DER SPIEGEL 2016.06: Fahndung zweiter Klasse

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  • 7/25/2019 DER SPIEGEL 2016.06: Fahndung zweiter Klasse

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    Deutschland

    vergangenen fnf Jahren keinen einzigenFall vorgetuschter Kindesentfhrung mitdem Motiv der Sicherung des Aufenthalts-titels in Berlin. Lux sagt: Das Vorgehenist nach den Erfahrungen mit dem NSUbesonders niederschmetternd.

    Zu den Vorwrfen uern darf sich diePolizei nicht. Die Staatsanwaltschaft Pots-

    dam ist nun fr alle Medienkontakte zu-stndig. Doch auch sie uert sich nicht:Wir geben dazu keinen Kommentar ab,sagt der stellvertretende PressesprecherChristoph Lange. Falls es Versumnissegab, werden wir das intern klren.

    Falls? Laut Polizeidienstvorschrift 389sind nach Anzeige ber einen Vermisstenalle Manahmen zu treffen, um den Ver-bleib aufzuklren. Bei Minderjhrigen giltauerdem die sogenannte Regelvermutung,es wird also direkt von einer Gefahr frLeib und Leben ausgegangen, die Fahn-dung muss unverzglich eingeleitet werden.Und doch wurde im Fall Mohamed grund-

    legend anders ermittelt als im Fall Elias.

    Tag der Entfhrung

    Am 8. Juli whlt Elias Mutter um 19.11Uhr den Notruf, meldet ihren Sohn alsvermisst. Der Kriminaloberkommissarvermerkt: Die Anruferin wirkte sachlich;es waren keine besonderen Gefhlsaus-brche/Hektik/Weinen/ Stress offensicht-lich. Die Polizei schickt Beamte, Rettungs-hunde und einen Hubschrauber; Bundes-polizisten untersttzen die Suche. Einebundesweite Fahndung wird eingeleitet,Journalisten werden informiert.

    Am 1. Oktober spricht Mohameds Mut-ter gegen 16.30 Uhr Polizisten an, die auf

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    Fahndung zweiter KlasseVerbrechen Silvio S. ttete zwei Kinder. Nach dem deutschen Eliassucht die Polizei mit 1800 Leuten, beim Flchtlingsjungen Mohamed

    wird vorrangig die Familie verdchtigt eine Chronologie.

    MICHAELKAPPELE

    R/DPA

    Und das, obwohl sich die Flle von An-fang an stark hneln: Beide Kinder kommenaus sozial schwachen Familien, leben vonSozialhilfe. Beide Mtter reagieren aus Sichtder Ermittler merkwrdig khl, machenwidersprchliche Angaben, vertun sich beiden Uhrzeiten. Beide leiblichen Vter km-mern sich nicht um ihre Kinder, beide Le-bensgefhrten der Mtter geraten im Laufeder Ermittlungen ins Visier der Polizei.

    Doch wenn man den Aufwand betrach-tet, den die Polizei betrieb, gibt es eineneklatanten Unterschied. Das belegen dieErmittlungsakten der beiden Flle, ber3000 Seiten, die Fragen aufwerfen: Warumhat die Polizei beim FlchtlingskindMohamed tagelang nicht ermittelt? Warumfokussierte sie ihre Ermittlungen auf dieFamilie, statt sich in alle Richtungen abzu-sichern wie im Fall des deutschen Elias?Warum gelten fr zwei vermisste Kindernicht dieselben Standards? Warum giltMohameds Mutter, die aus Bosnien-Her-zegowina stammt, als unglaubwrdig, we-gen ihrer geringen Sprachkenntnisse?Oder gibt es gar Vorurteile gegen sie we-gen ihrer Herkunft?

    Als Fahndung zweiter Klasse kritisiertder innenpolitische Sprecher der BerlinerGrnen, Benedikt Lux, das Vorgehen:Die Berliner Polizei hat im Fall Mohamedzunchst nachlssig ermittelt. Zu spt seieine Entfhrung durch Dritte in Betrachtgezogen worden. Er fordert: Beim Ver-dacht auf Kindesentfhrung muss immermit hchster Prioritt ermittelt werden ganz egal, woher ein Kind kommt.

    Lux hat sich an die zustndige Senats-verwaltung fr Inneres gewandt, eineSchriftliche Anfrage gestellt, doch die Re-plik ist mehr als drftig. Gleich fnf vonneun Fragen lsst die Behrde mit Hinweis

    auf das laufende Ermittlungsverfahren un-beantwortet. Allerdings gibt sie zu, dass diePolizei wegen vorgetuschter EntfhrungUntersuchungen anstellte. Es sei Pflichtder Ermittlungsbehrden, in alle Richtun-gen zu ermitteln, heit es in der Antwort.

    Das Problem ist jedoch nicht, dass imFall Mohamed auch gegen die Mutter undihren Freund, der zur Volksgruppe derRoma gehrt, ermittelt wurde, sonderndass es vorrangig geschah und die Such-manahmen vernachlssigt wurden. DieBehrden stellten die Familie wegen dernher rckenden Abschiebung unter Ge-neralverdacht. Dabei, auch das steht indem Schreiben des Senats, gab es in den

    Als Elias verschwindet, ist es nochhell. An einem Mittwochabend An-fang Juli spielt der Sechsjhrige im

    Innenhof der Potsdamer Wohnhaussied-lung, in der er lebt. Als die Mutter ihn zumAbendessen hereinholen will, kann sie ihnnicht finden. Sie und ihr Freund suchenzuerst mit Bekannten nach Elias. Dann in-formiert die Mutter die Polizei.

    Sofort rckt eine Einsatzhundertschaftan, durchsucht die Gegend. Noch an die-sem Abend gehen Sprhunde auf die Fhr-te, ein Polizeihubschrauber mit Wrme-bildkamera hilft aus der Luft, die Medienwerden informiert. In den darauffolgendenTagen befragen Polizisten Hunderte Nach-barn, durchsuchen Keller, baggern einenTeil des Flusses Nuthe aus, tauchen einenSee ab, durchleuchten die Familie. 1800Krfte sind beteiligt.

    Als Mohamed verschwindet, ist es er-staunlich warm. An einem Donnerstag An-fang Oktober spielt der Vierjhrige zwi-schen Hunderten Wartender auf dem Ge-lnde des Lageso in Berlin, einer zentralenAnlaufstelle fr Flchtlinge, wo seine Mut-ter einen Termin hat. Als sie nach acht

    Stunden endlich an der Reihe ist, kann sieihren Sohn nicht finden. Sie sagt einemBekannten, dass er nach Mohamed schau-en solle, und geht zu ihrem Sachbearbeiter.Anschlieend sucht sie mit dem Bekannten.Dann informiert die Mutter die Polizei.

    Die Beamten laufen das Lageso-Geln-de und die Parks in der Nhe ab. Amnchsten Tag suchen sie noch einmal aufdem Lageso-Gelnde, befragen den Sicher-heitsdienst und die Bewohner des Flcht-lingsheims, in dem Mohamed lebte. Dannwird die Suche erst einmal eingestellt. Kei-ne Sprhunde, keine ffentliche Fahndung,keine Hubschrauber. Die Polizei vermutet

    Streitigkeiten in der Familie, gar eine In-szenierung, um die bevorstehende Ab-schiebung zu verhindern. Erst an Tag 4nach Mohameds Verschwinden ermitteltsie wegen eines Hinweises weiter, aller-dings hauptschlich gegen die Familie.

    Elias und Mohamed wurden von dem-selben Mann entfhrt, missbraucht und in-nerhalb kurzer Zeit gettet: Silvio S.

    Elias Leiche verscharrte er in seinemSchrebergarten, Mohameds lagerte er un-ter Katzenstreu im Raum neben seinemWohnzimmer.

    Ein Tter, zwei Opfer.Das gleiche Verbrechen, aber zwei Ar-

    ten zu ermitteln.

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    dem Lageso-Gelnde Dienst tun, und mel-det ihren Sohn als vermisst. Polizei undSecurity-Mitarbeiter des Lageso suchendas Gelnde ab, eine Einsatzhundertschaftluft den Ottopark und einen Teil des Klei-nen Tiergartens ab. Gegen 23 Uhr beendensie die Suche. An die Vermisstenstelle desLKA wird der Fall nicht gemeldet. ber

    das Verschwinden Mohameds berichtetnur eine Lageso-Helferin per Facebook.

    Tag 1 nach der Entfhrung

    Ein Hubschrauber und mehrere Personen-sprhunde suchen weiter nach Elias, diePolizei spricht mit Nachbarn, hngt Ver-misst-Zettel auf. Die Polizisten befragendie Schulleiterin, die Klassenlehrerin, Hort-erzieher und Mitschler, ebenso die Uroma.Sie suchen die Kontaktdaten vom leiblichenVater, sichern Spuren in der Wohnung, ar-beiten Hinweise aus der Bevlkerung ab.

    Die Beamten fahren zum Lageso, woMohamed verschwand, und suchen das

    Gelnde erneut ab. Sie sprechen mit einemMitarbeiter des Sicherheitsdienstes, dersagt, es gebe keine Kameras. Er beziehtsich dabei allerdings nur auf das Haus A,in dem Mohameds Mutter ihren Terminhatte. Dass an Ein- und Ausgngen desLageso-Gelndes gut sichtbare Videober-wachung angebracht ist, wird nicht in den

    Akten vermerkt. Polizisten hren sich imFlchtlingsheim ber Mohameds Mutterum, forschen beim Jugendamt nach, klrenden Aufenthaltsstatus mit der Auslnder-behrde ab: Die Familie soll in zweiein-halb Monaten abgeschoben werden. Siebefragen Mohameds neunjhrige Schwes-ter und die Mutter. Laut Akte macht sie

    widersprchliche und nachweislich fal-sche Aussagen zu den Umstnden des Ver-schwindens des Mohamed (zeitliche Ab-lufe, rtlichkeiten u.a.). Dabei ist dieMutter quasi Analphabetin und kann dieUhr kaum lesen. Die Beamten notieren:Es sei nicht zweifelsfrei festzulegen, obes sich tatschlich um einen Vermisstenfall

    oder vielmehr um Familienstreitigkeitenhandle. Daher werde zunchst von wei-teren Manahmen abgesehen.

    Tag 2 nach der Entfhrung

    Die Suche nach Elias geht ununterbrochenweiter. Die Ermittler vernehmen Bekannteseiner Mutter und ihres Freundes. Die Hort-leiterin und ein Erzieher beschreiben EliasMutter mit harschen Worten. Sie sei eineFrau, die niemals lchelt oder ein liebesWort oder herzliche Gesten fr ihren Sohnbrighat. Die Polizei geht dem Hinweis ei-nes Sehers nach, der sich gemeldet hatteund zu wissen meint, wo Elias versteckt sei;

    das von ihm genannte Haus berprfen sie.Im Fall Mohamed unternimmt die Poli-

    zei nichts.

    Tag 3 nach der Entfhrung

    Befragungen nhren die Zweifel an EliasMutter und ihrem Freund. Eine Schulsozial-arbeiterin behauptet, dass die Mutterberfordert war mit der Gesamtsituation,ein Kind zu haben. Nach einem Besuchin der Wohnung vermerkt eine Beamtin:Auffllig war nur, dass die Betroffeneneher teilnahmslos wirkten. Die Suchenach Elias geht ununterbrochen weiter.

    Im Fall Mohamed unternimmt die Poli-zei nichts.

    Tag 4 nach der Entfhrung

    Elias Mutter und ihr Freund mssen sichrechtfertigen, warum sie gefasst und sehremotionslos wirken beziehungsweise ei-nen gelassenen Eindruck machen. Ver-wandte und Expartner der beiden werdenebenfalls dazu befragt. Die Polizei stelltfest, dass Elias Mutter widersprchliche

    Angaben zu Uhrzeiten gemacht hat. Beider Suche im Wald wird ein Oberteil mitBlutspuren gefunden.

    Die Polizei nimmt die Ermittlungen zuMohamed nach einem Hinweis vom Vor-tag wieder auf. Krfte der Hundertschaftsuchen einen Park ab, in dem ein ZeugeMohamed gesehen haben will. Die Ermitt-ler entschlieen sich, nun doch nach Mo-hamed zu fahnden, und bitten die BerlinerBevlkerung das erste Mal um Mithilfe.Zugleich berprfen sie die Angaben vonMohameds Mutter und befragen derenPartner.

    Tag 5 nach der EntfhrungLeichensuchhunde sollen helfen, Eliasaufzuspren. Der Fluss Nuthe wirdabgetaucht. Eine Einsatzhundertschaftberprft das Gelnde eines Holzfach-handels.

    Mohameds Mutter wird erneut vernom-men, die von ihr benannten Personen wer-den berprft. Durch eine Sicherheits-

    firma erfhrt die Polizei endlich, dass amLageso mehrere Kameras auf dem Ge-lnde rund um die Uhr aufzeichnen.

    Tag 6 nach der Entfhrung

    Mit Leichensprhunden werden Dutzen-de Altkleidercontainer berprft. Auch

    55DER SPIEGEL /

    Suchplakate nach Mohamed und Elias in Berlin 2015: Nach vier Tagen erstmals an die ffentlichkeit

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    Deutschland

    Mllfahrzeuge der Stadt werden durch-sucht. Die Ermittler fordern alle Funk-zellendaten rund um den Entfhrungsortvon Elias an und befragen seine Klassen-kameraden.

    Der Lebensgefhrte von Mohameds Mut-ter wird vernommen. Die Beamten finden

    auf den Videos vom Lageso Aufnahmenvon Mohamed, wie er um 14.40 Uhr dasGelnde an der Hand eines fremden Man-nes verlsst. Nun schreibt die Polizei, esbesteht der Verdacht eines Kapitalverbre-chens, es wird wegen Mordes ermittelt.Mohameds Mutter wird erklrt, dass dieErmittlungen sich nunmehr darauf kon-zentrieren werden, diesen unbekanntenMann zu identifizieren. Das erste Malkommen Sprhunde zum Einsatz.

    Tag 7 nach der Entfhrung

    Krfte von zwei Einsatzhundertschaftensuchen erneut die Straen und den Wald

    rund um die Wohnsiedlung ab, prfen Kel-lerrume. Sie graben den Sandkasten 40Zentimeter tief aus, in dem Elias vor sei-nem Verschwinden gespielt hat. Hortkin-der werden befragt, die Facebook-Grup-pen, die sich um Elias drehen, werden aus-gewertet.

    Beamte ermitteln am und rund ums La-geso. Sie befragen Anwohner mit dem Bilddes Tatverdchtigen und suchen in Ge-schften und Lokalen Videomaterial.Doch sie kommen zu spt, die meisten Be-triebe lschen ihre Aufnahmen nach nurwenigen Tagen. Das Amtsgericht be-

    schliet, das Bild des Tatverdchtigen f-fentlich zu machen.

    Woche 2 nach der Entfhrung

    Auch in der zweiten Woche lassen dieErmittler in Potsdam nicht nach, sie in-tensivieren ihre Bemhungen sogar: DerWasserspiegel der Nuthe wird abgesenkt,

    Schlamm ausgebaggert, die Bundeswehrhilft. Polizisten suchen den leiblichenVater auf, fordern Satellitenfotos an, be-fragen noch einmal Nachbarn. Sie kon-trollieren Wildkameras, Entwsserungs-rohre und einen Biberbau. Als all diesnichts bringt, stellen sie die aktiven

    Suchmanahmen am elften Tag nach demVerschwinden von Elias ein und konzen-trieren sich auf die Mutter und derenFreund.

    Nach dem Videofund fhrt die BerlinerPolizei tglich Suchmanahmen mit 20 bis

    30 Beamten rund um das Lageso und imGebiet Berlin-Moabit durch. Die Funkzel-lendaten der Gegend werden angefordert.Doch der Fokus bleibt auf der Familie:Mehrmals wird Mohameds Mutter ver-nommen, ihr Handy und auch das Telefon,das ihr Freund nutzt, werden nun ber-wacht. Erst an Tag 11 nach dem Verschwin-den Mohameds verteilt die Polizei am La-geso so viele Plakate, dass das Gelndezwischenzeitlich flchendeckend damitversehen ist.

    Woche 3 nach der Entfhrung

    Sowohl Elias Eltern als auch einer ihrerFreunde werden umfassend berprft.Ebenso Helfer, die sich auffllig engagie-ren. Parallel wird jedem Hinweis aus derBevlkerung nachgegangen.

    Der Freund von Mohameds Mutter stehtnun im Zentrum der Ermittlungen. Er giltden Ermittlern unter anderem wegen einer

    frheren Haftstrafe als suspekt. Auch die

    Familiengeschichte der Mutter forscht diePolizei weiter aus. In einer Mail an Kolle-gen schreibt der Erste Kriminalhauptkom-missar, dass ein Verbrechen im Falle Mo-hamed zwar naheliege, es aber nicht aus-zuschlieen sei, dass der Junge im Auftragder Familie seines verstorbenen Vaters inden Kosovo zurckgeholt wurde. Die Poli-

    zei berprft 38 von 52 fr die Tat infragekommende Sexualstraftter. Ein Beamterversucht erneut, Videomaterial von La-denlokalen rund um das Lageso zu bekom-men. An Tag 20 nach dem VerschwindenMohameds findet er eine Kneipe, die nichtnur ihre Eingangstr, sondern auch die

    Strae abfilmt und das Material nochnicht gelscht hat.

    Ab Woche 4 nach der Entfhrung

    Die Polizei sucht den Uferbereich desTempliner Sees erneut ab. Einen be-sonders aufflligen Helfer berprft siemithilfe eines Personensprhundes. DieErmittler vernehmen die Eltern und for-dern vom Jobcenter die Daten der beidenan. Auch in den Wochen danach ermittelnsie weiter, berprfen Elias Kranken-unterlagen. Ab Woche 7 fahnden sie auchbundesweit mit Fotos nach dem Sechsjh-rigen, 20000 Plakate werden angefertigt

    und verteilt. Gegen den Bekannten derEltern wird weiter ermittelt.

    Das Videomaterial aus der Eckkneipewird erst nach fnf Tagen ausgewertet, amMontag, dem 26.Oktober. Das belegen dieErmittlungsakten und widerlegen damitden Leiter der Soko Mohamed WinfriedWenzel, der gegenber dem SPIEGEL(45/2015) gesagt hatte, man sei bereits seitFreitag, dem 23. Oktober, mit der Auswer-tung beschftigt. Zwei Tage nach derVerffentlichung des Videobilds ruft dieMutter von Silvio S. bei der Polizei an undbelastet ihren Sohn. Er gesteht daraufhin

    Missbrauch und Mord. Mohamed ist seit28 Tagen verschwunden, als man seineLeiche findet.

    Drei Tage spter wird auch Elias Leicheidentifiziert. Nach ihm hat die Polizei 117Tage lang gesucht.

    Matthias Gebauer, Ann-Katrin Mller

    Mail: [email protected]

    56 DER SPIEGEL /

    RALFHIRSCHBERGER/DPA

    ABIX/ACTION

    PRESS

    Suche der Polizei nach Elias in der Nuthe, nach Mohamed mit Fotos des mutmalichen Entfhrers: Fluss ausgebaggert, Sandkasten umgegraben