt. Als Anreiz für die Teilnahme ver-gütet Merck den Mitarbeitern die Zeit des Unter-richtsbesuchs.

Page 44: denn wir sagen, was wir tun. « - Merck Groupme.merck.de/EMD/UK/uknews2.nsf/b03fcd54fd95a75dc... · Offene Kommunikation nach innen ... einen persönlichen Beitrag zum unternehmerischen

40 VERANTWORTUNG FÜR MITARBEITER, UMWELT UND GESELLSCHAFT · BERICHT 2003

Forum für europäische

Arbeitnehmervertreter

Dem regionalen Erfahrungsaustausch dient einbesonderes Gremium, über das die Arbeitneh-mervertreter von Merck in Europa verfügen. ImMärz 1996 hatten der Gesamtbetriebsrat und dieUnternehmensleitung ein Abkommen über dieEinrichtung des „Merck European Forum“ (Euro-forum) unterzeichnet. Seit 1997 treffen sich dieMerck-Betriebsräte aus den Staaten der Euro-päischen Union mindestens einmal im Jahr, umsich über die wirtschaftliche und sozialeSituation an den Standorten auszutauschen

Aus einem Arbeitsvertrag von 1853:

Verpflichtungen des „Brodherrn E. Merck“:

„(...) so lange die chemische Fabrik besteht, und der unterzeichnete Arbeiter

[… seine Verpflichtungen] erfüllt, hat derselbe Ansprüche auf Arbeit.

(...) Wird derselbe durch die Arbeiten oder besondere Zufälligkeiten im

Geschäft krank, und ist diese Krankheit nicht durch eigene Unvorsichtigkeit

herbeigeführt, dauert mindestens vier Tage und ist vom jezeitigen Fabrikarzt

dieselbe wirklich als solche erkannt, so erhält derselbe seinen vollen Lohn fort.“

Darmstadt, Deutschland | Fabrikarbeiter im Jahr 1886: Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts produzierte

Merck eine Vielzahl von Arzneimittelgrundstoffen und Feinchemikalien. Damals waren rund 350 Arbeiter

und 80 Beamte bei Merck beschäftigt.

sowie über die Geschäftspolitik oder Investitions-pläne der Unternehmensleitung zu sprechen.Bei ihrem Treffen im Mai 2003 haben dieGremiumsmitglieder eine Umfrage zu den sozi-alen Standards an den Standorten begonnen,um objektive Vergleiche vornehmen zu können.Dabei werden auch besondere Vereinbarungenzwischen Mitarbeitervertretungen und Unterneh-men im Detail erfragt. Die Ergebnisse sollen imJahr 2004 beim nächsten Treffen des MerckEuroforums vorliegen.

Page 45: denn wir sagen, was wir tun. « - Merck Groupme.merck.de/EMD/UK/uknews2.nsf/b03fcd54fd95a75dc... · Offene Kommunikation nach innen ... einen persönlichen Beitrag zum unternehmerischen

VERANTWORTUNG FÜR DIE MITARBEITER 41

Savannah, USA | Ray Thomas und Perry Johnikin arbeiten

in der Pigmentproduktion.

Sicherheitsbewusstes

Verhalten der Mitarbeiter

Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz sindin einem pharmazeutischen und chemischenUnternehmen nicht voneinander zu trennen, diesist der Kerngedanke der 1985 gestarteten freiwil-ligen Initiative „Responsible Care®“ der Chemi-schen Industrie, an der sich auch Merck beteiligt.Wesentliche Inhalte der Initiative sind stetigeVerbesserungen in den Bereichen Umweltschutz,Produktverantwortung, Arbeitssicherheit, Ge-sundheitsschutz, Anlagensicherheit, Gefahren-abwehr, Transportsicherheit sowie beim Dialogmit der Öffentlichkeit.

Für den Arbeits- und Gesundheitsschutz hat dasUnternehmen 1999 das Programm „Sicher und ge-sund mit Merck“ aufgelegt. Es ist ein essentiel-ler Baustein unseres Sicherheitsmanagementsund umfasst Gefährdungsbeurteilungen fürsicherheitsrelevante Arbeitsplätze sowie daraufaufbauende Schulungen von Vorgesetzten undMitarbeitern. Über das „Rapid Incident Report-System“ werden aus allen Merck-GesellschaftenVorfälle in die Zentrale nach Darmstadt gemel-det. Dort werden die Vorkommnisse daraufhingeprüft, welche Ursachen sie hatten und wie esmöglich ist, sie künftig zu vermeiden.

Meldepflichtige Arbeitsunfälle

0

16

8

12

4

20

99 00 01 02

Meldepflichtige Arbeitsunfälle/Mio. Arbeitsstunden

Meldepflichtige Arbeitsunfälle

Keinen einzigen den Behörden meldepflichtigenUnfall hatte unter anderem der Standort SaintRomain von Merck Santé (Frankreich) in 2002 –die Mitarbeiter hatten dies schon oft geschafft.Dafür spendierte ihnen die Unternehmensleitungeinen freien Arbeitstag. Doch statt diesen in An-spruch zu nehmen, spendeten viele Beschäftigteden Geldwert der geleisteten Arbeit für sozialeProjekte: 2003 kamen so über 24.000 Euro einemProjekt zugute, bei dem Clowns in Kranken-häuser gehen, um die – zumeist kleinen – Patien-ten für ein paar Stunden von ihren Sorgen ab-zulenken. Diese Aktion ist eines von vielen Bei-spielen für das gesellschaftliche Engagementunserer Mitarbeiter (siehe auch „Verantwortungfür die Gesellschaft“).

Page 46: denn wir sagen, was wir tun. « - Merck Groupme.merck.de/EMD/UK/uknews2.nsf/b03fcd54fd95a75dc... · Offene Kommunikation nach innen ... einen persönlichen Beitrag zum unternehmerischen

42 VERANTWORTUNG FÜR MITARBEITER, UMWELT UND GESELLSCHAFT · BERICHT 2003

Chancengleichheit

bei Merck

Benachteiligungen etwa aufgrund des Geschlechtsuntersagt der Verhaltenskodex von Merck, darinheißt es: „Niemand darf wegen seiner Rasse, seinerHautfarbe, seiner Nationalität, seiner Abstam-mung, seiner sozialen Herkunft, seines Glaubens,seiner politischen Einstellung, seines Geschlechts,

Systeme zur sozialen Sicherung für Merck-Mitarbeiter (Stand Juli 2003)

Die Daten der Tabelle beziehen sich auf 86 Prozent der Mitarbeiter der Merck-Gruppe

Anteil Mitarbeiter mit staatlich garantierter Rentenversicherung 88 %

Anteil Mitarbeiter mit betrieblicher Altersversorgung 83 %

Anteil Mitarbeiter mit staatlich garantierter Krankenversicherung 65 %

Anteil Mitarbeiter mit betrieblicher Krankenversicherung 94 %

Anteil Mitarbeiter mit betrieblicher Unfallversicherung 95 %

Anteil Mitarbeiter mit betrieblicher medizinischer Versorgung 70 %

Anteil Mitarbeiter mit flexiblen Arbeitszeiten 82 %

Anteil Frauen mit Zugang zu Mutterschaftsprogrammen1) 88 %

Anteil Standorte, die ein Mindestgehalt über dem lokalen Mindestgehalt garantieren 83 %

Anteil Arbeitnehmer, die durch Gewerkschaften vertreten werden2) 81 %

Anteil Mitarbeiter mit Arbeitszeiten von maximal 48 Stunden/Woche (ohne Außertarifliche) 3) 100 %

Anteil Mitarbeiter mit mindestens 15 Urlaubstagen/Jahr 4) 69 %

1) ILO: Maternity Protection Convention (Revised), 1952 (No. 103)2) ILO: Freedom of Association and Protection of the Right to Organise Convention, 1948 (No. 87)3) ILO: Hours of Work (Commerce and Offices) Convention, 1930 (No. 30)4) ILO: Holidays with Pay Convention (Revised), 1970 (No. 132)

seines Alters, seiner körperlichen Konstitutionoder seines Aussehens unsachlich benachteiligt,begünstigt, belästigt oder ausgegrenzt werden.“Auf diesem Verhaltenskodex, der für alle Mit-arbeiter verpflichtend ist, sowie der nationalenGesetzgebung aufbauend hat beispielsweise dieMerck Pty Ltd. in Australien einen so genannten„Vermittler für Belästigungen“ (Harrassment Con-ciliator) berufen, der Beschwerden auf den Grundgeht. Bestätigen sich Vorwürfe, kann ein solcherVorfall – je nach Schwere – bis zur Entlassung desbetreffenden Mitarbeiters führen. Ein weiteres Bei-spiel: Auch unsere Tochtergesellschaft VWR In-ternational in den USA hat Richtlinien und Pro-gramme, die die Chancengleichheit der Mitarbeitersichern und Minderheiten fördern. Bei Einstel-lungen neuer Mitarbeiter ist allein dieQualifikation maßgeblich. Dies garantiert Min-derheiten eine faire Behandlung.

An allen Standorten ermutigt Merck Frauen da-zu, ihre Chancen wahrzunehmen und im Unter-nehmen verantwortliche Positionen einzuneh-men. In Deutschland sind rund acht Prozent derFührungskräfte weiblich. Den Anteil weiblicherFührungskräfte wollen wir sowohl in Deutschlandals auch international in den nächsten Jahrensteigern.Makati City, Philippinen | Elizabeth Ann Yu, hier mit ihrer Assistentin

Maritess Imatani, leitet seit Februar 2001 das Chemiegeschäft von Merck

auf den Philippinen. Davor war sie als Chief Financial Officer für die Finanzen

der Gesellschaft verantwortlich.

Kriterien der Arbeitsstan-

dards der ILO (International

Labour Organization) weit-

gehend erfüllt

www.ilo.org

Page 47: denn wir sagen, was wir tun. « - Merck Groupme.merck.de/EMD/UK/uknews2.nsf/b03fcd54fd95a75dc... · Offene Kommunikation nach innen ... einen persönlichen Beitrag zum unternehmerischen

VERANTWORTUNG FÜR DIE MITARBEITER 43

___ Herr Reelitz, Merck gilt als Arbeit-geber mit einer langen „sozialen“ Tradition. Wie wird diese Unterneh-menskultur in Südamerika gelebt?

Als Tradition im Hinblick auf soziale Maßnahmenverstehen wir bei Merck im Ausland: Ein lebens-langer Job, großzügige soziale Absicherung undeine überdurchschnittliche Anzahl von Urlaubs-tagen. Von diesen drei Aspekten hat der erste, einlebenslanger Job bei Merck, in Lateinamerika diegrößte Bedeutung und wird von unseren Gesell-schaften ernst genommen.

___ Welche besonderen Leistungen bei der sozialen Absicherung der Mitarbeiter sind hier zu nennen?

Vor allem die Subvention einer zusätzlichenKrankenversicherung. Auch wenn das nach relativwenig klingt, dürfen wir nicht vergessen, dass derArbeitsmarkt hier im Schnitt 20 Prozent Arbeits-lose und eine Unterbeschäftigung von etwa 50Prozent aufweist. Die wichtigste Absicherung istfolglich ein dauerhafter Arbeitsplatz in einemsoliden Unternehmen.

___ Wie tragen Sie zur Entwicklung des immer wichtiger werdendenPotenzials Mitarbeiter bei?

Indem wir Bedingungen schaffen, unter denensich die besten Mitarbeiter im Unternehmen ent-wickeln können. Das heißt, ihre Initiative anzuer-kennen und zu fördern. Heute stammen drei vonfünf Geschäftsführern und 90 Prozent derzweiten Führungsebene aus der Region. Das warvor weniger als 15 Jahren noch ganz anders.

___ Worin sehen Sie die größtenHerausforderungen der Zukunft für Ihren Bereich?

Die Human-Resources-Strategie mit der Geschäfts-strategie zu verknüpfen und langfristig auszu-richten. Bislang ist die strategische Planung in La-teinamerika aufgrund ausgeprägter Wirtschafts-zyklen und einer kurzfristigen Denkweise nochkeine Stärke.

» Offene Kommunikation und transparente Prozesse sind Grundvoraussetzungen für ein gutes Arbeitsklima. «

Udo Reelitz, Leiter der Gesellschaften in Venezuela, Ecuador und Kolumbien, HR-Sprecher für Lateinamerika | Bogotá, Kolumbien

Page 48: denn wir sagen, was wir tun. « - Merck Groupme.merck.de/EMD/UK/uknews2.nsf/b03fcd54fd95a75dc... · Offene Kommunikation nach innen ... einen persönlichen Beitrag zum unternehmerischen

44 VERANTWORTUNG FÜR MITARBEITER, UMWELT UND GESELLSCHAFT · BERICHT 2003

Verantwortungfür die Gesellschaft» Wir streben nach Anerkennung unseres Unternehmens in der

Gesellschaft. Unsere vielfältigen Initiativen sind Beleg dafür. «

Die Fälschung von Arzneimitteln und die Verbreitung minderwertiger Medikamente sind ein ernstes Problem für die Weltgesundheit. Nach Schätzungen von

Experten sind sieben Prozent aller weltweit vertriebenen Arzneimittel gefälscht oder von zweifelhafter Qualität. Nahezu 70 Prozent der Fälschungen wurden in

Entwicklungsländern entdeckt: Menschen in Afrika, Asien und Südamerika sind besonders betroffen. Nicht selten hat die Einnahme gefälschter oder qualitativ

minderwertiger Arzneimittel tödliche Konsequenzen.

Page 49: denn wir sagen, was wir tun. « - Merck Groupme.merck.de/EMD/UK/uknews2.nsf/b03fcd54fd95a75dc... · Offene Kommunikation nach innen ... einen persönlichen Beitrag zum unternehmerischen

VERANTWORTUNG FÜR DIE GESELLSCHAFT 45

Merck und der German Pharma Health Fund

Pharmazeutische Unternehmen tragen eine besondere Verantwortung dafür, dass Menschen auchin Ländern mit einem niedrigen medizinischen Standard Zugang zu günstigen und wirksamenMedikamenten haben oder vor gefälschten Arzneimitteln geschützt werden. Aus diesem Grundgründeten die forschenden Arzneimittelhersteller in Deutschland 1985 den „German Pharma HealthFund“ (GPHF) – Merck ist Gründungsmitglied. Zu den Leistungen des GPHF gehören Arzneimittel-spenden etwa für Afghanistan oder den Kosovo sowie die Entwicklung eines „Minilabs®“, eineskleinen mobilen Labors, mit dessen Hilfe sich Arzneimittelfälschungen nachweisen lassen. Über 100dieser Labors sind bislang in 30 Staaten der Welt im Einsatz. Der GPHF ist einer der wenigen „of-fiziellen Partner“ der Weltgesundheitsorganisation (WHO).

Investitionen in die Bildung

Merck hält die Bildung für eine der zentralen Zukunftsaufgaben der Gesellschaft. Weil sich in Deutsch-land seit Jahren immer weniger qualifizierte Bewerber um die von Merck angebotenen Ausbildungs-plätze für Chemikanten oder Chemielaboranten bewerben und sich auch immer weniger Abiturientenfür naturwissenschaftliche Fächer interessieren, hat das Unternehmen in der Region Darmstadt ein ei-genes Schulförderprojekt gestartet: Bereits in den Schulen gilt es, das Interesse für die Naturwis-senschaften – speziell die Chemie – zu wecken. Durch kostenlose Unterrichtsmaterialien, die Vermitt-lung von Referenten oder Besuche von Schulklassen in den Labors und Produktionsstätten zeigen wirjungen Menschen, dass hinter Alltagsprodukten jede Menge Chemie steckt – und die Arbeit vieler klugerKöpfe mit einem interessanten Beruf. Der sonst oft trockene theoretische Unterricht lässt sich so interes-santer und praxisnäher gestalten. Im Rahmen des Schulförderprojekts hat Merck mit fünf SchulenBildungspartnerschaften geschlossen, außerdem werden über 30 Projektschulen betreut.

Accra, Ghana | Mit dem GPHF Minilab® können minderwertige oder ge-

fälschte Fertigarzneimittel mit einfachen, tropentauglichen Testmethoden

identifiziert werden – wie hier von Schwester Bernadette Honny. Das GPHF

Minilab® ist bereits in 30 Ländern im Einsatz. Viele der im GPHF Minilab®

verwendeten Reagenzien sind von Merck.

www.gphf.org

www.who.int

Bildungspartnerschaften

mit Schulen machen

den Unterricht interessanter

und wecken Interesse

an Naturwissenschaften

www.schulfoerderung.merck.de

Page 50: denn wir sagen, was wir tun. « - Merck Groupme.merck.de/EMD/UK/uknews2.nsf/b03fcd54fd95a75dc... · Offene Kommunikation nach innen ... einen persönlichen Beitrag zum unternehmerischen

46 VERANTWORTUNG FÜR MITARBEITER, UMWELT UND GESELLSCHAFT · BERICHT 2003

Seit 1982 unterstützt Merck Deutschlands be-kanntesten naturwissenschaftlichen Nachwuchs-wettbewerb „Jugend forscht“. Seit 1996 richtetMerck den Landeswettbewerb Hessen in Darm-stadt aus und war 2002 zum zweiten Mal nach1989 Gastgeber für den Bundeswettbewerb.

Merck ist seit über 335 Jahren in Darmstadt ver-wurzelt, die Förderung von Kunst und Kultur hatfür die Familie Merck einen hohen Stellenwert.Die Beziehungen zum gesellschaftlichen Umfeldam Standort der Unternehmenszentrale sind be-sonders eng. Die von den Mitgliedern der Merck-Familie getragene „Mercksche Gesellschaft fürKunst und Wissenschaft“ unterstützt zahlreicheProjekte im Raum Darmstadt. Die Veranstaltun-gen der Kammerphilharmonie Merck – eines Or-chesters mit 50 professionellen Musikern – sindweit über die Grenzen der Region hinaus bekannt.Damit soll die Region als interessanter Standortfür Bürger, Mitarbeiter und Bewerber gestärktwerden.

Auf der langen Liste der in jüngster Zeit geför-derten Projekte stehen unter anderem: die geo-logische Erforschung der Grube Messel (UNESCO-Weltnaturerbe), die Jazz-Konzerte in der „Cen-tralstation“ oder das Museum „Mathildenhöhe“.Des Weiteren hat das Engagement zum Ziel, Ver-eine und Institutionen in der Nachbarschaft sowiejene, in denen sich Mitarbeiter des Unternehmensengagieren, zu fördern – womit sich der Kreisschließt.

Schließlich unterstützt das Unternehmen un-mittelbar karitative oder soziale Projekte. So ar-beitet Merck seit einigen Jahren mit dem Bundes-verband der AVK-Selbsthilfegruppen zusammen,die sich der Bekämpfung der peripheren arteri-ellen Verschlusskrankheit (pAVK) widmen. MitHilfe von Merck ging dessen „Arteriomobil“ aufFahrt, in dem sich Bürger durch eine Ultraschall-Untersuchung auf pAVK testen lassen können. Ineigenem Namen sind außerdem weltweit drei„ThyroMobile“ unterwegs, um Kinder und Er-wachsene auf eine Jodmangelerkrankung zu un-tersuchen. Über 45.000 Menschen haben sich bis-lang in Asien, Europa und Lateinamerika an Bordder rollenden Testlabors begeben.

Engagement der Mitarbeiter

Zahlreiche Initiativen gehen direkt von den Mit-arbeitern aus und belegen, dass gesellschaftlicheVerantwortung nicht nur Sache der Unterneh-mensleitung ist, sondern im ganzen Unterneh-men „gelebt“ wird. Ein nach wie vor aktuellesBeispiel aus dem Jahr 1991: Die Deutsche Kno-chenmarkspenderdatei (DKMS) war damals gera-de im Aufbau. Nachdem Mitarbeiter an Leukämieerkrankten, ließen im Jahr 1991 rund 2.500Beschäftigte von Merck ihr Blut typisieren undsich als Knochenmarkspender registrieren. DasUnternehmen stellte dafür rund 250.000 Eurobereit. Ergebnis: Bislang hat ein gutes DutzendMitarbeiter Knochenmark gespendet und konntedamit Leukämie-Patienten helfen.

www.jugend-forscht.merck.de

www.dkms.de

www.kammerphilharmonie.merck.de

Quito, Ecuador | Seit drei Jahren unterstützt Merck das Nationale Symphonieorchester.

Alle zwei Jahre findet ein Konzert speziell für Merck statt, zu dem neben den Mitarbeitern

auch Kunden und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens eingeladen werden.

Saint Didier, Frankreich | Lachen hilft beim Gesundwerden.

Mitarbeiter von Merck spenden für die Organisation

„Vivre aux éclats“, deren Clowns die Patienten einer Kinder-

klinik aufheitern.

Page 51: denn wir sagen, was wir tun. « - Merck Groupme.merck.de/EMD/UK/uknews2.nsf/b03fcd54fd95a75dc... · Offene Kommunikation nach innen ... einen persönlichen Beitrag zum unternehmerischen

VERANTWORTUNG FÜR DIE GESELLSCHAFT 47

Merck Südafrika

unterstützt Ausbildungs-

zentrum für medizinische

Praxis auf dem Lande

Groß im Spenden sind Merck-Mitarbeiter auchmit kleinen Beträgen. Seit 1989 verzichten Be-schäftigte der deutschen Standorte auf die Cent-beträge ihrer Entgeltabrechnungen. Das Unter-nehmen verdoppelt die so gesammelten Spen-den. Die Bilanz für das Jahr 2002: Rund 4.000Mitarbeiter und Pensionäre gaben 25.000 Eurofür die Aktion „Merck-Mitarbeiter spenden“. Dieinsgesamt gespendeten 50.000 Euro erhieltenSelbsthilfe-Initiativen in der Region Südhessen.

Nicht weniger engagiert sind Unternehmen undBeschäftigte an den anderen Standorten. EinigeBeispiele stehen dafür stellvertretend.

Die Sekretärinnen von Merck Química ArgentinaS.A.I.C. hatten anlässlich des weltweiten „Tagesder Sekretärin“ 2002 Lebensmittel und Windelnfür die Initiative „Los Carasucias“ gesammelt,eine private Organisation, die sich um Arme undinsbesondere um verlassene Kinder kümmert. DasUnternehmen begrüßte das Engagement – undverdoppelte die gespendete Summe. Die Öffent-lichkeit stärker auf eine Volkskrankheit aufmerk-sam zu machen, war Anliegen des in den USA2002 durchgeführten „Laufes gegen Asthma“ der„American Lung Association“. Die zur Merck-Gruppe gehörende Dey Inc. (Napa, Kalifornien)unterstützte die Vereinigung mit einer Spendevon 71.500 US-Dollar, nahezu jeder fünfte der1.000 Mitarbeiter von Dey beteiligte sich am Laufund am Sammeln von Spenden. Im Jahr 2003wird Dey wieder Hauptsponsor der Veranstaltungsein, die im Oktober stattfindet.

In Großbritannien gehört die Seven Seas Ltd. zueiner der führenden Sponsoren der „Arthritis Re-search Campaign“ (ARC), die die Forschung rundum Arthritis und andere rheumatische Krank-heiten fördert. Tradition hat auch die Zusam-menarbeit mit der gemeinnützigen interna-tionalen „(Rad)-Tour der Hoffnung“, an derMerck seit 1991 gemeinsam mit Kunden imRahmen von Benefiz-Veranstaltungen teilnimmt.Allein in den letzten vier Jahren wurden rund330.000 Euro für krebskranke Kinder gesammelt.

In Südafrika unterstützt Merck (Pty.) Ltd. nebenweiteren Projekten seit Januar 2002 das Mathi-bestad Rural Training Centre. Das Ausbildungs-zentrum für Medizinstudenten liegt im armenländlichen Gebiet Mathibestad im Norden vonJohannesburg und ist an eine Klinik angeschlos-sen. Ziel des Zentrums ist es, die jungen Medi-ziner auf ihre Arbeit auf dem Lande weit entferntvon einem spezialisierten Fachkrankenhaus vor-zubereiten. In vier voll ausgestatteten Behand-lungsräumen, die mit Hilfe von Merck eingerich-tet wurden, können sie praktische Erfahrungenbei der Diagnose und Behandlung sammeln. DieBevölkerung profitiert von der umfassenderenGesundheitsversorgung, die durch das Aus-bildungszentrum ermöglicht wird. Die Finanzie-rung des Trainingszentrums teilt sich Merck mitder Universität von Pretoria und den Gesund-heitsbehörden der südafrikanischen Nord-West-Provinz.

www.tour-der-hoffnung.de

www.lungusa.org

www.akv-bundesverband.de

www.diabetes.org

Durham, USA | Bei der 180 Meilen langen (Fahrrad)-Tour

de Cure werden Spenden für die Erforschung von Diabetes

gesammelt. Mit 19.250 US-Dollar konnte das Team von EMD

Pharmaceuticals im Jahr 2003 bei der Tour in North Carolina

die höchste Team-Summe sammeln.

Johannesburg, Südafrika | In der Klinik Mathibestad

untersucht Sello Moeng einen jungen Patienten.

Er ist im fünften Jahr seines Medizinstudiums an der

Universität in Pretoria.

Page 52: denn wir sagen, was wir tun. « - Merck Groupme.merck.de/EMD/UK/uknews2.nsf/b03fcd54fd95a75dc... · Offene Kommunikation nach innen ... einen persönlichen Beitrag zum unternehmerischen

48 VERANTWORTUNG FÜR MITARBEITER, UMWELT UND GESELLSCHAFT · BERICHT 2003

Bewertung durch Dritte

Neben der kritischen Öffentlichkeit erwarten seitMitte der 1990er Jahre auch unabhängige Rating-Agenturen mehr Transparenz von den Unter-nehmen. Im Auftrag von Banken und Investment-gesellschaften haben sie damit begonnen, dassoziale und ökologische Verhalten von Unternehmenzu analysieren. Nach dem „Best-in-Class“-Ansatzempfehlen sie die besten Unternehmen einerBranche für eine Aufnahme in ethisch und öko-logisch orientierte Fonds. Im Frühjahr 2002 erhieltMerck gleich zwei gute Bewertungen bei Ratings.Im April 2002 erreichte die Merck KGaA imCorporate Responsibility Rating von „oekom re-search“ (Deutschland) Rang vier von 16 Chemie-und Rang fünf von 22 Pharmaunternehmen.

FallbeispielHistorische Verantwortung

Merck stellt sich seiner Vergangenheit im Nationalsozialismus, die Unternehmenschronik spart dieses dunkle Kapitel derdeutschen Geschichte nicht aus. Von Juni 1942 bis März 1945 waren dem Betrieb in Darmstadt 257 Zwangsarbeiter als Er-satz für zum Kriegsdienst abgezogene Mitarbeiter zugewiesen worden, vornehmlich aus Russland und der Ukraine ver-

schleppte Frauen. Außerdem waren so genannte Fremdarbeiter aus Frank-reich, Italien und den Niederlanden im Werk Darmstadt tätig. Sie arbeitetenin der Produktion sowie den Labors und waren auf dem Werkgelände inzwei Baracken untergebracht – von Stacheldraht umgeben und vom Werk-schutz bewacht. Die Kosten für Unterkunft und Verpflegung wurden ihnenvom Lohn abgezogen. Ihre Namen waren nach dem Krieg, 1947, im Unter-nehmen festgehalten worden.

Um das Unrecht an diesen Menschen, die in Deutschland viel Not und Elenderlitten hatten, zumindest symbolisch wieder gutzumachen, hat Merck bis Mit-te 2003 an 68 noch lebende ehemalige Zwangsarbeiter jeweils eine Entschädi-gungssumme von bis zu 5.000 Euro ausbezahlt. Im Februar 2000 trat dasUnternehmen der deutschen Stiftungsinitiative „Erinnerung, Verantwortung,Zukunft“ bei. Ein Großteil der noch lebenden Zwangsarbeiter – die meisten Be-troffenen sind bereits verstorben – wohnt in Belarus (Weißrussland). Deshalbhat sich Merck dazu entschlossen, als dritte Initiative das „Apothekenprojekt

Belarus“ der Evangelischen Kirche Hessen-Nassau zu unterstützen: Diese richtet in Belarus Apo-theken ein, um die medizinische Versorgung der Bevölkerung zu verbessern. Kostenlose Medi-kamente erhalten alle Menschen, die bei der Stiftung als ehemalige Insassen eines Konzentrations-lagers, Ghettos, Gefängnisses, Kinder- und Arbeitslagers oder als Zwangsarbeiter registriert sind.Drei Apotheken in Brest, Minsk und Vitebsk, deren Träger die weißrussische „Stiftung Verständigungund Versöhnung“ ist, bekommen dazu kostenlose Arzneimittel von Merck (bislang im Gesamtwertvon über 66.000 Euro).

Einen guten Platz errang die Merck KGaA auch beieinem von „Storebrand Investments“ (Norwegen)im Mai 2002 erstellten „Company SustainabilityProfile“. Auf dem Umwelt-Index-Score erzieltenwir 138 Punkte, im Social-Performance-Index-Score 151 Punkte (zum Vergleich: die Branchen-führer erhielten bei Storebrand bislang 169 bzw.183 Punkte).

Anfang 2003 wurde Merck schließlich in dasbelgische „Ethibel Investment Register“ aufge-nommen, das für viele europäische Banken,Fondsmanager und institutionelle Investoreneine wichtige Entscheidungsgrundlage für ihresozial verantwortlichen Investments ist.

www.oekom-research.de

www.storebrandsri.com

www.ethibel.org

www.sustainable-investment.org

Brest, Weißrussland | Ehemalige Zwangsarbeiter

nehmen an der Eröffnung der Apotheke in Brest teil.

www.stiftungsinitiative.de

www.ekhn.de

www.belarus-news.de

Page 53: denn wir sagen, was wir tun. « - Merck Groupme.merck.de/EMD/UK/uknews2.nsf/b03fcd54fd95a75dc... · Offene Kommunikation nach innen ... einen persönlichen Beitrag zum unternehmerischen

Weitere Informationen über Merck

finden Sie im Internet unter www.merck.de

und in den folgenden Broschüren

(in Deutsch und Englisch):

__ Merck-Geschäftsbericht 2002

__ Merck transparent (auch in Französisch und Spanisch)

__ Verantwortliches Handeln in der Merck-Gruppe:Responsible Care® – Bericht 2000

__ Expedition Zukunft – Eine Reise durch dieForschung bei Merck

__ TopTopics Krebstherapie

__ TopTopics Flüssigkristalle – Merck macht Bits undBytes sichtbar

__ Umweltschadstoffe unter der Lupe

__ Netzwerk – Partnerschaft in der Region Darmstadt(nur in Deutsch)

Der Bericht „Verantwortung für Mitarbeiter, Umwelt

und Gesellschaft” wurde in Deutsch und Englisch

veröffentlicht. Beide Versionen sind im Internet unter

www.verantwortung.merck.de zu finden.

Als Broschüren können sie bei

Corporate Communications, Merck KGaA,

D-64271 Darmstadt oder unter der E-Mail-Adresse

[email protected] bestellt werden.

Herausgegeben im Oktober 2003 vonMerck KGaACorporate CommunicationsFrankfurter Straße 250D-64293 Darmstadt

Fax: 06151 / 72 – 8793E-Mail: [email protected]: www.merck.de

Konzept und RedaktionMaria Schaad und Judith Rahner

Beratung und Textakzente Kommunikationsberatung, München

GestaltungArmin Illion, Selters

Satztypowerkstatt Dickerhof + Schwarz, Darmstadt

FotosMarco Moog, HamburgGerman Pharma Health Fund, e.V., OberurselVivre aux éclats, Chaponost, Frankreich

DruckFrotscher Druck GmbH, Darmstadt

Das Papier für diesen Bericht ist mit demNordic Swan Zeichen ausgezeichnet, einemUmweltzeichen bei dem der gesamte Her-stellungsprozess bewertet wird, wie zum Beispiel der Energie- und Wasserverbrauchsowie der Schadstoffausstoß.

W 840404071003

Page 54: denn wir sagen, was wir tun. « - Merck Groupme.merck.de/EMD/UK/uknews2.nsf/b03fcd54fd95a75dc... · Offene Kommunikation nach innen ... einen persönlichen Beitrag zum unternehmerischen

Merck KGaACorporate CommunicationsFrankfurter Straße 250D-64293 Darmstadt

www.merck.de