Der volle Durchblick - RWG Solar · 2015. 11. 30. · Energien plausibel. Doch dahinter verbirgt...

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Daten & Fakten zu den wichtigsten Energiequellen der ZukunftAuf den ersten Blick erscheinen viele Vorbehalte gegenüber den Erneuerbaren Energien plausibel. Doch dahinter verbirgt sich oft ein ganz anderes Bild. Mit Daten und Fakten über die wichtigsten Energiequellen erweitert diese Broschüre den Blickwinkel zum vollen Durchblick.

in SachenErneuerbare

Energien

Der volle Durchblick

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Auf den ersten Blick:

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Wir können uns die Erneuerbaren Energien nicht leisten.

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Wir können uns die Erneuerbaren Energien nicht leisten.

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Sonne, Wind und Wasser schicken keine Rechnung. Trotzdem ist der Umstieg auf Erneuerbare Energien kein Selbstläufer. Wir müssen heute in Erneuerbare Energien inves tieren, um in Zukunft eine sichere und bezahlbare Energieversorgung zu haben.Die Kosten für den Bau von Erneuerbare-Energien -Anlagen sind heute noch verhältnis-mäßig hoch. Doch konnten seit Beginn der industriellen Serienproduktion z.B. von mo-dernen Windkraft- oder Photovoltaikanlagen in den 1990er Jahren massive Kostensenkungen umgesetzt werden: Die Erzeugungskos ten ei-ner erneuerbaren Kilowattstunde haben sich seither durchschnittlich halbiert. Die Anla-gen sind leistungsfähiger und durch Massen-fertigung gleichzeitig billiger geworden. Die Anschub finanzierung für Erneuerbare Ener-gien macht sich so bezahlt, während Kohle, Erdöl, Erdgas und Uran immer teurer werden.

Fossile Energien: Knapp und endlichDer Erdölpreis kletterte von 30 US$ je Barrel (2003) auf 110 US$ im November 2011 – mit einem Zwischenhoch von 145 US$ im Juli 2008. Die Internationale Energieagentur (IEA) erwartet mittelfristig inflationsbereinigt bis 2035 einen Preis von 140 US$ bei Fortschrei-bung der aktuellen Politik und von 120 US$ bei fortschrittlicheren Maßnahmen. Auch Kohle, Erdgas und Uran haben in den vergangenen 25 Jahren ihren Preis mehr als verdoppelt. 70 % der in Deutschland genutzten Ener-gie werden importiert. Die beste Versiche-rung gegen zukünftige Preisanstiege ist des-halb ein schneller und breiter Ausbau der heimischen Erneuerbaren Energien. Strom, Wärme und Kraftstoffe aus Erneuerbaren Energien ersparten 2010 die Importe fossiler Energieträger im Wert von 6,7 Mrd. Euro. Auch jeder Einzelne kann sich unabhängig machen. Haushalte, die mit Holz, Sonne oder Erdwärme heizen, sparten 2009 durchschnitt-lich 595 Euro Energiekosten.

Kostendrücker Erneuerbare EnergienDurch das Einspeisen von Windstrom in die Stromnetze verringert sich die Nachfrage nach konventionellem Strom, weshalb weniger teure Kohle- und Erdgaskraftwerke eingesetzt wer-den müssen. An der Europäischen Strombörse EEX sinkt dann der Handelspreis für die Kilo-wattstunde Strom. Dadurch wurden 2010 rund 2,8 Mrd. Euro Kosten vermieden.Erneuerbare Energien vermeiden aber auch jene Kosten, die bei fossilen Energieträgern überhaupt nicht auf der Rechnung stehen: Deren Abbau und das Verbrennen sind verant-wortlich für Klimawandel und Gesundheitsschä-den, für Landschaftszerstörung und den Verlust von Artenvielfalt. Die Kosten hierfür werden von der Allgemeinheit durch Steuern und Gesund-heitskosten getragen. Durch Erneuerbare Ener-gien wurden 2010 in Deutschland 8,4 Mrd. Euro dieser externen Kosten vermieden.

Ohne Erneuerbare Energien würde uns unsere Energieversorgung schon heute viel teurer zu stehen kommen.

Wir können es uns nicht leisten, auf Erneuerbare Energien zu verzichten.Die Reserven der meisten fossilen Energieträger reichen nur noch wenige Jahrzehnte.

Jahr

2150

2100

2050

Deutschland ist stark von Importen fossiler Energieträger abhängig.

Deutschlands Energieversorgung basiert noch überwiegend auf endlichen fossilen Energieträgern.

Heimische Energieträger

30 %

Importierte Energieträger

70 %

Erneuerbare Energien10,9 %

Konventionelle Energieträger Erdöl, Braunkohle, Steinkohle, Erdgas, Uranerz

89,1 %

6 7

SteinkohleErdgasErdölUran

Quellen: BMWi, BMU, 2011

Index 1996 = 100

Fossile Energieträger sind endlich – ihre Preise steigen

100

500

400

300

200

600

20021998 2006 2010

Quellen: BMWi, BAFA, TecsonStand: 11/2011

Rohöl

ErdgasUran

Steinkohle

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Auf den ersten Blick:

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Erneuerbare Energien fressen mehr Energie als sie bringen.

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WEA PV XXX XXX

Wind Sonne Erdwärme Fossile Kraftwerke

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Erneuerbare-Energien-An -la gen werden mit verhält-nismäßig geringem Mate-rial- und Energieaufwand hergestellt. Schon nach kur-zer Laufzeit hat eine Wind-energieanlage die Energie, die für ihre Produktion, den Transport, Auf- und Abbau sowie Entsorgung benötigt wurde, wieder „einge spielt“. Dieser Zeitraum wird als „energetische Amortisa tions-zeit“ bezeichnet.

Danach liefert jede Betriebs-stunde „netto“ sauberen Strom – bei allen Erneuer-baren Energien mindestens 20 Jahre lang. Eine Windener-gieanlage kann während ihrer gesamten Lebenszeit daher 70-mal mehr Energie bereit-stellen, als für ihre Herstel-lung aufgewandt wurde. Die-se erneuerbare Strommenge ersetzt fossilen Strom aus Kohle- und Gaskraftwerken und vermeidet so deren CO2-

Emissionen. Sowohl Klima- als auch Energiebilanz sind eindeutig positiv – im Gegen-satz zu fossilen Kraftwerken.Diese benötigen stets eine ex-terne Energiezufuhr in Form von Brennstoffen wie Kohle, Erdgas oder Uran, um sie mit häufig sehr schlechten Wir-kungsgraden in Strom oder Wärme umzuwandeln – wobei klimaschädliche Treibhaus-gase freigesetzt werden.

Auch neu geplante Kohle-kraftwerke werden weiter das Klima schädigen. Sie erhöhen zwar den Wirkungsgrad der Kohleverstromung, sind aber auf eine Laufzeit von minde-stens 40 Jahren ausgelegt, in denen sie große Mengen CO2 ausstoßen werden. Erneuerbare Energien haben in Deutschland im Jahr 2010 rund 115 Mio. Tonnen CO2 ver-mieden und werden 2020 bis zu 287 Mio. Tonnen vermei-den. Soll die Erderwärmung auf maximal 2 Grad Celsius begrenzt werden, müssen die Emissionen weltweit bis 2050 um 80 Prozent reduziert wer-den. Dazu leisten die Erneu-erbaren Energien einen maß-geblichen Beitrag.

Schnell liefern die Anlagen mehr Energie, als für ihre Herstellung nötig war.

Monate

WEA

Monate

PV

Monate

XXX

Nie

XXX

Konventionelle fossile Kraftwerke brauchen perma-nent neue Zufuhr von Brennstoffen, können sich also nie energetisch amortisieren.

Quellen: IfEU/DLR, Branchenangaben

7 bis 10 Monate be-nötigt ein Geother-miekraftwerk, bis es soviel Energie erzeugt hat, wie für seine Errichtung notwendig war. Wasserkraftwerke brauchen dafür nur unwesentlich länger.

Nach 5 bis 15 Monaten hat sich eine solarthermische Anlage energetisch amortisiert. Photo-voltaikanlagen sind momentan noch energieintensiver in der Produktion; doch sie produzieren in 20 Betriebsjahren netto mindestens das 5- bis 10-fache der investierten Energie.

Windenergie anlagen haben sich nach 3 bis 12 Monaten ener-getisch amortisiert. Sie produzieren bei 20 Jahren Betrieb 70-mal so viel Energie, wie in sie investiert wurde.

Energetische Amortisationszeit

Quelle: Deutsche Umwelthilfe, Stand: 12/2009

Wind Sonne Erdwärme Fossile Kraftwerke

10 11

Absicht der Bundesregierung: Reduktion der CO2-Emissionen bis 2050 um mindestens 80 %

Millionen Tonnen CO2

1.000

800

400

600

200

Haushalt und Gewerbe

Verkehr

Industrie

Energiewirtschaft

1990 2000 2010 2020 2030 2040 2050

1.032 Mio. t CO2

206 Mio. t CO2

-80 %

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Auf den ersten Blick:

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Wind und Sonne gibt‘s nicht immer.

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Aber immer irgendwo.Wer auf Erneuerbare Ener-gien setzt, muss keine Angst vor Stromausfällen haben. Die Einspeisung von Windstrom ist berechenbar, da der Netz-betreiber die Strommenge so-wie Zeit und Ort der Einspei-sung dank meteorologischer Prognosen sehr präzise be-rechnen kann. Wenn z.B. in Ostfriesland Windstille herrscht, wird dieser Leistungsabfall regional, über-regional und europaweit über das bestehende Stromnetz ausgeglichen. Umgekehrt wer-den regionale Überschüsse von Windstrom vom Stromnetz auf-genommen und weitergeleitet.

Die Erneuerbaren als zuverlässiger TeamplayerDezentral und breit gestreute Erneuerbare-Energien-Anla-gen können sich gegenseitig stützen und ergänzen. Fehlen Wind und Sonne, können z.B. Wasserkraftanlagen, Biogas-anlagen, Holzkraftwerke oder geothermische Kraftwerke zuverlässig rund um die Uhr einspringen. Dabei werden auch keine fossilen „Schatten-kraftwerke“ benötigt. Beispiel Windkraft: Zwischen 2000 und 2010 sind in Deutschland mehr als 20.000 Megawatt Wind-energieleistung neu errichtet worden. Wenn die Behaup-tung der „Schattenkraftwerke“ stimmen würde, hätte die-ser Ausbau auch von einem entsprechenden Ausbau von „Schatten“-Kraftwerkskapazi-täten begleitet sein müssen. Tatsächlich wurden in dieser Zeit netto etwa 5.000 Megawatt Leistung von Atom- und Kohle-kraftwerken stillgelegt. Durch das Abschalten der ältesten Atommeiler nach der Reak-torkatastrophe in Fukushima gingen zusätzlich 8.400 MW Leistung vom Netz. Der stei-

gende Anteil der Erneuerbaren Energien am Stromverbrauch erfordert allerdings auch einen begrenzten Ausbau der Strom-netze, um erneuerbaren Strom überregional oder grenzüber-schreitend noch besser vertei-len zu können. Stromangebot und -nachfrage können und müssen in Zukunft besser auf-einander abgestimmt werden. Schon heute macht ein zeit-gesteuerter Stromverbrauch für Großabnehmer wie Kühl-häuser Sinn. Sie können die Angebotsspitzen von Strom nutzen und das Netz entla-sten. Endverbraucher könnten ihre Haushalts geräte dank intelligen ter Strom zähler bei einem Überangebot von Wind-strom zu besonders günstigen Tarifen nutzen.

Das regenerative KombikraftwerkEin Projekt der Erneuerbare-Energien-Branche zeigt, wie jederzeit eine bedarfsgerechte Stromversorgung mit 100 % Er-neuerbaren Energien möglich ist: Das Kombikraftwerk ver-knüpft und steuert über ganz Deutschland verteilte Wind-, Solar-, Biomasse- und Was-serkraftanlagen. Windenergie-anlagen und Solarmodule leis ten vorhersagegenau ihren Beitrag zur Stromerzeugung. Ergänzt werden sie nach Be-darf durch Biogasanlagen und ein Pumpspeicherkraftwerk. In Zukunft kann dieser modu lare Aufbau um zusätzliche Spei-chertechnologien wie Batterien von Elektroautos erweitert wer-den.

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Zu jeder Zeit und jedem Wetter verlässliche Versorgung mit Erneuerbaren: Das regenerative Kombikraftwerk

Wind

Biogas

Pumpspeicher

Sonne

Strombedarf

12:00 0:00 12:00 0:00 12:00 0:000:00

Strommengen

Quellen: ISET/Universität Kassel, www.kombikraftwerk.deTageszeit

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Auf den ersten Blick:

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Erneuerbare Energien allein lassen uns im Dunkeln stehen.

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Allein das Sonnenlicht liefert das 2.850-fache des weltweiten Energiebedarfs.

Reichen die Erneuerbaren Energien tatsächlich aus, um ein hochindustrialisier-tes Land wie Deutschland vollständig zu versorgen? Gegenfrage: Können Kohle , Erdgas, Erdöl und Uran auch in 30 oder 40 Jahren unsere Energieversorgung garan-tieren? Können fossile Ener-gieträger allein den Ener-giebedarf der wachsenden Weltbevölkerung sichern?

Das unerschöpfliche, natür-liche Potenzial der Erneuer-baren Energien kann nicht „verbraucht“ werden. Es muss nur richtig genutzt wer-den. Ob Wind-, Sonnenener-gie, Wasserkraft, Bioenergie oder Erdwärme: Das bereit stehende Angebot übertrifft den aktuellen Weltenergie-verbrauch jeweils um ein Viel-faches. Eine Vollversorgung mit Erneuerbaren Energien kann durch eine sinnvolle Kombination ihrer vielfältigen Potenziale erreicht werden:- Laut Leitstudie 2010 des

Bundesumweltministeriums kann Solarwärme langfristig etwa die Hälfte des deutschen Wärmebedarfs decken.

- Würden auf 10 % aller Dach- und Fassadenflächen sowie der versiegelten Siedlungs-flächen in Deutschland Photo voltaikanlagen instal-liert, könnte der gesamte heutige deutsche Stromver-brauch vollständig mit So-larstrom abgedeckt werden.

- Biomasse aus heimischen Energiepflanzen, aus Holz sowie aus Reststoffen (z.B. Gülle und Biomüll) kann bis 2025 ein Viertel des deut-schen Gesamtenergiebe-darfs decken. Dafür würde maximal ein Viertel der landwirtschaftlichen Nutz-fläche belegt.

- Eine Verdoppelung der in-stallierten Leistung der Windenergieanlagen an Land und der Neubau auf See entsprechen einem Viertel des deutschen Stromverbrauchs.

- Das langfristig realisierbare Potenzial der Erdwärme in Deutschland reicht, um die Hälfte des Stromverbrauchs und des Wärmebedarfs zu decken.

- Die Stromerzeugung aus Wasserkraft kann lang-fristig um mindestens ein Viertel gesteigert werden.

100 % Erneuerbare Energien sind möglichDer vollständige Umstieg auf Erneuerbare Energien ist technisch machbar – ohne Versorgungslücke. Zahlreiche Solarsiedlungen, Bioenergie- dörfer, viele Stadtwerke, 100%-Regionen und die Aus-baudynamik in Deutschland oder Dänemark machen

es vor. Ein schneller Ausbau der Erneuerbaren Energien ersetzt Schritt für Schritt alte Kohle- und Atomkraft-werke. Einsparungen durch Energieeffizienz machen alte Kraftwerke noch schneller entbehrlich und Neubauten überflüssig. Die Strompro-duktion aus Erneuerbaren Energien verdreifacht sich laut einer Prognose der Branche bis 2020 auf 278 Milliarden Kilowattstunden. Selbst un-ter konservativen Annahmen kann der Anteil an der Strom-versorgung damit auf 47 % steigen.

Jährlicher Weltenergie-verbrauch

Sonnenenergie:2850-fach

Erdwärme:5-fach

Wasserkraft:3-fach

Bioenergie:20-fach

Windenergie:200-fach

Der jährliche Weltenergieverbrauch wird theoretisch 2.850-fach durch das natürliche Angebot der Sonnenenergie gedeckt – allein 200-fach durch das Angebot der Wind energie.

Diese Potenziale sind auch in Deutschland nutzbar. Nur die Sonneneinstrahlung, die auf Deutschland trifft, enthält etwa das 80-fache unseres Energieverbrauchs.

Quellen: BMWi, BMU, Branchenprognose 2020 (von 2009)Stand: 11/2011

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Erneuerbare Energien ersetzen Strom aus Erdgas, Kohle und Uran

Quellen: FVS, DLR

2010: 84,5 Mrd. kWh2020: 65 Mrd. kWh

2010: 116 Mrd. kWh2020: 114 Mrd. kWh

2010: 147 Mrd. kWh2020: 99 Mrd. kWh

Erdgas

Steinkohle

Braunkohle

Kernenergie 2010: 140,5 Mrd. kWh2020: 9 Mrd. kWh

Erneuerbare Energien

2010: 103,5 Mrd. kWh

2020: 278 Mrd.Kilowattstunden

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Auf den ersten Blick:

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Solarenergie lohnt sich nur in Afrika.

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Schon rund 10 Quadratmeter Solarkollektoren decken in unseren Breitengraden ein Fünftel des Wärmebedarfs eines durchschnittlichen Ein-familienhauses. Eine gleich große Photovoltaik-Anlage liefert ein Viertel des Strombedarfs. Der Weg von der Wärme- oder Strom-erzeugung zum Verbraucher ist dabei denkbar kurz. Solar-anlagen lassen sich flexibel integrieren. Einfacher und dezentraler kann Energiever-sorgung nicht werden.

Theoretisch könnte der Welt-energiebedarf durch die Son-nenenergienutzung auf einer Fläche von 700 mal 700 Kilo-metern in der Sahara kom-plett gedeckt werden. Die Heraus forderung besteht da-rin, dieses Potenzial technisch und wirtschaftlich zu nutzen. Solarkraftwerke in der Sahara müssten dafür erst den sehr weiten Weg zu den Strom- verbrauchern überbrücken – eine bisher ungelöste He-

rausforderung. Erste Erfah-rungen mit solarthermischen Kraftwerken in Kalifornien und Süd spanien sind vielver-sprechend. Sie bieten regional schon heute zu konkurrenz-fähigen Preisen Solarstrom, der mit Wärmespeichern rund

Solaranlagen lohnen sich auf fast jedem Dach in Deutschland.Mehr als 2,3 Millionen Photovoltaikanlagen und Solarkollektoren waren 2010 in Deutschland installiert.

um die Uhr und mit derselben Leistung zur Verfügung steht.

Vorteile durch VerbrauchernäheAber warum in die Ferne schweifen: Nur weil in der Wüste theoretisch ein Drittel bis 50 % mehr Solar energie eingefangen werden könnte, ist die Solarernte in Mittel europa nicht schlecht. Im Gegenteil: Ohne teuren Leitungsbau und

ohne Übertragungsverluste spielt die Photovoltaik ihre Vorteile direkt beim Stromver-braucher vor Ort am besten aus. Der Energieverbraucher wird mit Solarenergie zum Erzeuger, der einen unmit-telbaren Beitrag zur Ener-

giewende leistet. Solarstrom und -wärme machen unab-hängig von Importen fossiler Energieträger. Ist die Anlage einmal installiert, können die Betriebskosten nachträglich nicht mehr steigen. Mit der Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) und der einhergehenden Ab-senkung der Einspeisesätze wird die auf dem Hausdach erzeugte Kilowattstunde So-larstrom kleiner Photovoltaik-anlagen, die neu ans Netz ge-hen, 2012 nur noch mit 24,43 Cent vergütet und damit auf das Niveau von Haushalts-stromtarifen sinken. Dann schützt eine Photovoltaik-anlage unmittelbar vor stei-genden Strompreisen. Die Solartechnik muss sich also nicht in die Wüste schicken lassen. Aufgrund von Know-how und Wirtschafts-kraft sind die Voraussetzungen für die schnelle, massenhafte Markteinführung von kosten-günstigem Solarstrom in den Industriestaaten viel besser als in Afrika. In Entwicklungs-ländern ist Solarstrom trotz-dem der ideale Weg zur de-zentralen Elektrifizierung als Grundlage für Fortschritt.

10 m² Photovoltaik- Anlage erzeugen ca. 900 Kilowattstunden Strom pro Jahr.Das entspricht ca. 25 % des jährlichen Strom-verbrauchs eines Durch-schnittshaushaltes.

10 m² Solarkollektorenerzeugen ca. 3.700 Kilowattstunden Wärme pro Jahr.Das entspricht ca. 20 % des jährlichen Wärme-bedarfs eines Durch-schnittshaushaltes.

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Solarstrom häuft immer mehr Kosten auf.

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Die Kosten für Strom aus Photovoltaik-Anla-gen sind in den vergangenen 15 Jahren stark gesunken. Während eine Kilowattstunde So-larstrom 1995 noch rund 2 DM kostete, wird diese im Jahr 2012 von neuen Anlagen in So-larparks schon für weniger als 20 Cent pro-duziert.

Serienproduktion, Vervielfachung von An-bietern und Nachfragern sowie technische Entwicklungssprünge haben die Photovol-taik erschwinglich gemacht. Ganz ohne An-schubförderung wäre es aber nicht soweit gekommen. In den 1990er Jahren ermöglich-ten zunächst fortschrittliche Stadtwerke und Kommunen den kostendeckenden Betrieb einer Photovoltaik-Anlage, indem sie für jede eingespeiste Kilowattstunde Solarstrom ei-nen festen Tarif zahlten. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) hat dieses Prinzip auf Bundes ebene übernommen. Für einen Zeit-raum von 20 Jahren gewährt es einen festge-legten Tarif. Jahr für Jahr sinken die Einspeise-tarife, so dass Hersteller von Photovoltaik-An-lagen immer gün-stigere und effi-zientere Anlagen anbieten müssen, wollen sie weiter-hin Abnehmer finden. Dieser Innovationsdruck macht sich schon jetzt be-zahlt.

Photovoltaik wird schnell wettbewerbsfähigSchon 2012 liegt die EEG-Vergütung für Solar-stromproduzenten auf dem Preisniveau von Verbraucherstromtarifen. Die Kilowattstunde Strom vom eigenen Dach kostet bereits nur noch so viel wie Strom aus der Steckdose – und der Solarstrom wird immer günstiger. Späte-stens 2014 produzieren Solarparks Strom auf dem Kostenniveau von Offshore-Windkraftan-lagen. Schon 2017 werden erste Solarstrom-anlagen komplett ohne Einspeisevergütung rentabel werden. Möglich geworden ist dies durch starke Kostensenkungen in der Photo-voltaikbranche. So gingen die Preise für fer-tig installierte Photovoltaik-Anlagen deutlich zurück. Während Käufer 2008 für 1.000 Euro lediglich rund 230 Watt Photovoltaik-Leistung kaufen konnten, bekamen sie Ende 2011 schon

480 Watt. Die Einspeisevergütung für kleinere Solaranlagen auf Dächern wurde von 2007 bis 2012 mehr als halbiert. Das EEG mit seinem vorrangigen Netzzugang für die Produzenten erneuerbaren Stroms hat sich damit als anpas-sungsfähiges und effizientes Instrument zum weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien erwiesen.Während die Kosten der Photovoltaik weiter sinken, nimmt die Solarstromernte auf den Dä-chern konstant zu. Von 2009 bis 2011 hat sich in Deutschland die Solarstrommenge verdrei-facht. Bis 2020 rechnet die Branche damit, ih-ren Anteil am Strommarkt in Deutschland auf 10 % erhöhen zu können.

Höhere Wertschöpfung durch mehr Arbeit fürs Handwerk- Solarstrom ist ein volkswirtschaftlicher Ge-

winn: Er spart bis 2030 rund 28 Milliarden Euro an Brennstoffkosten und vermeidet Kli-ma- und Umweltschäden im Wert von über 16 Milliarden Euro.

- Die Umlagefinanzierung kommt auch hei-mischen Herstellern und dem Handwerk zu-gute. Das erhöht die Wertschöpfung vor Ort.

- Mehr als 100.000 Arbeits plätze sind in der Photovoltaikbranche entstanden.

Sinkende Einspeisetarife haben sich als kosten effizientes Instrument einer ge-

zielten Markt einführung bewährt. Die Umlagefinanzierung verteilt

die Mehrkosten auf

die Stromverbraucher. Allerdings sind immer mehr Ausnahmen für Industriebetriebe wie energieintensive Konzerne eingeführt worden. Daher schultern Privatverbraucher und Mittel-stand die Markteinführung nun weitgehend im Alleingang, während andererseits die Industrie von niedrigen Preisen an der Strombörse profi-tiert. Immer mehr Solaranlagen auf deutschen Dächern und Windkraftanlagen haben zu einer Verbilligung von Strom in nachfragestarken Ta-geszeiten geführt.

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Immer mehr Solarstrom für das gleiche Geld.

Wattpeak

Anlagenleistung pro 1.000 Euro Investition

480367

237

208 230

319

2006 20092007 20102008 2011

Grundlage: Durchschnittlicher Endkundenpreis für fertig installierte Aufdachanlagen bis 100kWp (ohne USt). Quelle: BSW Solar

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Windräder verschandeln die Landschaft.

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Ob Windenergieanlagen schön sind – darüber lässt sich streiten. Windmühlen sind in der menschlich geformten Kulturlandschaft aber nichts Neues. Noch um 1900 standen allein in Nordwestdeutschland rund 30.000 Wind-mühlen. Im Jahr 2010 produzierten mehr als 21.600 Wind energieanlagen Strom für etwa 11 Mio. Haushalte. Ihr Eingriff in Natur und Umwelt ist vergleichsweise gering.In 250 Meter Entfernung werden die Geräusche eines Windparks vergleichbar mit der Lautstär-ke eines ruhigen Gesprächs wahrgenommen. In mehr als 500 Meter Entfernung ist der Wind selbst lauter als die Windenergieanlagen. Die-se Mindestentfernung zu Siedlungen muss eine Anlage ohnehin einhalten. Der Flächenbedarf beschränkt sich auf ein wenige Quadratmeter großes Fundament und die Zuwege. Das Ri-siko der Kollision von Vögeln mit Windenergie-anlagen ist nach Ansicht des Deutschen Na-turschutzrings in der Vergangenheit zu hoch bewertet worden. Die meisten Arten fliegen beim Vogelzug oberhalb und sonst eher un-terhalb der Rotoren. Gefahren für Greifvögel und Fledermäuse können durch Standortwahl und zeitweise Abschaltungen verhindert wer-den. Darüber hinaus vermeidet eine sorgfältige Standortauswahl die Störung von Mensch und Umwelt. Ein Genehmigungsverfahren enthält immer auch eine Beurteilung des Vorhabens aus Sicht des Naturschutzes. Größere Wind-parks müssen eine Umweltverträglichkeitsprü-fung durchlaufen. Jeder kann zudem Einwände äußern, die im Rahmen eines Erörterungster-mins behandelt werden müssen, bevor eine un-abhängige Behörde nach umfassender Abwä-gung und Prüfung eine Entscheidung fällt. Die umfangreichen Genehmigungsverfahren sind richtig und wichtig - können den Ausbau der Windenergie aber auch bremsen. Dabei befür-worten 69 % aller Deutschen einen verstärk ten Ausbau der Windenergie – auch und gerade in der unmittelbaren Nachbarschaft.

Windenergie sorgt für regionale WertschöpfungDie Windbranche belebt in vielen struktur-schwachen Gebieten die Wirtschaft. Sie schafft neue Arbeitsplätze, erhöht die Kaufkraft, bringt Gewerbesteuern in die kommunalen Haushalte und stärkt landwirtschaftliche Betriebe, die sich mit der Windstromproduktion eine zusätzliche Einkommensquelle erschließen. Investitionen und Energieausgaben fließen nicht mehr ab,

sondern bleiben vor Ort. Der Einsatz für ihren „persönlichen“ Ausstieg aus Kohle und Atom-energie hat vielerorts Menschen zusammen ge-bracht, aus denen zahlreiche lokal verwurzelte Bürgerwindparks entstanden sind. Windener-gieanlagen sind damit Wahrzeichen der ökolo-gischen Vorreiterrolle einer Region. Bisherige Untersuchungen belegen, dass Urlauber Wind-energieanlagen an ihrem Urlaubsort begrüßen und sich mehrheitlich nicht gestört fühlen. Windenergieanlagen sind vielerorts schon in Tourismuskonzepte eingebunden, z.B. als Aus-sichtstürme – alles eine Frage der Sichtweise.

Windenergie lässt die Landschaft leben.

Subventionen für die Braun- und Stein-kohlegewinnung in Deutschland

Staatliche Förderung für Braun- und Steinkohle 1970 bis 2010 ca. 355 Mrd. Euro

Auslaufen des Steinkohlebergbaus (Beihilfen und Anpassungsgeld nach Steinkohlefinanzierungs-gesetz) 2010 bis 2018: ca. 20 Mrd. Euro

Bergschäden, Grundwasser-abpumpung, Tagebau- sanierung jährlich: ca. 0,5 Mrd. Euro

außerdem: Umsiedlung von bisher rund 300.000 Menschen und Zerstörung von ca. 100 km2 Landschaft

Quellen: BMWi, MWME NRW, BEE.

Der Abbau fossiler Brennstoffe zerstört ganze Landstriche.

Braunkohletagebau bei Garzweiler.30 31

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Genug Wind weht nur an der Küste.

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Nur ein Bruchteil des natürlichen Potenzials der Windenergie wird aktuell in Deutschland genutzt. Gerade Standorte im Binnen-land, z.B. in den Mittelge-birgen, sind noch nicht er-schlossen. Ihre Erträge sind mit guten Küstenstandorten vergleichbar.

Dass sich Windenergie nur an der See lohnt, ist ein Irrtum. Die durchschnittlichen Wind-geschwindigkeiten liegen an

der Küste zwar leicht über je-nen im Binnenland. Dennoch lohnt sich die Windnutzung auch im Landesinnern. So erreichte 2010 in Sachsen-Anhalt die installierte Leis-tung der Windräder mehr als 3 500 MW, im Küstenland Schleswig-Holstein waren es gut 3.000 MW.

Oft sind es vom Mittelgebirge an die See nur 30 Meter: Die Erhöhung der Naben höhe einer Windenergieanlage um diese Länge reicht häufig schon, um an durchschnitt-lichen Standorten im Binnen-land die Erträge eines guten Küstenstandorts zu errei-chen. Jeder zusätzliche Me-ter Naben höhe bringt ca. ein Prozent mehr Ertrag, weil in höheren Bereichen der Wind stärker und regelmäßiger bläst.

Mehr Windstrom mit weniger AnlagenMit dem entstehenden Mas-senmarkt hat eine rasante Leistungssteigerung ein-gesetzt: Waren 1980 noch Windenergieanlagen mit ei-ner Leistung von 30 Kilowatt Standard, so werden heute serienmäßig 2 bis 3 Megawatt angeboten. Es werden schon Anlagen mit einer Leistung bis zu 7,5 MW aufgestellt. Seit 1990 sind die Kosten für Wind-

strom um mehr als 60 % ge-sunken. Im Jahr 2010 deckten etwa 21.600 Anlagen mit rund 27.200 Megawatt Leistung 6,2 % des deutschen Strom-verbrauchs.

Würde bundesweit nur ein Prozent der Landesfläche für die Windenergienutzung ausgewiesen, so ließen sich darauf bis 2030 Windkraftan-lagen mit bis zu 60.000 Mega-watt Leistung errichten. Bei einer Durchschnittsleistung von 4 Megawatt würden dazu nur 15.000 Anlagen ausrei-chen. Das Ersetzen alter Windenergieanlagen durch neue, leistungsfähigere An-lagen wird als „Repowering“ bezeichnet. Es bedeutet, dass immer weniger, aber leis-tungsstärkere Windenergie-anlagen immer mehr Strom erzeugen werden.

Zusätzliches Potenzial er-schließt der Bau von Wind-energieanlagen auf See, den so genannten „Offshore-Windparks“. Bis 2030 wer-den dort bis zu 25.000 Mega-watt Wind energie-Leistung prognostiziert. Windenergie würde dann rund 45 % des deutschen Stromverbrauchs decken.

Es gibt überall Wind und für jeden Standort die passende Anlage.

Offshore (Auf See)

4 MW Leistung

90 m Nabenhöhe95 m Rotor- durchmesser

14,4 Mio. kWh Stromertrag pro Jahr

Küstennah

4 MW Leistung

120 m Nabenhöhe100 m Rotor- durchmesser

14,4 Mio. kWh Stromertrag pro Jahr

Norddeutsches Tiefland4 MW Leistung

140 m Nabenhöhe125 m Rotor- durchmesser

12,0 Mio. kWh Stromertrag pro Jahr

Mittelgebirge

4 MW Leistung

140 m Nabenhöhe125 m Rotor- durchmesser

13,2 Mio. kWh Stromertrag pro Jahr

Mehr Windstrom mit weniger Anlagen

2030 15.000 Windenergieanlagen an Land+ 5.000 Windenergieanlagen auf See= ca. 45 % des deutschen Stromverbrauchs

2010 21.550 Windenergieanlagen an Land+ 50 Windenergieanlagen auf See= 6,2 % des deutschen Stromverbrauchs

Beispielrechnung: An jedem Standort können ähnliche Strom erträge erzielt werden, wenn Höhe und Größe der Windenergieanlage dem Standort angepasst sind.

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Auf den ersten Blick:

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Für Bioenergie müssen Menschen in Entwicklungsländern hungern.

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Je mehr Bioenergie, desto höher die Agrar-preise? So einfach lassen sich die Preis-explosionen an den Weltagrarmärkten nicht erklären. Schließlich gibt es auch gegenläu-fige Bewegungen: Die Agrarpreise sinken, während die Getreidenutzung für Bioenergie zunimmt. Das Auf und Ab an den Weltagrar-märkten hat unterschiedliche Gründe:- Ernteausfälle aufgrund von Klimaextremen

in wichtigen Anbauländern- weltweit historisch niedrige Lagerbestände- gestiegene Nachfrage nach Getreide als

Futtermittel aufgrund des zunehmenden Fleischkonsums insbesondere in China und Indien

Aufgrund der in der Vergangenheit verhältnis-mäßig niedrigen Erzeugerpreise, bei gleich-zeitig stetig steigenden Kosten u.a. für Ma-schinen, Dünger und Kraftstoff für die Bauern, liegen weiterhin weltweit Flächen brach. Auch Neuinvestitionen in die Steigerung der land-wirtschaftlichen Produktion sind bisher kaum erfolgt. Dies sind Gründe dafür, dass es immer wieder zu Engpässen kommen kann. Die Agrar-preise schwanken stärker und haben sich vom realen Verhältnis von Angebot und Nachfrage abgekoppelt. So wurden nach dem Platzen der US-Immobilienblase 2008 in spekulativer Ab-sicht die Preise in die Höhe getrieben, um nach einer Rekordernte wieder einzubrechen. Die steigende Nachfrage nach Biomasse für Bioenergie kann regional aber auch zur Ver-knappung des Angebots von Nahrungs- und Futtermitteln beitragen. Im Zweifel muss die Nahrungsproduktion darum immer Vorrang haben – Food first!

Tank und Teller sind möglichMit 144 Mio. Tonnen flossen 2010 nur 6,4 % der Weltgetreideernte (2,2 Mrd. Tonnen) in die Produktion von Biokraftstoffen. Angesichts ausreichender Flächen- und Biomassepo-tenziale muss es keine Konkurrenz zwischen Nahrungsmittelproduktion und ener getischer Nutzung von Biomasse geben. Wir müssen uns nicht zwischen „Tank oder Teller“ entscheiden. Wir können beides haben – wenn vorhandene Potenziale gezielt erschlossen und nachhaltig genutzt werden. Hunger dagegen ist vor allem ein Problem der Verteilungsgerechtigkeit und bedeutet nicht, dass grundsätzlich zu wenig Nahrungsmittel produziert würden.

Chance Bioenergie

Viele Kleinbauern in Entwicklungsländern haben unter dem Druck niedriger Weltmarkt-preise und mangelnder Rentabilität in den vergangenen Jahren aufgegeben und sind in die Metropolen abgewandert. Der Einstieg in die nachhaltige Nutzung der Bioenergie bie-tet die Chance einer Trendwende: - Die Produktion von Strom, Wärme und

Treibstoffen schafft ein zweites wirtschaft-liches Standbein für Landwirte.

- Die Abhängigkeit von teuren fossilen Energie trägern wird reduziert.

- In Entwicklungsländern bietet Bioenergie die kostengünstige dezentrale Energie-versorgung, die für alle weiteren gesell-schaftlichen und ökonomischen Aktivi-täten unerlässlich ist.

- In den ärmsten Ländern, die traditionelle Biomasse (z.B. Dung, Holz) ineffizient nut-zen, kann die Versorgung modernisiert und der Raubbau (z.B. Brennholz) gebremst werden.

Ein Anstieg des Rohölpreises um 10 US$ je Barrel und Jahr führt zu einem Rückgang des Bruttosozialprodukts um durchschnittlich…

3,0 % in den Entwicklungsländern Subsahara-Afrikas

1,6 % in den hochverschuldeten Entwicklungsländern

0,8 % in den Entwicklungsländern Südostasiens

0,4 % in den westlichen Industriestaaten (OECD)

Die hohe Abhängigkeit vieler Schwellen- und Ent-wicklungsländer von Importen fossiler Brennstoffe hat mit dem Preisanstieg für Erdöl seit den 1970er Jahren maßgeblich in die Verschuldung geführt. Die Entwicklungsländer mussten weiterhin bei immer schwächerer Kaufkraft die steigenden Weltmarktpreise zahlen. Der Anteil der Ausgaben für den Import fossiler Energieträger stieg im Ver-hältnis zu den Exporteinnahmen damit in vielen Entwicklungsländern auf über 50 % bis 75 %, d.h. die geringen Einnahmen durch heimische Pro-dukte auf dem Weltmarkt werden umgehend von der Ölrechnung wieder aufgefressen.

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Bioenergie kann aus der Erdölfalle führen und Devisen im Land halten

Anteil fossiler Brennstoffe an allen Importen

Europäische Union: 25,4 %

Indien: 33,8 %

Kamerun: 29,3 %

Kuba: 28,9 %

Bioenergie ist für Entwicklungsländereine Chance zur wirtschaftlichen Entwicklung

Quelle: WTO International Trade Statistics 2011Quelle: IEA World Energy Outlook 2006

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Auf den ersten Blick:

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Biodiesel verursacht mehr CO2, als er einspart.

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Die Nutzung von Nebenprodukten und ein effizienter Anbau verbessern die Energiebilanz und senken den CO2-Ausstoß von Biokraftstoffen erheblich. Der Kreislauf der Bioethanol-Produk-tion ist vergleichbar.

Biodiesel-Anlage

Verbrauch

Biogasanlage

Raps

Ölmühle

BiomasseGülle

Dünger

CO2

Futter (Rapsschrot)

Biodiesel

Sonneneinstrahlung

Pflanzenöl

Das bei der Verbrennung von Biomasse frei-gesetzte CO2 entspricht der Menge, die die Pflanze während ihres Wachstums aufge-nommen hat. Nachwachsende Biomasse absorbiert wiederum die freigesetzte Menge CO2. Es handelt sich somit um einen ge-schlossenen CO2-Kreislauf. Die Klimabilanz der verschiedenen Biokraft-stoffe hängt davon ab, wie energieintensiv der Anbau ist (z.B. Düngen, Pflügen) und wie aufwändig sich Transport und Umwandlung gestalten (z.B. Effizienz einer Bioraffinerie). Aus Sicht der Klimabilanz sind daher ge-schlossene, dezentrale Kreisläufe optimal, bei denen heimische Energiepflanzen effi-zient genutzt werden. Neue Verfahren der Bio kraftstoffproduktion können die Ener gie- und Klimabilanz weiter verbessern.

Aus Raps wird in der Ölmühle Pflanzenöl und Rapsschrot gewonnen. In der Biodiesel-Anlage wird das Pflanzenöl zu Biodiesel auf-bereitet, der als Biokraftstoff in Autos, Lkw, Flugzeugen oder Schiffen verbraucht werden kann. Nachwachsender Raps absorbiert das ausgestoßene CO2 wieder. Das in der Ölmüh-le anfallende Rapsschrot dient als protein-haltiges Futter in der Viehzucht. Dort anfal-lende Gülle kann wiederum in Biogasanlagen energetisch verwertet werden. Gärreste aus der Biogasanlage können schließlich als Dünger für den Rapsanbau dienen. Für den Rapsanbau und den Betrieb der Biodiesel-Anlage muss allerdings zusätzlich von außen Prozessenergie zugeführt werden – z.B. Bio-energie.

Benzin Diesel Biodiesel (Raps)

Pflanzenöl(Raps)

Bioethanol(Getreide)

Biogas(Mais)

BtL(Holz)

Bioethanol(Stroh)

Kilogramm CO2-Äquivalent pro Liter Kraftstoffäquivalent*

3

2

1

-1

Klimabilanz von fossilen und Biokraftstoffen

Prozessenergie

* inklusive Methan und Lachgas. Die Bandbreite der Treibhausgas emis sionen hängt ab von der Nutzung der Nebenprodukte der Biokraftstoff produk tion und dem Anbauverfahren der Energie pflanzen. Selbst bei den heutigen Motoren (durchschnittlicher Ausstoß deutscher Neuwagen 2009: 154 g CO2 pro Kilometer) würde ein Auto, das reinen Biodiesel tankt, den bis 2012 zu erreichenden EU-Grenzwert von 120 g CO2 mit 66 g CO2 pro Kilometer um die Hälfte unterbieten. Sparsamere Motoren und effizientere Fahrzeuge könnten den CO2-Ausstoß noch weiter reduzieren.

Quellen: IE Leipzig, Öko-Institut, KBA

Biodiesel Pflanzenöl Bioethanol Biogas synthetischer Biokraftstoff (BtL)

weg vomÖLBiomüll

Gülle

Raps

Mais

Getreide

Zuckerrüben

Holz

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Biodiesel spart bis zu 66% CO2 ein.

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Vorteile statt VorurteileDeutschland hat unendlich viel Energie. Uns steht die gesamte Palette der Erneuerbaren Energien – von Sonne, Wind und Wasser bis zu Biomasse und Erdwärme – zur Verfügung. Erneuerbare Energien können nicht auf-gebraucht werden. Sie warten nur darauf, intelligent genutzt zu werden. Angesichts schwindender fossiler Energieträger bieten Erneuerbare Energien heute zuverlässige Lösungen für Strom, Wärme und Mobilität.

Die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten der Er-neuerbaren Energien werden in Deutschland gerade erst erschlossen. Dennoch ist ihr Aus-bau eine weltweit einmalige Erfolgsgeschich-te, die zeigt, wie Schutz vor Klimaschäden und teuren Brennstoffimporten möglich ist.

Erneuerbarer Strom2010 deckten Erneuerbare Energien 17 % des deutschen Strombedarfs, im ersten Halbjahr 2011 waren es bereits mehr als 20 %. Sie ha-ben damit deutlich im Voraus die politische Zielmarke von 12,5 % übertroffen, die von der Europäischen Union für das Jahr 2010 vorgese-hen war. Noch bis Mitte der 1990er Jahre wa-ren alte Wasserkraftwerke nahezu die einzige Quelle für erneuerbaren Strom in Deutschland. Seitdem hat sich die Stromerzeugung aus Er-neuerbaren Energien mehr als vervierfacht. Ausbauziel der Bundesregierung ist ein Anteil am Stromverbrauch von mindestens 35 % bis 2020. Die Branche der Erneuerbaren Energien prognostiziert einen Anteil von bis zu 47 %.

Erneuerbare WärmeAuch der Wärmebedarf wird in Deutschland zu-nehmend durch Erneuerbare Energien gedeckt (Anteil 2010: 9,5 %). Bisher stammt die erneu-erbare Wärme überwiegend aus Bio energie in Form von Holz. Neben dem Heizen mit Holz-pellets bieten solarthermische Anlagen sowie Wärmepumpen kostengünstige Wärmequel-len. Mit steigenden Heizöl- und Erdgasprei-sen ist eine verstärkte Nutzung zu erwarten. Ausbauziel der Bundesregierung ist ein Anteil am Wärmeverbrauch von 14 % im Jahr 2020. Die Leitstudie des Bundesumweltministeriums hält eine Steigerung des Anteils auf über 50 % bis 2050 für möglich.

Erneuerbare MobilitätZu Lande, zu Wasser und in der Luft können Personen und Güter mit Erneuerbaren Ener-gien bewegt werden. In weniger als zehn Jahren ist der Anteil der Erneuerbaren Ener-gien am Kraftstoffverbrauch von Null auf 5,8 % im Jahr 2010 gestiegen. Dieser Beitrag wird bisher fast ausschließlich von Biokraftstoffen geliefert, die in Verbrennungsmotoren von Autos und Lkw, in Bahnen, Schiffen und Flug-zeugen zum Einsatz kommen können.

Einen steigenden Anteil wird in Zukunft die Elektromobilität bestreiten: Strom aus Erneu-erbaren Energien treibt sauber und effizient Elektromotoren in Autos und Motorrädern, in Bussen und Bahnen an. Bis 2050 kann der An-teil der Erneuerbaren Energien im Verkehrsbe-reich nach der Leitstudie des Bundesumwelt-ministeriums auf über 50 % steigen.

Beschäftigungsmotor Erneuerbare EnergienErneuerbare Energien schaffen Arbeit. Ende 2010 waren ca. 367.000 Menschen mit der Pla-nung, Montage und dem Betrieb von Anlagen in Deutschland beschäftigt. Damit hat sich die Zahl der Arbeitsplätze seit 1998 mehr als ver-fünffacht und ist allein 2010 um 27.900 gestie-gen. Aufgrund der weltweit steigenden Nach-frage nach Erneuerbaren Energien rechnet die Branche damit, im Jahr 2020 in Deutschland über 500.000 Menschen Arbeit zu geben. Viele werden direkt für den Export von Anlagen und Zubehör arbeiten, um die steigende Nachfrage nach deutscher Erneuerbare-Energien-Tech-nik im Ausland zu erfüllen.

Dabei kommt der Branche die jahrelange er-folgreiche Entwicklung auf dem Heimatmarkt zugute, die sie zu einem weltweiten Techno-logieführer gemacht hat. Rund 60 % der Un-ternehmen, so das Ergebnis einer Studie des Wissenschaftsladens (WiLa) Bonn, beklagen zu wenige bzw. nicht ausreichend ausgebildete Fachkräfte.

Beschäftigungsentwicklung der Erneuerbaren Energien im Vergleich zu ausgewählten Industriebranchen 1998-2010

Vorteile vor OrtZahlreiche Kommunen und Regionen vor allem im ländlichen Raum machen den Aufbau einer Energievorsorgung durch heimische Erneuerbare Energien zum Drehpunkt ihrer wirtschaftlichen Ent-wicklung. Am dezentralen Ausbau der Erneuerbaren Energien kann sich jeder beteiligen, z.B. mit Bürgerwindparks oder Solaranlagen. Bürger, Kommunen, Land-wirte sowie kleine und mittelständische Unternehmen fördern so die regionale Wertschöpfung: Installation, Wartung und Betrieb Erneuerbarer-Energien-Anlagen werden meist von lokalen Betrieben wie z.B. Handwerkern und Technikern sowie Land- und Forstwirtschaft getragen. Eine stärkere Eigenversorgung mit Erneuer-baren Energien verringert die Abhängig-keit von fossilen Brennstoffimporten und ihren steigenden Preisen. Kommunen und Stadtwerke können als Nutzer von Erneu-erbaren Energien effektiv Kosten reduzie-ren, z.B. durch solarthermische Anlagen für ihre Schwimmbäder oder durch die energetische Nutzung von Bioabfällen in Biogasanlagen. Statt die Energierech-nung bei russischen Erdgas-Konzernen oder arabischen Ölscheichs zu bezahlen, bleiben die Ausgaben für Energie dann in der Region. Werden lokale Synergien ge-schaffen und Kreisläufe geschlossen, sind Erneuerbare Energien ein wichtiger Motor wirtschaftlicher Entwicklung.

Mehr Informationen: www.kommunal-erneuerbar.de

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100

200

300

400

500

600

Quelle: Stat. Bundesamt, Statistik der Kohlewirtschaft, BMU, Atomforum, VDA; Stand: 11/2011

1998 2000 20042002 2006 2008 2010

Erneuerbare Energien(367.000, +456%)

Automobil(709.000, +0%)

Ernährungsgewerbe(544.000, -2%)

Braunkohlebergbau(17.000, -35%)

Steinkohlebergbau(27.000, -62%)

Land- und Forst-wirtschaft, Fischerei(870.000, -9%)

Indiziert, 1998 = 100

Die Bioenergie im Konzert der Erneuerbaren Energien Anteil am deutschen Energieverbrauch 2010

Strom Wärme Kraftstoff

Bioenergie 5,8 %

Geothermie 0,1 %

Bioenergie 5,5 %

Wasserkraft3,4 %

Windenergie6,2 %

Solarenergie1,9 %

Geothermie 0,4 %

Solarenergie 0,4 %

Bioenergie 8,8 %

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Impressum

Herausgeber:

Agentur für Erneuerbare Energien e.V.Reinhardtstr. 1810117 Berlinwww.unendlich-viel-energie.de

Tel: 030-200535-3Fax: [email protected]

Gestaltung: BBGK Berliner BotschaftDruck: Druckteam Berlin

Fotos

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Redaktionsschluss: November 2011

Windenergie in Deutschland 2010Installierte Gesamtleistung: 27.215 MWNeu installierte Leistung: 1.551 MWErzeugte Strommenge: 37,8 Mrd. TWhAnteil am Bruttostromverbrauch: 6,2 %Treibhausgas-Vermeidung: 27,8 Mio. t CO2-Äq.Arbeitsplätze: ca. 96.100

Wasserkraft in Deutschland 2010Installierte Gesamtleistung: 4.780 MWNeu installierte Leistung: 20 MWErzeugte Strommenge: 20,6 TWhAnteil am Stromverbrauch: 3,3 %Treibhausgasvermeidung: 16,4 Mio. t CO2-Äq.

Bioenergie in Deutschland 2010Installierte Gesamtleistung (Strom): 6.610 MWErzeugte Strommenge (inkl. biogener Abfall): 33,3 Mrd. kWhAnteil am Stromverbrauch: 5,5 %Treibhausgas-Vermeidung: 22,7 Mio. tErzeugte Wärmemenge: 125,3 Mrd. kWhAnteil am Wärmeverbrauch: 8,8 %Treibhausgas-Vermeidung: 36,4 Mio. tBiokraftstoffnutzung: 3,9 Mio. t davon: Biodiesel 2,6 Mio. t Bioethanol 1,2 Mio. t Pflanzenöl 0,1 Mio. t Anteil am Kraftstoffverbrauch: 5,8 %Treibhausgas-Vermeidung: 5,0 Mio. t CO2-Äq.Arbeitsplätze: ca. 122.000

Fakten 2010/2011Solarenergie in Deutschland 2010Installierte Leistung (Strom): 17.320 MWNeu installierte Leistung (Strom): 7.406 MWErzeugte Strommenge: 11,7 Mrd. kWhAnteil am Stromverbrauch: 1,9 %Treibhausgas-Vermeidung (durch Photovoltaik) 7,9 Mio. t CO2-Äq.Installierte Gesamtleistung (Wärme): 9.831 MW Neu installierte Leistung (Wärme): 800 MWErzeugte Wärmemenge: 5,2 Mrd. kWhAnteil am Wärmeverbrauch: 0,4 %Treibhausgas-Vermeidung (durch Solarthermie): 1,2 Mio. t CO2-Äq.Arbeitsplätze: ca. 120.900

Erdwärme/Umweltwärme in Deutschland 2010Installierte Stromerzeugungs- kapazität1: 7,5 MWErzeugte Strommenge1: 27,7 Mio. kWhInstallierte Leistung - Erdwärme2: 2.886 MW- Umweltwärme: 1.802 MWneu installierte Wärmepumpen 51.000- davon Erdwärmepumpen rd. 24.500- Umweltwärmepumpen rd. 26.500Erzeugte Wärmemenge3: 5,6 Mrd. kWhTreibhausgasvermeidung3: 0,5 Mio. t CO2-Äq.Arbeitsplätze: 13.300

1 nur Tiefengeothermie2 oberflächennahe Geothermie3 tiefen- und oberflächennahe Geothermie sowie Umweltwärme

Klimaschützer Erneuerbare EnergienDie Nutzung Erneuerbarer Energien anstelle von Erdöl, Kohle und Erdgas ist der wichtigste Weg zur Erreichung der Reduktionsziele für klimaschädliche Treibhausgase. Im Jahr 2010 vermieden Erneuerbare Energien Treibhaus-gasEmissionen von insgesamt 118 Mio. Tonnen CO2-Äq.. Allein 57 Mio. Tonnen Einsparung bewirkte das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), das die Erhöhung des Anteils Erneuer-barer Energien an der Stromversorgung zum Ziel hat.Wird das Ausbaupotenzial im Strom-, Wär-me- und Mobilitätssektor weiterhin gezielt er-schlossen und bis zum Jahr 2050 mindestens 50 % der in Deutschland benötigten Energie durch Erneuerbare Energien gedeckt, können rund 448 Mio. Tonnen CO2 jährlich vermieden werden. Zum Vergleich: Deutschlands Aus-stoß an Klimagasen wird für das Jahr 2010 auf rund 960 Mio. Tonnen CO2-Äq. beziffert, davon 831 Mio. Tonnen CO2. Geht man davon aus, dass durch Energie einsparung und -effi-zienzmaßnahmen der Energie bedarf bis 2050 erheblich gesenkt wird, steigt der Beitrag der CO2-Vermeidung durch Erneuerbare Energien entsprechend.

118 Mio. Tonnen Treibhausgas-Vermeidung durch Erneuerbare Energien in Deutschland 2010

Kraftstoffe

Wärme

Strom

- 5

-38

-75

Treibhausgas-Emissionen 960 Mio. t CO2-Äq.

Quellen: Branchenangaben, BMU

Ausblick

Geplante Investitionen 2005 – 2020: 235 Mrd. Euro

2010 Prognose 2020Treibhausgas-Vermeidung: 118 Mio. Tonnen 250 Mio. TonnenArbeitsplätze: 367.000 500.000Einsparung Energieimporte: 6,7 Mrd. Euro 20 Mrd. EuroExportvolumen (2008): 12 Mrd. Euro 80 Mrd. Euro

Mio. t

Mio. t

Mio. t

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Der volle Durchblickin Sachen Erneuerbare Energien

Die Agentur für Erneuerbare Energien wird ge-tragen von den Unternehmen und Verbänden der Erneuerbaren Energien und unterstützt durch die Bundesministerien für Umwelt und für Landwirtschaft. Sie betreibt die bundes-weite Informationskampagne „deutschland hat unendlich viel energie“, die unter der Schirmherrschaft von Prof. Dr. Klaus Töpfer steht.

Aufgabe ist es, über die Chancen und Vorteile einer nachhaltigen Energieversorgung auf Ba-sis Erneuerbarer Energien aufzuklären - vom Klimaschutz über eine sichere Energieversor-gung bis zu Arbeitsplätzen, wirtschaftlicher Entwicklung und Innovationen. Die Agentur für Erneuerbare Energien arbeitet partei- und gesellschaftsübergreifend.

www.unendlich-viel-energie.de