Der Liebe Augustin

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Ach, du lieber Augustin Popolare viennese 1. Geld ist hin, Mädl ist hin, Alles ist hin, Augustin! Ach, du lieber Augustin, Alles ist hin! Refrain: O, du lieber Augustin, Augustin, Augustin, O, du lieber Augustin, Alles ist hin! 2. Rock ist weg, Stock ist weg, Augustin liegt im Dreck. Ach, du lieber Augustin, Alles ist hin! Refrain: O, du lieber Augustin, Augustin, Augustin, O, du lieber Augustin, Alles ist hin! 3. Und selbst das reiche Wien, Hin ist's wie Augustin; Weint mit mir im gleichen Sinn, Alles ist hin! Refrain: O, du lieber Augustin, Augustin, Augustin, O, du lieber Augustin, Alles ist hin! 4. Jeder Tag war ein Fest, Jetzt haben wir die Pest! Nur ein großes Leichennest, Das ist der Rest. Refrain: O, du lieber Augustin, Augustin, Augustin, O, du lieber Augustin, Alles ist hin! 5. Augustin, Augustin, Leg'nur ins Grab dich hin! O, du lieber Augustin, Alles ist hin!

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Page 1: Der Liebe Augustin

Ach, du lieber AugustinPopolare viennese

1.Geld ist hin, Mädl ist hin, Alles ist hin, Augustin! Ach, du lieber Augustin, Alles ist hin!

Refrain: O, du lieber Augustin, Augustin, Augustin, O, du lieber Augustin, Alles ist hin!

2. Rock ist weg, Stock ist weg, Augustin liegt im Dreck. Ach, du lieber Augustin, Alles ist hin!

Refrain: O, du lieber Augustin, Augustin, Augustin, O, du lieber Augustin, Alles ist hin!

3. Und selbst das reiche Wien, Hin ist's wie Augustin;

Weint mit mir im gleichen Sinn, Alles ist hin!

Refrain: O, du lieber Augustin, Augustin, Augustin, O, du lieber Augustin, Alles ist hin!

4. Jeder Tag war ein Fest, Jetzt haben wir die Pest! Nur ein großes Leichennest, Das ist der Rest.

Refrain: O, du lieber Augustin, Augustin, Augustin, O, du lieber Augustin, Alles ist hin!

5. Augustin, Augustin, Leg'nur ins Grab dich hin! O, du lieber Augustin, Alles ist hin!

Page 2: Der Liebe Augustin

Augustin N. ("Lieber Augustin"), * 1645, + 11.3.1685 Wien (angebl. 3, Nikolaifriedhof), Bänkelsänger, Sackpfeifer, Stegreifdichter. Der "Liebe Augustin", wie er in der Sage genannt wird, soll 1679, von den Pestknechten für tot gehalten, als er sich nach ausgiebigem Zechen auf dem Heimweg befunden hatte, in eine Pestgrube bei der Kirche St. Ulrich geworfen worden sein. Als er wieder Lebenszeichen von sich gab, holte man ihn heraus, und er setzte sein bisheriges Leben fort. Im städtischen TBP (Totenbeschauprotokoll) ist sein Tod vermerkt, anstelle seines Zunamens jedoch nur ein "N." eingetragen. Bereits zeitgenössische Quellen (darunter eine offizielle Publikation) nehmen auf den gesund der Pestgrube entstiegenen Augustin Bezug. Das bekannte Lied "Oh du lieber Augustin" kam erst um 1800 nach Wien

(aus: Czeike, Felix: Historisches Lexikon Wien, Kremayr & Scheriau, 1992) 

Das Lied ist 1678 in Wien entstanden, als Pestzüge noch einmal über Europa zogen. Bei der Pest in Wien 1679/80 kam ein Viertel der Bevölkerung um (vgl. Schimitschek/Werner 1985, S.120).

Eine zeitgenössische Schilderung der Pest in Wien stammt von Johann Konstantin Feigius (1694). Er berichtet auch über den Bänkelsänger Augustin