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14 Handel das spielzeug 1|2013 Gastkommentar Der Schlüssel zum Erfolg «Neue Trends und innovative Technologien im Spielwarengeschäft» lautet das Thema von Christian Zagel, das er am 31.1. um 14 Uhr auf dem Toy Business Forum im Rahmen der Spielwarenmesse präsentieren wird. In seinem Gastkommentar gibt der studierte Wirtschaftsinformatiker, Doktorand und wissenschaftliche Mitarbeiter am Lehrstuhl Wirtschaftsinfor- matik II der Universität Erlangen-Nürnberg einen ersten Einblick in seinen Vortrag und erklärt, was der Handel tun muss, um neue Kunden zu gewinnen. In der heutigen Welt der Konsumgüter- industrie werden Produkte zunehmend austauschbar. Erfolgreiches Handeln er- fordert daher nicht nur eine konsistente Erneuerung des Produktportfolios, son- dern insbesondere eine ansprechende Präsentation der Ware und das Angebot zusätzlicher Dienste am Point of Sale. Dies führt letztendlich dazu, dass sich die Qualität der erbrachten Services zum primären Faktor entwickelt, um im globalen Wettbewerb bestehen zu kön- nen. Dabei haben vor allen Dingen klei- ne Unternehmen mit Problemen zu kämpfen: Seit Jahren wächst das On- linegeschäft und die Kunden sind im- mer schwerer über die traditionellen Vertriebswege zu erreichen. Der Han- del, der sich früher noch in physischen Ladengeschäften abspielte, findet sich heute mit einer Vielzahl unterschiedli- cher Kanäle konfrontiert. Neue Techno- logien führen zu einer intensiven Ver- schmelzung der realen mit der virtuellen Welt, wodurch einzelne Kontaktpunkte nicht mehr individuell, sondern als Gesamtheit wahrgenommen werden. Mittlerweile spricht man daher vom so- genannten «Everywhere-Commerce», in welchem sich der Verkaufsprozess kanalübergreifend abspielt und einzel- ne Vertriebskanäle fließend ineinander übergehen. Unternehmen der moder- nen Dienstleistungswirtschaft versu- chen noch immer vor allem durch ein breites Angebot zu glänzen. Das Kun- denerlebnis wird jedoch nicht nur durch das eigentliche Produkt bestimmt, son- Der Spielwarenhandel sollte die vom Kunden genutzten Technologien, wie z.B. Smartphones und Tablets, nicht mehr ignorieren. Der Wirtschaftsinformatiker Christian Zagel empfiehlt, neue Kunden mit interaktiven Schaufenstern und Social Media-Terminals anzusprechen. Foto: Quelle_AVM

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Page 1: Der Schlüssel zum Erfolg › _fileuploads › news › research › 2013 › ... · Handel Gastkommentar das spielzeug 113 Der Schlüssel zum Erfolg ... Seit Jahren wächst das On-linegeschäft

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Handel das spielzeug 1|2013Gastkommentar

Der Schlüssel zum Erfolg«Neue Trends und innovative Technologien im Spielwarengeschäft» lautet das Thema von Christian Zagel, das er am 31.1. um 14 Uhr auf dem Toy Business Forum im Rahmen der Spielwarenmesse präsentieren wird. In seinem Gastkommentar gibt der studierte Wirtschaftsinformatiker, Doktorand und wissenschaftliche Mitarbeiter am Lehrstuhl Wirtschaftsinfor-matik II der Universität Erlangen-Nürnberg einen ersten Einblick in seinen Vortrag und erklärt, was der Handel tun muss, um neue Kunden zu gewinnen.

In der heutigen Welt der Konsumgüter-industrie werden Produkte zunehmend austauschbar. Erfolgreiches Handeln er-fordert daher nicht nur eine konsistente Erneuerung des Produktportfolios, son-dern insbesondere eine ansprechende Präsentation der Ware und das Angebot zusätzlicher Dienste am Point of Sale. Dies führt letztendlich dazu, dass sich die Qualität der erbrachten Services zum primären Faktor entwickelt, um im globalen Wettbewerb bestehen zu kön-nen. Dabei haben vor allen Dingen klei-ne Unternehmen mit Problemen zu kämpfen: Seit Jahren wächst das On-linegeschäft und die Kunden sind im-mer schwerer über die traditionellen Vertriebswege zu erreichen. Der Han-del, der sich früher noch in physischen

Ladengeschäften abspielte, findet sich heute mit einer Vielzahl unterschiedli-cher Kanäle konfrontiert. Neue Techno-logien führen zu einer intensiven Ver-schmelzung der realen mit der virtuellen Welt, wodurch einzelne Kontaktpunkte nicht mehr individuell, sondern als Gesamtheit wahrgenommen werden. Mittlerweile spricht man daher vom so-genannten «Everywhere-Commerce», in welchem sich der Verkaufsprozess kanalübergreifend abspielt und einzel-ne Vertriebskanäle fließend ineinander übergehen. Unternehmen der moder-nen Dienstleistungswirtschaft versu-chen noch immer vor allem durch ein breites Angebot zu glänzen. Das Kun-denerlebnis wird jedoch nicht nur durch das eigentliche Produkt bestimmt, son-

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Der Spielwarenhandel sollte die vom Kunden genutzten Technologien, wie z.B. Smartphones und Tablets, nicht mehr ignorieren.

Der Wirtschaftsinformatiker Christian Zagel empfiehlt, neue Kunden mit interaktiven Schaufenstern und Social Media-Terminals anzusprechen.

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dern auch durch alle Erfahrungen, die der Kunde im Kontakt mit dem Anbieter macht. Es setzt sich dabei immer aus ei-ner funktionalen und einer emotionalen Komponente zusammen. Durch die Er-zeugung von Spaß, Freude und anderen positiven Emotionen beim Einkauf schafft man es im besten Fall, den Kun-den nicht nur zufriedenzustellen, son-dern ihn von Produkt und Marke zu be-geistern oder gar zu faszinieren.

Geeignete KundenanspracheUnabhängig von der jeweiligen Branche schaffen es Informationstechnologien in vielen Fällen bereits, einen beträchtli-chen Einfluss auf den wahrgenomme-nen Nutzen und die Qualität des Servi-ceangebots auszuüben. In der Praxis werden jedoch oft grundsätzliche psy-chologische Aspekte, insbesondere die der Bedienbarkeit, der Nutzererfahrung sowie der erlebten Freude beim Um-gang mit neuen Medien vernachlässigt, was nicht selten zu geringer Akzeptanz beim Anwender führt. Besonders in Hinblick auf die schwer zu erreichende junge Zielgruppe der sogenannten «Digital Natives» bzw. «E-Generation» scheint eine Differenzierung zu Wett-bewerbern über das Angebot innovati-ver und außergewöhnlicher technolo-giegetriebener Anwendungskonzepte Erfolg versprechend. Es gilt die Men-schen, die mit Technologie als primä-rem Unterhaltungsmedium aufgewach-sen sind, auf geeignete Art und Weise anzusprechen. Erklärtes Ziel sollte dabei die Erzeugung einer positiven und kon-

sistenten Kundenerfahrung über alle Kanäle hinweg sein.

Attraktive Anreize schaffenDurch den direkten Kontakt zum Kun-den und die Unabhängigkeit gegenüber etwaiger beim Nutzer vorhandener Technologien ist das physische Laden-geschäft besonders dazu geeignet, außergewöhnliche und durch IT unter-stützte Dienstleistungskonzepte umzu-setzen. Eine geschickte Kombination neuer Technologien und Medien am Point of Sale und damit die Integration der digitalen Ökonomie in den statio-nären Einzelhandel machen es möglich, diesen für die junge Käuferschaft wie-der attraktiv zu gestalten. Beispiele hier-für sind interaktive Schaufenster, über welche auch außerhalb der Ladenöff-nungszeiten eingekauft werden kann oder Social Media-Terminals, über die der Nutzer ohne Umwege die Freunde

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aus seinem sozialen Netz am Kaufpro-zess teilhaben lassen kann. Hierbei gilt es, die vom Kunden ohnehin schon ge-nutzten Technologien wie Smartphones, soziale Medien oder Produktrezensio-nen aus dem Internet sinnvoll zu integ-rieren, statt sie wie früher zu ignorieren. Schlüssel zum Erfolg ist es letztendlich, den Kunden mit allen seinen Erwartun-gen und Bedürfnissen zu verstehen und als Unternehmen als konsistenter und holistisch agierender Dienstleister auf-zutreten. Die Erwartungen reichen von gesteigerten Umsätzen über eine höhe-re Kundentreue bis hin zur Erzeugung einer Markenerfahrung durch Mund- zu-Mund-Propaganda. Nicht mehr das «was», sondern das «wie» des Ange-bots ist entscheidend.

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