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Technik | Zeiss Cinemizer OLED; GlobeFlight FatShark Dominator | www.zeiss.de; www.globeflight.de

Text: Stefan StrobelFotos: Michal Šíp und Stefan Strobel

Duell der tragbaren FlatscreensFPV-Fliegen ist nur dann wirklich auch First Person View, wenn man das Videobild von der am Modell befindlichen Kamera auch in einer so genannten Videobrille betrachtet. Dass das natürlich keine Brillen im eigentlichen Sinne sind, dürfte klar sein. Es sind vielmehr Geräte, die für jedes Auge einen eigenen Bild-schirm eingebaut haben, der dann das aufgenommene Bild anzeigt. Wir haben die FatShark Dominator von GlobeFlight und die Cinemizer OLED von Zeiss miteinander verglichen.

Lichtgestalten

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Obwohl beide Videobrillen im Grunde dieselbe Grund funktion erfüllen, nämlich das Darstellen der Down stream-Videos aus dem Modell, könnten beide nicht unterschiedlicher sein. Die Cinemi zer präsentiert sich in schickem, schlankem Design, die FatShark punktet mit funktionaler Optik. Schafft die Zeiss-Brille sogar dreidimensionales Videobild, kann man die Dominator mit einem eigenen Empfänger – und sogar einem Head tracker – ausrüsten. Zu den Unterschieden gleich mehr, doch worauf kommt es bei einer Videobrille fürs FPV-Fliegen überhaupt an? Was macht ein gutes Gerät aus?

BasicsGanz klar: Die Basisfunktion, das Darstellen eines Vi deos, er -füllen beide Probanden. Die Unterschiede liegen hier im De tail. Ist das Bild scharf? Ist es hell genug? Wie bequem liegt das

Gehäuse auf der Nase? Wirken die Farben echt? Bilden sich eventuell Schlieren bei schnellen Bewegungen des Modells? Wir möchten bei de Probanden direkt miteinander vergleichen und gehen daher Punkt für Punkt nacheinander durch.

Auflösung: 640 × 480 Pixel je Okular

Gewicht: 183 g mit empfänger und headtracker

Sichtfeld: 30° 5:4

Akku: 2s-LiPo, zirka 2 Stunden Betriebszeit

Anschlüsse: Mini-USB zum Laden des integrierten Akkus, 3,5mm Audio Buchse für externe Stereo-kopfhörer,

AV-Buchse 3,5 mm (4-polig) zum Anschluss externer Videoquellen

Preis: 299,– euro

internet: www.globeflight.de

Technische DatenAuflösung: 870 × 500 Pixel je Okular

Gewicht: 118 g

Sichtfeld: 30° 16:9 Widescreen

Akku: 2s-LiPo, zirka 2,5 Stunden Betriebszeit

Anschlüsse: Mini-USB zum Laden des integrierten Akkus, 3,5 mm Audio Buchse für externe Stereo-kopfhörer, AV-Buchse 3,5 mm (4-polig) zum Anschluss externer Videoquellen

Preis: 649,– euro

internet: www.zeiss.de

Technische Daten

Cinemizer OLEDFatShark Dominator

Hefttip RC-Flight-Control 02/2012Wer mehr über die interessante Themen von Video-Übertragung, kameras, Multikopter oder der gesamten Technik rund um immer-sionsflug erfahren möchte, dem sei unser Schwester ma ga zin Rc-Flight-control emp-fohlen. internet: www.rc-flight-control.de.

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Technik | Zeiss Cinemizer OLED; GlobeFlight FatShark Dominator | www.zeiss.de; www.globeflight.de

LichtdichtigkeitDie FatShark Dominator besitzt Dichtlippen aus Gummi – ähnlich einer Schwimmbrille. Diese stellen sicher, dass kein Licht von außen einfällt und die Bildqualität so min-dern könnte. Das vereint Tragekomfort mit Lichtdichtig-keit, denn diese sind sehr anschmiegsam und lassen sich so bequem tragen.

Dioptrin-AusgleichWer auf eine Sehhilfe angewiesen ist und keine Kontakt-linsen verwendet, kann bei der FatShark auf Einsätze zu -rückgreifen, die in zweier-Dioptrin-Schritten zu bekom-men sind. Die Okulare sind, im Gegensatz zum Vor gän-germodell, nicht mehr einstellbar.

TragekomfortBequemer Tragekomfort ist bei der Dominator wichtig. Denn rüstet man sie mit Headracker und Videoempfänger aus, bringt sie ohne Akku stolze 183 Gramm auf die Waa -ge, die auf dem Jochbein aufliegen. Der beiliegende Akku wiegt zwar 44 Gramm, ist jedoch im Kopfband der Brille untergebracht, das diese in Position hält.

AnschlüsseAn der Unterseite der FatShark befinden sich ein externer AV-Eingang und der Anschluss für das Lehrer-Schüler-Kabel. Links an der Oberseite gibt es einen Vierwege-Joystick. Mit ihm lassen sich auf die Schnelle Kontrast und Helligkeit justieren. Daneben kann man mit Rauf-runter-Tasten einen von zehn Kanälen anwählen – sofern ein optionaler Empfänger eingebaut ist. Auf der rechten Gehäuseoberseite befinden sich weitere Rauf-runter-Tas-ten, mit denen sich die Lautstärke des seitlich anschließ-baren Kopfhörers anpassen lässt.

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LichtdichtigkeitDie Cinemizer verzichtet hier vollkommen auf irgendwel-chen Dichtungs-Schnick-Schnack. Das liegt daran, dass die Brille eigentlich für Heimanwendungen konstruiert wurde. Doch es gibt auch findige Modellbauer, die sich die Vorzüge der OLED nicht durch solche Kleinigkeiten zunichte machen lassen. Um nicht mit einem Socken über dem Kopf fliegen zu müssen, fertigte Modell AVIATOR-Testautor Michal Šíp einen Lichtschutz an.

Dioptrin-AusgleichBei der Cinemizer lässt sich der Dioptrinwert rechts und links der Okulare getrennt über ein kleines Rädchen einstellen. Das geschieht stufenlos im Bereich von -5 bis +2 Dioptrin.

TragekomfortDie Cinemizer liegt wie eine übliche Brille mit Bügeln auf den Ohren und mittels Nasenreiter auf dem Nasenrücken auf. Die Bügel lassen sich in der Länge verstellen, um das abgewinkelte Ende hinter den Ohren einhaken zu kön-nen. Das soll die Zeiss-Brille vor dem Herunterrutschen sichern, was sich allerdings nicht so bequem wie bei der FatShark gestaltet.

AnschlüsseUnd jetzt kommt der Clou: Die Cinemizer OLED ist 3D- taug lich. Das heißt, dass man an der beiliegenden Docking-Station neben dem für uns wichtigen AV-Sig- nal auch Videosignale von 3D-tauglichen Abspielge-räten einspeisen kann. Interessante Sache, allerdings fürs FPV-Flie gen – zumindest zurzeit – unwichtig.

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achskreisel, der die Bewegungen des Kopfs eins zu eins auf das Kamera-Mountsystem überträgt und so am Mo -dell für freie Sicht sorgt. Freunde des kabellosen Fliegens werden sich freuen, denn die Videobrille kann auch mit einem 2,4- oder 5,8-Gigahertz-Empfänger ausgerüstet werden. Diesen versteckt man im linken Fach der Brille. Durch ein Loch in der Abdeckung ragt das Antennen-gewinde ins Freie. So ist es möglich, komplett ohne Ka -bel FPV-Flug zu betreiben. Das Zubehörpro gramm der Zeiss-Brille ist hingegen dann doch überschaubar. So bekommt man für Apple-Produkte diverses Equipment, das für uns FPV-Piloten nicht besonders interes-sant sein dürfte.

Technik | Zeiss Cinemizer OLED; GlobeFlight FatShark Dominator | www.zeiss.de; www.globeflight.de

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empfängermodul: 5,8 Ghz: 49,95 euro

headtracking-Modul: 69,95 euro

Schwenkaufsatz GFk: 23,– euro

Servo hitec 5085 180°: 38,– euro

Akku im hardcase: 29,95 euro

Optionales Equipment der FatSharkBildqualitätAlle Versuche, das knackscharfe und helle Okular der Cinemizer OLED auf einem Foto zu bannen, schlugen fehl. Denn in Helligkeit und Kontrast schlägt die Zeiss-Brille die FatShark um Längen. Das Problem dabei: Möchten wir FPV-Piloten diesen Vorteil auch voll nutzen, müssen wir bei einer so teuren Brille in die Bastelkiste greifen und zusätzliche Licht-Abdeckungen bauen. Die FatShark hingegen ist natürlich sofort und auch bei vol-lem Sonnenschein zu gebrauchen. Wobei man trotz der Schärfe und der Leuchtkraft des Displays an der OLED-Brille auch mit der FatShark ein einwandfreies Bild vor die Augen bekommt. Denn grundsätzlich ist in unserem FPV-System nicht das Wiedergabe-Medium maßgeblich für die Video-Qualität verantwortlich, sondern die Funk-übertragung. Diese geschieht nämlich immer noch ana-log mit zirka 420 bis 600 TV-Linien Auflösung. So ist letztendlich das Live-Bild des Flugs bei Verwendung der Cinemizer OLED zwar durchaus heller, viel schärfer als das der FatShark Dominator wird es jedoch nicht. Und das, obwohl die FatShark mit der Auflösung von 640 × 480 Pixeln auch deutlich unter der der OLED mit je 870 × 500 Bildpunkten liegt – allerdings auch nur bei digitalem Eingang. Noch einen Punkt sollte man bei der Auswahl nicht vergessen: Die FatShark Dominator ist bereits liefer-bar und kostet 299,– Euro. Dies steht im krassen Ge gen-satz zur der ab Juni erhältlichen Cinemizer OLED mit einem Preis von 649,– Euro.

SonderausstattungWeitere Pluspunkte sammelt die FatShark durch das um -fangreiche Zubehörprogramm. Ein Headtracker soll zwar auch – irgendwann – für die Cinemizer erhältlich sein, doch für die Dominator ist dieser bereits vorhanden und lässt sich binnen Sekunden hinter einer Klappe einbauen. Ein Druck auf die HT-Taste der Brille während des Be -triebs nullt den Bewegungs bereich. So kann man sich ganz entspannt setzen und von dort aus wieder die Kamera auf dem Modell nur durch Kopfbewegungen bedienen. Denn ein Headtracker ist im Grunde ein Zwei-

Die FatShark Dominator lässt sich mit optionalem Equipment ausrüsten. In der linken kann man einen Video-Empfänger einstecken und in der rechten Seite einen Zweiachs-Gyro fürs Headtracking.

BilanzWer die Wahl hat, hat die Qual. Oder vielleicht auch nicht, denn beide Videobrillen bieten eindeutige Vor-züge, die die entscheidung je nach Bedarf sehr einfach machen können. Möchte man die Brille nicht nur fürs FPV-Fliegen einsetzen, sondern auch zuhause spannen-de Filme – vielleicht sogar in 3D – genießen, so ist die cinemizer OLeD die erste Wahl. Wer sich hingegen aus-schließlich aufs Fliegen konzentrieren möchte, der ist mit der FatShark Dominator sehr gut bedient. Das an -gezeigte Bild ist, auch wenn es tatsächlich gegen die OLeD nicht ankommt – sehr gut und bietet hohen kon-trast und Schärfe bis in die ecken. Auch die Gummi -lippen überzeugen: Sie schließen gut gegen Streulicht ab und schmiegen sich relativ bequem jeder kopfform an. Wer dann noch sowieso mit headtracker oder vielleicht ganz einfach mit möglichst wenig kabel fliegen möchte, der wird im Zubehörprogramm von FatShark fündig.