Der PARITÄTISCHE Thüringen

100
Jahresbericht 2008 | 2009 Wir gestalten Thüringen.

description

Der jahresbericht des PARITÄTISCHEN Thüringen

Transcript of Der PARITÄTISCHE Thüringen

Jahresbericht 2008 | 2009

Wir gestalten Thüringen.

Impressum

Herausgeber:

PARITÄTISCHE BuntStiftungBergstr.1199192 Neudietendor fTel. : 036202 | 26-0Fax: 036202 | 26-234www.buntstiftung.de

Redaktionsschluss:

31.08.2009

v.i.S.d.P

Stefan Werner [email protected]

Gestaltung | Satz:

Frank [email protected]

Fotos:

www.fotolia.comwww.pixelio.dewww.photocase.deDer PARITÄTISCHE Thüringen

Druck:

Schneider Media GmbH Haarbergstraße 47 99097 Erfurt

Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier.

Jahresbericht 2008 | 2009

InhaltsverzeichnisImpressum 21.WissenschaftundForschungimPARITÄTISCHEN 82.EngagementbautBrücken 123.ZukunftSelbsthilfe 184.BeschäftigunginThüringen 225.Pflege–Reformenundmehr 306.Eingliederungshilfe–denWandelgestalten 427.ArmutundBildung–einFallfürdieKinder-undJugendhilfe 508.FrauenundFamilie–CORAgemeinsamfürFrauen 589.Europa–HerausforderungenundChancen 6410.DerPARITÄTISCHEThüringenregionalstark 7011.DieDienstleistungendesPARITÄTISCHENThüringen 74

• Team Mitgliederservice• Zugang zu Fördermitteln• Betriebswirtschaftliche Beratung• Rahmenverträge• Beratung, Qualifizierung und Begleitung hat einen Namen - parisat• Die PARITÄTISCHE Akademie• PARITÄTISCHES Bildungswerk• PATT - die PARITÄTISCHE Tarifgemeinschaft • Das Haus der PARITÄT

Anhang 82Kennzahlen 84DasJahrinBildern2008|2009 86„WeristWer“inderPARITÄTISCHENBunstiftung 88„WeristWer“imPARITÄTISCHENThüringen 89„WeristWer“inderparisatgGmbH 90DiePARITÄTISCHENUnternehmen 92Mitgliedsorganisationen 94

4 Vorwort

Vorwort

Sozialwirtschaft oder das Wunder in der Krise

Geschafft – Sie halten den Jahresbericht 2008/2009 in den Händen und das ist gut so! Er ist in Form der Beiträge eine rasante Rückschau unserer Arbeit, in Form der Einleitung ist er allerdings ein kriti-scher Ausblick auf das was uns erwartet und wie wir dem mutig entgegensehen und begegnen können. Immanuel Kant sagt 1784: „Habe den Mut, Dich Deines eigenen Verstandes zu bedienen“ und genau dieses – unser Handeln und die Konsequen-zen dessen im Blick zu haben - sollten wir leben.

Wenn Sie die Überschrift an dieser Stelle noch einmal lesen, so wird Folgendes deutlich:

Mindestens das Wort Wirtschaft ist der Sozialwirt-schaft und der Wirtschaftskrise gemein. Dies lässt unter anderem zwei Rückschlüsse zu:

Die Sozialwirtschaft ist von der Wirtschaftskrise betroffen und die Sozialwirtschaft muss sich wirt-schaftlich verhalten.

Als Anbieter von sozialwirtschaftlichen Dienstleis-tungen können unsere Mitgliedsorganisationen im Wettbewerb um Nachfrager punkten, die in beson-derem Maße von der Wirtschaftskrise betroffen sind.

So werden beispielsweise in Arbeitslosentreffs Angebote für Menschen unterbreitet, die um die schmale Zahl von Arbeitsplätzen ringen. Zudem findet ein Auffangen von Menschen statt, die im Begriff sind sich aufzugeben. Es werden diejenigen Unterstützungsleistungen nachgefragt, die sich neben dem formalen Antragswesen (z. B. Anträge für das Arbeitslosengeld I oder II, für die Grundsi-cherung) auch um die sozio-emotionalen Belange kümmern.

Gemeinwesenorientierte Angebote sind deshalb unschlagbar, weil sie Menschen Orientierung und Unterstützung bieten (in Bürgerzentren finden Kursangebote von Vereinen statt, offene Jugend-treffs bieten Spiel-, Sport- und Kreativangebote, Familienangebote des Stadtteils stehen neben reli-giösen Angeboten). Die Inanspruchnahme entspre-chender Beratungsleistungen und Kursangebote zeugt davon.

Aber gerade wegen steigender Nachfrage hat die Sozialwirtschaft gleichzeitig Personalknappheit. Dies hat zwei Ursachen: zum einen fehlen die Fach-kräfte (vor allem in Ostdeutschland), zum anderen sind die Personalschlüssel zu knapp bemessen.

Vorwort 5

Für einen angemessenen Personalschlüssel in den Kindertagesstätten setzt sich der PARITÄTISCHE auf politischer Ebene, z. B. im Rahmen der Liga-Kampa-gne „6 Minuten sind zu wenig“, ein.

Derzeit ist es so, dass Kürzungen und Restriktionen im Entlohnungsbereich und in der Festlegung von Kostensätzen seitens der Kostenträger den sozial-wirtschaftlichen Bereich dazu zwingen, „Sparmaß-nahmen“ zu treffen, um wirtschaftlich handeln zu können. Gerade im Entlohnungsbereich bietet der PARITÄTISCHE mit seinem Arbeitgeberverband PATT Unterstützung in tariflichen Fragen, und in den Entgeltverhandlungen empfiehlt es sich, auch die Entgeltreferenten des PARITÄTISCHEN mit an den Tisch zu holen.

Beide Schwierigkeiten: vermeintlicher Fachkräfte-mangel und knappe Personalschlüssel zeigen sich auch in der Pflege. Dabei bildet Ostdeutschland und hier speziell Thüringen das Schlusslicht in den Entgeltsätzen. Die Folge ist, dass weniger Personal mehr Aufgaben schultern muss. Dies führt zu einer Überlastung der Pflegefachkräfte. Dem wiederum versucht man z. B. mit den zusätzlich einzusetzen-den Betreuungskräften (§ 87b SGB XI) zu begeg-nen, wobei sich hier neue Problemlagen auftun werden. Nicht jeder Arbeitssuchende fühlt sich für

die Betreuung von Demenzkranken geeignet.

- Und längst nicht jeder Bereich des öffentlichen Lebens ist für den Einsatz von Arbeitsgelegenhei-ten geeignet. Statt qualifiziertes Personal in den Kindertagesstätten zu finanzieren, setzt die öffent-liche Hand Menschen im Arbeitslosengeld II Bezug ein – vornehmlich im hauswirtschaftlichen Bereich. Aber auch hier ist nicht jede Kraft sinnvoll aufgeho-ben, denn Geduld und Einfühlungsvermögen für die Kleinsten in unserer Gesellschaft sind die unge-prüften Schlüsselqualifikationen für den Umgang mit den Kleinsten. Das dort arbeitende Personal wird natürlich entlastet, denn auch im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe schlagen sich Kürzungen nieder.

Beide Bereiche – Pflege und Kinder- und Jugend-hilfe sind nur Beispiele dafür, wie sich der Staat und andere Kostenträger für sie kostengünstig versu-chen aus der Affäre zu ziehen.

– Nur: wie sich langfristig der Einsatz im jeweiligen Feld der Sozialwirtschaft niederschlagen wird, wenn den betreffenden Menschen keine ausreichenden Qualifizierungsangebote unterbreitet wurden, die Sensibilisierung für den jeweiligen Bereich nicht stattgefunden hat und das nicht-geeignet-Fühlen

für den Einsatz überwiegt, wird letztlich das Ergebnis entsprechender Forschungsaktivitäten sein. Für beide Bereiche - Forschung und Qualifizierung - steht der PARITÄTISCHE zum einen mit der BuntStiftung und zum anderen mit der parisat gGmbH.

Erforscht ist hingegen die Kinderarmut in Deutsch-land. Allein in Thüringen leben etwa 60.000 Kinder in Armut. Einem Großteil ist es schlichtweg nicht möglich, an Bildungsangeboten teilzunehmen. Die Zugänge zu höheren Schulformen bleiben ihnen verwehrt, ebenso die Partizipation an bildenden und oft zugleich kostenintensiveren Angeboten (z. B. Sportvereine, Musikschule, Sprachkurse).

Die Lebenslage der als arm bezeichneten Kinder zeigt sich auch daran, dass sie nicht in der Lage sind, am sozio-kulturellen Leben, das nun einmal kostet, teilzuhaben und noch grundständiger for-muliert, dass sie sich in der Schule kein Mittagessen leisten können bzw. ohne Pausenbrot zur Schule kommen. Auch hier ist der PARITÄTISCHE mit Blick auf seine anwaltschaftliche Funktion auf Augen-höhe mit Politik und Wirtschaft im Gespräch, um die Wichtigkeit der Thematik Kinderarmut zu ver-deutlichen und die Forderung nach Chancengleich-heit laut werden zu lassen.

6 Vorwort

Vorwort

Kinder-, Jugend- und Altenhilfe sind Bereiche, die sich mit Fachkräftemangel und Entlohnungsfra-gen beschäftigen müssen. Ähnlich sieht auch die steigende Nachfrage im Bereich der Behinderten-hilfe aus. Zum Beispiel werden zum ersten Mal in Deutschland Menschen mit Behinderungen in Grö-ßenordnungen alt, so dass sich Fragen der Lebens-gestaltung nach dem Eintritt in das Rentenalter ergeben werden. Auch hier sind die Träger und Ein-richtungen der Sozialwirtschaft erneut in besonde-rer Weise gefragt, indem sie neue Formen der Hilfe für Menschen, die dieser bedürfen, entwickeln.

Unter anderem den Bedarf an neuen Hilfeformen wird der PARITÄTISCHE mit Blick auf seine Mitgliedsorganisationen und die politischen Akteure in seinem Institut für strategische Sozialplanung, das er im Auftrag der Liga aufbauen wird, recherchieren und formulieren.

Diese Liste könnte beliebig weiter fortgesetzt werden, doch gilt es in Zeiten der Krise in Richtung eines (Wirtschafts-)Wunders zu denken. Dabei denke man auch an Firmen wie Google, die in Zeiten der Krise gegründet zum Erfolgsschlager wurden.

Die Sozialwirtschaft hat einiges zu bieten: sie ist mit ca. 80.000 Beschäftigten in Thüringen einer der

größten Arbeitgeber, ihre Hilfen sind meist antizy-klisch, d. h. je weniger der Staat für seine Bürger tut, desto mehr ist die Sozialwirtschaft mit entspre-chenden Angeboten zur Stelle, um z. B. in Bera-tungsstellen Mut zu geben und Lösungsmöglich-keiten aufzuzeigen. Die Sozialwirtschaft mit ihren kleinteiligen, individuellen Strukturen – den Ehren-amtlichen und Hauptamtlichen - ist also ein wichti-ger Ansprechpartner im Jetzt und Hier. Damit ver-bunden ist, dass sie deutlich macht, welche Poten-ziale sie bietet und dementsprechend auch ihr Selbstbild gestärkt ist.

Sie ist in der Lage ob ihres Zutuns in der Wirtschafts-krise mit dem PARITÄTISCHEN politische Forderun-gen zu stellen. Ein Beispiel hierfür ist, dass eine so genannte aktive Armutspolitik unter gesamtwirt-schaftlichen Gesichtspunkten betrieben werden kann. Eine Anhebung der Regelsätze im Arbeits-losengeld II Bezug und/oder in der Grundsiche-rung würde erneute Kaufkraft bringen und damit der staatlichen Finanzkrise aktiv und direkt begeg-nen. Denn betroffene Familien könnten ihr Mehr im Portemonnaie im Supermarkt umsetzen, dies würde den aktiven Konsum ankurbeln. So bräuch-ten dann die Kinder als Hoffnungsträger der Gesell-schaft nicht mehr in Armut zu leben.

Mit dieser positiven Verkehrung der Wirtschafts-krise als soziales Handeln förderndes Wunder geht auch einher, dass sich die Sozialwirtschaft neben ihren Funktionen als Lobbyist, Verhandlungspart-ner und Akzentesetzer auch als Wirtschaftszweig begreift, dies muss ebenso zu ihrem Selbstbild gehören.

Als sozialwirtschaftliches Unternehmen ist die Bilanzierung der Hilfen und des Wissens selbst-verständlich. Es wird offengelegt, welche Hilfen in welchem Umfang von qualifiziertem Personal geleistet werden.

Dieser Offenlegungspflicht oder Transparenz der Bilanzen verpflichtet sich auch der PARITÄTISCHE als sozialwirtschaftliches Unternehmen. Auch er weist seinen Mitgliedsorganisationen nach, welche Mittel wofür verausgabt wurden und welches Anlage- und Umlaufvermögen vorhanden ist.

Vorwort 7

Im Sinne des musketierschen Prinzips:

Einer für alle, alle für einen kann die Sozialwirt-schaft – spezifischer hier der PARITÄTISCHE getra-gen von seinen Mitgliedsorganisationen - gestärkt in die Zukunft blicken. In einer Zeit, die eher durch Schwächen und Druck geprägt ist, ist sich die Sozialwirtschaft ihrer stärkegebenden Funktion bewusst und muss diese deutlich machen.

Um diese Funktion zu untermauern, besser noch zu leben steht die BuntStiftung mit dem Landes-verband und den PARITÄTISCHEN Unternehmen für den im kantschen Sinne konsequenten Einsatz des Verstandes, der Offenheit, Toleranz und Vielfalt in der täglichen Arbeit.

Ihre

Was ist uns die Versorgung kranker, alter und behinderter Menschen wert?

Diese Generalfrage steht vor dem Hintergrund des demografischen Wandels für die Gesellschaft und insbesondere für die politisch Ver-antwortlichen auf der Agenda. Die Realisierung des neuen Pfle-gebedürftigkeitsbegriffes mit den Modulen einer personenorientier-ten Bedarfeeinschätzung versus Minutenwerten ist in dem Kontext steigender Pflegebedürftigkeit der Bevölkerung eine existenzielle Forderung. Die klientenorien-tierte Vernetzung von bürgerschaftlichem Engage-ment (Ehrenamt) in kommunaler Sensibilität und professionellen Leistungserbringern muss weiter-hin im Fokus stehen.

Dazu gehört auch eine sinnvolle Verknüpfung der Sozialgesetzbücher.

Evemarie Schnepel

Präsidentin

PARITÄTISCHE BuntStiftung

Rolf Höfert

Vorstandsvorsitzender Der PARITÄTISCHE

Thüringen

Reinhard Müller

Landesgeschäftsführer Der PARITÄTISCHE Thüringen Direktor der PARITÄTISCHEN BuntStiftung

Präsidentin Evemarie Schnepel und Direk-tor Reinhard Müller der PARITÄTISCHEN BuntStiftung

Rolf Höfert Vorstandsvorsitzender Der PARITÄTISCHE Thüringen

1. Wissenschaft und Forschung im PARITÄTISCHEN

Themen:1. Die Bürgerschule2. Abschlussarbeiten und Praktika

10 1. Wissenschaft und Forschung im PARITÄTISCHEN

1. Wissenschaft und Forschung im PARITÄTISCHENAutoren

Stefan Oßwald, Stefan Werner

Seit Gründung der PARITÄTISCHEN BuntStif-tung liegen die Schwerpunkte der Stiftung in der Förderung der Zusammenarbeit zwischen Forschung und Praxis, in der Gestaltung des Gemeinwesens sowie der Förderung und Entwicklung des freiwilligen und bürger-schaftlichen Engagements. Dabei stellen die demografische Dynamik, die Wirtschafts- und Finanzkrise sowie die Veränderungen der fami-liären Verbindungen den Sozialstaat vor große Herausforderungen und drängende Fragen, die nach Antworten und Lösungen verlangen. Vielmehr als bisher wird es darum gehen, die BürgerInnen durch Nachbarschaftshilfe, aber auch durch die Förderung von Selbsthilfe für die Gestaltung ihres Gemeinwesens zu motivieren. Es gilt, das Verhältnis zwischen einem Staat, der die Rahmenbedingungen für bürgerschaftliches Engagement schafft, und den aktiven BürgerIn-nen neu auszuloten - auch um für die Zukunft Hilfestrukturen aufzubauen, die perspektivisch jedoch durch professionelle Fachkräfte allein nicht abgesichert werden können. In Ergänzung zu familiären und professionellen Hilfenetzen muss deshalb ein neues bürgerschaftliches Engagement entstehen.

1. Die Bürgerschule

Ein gutes Bildungssystem ist die beste Armuts-politik. Ein guter Schulabschluss legt fest, welche soziale Stellung und welches Einkommen erzielt werden kann. Ein gutes Bildungssystem für alle ist heute die zentrale Aufgabe, um die sozialen Herausforderungen in global wirtschaftenden Gesellschaften zu bestehen. Doch in kaum einem anderen europäischen Land gibt es einen so engen Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungschancen wie in Deutschland. Das weitge-hend bestehende staatliche Bildungsmodell hat es nicht geschafft, diesen Zusammenhang aufzulösen.

Über den Arbeitszusammenhang Gemeinwesen-arbeit beteiligt sich der PARITÄTISCHE Thüringen im Rahmen verschiedener Veranstaltungen inten-siv an der allgemeinen Bildungsdebatte in Thürin-gen. Beruhend auf den Prinzipien der Offenheit, der Vielfalt und Toleranz sowie des bürgerschaftli-chen Engagements als notwendige Voraussetzun-gen gesellschaftlich positiver Entwicklungen und der Lösung für soziale Probleme mischt sich der PARITÄTISCHE mit dem Modell der Bürgerschule in diese Debatte ein. Denn es gehört zu den Kern-kompetenzen unseres Verbandes, Bürgerinnen und Bürger dabei zu unterstützen, etwas aufzubauen

und Gesellschaft aktiv zu gestalten. Eine aktive Bür-gergesellschaft lebt von dem Willen der Menschen, ihr Lebensumfeld selbständig zu gestalten und der Bereitschaft und Fähigkeit des selbst bestimmten und eigenverantwortlichen Handelns und soziale Verantwortung für die Gemeinschaft zu überneh-men. Der Schule kommt bei der Vermittlung dieses Bürgerethos eine entscheidende Rolle zu: Bildung und Erziehung müssen die individuelle Entwick-lung jeder Schülerin und jedes Schülers bestmög-lich fördern und die Kinder dazu in die Lage verset-zen, als aktive Bürgerinnen und Bürger auch selbst-bewusst Verantwortung für sich und die Gemein-schaft übernehmen zu wollen und zu können.

Konkret bedeutet das, Schule im Sinne einer Bil-dungsgerechtigkeit, Chancengleichheit und Chan-cenvielfalt lebensnah zu gestalten. Das bedeutet, Schule muss sich öffnen. Sie muss im und mit dem Gemeinwesen stattfinden. Hier bieten der PARI-TÄTISCHE entsprechende Organisationen (Stadt-teilzentren, Mehrgenerationennhäuser, Kontaktlä-den) die mit Schule entsprechend vernetzt werden können. In diesem Zusammenhang ist auch eine Intensivierung bzw. eine offensivere Herangehens-weise im Kontext des freiwilligen Engagements / der Elternarbeit im Fokus Schule möglich. Hier sind insbesondere die Schulen in freier Trägerschaft zu

1. Wissenschaft und Forschung im PARITÄTISCHEN 11

unterstützen, da hier die Rahmenbedingungen (strukturell und finanziell) nicht optimal sind und einem stärkeren zivilen Engagement (Gründung freier Schulen durch Bürger) im Wege stehen. Dazu initiierte der PARITÄTISCHE Thüringen erstmals eine Expertengruppe Schule.

In dieser Diskussion wurden auch die PARITÄTI-SCHEN Förderschulen unter dem Gesichtspunkt gemeinsames Lernen / integrativer Unterricht einbezogen.

2. Abschlussarbeiten und Praktika

Die PARITÄTISCHEN Unternehmen bieten mit ihren spezifischen Themenfeldern und der großen Band-breite relevante und interessante Arbeitsfelder für angehende AbsolventInnen verschiedener Fach-richtungen Thüringer Hochschulen, z. B. Sozial-wesen, Politikwissenschaften, Erziehungswissen-schaften sowie Wirtschaftswissenschaften & BWL. In diesem Zusammenhang gibt es vielfältige Mög-lichkeiten für thematische Abschlussarbeiten (z. B. Diplom-, Master- oder Bachelorarbeiten) und deren Begleitung und Betreuung.

AbsolventInnen wiederum bringen durch ihre wissenschaftliche Ausbildung neue Impulse und

aktuelles Wissen in die PARITÄTISCHEN Unterneh-men ein. Nicht zuletzt dient die Einbindung von Abschlussarbeiten in die fachlichen Bezüge des PARITÄTISCHEN einem längerfristigen Ziel: dem Aufbau und die Weiterentwicklung von Fachkräf-ten für den PARITÄTISCHEN und dessen Mitglieds-organisationen. Ebenso bieten die PARITÄTISCHEN Unternehmen die Möglichkeit, Praktika zu absolvie-ren. Intension hierbei ist, nicht nur für den sozialen Bericht und die Berufsmöglichkeiten zu sensibilisie-ren, sondern auch frühzeitig PraktikantInnen an die Organisationen und Einrichtungen zu binden. Ziel ist es auch, an dieser Stelle die PARITÄTISCHEN Mit-gliedsorganisationen zu öffnen, um so einen weite-ren Weg in der gezielten Nachwuchsförderung zu ermöglichen.

2. Engagement baut Brücken

Themen:1. Freiwilligendienst aller Generationen2. PARITÄTISCHER Wettbewerb3. DadA – Neues vom Acker

14 2. Engagement baut Brücken

2. Engagement baut BrückenAutorInnen

Sandra Schulz, Stefan Oßwald, Stefan Werner

In den Einrichtungen der PARITÄTISCHEN Mitgliedsorganisationen engagieren sich tausende Menschen in den ehrenamtlichen Vorständen der gemeinnützigen Vereine und vor allem in der freiwilligen sozialen Arbeit. Freiwilliges und ehrenamtliches Engagement ist konstitutiver Bestandteil der Wohlfahrtsorga-nisationen und ein positiver Reflex der Gesell-schaft auf die sich auflösenden sozialen Bindun-gen. Dabei ist Qualifizierung der Schlüssel für zeitgemäßes bürgerschaftliches Engagement. Kompetenz schafft Handlungssicherheit, gibt vielen Menschen gleiche Teilhabechancen und individuelle Orientierung. Unter dem Eindruck der aktuellen Entwicklungen auf den Wirt-schafts- und Finanzmärkten ist es aus Sicht des PARITÄTISCHEN Thüringen zwingend, für das zivile Engagement bestmöglichste Bedingun-gen zu schaffen und für diese auch zu streiten.

Bei einer weiter aufgehenden Schere zwischen Arm und Reich ist das bürgerschaftliche Enga-gement nicht selten der entscheidende Kitt im Gemeinwesen. Auch 2008/2009 ist es dem PARI-TÄTISCHEN Thüringen wieder gelungen, eine Fülle von Möglichkeiten, sich in allgemeiner oder auch sehr spezieller Form für ehrenamt-liche Tätigkeiten zu qualifizieren, anzubieten. Auch für die angemessene Förderung und Aner-kennung des freiwilligen Engagements hat sich der PARITÄTISCHE eingesetzt.

1. Freiwilligendienst aller Generationen

Perspektivisch können Hilfestrukturen allein durch professionelle Fachkräfte nicht abgesichert werden. Hier ist ein neues, zeitgemäßes bürger-schaftliches Engagement gefragt. Die veränder-ten Arbeitswelten, Zu- und Abwanderungen und die Vielfalt von Lebensstilen bedingen Änderun-gen der sozialen Infrastruktur und machen part-nerschaftliche Kooperationen mit zivilgesellschaft-lichen Akteuren notwendig. Angesichts der drama-tischen Veränderungen in der Alterspyramide, der zunehmenden Bedeutung der Einbindung älterer Menschen in bürgerschaftliches Engagement und der im Verschwinden begriffenen „Normalbio-grafie“ lückenloser Erwerbstätigkeit, starteten die

PARITÄTISCHE BuntStiftung Thü-ringen, die Freiwilligenagentur Jena und die Freiwilligenagentur Erfurt das Bundesprojekt „Frei-willigendienst aller Generatio-nen“ in Thüringen.

2. Engagement baut Brücken 15

Das vom BMFSFJ geförderte Projekt bietet allen Erwachsenen die Möglichkeit, sich für mindestens ein halbes Jahr acht Stunden wöchentlich für das Gemeinwesen zu engagieren. Kern des „Freiwilli-gendienstes aller Generationen“ in Thüringen sind die zwei Mobilen Kompetenzteams. Diese beraten, unterstützen und qualifizieren Menschen bei der Suche nach Einsatzstellen. Sie unterstützen Einrich-tungen beim Aufbau von Freiwilligendiensten und bieten auch Kommunen Unterstützung an.

Neben der individuellen Orientierung eröffnet der Freiwilligendienst Teilhabechancen, gerade für benachteiligte Menschen. Ob Hausaufgaben-betreuung oder Rechtsberatung, Pflegebeglei-tung oder Kulturarbeit – der Freiwilligendienst aller Generationen bietet zahlreiche Möglichkei-ten, sich einzubringen. Deshalb unterbreiten die Mobilen Kompetenzteams vor Ort bedarfsorien-tierte Beratungs-, Begleit- und Qualifizierungsange-bote nicht nur für Träger und Freiwillige. Auch Kom-munen können sich über die Kompetenzteams ent-sprechende Unterstützung und Beratung einholen, um z. B. ein auf die Potenziale der Zivilgesellschaft zugeschnittenes kommunales Leitbild mit bürger-orientierter Verwaltung und einer entwickelten Praxis der Beteiligung zu entwickeln.

Die Koordinierung des 3-jährigen Projektes liegt bei der PARITÄTISCHEN BuntStiftung. Die beiden Mobilen Kompetenzteams Thüringen sind die Frei-willigenagentur Jena (Bürgerstiftung Zwischen-RAUM) und die Freiwilligenagentur Erfurt (Schutz-bund der Senioren und Vorruheständler e. V.). Beide Partner verfügen über ausreichend Fachkompetenz beim Aufbau von Freiwilligendiensten und haben Zugang und Erfahrungen bei der Beratung von Kommunen und Trägern.

Ansprechpartner & Kontakte:

Koordinierung:

Stefan Oßwald, 036202 – 26208, [email protected]

Mobiles Team Jena:

Heidi Kästner, 03641 – 63 49 558, [email protected]

Mobiles Team Erfurt:

Rita Hofmann, 0361 – 26 20 775, [email protected]

16 2. Engagement baut Brücken

2. PARITÄTISCHER Wettbewerb

Für die PARITÄTISCHE BuntStiftung ist das Bürger-schaftliche Engagement eine tragende Säule im Gemeinwesen und Garant für kommunale Daseins-vorsorge und unverzichtbarer Beitrag zur Demokra-tie. Die Würdigung ehrenamtlichen Engagements ist somit ein wesentliches Element einer Anerken-nungskultur für diese wichtige gesellschaftliche Leistung. Die PARITÄTISCHE BuntStiftung zeich-net aus diesem Grunde alljährlich zehn Einzelpreis-träger und drei Projektpreisträger im Rahmen des PARITÄTISCHEN Wettbewerbs aus, die durch kre-ative und innovative Ideen das bürgerschaftliche Engagement in Thüringen befördern.

Übersicht der Preisträger 2008

1. Trägerwerk Soziale Dienste wohnen plus gGmbH Nohra

Projekt: „Trauercafé“

2. ASB KV Erfurt e. V. Projekt: Rettungshundestaffel des ASB KV Erfurt e. V.“

3. Bürgerstiftung ZwischenRAUM Jena Projekt: „Vorlesepaten“

EinzelpreisträgerBrigitte Neumann RV hörgesch. u. tinnitusbetr. Menschen

Kyffhäuserkreis e. V. Sondershausen

Waltraut Müller Thüringer Arbeitslosenverband e. V. Weimar

Ralf Lindemann BSVT KO Eichsfeld

Michael Süß Volkssolidarität Südthüringen e. V.

Karin Pahnke Verband der Behinderten Eisenberg e. V.

Waltraud Löffler Volkssolidarität KV Gera e. V.

Bernd Reiber Sozialverband VdK Hessen-Thüringen

Andreas Fuchs Rittergut Lützensömmern

Rita Stichling Landesselbsthilfeverband Osteoporose e. V.

Christa Waskow Schutzbund der Senioren und Vorruheständler e. V. Thür. Sondershausen

2. Engagement baut Brücken 17

3. DadA – Neues vom Acker

Eine ausschließlich von FunktionsträgerInnen gestaltete Demokratie kann nie lebendig sein, sondern nur durch die Beteiligung aller zur vollen Entfaltung gebracht werden. Vor dem Hintergrund der geringer werdenden Zahl von Kindern, insbe-sondere im ländlichen Raum, und dem damit ver-bundenen Risiko, als Minderheit nicht berücksich-tigt zu werden, macht sich zunehmend, bedingt durch soziale Schieflagen der Bevölkerung gerade in den neuen Bundesländern ein gewisser „Demo-kratiefrust“ breit.

Für den PARITÄTISCHEN Thüringen und das Bil-dungswerk BLITZ e. V. Grund genug seit Septem-ber 2007 das gemeinsame Projekt „DadA – Demo-kratie auf dem Acker“ voranzutreiben. DadA, ent-wickelt im Rahmen des Bundesprogramms „VIEL-FALT TUT GUT“, steht für ein Mehr an Partizipa-tion von Kindern. In einem Netzwerk von Kindern, Eltern, Lehrern, Engagierten und politisch Verant-wortlichen werden Beteiligungsformen auspro-biert, die Kinder ermutigen, in ihrer Region Verant-wortung zu übernehmen und demokratische Kultur unter Beteiligung aller Generationen zu stärken. Unter dem Motto „Mit meinem Engagement meine Region verändern, ich weiß auch wie und mit wem.“

leisten Kinder im ländlichen Raum ihren Beitrag zur nachhaltigen Gestaltung des Gemeinwesens. Erfolgreich umgesetzt wurde das unter anderem in Bereichen der Mitbestimmung und -gestaltung in der Schule, bei Abstimmung im Gemeinderat zum Thema „Ein Bauwagen für uns im Dorf“ und die anschließende, eigenständige Umsetzung des Vor-habens. Weiterhin wurden LehrerInnen im Bereich der Demokratiepädagogik qualifiziert.

Ausführliche Informationen zum Projekt sind auf der Homepage des PARITÄTISCHEN Thüringen nachzulesen.

3. Zukunft Selbsthilfe

Themen:1. Die Selbsthilfe stärken2. Quo vadis – Selbsthilfe in Thüringen

20 3. Zukunft Selbsthilfe

3. Zukunft SelbsthilfeAutorin

Renate Rupp

Selbsthilfe ist eine tragende Säule im Hilfe-system der Wohlfahrtspflege. Doch gerade hier kommt es auf gute Rahmenbedingungen an, die nicht nach Kassenlage gestaltet werden können, zumal so die Selbsthilfe ihre, den Sozialstaat entlastende Wirkung nicht entfalten kann. Seit seiner Gründung im Jahre 1992 engagiert sich der PARITÄTISCHE für die Entwicklung und die Stärkung der Betroffenen-Selbsthilfe in Thüringen. Über 30 große, zumeist landesweit tätige, gesundheitsbezogene Selbsthilfeorgani-sationen mit 480 Selbsthilfegruppen und rund 14.000 Mitgliedern haben daher den PARITÄ-TISCHEN als Dachverband gewählt. Darunter fallen Selbsthilfeorganisationen von Personen mit Sinnesbehinderung oder –einschränkung (Erblindung, Sehbehinderung, Gehörlosigkeit oder Schwerhörigkeit), mit Sucht- oder psychi-scher Erkrankung, Diabetes, Osteoporose, Schwerst- und Mehrfachbehinderung, Parkin-son, Rheuma, Multiple Sklerose, Muskeler-krankung, onkologische Erkrankung, Aphasie, Morbus Bechterew und AIDS.

1. Die Selbsthilfe stärken

Der PARITÄTISCHE hält gemeinsam mit seinen Tochter- bzw. Partnerunternehmen parisat gGmbH, PARITÄTISCHES Bildungswerk Thüringen und PARI-TÄTISCHE BuntStiftung kontinuierliche Angebote in den Aufgabenfeldern Fach- und Organisati-onsberatung für Organisationen der Wohlfahrts-pflege, in der Weiterbildung für Fachkräfte und Ehrenamtliche im Sozial- und Gesundheitswesen sowie im Bereich des fachlichen Mainstreamings vor und verfolgt weitreichende sozialpolitische Fragestellungen im Rahmen von Forschungs- und Modellprojekten.

2008/2009 nutzten die unterschiedlichsten Selbst-hilfeorganisationen das breitgefächerte Qualifi-zierungsangebot für Ehrenamtliche. Die rund 450 Teilnehmerinnen und Teilnehmer schulten sich zu Fragen der Öffentlichkeitsarbeit und Sponsoring, finanziellen, rechtlichen und organisatorischen Fragen der Vorstandsarbeit, zu Fachfragen zum Per-sönlichen Budget oder auch „Wie spreche ich mit meinem Arzt?“.

2. Quo vadis – Selbsthilfe in Thüringen

In Thüringen gibt es derzeit keine landesweiten Organisationen zur Förderung und Weiterentwick-lung der gesundheitsbezogenen wie der sozia-len Selbsthilfe. Regionale Selbsthilfekontaktstellen fördern den Kontakt, den Erfahrungsaustausch und die gegenseitige Hilfe mit anderen Betroffenen. Verschiedene Selbsthilfeinitiativen mit Leuchtturm-charakter zeigen darüber hinaus Perspektiven auf, was Betroffenenengagement weiterhin bewegen kann.

Trotzdem gibt es auch auf der Thüringer Land-karte der gesundheitsbezogenen Selbsthilfe weiße Flecken. Dennoch gilt: die überwiegende Mehr-heit von Menschen mit Behinderungen oder chro-nischen Erkrankungen kann sich heute in einer viel-fach flächendeckenden, differenzierten Selbsthil-felandschaft wiederfinden. Als zentrale Probleme der Selbsthilfe werden u. a. die Überalterung und hohe Belastung der Selbsthilfeaktiven, die fehlende Gewinnung von Nachwuchsaktiven, die steigende Professionalisierung und die konkurrierenden Aus-tauschangebote im Internet genannt. Es gelingt bisher nur unzureichend, der nachwachsenden Generation den Nutzen des aktiven Betroffenenen-gagements in der Selbsthilfe nahezubringen. Trotz

3. Zukunft Selbsthilfe 21

des bereits bestehenden hohen Engagements der Betroffenen muss die Selbsthilfe noch mehr sozial-politisches Ansehen und Gewicht gewinnen.

Der PARITÄTISCHE will die – trotz hohem Engage-ment der aktiven Selbsthilfe – drohende Stagna-tion aufbrechen und gemeinsam mit den Betroffe-nen langfristig strategische Entwicklungsperspek-tiven eröffnen. Ein erster Schritt gelang durch die zwischenzeitlich ausgewertete Studie des PARITÄ-TISCHEN Gesamtverbandes „Selbsthilfe und Selbst-hilfeunterstützung im PARITÄTISCHEN: Ergebnisse einer qualitativen Expertenbefragung“. Als Fach-expertin wirkte für den PARITÄTISCHEN Thüringen Frau Petra Michels, langjähriges Vorstandsmitglied und Vertreterin des Blinden- und Sehbehinderten-verbandes Thüringen e. V., im Beirat der Studie mit.

Nun gilt, die Ergebnisse gemeinsam mit den Betrof-fenen zu bewerten und eine Handlungsstrategie zur Weiterentwicklung der Selbsthilfe in Thüringen zu entwickeln.

4. Beschäftigung in Thüringen

Themen:1. Pro Arbeit2. Genossenschaften machen Sinn3. Eine ChanceSozial für alle Beteiligten4. Enterprise oder lieber selber Chef sein5. PRO AUSBILDUNG – Die Idee zur passgenaue Besetzung freier Lehrstellen in Thüringen6. Zahlen und Fakten

24 4. Beschäftigung in Thüringen

4. Beschäftigung in Thüringen

Autorinnnen

Anja Wieland, Brigitte Schramm, Christiane Landsiedel,

Christine Fiedler, Sandra Schulz

Pro Arbeit, Pro Ausbildung, Pro Gründen – Der PARITÄTISCHE kümmert sich in der / um die Wirt-schaftskrise (sozial)wirtschaftlich. Nicht nur die Begrifflichkeiten der Projektnamen deuten auf Gemeinsamkeiten hin, sondern auch die Umset-zung arbeitsmarktpolitischer Instrumente. Gemeinsam sind u. a. der individuelle Ansatz, die Beratung im Prozess und die (sozial)wirtschaft-liche Nähe. Der Arbeitsmarkt ändert sich rapide. Wirtschaftskrise, Fachkräftemangel, unbesetzte Ausbildungsstellen sind nicht mehr nur Schlag-wörter sondern Realität geworden. Dadurch verändern sich auch Kooperationen. So wird die Zusammenarbeit mit der IHK, dem Verband der Wirtschaft und anderen enger, gemeinsame Projekte mit Mitgliedsorganisationen wurden und werden entwickelt und umgesetzt.

Die Arbeitsmarktpolitik ist weiterhin im Wandel. Die strukturelle Neuorganisation des SGB II lässt auf sich warten und beeinträchtigt somit die Arbeit vor Ort. Die neuen arbeitsmarktpo-litischen Instrumente greifen langsamer als gedacht, alte funktionierende, wie die sonsti-gen weiteren Leistungen wurden abgeschafft. Ausschreibungen von Maßnahmen beeinträch-tigen die Individualität. Viele Projekte gibt es nur noch, weil der ESF greift. In diesen Projekten haben diejenigen eine Chance, die bisher selten erfolgreich waren. Pro Arbeit, Pro Ausbildung, Pro Gründen sind solche Beispiele.

1. Pro Arbeit

Ende 2007 übernahm der PARITÄTISCHE Thürin-gen mit dem aus Mitteln des Europäischen Sozi-alfonds (ESF) geförderten Projekts Pro Arbeit eine Vorreiterrolle in der dauerhaften Integration Lang-zeitarbeitsloser auf dem ersten Arbeitsmarkt. Den sieben regionalen Servicestellen von Pro Arbeit ist es gelungen, 123 Langzeitarbeitslose in sozialversi-cherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse zu bringen. Mit Pro Arbeit erhalten Arbeitnehmer, die zuvor scheinbar ohne Chance auf Wiedereinglie-derung in den regulären Arbeitsmarkt waren, nach erfolgreicher Vermittlung wieder eine Perspek-tive für sich. Ziel von Pro Arbeit ist die dauerhafte

4. Beschäftigung in Thüringen 25

Integration wettbewerbsschwächerer langzeitar-beitsloser Menschen in gewerbliche und gemein-nützige Unternehmen. Die Beschäftigung wird durch einen Zuschuss an die Arbeitgeber nach § 16e Sozialgesetzbuch II von bis zu 75 Prozent für gewerbliche und bis zu 90 Prozent für gemeinnüt-zige Unternehmen gefördert.

Passgenaue Lösungen vor Ort zu finden ist das Mittel zum Erfolg, das Pro Arbeit auszeichnet. Die regionalen Servicestellen bringen dafür Arbeit-nehmer und Arbeitgeber zusammen und loten die beruflichen und sozialen Integrationsmöglich-keiten aus. Servicestellen bestehen im Landkreis Eichsfeld (Obereichsfelder Bildungswerk e. V. und Berufs- und Weiterbildungs GmbH), Kyffhäuserkreis (Starthilfe Sondershausen e. V.), in Gotha (Verein Prof. H. A. Krüger e. V.) und Gera (Der PARITÄTISCHE Thüringen).

Im Juli 2008 sind Nord-hausen (Horizont e. V.), Suhl sowie Schmalkal-den-Meiningen (Der PARITÄTISCHE Thü-ringen) als weitere Regionen hinzuge-kommen. Die Servi-cestellen haben sich im Sinne regionaler Beschäftigung vor Ort als wichtiges Binde-glied zwischen Arbeit-gebern und Projekt-teilnehmern etab-liert. Sie beraten nicht

nur Unternehmer, sie sind vor allem ein beständi-ger Ansprechpartner, begleiten im Job und ver-mitteln bei Bedarf zwischen den Beteiligten. Vor dem Hintergrund des wachsenden Fachkräfte-mangels können Unternehmer durch die Schaf-fung von Stellen für einfache Tätigkeiten Fachkräfte entlasten.

26 4. Beschäftigung in Thüringen

Die Vermittlungserfolge wachsen seit Projektstart stetig. Die Arbeit der regionalen Servicestellen hat gezeigt, dass die Vermittlung Langzeitarbeitslo-ser mittels Beschäftigungszuschuss in gewerbli-che Unternehmen erfolgreich ist. Als entscheidend hierfür hat sich das direkte Aufsuchen der Arbeit-geber, das Vor- Ort-Sein beständiger Ansprechpart-ner und die kontinuierliche Kontaktsuche erwiesen. Die Initiative der Unternehmen bei der Einstellung Langzeitarbeitsloser und gleichzeitig die konst-ruktive Einstellung der Teilnehmer lassen auf viele weitere Vermittlungserfolge – trotz Wirtschafts-krise – hoffen.

2. Genossenschaften machen Sinn

Die genossenschaftliche Idee der Selbsthilfe kann gerade in Krisenzeiten interessante Denk- und Handlungsansätze bieten. Wie keine andere Rechtsform steht die Genossenschaft für Wirt-schaften in der Gemeinschaft ohne großes finanzi-elles Risiko und strebt mit der Gewinnerzielung vor allen Dingen eines an: die Förderung der Mitglie-der. Dieser genossenschaftliche Förderauftrag ist im Gesetz festgeschrieben und macht den Unter-schied zu anderen Rechtsformen aus. Genossen-schaften ermöglichen zudem eine tragfähige Ver-bindung zwischen unternehmerischer Tätigkeit und sozialem Handeln – und – sie sind mit 0,1 % Anteil die insolvenzsicherste Rechtsform.

Die parisat gGmbH begleitet seit mehr als zwei Jahren Genossenschaftsgründungen. Vier der sechs gegründeten Genossenschaften waren Ende Juni 2009 schon eingetragen bzw. standen kurz davor. Weitere Gründungsinitiativen und – begleitungen kommen aus dem Kreis von Menschen mit Behin-derungen. Sie wollen sich in „Budgetgenossen-schaften“ zusammenschließen und so eine gemein-schaftliche Arbeitgeberfunktion ausüben. Grün-dungen aus der Arbeitslosigkeit in der Gemein-schaft bleiben ebenfalls ein wichtiges Thema, so unter anderem im Therapiebereich für Kinder und anderes mehr.

Für Interessierte an diesem Thema bietet das Projekt „Gründen in Gruppen“ im Netzwerk „Pro Arbeit“ die Möglichkeit von Informationsveranstaltungen.

4. Beschäftigung in Thüringen 27

3. Eine ChanceSozial für alle Beteiligten

Einen beruflichen Neustart in der Sozialwirtschaft unterstützt die parisat gGmbH mit dem Qualifizie-rungsprojekt „ChanceSozial“ - unabhängig davon, ob dieser Neustart in einem Anstellungsverhält-nis, einer Einzelexistenzgründung oder einer Grün-dung in der Gruppe passieren soll. Begonnen hat das Projekt im August 2008. Die ersten Kurse fanden in Suhl und Greiz statt.

Im Nachgang zum Kurs in Suhl haben sich gleich zwei Sozialgenossenschaften gegründet. Die „Sozial-manufaktur 24 eG“ hat Anfang Juni 2009 den „Sozial-markt 24“ im Wohngebiet Suhl-Nord, einer Platten-bausiedlung aus DDR-Zeiten, eröffnet. Der „Sozial-markt 24“ unterstützt Bedürftige, lädt aber auch zum Stöbern ein. Zehn Mitwirkende bauen die Einrich-tung - und damit ihre Jobperspektive - auf und aus.

Die „Wohnen, Leben und mehr eG“ in Zella-Mehlis führt vorrangig Verschönerungs- und Sanierungsar-beiten zum Erhalt bezahlbaren Wohnraums aus.

Im Ergebnis des Greizer Kurses stehen Geschäfts-ideen, mit denen die TeilnehmerInnen Stück für Stück den Weg aus der Arbeitslosigkeit und aus dem Leistungsbezug realisieren können.

Diese Ergebnisse wie die laufenden Kurse demons-trieren, dass die „ChanceSozial“ im wahrsten Sinne der Worte eine soziale Chance gibt und einen Weg aus der Arbeitslosigkeit zeigt. Die aus dem ESF geförderte Maßnahme will vor allem Hilfe zur Selbsthilfe geben.

Bis November 2010 können insgesamt sieben Kurse für arbeitsuchende Männer und Frauen durchge-führt werden. Gesetzte Schwerpunkte sind dabei Themenkreise wie die Vermittlung sozialwirt-schaftlicher und betriebswirtschaftlicher Grund-kenntnisse, Teamentwicklung, Kommunikation und Konfliktbewältigung.

Sie stecken den Rahmen ab und werden jeweils mit den Teilnehmenden zu Beginn eines Kurses präzi-siert und ausgestaltet. Aktuelle Informationen sind auf www.parisat.de zu finden.

4. Enterprise oder lieber selber Chef sein

Unter Federführung des PARITÄTISCHEN Wohl-fahrtsverbandes, Landesverband Thüringen e. V. hat das Projekt Enterprise in der Förderperiode 01.01.2008 bis 30.06.2009 das Anliegen weiter verfolgt, in Thüringen junge Menschen aus der Arbeitslosigkeit heraus für eine Existenzgründung zu sensibilisieren sowie diese zu unterstützen und zu fördern. Schwerpunkte lagen vor allem in der individuellen Beratung, Begleitung, Qualifizierung und der Sicherung von Existenzgründungen.

Die jungen Leute werden insbesondere dazu befä-higt, eigenständige Erwerbsstrategien zu entwi-ckeln, ihre Lebens- und Berufsbiografie zu reflektie-ren und zu gestalten und dabei eine Existenzgrün-dung als einen möglichen Weg zu erkennen und zu realisieren. Somit wird auch der Abwanderung junger Menschen aus Thüringen entgegen gewirkt.

Insgesamt wurden von Anfang 2008 bis Juni 2009 flächendeckend in ganz Thüringen 272 junge Grün-dungswillige im Projekt Enterprise kontinuierlich von den einzelnen BeraterInnen begleitet; 70 Teil-nehmerInnen gingen dann tatsächlich den Weg in die Selbstständigkeit. Diejenigen, die nicht grün-deten, haben aber für ihre berufliche Zukunft

28 4. Beschäftigung in Thüringen

zumindest eine Orientierung bekommen und sicherlich eine Perspektiverweiterung erfahren. 55 TeilnehmerInnen aus dieser Förderphase sind derzeit noch aktiv und wurden in die neue Projekt-phase übernommen.

In dieser neuen Projektphase agiert das Projekt Enterprise seit Juli 2009 als Teil des Netzwerkes Pro Gründen unter Trägerschaft der parisat gGmbH. Für die nächsten drei Jahre werden sich hier bereits bestehende Projekte der Gründungsunterstützung zusammenschließen und gemeinsam einen umfas-senden Existenzgründungsprozess für Menschen, die aus der Arbeitslosigkeit heraus gründen wollen, anbieten und weiterentwickeln. Dass für Existenz-gründungen in allen Altersgruppen enorme Nach-frage besteht, haben die Teilprojekte des Netzwer-kes (Enterprise Thüringen, Gründen in Gruppen, Büro Startklar, Gründen mit Erfahrung und Mik-rofinanzagentur Thüringen) über Jahre erfahren und entsprechende Angebote entwickelt. „Pro Gründen“ verbindet diese somit sinnvoll und richtet sich vor allem an Menschen, die einen erhöhten Beratungs- und Unterstützungsbedarf haben.

5. PRO AUSBILDUNG – die Idee zur passgenauen Besetzung freier Lehrstellen in Thüringen

Zeitungsüberschriften wie „Die Lage auf dem Ausbil-dungsmarkt entspannt sich weiter“ stimmen positiv und klingen in Anbetracht der in 2009 häufig anste-henden Wahlgänge gut. Allerdings ist trotz der demografisch bedingten sinkenden BewerberIn-nenzahlen das Zeitalter des Zurücklehnens nicht angebrochen. Die seit Jahren unzureichende Situ-ation auf dem Ausbildungsstellenmarkt wird durch den vom Wirtschaftsministerium prognostizier-ten Rückgang der Ausbildungsverträge um rund 6 % zukünftig noch verschärft. Neben dem demo-grafischen Trend sorgt die Teilnahme insbesondere chancenarmer und schwer vermittelbarer Jugend-licher an einem „Wirrwarr“ von Maßnahmen des Übergangsmanagement zwar für eine zeitweise Linderung der problematischen Ausbildungssi-tuation, aber eben nur selten für die langfristige erfolgreiche Integration in den Arbeitsmarkt.

Hinzu kommt, dass 2008 laut der Industrie- und Handelskammer Erfurt für ca. 25 % der angebote-nen Ausbildungsstellen in Thüringen kein passen-der Jugendlicher gefunden werden konnte und dass laut Berufsbildungsbericht 2008 im Berichts-jahr 2007 rund 24,3 % der bundesweit neu abge-schlossenen Ausbildungsverträge vorzeitig gelöst wurden.

Im Rahmen des über die Stiftung Deutsches Hilfs-werk geförderten Projektes „Sozialer Ausgrenzung entgegenwirken – Beratung für benachteiligte Jugendliche“ ist zusammen mit der IHK Erfurt die Idee zum Modellprojekt PRO AUSBILDUNG entstan-den. Eine Projektidee, die auf die Besetzung von freien Lehrstellen in Thüringen abzielt, um chan-cenarme und schwer vermittelbare Jugendliche – insbesondere mit Migrationshintergrund – erfolg-reich und langfristig in den Arbeitsmarkt und die Gesellschaft zu integrieren.

Die Innovation des geplanten Modellprojektes PRO AUSBILDUNG liegt darin, dass die bereits vorhan-denen Strukturen des PARITÄTISCHEN Thüringen und seiner Mitgliedsorganisationen in Zusammen-arbeit mit der IHK Erfurt und seiner Firmenausbil-dungsverbünde optimal genutzt werden könnten. Die Problemwahrnehmung und die Problemlösung

4. Beschäftigung in Thüringen 29

erfolgt durch einen Blick in zwei Richtungen. Die Betroffenen der unzulänglichen Situation auf dem Ausbildungsstellenmarkt sind sowohl die Jugendli-chen als auch die Unternehmen. Auf beiden Seiten gilt es regional eingebunden durch ein einheitliches Konzept, durch kohärente Förderung, durch indivi-duelle Betreuung und durch Transparenz wirksam und kontinuierlich eine Verbesserung der Problem-lage zu erreichen. Dabei sollen die vorhandenen Maßnahmen des Übergangsmanagements nicht in Frage gestellt, sondern vielmehr durch die direkte

Zusammenarbeit bereits erfolgreicher Akteure und durch die Kombination ihrer erprobten Methoden in einem Projekt zusammengefasst und perfektioniert werden.

Es geht bei dem Projektvorhaben um die Übertra-gung des innovativen Ansatzes der assistierten Aus-bildung auf fünf Modellregionen und damit auf die Verhältnisse vor Ort in Thüringen. PRO AUSBILDUNG versteht sich als regional verankerte unterstützende Kraft innerhalb regulärer Ausbildungsverhältnisse

auf dem ersten Arbeitsmarkt. Eine Kraft, die sowohl die Thü-ringer Unternehmen als auch die prognostizierten Verlie-rer der aktuellen Rezession – die chancenarmen und schwer vermittelbaren Jugendlichen – individuell, intensiv und zielo-rientiert im Ausbildungspro-zess begleitet.

6. Zahlen und Fakten

123 Vermittlungserfolge bis Juni 2009 – die Anzahl der Personen, die über Pro Arbeit eine Beschäftigung aufgenommen haben, konnte gegenüber Dezember 2008 (52 Vermittlungen) mehr als verdoppelt werden. Davon wurden 78 Personen, d. h. mehr als 63 % in gewerbli-chen Unernehmen vermittelt, 45 Personen in gemeinnützige. Die meisten Vermittlungser-folge können bei kleinen und mittleren Unter-nehmen verzeichnet werden. Die Beschäf-tigungsfelder sind dabei vielfältig: von der Tischlerei über die Klosterküche bis hin zum Pflegedienst.

5. Pflege – Reformen und mehr

Themen:1. Nach der Reform ist vor der Reform 2. Verbesserung der stationären Betreuung von

Menschen mit Demenz3. Transparenz in der Pflege – das ist bald für

jeden möglich4. Verhandlungsaufnahme zu den

Rahmenverträgen im ambulanten und stationären Pflegebereich

5. Verhandlungsfortführung mit den Ersatzkassen

6. Verhandlungsaufnahme im Bereich Häusliche Krankenpflege mit den Primärkassen

7. Pauschale Punktwerterhöhung für ambulante Pflegedienste

8. Mindestlohn in der Pflege9. Dank Fördermittel ist in der Pflegelandschaft

Neues möglich

10. Berufliche Qualifizierung – für die Pflege mehr als eine Verpflichtung

11. Gut versorgt – auch bei Inkontinenz12. Fachgruppenarbeit13. Neue Qualitätsgemeinschaft Pflege

gegründet14. Wohnen im Alter15. Pflege plus – Alltagshilfen als neues

Geschäftsfeld16. Zahlen & Fakten

32 5. Pflege – Reformen und mehr

5. Pflege – Reformen und mehr

AutorInnen

Nicole Fraaß, Monique Janson, Sandra Eggers, Thomas Engemann

Der Bereich der Alten- und Krankenpflege ist in Thüringen einer der Wachstumsbereiche in der Sozialwirtschaft. Dabei nimmt die demo-grafische Dynamik wenig Rücksicht auf finan-zielle und wirtschaftliche Entwicklungen. Auch in diesen herausfordernden Zeiten werden Menschen älter und wollen sich gut versorgt wissen. Waren es 2005 in Thüringen noch 67.000 Pflegebedürftige, so sind es Ende 2007 bereits über 72.200 Pflegebedürftige. Davon leben über 70 Prozent in ihrer eigenen Häuslichkeit. 70 Prozent der zu Hause Lebenden werden von ihren Angehörigen und 30 Prozent von professionellen ambulanten Pflegediensten versorgt. Knapp 30 Prozent der Thüringer Pfle-gebedürftigen leben in vollstationären Pflege-einrichtungen. Über 13.000 ThüringerInnen sind im Bereich Pflege beschäftigt. Die Anzahl an Pflegebedürftigen der ambulanten, teilsta-tionären und stationären Pflegeeinrichtungen und -angebote sowie in der Pflege Beschäftig-ten nimmt weiterhin zu. Das sich abzeichnende Wachstum in dieser Branche ist eine zentrale Herausforderung. Weitere wesentliche Verände-rungen ergeben sich durch die Umsetzung des Pflege-Weiterentwicklungsgesetzes, die fach-liche und konzeptionelle Weiterentwicklung

der Pflegeangebote in Thüringen sowie die Zunahme der Qualitäts- und Transparenzanfor-derungen an Pflege- und Betreuungsleistun-gen. Gleichzeitig sind die Rahmenbedingungen für die Pflege in Thüringen nur schwerlich zu verändern. Probleme zeichnen sich in der Pfle-gepraxis durch eine gleichbleibende Vergü-tungsstruktur bei steigenden Kosten und Quali-tätsanforderungen, einen latenten Mangel an Pflegefachkräften sowie Haus- und Fachärzten und Schnittstellenproblemen in der Versorgung pflege- und hilfebedürftiger Menschen. Der PARITÄTISCHE Thüringen zeigt sich als Vertreter der Interessen seiner Mitgliedsorganisationen im Dialog mit Kostenträgern und Entscheidern auf Landes- und Bundesebene. Der Verband wirkt pro-aktiv nach außen, um die Zukunft im Pflegebereich mitzugestalten. Die Bewältigung der anstehenden Aufgaben benötigt einen offenen und innovativen Blick auf Pflege. Neue Wohn- und Versorgungskonzepte sowie Stra-tegien der Vernetzung und Kooperation sind weiter zu entwickeln.

1. Nach der Reform ist vor der Reform

Die Reform der Pflegeversicherung durch das so genannte Pflege-Weiterentwicklungsgesetz (PfWG) ist zum 1. Juli 2008 in Kraftgetreten. Durch das PfWG sind gravierende Änderungen in den Leis-tungsansprüchen für Pflegebedürftige und in der Leistungserbringung durch Pflegeanbieter vorge-nommen worden.

Besonderes Ziel des Gesetzes ist die Stärkung der häuslichen Pflege, eine bedarfsgerechtere Versor-gung von Menschen mit Demenz und die Weiter-entwicklung von Pflegequalität sowie eine Erhö-hung von Transparenz in Pflegeeinrichtungen. In dem Pflege-Weiterentwicklungsgesetz sind jedoch einige Fragestellungen offen geblieben. Ein Konzept zur langfristigen Finanzierung der Pfle-geversicherung liegt nicht vor. Der dem Gesetz zu Grunde liegende Pflegebedürftigkeitsbegriff wurde nicht verändert. Allerdings wurde Ende Januar 2009 der Bericht zur Überprüfung des Pfle-gebedürftigkeitsbegriffs und Ende Mai 2009 der dazugehörige Umsetzungsbericht vorgelegt. Nach der Reform ist vor der Reform, denn gravierende Veränderungen sind in der kommenden Legislatur-periode dringend notwendig.

5. Pflege – Reformen und mehr 33

Dennoch ist das Pflege-Weiterentwicklungsge-setz noch keine abgeschlossene Geschichte. Die Verhandlungen auf Bundes- und Landesebene zur Umsetzung dieses Gesetzes sind noch nicht alle erfolgreich beendet. Der PARITÄTISCHE hat 2008 in verschiedenen Workshops die konkrete Umsetzung mit Mitgliedsorganisationen erarbeitet und bietet auch weiterhin strategische und konzeptionelle Beratung zur Umsetzung der gesetzlichen Neure-gelungen an.

2. Verbesserung der stationären Betreuung von Menschen mit Demenz

Mit dem Pflege-Weiterentwicklungsgesetz wurde neben der ambulanten Versorgung für Menschen mit einer (erheblich) eingeschränkten Alltagskom-petenz auch die stationäre Betreuung verbessert. Der neu geschaffene § 87 b SGB XI sieht eine Voll-finanzierung von zusätzlichem Betreuungsperso-nal durch die Pflegeversicherung vor. Eine Umset-zung des Anspruches, der seit 01.07.2008 besteht, hatte sich in Thüringen zunächst zeitlich verzögert durch (1) die fehlende Richtlinie zur Qualifizierung des Betreuungspersonals und (2) die Unsicher-heiten zur Bedarfsfeststellung der BewohnerIn-nen sowie (3) zur Finanzierung des Personals. Der

PARITÄTISCHE hat sich für eine zügige und unbüro-kratische Lösung in Form eines Übergangsverfah-rens eingesetzt. Leider konnte in diesem Verfahren keine angemessene Finanzierung des zusätzlichen Betreuungspersonals mit den Thüringer Pflegekas-sen vereinbart werden. Zur zügigen Umsetzung hat der PARITÄTISCHE seinen Mitgliedern Dienstleis-tungen zur Konzeptentwicklung und Verhandlung und die PARITÄTISCHE Akademie einen zertifizier-ten Qualifizierungskurs angeboten. Die Qualifizie-rungen der zusätzlichen Betreuungskräfte laufen je nach Bedarf weiter.

3. Transparenz in der Pflege – das ist bald für jeden möglich

Mit der Reform der Pflegeversicherung wurde auch festgelegt, dass Pflegequalität für Verbraucher transparent werden soll. Zukünftig sollen Ergeb-nisse von Qualitätsprüfungen des MDK insbeson-dere hinsichtlich der Ergebnis- und Lebensqualität für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen veröf-fentlicht werden. Dazu wurden auf Bundesebene Vereinbarungen zu Kriterien der Veröffentlichung geschlossen: am 17.12.2008 für den stationären und am 29.01.2009 für den ambulanten Bereich. Diese beiden Vereinbarungen wurden im Gesamtver-band kontrovers diskutiert. Die Vermittlung an die Mitgliedsorganisationen ist kein leichter Prozess, denn einige Diskussionspunkte werden erst in der Umsetzung eine Antwort geben. Mit einer Umset-zung der Veröffentlichung von Prüfungsergebnis-sen ist nach Aussagen des Bundesgesundheitsmi-nisteriums Ende Sommer 2009 zu rechnen.

Der PARITÄTISCHE Thüringen ist in diesem Themen-feld besonders gefragt, seine Mitglieder umfassend zu informieren, zu beraten, zu unterstützen und bei Auseinandersetzungen mit den Pflegekassen zu begleiten.

34 5. Pflege – Reformen und mehr

4. Verhandlungsaufnahme zu den Rahmenverträgen im ambulanten und stationären Pflegebereich

Das Pflege-Weiterentwicklungsgesetz bringt nicht nur Veränderungen im Leistungsbereich für Men-schen mit einem Pflegebedarf, sondern auch für ambulante Pflegedienste und stationäre Pflege-einrichtungen. Die im Pflegeversicherungsgesetz veränderten Grundlagen müssen in den einzelnen Bundesländern konkretisiert werden, damit die vor-gesehenen Leistungen adäquat in der Praxis umge-setzt werden können.

Deshalb haben Ende Sommer 2008 die Leistungs-erbringerverbände zu Gesprächen zur Anpassung der Rahmenverträge nach § 75 SGB XI aufgefordert. Die Thüringer Pflegekassen zeigen sehr deutlich ihr Interesse an einer Neuverhandlung der Rahmenver-träge in ihrer Gesamtheit.

Der PARITÄTISCHE Thüringen bestärkt die Notwen-digkeit der inhaltlichen Anpassungen und bringt sich in den Verhandlungsprozess aktiv mit ein, um Rahmenbedingungen für seine Mitgliedsorganisa-tionen positiv mitzugestalten. Der bisherige Ver-handlungsverlauf zeigt die Schwierigkeit der Kom-promissfindung bei unterschiedlichen Interessenla-gen. Für Pflege und Betreuung dienliche sowie in der Praxis umsetzbare Rahmenbedingungen setzt sich der PARITÄTISCHE ein.

5. Verhandlungsfortführung mit den Ersatzkassen

Seit 2006 wird mit den Ersatzkassen ein neues Leis-tungs- und Vergütungsverzeichnis zur Erbringung häuslicher Krankenpflege gemäß § 132 a Absatz 2 SGB V verhandelt. Auf die einzelnen Positionen konnte man sich im Verhandlungsprozess einigen. Schwieriger ist die Auseinandersetzung einer leis-tungs- und sachgerechten Vergütung. Auch hier bringt sich der PARITÄTISCHE aktiv ein, um eine

Vergütungsstruktur zu schaf-fen, die den Kostenentwicklun-gen und dem Anforderungspro-fil an die Leistungserbringung durch ambulante Pflegedienste gerecht wird. Ziel ist ein zufrie-denstellender Abschluss für 2009.

5. Pflege – Reformen und mehr 35

6. Verhandlungsaufnahme im Bereich Häusliche Krankenpflege mit den Primärkassen

Anfang September 2008 fand das erste Gespräch mit den Primärkassen (AOK Plus, BKK-Ost, IKK Thü-ringen und Knappschaft) zur zukünftigen Vertrags-gestaltung im Bereich Häusliche Krankenpflege statt. Das derzeitige Leistungs- und Vergütungsver-zeichnis über die Versorgung mit häuslicher Kran-kenpflege gemäß § 132 a Absatz 2 SGB V sowie zur Versorgung mit Haushaltshilfe gemäß § 132 a Absatz 1 SGB V bedarf inhaltlicher Ausweitung und Aktualisierung sowie einer Neuverhandlung der Vergütung der einzelnen Leistungen.

Der PARITÄTISCHE Thüringen vertritt in den laufen-den Verhandlungen die Interessen seiner Mitglie-der insbesondere unter dem Fokus von angemes-sener und sachgerechter Vergütung für die aus-schließlich durch Pflegefachkräfte zu erbringenden Leistungen der häuslichen Krankenpflege.

7. Pauschale Punktwerterhöhung für ambulante Pflegedienste

Nachdem im Frühjahr 2008 kein positiver Beschluss für ein Verfahren zur pauschalen Punktwerterhö-hung für die ambulante Pflege in der Pflegesatz-kommission gefasst wurde, konnte Ende Novem-ber 2008 dieser erzielt werden. Eine Steigerung von 1,41 Prozent war nicht viel, dennoch nahmen viele Mitgliedsorganisationen des PARITÄTISCHEN eine solche Steigerung eher in Anspruch als den Weg der Einzelverhandlung zu wählen.

Der PARITÄTISCHE hat in der Entscheidungsphase seine Mitglieder aktiv beraten und unterstützt. Insbesondere Pflegedienste, die pauschale Erhö-hungsverfahren ausgesetzt haben oder noch nicht so lange in der Versorgung tätig sind und deshalb einen niedrigen Punktwert haben, interessier-ten sich für die Beratungsangebote des Verban-des. Die enge und gute Zusammenarbeit der PARI-TÄTISCHEN Fachreferate Pflege und Entgeltbereich hat sich als erfolgreich erwiesen. Eine Ressource die auch weiterhin von den Mitgliedern genutzt werden kann.

8. Mindestlohn in der Pflege

Seit 2008 laufen die Vorbereitungen zur Einfüh-rung eines Mindestlohnes in der Pflege. Der Bun-destag hat den Bundesarbeitsminister durch ein Gesetz legitimiert, einen Mindestlohn festzule-gen, der dann für alle Arbeitgeber die verbindliche Untergrenze für die Bezahlung ihrer Beschäftigten darstellt.

Während sich in anderen Branchen die Tarifver-tragsparteien auf entsprechende Mindestlohntarif-verträge einigen müssen, werden Arbeitgeber und Gewerkschaften im Pflegebereich in einer Kommis-sion auf Bundesebene an der Entscheidungsfin-dung über die Höhe des Mindestlohnes beteiligt. Für die Pflegebranche tritt dann an die Stelle eines Tarifvertrags der Vorschlag dieser Kommission, der neben den Gewerkschaften und den nicht-kirchli-chen Arbeitgebern auch Vertreter der kirchlichen Pflegearbeitgeber und der bei ihnen beschäftig-ten Arbeitnehmer angehören. Mit einem Ergeb-nis der Beratungen wird in der 2. Jahreshälfte 2009 gerechnet.

Die Festlegung gesetzlicher Mindestlöhne durch den Staat kann ein Beitrag zur Armutsbekämp-fung sein. Es ist aber fraglich, ob nicht andere

36 5. Pflege – Reformen und mehr

Instrumente geeigneter sind um dieses Ziel zu erreichen. In jedem Fall wird in Thüringen die Fest-legung von branchenbezogenen gesetzlichen Mindestlöhnen das Vergütungsgefüge (Gehalts-abstand) im Betrieb durcheinander bringen. Es führt zu Kosten- und damit Preissteigerungen und erhöht den Druck zum Outsourcing von betroffe-nen Leistungsbereichen.

Bislang haben sich in Thüringen insbesondere die durch die Pflegekassen finanziell besonders schlecht ausgestatteten ambulanten Pflegedienste nicht in eine Tarifbindung begeben. Sie können sich die Zahlung von Gehältern, wie sie in Tarifverträgen festgelegt sind, häufig nicht leisten. Der PARITÄTI-SCHE hält es angesichts der verantwortungsvollen und schweren Arbeit in der Pflege für gerechtfer-tigt, das durchschnittliche Gehaltsniveau von Fach-kräften und von Pflegehelferinnen in Thüringen zu steigern. Dies gilt besonders vor dem Hintergrund eines zunehmenden Fachkräftemangels, um durch eine attraktive Vergütung eine weitere Abwande-rung von Pflegekräften zu verhindern.

Allerdings werden die Betriebe die Ausgabenstei-gerungen bei den Personalkosten nur verkraften können, wenn sich auch ihre Einnahmeseite verbes-sert. Das heißt, ihre Leistung muss künftig ebenso gut bezahlt werden, wie in anderen Bundeslän-dern. Der PARITÄTISCHE Thüringen machte in der Debatte darauf aufmerksam, dass mit der Einfüh-rung des Mindestlohnes in jedem Fall auch die Ein-nahmeseite für Pflegedienste und –einrichtungen verbessert werden muss.

Verhandlung von entgeltfinanzierten Leistungen - Umdenken bei Verhandlungen nötig.

BSG Urteil vom 29.01.2009

Mit dem o. g. Urteil hat das BSG eine Gleichwertung von externen Vergleich und Einzelbetrachtung der Wirtschaftlichkeit als eine Grundlage von Entgelt-verhandlungen festgelegt. Konkret heißt es in der Urteilsbegründung:„ Insoweit sind Pflegesätze und Entgelte einerseits an den individuellen Besonder-heiten des Pflegeheims auszurichten, als es um seinen Versorgungsauftrag geht.“; also = Einzelfall-betrachtung. Aber „… Maßstab der Wirtschaftlich-keit der Betriebsführung ist andererseits nicht der im Einzelfall, sondern der dazu allgemein erforder-liche Betriebsaufwand.“ Ganz deutlich wird es; „Die Einhaltung der Tarifbindung und die Zahlung orts-üblicher Gehälter sind dabei immer als wirtschaft-lich angemessen zu werten“.

5. Pflege – Reformen und mehr 37

9. Dank Fördermittel ist in der Pflegelandschaft Neues möglich

Manchmal sind es die Unterstützung zur Anschaf-fung notwendiger Materialien, der Zuschuss für eine spezifische Qualifizierung oder das zinslose Darlehen für eine Investitionsmaßnahme, die die Umsetzung erst ermöglichen. Durch Beratung und umfängliche Unterstützung des PARITÄTI-SCHEN und mit Mitteln des Kuratoriums Deutsche

Altershilfe (KDA) und der Stiftung Deutsches Hilfs-werk (DHW) konnten einige Mitgliedsorganisatio-nen bei ihren Vorhaben unterstützt werden. Unter anderem wird der ASB KV Erfurt e. V. sein Betreu-tes Wohnen „Am Ententeich“ dieses Jahr eröffnen, der ASB KV Sonneberg e. V. baut sein Pflegeheim „Am Rennweg“, Betreuung zu Hause e. V. hat seine hauptamtlichen MitarbeiterInnen weiterqualifi-ziert, das Trägerwerk Soziale Dienste wohnen plus gGmbH wird seine Betreuungsgruppe für Demenz-

kranke in Weimar eröffnen und Pro Civitate ihr psycho-biografisches Pflegekonzept nach Erwin Böhm mit qua-lifizierten MitarbeiterInnen umsetzen.

Der PARITÄTISCHE unter-stützt und berät seine Mitglie-der zu Fördermöglichkeiten und gibt Hilfestellung bei der Beantragung.

In 2010 werden die Förderrichtlinien des KDA und DHW geändert. Neue Förderbereiche werden auf-genommen, andere werden aus dem Förderbereich gestrichen. An dieser Stelle wird der PARITÄTISCHE seine Mitglieder zeitnah informieren und bei Bedarf beraten.

10. Berufliche Qualifizierung – für die Pflege mehr als eine Verpflichtung

Durch das Pflege-Weiterentwicklungsgesetz erhöhen sich nicht nur die Anforderungen an die Pflege. Auch neue Arbeitsfelder entwickeln sich. Professionell Pflegende setzen sich mit den Verän-derungsprozessen auseinander und sehen fachli-che Weiterqualifizierung als elementaren Bestand-teil ihrer beruflichen Tätigkeit.

Das breitgefächerte Seminarangebot der PARITÄTI-SCHEN Akademie Thüringen wurde aktiv von den MitarbeiterInnen aus ambulanter und stationärer Pflege mit gestaltet und genutzt. Im Jahr 2008 und bis März 2009 haben sich über 400 TeilnehmerIn-nen aus diesem Bereich fortgebildet. Als Schwer-punktthemen lassen sich benennen: Pflegerische Grundlagen für Pflegehilfskräfte, Pflegeplanung und Pflegedokumentation sowie Demenz. Positiv aufgenommen wurden ebenfalls die Fortbildungen

38 5. Pflege – Reformen und mehr

für Pflegedienstleitungen. In 2009 ist die Ausbil-dung zum Wundexperten nach ICW e. V. sowie eine Ausbildung im Bereich Palliativ Care geplant.

11. Gut versorgt – auch bei Inkontinenz

Die Versorgung mit Hilfsmitteln bei Inkontinenz gehört zu einem der Bereiche, die durch das GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz als mögliche Einspa-rungsfelder für Krankenkassen erkannt wurden. Durch so genannte Ausschreibung der Hilfsmittel-versorgung sollte die Versorgung effizienter und kostengünstiger erfolgen. Mit der AOK Plus konnte ein Rahmenvertrag für stationäre Pflegeeinrichtun-gen und Einrichtungen der Behindertenhilfe zum 01.07.2008 verhandelt werden, der die Ausschrei-bung in der stationären Versorgung verhinderte. Mit den Ersatzkassen (VDEK) gelang ein Rahmen-vertrag für stationäre Pflegeeinrichtungen zum 01.01.2009.

Einige Krankenkassen entschlossen sich aber, die ambulante Versorgung auszuschreiben. Viele betroffene Pflegehaushalte hatten mit den Folgen einer Fehl- und Unterversorgung sowie schlech-ten Materialien zu kämpfen. Die Pflegedienste bzw. Sozialstationen wurden teilweise zum Ausfallbür-gen der Hilfsmittellieferanten. Das unermüdliche

Aufzeigen der Missstände durch den PARITÄTI-SCHEN hat auch dafür gesorgt, dass sog. „schwarze Schafe“ bei Hilfsmittellieferanten vom Markt gegangen sind. Ziel für den Verband ist eine men-schenwürdige Versorgung in Thüringen zu gewähr-leisten. Dafür werden weitere Rahmenvertragsab-schlüsse angestrebt, bei denen der PARITÄTISCHE die Bedingungen aktiv mitgestalten kann.

12. Fachgruppenarbeit

Weil sich in der Pflegewelt so viel verändert, sind die Fachgruppen im PARITÄTISCHEN ein unverzicht-bares Instrument zum zeitnahen Informationsaus-tausch, als Plattform zur verbandlichen Meinungs-bildung und als Ort zum Kontakt knüpfen zwi-schen den verschiedenen Mitgliedsorganisatio-nen aus diesem Bereich. Die Fachgruppen Ambu-lante Dienste und Stationäre Altenhilfe treffen sich jeweils dreimal im Jahr. PflegedienstleiterInnen, HeimleiterInnen und Qualitätsmanagementbe-auftragte kommen nach Neudietendorf, um aktu-elle fachliche Fragestellungen zu diskutieren und gemeinsam Strategien zu entwickeln.

Inhaltliche Schwerpunkte der Fachgruppenar-beit 2008/2009 waren u. a.: die Umsetzung des Pflege-Weiterentwicklungsgesetzes und den damit

verbundenen Verhandlungen auf Landes- und Bundesebene, die zusätzlichen Betreuungskräfte gemäß § 87 b SGB XI, die Pflege-Transparenzver-einbarungen, Abstimmungen zu den Rahmenver-tragsverhandlungen gemäß § 75 SGB XI, Entwick-lungen im Bereich der Inkontinenzversorgung, Altenpflegeausbildung, Qualitätsprüfungen und die Begutachtungspraxis durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen, die haus- und heimärzt-liche Versorgung, Mindestlohn in der Pflege, Positi-onierung für ein Thüringer Heimgesetz, das Wohn- und Betreuungsvertragsgesetz (WBVG), der neue Pflegebedürftigkeitsbegriff sowie Verhandlungen zur Häuslichen Krankenpflege mit den Primär- und Ersatzkassen.

5. Pflege – Reformen und mehr 39

13. Neue Qualitätsgemeinschaft Pflege gegründet

„Pflege braucht Qualität“ - so hieß eine Forderung des PARITÄTISCHEN, die durch die Thüringer Presse ging. Da Qualität nicht von allein entsteht, sondern ein gutes Management benötigt, brauchen Pflege-dienste und Pflegeeinrichtungen funktionierende Leitungen, bedarfsgerechte Qualifizierung und die Reflexion der Arbeit. Im Sommer 2008 zeigten deshalb ehemalige TeilnehmerInnen der PARITÄ-TISCHEN Qualitätsgemeinschaft wieder Interesse an gemeinsamem Austausch mit fachlichen Impul-sen. Die Qualitätsgemeinschaft, die es vor einigen Jahren gab und sich vor allem mit dem PQ-Sys® Qualitätsmanagementsystem beschäftigt hat, ist aufgrund geringer Nachfrage beendet worden.

Die Anforderungen an Pflegeleistungen werden – auch gesetzlich verankert – immer größer. Prak-tikerInnen suchen den Austausch mit anderen, um gemeinsam Lösungsstrategien zu entwickeln. Da die beiden Fachgruppen dafür als Plattform nicht ausreichen, kam es Anfang November 2008 zum ersten Treffen von Qualitätsbeauftragten, Pflege-dienstleiterInnen und HeimleiterInnen unter dem Titel „Qualitätsgemeinschaft Pflege“ nach Neudie-tendorf. An diesem Tag standen das gegenseitige

Kennenlernen und die Themensammlung für gemeinsames Arbeiten im Vordergrund. Es wurden aber auch mit neuen Methoden (z. B. Mind Map) einmal Qualitätshandbücher ganz anders darge-stellt. Im März wurde sich vertieft mit der Problema-tik des Mitarbeitergesprächs als zentrales Element der Personalentwicklung auseinander gesetzt.

Die TeilnehmerInnen der Qualitätsgemeinschaft wollen kein gemeinsames Qualitätsmanagement in ihren Einrichtungen oder Diensten umsetzen, aber mit Hilfe von fachlichem Impuls sich gemein-sam Herausforderungen der Praxis stellen. Ins-besondere der Austausch ist dabei ein wesentli-ches Instrument. Damit ist diese neue Qualitäts-gemeinschaft keine verbindliche Gruppe mit Jah-resbeitrag, sondern eine Plattform für an der Wei-terentwicklung ihrer Pflegedienstleistungen inter-essierte Führungskräfte. Weitere geplante Themen sind u. a. Personalentwicklung und -führung sowie die Implementierung und Umsetzung von Expertenstandards.

14. Wohnen im Alter

Ein von fast allen Menschen geteiltes Ziel ist es, so lange wie möglich in der eigenen Wohnung im gewohnten Umfeld zu leben. Ambulant vor statio-när, das heißt für den PARITÄTISCHEN: Die erforderli-chen Hilfen müssen für die Menschen dort erbracht werden, wo sie leben, ihr vertrautes Umfeld haben und in nachbarschaftliche Strukturen eingebun-den sind. Es darf nicht mehr der Normalfall sein, dass die hilfebedürftigen Menschen dort hinziehen müssen wo die sozialen Dienstleistungen erbracht werden. Viele Aspekte von Lebensqualität lassen sich mit den entsprechenden Unterstützungsstruk-turen sehr lange erhalten.

40 5. Pflege – Reformen und mehr

Ein entscheidender Punkt für ein hohes Maß an Selbstbestimmung und Lebensqualität im Alter ist die rechtzeitige individuelle Vorsorge zur Ausge-staltung des Lebensraumes für die Zeit körperlicher und ggf. geistiger Einschränkungen. Das Angebot der Wohnberatung sollte daher ausgebaut werden, um die Menschen anzuregen, sich frühzeitig auf kommende Lebenssituationen einzustellen und sie dabei zu unterstützen. Da es bislang in Thüringen kaum Formen des gemeinschaftlichen Wohnens für ältere Menschen gibt, in die interessiert Menschen einfach auf Mietbasis einziehen können, müssen solche Wohn- und Lebensformen eines selbstbe-stimmten Lebens im Alter von den InteressentInnen selbst entwickelt werden. Dafür braucht es ein Netz von qualifizierten Beratern, die neben der notwen-digen Moderationsfähigkeit um Gruppen zusam-menzubringen auch über betriebswirtschaftliches Know-how verfügen.

Wohngruppenkonzepte im Pflegeheim und Dementen-WGs sind erste konzeptionelle und nachahmenswerte Entwicklungen in einer spezi-fischeren Demenzversorgung. Die Stärkung der häuslichen Versorgung durch die Unterstützung der pflegenden Angehörigen in Form von psycho-sozialer Beratung, Unterstützung vor Ort durch

Professionelle und Ehrenamtliche, zeitlicher Entlas-tung und Integration in Selbsthilfestrukturen muss weiter voran getrieben werden. Ende April 2009 hat die PARITÄTISCHE Werkstatt Gemeinwesenarbeit an drei Tagen gemeinsam mit den Wohnstrategen (Weimar) und der Stadt Erfurt die Thüringer Wohn-projektetage durchgeführt. Insbesondere die Fach-veranstaltung „Alt werden im Quartier. Verlässliche Nachbarschaften und neue Kooperationsformen“ bot mit ihren Beiträgen zur Verbindung von selb-ständigem Wohnen und Pflege innovative Anre-gungen. Ein vorgestelltes Mehrgenerationenwohn-projekt der Wohnungsbaugesellschaft Arnstadt ist unter Beteiligung von PARITÄTISCHEN Mitgliedsor-ganisationen entstanden und wird nach seiner Fer-tigstellung Ende 2009 mit mehr als 50 barrierefreie Wohneinheiten und Gemeinschaftseinrichtungen in zwei Gebäuden das größte seiner Art in Thürin-gen sein. Ein besonders großes Interesse fand das Projekt bei älteren MieterInnen.

15. Pflege plus – Alltagshilfen als neues Geschäftsfeld

Die Rahmenbedingungen für das Etablieren haus-haltsnaher Dienstleistungen oder sogenannter All-tagshilfen sind günstiger denn je. Neben einer Erhöhung der Leistungsbeträge je Pflegestufe fand mit Inkrafttreten des Pflegeweiterentwick-lungsgesetztes im Juli letzten Jahres auch die Aus-richtung der Leistungsangebote am individuellen Bedarf und eine damit verbundene Aufweichung der „Verrichtungspflege“ mehr Berücksichtigung. Eine wünschenswerte erste Konsequenz. Über zwei Drittel aller Pflegebedürftigen werden in der Häus-lichkeit versorgt, wovon wiederum mehr als 60 % Pflegegeld beziehen. Dies zeigt, dass die Mög-lichkeit des Bezuges „modulgeknebelter“ Sach-leitung als negativ beurteilt wird. Auf dem ambu-lanten Dienstleistungssektor ist ein Bewusstseins-wechsel erkennbar, der sich auf diese Entwicklung einlässt. Denn hingegen der bisherigen Organisa-tionslogik ambulanter Dienste orientieren sich All-tagshilfen an den Bedürfnissen ihrer pflegebedürf-tigen Kundschaft nebst Angehörigen. Neben der Unterstützung bei traditionellen Pflegeverrich-tungen spielen für Pflegebedürftige u.a. Betreu-ungs- und Begleitleistungen – am besten in Form von persönlichen Assistenzen , hauswirtschaftliche

5. Pflege – Reformen und mehr 41

Hilfen und Wohlfühlangebote eine immer größer werdende Rolle. Dabei ist der Preis erfahrungsge-mäß bei der Wahl von Zusatzleistungen nicht das entscheidende Kriterium. Vielmehr sind selbstbe-stimmte Wahl notwendiger Hilfen bei Bedarf und individuelle, flexible sowie zuverlässige Leistungs-erbringung entscheidendes Merkmal für die Wahl eines solchen Angebotes.

Der PARITÄTISCHE Landesverband und die parisat gGmbH nahmen im Rahmen einer ambulanten Fachgruppe Pflege diese Entwicklung auf dem Pfle-gemarkt zum Anlass, um die entsprechenden Mit-gliedsorganisationen ausführlich zu dem aktuellen Stand zu informieren. Neben der Darstellung diver-ser (neuer) zusätzlicher Dienstleistung wurden insbesondere auch die erfolgsrelevanten Fakto-ren für die Etablierung haushaltsnaher Dienstleis-tungen präsentiert. Dazu zählt neben dem seriö-sen Marktauftritt und wohnquartiernaher Verfüg-barkeit u.a auch der Preis. Denn im Gegensatz zu der mit Punktwerten hinterlegten Sachleistungs-logik, müssen zusätzliche Dienstleistungsange-bote separat berechnet werden. Die dafür notwen-dige Stundensatzkalkulation und die Berechnung von Dienstleistungsangeboten wurden beispielhaft erarbeitet. Die immer größer werdende Bedeutung für ambulante Dienstleister zusätzliche Angebote

zu offerieren, wurde letztlich auch durch die überaus hohe Teilnehmendenzahl und die positive Resonanz unterstrichen. Denn die durch die Pfle-gereform angestoßene Ergänzung des dominan-ten Anbietermarktes um Elemente des Nachfrage-marktes und den damit einsetzenden Bewussteins-wandel, Dienstleistungsangebote an den Bedürf-nislagen der KundInnen zu orientieren, wird für ambulante Pflegedienstleister entscheidend sein, sich auf dem Pflegemarkt auch in Zukunft etablie-ren zu können. Die parisat gGmbH wird bei diesem Prozess und den zu erwartenden Herausforderun-gen gern den Mitgliedsorganisationen vielseitig und individuell beratend zur Seite stehen.

Zahlen und Fakten

Unter dem PARITÄTISCHEN Dach arbeiten über 53 Mitgliedsorganisationen im Bereich Pflege. Dar-unter sind 25 vollstationäre Alten- und Pflege-heime und 50 ambulante Pflegedienste. Des Wei-teren gibt es Angebote der Tagespflege, Kurzzeit-pflege, ambulante Hospizdienste, Tagesbetreuung für Menschen mit Demenz, Angehörigengruppen, niedrigschwellige Betreuungsangebote und häusli-cher psychiatrischer Krankenpflege.

6. Eingliederungshilfe – den Wandel gestalten

Themen:1. Aus dem Heimgesetz werden „Wohn- und Betreuungsvertragsgesetz“ und „Thüringer Betreuungs-

und Wohnqualitätsgesetz“2. Erfolg durch Abbau von Barrieren: Kompetenzen bündeln – Barrierefreiheit fördern3. Den Wandel gestalten – die Eingliederungshilfe geht (langsam) voran4. Bedarfe älter werdender Menschen mit Behinderung stärker im Focus5. Unter dem PARITÄTISCHEN Dach

44 6. Eingliederungshilfe – den Wandel gestalten

6. Eingliederungshilfe – den Wandel gestaltenAutorInnen

Renate Rupp, Ralf Schneider

Weiterhin steht die Eingliederungshilfe vor vielen Herausforderungen. Der PARITÄTISCHE Thüringen und seine Mitgliedsorganisatio-nen sind stets auf der Suche nach innovativen Modellen und Perspektiven in Bezug auf die Eingliederungshilfe. Im Zentrum der Bemühun-gen um eine Weiterentwicklung steht dabei der individuelle Unterstützungsbedarf, der konkret zu ermitteln und differenziert in Angebote und Dienstleistungen umzusetzen wäre. Besonders die Bedarfe älter werdender Menschen mit Behinderung rücken immer stärker in den Focus. Ebenso ist das Thema Barrierefreiheit aus Sicht des PARITÄTISCHEN auch in Thüringen noch nicht ausreichend bearbeitet. Der Aufbau eines Thüringer Kompetenzzentrums für Barrierefrei-heit ist für den PARITÄTISCHEN ein wesentlicher Schritt in Richtung Barrierefreiheit. Wichtig ist, dass diese Themen nicht durch krisenbedingten Kostendruck von den Tagesordnungen der poli-tisch Verantwortlichen weichen.

1. Aus dem Heimgesetz werden „Wohn- und Betreuungsvertragsgesetz“ und „Thüringer Betreuungs- und Wohnqualitätsgesetz“

Gut drei Jahre nach dem Inkrafttreten der Födera-lismusreform soll das Wohn – und Betreuungsver-tragsgesetz in Kraft treten. Es handelt sich dabei um den zivilrechtlichen Teil des „alten“ Heimge-setzes, also vor allem um Bestimmungen für die vertraglichen Regelungen zwischen Bewohnern und Trägern stationärer Einrichtungen sowie von bestimmten Formen des betreuten Wohnens. Bleibt es beim aktuellen Gesetzentwurf der Bundesregie-rung, müssen ab 01.10.2009 alle neuen und zum 01.05.2010 alle bestehenden Verträge an die neue Gesetzlichkeit angepasst werden. Dabei sind noch viele Fragen offen. Der PARITÄTISCHE wird diese Phase mit Weiterbildungsmaßnahmen begleiten und so einen möglichst reibungslosen Übergang vom Heimgesetz zum Wohn- und Betreuungsver-tragsgesetz unterstützen.

Der andere Teil des „alten Heimgesetzes“ – er umfasst die ordnungsrechtlichen Vorschriften mit Zuständigkeit der Heimaufsicht – liegt in der Ver-antwortlichkeit des Landes. Dieses arbeitet daher an einem Thüringer Betreuungs- und Wohnquali-tätsgesetz. Der PARITÄTISCHE hat gemeinsam mit

den anderen Verbänden der Freien Wohlfahrts-pflege in Thüringen frühzeitig darauf gedrungen, dass hier ein Gesetz entstehen muss, das u. a. die Schaffung neuer Wohnformen nicht behindert. Auch Bürokratieabbau ist ein wichtiges Thema. Letztlich entscheidend ist, dass die Interessen der Bewohnerinnen und Bewohner adäquat und ver-ständlich aufgenommen werden. Ein verbraucher-freundliches Gesetz muss von Verbrauchern auch verstanden werden können. Die bisher vorliegen-den Entwürfe sind besonders in dieser Hinsicht noch stark verbesserungsbedürftig. Unter anderem hat der Versuch besondere Regelungen für ambu-lante Wohnformen einzubauen für Verwirrung gesorgt.

6. Eingliederungshilfe – den Wandel gestalten 45

2. Erfolg durch Abbau von Barrieren: Kompetenzen bündeln – Barrierefreiheit fördern

Barrierefreiheit fördert Teilhabe – nicht nur von Menschen mit Behinderung. Barrierefreiheit ist ein Komfortmerkmal für alle Menschen, Barrie-refreiheit wird für immer mehr Menschen immer wichtiger, Barrierefreiheit ist deshalb auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.

Obwohl diese Kernsätze immer auf Zustimmung treffen, geht es nur langsam voran. Für den PARITÄ-TISCHEN ist dies Anlass, ein Thüringer Kompetenz-zentrum für Barrierefreiheit aufzubauen. Das Kom-petenzzentrum zielt auf die nachhaltige Verbesse-rung der Barrierefreiheit und verknüpft dabei sozi-alpolitische mit wirtschaftspolitischen Interessen.

Durch Beratung, Sensibilisierung und Unterstüt-zung sollen private und öffentliche Unternehmen, aber auch Städte und Gemeinden in die Lage ver-setzt werden, „ihre“ Barrierefreiheit zu fördern, um dadurch wirtschaftliche Attraktivität zu steigern. Davon sollen letztlich alle profitieren, die bisher durch Barrieren in ihrer freien Entfaltung einge-schränkt und behindert werden.

Dieses Ziel kann nur mit Partnern erreicht werden: mit selbst Betroffenen und anderen Experten, mit Verbänden, Firmen, Kommunen, Wissenschaftlern etc., die sich mit diesem Thema beschäftigen, die bereits gute oder auch schlechte Erfahrungen ein-bringen können. Gerade durch PARITÄTISCHE Mit-gliedsorganisationen sind seit vielen Jahren sehr erfolgreich verschiedenste Initiativen gestartet worden und vor Ort wurde viel erreicht - sei es bei der Beratung öffent-licher Baumaßnah-men oder der Sensibi-lisierung im Umgang mit Menschen mit Behinderung.

All diese Erfahrungen und das Wissen inte-ressierter und kom-petenter Organisatio-nen sollen im Kompe-tenzzentrum gebün-delt werden. Am Ende soll eine effektive Struk-tur, ein bekanntes und anerkanntes Zentrum stehen, das mit Bera-tung, Unterstützung,

Lobby- und Öffentlichkeitsarbeit die Teilhabemög-lichkeiten, den „Komfort“ und damit auch wirt-schaftliche Attraktivität fördert.

46 6. Eingliederungshilfe – den Wandel gestalten

3. Den Wandel gestalten – die Eingliederungshilfe geht (langsam) voran

Allgemein anerkannt ist, dass die Eingliederungs-hilfe sich verändern muss und sich verändern wird.

Die seit Jahren geführ-ten Diskussionen, wie ein Mehr an Selbstbe-stimmung in diesem Bereich erreicht werden kann, treffen auf Interessen der Leis-tungsträger bezüg-lich möglicher Kosten-dämpfungspotenzi-ale oder Steuerungs-interessen. Auf Bun-desebene wurden sehr viele Ideen erarbei-tet. Bund, Länder, Ver-bände Leistungsbe-rechtigter und Leis-tungserbringer ringen um eine Neuordnung und stehen sich dabei gegenseitig im Weg.

Neue Wege ja, aber ohne Mehrkosten. Mehr Steu-erung ja – aber durch wen? Sicher scheint nur, dass

der individuelle Bedarf von Menschen mit Behinde-rung systematischer als bisher erhoben und stärker als bisher Grundlage für das jeweilige Angebot dar-stellen wird. Auf jeden Fall muss man gespannt sein, was von den Vorschlägen die bisher auf dem Tisch liegen, Eingang in die Bundesgesetzgebung finden wird. Mit Änderungen am SGB XII ist zu rechnen – mit dem von vielen gewünschten Teilhabegeld jedoch (leider) nicht. Zu befürchten ist hingegen, dass die Finanz- und Wirtschaftskrise den Gestaltungswillen der Gesetzgeber stärker auf Kostendämpfung fokus-siert, als es einer inhaltlichen Weiterentwicklung gut tut.

In Thüringen versucht man den Spielraum auf Lan-desebene auszunutzen. Die Verständigung darauf, nicht länger an Leistungstypen zu verhandeln sondern an grundsätzlichen Änderungen im System der Hilfen zu arbeiten, ist sicher ein Fortschritt. Auch hier liegt allen Überlegungen zu Grunde, wie man den Bedarf eines Menschen erheben und in eine sinnvolle Bedarfsplanung mit den betroffenen Menschen einfließen lässt. Gerade vor dem Hinter-grund der Kommunalisierung der Eingliederungs-hilfe ist es sehr positiv einzuordnen, dass zumin-dest der Versuch gemacht wird, ein einheitliches, thüringenweit anzuwendendes Verfahren zu imple-mentieren. Der PARITÄTISCHE hat diese Gedanken

6. Eingliederungshilfe – den Wandel gestalten 47

nicht zuletzt durch mehrere sehr gut besuchte Ver-anstaltungen inner- und außerhalb des PARITÄTI-SCHEN befördert. Wichtig für den PARITÄTISCHEN ist auch, die Belange von Menschen mit sehr schwe-ren Behinderungen in diesem Prozess angemessen zu berücksichtigen, da sie im Allgemeinen nicht im Zentrum der Überlegungen stehen.

4. Bedarfe älter werdender Menschen mit Behinderung stärker im Focus

Die Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinde-rung steht bundesweit vor großen fachlichen und politischen Herausforderungen. Die demografi-sche Entwicklung wird in den nächsten Jahren dazu führen, dass die Zahl der Hilfebedürftigen drama-tisch ansteigen wird, auch der älter werdenden Menschen mit Behinderungen und dies bei immer knapperen finanziellen Mitteln in den kommuna-len und Landeshaushalten. Dabei erfordern sowohl das Gesetz als auch der Respekt vor Menschen mit Behinderungen, das Grundrecht auf Selbstbestim-mung und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben mehr denn je zu achten und zu fördern.

Dem Statistischen Bericht der Sozialhilfe in Thü-ringen aus dem Jahr 2007 ist zu entnehmen, dass 20.948 Bürger Eingliederungshilfe in Anspruch genommen haben und die Anzahl von älter wer-denden Menschen mit Behinderung, die auch zukünftig eine adäquate Assistenzleitung benöti-gen, stetig wächst.

Menschen mit Behinderungen werden älter als je zuvor in der Geschichte Deutschlands. Im Jahr 2007 gab es in Thüringen 181980 schwerbehinderte

Menschen, davon sind rund 60 % über 60 Jahre alt (109484 Personen). Diese Tatsache stellt die Einrich-tungen und Dienste und somit auch die Leistungs-träger in der Eingliederungshilfe vor ganz neue Auf-gaben. Wie können Menschen mit Behinderung in Würde alt werden? Wie müssen sich die Handlungs-felder Pflege und Eingliederungshilfe bedarfsent-sprechend hier neu ausrichten?

Der PARITÄTISCHE hat gemeinsam mit den Verbän-den der LIGA Thüringen die Thematik erstmals für Thüringen in dem Fachtag „In Ruhe alt werden?! - Bedarfe alt gewordener Menschen mit Behinde-rung“ am 18.09.2008 in der Universität Erfurt auf-gegriffen und dem Sozialministerium vorgeschla-gen, zeitnah einen „Runden Tisch zu Bedarfen älter werdender Menschen mit Behinderung“ einzuberu-fen. Aus Sicht des PARITÄTISCHEN werden zur wei-teren Analyse der Bedarfe und der daraus resultie-renden Handlungsschritte die Fachkompetenz der Betroffenenverbände, der Vertreterinnen und Ver-treter des TMSFG aus dem Bereich Eingliederungs-hilfe und Pflege sowie der Kommunalen Spitzen-verbände, der Pflegekassen und der Freien Wohl-fahrtspflege benötigt.

48 6. Eingliederungshilfe – den Wandel gestalten

Berechtigte Ansprüche betroffener Menschen auf Leistungen aus der Eingliederungshilfe, Kostenstei-gerungen bei gleichzeitig begrenzten kommunalen Budgets und Planungsunsicherheiten bei Trägern und Einrichtungen bestimmen die aktuellen Dis-kussionen nicht nur auf Bundes- und Landesebene, sondern auch in den Kommunen und kreisfreien Städten in Thüringen.

Es gilt, voneinander zu wissen wo Probleme beste-hen, aber auch gemeinsam – auf einer Augen-höhe - Strategien zur Überwindung der Prob-leme zu entwickeln und umzusetzen und als Best-Practice-Modelle in andere Regionen zu transpor-tieren. Qualifizierte, zukunftsorientierte Planung und Steuerung der Eingliederungshilfe muss über die kommunalen Grenzen hinaus gedacht und ent-wickelt werden. Hier steht das Land Thüringen in der Verantwortung, diesen Prozess zu steuern und zu unterstützen und sowohl Betroffenenverbände, Leistungsträger und Leistungserbringer an einen Tisch zu bringen. Der PARITÄTISCHE wird dafür seine Fachkompetenz auch weiterhin zur Verfü-gung stellen.

Unter dem PARITÄTISCHEN Dach:

über 80 Mitgliedsorganisationen mit Angeboten für Menschen mit Behinderung, darunter unter anderem:

• 21 Mitgliedsorganisationen mit regionalen und überregionalen Beratungsstellen für unter-schiedliche Zielgruppen behinderter Menschen und ihrer Angehöriger

• 3 Landesverbände sinnesbehinderter Men-schen und viele weitere Orts- und Regionalver-eine bzw. Stiftungen

• 3 Landesverbände für (überwiegend) körper-behinderte Menschen

• 15 Träger von WfbM für über 3000 Menschen mit Behinderung

• 22 Träger von ambulanten und stationären Wohnangeboten für etwa 2000 Menschen mit Behinderung

• 7 Träger von Förder- bzw. integrativen Schulen

• 24 Träger von integrativen Kindertagesstätten

• 16 Träger von Frühförderstellen

• 8 Träger von familienunterstützenden Diensten

6. Eingliederungshilfe – den Wandel gestalten 49

Themen:1. Kinderarmut – Bildungsgerechtigkeit2. FamilientrainerIn – Begleitung auf dem Weg aus der Armut3. Was war sonst noch wichtig

7. Armut und Bildung – ein Fall für die Kinder- und Jugendhilfe

7. Armut und Bildung – ein Fall für die Kinder- und Jugendhilfe

52 7. Armut und Bildung - ein Fall für die Kinder- und Jugendhilfe

AutorInnen

Sandra Eggers, Steffen Richter7. Armut und Bildung - ein Fall für die Kinder- und Jugendhilfe

Mit einer Armutsquote von 18,5 Prozent liegt Thüringen um vier Prozent über dem gesamt-deutschen Schnitt. Die ärmste Thüringer Region findet sich in Mittelthüringen (Erfurt-Weimar) mit knapp 21,0 Prozent. Lediglich Südthüringen hat mit 14,9 Prozent die günstigste Armutsquote im Land. Dramatisch ist auch der Rückgang der Erwerbstätigen. Diese nahm zwischen 1991 und 2008 um 16,2 Prozent ab. Nur Sachsen-Anhalt hatte einen stärkeren Rückgang zu verzeichnen. Dieses Ergebnis für Thüringen kann kaum ermu-tigen. Gerade mit Blick auf die aktuelle Krise darf sich die Situation für die von Armut betrof-fenen Menschen, insbesondere für Kinder, nicht noch verschärfen. Nach Ansicht des PARITÄTI-SCHEN Thüringen braucht es Investitionen in die Zukunft, dass heißt vor allem in Kinder und Bildung.

Thüringen wies 2007 eine Armutsquote von 18,9 Prozent auf, das ist fast jede fünfte Person im Land. Verstärkend wirkt der Umstand, dass Thüringen mit fast 173.000 Abwanderungen die vierthöchsten Bevölkerungsverluste im Bundes-vergleich (1991-2006) zu verzeichnen hat.

Dabei trifft die Abwanderung den ländlichen Raum besonders stark. Hier werden Regionen, und noch schlimmer, Menschen abgekoppelt von der Chance auf Teilhabe. Armut bedeutet nicht nur materiellen Verzicht, sondern wirkt sich auf Bildungswege, Chancen auf dem Arbeitsmarkt, Gesundheit und seelisches Wohlbefinden aus. Jetzt in die Menschen, deren Daseinsvorsorge und somit in die soziale Infrastruktur zu inve-stieren, steht für den PARITÄTISCHEN Thüringen ganz oben auf der Liste.

1. Kinderarmut – Bildungsgerechtigkeit

Auf den Anfang der Bildungskarriere kommt es an. Kinderarmut führt zu mangelnder Teilhabe und schlechteren Startbedingungen in diese Bildungskarriere.

Im Frühjahr 2009 hat der „Thüringer Kindersozialbe-richt“ die ungeschönte Realität nochmals verdeut-licht: In Thüringen leben 60.000 Kinder, welche zur Sicherung des Existenzminimums von staatlichen Transferleistungen abhängig sind. Das entspricht auf die Altersgruppe heruntergebrochen einem Anteil von 27 %. Im deutschen Durchschnitt liegt dieser Anteil ca. 10 % niedriger. Es gibt große Unter-schiede in den einzelnen Landkreisen und kreis-freien Städten. Die Städte Erfurt und Gera teilen sich jedoch in dieser traurigen Bilanz die Spitzen-plätze: in Gera beträgt der Anteil 38,4 % und Erfurt sogar 38,7 %.

„Die sozioökonomische Lebenssituation von Kindern und Jugendlichen leitet sich wesentlich aus der weitgehend vom Bildungsniveau abhän-gigen Beteiligung und Stellung der Eltern im Erwerbssystem sowie – damit verknüpft – deren Einkommen her und steht in einem engen Zusam-menhang mit der Familienform (Paarhaushalte

7. Armut und Bildung - ein Fall für die Kinder- und Jugendhilfe 53

oder Alleinerziehende), der Anzahl und dem Alter der Kinder.“ (Prof. Dr. Thomas Rauschenbach u. a.; Zwölfter Kinder- und Jugendbericht; 2005; S. 75)

Die wesentliche Aufgabe der Gesellschaft und der Träger und Einrichtungen der Kinder- und Jugend-hilfe ist es, chancengleiche Zugänge für alle Kinder und Jugendlichen zu Bildungs-, Erziehungs- und Betreu-ungsangeboten zu schaffen. Diesem Verständnis folgend bedeutet die Prävention von Kinderarmut per se Bildungs-gerechtigkeit zu schaffen! Unter Federführung der Thü-ringer Sozialministerin Chris-tine Lieberknecht hat sich auch der PARITÄTISCHE Thüringen dieses Themas angenommen.

Nachdem im Oktober des vergangenen Jahres 16 Verbände das „Gemeinsame soziale Wort zur Kin-derarmut in Thüringen“ vorgelegt haben, wurden verschiedene Arbeitsgruppen aktiv. Ein Ergebnis ist die am 10. Mai auf dem Landesfamilientag in Gotha vorgestellte Thüringer Kinder-Karte. Weitere

konkrete Aktionen sind die Fortbildungen zu Fami-lientrainerinnen und Sozialraumkonferenzen, deren Umsetzung ebenfalls vom PARITÄTISCHEN Thürin-gen und von parisat aktiv vorangetrieben wird.

54 7. Armut und Bildung - ein Fall für die Kinder- und Jugendhilfe

In der Vorweihnachtszeit 2008 wurde die Kampa-gne „Thüringen sagt JA zu Kindern!“ zum zweiten Mal durchgeführt. Kampagnenpartner waren neben dem PARITÄTISCHEN Thüringen Antenne Thüringen, die Thüringische Landeszeitung, das Thüringer Ministerium für Soziales, Familie und Gesundheit und der Thüringer Landtag. Am 24. Februar 2009 wurden im Thüringer Landtag die Spendenschecks an die VertreterInnen aus Projek-ten übergeben, die im Rahmen der Kampagne aus-gewählt wurden und sich vor Ort um Kinder in Not kümmern. Ende des letzten Jahres waren mehr als 60.000 Euro für diese Kampagne gespendet. Die Initiatoren der Kampagne Antenne Thüringen, die Thüringische Landeszeitung, das Thüringer Minis-terium für Soziales, Familie und Gesundheit, der Thüringer Landtag und der PARITÄTISCHE Thürin-gen wollen die Aktion auch in diesem Jahr fortset-zen. Aus PARITÄTISCHEN Mitgliedsorganisationen wurden folgende Projekte ausgewählt: „Wellcome“ - MitMenschen e. V., Husky-Projekt - Wendepunkt e. V., Kreisjugendring des Kyffhäuserkreises, Frauen-haus Gera.

Auf den Anfang kommt es an! – die Rolle frühkindlicher Bildungsangebote

Die frühkindliche Bildung ist das Fundament für alle weitere Bildung im Leben eines Menschen. Auch in Thüringen hat man diese Zusammenhänge begrif-fen und als letztes Bundesland 2008 einen Bil-dungsplan, den „Thüringer Bildungsplan für Kinder bis 10 Jahre“ (TBP-10) in Kraft gesetzt. Der PARITÄ-TISCHE Thüringen war aktiv an dessen Erarbeitung und Erprobung beteiligt, u. a. durch die Mitwir-kung im Fachbeirat und die Beteiligung von 18 Pra-xispartnern aus den Mitgliedsorganisationen des PARITÄTISCHEN Thüringen.

Dieser Plan (man mag sich an dem Begriff stoßen) stellt die institutionsübergreifende Grundlage päd-agogischen Handelns im ersten Lebensjahrzehnt dar. Er befindet sich zurzeit in der Implementie-rungsphase. Beim PARITÄTISCHEN sind zwei Multi-plikatorInnen für diesen Prozess verantwortlich und stehen in einem Zeitraum von 2 Jahren vor der Her-ausforderung, den TBP-10 in mehr als 200 Kinderta-geseinrichtungen zu implementieren. Währenddes-sen scheint die Umsetzung des Planes an den man-gelnden Rahmenbedingungen zu scheitern.

Im Sommer 2009 hat die Thüringer Landesregie-rung eine Förderrichtlinie zur Weiterentwicklung der Kindertagesbetreuung in Kraft gesetzt, die über Zuwendungen des Landes zusätzliche Personalstel-len schaffen soll. Im Herbst 2009 soll das Thüringer Kindertageseinrichtungsgesetz novelliert werden.

Ein Schritt in die richtige Richtung kann man das nicht nennen! Die LIGA der Freien Wohlfahrtspflege in Thüringen kämpft deshalb für die Verbesserung der Rahmenbedingungen in Kitas. Seit Februar 2009 läuft die Kampagne der LIGA Thüringen „6 Minuten sind zu wenig!“

7. Armut und Bildung - ein Fall für die Kinder- und Jugendhilfe 55

Zielstellungen sind:

1. Die Verbesserung der Fachkraft-Kind-Relation in allen Altersgruppen.

Ist-Schlüssel nachThürKitaG(Grundlage:9h)

Notwendiger Schlüssel

1und2Jahre 1:7 1:3

2und3Jahre 1:10 1:5

3bis6,5Jahre 1:15 1:8

2. Die Festlegung eines Mindestpersonalschlüssels von zwei Vollzeitstellen für eingruppige Einrichtungen. Nur ein solcher Personalschlüssel gewährleistet eine entsprechende qualitative Betreuung sowie den ganzjährigen Betrieb der Einrichtung.

3. Die Zeit für Vor- und Nachbereitung der pädagogischen Arbeit muss von sechs auf 30 Minuten erhöht werden, um den Anforderungen des Thüringer Bildungsplanes bis 10 Jahre gerecht zu werden.

Aktionen der Kampagne waren ein Expertenforum in Erfurt und fünf Regionalforen in Eisenach, Gera, Sonneberg, Dingelstädt und Weimar. Jedes dieser Foren wurde unter Federführung eines LIGA-Ver-bandes umgesetzt. Für das Forum in Weimar am 2. Juni 2009 im Kinderzentrum des Lebenshilfewerkes Weimar/Apolda zeichnete sich der PARITÄTISCHE Thüringen verantwortlich. Im August fand eine Bustour mit den SpitzenkandidatInnen der Land-tagsparteien statt.

Des Weiteren wurden in Kindertageseinrichtun-gen der LIGA mehr als 25.000 Unterschriften unter den Kampagnen-Zielstellungen gesammelt und am 26.03. dem Kultusminister Müller übergeben. Am 19. März 2009 ging eine Massenpetition an den Petitionsausschuss des Thüringer Landtages.

Die Rolle offener, niedrigschwelliger Angebote der Kinder- und Jugendarbeit

Um einen gelingenden Übergang von Kindern in den schulischen Bereich zu gewährleisten, müssen alle beteiligten Institutionen ihren Beitrag leisten und neben der Begleitung der Familien ihre Ange-bote entsprechend ausrichten.

Der Thüringer Bildungsplan mit seinem neuen Bil-dungsverständnis stellt für die Schulen vielleicht sogar eine größere Herausforderung dar als für die Kindertageseinrichtungen. Die Bildungsphiloso-phie muss in den Lehrplänen verankert werden, das System der Schuleingangsuntersuchungen muss grundlegend überdacht werden und die außer-schulische Jugendbildung erhält einen neuen Stel-lenwert. 2009 wurde für die Träger von Schulen und Förderschulen im PARITÄTISCHEN Thüringen eine Expertengruppe etabliert, die sich u. a. mit diesem Themenfeld befasst.

56 7. Armut und Bildung - ein Fall für die Kinder- und Jugendhilfe

Die außerschulische Jugendbildung, die mit ihren nonformalen Bildungsangeboten für Kinder wich-tige lebensweltorientierte und niedrigschwellige Lernerfahrungen zur Verfügung stellt, fällt leider in der Thüringer Realität immer häufiger dem Rotstift zum Opfer. Versteht man diese offenen Angebote als wichtige Bestandteile einer Infrastruktur von Bil-dungsangeboten wird deutlich, was ein Wegbre-chen (vor allem im ländlichen Raum) bedeutet.

Umso erfreulicher ist es, dass das PARITÄTISCHE Jugendwerk 2008 die Ausbildung von Jugendlei-terInnen erstmals an zwei Standorten – in Hütten und in Römhild – anbieten konnte. 2009 wird das Angebot darüber hinaus in Suhl und Erfurt vorge-halten werden.

Kinder- und Jugendschutz ist Prävention vor Kinderarmut

Der Schutz vor Kinderarmut ist auch ein funktio-nierender Kinder- und Jugendschutz. Nur in zwei Bundsländern gibt es ein Netz an Kinder- und Jugendschutzdiensten – in Rheinland-Pfalz und in Thüringen. In Thüringen beteiligt sich das Land an der Finanzierung und es existieren zurzeit 16 Kinder- und Jugendschutzdienste - davon sind 7 in der Trä-gerschaft PARITÄTISCHER Mitgliedsorganisationen.

Seit einer Gesetzes- und Richtlinienänderung vor zwei Jahren liegt die Entscheidung über die Prio-ritätensetzung bei der Finanzierung allein in den Händen der Landkreise und kreisfreien Kommu-nen. Ich plädiere an dieser Stelle für die qualitative Sicherung dieser Dienste und einen Ausbau dieses Systems.

Die Kinder- und Jugendschutzdienste, die am 16.06.09 im Thüringer Landtag ihr 15-jähriges Bestehen in einem Festakt begehen, sind ein wich-tiger Bestandteil eines funktionierenden Kinder- und Jugendschutzes in Thüringen und nicht zuletzt einer gelingenden Prävention von Kinderarmut und ungleichen Bildungszugängen!

2. FamilientrainerIn – Begleitung auf dem Weg aus der Armut

Jedes vierte schulpflichtige Kind in Thüringen ist arm. Kinderarmut ist indirekte Armut, vermittelt durch die Armut ihrer Eltern. Das Risiko, dass dies im Erwachsenenalter so bleibt, ist hoch. Von Armut betroffene Familien (oft BezieherInnen von Leis-tungen nach dem SGB II) sind häufig mit komple-xen Problemlagen belastet, was insbesondere für die Kinder vor allem auch mit weniger Chancen, weniger Bildung innerhalb der Familie, weniger interessanten Freizeiterlebnissen usw. verbun-den ist. Die diesbezüglich bestehenden staatli-chen und gesellschaftlichen Unterstützungsange-bote für Kinder werden erfahrungsgemäß aber nur dann erfolgversprechend genutzt, wenn gleicher-maßen auch die Eltern aktiviert und mitgenommen werden. Einen wichtigen Schritt hierzu geht die parisat gGmbH mit ihrem neuen Qualifizierungs-angebot zum/r „FamilientrainerIn in sozial benach-teiligten Familien“, welches im Kontext der „Thürin-ger Initiative zur Integration und Armutsbekämp-fung-Nachhaltigkeit: TIZIAN“ entwickelt wurde. Von Mitte April bis Mitte Oktober werden in einem ersten 136-stündigen Kurs PraktikerInnen aus den Arbeitsbereichen der Kinder-, Jugend- und Famili-enhilfe weitergebildet. Ziel ist mit der Vermittlung

7. Armut und Bildung - ein Fall für die Kinder- und Jugendhilfe 57

von Grundlagenwissen in den verschiedensten Anforderungsdimensionen der Familienkompe-tenz, in Case Management, in Gesundheitsverhal-ten, Kommunikation und bezüglich rechtlicher Rah-menbedingungen, eine weitere Sensibilisierung der Teilnehmenden in ihrer Arbeit mit Multiprob-lemfamilien. Sie sollen noch mehr als bisher in die Lage versetzt werden, die Bedarfslage der gesam-ten betroffenen Familie zu erkennen, Ressourcen aufzudecken und zu mobilisieren sowie umfassend und auf die Familie zugeschnittene Hilfemöglich-keiten aufzuzeigen. Dies können einfache Fragen zur Erziehung oder zur gesunden Lebensweise sein, sich aber auch auf die Ermittlung von sozial-leistungsberechtigten Bedarfen konzentrieren. Die Unterstützung bei der Strukturierung des Famili-enalltages und der Stärkung der Familienkompe-tenz aller Familienmitglieder wird dabei wohl die größte Herausforderung für die Familientraine-rInnen werden. Allerdings eine Grundvorausset-zung für die Wiedereingliederung der Eltern in den Arbeitsmarkt und damit die Chance, den Weg aus der Armut erfolgreich zu beschreiten.

3. Was war sonst noch wichtig

Der entgeltfinanzierte Bereich im PARITÄTISCHEN Thüringen wurde im November 2008 durch einen neuen Entgeltreferenten, Burkhard Hempel, gestärkt. In einer Exper-tengruppe für den Bereich Hilfen zur Erzie-hung und einer Experten-gruppe für den Bereich Kindertageseinrichtun-gen werden seitdem aktuelle Fragestellungen aus Entgelt- und Betriebs-kostenverhandlungen bearbeitet.

8. Frauen und Familie – CORA gemeinsam für Frauen

Themen:1. CORA – gemeinsam für Frauen2. Neues Frauen- und Familienzentrum KRÜGEREI in Neudietendorf3. Zahlen und Fakten

60 8. Frauen und Familie – CORA gemeinsam für Frauen

8. Frauen und Familie – CORA gemeinsam für FrauenAutorinnen

Katharina Philipps, Julia Heidekrüger

Ein Blick auf die 173.000 Abwanderungen in den letzten Jahren, wobei es sich in der Mehr-heit um junge Frauen handelt, zeigt, wie drin-gend der Handlungsbedarf beim Thema Frauen und Arbeit sowie Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist. Auch in Thüringen sind es vor allem arbeitslose Frauen, die Schwierigkeiten haben, sich im Arbeitsmarkt zu platzieren. Gerade Alleinerziehende stehen vor dem Problem der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Diesen Frauen neue Beschäftigungsfelder zu eröff-nen, kreative Ideen zu entwickeln, wie Frauen ihren Platz auf dem Arbeitsmarkt finden, ist ein wesentliches Ziel der Arbeit des PARITÄTISCHEN Thüringen. Dabei trifft die Abwanderung den ländlichen Raum besonders stark. Hier muss vor Ort gegengesteuert und passgenaue Angebote gemacht werden. Eine für ganz Thüringen gleiche Lösung wird es nicht geben. Für den PARITÄTISCHEN Thüringen heißt das jetzt, all sein Know-How in den Bereichen Arbeit und Beschäftigung, Qualifizierung und Beratung den Frauen und Familien zur Verfügung zu stellen.

1. CORA – gemeinsam für Frauen

Am 1. Februar 2009 konnte das Projekt „CORA - Netzwerk Thüringer Frauenzentren zur Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ mit insgesamt sieben Teilprojekten in sechs Mitgliedsorganisationen begonnen werden. Das Projekt wird aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds im Rahmen der Integrationsrichtlinie gefördert. Bereits im Juni 2008 konnten von einer Jury die Gewinner des Ideenwettbewerbs ermittelt werden, den der PARITÄTISCHE Thüringen in Kooperation mit der Gleichstellungsbeauftragten des Freistaates Thüringen und in Abstimmung mit dem Thüringer Wirtschaftsministerium initiierte, um ein Modellprojekt mit dem Ziel

• der Förderung von Beschäftigungsfähigkeit, speziell von Frauen,

• der Erschließung zusätzlicher Beschäftigung im Dienstleistungssektor,

• der Förderung von Vereinbarkeit von Familie und Beruf,

• dem Abbau geschlechtsspezifischer und famili-ärer Zugangsbarrieren

umzusetzen.

Im Vorfeld des Projektstarts erfolgte eine über Monate intensive Zusammenarbeit mit den (damals potenziellen) Trägern der einzelnen Teilprojekte, der Beauftragten für die Gleichstellung von Frau und Mann des Freistaats Thüringen, Johanna Arenhövel, Thüringer Ministerium für Soziales, Familie und Gesundheit (TMSFG), dem Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Technologie und Arbeit (TMWTA), der Gesellschaft für Arbeits- und Wirtschaftsförderung des Freistaats Thüringen mbH (GFAW) und dem PARITÄTISCHEN Thüringen.

8. Frauen und Familie – CORA gemeinsam für Frauen 61

MistreiterInnen des CORA-Netzwerks

Der PARITÄTISCHE Thüringen, bei dem die CORA-Koordinierungsstelle mit zwei Mitarbeiterinnen angesiedelt ist, wird zunächst für 35 Monate sein Know-How in den Bereichen arbeitsmarktpoliti-sche Kompetenzen, Netzwerken und Fachberatung zur Verfügung stellen. Die Teilprojekte, die jeweils bei Frauenkommunikationszentren und Frauen- und Familienzentren in ganz Thüringen angesiedelt sind, verfolgen jeweils unterschiedliche Ansätze und Herangehensweisen zur Verfolgung der inein-ander verzahnten Zielstellungen. In den nächsten Monaten gilt es für alle Teilprojekte gleichermaßen, individuelle, zielgruppenspezifische Angebote zu entwickeln und modellhaft umzusetzen.

Die CORA-Koordinierungsstelle begleitet und unterstützt die Mitarbeitenden der Teilprojekte weiterhin mit dem Angebot und der Realisie-rung eines fachlichen Begleitprogramms, abge-stimmt auf die Fortbildungsbedarfe der Projekt-mitarbeiterInnen, verschiedener Aktivitäten zum Mainstreaming und zur Öffentlichkeitsarbeit, mit der Evaluation der Netzwerkarbeit und der Unter-stützung bei der Einbindung in bestehende Netz-werke auf Landes- und Bundesebene sowie der Gewinnung aktueller Erkenntnisse über die durch

die Teilprojekte bedienten Regionen im Sinne der Erschließung neuer Wege für haushaltsnahe Dienst-leistungsangebote und deren Wirkungsgrade auf

den Ebenen Klienten und Kunden.

Am 25. Februar fand das erste Netzwerktreffen der ProjektmitarbeiterInnen in Neudietendorf statt, in dessen Rahmen das CORA-Netzwerk seine Arbeit nach der Phase der Antragstellung nun auch ganz praktisch aufnahm. Der (offizielle) Auftakt der Arbeit des CORA-Netzwerks wurde gemeinsam mit den Thüringer kommunalen Gleichstellungsbeauf-tragten, den Mitarbeitenden der Teilprojekte und der CORA-Koordinierungsstelle, VertreterInnen der Thüringer Ministerien und Behörden von Johanna Arenhövel selbst am 13. Mai 2009 in der Rotunde im Regierungsviertel in Erfurt vorgenommen.

2. Neues Frauen- und Familienzentrum KRÜGEREI in Neudietendorf

Unter der Trägerschaft des Vereines Prof. H. A. Krüger e. V. ist seit Januar dieses Jahres mit Unter-stützung der ARD-Fernsehlotterie sowie von Land und Kommunen ein neues Zentrum für Frauen und Familien, die KRÜGEREI, entstanden. Die drei Mitar-beiterinnen Heidrun Beck, Julia Heidekrüger und

Susan Hoßfeld entwickeln Angebote für Frauen und Familien aus den Orten der Verwaltungsgemein-schaft wie auch für überregionale Interessentinnen und Interessenten. Dabei ist ein vielfältiger, offener Begegnungsort entstanden, an dem ein reger Aus-tausch möglich ist. Einzelberatungen sollen Hilfe zur Selbsthilfe geben. Die Schwerpunktthemen sind psychosoziale Beratung, Bildung, Kultur, Politik und die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Neben Beratungszeiten, Eltern-Kind-Grup-pen, Einzelveranstaltungen zu verschiedenen kul-turellen und gesellschaftlich relevanten Themen sind Weiterbildungsveranstaltungen sowie Kurse und Workshops im kreativ-künstlerischen Bereich und mehr geplant.

62 8. Frauen und Familie – CORA gemeinsam für Frauen

3. Zahlen und Fakten

Mitglieder des CORA-Netzwerks:• Verein Prof. H. A. Krüger e. V., Teilprojekt “Servi-

cestelle Frauen und Familie

• “Verein Begegnung e. V., Teilprojekt „WEG – Wagen Entwickeln Gestalten“

• Ökus e. V., Teilprojekt „LUISE – Frauenzentrum als Kommunikationsstützpunkt mit modellhaf-tem Dienstleistungsservice“

• LIFT gGmbH, Teilprojekt „Aufbau und Etab-lierung einer Dienstleistungsdrehscheibe in Nordhausen“

• Frauenbildungs- und Begegnungsstätte ko-ra-le e. V., Teilprojekt „ Leben und Beruf im Eichsfeld“

• Frauen- und FamilienZentrum Erfurt e. V., Teil-projekt „ Hand in Hand – ein Projekt zur Ver-besserung der Beschäftigungschancen von Frauen in Thüringen“

• PARITÄTISCHER Wohlfahrtsverband Lan-desverband Thüringen e. V., Teilprojekt „Koordinierungsstelle“

CORA-KoordinierungsstelleDerPARITÄTISCHEThüringenBergstraße11,99192NeudietendorfTel.:[email protected]@paritaet-th.de

Corabedeutet:C–ChancengleichheitO–OrganisationR–ReputationA-Arbeit

8. Frauen und Familie – CORA gemeinsam für Frauen 63

9. Europa – Herausforderungen und Chancen

Themen:1. „Blickpunkte - Zukunftschancen für die Jugend in Europa“2. „Mobil in Europa – ich bin dabei!“3. „Internationale Begegnungen für Kinder und junge Menschen“

66 9. Europa – Herausforderungen und Chancen

9. Europa – Herausforderungen und ChancenAutorin

Christina Martens

Beraten, Qualifizieren und Vernetzen beschrei-ben die Kernaufgaben des aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Freistaates Thüringen finanzierten Europabüros Ostthü-ringen der parisat gGmbH. Neben den vielen Veranstaltungen des Europabüros Ostthüringen und den Beratungs- und Qualifizierungsangebo-ten ist ein weiteres Hauptaugenmerk der Arbeit die bestehende Netzwerkkooperation mit den Europa-Service-Büros in Erfurt, Nordhausen und Suhl. Durch diese enge Zusammenarbeit konnten in Thüringen im Jahr 2008 ca. 1450 Auszubil-dende, Fachkräfte und Unternehmen rund um das Thema „Europa“ beraten werden. Dabei ging es neben zu initiierenden Projektanträgen auch um den Europäischen Freiwillendienst, europä-ische Mobilitätsprogramme sowie unterschied-liche Fördermöglichkeiten. Dabei wurde und wird immer wieder deutlich, wie wichtig Europa auch für Thüringen geworden ist. Vor allem die aktuellen und kommenden Auswirkungen der Krise zeigen, dass Thüringen keine Insel ist. Im Rückblick auf die Aktivitäten des Europabüros Ostthüringen sind die drei Veranstaltungen „Blickpunkte - Zukunftschancen für die Jugend in Europa“, „Mobil in Europa – ich bin dabei!“ und „Internationale Begegnungen für Kinder und junge Menschen“ besonders hervorzuheben.

1. „Blickpunkte - Zukunftschancen für die Jugend in Europa“

Unter dem Motto: „Blickpunkte - Zukunftschancen für die Jugend in Europa“ organisierte das Euro-pabüro Ostthüringen gemeinsam mit den Bun-deskoordinatoren des PARITÄTISCHEN Gesamtver-bandes eine bundesweite Arbeitstagung. Ziel der Fachtagung war es, Zukunftschancen für junge Menschen in Europa zu betrachten und diese durch die Vorstellung von best practice Beispielen euro-päischer Jugendprojekte erlebbar zu machen. Dazu waren Partner aus Italien, den Niederlanden und aus Polen vertreten. Ausge-hend von der europäischen Perspektive wurde der Blick auf die wissenschaftliche Ebene bemüht, um aktuelle europäische Tendenzen für die eigene Projektentwick-lung zu nutzen. Darüber hinaus stellten die europä-ischen Partner ihre aktuellen Projekte in einzelnen Workshops vor. Damit jedoch nicht genug. Auch das Pausen- und Abendprogramm ermöglichte es,

konkrete Kontakte zu knüpfen und erste Projekt-ideen zu konkretisieren. Darüber hinaus wurden adäquate Fördermöglichkeiten vorgestellt, um den Teilnehmern die Planung ihrer künftigen Projektan-träge zu erleichtern.

9. Europa – Herausforderungen und Chancen 67

2. „Mobil in Europa – ich bin dabei!“

„Mobil in Europa – ich bin dabei!“ lautete der Titel der Veranstaltungsreihe, die 2008 vom Verein Bürger Europas und dem Europabüro Ostthüringen im Rahmen der „aktion europa“ angeboten wurde. Schüler und Schülerinnen aus den Geraer Berufs-schulen waren eingeladen, einen Blick über den Tellerrand hinaus in Richtung europäischer Mög-lichkeiten für junge Menschen zu werfen. Die über 70 TeilnehmerInnen aus den Ostthüringer Berufs-schulen unterstrichen die zunehmende Bedeutung solcher Veranstaltungen.

Als Vertreter des Referats Europa aus der Erfurter Staatskanzlei konnte Heinz Hoffmann gewonnen werden, der den SchülerInnen in einer Diskussions-runde zu ihren Anliegen Rede und Antwort stand. Darüber hinaus gab es in verschiedenen Work-shops Informationen über Möglichkeiten für Aus-landsaufenthalte, Praktika oder Freiwilligendienste. Nicht nur die Reso-nanz auf den Akti-onstag, auch die vielen interessier-ten Nachfragen der Gäste haben gezeigt, dass die Schülerinnen und Schüler nicht nur mitreden wollen, sondern sich auch über Chancen informieren, um sie für ihren künf-tigen Berufsweg- und Lebensweg einzubeziehen.

68 9. Europa – Herausforderungen und Chancen

3. „Internationale Begegnungen für Kinder und junge Menschen“

Im November 2008 fand der seit 12 Jahren beste-hende Aktionstag erstmalig in Gera statt.

Der in Kooperation mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, dem Fachdienst Kinder- und Jugendhilfe der Stadt Gera sowie dem Europabüro Ostthüringen organi-sierte Aktionstag „Internationale Begegnungen für Kinder und junge Menschen“ wurde aus Mitteln des Kinder- und Jugendplans des Bundes (KJP), der Stadt Gera und des Europäischen Sozialfonds (ESF) finanziert. Ziel dieser Fachtage ist es, einen Überblick über die Arbeitsfelder sowie „Kinder- und Jugend-mobilität“ zu bekom-men sowie aktuelle Trends aufzuspüren.

Darüber hinaus wurden die verschiedenen Ange-bote einzelner Träger auf einem Markt der Mög-lichkeiten präsentiert. Neben dem Stadtjugendring Gera als Thüringer euro-desk Partner stellten sich unter anderem die Europa-Service-Büros aus Nord-hausen, Suhl, Erfurt und Gera als Ansprechpartner vor Ort ihr Netzwerk vor. Darüber hinaus hatten die Gäste die Möglichkeit, sich individuell oder in

Gruppen beraten zu lassen. Auch hierfür standen zahlrei-che ExpertInnen und Fachbera-ter zur Verfügung. Ebenso war es den Gästen möglich, Kon-takte für Kooperationen oder ihre eigene berufliche Zukunft zu knüpfen und sich über Fort-bildungen, Qualitätsstan-dards und neue Austauschpro-gramme zu informieren.

9. Europa – Herausforderungen und Chancen 69

10. Der PARITÄTISCHE Thüringen regional stark

Themen:1. In den Regionen2. Das Treffen der KreisgruppensprecherInnen3. Wahl lokal sozial4. Zahlen und Fakten

72 10. Der PARITÄTISCHE Thüringen regional stark

10. Der PARITÄTISCHE Thüringen regional starkAutor

Stefan Werner

1. In den Regionen

Der PARITÄTISCHE vertritt die Interessen seiner Mit-glieder nicht nur auf Landes- und Bundesebene. Vielmehr unterstützt der PARITÄTISCHE Thüringen seine Mitgliedsorganisationen vor Ort, auf regiona-ler Ebene in 22 bestehen Kreisgruppen im Rahmen des Partnermodells. Neben der Sicherstellung des Kommunikations- und Informationsflusses zwi-schen dem Landesverband und den 22 Kreisgrup-pen sowie ihrer Mitgliedorganisationen bietet der PARITÄTISCHE Thüringen in den Bereichen Strate-gieentwicklung, Lobbyarbeit, Presse- und Öffent-lichkeitsarbeit, Fach- und kommunalpolitischen Veranstaltungen eine breite Palette an Service- und Unterstützungsleistungen an. Ganz nach dem buttom up Prinzip sorgt der PARITÄTISCHE Thürin-gen für den Kommunikations- und Informations-fluss von der regionalen auf die Landes- und wenn nötig auf die Bundesebene. Über die klassische Interessensvertretung und Lobbyarbeit hinaus erar-beitet der Landesverband Handlungsempfehlun-gen und Lösungsvorschläge, die über die Landes-ebene wieder in die Regionen wirken.

2. Die Treffen der KreisgruppensprecherInnen

Die Treffen der SprecherInnen der PARITÄTISCHEN Kreisgruppen widmen sich in erster Linie dem Aus-tausch zwischen den Kreisgruppen und der Weiter-entwicklung der PARITÄTISCHEN Kreisgruppenar-beit. Es ist festzustellen, dass die Kreisgruppen nach wie vor auf unterschiedlichen Niveaus agieren, ins-gesamt aber die Kreisgruppenarbeit, bis auf wenige Ausnahmen, sich weiter intensiviert hat. Im Vor-dergrund stehen dabei immer noch das Ziel des gemeinsamen Auftritts und die Suche sowie das Bearbeiten gemeinsamer Themen. Dabei wurde deutlich, dass der intensive Austausch und Kontakt mit den politisch Verantwortlichen sowie mit der kommunalen Verwaltung, über die Kreisgruppe, sich entscheidend auf die Intensität und den Erfolg auswirkt. Hierzu gab es auch entsprechende Emp-fehlungen vom Landesverband.

10. Der PARITÄTISCHE Thüringen regional stark 73

Novum ist die Diskussion zur Kooperation der Kreis-gruppenmitglieder unter ökonomischen Gesichts-punkten. Neben gemeinsamen Anträgen für Groß-projekte (z. B. über ESF), gab es auch Überlegun-gen zu gemeinsamen Verträgen mit Strom- und Gasanbietern. Fragen der gemeinsamen Beschäf-tigung von Personal (z. B. Reinigung) oder Perso-nalaustausch wurden ebenso angesprochen. Dem folgend wir der PARITÄTISCHE Thüringen die wirt-schaftliche Kooperation zum Schwerpunktthema der zukünftigen Kreisgruppenarbeit machen.

3. Wahl lokal sozial

Unter dem Motto „Wahl = lokal = sozial“ - von Eise-nach nach Altenburg, von Nordhausen nach Suhl – tourte der PARITÄTISCHE Thüringen im Superwahl-jahr 2009 durch den Freistaat. Am 5. Mai 2009 star-tete das PARITÄTISCHE Kampagnenrad im Rahmen einer Pressekonferenz im Thüringer Landtag und läutete die Kampagnentour 2009 „Wahl = lokal = sozial“ ein. Wie das Fahrrad für die Kampagnen-tour zuverlässig sein muss, den richtigen Rahmen, gute Bremsen und die richtige Schaltung braucht, so braucht auch die Sozialwirtschaft die Planungs-sicherheit und die richtigen Rahmenbedingungen, um im Interesse der Menschen zu arbeiten und sich

weiterentwickeln zu können. Deshalb war das PARI-TÄTISCHE Fahrrad in Thüringen unterwegs, um für die Anliegen des PARITÄTISCHEN und seiner Mit-gliedsorganisationen zu sensibilisieren und zu strei-ten. Als größter Wohlfahrtsverband in Thüringen mit 20.000 Beschäftigten in mehr als 700 Einrich-tungen ist der PARITÄTISCHE täglich mit den wan-delnden gesellschaftlichen Prozessen konfrontiert. In insgesamt 14 Einzelveranstaltungen wurden diese in Form von Schwerpunktthemen mit Politik und den Akteuren vor Ort diskutiert.

Die Dienstleistungen des PARITÄTISCHEN Thüringen

Themen:1. Mitgliederservice, Entgeltberatung und Betriebswirtschaft2. Mit uns messen Sie richtig - Entgeltberatung im PARITÄTISCHEN Thüringen3. Zugang zu Fördermitteln4. Betriebswirtschaftliche Beratung5. Rahmenverträge6. Beratung und Qualifizierung7. parisat8. Die PARITÄTISCHE Akademie9. PARITÄTISCHES Bildungswerk10. Qualifizierungsberatung für Unternehmen der Sozialwirtschaft11. 1999 bis 2009 - PATT wird 10 Jahre!12. Das Haus der PARITÄT

76 Die Dienstleistungen des PARITÄTISCHEN Thüringen

Die Dienstleistungen des PARITÄTISCHEN Thüringen

AutorInnen

Burkhard Hempel, Daniela Weidner, Thomas Engemann, Sigrid Bomeier, Stefan Werner, Volker Oberschachtsiek

1. Mitgliederservice, Entgeltberatung und Betriebswirtschaft

a) Mit uns messen Sie richtig - Entgeltberatung im PARITÄTISCHEN Thüringen

Die Mitgliedsorganisationen des PARITÄTISCHEN Thüringen bestmöglich zu unterstützen und zu beraten, ist ein zentrales Anliegen der Arbeit des Landesverbandes. Damit in der wirtschaftlich, poli-tisch und gesellschaftlich schnelllebigen sowie durch Unsicherheit geprägten Zeit die Organisa-tionen und Einrichtungen weiter auf Erfolgskurs bleiben, bietet der PARITÄTISCHE Thüringen auch Beratung und Vertretung bei Leistungsbeschrei-bungen, Entgelt- und Finanzierungsfragen. Der PARITÄTISCHE Thüringen unterstützt die Mitglieds-organisationen bei Entgeltverhandlungen und Kos-tenkalkulationen in enger Zusammenarbeit mit den jeweiligen FachreferentInnen. Die Unterstützung ist nicht nur durch aktuelles Fachwissen, sondern auch durch die Kreativität des Hineindenkens der PARITÄTISCHEN MitarbeiterInnen geprägt.

Darüber hinaus besteht im Rahmen von Exper-tengruppen die Möglichkeit des Austausches von Erfahrungen und Informationen. Gleich ob Alten-hilfe, Jugendhilfe, Eingliederungshilfe, andere soziale Bereiche oder Investitionsvorhaben, wenn es um Unterstützung im Entgeltbereich geht, ist die Entgeltgruppe des PARITÄTISCHEN Thüringen ein wichtiger Partner für seine Mitgliedsorganisationen.

Die Dienstleistungen des PARITÄTISCHEN Thüringen 77

Frauenhaus/ Frauenzentrum Weimar

Der Verein Frauenzentrum Weimar e. V. integriert Sozialarbeit und Bildungs- und Kulturarbeit für Frauen, fördert Kommunikation sowie Solidarität zwischen Frauen und richtet sich unter anderem gegen die strukturelle und offene Diskriminierung. Das Angebot umfasst unter anderem Beratung und Krisenunterstützung für von häuslicher Gewalt betroffene Frauen, soziale Kontakte, Frauenpen-sion, Tagungshaus und Schutzwohnungen. Die Vor-haltung der Schutzwohnungen (Frauenhaus) ist eine Pflichtaufgabe der Kommune. Durch Änderun-gen der Landesrichtlinien verkürzte sich ab 2007 der Landeszuschuss. Dies war eine neue Situation für die Stadt Weimar und für das Frauenhaus. Durch Beratung und Hinweise aus der Entgeltgruppe des PARITÄTISCHEN Thüringen gelang folgende Bear-beitung ihrer haushaltsbezogenen Vorgänge:

• Neustrukturierung des Antragsformulars

• Hinzufügen von relevanten Kostenfaktoren (Bsp. Verwaltungsumlage)

• Angleichung der Personalkosten (Stand 2001) an aktuelle Tarife

• professionellere Vorbereitung und Berechnung der Antragsformulare

• zielorientierte sowie strukturierte Vorbereitung für die Verhandlungen mit der Kommune

Im Zuge der Begleitung entwickelte sich eine part-nerschaftliche Zusammenarbeit zwischen den betreffenden MitarbeiterInnen der Stadt Weimar und dem Frauenhaus/Frauenzentrum Weimar. Dabei wurde deutlich wie wichtig die Dienstleis-tungen des Frauenhauses/Frauenzentrums Weimar für die Stadt Weimar und die soziale Infrastruk-tur sind. Ein entscheidender Schritt für die erfolg-reichen Verhandlungen des Frauenhauses/Frauen-zentrums Weimar war, dass deutlich wurde, dass die Stadtverwaltung, im Interesse der BürgerInnen, die monetären Mittel für die Arbeit des Frauenhauses bereit stellt. Auf dieser neuen Basis konnten beide Partner für das Jahr 2009 ein Zuschussanstieg im Vergleich zum Vorjahr von ca. 35 % erreichen (ca. 30 T€). Für das Jahr 2010 ist eine Erhöhung von 16 % geplant (ca. 14 T€) und eingereicht. Dieses war auch und gerade durch die Unterstützung des PARITÄTI-SCHEN möglich.

b) Zugang zu Fördermitteln

Neben den Leistungsentgelten spielen Förderun-gen aus Stiftungs- und Lotteriemitteln eine zuneh-mend große Rolle bei der Finanzierung von sozia-len Angeboten. Der PARITÄTISCHE eröffnet seinen Mitgliedsorganisationen den Zugang zu solchen Fördermöglichkeiten. Lotterien wie die GlücksSpi-rale oder die Aktion Mensch und die Stiftung Deut-sches Hilfswerk fördern beispielsweise die soziale Arbeit in Bereichen, in denen sozialgesetzliche Leistungen nicht vorgesehen sind. Das PARITÄTI-SCHE Beraterteam steht Trägern, die diese Mittel in Anspruch nehmen, mit einem umfassenden Service bei. Schließlich übernimmt der PARITÄTISCHE, wenn alle Hürden erfolgreich genommen wurden, auch die verwaltungstechnische Abwicklung mit dem Fördermittelgeber.

78 Die Dienstleistungen des PARITÄTISCHEN Thüringen

c) Betriebswirtschaftliche Beratung

Wirksam sozialen Notlagen begegnen und dabei nicht selbst auf der Strecke bleiben – das ist das Spannungsfeld, in dem sich freigemeinnützige soziale Dienstleister heute bewegen. Um dauerhaft zu bestehen wird von ihnen angesichts begrenzter Ressourcen und steigender Kosten kaufmännische Versiertheit verlangt. Da kann es im Alltag vorkom-men, dass fachkundiger Rat von außen notwendig wird. Im Vordergrund stehen oft Fragestellungen der Kostensteuerung und des Risikomanagements. Dahinter verbergen sich jedoch nicht selten Prob-leme der strategischen Unternehmensausrichtung und der Ertragslage. Nach dem Prinzip „Vier Augen sehen mehr“ soll die Beratung des PARITÄTISCHEN zu einer realitätsgerechten Lagebeurteilung beitra-gen. Am besten bevor grundlegende Entscheidun-gen zu treffen sind.

d) Rahmenverträge

Die hohe Zahl von bundesweit 10.000 Mitglied-sorganisationen ermöglicht es dem PARITÄTI-SCHEN, attraktive Rahmenverträge auszuhan-deln. So gibt es Vergünstigungen in den Bereichen: Neukauf von Kraftfahrzeugen, Nutzung von Miet-wagen, Auto-Leasing, Treibstoffe, Kfz-Ersatzteile,

Kfz-Reparaturen, Soft- und Hardware, Telefon, Büromaterial, Hauswirtschaft, Lebensmittel, Ver-sicherungen, betriebliche Altersvorsorge, GEMA und Beratung zur Verbesserung des Energieeinsat-zes. Voraussetzung für die Nutzung der Rahmen-verträge ist in der Regel der Nachweis der Mitglied-schaft im PARITÄTISCHEN. Aktuelle Informationen finden Mitgliedsorganisationen im Servicenet des PARITÄTISCHEN Thüringen.

2. Beratung und Qualifizierung

a) Beratung, Qualifizierung und Begleitung hat einen Namen - parisat

Die parisat gGmbH (paritätische soziale arbeit thüringen) ist als 100-prozentige Tochter die gemeinnützige Dienstleistungsgesellschaft des PARITÄTISCHEN Thüringen. Sie trägt mit ihrem Angebot dem wachsenden Bedarf nach individueller und abgestimmter Einzelberatung und Qualifizierung Rechnung. Die parisat gGmbH bietet den Mitgliedsorganisationen des PARITÄTISCHEN und anderen Trägern der freien und öffentlichen Wohlfahrtspflege Beratung, Information, Qualifizierung und Vernetzung in den Bereichen Personal- und Organisationsentwicklung / Ehrenamtliches Engagement /

Vorstandsmanagement. Die parisat gGmbH managt darüber hinaus die „PARITÄTISCHE Akademie Thüringen“. Diese ist die Plattform für die Bildungs- und Qualifizierungsangebote der PARITÄTISCHEN Unternehmen und der Mitgliedsorganisationen. Die meisten PARITÄTISCHEN Bildungsanbieter selbst sind im PARITÄTISCHEN Bildungswerk organisiert. Das Bildungswerk vertritt vor allem die Interessen seiner Mitglieder gegenüber Politik und Öffentlichkeit. www.parisat.de

b) Die PARITÄTISCHE Akademie

Die Angebote der PARITÄTISCHEN Akademie Thü-ringen haben sich bei unseren NutzerInnen und KundInnen etabliert. Die PARITÄTISCHE Akademie Thüringen führt das Wissen und die Erfahrungen der PARITÄTISCHEN Unternehmen zusammen und unterbreitet ein breites Spektrum an Beratungs- und Qualifizierungsangeboten. Damit leistet sie einen Beitrag zur Professionalisierung und Profilbil-dung der Unternehmen in der Sozialwirtschaft. Nur mit qualifizierten MitarbeiterInnen, deren Wissen auf aktuellem Stand ist, können die Unternehmen im sozialwirtschaftlichen Sektor erfolgreich agieren und Maßstäbe in der Arbeit setzen.

Die Dienstleistungen des PARITÄTISCHEN Thüringen 79

Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels geht es für die Unternehmen um die Generierung eines ausreichenden Fachkräftepotentials für die Zukunft, die Erhaltung bzw. Erhöhung des Qualifi-kationsniveaus der Mitarbeitenden und damit die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit. Nur durch Anpassung der Personalentwicklungsstrategien, die Anpassung des Managements von Wissen und Innovation sowie die Übertragung des Erfahrungs-wissens von älteren Arbeitnehmenden und Nach-wuchskräften, können die zukünftigen demografi-schen Entwicklungen von den Unternehmen bewäl-tigt werden. Hierbei kommt den Führungskräften besondere Bedeutung zu, da sie diese Entwicklun-gen in den Unternehmen maßgeblich beeinflus-sen. Von September 2008 bis Juni 2009 wurden unter dem Dach der PARITÄTISCHEN Akademie in

7 Kursen 107 Führungs- und Nachwuchsführungs-kräfte fortgebildet.

c) PARITÄTISCHES Bildungswerk

Im Mittelpunkt der Arbeit des PARITÄTISCHEN Bil-dungswerks Landesverband Thüringen e. V. (PBW) steht zum einen die Interessenvertretung der Mit-gliedsorganisationen in Politik und Öffentlichkeit, zum anderen die Erwachsenenbildung. Ein Schwer-punkt des PARITÄTISCHEN Bildungswerkes als aner-kannter Träger der Erwachsenenbildung ist die För-derung des lebenslangen Lernens. Das PARITÄTI-SCHE Bildungswerk wird sich zur Stärkung der Sozi-alwirtschaft gemeinsam mit seinen Mitgliedern und Kooperationspartnern für die Erwachsenenbildung einsetzen und bedarfsgerechte Bildung anbieten.

d) Qualifizierungsberatung für Unternehmen der Sozialwirtschaft

Über die Qualifizierungsberatung für Unternehmen der Sozialwirtschaft stehen den PARITÄTISCHEN Mitgliedsorganisationen Erfahrungen, Branchen-kenntnisse und das Hintergrundwissen zu Berufsbil-dungsprozessen und zur Qualifizierungs- und Fach-kräfteentwicklung zur Verfügung. Darüber hinaus bietet die Beratung eine Reihe von praktikablen Instrumenten an. Im Vordergrund stehen dabei Unterstützung bei Fragen erfolgreicher Finanzie-rung und Förderung von Qualifizierungsmaßnah-men, Begleitung bei der Ermittlung von Fachkräfte-bedarfen, Koordinierung und Begleitung notwen-diger Maßnahmen zur Deckung des Fachkräftebe-darfs durch Einschalten von Kooperationspartnern und Beratung bei der Implementierung ausgewähl-ter Instrumente der Personalentwicklung.

80 Die Dienstleistungen des PARITÄTISCHEN Thüringen

3. 1999 bis 2009 - PATT wird 10 Jahre!

Im Frühjahr 1999 haben einige PARITÄTISCHE Mit-gliedsorganisationen die PARITÄTISCHE Tarifge-meinschaft Thüringen e. V. – kurz PATT – gegrün-det. Damals wendeten die Mitgliedsorganisatio-nen überwiegend Vergütungssysteme an, die sich am Bundesangestelltentarif-Ost (BAT-O) orientier-ten. Jedoch stellte dieses Tarifsystem sich - ange-sichts der zunehmend kostensatzbezogenen Finan-zierungsbedingungen sozialer Arbeit - als ein zu starres Gefüge mit nur schwer kalkulierbaren Risiken dar. Daraus wuchs der Wunsch, aktiv auf die Gehaltsentwicklungen Einfluss zu nehmen. Man wollte sich aus dem BAT-Bezug lösen und eigene Gestaltungsoptionen durchsetzen, um langfristig wirksame Veränderungen herbeizuführen. Schon 1998 entstand die Arbeitsgruppe „PATTSTATTBAT“ und beriet etwa ein Jahr lang über tarifpolitische Fragen und besser passende Vergütungsregelun-gen. So wurde verbandspolitisch die Grundlage geschaffen, um 1999 einen eigenen Arbeitgeber-verband zu gründen.

Zum 1. Januar 2004 sind als Flächentarifverträge für Thüringen - exklusiv für gemeinnützige Dienst-leister - ein Rahmen- und der Vergütungstarifver-trag des Arbeitgeberverbandes in Kraft getreten.

Im Jahre 2008 folgten Tarifverträge für Sachsen. Durch spezielle Regelungen zu Bereitschaftsdiens-ten, Betriebsvereinbarungen, Altersteilzeit und die Pflege naher Angehöriger wurden das Tarifsystem über die Jahre inhaltlich weiter entwickelt. Regel-mäßige Gehaltssteigerungen bedienten die Interes-sen der Beschäftigten und ermöglichen den Arbeit-gebern attraktive Arbeitsplätze anzubieten.

Weitere Arbeitgeber haben für sich die Vorteile des PATT-Tarifwerkes erkannt: Regelmäßige Gehaltsent-wicklung entsprechend der wirtschaftlichen Leis-tungsfähigkeit der Branche, eine Flexibilisierung der Arbeitszeit entsprechend der Anforderungen der Leistungsempfänger und eine stärker leistungs-bezogene Vergütung.

Aber PATT beteiligt sich neben dem Kerngeschäft auch aktiv an Veränderungsprozessen und der öffentlichen Meinungsbildung. So wurde mit wis-senschaftlicher Begleitung ein Beitrag zur Förde-rung von „Frauen in Führungspositionen“ geleis-tet. Vorträge und Fachveranstaltungen zu „Leis-tungsbezogener Vergütung“, der „Gestaltung von Geschäftsführungsverträgen“ und zum „Mindest-lohn“ waren große Themen in der 10-jährigen PATT-Geschichte. Seit einigen Jahren widmet sich PATT dem Thema Fachkräfteentwicklung in der

Thüringer Sozialwirtschaft. Im kommenden Jahr wird eine entsprechende Studie des Arbeitgeber-verbandes den Fachkräftebedarf der Branche für das nächste Jahrzehnt beleuchten und den Unter-nehmen Handlungsempfehlungen für ihre Perso-nalarbeit zur Verfügung stellen.

Die Dienstleistungen des PARITÄTISCHEN Thüringen 81

4. Das Haus der PARITÄT

Mitten im Grünen Herzen Deutschlands laden das Haus der PARITÄT und die Krüger-Villa zu Tagun-gen, Seminaren, Konferenzen und Feiern ein. Auto-bahn- und bahnhofsnah bieten die liebevoll sanier-

ten Gebäude abseits von Alltags-stress und Hektik modern einge-richtete Tagungsräume für bis zu 100 Personen. Die Räume lassen sich für mehrere hundert Per-sonen kombinieren. Alle Räume sind barrierefrei angelegt. Der 1,4 Hektar große Krüger-Park lädt zu erholsamen Pausen ein. Bei Bedarf werden auch ansprechende Über-nachtungsmöglichkeiten und Aus-flugspakete in die historischen

Städte Erfurt, Weimar, Gotha oder auch in den nahe gelegenen Thüringer Wald vermittelt. Für PARITÄ-TISCHE Mitgliedsorganisationen gibt es attraktive Vergünstigungen.

Anhang

Themen:1. Kennzahlen2. Das Jahr in Bildern3. „Wer ist wer“ in der BuntStiftung4. „Wer ist wer“ im PARITÄTISCHEN Thüringen5. „Wer ist wer“ in der parisat gGmbH6. Die PARITÄTISCHEN Unternehmen7. Mitgliedsorganisationen

Anzeige 83

84 Kennzahlen

Kennzahlen

1. Stand MitgliedsorganisationenJahr 2006 2007 2008

Anzahl Mo's 322 320 322

2. Anzahl der Arbeitsstunden von MitarbeiterInnen in PARITÄTISCHEN Mitgliedsorganisationen

Jahr 2006 2007 2008

Stunden 19.047.343 19.021.493 19.195.381

3. Mitarbeiter-Entwicklung DER PARITÄTISCHEN Unternehmen in Thüringen

Jahr 2006 2007 2008

Mitarbeiter gesamt (ohne Arbeitsgelegenheiten) 54 61 65

- davon im PARITÄTISCHEN LV 37 39 42

in geförderten Projekten 13 21 19

- davon im PARITÄTISCHEN LV 5 7 8

Auszubildende 1 1 -

- davon im PARITÄTISCHEN LV 1 1 -

5. Einnahmengliederung/ -entwicklung Der PARITÄTISCHE Thüringen

2006 Betrag in TEUR Prozent

Lottomittel 1.269 46 %

Mitgliedsbeiträge 573 20 %

Zuwendungen Projekte/Sontige Erträge 961 34 %

gesamt 2.803 100 %

2007 Betrag in TEUR Prozent

Lottomittel 1.182 43 %

Mitgliedsbeiträge 629 21 %

Zuwendungen Projekte/Sontige Erträge 1.015 36 %

gesamt 2.826 100 %

2008 Betrag in TEUR Prozent

Lottomittel 1.192 38 %

Mitgliedsbeiträge 632 20 %

Zuwendungen Projekte/Sontige Erträge 1.334 42 %

gesamt 3.158 100 %

Kennzahlen 85

Projektförderung 2008

Anzahl der befürworteten Anträge nach "Art der Maßnahme"Gesamtzahl: 109 Anträge

Projektförderung 2008

Mittelaufteilung der befürworteten Anträge nach „Art der Maßnahme“ Gesamt 105.846,26 €

Sonstige Maßnahmen

22 Anträge • 20%

sächliche Ausstattung;

18.574 € • 18%

Beratungs- und Prüfungskosten

21 Anträge • 19 %

ehrenamtlich Tätigkeit

26 Anträge • 24 %

Fort-/ & Weiterbildung

16 Anträge • 15 %sächliche Ausstattung

24 Anträge • 22 %

Sonstiges 22085,26 € • 21%

Beratungs- und Prüfungskosten

31.000 € • 28 %

ehrenamtliche Tätigkeit 23.950 € • 23 %

Fort-/ & Weiterbildung; 10.237 € • 10%

86 Das Jahr in Bildern 2008 | 2009

01 Fachseminar„BittehelfenSiemirnichtichhabeschongenugProbleme-derKraftaktbenachteiligteJugendlichezuintegrieren“am19.02.2009

02AuftaktdesFamilientrainerInnenkursesam17.04.200903DadAKindergruppebeimBürgermeisterinHermsdorf200904Prof.Dr.ChristianC.Juckenack(TMWTA)beimStartdesProjekts„ProGründen

am06.07.200905Wahl=lokal=sozialimEichsfeldam12.08.200906 EröffnungFrauenzentrumKrügereiam04.03.200907FrühfördertagunginNeudietendorfam20.11.200808KultusministerBernwardMüllerbeimGrußwortzurPARITÄTISCHENMitglieder-

versammlung19.11.200809|10GästedesPARITÄTISCHENJahresempfangsam27.04.09

01 Fachseminar„BittehelfenSiemirnichtichhabeschongenugProbleme-derKraftaktbenachteiligteJugendlichezuintegrieren“am19.02.2009

02AuftaktdesFamilientrainerInnenkursesam17.04.200903DadAKindergruppebeimBürgermeisterinHermsdorf200904Prof.Dr.ChristianC.Juckenack(TMWTA)beimStartdesProjekts„ProGründen

am06.07.200905Wahl=lokal=sozialimEichsfeldam12.08.200906 EröffnungFrauenzentrumKrügereiam04.03.200907FrühfördertagunginNeudietendorfam20.11.200808KultusministerBernwardMüllerbeimGrußwortzurPARITÄTISCHENMitglieder-

versammlung19.11.200809 | 10GästedesPARITÄTISCHENJahresempfangsam27.04.09

01 02 03 04

06 07 08 09 10

11 12 13 14 15

Das Jahr in Bildern 2008 | 2009

05

Das Jahr in Bildern 2008 | 2009 87

11RundgangderPolitikerInnenbeimPARITÄTISCHENSommerfest200812DasPARITÄTISCHESommerfest200813AktionsstandzumTagderoffenenTürimLandtagam13.06.200914 Wahl=lokal=sozialinJena11.08.200915 TreffendesStiftungsratesderPARITÄTISCHENBuntStiftungam

10.10.200816DemokratieaufdemAcker-ProjektmesseinBerlinam25.05.200917BürgermeisterHolbeinbeimGrußwortzurEröffnungdesFrauenzentrums

Krügereiam04.03.200918SozialministerinLieberknechtbeimGrußwortzumPARITÄTISCHEN

Jahresempfangam27.04.200919ProjektpreisträgerInnendesPARITÄTISCHENWettbewerbs03.12.2008

20StartdesProjekts„ProGründenam06.07.200921„Wahl=lokal=sozial“inNeudietendorfam25.08.200922EinzelpreisträgerInnendesPARITÄTISCHENWettbewerbs03.12.200823„SiehtWeimarbaldaltaus“-DiskussiosrundedesPARITÄTISCHEN

ThüringenundderKreisgruppeWeimar-WeimarerLandzumDemografi-schenWandelam17.09.2008

24Vorstandssitzungam20.01.2009undGeburtstagvonRolfHöfert,Vorsit-zenderdesPARITÄTISCHENThüringen

25Wahl=lokal=sozialinHermsdorfam20.05.200926DasPARITÄTISCHESommerfest200827Ra(t)schlagderPARITÄTISCHENBuntStfitungzumThemaSubsidiarität

am09.10.200828Wahl=lokal=sozialinRudolstadtam15.07.2009

20 21 22 23

24 25 26 27 28

16 17 18 19

88 Die PARITÄTISCHEN Unternehmen

„Wer ist Wer“ in der PARITÄTISCHEN Bunstiftung

Stiftungsvorstand Stiftungsrat

Stab der PARITÄTISCHEN BuntStiftung

PARITÄTISCHE BuntStiftung Thüringen

Bergstraße 11 • 99192 NeudietendorfZentrale Einwahl: 036202-26200

Fax: 036202-26199Email: [email protected]

Internet: www.buntstiftung.d

Forschung

StiftungspräsidentinEvemarie SchnepelTel.: 036202 / 26-200 [email protected]

StiftungsdirektorReinhard MüllerTel.: 036202 / 26-201 [email protected]

Sekretariat des StiftungsvorstandesKerstin NeueTel.: 036202 / [email protected]

Referent des StiftungsvorstandesStefan OßwaldTel.: 036202 / 26-208 [email protected]

ProfilerStefan WernerTel.: 036202 / 26-231 [email protected]

Jelka Wetzelehemalige Vorsitzende des PARITÄTISCHEN Landesverbandes

Prof. Hans EberhardtThüringen-Kliniken • Saalfeld-Rudolstadt gGmbH

Elke Liebackpro familia LV Thüringen e. V.

Lothar BauschVolkssolidarität LV Thüringen

Dr. Nikolaus DorschINNOVA sozialwerk e. V.

Uwe KintscherLebenshilfe Erfurt e. V.

Prof. Heike LudwigFachhochschule Jena/FB Sozialwesen

Norbert SchrembHärterei Reese GmbH u. Co. KG

Jochen FascoThüringer Landesmedienanstalt

StiftungsserviceBürgerschaftliches Engagement

Steuerung der PARITÄTISCHEN Unternehmen

Stan

d: 3

0.09

.200

9

Team (1) • MITGLIEDERSERVICE BetriebswirtschaftSteuerung durch Cornelia Brack

Team (2) • MITGLIEDERSERVICE Fachberatung & LobbyTeamleitung: Steffen Richter & Renate Rupp

Team (3)INTERNER SERVICE • Teamleitung: Hannelore Loos

„Wer ist Wer“ im PARITÄTISCHEN Thüringen

Der PARITÄTISCHE Wohlfahrtsverband Landesverband Thüringen e. V.

Bergstraße 11 • 99192 NeudietendorfZentrale Einwahl: 036202 26-0

Fax: 036202 26-234 E-Mail: [email protected]

Internet: www.paritaet-th.de

LandesgeschäftsführerReinhard MüllerTel.: 036202 26-201 • [email protected]

IT-ReferentinSabrina BurgerTel.: 036202 [email protected]

QualifizierungsberaterinNicole WalterTel.: 036202 26-281 [email protected]

Persönliche Referentin der LandesgeschäftsführungJennifer SchlaupitzTel.: 036202 [email protected]

Sekretärin der GeschäftsführungKerstin NeueTel.: 036202 [email protected]

ProgrammmanagerSteffen RichterTel.: 036202 [email protected]

BetriebsmanagerinCornelia BrackTel.: 036202 [email protected]

Betriebswirtschaftliche BeratungCornelia BrackTel.: 036202 [email protected]

Kinder- und JugendhilfeSteffen RichterTel.: 036202 [email protected]

Behindertenhilfe & SozialhilferechtRalf SchneiderTel.: 036202 [email protected]

PersonalHannelore LoosTel.: 036202 [email protected]

Betriebsw. Beratung & ProjektsupportHans-Georg RuppTel.: 036202 [email protected]

MultiplikatorInnen Thüringer BildungsplanSusanne GenzelTel.: 036202 [email protected]

Reimund SchröterTel.: 036202 [email protected]

Koordinierungsstelle CORA-Netzwerk zur Förderung der Vereinbarkeit Familie und BerufKatharina PhilippsNetzwerkkoordinationTel.: 036202 [email protected]

Katharina BöhningVerwaltungTel.: 036202 [email protected]

Fördermittel- & PersonalverwaltungKatrin RoosTel.: 036202 [email protected]

Post / Zentrale/BibliothekBirgit MöserTel.: 036202 [email protected]

Kathrin KratzschTel.: 036202 [email protected]

FördermittelKerstin HeßTel.: 036202 [email protected]

SekretariatsbereichKarola SchmidtTel.: 036202 [email protected]

Dienstleistungen im ProfilingbereichMartina SchulzTel.: 036202 [email protected]

Layout & DesignFrank DiehnTel.: 036202 [email protected]

Servicestelle Suhl / SMGabriele WeschenfelderBeraterinTel.: 03681 352088

Christian ThomaVerwaltungTel.: 03681 352088

MitgliedsorganisationenPflegesatz / EntgelteSigrid BomeierTel.: 036202 [email protected]

Kreisgruppen / Gemeinwesen-arbeit Schule / Armut / Off. JugendhilfeLars KiwelTel.: 036202 [email protected]

Selbsthilfe / Gesundheit / Psych-iatrie / SuchthilfeRenate RuppTel.: 036202 [email protected]

Finanz- & Personal-buchhaltungEdith HandschuhTel.: 036202 [email protected]

Tobias TheuerkaufTel.: 036202 [email protected] & Verhandlungen

Burkhard HempelTel.: 036202 [email protected]

GemeinwesenarbeitEhrenamt / Schuldnerberatung Sandra SchulzTel.: 036202 [email protected]

Frauen / Familie / BeratungsstellenJulia HeidekrügerTel.: 036202 [email protected]

Haus der PARITÄT / Krüger-VillaHausverwaltung & RaumplanungBeate RadtkeTel.: 036202 [email protected]

Dieter MacheleidTel.: 036202 26-101ParkpflegeSylvia Kriesel

SekretariatsbereichGabriele SchackTel.: 036202 [email protected]

Pflege / Hospiz /SeniorenwirtschaftBritta RichterTel.: 036202 [email protected]

KoordinierungsstelleChristiane LandsiedelProjektkoordinationTel.: 036202 [email protected] GerberVerwaltungTel.: 036202 [email protected]

Servicestelle GeraLuzie HerrmannBeraterinTel.: 0365 5514806

Ildiko MartinVerwaltungTel.: 0365 5524230

Einbindung / Mitwirkung im Stab: K. Philipps, Gremienreferentin; H.G. Rupp, Controllingbeauftrager

Stab der Geschäftsführung

Fachliche Einbindung / Mitwirkung Team (1):V. Oberschachtsiek - Freiberuflicher Berater - Entgelte & Verhandlungen E. Schreiber - parisat gGmbH – Europabüro

Fachliche Einbindung / Mitwirkung Team (2):Nicole Walter - Qualifizierungsberaterin

Stand: 30.09.2009

Fachliche Einbindung / Mit-wir-kung Team (3):Cornelia Brack - FinanzenSabrina Burger – IT

Projekt Pro ArbeitSteuerung durch die parisat gGmbHChristine FiedlerTel.: 036202 [email protected]

Die PARITÄTISCHEN Unternehmen 89

90 Die PARITÄTISCHEN Unternehmen

PARITÄTISCHE AkademieLeitung: Michael SchröterTel.: 036202 26-227 • mschrö[email protected]

Arbeit & EuropaSteuerung/Leitung durch die Geschäftsführerin

BeratungLeitung: Sandra EggersTel.: 036202 26-108 • [email protected]

parisat gGmH

Bergstraße 11 • 99192 NeudietendorfZentrale Einwahl: 036202 26-233

Fax: 036202 26-234E-Mail: [email protected]

Internet: www.parisat.de

QualitätsmanagementbeauftragteKathrin SalbergTel.: 036202 [email protected]

GeschäftsführerinChristine FiedlerTel.: 036202 [email protected]

Sekretariat der Geschäftsführung Daniela WeidnerTel:. 036202 [email protected]

Verwaltungsmanagement

Annette KusserowTel.: 036202 [email protected]

Bildungsreferentinnen

Kathrin SalbergTel.: 036202 [email protected]

Europabüro

Europabüro OstthüringenFriedrich-Engels-Straße 5, 07545 GeraTel.: 0365 5524-230 Fax: 0365 5524-231

Projektkoordinatorin

Dana [email protected]

BeraterinChristina [email protected]

BeraterinElke [email protected]

BeraterChristopher [email protected]

VerwaltungIldikó [email protected]

Pro Arbeit

in Trägerschaft des PARITÄTISCHEN Thüringen, LandesverbandSteuerung durch parisat

ProjektkoordinatorinChristiane LandsiedelTel.: 036202 [email protected]

VerwaltungTina [email protected]

BeraterinLuzie [email protected]

BeraterinGabriele [email protected]

VerwaltungChristian [email protected]

Pro Gründen

Projektkoordination

Dirk WeglerTel.: 0361 [email protected]

Jannette KleinTel.: 036202 [email protected]

Enterprise mit Beratungsstellen in Erfurt • Gera • JenaMühlhausen • Suhl

www.enterprise-thueringen.de

Management- & OrganisationsberatungSandra EggersTel.: 036202 [email protected]

GenossenschaftenManagement- & Organisationsberatung

Brigitte SchrammTel.: 036202 [email protected]

Barbara DittmarTel.: 036202 [email protected]

Monique JansonTel.: 036202 [email protected]

Stand: 30.09.2009

„Wer ist Wer“ in der parisat gGmbH

Die PARITÄTISCHEN Unternehmen 91

92 Die PARITÄTISCHEN Unternehmen

BuntStiftung DER PARITÄTISCHE parisat PBW PATT Krügerverein

PARITÄTISCHE BuntStiftung Thüringen

Telefon: 036202 26-0 Telefax: 036202 26-234 E-Mail: [email protected] Internet: www.buntstiftung.de

Der PARITÄTISCHE Wohlfahrtsverband Landesverband Thüringen e. V. Telefon: 036202 26-0 Telefax: 036202 26-234 E-Mail: [email protected] Internet: www.paritaet-th.de

parisat gGmbH paritätische soziale arbeit in Thüringen

Telefon: 036202 26-233 Telefax: 036202 26-234 E-Mail: [email protected] Internet: www.parisat.de

PARITÄTISCHES Bildungswerk LandesverbandThüringen e. V. Telefon: 036202 26-151 Telefax: 036202 26-234 E-Mail: [email protected] Internet: www.pbw-thueringen.de

Die PARITÄTISCHE Tarifgemeinschaft Thüringen e. V.

Telefon: 036202 26-233 Telefax: 036202 26-234 E-Mail: [email protected] Internet: www.paritaet-th.de

Verein Prof. Herman A. Krüger e. V.

Telefon: 036202 26-232 Telefax: 036202 26-234 E-Mail: [email protected]

Stiftungsdirektor Landesgeschäftsführer Geschäftsführerin Pädagogische und geschäftsführende Leitung

Geschäftsführer Geschäftsführerin

Reinhard Müller Reinhard Müller Christine Fiedler Michael Schröter Sabine Ruhe Sabine John

Stiftungspräsidentin

Evemarie Schnepel

Sekretariat Kerstin Neue Telefon: 036202 26-200

Sekretariat Kerstin Neue Telefon: 036202 26-200Telefax: 036202 26-199

Sekretariat Daniela Weidner Telefon: 036202 26-233

Sekretariat Petra Löbner Telefon: 036202 26-151

Sekretariat Daniela Weidner Telefon: 036202 26-233

Sekretariat Manuela Milke Telefon: 036202 26- 202

Die PARITÄTISCHEN Unternehmen

Die PARITÄTISCHEN Unternehmen 93

BuntStiftung DER PARITÄTISCHE parisat PBW PATT Krügerverein

Die BuntStiftung

•organisiert die Zusammen-arbeit zwischen Forschung und Wohlfahrtswesen

•fördert die Gestaltung des Gemeinwesens und die Entwicklung des freiwilligen und bürgerschaftlichen Engagements

•übernimmt für alle PARITÄTISCHEN Unternehmen die Steuerung gemeinsamer Aufgaben und Prozesse

DER PARITÄTISCHE Landesverband

•stellt die Interessenvertretung der ca. 320 Mitglieds-organisationen in den Mittelpunkt

•bietet fachliche Beratung und Unterstützung

•und nimmt die sozialanwalt-schaftliche Vertretung für Not-For-Profit Organisationen wahr und setzt sich für die Förderung der Bürger- gesellschaft ein

Die parisat gGmbH

• ist eine Tochtergesellschaft des PARITÄTISCHEN

•Landesverbandes

•bietet individuelle, auf die Mitgliedsorganisation konzentrierte, Entwicklungs-, Beratungs- und Unterstützungsleistungen

•und managt die PARITÄTISCHE AKADEMIE als Plattform für PARITÄTISCHE Bildungs- anbieter in Thüringen

Das PARITÄTISCHE Bildungswerk

• ist öffentlich anerkannter Träger der Erwachsenenbildung

•vernetzt und unterstützt die Bildungsarbeit sowie das bürgerschaftliche Engagement und Selbsthilfepotential seiner Mitgliedsorganisationen

Der Arbeitgeberverband PATT

•stärkt Arbeitgeber-kompetenzen der Mitgliedsorganisationen

•und befasst sich mit der Qualifizierung der Arbeit-geber, mit Personalent-wicklung und der Entwicklung von Arbeitszeit- und Vergütungsmodellen

Der Krügerverein

•setzt sich für den Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit und die berufliche Integration von Menschen mit Benachteiligungen ein

•bietet Arbeitsgelegenheiten und fördert die Motivation und Eigeninitiative der Hilfebedürftigen

•und setzt sich für das Gemeinwesen vor Ort ein und unterbreitet soziokulturelle Angebote

94 Mitgliedsorganisationen

Mitgliedsorganisation

"assistere" Verein zur Förderung der persönlichen Assistenz für

Menschen mit Behinderungen

„Glashaus“ Thüringer Verein pro drogenfreies Leben e. V.

Advent-Wohlfahrtswerk e. V.Landesgeschäftsst. Sachsen,S-A,Thür.

AG Fallschirm gGmbH

AIDS-Hilfe Thüringen e. V.

AIDS-Hilfe Weimar & Ostthüringen e. V.

Aktion Sonnenschein Thüringen e. V.

Aktion WandlungsweltenTagesklinik gGmbH

AKTION WANDLUNGSWELTEN gemeinnützige Stiftung

AKTION WANDLUNGSWELTEN gGmbH

Aktion Wandlungswelten Jena e. V. Geschäftsstelle

AKTION WANDLUNGSWELTEN Tageszentrum gGmbH

AKTION WANDLUNGSWELTEN WeGe gGmbH

AKTION WANDLUNGSWELTEN Wohnverbund gGmbH

Aktionskreis für Frieden e. V.

Aktivkreis der Generationen e. V.

Albert-Schweitzer- Kinderdorf Thüringen e. V.

Allergie-, Neurodermitis- und Asthmahilfe Thüringen e. V. (ANAT)

Mitgliedsorganisation

Alternative e. V.

Ambulante Sozialpflegerische Dienste e. V.

AnSchubLaden e. V.

ASB Landesverband Thüringen e. V.

ASB - gemeinnützige Gesellschaft für stationäre und ambu-lante Seniorenhilfe gGmbH

ASB Behinderten- und Rehabilitaions gGmbH

ASB Kreisverband Unstrut-Hainich-Kreis e. V.

ASB Kreisverband Sömmerda e. V.

ASB Kreisverband Eisenach e. V.

ASB Kreisverband Erfurt e. V.

ASB Kreisverband Gotha e. V.

ASB Kreisverband Saale-Holzland-Kreis e. V.

ASB Kreisverband Jena e. V.

ASB Regionalverband Ostthüringen e. V.

ASB Kreisverband Altenburg/Schmölln e. V.

ASB Kreisverband Schmalkalden-Meiningen-Hildburghausen e. V.

ASB Kreisverband Suhl e. V.

ASB Kreisverband Arnstadt e. V.

ASB Kreisverband Sonneberg e. V.

Mitgliedsorganisation

ASB Ortsverband Georgenthal e. V.

ASB Ortsverband Hermsdorf e. V.

ASB Ortsverband Saalfeld e. V.

Auftakt e. V. Sitz Ilfeld

Begegnungszentrum Jena e. V.

Behinderte und ihre Freunde e. V.

Behindertenverband Saale-Orla-Kreis e. V.

Behindertenverband des Kreises Sonneberg e. V.

Beratungszentrum „Lucie“

Betreuung zu Hause e. V.

Betreuungsverein Beistand e. V.

Betreuungsverein Kyffhäuser e. V.

Betreuungsverein Lebensbrücke e. V.

Betreuungsverein Lebenskraft e. V.

Betreuungsverein Schleiz e. V.

Bewährungs- u. Straffälligenhilfe Thüringen e. V.

BeWeTh - Berufs- und Weiterbildungs GmbH Thüringen

Bildungscamp Christes e. V.

Bildungswerk BLITZ e. V.

Blinden- und Sehbehindertenverband Thüringen e. V.

Blindeninstitutsstiftung

Mitgliedsorganisationen

Mitgliedsorganisationen 95

Mitgliedsorganisation

Brennessel e. V. Frauen- Kommunikations- u. Bildungszentrum

Bürgerstiftung ZwischenRAUM

Bürgerzentrum e. V. „Zur Grünen Aue“

Computertreff Gera e. V.

Corona Gemeinnütziger Verein für Menschen und Umwelt e. V.

DAS PRIORAT für Kultur und Soziales gemn. e. V.

Demokratischer Frauenbund Landesverband Thüringen e. V.

Deutsche Gesellschaft für Muskelkranke e. V. (DGM) LG Thüringen

Deutsche Parkinson Vereinigung e. V. LV Thüringen

Deutsche Rheuma-Liga LV Thüringen e. V.

Deutsche Vereinigung Morbus Bechterew LV Thür. e. V.

Deutscher Diabetiker Bund Landesverband Thüringen e. V.

Deutscher Familienverband Landesverband Thüringen e. V.

Deutscher Kinderschutzbund Landesverband Thüringen e. V.

Deutscher Kinderschutzbund Ortsverband Erfurt e. V.

Deutscher Pflegeverband (DPV)Hessen Rheinland-Pfalz-Saarland-Thüringen e. V.

Diabeteszentrum für Kinder und Jugendliche (e. V.)

Mitgliedsorganisation

Die Ranch - Christliche Lebenshilfe e. V.

Die SeniorenbegleiterInnen e. V.

DLRG - Landesverband Thüringen Deutsche Lebensrettungsgesellschaft

DMSG Landesverband Thüringen e. V.

DSB - Deutscher Schwerhörigenbund Ortsverein Weimar

Dt. Guttempler-Orden (I.0.G.T.) Distrikt Bayern-Thüringen e. V.

Eltern für Kinder e. V. Ilmenau

Elterninitiative für krebskranke Kinder Jena e. V.

Elterninitiative zur Förderung hyperaktiver Kinder e. V.

Erfurter Tafel e. V.

ERGO gGmbH

EURATIBOR e. V.

Familien- und Beratungszentrum Altenburger Land

Förder- und Bildungswerk Gartenbau, Landschaftspflege, Umwelt und Forsten Thürinen e. V.

Förderverein Soziales Zentrum e. V.

Förderverein Frechdachs e. V.

Frau AKTIV e. V. Frauenbüro

Frauen für Frauen Bildungs- und Begegnungsstätte Frauen-zentrum e. V.

Mitgliedsorganisation

Frauen für Frauen e. V. im Frauenzentrum ungeschminkt

Frauen helfen Frauen e. V. Meiningen

Frauen- und Familienbegegnungsst. „Düne“ e. V.

Frauen- und Familienverein Arnstadt e. V.

Frauen- und Familien Zentrum Erfurt e. V.

Frauenakademie e. V.

Frauenbildungs- und Begegnungsstätte KO-RA-LE e. V.

Frauengruppe Großbreitenbach e. V.

Frauenverein des Landkreises Stadtroda e. V.

Frauenverein Greiz e. V.

Frauenzentrum „Towanda“ e. V.

Frauenzentrum Weimar e. V.

Freidenker Verband Humanitas e. V. KV Altenburg/Schmölln

Freie Waldorfschule Eisenach Wartburgkreis e. V.

Freies Radio Erfurt e. V.

FRÖBEL Thüringen gGmbH

FUSSEL - Förderverein Unabhängige Schule Südharz-Ellertal

Geburtshaus - Bewußte Geburt und Elternschaft e. V.

Gemeinnützige VdK Sozialdienstleistungs- und Service GmbH

Greizer Arbeitslosenselbsthilfe e. V.

96 Mitgliedsorganisationen

Mitgliedsorganisationen

Mitgliedsorganisation

Grenzenlos gGmbH

Gut Sambach gGmbH

Haus der kleinen Leute e. V.

Helfergemeinschaft für das Werkheim "Am Hügel" e. V.

HID - HAUEN ist DOOF e. V. Verein für Gewaltprävention

Hilfe für Frauen in Not e. V. Gera

Hilfe für Kinder von Tschernobyl e. V.

Hilfe für das autistische Kind RV Erfurt e. V.

Hilfe für Kinder von Tschernobyl Jena e. V.

Hilfe zur Selbsthilfe Neue Hoffnung Eisenach e. V.

Hilfe zur Selbsthilfe „Begegnung Jena e. V.“

Hilfe zur Selbsthilfe e. V.

Hilfswerk für jugendliche Diabetiker gGmbH c/o Kinderheim „Clara Zetkin“

Horizont e. V.

IFAP-Institut für angewandte Pädagogik e. V.

ijgd Internat.Jugendgemeinschaftsdienste

Initiative Waldorfpädagogik Erfurt e. V. Freie Kita

INNOVA Sozialwerk e. V.

Interessengruppe Waldorfpädagogik Gera e. V.

Internationales Bildungs- und Sozialwerk e. V.

Mitgliedsorganisation

INWOL Förderverein „Integrativ Wohnen und Leben e. V.“

JiM - Die Jugendinitiative e. V.

Jugend hilft Jugend e. V.

Jugendinsel Bad Salzungen e. V. Betreutes Jugendwohnen

Jugendzentrum „Altes Gut“ Burgau

Jugendzentrum / Schullandheim Gleichberge“ e. V.

Kinder- und Jugendheim „Frohe Zukunft“ Nordhausen e. V.

Kinder- und Jugendheim Benshausen e. V.

Kinder- und Jugendhilfe Werratal e. V.

Kinder- und Jugendhilfehaus Lebens(t)räume

Kinderarche Thüringen e. V.

Kindergartenverein Schleusingen e. V.

Kinderland „Bummi“ e. V.

Kindervereinigung Erfurt e. V.

Kindersprachbrücke Jena e. V.

Kindervilla Ilmtal e. V.

KISO - Herbsleben e. V.

KLS KAHLA Logistik Service gemeinnützige GmbH

Kontakt in Krisen e. V.

KreativCenter Gera e. V.

Kreisjugendring Kyffhäuserkreis e. V.

Mitgliedsorganisation

Kreisverein zur Förderung Kinder und Jugendlicher mit AD/HS Gotha e. V.

L‘amitie‘ - Multikulturelles Zentr. Stadt u. Landkr. Gotha

Landesselbsthilfeverband Thüringen für Osteoporose e. V.

Landesverband der Pflege- und Adoptivfamilien in Thüringen e. V.

Landesverband der Hörgeschädigten Thüringen e. V.

Landesverband für Körper- und Mehrfachbehinderte Thüringen e. V.

Landesverband für Menschen mit Behinderungen e. V.

Landesverband Thüringen für die Rehabilitation der Aphasiker e. V.

Landleben e. V.

Ländliche Kerne e. V.

Lebens- und Arbeitsgemeinschaft an den Gleichbergen e. V.

Lebensbrücke e. V. Sondershausen

Lebensgemeinschaft Sambach e. V.

Lebensgemeinschaft Wickersdorf

LebensGut -Cobstädt e. V.

Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung LV Thüringen e. V.

Mitgliedsorganisationen 97

Mitgliedsorganisation

Lebenshilfe des Wartburgkreises und Ortsvereinigung Eisenach e. V.

Lebenshilfe e. V. Kreisvereinigung Heiligenstadt

Lebenshilfe für Behinderte Schleiz e. V.

Lebenshilfe für geistig Behinderte Worbis e. V.

Lebenshilfe für geistig Behinderte Bad Salzungen e. V.

Lebenshilfe für geistig Behinderte Altenburg e. V.

Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Erfurt e. V.

Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung KV Jena e. V.

Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Zeulenroda e. V.

Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Greiz e. V.

Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Sömmerda e. V.

Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Saale-Holzland-Kreis e. V.

Lebenshilfe für Menschen mit geistiger und Mehrfachbehinderung Meiningen e. V.

Lebenshilfe für Menschen mit geistiger und Mehrfachbehinderung Ilmenau e. V.

Mitgliedsorganisation

Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Saalfeld-Rudolstadt e. V.

Lebenshilfe Neuhaus e. V.

Lebenshilfe Suhl e. V.

Lebenshilfe Werkstätten Gera gGmbH

Lebenshilfewerk Ilmenau/Rudolstadt

Lebenshilfe-Werk Weimar/Apolda e. V.

Lebenshof - sozialtherapeutische Gemeinschaft

Lebensräume e. V.

Lernen durch Nachahmung e. V.

LIFT Gesellschaft zur sozialen Integration und Arbeitsförderung gGmbH

LV der Gehörlosen e. V. Thüringen

LV der Schullandheime in Thüringen

LV Interessenvertretung „Selbstbestimmt Leben“ in Thüringen e. V.

LV Thüringen der Angehörigen psychisch Kranker e. V.

M.I.T. Mensch.Innovation.Technik. gGmbH

Markus-Gemeinschaft e. V.

Max-Zöllner-Stiftung Weimar

Menschlichkeit e. V.

MitMenschen e. V.

Mitgliedsorganisation

naterger e. V. Ostthüringen

Netzwerk Frauen und Arbeit e. V. Frauenzentrum

Netzwerk Regenbogen e. V.

Neue Arbeit e. V.

neue ebenen e. V. Landesgeschäftsstelle Thüringen

NEUSTART gGmbH

Nichtkommerzielles Lokalradio LOTTE in Weimar e. V.

Obereichsfelder Bildungswerk e. V.

Offene Begegnungsstätte für Suchtkrankenhilfe und andere Personengr. e. V.

Ökus e. V. Betriebsstätte

Ortsvereinigung Lebenshilfe Gera Stadt/Land e. V.

parisat gGmbH

PARITÄTISCHE BuntStiftung Thüringen

Paritätisches Bildungswerk Landesverband Thüringen e. V.

PERSPEKTIV e. V.

Pro Civitate gGmbH

PRO FAMILIA Landesverband Thüringen e. V.

Pro Life e. V.

Pro Seniore Zentralverwaltung - Deutschmühlental -

Psychosoziales Netz Hildburghausen

98 Mitgliedsorganisationen

Mitgliedsorganisationen

Mitgliedsorganisation

Qualitätsgemeinschaft Berufliche Rehabilitation e. V.

Quer-Wege e. V.

Regionalverband hörgeschädigter und tinnitusbetroffener Menschen Kyffhäuserkreis e. V.

Regenbogen Freie Schule Erfurt e. V.

Rennsteig Werkstätten gGmbH

Ring Humanitärer Hilfe e. V.

RÜCKGRAD e. V.

Saale-Betreuungswerk der Lebenshilfe Jena gGmbH

Schleizer Werkstätten gGmbH

Schlupfwinkel und Sorgentelefon Gera e. V.

Schuldnerberatung Jena

Schulungs- u. Freizeitheim der Christengem. e. V.

Schutzbund der Senioren und Vorruheständler Thüringen e. V.

Senioren-Schutz-Bund SSB "Graue Panther" e. V.

Seniorenwerk Gemeinnützige Heimträgergesellschaft mbH

SOS Alltag e. V.

SOS Kinderdorf e. V.

Sozial- Kinder- und Jugendhaus "Regenbogen" e. V.

Sozialdienst Elisabeth von Thüringen e. V.

Mitgliedsorganisation

Soziale Betreuungs- und Verwaltungsgesellschaft gGmbH

Soziale Initiative Camburg e. V.

Soziales Arbeitnehmer- Bildungswerk in Thüringen e. V.

Sozialpädagogischer Verein "Dreiklang" Eisenach e. V.

Sozialverband VdK Thüringen e. V.

Sozialwerk der Christengemeinschaft in Ostdeutschland

Sozialwerk des Demokratischen Frauenbundes Landesverband Thür. e. V.

Sozialwerk DJV Landesverband Thüringen e. V.

Sozialwerk für Hörgeschädigte e. V.

Starthilfe Sondershausen e. V.

Stiftung Kinderhospiz Mitteldeutschland e. V.

Studentenwerk Thüringen

Suchthilfe in Thüringen gGmbH

Suhler Werkstätten gGmbH

Tagungshaus Rittergut e. V.

Thepra Landesverband Thüringen e. V.

Thepra Regionalverein Südthür. e. V.

Thüringer LV der Psychiatrieerf. e. V.

THÜRINGEN-KLINIK gGmbH

Thüringer Arbeitsloseninitiative - Soziale Arbeit e. V.

Mitgliedsorganisation

Thüringer Arbeitslosenverband Landesverband

Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes / Bund der Antifaschisten e. V.

Thüringische Krebsgesellschaft e. V.

Trägerwerk Soziale Dienste in Thüringen e. V.

Trägerwerk Soziale Dienste wohnen plus... gGmbH

TROCKENE OASE e. V.

Unternehmer in Not e. V.

Verband der Behinderten des Landkreises Eichsfeld e. V.

Verband der Behinderten Kreisverband Kyffhäuserkreis e. V.

Verband der Behinderten Wartburgkreis e. V.

Verband der Behinderten Kreisverband Gotha e. V.

Verband der Behinderten Kreisverband Erfurt e. V.

Verband der Behinderten Eisenberg e. V.

Verband der Behinderten Kreisverband Suhl und Umgebung e. V.

Verband der Behinderten Kreisverband Arnstadt e. V.

Verband für Behinderte Greiz e. V.

Verein "Die Brücke" e. V. c/o Südharz-Krankenhaus Nordhausen GmbH

Verein „Frauen für Frauen“ e. V. Ilmenau

Mitgliedsorganisationen 99

Mitgliedsorganisation

Verein der WbG "Erfurt" eG zur Nachbarschaftshilfe u.z. Hilfe in Not e. V.

Verein für Frauen und Kinder in Not e. V.

Verein für Behinderte Kahla e. V.

Verein für Bildung und Erziehung Thüringen e. V.

Verein zur Förderung, Ausbildung, Rehabilitation (FAR) e. V.

Verein Prof. Herman A. Krüger e. V.

Verein Waldorfkinderg.Eisenach e. V.

Verein zur Förderung der Waldorfpädagogik Suhl e. V.

Verein zur Förderung und Bildung Jugendlicher e. V.

Verein zur Förderung und Unterstützung sozial benachteiligter und hilfsbedürftiger Bürger e. V.

Verein zur internationalen Hilfe für Kinder in Not e. V.

Vereinigung Freier Kindergarten Jena e. V.

Vereinigung Waldorfpädagogik Weimar e. V.

Vereinigung zur Förderung blinder und sehbehinderter Kinder und Jugendlicher e. V.

Volkssolidarität Landesverband Thüringen e. V.

Volkssolidarität Kreisverband Nordhausen e. V.

Volkssolidarität Kreisverband Eichsfeldkreis e. V.

Volkssolidarität Kreisverband Artern e. V.

Volkssolidarität Kreisverband Sondershausen e. V.

Mitgliedsorganisation

Volkssolidarität Regionalverband Sömmerda e. V.

Volkssolidarität Kreisverband Gotha e. V.

Volkssolidarität Ostthüringen gGmbH

Volkssolidarität Regionalverband Mittelthüringen e. V.

Volkssolidarität Regionalverband Ostthüringen e. V.

Volkssolidarität Kreisverband Greiz e.V

Volkssolidarität Regionalverband Zeulenroda e. V.

Volkssolidarität Kreisverband Gera e. V.

Volkssolidarität Kreisverband Altenburg e. V.

Volkssolidarität KV Schmalkalden/Meiningen e. V.

Volkssolidarität Kreisverband Saalfeld/Rudolst. e. V.

Volkssolidarität Regionalverband Oberland e. V.

Volkssolidarität Pößneck e. V.

Volkssolidarität KV Hildburghausen e. V.

Volkssolidarität Südthüringen e. V.

Volkssolidarität Thüringen gemeinnützige GmbH

Waldorfkindergarten Weimar e. V.

WEG DER MITTE e. V.

WENDEPUNKT e. V.

Wohnbehagen-Service-Ilmkreis (WSI) GmbH

wohnen plus... gemeinn. Betreuungs- und Service GmbH

Wir verändern.

Der PARITÄTISCHE Thüringen Bergstraße 1199192 Neudietendorf

Telefon: 036202 26 - 0Telefax: 036202 26 - 234E-Mail: [email protected]: http://www.paritaet-th.de