Der Einfluss von Infrarot-C-Strahlung auf ... · Aus der Klinik für Pferde der . Tierärztlichen...

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Aus der Klinik für Pferde der Tierärztlichen Hochschule Hannover Der Einfluss von Infrarot-C-Strahlung auf Rückenbeschwerden bei Reitpferden nach Behandlung in einem Thermium INAUGURAL – DISSERTATION zur Erlangung des Grades einer Doktorin der Veterinärmedizin - DOCTOR MEDICINAE VETERINARIAE - (Dr. med. vet.) vorgelegt von Sarah Kalinowski aus Bremerhaven Hannover 2007

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Aus der Klinik für Pferde der Tierärztlichen Hochschule Hannover

Der Einfluss von Infrarot-C-Strahlung auf Rückenbeschwerden bei

Reitpferden nach Behandlung in einem Thermium

INAUGURAL – DISSERTATION

zur Erlangung des Grades einer Doktorin

der Veterinärmedizin

- DOCTOR MEDICINAE VETERINARIAE -

(Dr. med. vet.)

vorgelegt von

Sarah Kalinowski

aus Bremerhaven

Hannover 2007

Wissenschaftliche Betreuung: Univ.- Prof. Dr. P. Stadler

1. Gutachter: Univ.- Prof. Dr. P. Stadler

2. Gutachter: Univ.- Prof. Dr. I. Nolte

Tag der mündlichen Prüfung: 01. Juni 2007

Meinem Vater gewidmet

Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung und Zielsetzung 9

2. Literaturübersicht 10

2.1. Biomechanik des Pferderückens ................................................................. 10

2.2. Ätiologie und Pathogenese von Rückenbeschwerden................................. 15

2.2.1. Degenerative Erkrankungen der Wirbelsäule................................................... 18

2.3. Diagnostik ................................................................................................... 23

2.3.1. Klinische Rückenuntersuchung ........................................................................ 23

2.3.2. Röntgen............................................................................................................. 26

2.3.3. Szintigraphie..................................................................................................... 27

2.3.4. Thermographie.................................................................................................. 27

2.3.5. Ultraschall......................................................................................................... 29

2.3.6. Diagnostische Lokalanästhesie......................................................................... 29

2.3.7. Labordiagnostik ................................................................................................ 29

2.3.8. Diagnostische Anwendung Nicht-steroidaler Antiphlogistika (NSAIDs)........ 30

2.4. Therapie....................................................................................................... 30

2.4.1. Medikamentöse Behandlung ............................................................................ 31

2.4.2. Thermotherapie................................................................................................. 31

2.4.3. Manipulationstherapie ...................................................................................... 34

2.4.4. Naturheilverfahren............................................................................................ 35

2.4.5. Chirurgie........................................................................................................... 36

2.4.6. Management ..................................................................................................... 37

3. Eigene Untersuchungen 38

3.1. Probandengut............................................................................................... 38

3.2. Methodik ..................................................................................................... 38

3.2.1. Eingangsuntersuchung...................................................................................... 40

3.2.2. Verlaufsuntersuchung....................................................................................... 42

3.2.3. Abschlussuntersuchung .................................................................................... 43

3.2.4. Bewertungsschlüssel der Untersuchungsergebnisse......................................... 43

3.2.5. Statistische Auswertung ................................................................................... 48

4. Ergebnisse 49

4.1. Ergebnisse der klinischen Rückenuntersuchung ......................................... 49

4.1.1. Palpation der Rückenmuskulatur...................................................................... 49

4.1.2. Algometrische Untersuchung ........................................................................... 51

4.1.3. Palpation der Dornfortsatzkappen und der Dornfortsatzzwischenräume ......... 53

4.1.4. Beweglichkeit der Wirbelsäule......................................................................... 53

4.1.5. Provokationsproben .......................................................................................... 54

4.1.6. Longieren.......................................................................................................... 61

4.1.7. Reiten................................................................................................................ 62

4.2. Ergebnisse der röntgenologischen Untersuchung ....................................... 63

4.3. Thermographie ............................................................................................ 64

5. Diskussion 66

5.1. Entstehung und Therapie von Rückenbeschwerden, Allgemeines zu

Rückenbeschwerden beim Pferd ................................................................. 66

5.2. Allgemeines zur Diagnostik von Rückenbeschwerden, eigene

Untersuchungen und Ergebnisse ................................................................. 68

5.3. Vor- und Nachteile der Infrarotbehandlung, Möglichkeiten für weitere

Studien......................................................................................................... 72

6. Zusammenfassung 74

7. Summary 76

8. Literaturverzeichnis 78

9. Anhang 95

9.1. Basisdaten Testgruppe und Kontrollgruppe................................................ 95

9.2. Untersuchungsbögen ................................................................................. 102

9.3. Untersuchungsbefunde .............................................................................. 105

Abkürzungsverzeichnis

Abb. Abbildung

C Cervikalwirbel

eV Elektronvolt

IR Infrarot

keV Kilo-Elektronvolt

kV Kilovolt

kW/m² Kilowatt pro Quadratmeter

KSS Kissing-Spines-Syndrom

L Lumbalwirbel

Lig. Ligamentum

Ligg. Ligamenta

M. Musculus

mAs Milli-Ampersekunde

N Newton

NSAID Nicht-steroidales Antiphlogistikum

NSAIDs Nicht-steroidale Antiphlogistika

T Thorakalwirbel

Tab. Tabelle

Einleitung und Zielsetzung

1. Einleitung und Zielsetzung

In der tierärztlichen Praxis werden immer häufiger Pferde mit Rückenbeschwerden

vorgestellt. Dabei sind nicht nur stark belastete Turnierpferde, sondern vermehrt auch

Freizeitpferde betroffen. In der Pferdemedizin wird der Begriff „Rückenbeschwerden“ für

eine komplexe Symptomatik verwendet, die mit Verspannungen der Rückenmuskulatur,

Einschränkungen des Reitkomforts und allgemeiner Leistungsminderung einhergeht.

Die Ursachen von Rückenbeschwerden können pathologische Veränderungen der Wirbelsäule

aber auch nicht passende Sättel und mangelnde reiterliche Fähigkeiten sein. Oft entsteht ein

Kreislauf, in dem die Verspannungen zu Schmerzen führen, die weitere Verspannungen bis

hin zu Bewegungsasymmetrien und Lahmheiten verursachen.

Therapeutisch werden konventionell Glucocorticoide, Nicht-steroidale Antiphlogistika,

Muskelrelaxantien und Analgetika eingesetzt. Daneben werden paramedizinische

Behandlungsmethoden wie Akupunktur, Osteopathie und Magnetfeld-Therapie immer

häufiger. Die Behandlungserfolge sind bisher weitgehend unbefriedigend. Deshalb stellt sich

die Frage, ob Wärmebehandlungen einen besseren Erfolg aufweisen.

In der Humanmedizin werden bei Rückensymptomatiken seit einigen Jahren Erfolge durch

die Behandlung mit Infrarot-Strahlung in Wärmestrahlungskabinen (Thermium) erzielt.

Durch die Wärmeeinwirkung werden die peripheren Blutgefäße weit gestellt und die

Durchblutung gesteigert, was zu einer verbesserten Sauerstoff- und Nährstoffversorgung

führt. Muskeln werden durch Wärme dehnfähig und entspannen sich.

Auch für die Pferdemedizin wurden entsprechende Kabinen entwickelt, die es ermöglichen

den gesamten Pferdekörper mit langwelliger Infrarotstrahlung zu behandeln. Subjektiv

konnten mit dieser Methode bei Pferden mit Rückenbeschwerden gute Ergebnisse erzielt

werden, daher erschien es sinnvoll den Behandlungserfolg wissenschaftlich zu überprüfen.

Es wird vermutet, dass, wie beim Menschen, auch beim Pferd eine Relaxation und

Mehrdurchblutung der Muskulatur eintritt, die insbesondere mit Hilfe der standardisierten

klinischen Parameter der Rückenuntersuchung und eventuell auch der Algometrie

nachweisbar sind. Neben den klinischen wurden röntgenologische Untersuchungen der

Dornfortsätze der Brust- und Lendenwirbelsäule durchgeführt. Außerdem sollte überprüft

werden, ob mit Hilfe der Thermographie die Auswirkungen der Infrarotbestrahlung auf die

Körperoberfläche objektivierbar sind.

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Literaturübersicht

2. Literaturübersicht

2.1. Biomechanik des Pferderückens Um den Rumpfaufbau des Pferdes zu veranschaulichen, entwickelte Galenus (131- 201

n.Chr.) das Dach-Konzept. Der Rücken und der obere Teil der Rippen bilden ein Dach über

der Brust- und Bauchhöhle, welches von den Dornfortsätzen gestützt wird (VAN WEEREN

2006). Das Modell ist ungültig, da es voraussetzt, dass die Dornfortsätze ständigen Kontakt

miteinander haben.

Später wurde der Rumpfaufbau von verschiedenen Autoren mit einer Brückenkonstruktion (s.

Abb. 1) verglichen (BERGMANN 1847, ZSCHOKKE 1892, KRÜGER 1939 und

GRAY1944). Bei dem Konstruktionsprinzip der geraden Wirbelbrücke stellen die

Gliedmaßenpaare die Brückenpfeiler dar, auf die die einwirkenden Kräfte übertragen werden.

Dieses Modell wird heute abgelehnt, da hierbei eine übermäßige Pression auf die sich

berührenden Dornfortsätze erfolgen würde (VAN WEEREN 2006).

Gerade Wirbelbrücke

Parabolische Bogensehnenbrücke

Parabolische Auslegerbrücke

umgedrehte parabolische Auslegerbrücke

Abb. 1: Unterschiedliche Brückenformen, die als Modell für die Biomechanik des

Pferderückens Anwendung fanden (aus VAN WEEREN 2006)

10

Literaturübersicht

STRASSER entwarf 1913 das Modell einer parabolischen Bogensehnenkonstruktion

(s. Abb.1 und 2), welches nach heutiger Ansicht der Rumpfkonstruktion des Pferdes am

ehesten entspricht (SLIPJER 1946, JEFFCOTT 1979, VAN WEEREN 2006).

Bauchmuskeln

Abb. 2: Im Bogen-Sehnen-Modell (aus VAN WEEREN 2006) stellen die Muskeln und

Bandstrukturen der ventralen Mittellinie die Sehne dar. Der Bogen besteht einerseits aus dem

Obergurt (orangefarbene Pfeile), der von den Wirbelbögen, den Dornfortsätzen, den Ligg.

interspinalia, den Rückenmuskeln und dem Lig. supraspinale gebildet wird und andererseits

aus dem Untergurt (schwarze Pfeile) bestehend aus Wirbelkörpern und

Zwischenwirbelscheiben (SEIFERLE und FREWEIN 1992).

Die Bogensehnenkonstruktion ist das erste dynamische Modell der Rückenfunktion, und viele

Faktoren können darauf Einfluss nehmen (s. Abb. 3). Durch eine Trächtigkeit oder durch das

Gewicht von Sattel und Reiter entsteht eine Extension des Rückens. Auch die

Gliedmaßenführung hat einen Einfluss auf die Rückenbewegung. Das Vorführen der

Vorderbeine führt zu einer Extension des Rückens, das Zurücksetzen bewirkt ein Aufwölben

11

Literaturübersicht

des Rückens. Bei den Hintergliedmaßen verhält es sich umgekehrt. Ein signifikanter

Zusammenhang besteht auch zwischen der Haltung von Kopf und Nacken und der Kinematik

der thorakolumbalen Wirbelsäule. Eine hohe Kopf-/Nackenposition bewirkt eine Extension

im thorakalen Bereich und eine Flexion im lumbaren Bereich. Eine tiefe Kopf-/Halsposition

bewirkt das Gegenteil (VAN WEEREN 2006).

Abb. 3: Faktoren, die die Bewegung des Rückens entsprechend dem Konzept „Bogen und

Sehne“ beeinflussen (VAN WEEREN, 2004)

Die Stabilität des Pferderückens wird einerseits durch die Form der Wirbelkörper selbst, die

Form und Größe der einzelnen Wirbelfortsätze (Processus articulares, spinosi, transversi), die

Dicke der Bandscheiben und durch den intervertebralen Bandapparat erreicht. Andererseits

durch ein Spanngurtensystem aus langen Bändern und Muskeln, welches die Wirbelsäule

tragfähig aufspannt. Der obere Spanngurt besteht hauptsächlich aus dem Nackenband (Lig.

nuchae), dem Rückenband (Lig. supraspinale) und dem Musculus longissimus dorsi. Durch

diese Strukturen sind Kopf, Hals, Rücken und Hinterhand funktionell verbunden. Der untere

Spanngurt besteht aus der ventralen Halsmuskulatur und der Bauchmuskulatur

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Literaturübersicht

(WEISHAUPT 2001).

Läuft das Pferd in seiner Kopf-Hals-Haltung nach vorne-abwärts (mit der Stirnlinie vor der

Senkrechten), wird die Wirbelsäule aufgespannt. Dies wird verstärkt, wenn durch die dosierte

Spannung der Bauchmuskulatur das Becken aufgestellt wird und das Pferd mit der Hinterhand

untertritt. Auf diese Weise kann ein wesentlicher Teil der kräfteraubenden Haltearbeit passiv

durch Bänder und Faszien getragen werden, was der Rückenmuskulatur erlaubt sich in der

Bewegung zyklisch zu kontrahieren und zu entspannen. Ist die Rückenmuskulatur hingegen in

einer isometrischen Dauerkontraktion verspannt, wirkt sich dies direkt auf die muskuläre

Kopplung zur Vorder- bzw. Hintergliedmaße aus. Durch die Verspannungen in der

Muskulatur schwingt das Pferd nicht mit dem Rücken, und es kommt zu einer Extension der

Wirbelsäule. Die Gliedmaßenbewegungen werden kurz und nicht mehr fließend (MEYER

1996; WEISHAUPT 2001). Die Extension des Rückens kann eine Prädisposition für

Weichteilschädigungen und das Kissing-Spines-Syndrom (KSS) sein (MEYER 1996; DE

COCQ et al. 2006).

Die Flexibilität des Pferderückens wird in erster Linie durch den Tonus der

Rückenmuskulatur erreicht, weniger durch die Elastizität der Zwischenwirbelscheiben, die

Ligamenta intervertebralia und interarcualia und das Ligamentum nuchae (JEFFCOTT 1979).

Während der Bewegung ist die Wirbelsäule des Pferdes verhältnismäßig starr. Diese Stabilität

spiegelt die spezielle Anpassung an die schnelle Fortbewegung zu Land wieder (SEIFERLE

und FREWEIN 1992). Die Grundbewegungen der Pferdewirbelsäule bestehen aus Ventro-

und Dorsoflexion, Lateroflexion und axialer Rotation (s. Abb. 4 und 5). Die geringste

Bewegung zeigt sich im Trab, da in dieser sehr symmetrischen Gangart der Rücken weniger

stark mobilisiert wird (VAN WEEREN 2006).

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Literaturübersicht

Abb. 4: Schematische Darstellung der Grundbewegungen des Rückens, dargestellt durch die

Rotation eines einzelnen Wirbels innerhalb der drei Achsen eines orthogonalen

Koordinatensystems (VAN WEEREN 2004)

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Literaturübersicht

Abb. 5: Die Lateroflexion der thoracolumbalen Wirbelsäule ist immer mit axialer Rotation

verbunden (aus VAN WEEREN 2006)

2.2. Ätiologie und Pathogenese von Rückenbeschwerden In der Literatur werden die Begriffe Rückenbeschwerden, Rückensymptomatik,

Rückenproblem und Rückenerkrankung häufig synonym verwendet. In der vorliegenden

Arbeit wird in Anlehnung an das „Handbuch Pferdepraxis“ (DIETZ und HUSKAMP 2005)

ausschließlich der Begriff Rückenbeschwerden benutzt.

Rückenbeschwerden stellen ein häufiges orthopädisches Problem beim Pferd dar (JEFFCOTT

1993, GUNDEL und SCHATZMANN 1997, HARMANN 1997, NOWAK 2005).

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Literaturübersicht

Grundsätzlich können alle Altersklassen betroffen sein, die meisten Pferde erkranken jedoch

im Alter von sechs bis neun Jahren (NOWAK 2006), bzw. fünf bis zehn Jahren (JEFFCOTT

1979).

Pferde mit einem kurzen, wenig beweglichen Rücken erkranken eher an

Wirbelveränderungen, während Pferde mit einem langen, flexiblen Rücken eher Zerrungen

der Bänder und Muskeln im Wirbelsäulenbereich erleiden (JEFFCOTT und HAUSSLER

2004). Eine ossifizierende Spondylose scheint häufig bei Stuten aufzutreten, dagegen sind

überlappende Dornfortsätze öfter bei Wallachen zu sehen (JEFCOTT 1979). Einige

pathologische Veränderungen des Rückens sind höchstwahrscheinlich auf unzweckmäßige

Ausbildungsmethoden zurückzuführen (MEYER 1996).

Ein weiterer Grund für Rückenbeschwerden sind schlecht angepasste Sättel, zwischen der

Sattelpassform und dem Auftreten von Rückenbeschwerden konnten signifikante

Zusammenhänge gefunden werden (NYIKOS et al. 2005).

Beim Satteln und/oder beim Einsitzen des Reiters zeigen Pferde manchmal einen so

genannten „Cold back“, eine Hypersensitivität des Rückens mit vorübergehender Steifheit

und Ventro- oder Dorsoflexion der Wirbelsäule (HARMAN 1999). Ob ein „Cold back“

grundsätzlich ein Zeichen für Schmerzhaftigkeit oder eher temperamentbedingt ist, bleibt zu

klären (JEFFCOTT und HAUSSLER 2004).

Rückenbeschwerden führen beim Pferd zu allgemeiner Leistungsminderung (JEFFCOTT

1993, GUNDEL und SCHATZMANN 1997, HARMAN 1997, JEFFCOTT und HAUSSLER

2004), weitere, häufig beobachtete Symptome sind Verlust der Gehfreude, Gurtzwang,

Empfindlichkeit beim Putzen der Sattellage, Durchdrücken des Rückens vor allem beim

Aufsitzen, kurzer schwungloser Gang, abnormale Schweifhaltung, Taktfehler im Trab,

Kreuzgalopp, Widersetzlichkeit in der Versammlung, Steigen und Bocken, Abneigung zu

springen, Schwellungen der Muskulatur im Lendenbereich.

Neben den primären Rückenbeschwerden können Rückenbeschwerden auch sekundär, zum

Beispiel aufgrund von Lahmheiten oder Zahnerkrankungen verursacht sein. In mehreren

Studien konnte gezeigt werden, dass die Prävalenz von Lahmheiten bei Pferden mit

diagnostizierten Rückenbeschwerden höher ist als die von Pferden ohne Rückenbeschwerden

(LANDMAN et al. 2004, DYSON 2005). Der kausale Zusammenhang von Lahmheit und

Rückenbeschwerden ist allerdings noch nicht hinreichend geklärt (VAN WEEREN 2006).

RANNER (1997) teilt die Krankheitsursachen, die Rückenschmerzen hervorrufen können, in

Anlehnung an JEFFCOTT (1978, 1993) folgendermaßen ein:

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Literaturübersicht

Weichteilverletzungen

a) Myopathien

- Belastungsmyopathien (Belastungsrhabdomyolyse)

- andere Myopathien (traumatisch, viral, bakteriell)

b) Zerrungen

- Muskelzerrungen (M. longissimus, M. iliocostalis)

- Bänderzerrungen (Lig. supraspinale, Ligg. interspinalia)

- Zerrungen im Kreuzdarmbeinbereich

Knochenveränderungen

a) degenerative Erkrankungen

- Kissing-Spines-Syndrom

- Spondylarthropathia deformans

- Spondylopathia deformans

b) Frakturen

- Dornfortsätze

- Wirbelkörper

- Becken

c) Entzündungen

- Osteomyelitis

- Meningoenzephalomyelitis

d) Verformungen

- Lordose

- Skoliose

- Kyphose

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Literaturübersicht

2.2.1. Degenerative Erkrankungen der Wirbelsäule

Das Kissing-Spines-Syndrom

Das Kissing-Spines-Syndrom (KSS) ist die häufigste Wirbelsäulenveränderung beim Pferd

(JEFFCOTT 1980; PETTERSON et al. 1987). Dabei berühren, bzw. überlappen sich die

thorakolumbalen Dornfortsätze, oder sie nähern sich lediglich an. Im Endstadium kann es zur

Pseudarthrose zwischen den Dornfortsatzenden kommen (DÄMMRICH et al.1993; v. SALIS

und HUSKAMP 1978; JEFFCOTT 1980).

Pferde mit dieser Erkrankung werden gewöhnlich mit der Vorgeschichte einer seit langem

bestehenden verminderten Leistungsfähigkeit vorgestellt. „Kissing Spines“ lassen sich

allerdings auch bei Reitpferden ohne klinische Symptomatik feststellen (JEFFCOTT 1979,

1980; TOWNSEND et al. 1983; PETTERSON et al. 1987; MARKS 1999; KRELING 1995;

DENOIX und DYSON 2002; BRUNKEN et al. 2006).

Eine radiologische Untersuchung von 904 Warmblutpferden, die keine Rückenbeschwerden

aufwiesen, ergab bei 17,9 % der Pferde das Berühren oder Überlappen der Dornfortsätze, bei

weiteren 28,1% war ein oder mehrere verschmälerte Zwischenräume vorhanden. In einer

weiteren Untersuchung wurde eine vergleichende Studie mit 176 Pferden durchgeführt, die

deutliche Rückenbeschwerden hatten. Es konnte gezeigt werden, dass bei dieser Gruppe die

exakt gleiche statistische Verteilung der Befunde an den Dornfortsätzen vorlag wie in der

Gruppe der klinisch unauffälligen Pferde (BRUNKEN et al. 2006).

HOLMER (2005) wertete Röntgenbilder der Dornfortsätze von 295 klinisch rückengesunden

Pferden aus. 25 Pferde (8,5%) hatten keine von der Norm abweichenden Befunde an den

Dornfortsätzen. Bei den restlichen 270 Pferden (91,5%) waren röntgenologische

Veränderungen an den Dornfortsätzen vorhanden. Am häufigsten traten Veränderungen im

Bereich der kaudalen Sattellage (T12 bis T18) auf.

Pferde mit klinisch diagnostizierten Rückenbeschwerden wiesen jedoch drei Mal häufiger

röntgenologisch „Kissing Spines“ auf, als Pferde mit einer klinisch unauffälligen

Rückenuntersuchung (STADLER und MARTENS 2006).

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Literaturübersicht

Eine genetische Disposition für das KSS konnte bisher nicht festgestellt werden, allerdings

wurden bei Vollblutfohlen Engstände und Überlappungen der Dornfortsätze gefunden. Diese

Befunde sind anatomisch bedingt. Schon bei zwei- und dreijährigen, ungerittenen Pferden

können hochgradige radiologische Befunde im Sinne von „Kissing Spines“ an den

Dornfortsätzen vorhanden sein. Die Tendenz zu stärkeren Befunden an den Dornfortsätzen

steigt mit zunehmendem Alter nur leicht (WEINBERGER 2005).

„Kissing Spines“ wurden auch an Dornfortsätzen des Equus occidentalis, einem bereits

ausgestorbenen Pferdetyp, der noch nicht reiterlich genutzt wurde, nachgewiesen (KLIDE

1989).

Als Ursache für das KSS wird das Reitergewicht in Verbindung mit unsachgemäßer und

übereilter Ausbildung zum Reitpferd gesehen (v. SALIS und HUSKAMP 1978).

Auch die Nutzungsrichtung spielt eine Rolle. In verschiedenen Studien über Pferde mit

Rückenbeschwerden kam das KSS besonders oft bei Springpferden vor (JEFFCOTT 1985,

MARKS 1999, WALMSLEY et al. 2002).

Vermutet wird, dass „Kissing Spines“ durch die Entwicklung breiter, flacher Dornfortsätze in

den ersten Lebensjahren entstehen (TOWNSEND et al. 1986).

„Kissing Spines“ kommen hauptsächlich im Bereich der Sattellage (T12- T18) vor, da hier

bereits der physiologische Abstand zwischen den Dornfortsätzen am geringsten ist

(TOWNSEND 1986, JEFFCOTT 1993, WALMSEY et al. 2002). Außerdem wird dieser

Bereich zusätzlich mit dem Sattel und dem Reitergewicht belastet, was zu einer weiteren

Verminderung des Abstands zwischen den Dornfortsätzen führt (de COCQ et al. 2006).

Weitere häufige Lokalisationen von „Kissing Spines“ sind der kaudale Widerristbereich und

der kraniale Lendenbereich (JEFFCOTT 1993).

Andere Untersuchungen (DÄMMRICH et al. 1993) ergaben ein Auftreten von „Kissing

Spines“ zwischen dem 10. Brust- und 4. Lendenwirbel, mit einer Häufung zwischen dem 13.

und 15. Brustwirbel. Die Lokalisation entspricht dem Wirbelsäulenabschnitt mit der größten

dorsoventralen Beweglichkeit, die in der kranialen Brustwirbelsäule durch die 8-9 sternalen

Tragrippenpaare und in der kaudalen Lendenwirbelsäule durch die Artikulation der

Seitenfortsätze stark eingeschränkt ist.

Bei der dorsal gerichteten Aufkrümmung des Rückens ändert sich die Stellung der Wirbel

zueinander, tendenziell entfernen sich die Dornfortsätze voneinander, während die

Wirbelkörper sich einander nähern. Der Drehpunkt dieser Stellungsänderung der Wirbel sind

19

Literaturübersicht

die kleinen Wirbelgelenke. Beim Pferd wird die Aufkrümmung des Rückens durch das

mächtige Ligamentum supraspinale und die Ligamenta interspinalia begrenzt. Durch die sich

nähernden Wirbelkörper wird der Diskus intervertebralis druckbelastet, und zwar ventral

stärker als dorsal. Gleichzeitig gleicht er als Verschiebeschicht die Stellung der Wirbel

zueinander aus. Die ventral gerichtete Absenkung des Rückens ist in geringerem Umfang als

die Aufkrümmung möglich und entspricht mehr einer nach kaudal verspannten Streckung.

Der kaudodorsal gerichtete Zug wird hauptsächlich durch die Kontraktion der dorsalen

Rückenmuskulatur bewirkt. Der zur Stabilisierung erforderliche kraniodorsal gerichtete Zug

wird von dem Hebelarm Kopf/ Hals über den Nackenstrang und seine Fortsetzung im

Ligamentum supraspinale ausgeübt (DÄMMRICH et al. 1993).

Am abgesenkten Rücken nähern sich die Dornfortsätze einander an und die Wirbelkörper

weichen auseinander. Die das Kissing-Spines-Syndrom kennzeichnenden Veränderungen sind

Folgen der bei verstärkter Absenkung des Rückens eintretenden Stellungsänderungen der

Wirbel zueinander. Sie ziehen Über- und Fehlbelastungen sowie Traumatisierungen der

verspannenden Strukturen des „Ober- und Untergurtes“ (siehe Abb. 2) nach sich

(DÄMMRICH et al. 1993).

Morphologisch gesehen sind vom KSS besonders das Ligamentum supraspinale, die

Ligamenta interspinalia, die Dornfortsätze, die Zwischenwirbelscheiben und das Ligamentum

longitudinale ventrale betroffen (DÄMMRICH et al. 1993). Die beiden dorsalen Blätter des

Ligamentum interspinale zeigen häufiger adaptive Veränderungen. In den Insertionen der

Faserbündel an der kranialen Hälfte der Tuberositas spinae kann das chondroide Fasergewebe

verbreitert sein und enthält vermehrt große, von Matrix umgebene Chondrozyten.

Entsprechend der Verbreiterung schreitet die Mineralisation der Matrix fort. Anschließend

wird die Mineralisationszone durch Knochengewebe ersetzt, es entstehen Exostosen. An den

mittleren und dorsalen Ligamenta interspinalia treten Zusammenhangstrennungen auf, so dass

die ligamentöse Verbindung zwischen aufeinander folgenden Dornfortsätzen unterbrochen ist.

Nachfolgend proliferieren das chondroide Gewebe der Insertionen sowie das faserarme

Faserknorpelgewebe über der Kaudalfläche der Tuberositas spinae. Sofern ein Kontakt

zwischen Kaudalfläche und Kranialfläche aufeinander folgender Tuberositates zustande

kommt, ossifiziert die Mineralisationszone des hyperplastischen chondroiden Fasergewebes.

Aus der enchondralen Ossifikation des proliferierenden chondroiden Fasergewebes entstehen

im Kontaktbereich der Tuberositates spinae verbreiterte Auflageflächen, die aus spongiösem

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Literaturübersicht

Knochengewebe aufgebaut sind. Beide Auflageflächen sind durch einen schmalen Spalt

voneinander getrennt und werden von Bindegewebe umschlossen, wobei synoviale Strukturen

mit Deckzellen und lockerer Subsynovialis ausgebildet sein können: Nearthrose

(DÄMMRICH et al. 1993).

Am Discus intervertebralis können im Medianschnitt schmale Streifen aus dickeren

kollagenen Fasern nachgewiesen werden (DÄMMRICH et al. 1993). Entlang dieser Fasern

oder in deren Umgebung kommen dorsoventral verlaufende Zusammenhangstrennungen vor.

Am ausgeprägtesten sind die Veränderungen im dorsalen Anulus fibrosus bzw. Diskus. Dort

kann durch Fragmentation ein vollständiger Verlust von Struktur und Zusammenhang

eintreten. Der ventrale Abschnitt des Diskus kann eine Verstärkung der verspannenden

Faserzüge zeigen. Besonders auffallend ist die Verstärkung des Ligamentum longitudinale

ventrale und seiner Insertion, an der hakenförmig vorspringenden ventralen Kranialkante der

Wirbelkörper (DÄMMRICH et al. 1993).

Von diesen pathologisch anatomischen Veränderungen ist lediglich ein geringer Anteil im

Bereich der Dornfortsätze radiologisch darstellbar. Dazu sind unterschiedliche Schemata zur

Graduierung der Veränderungen erarbeitet worden (JEFFCOTT 1980, PETTERSON et al.

1987, PETTERSON 1993). Ein Beispiel zeigt nachfolgend das Graduierungsschema nach

SAGER (1997):

Tab. 1: Graduierungsschema nach SAGER (1997)

Grad 0 Ohne besonderen Befund

Grad 1 Dorsale Zubildungen auf den Dornfortsatzenden

Grad 2 „Nasenbildung“ am kraniodorsalen Dornfortsatzende

Grad 3 Verkürzter Abstand ohne sonstige Veränderungen

Grad 4 Verkürzter Abstand mit leichter Sklerosierung zwischen zwei oder mehreren Dornfortsatzenden

Grad 5 Kontakt mit Rarefikation zwischen zwei oder mehreren Dornfortsätzen

Grad 6 Überlappende Dornfortsätze mit Sklerosierung und/ oder Rarefikation bei zwei oder mehreren Dornfortsätzen

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Literaturübersicht

Die Graduierungsschemata werden auch für kaufrechtlich relevante Beurteilungen von

Röntgenbildern der Pferdewirbelsäule herangezogen (BRUNKEN et al. 2006). Von

Pferdekäufern werden „Kissing Spines“ häufig als Rückgabegrund eines Pferdes angeführt.

In einem Urteil des Oberlandesgerichtes Celle vom 31.5.2006 (7U 252/05; RdL 2006, 209)

heißt es jedoch, dass kein Mangel vorliegt, wenn ein Pferd eine Veranlagung für eine

mögliche Erkrankung in sich trägt, die erst durch das Hinzutreten weiterer Umstände

ausgelöst wird.

Spondylarthropathia deformans

Bei dieser Erkrankung, die auch als Spondylarthrose bezeichnet wird, kommt es zu einer

chronisch-deformierenden Umformung der dorsalen Wirbelgelenke (Facettengelenke). Als

Ursachen werden Traumen, erhöhte oder ungewöhnliche statische und mechanische

Belastungen der Wirbelsäule und primäre degenerative Veränderungen im Anulus Fibrosus

der Zwischenwirbelscheibe gesehen. In schweren Fällen reagiert das Gewebe auf den

Entzündungsprozess mit Verkalkung und Bildung periostaler Auflagerungen mit

nachfolgender Ossifikation (NOWAK 2006).

Die Untersuchung der kleinen Wirbelgelenke an etwa 30 Pferdewirbelsäulen mit

unterschiedlichen Graden des Kissing-Spines-Syndroms ergab unterschiedlich schwere

Veränderungen, die einer Spondylarthropathia deformans entsprachen. Dabei nahm die

Schwere der Veränderungen mit dem Lebensalter und mit der Ausbildung des Kissing-

Spines-Syndroms zu (DÄMMRICH et al. 1993).

Spondylopathia deformans

Die Spondylopathia deformans, auch Spondylose genannt, ist eine seltene chronisch –

degenerative Erkrankung am ventralen Bandapparat (Lig. longitudinale ventrale) der

Brustwirbelsäule. Morphologische Veränderungen sind am Lig. longitudinale ventrale, an den

Zwischenwirbelscheiben und den Wirbelkörpern zu sehen. Als häufigste Lokalisation wird

beim Pferd der Bereich zwischen dem 9. und 15. Brustwirbel (NOWAK 2006) sowie

zwischen dem 10. und 16. Brustwirbel angegeben (MARKS 1999).

Die Veränderungen werden vorwiegend bei Pferden über sechs Jahren beobachtet und

klinisch als eine mit „Rückenschmerzen“ verbundene Erkrankung interpretiert (WISSDORF

22

Literaturübersicht

et al. 1998). Die Spondylopathia deformans wird allerdings auch als Nebenbefund der

röntgenologischen Untersuchung ohne klinisch manifeste Symptome gefunden. In diesen

Fällen liegt meistens eine vollständige knöcherne Überbrückung benachbarter Wirbelkörper

vor (NOWAK 2006).

Die Ursache der Spondylopathia deformans ist oft ein Sturz, des Weiteren kommen die

Veränderungen gehäuft bei Stuten vor (JEFFCOTT 1993a). Diese Häufung wird durch die

Last der Fohlen während mehrerer Graviditäten erklärt (ROONEY 1978).

Durch die Zugbelastung werden die ventralen Lamellenlagen des Anulus fibrosus und des

Lig. longitudinale ventrale durch Apposition von Knochengewebe verstärkt. Es entstehen

Randexostosen, die sich vergrößern, aufeinander zuwachsen und schließlich zu einer

massiven Knochenplatte verschmelzen (DÄMMRICH und BRASS 1993; ROONEY 1979;

TOWNSEND 1985)

2.3. Diagnostik Zur Diagnostik von Rückenbeschwerden stehen neben der klinischen Untersuchung

weiterführende Untersuchungsmethoden wie Röntgen, Szintigraphie, Thermographie und

Laboruntersuchungen zur Verfügung.

Eine Systematik der Diagnostik von Rückenbeschwerden wird von mehreren Autoren

angeboten (JEFFCOTT 1975, 1978, 1979, 1980, 1981, 1985, 1993, 1995; STASHAK 1989;

GUNDEL und SCHATZMANN 1997; MARTIN und KLIDE 1999; RANNER und

GERHARDS 2001, DENOIX und DYSON 2002, JEFFCOTT und HAUSSLER 2004).

2.3.1. Klinische Rückenuntersuchung

Anamnese

Anamnestisch sollte geklärt werden, seit wann das Pferd im Besitz ist, wann es anlongiert und

-geritten wurde, außerdem seit wann und in welcher Form die Rückenbeschwerden auftreten,

ob Veränderungen im Temperament und Verhalten beobachtet wurden, ob eine Lahmheit

aufgefallen ist und ob Therapieversuche stattgefunden haben. Angaben zur Nutzungsrichtung,

zum Ausbildungsstand von Reiter und Pferd, sowie zum verwendeten Sattelzeug sind

23

Literaturübersicht

bedeutsam für die ätiologische Bewertung und eventuell auch für die Prognose (MARTIN

und KLIDE 1999; JEFFCOTT 2001, JEFFCOTT und HAUSSLER 2004).

Adspektion

Die Adspektion des Rückens sollte zunächst von beiden Seiten erfolgen, von hinten und von

oben kann die Rückenkontur von einem erhöhten Standort aus betrachtet werden (ROSE und

HODGSON 1994). Für die adspektorische Untersuchung muss das Pferd alle vier

Gliedmaßen gleichmäßig belasten, der Untergrund sollte eben sein (MARTIN und KLIDE

1999). Es wird der Ernährungszustand, die Bemuskelung von Hals, Rücken und Hinterhand,

sowie die Symmetrie des Beckens und eventuelle Verformungen der Wirbelsäule (Kyphose,

Lordose, Skoliose) beurteilt.

Bei chronisch rückenkranken Pferden besteht oft eine mäßige Bemuskelung, die allerdings

auch andere Ursachen haben kann. Andererseits können auch bei einem gut bemuskelten

Rücken Rückenbeschwerden vorliegen (RANNER und GERHARDS 2001).

Schwellungen und haarlose Stellen im Sattellagenbereich können auf einen unpassenden

Sattel hinweisen (MARTIN und KLIDE 1999, DENOIX und DYSON 2002) oder durch einen

schlecht ausbalancierten Sitz des Reiters entstehen (DENOIX und DYSON 2002).

Eine Adspektion der Maulhöhle sollte durchgeführt werden, um eventuelle Zahnprobleme

auszuschließen (MARTIN und KLIDE 1999).

Lahmheitsuntersuchung

Differentialdiagnostisch muss eine Hinterhandslahmheit ausgeschlossen werden.

Hinterhandslahmheiten führen nicht nur zu Veränderungen des Bewegungsmusters, die sich

in Taktunregelmäßigkeiten äußern, sondern bei längerem Bestehen auch zu einer

schmerzhaften Verspannung der Rückenmuskulatur mit Symptomen von Rückenbeschwerden

(CROWHURST 1975; KOCH 1980; JEFFCOTT 1985).

24

Literaturübersicht

Palpation

Die Palpation ist der wichtigste Bestandteil der Rückenuntersuchung, denn nur im

Zusammenhang mit den palpatorischen Befunden kann zwischen echten Rückenbeschwerden

und einem „rückengesunden“ Pferd unterschieden werden (RANNER und GERHARDS

2001).

Die Untersuchung im Zwangsstand, bei der der Untersuchende erhöht steht, soll den Vorteil

haben, dass die Muskulatur und die Haut adspektorisch besser beurteilt werden können und

ein seitliches Ausweichen des Pferdes verhindert wird (RANNER und GERHARDS 2001).

Bei der Palpation des Rückens mit der flachen Hand unter allmählicher Drucksteigerung wird

das Pferd an die Manipulation gewöhnt. Dabei können Hautveränderungen,

Muskelschwellungen und Ähnliches ertastet werden. Anschließend wird die gesamte

Rückenmuskulatur mit den Fingern durchpalpiert.

Der leichten, oberflächlichen Palpation folgt eine kräftigere Tiefenpalpation zur Erfassung

des Muskeltonus und reproduzierbarer reaktiver Zonen (GUNDEL und SCHATZMANN

1997).

Bei der anschließenden Palpation der Dornfortsätze und deren Zwischenräume achtet man auf

Schmerzäußerungen des Pferdes und Lageveränderungen der Dornfortsätze.

Die Beweglichkeit der Wirbelsäule wird durch Provokation der Dorso-, Ventro- und

Lateroflexion untersucht. Eine begrenzte Ausweichreaktion ist dabei normal, eine fehlende

Reaktion dagegen eher ein Hinweis für eine eingeschränkte Beweglichkeit (GUNDEL und

SCHATZMANN 1997). Während der Provokationsproben ist auf Schmerzäußerungen wie

Stöhnen, Veränderung der Mimik, Ausschlagen, starkes Anspannen der Rückenmuskulatur

und Schweifschlagen zu achten (DENOIX und DYSON 2002).

Bei der Schmerzpalpation im Bereich des Ilio-Sakralgelenkes wird beidseits Druck auf die

Tubera sacralia ausgeübt. Ein deutliches ventrales Ausweichen, das sich bis zum Absitzen

steigern kann, lässt auf eine Schmerzhaftigkeit schließen. Deutliche Befunde bei dieser Probe

sind jedoch kein sicherer Hinweis auf Veränderungen im Bereich des Ilio-Sakralgelenkes, da

diese ebenso bei knöchernen Veränderungen der thorakolumbalen Wirbelsäule oder anderer

Regionen auftreten können (GUNDEL und SCHATZMANN 1997). Andererseits reagieren

nicht alle Pferde mit Schmerzen im Bereich des Ilio-Sakralgelenkes positiv bei Druck auf die

Tubera sacralia (DYSON und MURRAY 2003).

25

Literaturübersicht

Untersuchung unter Belastung

Die Untersuchung unter Belastung beinhaltet das Vorführen des Pferdes im Schritt und Trab

auf hartem und weichem Boden, das Longieren sowie die Begutachtung unter dem Reiter.

Zuerst lässt man sich das Pferd im Schritt und Trab auf festem Boden auf gerader Linie

vorführen. Dabei wird auf Gangunregelmäßigkeiten und die Führungshöhe der Gliedmaßen

geachtet. Viele Pferde mit Rückenbeschwerden zeigen einen kurzen, abgehackten Gang,

können nicht auf gerader Linie laufen und schleifen die Zehen (MARTIN und KLIDE 1999).

10-15 minütiges Longieren auf beiden Händen ist hilfreich, um die Gangarten des Pferdes zu

beurteilen. Pferde mit steifem Rücken zeigen oft Spasmen des Musculus longissimus dorsi,

wobei dies auch durch fehlendes Training bedingt sein kann. Häufig sieht man bei Pferden

mit Rückenbeschwerden eine eingeschränkte Hinterhandaktivität, sodass sie im Trab hinter

die Spur der Vorderhufe treten. Der Kopf wird meist sehr hoch getragen, einige Pferde laufen

an der Longe nicht im Trab, sondern nur in einem kurzen Galopp (GUNDEL und

SCHATZMANN 1997, JEFFCOTT und HAUSSLER 2004).

Nach Begutachtung des Sattels und des Verhaltens beim An- und Nachgurten lässt man sich

das Pferd in allen Gangarten auf beiden Händen vorreiten, wenn möglich von seinem üblichen

Reiter. Springpferde sollten auch über dem Sprung beurteilt werden (MARTIN und KLIDE

1999; JEFFCOTT 2001, JEFFCOTT und HAUSSLER 2004).

2.3.2. Röntgen

Die Röntgenuntersuchung der thorakolumbalen Wirbelsäule ist in Seitenlage unter

Allgemeinanästhesie (UELTSCHI 1996a, WEAVER et al. 1999), im Stehen mit schräg

angelegter Kassette (KRELING und LAUK 1996) und stehend mit vertikal ausgerichteter

Kassette (BUTLER et al. 1993; JEFFCOTT 1978, 1979b, 1981, 1985; RANNER et al. 1999;

WEAVER et al. 1999) beschrieben.

Es sollten folgende Strukturen beurteilt werden (NOWAK 1988):

1. Die Abstände der Dornfortsätze

2. Veränderungen der Dornfortsatzkontur

3. Veränderungen an den kleinen Wirbelgelenken (bei ausreichender Technik)

26

Literaturübersicht

2.3.3. Szintigraphie

Wenn durch die klinische und röntgenologische Untersuchung keine Diagnose gestellt

werden kann, kann eine Szintigraphie hilfreich sein. Mit Hilfe der Szintigraphie können

knöcherne Ursachen von Rückenbeschwerden (KSS, Spondylarthrose, Spondylose) eventuell

bestätigt oder ausgeschlossen werden (RANNER und GERHARDS 2001; JEFFCOTT 2001).

Es handelt sich um ein bildgebendes Verfahren zur Darstellung von Knochenumbauprozessen

(Entzündungen, Knochenmetastasen) (UELTSCHI 1996).

Für Untersuchungen am Skelett wird meist das Isotop Technetium-99m verwendet, das eine

Gammastrahlung von 140 keV mit einer Halbwertzeit von sechs Stunden aufweist. Für die

Szintigraphie wird es an Methylen-Diphosphonat gebunden (TC 99m-MDP). Das

Radiopharmakon wird intravenös verabreicht (TAYLOR und HILLYER 2004), zwei Stunden

nach der Applikation erhält man ein deutliches Knochenszintigramm. In Gebieten mit

erhöhtem Knochenstoffwechsel reichert sich das TC 99m-MDP an, was sich im Szintigramm

als so genannter positiver Kontrast oder „hot spot“ darstellt. Einen negativen Kontrast, bzw.

„cold spot“, findet man dagegen bei Knochenmetastasen oder einer hochgradigen

Osteomyelitis.

Geringgradige Anreicherungen des Radiopharmakons findet man allerdings zwischen T13

und T18 auch häufig bei Pferden ohne Rückenbeschwerden, was zu

Interpretationsschwierigkeiten führen kann (ERICHSEN et al. 2003).

Szintigraphische Aufnahmen der thorakolumbalen Wirbelsäule können am stehenden Pferd

gemacht werden, eine optimale Aufnahmequalität erhält man allerdings bei der Untersuchung

des narkotisierten Tieres in Seitenlage (GUNDEL, SCHATZMANN und UELTSCHI 1997).

2.3.4. Thermographie

Die Thermographie wird in der Medizin zur Darstellung der von den Wärmefeldern der

Körperoberfläche ausgehenden Infrarot-Impulse herangezogen (TURNER 1996, WEIL et al.

1998, KOLD und CHAPELL 1998, EDDY et al. 2001, BAUMANN et al. 2006). Die mit

einem speziellen Detektor aufgenommenen und elektronisch verstärkten Impulse werden

entweder direkt abgelesen oder als Wärmebild auf einem Fernsehschirm oder einer

photographischen Platte aufgezeichnet. Dabei werden Temperaturunterschiede bis 0.05ºC

erfasst.

27

Literaturübersicht

Man unterscheidet zwischen Kontaktthermographie mit Flüssigkristallen, die, in Platten auf

den Körper gelegt, temperaturabhängig ihre Farbe ändern, und statischer und dynamischer

Tele-Thermographie (Infrarotthermographie), die berührungslos emittierte Infrarotstrahlung

aufzeichnet (TURNER 1996).

Die Thermographie stellt neben der klinischen und radiologischen Untersuchung ein

zusätzliches Untersuchungsverfahren dar und ist eine Ergänzung zu anderen bildgebenden

Verfahren wie Sonographie und Szintigraphie.

Wärme wird ständig vom Körper erzeugt und über die Haut durch Strahlung, Konvektion,

Konduktion und Evaporation abgegeben. Dadurch ist die Hauttemperatur ca. 5ºC niedriger als

die Körperinnentemperatur. Die Haut wird durch den Blutkreislauf und den

Gewebestoffwechsel erwärmt. Der Gewebestoffwechsel ist konstant, die lokale

Gewebedurchblutung ist dagegen variabel (TURNER 2001).

Körperstellen mit relativ zur Umgebung und im Seitenvergleich erhöhter Hauttemperatur

werden als „hot spots“ bezeichnet, wobei eine Temperaturdifferenz von mindestens 1°C zur

gesunden Seite vorausgesetzt wird. Entsprechendes gilt für „cold spots“, abnorm und relativ

zur Umgebung kühlere Areale. Ursache für vermehrte Wärme ist ein entzündlicher Prozess

mit vermehrter Durchblutung. Zu den Ursachen für verminderte Wärme und damit

Durchblutung zählen vor allem Ödeme, Thrombosen, Narben und neurogen reaktive lokale

Vasokonstriktionen (TURNER 1996, LAUK und KIMMICH 1997, von SCHWEINITZ 1999;

EDDY et al. 2001).

Neben krankhaften Zuständen gibt es weitere Faktoren, die die Körperoberflächentemperatur

beeinflussen, wie zum Beispiel die Umgebungstemperatur, die Luftströmung, parenteral oder

lokal verabreichte Medikamente, physikalische Maßnahmen, Verbände, Bewegung bzw.

körperliche Anstrengung, Haarlänge, Haardichte, Pigmentierung und Sonnenlicht (WEIL et

al. 1998).

Thermographiebilder des Rückens gesunder Pferde zeigen eine hohe Temperatur im Bereich

der Wirbelsäule, abaxial sinkt die Temperatur (TUNLEY und HENSON 2004, TURNER

1991).

Die Thermographie ist eine objektive Messmethode, die das subjektive Temperaturempfinden

des Untersuchers zur Beurteilung überflüssig macht. Ein Vorteil ist die berührungslose und

biologisch ungefährliche Anwendung mit schneller bildhafter Darstellung der

Untersuchungsergebnisse (WEIL et al. 1998).

Thermographieaufnahmen vor, während und nach Behandlungen erlauben eine Bewertung

28

Literaturübersicht

der Effizienz einer Behandlung. Dies kann helfen, die Wirkung von physikalischen

Therapieformen nachzuweisen (von SCHWEINITZ 1999).

2.3.5. Ultraschall

Mit der Sonographie werden Veränderungen der Weichteile, speziell der Zustand des Lig.

supraspinale, dargestellt. Veränderungen an knöchernen Strukturen werden dagegen mit der

Röntgentechnik und der Szintigraphie besser erfasst (GUNDEL et al. 1998).

REISINGER und STANEK (2005) beschreiben die Möglichkeit, mit Hilfe der

Doppelbilddarstellung in transversaler Schallebene die Symmetrie der rechten und linken

Gelenk- und Zitzenfortsätze der Brustwirbel zu beurteilen. Eine Asymmetrie kann einen

Hinweis auf degenerative Knochenveränderungen geben. Im saggitalen Ultraschallbild

können die hintereinander befindlichen Knochenstrukturen einer Seite anschaulich mit der

Panoramabildfunktion dargestellt und verglichen werden. Dies ist vor allem ab L3/L4 von

Interesse, da sich dieser Bereich der röntgenologischen Untersuchung von lateral entzieht.

2.3.6. Diagnostische Lokalanästhesie

Eine diagnostische interossäre Anästhesie kann dabei helfen, die klinische Signifikanz von

sich berührenden Dornfortsätzen zu bewerten. Ob die Anästhesie positiv oder negativ ausfällt,

kann am besten beim Vorreiten des Pferdes durch den beobachtenden Tierarzt und den Reiter

beurteilt werden (DENOIX und DYSON 2002).

Die Injektion von Anästhetika in die Rückenmuskulatur hilft zu beurteilen, welchen Anteil

Muskelschmerzen an den beobachteten Rückenbeschwerden haben (MARTIN und KLIDE

1999). Vor und nach der Anästhesie sollte eine Palpation der Rückenmuskulatur erfolgen, der

Druck kann mit einem Algometer gemessen werden (JEFFCOTT und HAUSSLER 2004).

2.3.7. Labordiagnostik

Zur Unterscheidung schmerzhafter Myopathien (z.B. Rhabdomyolyse) von schmerzhaften

Skeletterkrankungen (z.B. KSS, Spondylarthro-/ Spondylopathie) können die Serumenzyme

CK (Kreatininkinase) und AST (Aminoaspartattransferase) (RANNER und GERHARDS

29

Literaturübersicht

2001), sowie Myoglobin im Harn (SNOW und VALBERG 1994) bestimmt werden.

Die höchsten Konzentrationen von Kreatininkinase kommen in Skelettmuskel, Herzmuskel

und Hirngewebe vor. Ein mäßiger Anstieg tritt infolge starker Anstrengung auf, ein massiver

Anstieg ist dagegen immer mit Muskelschädigung assoziiert. AST wird infolge von

Zelluntergang in Weichteilen, wie Leber, Skelettmuskulatur und Herzmuskel, freigesetzt. Ist

ein Anstieg der Konzentration festzustellen, so sollte die Serumkonzentration der

Kreatininkinase überprüft werden, um abzuklären, ob der AST-Anstieg muskulären

Ursprungs ist. Eine Myoglobinurie tritt im Rahmen akuter degenerativer Veränderungen im

Skelettmuskel (Rhabdomyolyse) auf (TAYLOR und HILLYER 2004).

Dreißig oder sechzig Minuten vor und vierundzwanzig Stunden nach der Belastung sollte Blut

zur Enzym-Bestimmung entnommen werden (MARTIN und KLIDE 1999). Bei Zerrungen

von Muskeln und Bändern liegt allerdings meistens keine Erhöhung der muskelspezifischen

Enzyme vor (RANNER und GERHARDS 2001).

2.3.8. Diagnostische Anwendung Nicht-steroidaler Antiphlogistika

(NSAIDs)

Mit einer kurzzeitigen Verabreichung eines Nicht-steroidalen Antiphlogistikums (z.B.

Phenylbutazon) wird oft die Differenzierung zwischen Weichteil- und Knochenschäden

erleichtert. Handelt es sich um einen chronischen Knochenschaden, kommt es normalerweise

zu einer vorübergehenden Besserung der klinischen Symptome (JEFFCOTT 2001).

Andere Autoren beobachten nur einen sehr geringen Effekt von NSAIDs auf Schmerzen in

der Wirbelsäule. Verbesserungen nach der Gabe eines NSAID sprechen eher für andere

Schmerzlokalisationen, z.B. das Sprunggelenk (MARKS 1999).

2.4. Therapie Zur Therapie von Rückenbeschwerden bei Pferden gibt es eine Reihe von

Behandlungsmöglichkeiten, die oft in Kombination miteinander angewendet werden. Im

Folgenden sollen bekannte Therapieformen kurz erläutert werden.

30

Literaturübersicht

2.4.1. Medikamentöse Behandlung

Pferde mit akuten oder starken Rückenschmerzen sollten einige Tage ein Schmerzmittel

parenteral verabreicht bekommen. Danach kann eine orale Behandlung mit einem NSAID,

z.B. Phenylbutazon, folgen. Anschließend sollte das Pferd Ruhe bekommen (TURNER 1989,

JEFFCOTT 1993, JEFFCOTT und HAUSSLER 2004).

Laut anderen Autoren bleibt die Behandlung von Rückenbeschwerden mit NSAIDs in der

Regel erfolglos (DENOIX und DYSON 2002).

In akuten Fällen können Muskelspasmen eventuell über drei bis vier Tage mit

Muskelrelaxantien behandelt werden. Beim KSS kann die lokale Injektion von

Langzeitkortison in die Interspinalräume Erfolg haben (MARKS 1999, JEFFCOTT 1993). Es

kann mit einem Muskelrelaxanz oder Sarapin kombiniert werden (DENOIX und DYSON

2002).

Hyaluronsäure parenteral verabreicht soll an krankhaft veränderten Gelenken

entzündungshemmend wirken, den Gelenkknorpel schützen und die Neubildung von

Gelenkschmiere bewirken. Ob dies auch für die Wirbelgelenke zutrifft, bleibt nachzuweisen

(RÜSBÜLDT 1999).

Mit Vitamin-E-, Selen- und Magnesium-Gaben kann man unter Umständen ebenfalls positive

Effekte erzielen (HODGSON 1989, TURNER 1989).

2.4.2. Thermotherapie

Die Thermotherapie gehört zu den physikalischen Therapieformen.

Wärmeanwendungen gegen Muskelverspannungen und -schmerzen sind schon seit

Jahrhunderten bekannt. Aus der Römerzeit stammt das Tepidarium, ein Raum, dessen Wände

und Böden durch heiße Rauchgase aufgeheizt werden. Die Griechen nutzten warme Räume

für die Vorbereitung der Athleten auf die olympischen Spiele (RUKU 2005).

Für eine Wärmetherapie bei Pferden mit Rückenbeschwerden gibt es das Solarium, das

Thermium und die Sauna. Daneben können auch warme Umschläge gewisse Effekte erzielen.

Da in dieser Arbeit ein Thermium genutzt wird, soll hier auf die Wirkungsweise der Infrarot-

Stahlungstherapie eingegangen werden.

Als Infrarot- (IR-) oder Wärmestrahlen werden elektromagnetische Felder und Wellen

bezeichnet, deren Photonenenergie weniger als 1,59 eV beträgt und deren Wellenlänge

31

Literaturübersicht

zwischen 780 nm und 1000 µm liegen.

Entdeckt wurde die IR-Strahlung im Jahre 1801 durch den Physiker und Astronomen

Friedrich Wilhelm Herschel. Dieser hatte in einem ansonsten abgedunkelten Raum einen

Sonnenstrahl mittels Prisma zerlegt, so dass das Regenbogenspektrum auf die Tischplatte fiel.

Danach maß er die Temperatur der verschiedenfarbigen Lichtstrahlen. Im Bereich von 780

nm bis 1000 µm (Infrarot) war die Temperaturerhöhung wesentlich stärker als im Bereich

zwischen Rot und Violett (MEFFERT und PIAZENA 2002).

In Analogie zur Unterteilung der Ultraviolett-Strahlung werden die spektralen Teilbereiche

IR-A = 0,78- 1,4μm (auch: „kurzwellige“ oder „nahe IR-Strahlung“, NIR), IR-B = 1,4-3,0μm

(auch: „mittlere IR-Strahlung“) sowie IR-C = 3,0-1000μm (auch: „langwellige“ oder „ferne“

IR-Strahlung, FIR) unterschieden (RICHTER und SCHMIDT 2002).

Die Wirkungen der IR-Strahlung auf den Körper hängen von der Wellenlänge, der Menge und

der Häufigkeit der Anwendung ab (MEFFERT und PIAZENA 2002). Während langwellige

Infrarot-Strahlung bereits in den obersten Hautschichten nahezu vollständig absorbiert wird,

können IR-A und IR-B Strahlen tiefer eindringen (RICHTER und SCHMIDT 2002).

Zielstrukturen der IR-Strahlung sind in diesem Wellenlängenbereich absorbierende

Verbindungen (so genannte Chromophore), vor allem Wasser und eine Vielzahl organisch-

chemischer Verbindungen. Wegen der geringen Quantenenergie kann IR-Strahlung nur

erwärmen, nicht aber chemisch modifizieren. Das gilt selbst für sehr hohe Energiedichten,

wie sie mittels Laser realisiert werden können (MEFFERT und PIAZENA 2002).

Bei einer Eindringtiefe von maximal 0,5 mm wird Infrarot-C-Strahlung zu fast 80% in der nur

0,1-0,2 mm dünnen Epidermis absorbiert, und 20% der Strahlung erreichen die oberste

Schicht der Dermis, das Stratum papillare, bis etwa 0,5 mm Tiefe. Bis dorthin erstrecken sich

jedoch auch die freien Nervenendigungen zur Wahrnehmung von Wärme wie auch die

kleinsten Endgefäße des Mikrozirkulationssystems der Haut. Die absorbierte Wärme wird

also direkt wahrgenommen, das Thermoregulationssystem wird sofort aktiviert, und über das

fließende Blut gelangt die Wärme auf konvektivem Weg weiter ins Körperinnere (RICHTER

et al. 2000; RICHTER und SCHMIDT 2000, 2002 a).

Infrarot-Strahlung regt die Eigenschwingung von Molekülen an. Dadurch entsteht in den

Geweben ein höheres Energieniveau mit den entsprechenden physiologischen Wirkungen wie

z.B. Mehrdurchblutung, Muskelentspannung, Entzündungshemmung und Schmerzlinderung.

Die Anregung von Enzymen führt zusätzlich zu einer Stoffwechselaktivierung

(DICKREITER 2001). Durch die Wärmestrahlung kommt es zu einer reflektorischen

32

Literaturübersicht

Detonisierung und damit Entspannung der Muskulatur, um die zusätzliche Eigenproduktion

von Stoffwechselwärme zu reduzieren. Der Mechanismus der Schmerzlinderung und

Entzündungshemmung ist noch nicht vollständig geklärt, wahrscheinlich beruht er auf dem

schnelleren Abtransport von Bradykinin, Histamin und Prostaglandinen durch die erhöhte

Durchblutung und den vermehrten Lymphabfluss. (DICKREITER 2001).

Des Weiteren ist eine IR-Ganzkörperbestrahlung in der Lage, trainingsartig günstige und bei

serieller Exposition nachhaltige Effekte auf das Herz-/Kreislaufsystem auszuüben, die denen

sportlicher Aktivität ähneln. Dazu gehören die Senkung des systolischen und des

diastolischen Blutdruckes während der Bestrahlung durch Weitstellung der präkapillaren

Gefäße (MEFFERT und PIAZENA 2001), der Anstieg der Herzfrequenz und des

Herzminutenvolumens (BRASCH et al. 1989, LINDNER und BRINKHAUS 2000,

MEFFERT und PIAZENA 2001, FRANZ et al. 2002), sowie die Verbesserung der peripheren

Hämodynamik (BÄUMLER 1990).

Obige Angaben beziehen sich auf den Menschen. Für das Pferd gibt es noch keine

entsprechenden Untersuchungen.

Im Gegensatz zur Sauna, wo Wärme hauptsächlich konduktiv, also mittels heißer Luft

übertragen wird, erfolgt die Wärmeübertragung in einer Infrarotkabine induktiv über

elektromagnetische Wellen (KURZ 2002, RICHTER und SCHMIDT, 2002a). Dadurch kann

die Lufttemperatur in Infrarotkabinen wesentlich niedriger gehalten werden, und der Kreislauf

wird weniger belastet (RICHTER und SCHMIDT 2002a).

In einer Untersuchung von KÜHN (2005) konnte gezeigt werden, dass es im Thermium zu

einer gleichmäßigen, schonenden Erwärmung des gesamten Pferdes kommt, während unter

dem Solarium nur der Rücken massiv erwärmt wird. Bereits auf halber Höhe des Rumpfes

kommt es nur noch zu einer geringen Erwärmung. Schon kurz nach dem Solariumaufenthalt

ist die Temperaturverteilung wieder ähnlich der Ausgangssituation, nach dem

Thermiumaufenthalt bleibt die Erwärmung länger erhalten. Die Ursache dafür ist vermutlich

darin zu sehen, dass der Körper bei schonender Erwärmung weniger stark gegen reguliert und

somit der Wärmetransport weniger forciert wird (KÜHN 2005).

33

Literaturübersicht

2.4.2.1 Weitere physikalische Therapiemethoden

Magnetfeldtherapie

Es wird zwischen statischen und pulsierenden Magnetfeldern unterschieden, wobei das

statische Magnetfeld laut RITTMANN und ZOHMANN (2005) für die Arbeit am Patienten

zu schwach ist. Für die Behandlung des Pferdes werden Magnetfelddecken und -gamaschen

angeboten (RITTMANN und ZOHMANN 2005).

Über die Wirkung der Magnetfeldtherapie auf den Körper gibt es nur wenige

wissenschaftliche Veröffentlichungen. Basierend auf den Grundlagenarbeiten an der

Universität Freiburg geht man davon aus, dass die Hauptwirkung in einer Verbesserung der

Durchblutung, der Zellatmung und damit der Sauerstoffutilisation zu finden ist (RITTMANN

und ZOHMANN 2005).

Aquatraining

Der so genannte Aquatrainer ist ein Laufband, das mit Wasser geflutet werden kann.

Bei steigendem Wasserstand versuchen die Pferde auf der Wasseroberfläche zu fußen,

dadurch entsteht eine vermehrte Muskelarbeit, die bei einer geringen Belastung in der

Stützphase zur Ausprägung der Muskulatur führt. Bei höherem Wasserstand bietet der

Widerstand einen weiteren nutzbaren Effekt, denn der Schub der Hinterhand wird dadurch

erhöht. Dies führt auch zu einer stärkeren Rückenbewegung, innerhalb von vier Wochen kann

so eine Dickenzunahme des langen Rückenmuskels um 3,5 cm erreicht werden (RITTMANN

und ZOHMANN 2005).

2.4.3. Manipulationstherapie

Dieser Oberbegriff umfasst die Osteopathie und die Chiropraktik, beides sind manuelle

Behandlungsmethoden.

Im Mittelpunkt der Chiropraktik stehen die gestörte Funktion der Wirbelsäule und die

Auswirkungen dieser Störungen auf das Nervensystem und den Gesamtorganismus.

So genannte Blockaden der Wirbel werden durch eine schnelle kurze Bewegung, die mit den

34

Literaturübersicht

Händen direkt am entsprechenden Wirbel ausgeführt wird, behoben. Durch diese gezielte

manuelle Behandlung wird das betroffene Gelenk leicht über seine normale Beweglichkeit

hinaus bewegt, ohne dass hierbei anatomische Grenzen überschritten werden. Zu einer

kompletten chiropraktischen Behandlung gehört auch die Untersuchung und eventuell die

Behandlung der Gliedmaßengelenke und des Kiefergelenkes (MOFFATT 2006).

Die Osteopathie ist eine ganzheitliche Untersuchungs- und Behandlungsmethode, deren Ziel

es ist, bewegungseingeschränkten Körperbereichen wieder zu normaler Beweglichkeit und

Funktion zu verhelfen und daneben die Selbstheilungskräfte des Körpers anzuregen.

Behandelt wird mit Manipulations- und Mobilisationstechniken. Ersteres sind so genannte

harte Techniken, die als kurzer Schub, Stoß oder Zug am Ende einer Bewegung ausgeführt

werden und dazu führen sollen, den blockierten letzten Bewegungsweg eines Gelenkes

wiederherzustellen. Unter Mobilisationstechniken versteht man so genannte weiche

Techniken, die man zur Behandlung von Sehnen, Bändern, Gelenkkapseln und Faszien

verwendet. Es handelt sich um Bewegungen, die mehrfach wiederholend rhythmisch

durchgeführt werden (SCHULTE WIEN 2000).

2.4.4. Naturheilverfahren

Akupunktur

Verschiedene Akupunkturmethoden wie Laser- und Elektroakupunktur, sowie

konventionelles Nadeln werden erfolgreich bei Rückenbeschwerden angewandt. XIE,

COLOHAN und OTT (2005) verglichen drei Gruppen von Pferden, die entweder mit

Elektroakupunktur, mit Phenylbutazon oder mit Kochsalzlösung behandelt wurden. Bereits

nach der zweiten Akupunkturanwendung konnte eine erhebliche Verminderung der

Schmerzhaftigkeit festgestellt werden, während es in den anderen Gruppen auch nach fünf

Behandlungen zu keiner signifikanten Verbesserung kam. Weitere Studien von LICKA

(1996) und MARTIN und KLIDE (1991) belegen ebenfalls die positive Wirkung der

Akupunktur bei Rückenbeschwerden des Pferdes.

35

Literaturübersicht

Homöopathie

Auch Homöopathika werden zur Behandlung von Rückenbeschwerden häufig genutzt. Neben

Einzelsubstanzen wie Arnica, Ruta und Rhus toxikodendron gibt es einige Komplexmittel, die

als Injektionslösungen, Tropfen, Tabletten oder Kügelchen angeboten werden (RÜSBÜLDT

1999). Über diese Therapiemethode gibt es bisher keine evidenzbasierten Untersuchungen für

das Pferd.

2.4.5. Chirurgie

Eine chirurgische Therapie des KSS ist möglich, dabei wird eine Resektion der betroffenen

Dornfortsätze durchgeführt.

Vor einem solchen Eingriff muss die Diagnose KSS durch eine röntgenologische

Untersuchung und eine positive Lokalanästhesie der Zwischenwirbelräume bestätigt werden

(JEFFCOTT 1983, KRELING 1995, MARKS 1985, NOWAK 1988, WALMSLEY et al.

2002). Es dürfen keine röntgenologischen und szintigraphischen Befunde an den kleinen

Wirbelgelenken vorliegen (NOWAK1988, WALMSLEY et al. 2002).

ROBERTS (1968) beschreibt erstmals eine entsprechende Operationstechnik, bei der die

betroffenen Dornfortsätze ca. auf halber Höhe mit Hilfe einer Drahtsäge entfernt wurden.

Später verwendete man eine oszillierende Säge und/ oder das Osteotom nach HUSKAMP.

Der Zugang erfolgt von der Seite oder in der Medianen durch das Lig. supraspinale. Bei

letzterer Methode werden die seitlich an dem Dornfortsatz ansetzende Muskulatur und die

Ligg. interspinalia bis zu der Stelle gelöst, an der keine Berührung der benachbarten

Dornfortsätze mehr nachzuweisen ist. Anschließend erfolgt die Naht des Lig. supraspinale

und der Haut. Nach zwei bis drei Wochen Boxenruhe folgt ein Aufbautraining über

mindestens drei bis vier Monate (NOWAK 2006). Postoperative Komplikationen, die sich am

häufigsten als Wundheilungsstörungen darstellen, werden mit 3,5 % (WALMSLEY et al.

2002) bis 20 % (LAUK und KRELING 1998) angegeben. Aufgrund der möglichen

Komplikationen und der Tatsache, dass „Kissing Spines“ häufig nicht die grundsätzliche

Ursache für Rückenprobleme sind (siehe S. 18), wird die Resektion der Dornfortsätze heute

nur noch selten durchgeführt.

36

Literaturübersicht

2.4.6. Management

Soll ein Pferd nach der Therapie der Rückenbeschwerden wieder trainiert werden, ist ein

abgestuftes Trainingsprogramm ratsam. Angefangen wird mit Lektionen der Grundausbildung

und dem Longieren, um die Rückenmuskulatur zu stärken und die Reitbarkeit des Pferdes zu

verbessern. Zusätzlich sollte die Passform des Sattels kontrolliert werden (JEFFCOTT

1993a). Neben dem aufbauenden Training spielt auch die Haltung des Pferdes eine Rolle.

Weidegang ermöglicht Pferden ein natürliches Verhalten und zusätzliche Bewegung, die

Entstehung von Rückenbeschwerden wird dadurch reduziert (RIDGWAY und HARMAN

1999). Regelmäßige Hufkorrektur sollte selbstverständlich sein, oft haben Pferde mit

Rückenbeschwerden zu lange Zehen und niedrige Trachten (RIDGWAY und HARMAN

1999).

37

Eigene Untersuchungen

3. Eigene Untersuchungen

3.1. Probandengut In dieser Studie wurden Pferde untersucht, die primäre Rückenbeschwerden aufwiesen. Es

sollte die Wirkung von Infrarotbestrahlung im Vergleich zu konventioneller Therapie durch

Longentraining auf diese Rückenbeschwerden untersucht werden. Dazu wurden 20 Pferde

(Testgruppe) in einer Infrarotkabine bestrahlt und die Kontrollgruppe mit 10 Pferden

ausschließlich longiert. Die Basisdaten der Testgruppe und der Kontrollgruppe sind in den

Tabellen 3 und 4 (siehe Kapitel 9.1.) dargestellt.

Es wurden nur Pferde in die Studie aufgenommen, die mindestens zwei Monate zuvor nicht

wegen der entsprechenden Rückenbeschwerden behandelt wurden. Die meisten Pferde

wurden zur tierärztlichen Untersuchung vorgestellt, weil die Besitzer Rittigkeitsprobleme

bzw. mangelnden Reitkomfort beklagten.

3.2. Methodik Nach einer Eingangsuntersuchung blieben die Pferde 14 Tage stationär in der Klinik. In dieser

Zeit wurden die Testpferde täglich 30 Minuten bei 60ºC in einem RUKU-Pferde-Thermium

mit Infrarot-C-Strahlung (Wellenlänge 8-10 µm) behandelt. Bei einem Thermium handelt es

sich um eine IR-Strahlungskabine aus Holz, in der ein Decken- und Wandflächenheizsystem

rundum angebracht ist. Das Heizsystem besteht aus mehreren Heizelementen mit

Heizleistungen von ca. 1 kW/m². Ein wesentlicher Teil der Wärmeenergie wird von den

Rohrheizkörpern auf die Hinterseite der Innenausschalung übertragen, fließt von dort durch

das Holz bis zur Oberfläche und wird von dieser mild abgestrahlt (Kachelofeneffekt). Es

kommt zu einer gleichmäßigen und großflächigen Bestrahlung im Wellenlängenbereich von

8-10 μm. Der von außen steuerbare Strahlungstemperaturbereich reicht von ca. 30-60˚C.

38

Eigene Untersuchungen

Abb. 6: RUKU-Pferde-Thermium (RUKU 2006)

Direkt nach der Infrarot-Behandlung wurde jedes Pferd der Testgruppe 30 Minuten pro Tag

longiert. Dazu wurden die Pferde mit Schlaufzügeln so ausgebunden, dass der Kopf mit der

Stirnlinie handbreit vor der Senkrechten getragen werden konnte. Der innere Schlaufzügel

wurde so viel kürzer verschnallt als der äußere, dass das Pferd in sich gebogen, der Zirkellinie

angepasst, longiert werden konnte. Die Kontrollpferde wurden auf gleiche Weise

ausschließlich longiert.

Vor und nach dem Thermiumaufenthalt, sowie nach dem Longieren wurden Wärmebilder des

Rückens mit einer Thermographiekamera (Modell Hi-Res, Firma Inframedic) angefertigt.

Eine klinische Rückenuntersuchung wurde an Tag 5, 10 und 14 durchgeführt.

Nach 14 Tagen Klinikaufenthalt wurden alle Pferde von den Besitzern zu Hause weitere 28

Tage ausschließlich longiert. Danach wurden sie zu einer Abschlussuntersuchung in der

Klinik vorgestellt.

39

Eigene Untersuchungen

Nach jeder Untersuchung wurden die Daten in einem Untersuchungsbogen registriert (siehe

Kapitel 9.2).

3.2.1. Eingangsuntersuchung

Bei der Eingangsuntersuchung wurden zunächst die Basisdaten der Pferde erhoben (siehe

Tabelle 3 und 4). Anschließend erfolgten eine Lahmheitsuntersuchung und eine klinische

Rückenuntersuchung. Zusätzlich wurden Röntgenaufnahmen des Rückens angefertigt, bei

denen die Dornfortsätze im Bereich von T6 bis L4 beurteilt werden konnten.

Zu Beginn der Lahmheitsuntersuchung erfolgte die Adspektion und Palpation der

Gliedmaßen. Danach wurden die Pferde auf hartem und weichem Boden an der Hand im

Schritt und Trab vorgeführt. Es wurde dabei untersucht, ob Taktfehler, reduzierte

Hinterhandaktivität, Wendeschmerz und abnorme Gangmuster (z.B. Schleifen der Zehen,

breitbeiniger Gang) vorliegen. Im Anschluss wurden Übersichtsbeugeproben gemacht (eine

Minute mit einer Kraft von ca. 150 N). Pferde mit einer positiven Beugeprobe wurden von der

Studie ausgeschlossen. Somit wurden nur Pferde mit primären Rückenbeschwerden selektiert

und per Los entweder in die Testgruppe (Infrarotbehandlung und Longentraining) oder in die

Kontrollgruppe (Longentraining) eingeteilt. Danach erfolgte die klinische

Rückenuntersuchung durch eine orthopädisch erfahrene Tierärztin, die keine Kenntnis der

Zuordnung der Patienten hatte. Gleichermaßen wurden die nachfolgenden

Kontrolluntersuchungen durchgeführt.

Die klinische Rückenuntersuchung bestand aus Adspektion, Palpation und der

Untersuchung unter Belastung (Longieren/Reiten).

Bei der Adspektion wurde die Rückenbemuskelung und -länge, sowie evtl. Druckstellen und

die Beckensymmetrie erfasst.

Um die Palpation zu objektivieren, fand zunächst eine 10-minütige Eingewöhnungsphase

statt, in der erst sanft und dann fester mit der flachen Hand über die gesamte Rückenpartie

gestrichen wurde. Danach wurden die Rückenmuskulatur, sowie die Dornfortsatzkappen und

-zwischenräume, zunächst mit den Fingern, dann mit einem stumpfen Gegenstand (Stabprobe;

Auflagefläche ∅ 1cm) palpiert.

40

Eigene Untersuchungen

Zum Versuch der Objektivierung und Standardisierung der Druckschmerzhaftigkeit des

Rückens wurde die Algometrie eingesetzt. Die Untersuchung erstreckte sich auf acht

Segmente zwischen T8 und den Tubera sacralia. Das Algometer (siehe Abb. 7) misst die

Kraft, mit der Druck auf die Rückenmuskulatur, die Dornfortsätze und die

Dornfortsatzzwischenräume ausgeübt wird. Bei dem Algometer der Firma Wagner

Instruments handelt es sich um das Modell FDN 50 mit einem Messbereich bis 5 kg

(Skalierung in 50g-Schritten) bzw. 50 Newton (Skalierung in 0,5 N-Schritten). Die

Messgenauigkeit liegt bei ±100g bzw. 1N bis 2500g und 50g bzw. 0,5N über 2500g. An der

Spitze des Algometers befindet sich eine Gummischeibe (Durchmesser: 10mm, Höhe 4mm),

die es ermöglicht einen stumpfen Druck auszuüben.

Abb. 7: Mit Hilfe eines Algometers wird die Druckkraft gemessen, mit der beim Pferd eine

Abwehrreaktion ausgelöst wird.

41

Eigene Untersuchungen

Zur Überprüfung der Beweglichkeit des Rückens wurden die Extensions- und

Flexionsreaktion, sowie die Lateroflexion zu beiden Seiten festgestellt. Die Wirbelsäule

wurde zusätzlich durch Druck mit den Handballen und Zug mit den Fingern (der Untersucher

befindet sich auf der linken Körperseite) zu beiden Seiten bewegt. Die Auslenkung nach

rechts und links wurde als Maß für die Beweglichkeit der Wirbelsäule in Abhängigkeit vom

Muskeltonus erfasst. Mit den Fingern wurde Druck auf die Tubera sacralia ausgeübt, um

Ausweichbewegungen in diesem Bereich zu testen. Im Anschluss wurden die Pferde an der

Longe und unter dem Reiter vorgestellt und anhand der Ausbildungsskala (Takt,

Losgelassenheit, Anlehnung, Schwung, Geraderichten und Versammlung, siehe Tab. 2)

bewertet.

Die röntgenologische Untersuchung wurde mit einem Siemens Garantix 800

Röntgengenerator mit einer Biangulix-Rapid Diagnostik-Drehanodenröhre Bi 150/ 30/ 52 R

durchgeführt. Das Gerät hat eine Höchstleistung von 150 kV und 800 mAs. Für die

röntgenologische Untersuchung wurden alle Pferde sediert und im Stehen mit schräg

angelegter Kassette geröntgt. Es wurden drei Aufnahmen angefertigt (Widerrist, Sattellage,

Übergang Brustwirbelsäule/Lendenwirbelsäule). Die Pferde standen dabei geschlossen und

gerade. Es wurde darauf geachtet, Kopf und Hals in ihrer natürlichen Haltung zu belassen, um

Fehlinterpretationen der Aufnahmen durch Ventro- oder Dorsoflexion der Wirbelsäule zu

vermeiden. Die Befunde an den Dornfortsätzen wurden nach dem Graduierungsschema nach

Sager (1997, siehe Tab. 1) beurteilt.

Für die Thermographie stand das Infrarot-Diagnostik-System Hi-Res der Firma Inframedic

zur Verfügung, bestehend aus einer Infrarot-Kamera, einer Digitalkamera und der Infrarot-

Auswertsoftware „Exam“. Die Wärmebildkamera hat eine geometrische Auflösung von 320 x

240 Bildpunkten und eine thermische Auflösung von 0,08°C. Es handelt sich um eine

ungekühlte Mikrobolometer-Kamera

3.2.2. Verlaufsuntersuchung

An Tag 5, 10 und 14 wurde bei allen Pferden eine erneute klinische Rückenuntersuchung

durchgeführt, des Weiteren wurde algometrisch untersucht und Thermographieaufnahmen des

Rückens angefertigt.

Für die Thermographieaufnahmen wurden die Pferde auf gleiche Haarlänge (3mm)

42

Eigene Untersuchungen

geschoren. Die Aufnahmen fanden in einem klimatisierten, zugfreien Raum statt, in den die

Pferde 30 Minuten vor der Untersuchung gebracht wurden.

3.2.3. Abschlussuntersuchung

Die Abschlussuntersuchung umfasste eine klinische Rückenuntersuchung inklusive Vorreiten,

die Algometrie, sowie das Anfertigen von Thermographiebildern.

3.2.4. Bewertungsschlüssel der Untersuchungsergebnisse

Die Untersuchungsbefunde wurden nach folgendem Schema in Scores gefasst, und statistisch

ausgewertet:

Legende der Tabelle 2

Dfsz. Dornfortsatzzwischenräume

N Newton

43

Eigene Untersuchungen

Tab. 2a: Bewertungsschlüssel der Untersuchungsergebnisse

1. Palpation der Rückenmuskulatur

Muskulatur weich, nicht schmerzhaft 1

Muskulatur leicht verspannt 2

Muskulatur stark verspannt 3

Muskulatur an einer Stelle schmerzhaft 4

Muskulatur an mehreren Stellen schmerzhaft 5

2. Palpation der Rückenmuskulatur mit dem Algometer

Algometrisch wurden folgende Lokalisationen in dem Messbereich bis 50 N erfasst:

Bereich rechts links

Widerrist bis Mitte Sattellage A E

Mitte Sattellage bis Ende Sattellage B F

Lendenbereich C G

Tuber sacrale D H

Für Bereiche bei denen keine Reaktion bis zu dem Messwert von 50 N vorlag, wurde für die statistische Auswertung der Wert 60 angenommen.

3. Palpation der Dornfortsatzzwischenräume /- kappen

o.b.B. 1

druckempfindlich im Bereich von 1-2 Dornfortsatzzwischenräumen / -kappen bei der Stabprobe

2

druckempfindlich im Bereich von 1-2 Dornfortsatzzwischenräumen / -kappen bei der Palpation mit dem Zeigefinger

3

druckempfindlich im Bereich von mehr als 2 Dfsz./- kappen bei der Stabprobe

4

druckempfindlich im Bereich von mehr als 2 Dfsz./- kappen bei der Palpation mit dem Zeigefinger

5

44

Eigene Untersuchungen

Tab. 2b: Bewertungsschlüssel der Untersuchungsergebnisse

4. Beweglichkeit der Wirbelsäule

An allen Lokalisationen vorhanden 1

An allen Lokalisationen vorhanden, aber eingeschränkt 2

nur im Widerristbereich 3

bis Mitte Sattellage 4

nicht beweglich 5

5. Latero-/ Dorso-/ Ventroflexion

Score von 1 (physiologische Reaktion) bis 6 (keine Reaktion, bzw. Überreaktion)

6. Druck auf die Tubera sacralia

keine Reaktion 1

leichtes Anspannen der Muskulatur 2

starkes Anspannen der Muskulatur 3

Einknicken in der Hinterhand 4

45

Eigene Untersuchungen

Tab. 2c: Bewertungsschlüssel der Untersuchungsergebnisse

7. Longieren

Das Longieren wurde mit einem Score bewertet, der sich aus folgenden Einzelscores zusammensetzt:

7.1 Takt

Taktrein 1

Taktfehler in Übergängen / beim Zulegen 4

temporär auftretender Taktfehler im Schritt / Trab 5

permanent Taktfehler im Schritt / Trab 6

7.2 Losgelassenheit, Beurteilungskriterien

Rücken fest / losgelassen 1 – 6

Hals fest / losgelassen 1 – 6

Rechtsbiegung gut / schlecht 1 – 6

Linksbiegung gut / schlecht 1 – 6

Maul, Kautätigkeit (z.B. unruhig, trocken, gute Kautätigkeit) 1 – 6

7.3 Schwung

Score 1 – 6

46

Eigene Untersuchungen

Tab. 2d: Bewertungsschlüssel der Untersuchungsergebnisse

8. Reiten

Das Vorreiten wurde mit einem Score bewertet, der sich aus folgenden Einzelscores zusammensetzt:

8.1 Takt

Taktrein 1

Taktfehler in Übergängen / beim Zulegen 4

temporär auftretender Taktfehler im Schritt / Trab 5

permanent Taktfehler im Schritt / Trab 6

8.2 Losgelassenheit, Beurteilungskriterien

Rücken fest / losgelassen 1 – 6

Hals fest / losgelassen 1 – 6

Rechtsbiegung gut / schlecht 1 – 6

Linksbiegung gut / schlecht 1 – 6

Maul, Kautätigkeit (z.B. unruhig, trocken, gute Kautätigkeit) 1 – 6

8.3 Anlehnung

gut

auf dem Zügel

über dem Zügel

hinter dem Zügel

Score 1 – 6

8.4 Schwung

Score 1 – 6

8.5 Geraderichten

Score 1 – 6

8.6 Versammlung

Score 1 – 6

47

Eigene Untersuchungen

3.2.5. Statistische Auswertung

Weil nahezu alle Parameter ordinalskaliert sind, wurde kein Test auf

Normalverteilungsannahme durchgeführt. Unterschiede sowohl zwischen als auch innerhalb

von Gruppen wurden mit verteilungsfreien Verfahren getestet.

Von allen Messwerten wurde eine deskriptive Statistik erstellt, wobei die Stichprobengröße

(n), das Minimum, das 25%-Quantil, der Median, das 75%-Quantil, das Maximum und der

Mittelwert berechnet wurden.

Unterschiede zwischen den Gruppen wurden mit dem Wilcoxon Test für unabhängige

Stichproben durchgeführt.

Mit Hilfe des Wilcoxon Tests für gepaarte Beobachtungen wurde es möglich den zeitlichen

Verlauf der Untersuchungsergebnisse innerhalb der Gruppen zu beurteilen.

Mögliche Zusammenhänge zwischen dem Röntgenbefund und den anderen

Untersuchungsergebnissen wurden mittels Berechnung der Korrelationskoeffizienten nach

Spearman geprüft.

Für die Irrtumswahrscheinlichkeit p wurden folgende Signifikanzstufen festgelegt:

p ≤ 0,001 höchst signifikant ( )

p ≤ 0,01 hoch signifikant ( )

p ≤ 0,05 signifikant ( )

Die deskriptive Auswertung erfolgte mit Excel und dem Computerprogramm MATLAB

(Diagramme), die Teststatistik erfolgte mit dem Statistikprogramm SAS, Version 9.1 (SAS

Institute, Cary, NC).

48

Ergebnisse

4. Ergebnisse

Im Rahmen dieser Studie wurden Pferde mit primären Rückenbeschwerden untersucht. Es

handelte sich um 11 Stuten und 19 Wallache. Die Pferde waren zwischen 5 und 19 Jahre, im

Durchschnitt 10 Jahre alt und hatten ein mittleres Gewicht von 577,9 kg und eine Größe von

1,67 m Stockmaß.

Es handelte sich um 14 Dressurpferde, 10 Springpferde, 1 Vielseitigkeitspferd und 5 Pferde,

die für Springen und Dressur genutzt wurden. Die Pferde wurden im Durchschnitt mit 3,5

Jahren angeritten. 21 von 30 Pferden wurden vor der Untersuchung im Rahmen dieser Studie

schon mindestens ein Mal wegen Rückenbeschwerden, meistens durch Ostheopathie und zum

Teil auch schulmedizinisch durch Rückeninjektionen, behandelt.

4.1. Ergebnisse der klinischen Rückenuntersuchung Die Ergebnisse der klinischen Rückenuntersuchungen befinden sich im Anhang in den

Tabellen 8 und 9.

4.1.1. Palpation der Rückenmuskulatur

Bei der Untersuchung der Rückenmuskulatur wurde in der Testgruppe eine deutliche

Abschwächung der Reaktion bzw. Verspannung der Muskulatur auf die Druckpalpation

während des Therapieverlaufes festgestellt. Die Parameter der Palpation wurden im

Durchschnitt mit einem Score von 4,2 bei Therapiebeginn (Tag 0), von 2,1 am Tag 14 und

von 1,6 bei der Abschlussuntersuchung (Tag 42) bewertet. Damit unterscheiden sich die

Ergebnisse am Tag 0 höchst signifikant (≤ 0,001) von den Ergebnissen der

Verlaufsuntersuchung am Tag 14 und der Abschlussuntersuchung (Tag 42). Zwischen Tag 14

und Tag 42 unterscheiden sich die Ergebnisse signifikant (≤ 0,05).

In der Kontrollgruppe waren keine signifikanten Unterschiede festzustellen, die Bewertung

am Tag 0 lag im Durchschnitt bei 3,5, am Tag 14 bei 3,0 und am Tag 42 bei 3,1. Der

Unterschied zwischen den Untersuchungsergebnissen der beiden Gruppen war am Tag 14

signifikant und am Tag 42 höchst signifikant (siehe Abb. 8).

49

Ergebnisse

Abb. 8: Palpation der Rückenmuskulatur

Die Untersuchungsergebnisse der Rückenmuskelpalpation der Testgruppe (IR-C Behandlung

und Longentraining) und der der Kontrollgruppe (nur Longentraining) werden für die Tage 0

(Eingangsuntersuchung), 5, 10, 14 (Verlaufsuntersuchungen) und 42 (Abschlussunter-

suchung) dargestellt. Dabei zeigen die Boxplots das Minimum, das 25%-Quantil, den Median,

das 75%-Quantil und das Maximum. Die Interpretation der Scores wird in Tabelle 2 erläutert.

Die grünen Sterne stellen Signifikanzen zwischen den jeweiligen Untersuchungsergebnissen

der Testgruppe dar, wobei * einen signifikanten, ** einen hoch signifikanten und *** einen

höchst signifikanten Unterschied bezeichnen. In der Kontrollgruppe gab es keine

signifikanten Unterschiede. Die schwarzen Sterne stehen für die Signifikanzniveaus zwischen

den Untersuchungsergebnissen der beiden Gruppen an einem Tag.

50

Ergebnisse

4.1.2. Algometrische Untersuchung

Neun Pferde der Testgruppe zeigten an 23 Lokalisationen besonders deutliche Reaktionen auf

die Palpation. An diesen Lokalisationen wurden Messungen mit dem Algometer durchgeführt.

In der Kontrollgruppe wurden vier Pferde an fünf Lokalisationen algometrisch untersucht.

Während bei den Testpferden in den Bereichen B und F signifikante Unterschiede (≤ 0,05)

der Reaktion zwischen Tag 0 und 14, sowie zwischen Tag 0 und Tag 42 festzustellen waren,

gab es in der Kontrollgruppe keine signifikanten Unterschiede (siehe Abb. 9 und 10).

Die Ermittlung von Schmerzpunkten der Dornfortsatzzwischenräume und –kappen konnte mit

dem vorhandenen Algometer (obere Messgrenze 5 kg) nicht diagnostisch auswertbar

vorgenommen werden, weil die erforderliche Druckkraft zur Provokation von Reaktionen

außerhalb des Erfassungsbereiches des Algometers lagen.

Abb. 9: Messungen mit dem Algometer im Bereich B (Sattellage rechts)

Die Boxplots zeigen die Druckkraft auf die Rückenmuskulatur im Bereich B (siehe Tab. 2)

an, die nötig war, um eine Reaktion bei den Pferden der Testgruppe auszulösen. Die

Untersuchungsergebnisse zwischen Tag 0 und Tag 14 sowie zwischen Tag 0 und Tag 42

unterscheiden sich signifikant voneinander.

51

Ergebnisse

Abb. 10: Messungen mit dem Algometer im Bereich F (Sattellage links)

Die Boxplots zeigen die Druckkraft auf die Rückenmuskulatur im Bereich F (siehe Tab. 2) an,

die nötig war, um eine Reaktion bei den Pferden der Testgruppe auszulösen. Die

Untersuchungsergebnisse zwischen Tag 0 und Tag 14 sowie zwischen Tag 0 und Tag 42

unterscheiden sich signifikant voneinander.

52

Ergebnisse

4.1.3. Palpation der Dornfortsatzkappen und der

Dornfortsatzzwischenräume

Die Palpation der Dornfortsatzzwischenräume war am Tag 0 in der Testgruppe bei 15 von 20

Pferden ohne besonderen Befund. Die fünf Pferde mit positivem Palpationsbefund erhielten

im Durchschnitt den Score 4,2. Am Tag 14 hatte noch ein Pferd einen positiven

Palpationsbefund mit dem Score 5,0. Am Tag 42 erhielt dasselbe Pferd den Score 3,0, alle

anderen waren ohne positiven Palpationsbefund.

Die Palpation der Dornfortsatzkappen ergab am Tag 0 bei vier von 20 Pferden einen positiven

Palpationsbefund. Dieser lag im Durchschnitt bei einem Score von 4,0. Am Tag 14 hatte ein

Pferd den Score 4,0, alle anderen waren ohne positiven Befund. Am Tag 42 wurde bei keinem

Pferd ein positiver Palpationsbefund festgestellt.

In der Kontrollgruppe wurde am Tag 0 bei 3 von 10 Pferden ein positiver Befund bei der

Palpation der Dornfortsatzzwischenräume und -kappen festgestellt. Der Durchschnittsscore

lag bei 3,2. Am Tag 14 wurden dieselben Befunde mit demselben Durchschnittsergebnis

erhoben. Am Tag 42 hatten noch zwei der drei Pferde einen positiven Palpationsbefund. Der

Score lag im Durchschnitt bei 4,0.

In beiden Gruppen lagen keine signifikanten Unterschiede zwischen den Ergebnissen am Tag

0 und 14, bzw. am Tag 0 und Tag 42 vor.

4.1.4. Beweglichkeit der Wirbelsäule

Die Untersuchung zur Beweglichkeit der Wirbelsäule ergab bei den Pferden der Testgruppe

am Tag 0 einen Durchschnittsscore von 3,85, am Tag 14 einen von 2,7 und am Tag 42 einen

von 2,55. Damit unterscheiden sich die Scores höchst signifikant (≤ 0,001) von Tag 0 zu Tag

14 und von Tag 0 zu Tag 42. Von Tag 14 zu Tag 42 wurden keine signifikanten Unterschiede

festgestellt.

In der Kontrollgruppe betrug der durchschnittliche Score am Tag 0 4,1, am Tag 14 lag er bei

4,0 und am Tag 42 bei 3,9. Es konnten keine signifikanten Verbesserungen festgestellt

werden. Die Untersuchungsergebnisse unterscheiden sich zwischen den Gruppen am Tag 10

signifikant und an den Tagen 14 und 42 hoch signifikant voneinander (siehe Abb. 11).

53

Ergebnisse

Abb. 11: Beweglichkeit der Wirbelsäule

In der Abbildung werden die Untersuchungsergebnisse zur Beweglichkeit der Wirbelsäule

dargestellt. Die Bewertung erfolgte mit einem Score von 1 bis 5 (siehe Tab. 2). In der

Testgruppe gibt es zwischen Tag 0 und Tag 14 sowie zwischen Tag 0 und Tag 42 höchst

signifikante Verbesserungen der Untersuchungsergebnisse. Zwischen den Gruppen

unterscheiden sich die Untersuchungsergebnisse am Tag 10 signifikant, am Tag 14 hoch

signifikant und am Tag 42 höchst signifikant.

4.1.5. Provokationsproben

Die Provokationsprobe im Bereich des Widerrists (siehe Abb. 12) und der Sattellage (siehe

Abb. 13) zeigte in der Testgruppe eine hoch signifikante Zunahme der Lateroflexion (≤ 0,01)

von Tag 0 (Durchschnittsscore 3,55) zu Tag 14 (Durchschnittsscore 2,7) und von Tag 0 zu

Tag 42 (Durchschnittsscore 2,5).

54

Ergebnisse

Die Lateroflexion im Bereich der Lendenwirbelsäule (siehe Abb. 14) und die Flexion (siehe

Abb. 15) nahmen in der Testgruppe hoch signifikant von Tag 0 zu Tag 14 und höchst

signifikant von Tag 0 zu Tag 42 zu. In der Kontrollgruppe gab es keine signifikanten

Veränderungen. Am Tag 42 unterscheiden sich die Untersuchungsergebnisse der

Lateroflexion zwischen den Gruppen höchst signifikant voneinander. Die Extension

verbesserte sich in der Testgruppe höchst signifikant von Tag 0 zu Tag 14 und von Tag 0 zu

Tag 42. In der Kontrollgruppe waren keine signifikanten Verbesserungen festzustellen (siehe

Abb. 16).

Abb. 12: Lateroflexion im Widerristbereich

In der Abbildung werden die Untersuchungsergebnisse der Lateroflexion im Widerristbereich

dargestellt. Die Bewertung erfolgte mit einem Score von 1 bis 6 (siehe Tab. 2). In der

Testgruppe gibt es zwischen Tag 0 und Tag 14 sowie zwischen Tag 0 und Tag 42 hoch

signifikante Veränderungen der Untersuchungsergebnisse.

55

Ergebnisse

Abb. 13: Lateroflexion im Sattellagenbereich

In der Abbildung werden die Untersuchungsergebnisse der Lateroflexion im

Sattellagenbereich dargestellt. Die Bewertung erfolgte mit einem Score von 1 bis 6 (siehe

Tab. 2). In der Testgruppe gibt es zwischen Tag 0 und Tag 14 sowie zwischen Tag 0 und Tag

42 hoch signifikante Veränderungen der Untersuchungsergebnisse.

56

Ergebnisse

Abb. 14: Lateroflexion der Lendenwirbelsäule

In der Abbildung werden die Untersuchungsergebnisse der Lateroflexion der

Lendenwirbelsäule dargestellt. Die Bewertung erfolgte mit einem Score von 1 bis 6 (siehe

Tab. 2). In der Testgruppe gibt es zwischen Tag 0 und Tag 14 hoch signifikante, zwischen

Tag 0 und Tag 42 höchst signifikante Veränderungen der Untersuchungsergebnisse. Zwischen

den Gruppen unterscheiden sich die Untersuchungsergebnisse am Tag 42 signifikant.

57

Ergebnisse

Abb. 15: Flexion

In der Abbildung werden die Untersuchungsergebnisse der Flexion dargestellt. Die

Bewertung erfolgte mit einem Score von 1 bis 6 (siehe Tab. 2). In der Testgruppe gibt es

zwischen Tag 0 und Tag 14 hoch signifikante, zwischen Tag 0 und Tag 42 höchst signifikante

Veränderungen der Untersuchungsergebnisse.

58

Ergebnisse

Abb. 16: Extension

In der Abbildung werden die Untersuchungsergebnisse der Extension dargestellt. Die

Bewertung erfolgte mit einem Score von 1 bis 6 (siehe Tab. 2). In der Testgruppe gibt es

zwischen Tag 0 und Tag 14 sowie zwischen Tag 0 und Tag 42 höchst signifikante

Veränderungen der Untersuchungsergebnisse.

59

Ergebnisse

Bei dem Druck auf die Tubera sacralia ergab sich in der Testgruppe eine hoch signifikante

Verringerung der Reaktion von Tag 0 zu Tag 14 und von Tag 0 zu Tag 42. In der

Kontrollgruppe sank die Druckreaktion nicht signifikant. Die Untersuchungsergebnisse

unterscheiden sich zwischen den Gruppen am Tag 10 signifikant, am Tag 14 hoch signifikant

und am Tag 42 höchst signifikant voneinander (siehe Abb. 17).

Abb. 17: Druck auf die Tubera sacralia

Die Abbildung zeigt die Untersuchungsergebnisse, die bei dem Druck auf die Tubera sacralia

erhoben wurden. Die Bewertung erfolgte mit einem Score von 1 bis 4 (siehe Tab. 2). In der

Testgruppe gibt es zwischen Tag 0 und Tag 14 sowie zwischen Tag 0 und Tag 42 hoch

signifikante Veränderungen der Untersuchungsergebnisse. Zwischen den Gruppen

unterscheiden sich die Untersuchungsergebnisse am Tag 10 signifikant, am Tag 14 hoch

signifikant und am Tag 42 höchst signifikant.

60

Ergebnisse

4.1.6. Longieren

Das Longieren wurde in der Testgruppe von Tag 0 (Durchschnittsbewertung 4,2) zu Tag 14

(Durchschnittsbewertung 2,95) und vom Tag 0 zu Tag 42 (Durchschnittsbewertung 2,45)

höchst signifikant (≤ 0,001) besser benotet. Von Tag 14 zu Tag 42 ergab sich eine hoch

signifikante Verbesserung (≤ 0,01).

In der Kontrollgruppe gab es keine signifikante Verbesserung. Der Durchschnittsscore betrug

am Tag 0 3,9, am Tag 14 betrug er 3,7 und am Tag 42 3,8.

Die Bewertungen der beiden Gruppen unterscheiden sich am Tag 42 höchst signifikant

voneinander (siehe Abb.18).

Abb. 18: Longieren

Die Abbildung zeigt die Bewertungen des Longierens. Die Bewertung erfolgte mit einem

Score von 1 bis 6 (siehe Tab. 2). In der Testgruppe gibt es zwischen Tag 0 und Tag 14 sowie

zwischen Tag 0 und Tag 42 höchst signifikante Veränderungen, zwischen Tag 14 und Tag 42

hoch signifikante Veränderungen der Bewertungen. Zwischen den Gruppen unterscheiden

sich die Bewertungen am Tag 42 höchst signifikant.

61

Ergebnisse

4.1.7. Reiten

Das Reiten wurde in der Testgruppe vom Tag 0 zu Tag 42 höchst signifikant (≤ 0,001) besser

benotet. Der Score betrug am Tag 0 im Durchschnitt 4,0 und am Tag 42 betrug er 3,1. In der

Kontrollgruppe konnte keine signifikante Verbesserung festgestellt werden. Der

durchschnittliche Score betrug an Tag 0 und an Tag 42 3,89.

Zwischen den Gruppen unterscheiden sich die Bewertungen am Tag 42 signifikant

voneinander (siehe Abb.19).

Abb. 19: Reiten

Die Abbildung zeigt die Bewertungen des Reitens. Die Bewertung erfolgte mit einem Score

von 1 bis 6 (siehe Tab. 2). In der Testgruppe gibt es zwischen Tag 0 und Tag 42 eine höchst

signifikante Veränderung der Bewertung. Zwischen den Gruppen unterscheiden sich die

Bewertungen am Tag 42 signifikant voneinander.

62

Ergebnisse

4.2. Ergebnisse der röntgenologischen Untersuchung Die röntgenologische Untersuchung ergab bei 28 von 30 Pferden Veränderungen im Bereich

der Dornfortsätze im Sinne von „Kissing Spines“.

In der Testgruppe wurden bei vier Pferden „Kissing Spines“ 3. Grades, bei 11 Pferden

„Kissing Spines“ 4. Grades, bei zwei Pferden „Kissing Spines“ 5. Grades und bei drei Pferden

„Kissing Spines“ 6. Grades diagnostiziert.

In der Kontrollgruppe ergab die röntgenologische Untersuchung bei zwei Pferden keinen

Befund im Sinne von „Kissing Spines“. Bei zwei Pferden ergab die Untersuchung „Kissing

Spines“ 3. Grades, bei vier Pferden „Kissing Spines“ 4. Grades und bei zwei Pferden „Kissing

Spines“ 6. Grades (siehe Abb. 20). Es zeigten sich keine signifikanten Zusammenhänge

zwischen dem Grad des KSS und den Ergebnissen der weiteren Untersuchungsparameter.

Abb. 20: Röntgenbefund, Graduierung nach SAGER (1996)

Die Abbildung zeigt die röntgenologischen Befunde der Dornfortsätze von Brust- und

Lendenwirbelsäule bewertet mit dem Graduierungsschema nach SAGER (siehe Tab. 1).

63

Ergebnisse

4.3. Thermographie Bei der Thermographie des Pferderückens konnten in keinem Fall „hot spots“ oder „cold

spots“ im Bereich der Wirbelsäule oder der Rückenmuskulatur nachgewiesen werden. Alle

Aufnahmen zeigten die höchsten Temperaturen über der Wirbelsäule. Im Bereich der

Rückenmuskulatur sank die Temperatur abaxial ab (siehe Abb. 21).

Nach dem Aufenthalt im Thermium stieg die Temperatur im Bereich der Wirbelsäule im

Durchschnitt um 3,27 °C und nach dem Longieren um weitere 0,72 °C. So betrug die

Temperaturdifferenz vor und nach dem Longieren 3,99°C. Die Körperoberfläche im Bereich

der Rückenmuskulatur war nach der Bestrahlung im Thermium im Durchschnitt 3,32 °C und

nach dem Longieren um weitere 0,43 °C wärmer, so dass sich zwischen Beginn und Ende der

therapeutischen Maßnahmen eine Differenz von 3,75 °C ergab.

Bei den Pferden der Kontrollgruppe, die nicht im Thermium waren, stieg die Temperatur im

Bereich der Wirbelsäule nach dem Longieren im Durchschnitt um 2,2 °C. Die Temperatur der

Körperoberfläche im Bereich der Rückenmuskulatur stieg im Durchschnitt um 1,96 °C.

64

Ergebnisse

Vor Behandlung 1 Minute nach Thermium

5 Minuten nach Longentraining

Abb. 21: Thermographieaufnahmen vor und nach Thermium sowie nach dem Longieren. Die

Farbskala zeigt einen Temperaturbereich von 14°C bis 34°C an.

65

Diskussion

5. Diskussion

In dieser Studie sollte der Einfluss der Behandlung von Reitpferden mit Rückenbeschwerden

in einem Thermium überprüft werden, da einerseits derzeitig noch keine Untersuchungen zu

dieser Art von Wärmebehandlung beim Pferd vorliegen, andererseits zunehmend

Infrarotbehandlungen beim Pferd durchgeführt werden.

5.1. Entstehung und Therapie von Rückenbeschwerden,

Allgemeines zu Rückenbeschwerden beim Pferd Rückenbeschwerden entstehen beim Reitpferd meistens durch fehlerhafte Ausbildung oder

mangelnde reiterliche Fähigkeiten, wenn dabei die Ziele der klassischen Reitlehre nicht

erreicht werden. Seltener sind einmalige oder repetierende Traumatisierungen, unabhängig

vom reiterlichen Einfluss, die Ursache. Ziel der Ausbildung des Reitpferdes sollte zunächst

sein, dass das Pferd sich losgelassen vorwärts-abwärts dehnt und in allen drei Grundgangarten

taktrein und schwungvoll geht. Die klassische Ausbildungsskala ist empirisch im Verlauf von

fünf Jahrhunderten, lange nach der Entwicklung des Wildpferdes zum Reitpferd, zur

Gesunderhaltung des Pferdes entstanden. Wildpferde grasen oder ruhen ca. 23 Stunden pro

Tag in Vorwärts-Abwärtshaltung und laufen nur kurzzeitig während der Flucht vor Feinden

mit erhobenem Kopf und abgesenkter Wirbelsäule. Diese kurzen Phasen kann die Wirbelsäule

unbeschadet überstehen. Unsere Reitpferde müssen dagegen täglich das Gewicht von Sattel

und Reiter tragen, wodurch die Belastung der Wirbelsäule stark ansteigt. Um der Entstehung

von Rückenbeschwerden entgegenzuwirken, ist es daher unerlässlich, das Pferd der

Ausbildungsskala entsprechend auszubilden (MEYER 1996, BÜRGER 2006).

MEYER (1996) schreibt dazu:

„Dem Absenken des Pferderückens unter dem Reitergewicht soll insbesondere in den

Anfangsstadien der Ausbildung mit der tiefen Einstellung des gedehnten – nicht des

aufgerollten – Halses entgegengewirkt werden, beziehungsweise das Absenken des Rückens

soll mit Hilfe dieser Halshaltung verhindert werden. Die tiefe Einstellung dient dazu, dass das

Pferd den Hals fallen lässt, nämlich vom Widerrist aus in gedehnter Form senkt. Die Senkung

66

Diskussion

soll so weit gehen, dass das Pferd seine Nasenspitze etwa in Höhe des Schulter- oder des

Ellenbogengelenks hält. Der gedehnte und gesenkte Hals bewirkt den Gegenzug zum Druck

des Reitergewichts auf den Rückenbogen. Über das Nacken- und das Rückenband sowie über

die im Rückenbereich angehefteten Halsmuskeln zieht er die langen Dornfortsätze hoch und

wölbt die Rückenwirbelsäule auf. Wenn die Remonte in dieser Haltung geritten wird, werden

die im Rücken angehefteten und von vorne ziehenden Muskeln gekräftigt. Diese Kräftigung

wird in der zunehmenden Muskelmasse beim Übergang vom Hals zum Widerrist und zur

Schulter sowie in der zunehmenden Muskelmasse unterhalb des Mähnenkammes deutlich.

Wenn die gekräftigten Halsmuskeln das Absenken des Rückens unter der Reiterlast

verhindern, dann reduziert sich die Neigung des Pferdes, der Reiterlast dadurch

entgegenzuwirken, dass es seine Rückenmuskeln gegen diese Last anspannt und dadurch das

Absenken der Wirbelsäule unter dieser Last verhindert.“

Die Pferde, die an der vorliegenden Studie teilnahmen, wurden zum größten Teil von Reitern

der unteren Leistungsklassen (A-L) geritten und waren nicht weiter als bis zur Klasse L

ausgebildet. Somit ist das Pferdematerial repräsentativ für die Mehrheit der unter

Rückenbeschwerden leidenden Pferde, die meistens nicht nach den von MEYER (1996)

geforderten Kriterien geritten werden. Bei der Therapie von Rückenbeschwerden müssen

daher vorrangig die Ausbildungsmethoden überdacht und korrigiert werden. Das Longieren

und Reiten wird zu einer physiotherapeutischen Maßnahme, ähnlich wie die

Bewegungstherapie beim Menschen mit Rückenbeschwerden (PFEIFER 2006).

In der vorliegenden Arbeit konnte allerdings gezeigt werden, dass der Ersatz des Reitens

durch das Longieren als alleinige Therapie nicht ausreicht. Auf Grund der hier erarbeiteten

Ergebnisse erscheint es sinnvoll, Pferde mit Rückenbeschwerden vor der Longenarbeit mit

Infrarot-C-Strahlung in einem Thermium zu behandeln. Es wurde festgestellt, dass sich die

rückenkranken Pferde durch die Wärmetherapie an der Longe besser loslassen und das

Longentraining so effektiver wird. Ziel des Longierens ist der Aufbau der Rückenmuskulatur

bei schmerzfreier Bewegung, um den Reiter besser tragen zu können. Ein Muskel baut sich

durch Übung nur dann auf, wenn er seiner Lage und seinem inneren Aufbau entsprechend in

seiner natürlichen Form beansprucht wird. Er verliert jedoch an Umfang (atrophiert), wenn er

in falscher, krampfhafter Anspannung zu einer Arbeitsleistung herangezogen wird, die er auf

Dauer nicht vollbringen kann (BÜRGER 2006).

67

Diskussion

5.2. Allgemeines zur Diagnostik von Rückenbeschwerden, eigene

Untersuchungen und Ergebnisse Zunächst war es wichtig, differentialdiagnostisch zu unterscheiden, ob die

Rückenbeschwerden der vorgestellten Pferde durch primäre Rückenbeschwerden bedingt

waren. Mehrere Pferde mussten von der Teilnahme an der Studie ausgeschlossen werden, da

sich die Rückenbeschwerden auf eine Hinterhandslahmheit zurückführen ließen. Es ist

bekannt, dass es sich bei Hinterhandslahmheiten um die wichtigste Differentialdiagnose zu

primären Rückenbeschwerden handelt (CROWHURST 1975, KOCH 1980, JEFFCOTT

1985, GUNDEL und SCHATZMANN 1997, RANNER und GERHARDS 2001).

Nach der Selektion der Pferde erfolgte die spezielle Untersuchung des Rückens. Diese basiert

zu einem hohen Anteil auf der klinischen Untersuchung. In der vorliegenden Arbeit wurde sie

von einer erfahrenen Tierärztin durchgeführt, die die Gruppenzugehörigkeit der Pferde nicht

kannte. Dennoch unterliegen die Ergebnisse der Rückenuntersuchung einigen variablen

Faktoren. Dabei treten insbesondere inter- und intraindividuell verschiedene Reaktionen auf

die Untersuchungstechnik auf (JEFFCOTT 1993, GUNDEL und SCHATZMANN 1997,

GUNDEL et al. 1997, RANNER und GERHARDS 2001). So reagieren zum Beispiel auch

gesunde Pferde vereinzelt sensibel auf jede Berührung, während einige kranke Pferde starken

Druck ohne jegliche Reaktion tolerieren (RANNER 1997).

Deshalb kann auf die Empirik einer/s erfahrenen Tierärztin/tes in diesem Bereich der

Pferdemedizin, auch aufgrund des Fehlens objektiver Messmethoden, nicht verzichtet werden.

In dieser Studie wurden die Pferde während der 14-tägigen Behandlung vier Mal klinisch

untersucht, wodurch eventuell teilweise eine Gewöhnung an die Untersuchung eingetreten

sein kann. Die Abschlussuntersuchung erfolgte, nachdem die Pferde vier Wochen von ihren

Besitzern zu Hause longiert wurden. Ob dieses Training vollständig einheitlich durchgeführt

wurde, konnte nicht kontrolliert werden. Die Regelmäßigkeit und Qualität der Ausführung

könnte sich aber auf die Untersuchungsergebnisse ausgewirkt haben. Dennoch unterscheiden

sich die Ergebnisse der Testgruppe (mit Infrarot-Strahlung behandelt) deutlich von denen der

Kontrollgruppe (lediglich Longenarbeit), was zeigt, dass für die Zielsetzung dieser Arbeit

diese Faktoren keinen bedeutsamen Einfluss hatten.

Die Untersuchungen fanden am freistehenden Pferd in einer Stallgasse statt, da in

Voruntersuchungen festgestellt wurde, dass die Pferde in einem Behandlungsraum und/oder

68

Diskussion

in einem Untersuchungsstand oft unruhig und angespannt waren. RANNER und GERHARDS

(2001) empfehlen dagegen die Palpation in einem Untersuchungsstand durchzuführen, um ein

Ausweichen der Pferde zu verhindern. Dieses Problem trat in dieser Studie allerdings nicht

auf.

Die klinische Rückenuntersuchung (inklusive Longieren und Reiten) stellt die Basis der

Rückenuntersuchung des Pferdes dar. Weiterführende Untersuchungen wie Röntgen,

Szintigraphie, Algometrie u.s.w. können zur Ergänzung durchgeführt werden.

In dieser Arbeit wurde bildgebend röntgenologisch und thermographisch untersucht,

außerdem wurde die Algometrie eingesetzt.

Die röntgenologische Untersuchung ist die am häufigsten genutzte weiterführende

Untersuchung bei Rückenbeschwerden. Je nach Ausstattung des Röntgengerätes können nur

die Dornfortsätze oder zusätzlich auch die kleinen Wirbelgelenke abgebildet werden. Für die

vorliegende Arbeit wurden nur die Dornfortsätze geröntgt. Es konnte bestätigt werden, dass

röntgenologische Veränderungen im Sinne von „Kissing Spines“ und insbesondere der Grad

der Ausprägung nicht signifikant mit den klinischen und übrigen weiterführenden

Untersuchungsergebnissen korrelieren. So fiel auf, dass die meisten Pferde mit

röntgenologisch nachgewiesenen „Kissing Spines“ nicht auf die Palpation der Dornfortsätze

reagierten. Das bedeutet einerseits, dass dieser Röntgenbefund auf physiologische

Umformungsprozesse der Wirbelsäule ohne klinische Bedeutung zurückzuführen ist, und

andererseits, wie die klinische Erfahrung und die Untersuchungen von STADLER und

MARTENS (2006) zeigen, bei Pferden mit Rittigkeitsproblemen häufiger „Kissing Spines“

auftreten als bei unauffälligen Pferden. Deshalb bleibt die Bewertung des Röntgenbefundes

„Kissing Spines“ im Einzelfall weiterhin schwierig.

Nach DÄMMRICH et al. (1993) entstehen „Kissing Spines“ pathologisch, wenn der Rücken

übermäßig belastet wird und keine Kompensation mehr möglich ist. „Kissing Spines“ sind

dann die Folgen unphysiologischer repetierender Absenkungen des Rückens. Daher können

„Kissing Spines“ auch durch fehlerhaftes Reiten entstehen, was von einigen Autoren (VON

SALIS und HUSKAMP 1978, MEYER 1996) sogar als alleinige Ursache angesehen wurde.

Neben den knöchernen Veränderungen wie „Kissing Spines“ können sekundär oder primär

auch muskuläre Verspannungen zu schmerzhaften Prozessen im Rücken des Pferdes führen.

Derartige schmerzhafte Prozesse sollen objektiv mit Hilfe des Algometers quantifiziert

werden können (HAUSSLER und ERB 2006). Das derzeitig verfügbare und in der

69

Diskussion

vorliegenden Studie benutzte Algometer konnte Druckwerte bis 50 N messen. In diesem

Messbereich war es bei keinem Pferd möglich, eine Abwehrreaktion über dem supraspinalen

und interspinalen Raum hervorzurufen. Um eine derartige Reaktion zu erzeugen, musste eine

deutlich höhere Druckkraft aufgewendet werden.

BUTHE und HERTSCH (2002) haben mit dem Algometer die Kraft gemessen, mit der in der

Medianen des Pferderückens über dem supraspinalen und interspinalen Raum Druck ausgeübt

wurde. Diese Autoren fanden die Methode insbesondere zur Evaluierung eines

Therapieverlaufs hilfreich. Die Druckwerte bei Pferden mit Rückenbeschwerden lagen dabei

zwischen drei und neun Newton. In einer Studie von HAUSSLER und ERB (2006) zeigten

die untersuchten Pferde mit Rückenschmerzen erst ab Druckwerten von ca. 90 N eine

Reaktion.

Bei der Messung der Druckwerte im Bereich der Rückenmuskulatur wurde in dieser Arbeit

häufig beobachtet, dass die Pferde nach der manuellen Palpation die Rückenmuskulatur stark

anspannten und eine Messung mit dem Algometer damit unmöglich wurde. Es ist daher

fraglich, ob die Algometrie im Bereich der Rückenmuskulatur ein geeignetes Diagnostikum

zur Quantifizierung der Schmerzhaftigkeit ist. Für Einzeluntersuchungen kann die Methode

für Verlaufskontrollen geeignet sein. Dagegen erscheint sie aufgrund der interindividuellen

Variationen und der bisher noch uneinheitlichen Schwellenwerte (BUTHE und HERTSCH

2002, HAUSSLER und ERB 2006) noch nicht diagnostisch verwertbar.

Die Thermographie soll sich in Einzelfällen zur Diagnose und insbesondere zur Beurteilung

der Heilungsverläufe von Weichteilläsionen, besonders von Sehnen, Bändern und

Muskulatur, eignen (BOWMANN et al. 1983, PICK 1990).

Da Verspannungen und Schmerzen der Rückenmuskulatur entweder Minderdurchblutung

oder Entzündungen hervorrufen, wurde versucht, diese pathologischen Veränderungen mit

Hilfe der Thermographie darzustellen.

Hierbei zeigten die in dieser Studie untersuchten rückenkranken Pferde allerdings das von

TUNLEY und HENSON (2004) beschriebene Muster von Thermographieaufnahmen des

Rückens gesunder Pferde. Die Wirbelsäule war immer der wärmste Bereich, nach axial fielen

die Temperaturen kontinuierlich ab. Obwohl bei der Eingangsuntersuchung alle Pferde

Verspannungen und/oder Schmerzen im Bereich der Rückenmuskulatur aufwiesen und acht

Pferde einen positiven Befund bei der Palpation der Dornfortsatzzwischenräume und -kappen

zeigten, konnte thermographisch in keinem Fall eine Veränderung im Sinne von „hot spots“

70

Diskussion

oder „cold spots“ nachgewiesen werden. Ähnliche Ergebnisse zeigte die Studie von LAUK

und KIMMICH (1997), in der die Thermographie mit der szintigraphischen Untersuchung

verglichen wurde. Von sieben Pferden mit szintigraphisch abnormalen Befunden im Bereich

der Brustwirbelsäule war nur ein Pferd mit einem geringgradig veränderten

Wärmeverteilungsmusters thermographisch verdächtig, alle anderen zeigten ein

physiologisches Verteilungsmuster.

Damit erscheint auch die Thermographie zur Evaluierung von Rückenbeschwerden,

insbesondere für den interindividuellen Vergleich nicht hilfreich (LAUK und KIMMICH

1997).

Die absoluten Temperaturen konnten mit der Thermographiekamera jedoch ermittelt werden.

Die Pferde in der Testgruppe (mit Infrarot-Strahlung behandelt) waren sowohl im Bereich der

Wirbelsäule als auch im Bereich der Muskulatur nach dem Longieren im Durchschnitt 1,79°C

wärmer. Das deutet darauf hin, dass die Durchblutung durch den Aufenthalt im Thermium

gesteigert wurde und diese Durchblutungssteigerung auch nach dem Longieren noch

vorhanden war.

Zusammenfassend werden die hier eingesetzten weiterführenden Untersuchungen nur bedingt

als hilfreiche Ergänzung zur klinischen Untersuchung bewertet. Auch andere Autoren haben

widersprüchliche Ergebnisse beschrieben (NOWAK 1988, LAUK und KIMMICH 1997,

WEAVER 1999 und ERICHSEN et al. 2004). Damit ist es derzeit unter Praxisbedingungen

immer noch schwierig bzw. meistens unmöglich, spezielle Diagnosen, insbesondere bei

Veränderungen der tiefergelegenen Strukturen, wie z.B. Spondylosen und Spondylarthrosen,

sicher zu stellen und deren klinische Relevanz zu beurteilen. Daher bleibt aufgrund der hier

vorliegenden Ergebnisse noch unklar, ob die Therapieerfolge der Testgruppe eher auf einer

Reduktion der Schmerzhaftigkeit in primär erkrankter Muskulatur im Sinne einer Ausheilung

oder in einer erfolgreichen Behandlung einer sekundären Weichteilveränderung bei basalen

Erkrankungen der knöchernen Wirbelsäule beruht.

71

Diskussion

5.3. Vor- und Nachteile der Infrarotbehandlung, Möglichkeiten

für weitere Studien Die Eindringtiefe der Infrarot-C-Strahlung beim Pferd ist bisher nicht untersucht worden.

Aufgrund der positiven Ergebnisse in der Testgruppe kann nur vermutet werden, dass die

Strahlung die kleinsten Endgefäße des Mikrozirkulationssystems der Haut erreicht, so wie es

beim Menschen der Fall ist (RICHTER et al. 2000, RICHTER und SCHMIDT 2000, 2002a).

Alle Pferde dieser Studie wurden zu Beginn geschoren. Ob die Strahlung auch durch längeres

Fell in die Haut eindringen kann, müsste ebenfalls geklärt werden. Außerdem muss geklärt

werden, wie tief die Strahlung beim Pferd eindringt und weitertransportiert wird, um die

therapeutischen Einsatzgebiete eingrenzen zu können.

Beim Menschen wird die eindringende Wärme durch einen relativ langsam fortschreitenden

konvektiven Transport zum Körperkern geleitet, so dass es zu einer sanften

Ganzkörperhyperthermie kommt. Bei gut verträglicher Intensität steigt die

Körperinnentemperatur innerhalb von 20-40 Minuten um 0,5 bis 1°C (KURZ 2002). Eigene

Voruntersuchungen zeigten dagegen, dass beim Pferd kein Anstieg der

Körperinnentemperatur festgestellt werden kann.

Manche Autoren halten infrarote Wärmestrahlung mit Werten aus dem langwelligen (IR-C)

Bereich für medizinisch am sinnvollsten (KURZ 2002, RICHTER und SCHMIDT 2002a,

RUKU 2005), andere bevorzugen IR-A-Strahlung (CONRADI 2000, DICKREITER 2001).

Bei der Bestrahlung mit IR-C sollte unter der Schwitzgrenze behandelt werden, da die

Wasserschicht die Strahlungsenergie absorbiert und fast vollständig in Verdunstungswärme

umsetzt (KURZ 2002).

Bei IR-A-Bestrahlung beeinträchtigt Schwitzen das Eindringen der Wärmestrahlung nicht,

dies gilt aber auch für den Tränenfilm auf dem Auge. Die IR-A-Strahlung dringt deshalb bis

zur Netzhaut vor und wird dort in Wärme umgesetzt. Daher wird das Tragen einer

Schutzbrille angeraten (KURZ 2002). Bei IR-A besteht zusätzlich die Gefahr der generellen

Überhitzung, da die Strahlung die in der Epidermis gelegenen Temperaturrezeptoren passiert,

ohne in fühlbare Wärme umgewandelt worden zu sein. Hitzeerytheme, -schmerzen, -

entzündungen und letztendlich Krebs können die Folge sein (KURZ 2002, MEFFERT und

PIAZENA 2002).

72

Diskussion

Um Unterschiede und Vorteile der verschiedenen Infrarot-Strahlungsarten herauszufinden,

könnten ähnliche Untersuchungen in einer Infrarot-A-Strahlungskabine erfolgen.

Möglicherweise vermag die beim Menschen bis in das Stratum papillare eindringende

Infrarot-A-Strahlung auch beim Pferd eine Ganzkörperhyperthermie zu erzeugen. Es dürfte

allerdings schwierig sein, die Nebenwirkungen der IR-A-Strahlung zu eliminieren.

Zusammenfassend zeigt die vorliegende Arbeit, dass zumindest kurzfristig eindrucksvolle

Verbesserungen der klinischen Symptomatik bei Reitpferden mit Rückenbeschwerden mit der

Infrrot-C-Behandlung in einem speziellen Pferdethermium erreicht werden können. Vorteile

der Behandlung mit Infrarot-C-Srahlung in einem Thermium sind die Therapieerfolge sowie

die gute Akzeptanz und Verträglichkeit. Nachteilig ist, dass ein Thermium aus Kostengründen

nicht für jeden Reitstall erschwinglich ist, und dass die Patientenbesitzer ihr Pferd für eine

solche Therapie in der Regel in eine Reha-Klinik einstellen müssen.

Nachfolgende Untersuchungen müssen zeigen, ob die Erfolge der Infrarotbehandlung

langfristig bestehen.

73

Zusammenfassung

6. Zusammenfassung

Sarah Kalinowski

Der Einfluss von Infrarot-C-Strahlung auf Rückenbeschwerden bei Reitpferden nach

Behandlung in einem Thermium

Es sollte herausgefunden werden, ob Pferde die in einem Thermium mit Infrarot-C-Strahlung

behandelt wurden, bessere Untersuchungsergebnisse bei der klinischen Rückenuntersuchung

erzielten als die Pferde in der Kontrollgruppe.

20 Pferde mit Rückenbeschwerden wurden jeweils 14 Tage täglich in einem Thermium mit

Infrarot-C-Strahlung behandelt (Testgruppe) und danach eine halbe Stunde longiert. Eine

Kontrollgruppe von 10 Pferden wurde in dieser Zeit ausschließlich longiert.

Nach dem Klinikaufenthalt wurden alle Pferde von den Besitzern weitere vier Wochen

longiert und danach erneut untersucht.

Es wurde regelmäßig eine klinische Rückenuntersuchung, zum Teil ergänzt durch eine

algometrische Messung, durchgeführt. Außerdem wurden Thermographieaufnahmen und

Röntgenbilder der Dornfortsätze der Brust- und Lendenwirbelsäule angefertigt.

Die Untersuchungsergebnisse wurden in Scores übertragen und statistisch ausgewertet.

Die Pferde, die zusätzlich zur Longenarbeit im Thermium bestrahlt wurden, zeigten in nahezu

allen Untersuchungsergebnissen hoch oder höchst signifikante Verbesserungen von Tag 0 zu

Tag 14 und auch von Tag 0 zu Tag 42.

Bei den Pferden der Kontrollgruppe wurden keine signifikanten Veränderungen der

Untersuchungsbefunde festgestellt.

Bei der Palpation der Rückenmuskulatur wurde in der Testgruppe eine deutliche

Abschwächung der Reaktion bzw. der Verspannung der Muskulatur auf die Druckpalpation

während des Therapieverlaufes festgestellt. Damit unterschieden sich die Ergebnisse am Tag

0 höchst signifikant (≤ 0,001) von den Ergebnissen der Verlaufsuntersuchung am Tag 14 und

der Abschlussuntersuchung (Tag 42). Das Longieren wurde in der Testgruppe von Tag 0 zu

Tag 14 und vom Tag 0 zu Tag 42 höchst signifikant (≤ 0,001) besser benotet. Von Tag 14 zu

Tag 42 ergab sich eine hoch signifikante Verbesserung (≤ 0,01). Das Reiten wurde in der

74

Zusammenfassung

Testgruppe vom Tag 0 zu Tag 42 ebenfalls höchst signifikant (≤ 0,001) besser benotet.

Die röntgenologische Untersuchung ergab bei 28 von 30 Pferden Veränderungen im Bereich

der Dornfortsätze im Sinne von „Kissing Spines“.

Es zeigten sich keine signifikanten Zusammenhänge zwischen dem Grad des KSS und den

Ergebnissen der weiteren Untersuchungsparameter.

Die Thermographieaufnahmen zeigten bei keinem Pferd Abweichungen von dem Normalbild,

so dass sich diese Untersuchungsmethode nicht als zuverlässiges Diagnostikum für

Rückenbeschwerden beim Pferd herausgestellt hat.

Die Algometrie ergab bei neun Testpferden im Bereich der Rückenmuskulatur in der

Sattellage signifikante Unterschiede (≤ 0,05) der Reaktion zwischen Tag 0 und 14 sowie

zwischen Tag 0 und Tag 42.

Bei einigen Pferden konnte keine algometrische Untersuchung durchgeführt werden, da sie

die Rückenmuskulatur als Reaktion auf den Druck stark anspannten.

In dem Messbereich von 50 N war es bei keinem Pferd möglich, eine schmerzhafte Reaktion

über dem supraspinalen und interspinalen Raum hervorzurufen.

In dieser Arbeit konnte gezeigt werden, dass die Bestrahlung in einem Thermium mit Infrarot-

C-Strahlung einen positiven Einfluss auf Pferde mit Rückenbeschwerden hat. Vorteile der

Behandlung mit Infrarot-C-Srahlung sind die Therapieerfolge sowie die gute Akzeptanz und

Verträglichkeit. Nachfolgende Untersuchungen müssen zeigen, ob die Erfolge der

Infrarotbehandlung langfristig bestehen.

75

Summary

7. Summary

Sarah Kalinowski

The influence of infrared-C radiation on back problems in riding horses after treatment in a

thermium

The aim of this study was to investigate if infrared-C radiation in a thermium could improve

results of clinical back examination in treated horses compared to an untreated control group.

20 horses with back problems were treated daily for two weeks in a thermium with infrared-C

radiation (test group) and were subsequently longed. A control group of 10 horses were only

lunged in this time.

After return from the equine hospital all horses were longed by their owners for another four

weeks. They were then examined again.

A clinical back examination was performed regularly and supported by algometrical

measurements to determine back pain. Additionally x-rays and thermographic pictures of the

spinous processes of thoracic and lumbal spine were taken.

The examination results were transferred into scores and evaluated statistically.

The horses treated in the thermium showed highly and most significant improvements in

almost all examination results comparing day 0 and day 14 or day 0 and day 42.

In the control group no significant differences in examination results were observed.

Palpation of back musculature revealed noticeable less reaction and tension in the treated

group during therapy. The examination results of day 0 differ most significantly (≤ 0,001)

from those of day 14 (follow-up) and day 42 (final examination). Lunging was graded better

most significantly (≤ 0,001) comparing day 0 and day 14 resp. day 0 and day 42. Comparing

day 14 and day 42 there was a highly significant improvement. Riding was uprated most

significantly (≤ 0,001) comparing day 0 and day 42.

Radiographic examination resulted in morphological changes in the area of the spinous

processes in terms of “kissing spines” in 28 of 30 horses.

There was no significant correlation between the grade of KSS and the results of other

76

Summary

evaluation parameters.

Thermographic pictures showed no deviation from normal patterns in any horse; thus this

method of examination turned out to be unreliable in diagnostics of back problems in horses.

Algometry resulted in significant improvement (≤ 0,05) of reaction of back musculature in the

treated group between day 0 and 14 and between day 0 and 42.

In some horses no algometric examination could be performed because of excessive tension

reactions of back musculature to the examination pressure.

In the measurement range of 50 N over supraspinal and interspinal spaces it was not possible

to provoke a painful reaction in any horse.

In this study it could be demonstrated that treatment with infrared-C radiation in a thermium

has positive influence on horses with back problems. Advantages of treatment with infrared-C

radiation are therapeutic success and good tolerance. Further studies are necessary to evaluate

the long-term effect of infrared treatment.

77

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Anhang

9. Anhang

9.1. Basisdaten Testgruppe und Kontrollgruppe

Legende der Tabellen 3 und 4

VS Vielseitigkeit

S Springen

D Dressur

zw. d. Dfs. zwischen die Dornfortsätze

95

Anhang

Tab. 3a: Basisdaten der Testgruppe, Pferd 1-5 Pf

erd

Nr.

12

34

5A

lter

117

125

6G

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96

Anhang

97

Tab. 3b: Basisdaten der Testgruppe, Pferd 6-10 Pf

erd

Nr.

67

89

10A

lter

813

1310

13G

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(m)

1,64

1,65

1,66

1,63

1,69

Gew

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(kg)

530

566

562

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640

Ras

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Anhang

Tab. 3c: Basisdaten der Testgruppe, Pferd 11-15 Pf

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Nr.

1112

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15A

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67

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15G

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(m)

1,64

1,72

1,78

1,69

1,55

Gew

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566

655

668

655

489

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ner

Hol

stei

ner

Hol

stei

ner

Wes

tfale

Hes

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ML

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2001

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g

11/0

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2/

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3/06

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etris

chsy

mm

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eit

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ittel

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Mitt

eM

itte

Mitt

eM

itte

etw

. hin

ten

98

Anhang

Tab. 3d: Basisdaten der Testgruppe, Pferd 16-20 Pf

erd

Nr.

1617

1819

20A

lter

96

810

5G

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lech

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alla

chW

alla

chW

alla

chS

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Wal

lach

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ße (m

)1,

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711,

821,

641,

71G

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764

656

660

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Trak

ehne

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chsy

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mitt

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tet

w. h

inte

nM

itte

Mitt

eM

itte

Mitt

e

99

Anhang

100

Tab. 4a: Basisdaten der Kontrollgruppe, Pferd 1-5 Pf

erd

Nr.

12

34

5A

lter

812

1113

19G

esch

lech

t S

tute

Wal

lach

Stu

teW

alla

chW

alla

chG

röße

(m)

1,69

1,73

1,67

1,65

1,64

Gew

icht

(kg)

568

646

578

566

550

Ras

sede

utsc

hes

Rei

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anno

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anno

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LA

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empf

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ich

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tella

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elm

ittel

mitt

elm

ittel

mitt

elSc

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tM

itte

Mitt

eM

itte

Mitt

eM

itte

Anhang

Tab. 4b: Basisdaten der Kontrollgruppe, Pferd 6-10

Pfer

d N

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78

910

Alte

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108

1210

Ges

chle

cht

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eW

alla

chW

alla

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Wal

lach

Grö

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631,

811,

581,

65G

ewic

ht (k

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149

851

9R

asse

Engl

isch

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ine

Bess

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g

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Jah

ren

Kor

tison

zw

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Bes

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ge,

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kelu

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gut

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ella

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ittel

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SD

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eit

wei

tw

eit

mitt

elSc

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punk

tM

itte

Mitt

eM

itte

Mitt

eM

itte

101

Anhang

9.2. Untersuchungsbögen

Tab. 5a: Untersuchungsbogen „Eingangsuntersuchung“

ANAMNESE

Name des Pferdes: Patienten- Nr.:

Datum der Erstuntersuchung: Besitzer:

Geburtsdatum: Zuchtgebiet:

Nutzungsrichtung: Ausbildungsstand (Pferd/ Reiter):

Im Besitz seit:

Anlongiert im Alter von: Angeritten im Alter von:

Grund der Konsultation: Vorbehandlung:

SATTEL

Art (D,VS,S): Fabrikat:

Zustand: Lage des Schwerpunktes:

Kissen (weich, mittel, hart): Kammerweite:

Wirbelkanal (eng, mittel weit): Platz zwischen Vorderzwiesel und Widerrist:

ADSPEKTION

Rückenbemuskelung: Beckensymmetrie:

Druckstellen / Verletzungen: Rücken lang/ mittel/ kurz:

LAHMHEITSUNTERSUCHUNG

Adspektion der Gliedmaßen: Palpation der Gliedmaßen:

Vorführen auf hartem Boden

Schritt geradeaus: Trab geradeaus:

Schritt auf gebogenen Linien: Trab auf gebogenen Linien:

Rückwärtstreten an der Hand:

102

Anhang

T 5b: Untersuc ogen „Eingangsuntersuchuab. hungsb ng“

Vorführen auf weichem Boden

Schritt geradeaus: Trab geradeaus:

Schritt auf gebogenen Linien: Trab auf gebogenen Linien:

Rückwärtstreten an der Hand:

Beugeprobe vo.li.: Beugeprobe vo.re.:

Beugeprobe hi.li.: Beugeprobe hi.re.:

UNTERSUCHUNG UNTER BELASTUNG

Longieren ohne Ausbinder

Schritt li.: Schritt re.:

Trab li.: Trab re.:

Galopp li.: Galopp re.:

Longieren mit Ausbindern

Schritt li.: Schritt re.:

Trab li.: Trab re.:

Galopp li.: Galopp re.:

Reiten

Verhalten beim Satteln: Verhalten beim Nachgurten:

Schritt li.: Schritt re.:

Trab li.: Trab re:

Galopp li.: Galopp re.:

WEITERFÜHRENDE UNTERSUCHUNGEN

Röntgenologischer Befund: Thermographischer Befund:

103

Anhang

T b. 6: Untersuchungsbogen „klinische Rückenuntera suchung“

Datum

Palpation der Rückenmuskel

Untersuchung mit dem Algometer

Palpation der Dorn-fortsatzzwischenräume

Palpation der Dornfortsatzkappen

„Schaukeln“ der einzelnen Wirbel

Lateroflexion

Widerrist

Sattellage

LWS

Dorsoflexion

Ventroflexion

ISG

Druck auf die Tubera sacralia

Longieren

104

Anhang

Tab. 7: Untersuchungsbogen „Abschlussuntersuchung“

erdes:

Datum: Name des Pf

Rückenbemuskelung:

Palpation der Rückenmuskulatur: Palpation mit dem Algometer:

Palpation der Dornfortsatzzwischenräume: appen:

Palpation der Dornfortsatzk

„Schaukeln“ der einzelnen Wirbel: rrist, Sattellage, LWS)

Lateroflexion: (Wide

Dorsoflexion: entroflexion:

V

Druck auf die Tubera sacralia: Thermographischer Befund:

Longieren:

Reiten:

9.3. Untersuchungsbefunde

105

Anhang

Tab. 8a: Untersuchungsbefunde Testgruppe; Palpation der Rückenmuskulatur und

lgometrische Untersuchung Bereich B A

Tag_

0Ta

g 5

Tag

10Ta

g 14

Tag

42Ta

g 0

Tag

5Ta

g 10

Tag

14Ta

g 42

160

25

21

11

35

54

32

43

33

33

55

41

11

63

32

21

72

22

22

85

52

21

37,5

060

660

94

22

11

105

53

32

4547

,560

6060

114

41

11

123

21

11

135

44

42

45,0

6060

6060

145

55

44

155

21

11

165

32

11

3060

6060

6017

3540

,060

18 19 205

54

22

3037

,560

Mitt

elw

4,20

3,55

502,

101,

6037

,550

,71

60,0

60,0

Min

imu

22

11

130

37,5

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25%

-Qua

32

11

132

,543

,855

6060

Med

ian

53,

52

21

350

6060

6075

%-Q

uant

il5

54

32

42,5

6060

6060

Max

imum

55

54

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6060

6060

Pfer

d N

r.al

io d

er R

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ch B

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60

ng

60

[N

60

50 50

60 60 600

57,

5

P

5

n

44

240

Alg

50,

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nt

55

33

53

22

1 2 12

21

1

ert

m ntil

2,

7,5

pat

uch

106

Anhang

Tab. 8b: Untersuchungsbefunde Testgruppe; Algometrische Untersuchung Bereich C und D Ta

g 42

Tag

0Ta

g 5

Tag

10Ta

g 14

Tag

42 0g

0Ta

g 5

Tag

10Ta

g 14

Ta1

4037

,540

606

2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 1345

6060

6060

1445

4545

6060

4040

4060

6015 16 17 18 19 20

Mitt

elw

ert

42,5

41,3

42,5

52,5

60,0

44,2

53,3

53,3

6060

Min

imum

4040

4540

4060

25%

-Qua

ntil

41,3

39,4

41,3

48,8

6042

,550

5060

60M

edia

n42

,541

,342

,552

,560

4560

6060

6075

%-Q

uant

il43

,843

,143

,856

,360

46,3

6060

6060

Max

imum

4545

4560

6047

,560

6060

60

Pfer

d N

r.m

eter

-e

A

45reic

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47,5

60eter

-Unt

e

60

rsuc

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60

Ber

eich

37,5

6040

60

Alg

oU

nter

such

ung,

B[N

]lg

om,

D [

N]

107

Anhang

Tab. 8c: Untersuchungsbefunde Testgruppe; Algometrische Untersuchung Bereich F und G Ta

g 0

Tag

5Ta

g 10

Tag

14Ta

g 42

Tag

0Ta

g 5

Tag

10Ta

g 14

Tag

421 2 3

4040

606

4 5 6 7 840

5060

609 10

4550

6060

11 12 1335

37,5

4560

1440

4045

5015 16

3560

6060

6017

4040

5060

618 19 20

4550

6060

60

Mitt

elw

ert

40,0

46,8

52,9

57,9

600,

00

50,0

Min

imum

3537

,530

456

04

525

%-Q

uant

il37

,540

5060

60

45

Med

ian

4050

6060

6040

5075

%-Q

uant

il42

,550

6060

60

45

50M

axim

um45

6060

6060

4050

Pfer

d N

r.A

lgom

eter

-Uet

er-U

nter

such

ung,

e

0

45

0

40,0

04

04 40

04 40

445

,04 4 45 4 45

45,

54

54 45

54 45

0 0 0

50 50

50 60 60 30

nter

such

ung,

Ber

eich

F [

N]

Alg

om B

reic

h G

[N]

108

Anhang

Tab. 8d: Untersuchungsbefunde Testgruppe; Algometrie Bereich H und Palpation d

Dornfortsatzzwischenräume

er Ta

14

Tag

g 0

Tag

5Ta

g 10

Tag

14Ta

g 42

Tag

0Ta

g 5

Ta 1

0Ta

gg

42

142

,547

,560

6060

11

11

12

11

11

13

11

11

14

55

55

35

11

11

16

11

11

17

11

11

18

11

11

19

44

11

110

11

11

111

11

11

112

11

11

113

4560

6060

601

11

11

1437

,537

,545

6060

11

11

115

11

11

116

11

11

117

11

11

118

41

11

119

44

11

120

44

11

1

Mitt

elw

ert

41,7

48,3

55,0

6060

1,80

1,65

1,20

1,20

1,10

Min

imum

37,5

37,5

4560

601

11

11

25%

-Qua

ntil

4042

,552

,560

601

11

11

Med

ian

42,5

47,5

6060

601

11

11

75%

-Qua

ntil

43,8

53,8

6060

601,

751

11

1M

axim

um45

6060

6060

55

55

3

Pfer

d N

r.A

lgom

eter

-Unt

ersu

chun

g, B

erei

ch H

[N

]Pa

lpat

ion

der D

ornf

orts

atzz

wis

chen

räum

e

109

Anhang

Tab. 8e: Untersuchungsbefunde Testgruppe; Palpation der Dornfortsatzkappen und

Untersuchung der Beweglichkeit der Wirbelsäule

Ta 1

4Ta

gg

0Ta

g 5

Tag

10Ta

g 14

Tag

42Ta

g 0

Tag

5Ta

10

Tag

g 4

21

11

11

14

43

32

21

11

11

33

22

23

11

11

15

55

55

44

44

41

55

55

55

11

11

15

54

44

61

11

11

55

21

27

11

11

15

22

22

81

11

11

54

22

29

44

11

13

33

21

101

11

11

22

22

211

11

11

13

22

23

121

11

11

33

33

213

11

11

15

33

33

141

11

11

33

33

315

11

11

13

22

22

161

11

11

33

22

217

11

11

13

33

31

184

11

11

55

33

219

11

11

14

44

44

204

11

11

33

33

2

Mitt

elw

ert

1,60

1,30

1,15

1,15

13,

853,

452,

902,

802,

55M

inim

um1

11

11

22

21

125

%-Q

uant

il1

11

11

33

22

2M

edia

n1

11

11

3,5

33

32

75%

-Qua

ntil

11

11

15

4,25

33

3M

axim

um4

44

41

55

55

5

Palp

atio

n de

r Dor

nfor

tsat

zkap

pen

Pfer

d N

r.B

eweg

lichk

eit d

er W

irbel

säul

e

110

Anhang

Tab. 8f: Untersuchungsbefunde Testgruppe; Provokationsproben

14

Tag

Tag

0Ta

g 5

Tag

10Ta

g 14

Tag

42Ta

g 0

Tag

5Ta

10

Tag

g 4

21

32

32

23

23

22

22

22

22

22

22

23

44

54

44

45

44

43

33

33

33

33

35

55

42

25

54

22

65

54

32

55

53

27

33

33

33

33

33

84

44

33

44

43

39

33

33

23

33

32

102

22

22

22

22

211

32

22

33

22

23

125

42

22

54

32

213

32

22

22

22

22

145

43

32

54

33

215

33

33

33

44

33

163

32

22

33

22

217

55

54

36

54

43

183

34

32

33

43

219

44

44

44

44

44

203

32

22

33

22

2

Mitt

elw

ert

3,55

3,30

3,10

2,70

2,50

3,55

3,35

3,20

2,70

2,50

Min

imum

22

22

22

22

22

25%

-Qua

ntil

32,

752

22

32,

752

22

Med

ian

33

33

23

33

32

75%

-Qua

ntil

4,25

44

33

4,25

44

33

Max

imum

55

54

46

55

44

Late

rofle

xion

, Wid

erris

tLa

tero

flexi

on, S

atte

llage

Pfer

d N

r.

111

Anhang

Tab. 8g: Untersuchungsbefunde Testgruppe; Provokationsproben

14

Tag

Tag

0Ta

g 5

Tag

10Ta

g 14

Tag

42Ta

g 0

Tag

5Ta

10

Tag

g 4

21

32

22

22

22

22

24

33

32

44

44

33

66

66

45

45

55

43

43

32

44

44

45

44

22

24

43

33

65

54

32

66

54

37

44

44

45

54

44

83

33

33

33

33

39

32

22

23

22

22

103

33

33

32

22

211

33

33

24

22

22

125

55

53

65

33

213

32

22

24

33

32

145

55

52

44

33

315

44

44

25

44

43

163

32

22

43

33

317

66

66

36

66

62

183

34

32

44

44

219

55

54

45

55

55

203

33

33

22

22

2

Mitt

elw

ert

3,90

3,75

3,55

3,40

2,55

4,15

3,70

3,45

3,40

2,85

Min

imum

32

22

22

22

22

25%

-Qua

ntil

33

2,75

2,75

23,

752,

752,

752,

752

Med

ian

3,5

3,5

33

24

43

33

75%

-Qua

ntil

55

4,25

43

54,

254

43

Max

imum

66

66

46

66

65

Late

rofle

xion

, Len

denw

irbel

säul

ePf

erd

Nr.

Dor

sofle

xion

112

Anhang

Tab. 8h: Untersuchungsbefunde Testgruppe; Ventroflexion und Druck auf die Tuber

sacralia

a Ta

14

Tag

g 0

Tag

5Ta

g 10

Tag

14Ta

g 42

Tag

0Ta

g 5

Ta 1

0Ta

gg

42

12

22

22

43

22

22

43

33

32

22

22

35

54

53

33

32

14

33

32

22

22

22

55

53

33

11

11

16

55

33

31

11

11

76

66

66

11

11

18

55

44

31

11

11

92

22

22

44

42

110

22

22

24

42

22

115

44

43

11

11

112

53

44

33

12

11

135

33

32

11

11

114

44

22

23

33

22

153

44

44

33

11

116

53

33

31

11

11

174

43

32

21

11

118

22

22

23

32

11

194

44

33

11

12

120

22

22

23

22

22

Mitt

elw

ert

3,90

3,55

3,15

3,10

2,75

2,20

1,95

1,70

1,45

1,30

Min

imum

22

22

21

11

11

25%

-Qua

ntil

2,75

2,75

22

21

11

11

Med

ian

43,

53

33

21,

51,

51

175

%-Q

uant

il5

4,25

44

33

32

22

Max

imum

66

66

64

44

22

Vent

rofle

xion

Dru

ck a

uf d

ie T

uber

a sa

cral

iaPf

erd

Nr.

113

Anhang

Tab. 8i: Untersuchungsbefunde Testgruppe; Longieren, Reiten und Röntgen

Rön

tgen

Tag

0Ta

g 5

Tag

10Ta

g 14

Tag

42Ta

g 0

Tag

42Ta

g 0

14

33

22

43

32

33

32

24

33

36

44

43

54

44

55

54

23

34

55

55

33

32

66

54

33

24

76

43

33

48

55

44

35

44

95

55

43

43

310

44

44

44

36

113

32

22

42

412

54

44

46

55

133

32

22

44

414

33

33

23

26

154

33

22

33

416

33

22

25

35

175

54

42

418

43

33

24

34

193

33

22

43

320

33

32

23

24

Mitt

elw

ert

4,20

3,75

3,40

2,95

2,45

4,00

3,06

4,20

Min

imum

33

22

23

23

25%

-Qua

ntil

33

32

23

34

Med

ian

43,

53

32

43

475

%-Q

uant

il5

4,25

44

34

34,

25M

axim

um6

55

44

65

6

Rei

ten

Long

iere

nPf

erd

Nr.

114

Anhang

Tab. 9a: Untersuchungsbefunde Kontrollgruppe; Palpation der Rückenmuskulatur und

lgometrische Untersuchung Bereich C

Ta

A

14

Tag

g 0

Tag

5Ta

g 10

Tag

14Ta

g 42

Tag

0Ta

g 5

Ta 1

0Ta

gg

42

13

32

22

24

44

44

33

33

33

43

22

22

55

55

55

5047

,545

5045

64

44

33

74

43

33

4040

5050

508

33

33

39

33

22

310

33

33

3

Mitt

elw

ert

3,5

3,4

3,1

33,

145

43,8

47,5

5047

,5M

inim

um3

22

22

4040

4550

4525

%-Q

uant

il3

32,

252,

253

42,5

41,9

46,3

5046

,3M

edia

n3

33

33

4543

,847

,550

47,5

75%

-Qua

ntil

44

3,75

33

47,5

45,6

48,8

5048

,8M

axim

um5

55

55

5047

,550

5050

Pfer

d N

r.Pa

lpat

ion

der R

ücke

nmus

kula

tur

Alg

omet

er-U

nter

such

ung,

Ber

eich

C [

N]

115

Anhang

Tab. 9b: Untersuchungsbefunde Kontrollgruppe, Algometrische Untersuchung Bereich

F und G

Ta

14

Tag

g 0

Tag

5Ta

g 10

Tag

14Ta

g 42

Tag

0Ta

g 5

Ta 1

0Ta

gg

42

1 240

4545

5047

,53 4 5

4040

5047

,545

640

4040

6060

7 8 9 10

Mitt

elw

ert

4042

,542

,555

53,8

4040

5047

,545

Min

imum

4040

4050

47,5

4040

5047

,545

25%

-Qua

ntil

4041

,341

,352

,550

,640

4050

47,5

45M

edia

n40

42,5

42,5

5553

,840

4050

47,5

4575

%-Q

uant

il40

43,8

43,8

57,5

56,9

4040

5047

,545

Max

imum

4045

4560

6040

4050

47,5

45

Pfer

d N

r.A

lgom

eter

-Unt

ersu

chun

g, B

erei

ch F

[N

]A

lgom

eter

-Unt

ersu

chun

g, B

erei

ch G

[N

]

116

Anhang

Tab. 9c: Untersuchungsbefunde Kontrollgruppe; Palpation der Dornfortsatzzwischenräume

nd –kappen

Ta

u

14

Tag

g 0

Tag

5Ta

g 10

Tag

14Ta

g 42

Tag

0Ta

g 5

Ta 1

0Ta

gg

42

11

11

11

11

11

12

11

11

11

11

11

34

44

44

44

44

44

11

11

11

11

11

52

22

21

22

22

16

11

11

11

11

11

71

11

11

11

11

18

11

11

11

11

11

91

11

11

11

11

110

44

44

44

44

44

Mitt

elw

ert

1,7

1,7

1,7

1,7

1,6

1,7

1,7

1,7

1,7

1,6

Min

imum

11

11

11

11

11

25%

-Qua

ntil

11

11

11

11

11

Med

ian

11

11

11

11

11

75%

-Qua

ntil

1,75

1,75

1,75

1,75

11,

751,

751,

751,

751

Max

imum

44

44

44

44

44

Pfer

d N

r.Pa

lpat

ion

der D

ornf

orts

atzz

wis

chen

räum

ePa

lpat

ion

der D

ornf

orts

atzk

appe

n

117

Anhang

Tab. 9d: Untersuchungsbefunde Kontrollgruppe, Lateroflexion im Bereich der Widerris

und Untersuchung der Beweglichkeit der

tes

Wirbelsäule

Ta 1

4Ta

gg

0Ta

g 5

Tag

10Ta

g 14

Tag

42Ta

g 0

Tag

5Ta

10

Tag

g 4

21

42

33

22

22

22

24

44

44

44

33

33

55

55

52

33

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118

Anhang

Tab. 9e: Untersuchungsbefunde Kontrollgruppe; Provokationsproben

14

Tag

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119

Anhang

Tab. 9f: Untersuchungsbefunde Kontrollgruppe; Provokationsproben

14

Tag

Tag

0Ta

g 5

Tag

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Tag

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Min

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ntil

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3,5

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ntil

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Pfer

d N

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120

Anhang

Tab. 9g: Untersuchungsbefunde Kontrollgruppe; Druck auf die Tubera sacralia

g 1

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g

Tag

0Ta

5Ta

10

Tag

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3

Mitt

elw

ert

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Min

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Max

imum

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44

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Nr.

121

Anhang

Tab. 9h: Untersuchungsbefunde Kontrollgruppe; Longieren, Reiten und Röntgen

Rön

tgen

Tag

0Ta

g 5

Tag

10Ta

g 14

Tag

42Ta

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Tag

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elw

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Min

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55

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55

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Nr.

Rei

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122

Danksagung

Meinem Doktorvater, Herrn Prof. Dr. P. Stadler danke ich herzlich für die jederzeit gewährte

freundliche Unterstützung bei der Durchführung dieser Arbeit.

Mein besonderer Dank gilt Herrn Dr. K. M. Kreling, durch dessen großes Engagement die

Durchführung dieser Arbeit überhaupt erst möglich wurde.

Ebenso bedanke ich mich bei allen Mitarbeitern der Tierärztlichen Klinik Binger Wald, die

mir die ganze Zeit über mit Rat und Tat zur Seite standen.

Ein riesiges Dankeschön besonders an Frau Dr. Maja Trötschel für die freundschaftliche

Unterstützung in allen Bereichen!

Herrn Dr. K. Rohn danke ich für die Hilfe bei der statistischen Auswertung.

Ich möchte allen Patientenbesitzern danken, die mir ihre Pferde für diese Arbeit zur

Verfügung gestellt haben.

Meinen allerherzlichsten Dank an meinen Freund Martin Lechner, ohne dessen unermüdliche

Unterstützung in allen Statistik- und Layoutfragen die Arbeit in dieser Form nicht vorliegen

würde.

Bei Daniela Hoffmann, Julia Heselhaus und dem Ehepaar Binz bedanke ich mich besonders

für das Korrekturlesen.

Vielen lieben Dank an meine Freundin Carola Holtz für die stets gewährte Gastfreundschaft

und die vielen Kopieraktionen.

Ein großes Dankeschön auch an das Ehepaar Hoffmann für die kompetente Soforthilfe bei

allen computertechnischen Problemen.

Abschließend möchte ich mich herzlich bei meiner Mutter bedanken, die mir diesen Weg

ermöglichte.