Arch. Acker- Pfl. Boden., 1997, Vol. 41 pp. 155-166 © 1997 ΟΡΑ (Overseas Publishers Association)Reprints available directly from the publisher Amsterdam B.V. Published in The NetherlandsPhotocopying permitted by license only by Harwood Academic Publishers

Printed in India

DER INTERNATIONALE ORGANISCHESTICKSTOFFDAUERDÜNGUNGSVERSUCH (IOSDV)

NOVI SAD NACH 12 JAHREN

LJUBINKO STARČEVIĆ, MIROSLAV MALESEVIĆ, BRANKOMARINKOVIĆ und JOVAN CRNOBARAĆ

Landwirtschaftliche Fakultät, Institut für Pflanzen- und Gemüsebau der Universitätin Novi Sad, SR Jugoslawien

(Received 13 November 1996)

Der Internationale Organische Stickstoffdauerdüngungsversuch wurde 1983/84 auf Löß-Schwarzerde inNovi Sad mit je 4 Stufen organischer Düngung und je 5 Stufen Mineral-N-Düngung und der FruchtfolgeZuckerrüben-Mais (mittelspät)-Mais (mittelfrüh)-Winterweizen angelegt.

Die Erträge der 1. bis 3. Rotation und der Zuckergehalt von Zuckerrüben im Zeitraum 1984-1995 wer-den mitgeteilt. Der Einfluß der organischen Düngung war relativ gering. Großen Einfluß auf die Erträgehat die organische Düngung bei Zuckerrüben und Gerste erzielt. Der Einfluß der Mineral-N-Düngungwar bei den Pflanzenarten ganz unterschiedlich. Der Stickstoff hat den größten Einfluß auf Winterweizenund Zuckerrüben und den schwächsten auf Mais.

SCHLÜSSELWÖRTER: Dauerversuch, organische Düngung, Stickstoffdüngung, Erträge

THE INTERNATIONAL ORGANIC NITROGEN LONG-TERM FERTILIZA-TION EXPERIMENT (IOSDV) IN NOVI SAD AFTER 12 YEARS

The International Organic Nitrogen Long-Term Fertilization Experiment (IOSDV) was conducted in1983/84 on black earth in Novi Sad. It comprised the crop sugar beet - maize (medium late) - maize(medium early)-winter wheat with 4 treatments of organic fertilizer and 5 treatments of mineral nitrogenfertilizer.

The paper presents yields of the first three rotations and sugar content in sugar beet from 1984 to 1995.The effect of organic fertilizers was relatively insignificant. Organic fertilizers had a major effect on theyields in sugar beet and barley. The effect of nitrogen fertilizers varied in different plant species. Nitrogenhad the largest effect in winter wheat and sugar beet, and the smallest in maize.

KEY WORDS: Long-term experiment, organic fertilizers, nitrogen fertilization, yields

1. EINLEITUNG

Dauerversuche mit organischer und mineralischer Düngung sind ein unentbehrlichesMittel zum Nachweis der Einflüsse auf Erträge und Qualität, Bodeneigenschaften

Prof. Dr. Ljubinko Starčević, Novosadski Univerzitet, Poljoprivredni Fakultet, Institut za ratarstvoi povrtarstvo, 21000 Novi Sad, Trg Dositeja Obradovica 8, SRJ

155

156 L. STARCEVIC et al.

und Umwelt. Ihre Bedeutung wird mit der Zeit größer, da sie die Veränderung derwichtigsten Bodeneigenschaften ermöglichen.

Der Internationale Organische Stickstoffdauerdüngungsversuch (IOSDV) wurdeauf dem Versuchsfeld des Instituts für Pflanzen-und Gemüsebau im Jahre 1984angelegt. Das Institut war auch an der vorangegangenen Versuchssreihe derInternationalen Arbeitsgemeinschaft für Bodenfruchtbarkeit (ISDV) beteiligt. DasVersuchsfeld des Instituts in Novi Sad ist repräsentativ für Schwarzerde, die auf 80%der Ackerböden in Vojvodina dominiert. In dieser Arbeit werden Resultate derersten drei Rotationen mitgeteilt.

2. MATERIAL UND METHODEN

2.1. Standortbeschreibimg

Das Versuchsfeld Rimski Sancevi (bei Novi Sad) liegt am südlichen Rand derSchwarzerde des Panonia-Basens. Novi Sad liegt an der Donau und das Versuchs-feld befindet sich 10 km nördlich der Stadt. Geographische Lage: 45° 20' nördlicheBreite 19° und 51' östliche Länge. Die Höhe über N.N. beträgt 86 m.

2.1.1. Der Boden

Der Boden des Versuchsfeldes Rimski Sancevi gehört zum Schwarzerde-Löß-Terrassentyp und verfügt über günstige Wasser-, Luft-, chemische und biologischeEigenschaften. Die chemischen Eigenschaften des Bodens sind in der Tabelle 1dargestellt.

Der Boden zeigt eine mittelalkalische Reaktion, einen mittleren Humusgehalt,einen hohen P- und K-Gehalt.

2.1.2. Die Witterung

Die mittlere Niederschlagsmenge (1984-1995) auf dem Versuchsfeld Rimski Sancevibetrug 590 mm und die Jahresdurchschnittstemperatur 11°C. Die mittlerenNiederschlags- und Temperaturwerte zwischen 1984-1995 wichen nicht wesentlichvom langjährigen Jahresdurchschnittswert ( —20 mm und+0.2°C) ab (Tab. 2).

In der ersten Rotation war die mittlere Jahrestemperatur mit 10.6°C relativniedrig und die Niederschlagsmenge mit 592 mm höher als normal. Die mittlereJahrestemperatur ist während des Versuchsdauer gestiegen und betrug während der2. Rotation 11.3°C und während der 3. Rotation 11.7°C (Tab. 3). Im Gegensatz zu

Tabelle 1 Die chemischen Eigenschaften des Bodens (Versuchsbeginn)Chemical Properties of the Soil (On the beginning of the experiment)

Tiefe cm

0-3030-60

pHKCl

7,707,74

CaCO3% Humusgehalt % N-gesamt%

2,81 2,62 0,178,21 2,18 0,14

Pmgl lOOgBoden

8070

K

4831

Mittelwerte aus 12 Proben, je 4 Wiederholungen

IOSDV NOVI SAD 157

Tabelle 2 Summe der Jahresniederschläge (mm) in Novi Sad ( 1984 bis 1995)Total precipitation per year (mm) in Novi Sad (1984 to 1995)

Jahr

198419851986198719881989199019911992199319941995

Mittel

Jan

6630521023666157154269

37

Feb

256442243935232253457

30

März

13653863953533473533341

43

Apr

464357815782344731305354

51

Mai

10893511762666187639397283

71

Juni

47785062659270728864102103

74

Juli

982977322011281932242325

49

Aug

42804050177215640364573

45

Sept

3510465530523632384296

36

Okt

5611421212335311114320741

47

Νου

49

70

7

83

20

50

39

75

85

68

24

36

51

Dez

17

18

16

30

25

20

67

21

44

87

34

63

37

Σ

602

591

476

699

471

506

450

780

516

497

586

681

571

Tabelle 3 Mittlere Jahrestemperaturen (°C) in Novi Sad (1984 bis 1995)Mean temperature (°C) in Novi Sad (1984 to 1995)

Jahr

1984

1985

1986

1987

1988

1989

1990

1991

1992

1993

1994

1995

Mittel

Jan

1.1

-5.5

1.6

-3.9

3.5

-0.2

0.6

1.0

1.0

-0.2

2.7

-0.4

0.1

Feb

0.5

-4.8

-3.0

1.2

3.8

4.7

5.8

-2.6

3.2

-1.9

2.1

7.0

1.3

März

5.04.84.3

-0.25.49.49.48.16.74.38.86.2

6.0

Apr

10.611.813.811.210.313.911.19.712.811.211.711.6

11.6

Mai

16.118.218.614.717.115.517.512.817.219.016.915.8

16.6

Juni

18.217.219.120.219.717.819.919.921.019.920.018.7

19.3

Juli

19.421.419.723.523.721.921.421.822.021.523.523.4

21.9

Aug

19.921.122.019.322.421.121.620.025.922.023.020.9

21.6

Sept

18.016.817.120.117.216.515.117.717.215.620.415.8

17.3

Okt

13.210.111.112.211.111.812.410.211.613.110.812.9

11.7

Nov

6.24.45.27.00.34.86.96.67.12.37.03.4

5.1

Dez

0.25.7

-0.22.02.32.51.3

-1.70.53.32.82.0

1.7

Mittel

10.710.110.810.611.411.611.910.312.110.812.511.4

11.2

der Temperatur wurden die Niederschläge geringer, besonders während derApril-September-Periode. Die Jahresniederschläge in der 2. Rotation betrugen 553mm und in der 3. Rotation waren sie niedriger als das langjährige Mittel (570 mm).Für Hackfrüchte mit einer langen Vegetationsperiode, wie Zuckerrüben und Mais,ist die Niederschlagsverteilung viel wichtiger als die Niederschlagsmenge, besonderswährend der drei Sommermonate Juni, Juli und August. In der Zeit von 1985-1994waren für die Maisproduktion nur vier Jahre günstig und die übrigen sechs wegenDürre und hohen Temperaturen ungünstig. Diedurchschittlichen Maiserträge dervier Dauerversuche mit organischer und Mineraldüngung auf dem VersuchsfeldRimski Sancevi betrugen in günstigen Jahren 10.9 tha"1 und in ungünstigen 6.6tha"1 d.h. der Ertragsunterschied betrug 40% (Starcevic u.a., 1995).

Noch höhere Unterschiede sind zwischen einzelnen Jahren festgestellt worden.Der Maisertrag für 1990 betrug in Dauerversuchen 2.6 tha"1 und im Jahre 1991 12.7tha"1, d.h. ein Ertragsunterschied von mehr als 10 tha"1.

158 L. STARCEVICeŕa/.

Ähnliche Ergebnisse wurden bei Zuckerüben erzielt. Die Witterungsbedingungenhaben die Erträge auch bei diesen Versuchen wesentlich beeinflußt, was aus denAbbildungen ersichtlich ist und noch auffalliger wird, wenn man die Erträge dereinzelnen Jahre vergleicht. Die Witterung wirkte bei Hackfrüchten anders als beiWinterweizen.

2.2. Der Versuch

Der Versuch wurde auf dem Versuchsfeld des Instituts für Pflanzen- undGemüsebau im Jahre 1984 mit einer 4feldrigen Fruchtfolge angelegt: Zuckerrüben-Mais (mittelspät)-Mais (mittelfrüh)-Winterweizen. Nach der zweiten Rotationwurde anstelle von Mais (mittelspät), Sommergerste eingeführt, so daß in der drittenRotation folgende Fruchtfolge war: Zuckerrüben-Sommergerste-Mais (mittelfrüh)-Winterweizen. Der Versuch wird als zweifaktorielle Spaltanlage in dreifacherWiederholung mit folgenden Faktoren und Stufen durchgeführt:

Faktor A Organische Dünger

aļ ohnea2 Stalldung 40 tha" 1 (zu Zuckerrüben)a3 Stroh aller Pflanzenartena4 Stroh+Gülle 60 m ' h a " 1

(Gülle wurde zu Zuckerrüben und zu Mais mit je 30 m 3ha'' gegeben).

Faktor B Stickstoffmineraldüngung (kg Nha"1)

b, 0b 2 50b 3 100b 4 150b 5 200

Die Stickstoffmineraldüngung wurde nicht zu Sommergerste verabreicht, sondern manhat die Stichstoffnachwirkung nach Zuckerrüben verfolgt. Die Ergebnisse wurden mit-tels Varianzanalyse (Split plot) mit der "Rotation" als Faktor ausgewertet (α=0.05).

3. ERGEBNISSE

3.1. Erträge der ersten drei Rotationen

Die Durchschnittserträge waren in den ersten drei Rotationen niedrig, ausgenom-men bei Mais in der ersten und teilweise bei Weizen in der letzten Rotation. DieWitterung der letzen zwei Rotationen war durch hohe Temperaturen und geringeNiederschlagsmengen während der Sommermonate gekennzeichnet und hat dieHackfruchterträge negativ beeinflußt. Die ungünstige Witterung in der zweiten unddritten Rotation hat am meisten den Maisertrag gedrückt. Der Maiskornertrag (mit-telspät) wurde in der zweiten Rotation um 41% bzw. um 28% bei der mittelfrühenSorte verringert. Neben der Witterung spielt für den Maisertrag die ungünstigte

IOSDV NOVI SAD 159

Stellung in der Fruchtfolge (Vorfrucht Hackfrucht) eine wichtige Rolle. Hackfrucht-anteile bis zu 75% ergeben bei anhaltender Trockenheit ohne Bewässerung keinezufriedenstellenden Erträge (Starcevic u.a., 1995). Die Einführung der Sommergerstein die Fruchtfolge nach Zuckerrüben, anstelle von Mais, war biologisch und wirt-schaftlich begründet. Die Maiserträge (nach Gerste) haben sich trotz ungünstigerWitterungsbedingungen erhöht.

Der Zuckerrübenertrag hat sich in der dritten Rotation wesentlich vermindert. ImUnterschied zu den Hackfrüchten erhöhten sich dagegen von der ersten bis zu der drit-ten Rotation die Winterweizenerträge deutlich (12% und 25%). Organische Düngunghat nur die Zuckerrübenerträge wesentlich beeinflußt. Organische Düngung wirkt sicham meisten auf den Kontrollparzellen aus. Diese Wirkung hat mit der Versuchsdauerzugenommen. Mit Mineral-N-Düngung hat sich die Wirkung der organischenDüngung vermindert und bei hohen Gaben war sie sogar negativ. Relativ schwacheWirkung zeigten organische Dünger, bedingt durch hohe Mineralisation des Bodens inJahren mit günstiger Witterung und bei ungünstigter Witterung durch Wassermangel.

3.1.1. Zuckerrüben

Der Rübenkörperertrag in der Variante mit Mineraldüngung und Mineral-düngung+Stroh war wesentlich niedriger als in der Variante mit Stalldung und inder Variante mit Stroh+Gülle. Bei der Betrachtung der Rotationen wurde fest-gestellt, daß der Effekt der organischen Düngung erst in der zweiten Rotation zurWirkung kam. Dann ist der Rübenkörperertrag in der Variante mit Stalldung imVergleich zu den anderen Varianten wesentlich höher gewesen. Das Unterpflügen derErnterückstände und der Gülle wirkte sich erst in der dritten Rotation (Abb. 1) aus.

1—1984/87 - . --1988/91 .-*... 1992/95 | 1 X 1984/95r 50

-40

-30

0 50 100150200 Κ 0 50 100150200 È O 50 100150200 É 0 50 100150200 X 0 50 100150200

N kgha"1

Ohne Stallmist Stroh Str.+GUIIe X-N-Dünger

Abb. l Wirkung gestaffelter Mineral-N-Gaben bei differenzierter organischer Düngung auf denZuckerrübenertragEffect of increasing mineral N fertilization by differentiated organic manuring on yield of sugar beet

160 L. STARČEVIČeía/.

Durch Mineral-N-Gaben stieg der Ertrag, je nach Rotation, bis zu 150 kg Nha"1

an. In der ersten und dritten Rotation gab es keine statistischen Unterschiede wederzwischen den Varianten mit 50 und 100 kg Nha"1 noch zwischen den Varianten mit150 und 200 kg Nha"1. In der Variante ohne organische Düngung ist der Rübenkör-perertrag im Durchschnitt aller Rotationen sowie in der zweiten Rotation bis auf150 kg Nha"1 angestiegen. In der ersten Rotation gab es einen wesentlichen Unter-schied zwischen der Kontrolle und anderen Stickstoffgaben jedoch zwischen denStickstoffgaben gab es keine großen Unterschiede. In der dritten Rotation lag derwesentliche Anstieg des Rübenkörperertrages bis zu 100 kg Nha"1.

In der Variante mit Stalldung ist im Durchschnitt für alle Rotationen der Ertragbis zu 150 kg Nha"1 gestiegen. In der ersten Rotation wurde im Vergleich zurKontrolle der Ertrag bis zu 200 kg Nha"1 wesentlich erhöht und in der zweiten unddritten bis zu 150 kg Nha"1.

Im Durchschnitt aller drei Rotationen ist der Rübenkörperertrag mit derErhöhung der N-Gabe in der Variante mit Stroh bis 150 kg Nha"1 gestiegen. In allendrei Rotationen war der Ertrag mit Mineral-N höher als bei der Kontrolle. Ebensogab es wesentliche Unterschiede zwischen der Variante mit 50 kg Nha"1 und 150 kgNha"1. Zwischen anderen Varianten gab es keine erheblichen Unterschiede.

Der Stickstoff aus der Mineraldüngung hat in der Kombination mit Stroh undGülle den Ertrag weniger beeinflußt. In allen drei Rotationen war der Ertrag mit 50kg Nha"1 im Vergleich zur Kontrolle wesentlich höher. Zwischen den übrigenStickstoffgaben wurden keine bedeutsamen Unterschiede festgestellt.

3.1.2. Zuckergehalt

Der höchste Zuckergehalt im Durchschnitt aller Rotationen und Stickstoffgabenwurde ohne organische Düngung erzielt, insbesondere im Vergleich mit Stalldungund Ernterückständen. In der ersten Rotation gab es keine großen Differenzen zwi-schen den organischen Düngern. Ein wesentlich höherer Zuckergehalt wurde in derzweiten Rotation in der Variante mit Ernterückstäden nachgewiesen. In derVariante mit Stalldung wurden bedeutend niedrigere Zuckergehalte festgestellt. Mitder Erhöhung der Stickstoffgabe verminderte sich der Zuckergehalt (Abb. 2).

Die Stickstoffdüngung hat in Wechselwirkung mit der organischen Düngungden Zuckergehalt unterschiedlich beeinflußt. In der Variante a, war der Zuckergehaltwesentlich niedriger als in der Kontrolle und in der Variante mit 50 kg Nha"1. DieUnterschiede zwischen anderen N-Varianten waren statistisch nicht gesichert.

In der Variante a, der ersten Rotation gab es keine großen Unterschiede zwischenden Stickstoffgaben. In der zweiten und dritten Rotation wurde keine Regelmäßig-keit der Stickstoffwirkung nachgewiesen. In den letzten zwei Rotationen war derZuckergehalt in der Kontrolle am höchsten.

In der zweiten und dritten Rotation war der Zuckergehalt von den Stickstoffgabenabhängig, aber auch von der organischen Düngung, d.h. es wurden deutlicheWechselwirkungen zwischen den geprüften Varianten festgestellt. Der höchsteZuckergehalt in den Varianten mit Stalldung und Gülle (a4) hat sich beiden Kontrollparzellen gezeigt und in Abhängigkeit von den Stickstoffgaben fieler ab.

IOSDV NOVI SAD 161

— 1984/87 -»--1988/91 —»—1992/95 | 1 X 1984/95

u - 8 . - ď

,/^n - t f ^

"••of ·-

Ϊ ;• »

4 °-O-°

" ' ' \ A-»

ΐ*'

: • ' ' ' ·

• \ ,'°*"°

-..-o' *

m~

Κ

—m- 1

T i T

A'A- Λ

χ

J(

Γ 2 3

-22

- 21

-20

- 19

- 18

- 17

- 16

- 15

14

- 13

- 12

11

11/ ŕ-r o

0 50100150200^ 0 50 100150200 Ŕ 0 50 10Ū15OZ00 3? 0 50 100150200 5 0 50 100150200 7

Ν kgha"1

Ohne Stallmist Stroh Str.+Gülle X-N-Dünger

Abb. 2 Wirkung gestaffelter Mineral-N-Gaben bei differenzierter organischer Düngung auf den Zucker-gehaltEffect of increasing mineral N fertilization by differentiated organic manuring on sugar contents

3.1.3. Mais(mittelspät)

In der Abbildung 3 sind die Effekte der organischen und mineralischen Düngung aufdie Maiskornerträge, angebaut nach Zuckerrüben, dargestellt.

Es wurden sehr große Unterschiede zwischen den durchschnittlichen Erträgen derersten und der zweiten Rotation, bedingt durch die Witterungseinflüsse, festgestellt.Die organischen Dünger haben die Maiserträge nicht wesentlich beeinflußt. In derersten Rotation wurden hohe Kornerträge erreicht, jedoch waren die Unterschiedenicht signifikant, weil bei den günstigen Witterungsbedingungen die Mineralisation desBodenstickstoffs sehr ausgeprägt war. In der zweiten Rotation haben die ungünstigenWitterungsbedingungen (Dürre) die Wirkung der organischen und der Stick-stoffmineraldüngung begrenzt. Es wurden keine wesentlichen Unterschiedezwischen den Stickstoffgaben, außer in der Variante a, (ohne organische Düngung)zwischen den Kontrollen und 50 kg Nha~' festgestellt. Die Kombination ausStalldung und 150 kg Nha"1 führte mit 11.07 tha"1 zum höchsten Ertag. Der erreichteErtrag der gleichen Kombination (a2b4) war in zweiten Rotation mit 5.18 tha"1 um48% niedriger.

3.1.4. Mais (mittelfrüh)

Mais (mittelfrüh) ist in den ersten zwei Rotationen nach dem Mais (mittelspät) undin der letzten nach der Sommergersteangebaul worden. Die Erträge waren imVergleich zur mittelspäten Maissorte (Vorfrucht) niedriger, stiegen aber in der zwei-ten Rotation signifikant an (Abb. 4).

Die organische Düngung hat den Kornertrag nicht wesentlich beeinflußt. DerEinfluß der Mineral-N-Gabe war ebenso relativ schwach ausgeprägt. Deutliche

162 L. STARCEVIO/a/.

— 1984/87 - --1988/91 | 1 x 1984/91

T

0

0,

q -y—-·-

T

...;<x ·o-o

u.

- 1 0

I , , . ! ' ' I , I I I I ' ' I ' I Ί Ί • ! ' ' T0 50 100150200 7 0 50 100150200 7 0 50 100150200 X 0 50 10015C200 K 0 50 100150200 \

-7

r£o

Ohne Stallmist

N kgha'1

Stroh Str.+Gülle X-N-Dünger

Abb. 3 Wirkung gestaffelter Mineral-N-Gaben bei differenzierter organischer Düngung auf den Korner-trag von Mais (mittelspät)Effect of increasing mineral N fertilization by differentiated organic manuring on corn yield of maize

— 1984/87 - - -1988 /91 -»--1992/95 | 1 X 1984/95

/

T

1

Λ.

•s

- I x

I i

Α.

9-

A

Γ 1 4

- 13

- 12

- 11

- 10

- 9

Ό0 50 100150200 Χ 0 50 100150200 Χ 0 50100150200 Χ 0 50 100150200 Χ 0 50 100150200 Χ

Ν kgha-1

Ohne Stallmist Stroh Str.+Gülle X-N-Dünger

Abb. 4 Wirkung gestaffelter Mineral-N-Gaben bei differenzierter organischer Düngung auf den Korner-trag von Mais (mittelfrüh)Effect of increasing mineral N fertilization by differentiated organic manuring on corn yield of maize

Unterschiede bei den Erträgen waren nur zwischen den Kontrollvarianten und 50 kgNha"1 nachzuweisen, außer in der ersten Rotation, in der sich der Ertrag bis zu 100kg Nha"1 auch ohne organischer Düngung erhöhte. In den Varianten mit Stalldungund Gülle haben die hohen Stickstoffgaben (150 und 200 kgha"1) ertragsmindernd

IOSDV NOVI SAD 163

gewirkt. Es wurden keine wesentlichen Wechselwirkungen zwischen der organischenund mineralischen Düngung auf den Maisertrag festgestellt, außer in den schonerwähnten Fällen. In allen Varianten mit organischer Düngung hat sich der Ertragbis 50 kg Nha~ ' beachtlich erhöht. Der Höchstertrag der Kontrollparzelle wurde mitStalldung (a2) erzielt. Den Höchstertrag in der laufenden Versuchsperiode wurde inder Variant a2b3 in der ersten Rotation (10.10 tha"1) erreicht, danach kam es in dergleichen Variante zu Ertragsminderungen bis zu 31% (2. Rotation), bzw. bis zu 30%(3. Rotation). Mit der Versuchsdauer kam es zu Ertragsminderungen auf denKontrollparzellen. Den größten Ertragsabfall zeigte die Variante ohne organischeDüngung (23% bzw. 29%), den kleinsten die Variante mit Stalldung mit nur zu 14%in der letzten Rotation.

3.1.5. Winterweizen

Mit zunehmender Versuchsdauer sind die Weizenerträge gestiegen (Abb. 5). DieHöchsterträge wurde in der letzten, und die niedrigsten in der ersten Rotationerzielt. Die Ertragsunterschiede sind statistisch gesichert. Den Ertraganstieg in derdritten Rotation kann man mit einem Fruchtfolgeeffekt, durch Einführung derGerste statt Mais, begründen. Die organische Düngung zu Weizen brachte keinenwesentlichen Ertragsanstieg. Nur in der dritten Rotation kann von einem nen-nenswerten Unterschied zwischen den Varianten a, und den Varianten mit organi-scher Düngung gesprochen werden.

Stickstoffgaben haben mehr als organische Düngung gewirkt. Im Duchschnittstieg der Ertrag bis b3 (100 kg Nha"1) an, danach ist er gleich geblieben. Betrachtetman die Rotationen, so war die N-Wirkung am ausgeprägtesten in der ersten und

6,0

5,0

S 4,0•Ľ

3,0

žS ā

ψ •••· P i

i) -tΔ.' j

Ί

... o

ώ..,Δ

•' Ά

ni,.

í1984/87 - . --1988/91 ...A... 1992/95 • X 1984/95

/xii í

τ—i—ι—ι—ι—r0 50 100150200 X

Ohne

n—ι—:—ι—ι—r0 50 100150200 X

Stallmist

0 50 100150200 X

N kgha"1

Stroh

0 50 100150200 8 0 50 100150200 7

Str.+GUIIe X-N-Dünger

3,0

"^1%

6,0

5,0

Abb. 5 Wirkung gestaffelter Mineral-N-Gaben bei differenzierter organischer Düngung auf den Korner-trag von WinterweizenEffect of increasing mineral N fertilization by differentiated organic manuring on corn yield of winterwheat

164 L. STARCEVICeía/.

am schwächsten in der dritten. In der ersten Rotation stieg der Ertrag bis zurVariante b4 (150 kg Nha"1), in der zweiten bis b3 (100 kg Nha"1) und in der drittenbis b2 (50 kg Nha"1). Ebenso sei angemerkt, daß von der ersten zur dritten Rotationder Weizenertrag in den Varianten No, N50 und N100 anstieg, wobei alle Unterschiedestatistisch gesichert waren.

Wechselwirkungen zwischen mineralischer N-Düngung und der organischenDüngung waren nur schwach ausgeprägt. In den Varianten a,, a2 und a3 stieg derErtrag bis zu 100 kgha~' (b3) an. Nur auf a2 (Stalldung+mineralische Düngung) istder Ertrag nur bis 50 kgha"1 gestiegen.

In der zweiten und besonders in der dritten Rotation stieg der kornertrag nur bis zurN-Gabe von 50 kgha"1 (b2), unabhängig von der organischen Düngung. Die Wirkungder organischen Düngung ist am klarsten auf der Variante No (b,). Die Variante b[ aufden Parzellen a2, a3 und a4 hatjeweils höhere Erträge als auf der Parzelle a{ ergeben.Diese Unterschiede haben sich mit dem Versuchsdauer noch vergrößert.

3.1.6. Sommergerste

Sommergerste wurde in der letzten Rotation (1992-1995) nach Zuckerrüben ange-baut. Zu Gerste wurde keine mineralische N-Düngung gegeben, sondern nur dieNachwirkung aus den vorherigen Jahren betrachtet. Die erzielten Sommergerstener-träge sind relativ hoch (Abb. 6), besonders wenn man die kurze Vegetationszeit vonnur 105 Tagen in Novi Sad berücksichtigt.

Wie es zu erwarten war, hat die Sommergerste auf N-Gaben zur Vorfruchtreagiert. Mit organischer Düngung (a2-a4) ist ein höherer Ertrag gegenüber minera-lischer Düngung erzielt worden (a,). Die Interaktion zwischen organischer und mine-

6,0

5,0

4,0

3,0

ÍS3·

i I ^-1 »-j

. _ /

V /i^ Ji

' ' 1 ι ; ; 'D 50 100150200 X 0 50 100150200 t

Ohne Stallmist

1 : 1 1 1 .0 50 100150200 X

N kgha'1

Stroh

; ι ι ι ι ,' ' , "-Γ " : B J " ! ' r0 50 100150200 Τι 0 50 100150200 Χ

6,0

5,0

4,0

3,0

i g 2,00.0

Str.+GUIIe X-N-DĹinger

Abb. 6 Wirkung gestaffelter Mineral-N-Gaben bei differenzierter organischer Düngung auf den Korner-trag von SommergersteEffect of increasing mineral N fertilization by differentiated organic manuring on corn yield of springbarley

IOSDV NOVI SAD 165

ralischer Düngung ist von großer Bedeutung. Die ausgeprägteste Wirkung derorganischen Düngung hat man bei den Erträgen der Variante No festgestellt. In derVariante a,bj war der erzielte Ertrag wesentlich niedriger als in der Variante a3bj,a4b, und a2b,. Die größte Stickstoffnachwirkung auf den Gerstenertrag wurde in denVarianten a, und a3 festgestelt. Es wurde keine N-NachWirkung in der Variante mitStalldung nachgewiesen.

4. DISKUSSION

Die Durchschnittserträge (1984-1995) der Pflanzenarten waren unterschiedlich. DenZuckerrübenertrag kann man als sehr niedrig, dafür aber den Mais- undSommergerstenertrag als sehr hoch bezeichnen. Diese Einteilung erfolgte aufgrunddes Vergleiches der im Versuch erzielten Erträge mit Praxiserträgen, bei ähnlichenagroökologischen Bedingungen (Starcevic u.a. 1995). Der Zuckerrübenertrag war inden IOSDV ähnlich dem in der Praxis, der Weizenertrag dagegen um 20% höher, derMaisertrag um 87-103% höher und Sommergerstenertrag um 87% höher. DieErtragsunterschiede zwischen den Rotationen waren auch stark ausgeprägt. Bei denHackfrüchten lag der Höchstertrag in der ersten und bei Weizen in der letztenRotation. Der höchste Ertragsabfall ist bei Mais in der zweiten Rotation 28-41%(abhängig von den Hybriden) und weniger bei Zuckerrüben - nur 7% (1.-3. Rotation)aufgetreten. Wassermangel, verursacht durch ungenügende Niederschlagsmengenund ungünstige Verteilung während der Vegetation, war der Hauptbegrenzungsfaktor(Bosnjak, 1993). Die Fruchtfolgeänderung nach der zweiten Rotation hat positivauf den Maisertrag gewirkt. Die Ergebnisse haben die Standpunkte bestätigt,daß der Pflanzenbau unter semiariden und ariden Bedingungen ohne Bewässe-rung, mit 75% Hackfrüchten in der Fruchtefolge, risikoreich und unsicher ist(Starcevic u.a., 1995).

Der Einfluß der organischen Düngung auf die Erträge war nur schwach aus-geprägt, ausgenommen bei Zuckerrüben mit einer positiven Wirkung von 2.7%(Stroh) bis 8.5% (Stalldung). In den witterungsgünstigen Jahren ist die Bodenstick-stoffnachlieferung wärend der Vegetation sehr hoch, so daß der Düngungseffektgeringer ist (Pfefferkorn und Körschens, 1995). In den witterungsungünstigen Jahrenhat der Bodenwassermangel die Düngerwirkung (besonders Stroh) begrenzt(Starcevic u.a., 1982). Der Effekt der Mineraldüngung auf die Erträge war aus-geprägter im Vergleich zur organischen Düngung. Die größte Wirkung hat derStickstoff bei Weizen, 42-52% im Vergleich zur Konrolle. Danach folgen dieZurkerrüben (16-28%) der Mais (10-15%). Ähnliche Ergebnisse haben andereAutoren unter gleichen Bedingungen (Saric und Jocic, 1995) erhalten. SignifikanteErtragssteigerungen durch N-Düngung wurden bei der Zuckerrübe bis 150 kgNha"1, bei Weizen bis 100 kg Nha"1 und Mais bis 50 kg Nha"1 erreicht. DieWechselwirkungen der organischen und mineralischen Düngung waren nicht immerausgeprägt, aber es wurde eine Tendenz zur Verringerung der N-Düngungseffektebei Anwendung organischer Düngung, besonders bei Weizen, festgestellt.

166 L. STARCEVIC et al.

Literatur

Bosnjak, D.: Stanje, posledice i predvidjanje suse u Vojvodini. Zbornik radova, sv. 21, Institut za ratar-stvo i povrtarstvo, Novi Sad, 85-94 (1993)

Pfefferkorn, Α.; Körschens, M.: Der Internationale Organische Stickstoffdauerdüngungsversuch (IOSDV)Bad Lauchstädt Nach 16 Jahren. Arch. Acker-Pfl. Boden., 39, 413-427, OPA (1995)

Saric, M.; Jocic, B.: Biološki potencijal gajenih biljaka u agrofitocenozi u zavisnosti od mineralneishrane.Srpska Akademija nauka i umetnosti, knjiga 68, Beograd. (1993)

Starcevic, Lj.; Malesevic, M.; Spasojevic, B.; Hadzic, V.: Effect of Plowing Down Straw and DifferentAmounts of Nitrogen on Grains Yields in a Three-Crop Rotation Wheat-Corn-Spring Barley. 9thISTRO Conference, 683-689, Osijek. (1982)

Starcevic, Lj.; Latkovic Dragana; Marinkovic, B.: Proizvodnja kukuruza u Vojvodini (proslost, sadas-njost i buducnost). Zbornik radova, sv. 23, Institut za ratarstvo i povrtarstvo, Novi Sad, 227-240(1995)

Starcevic, Lj.; Markovic, V.; Malesevic, M.; Marinkovic, B.; Videnovic, Z.: Agrotehnika ratarskih i povr-tarskih biljaka. IV Kongres o hrani, knjiga II, 24-32, Beograd. (1995)