der ingenieur - VOIu.a. Geschichtlich die Entwicklung der V1-Rakete in Redl-Zipf, der Firma FACC in...

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www.voi.at . [email protected] der ingenieur der ingenieur www.voi.at . [email protected] ZEITSCHRIFT DES VERBANDES ÖSTERREICHISCHER INGENIEURE 3|16 71. JAHRGANG Die Arbeitswelt der Zukunft Seite 6 Schülerwettbe- werb “Invent a CHIP” Seite 11 FH Kärnten: Sieg beim RoboCup Seite 12 Das “Project Worm” Seite 16 Zustellung per Roboter Seite 22

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  • www.voi.at . [email protected] ingenieurder ingenieur

    www.voi.at . [email protected] DES VERBANDES ÖSTERREICHISCHER INGENIEURE

    3 | 16 71. JAHRGANG

    Die Arbeitsweltder Zukunft Seite 6

    Schülerwettbe-werb “Invent aCHIP” Seite 11

    FH Kärnten:Sieg beimRoboCup Seite 12

    Das “ProjectWorm” Seite 16

    Zustellung perRoboter Seite 22

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    VÖI

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    DIE SEITE DES PRÄSIDENTENVÖI-PRÄSIDENT REG. RAT ING. ERNST KRAUSE

    50 Stellungnahmen sind im BMWFW eingelangt undentsprechend den einschlägigen Bestimmungen berück-sichtigt. Die Einwendungen zum Ministerialentwurf desIngG 2017 reichen von der ersatzlosen Zurückziehungbis zu „kein Einwand".Der VÖI war zur Mitarbeit bereits im Vorfeld der Erar-beitung des Entwurfes eingeladen. Wesentliche Punktedie beeinsprucht bzw. vorgeschlagen wurden:• Führung eines Ingenieurregisters durch den VÖI• Zusätzlicher Passagen zum Schutz des Titels Dipl.-HTL-Ing. bzw. Dipl.-HLFL-Ing.• Akademisierung der Qualitätsbezeichnung Inge-nieur auf Basis Short study oder einem höheremLevel.• Verleihung der Qualitätsbezeichnung Ingenieur fürAbsolventen von technischen (Fach-)Hochschulenund Universitäten wenn diese statt des Akademi-schen Titels Diplomingenieur den Master nach demBologna System erhalten. Ein Fachgespräch gemäßden entsprechenden Paragraphen sollte in diesenFällen entfallen.• Nachgraduierung der Standesbezeichnungen inQualitätsbezeichnungen NQR Stufe 6• Abschreckendere Strafen für die missbräuchlicheFührung der Standes- bzw. Qualitätsbezeichnung

    ***Von Kollegen höre ich des Öfteren die Kritik NQR Stufe6 entspricht auch dem Niveau des Meisters. Wobei hierimmer wieder auch zu betonen ist gleichartig und gleich-wertig sind zwei unterschiedliche Paar Schuhe! Ein selb-ständiger Handwerksmeister hat natürlich auch nebenseinem handwerklichen Können auch die Geschäftsfüh-rung zu beherrschen. In Zeiten wie diesen auch nichtimmer einfach. Ein Meister in einem größeren Industrie-betrieb hat auch eine Führungsfunktion zu erfüllen.Jedoch wenn ein Ingenieur sich mit einem Ingenieurbüroselbständig macht ist, nach den derzeitigenÜberlegungen, die Einstufung NQR Stufe 7 auf dersel-ben Ebene wie der Master! Ebenso der Baumeister, dersehr oft eine Bautechnik-HTL absolviert hat.

    Sehr geehrtes Mitglied des VÖI!Liebe Ingenieurs-Freunde!

    Ein wichtiger Punkt ist auch die Mitwirkung des Verban-des und seiner Mitglieder. Dazu gehört auch ein gewissesEngagement im Sinne des Ganzen. Besonders für dieNominierung der Fachexpertinnen und Fachexperten fürdie Fachgespräche gemäß § 5 IngG 2017, für die u.a. derVÖI ein Vorschlagsrecht It. derzeitigem Entwurf hat.Dazu noch eine weitere Bemerkung: Jedes Gesetz ist eineSumme aus verschiedenen Meinungen, Interessen undZielsetzungen, ein Kompromiss und es lässt noch mehroder weniger Spielraum. Diesen Spielraum gilt es inGeschlossenheit gegenüber den weiteren Stakeholdern inunserem Sinne zu nützen.Immer wieder erreichen mich Meinungen wozu benötigeich den VÖI. Sicher sind wir nicht ein Verein wie zB einSportverein wo sich die Mitglieder in mehr oder wenigerregelmäßigen Abständen zur gemeinsamen Ausübungvon Matches treffen. Wir sind, nach meinem Verständnis,eine überparteiliche Interessensvertretung, die für diebestmögliche Einstufung und Anerkennung der Ingeni-eure sich einsetzt und kämpft. Das schließt natürlichsogenannte „Ingenieurstammtische“ und Exkursioneninsbesondere technischer Anlagen und Museen nicht aus.Auch die Plattform unserer Zeitschrift empfinde ich alsein wichtiges Instrument unseres Verbandes. Wenn auchvereinzelt ein höheres technisches Niveau verlangt wirdkann ich nur ersuchen entsprechende Artikel mir zur Ver-fügung zu stellen.

    ***Der 1. Mai 2017, an diesem Tag jährt sich das Inkrafttre-ten der Kaiserlichen Verordnung vom 14. März 1917,womit die Berechtigung zur Führung der Standesbe-zeichnung „Ingenieur" festgelegt wird. Das 130. Reichs-gesetzblatt für die im Reichsrate vertretenen Königreicheund Länder aus dem Jahr 1917, das seinerzeit wurde vomÖIAV initiiert. Es betraf nach heutigem Stand sowohl dieDiplomingenieure (Absolventen der technischen, dermontanistischen Hochschulen und der Hochschule fürBodenkultur) als auch die Ingenieure (Absolventen derhöheren Gewerbeschulen) und soll zum Anlass genom-men werden den Ingenieur in den Blickpunkt der Öffent-

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    Der Ministerialentwurf „Bundesgesetz über die Qualifikationsbezeichnungen „Ingenieurin“ und „Ingenieur“ (Ingenieurgesetz2017 - IngG 2017) lag bis zum 2016-07-15 zum Einspruch auf. Laut Beschlussprotokoll des 12. Ministerrates vom 13. Septem-ber 2016 (http://www.bka.gv.at/site/cob__63670/currentpage__0/8279/default.aspx) wurde es im Sinne des Antrags zurgeschäftsordnungsmäßigen Behandlung an den Nationalrat weitergeleitet.

    Fortsetzung: Bitte umblättern.

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    FORTSETZUNG: DIE SEITE DES PRÄSIDENTENlichkeit zu stellen. Darüber hinaus waren damals - estobte der Erste Weltkrieg -auch die Kriegsingenieurebetroffen. Der VÖI hat natürlich damals mangels Exis-tenz keine Rolle gespielt, jedoch sollen wir diesen Ter-min zum Anlass nehmen Flagge zu zeigen. Vorgesprächesind bereits im Gange, doch gibt es viel zu klären.Brainstorming ist angesagt. Auch seitens der Ingenieur-freunde.

    ***Congratulation: Der Präsident unseres Partnervereines, desÖsterreichischen Ingenieur- und Architektenvereins -ÖIAV, em. o. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Dr. h.c.mult. Heinz Brandl bekam vor einigen Wochen dasEhrendoktorat der Technischen Universität St. Peters-burg verliehen. Mit den nunmehr insgesamt 12 Ehren-doktoraten ist Prof. Dr. Brandl der in seinem Fachbereich

    Bericht über die 32. Ordentliche Landesmitgliederversammlung VÖI

    Oberösterreich am Freitag den 22. April 2016 in 4052 Ansfelden, Ritzlhofstraße 63,

    Gasthof-Hotel Stockinger, Clubraum (siehe auch Vorinformation im Heft 2/2016).

    Tagesordnung:

    1.Begrüßung pünktlich um 19:00 durch den Landesobmann, Hrn. Steinleitner undanschließend durch den Herrn Präsident Reg. Rat Ing. Ernst Krause

    2. Feststellung der Beschlussfähigkeit: um 19:10; diese wurde nicht erreicht, daherwerden 30 Minuten Wartezeit festgelegt;Zwischenzeitlich hält der Präsident Hr. Krause einen PowerPoint-Vortrag über denaktuellen Stand des in Ausarbeitung befindlichen INGENIEUR-Gesetz 2017. Dabeiwird an Hand der §§ 1 bis 14 umfänglich auf die Inhalte eingegangen. So zB wirdes bzw. werden zukünftig

    • Qualifikationsbezeichnung anstatt Standesbezeichnung heißen,• Fachgespräche geben die zum NQR-Qualifikationsniveau 6 führen und dessen Erfordernisse festgelegt werden müssen,

    • Durchführungsverordnungen (wie auch bisher) erlassen werden,• Zertifizierungsstellen benannt sowie Richtlinien bescheidmäßig erlassen werden,• Qualitätssicherungserfordernisse festzulegen sein,• Kosten festzulegen sein,• Rechte zu definieren sein,• Datenverarbeitung sowie• Verwaltungsübertretungen enthalten sein.• Angestrebtes in Kraft treten: 1. Mai 2017 (100 Jahre nach dem Ingenieurgesetz 1917)

    Erneute Feststellung der Beschlussfähigkeit um 20:02: nach Vereinsrichtlinien erfüllt

    3. Genehmigung des Protokolls der Landesversammlung vom 25.4.2014: Diese erfolgt einstimmig.

    weltweit höchste ausgezeichnete Wissenschaftler. DerVÖI im Allgemeinen und ich als Präsident im Besonde-ren gratulieren ganz herzlich.Eine weitere Gratulation möchte ich dem für das Inge-nieurwesen zuständigen Abteilungsleiter im Bundesmi-nisterium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft -BMWFW Herrn Mag. Alexander Hölbl, LL.M. zumOberrat entbieten. Alles, alles Gute und auf einen baldi-gen „Ministerialrat".

    Ernst KrausePräsident

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    VÖI

    4. Bericht des Obmanns: Über die Inhalte der Funktionsperiode und verschiedenen Firmenbesichtigungenu.a. Geschichtlich die Entwicklung der V1-Rakete in Redl-Zipf, der Firma FACC in Ried und Anbahnungenneuer interessanter Veranstaltungen z.B. Besichtigung der Fa. Ebner Industrieofenbau im Herbst 2016,und Fa. KTM Frühjahr 2017

    5. Bericht des Kassiers: Hr. Breuer informiert über den Stand der Finanzen.

    6. Bericht des Rechnungsprüfers: Hr. Ing. Karl Jachs hat die Prüfung durchgeführt und alles als rechtensbewerten können.

    7. Genehmigung des Rechenschaftsberichtes und des Rechnungsabschlusses mit Entlastung des Vorstan-des: Der Vorschlag wurde durch Hrn. Präsident Krause gestellt und einstimmig angenommen.

    8. Neuwahl des Landesvorstandes: Durchführung ebenfalls durch den Präsidenten, wobei der eingereichteWahlvorschlag einstimmig angenommen wurde.Somit wurden gewählt:

    OBMANN: Dipl.-Ing. Herbert SteinleitnerOM Stv: Dipl.-Ing. Christian Hajicek2. OM Stv: Ing. Thomas Luksch EUR INGSCHRIFTFÜHRER: Ing. Erich Birgmayer, MScSF Stv. Dipl.-Ing. Ralf GebeshuberKASSIER: Ing. Bernd Breuer EUR INGKassier Stv. Ing. Josef AffenzellerRECHNUNGSPRÜFER: Ing. Karl JachsRP Stv. Dipl.-Ing. Roland Duschl

    Der neu gewählte Obmann und auch die anwesenden Vorstandsmitglieder nehmen die Wahl an. Gratulation durch die Anwesenden Kollegen und Mitglieder.

    9. Bericht der Arbeitsgruppen und auch anderer Gastredner: Hier wurde nochmals der Vortrag von Hrn. Prä-sident Krause aufgegriffen und weitere relevante Punkte diskutiert.

    10. Allfälliges: Das oberösterreichische Ehrenmitglied Hr. Ing. Sebastian Auer aus Traun (u. a. Erfinder desKFZ-Abstandswarnsystems, siehe Foto) würde gerne mit seinen Exponaten die HTL Traun oder auch ande-re interessierte HTL's unterstützen. Weiteres wurden Debatten über die Geschwindigkeitsbegrenzungen(Luftemissionsgesetz) auf Autobahnen mit fachspezifischen Mitgliedern geführt.

    11. Gemütlicher Ausklang und offizielles Ende um 21:45 Uhr.

    Impressionen der Landesgruppe Oberösterreich.Fotos: Krause

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    Der Fachverband der Elektro- undElektronikindustrie (FEEI) begrüßt denBeschluss der Bundesregierung, dasIngenieurgesetz neu zu regeln. „Es ist erfreu-lich, dass die Qualifikation des HTL-Ingenie-urs durch das geplante neue Ingenieurgesetzauch international anerkannt werden wird.Durch die Neuregelung des Validierungsver-fahrens soll der HTL-Ingenieur gleichwertigdem Bachelor anerkannt und Unternehmendadurch maßgeblich der Zugang zu interna-tionalen Ausschreibungen erleichtert wer-den“, erklärt Lothar Roitner, Geschäftsführerdes Fachverbands der Elektro- und Elektro-nikindustrie (FEEI) anlässlich des heutigenMinisterratsbeschlusses.

    Als exportorientierte Branche ist die Elektro-und Elektronikindustrie auf eine internatio-nale Anerkennung der heimischen Fachkräf-tequalifikation angewiesen. „Für Unterneh-men der österreichischen Elektro- undElektronikindustrie sowie der Maschinen- undMetallwarenindustrie ist die HTL-Ausbildungim internationalen Wettbewerb essenziell.Etwa 150.000 HTL-Absolventen stellen heuteeinen überwiegenden Teil der mittleren bishöchsten technischen Fach- und Führungs-ebene in den Betrieben“, so Roitner. „Die bei-den Fachverbände haben sich daher bei derEntwicklung der Neuregelung des Ingenieur-gesetzes intensiv eingebracht und unterstüt-zen deren Umsetzung weiterhin.“

    Da der österreichische HTL-Ingenieur derzeitinternational keine Entsprechung mit an-deren Qualifikationen findet, wird derAbschluss etwa bei Ausschreibungen nichtals gleichwertig zu akademischer Bildungauf tertiärem Niveau anerkannt. Roitner:„Höchstqualifizierte Ingenieure dürfen daherin vielen Ländern bestimmte Aufgaben nichtübernehmen. Auch wird diese Qualifikations-stufe bisher in Statistiken nicht als tertiäranerkannt, die Akademikerquote für Technikin Österreich ist daher scheinbar gering. Dasstellt im internationalen Standortwettbewerbfür Betriebsansiedlungen eine Hürde dar.Durch die geplante Einstufung der Qualifika-tion Ingenieur in die Stufe 6 des nationalenQualifikationsrahmens (NQR) können dieseNachteile beseitigt werden.“

    FEEI: Aufwertung desHTL-Ingenieurs für die österreichische Elektro- und Elektronikindustrieessenziell

    FEEI

    So sehen Experten die Arbeitswelt der Zukunft

    immer mehr im Kontext von Vereinbar-keit, Sinnstiftung, Zufriedenheit undGesundheit diskutiert werden.Die Digitalisierung wird die Arbeits-welt völlig verändern, sind sich diebefragten Experten der Untersuchungeinig, doch vielfach „eher im Sinneeiner Veränderung der Berufsbilder undder Anforderungen an die jeweiligenBerufe, nicht so sehr im Sinne einer völ-ligen Verdrängung der Menschen durchdie Maschinen.“Im Gegensatz zu anderen Studien, dievor allem quantitative, negative Effekteauf den Arbeitsmarkt beschreiben, kom-men in der Arena Analyse in vielenInterviews die positiven Aspekte zurSprache: zum einen die neuen, erweiter-ten Möglichkeiten in den einzelnenBerufen, zum anderen eine Entlastungvon Aufgaben, die den Menschen ent-lasten und körperlich wie psychischanstrengende Arbeiten übernehmen.Konsens unter den Teilnehmernherrscht darüber, dass die neue Arbeits-welt dringend ein hohes Maß an politi-scher Gestaltung erfordert – und nichtnur die Starrheit des Arbeitsrechts auf-zubrechen. Es geht um Bildung ebensowie um Forschung & Entwicklung,Investitionen in Infrastruktur und recht-liche Rahmenbedingungen, um alsUnternehmen am ProduktionsstandortÖsterreich weiterhin wertvolle Arbeits-plätze bieten zu können.

    www.feei.at

    Die Teilnehmer zeichnen imWesentlichen zwei Szenarienfür die Zukunft der Arbeitswelt:Die eine geht von einem raschen, radi-kalen, disruptiven Wandel aus. Dietechnische Revolution wird nach die-sem Entwurf nach einer mehrjährigenherausfordernden Übergangszeit mehrWachstum und Beschäftigung bringen.Es ist eine Zeit der Startups und drin-gend gesuchter Experten, aber aucheine Zeit der Herausforderung, wenigerqualifizierte Arbeitnehmer zu schulenund im Arbeitsprozess zu halten.Das zweite Szenario geht von einersanften Revolution aus, die keine aku-ten Verwerfungen am Arbeitsmarktnach sich zieht. Die digitale Revolutionwerde in den nächsten zehn Jahren dieArbeitswelt verändern und die Gesell-schaft sich anpassen. Dieses Gedanken-modell nimmt auf vergangene Entwick-lungen Bezug: der Einzug des PCs hatdie damals zahlreichen Schreibkräfteund ihre Schreibmaschinen obsoletgemacht, aber mittelfristig nicht weni-ger Arbeitsplätze bedeutet – im Gegen-teil.Die Digitalisierung ist sicherlich einerder größten Antriebsmotoren derZukunft. Der Wandel vollzieht sich inRichtung Wissensgesellschaft und ziehtauch Verschiebungen im allgemeinenWertesystem nach sich (StichwortGeneration Y: die Digitalisierungermöglicht es zu arbeiten, wo und wannich will). „Arbeit“ wird daher auch

    Welche Aspekte von „Arbeit“ werden uns in Zukunft beschäftigen, politisch, wirtschaftlich, gesellschaftlich? Das war die Grundfrage der Arena Analyse „Neue Arbeitswelt“, die Interviews mit führenden Persönlichkeiten aus Wirtschaftund Politik ebenso wie mit Jungunternehmern, NPOs und Coaches analysiert.

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    VOR DEN VORHANG

    Hofrat Dipl.-Ing. Gottfried Kellner

    Aktueller Anlass für diese Vor-stellung ist die Übernahme derBundesgärten (Park von Schön-brunn, Belvedere, Schlosspark Ambras,sowie Burggarten und Augarten inWien) neben der Leitung des Ifz. Mitder Bemerkung „hohes Arbeitsethosvorhanden" beschreibt sich DI. Kellnerselbst. Gottfried Kellner, Jg. 1954, hat auf derBOKU (Universität für Bodenkultur) inWien Agrarökonomik studiert, warwährend dieser Zeit Studentenvertreterund hat seine Studium mit der Diplom-arbeit „Energieeinsparung bei derTrocknung von Körnermais" am Institutfür Maschinenkunde und Energietech-nik bei Univ.-Prof. Rossrucker abge-schlossen. Die mündlichen Diplomprü-fungen umfassten die Fächer Marktleh-re und Genossenschaftswesen.Die beruflichen Stationen:1980 bis 1984: Anwendungstechnikerim Außen- und Innendienst bei BASFÖsterreich GesmbH; fachliche Betreu-ung und anwendungstechnische Zustän-digkeit für Düngemittel sowie Chemie-produkte für die Bereiche ÖffentlichesGrün und Erwerbsgartenbau – gemein-sam mit den Vertriebspartnern der Fat-tinger – Avenarius – Agro Gruppe(Kurzzeitaufenthalte in Deutschland imUmfeld des Weltkonzerns BASF).

    1984: Lehrkraft und Erzieher am Fran-cisco Josephinum in Wieselburg; Unter-richtsverpflichtung in Pflanzenbau,Gemüsebau, Obstbau, Tierzucht undBetriebswirtschaftslehre - durch hoheAkzeptanz der BWRW- Unterrichtes -später nur Unterricht in den Maturajahr-gängen in Betriebswirtschaftslehre undRechnungswesen, Marktlehre und Bau-kunde.1992: Abteilungsvorstand der Abteilung„Allgemeine Landwirtschaft“ (330Schülerinnen und Schüler) und Unter-richt im Fach Landtechnik in den Matu-rajahrgängen; als AV verantwortlich für

    den Stundenplan von 3 Fachrichtungenmit ca. 800 Schülerinnen und Schülernsowie für 121 Lehrkräfte; „dienstfüh-rende AV“.In dieser Zeit wurde am FJ Wieselburgdie 3 jährige Sonderform (Lehrplanar-beit mit dem BMUKK) eingeführt.Außerdem wurde die 1. Übungsfirmades land- und forstwirschaftlichenSchulwesens in Wieselburg installiert.Ab März 1998 in Schönbrunn.Herr Hofrat Kellner hat mich als VÖl-Repräsentanten sowohl zu der Vertei-lung der Diplom- und Reifeprüfungs-zeugnisse als auch zu einer Besichti-gung der angeschlossenen Gärten ein-geladen. Dabei kam auch die Übernah-me der Bundesgärten in seinem Wir-kungsbereich zur Sprache. Für die Flak-türme, im Jahr 1942 jeweils paarweiseals Geschütz- und Leitturm errichtet, imAugarten hätte der neue Leiter die Ideeauf der Sonnenseite große Flächen vonPV-Elementen als Elektrizitätslieferan-ten zu installieren. Auf der anderenSeite sollte ein Gradierwerk zu Kurzwe-cken den nicht optimalen Flakturm ver-stecken. Finanziert könnte das zB überein Contractingmodell werden.

    Für das weitere Wirken sowohl in derIfz als auch im Rahmen der Bundesgär-ten wünschen wir als VÖI als auch ichals Präsident noch viel Erfolg.

    Ernst Krause

    Vor den Vorhang bitten möchte ich diesmal Herrn Hofrat Dipl.-Ing. Gottfried Kellner, Direktor des Lehr- und Forschungs-zentren (Ifz) mit den Ausbildungsmöglichkeiten HLA für Garten- und Landschaftsgestaltung und HLA für Gartenbau.

    Hofrat Kellner, Ing. Susanne Leeb (VÖI, Absolventin von Schönbrunn), Ernst Krause Foto: Ernst Krause

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    BITS & BYTES 4“Mehr über Michael Schober,1978 Matura TGM/Betriebstechnik, Lektor „ERP Selectionand Roll Out“/FH Technikum Wien.Alle Bits&Bytes4“ auch unter www.derERPtuner.net

    Lesebriefe bitte an [email protected]

    und WIE verdient die Plattform? Es gibt eini-ge (zumeist in den Niederlanden gehostet) diean die kostenlos registrierten Anbieter jedeKontaktadresse weiterverkaufen. Die Anbie-ter zahlen einen geringen Betrag und bekom-men … RICHTIG! Oft auch ungefiltertgeringe Qualität in großer Menge „ERP fürDonald Duck“. Auf Sie als Anwenderunter-nehmen kommt dann ein Massenansturm vonAnbietern daher. Andere Plattformen verlan-gen eine hohe Registrierungs- und Jahresge-bühr von den Anbietern. Was dazu führt, dassdort die vertretenen Anbieter die Großen sinddie sich das leisten können. Zumeist diesel-ben, die auch auf Messen vertreten sind. Aberes gibt auch Modelle, die für Anbieter undAnwender Qualität vor Quantität sicherstel-len. Wenn Sie mehr über Suchplattformenwissen möchten, kontaktieren Sie mich ein-fach.

    Das erste Sieb ist grobmaschig!In meinen Projekten mache ich als erstes einegrobe Vorselektion im IT-Matchmaker undeine Recherche bei meinen Kollegen – beiTrovarit beschäftigen sich mehr als 30 Bera-ter nur mit Business Software! Die recher-chierten Anbieter erhalten über das Auswahl-portal einen Request for Information mit denKernanforderungen des Projektes. Die 30-60Fragen sind mit sehr geringem Aufwand vonallen Anbietern rasch beantwortbar. Die Fra-gen im RfI können branchenspezifischeFunktionen sein, technologische wie nachServerbetriebssystem XY aber auch geogra-phische Verfügbarkeiten (Sprachen wie Fin-nisch), Abbildung mobiler Geschäftsprozessemit Tablets, Referenzen u.ä.. Auf jeden Fallmuss es damit den Anbietern möglich seinfestzustellen, ob seine Lösung passt.

    Nutzen für alle! – Nur nicht für mich ☺!… für die Anbieter: Geringer Aufwand ineiner Phase wo noch viele Anbieter zur Aus-wahl stehen. … für den Kunden: Anhandweniger überschaubarer Kriterien kann die

    ERP MarktrechercheDer Fortsetzungsgeschichte zweiter Teil

    Sie haben die Potentialanalyse der letztenAusgabe hinter sich gebracht? Sie wissen nunwo Sie mit Ihrer ERP Lösung stehen und woSie hin möchten? Wir dürfen für diesmaldavon ausgehen, dass das Ergebnis lautet:

    Ein neues System muss her! Wie kommt man nun zur richtigen Lösung?Jeder der sich ein wenig damit auseinander-setzt merkt rasch, dass es mehr als die „paarüblichen Verdächtigen“ und auch wesentlichmehr als die auf einer IT-Messe vertretenensind, gibt. Sie wollen wissen wie viele? DieDatenbank auf www.it-matchmaker.comführt mehr als 1.500 Business SoftwareLösungen – NUR im D-A-CH Raum!

    Die möglichen Extremreaktionen „Oh Gott! Wenn das so ist, dann nehmen wirhalt eines von den Großen beim Nächstbestenund das wird schon passen!“. Andere schauensich so gründlich um, dass sie das über Jahrehinweg tun. Mit jedem gesehenen Systemsteigen die Anforderungen und keines wird jediese Traumbild erfüllen können.

    Wir brauchen eine sinnvolle Longlist!Von den 1.500 Lösungen auf IT-Matchmakerbasieren ungefähr 400 auf SAP. Noch einmalso viele auf den Microsoft Dynamics Plattfor-men und dann gibt es noch zahlreiche nam-hafte und solide Lösungen. Eine sinnvolleLonglist zu erstellen ist an und für sich keineHexerei mit dem richtigen Werkzeug undeinem Berater, der damit umgehen kann.Meinen gebe da die Hausaufgabe, damit sieverstehen wie diese Plattformen funktionie-ren und auch wie unterschiedlich die Berater„ticken“: Sie sollen nach Plattformen suchenauf denen ERP-Systeme gefunden werdenkönnen.

    Hausaufgabe „Plattformsuche“Jeder der eine Suchplattform betreibt willdamit Geld verdienen. Für Suchende ist esdeshalb wesentlich zu verstehen, WOMIT

    Vorauswahl getroffen werden. Nur ich kannda kaum Stunden verrechnen ;-)! Der Kunde entscheidet aufgrund der Antwor-ten zum RfI welche Anbieter das gesamteLastenheft erhalten werden.

    Warum der Rfi?Ausschreibungen bekommen Vertriebler(ICH darf das sagen! War selber einer!) - diesehen „4 Wochen Zeit“, überlesen: „FilternSie zuerst die k.O. Kriterien“, werfen dasLastenheft ohne Begleitinformation an dieBerater und kümmern sich erst 3 Tage vorAbgabetermin wieder darum. Dann merkensie: „Falsche Branche! Hab gar nix für denKunden! Hätte ich anhand der k.O.-Kriterienja schon lange entscheiden können!“ Umnicht dem Chef gestehen zu müssen, dass einwertvoller Berater Manntage in die sinnloseBeantwortung versenkt hat, wird doch nochein Angebot hingezaubert und auf die aus-schreibende Stelle geschimpft. Dann musssich noch der Kunde und der Auswahlberaterdamit beschäftigen und wenn gut gezaubertwurde, dann wird ob des unwiderstehlichenPreises sogar zum Workshop eingeladen.Alles entbehrlicher Aufwand. DARUM derRfI!

    In der Winterausgabe reden wir aber wirklichüber das Lastenheft!

    Ihr Ex-VertrieblerMichael Schober – Der ERP-Tuner!

    PS: Die Ergebnisse der Langzeitstudie ERP-Praxis 2016 liegen vor! Unter http://www.trovarit.com/erp-praxis/ – ManagementSummary kostenlos downloaden!

    Lesebriefe bitte [email protected] über Michael Schober, 1978 MaturaTGM/Betriebstechnik, Lektor „ERP Selec-tion and Roll Out“/FH Technikum Wien,und alle Bits&Bytes4“ unter www.derERPtuner.net

    BITS & BYTES 4“

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    TU / WINDENERGIE

    Neue Betonturm-Bauweise für Windräder

    Doppelwandelemente an die Baustelletransportiert. Diese Doppelwandele-mente werden aufgestellt und im Kreisaneinandergefügt, sodass sie ein ring-förmiges Segment mit einer Außen- undeiner Innenwand ergeben. „Die Seg-mente werden anschließend aufein-andergestellt, solange sie zwischen denbeiden Wänden noch hohl sind“, erklärtJohann Kollegger. „Erst dann wird derInnenraum durchgängig mit Beton aus-gegossen.“ Ein monolithischer Beton-block entsteht, dadurch werden die Seg-mente auf äußerst stabile Weise mitein-ander verbunden.Beim Design der doppelwandigen Seg-mente ist man flexibel. „Wir haben dieeinzelnen Elemente zu einem regelmä-ßigen Neuneck zusammengefügt“, sagtIlja Fischer (TU Wien). „Entscheidendist es, die Segmente so zu planen, dasssie während des Baus möglichst stabilbleiben. Wenn sie erst mal mit Betonausgegossen sind, ist die Stabilitätohnehin kein Problem mehr.“ Auch dieDichtheit der Segmente während desBetonierens ist wichtig. Sobald die Seg-mente mit dem Kran aufeinandergeho-ben wurden und genau richtig ausge-

    richtet sind, muss man noch die Fugenabdichten, damit der Beton nicht aus-fließen kann.

    Erfolgreicher TestNach umfangreichen Berechnungenund Vorarbeiten konnte die neue Tech-nik am 15. Juli in Gars am Kamp erst-mals in der Praxis getestet werden:Sechs Segmente mit bis zu 6 m Höheund 19 Tonnen Gewicht wurden erfolg-reich zusammengebaut, aufeinanderge-hoben und mit Beton ausgegossen.Unterstützt wurde das Projekt durch diePrototypenförderung des Ministeriumsfür Wissenschaft, Forschung und Wirt-schaft. „Die neue Baumethode ist ein-fach und schnell, die Doppelwandele-mente sind problemlos zu transportie-ren. Nach all unseren bisherigen Erfah-rungen ist zu erwarten, dass unsere neueMethode wirtschaftlich ist und sichgegenüber den bisherigen Bauweisenetablieren kann“, ist Johann Kolleggerzuversichtlich. „Wir denken, dass unserpatentiertes Verfahren besonders fürsehr hohe Windkraftanlagen Vorteilebietet.“

    Technische Universität WienBüro für ÖffentlichkeitsarbeitT: [email protected]

    Windkraftwerke liegen imTrend – doch was ist diebeste Methode, sie zu errich-ten? Das Team rund um Prof. JohannKollegger am Institut für Tragkonstruk-tionen der TU Wien hat eine neueTurmbau-Technik entwickelt, die wich-tige Vorteile bisheriger Methoden ver-eint. Große Doppelwandelemente wer-den zunächst am Boden aneinanderge-fügt, dann aufeinandergehoben undschließlich mit Beton ausgegossen. AmVersuchsgelände bei der Firma Obern-dorfer in Gars am Kamp wurde die neueMethode nun erfolgreich getestet. DieErrichtung von Windkraftanlagen solldamit schneller und wirtschaftlicherwerden.„Meist werden beim Bau von Wind-kraftanlagen große Betonfertigteile andie Baustelle geliefert, zu einem Turmzusammengesetzt und dann aneinanderfixiert“, erklärt Prof. Johann Kollegger.„Das geht zwar recht schnell, doch dieKosten für den Sondertransport großerFertigteile können oft sehr hoch sein,und auch bei dem Ermüdungswider-stand kann es Probleme geben, weil dieBetonteile bloß durch Stahlspannglie-der zusammengehalten werden.“

    Eine Doppelwandstruktur, mit Beton ausgegossenIn den letzten Jahren hat das Team vonProf. Kollegger wiederholt mit neuenkreativen Betonbau-Ideen für Aufsehengesorgt – etwa mit einer klappbarenBrücke oder auch mit einer Betonkup-pel, die durch Aufblasen eines unterdem Beton liegenden Luftpolsters inForm gebracht wird. Nun konnte eineneue Betonturm-Bauweise entwickeltund erfolgreich getestet werden.Statt der schweren, soliden Betonseg-mente werden bloß hohle, rechteckige

    Speziell für Windkraftanlagen bringtdie neue Betonturm-Bauweise große Vorteile, die an der TU Wienentwickelt wurde.

    Die Betonsegmente werde aufeinandergestapelt und dann mit Beton ausgegossen.

    Die ringförmigen Segmente mit einer Außen- und einer Innenwand

    vor dem Aufbau.Fotos: TU Wien

    3D-Renderingdes Betonturms(Maßangabenin „m“)

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    WINDENERGIE

    Österreichs höchste Windkraft-anlagen wurden dieses Woche-nende im Bezirk Gänserndorfim Rahmen eines spektakulären Wind-festes eröffnet. Um 1900 hatte dieGemeinde Hohenruppersdorf bereitsdie Windenergie für die Wasserversor-gung eingesetzt. Heute drehen sich hierdie höchsten Windräder Österreichs underzeugen sauberen und umweltfreund-lichen Strom für den halben BezirkGänserndorf.

    Windräder in Hohenruppersdorf Smart Energy und Ventureal erweitern10 Jahre nach dem Bau der erstenWindkraftanlagen zur Stromerzeugungden Windpark in Hohenruppersdorf um10 Windkraftanlagen des Typs VestasV126. Die modernen Anlagen mit einerGesamtleistung von 33 MW erzeugensauberen und umweltfreundlichenStrom für 25.000 Haushalte. „Die Tech-nologie der Windkraft hat in den letztenJahren eine rasante Entwicklunggenommen. Neue Windräder könnenmit ihren größeren Rotoren den vorhan-denen Wind besser nutzen und mehrStrom erzeugen“, so Franz Blochbergervon Ventureal begeistert. Um 1900stand bereits ein Windrad in Hohenrup-

    persdorf zur Unterstützung der Wasser-versorgung in der Gemeinde. „Die Nut-zung der Windenergie ist ein fixerBestandteil unserer Gemeinde“, berich-tet Bürgermeister Hermann Gindl undsetzt fort: „Damals hat das WindradWasser gepumpt heute erzeugen wirStrom weit über unsere Gemeindegren-zen hinaus.“

    Die Bevölkerung steht hinter der Windenergie „Die Bevölkerung von unsererGemeinde steht hinter der Windener-gie“, bemerkt Gindl. Hunderte Besu-cher und Besucherinnen besichtigtenden neuen Windpark. Besonders Wage-mutige testen beim Bungee-Jumpingden eigenen Mut. „Ich fand Windräderschon immer beeindruckend und jetztnoch viel mehr. Wenn dir der Wind umdie Ohren pfeift und du in die Tiefeschaust verstehst du erst so richtig, wasWindenergie heißt“, bemerkt TanjaSchaffer nach dem Sprung in die Tiefe.

    203 Meter Windradgrößenrekord in Österreich Die Windkraftanlagen in Hohenrup-persdorf haben eine Gesamthöhe von203 Metern. Im Windpark Hohenrup-

    Höchste Windräder Österreichs drehen sich im WeinviertelSeit 115 Jahren nutzt Hohenruppersdorf die Windenergie: der Weg von den Anfängen zu den modernsten Anlagen Österreichs

    ZAHLEN & FAKTEN:

    Windenergie in Österreich• Aktuell erzeugen rund 1.130 Windkraftanlagenmit einer Gesamtleistung von über 2.400 Megawattin Österreich sauberen und umweltfreundlichenStrom.

    • Strom für mehr als 1,5 Mio. Haushalte*

    • 8,7% des österreichischen Stromverbrauchs*�

    • Sie bieten 5.500 Arbeitsplätze in Österreich (Zu-lieferer, Dienstleister und Betreiber im Jahr 2015)

    * Wenn die gesamte Windkraft-Erzeugungskapazität am Netz undein Jahr in Betrieb ist. Stromverbrauch bezogen auf den elektroni-schen Energieendverbrauch 2014 lt. Statistik Austria.

    Höchstes Windrad in Österreich: BR Bgm.Gerhard Schödinger, Thomas Wilhelm (Vestas), Franz Blochberger (Ventureal)Foto: Astrid Knie/IG Windkraft

    persdorf kann man sehr gut erkennen,dass Windräder, die sogar einen Höhen-unterschied von 60 Meter aufweisen, inderen Größe in der Landschaft eigent-lich nicht zu unterscheiden sind. „Durchdie Weiterentwicklung der Technik sinddie neuen Windräder subjektiv sogarnoch weniger zu hören“, bemerkt Mar-tin Blochberger von Ventureal. Miteinem Rotordurchmesser von 126 mweisen diese Windräder auch den größ-ten Durchmesser auf. Generell ist nochimmer eine Tendenz zu höheren Anla-gen zu beobachten. „Mit jedem Meter,den ein Windrad höher gebaut wird,steigt der Stromertrag um rund 0,5%“,erklärt Martin Fliegenschnee-Jakschvon der IG Windkraft. Durch das größerwerden der Rotorfläche erzeugt einWindrad nicht nur immer mehr Strom,sondern auch immer öfter mit vollerLeistung. „Bereits jetzt erzeugen Win-dräder an 95% aller Tage des JahresStrom“, bemerkt Fliegenschnee ab-schließend.

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  • 3 | 16 DER INGENIEUR 11

    INVENT A CHIP

    In die spannende Welt der Mikro- und Nanoe-lektronik eintauchen, aktiv an der Entwick-lung eines Computer-Chips mitarbeiten undam Ende den fertig produzierten Chip in Händenhalten: Dieser reizvollen Herausforderung stell-ten sich 53 Schülerinnen und Schüler der AHS-Oberstufe und aus HTL in der bereits fünftenRunde des Wettbewerbs „Invent a Chip“.Am 28. Juni 2016 wurden die erfolgreichen Wett-bewerbsteilnehmer/innen nun bei einer feier-lichen Abschlussveranstaltung im Festsaal desIngenieurhauses in Wien mit tollen Sachpreisenausgezeichnet. Dabei wurde auch der fertigeChip präsentiert. Gemäß des Wettbewerbs-Mottos „Invent a Chipgoes Medicine“ entstand ein Chip zur konstan-ten Temperaturüberwachung für den Transportund die Lagerung von Blutkonserven. Doch bises soweit war, gab es für die Schüler/innen eini-ges zu tun und zu erfahren: In zwei Workshopserarbeiteten sie sich das erforderliche Rüstzeugfür die Planung, das Design und schließlich dasTesten des fertigen Chips.Angeleitet wurden sie von A. Univ.-Prof. Dr. TimmOstermann und seinem Team am Institut fürIntegrierte Schaltungen der Johannes KeplerUniversität Linz (JKU). Neben einer interessan-ten Exkursion zum Chiphersteller ams ausUnterpremstätten bei Graz erhielten die Schü-ler/innen Einblick in die Forschung an der JKUund konnten gleichzeitig Ideen und Material fürihre Schulabschluss-Arbeiten sammeln. Prof. Ostermann, der selbst mit großem Engage-ment hinter dem Projekt steht, motivierte dieSchülerinnen und Schüler auch für ihren künfti-gen Berufsweg: „Habt Spaß an dem, was ihr tut,achtet auf eine fundierte Ausbildung, engagierteuch und gebt euch vor allem nicht mit demMittelmaß zufrieden!“. OVE-Generalsekretär

    Dipl.-Ing. Peter Reichel gratulierte den Teilneh-mer/innen: „Ich hoffe, der Wettbewerb hat beimanchen von euch Interesse an der Technikgeweckt, denn die Technik wird auch in Zukunftspannende berufliche Möglichkeiten bieten“.

    Chip-Quiz für Schülerinnen und Schüler mit attraktiven PreisenParallel zu den Workshops stellten interessierteSchülerinnen und Schüler ihr Wissen rund umComputerchips in einem Quiz mit kniffligen Fra-gen aus Mathematik, Physik und Informatikunter Beweis. Die Gewinner/innen in der Einzel-wertung – hier zählten die meisten richtigenAntworten – ebenso wie in der Kategorie Schul-wertung – mit den meisten gewerteten Fragebö-gen – wurden belohnt. Mit 76 gewerteten Ein-sendungen lag die HTL Karlstein an der Thayaan erster Stelle.Neben einem Smartphone und Einkaufsgut-scheinen für die siegreichen Schüler/innen war-teten attraktive Geldpreise auf die erfolgreichenSchulen. Invent a Chip ist ein Projekt der Johannes KeplerUniversität Linz und des OVE ÖsterreichischerVerband für Elektrotechnik, mit Unterstützungdurch das BMVIT und das BMBF. Als Industrie-partner zeichnete der Halbleiterhersteller amsfür die Produktion des Chips verantwortlich.

    Nächste Runde von Invent a Chip gestartetDerzeit läuft die sechste Ausschreibungsrundezu den aktuellen Themen „Internet of Things“sowie „Ambient Assisted Living“.Teilnehmende Schüler/innen habe dabei wiederdie Möglichkeit, die Mikro- und Nanoelektronikals eine der wichtigsten Zukunftstechnologienkennenzulernen und sich gleichzeitig für Technikund Naturwissenschaften zu begeistern.

    Schülerwettbewerb „Invent a Chip“ Junge Tüftler/innen ausgezeichnet

    Strahlende Gesichter bei den ausgezeichneten Tüftler/innen, die erfolgreich am ProjektInvent a Chip teilgenommen haben, ebenso wie bei den VeranstalternFoto: JKU/Atzmüller

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  • 12 DER INGENIEUR 3 | 16

    TÜVFH KÄRNTEN

    Beim diesjährigen RoboCup inLeipzig freute sich das FHKärnten Robotik-Team überzwei herausragende Platzierungen: Inder Gesamtwertung der „Rescue RobotLiga“ erlangte das FH Kärnten Teammit dem neuen selbst entwickelten Ret-tungsroboter TRUDI den stolzen achtenPlatz unter 19 qualifizierten Teams undging damit als bestes österreichischesTeam in der Wertung hervor. Beim Spe-zialwettbewerb „Geschicklichkeit“innerhalb der „Rescue Robot Liga“sicherte sich das Robotik-Team denWeltmeistertitel.

    Der RoboCup zählt zu den weltweitbedeutendsten Technologieevents imBereich Forschung und Ausbildung. Alsführender und größter Wettbewerb fürintelligente Roboter vereinigt der jähr-lich stattfindende RoboCup interdiszi-plinär wissenschaftliche Problemstel-

    Hofer, Tobias Karg und AlexanderUlbing sowie den Doktoranden StefanQuendler und Martin S. Sereinig unterder Leitung von „Systems Enginee-ring/Systems Design“ – Studiengangs-leiter Wolfgang Werth ihr Know-how inder „RoboCup Rescue Liga“ unterBeweis. Der Aufgabenbereich der Ligabesteht dabei in der Entwicklung einesmobilen, autonomen Roboters, der dieRettungskräfte bei der Erkundung derUmgebung sowie bei der Bewältigungvon Rettungsaufgaben unterstützt. Inder Spezialdisziplin „Best in ClassSmall Robot Dexterity“, die sich mitder Geschicklichkeit des Robotersbeschäftigt, überzeugte der neue an derFH Kärnten entwickelte und selbstgebaute Rettungsroboter TRUDI (ThirdRobot for Urban Disaster Intervention)mit seinem Manipulationsarm. Dieserqualifizierte sich bei Aufgabenstellun-gen wie z. B. Selbstständiges Öffnenvon Türen, Schließen von Ventilen unddem genauen Positionieren des Robot-erarms und konnte sich gegen die Kon-kurrenz erfolgreich durchsetzen.

    „Im Rahmen der Entwicklung vonmobilen Rettungsrobotern verfolgt dieFH Kärnten das Hauptziel, alle Teilsys-teme der Roboter selbstständig zu pla-nen, zu entwickeln und aufzubauen.Hierdurch wird die bestmögliche Adap-tierung an neue Aufgaben, wie sie etwabeim RoboCup Rescue Wettbewerbgestellt werden, ermöglicht“, erklärtStudiengangsleiter Wolfgang Werth.Ein weiterer Vorteil der Eigenentwick-lung ist der vollständige Zugriff auf alleEinzelkomponenten und derenZusammenspiel. Die Idee des System-denkens bei einer Produktentwicklungwird damit konsequent umgesetzt.„Mitverantwortlich für den Erfolg desRoboCup-Teams ist der neu entwickelteGreifarm“, ist sich auch das Robotik-Team einig, das lernt, dass komplexeAufgabenstellungen nur im Team zubewältigen sind.

    FH-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Werth Studiengangsleitung Systems Engineering und Systems DesignE: [email protected]

    lungen aus den Themenfeldern Robotik,künstliche Intelligenz, Informatik,Elektrotechnik sowie Maschinenbau.Die Weltmeisterschaft fördert somit diekontinuierliche (Weiter-)Entwicklungintelligenter Roboter und bietet Wissen-schaftlern und Studierenden eine attrak-tive Testplattform zur Demonstrationihrer konzipierten und teilweise selbstgebauten Roboter. Rund 3.500 Ent-wickler aus 45 Ländern lockten tausen-de Besucher auf das Leipziger Messe-gelände vom 30. Juni bis 4. Juli. In 17Disziplinen zu Einsatzfeldern wie Fuß-ball, Pflege/Service und Rettung zeig-ten kreative Entwickler ihre Leistungen.

    Entwicklung mobiler Rettungsroboteran der FH Kärnten Beim RoboCup2016 stellte das Robotik-Team beste-hend aus zwei BachelorstudierendenAlexandra Samonik und Tobias Spitzer,den Masterstudierenden Patrick Roman

    Sieg für die FH Kärnten beim RoboCup in derSpezialdisziplin GeschicklichkeitRettungsroboter „TRUDI“ überzeugt mit Manipulationsarm

    Das Robotik-Team der FH Kärnten freut sich über die Top-Platzierungen beim RoboCup 2016.In der Gesamtwertung der „Rescue Robot Liga“ erlangte das FH Kärnten Team mit dem neuen selbst entwickelten Rettungsroboter TRUDI den stolzen achten Platz unter 19 qualifizierten Teams und ging damit als bestes österreichisches Team in der Wertung hervor. Beim Spezialwettbewerb „Geschicklichkeit“ innerhalb der „Rescue Robot Liga“ sicherte sich das Robotik-Team den Weltmeistertitel. Foto: FH Kärnten

    VOI_16500_163_dr_v10.qxp_160922 22.09.16 09:13 Seite 13

  • 133 | 16 DER INGENIEUR

    FH KÄRNTEN

    Bauen in Südafrika schlägt Brü-cken. Seit Jahren verbindet derStudiengang Architektur an derFH Kärnten Selbstbau mit sozialemEngagement. Das außergewöhnlicheProjekt „bridgingMZAMBA“, die Rea-lisierung einer 140 Meter langen Hän-gebrücke an der Wild Coast, wurde ausinsgesamt über 200 Einreichungen inder Kategorie 3 „Innovative Systemsand Detailed Solutions“ mit einem BlueAward 2016 gekürt. Projekte wurdenvon 82 Universitäten und Architektur-schulen aus 34 Staaten eingereicht. Dieim Selbstbau mit der ansässigen Bevöl-kerung, der Non-Profit-OrganisationbuildCollecitve, den beiden Architek-turdiplomanden der FH Kärnten undweiteren Volontären realisierte Fußgän-gerbrücke ermöglicht heute den Bewoh-nern der südlichen Pondo-Region inSüdafrika eine sichere Überquerung desoft hochwasserführenden Mzamba-Flusses.Über einen Spezialpreis in der Katego-rie 2 „Ecological Building and Buildingin Existing Structures“ für eine schlich-te Kapelle in Holzblockbauweise freutsich auch Hannes Sampl, Absolvent desMasterstudiengangs Architektur an derFH Kärnten, der sein Studium im überHolz Lehrgang fortsetzte.

    FH Kärnten-Absolventen des MasterstudiumsArchitektur mit Blue Award ausgezeichnet

    Synthese österreichischen Know-hows und lokaler ArbeitsmodalitätenDies sind die entscheidenden einanderbegegnenden Impulse für das Zustande-kommen dieser Brücke über den Mzam-ba. Verantwortlich für die Planung die-ses bedeutsamen Infrastrukturprojektswaren Florian Anzenberger und Tho-mas Harlander, Absolventen des Stu-diengangs Architektur am FH KärntenCampus Spittal. Anzenberger und Har-lander planten, entwickelten und bau-ten im Rahmen ihrer Diplomarbeit,betreut von Architektur-Studiengangs-leiter Peter Nigst und von MarleneWagner (buildCollective NPO), eineBrücke über den Mzamba Fluss in Süd-afrika. Dieser Fluss trennt die wohlha-bende Region KwaZulu Natal von derbedürftigen Eastern Cape Region. Aufder einen Seite der Eastern Cape Regionmangelt es an Infrastruktur wie Elektri-zität oder Straßen, auf der anderen Seiteverfügt die Region KwaZulu Natal überSchulen, Märkte und eine medizinischeGrundversorgung. „Den beiden damalsStudierenden gelang es auf eindrucks-volle Weise, eine minimalistische Hän-gebrücke zu konzipieren und zu bauen,die vor in Ort Kooperation mit MarleneWagner und Elias Rubin von der Non-Profit-Organisation buildCollective,

    Absolventen planten und bauten eine Brücke in Südafrika.

    Ökologisch und sozial nachhaltig wurde das FH Kärnten-Architekturdiplomprojekt „bridgingMZAMBA“ umgesetzt und dafür mit dem Blue Award geehrt: Bereits zum vierten Mal würdigte der Blue Award – Wettbewerb am 24. August in einer feierlichenZeremonie im Wiener Rathaus im Rahmen der World Conference on Timber Engineering(WCTE) herausragende Projekte in den Bereichen Architektur, Raum- und Stadtplanung.Die Abteilung für Raumgestaltung und nachhaltiges Entwerfen der TU Wien lobt biennal den internationalen Wettbewerb für Studierende aus.

    den Bewohnern nun Zugang zu Ausbil-dungs- und Arbeitsstätten sowie zuGesundheitseinrichtungen und Nahver-sorgern verschafft“, so Architektur -Studiengangsleiter Peter Nigst über diepositiven gesellschaftlichen Auswir-kungen. „Durch die enge Zusammenarbeit allerPlanenden mit einer 15-köpfigenGemeindevertretung bestehend aus tra-ditionellen Stammesführern und politi-scher Verwaltung sowie der Einbindungder lokalen Bevölkerung in den Baupro-zess konnte in den über drei Jahre ver-teilten Bauphasen eine gemeinsame undnachhaltige Realisierung gewährleistetwerden“, erzählen Anzenberger undHarlander mit Stolz.

    Mehr als ein GehwegNeben dem sparsamen Umgang mit denvorhandenen Ressourcen finden dieeigenständige Umsetzung, Erreichbar-keit und nachhaltiger Tourismus Beach-tung. Die Hängebrücke fügt sich mitzwei aufgelösten 15 Meter hohen Stahl-pylonen, über welche die Tragseilespannen, behutsam in die Natur unterdem Aspekt „GEBAUTE LAND-SCHAFT“ ein. Der abgehängte Geh-weg bildet mit seiner schwungvollenLinie Aussicht und Erlebnis. Die Pro-jektkosten von ca. 200 000 Euro wur-den ausschließlich durch Förderungen,Sponsoren und freiwilliger Arbeitsleis-tung getragen.

    Rückfragehinweis:FH KärntenStudiengangsleitung Architektur www.fh-kaernten.at

    Das außergewöhnliche FH Kärnten Architekturdiplomprojekt „bridgingMZAMBA“, die Realisierungeiner 140 Meter langen Hängebrücke an der Wild Coast, wurde aus insgesamtüber 200 Einreichungen in der Kategorie 3„Innovative Systems and Detailed Solutions“ mit einem Blue Award 2016gekürt.Foto: Robert Herbst

    VOI_16500_163_dr_v10.qxp_160922 22.09.16 09:13 Seite 14

  • Alle 4 Preisträgerinnenkonnten heuer erst-mals einen Preis inForm einer besonderen Tro-phäe entgegennehmen,der von der EUREGIOHTBLVA Ferlach, den Abtei-lungen Fertigungstechnikin Zusammenarbeit mitder Abteilungen Schmuck und Graviertechnikentworfen und gefertigt wurde.Wir sind stolz darauf, dass die 4 Preisträger-Innen der 40. Tage der deutschsprachigenLiteratur unsere Trophäen mit sich nehmenund so immer an die Verleihung in Klagenfurterinnert werden.Wir danken auch dem ORF, Frau Dir. KarinBernhard, die uns als EUREGIO HTBLVA Fer-lach das Vertrauen entgegengebracht hatund wir somit unseren kleinen Beitrag zu denäußerst erfolgreichen 40. Tagen der deutsch-sprachigen Literatur leisten konnten.

    Mag. Michaela Lipusch

    Bachmann-Preis 2016geht an Sharon Dodua OtooDer Ingeborg-Bachmann-Preis 2016geht an die in Berlin lebende britischeAutorin Sharon Dodua Otoo für ihren Text „Herr Gröttrup setzte sich hin“. Der Kelag-Preis geht an den SchweizerDieter Zwicky, Julia Wolf gewann den3sat-Preis, das Publikum stimmte fürStefanie Sargnagel.

    DER INGENIEUR 3 | 1614

    TÜVFH KÄRNTEN

    FH Kärnten baut für Afrika Wände wurden mit ortsüblichen Beton-ziegeln errichtet. Der Leitgedanke beiden beiden Dachstühlen ohne fertig vor-fabrizierte Tragwerke auszukommen,wurde durch die Konstruktion einesHolzbalkens mit handelsüblichen Bret-tern umgesetzt. „Die Studierendenbekommen einen umfassenden Einblickin den Bauprozess - von der ersten Skiz-ze bis zur letzten Schraube. Die Umset-zung mit vor Ort vorhanden Materialienund mit lokalen Handwerkern stehtdabei im Fokus des Tun!“, erklärt FHKärnten Projektbetreuer Jürgen Wirns-berger die erfolgreiche Realisierung derneuen Klassenräume.

    FH Kärtnen

    Seit Jahren beteiligt sich der Stu-diengang Architektur an der FHKärnten an Bauprojekten in Süd-afrika und verbindet Selbstbau mit sozi-alem Engagement. In Kooperation mitdem gemeinnützigen Verein „s2arch“und „buildCollective“ unterstützt dieFH Kärnten die NGO „s2arch“, die sichdem Bau von Schulen in Südafrika wid-met.Im letzten Halbjahr wurde die IthubaWildcoast School nahe Port Edwardum zwei Klassenräume sowie den Fun-damenten eines Klassenraumes und desLehrerzimmers von Masterstudierendenam Studiengang Architektur erweitert.Diese Initiative bietet Architekturstu-dierenden an der FH Kärnten eine ein-zigartige Chance unter dem Motto„build together, learn together“, ihreKreativität und Ideen in die Praxisumzusetzen - vom baulichen Vorhabenbis zu allen planerischen und relevantenPhasen der Ausführung. Ende Januardieses Jahres machte sich das engagier-te „schap! Mzamba 16 Team“ der FHKärnten auf den Weg nach Südafrika,um nahe Port Edward erneut Klassen-räume für die Ithuba Wild Coast Schulezu errichten. Mit ihren eigenen Händenschafften Sie etwas vollkommen Neuesin einer fremden Kultur und erhieltenEinblicke in die südafrikanischeLebensrealität. Im Gegenzug lernten dieEinheimischen europäische Arbeitswei-sen und Techniken für ihren Bedarf ein-zusetzen. So entstanden rund um FHKärnten Architektur - Studiengangslei-ter Peter Nigst und Projektleiter Jürgen

    Wirnsberger in den letzten Jahrenbereits 6 Klassenräume für die Schul-standorte in Magagula Heights undMzamba in Südafrika.

    Bauphase im SchulbetriebInnerhalb von sieben Wochen wurdenfür die Ithuba Wildcoast School nahePort Edward zwei Klassenräume für die5. und 6. Schulstufe sowie die Funda-mente für den Klassenraum der 7.Schulstufe und das Lehrerzimmer fer-tiggestellt. Besonders war dabei die Fer-tigstellung der Klassenräume, die sichals Einzelgebäude am Schulcampus ein-fügen, während des Schulbetriebs. MitNeugier und Freude wurde der Baufort-schritt von den Schülern verfolgt, dieteilweise einen langen Marsch auf sichnehmen, um über die Mzamba Schluchtzum Schulgelände zu gelangen. Einegroße Bereicherung für das schap!Mzamba 16 Team stellte auch dieZusammenarbeit mit einheimischenArbeitern dar. Ihre Arbeitsweise beimMischen von Mörtel oder beim Verput-zen mit lokalen Materialien förderte denwechselseitigen Austausch nicht nurbeim Bau, ihre lebensbejahende Ein-stellung motivierte das Team in jederBauphase.

    Intelligente und effiziente BauweiseBei der Errichtung der Schulgebäudelegte das schap! Mzamba 16 Team gro-ßen Wert auf eine ökonomische Bau-weise. Der kostspielige Beton wurde imBereich der Fundamente nur wo eserforderlich war, eingesetzt, und die

    Studiengang Architektur errichtet Klassenräume in Südafrika.

    Build together, learn together – das „schap! Mzamba 16 Team“ Foto: FH Kärnten

    Fotos: ORF

    / Johannes Puch

    VOI_16500_163_dr_v10.qxp_160922 22.09.16 09:13 Seite 15

  • 153 | 16 DER INGENIEUR

    HTL FERLACH

    Strandbad oder doch in die coole Schule?

    • Singstars Training•Kreatives Gestalten mit Steinen am Waidischbach

    • Häkeln für Anfänger• Einführung in die Imkerei und Bienenkunde

    • Erste Hilfe Grundkurs•Handmähen• Schmieden von Keltenschmuck• Firmenbesuche•Wanderungen• Kulturexkursionen in Kärnten• Besuch des Waldseilparks• SUP/Surfen (unterstützt durch dieGesunde Gemeinde Ferlach)

    ABER auch•Vorbereitungskurse auf die vorge-zogenen Reife- und Diplomprüfungen

    •Vorbereitungskurse auf das Verfassenvon Diplomarbeiten

    • Laborkurse• CAD Zeichenkurse• Förderkurse•Maya Kurseum stellvertretend nur einige zu nennen.

    Nennenswert waren eben jene Schüle-rinnen und Schüler, die einen Vorberei-tungskurs auf die bevorstehendenWiederholungsprüfungen bzw. vorge-

    Um diesem Trend entgegenzu-wirken, bot die EUREGIOHTBLVA FERLACH auchheuer wieder ihren Schülerinnen undSchülern ein einzigartiges, attraktivesund vielseitiges Angebot in Form von58 verschiedenen Workshops für dieletzte Schulwoche (Montag bis Mitt-woch). Alle Lehrerinnen und Lehrerwaren aufgerufen, ganz nach ihren eige-nen Interessen, Vorlieben und Kenntnis-sen, einen oder mehrere Workshop(s)anzubieten, die nicht zwingend mit demUnterrichtsgegenstand im Zusammen-hang stehen mussten. Ziel war es, einAngebot zu schaffen, dass die Schüle-rinnen und Schüler motiviert, in dieSchule zu gehen und erst am Nachmit-tag ins Strandbad.Auch der Präsident des LSR für Kärn-ten, Rudolf Altersberger, hat sich vonAngebot persönlich überzeugt und warbeim Selbstverteidigungskurs persön-lich kurz anwesend.Das Ergebnis konnte sich wirklichsehen lassen: Anbei ein Auszug einigeralternativen Angebote von in Summe 58Workshops, die für eine HTL eher unty-pisch sind, wie:•Kurs für Handmähen• Selbstverteidigungskurs

    Nach vielen Veränderungen im Schulalltag und anstrengenden Prüfungswochen sinkt erfahrungsgemäß nach derNotenkonferenz die Motivation der Schülerinnen und Schüler, die Schule zu besuchen. Zu verlockend sind einStrandbadbesuch bei dem jetzt extremen Schönwetter/Hoch oder ein längeres Ausschlafen nach einem geselligenAbend mit Freunden.

    zogenen Reife- und Diplomprüfungengewählt haben, um sich so einige Stun-den Lernen in den Ferien zu ersparen.

    Die angebotenen Workshops wurden inder Aula der Schule aufgeschlagen unddie Schülerinnen und Schüler konntensich schulübergreifend und ausschließ-lich durch ihr Interesse motiviert für dieWorkshops ihrer Wahl eintragen. DenSchülerinnen und Schülern werden aufdiese Weise nicht nur Einblicke inunterschiedlichste Bereiche geboten, sielernen ihre Lehrerinnen und Lehrerauch in einem privateren Umfeld ken-nen, was sich sicher positiv auf die Leh-rer-Schüler Beziehung auswirkt. DieSchülerinnen und Schüler zeigten sichüberrascht von den vielseitigen und teil-weise recht ausgefallenen Fähigkeitenihrer Lehrkräfte.

    Es ist der EUREGIO HTBVA Ferlachmit dieser Aktion auf jeden Fall gelun-gen, die Neugierde der Schülerinnenund Schüler in den verschiedenstenBereichen zu wecken und dadurch dieAnwesenheit in den letzten heißenUnterrichtseinheiten zu steigern.

    Mag. Michaela Lipusch

    VOI_16500_163_dr_v10.qxp_160922 22.09.16 09:13 Seite 16

  • 16 DER INGENIEUR 3 | 16

    TÜVPROJECT WORM

    Mit der Einführung der SRDP wurden auch Diplomarbeitenfür alle Schüler einer österreichischen HTL verpflichtend.Diese sollen die Teamfähigkeit und die Fähigkeiten im Zeit-management, welche die Schüler über die Jahre erworbenhaben, unter Beweis stellen.Eine Diplomarbeitsgruppe der HTL Wien 10 hat diese Aufga-be sehr ernst genommen. Das fünfköpfige Team baute übereineinhalb Jahre am weltweit ersten Wurmroboter. Dieser derNatur nachempfundene Roboter sollkünftig im Einsatz in Katastrophen-gebieten ein nützlicher Helfer sein.

    Die Idee zu diesem Projekt kam dem Projektleiter MatthiasMüller als er Schulsachen aus seiner Volkschulzeit wieder-entdeckt hatte und diese durchblätterte. Ein damals selbsterstelltes Referat über Regenwürmer brachte ihn auf eineIdee. Er recherchierte und bemerkte, dass er auf etwas nochnie Realisiertes gestoßen war. Die Suche nach Mitarbeiternfiel leicht und schon bald schließen sich die Schüler StefanGörig, Pascal Pleyer, Tomislav Percic und Maximilian Siegldem Projekt an.

    CAD-Modell Wurm

    Die notwendigen Ressourcen und Materialien wurden teilsvon der Schule und Großteils durch Sponsoring 15 unter-schiedlicher Firmen aus Österreich, Deutschland und denNiederlanden bereitgestellt. Sogar ein 3D-Drucker zum Pro-totyping wurde von einer Firma zur Verfügung gestellt.Das Projekt wurde zu einigen Wettbewerben eingereicht undvon „Jugend Innovativ“ zum „Innovativsten Science-Projekt

    Österreichs 2016“ erklärt. Neben einem Geldpreis gewann esdort auch eine Teilnahme an der größten Technologiemessedieser Branche, der INTEL ISEF 2017 in Los Angeles. Einigeandere Wettbewerbe stehen noch aus. Das Team wird mit dem Resultat der Diplomarbeit bei derModellbaumesse 2016 in Wien am Stand der HTL Wien 10vertreten sein. Weitere Informationen über das Projekt findetman auf der mehrsprachigen Projektwebsite unter www.pro-ject-worm.com!

    Aufgrund des großen öffentlichen Interesses, das dem preis-gekrönten Team zu Teil wurde, beschloss der Projektleiterweiter an dem Projekt zu forschen. Ein Teil des Teams wirdgemeinsam mit anderen Technikern unter der Leitung Matthi-as Müllers im Startup „fairlab“ an weiteren Projekten, ähn-lich diesem und einer weiteren Version des Wurms arbeiten.Das Startup ist ähnlich wie die innovativen Projekte, diedarin weiterentwickelt werden etwas Innovatives an sich. Esbietet privaten Erfindern und Tüft-lern die Möglichkeit auf ein kos-tenloses internationales Patent.

    Von „Project Worm“ zu „fairlab“Von einer Diplomarbeit zum Unternehmen.

    Garden Grove, Kalifornien – Das Wasser-messgerät SAM-1™ Smart Aqua Metervon Sensorex ist jetzt weltweit mit Andro-id-Geräten kompatibel. Das bereits bei Nutzernvon iPhones und iPads von Apple für Labor- undFeldmessungen beliebte SAM-1misst den pH-Wert, das Redox-potential, die Leitfähigkeit undTemperatur und speichert dieWerte. Mit Veröffentlichung derAndroid-App, können Nutzer vonAndroid-Smartphones und -Tablets (ab Androidversion 4.0)dieses leistungsfähige, tragba-re Messgerät zur Überwachung

    der Wasserqualität für zuverlässige Analyse-messungen in Umwelt-, Bildungs- und Indus-trieanwendungen einsetzen.Das SAM-1 Smart Aqua Meter verwandeltSmartphones und Tablets in praktische und leis-

    tungsfähige Messgeräte zurMessung des pH-Werts, Redox-potentials oder der Leitfähig-keit/TDS mit integrierter Tempe-raturmessfunktion. Es lässt sichan den Kopfhöheranschluss vonpraktisch jedem Smartphoneoder Tablet anschließen und ver-bindet sich problemlos mit denintelligenten Analysesensoren

    von Sensorex. Die kostenlose SAM-1-App erkenntden intelligenten Sensor sofort und bietet einbenutzerfreundliches Interface zur Steuerungder Messungen und Datenverwaltung. Die Wertekönnen mit dem GPS-Standort und Kommenta-ren des Benutzers getaggt werden. GespeicherteDaten können sicher per E-Mail übertragen undfür die Analyse und Berichterstellung in Excelgeöffnet werden, sodass bei der Übertragungvon Daten keine Fehler mehr einschleichen kön-nen.Das SAM-1 kann im Labor, im Außendienst oderan Pflanzen für die verschiedensten Anwendun-gen eingesetzt werden, z. B. zur Umweltüberwa-chung, in der Aquakultur und im Gartenbau oder

    Android-App jetzt für Sensorex SAM-1™ Smart Aqua Meter verfügbarSAM-1 verwandelt Android-Smartphones oder -Tablets in tragbare Messgeräte für pH-Wert, Redoxpotential oder Leitfähigkeit.

    Maximilian Siegl, Tomislav Percic, Stefan Görig, Pascal Pleyer, Matthias Müller (v.li.) Foto: aws - VOGUS

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  • 173 | 16 DER INGENIEUR

    WEIZ

    Unter den Gratulanten waren unter anderem auch die Direktorinder HTL Bregenz, Mag. Mag. Claudia Vögel, Dipl.-Ing. ChristophHinteregger, Geschäftsführer der Doppelmayer Seilbahnen GmbHsowie Ing. Georg Pötscher, Obmann des VÖI Vorarlberg. Sie alle beton-ten die hohe Qualität dieses auf HTL-Wissen aufbauenden, berufsbe-gleitenden Studienprogrammes.

    Die Bregenzer Vizebürgermeisterin, Sandra Schoch, war ebenfalls derEinladung zur Festveranstaltung gefolgt und gratulierte herzlich.

    Highlights der Sponsionsfeier waren neben der Rollenübergabe durchProf. Dr. Dr. h.c. Hartmut Lindner als Vertreter der Hochschule Mittweidadie musikalische Umrahmung vom Schülerinnen-Quartett „Les Rossig-nols“ des Musikgymnasiums Feldkirch.

    Die Absolventen nutzen die Gelegenheit und bedankten sich bei IhrenFamilien und Freunden für die Unterstützung und Rückenstärkungwährend der Studienzeit. Sie hoben die auf Berufstätige sehr gut abge-stimmten Lehrinhalte hervor und lobten die ausgezeichneteZusammenarbeit mit der Hochschule Mittweida, der Studienstandort-leitung in Bregenz und dem Studienzentrum Weiz.

    Seit 1999 bieten die steirischen Bildungsträger Studienzentrum Weizund Ingenium Education in Zusammenarbeit mit internationalen Hoch-schulen die Möglichkeit, berufsbegleitend zum akademischenAbschluss im Bereich Technik und Wirtschaft zu gelangen. Das Stu-diennetzwerk hat seither über 4.300 Absolventen/-innen hervorge-bracht, ca. 1.700 Berufstätige studieren aktuell, davon ca. 100 in Vor-arlberg an den Unterrichtsstandorten Bregenz, Lustenau, Rankweil undSt. Anton.

    Die angebotenen Studiengänge sind akkreditiert und nach ISO 9001zertifiziert. Das umfassende Qualitätsmanagementsystem wurde nundurch das Systemsiegel für das Qualitätsmanagement in Studium undLehre von ASIIN e.V. bestätigt: Studienzentrum Weiz und Ingenium Edu-cation sind damit die ersten Nicht-Hochschulen, die eine institutionelleAkkreditierung nach international anerkannten Hochschul-Standardsgeschafft haben.

    Studien- und Technologie Transfer Zentrum Weiz GmbHwww.aufbaustudium.at

    Erfolgreicher Studienabschluß zumDiplom-Wirtschaftsingenieur (FH) –Feierliche Sponsion in Bregenz23 frischgebackene Akademiker feierten ihren Studienab-schluss zum Diplom-Wirtschaftsingenieur (FH) im ehrwürdigenRahmen des „Alten Landtagssaals“ in Bregenz. Neben denFamilien und Freunden der Absolventen wohnten auch zahlrei-che Vertreter aus Politik und Wirtschaft der Sponsionsfeier bei.

    Hat ein Erfinder eine Idee, so kann er sich an fairlab wendenund seine Idee unter strengster Geheimhaltung offenbaren.Die Idee wird anschließend auf Innovationsgehalt undUmsetzbarkeit überprüft. Fallen beide Punkte positiv aus, sokommt es zu einer Vereinbarung zwischen beiden Parteien.Für ein zeitlich begrenztes Verwertungsrecht der Idee erhältder Erfinder/die Erfinderin im Gegenzug ein auf ihn/sie ange-meldetes Patent und die Möglichkeit entweder innerhalb fair-labs oder auch auf eigene Faust mit Investitionen seitens fair-lab an der Idee zu arbeiten.

    „Dieses Modell ist einganz neuer Schritt imBereich der österreichi-schen und internationalenInnovationsförderung“, soMatthias, „es bietet vorallem jungen Tüftlern/Tüftlerinnen, wie zum

    Beispiel HTL-Schülern/Schülerinnen die Möglichkeit ihreIdeen und somit auch ihr geistiges Eigentum zu schützen unddarüber hinaus ergeben sich für sie auch ganz neue Möglich-keiten.“

    Das Team wird durch dieMinisterien bmbf (Bil-dung und Frauen) undbmwfw (Wirtschaft, For-schung und Wissenschaft)unterstützt. Außerdemhaben sich bereits in denwenigen Wochen nach

    dem erfolgreichen HTL-Abschluss des Startup-Teams bereitsFirmenkontakte gebildet und Sponsoren kamen auf sie zu.Beispielsweise sind Unternehmen wie PTC (einer der größ-ten CAD-Software-Developer Amerikas) und Google anKooperationen und Unterstützungen interessiert.Das Geschäftsmodell ist auch zum sea (sustainable entrepre-neurship award) 2016 nominiert. Verfolgen lässt sich derganze Fortschritt laufend unter internationalen Websitewww.fair-lab.com!

    Matthias Müller, CEO

    auch bei der Prüfung des kommunalen Wassersund zur Einhaltung von Abwasserbestimmungensowie für die Qualitätskontrolle. Als Instrument in der Ausbildungermöglicht das SAM-1 das Sammeln praktischer Erfahrung: Lernendekönnen die App problemlos auf ihrem eigenen Gerät installieren unddie Sensoren für die Experimente gemeinsam nutzen. Bei der Durch-führung von Tests in Schwimmbädern oder Spa-Einrichtungen undanderen technischen Dienstleistungen durch den Außendienst ersetztdas SAM-1 unzuverlässige Testsätze und unhandliche Instrumente.Die SAM-1-App erkennt und richtet sich nach der in den Telefonein-stellungen ausgewählten Sprache. Die App unterstützt die folgendenSprachen: Chinesisch (Kurzzeichen), Deutsch, Englisch, Französisch,Italienisch, Japanisch, Russisch und Spanisch. Die kostenlose SAM-1-App steht für Android-Geräte über den Google Play App Store undfür Apple-Geräte über den Apple App Store zum Download bereit.Weiterführende Informationen zum SAM-1 Smart Aqua Meter und zum kompletten Sensorsortiment des Unternehmens finden Sie aufden Websites von Sensorex unter www.SmartAquaMeter.com oderwww.Sensorex.com

    Fotos: der Standard

    Fotos: Matthias M

    üller

    VOI_16500_163_dr_v10.qxp_160922 22.09.16 09:13 Seite 18

  • Der Bachelorstudiengang des Institutsfür Immobilienwirtschaft wurde von2016 bis 2020 von der renommiertenRoyal Institution of Chartered Surveyors(RICS) akkreditiertZusätzlich sind die Jahrgänge 2014 und 2015rückwirkend in die Akkreditierung mit einbe-zogen. Dies ist die umfassendste Akkreditie-rung, die das zuständige RICS EducationalBoard vergeben kann und gleichzeitig Aus-druck der hohen Qualität des Bachelor-Stu-dienganges Immobilienwirtschaft. Nach 18 Monaten intensiver Vorbereitung undstetiger Information des Panels fand einganztägiges Hearing mit dem InstitutsleiterDr. Otto Bammer, FRICS, dem Studiengangs-leiter, Dr. Klemens Braunisch MRICS, und denMitarbeiterInnen des Instituts für Immobi-lienwirtschaft, Lehrenden und Studierendenstatt. Nach der Präsentation von Bachelorar-beiten, des Studiums im Allgemeinen sowieStellungnahmen von Lehrenden und Studie-renden wurde im weiteren Verlauf dem Insti-tut mitgeteilt, dass das RICS Panel dem RICSEducational Board die Zustimmung zurAkkreditierung des Bachelor-Studiengangesempfehlen wird. Mittlerweile liegt die offiziel-le Akkreditierung bereits vor.Die Studierenden haben damit einen direktenZugang zum RICS Netzwerk, zu sämtlichenRICS Informationen weltweit und einen präfe-rierten Weg zur Mitgliedschaft bei RICS nachAbschluss des Studiums.

    Royal Institution of Chartered Surveyors(RICS)• Gründung 1868 in London• Heute ist RICS ein weltweit tätiger Berufs-

    verband von Real Estate Experten mit über118.000 Mitgliedern in mehr als 140 Ländern

    • RICS Mitglieder in über 160 Immobilienbe-rufen

    • 228 Mitglieder in Österreich (Stand 2016)

    FHWien der Wirtschaftskammer Wien(WKW)Die FHWien der WKW ist seit mittlerweile über20 Jahren am Markt und Österreichs führendeFachhochschule für Management und Kom-munikation.Eng vernetzt mit den heimischen Unterneh-men bietet die FHWien der WKW eine ganz-heitliche und praxisbezogene akademischeAus- und Weiterbildung für derzeit über 2.600Bachelor- und Master-Studierende. Zwei Drit-tel der Lehrenden kommen direkt aus derWirtschaft. Ein exakt auf die Bedürfnisse derUnternehmen zugeschnittenes Lehr- und For-schungsangebot bereitet die AbsolventInnen– bislang über 8.400 – optimal auf ihre Kar-riere vor.

    FHWien der WKW: Bachelor-Studiengang Immobilienwirt-schaft RICS-akkreditiert

    18 DER INGENIEUR 3 | 16

    FH BURGENLAND

    Mit Lautsprechern unsere Häuser heizen? Ein Projekt der Forschung Burgenland macht’s möglich!

    che umweltschädlich und mitverant-wortlich für den Treibhauseffektsind. Obwohl das Prinzip komplex ist,ist die maschinelle Umsetzung relativeinfach und somit ist es durchaus realis-tisch, dass eines Tages unsere Häuserund öffentlichen Gebäude mithilfe die-ser Methode beheizt oder gekühlt wer-den.

    Mit kompetenten Projektpartnern dürf-ten die idealen Bedingungen geschaffensein: Der WärmepumpenherstellerHeliotherm hat Know-how aus der Pra-xis, FOTEC, das Forschungsunterneh-men der FH Wiener Neustadt, forscht(unter anderem) an Energiesystemen imBereich der Weltraumtechnik und dieForschung Burgenland fokussiert sichauf den Aspekt, wie man die Erkennt-nisse optimal und sinnvoll in Gebäudeneinsetzen kann.

    Auch Studierende der FH Burgenlandhaben die Gelegenheit, hautnah an die-sen spannenden Entwicklungen dran zusein. Im Rahmen von Praktika, Bache-lorarbeiten und Diplomarbeiten indiversen Studiengängen, wie zum Bei-spiel dem neuen BachelorstudiengangGebäudetechnik und Gebäudeautoma-tion werden sie aktiv in Forschung undEntwicklung mitwirken können.

    www.fh-burgenland.at

    Wenn Forscher aus SchallWärme erzeugen wollen,klingt es ein wenig nach denAlchemisten des Mittelalters und ihreVersuche mithilfe des Steins der Weisenaus Quecksilber Gold zu machen. Dochim Gegensatz zur Alchemie hat die Phy-sik für Energieumwandlungen diverseHintertürchen offen gelassen. Dasmachen sich die Forscher der For-schung Burgenland in ihrem Projekt„Thermoacoustic_Heat_Pump“ zunut-ze, welches Anfang Juli gestartet ist.

    Sie entwickeln thermoakustische Wär-mepumpen. Wie diese funktionieren,erklärt Projektleiter Werner Stutter-ecker: „Sehr vereinfacht gesprochen istes so, dass sich Gase erwärmen, wennman sie verdichtet, und abkühlen wennman sie entspannt. Mit Hilfe vonSchallwellen, die man z.B. mit einemLautsprecher erzeugt, kann man nundiese Gase dazu bringen, Wärme aneinem Punkt aufzunehmen und aneinem anderen Punkt abzugeben.“Die thermoakustische Energieumwand-lung kann in einer Vielzahl von Anwen-dungen verwendet werden, etwa Hei-zen, Kühlen oder für Strom in indus-triellen Umgebungen oder in Privat-haushalten. Und im Gegensatz zu her-kömmlichen Wärmepumpen brauchendie thermoakustischen Wärmepumpenkeine herkömmlichen Kältemittel, wel-

    • Aus Schall wird Wärme: so sollen die Häuser der Zukunftgeheizt werden

    • Forscher entwickeln Technologien, um mithilfe von SchallWärme und Kälte zu erzeugen

    Foto: C

    ampus P

    inkafeld

    VOI_16500_163_dr_v10.qxp_160922 22.09.16 09:13 Seite 19

  • 193 | 16 DER INGENIEUR

    TESLA

    Tesla freut sich über KonkurrenzDer US-Elektroautopionier Tesla freut sich über die wachsende Konkurrenz von deutschen Autokonzernen. Es sei ein„großer Sieg“ zu sehen, dass die deutschen Autobauer elektrische Antriebe als Technologie der Zukunft anerkennenwürden, sagte Tesla-Vizepräsident Ricardo Reyes.

    Sowohl Audi als auch Porsche zeigen Proto-typen, die den elektronischen Limousinenvon Tesla Konkurrenz machen sollen. Audistellt ein Geländewagen-Coupe, den e-tronquattro, vor, das mit drei E-Motoren ausgestat-tet eine Reichweite von rund 500 Kilometernhaben soll. Porsche präsentiert den Mission E,eine Limousine. Auch Mercedes kündigte an, aneinem elektronischen Modell mit großer Reich-weite zu arbeiten. Tesla fürchte sich nicht vorder neuen Konkurrenz, versicherte Reyes. DieRivalität „ist bereits da“, sagte er. „Wir versu-chen mit den besten Treibstoff-betriebenenLuxuslimousinen der Welt zu konkurrieren undwollen zeigen, dass ein Elektroauto sie ersetzenkann“, sagte der Vize-Chef von Tesla.

    Das kalifornische Unternehmen hat sich zumZiel gesetzt, ab 2020 jährlich mehr als 500.000Fahrzeuge zu verkaufen. Bisher verkauft Teslanur ein Modell, das Model S, in Kürze kommt mitdem Model X auf dem amerikanischen Markt einweiteres hinzu. Beide Modelle kosten zwischen70.000 und 140.000 Dollar (rund 60.000 bis120.000 Euro) und konkurrieren mit Autos im

    waren nach Angaben der Nationalen PlattformElektromobilität (NPE) Ende des vergangenenJahres rund 24.000 Elektroautos bundesweitzugelassen. Politik und Wirtschaft hierzulandehatten sich ursprünglich zum Ziel gesetzt, bisEnde 2014 insgesamt 100.000 Elektrofahrzeugeauf die Straße zu bringen, bis 2020 sollen eseine Million sein. Viele Beobachter bezweifelndaran, dass diese Marke erreicht wird.

    Luxussegment. In zwei Jahren will Tesla mit demModel 3 ein Fahrzeug herausbringen, das mit35.000 Dollar deutlich günstiger werden soll.

    Der Absatz von reinen Elektroautos läuft sehrschleppend - sowohl in den USA als auch inEuropa liegt der Anteil von Fahrzeugen mit derumweltschonenden Technologie bei Neuzulas-sungen unter einem Prozent. In Deutschland

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  • DER INGENIEUR 3 | 16

    TU WIEN

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    Ab wann ist ein Gebäude energieeffizient?

    Der Energieverbrauch in Gebäu-den ist mit einem Anteil von 40Prozent neben der Mobilitäteiner der größten Brocken des europa-weiten Energieverbrauchs. EU-Richtli-nien und nationale Gesetze verpflichtenzu einer Reduktion des Energiever-brauchs durch Steigerung der Energi-eeffizienz. So sind alle EU-Staatengefordert, Mindestanforderungen fürdie Gesamt-Energieeffizienzaller Gebäude gesetzlich festzu-legen, diese anzuwenden undmittels Energieausweis nach-vollziehbar zu machen. Zudemmüssen ab dem Jahr 2021 alleneuen Gebäude im Niedrigst-energie-Standard (= dt. Überset-zung von „Nearly Zero EnergyBuilding“) errichtet werden.Doch eine genaue Definitionvon diesen „Nahe an Null Ener-gie verbrauchenden“-Häuserngibt es bisher nicht.Was heißt das konkret für diePraxis? Wie können Bauherrenund Planer sicher sein, dass siedie Energieeffizienz-Anforde-rungen auch optimal umsetzenund die energetischen Berech-nungen für den Gebäude-Ener-gieausweis korrekt durchführen,um den behördlichen Vorgabenund Kontrollen standzuhalten?Und wie können Konsumentendarauf vertrauen, dass ihr neuesoder saniertes Niedrigenergie-,Niedrigstenergie- oder Plus-Energie-Gebäude auch das hält, was Planer oderMakler versprechen? „Dafür braucht es genau definierte, ein-heitliche Standards, damit sich Bauher-ren, Planer, Fachplaner und ausführen-de Unternehmen richtig verstehen undvom selben Ziel reden“, betont StefanWagmeister, Vizedirektor StandardsDevelopment und Komitee-Managerbei Austrian Standards. Experten ausder Forschung und Praxis stimmen ihmzu. Denn nicht immer ist dasselbegemeint, wenn von energieeffizientenGebäuden und Niedrigstenergie-Gebäu-den geredet wird.

    Kühlverhalten die Energiebilanz maß-geblich. „Solange es aber keine klarenDefinitionen und Parameter zur Berech-nung des Gesamtenergieverbrauchs vonGebäuden gibt, wird es Unklarheitenund Abweichungen von Messergebnis-sen geben“, bringt Bednar die Proble-matik auf den Punkt. Ein Umstand, dersich vor allem für Planer und Architek-ten als Stolperstein erweisen kann.

    Denn wenn der Bauherr mit denenergetischen Werten desGebäudes nicht zufrieden ist,weil er glaubt, dass er nur soviel Energie verbrauchen sollte,wie im Energieausweis angege-ben ist, wird er klagen wollen.Rechtssicherheit gibt es nurdurch standardisierte Nachweis-verfahren. Daher sind normierteWerte als Basis zur Berechnungder Werte für den Energieaus-weis und auch zur Energiever-brauchsprognose unumgäng-lich. Für den Energieausweis istes eindeutig definiert, welcheWerte jeder Planer als Basis her-anzieht. Bei einer späteren Nut-zung schwanken allein dieWerte für die eingestellte (fürden Bewohner behaglichen)Raumtemperatur zwischen 19und 25 Grad Celsius in denWintermonaten und zwischen23 und 26 Grad Celsius imSommer. Diese Schwankungs-breite wirkt sich eklatant auf

    den daraus resultierenden Kühlenergie-bzw. Heizungsenergieverbrauch aus.

    Paket an Standards wird überarbeitetMit der Umsetzung der EU Gebäude-richtlinie EPBD 1 sind neue Europäi-sche Standards – so genannte EPB-Nor-men (= Energy Performance of Buil-dings) entstanden. Dieses Paket dient als Grundlage für dieErstellung von Energieausweisen undwird derzeit überarbeitet, um sie mitden international gültigen ISO-Stan-dards in Einklang zu bringen. Ziel ist es,eine größtmögliche Vergleichbarkeit

    Forschung liefert gesicherte Erkenntnisse für die Weiterentwicklung von Standards. Am Beispiel des Plus Energie Bürohauses an der TU Wien.

    Photovoltaik am Dach macht nochkein Plus-Energie-Gebäude„Wenn eine Photovoltaikanlage aufsHaus montiert und elektrische Energiegewonnen wird, heißt das noch langnicht, dass das ein Plus-Energie-Gebäu-de ist“, erklärt Bednar. Derzeit klagenauch immer wieder Konsumenten, dassdie vom Planer berechneten Energie-werte ihrer energieeffizienten Häuser

    nicht der Realität entsprechen. „Daskommt daher, dass derzeit in Europaausschließlich eine standardisierte Nut-zung und eine gründliche Ausführungfür die Berechnung des Energiever-brauchs herangezogen werden“, erklärtBednar. „Wichtig ist es aber, in derBeratung auch die tatsächliche Nutzungdes Gebäudes – also auch den tatsäch-lich benötigten Strom für Elektrogeräte– einzubeziehen“.

    Nutzerverhalten beeinflusst VerbrauchZudem beeinflusst der Gebäudenutzerauch durch sein Lüftungs-, Heiz- und

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  • 213 | 16 DER INGENIEUR

    FEANI

    Wolfgang Weisler/Siemens stellte in eineminteressanten Vortrag wesentliche Ent-wicklungen im Bereich Industrie 4.0 vor.Damit verbunden ist einerseits die gesamteDigitalisierung und Automatisierung von Pro-duktionsprozessen aber auch eine zunehmendeUmgestaltung von althergebrachten Kunden-Lieferantenbeziehungen durch die Verlagerungdes Wettbewerbs in das Internet. Industrie 4.0bedeutet zudem auch eine lückenlose Datener-fassung von Produkten von deren Anfang biszum Ende, was eine neue Qualität für Dokumen-tation und Qualitätsmanagement bedeutet,aber auch neue Anforderungen im Umgang mitgroßen Datenmengen und Datensicherheitstellt.Dirk Bochar gab in seinem Bericht einen Über-blick zu den wesentlichen FEANI-Themen. Hierliegt der Schwerpunkt auf der Überarbeitung desKonzepts der EngCard und einer Zusammenfüh-rung von Index, EUR ING und EngCard zu einemeinheitlichen System. Daneben engagiert sichFEANI auch in der Diskussion bezüglich der Initi-ative „Common Training Framework", wo esdarum geht, gewisse Mindeststandards für dieregulierten Berufe zu definieren, um damit dieMobilität zu unterstützen. Für den Ingenieurbe-reich hat die ECEC hier ein Projekt der Europäi-schen Kommission für eine Machbarkeitsstudiegewonnen.Interessant waren auch die Berichte zu einzel-nen nationalen Aktivitäten. Die deutschen Kolle-gen informierten über ihre Initiativen, mehrSchüler/innen für ingenieurwissenschaftlicheStudien zu gewinnen, mussten aber zugeben,dass diese nach ersten Studien nur teilweise zueiner höheren Studentenanzahl in den sogenannten MINT-Fächern geführt haben. DieNiederlande fokussieren ihre Aktivitäten auf dieZusammenführung von den Bedarfen der Indus-trie mit Ausbildungs- und Weiterbildungsmög-lichkeiten und setzen sich für eine verbesserteZusammenarbeit im Bereich universitärer undindustrieller Forschung ein. Diese Initiativen

    werden insgesamt gut angenommen und führ-ten auch zu einer höheren Mitgliedschaft vonUnternehmen. Der Slowakische Ingenieurver-band nahm sein 25-Jahrjubiläum zum Anlass,eine Strategie 2020 auszuarbeiten. Ein Elementist dabei der „Day of Engineers and Technici-ans". Dazu soll ein Parlamentsbeschlussbewirkt werden, der Tag selbst soll dann genutztwerden, den Wert der Ingenieurin, des Ingenie-urs als kreatives Element der Gesellschaftbewusster zu machen. Das Schweizer National-komitee ist dabei, im Rahmen der Erarbeitungeiner neuen Strategie verstärkt die Interessender einzelnen Mitgliedergruppierungen zu eruie-ren, um darauf ihre Ziele und Projekte abzustim-men und Slowenien konzentriert sich auf dieUmsetzung der EngCard insbesondere als natio-nale Karte. Als Partner des Erasmus+ Projektsunter Leitung des VDI wird an einem neuenRegime der EngCard gearbeitet, wobei es hierauch darum geht, die Kompetenzorientierungentsprechend der Kriterien des EQF mit einzube-ziehen.Den Abschluss der Tagung bildete eine Exkur-sion zu dem Universitätszentrum für energie-effiziente Gebäude (UCEEB). Hier wird in allenrelevanten Bereichen, beginnend von Architek-tur und Wechselwirkung mit der Umwelt überEnergiemanagementsysteme und höhere Qua-lität von Materialien bis zur intelligenten Gebäu-deautomatisierung geforscht. Das dazu errich-tete neue Gebäude mit all seinen Einrichtungenwird nicht nur den Forschungsaufgabengerecht, es sind auch viele Aspekte von energi-eeffizienter Bauweise und ressourcenschonen-dem Betrieb verwirklicht.

    Bericht Treffen der Mittel-europäischen FEANI-GruppeDas traditionelle Augusttreffen der Mitteleuropäischen FEANI-Gruppe fanddieses Jahr auf Einladung des Tschechischen Nationalkomitees in Pragstatt. Nach einer exklusiven Führung durch die Verkehrsabteilung des Tech-nischen Museums am Vorabend standen Erfahrungsaustausch und die Vor-bereitung der FEANI-Generalversammlung in Stockholm im Mittelpunkt

    innerhalb Europas betreffend der Ener-giekennzahlen (z. B. Primärenergiebe-darf PEB, CO2-Emission) in Energie-ausweisen zu schaffen.

    Wissenschaftlich abgesicherte Ergeb-nisse fließen in Standards ein„Wichtig dabei ist es, dass durch For-schung abgesicherte Ergebnisse in dieNormung einfließen“, betont Bednar.Der Universitätsprofessor weiß genau,wovon er spricht. Als wissenschaft-licher Projektleiter haben er und seinTeam mit der Sanierung des Chemie-Hochhauses der TU Wien Österreichserstes Plus-Energie-Bürohochhaus ent-wickelt, das im Vorjahr eröffnet wurdeund nun als Demonstrationsobjekt füroptimale Energieeffizienz dient. EinBürohochhaus als Plus-Energie-Gebäu-de, das mehr Energie ins Stromnetz lie-fert, als für Gebäudebetrieb und Nut-zung benötigt wird, zu konzipieren, wareine echte Herausforderung und Pre-miere in Österreich.

    Interdisziplinärer Planungsprozessbeim Plus Energie Bürohaus der TU Wien„Wir haben in unsere Berechnungennicht nur Lüftung, Heizung und Küh-lung, sondern die gesamte Nutzung mit-einbezogen, bis hin zu den Computernund der Kaffeemaschine“, sagt ThomasBednar. „Vielleicht sollte man also voneinem Plus-Plus-Gebäude sprechen.“Im Jahresmittel kann die gesamte Ener-gie, die in den acht Bürogeschoßenbenötigt wird, direkt am Haus gewon-nen werden. Dazu ist die wärme-, son-nenschutz- und lichttechnisch optimier-te Fassade mit Österreichs größter fas-sadenintegrierter Photovoltaikanlageversehen. „Das Spannende an diesem Projekt warder interdisziplinäre Planungsprozess,an dem die Fachkompetenz aus Wissen-schaft und Industrie eng zusammenge-arbeitet haben. Die Ergebnisse undErkenntnisse aus diesem Projekt gebenwir nun an die Gesellschaft weiter,unter anderem in dem wir sie in die Ent-wicklung von Standards einfließen las-sen“, resümiert Bednar. Für die TUWien gilt das Projekt Plus EnergieBürohaus aber bereits jetzt als Standardfür kommende Projekte und Bauvor-haben.

    www.austrian-standards.atFoto: TU Wien, Alexander David

    Die tschechischen Gastgeber Zdenék Trojan und Daniel Hanus

    VOI_16500_163_dr_v10.qxp_160922 22.09.16 09:13 Seite 22

  • DER INGENIEUR 3 | 1622

    ROBO-POSTBOTEN

    ZUSTELLUNG PER ROBOTER

    Hamburg: Wo der Roboter den Postboten ersetzt

    Als exklusiver Logistikpartnerplant Hermes bereits ab EndeAugust sukzessive den Testbe-trieb an PaketShops in den OrtsteilenOttensen, Volksdorf sowie im Grindelaufzunehmen. Bis zu drei Roboter vonStarship sollen dann zunächst bis Ende2016 reguläre Paketsendungen an aus-gewählte Testkunden zustellen. Starshiperprobt den Einsatz seiner Roboterbereits erfolgreich in London, Washing-ton und Tallinn/Estland.Andreas Rieckhof, Staatsrat der Ham-burger Behörde für Wirtschaft, Verkehrund Innovation: „Ich freue mich sehr,dass sich das Unternehmen Hermesdazu entschieden hat, diese innovativeArt der Paketzustellung in Hamburg zutesten. Dieser Pilotversuch ist ein wich-tiger Baustein für Hamburg auf demWeg zu einer Modellregion für eineemissionsarme innerstädtische Beliefe-rung. Der Innovationsstandort Hamburgbietet den passenden Boden, um in die-sem Feld sichtbare Zeichen zu setzen.“

    Behörden geben grünes Licht„Als Hamburger Unternehmen und Teilder Otto Group spielt der StandortHamburg für Hermes eine wichtigeRolle – und zwar nicht nur wirtschaft-lich, sondern auch emotional“, sagtFrank Rausch, CEO von Hermes Ger-many.„Mit dem Pilottest von Starship undHermes wird Hamburg schon bald alseine der weltweit ersten Städte dieZukunft der Paketzustellung live erle-ben können. Wir hoffen, dass die Ham-burger Bürger und Kunden von Hermessich ebenso auf diesen Test freuen, wiewir es seit geraumer Zeit tun“, sagt AhtiHeinla, CEO von Starship.

    Vom Paket-Shop zum KundenWährend des zunächst viermonatigenPilottests pendeln die Zustellrobotervon Starship zwischen den teilnehmen-den Hermes PaketShops und ausge-wählten Testkunden. Transportiert wer-

    den reguläre Sendungen, die im sog.„WunschPaketShop-Service“ von Her-mes verschickt werden. Dabei handeltes sich um Pakete, die auf Wunsch desKunden nicht nach Hause, sondern ineinen PaketShop von Hermes geliefertund dort abgeholt werden. Immer mehrOnlineshopper ziehen eine solche Lie-ferung der klassischen Haustürzustel-lung vor, etwa weil sie tagsüber nichtzuhause sind oder die Sendung nichtbeim Nachbarn abgegeben werden soll.Regulär hinterlegt Hermes eine Sen-dung zehn Tage lang zur persönlichenAbholung im Shop. Hier kommen nuntestweise die Starship-Roboter zumEinsatz: Anstatt eine Sendung nachAnlieferung im Shop persönlich dortabzuholen, können die Tester perSmartphone einen Roboter damit beauf-tragen, ihnen die Sendung nach Hausezu bringen. Konventionelle Zustelltou-ren oder gar Zusteller ersetzen dieRoboter somit nicht. Vielmehr instal-liert Hermes mit dem Starship-Robotertestweise einen neuen Servicekanal, derdie persönliche Abholung von Sendun-gen im Shop ablöst.Die Lieferung per Roboter kann inner-halb von dreißig Minuten erfolgen, die

    Anlieferzeit bestimmt der Kunde. Hatdas Fahrzeug sein Ziel erreicht, erhältder Empfänger eine SMS-Benachrichti-gung und kann seine Sendung an derHaustür entgegen nehmen. Das Öffnendes Transportfachs erfolgt über einenindividuellen, verschlüsselten Öff-nungslink. Wird eine gewaltsame Öff-nung versucht, löst der Roboter umge-hend Alarm aus und verständigt auto-matisch die Zentrale. Dank konstantemGPS-Signal und eigener Lokalisie-rungstechnologie lässt sich die Positiondes Fahrzeugs jederzeit bis auf einenZoll genau zurückverfolgen.

    Sicher auf Fußwegen unterwegsJeder Zustellroboter ist während desBetriebs dauerhaft online und mit einemMitarbeiter von Starship verbunden.Dieser sogenannte „Operator“ über-wacht die Fahrt des Roboters auf demFußweg und kann im Notfall jederzeiteingreifen. Bei den Tests in Hamburg istzusätzlich eine weitere Person vor Ort,die den Roboter begleitet und für Fra-gen zur Verfügung steht. Das gilt insbe-sondere für die sog. „Mapping Phase“,in der der Roboter seine Testumgebungkennenlernt und sich mit den Gegeben-

    Hamburg ist die erste deutsche Großstadt, in der das europäische Technologie-Start-up Starship Technologies und derLogistikdienstleister Hermes Germany die Zustellung per Roboter testen. Ende August ging in den ersten Ortsteilen los.

    Ein Roboter von Starship wird auf der Pressekonferenz von Hermes und Starship am 04.08.2016 in Hamburg mit einem Hermes-Paket beladen. Foto:Daniel Reinhardt/Hermes

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  • ROBO-POSTBOTEN

    Schweiz: Robo-Postboten ab September

    bei den bisherigen Tests keinerleiZwischenfälle. Neben Hamburg testenu.a. London, Washington und Tallinn/Estland derzeit Roboter von Starship imLivebetrieb, etwa für Lebensmittelliefe-rungen. Für die Zustellung von regulä-ren Paketsendungen ist Hermes derweltweit erste Starship-Partner, der ent-sprechende Tests startet.

    Pilottest soll wichtige Fragen klären„Wir stellen mit dem jetzigen Pilottestnatürlich noch kein fertiges Produktauf die Beine“, stellt Frank Rauschklar. „Vielmehr dient der nun begin-nende Testlauf dazu, wichtige Datenund Erkenntnisse zu sammeln.Schließlich ist das ein deutschlandweit

    3 | 16 DER INGENIEUR 23

    heiten vor Ort vertraut macht. Erst nachAbschluss dieser Erkundungsfahrten istein autonomer Fahrbetrieb überhauptmöglich – und selbst dann bleibt das Fahr-zeug stets mit der Zentrale verbunden.Zustellroboter von Starship fahrenmaximal Schrittgeschwindigkeit undverkehren ausnahmslos auf Fußwegenund anderen, für Fußgänger vorgesehe-nen Bereichen. Straßen und Radwegewerden lediglich zum Kreuzen genutzt– und das nur nach Freigabe durch denOperator. Ampeln und Zebrastreifenerkennt das System über Kameras undSensoren ebenso vollautomatisch wieplötzlich auftauchende Hindernisse, diezu einem sofortigen Stopp des Fahr-zeugs führen. Auch deshalb gab es

    Nach Deutschland jetzt die Schweiz. Die Schweizer Post schickt jetzt selbst-fahrende Roboter auf die Straße: Ab September sollen sie in drei StädtenPakete und Briefe zustellen

    Die Schweizer Post testet ab Septemberin drei Gemeinden selbstfahrendeRoboter, diese sind im Schritttempo aufden Gehsteigen unterwegs. In der Testphaseerhalten sie noch einen menschlichen Beglei-terzen.“

    Bis zu 10 KilogrammDie Tests werden in der Stadt Bern, in Könizsowie in Biberist durchgeführt, wie das Post-Tochterunternehmen Mobility Solutions inBern bekannt gab. Die Testroboter können auf

    einer Distanz von rund sechs Kilometern Las-ten von bis zu 10 Kilogramm befördern.

    SMS: Ihre Sendung ist daKommt der Roboter an seinem Ziel an, sendeter ein SMS mit der Nachricht „Ihre Sendungist da“ an den Empfänger, und der Deckel desRoboters öffnet sich. Sobald der Deckelgeschlossen wird oder wenn der Empfängernicht zu Hause ist, kehrt das Gefährt an denAusgangspunkt zurück.

    (APA/red)

    einmaliges Projekt. Wir erhoffen unsvor allem Antworten auf Fragen wie:Sind Roboter in der Paketzustellungrealistisch einsetzbar? Wie müssen wirunsere Prozesse anpassen? Und vorallem: Wie reagieren die Kunden?Wenn wir auf diese Fragen in ein paarMonaten erste Antworten vorliegenhaben, ist der Test für uns bereits einvoller Erfolg.“

    (Quelle: Hermes Newsroom)

    Kommt der Roboter an seinem Ziel an, sendet er ein SMS mit der Nachricht „Ihre Sendungist da“ an den Empfänger, und der Deckel des Roboters öffnet sich.