AB 13. JUNI IM KINO

EIN FILM VON JIM JARMUSCH

DER UNTOTESTE ZOMBIE CAST ALLER ZEITEN

IMMER GUTE FILME!

MONATSMAGAZIN 6|19

KULINARISCHE VÖLKERVERSTÄNDIGUNG AUS LEIDENSCHAFT UND FAMILIENTRADITION IN RAMEN SHOP

PHILOSOPHISCHES GEDANKENSPIEL ÜBER SCHULD UND SÜHNE IN EINE MORALISCHE ENTSCHEIDUNG

AUF DER SUCHE NACH DEN VIBRIERENDEN WURZELN DES REGGAES IN INNA DE YARD – THE SOUL OF JAMAICA

WIE TALENT UND LEIDENSCHAFT GESELLSCHAFTLICHE GRENZEN ÜBERWINDET SIEHT MAN IN DER KLAVIERSPIELER VOM GARE DU NORD

erschaffen, von dem jeder Bewohner und jede Ecke der Stadt die Lösung kennen, sie der Protagonistin aber nicht preisgeben wollen, und sie so versuchen muss, in dieser ebenso verführenden wie verstörenden Zwischenwelt nicht unterzugehen.

Ebenso am 13.06. kommt Jim Jarmuschs neuer Film THE DEAD DON’T DIE in unsere Kinos. Der ungekrönte King of Cool lässt Adam Driver, Bill Murray, Tilda Swinton und Chloë Sevigny so abgeklärt und lakonisch durch die Zombie­apokalypse schlendern, dass man denken könn­te, die Zombies hätten das Xanax, nach dem ihnen begehrt, schon eingeworfen. Aber eben diese Unangepasstheit an sonst verpflichtende Erzähltempos und übliche Charakterbilder sind es, die Jarmusch zum Lieblingskind der In­dependent­Film­Familie machten, und uns über nun fast vier Jahrzente immer wieder mit seinem Charme gefangen nehmen konnte. Also lassen Sie sich auch diesmal auf die schrullige Gelassenheit dieser stargespickten Endzeit­vision ein, und beachten Sie auch unseren Spiel­plan für die große Jim­Jarmusch­Retrospektive, die im Juni im Rex und Cinema zu sehen ist. Im Kino dürfen Sie traurig, glücklich, freudig, wütend und auch nachdenklich sein. Das macht Sie und Kino aus. Wir freuen uns auf Ih-ren Besuch! (jh)

Der Juni möchte uns entführen. Uns mitnehmen an unbekannte Orte, an Orte, die wir zwar mit den Augen erkennen, hinter denen jedoch eine Unendlichkeit an Möglichkeiten, Versprechen und unaussprechlichen Dingen auf uns warten könnte. Zart durchscheinend wie bei Lee Chang­dong, faszinierend vieldeutig wie bei Nemes, oder unprätentios wie bei Jarmusch: der Juni zeigt uns Welten, die der Mensch nur durch die Kraft seiner Phantasie erschafft, und die uns, wenn wir Glück haben, einmal gesehen nie wieder ganz verlassen. Was wären wir ohne die Phantasie?

Ab dem 06.06. verzaubert uns Südkoreas Star­regisseur Lee Chang­dong mit BURNING. In Cannes erreichte der Streifen in der internatio­nalen Kritikerumfrage eine sensationelle Wer­tung von 3,8 von möglichen 4 Punkten. Vorheri­ger Best­Scorer dieser Umfrage war Maren Ades TONI ERDMANN mit 3,7 Punkten. Der sinnliche Psycho­Thriller nach einer Kurzge­schichte des Autors Haruki Murakami handelt, wie viele Geschichten des japanischen Surrea­listen, vom Verlust geliebter Menschen und der vergeblichen Suche nach ihnen. In Murakamis modernem Märchen verschwimmen oft Traum und Realität, und so weiß man auch in BUR-NING oft nicht, ob Menschen oder Ereignisse real sind oder bloß erinnerte Träume, deren Bil­

der aus der Nacht nachhallen, wenn Jong­Su auf die Suche nach seiner verschwundenen Liebe Hae­Mi geht, und es nicht klar ist, welche Rolle der mysteriöse Ben in dieser Dreiecksbe­ziehung spielt. Das koreanische Kino hat in jüngerer Zeit immer wieder für Überraschung gesorgt. So liefert 2017 Na Hong­Jin mit THE WAILING ein düsteres Dämonenmärchen, und 2016 konnte der raffinierte Zombifilm TRAIN TO BUSAN von Yeon Sang­ho international für Aufsehen erregen. Und auch wenn BURNING in seinen phantastischen Elementen ungleich subtiler vorgeht, ist es eine unwirkliche Schwin­gung, die die Faszination für dieses Stück über Wut, Verlust und eine moderne, sich entfrem­dende Welt ausmacht.

Am 13.06. startet SUNSET, vom ungarischen Regisseur László Nemes, der mit seinem außer­gewöhnlich inszenierten Holocaust­Drama SON OF SAUL 2015 von Golden Globe bis Oscar für den besten fremdsprachigen Film abräumte. In SUNSET lässt er Newcomerin Juli Jakab in einem vibrierenden Budapest auf der Schwelle zum ersten Weltkrieg nach ihrer Familien­geschichte suchen, was sie jedoch immer tiefer in das Mysterium dieser Prunkstadt der ehema­ligen Donaumonarchie abtauchen lässt. Nemes vermag durch seine märchenhafte Erzählweise und atmosphärische Kameraarbeit ein Rätsel zu

HERZLICH WILLKOMMEN IM KINO-JUNI, LIEBES PUBLIKUM!

Lambert WILSON Kristin SCOTT THOMAS Jules BENCHETRIT Karidja TOURÉ

Ein Film von Ludovic BERNARDEINE ORIGINALIDEE VON LUDOVIC BERNARD UND CATHERINE BERNARD DREHBUCH UND DIALOGE LUDOVIC BERNARD UND JOHANNE BERNARD MIT BESONDERER BETEILIGUNG VON MICHEL JONASZ MIT ELSA LEPOIVRE VON DER COMÉDIE FRANÇAISE ANDRÉ MARCON VANESSA DAVID BILD THOMAS HARDMEIER SCHNITT ROMAIN RIOULT AUSSTATTUNG PHILIPPE CHIFFRE ORIGINALMUSIK HARRY ALLOUCHE PRODUKTIONSLEITUNG PASCAL ROUSSEL CASAS CASTING NATHALIE CHÉRON DAVID BARANES GUILLAUME MOULIN

KOSTÜME MARYLIN FITOUSSI TON AMAURY DE NEXON MISCHUNG JÉRÔME WICIAK PRODUZENTEN MATHIAS RUBIN ÉRIC JUHERIAN EINE KOPRODUKTION VON RÉCIFILMS TF1 STUDIO FRANCE 2 CINÉMA NEXUS FACTORY UMEDIA EVEREST FILMS MIT BETEILIGUNG VON CANAL+ CINÉ+ FRANCE TÉLÉVISIONS C8 IN ZUSAMMENARBEIT MIT COFIMAGE 29 UND UFUND IN PARTNERSCHAFT MIT BNP PARIBAS

Eine Entdeckung, die Freude macht.

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AB 6.6.

RAMEN SHOP„Das Essen ist, nach der Sprache, der wichtigste Träger der kulturellen Identität.“ Ben RogersAls Masatos Vater stirbt, hinterlässt er dem jungen Koch (Takumi Saitoh), dessen Spezialität die Ramen Nudelsuppe ist, einen Koffer, in dem er Erinnerungen an seine verstorbene Frau, Masatos Mutter, aufbewahrt hat. Sie stammte aus Singapur, der Rest der Familie aus Japan; mit ihrem Tod zerbrach die Verbindung beider Länder… Bis jetzt. Denn Masato macht sich auf die Suche nach den Spuren seiner Mutter und entdeckt in der Ferne nicht nur die Geheimnisse über den Ursprung seiner Familie, sondern auch das verbindende Element des Kochens, das sich wie ein roter Faden durch sein Leben zieht.

Regisseur Eric Khoo gilt in Singapur als Erneuerer des Kinos. Er war der erste seines Landes, der auf internationale Filmfestspiele in Cannes, Venedig oder Berlin eingeladen wurde. Mit Ramen Shop gelingt ihm kulinarische Kulturvermittlung, die Familienbindungen anhand von Speisen und gelebten Traditionen transportiert. Das Projekt wurde zum Jubiläum der 50. Jahre andauernden diplomatischen Beziehungen zwischen Singapur und Japan realisiert. (dl)

Japan, Singapur, Frankreich 2018, 90 Min., FSK o.A., Regie: Eric Khoo, Drehbuch: Tan Fong Cheng, Woing Kim Hoh, Darsteller: Takumi Saitoh, Seiko Matsuda, Mark Lee, Jeanette Aw, Beatrice Chien

ROCKETMANKnalliges Biopic-Musical feiert das bewegte Leben eines der größten Pop-Exzentrikers aller Zeiten. Reginald Dwight (Taron Egerton) gilt schon früh als musikalisches Wunderkind und brillanter Piano­Autodidakt. Mit elf Jahren gewinnt er ein Stipendium an der Royal Academy of Music. Die Scheidung seiner freigeistigen Mutter (Bryce Dallas Howard) und seines stren­gen Vaters ist eine Befreiung für den quirligen Jugendlichen. Als er (nun offiziell umbenannt in Elton John) 1967 seinen kongenialen Liedtexter Bernie Taupin kennenlernt, beginnt eine bombastische musikalische Reise, die auch nach über 50 Jahren Bühnenleben und unzähligen Nr. 1 Hits noch lange nicht zu Ende ist.

Dexter Fletcher zeigte schon als Produzent und Regisseur (nachdem der ursprüngliche Regisseur Bryan Singer plötzlich nicht mehr am Set erschien) von BOHEMIAN RHAPSODY sein Gespür für erfolgreiche Musik­Bio gra phien. Diesmal zündet er als verantwort licher Regisseur eine Showbombe voll von Pailletten, Federn, Glitter und Glamour, standes gemäß aufgedreht und opulent. (jh)

Großbritannien 2019, Länge und FSK 12, Regie: Dexter Fletcher, Darsteller: Taron Egerton, Jamie Bell, Bryce Dallas Howard, Richard Madden

WEITER IM PROGRAMM

AB 6.6.

Leise köchelnder Beziehungsthriller wird zum mesmerischen Großereignis. Der ver-achtete Festivalknaller aus Südkorea kommt endlich doch ins Kino.

Jong­soo ist ein etwas einfältiger Möchte­gern­Autor in der Großstadt. Eines Tages stol­pert er in Hae­Mi, eine Kindheitsbekanntschaft aus seinem Heimatdorf. Die beiden nähern sich vorsichtig an und Jong­soo verspricht Hae­mis Katze zu hüten, während sie auf einen Wohltätigkeitstrip nach Afrika reist. Als Hae­mi wiederkommt, hat sie einen Freund im Schlepptau, Ben. Dieser hat viel Geld und viel Freizeit und (scheinbar) Hae­mis Herz gewon­

nen, doch eines Abends offenbart Ben Jong­soo sein düsteres Hobby und dann ist Hae­mi plötzlich verschwunden. Jong­soo beginnt nach ihr zu suchen.

BURNING ist ein schleichender Triumph. Ein mystischer, psychologischer Thriller, dessen langsam entfaltende Handlung beinahe schon anödet, bis man bemerkt, sich der einlullen­den Atmosphäre und dem cleveren Rätsel­spiel nicht mehr entziehen zu können. Die spannende Dreiecksbeziehung samt Krimiplot lässt zudem viel Deutungsraum und bleibt bis zum fulminanten, finalen Schock, komplett unvorhersehbar. Die Vorlage zu diesem hinter­

listigen Mindfuck stammt übrigens von Autor Haruki Murakami (Naokos Lächeln, Kafka am Strand), dessen literarische Merkmale und Ge­dankengespenster hier eine herausragende, filmische Adaption finden. (dre)

Südkorea 2018, 148 Min., FSK 16, Regie & Buch: Lee Chang-Dong, Oh Jung-mi (Co-Autor), Haruki Murakami (Roman), Darsteller: Yoo Ah-In, Steven Yeun, Jeon Jong-seo

AB 6.6.

Wer mit wem im Verlagswesen? Smarte Satire über die amourösen und intellektuellen Wirrungen der Pariser Kulturszene.

Verlagschef Alain (Guillaume Canet) kämpft mit dem digitalen Wandel seiner Branche und dem neuen Ma­nuskript seines Starautors (Vincent Macaigne). Dieser hat die „autofiktiven“ Affären seiner Romanfiguren nämlich nur unzureichend verschleiert und befindet sich ohnehin in einer Sinnkrise. Seine Frau (Juliette Binoche, HIGH­LIFE), die auch schauspielert, nimmt die inspirie­renden Seitensprünge ihres Mannes ziemlich locker, pflegt sie doch eigene Nebenliebschaften.

In dieser widerspenstigen Komödie überlagern sich Persönlichkeiten und Argumente, explodieren und verpuffen Gedanken und Ideen wie Seifenblasen und immer und überall wird diskutiert ohne Ergebnis. Alle haben Recht und Unrecht. Kommt Ihnen das bekannt vor? Olivier Assayas (DIE WOLKEN VON SILS MARIA, PERSONEL SHOPPER) schafft ein amüsantes und temporeiches, filmisches Gleichnis zum digitalen Wahnsinn, der uns tagtäglich auf unseren Monitoren heimsucht. Seine wilde, amouröse Verlagssatire (groß­artig besetzt übrigens) ist hintersinnig und feiert die Menschen und das Sprechen wie einst die Klassiker der Nouvelle Vague aber ohne sich in Nostalgie zu verlie­ren, sondern mit klarem Blick auf die Gegenwart. Das ist tatsächlich großes, sehenswertes, französisches Kino. (dre)Frankreich 2018, 107 Min., FSK 6, Regie & Buch: Olivier Assayas, Darsteller: Juliette Binoche, Guillaume Canet, Vincent Macaigne, Nora Hamzawi

AB 6.6.

Tim Klösschen Karl Gabi – Deutschlands erste Jugend-SOKO 14 Millionen verkaufte Bücher seit Erfindung des erfolgreichsten juve­nilen Kriminalquartetts ­ dazu noch 33 Millionen Hörspielkassetten. TKKG sind nicht nur unfassbar beliebt, sondern haben Kindheiten ge­formt und für immer geprägt. TKKG in Filmform zeigt, wie die vier Mini­Ermittler zum ersten Mal zusammenkommen und ihr Kombinat einzigartiger Fähigkeiten bilden im Kampf gegen die Kriminalität. Tim (Ilyes Moutaoukkil) bezieht zusammen mit Willi (Lorenzo Germeno) ein Zimmer im Internat ­ Willi, Sohn superreicher Eltern, und Tim, das Gegenteil von Willi, könnten unterschiedlicher nicht sein. Allerdings wird Willis Vater Opfer einer Entführung und eine wertvolle Statue wird aus seiner Kunstsammlung gestohlen. Von da an arbeiten Willi und Tim zusammen, da sie nicht von der polizeilichen Arbeit über­zeugt sind. Bald darauf stoßen der superkluge Karl (Manuel Santos Gelke) und die Ermittlertochter Gabi (Emma­Louise Schimpf) dazu, aus Willi wird Klösschen (weil er Schokoliebhaber ist). TKKG ist gebo­ren und ermittelt auf eigene Faust. (mp)Deutschland 2019, 100 Min., FSK 6, Regie: Robert Thalheim, Darsteller: Ilyes Moutaoukkil, Lorenzo Germeno, Emma-Louise Schimpf

Shakespeares unglückliches Liebespaar erlebt Leidenschaft und Tragik in Kenneth Macmillans Ballett, einem Meisterwerk des 20. Jahrhunderts. In aller Welt kennt man Shakespeares unvergängliche Liebesgeschichte. Kenneth MacMillans Romeo und Julia ist seit seiner Uraufführung durch das Royal Ballet ein Klassiker des modernen Balletts geworden. Die Choreografie fängt die Emotionen der jungen Leute ein, die sich trotz aller Hindernisse ineinander verlieben und schließlich ein tragisches Ende finden. Jede Wiederaufnahme gibt neuen Tänzern die Möglichkeit, die todgeweihten Liebenden zu interpretieren. Die gesamte Compagnie entfaltet den farbenfrohen Trubel im Verona der Renaissance: Binnen kürzester Zeit wird ein belebter Markt zum Schauplatz eines wilden Gefechts, und die Fehde zwischen den Montagues und den Capulets endet für beide Familien in einer Tragödie. (Verleihtext)London, England 2019, 195 Min., Drehbuch & Regie: Kenneth MacMillan, Sergei Prokofjew

ROMEO UND JULIABALLET IN DREI AKTEN

11.6., 19:15 UHR

DER KÜNSTLERAls Proto-Indie-Auteur und Liebhaber des Subtilen ist Jim Jarmusch von allem Lauten und Großen gelangweilt. Der Großmeister des Understatements bezeichnet sich selbst als Dilettanten im positiven Sinne, der „lieber einen Film über jemanden machen würde, der seinen Hund ausführt, als über den Kaiser von China“. Jarmusch ist ein Beob-achter, der den Menschen in seiner Umwelt seziert und uns seine Betrachtung von Indivi-duum, Kultur, Beziehungen einzuflüstern vermag. Ein Phänomenologe der Poesie des Alltäglichen.

DAS WERK1953 in Ohio geboren, studierte James Robert Jarmusch,deutsch-irisch-ungarischer Sohn einer Film- und Theaterkritikerin und eines Geschäftsmannes, zuerst Englisch und Literatur, bevor er schließlich an der New York Universitys Tisch School fort he Arts Film studierte. Als Jarmusch als Assistent des Film-Noir-Regisseurs Nicholas Ray sowie Wim Wenders die erste Version seines späteren Erstlingswerkes PERMANENT VACATION (1980) dreht, verweigert ihm die Akademie den Studienabschluss.

WIE VERSPROCHEN DIE JIM JARMUSCH REVIEW NUR FÜR SIE! BEI UNS IM REX FILMTHEATER UND IM CINEMA WUPPERTAL. INKLUSIVE PREVIEW VON THE DEAD DON'T DIE.

Doch das Werk über die odysseehafte Sinn-suche eines modernen New Yorkers durch eine verwelkende Stadt, der, gesäumt von zufälligen Begegnungen, eher auf der Suche nach einem diffusen Gefühl einer besseren Zukunft, als einem wirklichen Ziel ist, soll stilistisch und thematisch musterhaft für Jarmuschs Verweigerung gegen gängige Filmpraxis sein. Zum Szeneliebling wird er jedoch erst mit seinen Nachfolgern STRANGER THAN PARADISE (1984) und DOWN BY LAW (1986), in dem zum ersten Mal Teile seines Kernensembles John Lurie, Tom Waits und Roberto Benigni mitspielen. Mit MYSTERY TRAIN (1989) und NIGHT ON EARTH (1991) beginnt Jarmuschs Liebe zum Episodenfilm. DEAD MAN (1995) mit Johnny Depp kritisiert den auf der Vertreibung der Urbevölkerung aufbauenden amerikanischen Mythos in atmosphärischen schwarz-weiß-Bildern. Und auch im „Gangster Samurai Hip-Hop Eastern Western“ GHOST DOG (1999) mit Forest Whitaker und Wu-Tang-Clans RZA zaubert Jarmusch einen über-raschenden entschleunigten Genremix.

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UNSER PROGRAMM

BROKEN FLOWERS 30.05. 15:00 Rex 16.06. 17:30 Rex 25.06. 20:00 Cinema

COFFEE & CIGARETTES 31.05. 20:15 Rex (OmU) 22.06. 22:45 Rex (OmU) 23.06. 20:15 Rex (OmU)

NIGHT ON EARTH 04.06. 20:15 Rex (OmU) 14.06. 20:15 Cinema (OmU)

ONLY LOVERS LEFT ALIVE 07.06. 20:00 Rex (Doppelnacht mit THE DEAD DON’T DIE) 15.06. 22:45 Rex 18.06. 20:00 Cinema (OmU)

THE DEAD DON’T DIE 07.06. 22:45 Rex (Preview im Rahmen der Doppelnacht)

PATERSON 09.06. 17:30 Cinema 17.06. 20:15 Rex

DOWN BY LAW 16.06. 20:15 Cinema (OmU) 30.06. 21:00 Rex (OmU)

GHOST DOG 21.06. 20:15 Cinema 29.06. 22:45 Rex

DEAD MAN 19.06. 20:15 Cinema (OmU) 26.06. 20:15 Rex

GIMME DANGER 20.06. 20:15 Rex (OmU) 28.06. 22:45 Rex (OmU)

COFFEE AND CIGARETTES (2003) besteht aus elf Kurzgeschichten, die im Laufe von zwei Jahrzenten aufgenommen wurden, und das Who is Who von Jarmuschs Kreativkreis (Iggy Pop, Tom Waits, Cate Blanchet, RZA, Bill Murray etc.) beim skurrilen Diskurs über Obsessionen, Freuden und Süchte wie beiläufig beobachtet. Schon im Folgejahr sahen wir Bill Murray in BROKEN FLOWERS (2005) als heruntergekommenen Gigolo, der auf der Suche nach der Mutter seines unbe-kannten Sohnes nicht minder auf der Suche nach sich selbst und einem schon lange verabschiedeten Lebensgefühl ist. In der melancholischen Vampir-Romanze ONLY LOVERS LEFT ALIVE (2013) beweist Jarmusch seine scharfe Beobachtungsgabe in mannig-faltigen Referenzen von zeitlosen Errungen-schaften der Wissenschaften, Künsten und Kultur, die von Tilda Swinton und Tom Hidd-leston als Schicksalhafte Liebhaber durch die endlose Zahl von Nächten getragen werden.Mit seinem bisher jüngsten Spielfilm PATERSON (2016) besinnt sich der Ausnahme-Regisseur auf seine ersten Motive und lässt Adam Driver als Busfahrer einer Kleinstadt subtile Schönheiten des Normalen in intimen Gedichten festhalten.

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DIE MUSIKMusik ist elementarer Bestandteil von Jarmuschs Kosmos. Abgesehen von den zwei Musikdokumentationen YEAR OF THE HORSE (1997) über Neil Young und GIMME DANGER (2016) über Iggy Pop & The Stooges, stehen auch in seinen Spielfilmen immer wieder befreundete Musiker Jarmuschs vor seiner Kamera. John Lurie, Tom Waits, RZA, Iggy Pop, Joe Strummer und The White Stripes sind nur einige davon. Oft ist es die Musik, die durch eine Szene einen ganzen Film hindurch zu tragen vermag. In STRANGER THAN PARADISE ist „I put a spell on you“ allgegenwärtig, und verschmilzt mit der Handlung, den Charak-teren zu einer Stimmung. Denn die ist es schließlich, von der Jarmusch uns erzählen möchte. (jh)

Preview am 7.6., 22:45 im Rex – im Rahmen der Doppelnacht mit ONLY LOVERS LEFT ALIVE. Ab 13.6. im Programm.

Der wohl entspannteste Zombiefilm aller Zeiten – Jim Jarmusch bittet zu Tisch.

Im amerikanischen Kaff Centerville gehen plötzlich alle Uhren falsch und die Sonne geht nicht mehr unter. Bald ist auch klar warum: Fracking am Nordpol hat die Erdachse aus dem Gleichgewicht gebracht, und das hat unangenehme Folgen… Als die Provinzpolizisten Cliff (Bill Murray), Ronnie (Adam Driver) und Mindy (Chloë Sevigny) begreifen, was Sache ist, ist es schon lange zu spät. Aber scheint auch nicht so wild zu sein. Die umherstreunenden Untoten begehrt es hauptsächlich nach dem, was sie auch mit Blut in den Adern schon interessant fanden, und was soll man als Wiedergänger auch schon mehr wollen als WiFi, Kaffe, billigen Chardonnay und Antidepressiva? Na gut, was zu mampfen brauchen die Zombies dann doch noch, und Cliff, Ronnie und Mindy müssen dann doch noch ausrücken um ein paar Köpfe abzuschlagen.

Mit seinem neuen Stück filmgewordener Lässigkeit verbeugt sich Jarmusch vor den Altherren des Monstergenres. Von Nosferatu bis George A. Romero finden sich Anklänge der guten alten Schauergeschichten. Wer Jarmusch kennt, weiß, was ihn erwartet. Katastrophenmanagement besteht bei ihm daraus, drei unbeteiligte Fußgänger wegzuschicken. Für Jarmusch versammelt sich wieder die Creme de la Creme der Unterhaltungsbranche, um nonchalant durch die Zombie-Apokalypse zu schlendern. Herrlich unorthodoxes Mörderfest in Slow-Mo vom Independent-Papst, angucken! (jh)

USA 2019, 103 Min., FSK n.n.b., Regie: Jim Jarmusch, Darsteller: Bill Murray, Adam Driver, Tilda Swinton, Chloë Sevigny, Danny Glover Steve, Selena Gomez

GEMEINSAM AUF KILLER-JAGD: RAMI MALEK NEBEN DENZEL WASHINGTON IM THRILLER LITTLE THINGS

Denzel Washington hat seinen jungen Partner für John Lee Hancocks LITTLE THINGS gefunden. Oscargewinner und „Bond 25“­ Bösewicht Rami Malek soll ihm helfen, einen Serienmörder dingfest zu machen. Anfang September soll John Lee Hancock (BLIND SIDE – DIE GROSSE CHANCE), der sein eigenes Drehbuch inszeniert, mit den Dreh­arbeiten starten. In Little Things tut sich Deke (Washington), ein ausgebrannter Deputy Sheriff im Kern County, der schon so ziemlich alles gesehen hat, mit dem scharfsinnigen jungen LASD­Detective Baxter (Malek) zusammen, um einen gerissenen Serienkiller zu fassen.

NACH "STAN & OLLIE": REGISSEUR DREHT BITTERBÖSE SATIRE MIT MEL GIBSON UND SHIA LABEOUF

Nachdem Jon S. Baird in den letzten Jahren ausschließlich Serienepisoden inszenierte, hat der 46­jährige Schotte nun scheinbar Lust aufs Kino bekommen. Während sein jüngster Film STAN & OLLIE um das Comedy­Kult­Duo Stan Laurel (Steve Coogan) und Oliver Hardy (John C. Reilly) gerade erst in die Wuppertaler Kinos kam, steht das nächste Kinoprojekt des Filme­machers auch schon in den Startlöchern: In der Satire ROTHCHILD soll es den Superrei­chen an den Kragen gehen. Baird konnte für seinen neuen Film, wie auch schon bei STAN & OLLIE, zwei hochkarätige Hauptdarsteller ge­winnen, die den Film auf ihren Schultern tra­gen könnten. Shia LaBeouf (TRANSFORMERS, NYMPHOMANIAC) wird den jungen, raffinier­ten Becket Rothchild spielen. Dessen Groß­vater Whitelaw wird kein Geringerer als Mel

© Starmax / Bestimage © Giancarlo Gorassini/Bestimage

FILM ÜBER MICHAEL SCHUMACHER KOMMT INS KINO

Vor 25 Jahren gewann Michael Schumacher seinen ersten WM­Titel in der Formel 1. Ein Ki­nofilm widmet sich nun den Höhepunkten seiner Karriere – mit bisher unveröffentlichtem Material aus dem Privatarchiv der Familie. In Interviews sollen auch Familienmitglieder wie Ehefrau Corinna, Vater Rolf sowie seine Kinder Gina und Mick über Schumachers Erfolge sprechen. Damit entsteht laut Management erstmals ein Film über den Rennfahrer mit Un­terstützung seiner Familie. 2012 beendete Schumacher endgültig seine Karriere. Ein Jahr später verunglückte er beim Skifahren und er­litt schwere Kopf verletzungen. Seither ist er nicht mehr öffentlich aufgetreten. Der aktuelle gesundheitliche Zustand des erfolgreichsten Formel­1­Rennfahrers der Geschichte wird im Film nicht thematisiert.

FILMDIENST von jcp

© Universum Film GmbH © SGP / Bestimage © SGP / Bestimage

ARTHOUSE-CHARTS STAND 21.5.2019

01. VAN GOGH

02. DER FALL COLLINI

03. MONSIEUR CLAUDE 2

04. DAS FAMILIENFOTO

05. STAN & OLLIE

06. NUR EINE FRAU

07. 0GRETA

08. DER FLOHMARKT VON MADAME CLAIRE

09. DAS ENDE DER WAHRHEIT

10. UNDER THE TREE

Gibson mimen, der zuletzt in dem gnadenlos­provokanten Thriller DRAGGED ACROSS CONCRETE begeistern konnte. Wann ROTHCHILD in die Kinos kommt, ist derzeit noch nicht bekannt – Fans von Bairds bis herigen Filmen dürfen sich aber wohl schon jetzt auf eine bitterböse, schwarz humorige Satire freuen.

DAS NÄCHSTE DISNEY-REBOOT KOMMT: ERSTE DETAILS ZU "LIEBLING, ICH HABE DIE KINDER GESCHRUMPFT"

Die Geschichte des verschrobenen Wissen­schaftlers Wayne Szalinski (Rick Moranis), der seine Kinder aus Versehen schrumpft, zählt zu den großen Familienkomödien aus den späten 80er Jahren und ist absolut Kult. Eines ist aber auch klar: Das Abenteuer macht zwar immer noch Spaß, die Spezialeffekte von LIEBLING, ICH HABE DIE KINDER GE­SCHRUMPFT sind aber natürlich nicht mehr ganz am Puls der Zeit. Wohl nicht zuletzt aus diesem Grund arbeitet man bei Disney derzeit an einer Neuauflage. Dieses Mal soll aber nicht genau dieselbe Geschichte noch einmal erzählt, sondern vielmehr an den bisherigen Ereignissen angeschlossen werden. Auch ist es nicht Wayne Szalinski, der seine Familie schrumpft, sondern sein mittlerweile erwach­sener Sohn Nick. Gespielt soll dieser von Schauspieler und Comedian Josh Gad wer­

den, der in den letzten Jahren schon häufiger an Disney­Filmen beteiligt war – in DIE EIS­KÖNIGIN lieh er beispielsweise Schneemann Olaf seine Stimme und in DIE SCHÖNE UND DAS BIEST ist er als LeFou zu sehen.

OFFIZIELL BESTÄTIGT: DAS IST DER NÄCHSTE "STAR WARS"-FILM NACH "EPISODE 9"

Nach DER AUFSTIEG SKYWALKERS ist vorerst Schluss mit STAR WARS im Kino. Weiter geht es erst 2022 – wie, war bislang nicht bekannt. Jetzt bestätigte Disney­Chef Bob Iger jedoch, mit welchem Film es in der weit, weit entfern­ten Galaxis weitergeht. Der nächste STAR WARS­Film, der eine neue Reihe einläuten soll, wird erst im Dezember 2022 in die Kinos kommen. Das wird allerdings nicht STAR WARS 10, sondern, wie Disney­Chef Bob Iger nun endgültig bestätigt hat, die Vision der GAME OF THRONES­Autoren David Benioff und D.B. Weiss sein.

AB 13.6.Wunderschöner Fiebertraum von Wahrheit und Geheimnis des Oscarregisseurs Nemes. Die 21­jährige Irisz Leiter (Juli Jakab) begibt sich 1913 auf den Weg in ihre Geburtsstadt Budapest. Mit zwei Jahren zur Weise geworden möchte sie, in der damaligen Prunkstadt eines auf der Schwelle zur Katastrophe stehenden Österreich­Ungarns, in dem Hutgeschäft das ihren Eltern gehörte und in dem sie umkamen, ihre Familiengeschichte erforschen. Auf der Suche nach Antworten sieht sie sich in immer tiefere Mysterien abtauchen, und sie taumelt immer weiter in ein undurchschaubares Labyrinth aus Ereignissen. Al­les vor der ebenso dekadenten wie bedrohlichen Kulisse der im Stru­del des Schicksals ihrem Ende entgegeneilenden Donaumonarchie.

László Nemes bekam für sein beeindruckend intensives Drama SON OF SAUL über einen ungarischen Gefangenen in Auschwitz, 2016 den Oscar für den besten fremdsprachigen Film. Auch in SUNSET bleibt Kameramann Mátyás Erdély ganz nah an der Protagonistin, und be­gleitet die Zuschauer in ein traumähnliches Märchen, in dem jeder Mensch und jede verborgene Ecke der Stadt ein Geheimnis zu kennen scheint, und während sich Irisz weiter und weiter in das Labyrinth aus Licht und Dunkelheit kämpft, tanzt ein kompletter Kontinent glänzend auf seinen Untergang zu. (jh)

Ungarn, Frankreich 2018, 141 Min., FSK 12, Regie & Drehbuch: László Nemes, Darsteller: Juli Jakab, Vlad Ivanov, Evelin Dobos, Marcin Czarnik

„ DAS IST KINO MIT EINEM GROSSEN ,K‘ [...] ATEMBERAUBEND“ INDIEWIRE

AB 13.6.

Die Episodenreihe der „love you“ Filme geht in die fünfte Runde. Nach PARIS, JE T‘AIME von 2006, NEW YORK, I LOVE YOU von 2008 sowie TBILISI, I LOVE YOU und RIO, I LOVE YOU von 2014 kommt nun das neuste Projekt BERLIN, I LOVE YOU.

Es werden verschiedene Kurzge­schichten erzählt, die von verschiede­nen Regisseuren inszeniert wurden. Als Regisseure sind unter anderem Peter Chelsom, Til Schweiger, Dennis Gansel, Dani Levy, Josef Rusnak und Justin Franklin dabei. Jede Geschich­

Deutschland 2018, 120 Min., FSK 6, Regie: Peter Chelsom, Til Schweiger, Dennis Gansel uvm., Darsteller: Helen Mirren, Keira Knightley, Mickey Rourke, Diego Luna, Iwan Rheon uvm.

te befasst sich natürlich mit dem The­ma Liebe und spielt in Berlin.

In der ersten Geschichte „Berlin Ride” will sich ein Mann (Jim Sturgess) im Liebeskummer zu Tode trinken, doch durch eine vorbeifahrende Taxifah­rerin ergreift er wieder Lebensmut. In weiteren Episoden steigt in einem Hinterhof ein Tanzfest mit Musik von Max Raabe, ein abgedankter Holly­wood­Regisseur (Luke Wilson) findet bei einem Open­Air­Puppentheater neue Bodenhaftung und in einem Taxi spielt sich eine Spionage­Ge­

schichte ab, in die eine Taxifahrerin (Sibel Kekilli) verwickelt wird. Derweil sind im alten Flughafen Tempelhof Flüchtlinge untergebracht, einen Jun­gen bringt eine ehrenamtliche Flücht­lingshelferin (Keira Knightley) mit nach Hause – was ihre Mutter (Helen Mirren) nicht gerade begeistert.

BERLIN, I LOVE YOU unterhält und schenkt einen romantischen, lustigen Kinoabend, wirkt jedoch mit den allzu populären Orten und Instagrammoti­ven wie keine wirklich ernstgemeinte Liebeserklärung an Berlin. (chr)

AB 13.6.

YOGA – DIE KRAFT DES LEBENSSuche die Kraft, die in dir steckt! Die Geschichte eines Mannes, der nichts mehr zu verlieren hatte und nur alles gewinnen konnte.

Stéphane Haskell ist um die 40 Jahre, als er an der Wirbelsäule operiert werden muss. Die Ärzte prognostizieren ihm ein Leben im Rollstuhl. Doch damit will er sich nicht abfinden und beginnt Yoga zu praktizieren. Es ist ein langer Weg, doch er lernt wieder zu laufen und be - gibt sich auf eine Reise um die ganze Welt, um in unterschiedlichsten Ecken des Planeten auf andere Menschen zu treffen, die durch Yoga ins Leben zurückgefunden haben.

Es sind die Arthur Boormans, die CT Fletchers dieser Welt, die sich aus scheinbar ausweg losen Situationen motivieren oder motivieren lassen und eine 180° Gradwendung vollbringen.

Haskell besucht zum Beispiel US-amerikanische Todestrakt-Insassen und auch Bewohner afrika-nischer Slums, die durch das Praktizieren von Yoga zu sich selbst gefunden haben. Lassen wir uns inspirieren. Ein Film zum Durchatmen. (ph)

Frankreich 2019, 85 Min., FSK n.n.b., Regie: Stéphane Haskell, Darsteller: Raphaël Personnaz

AB 13.6.

BRITT-MARIE WAR HIER

Warmherzige Komödie über alten Ballast und neue Perspektiven.

Es ist niemals zu spät, ein neues Leben zu beginnen: Als ihre Ehe nach 40 Jahren zerbricht, räumt Britt­Marie nicht nur mit ihrem bisherigen Leben auf, sondern sorgt darüber hinaus auch in ihrem neuen Heimatort Borg für frischen Wind…

BRITT­MARIE WAR HIER ist die weibliche Antwort auf EIN MANN NAMENS OVE: Rund 500.000 Kinozuschauer begeisterte die Verfilmung des Bestseller­Romans des schwedischen Autors Fredrik Backman 2016 in Deutschland. Mit feinsinnigem Humor erzählt die Regisseurin Tuva No­votny, die hierzulande vor allem als Schau­spielerin für ihre Rollen in Filmen wie EAT PRAY LOVE oder BORG/MCENROE be­kannt wurde, in BRITT­MARIE WAR HIER davon, dass es nie zu spät ist für die Suche nach dem Lebensglück und der eigenen Identität. In der Hauptrolle des Films glänzt die schwedische Schauspielerin Pernilla August (SWOON), die einst von Ingmar Bergman für den Film entdeckt wurde. (Verleihtext)

Schweden 2019, 98 Min., FSK 0, Regie: Tuva Novotny, Darsteller: Pernilla August, Peter Haber, Vera Vitali

AB 20.6.EINE MORALISCHE ENTSCHEIDUNGPhilosophisches Gedankenspiel über Schuld und Sühne.

Der Gerichtsmediziner Kaveh Nariman (Amir Agha’ee) verursacht einen Verkehrsunfall bei dem er das Motorrad einer vierköpfigen Familie rammt. Der Sohn der Familie, der 8 Jährige Amir, wird da-bei augenscheinlich leicht am Kopf verletzt. Nariman will für die Kosten der Behandlung aufkommen und bietet Amirs Vater Moosa (Navid Mohammadzadeh) Geld, das dieser annimmt. Dennoch stirbt der Junge am darauffolgenden Tag. Eine von Narimans Kollegin durchgeführte Obduktion ergibt jedoch eine Lebens-mittelvergiftung als Todesursache. Während Nariman versucht die Wahrheit herauszufinden, sinnt Amirs Vater auf Rache…

In seinem zweitem Langspielfilm entwirft Regisseur Vahid Jalil-vand ein Spannungsfeld aus Schuld und Verantwortung, das sich mit der Frage beschäftigt, wer Schuld am Tod des kleinen Amir ist. Klug und nachvollziehbar werden Unterschiede in Klasse und Her-kunft mit Themen wie Rache und Ehre verwoben und bauen sich so zu einem außergewöhnlichen Gesellschaftsporträt auf. (dl)

Iran 2017, 104 Min., FSK 12, Regie: Vahid Jalilvand, Drehbuch: Ali Zarnegar, Vahid Jalilvand, Darsteller: Navid Mohammadzadeh, Amir Agha’ee, Hediyeh Tehrani, Zakhiyeh Behbahani

„DER FILM IST EIN VISUELLER GENUSS.“ THE HOLLYWOOD REPORTER

„EIN BEEINDRUCKENDES UND AUSSERGEWÖHNLICH GUT GESPIELTES DRAMA“ VARIETY

DER KLAVIERSPIELER VOM GARE DU NORD

AB 20.6.

Eine Geschichte, wie sie auch in Wuppertal so wunderschön pas-sieren könnte: Junger talentierter Mensch wird beim öffentlichen Klavierspielen von seinem zukünftigen Förderer entdeckt.

Schwierige Verhältnisse tragen dazu bei, dass der 20 jährige Mathieu Malinski (Jules Benchetrit) keinen einfachen Start in die Musikwelt erlebt. Er liebt es Klavier zu spielen, hält es aber für angebracht, nicht darüber bei seinen Freunden im Vorort zu reden. Lieber spielt er für sich allein an einem öffentlichen Klavier irgendwo in Paris. Genau dort wird er eines Tages von Pierre Geitner (Lambert Wilson, „Suite française – Melodie der Liebe“) gehört. Zufällig ist dieser der Direktor des nationalen Konservatoriums für Musik in Paris und ist von Mathieus Talent begeistert. Er will ihn fördern! Wäre es nur im-mer so leicht, denn da sind immernoch die schwierigen Verhältnisse... Mathieu bricht schließlich mit Freunden ein und wird zu einer Haft-strafe verurteilt. Dank Monsieur Geitner wird diese zu Sozialstunden umgewandelt, welche Mathieu nun brav am Konservatorium absol-viert. Ende gut, alles gut? Es winkt noch eine Anmeldung zum renommiertesten Klavierwettbewerb. Wir werden hören... (ph)

Frankreich 2017, 106 Min., FSK 0, Regie: Ludovic Bernard, Darsteller: Jules Benchetrit, Lambert Wilson, Kristin Scott Thomas

AB 20.6.

Manche Länder haben Diamanten, manche Perlen – Jamaica hat Reggae. Jamaica ist eine Insel mit sehr vielen wunderschönen Bergen, den Blue Mountains zum Beispiel, hierher kommt der teuerste Kaffee der Welt und hier liegt die Seele des Roots­Reggae, der Ursprung der weltweit bekannten und sehr beliebten Musik. In den alten Bergen der Insel liegt ein Haus, das so viele Schallplatten beherbergt, dass es von diesen schon getra­gen wird. Hier treffen sich lebende Legenden wie „Mr. Rocksteady“ Ken Boothe, Winston

McAnuff, Kiddus I und Cedric Myton. Sie waren Leader von wegweisenden Bands wie „The Congos“, hatten Nummer­Eins­Hits wie „Everything I Own“ und standen zusammen mit Bob Marley, Peter Tosh und Jimmy Cliff auf der Bühne. Reggae ist nicht einfach nur „positive­vibe“ Musik, es ist Jamaicas Art sich auszudrücken, sich zu beschweren, sich zu engagieren oder zu erzählen. Das Land hatte es nicht immer leicht – bis ins späte 19. Jahr­hundert herrschte Sklaverei, kein Wahlrecht für Schwarze, dann gab es einen Ausflug in den

Sozialismus, der zum Teil blutig endete. Die Reggae­Rhythmik verleiht der verletzten Seele der Insel eine Stimme. Diese Musikdoku zeigt eine atemberaubend schöne Insel, das Mekka für Reggae­Fans weltweit,und so authentische Charaktere, die wahrscheinlich nur dieses Land hervorbringen kann. (mp)

Frankreich 2019, 99 Min., FSK 6, Regie: Peter Webber

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Regelmäßig besprechen wir Filme in unserem Kinopodcast! 3 Stimmen für gutes Kino. Auf podigee – und auch auf Spotify!

ERST HÖREN, DANN SEHEN! #KINOPODCAST

Die Kinos öffnen eine halbe Stunde vor Beginn der ersten Vorstellung. Die Kinospielwoche geht immer von Donnerstag bis Mittwoch. Somit ändern sich donnerstags die Spielzeiten! Änderungen vorbehalten. OmU = Original mit Untertiteln. Spielzeiten und -stätte der Filme entnehmen Sie bitte dem aktuellen Wochenprogramm in der Zeitung oder auf unseren Internetseiten. Redaktion: Jantin Hoelkeskamp und Pia Heise. Texte: Pia Heise (ph), Jantin Hoelkeskamp (jh), André Krähling (dré), David Lankes (dl), Mortimer Pfaff (mp), Charlotte Reinke (chr), Jacqueline Volk (jcp). Herausgeber: Lichtblick Cinema GmbH

FREIKARTEN Beantworten Sie unsere Frage und gewinnen Sie mit etwas Glück zwei Freikarten für einen Film Ihrer Wahl:Am 20. Juni startet DER KLAVIERSPIELER VOM GARE DU NORD, in dem ein junger, talentierter Klavierspieler sich darauf besinnen muss, was im Leben von Bedeutung ist, und dass man auch die gegebenen gesellschaftlichen Verhältnisse mit Leidenschaft und etwas Glück bezwingen kann. Eine Rolle bei diesem Glücksgriff spielt Kristin Scott Thomas. Die Meisterschauspielerin spielte vergangenes Jahr die Ehefrau eines legendären Staatsmannes, der auch einen Oscar für seine Rolle erhielt. Welchen Film meinen wir?Sie wissen es? Dann senden Sie Ihre Antwort bis zum 01. Juli an:freikarten@rexwuppertal.de

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