DER GROSSE NATIONAL GEOGRAPHICS URVIVAL · PDF fileGRUNDLAGEN FÜRS ÜBERLEBEN 12...

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Hardcover, 400 Seiten & 800 Abbildungen 19,5 X 25,2 cm € 24,99 (D), € 25,70 (A), sFr 35,50 (CH) ISBN 978-3-86690-435-4 Erscheinungstermin: 30. März 2015 Unfälle und Naturkatastrophen können sich immer und überall ereignen. Dieser Band möchte Sie vorbereiten, sie zu überleben: Dafür braucht es die richtige Ausrüstung, das notwendige Wissen und den Willen zu überleben. Wie gewinne ich Trinkwasser in der Wüste oder auf hoher See? Wie leiste ich Erste Hilfe nach einem Verkehrsunfall? Was gehört in ein Survival-Kit? „Der große NATIONAL GEOGRAPHIC Survival Guide“ ist das ultimative Handbuch mit konkreten Tipps und Informationen zu allen erdenklichen Notfällen, eine Inspirationsquelle für abenteuerliche Reisen und ein Buch zum Stöbern und Staunen. DIESES BUCH KANN LEBEN RETTEN! DER GROSSE NATIONAL GEOGRAPHIC S URVIVAL G UIDE JOHN „LOFTY“ WISEMAN

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Hardcover, 400 Seiten & 800 Abbildungen 19,5 X 25,2 cm€ 24,99 (D), € 25,70 (A), sFr 35,50 (CH)ISBN 978-3-86690-435-4Erscheinungstermin: 30. März 2015

Unfälle und Naturkatastrophen können sich immer und überall ereignen. Dieser Band möchte Sie vorbereiten, sie zu überleben: Dafür braucht es die richtige Ausrüstung, das notwendige Wissen und den Willen zu überleben.

• Wie gewinne ich Trinkwasser in der Wüste oder auf hoher See?

• Wie leiste ich Erste Hilfe nach einem Verkehrsunfall?

• Was gehört in ein Survival-Kit?

„Der große NATIONAL GEOGRAPHIC Survival Guide“ ist das ultimative Handbuch mit konkreten Tipps und Infor mationen zu allen erdenk lichen Notfällen, eine Inspirationsquelle für abenteuerliche Reisen und ein Buch zum Stöbern und Staunen.

DIESES BUCH KANN LEBEN RETTEN!

DER GROSSENATIONAL GEOGRAPHIC

SURVIVAL GUIDEJOHN „LOFTY“ WISEMAN

GRUNDLAGEN FÜRS ÜBERLEBEN 12 Vorbereitung 13 Recherche 14 Planung 15 Ausrüstung 15 Das Unerwartete 20 SURVIVAL-KIT 22 Standard Survival-Dose 22 Zusätzliche Survival-Ausrüstung 23 SURVIVAL-GÜRTEL 24 MESSER 26 IM KATASTROPHENFALL 28 Basisausstattung 28 WASSER 29 Wasser suchen 30 Verdunstung 31 Wasser von Pflanzen 34 Wasser von Tieren 35 SALZ 35 ZEICHEN LESEN 36 Karten 36 Die Richtung finden 40 Wetterzeichen 47 Wolken 48 Vorhersagen 51

1. GRUNDLAGEN

PFLANZEN ALS RICHTUNGSANZEIGERSelbst ohne einen Kompass oder die Sonne zur Richtungsanzeige können Sie erfahren, wo Norden und Süden ist – von Pflanzen. Die meisten wachsen in Richtung der Sonne, in der nördlichen Hemisphäre also in Richtung Süden und in der süd lichen Hemi­sphäre nach Norden.

Auf der Südseite von Baumstämmen sind Moose auch meist grüner und üppiger (auf der anderen Seite sind sie gelblich bis braun). Bäume mit einer rissigen Rinde sehen auf der Nordseite des Stammes ebenfalls besonders rau aus.

Wenn Bäume gefällt oder umgefallen sind, zeigt auch das Muster der Ringe auf dem Baumstumpf die Richtung an – das Wachstum ist auf der Seite zum Äquator stärker, weswegen die Ringe dort weiter aus­einanderliegen.

Es gibt sogar Pflanzenarten, die für Ihre Nord­Süd­ Orientierung bekannt sind:

DIE WINDRICHTUNGWenn die Richtung der vorherrschenden Winde bekannt ist, kann man sie zur Einhaltung der Rich­tung nutzen. Überall auf der Welt gibt es beständige Wind systeme, sie sind allerdings nicht das ganze Jahr hindurch gleich.

Dort, wo ein starker Wind immer aus der gleichen Rich tung weht, biegen sich Pflanzen und Bäume oft zu der dem Wind abgewandten Seite, was ein klarer Hin weis auf die Windrichtung ist.

Pflanzen sind jedoch nicht die einzigen Indikatoren für die Windrichtung: Vögel und Insekten bauen meist ihr Nest an der wind abgewandten Seite. Auch Schnee und Sanddünen werden vom vorherrschenden Wind zu charakteristischen Formen geweht. Sie bilden eine lange flache Schräge, die in den Wind gerichtet ist und haben an der windab gewandten Seite eine steile Kante.

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IMPROVISIERTER KOMPASSEin Stück eisenhaltiges Me­tall (eine Nähnadel ist ideal)wiederholt IN EINE RICHTUNG über ein Stück Seide gezogen, wird magnetisiert und kann so aufgehängt werden, dass es nach Norden zeigt. Es ist nur schwach magnetisch und muss regelmäßig neu aufgeladen werden.

Falls vorhanden, streichen Sie das Metall über einen Mag­neten statt über Seide. Dies ist viel effizienter. Streichen Sie das Metall sanft von einer Seite zur anderen NUR IN EINER RICHTUNG.

Schieben Sie die Nadel so in eine Fadenschlaufe, dass sie im Gleichgewicht hängt. Der Fa­den darf weder geknickt noch verdreht sein.

Setzen Sie andere Methoden ein, um grob die Nord­richtung zu bestimmen. Stellen Sie dann fest, welches Ende Ihrer neuen Kompassnadel was ist und mar­kieren Sie eines davon. Laden Sie Ihre Nadel von Zeit zu Zeit neu auf und vergleichen Sie das Abgelesene immer mit der Sonne. Wenn viel eisenhaltiges Metall in der Nähe ist, können sich Abweichungen ergeben.

SCHWIMMENDE NADELEine aufgehängte Nadel ist unter­wegs leichter zu handhaben, aber im Lager oder an einem Ruhe­platz legt man die Nadel besser auf ein Stück Papier, Rinde oder Gras und lässt sie auf der Wasser­oberfläche schwimmen.

Draht, möglichst isoliert. Wickeln Sie den isolierten Draht um die Nadel. Wenn er nicht isoliert ist, wickeln Sie zuerst ein paar Schichten Papier oder ein Stück Karton um die Nadel. Befestigen Sie die Drahtenden fünf Minuten lang an den Batteriepolen.

MIT ELEKTRIZITÄTWenn Sie eine Stromquelle mit 2 Volt oder mehr haben (eine kleine Trockenbatterie beispielsweise), kann mit dem Strom das Metall magne ­ tisiert werden. Sie brauchen außerdem ein kurzes Stück

RASIERKLINGEN-KOMPASSEine dünne, flache Rasierklinge kann ebenfalls als Kompass verwendet werden, weil sie aus zwei Metallen besteht, die miteinander verbunden sind. Sie kann magnetisiert werden, indem man sie einfach VORSICHTIG gegen die Innenfläche der Hand reibt. Dann aufhängen.

Die in Südafrika heimische nordpolpflanze neigt sich nach Norden, um die Sonne voll nutzen.

Muster in Sanddünen geben nützliche Hinweise auf die Windrichtung.

Die kompasspflanze in Nordamerika stellt ihre Blätter etwa in Nord­Süd­Richtung ein. Die Blattspreiten weisen dann nach Osten bzw. Westen.

GRUNDLAGEN

dingungen hin. Eine ungewöhnlich reiche Beerenernte folgt auf vorherige schlechte Bedingungen, die den Baum veranlassen, mehr Früchte zu produzieren, um die Überlebenschancen seiner Art zu verbessern.

FEUERWenn der Rauch des Lagerfeuers ruhig nach oben steigt, bleibt das Wetter stabil. Fängt er an, sich zu kräuseln, oder wird er heruntergedrückt, nachdem er kurz aufgestiegen ist, wird wahrscheinlich ein Sturm oder Regenschauer aufziehen.

„IN DEN KNOCHEN SPÜREN“Bei Menschen mit lockigem Haar wird das Haar fester und ist schwerer zu bändigen, wenn schlechtes Wetter naht – das gleiche geschieht mit Tierhaar. Wer unter Rheumatismus, Hühneraugen oder ähnlichen Be­schwerden leidet, kann meist spüren, wenn schlechtes Wetter kommt, weil die Beschwerden zunehmen.

WETTERVORHERSAGENVon schlechtem Wetter überrascht zu werden, kann das Überleben gefährden. Kann ich weitermarschie­ren oder suche ich besser einen Unterschlupf? Durch die Beobachtung bestimmter Zeichen können vor­läufige Vorhersagen getroffen werden, die bei dieser Entscheidung helfen.

Bevor Sie aufbrechen, ach ten Sie auf das Wetter.Lernen Sie, alle Wind­ und Luftdruckänderungen zu beobachten und führen Sie Protokoll über das Wetter.

INDIKATOREN IN DER TIERWELTTiere spüren atmosphärische Veränderungen und kennen das Wetter 1 oder 2 Tage im Voraus.

Insektenfressende Vögel, wie z. B. Schwalben, fliegen bei gutem Wetter höher und bei nahemdem Unwetter niedriger.

Wenn Hasen tagsüber ungewöhnlich aktiv sind oder Eichhörnchen mehr Futter als sonst in ihr Nest tragen, könnte dies ein Vorbote für schlechtes Wetter sein.

Allerdings eignet sich die Natur nicht für langfristige Vorhersagen. Hortet ein Eichhörnchen Nüsse, so ist das ein Zeichen für seinen Fleiß, nicht für die Härte des bevorstehenden Winters. Ebenso wenig die Tiefe einer Bärenhöhle – sie deutet eher auf die Bodenbe­

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stratocumulus­ Wol­ken sind niedrige Haufen­reihen, die meist den ganzen Himmel bedecken, doch oft dünn genug sind, um das Sonnenlicht durchzulassen. Aus diesen Wolken können leichte Schauer entstehen, doch meist lösen sie sich im Laufe des Nachmittags auf und lassen einen klaren Nachthimmel zurück.

altostratus­Wolken bilden einen gräulichen Schleier, durch den Sonne oder Mond wie wässrige Scheiben aussehen. Wenn nasses Wetter aufzieht, verschwindet die Scheibe und die Wolke wird dicker und dunkler, bis es zu regnen beginnt.

nimbostratus­Wolken bilden eine niedrige, dunkle Wolkendecke und wirken düster. Sie verursachen Regen oder Schnee innerhalb von 4 bis 5 Stunden. Für gewöhnlich hält der Regen stundenlang an.

stratus­Wolken sind die niedrigsten Wolken und bilden eine gleichmäßige, flächenartige Schicht wie Nebel in der Luft – sie wer den oft als Hochnebel bezeichnet. Sie sind keine normalen Regenwolken, doch kann aus ihnen Sprühregen fallen. Wenn sie sich über Nacht dick aufbauen und den Mor­genhimmel bedecken, folgt ihnen meist ein schöner Tag.

Altostratus Nimbostratus

Stratocumulus Stratus

GRUNDLAGEN

EINFACHE KNOTENHier sind einige der einfachsten Knoten. Sie sind schnell gemacht. Wenn Sie die beherrschen, werden Sie einige der komplizierteren Knoten, die folgen, besser verstehen.

ÜBERHANDKNOTENDer einfachste aller Knoten.l Machen Sie eine Schlaufe und führen Sie das laufende

Ende zurück und durch sie hindurch. Er allein hat nur geringe Bedeutung, es sei denn als Stopperknoten an einem Seil. Er ist jedoch Teil vieler anderer Knoten.

ÜBERHANDSCHLAUFEEin sehr schnell gemachter Knoten, den man über einen Gegenstand werfen kann. Die Schlaufe sitzt fest und zieht sich nicht zu, deshalb muss der Gegenstand von der Zugrichtung weg zeigen.l Legen Sie das Seilende doppelt und binden Sie mit der

Schlaufe einen Überhandknoten.

ACHTKNOTENEr ist ein viel besserer Stopperknoten als ein Über-handknoten.l Machen Sie eine Schlaufe. Führen Sie das laufende

Ende erst nach hinten, dann um die stehende Part. Bringen Sie ihn durch die Schlaufe nach vorn.

ACHTERSCHLAUFEDieser Knoten, der sicherer als der Überhandknoten ist, wird genauso gemacht wie der Achtknoten, aber mit dem doppelt gelegten Seil, wobei die Schlaufe als laufendes Ende verwendet wird. Er dient als Anschlag-knoten um einen Ankerpunkt.

GESTECKTER ACHTKNOTEN Ein nützlicher Festmachknoten, wenn das obere Ende eines Ankerpunktes nicht erreichbar ist. l Machen Sie auf dem Seil einen losen Achtknoten.

Führen Sie das laufende Ende um den Anker und führen Sie ihn genau um den Achtknoten zurück. Festziehen.

83EIN LAGER ERRICHTEN

2.9 KnotenEs gibt für jeden Zweck einen Knoten. Es ist wichtig, den richtigen für die anstehende Aufgabe zu wählen. Sie können nicht wissen, wann Sie einmal einen Kno-ten brauchen werden, lernen Sie also ihre speziellen Zwecke und wie Sie jeden einzelnen binden – und zwar so gut, dass Sie sie im Dunkeln und unter allen Gegebenheiten knoten können. Lernen Sie auch, wie Sie Knoten lösen – das Einzige, was schlimmer ist als ein Knoten, der sich auflöst, ist ein Knoten, der im ent-scheidenden Moment NICHT gelöst werden KANN.

In den Anleitungen für die einzelnen Knoten, die hier folgen, wird das Ende eines Seils, mit der ein Knoten gebunden wird, als „laufendes Ende“ bezeichnet, im Unterschied zu dem anderen Ende des Seils, die „stehende Part“.

a

KREUZKNOTENDer auch als Reffknoten bezeichnete Knoten ist der vielleicht bekannteste. Mit ihm verbindet man zwei gleich starke Seile. Er hält selbst unter Belastung, ist aber ziemlich leicht zu öffnen.

Er ist NICHT zuverlässig bei verschieden dicken Seilen und sollte auch nicht für Nylonseile verwendet werden – er rutscht.

Kreuzknoten können in andere Materialien gebun-den werden – es ist z. B. ein Knoten, der bei der Ersten Hilfe verwendet wird. Er liegt flach auf dem Patienten.

l Legen Sie das LINKE Ende über das RECHTE (a) und führen es dann einmal von unten durch. Dann führen Sie das RECHTE über das LINKE (b) und dann von unten durch.

Prüfen Sie ihn – die beiden Schlaufen sollen inein-

ander rutschen. Wenn Sie ihn fehlerhaft gebunden haben, haben Sie einen „Altweiberknoten“, der nicht sicher ist und sich schwer öffnen lässt, wenn er zu stark belastet wurde.

Damit sich der Knoten zuzieht, ziehen Sie auf jeder Seite an den Strängen oder aber nur am laufenden Ende. Vergewissern Sie sich, dass er ordentlich festsitzt (c).

Um ganz sicher zu gehen, können Sie zum Schluss an beiden Seiten des Knotens mit den laufenden Enden einen halben Schlag machen.

b

c

ESSEN: NAHRUNGSSUCHE

KONTAKTGIFTEDie Berührung von Gift­sumach, Gifteiche, Giftefeu und Springkraut führt zu schweren Haut reizungen und Rötungen. Spülen Sie die betroffenen Stellen sofort ab (siehe Vergiftungen in Erste Hilfe).

1 GIFTSUMACH (Toxicodendron vernix) er reicht eine Höhe von 2 – 6 m, unbehaart, mit vielen ovalen Blättchen in gegenständigen Paaren, dunkel gefleckte, glatte Borke und Büscheln weißer Beeren; in Sumpfgebieten im Südosten Nordamerikas.

2 GIFTEICHE (Toxicodendron diersilobum) ähnelt dem Giftefeu, aber immer aufrecht und mit eichen­blatt förmigen Blättern und weißen Beeren; in bewaldeten Regionen Nordamerikas.

3 GIFTEFEU (Toxicodendron radicans), 0,5 – 2 m hoch, kriechend oder auf­recht, mit dreiteiligen, sehr verschiedenen Blättern, aber immer mit grünlichen Blüten und weißen Beeren; in bewaldeten Regionen Nordamerikas.

4 SPRINGKRAUT (Impatiens), oft in der Nähe von Giftefeu vorkommend, mit gelben oder orange gefleckten Blüten und Samenschalen, die aufplatzen. Produziert einen Saft, der Hautrei­zungen durch Berührung von diesen und anderen Pflanzen lindert.

mondförmigen Samen in jeder Beere.

l NACHTSCHATTEN (Solanum), mittelgroß bis groß, buschige Pflanzen, die Strauchfluren mögen. Blätter ungewöhnlich langstielig, lanzettförmig. Beeren reifen von grün über schwarz, rot, gelb oder weiß. Pflanzen, die ähnliche, aber essbare Beeren produzieren, sind für gewöhnlich kompakter und holzig, die Beeren kleiner und zahlreicher. Falls Sie Zweifel haben, gehen Sie von einer Gift­pflanze aus und MEIDEN sie.

l SELBSTKLETTERNDE JUNGFERNREBE (Parthenocissus guinquefolia) nordameri­kanische weinähnliche

Kletterpflanze (nach Europa eingeführt). Langgestielte, fünffingrige Blätter, ge­zähnte Blättchen, Ranken und Gruppen von kleinen blauen Beeren, kleiner als die der wilden Weinrebe. Keine andere Pflanze mit essbaren blauen Beeren ist weinähnlich und mit Ranken versehen.

l KREUZDORN (Rhamnus) Sträucher, manchmal kleine Bäume, die an buschigen und bewal­deten, manchmal feuchten Standorten gedeihen. Blätter oval, fein gesägt; Beeren schwarz, bitterer Geschmack, in Dolden. Kann stark abführend wirken.

l HAHNENFUSS (Ranunculus) kommt in großer Vielfalt vor, von ein paar Zentimetern bis über einen Meter hoch, im Norden und im Süden, bis weit hinein in die Arktis. Alle haben glänzende, wachsartige gelbe Blüten mit 5 oder mehr einander überlappenden Blütenblättern. MEIDEN Sie alle, denn sie verur­sachen Entzündungen im Magen­Darm­Trakt.

l LUPIN (Lupinus), 30 – 90 cm hoch, gedeiht auf Lichtungen und an grasbewachsenen Standorten. Oft mit kleinen Blättchen, die handförmig angeordnet sind oder wie die Speichen eines Rades abstehen, und einem traubigen Blüten­stand mit „Erbsenblüten“: blau, violett, gelegentlich rosa, weiß oder gelb. Alle Pflanzenteile können zum TODE führende Magen­ oder Darmentzündungen verursachen.

l TRAGANT oder SPITZKIELE (Astralagus und Oxytropis), 15 – 45 cm hoch, gedeiht auf Grasland und Berg wiesen; meist mit vielen kleinen, speerförmigen Blättchen in gegen ständigen Paaren und auffälligen Köpfen mit

fünfblättrigen „Erbsen­blüten“: gelblich­weiß, rosa bis lavendel­ oder purpur farben. Einige sind sehr giftig. Alle MEIDEN.

l GERMER (Veratrum), 60 cm bis 2,6 m hoch, gedeiht auf feuchten, sumpfigen Böden, einige Arten auf gras bewachsenen. Ovale, gerippte Blätter ähneln denen von Maiglöckchen, herabhängende, weißliche oder grünlich­gelbe Blüten ­ rispen. Kann TÖDLICH wirken.

l SCHWARZES BILSENKRAUT (Hyoscyamus niger) mittel­groß bis groß, wächst auf Brachland, oft in Meeres­nähe (Europa). Klebrige Haare, gezähnte, ovale Blätter, cremefarbene, violett geäderte Blüten. Unangenehmer Geruch. TÖDLICH giftig.

GIFTIGE BEEREN

l AMERIKANISCHER MONDSAMEN (Menispermum canadense) Nordamerikanische Kletter ­ pflanze, mit in Gruppen stehenden weichen, schwarzen Beeren.Mit wilden Weinreben verwechselbar, hat aber keine Ranken und nur einen einzigen, halb­

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GIFTE DURCH NAHRUNGS- AUFNAHME

5 JOCHLILIE (Zigadenus venosus) wird 30­60 cm hoch, mit langen, bandförmigen, aus der Basis wachsenden Blättern und losen Büscheln grünlich­weißer, sechs tei ­ liger Blüten; in Nord amerika an grasbe wachsenen, felsigen oder licht bewal­deten Standorten. TÖDLICH: nicht mit wilder Zwiebel oder Lilien verwechseln.

6 GEMEINER STECHAPFEL (Datura stramonium) wird etwa 90 cm hoch, mit gezackten, ovalen Blättern und großen, trom­petenförmigen Einzelblüten und stacheligen Früchten; weit verbreitet in den meisten gemäßigten Ge­bieten und auch in den Tropen. Übler Geruch. Alle Pflanzenteile sind TÖDLICH giftig.

7 FINGERHUT (Digitalis), meist um 1,5 m hoch, mit einer Rosette aus grundständigen Blättern und einer end ständigen Blütentraube aus lila, rosa oder gelben glockenförmigen Blüten; weitverbreitet auf Brach­land und Schuttplätzen. ALLE Pflanzenteile sind hochgiftig, mit Wirkung auf das Herz.

8 EISENHUT (Aconitum) wird 1,5 m hoch, krautig, mit hand förmigen, tief einge­schnittenen Blättern und behaarten, helmartigen, violett­blauen oder gelben Blüten; in feuchten Wäldern und an schattigen Standorten.

Die bekanntesten Arten haben blaue Blüten. SEHR giftig.

9 GEFLECKTER SCHIERLING (Conium maculatum) kann bis 2 m hoch werden, stark verzweigt, mit hohlen, rot gefleckten Stängeln, grob gezähnten Blättern, an der Unterseite heller, und dichten Dolden weißer Blüten und weißlichen Wurzeln; auf grasbewachsenem Brachland. Übelriechend. SEHR giftig.

10 WASSERSCHIERLING (Cicuta), 0,6 – 1,3 m groß, verzweigt, mit pur purn gestreiften Stängeln, einem hohlen, gekam­merten Wurzelstock, kleinen, 2­3­fach gefiederten und gezähnten Blätter und Dolden mit winzigen, weißen Blüten. Immer in der Nähe von Wasser vorkommend. Riecht unan­genehm. EIN MUND VOLL DAVON KANN TÖDLICH SEIN.

11 CHRISTOPHSKRAUT (Actaea) erreicht Wuchs­höhen von 30 – 60 cm, mit aus mehreren gezähnten Blättchen zusammen­gesetzten Blättern, kleinen, meist weißen Blüten in dichten Trauben am Ende des Stängels; meist in Wäldern. ALLE Pflanzen­teile verursachen Benom ­ menheit, Erbrechen und ernsthafte Schleimhaut­reizungen.

12 SCHWARZE TOLLKIRSCHE (Atropa belladonna) wird 1 m groß, gut verzweigt, mit ovalen Blättern, einzeln stehenden, glockenförmigen violetten oder grünlichen Blüten und glänzend schwarzen Beeren; in Wäldern und Gebüschen überall in Eurasien. ALLE Pflanzenteile, insbesondere die Beeren, sind SEHR giftig.

Es gibt viele Pflanzenbücher, die Ihnen helfen können, Ihre Kenntnisse über Pflanzen der gemäßigten Zonen zu vertiefen und Einzelheiten zu vielen lokalen Formen enthalten.

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Einige Giftpflanzen sind leicht mit essbaren Pflanzen zu verwechseln, wenn Sie bei der Bestimmung nicht gut aufpassen. Gehen Sie kein Risiko ein.

Gefleckter Schierling und Wasserschierling sind die beiden wichtigsten Giftpflanzen, die man kennen muss. Sie kommen sowohl in Eurasien als auch in Nord- und Südamerika auf sehr verschiedenen Böden vor. Beide sind Doldengewächse, von denen es sehr viele gibt, und beide haben viele winzige Blüten in dichten Dolden, wie ein von innen nach außen gestülpter Schirm, und sind schwierig auseinanderzuhalten.

Zu den Doldengewächsen gehören einige essbare Pflanzen. Nehmen Sie jedoch NIE eine, wenn Sie nicht absolut sicher sind, dass es keine der beiden giftigen ist – sie können schon in sehr kleinen Mengen tödlich sein können.

Lernen Sie, wie die folgenden Giftpflanzen zusätzlich zu den zuvor abgebildeten zu bestimmen sind.

4.4 GIFTIGE PFLANZENVerglichen mit den vielen essbaren Pflanzen, gibt es in gemäßigten Zonen nur wenige Giftpflanzen. Merken Sie sich die hier gezeigten gut.

Hahnenfuß Lupin

Selbstkletternde Jungfernrebe