DER DACHBEGRÜNER - optigruen.de · Folgende Faktoren sind neben der DIN EN 12056-3 und DIN...

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Ausgabe 1/2014 ISSN 1866-9441 DER DACHBEGRÜNER Das aktuelle Dachbegrünungsmagazin

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DER DACHBEGRÜNERD a s a k t u e l l e D a c h b e g r ü n u n g s m a g a z i n

Titelfoto: Sana Klinikum, Offenbach a. M. www.klinikum-offenbach.deBaujahr: 2010Bauherr: Klinikum OffenbachPlaner: Wörner und Partner, Frankfurt club L94, KölnGeneralunternehmer: Bilfinger Hochbau, Frankfurt a. M.Dachbegrüner: Optigrün-Partnerbetriebe Pennekamp, Harsewinkel und Jakob Leon-hards Söhne, WuppertalAußenanlagen: Fichter, DreieichFlächengröße Dachbegrünung: 2.750 m²Flächengröße Verkehrsflächen Außenanla-gen: 1.700 m²Systemaufbau: Optigrün-Systemlösung „Gartendach“ und „Verkehrsdach“Foto: Optigrün Impressum DER DACHBEGRÜNER Das aktuelle DachbegrünungsmagazinHerausgeber: Optigrün international AG Am Birkenstock 15 – 19 72505 Krauchenwies Deutschland Telefon +49 7576 772 - 0 Telefax +49 7576 772 - 299 E-Mail [email protected] Internet www.optigruen.de Optigrün Niederlassung Österreich Landstraßer Hauptstraße 71/2 1030 Wien Telefon +43 1 71728 - 417 Telefax +43 1 71728 - 110 E-Mail [email protected] Internet www.optigruen.atAuflage: 23.000; 7. JahrgangErscheinungsweise: zweimal jährlichRedaktion: Dr. Gunter Mann Optigrün international AGGestaltung: einmaleins - Büro für Gestaltung www.einmaleins.net ISSN 1866-9441

S e i t e 4 – 9Schadensvermeidung: Sichere Entwässerung begrünter Dächer

TOP THEMA

S e i t e 1 0 – 1 3Architektur & Dachbegrünung

OBJEKTVOR- STELLUNGEN

S e i t e 1 4 – 1 5Fraunhofer Untersuchungen: Hydrothermisches Berechnungsmodell

TECHNISCHE INFORMATIONENfür Planung und Ausführung

S e i t e 1 6 – 1 7Neues Retentionsdach

S e i t e 1 8 – 1 9Neue Steildachlösung

RECHT &RICHTLINIEN

DER DACHBEGRÜNER Das aktuelle Dachbegrünungsmagazin verlegt durch

ALTBEWÄHRT & PRÄMIERT

KURZMITTEILUNGEN

S e i t e 2 0 – 2 1

S e i t e 2 2 – 2 3

Gründach des Jahres 2014

Wie wird sich wohl der ausgefallene Winter auf die Dach- und Fassadenbe-grünung auswirken? Es konnte über den Jahreswechsel fast durchgearbeitet werden und wenn es keinen frühen Wintereinbruch geben sollte, wird es die längste Gründach-Saison aller Zeiten.

Rekordverdächtig ist schon, was in den beiden erst kürzlich und gleichzeitig erschienenen Medien „Planungsunterlage“ und „Internet“ (www.optigruen.de) an Fachwissen und neuen Produkt- und Systemlösungen präsentiert wurde! In der vorliegenden Ausgabe informieren wir über einige Highlights daraus.

Für alle Interessenten, die sich objektbezogen oder unverbindlich über neue Produkte und Systeme zur Dachbegrünung informieren und mit Fachleuten diskutieren möchten, bieten sich die Seminarreihen „Fachseminar Dach“ und „Fachseminar Regenwasser“ (siehe Seite 22) an. Oder ein Besuch der Messe GaLaBau in Nürnberg vom 17. - 20. September – Optigrün ist auch hier vertreten!

Und wer lieber rund um die Uhr informiert sein und sich mit Gleichgesinn-ten austauschen möchte, der kann sich uns gerne auf Twitter und Facebook anschließen! Mehr dazu auf der Rückseite dieser Ausgabe.

Noch einen erfolgreichen Jahresverlauf und viel Spaß beim Lesen!

Herzliche GrüßeIhr

EDITORIALRekordjahr für die Bauwerksbegrünung?

D r . G u n t e r M a n n

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KlimawandelDie Häufigkeit von Extremwetterereignissen in Folge des Klimawandels ist durch verschiedene Forscher-gruppen bis zum Ende des 21. Jahrhunderts wissen-schaftlich belegt. So beschreibt beispielsweise die EURO-CORDEX-Initiative des Climate Service Center Germany, Hauptinformationsquelle für die euro-päische Klimafolgenabschätzung, dass im Norden Europas generell eine Zunahme der Niederschläge bzw. in Südeuropa eine Abnahme zu erwarten ist. Für die meisten Regionen des Kontinents wird eine robuste Zunahme der Häufigkeit und Intensität von Starkniederschlägen vorhergesagt.

Aktuelles zu den DIN NormenBezogen auf die fühlbar häufigeren und stärkeren Niederschlagsereignisse ist ein oft vorhandener un-sensibler Umgang mit der Entwässerungsplanung fahrlässig und nicht nachzuvollziehen. Trotz enor-men Kostendrucks durch Bauherren und Investoren sollte der Planer dem Auftraggeber die entwäs-serungstechnische Sicherheit und das drohende Schadenspotential deutlich vor Augen führen.

Die Entwässerungsplanung hat zwingend nach den folgenden Normen zu erfolgen: - DIN 1986-100 – Entwässerungsanlagen für

Gebäude und Grundstücke- Teil 100: Zusätzliche Bestimmungen

zu DIN EN 752 und DIN EN 12056- DIN EN 12056 – Schwerkraftentwässerungs-

anlagen innerhalb von Gebäuden Teil 3

TOP THEMASchadensvermeidung:Sichere Entwässerung begrünter Dächer D i p l . - I n g . T o b i a s K l i n g e r

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Auch bei langen Fließlängen sicher entwässern für eine nachhaltige Dachbegrünung

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Dachentwässerung, Planung und Bemessung Prinzipiell ist bei Dachbegrünungen durch die Planung sicherzustellen, dass begrünte und nicht begrünte Teilflächen einwandfrei entwässert wer-den. Die Dachentwässerung arbeitet immer dann korrekt, wenn das anfallende Niederschlagswasser rückstau- und schadensfrei abgeleitet wird. An-passungen und Ergänzungen zu den bestehenden Normen tragen diesem Grundgedanken Rechnung. So gab es beispielsweise im November 2013 einen zusätzlichen Entwurf für die DIN 1986-100 (E DIN 1986-100/A1:2013-11), mit der textlichen Über-nahme deutlich differenzierter Abflussbeiwerte für Gründächer (in Anlehnung an die FLL Dachbe-grünungsrichtlinie 2008 – Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau e.V.*):

Ebenfalls positiv für die gesamte Gründachbranche, ist die seit Jahrzehnten geforderte und wissen-schaftlich belegte Erhöhung des Abflussbeiwertes für Kiesdächer. Anstatt des bisher zu niedrigen Abflussbeiwertes von C = 0,5 wurde der Spitzenab-flussbeiwert Cs = 0,8 in die DIN übernommen.

Entwässerungsnachweis GründachGrundsätzlich geht es bei der einwandfreien Ent-wässerungsberechnung darum, den Regenwas-serabfluss des Gründaches gleich bzw. geringer zu halten als die Ablaufleistung der Entwässe-rungsanlage (Ablauf mit Rohrleitungssystem). Diesbezüglich sind zwei Ansatzpunkte in der Grün-dachplanung zu berücksichtigen: die Dränage in der Fläche und die nachfolgende Übergabe in die Entwässerungseinrichtung.

Viele Dachbegrünungen sind aufgrund der immer größer werdenden Einzugsflächen von 500 m² und mehr pro Dachablauf nicht mehr in der Lage, die anfallenden Wassermengen den Abläufen rück-staufrei zuzuführen. Grund sind lange Fließlängen und zu gering dimensionierte Dränschichten vor allem im Umfeld der Entwässerungseinrichtung. Es kommt zum Oberflächenabfluss auf dem Dachsub-strat und bei anfänglich fehlender Vegetation zu Erosionsschäden und Materialverfrachtung in Kies-streifen und Dachabläufe, die sich folglich zusetzen und verstopfen. Zurückgestautes Wasser bedeutet mehr Last (Einsturzgefahr) und sich ändernde Ve-getationsformen mit erhöhtem Unterhaltungs- und Pflegeaufwand. Maßgebend für den Entwässerungsnachweis ist hier die aktuelle Richtlinie für Dachbegrünung der FLL 2008. Diese gibt das Verfahren zur Berech-nung der Abflussleistung von Dränschichten vor. Nur in sehr selten auftretenden Fällen darf es zu einem Oberflächenabfluss kommen, allerdings un-ter der Voraussetzung, dass die Vegetationsfläche geschlossen ist. Im Regelfall muss das 5-jährliche Regenereignis r(5,5) durch die Dränage abgeführt werden. Folgende Faktoren sind neben der DIN EN 12056-3 und DIN 1986-100 im Rahmen einer ver-antwortungsbewussten Entwässerungsplanung zu berücksichtigen:

• Regionale Berechnungsregenspende r(5,5) in l/s*ha

• Mögliche maximale Last des Begrünungsaufbaus (wassergesättigt kN/m²)

• Gründachaufbau in Abhängigkeit des Vegetati-onsziels

• Spitzenabflussbeiwert Cs in Abhängigkeit der Aufbauhöhe des Gründachs

• Geplante Dachgeometrie (trichter- bzw. linien-förmige Entwässerung)

• Maximale Fließlängen• Geplantes Dachgefälle

Lesen Sie bitte weiter auf Seite 8!

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* Die FLL-Dachbegrünungsrichtlinien lassen neben den ange-führten Pauschal-Abflussbeiwerten ausdrücklich auch system-bezogene Abflussbeiwerte zu und haben hierfür ein spezielles Prüfverfahren entwickelt.

Begrünte Dachflächen(< 5° Dachneigung)

Spitzen-Abflussbeiwert

Intensivbegrünung ab 30 cm Aufbauhöhe

Cs = 0,2

Extensivbegrünungab 10 cm Aufbauhöhe

Cs = 0,4

Extensivbegrünung< 10 cm Aufbauhöhe

Cs = 0,5

Bekieste Dächer Cs = 0,8

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Foto 1:Stehendes Wasser. Die Dränage wurde nicht ausreichend dimensioniert und nicht auf den Dachablauf abgestimmt

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Foto 2: Erosionsschäden im Substrat. Die Niederschlagsmenge konnte nicht im Einschichtsubstrat abgeführt werden

Foto 3: Bei langen Fließlängen muss es eine fachgerechte und sichere Entwässe-rungsplanung geben

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Orientierungswerte Abflussspende Dachbegrü-nungAufgrund der Vielzahl der einfließenden Parame-ter und der Vielzahl an Dränage- und Anschluss-möglichkeiten droht der Planer den Überblick zu verlieren. Tabelle 1 soll Architekten und Entwässe-rungsplanern ein Gefühl vermitteln, wieviel Was-serzufluss, in Abhängigkeit der angeschlossenen Fläche, bei unterschiedlichen Begrünungsarten am Ablauf zusammenströmt. Die Bemessungsre-genspende wurde pauschal auf recht hohe 350 l/s x ha festgesetzt, um den Großteil aller Regionen Deutschlands abzubilden. Eine vielfach übersehene Problematik solcher Abflussberechnungen ist die Tatsache, dass befestigte Flächen oft nicht oder nur unzureichend in die Betrachtung mit einbezogen werden. Hier wurde ein pauschaler Befestigungs-grad (Oberlichter, Kiesbereiche, technische Aufbau-ten) von 10 % mit einem Abflussbeiwert von C = 1 mit einbezogen (siehe Beispiel Foto 4). Tabelle 2 verbindet die Ableitkapazität der Dräna-gen mit der möglichen Ableitkapazität am Ablauf bzw. Kontrollschacht.Tabelle 3 stellt eine Übersicht der am häufigsten eingesetzten Entwässerungsmaßnahmen (Dränage-platten/ Wasserleitprofile) mit der jeweiligen Ab-leitkapazität bei entsprechendem Gefälle dar.

Mit den eingeführten Tabellen lassen sich nun ei-gene Berechnungen vornehmen, wie das Beispiel auf Seite 8/9 zeigt.

Berechnung eines PraxisbeispielsAn einem einfachen Praxisbeispiel wird nun aufge-zeigt wie schnell selbst ermittelt werden kann, ob die Dränageleistung des geplanten Gründaches aus-reicht.

Serviceleistung von OptigrünDie Optigrün international AG hilft gerne dabei, eine maßgeschneiderte Entwässerungsplanung für Ihr Gründach zu finden. Diese beachten so-wohl die Klimaveränderung mit immer häufigeren Starkregenereignissen, als auch aktuelle Entwässe-rungs-Normen anwendet und aus der Vielzahl an Entwässerungsmöglichkeiten die passende für das jeweilige Bauvorhaben auswählt. Die Optigrün-Anwendungstechnik kennt die breite Produktpa-lette an Entwässerungselementen mit gravierenden Unterschieden im Wasserableitevermögen. Um Schäden und Mehrkosten an Ihren Gebäuden zu vermeiden, wird empfohlen, die Entwässerung von großen Gründächern nur mit einer gesicherten und berechneten Entwässerung, inklusive geprüfter Produkt- und Systemlösungen, zu planen und aus-zuführen.Wichtig bei solchen Berechnungen: Die genauenAbflussbeiwerte und Ableitkapazitäten zu den Dränageprodukten und den kompletten Gründach-aufbauten sollten seitens der die Dachbegrünungs-anbieter zur Verfügung gestellt werden.

Weitere Informationen• Objektbezogener Service:

[email protected]• Optigrün-Planungsunterlage Dachbegrünung

2014/15, Seiten 74-81• DIN EN 12056-3• DIN 1986-100• Dachbegrünungsrichtlinie (2008),

Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau e. V. (FLL)5

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Gegebenheiten:Gesamtfläche 400 m2

Anzahl der Abläufe 2Extensive Begrünung C = 0,5Trichtergefälle 2 % Foto 4:

Praxisbeispiel

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Rechenweg:1. Entsprechend der Tabelle 1

ergibt sich ein Abfluss im Bemessungsereignis r(5,5) von ca. 7,7 l/s.

Auf jeden der beiden Abläufe fließen somit 3,85 l/s zu: 7,7 ÷ 2

2. Diese Wassermenge kann z. B. von der Optigrün-Festkörper-dränage Typ FKD 40 und de-ren freier Austrittsbreite unter einem Maxi-Kontrollschacht rückstaufrei abgeführt werden. Die Austrittsbreite unter einem Maxi-Kontrollschacht beträgt 0,44 m x 4 Seiten = 1,76 m (Tabelle 2). Multipliziert mit der Ableitkapazität der FKD 40 bei 2 % (Tabelle 3) ergibt das: 1,76 m x 2,31 l/s = 4,07 l/s.

3. Dementsprechend ist in diesem Fall eine normgerechte und einwandfreie Entwässerung am Ablauf gesichert, da die an-kommende Regenwassermenge die Ablaufkapazität nicht über-schreitet: 3,85 l/s < 4,07 l/s.

Tabelle 1: Arbeitshilfe zur Ermittlung des Regenwasserabflusses*

Angeschlossene Fläche in m2

Abflussbeiwert C = 0,5

Abflussbeiwert C = 0,3

Abflussbeiwert C = 0,1

Gesamtabfluss l/s Gesamtabfluss l/s Gesamtabfluss l/s

100 1,9 1,3 0,7

200 3,9 2,6 1,3

300 5,8 3,9 2,0

400 7,7 5,2 2,7

500 9,6 6,5 3,3

600 11,6 7,8 4,0

700 13,5 9,1 4,7

800 15,4 10,4 5,3

900 17,3 11,7 6,0

1.000 19,3 13,0 6,7

Optigrün Schächte / Ablaufquerschnitt in m0 % 1 % 2 %

FKD 25

FKD 40

FKD 25

FKD 40

FKD 25

FKD 40

Kombischacht / 1,48 m 0,98 1,58 1,47 2,37 2,09 3,42

Maxi-Kontrollschacht / 1,76 m 1,16 1,88 1,74 2,82 2,48 4,07

Tabelle 2: Ablaufkapazität der Optigrün-Kontrollschächte

* Unter den folgenden Annahmen: Bemessungsregenspende von 350 l/s x ha, Dachfläche zu 90% begrünt und zu 10 % unbegrünt (C = 1)

Tabelle 3: Orientierungswerte zur Ableitkapazität (horizontale Durchlässigkeit) verschiedener Optigrün-Dränagen

Dach-Gefälle 0 % 1 % 2 %Optigrün-Produktlösungen (zugehörige Systemlösung)

Dränageplatten (mehrschichtige Bauweisen)

Festkörperdränage Typ FKD 25 (Spardach Lösung 1) 0,66 l/s* 0,99 l/s* 1,41 l/s*

Festkörperdränage Typ FKD 40 (Naturdach Lösung 1) 1,07 l/s* 1,6 l/s* 2,31 l/s*

Festkörperdränage Typ FKD 60 (Gartendach Lösung 1) 0,33 l/s* 0,5 l/s* 0,74 l/s*

Mäander 30 (Retentionsdach Mäander 30) 0,11 l/s* 0,16 l/s* 0,23 l/s*

Wasserleitprofile (einschichtige Bauweisen)

Triangel-Wasserleitprofile (Spardach Lösung 2) 0,35 l/s 0,5 l/s 0,55 l/s

TSK-Sammelkanal (bei Bedarf Spardach Lösung 2) 1,46 l/s 2,33 l/s 2,56 l/s

** Bei 1 m Auslaufbreite

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Im Kurpark der Stadt Winterberg (Hochsauerland) entstand auf einem 17.500 m² großen Grundstück ein einzigartiger multifunktionaler Gesundheits-, Erlebnis- und Badepark. Dieses Projekt wurde im Rahmen einer Public Private Partnership der Stadt Winterberg mit dem Projektentwickler und Investor SAB verwirklicht.

Die außergewöhnliche, hochwertige Anlage besteht aus einem Hallenbad mit verschiedenen Innen- und Außenbecken, einem Fitnessclub, einem Saunabe-reich mit Garten, einem Wellness- und Healthbe-reich mit Physiotherapeuten sowie einer Arztpraxis. Ergänzt wurde das vielfältige Angebot durch die Stadthalle, die Touristikinformation der Stadt Win-terberg und durch ein 4-Sterne Hotel mit rund 80 Hotelzimmern und Suiten, mit Tagungsbereich und Gastronomie.

Die herausragende Architektur dieser Anlage wird durch eine freihängende elegante Holzkonstruktion, in Form eines Zapfens dominiert, in dem sich auf sieben Ebenen das Hotel befindet. Alle anderen, auf zwei Ebenen angelegten Gebäudeeinheiten sind durch ihre Gründächer und ihre Lage harmonisch in die Kurparklandschaft eingebettet.

www.pellikaan.comwww.oversum-vitalresort.de

Baujahr: 2012Bauherr: SAB AG, FriedrichshafenGeneralunternehmer:

Pellikaan, RatingenPlaner: form A, Köln. www.form-a.deLandschaftsplaner:

Prechler Landschaftsarchitektur, Düsseldorf. www.prechler-la.de

Flächengröße Dachbegrünung: 4.000 m²Gründachaufbau:

Optigrün-Systemlösung „Naturdach“Ausführungsbetrieb:

Optigrün-Partnerbetrieb Pennekamp, Harsewinkel

Details unter: www.optigruen.de und „web230“

OBJEKTVORSTELLUNG 1

Oversum Vital Resort in WinterbergA r c h i t e k t u r & D a c h b e g r ü n u n g

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Im Zentrum von Münster entstand am „Alten Fisch-markt“ eine mehrteilige Wohn- und Gewerbeimmo-bilie mit großen Dachgärten für die gewerblichen Mieter. Anwohner als auch Nutzer sollen den Anblick der Begrünung genießen und sich wohlfühlen. Der „Alte Fischmarkt“ mit „neuer Dachbegrünung“ als Oase mitten in der Stadt.Die Dachfläche des Hofgebäudes ist mit Berberitzen-hecken gegliedert, deren Ausrichtung auf den gegenüberliegenden Giebelhäusern beruht. Pflanz-flächen „unterspülen“ diese Heckenbänder und schaffen unterschiedliche Farb- und Strukturaspek-te. In den Geschossen darunter erzeugt eine Kulisse aus aufgekanteten Pflanzflächen in Kies mit Felsen und Strahlern ein mehrdimensionales Bild. Die Struktur der Begrünung wurde durch Randele-mente verschiedener Höhen und Winkel geschaffen, die objektbezogen hergestellt wurden.

www.la-bimberg.de

Baujahr: 2013Bauherr: Alter Fischmarkt Assets GmbH & CO KG, MünsterArchitekten: Pfeiffer, Ellermann, Preckel Architekten und Stadtplaner, MünsterLandschaftsarchitekten: BIMBERG Landschaftsarchitekten Iserlohn Flächengröße Dachbegrünung: 700 m2

Gründachaufbau: Optigrün-Systemlösung „Gartendach“ mit integrier-ten Optigrün-Randelementen und Gefäßen Typ ALUAusführungsbetrieb: Marcel Nadorf, Münster-HiltrupDetails unter: www.optigruen.de und „web310“

OBJEKTVORSTELLUNG 2

Alter Fischmarkt in MünsterA r c h i t e k t u r & D a c h b e g r ü n u n g

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Begrünte Holzkonstruktionen im FokusIm Unterschied zu Flachdächern ohne Deckschicht ist die Erwärmung von Gründächern deutlich geringer, so dass aufgrund der Bepflanzung eine Austrocknung während der Sommermonate nicht ausreichend stattfinden kann. Daher bedarf es für begrünte Holzkonstruktionen einer exakten, fachkundigen Planung. Um dahingehend neue Wege zu gehen, lief von November 2011 bis April 2013 mit Mitteln der Forschungsinitiative „Zukunft Bau“ des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung, ein Forschungsprojekt. Ziel war es, Planern und Bauproduktherstellern eine möglichst genaue und zuverlässige Grundlage zur Planung der Feuchtesicherheit von Dachbegrünungen zur Verfügung zu stellen. Dem Fraunhofer IBP gelang es, im Rahmen des Forschungsprogramms, ihre Simulationssoftware WUFI® zu erweitern und neue Modelle zur Beurteilung von Dachbegrünungen zu erstellen, welche die Feuchtebilanz unter Realbe-dingungen berücksichtigen und die realitätsnahe Berechnung des hygrothermischen Verhaltens von mehrschichtigen Bauteilen unter natürlichen Klimabedingungen erlaubt.

Freilanduntersuchungen zum hygrothermischen Verhalten beim IBP in HolzkirchenIm Rahmen des Forschungsprojekts wurden aus-schließlich Extensivbegrünungen (Optigrün-Sys-temlösungen „Spardach“, „Leichtdach“ und „Natur-dach“) untersucht. Im Vordergrund stand dabei vor allem, die Funktionsfähigkeit der Unterkonstrukti-on zuverlässig zu berechnen, denn die Einflüsse der Substrat- und Vegetationsschicht konnten bisher nicht eindeutig rechnerisch abgebildet werden. Mit Hilfe von Sensoren wurde die Temperatur bei den verschiedenen Dachaufbauten gemessen.

RECHT UND RICHTLINIENNeue Labor- und Freilandversuche zur Entwicklung eines hygrothermischen Berechnungsmodells für Dachbegrünungen*

Hinweise zur Ausführung von begrünten Leicht-baukonstruktionenAufgrund der neuen Versuchsergebnisse gibt es nun vielversprechende Lösungen:- Eine feuchtevariable Dampfbremse kann die

Feuchtebilanz deutlich verbessern.- Bei Dämmstärken ab 15 bis 20 Zentimetern kann

eine zusätzliche feuchteresistente Überdäm-mung Schaden vermeiden – denn dann sind die Temperaturunterschiede an der Holzverschalung deutlich geringer und es entstehen besonders in den Wintermonaten nur noch kleine Mengen Tauwasser.

- Dachränder sind laufdicht auszuführen.- Der Anschluss von einbindenden Bauteilen ist

luftdicht auszuführen, insbesondere bei Massiv-wänden mit Einbaufeuchte.

- Verwendung von möglichst dampfdichten Dach-bahnen (Sd-Wert mindestens 300 m).

Fazit und AusblickDa die neu entwickelten Modelle eine genaue Be-rechnung der Verhältnisse von Dachbegrünungen mit Hilfe hygrometrischer Simulationen erlauben, besteht auch die Möglichkeit, Gründächer hin-sichtlich ihres sommerlichen und winterlichen Wärmeschutzes zu beurteilen (hygrothermisches Simulationsprogramm WUFI©). Die Ergebnisse zeigen, dass sich Gründächer in Hinsicht auf sommerlichen Wärmeschutz eines Gebäudes besonders günstig im Vergleich zu Flachdächern ohne Deckschicht verhalten. Verdunstungskühlung und thermische Trägheit der Begrünung führen zu niedrigeren Maximaltemperaturen und somit auch zu geringeren unerwünschten Wärmegewinnen. Bezüglich des sommerlichen Wärmeschutzes sind vor allem in warmen Regionen deutliche Vorteile zu erwarten.

Weitere Informationen:www.ibp.fraunhofer.de und www.optigruen.de

*Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP: IBP-Bericht HTB 13-2013

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1 Optigrün-Saatgutmischung Typ E

und Sedum-Sprossen2 Optigrün-Extensivsubstrat Typ E3 Optigrün-Filtervlies Typ 1054 Optigrün-Festkörperdränage Typ FKD 40 5 Optigrün-Schutz- und Speichervlies

Typ RMS 300

Abb. 1: Eine der Versuchsflächen:Optigrün-Systemlösung „Naturdach Lösung 1“

Foto 1: Die Optigrün-Systemlösung „Leichtdach“ gilt mit seinem schlanken Aufbau als Minimallösung. Der Vorteil: Im Sommer wird es wärmer und somit schneller trocken. Quelle: Fraunhofer IBP

Foto 2: Ziel der Untersuchung war, zuverlässige Grundlagen für die Planung der Feuch-tesicherheit insbesondere bei Holzkon-struktionen zur Verfügung zu stellen.Quelle: Optigrün

Naturdach

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TECHNISCHE INFORMATIONEN Teil 1für Planung und Ausführung

Optigrün-Systemlösung „Retentionsdach“ Typ Drossel für optimierte Abflussspende

In der Siedlungswasserwirtschaft zeichnet sich ein Wandel ab, was die Vorgaben an die Entwässerungs-planung betrifft. Neben den Abflussbeiwerten spielt die maximale Abflussspende eine immer größere Rolle. Das geht einher mit den Forderungen der Städteplaner aufgrund der örtlichen Gegebenheiten (hoher Versiegelungsgrad, enge Bebauung), nur noch ganz wenig Abfluss vom Dach bzw. vom ganzen Grundstück zuzulassen.

Die Optigrün-Systemlösungen „Retentionsdach“ Typ Mäander 30 und Typ Mäander 60 reichen mit ihren extrem guten Spitzen-Abflussbeiwerten von 0,01 und 0,17 in den meisten Fällen noch aus. Natürlich lässt sich die maximale Abflussspende des Gründa-ches berechnen, darüber hinaus jedoch nicht weiter beeinflussen und einstellen. Mit der Optigrün-Systemlösung „Retentionsdach“ Typ Drossel geht Optigrün einen Schritt weiter und schließt diese Lücke. Mit dem Retentionsdach Typ Drossel, das für Dachbegrünungen (extensiv, intensiv) und sogar für Verkehrsflächen (begeh- und befahr) geeignet ist, lässt sich ein sehr geringer Abfluss durch objektspe-zifisch berechnete Drosseleinstellungen festlegen, so dass die maximale Abflussspende nur noch 1-10 l/s x ha beträgt.

Herzstück der neu entwickelten Systemlösung ist die Optigrün-Wasserretentionsbox WRB mit Drosselsys-tem, die ein zusätzliches Speichervolumen von etwa 62 l/m² zum vorhandenen Gründach-Speicher stellt und aufgrund des integrierten Kapillarsystems eine erhöhte Verdunstungsleistung aufweist.

D r . G u n t e r M a n n

1Tabelle 1: Technische Daten Retentionsdach Typ Drossel

Lösung 1: Extensiv

Lösung 2: Intensiv

Lösung 3: Verkehrsdach

Gewicht in kg/m²Gewicht in kN/m²

100 – 3001,0 – 3,0

310 – 520 3,1 – 5,2

ab 450 ab 4,5

Schichthöhe 14 – 25 cm 33 – 46 cm ab 26 cm

Dachneigung 0° 0° 0°

Vegetationsform Sedum-Kräu-ter-Gräser

Stauden-Gehölze-Rasen

Wasserrückhalt objektbezogen einstellbar

Abflusskennzahl objektbezogen einstellbar

Abfluss-Spende objektbezogen einstellbar

Wasserspeicherung im Gründachaufbau ab 32 l/m² ab 91 l/m² –

Zusätzliche max. Wasserspeicherung in der Wasserreten-tionsbox WRB

ca. 62 l/m² ca. 62 l/m² ca. 62 l/m²

Ökolog. Wertigkeit

Pflegeaufwand

Kostenrichtwert ca. 42 Euro/m2 ca. 70 Euro/m2 ca. 80 Euro/m2

Weitere Informationen• Objektbezogene Beratung: [email protected]• www.optigruen.de: web244 („Naturdach“ mit Drossel)• www.optigruen.de: web245 („Gartendach“ mit Drossel)• www.optigruen.de: web246 („Verkehrsdach“ mit Drossel)

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* Gewerk Dachabdichtung ** Gewerk Hochbau

Abb. 2: Schematische Darstellung der Optigrün-Systemlösung „Retentions-dach“ Typ Drossel mit Verkehrsdach-aufbau

Abb. 1: Schematische Darstellung der Optigrün-Systemlösung „Retentions-dach“ Typ Drossel mit Gründachaufbau

1 Deckschicht Plattenbelag

2 Geeignetes Bettungsmaterial

3 Mineraltragschicht 0|32

4 Optigrün-Filtervlies Typ 300

5 WRB 85 (Wasserretentionsbox)

6 Optigrün-Schutz und Gleitlagen

7 Dachabdichtung (wurzelfest nach FLL)

8 geeignete Unterkonstruktion

1 Optigrün-Kontrollschacht TMK

2 Optigrün-Anstaudrossel

3 Optigrün-Systemkiesleiste SKL 80

4 Vegetation

5 Optigrün-Extensivsubstrat Typ E

6 Optigrün-Saug- und Kapillarvlies

RMS 500K

7 WRB 75 Element

(Wasserretentionsbox)

8 WRB 75 Kapillarsäulen

9 Optigrün-Schutzvlies RMS 900

10 Dachabdichtung (wurzelfest nach FLL)

11 geeignete Unterkonstruktion

12 Optigrün-Ablaufgarnitur

13 Temporärer Wasseranstau

gemäß Optigrün-RWS-Berechnung

Foto 1: Die neue Optigrün-Wasserretentionsbox Typ WRB 75 in der Einbauphase. Einfache und schnelle Verlegung

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Schrägdach

TECHNISCHE INFORMATIONEN Teil 2für Planung und Ausführung

Optigrün-Schubsicherungssystem Typ P (Platte) für begrünte Pult- und Satteldächer

D r . G u n t e r M a n n

Das Optigrün-Schubsicherungssystem Typ P eignet sich für geneigte Dächer bis ca. 35° Dachneigung. Die speziell für die Schrägdachbegrünung konzi-pierte Drän- und Wasserspeicherplatte Typ FKD 58 SD aus druckstabilem EPS (Expandiertes Polystyrol) zeichnet sich aus durch hohes Wasserspeichervermö-gen (3,2 l/m² bei 25° Dachneigung), gleichmäßiger Wasserverteilung und gleichzeitig guter Dränfähig-keit. Die Optigrün-Festkörperdränage Typ FKD 58 SD wird direkt auf das Schutz- und Speichervlies Typ RMS 500 mit passgenauem Z-Falz dicht gestoßen verlegt und mit dem Optigrün-Extensiv-substrat Typ E verfüllt.Weitere Besonderheiten sind die Eignung für Um-kehrdächer und die Vorrichtung für die Aufnahme von Bewässerungstropfschläuchen.

Der Vorteil des Systems liegt in der einfachen Verlegung und dem günstigen Materialpreis. So sind kostengünstige Schrägdachbegrünungen bis 35° realisierbar.Bei Dachneigungen ab ca. 25° empfehlen wir die Verwendung der Optigrün-Vegetationsmatten-Fixier-Leiste.

Weitere Informationenwww.optigruen.de: [email protected]

Abb. 1: Schematische Darstellung der Optigrün-Systemlösung „Schrägdach“ Typ P

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1 Rinne mit Rinnenhalterung und Einlaufblech

2 Optigrün-Knagge (H=120 mm)

3 Optigrün Traufprofil, geschlitzt (H=160 mm)

4 Kiesstreifen

5 Optigrün-Vegetationsmatte

6 Optigrün-Substrat Typ E

7 Bewässerungsschlauch (optional)

8 Optigrün-Schubsicherung und Wasserspeicher FKD 58 SD

9 Optigrün-Schutz- und Speichervlies Typ RMS 500

10 Geeignete und wurzelfeste Unterkonstruktion

11 Statisch wirksame Verschraubung

12 Schleppstreifen aus Abdichtungsmaterial

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TECHNISCHE INFORMATIONEN Teil 2für Planung und Ausführung

Optigrün-Schubsicherungssystem Typ P (Platte) für begrünte Pult- und Satteldächer

Foto 1:Die neue Optigrün-Festkörperdränage Typ FKD 58 SD zur Schubsicherung bei begrünten Steildächern

Foto 2: Das neue Optigrün-Schubsicherungs-system Typ P (Platte) beim Einbau

Foto 3: Begrünte Steildächer sind als sichtbarer Teil der Architektur ein ganz besonderer Blickfang

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ALTBEWÄHRT UND PRÄMIERT30 Jahre alte Dachbegrünung ist Gründach des Jahres 2014D r . G u n t e r M a n n

Das gab es noch nie, dass eine über 30 Jahre alte Dachbegrünung zum Gründach des Jahres gewählt wurde – und das gleich zweimal! Ende Januar wählten die über 100 Teilnehmer der Optigrün-Geschäftsführertagung das Gründach eines bekannten Stuttgarter Dienstleistungsunter-nehmens zum „Opti-Gründach des Jahres 2014. Zwei Wochen später taten dies auch die 120 Teilnehmer des 12. FBB-Gründachsymposiums und das zeitlose Gründachobjekt wurde zum „FBB-Gründach des Jahres 2014“ gekürt. Zur Wahl eingereicht hatte das Objekt die Optigrün international AG, die schon seit 1974 auf dem Dachbegrünungsmarkt aktiv ist und damals unter dem Firmen- und Markennamen „optima“ den Systemaufbau lieferte.

Das Gebäude mit etwa 2.000 Quadratmetern begrünter Dach- und Terrassenflächen entstand in mehreren Bauabschnitten von 1981 – 84 und liegt im Zentrum von Stuttgart. Für das ganze Areal zwi-schen Olga-, Archiv-, Urbanstraße und der Bundes-straße 27, gab es seinerzeit ein Freiraumkonzept der Landschaftsarchitekten Prof. Hans Luz und Partner und der Architekten Brümmendorf, Müller, Murr und Reichmann. Die beiden Hauptgebäude haben jeweils begrünte Terrassen, die wiederum umgeben sind von begehbaren Dachgärten. Die mit Gehölzen und Bodendeckern bepflanzten stufenartig ange-ordneten Terrassen stellen den Blickfang der beiden Gebäudekomplexe dar und sehen heute auf den ersten Blick nicht viel anders aus als vor 30 Jahren. Auch die Dachgärten haben sich gut gehalten und bieten den Mietern der obersten Etage einen Garten mit schönem Blick über Stuttgart. Die Dachflächen sind mit begehbarem Rasen begrünt, eingerahmt von Sträuchern und Kleinbäumen, der als Spiel- und Liegewiese genutzt wird.

Der Schichtaufbau (damals optima-System, dem Vorläufer der heutiger Optigrün-Systemlösungen) sieht wie folgt aus:• Schutzvlies• PVC-Wurzelschutzbahn 0,8 mm • 10 cm Schüttgüterdränage Typ Perl 8/16• Filtermatte• 30-40 cm Intensivsubstrat Typ i

Das FBB- und Opti-Gründach des Jahres 2014 zeigt gleich mehrere positive Aspekte auf: • Begrünte Dächer können bei fachgerechter

Planung, Ausführung und Pflege viele Jahrzehnte gedeihen und genutzt werden. Das Grundprinzip der 3-schichtigen Bauweise (Dränage-, Filter- und Vegetationstragschicht) hat sich bis heute be-hauptet, auch wenn sich die einzelnen Schichten in ihren Materialien, Zusammensetzungen und Kenndaten teilweise sogar stark verändert haben.

• Es gibt Gründachanbieter (wie in diesem Fall die Optigrün international AG), die mit dem Grün-dachmarkt gewachsen sind und diesen weiter vorantreiben, entwickeln und prägen.

• Interessant ist auch, dass der damalige optima-Fachbetrieb Arnold aus Leinfelden-Echterdingen nicht nur seinerzeit die Ausführung übernommen hat, sondern auch weiterhin als Optigrün-Part-nerbetrieb Dächer begrünt.

BAUTAFELBaujahr: 1979 – 1986Landschaftsarchitekten: Prof. Hans Luz und Partner, StuttgartArchitekten: Brümmendorf, Müller, Murr, Reichmann, StuttgartFlächengröße Dachbegrünung: ca. 2.000 m²Gründachaufbau: mehrschichtige Bauweise als Vor-gänger der Optigrün-Systemlösung „Gartendach“Ausführungsbetrieb: Optigrün-Partnerbetrieb Arnold, Leinfelden-Echterdingen

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F o t o s : O p t i g r ü n

Foto 1:Blick auf die 30 Jahre alte Dachbegrünung

Foto 2: Damals wie heute eine ansprechende Gestaltung der Dachterrassen mit Grün

Foto 3: Naherholung auf höchstem Niveau mitten in Stuttgart

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Optigrün on tour 2014: bundes-weit 19 Fachseminare „Regen-wasser“ und „Dach“

Die Optigrün international AG führt in diesem Jahr bundesweit insge-samt 19 Halbtagsseminare durch. Je nach Themenschwerpunkt sind verschiedene namhafte Unterneh-men als Mitveranstalter beteiligt: Mall GmbH, Birco GmbH, Kronimus AG, Sika Deutschland GmbH, ACO Passavant GmbH, Xella Deutschland GmbH und ILD Deutschland GmbH.Zielgruppen der kostenfreien Fort-bildungsseminare sind Architekten, Stadtplaner, Siedlungswasserwirt-schaftler und Verwaltungen.

Termine Fachseminar Regenwasser18.03.2014 Berlin19.03.2014 Leipzig20.05.2014 Oberhausen21.05.2014 Mainz10.09.2014 Leverkusen24.09.2014 Ingolstadt25.09.2014 Stuttgart07.10.2014 Hamburg

Termine Fachseminar Dach25.03.2014 Duisburg26.03.2014 Köln01.04.2014 Hamburg02.04.2014 Hannover06.05.2014 Augsburg07.05.2014 Stuttgart08.05.2014 Nürnberg01.07.2014 Berlin02.07.2014 Dresden11.09.2014 Bochum30.09.2014 Frankfurt a. M.

In vielen Bundesländern werden die Seminare als Fortbildungsmaßnah-me anerkannt. Während der Semi-nare, in den Pausen und danach stehen die Fachreferenten und Firmenvertreter im Rahmen kleiner Fachausstellungen für Fragen und Diskussionen zur Verfügung.

www.fachseminar-regenwasser.dewww.fachseminar-dach.de

Kinderbuch kostenfrei für alle begrünten Kindergärten und Grundschulen

Optigrün hat eine Aufklärungskam-pagne zum Thema Dachbegrünung gestartet und setzt dabei bei den ganz Kleinen an. Alle Kinder von Kindergärten und Grundschulen, mit einer Dachbegrünung, können das erst kürzlich erschienene Kin-derbuch „Vier Freunde finden eine neue Heimat“ kostenfrei erhalten.

Der Schmetterling Lilly, der Marien-käfer Marie, die Schnecke Tom und der Grashüpfer Nils leben glücklich auf einer blühenden Wiese. Aber eines Tages wird ihr Lebensraum zerstört und sie müssen sich ein neues Zuhause suchen … und fin-den dies auf einem grünen Dach.

Hrsg.: Optigrün international AG, KrauchenwiesAutor: Dr. Gunter MannISBN 978-3-00-043565-2Format: 21 x 21 cm36 Seiten in Farbe

Die Aktion läuft bundesweit in Deutschland, Österreich und in der Schweiz bis Ende dieses Jahres.

[email protected]

KURZMITTEILUNGEN

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Mehr Dachbegrünungen durch KfW-Förderprogramm

Hauseigentümer können ab sofort eine staatliche Förderung für die Anlage einer Dachbegrünung nut-zen, wie der BGL Bundesverband Garten-, Landschaft- und Sport-platzbau e. V. vermeldet.

Im Rahmen des KfW-Förderpro-gramms „Energieeffizient Sanie-ren“ wird die grüne Technologie der Dachbegrünung somit erstmals in die Liste der förderfähigen Maß-nahmen aufgenommen, die zum 01. Juni 2014 aktualisiert und ver-öffentlicht wurde. Im angeführten KfW-Programm werden die mit der energetischen Sanierung verbun-denen Maßnahmen gefördert, wie beispielsweise auch die Anlage eines Gründaches als Wärmedämmung.

Die KfW vergibt die Kredite jedoch nicht direkt, sondern über die Haus-bank. Zielgruppen dieser Förderung sind vor allem private Hausbauer.

www.kfw.de/inlandsfoerderung/Privatpersonen/Bestandsimmobi-lie/Energieeffizient-Sanieren/Das-KfW-Effizienzhaus/www.galabau.de

Neue Planungsunterlage – Fachwissen und Service zur Dach- und Fassadenbegrünung

Die komplett überarbeitete Pla-nungsunterlage zur Dachbegrünung der Optigrün international AG für 2014/15 ist da. Klar strukturiert, übersichtlich und einfach zu fin-den sind die 10 Systemlösungen für (fast) alle Anwendungsfälle bei begrünten Dächern und Fassaden.

In dieser nun 108 Seiten umfassen-den und anschaulich bebilderten Broschüre sind Basis- und Spezial-wissen der Dachbegrünung vereint und mit bewährten Lösungen hin-terlegt.

Folgende Systemlösungen sind u. a. neu aufgenommen worden: „Reten-tionsdach Typ Drossel“, „Schräg-dach-Schubsicherungssystem Typ P“, „Gartendach Typ Urban farming“, „Verkehrsdach Grün Schotterrasen bzw. Begrünbare Beläge“.

Neu ist auch die Verbindung zum Internet: mit Hilfe von „Webcodes“ gelangt man direkt zum gewünsch-ten System, Produkt oder Facht-hema.

[email protected]

www.optigruen.de/at – mit neuem Internetauftritt gestartet

Schon die Startseite zeigt, welche Vielzahl an Informationen hinterlegt sind: Produkt- und Systemlösungen, Planerportal mit Downloads, aktu-elle Pressemitteilungen, Messeter-mine und Fachseminare.Hauptfunktion ist, umfassende Informationen zu den Systemlö-sungen bereit zu stellen, bei denen CAD-Zeichnungen, Produktdaten-blätter, Kurzbeschreibungen, Pflan-zenlisten, Referenzen und Komplett-LVs hinterlegt sind. Oftmals mit nur einem oder zwei Klicks gelangt der Nutzer zu seinem Dachbegrünungs-aufbau mit allem was dazu gehört. Die wichtigsten Produkte werden zusätzlich in einer anschaulichen 360°-Foto-Darstellung präsentiert, um so eine möglichst „realistische“ Vorstellung der Optigrün-Produkte zu bekommen.Der neue Auftritt wird abgerundet durch eine Zusammenstellung ver-schiedener Referenzobjekte: d. h.eine Bilderdatenbank mit Kurzin-formationen.

www.optigruen.dewww.optigruen.at

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Ihr Dach- und Fassadenbegrüner auf der GaLaBau

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• Lebensraum DachterrasseDie Dachterrasse als zusätzlicher Pausen- und Wohnraum - mit dem durchdringungsfreien Geländersystem „SkyGard“ und den Optigrün-Pflanzgefäßen Typ Alu

• Industriebegrünungen mit MehrfachnutzenÖkologischer Ausgleich, Schutz der Dachabdich-tung und Regenwassermanagement – dies und vieles mehr bietet die Optigrün-Systemlösung „Retentionsdach“

• Steildachbegrünung – sicher und günstigMit dem Optigrün-Schubsicherungssystem Typ P sind Steildachbegrünungen kostengünstig realisierbar

Fachberater stehen für konkrete Objektdetails und allgemeine Informationen schon auf der Messe zur Verfügung.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

17. – 20. September in NürnbergHalle 4, Stand-Nr. 04 – 103

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Optigrün international AG – D-72505 Krauchenwies – Am Birkenstock 19