Der richtige Ablauf - quadriga-news.de · Fallrohrgröße,Abflussvermögen Braas...

4
3/2009 44 Regionen mit mehr als 350 l/s ha sind neben Bad Tölz lediglich Rosenheim (402 l/s ha) und Lindau (355 l/s ha). In allen anderen Regio- nen reicht es danach aus mit max. 350 l/s ha ^ = 0,035 l/s m² zu rechnen. Ob es im normalen Wohnungs- bau noch sinnvoll ist zur minimalen Materialein- sparung genau zu rechnen, scheint zweifelhaft. Aller- dings, man sollte schon genau hinsehen, ob nicht objektspezifisch erheblich größere Mengen durch die entsprechenden Sicher- heitsfaktoren in Ansatz zu bringen sind. der Praxis ohne Kenntnis der Besonderheiten der Norm an Grenzen stoßen. Die Regenmenge Genauer gesagt: Die Berechnungsregenspende r in l/(s x m²). Sie kann entweder aus genauen stati- schen Daten für die jeweili- ge Region bestimmt werden oder, wenn keine statisti- schen Daten existieren, nach den örtlichen Gege- benheiten sowie regionalen Vorschriften. Allgemein liegt die Spannbreite gem. Norm zwischen 0,010 bis 0,160 l/ (s x m²). Nationale bzw. regionale Daten, wie in der DIN 1986 / 100; 2002 sind in der DIN EN 12056-3 lei- der nicht enthalten. Also verwenden wir die Daten aus DIN 1986-100; 2002, sofern keine abweichenden Vorschriften bestehen. Hier ist allerdings die Regenspende r in l/ (s ha) angegeben. Da 1 ha 1000 m² aufweist, muss also das Komma vier Stellen nach links oder umgekehrt nach rechts. Wer es dann ganz genau wissen will und ganz sicher gehen will, kann die Werte bei örtlichen Behör- den oder dem Deutschen Wetterdienst erfragen. Die Tabelle gem. DIN 1986 weist für rund 88 Regionen eine Regenspende zwischen 230 l/s ha für Kiel und 416 l/s ha für Bad Tölz aus. Dachentwässerung Dass neue DIN-Normen mehr und mehr zu wissen- schaftlichen Abhandlungen mutieren mit dem Ergebnis, dass der Praktiker sie kaum noch versteht und anwen- den kann, ist ein leidiges Thema. Weniger wäre oft mehr! Das betrifft auch die DIN EN 12056-3, Dachent- wässerung, Planung und Bemessung aus 2001, wel- che die Normenreihe DIN 1986 im Jahre 2003 ab- gelöst hat. Sinnigerweise ist auch im Vorwort der EN DIN 12056-3 erwähnt, Zitat: „Das dargelegte Berechnungs- verfahren erfordert gegenüber DIN 1986-2 einen erhebli- chen rechnerischen Mehrauf- wand.“ Diesem Satz kann man nur zustimmen! Die Norm enthält des- halb auch Ablaufdiagram- me nicht nur für den Re- genwasserablauf, sondern für die Berechnungen. Allein für eine einfache vorgehängte Rinne über drei DIN A4-Seiten! Es scheint unter diesem Vorzeichen oft wirtschaftli- cher mit einem Schuss Rea- lismus und Erfahrung üppi- ger zu dimensionieren, statt teure Technikerstunden für ellenlange Berechnungen aufzuwenden. Ob der Nor- menausschuss darüber wohl nachgedacht hat? Aber auch eine üppige Dimensionierung kann in Autor: Dipl.-Ing. E. U. Köhnke ö.b.v. Sachverständiger für den Holzhausbau Der richtige Ablauf Dachentwässerung mit vorgehängter Rinne Die Praxis zeigt, dass sich kaum ein Planer / Archi- tekt oder Handwerker ausführlich mit der Dimen- sionierung einer Dachentwässerung befasst. Dachrinnen und Regenfallrohre werden an üblichen Wohngebäuden so gut wie nie berechnet und fast immer noch nach dem „Gefühl“ oder aufbauend auf Erfahrungswerten, dimensioniert. Normen, nach welchen die Entwässerung zu berechnen ist, hat es auch früher schon gegeben, allerdings viel einfacher, übersichtlicher und praxisgerechter als die seit 2003 gültige EN DIN 12056-3. Abb. 1: Ob hier, selbst bei Anwendung der Norm, dies kurze Rinnen- stück in der Lage ist, die ange- schlossene Dachfläche zu ent- wässern?

Transcript of Der richtige Ablauf - quadriga-news.de · Fallrohrgröße,Abflussvermögen Braas...

Page 1: Der richtige Ablauf - quadriga-news.de · Fallrohrgröße,Abflussvermögen Braas Fallrohre/Rinnenabgänge* gemäß DIN EN 12056-3:2000 Tabelle 4 Dachrinne Fallrohr max.zulässige

3/200944

Regionen mit mehr als 350l/s ha sind neben Bad Tölzlediglich Rosenheim (402l/s ha) und Lindau (355 l/sha).

In allen anderen Regio-nen reicht es danach ausmit max. 350 l/s ha =̂0,035 l/s m² zu rechnen. Obes im normalen Wohnungs-bau noch sinnvoll ist zurminimalen Materialein -sparung genau zu rechnen,scheint zweifelhaft. Aller-dings, man sollte schongenau hinsehen, ob nichtobjektspezifisch erheblichgrößere Mengen durch dieentsprechenden Sicher-heitsfaktoren in Ansatz zubringen sind.

der Praxis ohne Kenntnisder Besonderheiten derNorm an Grenzen stoßen.

Die RegenmengeGenauer gesagt: Die

Berechnungsregenspender in l/(s x m²). Sie kannentweder aus genauen stati-schen Daten für die jeweili-ge Region bestimmt werdenoder, wenn keine statisti-schen Daten existieren,nach den örtlichen Gege-benheiten sowie regionalenVorschriften.

Allgemein liegt dieSpannbreite gem. Normzwischen 0,010 bis 0,160 l/(s x m²). Nationale bzw.regionale Daten, wie in derDIN 1986 / 100; 2002 sindin der DIN EN 12056-3 lei-der nicht enthalten. Alsoverwenden wir die Datenaus DIN 1986-100; 2002,sofern keine abweichendenVorschriften bestehen.

Hier ist allerdings dieRegenspende r in l/ (s ha)angegeben. Da 1 ha 1000m² aufweist, muss also dasKomma vier Stellen nachlinks oder umgekehrt nachrechts. Wer es dann ganzgenau wissen will und ganzsicher gehen will, kann dieWerte bei örtlichen Behör-den oder dem DeutschenWetterdienst erfragen. DieTabelle gem. DIN 1986weist für rund 88 Regioneneine Regenspende zwischen230 l/s ha für Kiel und 416l/s ha für Bad Tölz aus.

Dach

entw

ässerun

g

Dass neue DIN-Normenmehr und mehr zu wissen-schaftlichen Abhandlungenmutieren mit dem Ergebnis,dass der Praktiker sie kaumnoch versteht und anwen-den kann, ist ein leidigesThema. Weniger wäre oftmehr!

Das betrifft auch dieDIN EN 12056-3, Dachent-wässerung, Planung undBemessung aus 2001, wel-che die Normenreihe DIN1986 im Jahre 2003 ab -gelöst hat.

Sinnigerweise ist auchim Vorwort der EN DIN12056-3 erwähnt, Zitat:„Das dargelegte Berechnungs-verfahren erfordert gegenüberDIN 1986-2 einen erhebli-chen rechnerischen Mehrauf-wand.“ Diesem Satz kannman nur zustimmen!

Die Norm enthält des-halb auch Ablaufdiagram-me nicht nur für den Re-genwasserablauf, sondernfür die Berechnungen.Allein für eine einfachevorgehängte Rinne überdrei DIN A4-Seiten!

Es scheint unter diesemVorzeichen oft wirtschaftli-cher mit einem Schuss Rea-lismus und Erfahrung üppi-ger zu dimensionieren, stattteure Technikerstunden fürellenlange Berechnungenaufzuwenden. Ob der Nor-menausschuss darüber wohlnachgedacht hat?

Aber auch eine üppigeDimensionierung kann in

Autor:Dipl.-Ing. E. U. Köhnkeö.b.v. Sachverständigerfür den Holzhausbau

Der richtige AblaufDachentwässerung mit vorgehängter Rinne

Die Praxis zeigt, dass sich kaum ein Planer / Archi-tekt oder Handwerker ausführlich mit der Dimen-sionierung einer Dachentwässerung befasst. Dachrinnen und Regenfallrohre werden anüblichen Wohngebäuden so gut wie nie berechnetund fast immer noch nach dem „Gefühl“ oderaufbauend auf Erfahrungswerten, dimensioniert.Normen, nach welchen die Entwässerung zuberechnen ist, hat es auch früher schon gegeben,allerdings viel einfacher, übersichtlicher undpraxisgerechter als die seit 2003 gültige EN DIN12056-3.

Abb. 1:Ob hier, selbst bei Anwendungder Norm, dies kurze Rinnen-stück in der Lage ist, die ange-schlossene Dachfläche zu ent-wässern?

Page 2: Der richtige Ablauf - quadriga-news.de · Fallrohrgröße,Abflussvermögen Braas Fallrohre/Rinnenabgänge* gemäß DIN EN 12056-3:2000 Tabelle 4 Dachrinne Fallrohr max.zulässige

3/2009 45

Die Sicherheitsfaktoren

Für vorgehängte Dachrin-nen beträgt der Sicherheits-faktor, mit welchem dieRegenspende zu multiplizie-ren ist, 1,0.

Für Dachrinnen, bei wel-chen überfließendes Wasserunangenehme Folgen hätte,zum Beispiel über Eingän-gen von öffentlichen Ge -bäu den, beträgt der Sicher-heitsfaktor 1,5.

Für innenliegende Dach-rinnen gilt:● Überall dort, wo durch

ungewöhnlich starkenRegen oder Verstopfun-gen Wasser in das Gebäu-de eindringen kann, 2,0.

● Bei innenliegendenDachrinnen, wo einaußergewöhnliches Maßan Schutz notwendig ist,zum Beispiel Kranken-häuser, Theater und son-stigen sensiblen Räumen3,0.

● Im üblichen Wohnungs-bau wird für vorgehängteDachrinnen allgemeinkein Sicherheitszuschlagerforderlich sein.

Die wirksameDachflächeDie für die Entwässerungmaßgebliche wirksameDachfläche A ist, wiefrüher auch, allgemein dieprojizierte horizontaleGrundfläche.

A = LR x BR

Ist Windeinwirkung zuberücksichtigen, istA = LR x (BR + HR/2)

LR : Die Tauflänge

BR: Die horizontale Projek-tion der Dachtiefe vonTraufe bis First.

HR: Die vertikale Projek -tion der Dachfläche vonder Traufe bis zum First.

Muss Wind mit in dieBerechnung einbezogenwerden, sind auch Wand-flächen, gegen welche das

Wasser getrieben werdenkann und über das Dachabzuleiten ist, mit 50 % zurwirksamen Dachfläche zuaddieren. Trifft der Regensenkrecht zur Dachflächeauf, ist die Oberfläche desDaches zu verwenden.Alles klar??

Nun müssen wir nurnoch das Wetter normieren.Dieser entscheidende Fak-tor fehlt allerdings in derNorm.

Die PlanungPositiv anzumerken ist, dassdie Norm klarstellt, dassDachrinnen mit und ohneGefälle verlegt werden dür-fen, zumindest wenn natio-nale Vorschriften nichtsanderes festlegen.

Die technischen Zusam-menhänge zwischen Ab -fluss vermögen und Nennab-flussvermögen sowie kurzenDachrinnen und so weitersollen hier, um nicht genau-so verwirrend wie die Normzu wirken, nicht vertieftwerden.

Dann gibt es auch nochdie Dachrinnen-Abflussbei-werte. Auch darauf soll,wegen der üblicherweisegeringen Bedeutung, hiernicht eingegangen werden.

Das Nennabflussvermö-gen einer Dachrinne lässtsich zwar berechnen, kannaber sinnvoller den Daten-blättern der Hersteller derRinnen entnommen wer-den. Es ist abhängig vomQuerschnitt der Rinne undder Rinnenform.

Zur Vereinfachung die-nen die abgebildeten praxis-gerechten Tabellen der Fir-ma Braas.

Der NormalfallGehen wir einmal voneinem üblichen Ein- oderZweifamilienhaus mit Sat-teldach aus, wie es imRegelfall von Holzbauernam häufigsten ausgeführtwird. Die Trauflänge (nichtdie Hauslänge) beträgt14,0 m, die Dachtiefe(nicht die Hausbreite)beträgt 11,0 m.

Je Traufe ist ein Regen-fallrohr vorgesehen. DieDachgrundfläche beträgt jeDachseite A = 14 x 11/2 =77 m². Die Regenwasser-spende nehmen wir mit 350l/s ha an, was 0,035 l/s m²entspricht. Ein Blick in dieTabelle verrät, dass Rinnender Dimension RG 100 undRG 125 nicht ausreichen.Eine RG 150 kann gem. derTabellen bei 14,0 m Trauf-länge und einer Regenwas-serspende von 350 l/s ha84 m² entwässern. Eine RG150 reicht also aus. Beieiner Regenspende über400 l/s ha wie in Rosenheimoder Bad Tölz allerdingsnicht mehr. Das Fallrohrreicht in beiden Fällen miteinem Durchmesser von100 mm.

Es kann manchmal abereng werdenWeist die Dachrinne einenAußen- oder Innenwinkel

Dac

hen

twäs

seru

ng

Abb. 2a:Die Traufe dieses Objekteserhielt zwei Fallrohre.

Abb. 2b:Gegenüber ist die Dachflächedurch Anbau und Garage fastgenauso groß, dazu die Rinne2 x abgewinkelt – aber die glei-che Rinne und nur ein Fallrohr.

Page 3: Der richtige Ablauf - quadriga-news.de · Fallrohrgröße,Abflussvermögen Braas Fallrohre/Rinnenabgänge* gemäß DIN EN 12056-3:2000 Tabelle 4 Dachrinne Fallrohr max.zulässige

3/200946

Wir haben aber einöffentliches Gebäude ange-nommen und die Rinneüberspannt den Eingang.Wir müssen noch denSicherheitsfaktor 1,5 beach-ten, die Regenspende mit1,5 zu multiplizieren. Alter-nativ ist die Grundflächeentsprechend größer anzu-nehmen. So werden ausden 115,5 m² plötzlich173,25 m² und das gehtselbst mit einer RG 180nicht mehr. Es sind zweiRegenfall roh re nötig. Beientsprechender Anordnungje Fallrohr bzw. Teilfläche,beträgt die zulässige max.Dachgrundfläche dann86,63 m². Bei einer dannanzuneh men den Trauflängeje Fallrohr von 14,0 m ./. 2= 7,0 m wäre das Problemmit einer RG 150 noch zubewältigen.

unterstellen, es handelt sichum ein öffentliches Gebäu-de in einer Lage, in welcherWindeinwirkung zu berück-sichtigen ist. Wir unterstel-len eine Dachneigung von45°. In unserem „Normal-fall“ hatten wir eine Dach-grundfläche von 77,0 m²anzusetzen. Nun kommt dieProjek tionsfläche der hal-ben Dachhöhe hinzu, also5,5/2 x 14,0 m = 38,5 m².Die wirksame Dachflächewäre somit 77,0 m² + 38,5m² = 115,5 m². Bei einerRegenspende von, wieangenommen, 350 l/s hawäre das mit einer RG 150und nur einem Fallrohrnicht mehr möglich. Nötigwäre eine RG 180 (früher5-teilig) und einem 125erFallrohr. Alternativ eineRinne RG 150 und zweiFallrohre.

niert ist. Ein Verweis auf diebekannten Windlastzonenoder ähnliches fehlt.

Bei öffentlichen Gebäu-den wie Schulen, Kinder-gärten etc. über Eingängenwäre dann noch an denSicherheitsfaktor 1,5 zudenken!

Die ExtremfälleWir nehmen das gleicheGebäude wie vorher. Wir

mit einer Richtungsände-rung von mehr als 10° auf,ist ein „Abflussvermögen-Reduktionsfaktor“ von 0,85zu berücksichtigen. Diemax. zulässige Dachgrund-fläche reduziert sich damitvon 84 m² auf 84 x 0,85 =71,4 m², also weniger als dieerforderlichen 77 m². ZurLösung wäre dann ein wei-teres Fallrohr oder gar eineRinne RG 180 erforderlich.

Ebenso sollte daraufgeachtet werden, ob ggf.regionale Vorgaben beste-hen bzgl. der Windeinwir-kung. Der Dachgrundflächeist dann ggf. die halbeDachhöhe hinzuzurechnen,also Trauflänge mal halbeDachhöhe. Ggf. wären ineinem derartigen Fall beiGebäuden mit in die Dach-fläche eingreifenden größe-ren Wandelementen, wel-che auf die Dachfläche ent-wässern, weitere 50 % die-ser Wandfläche zu berück-sichtigen.

Das Problem bestehtallerdings darin, dass dieEN-DIN 12056-3 daraufhinweist, dass ggf. dieWind einwirkung zu berück-sichtigen ist, diese aber be -dauerlicherweise nicht defi-

Dach

entw

ässerun

g

Ort Regenspender [ l/ (s ha) ]

Ort Regenspender [ l/ (s ha) ]

Ort Regenspender [ l/ (s ha) ]

Aachen 240Aschaffenburg 293Augsburg 285Aurich 240Bad Kissingen 307Bad Salzuflen 282Bad Tölz 416Bamberg 301Bayreuth 285Berlin 341Bielefeld 260Bocholt 241Bonn 266Braunschweig 289Bremen 238Bremerhaven 257Chemnitz 340Cottbus 260Cuxhaven 267Dessau 292Dortmund 277Dresden 297Duisburg 257Düsseldorf 277Eisenach 269Emden 246Erfurt 243Erlangen 303Essen 276Frankfurt/Main 314Garmisch-Partenkirchen 276

Gera 305Göppingen 291Görlitz 291Göttingen 299Halle/Saale 285Hamburg 258Hamm 286Hanau 295Hannover 275Heidelberg 338Heilbronn 290Helmstedt 314Hildesheim 272Ingolstadt 283Kaiserslautern 320Karlsruhe 318Kassel 273Kiel 230Koblenz 297Köln 281Konstanz 304Leipzig 324Lindau 355Lingen 316Lübeck 247Lüdenscheid 303Magdeburg 277Mainz 333Mannheim 321Minden 273Mönchen-gladbach 247

München 335Münster 283Neubranden-burg 330Neustadt/Weinstraße 311Nürnberg 296Oberstdorf 287Osnabrück 300Paderborn 302Passau 328Pforzheim 297Pirmasens 315Regensburg 303Rosenheim 402Rostock 232Saarbrücken 255Schweinfurt 303Schwerin 280Siegen 275Speyer 302Stuttgart 349Trier 291Ulm 292Villingen-Schwenningen 343Willingen/Upland 315Wittenberge 250Würzburg 293

Regenspende Regenereignisse in Deutschland* gemäß DIN 1986-100:2002 Tabelle 2

* Werte können bei örtlichen Behörden oder Deutschem Wetterdienst (DWD) erfragt werden.

Rinnendimensionen Tabelle 1

Dachrinne FallrohrRichtgröße Zuschnittsbreite Richtgröße

[RG] [mm] [RG]100 250 8-teilig 70125 285 7-teilig 70125 285 7-teilig 100150 333 6-teilig 100180 400 5-teilig 125

Abb. 3:Bei diesem Objekt könnte esin Gebieten mit hoher Regen -spende eng werden.

Page 4: Der richtige Ablauf - quadriga-news.de · Fallrohrgröße,Abflussvermögen Braas Fallrohre/Rinnenabgänge* gemäß DIN EN 12056-3:2000 Tabelle 4 Dachrinne Fallrohr max.zulässige

3/2009 47

Zu guter LetztIn diesem Artikel habenwir uns auf vorgehängteRinnen mit freiem Ablaufbeschränkt. InnenliegendeDachrinnen sind nochetwas komplexer. Hier istim Regelfall ein deutlichhöherer Sicherheitsauf-schlag erforderlich. Hieraufsoll in einem späteren Arti-kel eingegangen werden,um den Leser nicht unnötigund vollständig zu verwir-ren.

Nicht nur der Praktiker,sondern auch die meistenPlaner dürften mit deraktuellen EN-DIN 12056Probleme haben.

Das Problem in Deutsch-land besteht darin, dass wirkaum noch fragen: „Wie gehtdas?“ Sondern mehr undmehr dazu neigen zu fragen:„Wo steht das?“ Und vorallen Dingen: „Wer ist ver-antwortlich?“

Welcher Architekt / Pla-ner oder Handwerker hatdenn seit 2003 die Regen-rinnen einmal nach DINEN 12056-3 berechnet undgeplant? ■

Dac

hen

twäs

seru

ng

Fallrohrgröße, Abflussvermögen Braas Fallrohre/Rinnenabgänge* gemäß DIN EN 12056-3:2000 Tabelle 4

Dachrinne Fallrohr max. zulässige Dachgrundfläche [m2] bei einer Regenspende r [l/(s ha)]

Richtgröße Richtgröße r ≤ 250 r ≤ 300 r ≤ 350 r ≤ 400[RG] [RG] l/(s ha) l/(s ha) l/(s ha) l/(s ha)100 70 71 59 50 44125 70 86 72 62 54

100 127 106 91 79150 100 181 151 129 113180 125 248 206 177 155

* Dachrinnen-System StabiCor: Dachrinnen in RG 100,125 und 150Fallrohre in RG 70 und 100

* Dachrinnen-System grau: Dachrinnen in RG 100, 125, 150 und 180Fallrohre in RG 70, 100 und 125

Dachrinnengröße, Abflussvermögen Braas Dachrinnen* gemäß DIN EN 12056-3:2000 Tabelle 3

max. max. zulässige Dachgrundfläche [m2]Trauflänge bei einer Regenspende r [ l/ (s ha) ]

≤ [m] r ≤ 250 r ≤ 300 r ≤ 350 r ≤ 4005,0 47 39 34 306,0 46 39 33 297,0 45 38 32 288,0 45 37 32 289,0 44 36 31 27

10,0 43 36 31 2711,0 42 35 30 2612,0 41 34 30 2613,0 41 34 29 2514,0 40 33 28 2515,0 39 33 28 2416,0 38 32 27 2417,0 38 32 27 2418,0 37 31 27 2319,0 37 30 26 2320,0 36 30 26 22

Dachrinne RG 100 Tabelle 3.1max. max. zulässige Dachgrundfläche [m2]

Trauflänge bei einer Regenspende r [ l/ (s ha) ]≤ [m] r ≤ 250 r ≤ 300 r ≤ 350 r ≤ 400

5,0 71 59 51 456,0 70 59 50 447,0 69 58 50 438,0 68 57 49 439,0 68 56 48 42

10,0 67 56 48 4211,0 66 55 47 4112,0 65 54 46 4113,0 64 53 46 4014,0 63 53 45 4015,0 62 52 45 3916,0 62 51 44 3917,0 61 51 43 3818,0 60 50 43 3819,0 59 49 42 3720,0 59 49 42 37

Dachrinne RG 125 Tabelle 3.2

max. max. zulässige Dachgrundfläche [m2]Trauflänge bei einer Regenspende r [ l/ (s ha) ]

≤ [m] r ≤ 250 r ≤ 300 r ≤ 350 r ≤ 4005,0 131 109 94 826,0 131 109 94 827,0 128 107 91 808,0 126 105 90 799,0 125 104 89 78

10,0 123 103 88 7711,0 122 102 87 7612,0 121 100 86 7513,0 119 99 85 7414,0 118 98 84 7415,0 116 97 83 7316,0 115 96 82 7217,0 114 95 81 7118,0 113 94 80 7019,0 111 93 79 7020,0 110 92 79 69

Dachrinne RG 150 Tabelle 3.3max. max. zulässige Dachgrundfläche [m2]

Trauflänge bei einer Regenspende r [ l/ (s ha) ]≤ [m] r ≤ 250 r ≤ 300 r ≤ 350 r ≤ 400

5,0 184 154 132 1156,0 184 154 132 1157,0 180 150 129 1138,0 178 148 127 1119,0 176 147 126 110

10,0 174 145 124 10911,0 172 143 123 10712,0 170 142 121 10613,0 168 140 120 10514,0 166 138 119 10415,0 164 137 117 10316,0 162 135 116 10117,0 160 134 115 10018,0 159 132 113 9919,0 157 131 112 9820,0 155 129 111 97

Dachrinne RG 180 Tabelle 3.4

Die in der Praxis gut zuverwendenden Tabellen derFirma Braas berücksichtigendie üblichen halbrundenRinnen. Bei abweichendenRinnenformen ist dasNennabflussvermögen gem.DIN EN 12056-3 zu be-rechnen oder beim Herstel-ler des Systems zu erfragen.

Wenngleich es in derVergangenheit, auch beiden alten Regelwerken,kaum Probleme gegebenhat, so empfiehlt es sich

dennoch, die EN DIN12056-3 und andere zubedenken bzw. zu beachten.Die ehemalige DIN 18460ist seit Ende 2003 zurückge-zogen. Wohl nicht, weil siesich in der Praxis nichtbewährt hat bzw. zu Proble-men geführt hat, sondernwohl eher, weil man dasProblem technisch/ wissen -schaftlich tiefgreifenderbehandeln wollte, demaktuellen Trend der Nor-menausschüsse folgend.