Der Weg zu Gottes Segen

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    Der Weg zu Gottes Segen

    Vier Predigten zum Buch Ruth

    Thomas Reiner

    2013

    ERKWB Winterthur

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    Der Herr vergelte dir deine Tat,und dein Lohn mge vollkommen sein bei dem Herrn,

    dem Gott Israels, zu dem du gekommen bist,dass du unter seinen Flgeln Zuflucht httest.

    Ruth 2,12

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    Inhaltsverzeichnis

    Ruth 1: Von der Rckkehr zur Gnade 4

    Elimelech flieht in der Not . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4Noomi hrt von Gottes Gnade . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4Ruth macht sich auf zur Gnade . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5

    Ruth 2: Vom sicheren Weg zum Leben 7

    Gott weist den Weg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7Die herrliche Aussicht auf dem Weg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8Geh diesen Weg weiter! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8

    Ruth 3: Von der demtigen Bitte um Erlsung 10

    Siehe, dein Erlser! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10Begegne deinem Erlser! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10Hre auf deinen Erlser! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

    Ruth 4: Vom Erbarmen und der Gerechtigkeit 13

    Gerechtigkeit und Leben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13Boas sorgt fr Gerechtigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13Ruth wird gesegnet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14

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    Von der Rckkehr zur Gnade

    Ruth 1

    Elimelech flieht in der Not

    Elimelech zog mit seiner Familie aus seiner Heimat-stadt. Der Name Elimelech bedeutet mein Gottist Knig. Diese Worte trug er mit sich von Brot-hausen, wie man Bethlehem bersetzen kann, insLand der Moabiter. Ausgerechnet Moab! Der K-nig jenes Volkes hatte einst alles daran gesetzt, dasVolk Israel auf dem Weg ins verheissene Land ver-

    fluchen zu lassen. Seit jener Geschichte gelten dieMoabiter als Menschen, die nicht zu Gott kommenknnen; zu hart war ihr Widerstand gegen den ein-zigen Gott und sein Volk. Ausgerechnet in diesesLand zog Elimelech. Er tat es allerdings nicht frei-willig. Die Umstnde brachten ihn so weit, dass erden weiten Weg und die Feindschaft der BewohnerMoabs auf sich nahm. Brothausen war brotlos ge-worden. Der Name der Stadt war bloss noch einSpott wert.

    Wie kam es so weit, dass jene Stadt, die ihrem

    Namen nach Brot die Flle haben musste, pltzlichihre Einwohner nicht mehr ernhren konnte? In je-nen Tagen machte sich ein Volk aus dem Sden aufund fiel immer wieder ber Israel her. Mit Vorlie-be verbten die Midianiter diese berflle zur Zeitder Ernte. Dabei wurde der ganze Ertrag der Fel-der geraubt. Was nicht weggeschafft werden konn-te, wurde verbrannt, zertrampelt und zerstrt. Soblieb kaum Korn in Israel brig und das ganze Volklitt Hunger. Warum nur, liess sich Israel diese ber-flle gefallen und setzte sich nicht gegen seine Fein-

    de zur Wehr? Versucht hatten sie es wohl, aber esgelang einfach nicht, diese grausamen Widersacherzu berwinden. Im Buch der Richter heisst es, dassGott die Geschichte so fhrte, weil Israel fremdenGtzen diente. Die Untreue und die Snde war al-so der eigentliche Grund fr Israels Hunger. DieMenschen erkannten diese Ursache allerdings nichtund versuchten im Elend, irgendwie zu berleben.Elimelech suchte Hilfe in der Fremde, bei den Men-schen, die Gott immer wieder widerstanden, stattbei Gott, seinem Knig. Damit wurde nicht nur sei-

    ne Heimatstadt, sondern sogar sein eigener Namezum Spott.

    Am Anfang der Geschichte bewegen sich die Men-

    schen von Gott und seinem Land weg. Sie knnendort nicht bleiben, weil ihnen alles fehlt, was siezum Leben brauchen. Genauso wie die Familie vonElimelech bewegen sich alle Menschen von Gottweg. Sie sind auf der Suche. Obwohl die Wenigs-ten in unserem Land auf der Suche nach Brot sind,wnschen sie sich doch ein erflltes und glcklichesLeben und alles, was dafr ntig ist. In diesem Sin-ne sind wir noch heute wie Elimelech zu seinerZeit auf der Suche nach Lebensbrot. Und so ma-chen wir uns ebenfalls auf und suchen, was uns gut

    tut. Wir suchen Selbstbewusstsein, Selbstverwirkli-chung und Eigentum. Der Gott der Bibel scheintdas nicht zu geben. Alles, was wir von der Religionerfahren haben, sind sture Regeln und Einschrn-kungen. Wirklich erflltes Leben und Freude istdort nicht zu finden. Und darum bewegt sich einbreiter Zug von Menschen von der traditionellenReligion weg, hin zu neuen Sinnstiftern und frem-den Kulten.

    Elimelech fand in der Fremde den Tod. Eigent-lich wollte er sein Leben retten und fr seine Fami-

    lie sorgen beides gelang ihm nicht. Viel zu frhstarb er und kurz darauf auch seine beiden Sh-ne. Seine Frau und die Schwiegertchter bliebenals kinderlose Witwen zurck. Die drei Frauen stan-den vor dem Nichts. Sie besassen kein Grundstck,hatten keinen Ort, wo sie sicher bleiben konnten.Als auslndische Familie fehlte ihnen jede Art vonsozialer Absicherung. Der Traum von der Hilfe inder Not war ausgetrumt und zum Albtraum ge-worden.

    Noomi hrt von Gottes Gnade

    Noomi, ihr Name bedeutet die Liebliche, hrtedavon, dass Gott mit seinem Volk gndig war. DieNot hatte ein Ende. Die Midianiter wurden nachlangen Jahren endlich besiegt. Gott strkte dasHerz eines Mannes. Gideon wurde zu Gottes Hil-fe fr Israel. Er wagte es, gegen die bermchtigenMidianiter zu kmpfen. Seine Mannschaft war sehr

    klein, aber Gott kmpfte an ihrer Seite. Nachdemnun wieder Frieden herrschte, gab es wieder Brot

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    fr die Menschen in Israel. Im Haus des Brotes fandman wieder, was zum Leben ntig war.

    Jahrhunderte nach dieser Geschichte, wurde inBethlehem ein kleines Kind geboren. Es kam inrmliche Verhltnisse. Seine Eltern konnten ihmnicht einmal ein richtiges Dach ber dem Kopf bie-ten. Weit weg ihrer Heimat, mussten sie mit einem

    Stall als Obdach vorlieb nehmen. Einfache Men-schen, die von dieser Geburt erfuhren, freuten sich.Sie hrten die himmlische Nachricht, dass Gott sichseinem Volk gndig zuwendet. Jenes Kind, wirdden Menschen zur gttlichen Hilfe werden. Spter,als Jesus von Nazareth ein Mann war, sagte er ein-mal (Johannes 6,35): Ich bin das Brot des Lebens.Wer zu mir kommt, den wird nicht mehr hungern;und wer an mich glaubt, den wird nimmermehrdrsten. Die irdischen Freuden und Hilfen, mitdenen wir Menschen unser Leben bewltigen wol-

    len, werden alle vergehen. Im Gegenteil dazu wirddie gttliche Hilfe, die Jesus Christus bringt, fr im-mer bleiben. Sein Leben zeigt, was damit gemeintist. Nachdem er drei Jahre in Israel lehrte, wurde ervon den Oberen des Volkes verhaftet und von demrmischen Richter bergeben. Der Statthalter desKaisers bezeugte der Volksmenge, dass er an Jesuskeine Schuld fand und gab doch dem Drngen derMenschen nach und liess den Unschuldigen schliess-lich hinrichten. Jesus von Nazareth bsste mit sei-nem Tod am Kreuz nicht fr eine eigene Schuld.

    Er starb stellvertretend fr Menschen, die erken-nen, dass sie in der Fremde umkommen. Wer denSchpfer hinter sich lsst, hat keine Aussicht aufein gutes und sicheres Leben. Ganz im Gegenteil,der heilige Gott ist zornig ber solche Menschen.Dieser Zorn ist es, der uns in unserem gottlosenLeben begleitet und stndig dazu antreibt, irgend-wo Frieden, Liebe und Zufriedenheit zu suchen. Je-sus hat diesen Zorn am Kreuz auf sich genommen.Die verzweifelte Suche hat fr die Menschen einEnde, die in Jesus Christus und dem, was er getan

    hat, Gottes Gnade erkennen. Es ist die selbe Bot-schaft, die Noomi in der Fremde hrte: Gott hatsich den Menschen zugewandt und ihnen eine Hilfeverschafft, damit sie in Frieden leben knnen.

    Noomi machte sich sofort auf, als sie von der Gna-de hrte, dass es wieder Brot in Brothausen gbe.Das ganze Volk erlebte es, dass ihr starker Gottdie mchtigen Feinde in ihre Hnde gab. Gemein-sam liessen sie den falschen Gtzendienst beiseiteund kehrten sich dem wahren Gott zu. Gemeinsamwollten sie es lernen, auf Gott allein zu vertrau-

    en. Gott hat Noomi nicht im fernen Land geseg-net, aber hielt in ihrer Heimat Segen fr sie bereit.

    Der eigene Weg und die eigene Hilfe, die sich ihreFamilie schaffen wollte, musste sie aufgeben. Ge-rade darum wollte sie sich von ihren zwei Schwie-gertchtern trennen. Die beiden htten ihr zwar inBethlehem eine grosse Hilfe werden knnen, aberauf menschlichen Beistand wollte sich Noomi nichtmehr verlassen. Sie wusste, dass die wahre Hilfe von

    Gott kommt. Ausserdem wusste sie aus eigener Er-fahrung, wie sich die Fremde anfhlt das wolltesie wohl ihren beiden Schwiegertchtern ersparen.Um die Beiden dazu bewegen, in ihrem Heimatlandzu bleiben, malte sie ihnen ein sehr dsteres Bildihrer Zukunft vor Augen: In meinem Land habtihr nichts Gutes zu erwarten nur Kummer undElend. In Midian habt ihr wenigstens eure Fami-lien, bei denen ihr Essen und ein Dach ber demKopf bekommen knnt. Beides kann ich euch nichtbieten. Eure Familien und eure Landsleute werden

    euch sicher helfen. Darum bleibt hier!Wer von Gottes Gnade hrt davon, dass Gott

    sich den Menschen zuwendet und ihnen Hilfe durchseinen Sohn verschafft , sollte unbedingt so han-deln wie die liebliche Noomi. Die selbst zusammen-gesponne Hilfe muss losgelassen werden. Wahre Hil-fe liegt weder bei anderen Menschen, noch in dei-nen eigenen Mglichkeiten kein Mensch kann Got-tes Zorn ber die Snde besnftigen , sondern isteinzig und allein bei Gott zu finden. Gott wendetsich seinem Volk zu, um es zu segnen und es zum

    Frieden zu fhren. Zu diesem Volk gehren all je-ne Menschen, die die Botschaft der Gnade hrenund ein gesegnetes Leben von Gott erbitten. Ge-nau das geschieht heute in der Kirche. Wer GottesGnade finden will, kann nicht weiter seinen eige-nen Weg gehen, sondern wird in eine Gemeinschaftvon Menschen gerufen, die gemeinsam vertrauen,gemeinsam glauben und gemeinsam auf Gott h-ren.

    Ruth macht sich auf zur Gnade

    Ruth wollte nicht zu ihrer eigenen Familie zurck-kehren. Sie wollte um jeden Preis bei ihrer Schwie-germutter bleiben. Sie liess sich auch nicht von denSchwierigkeiten abschrecken, von denen Noomi er-zhlte. Die junge Frau aus Moab blieb nicht nurbei ihrer Schwiegermutter, sondern verbndete sichmit ihr. Sie versprach hoch und heilig, sich niemalsvon ihr zu trennen. An ihren Worten knnen wir er-kennen, dass das ihr Entschluss nicht nur mit der

    Lieblichkeit Noomis, sondern mit dem Gott Israelszu tun hatte Ruth schwor bei seinem Namen. Das

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    war fr eine Auslnderin nicht blich. Jedes Volkschwor bei seinen Gttern. Ruth aber unterwarfsich bereits unter die Macht und unter die Herr-schaft von Noomis Gott. Sie akzeptierte seine Herr-schaft und seine Worte sie wusste wohl, dass ihreSchwiegermutter unterwegs war, um Gnade bei ih-rem Gott zu finden.

    Ruth erkannte, dass Gottes Gnade nicht im lo-sen Umgang zu finden ist, sondern ausschliesslichim treuen Bund mit Gott und seinem Volk. Selbstwenn jene Leute nicht vorbildlich sind und vieleFehler machen, mitunter sogar falsche Wege gehen,so bleibt es doch das Volk, das Gott zu sich ruft.Wir finden sicher Grnde, warum wir uns von die-sen oder vom jenen Menschen fern halten mchten,die behaupten, ebenfalls mit Gott im Bund zu ste-hen. Es gibt Christen, die sehr stolz sind und wirspren, dass sie uns etwas vorheucheln. Gottes Volk

    besteht nicht aus Heiligen, die ber jeden Zweifelerhaben sind. Und damit kein Missverstndnis ent-steht: weder du noch ich sind solche Menschen. Wirhaben unsere Fehler, bergehen Gottes Wort undhandeln falsch und eigenntzig. Weil wir aber al-le auf der Suche nach Gottes Gnade sind, gehrenwir zu Gottes Volk. Nicht unsere Leistungen vern-dert unser Dasein, sondern Gottes Entgegenkom-men. Genau das bekennt Noomi, als sie mit ihrerSchwiegertochter in Bethlehem ankommt: Ich binselbst nicht die Liebliche, der alle Menschenherzen

    zufallen. Ganz im Gegenteil hatte sie hat viel Bit-teres erlebt und wurde wohl darber selbst bitter.Sie ahnte, dass noch eine schwierige Zeit vor ihr lag.Die Gerstenernte hatte bereits begonnen. Das be-deutet, dass sie nichts mehr shen und selbst auchnichts mehr ernten konnte. In Brothausen war keinBrot fr sie bereit. Sie stand auch in ihrem Hei-matland vor dem Nichts. Allerdings bleibt ihr dieHoffnung auf Gottes Gnade.

    Wir Menschen sind gerne bereit uns Gott hin-zukehren, wenn wir erwarten knnen, dass es uns

    danach sofort besser geht. Wir bekennen uns ger-ne zu einer neuen Religion, wenn wir erzhlen kn-nen, wie wir dazu gefunden haben und was wir al-les berlegt und durchforscht haben. Nun knnenwir unsere Erfahrungen teilen und den MenschenJesus wie ein neues Waschmittel anpreisen: Ichhabe nun wirklich schon vieles probiert, aber die-ser Jesus ist das Beste. Er bereichert mein Lebenmehr als alles andere auf der Welt! Bei Noomi undihrer Schwiegertochter sehen wir nichts von diesemStolz. Wer umkehrt, bekennt, den falschen Weg ein-

    geschlagen zu haben und ist dankbar, nun wiederin die Heimat zu kommen; selbst wenn es noch vie-

    le Fragen gibt, die nicht leicht beantwortet werdenknnen.

    Knig Salomo schrieb einmal (Sprche 21,2):Einen jeglichen dnkt sein Weg recht; aber derHerr prft die Herzen. Jeder Mensch geht seinenLebensweg und ist darum bemht, irgendwoher Hil-

    fe, Freude und Zufriedenheit zu bekommen. Unter-wegs auf diesem Weg denken wir, dass unsere Wahlsicher gut war und wir alles finden werden, was wiruns wnschen. Gott kennt unsere Herzen. Er weiss,warum wir gerade diesen Weg whlten. Er weiss,warum wir nicht mit anderen den Weg zur Gnadegehen wollen. Gott lsst sich nicht mit meinen gu-ten Argumenten berzeugen. Es ntzt nichts, wennich ihm vorhalte, dass die Kirche langweilig ist unddie Menschen, die sich dort treffen Heuchler sind(da sagst du ihm nichts Neues). Solchen Argumen-

    ten liegt der blanke Stolz zu Grunde. Der Stolz,dass ich selbst etwas Gutes sein und tun mchte.Und manchmal gar jener Stolz, der meint sicherbesser zu sein, nicht so heuchlerisch, wie alle je-ne Menschen, die jeden Sonntag zur Kirche rennen.Die Geschichte von Ruth zeigt, dass Gnade bei Got-tes Volk zu finden ist. Gott schenkte Gnade in Beth-lehem. Von dieser Gnade leben die Menschen, diezu Gott gehren. Sie wissen, dass Christus die Stra-fe auf sich nahm, damit sie leben knnen. Das istdie Botschaft, die die Kirche verkndigt und die

    in der Kirche zusammen gehrt und geglaubt wird.Bleib nicht stolzer Argumente wegen abseits stehen,sondern komm dazu und hre und glaube!

    Amen.

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    Vom sicheren Weg zum Leben

    Ruth 2

    Wegweiser sind eine gute Sache. Auf einer Wande-rung wissen wir dank ihnen, welchen Weg wir neh-men mssen. Wir finden darauf Hinweise, wie lan-ge wir noch zu gehen haben und ihre Farbe verrtuns, ob der Weg leicht oder schwierig ist. Wir sindfroh, dass ortskundige Leute Wegweiser aufgestellthaben. Wir vertrauen diesen Hinweisen und lassenuns gerne von den Schildern den Weg zeigen.

    Es ist interessant, dass wir unterwegs froh umdiese Hinweise sind, in den wichtigen Lebensfragen

    hingegen Vorschriften ausdrcklich ablehnen. Nie-mand soll uns sagen, wo es lang geht. Jeder sollsich frei entscheiden. Jeder soll seinen eigenen Be-ruf whlen. Bei der Partnerwahl wird es ganz per-snlich. Hier soll uns auf keinen Fall jemand Vor-schriften machen. Jeder soll sein Glck selbst fin-den knnen. Bei der Religion gilt der gleiche Grund-satz. Was ich glaube, darf mir niemand vorschrei-ben. Heute werden Eltern gelobt, die ihre Kinderfrei erziehen und ihnen all diese wichtigen Entschei-de berlassen. Wir schicken sie somit als Unkundi-

    ge auf die Reise, ohne Karte und lehren sie gar,jeden Wegweiser zu missachten.

    Wenn es schon Wegweiser geben muss, dann sol-len sie neutral gestaltet sein jeder Weg soll gleich-wertig und positiv dargestellt werden. Darum wirdgesagt: Der Partner, den du dir aussuchst, ist auf

    jeden Fall gut fr dich. Hauptsache du liebst ihn.Oder es heisst: Es ist auf jeden Fall gut, dass duetwas glaubst. Es ist egal, ob du Moslem, Jude, Hin-du, Sikh oder sonst etwas wirst. Wo kmen wirhin, wenn wir die Strassen genauso ausschildern

    wrden? An einer Kreuzung steht ein Wegweiserund auf beiden Schildern, dem zur Rechten unddem zur Linken, steht: Ein schner Ort. DieserHinweis ntzt gar nichts. Es kann schon sein, dassbeide Orte schn sind und beide Wege gut zu ge-hen sind: Trotzdem wollen wir selbstverstndlichwissen, wohin der Weg fhrt. Nur so knnen wirentscheiden, welchen wir einschlagen sollen.

    Jeder Weg fhrt an einen bestimmten Ort. Dar-um ist es ntig, dass wir uns informieren knnen.Ja, es ist es sogar hilfreich, wenn Menschen uns

    vorausgehen und uns Hinweise geben. Ruth hrteauf die Hinweise, die es in ihrem Leben gab. Sie

    erkannte, dass Gott selbst durch Menschen zu ihr

    spricht und sie darum, wenn sie auf diese Hinweisehrt, ganz bestimmt gesegnet werden wird.

    Gott weist den Weg

    Mit Boas erscheint eine neue Person in der Ge-schichte von Ruth. Er war ein Verwandter vonElimelech, dem Mann der Schwiegermutter vonRuth. Boas war der jungen Frau, die aus der Frem-de kam freundlich gesinnt. Er verachtete die Schwie-

    germutter Ruths nicht, weil sie im Ausland ihrGlck suchte, als ihre Heimat Hunger litt. DerName Boas bedeutet durch ihn (Gott) stark.Boas war wohl wegen seiner Strke ein angesehe-ner Mann in Bethlehem. Das hebrische Wort an-gesehen bezeichnet eigentlich einen Kriegshelden.Mnner, die sich mit ihrer Kraft fr Gott und seineSache einsetzten, waren nach gewonnenem Kampfangesehen im Volk. Wie Boas zu dieser Bezeich-nung kam, erfahren wir nicht. Wichtig ist festzu-halten, dass er dieses Ansehen nicht erhielt, indem

    er fr seine eigenen Anliegen kmpfte, sondern of-fensichtlich sein Leben fr Gott und seine Ehre ein-setzte.

    Jetzt fhrte der Zufall Ruth auf das Feld vonBoas. Gott liess es ihr so zufallen. Spter sagte ihreSchwiegermutter, dass man gerade daran erkennenknne, dass Gott sie nicht vergessen habe. Ruth er-kannte den Weg, den Gott sie fhren wollte nichtbewusst. Wir lesen nichts davon, dass sie vor jedemSchritt abwartete, bis sie ganz sicher sein konnte,dass sie das einzig Richtige tat. Ganz im Gegenteil

    mussten ihr andere Menschen dafr die Augen ff-nen. Aber Ruth war bereit, Gottes Weg zu finden.Sie war bereit, weil sie ihre Schritte eben geradenicht selbstbewusst und aus eigenem Antrieb ging.Ganz im Gegenteil: bevor sie irgendetwas tat, frag-te und bat sie. Sie bat darum, dass ihre Schwie-germutter sie gehen liess, um hren zu lesen. Alsdiese damit einverstanden war und sie zu den Fel-dern kam, bat sie erneut. Sie fragte, ob sie hinterden Mgden, die die Garben banden, die brigge-bliebenen hren zusammenlesen drfe. Sie htte

    nicht darum bitten mssen. Es war ihr gutes Recht.Gott hatte seinem Volk geboten, die Nachlese den

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    Armen und Fremden zu berlassen. Trotzdem batRuth darum und fand damit die Gnade, die sie sichwnschte.

    Gottes Weg kann nur ein bittender Mensch fin-den. Nur wer bereit ist seine Gewohnheiten beiseitezu stellen, nicht auf sein Recht zu pochen. Wenn dudarauf vertraust, dass Gott dich fhrt, kannst du

    sogar um Dinge bitten, die dir eigentlich zustehen,weil du keine Angst haben musst, dass sie dir ver-sagt werden, wenn dein himmlischer Vater sie dirgeben will. Auch du hrst jetzt diese Worte nichtper Zufall. Du sollst etwas ganz Bestimmtes erfah-ren einige Hinweise erkennen. Genau wie Ruthwill der ewige Gott dir den Weg zu seiner Gnadezeigen, bei der du seinen Segen findest.

    Die herrliche Aussicht auf dem Weg

    Der Weg, den Gott fhrt ist ein herrlicher Weg mitherrlichen Aussichten. Ruth begegnete auf diesemWeg Boas. Der angesehene Brger kam auf seinFeld, zu seinen Knechten. Das ist bemerkenswert.Ein Gutsherr machte sich in der Hitze des Tagesauf, um nach seinen Arbeitern zu sehen. Er kamnicht nur, um zu kontrollieren, sondern wnschteden Seinen Gottes Segen. Boas war der Herr, derseine Leute kennt. Darum fiel es ihm auf, dass eineneue Person auf dem Feld war.

    Von seinem Aufseher erfuhr er, dass Ruth diejunge Frau war, die mit Noomi aus Moab kam. Siesei frh am Morgen gekommen und habe darum ge-beten, hren zu lesen und habe seitdem kaum einePause gemacht. Ruth machte sich in ihrem Elendfleissig an die Arbeit und gab nicht auf. Boas er-kannte die grosse Liebe, die Ruth dazu bewegte.Es war die Liebe zu ihrer Schwiegermutter, die Lie-be zu ihrem Volk und vor allem und das betonteBoas die Liebe zum einzigen Gott. Ruth erinner-te Boas wohl an Abraham. Wie sein Stammvater

    hat auch diese junge Frau ihre Verwandtschaft undihre Heimat verlassen und ist an einen Ort gekom-men, den sie nicht kannte. Sie ging auf dem glei-chen Weg wie Abraham. Es ist der Weg des Ver-trauens und des Glaubens. Nach dem Bericht sei-nes Aufsehers kam Boas zu Ruth und ermutigte siein ihrer Arbeit. Er sorgte fr die junge und fleissi-ge Frau. Der Herr sorgte fr ihre Sicherheit, damites zu keinen bergriffen kam und niemand die ar-me Frau beschmte oder verachtete. Er sorgte frsie, indem er ihr erlaubte mit seinen Knechten zu

    trinken und zu essen. Er gab ihr selbst zu essen;so viel, dass sogar etwas fr ihre Schwiegermutter

    brig blieb. Boas kam Ruth barmherzig und gtigentgegen. Die Moabiterin erlebte etwas von GottesGnade und Frsorge.

    Boas weist mit seiner Barmherzigkeit und Gteauf Christus hin, der den Menschen genauso be-gegnet. Christus ist der, der mit dem Gruss desFriedens und des Segens kommt. Als Jesus geboren

    wurde, sangen die Engel diesen Gruss des Friedens.Christus kommt zu den Menschen und kennt sie.Immer wieder begegnete er Menschen und redetemit ihnen ber ihre Not. Dabei machte er selbstvor Zllnern und Huren nicht Halt. Sie galten alshoffnungslose Snder, die ihr Leben verspielt ha-ben und nicht mehr zu Gott kommen knnen. Je-sus aber zeigte ihnen, dass es mglich ist zu Gottumzukehren. Christus gab den Menschen Nahrung.Ganze Menschenmengen wurden satt. Christus be-schtzt die Menschen, die zu ihm gehren. Als Pe-

    trus sein Schwert zckte und einem Soldaten einOhr abhieb, warnte er seinen Jnger, dass er esnicht so weit treiben solle, dass er selbst durchSchwert umkommen werde. Christus ist allein inden Tod gegangen. Jesus ist der barmherzige Herrder ganzen Welt, der jenen, die nicht zu ihm geh-ren, freundlich begegnet und sich um sie sorgt.

    Bittende Menschen kommen auf diesen Weg desGlaubens und sehen das herrliche Panorama derBarmherzigkeit. Bereits auf dem Weg bekommenwir einen Vorgeschmack auf das, was uns erwartet,

    wenn wir am Ziel der Gnade sind. Wie Ruth bereitsvon Boas beschtzt wurde und zu essen und zutrinken bekam, wird jeder, der auf Gottes Weg ist,reich gesegnet werden. Wer Gott und seiner Gna-de auf der Spur ist, wird erkennen, dass Christusunsere Not kennt und offenbar nicht nur ein Wortdazu zu sagen hat, sondern wirklich helfen kann.

    Geh diesen Weg weiter!

    Ruth bekam den Rat, auf dem Feld von Boas zubleiben. Sie sollte bei seinen Knechten bleiben undnur dort hren lesen. Eine solche Aufforderung ht-te Ruth leicht zurckweisen knnen. Warum solltesie sich auf die Felder dieses Mannes beschrnken.Hatte er einen Narren an ihr gefressen und wollte erdie junge Frau ein wenig um sich haben? Das durf-te Ruth allerdings nicht interessieren. Sie sammeltenur, was brig blieb. Gerade darum sammelten dieArmen eben nicht nur auf einem Feld, sondern gin-

    gen von einem zu anderen. berall kratzen sie dierestlichen hren zusammen. Das war ntig, weil

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    sie sonst schlicht zu wenig hatten, um berlebenzu knnen.

    Noomi, die Schwiegermutter Ruths, hrte vondieser Aufforderung und riet Ruth, sich daran zuhalten. Sie erkannte Gottes Fhrung. Gott hat esgeschenkt, dass Boas den beiden Frauen freundlichgesinnt war. Gott hatte Ruth ausgerechnet zum

    Feld des angesehenen Verwandten geleitet. In dem,was Boas tut, erkannte sie, dass hinter seiner Barm-herzigkeit Gottes Erbarmen steht. Ausserdem er-kannte Noomi schon, dass aus dieser Begegnungnoch mehr werden knnte. Boas kann die beidenFrauen aus ihrer schwierigen Situation erlsen. Erkann dafr sorgen, dass beide Frauen eine Lebens-grundlage bekommen. Ja, Ruth sollte auf die Auf-forderung dieses Mannes hren, gerade weil er ihrbarmherzig entgegenkam. Er behandelte Ruth so,als ob sie bereits zu ihm gehren wrde. Diesen

    Hinweis verstand ihre Schwiegermutter und darumriet sie Ruth, den Rat zu befolgen.

    Jesus Christus sagte einmal: Ich bin der Wegund die Wahrheit und das Leben; niemand kommtzum Vater denn durch mich. Auf der Suche nachRuhe, Zufriedenheit, Wahrheit und einem erfll-ten Leben ist man bei ihm an der richtigen Stel-le. Christus kann zum Leben fhren, weil er derOrtskundige ist. Alles Leben kommt von ihm. Erhat den Tod berwunden und ist von seinem Va-ter in den Himmel aufgenommen worden. Chris-

    tus ist der barmherzige Herr, der sich den Men-schen zuwendet. Warum sollten wir nur ber dieBerichte staunen, dass er Kranke gesund gemachtund sich den Armen und Verstossenen angenom-men hat. Warum sollten wir seine Aufforderung,den Weg zum erfllten Leben bei ihm zu suchen,leichtfertig in den Wind schlagen und an ihm vor-ber gehen? Du brauchst an keinem anderen Ortzu suchen. Was du von Christus in der Bibel erfah-ren kannst, gibt dir ein herrliches Panorama vondem, was dich am Ziel des Weges erwarten wird.

    Bleib wie Ruth weiter auf diesem Weg und bitteGott, dass er dich weiter fhrt, bis du seine Gnadeganz sicher gefunden hast!

    Amen.

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    Von der demtigen Bitte um Erlsung

    Ruth 3

    Ruth lebte mit ihrer Schwiegermutter in Juda,beim Volk ihres verstorbenen Mannes. Trotzdemwar sie noch nicht heimisch geworden, sondern im-mer noch eine Fremde im gelobten Land. Es geng-te nicht, einfach nur dabei zu sein. Ruth musstedazu gehren, um wirklich zur Ruhe zu kommen.Es gengte ihr nicht, zu wissen, dass sie in Israelein Bleiberecht hatte und von den Menschen nichtnur akzeptiert, sondern gar geschtzt wurde. Nein,Ruth wollte, das hatte sie schon auf der Hinreise

    ihrer Schwiegermutter deutlich gesagt, ganz zumVolk des ewigen Gottes gehren. Es gengte ihrnicht, bloss zu wissen, dass es ein Mann gibt, dersich ber ihr Elend erbarmt und sich um sie in ihrerNot kmmerte. Nein, Ruth wolle ganz zu ihm ge-hren und nie mehr von seiner Liebe getrennt wer-den. Die Geschichte von Ruth zeigt, dass es nichtreicht, bloss von Gottes Gte zu wissen. Wer zurRuhe kommen will, darf nicht am Rand stehen blei-ben. In diesem Kapitel wird deutlich, wie es dazukommt, dass ein Mensch zu Gott gehrt.

    Siehe, dein Erlser!

    Siehe Boas, unser Verwandter! Mit dieser Fest-stellung beginnt der Abschnitt. Noomi erinnerte ih-re Schwiegertochter an den Mann, der so grosszgigzu ihr war. Er setzte sich dafr ein, dass Ruth in Si-cherheit auf seinem Feld Nachlesen konnte. Weil ervon der bewundernswerten Liebe von Ruth zu ihrerSchwiegermutter hrte, sorgte er schon fast vter-

    lich fr jene junge Frau, die von Moab nach Israelkam. Weil Boas mit Noomi verwandt war, konnteer den beiden Frauen tatschlich eine Ruhestadtbieten. Nach mosaischem Gesetz musste ein Mannseine Schwgerin heiraten, wenn sein Bruder gestor-ben war und keine Kinder hinterliess. Damit wurdezum einen fr die Witwe gesorgt und zum anderender Name des Bruders erhalten. Wenn Boas Ruthheiraten wrde, wre fr beide Frauen gesorgt. DieKinder, die Ruth bekommen wrde, wrden alsNachkommen ihres verstorbenen Mannes, Noomis

    Sohn, gelten. Damit wrde der Name der Familieerhalten und Noomi htte gar Grosskinder. Das w-

    re nicht mglich, wenn Ruth irgendeinen Mann in

    Israel heiraten wrde was sie htte tun knnen.Ihr Mann war gestorben und damit war sie frei.Aber fr ihre Schwiegermutter wre damit nicht ge-sorgt. Ihre Situation htte sich in diesem Fall eherverschlechtert, weil ihr dann noch ihre Schwieger-tochter genommen wrde. Darauf wollte Ruth aufkeinen Fall eingehen. Sie hatte sich auf dem Wegnach Israel mit Noomi verbndet und wrde sichnie damit zufrieden geben, alleine ihr Glck zu fin-den. Ruth wird erst zur Ruhe kommen, wenn auchfr Noomi gesorgt ist.

    Boas kann in dieser Geschichte mit Christus ver-glichen werden. Jesus Christus ist der Verwandtealler Menschen. Wie Boas ist er gndig auf unszugekommen. Er wurde ein Mensch wie wir. Erwurde unser Bruder. Allerdings unterschied er sichwesentlich von allen anderen Menschen. Er hat ersein himmlisches Brgerrecht nicht verspielt. JedenAugenblick auf dieser Erde blieb er seinem himm-lischen Vater treu. Nichts was er tat, keines seinerWorte, ja nicht einmal ein einziger seiner Gedan-ken, widersprach dem Willen seines Vaters. Darum

    wurde er nach seinem Tod und seiner Auferstehungwieder im Himmel aufgenommen. Christus ist dergerechte Sohn Gottes, der durch keine Snde vonseinem Vater getrennt wurde. Uns allen fehlt dieseGerechtigkeit. Wir haben keinen Zutritt zu unse-rem Schpfer, es sei denn, wir knnten irgendwiediese vollkommenen Gerechtigkeit gewinnen. Wieeinzig ein Verwandter Ruth Ruhe verschaffen konn-te, so kann einzig Christus dir die Gerechtigkeitgeben, die dir ein Bleiberecht im Himmel gibt. Got-tes Sohn musste fr sich kein gerechtes Leben auf

    dieser Erde fhren. Er war von Ewigkeit her beimVater und konnte durch nichts von ihm getrenntwerden. Er musste seine Gerechtigkeit nicht bewei-sen. Gottes ewiger Sohn wurde Mensch und fhrtefr andere ein vollkommen gerechtes Leben. Nunkann er als Bruder dich aus deiner Ungerechtigkeiterlsen und dir geben, was dir fehlt.

    Begegne deinem Erlser!

    Bloss zu wissen, dass es einen Erlser gibt, reichtallerdings nicht. Wer Hilfe erhalten will, muss sich

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    aufmachen, dem Erlser begegnen und ihn um Hil-fe bitten. Genau davon erzhlt die Geschichte vonRuth. Die Witwe, die ihre Heimat verloren hat, sollsich zuerst vorbereiten. Dafr musste sie ihre Trau-erkleider ausziehen. Sie zeigte damit, dass sie wie-der am Leben teilhaben wollte. Wer am Leben teil-haben und sich nicht mit der Gottferne zufrieden

    geben will, muss ebenso Trauer und Angst hintersich lassen und sich zu dem aufmachen, der helfenkann. Dein Herz ist vorbereitet, richtig angezogen,wenn es sich nach einem neuen Leben sehnt.

    Frisch gewaschen und neu eingekleidet machteRuth sich, auf und legte sich in der Nacht, als nie-mand es sehen konnte, Boas zu Fssen. Wir denkenheute, dass das eine sehr seltsame Art und Weiseist, sich einem Mann zu nhern. Genau betrach-tet, zeichnet dieses Vorgehen Ruth als gottesfrch-tige Frau aus. Sie handelt nmlich ganz anderes

    als ihre Stammmutter jene Frau, die Moab ge-bar, von dem die Moabiter abstammten. Diese wareine Tochter Lots, die sich mit ihrem Vater undihrer Schwester nach dem Untergang Sodoms insGebirge zurckzogen. Dort lebten sie in einer Hh-le. Die beiden Schwestern machten sich Gedanken,was wohl aus ihnen werden soll. Weit ab von allenMenschen, werden sie nie einen Mann kennen ler-nen, heiraten knnen und Kinder bekommen. Siewrden nach dem Tod ihres Vaters ganz auf sichgestellt sein. Darum gaben sie ihrem Vater Wein

    zu trinken und legten sich in der Nacht zu ihm.So wurden sie schwanger. Beide Tchter Lots ver-schafften sich Kinder, um leben knnen. In der Ten-ne in Bethlehem wurde sichtbar, ob Ruth nach Artund Weise ihrer Vorfahren handeln wird, oder dendemtigen Weg von Gottes Volk einschlgt. Sie tatdas Zweite und legte sich schlicht Boas zu Fssen,ohne ihn zu drngen, oder sich etwas zu nehmen,ohne das sie nicht leben konnte. Dort wartete sie,bis er etwas fr sie tun wird.

    Auf dem Weg des Stolzes, findet kein Mensch

    Barmherzigkeit. Gott erhrt aber demtige Bitten.Wer sich wie Ruth demtig ihm zu Fssen legt undbekennt, selbst klein und unbedeutend zu sein, istauf dem Weg zur Erlsung. Wer dort auf den Kni-en fest darauf hofft, dass Gott sich ber bettelar-me Menschen erbarmt, die ihre himmlische Heimatdurch ihre Ungerechtigkeit verloren haben, kommtin der richtigen Haltung vor den ewig gerechtenGott. Es ist falsch zu meinen, wir knnten auf un-ser Recht als Geschpf pochen und der Schpfer,der doch ein Gott der Liebe ist, msse sich erbar-

    men. Erbarmen findet, wer sich dem heiligen Gottdemtig nhert.

    Hre auf deinen Erlser!

    Noomi gab Ruth den Rat, einfach das tun, wasBoas ihr sagen werde. Wer um Gnade bittet, kannnichts erwarten, kann keine Forderungen stellen,sondern muss abwarten, was passieren wird. Ruthfand Gnade bei Boas. Er bemerkte die grosse Lie-

    be, die Ruth zu ihm gefhrt hatte. Er wusste wohl,dass sich Ruth nach irgendeinem Mann htte um-schauen knnen. Aber sie hat es nicht getan. Sie hatsich weder reichen jungen Mnnern zugewandt, dieihr alles bieten htten knnen, noch ist sie einemarmen jungen Mann nachgelaufen, der sie sicher ge-nommen htte. Ruth hat sich nicht zu seinen Fs-sen gelegt, weil sie fr ltere und reifere Mnnerschwrmte, sondern weil sie Erlsung suchte. Erl-sung fr sich selbst und ihre Schwiegermutter.

    Boas ging auf die Bitte der jungen Frau ein. Aller-

    dings konnte er das nicht selbst tun. Es gab nochein Hindernis zu berwinden. Ein anderer Mannwar nmlich nher verwandt mit Noomi. Am nchs-ten Tag soll geklrt werden, ob jener Verwandteroder Boas helfen wird. Die demtige Bitterin wirdin jeden Fall aus ihrer heimatlosen Situation erlst.Frh am nchsten Morgen gab Boas Ruth sechsMass Gerste mit auf den Heimweg. Wenn Ruth frham Morgen in ihren schnsten Kleidern durch dieStadt gegangen wre, htten alle Bewohner den-ken mssen, dass sie sich sicher heimlich mit einem

    Mann traf. Nun war sie aber schwer beladen unter-wegs. Statt schlecht ber Ruth zu denken, wrdendie Leute darber staunen, dass sie schon so frham Morgen so viel Gerste gesammelt hatte. Boaswar um den Ruf der treuen Frau besorgt.

    Diese Geschichte zeigt dir deutlich, was bei Chris-tus zhlt: die Liebe. Wir Menschen lieben allesMgliche: ganz neue und moderne Dinge, die unserLeben einfacher und lebenswerter machen, aber ge-nauso auch alte, an die wir uns schon so gewhnthaben. Die Liebe, die bei Christus zhlt, lsst alle

    diese Dinge hinter sich und richtet sich von gan-zem Herzen an den einen, der erlsen kann. Wer eswagt so zu lieben und ohne zu fordern, den Erlserum Hilfe bittet, wird wie Ruth zu hren bekom-men: Ich werde mich fr deine Erlsung einset-zen. Genau das hrte der Verbrecher am Kreuz,der Jesus um Hilfe bat. Jesus sagt zu ihm: Heutenoch, wirst du mit mir im Paradies sein. Wer die-se Worte hrt, gehrt zu Gott, weil er zu GottesSohn gehrt. Hast du dieses Wort gehrt? Hast duRuhe gefunden? Bist du dir sicher, dass dass Chris-

    tus dir das verschafft, wonach du dich sehnst einLeben, das weder durch Angst noch Schmerz noch

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    Tod bedroht ist? Im Neuen Testament erfahren wir,dass Gott jene Menschen, die er aufnimmt mit Ge-wissheit beschenkt. Gottes Kinder knnen wissen,dass Christus sie erlst hat. Christus hat ein voll-kommen gerechtes Leben fr die Menschen gefhrt,denen diese Gerechtigkeit fehlt. Es reicht nicht zuwissen, dass Jesus von Nazareth ein gutes und vor-

    bildliches Leben fhrte. Ruhe kannst du erst finden,wenn du sicher bist, dass er es fr dich getan hat.Erlsung ist eine persnliche Sache, die nur der Er-lser zusprechen kann. Er wird es ganz sicher tun,wenn du genauso demtig um Hilfe bittest, wie dasRuth getan hat.

    Amen.

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    Vom Erbarmen und der Gerechtigkeit

    Ruth 4

    Erbarmen bedeutet nach allgemeinem Verstndnis,ber einen Fehler hinwegsehen, ein Auge zudrckenund Fnf gerade sein lassen. Diese Art des Erbar-mens kommt stndig mit der Gerechtigkeit in Kon-flikt. Es scheint nmlich so, dass nur barmherzigsein kann, wer auf einen Teil seines Rechts verzich-tet. Darum kannst du dir, wenn dir durch jene Artvon Erbarmen aus der Klemme geholfen wird, niesicher sein, ob dir spter die Sache doch noch vorge-worfen wird. Wer ber etwas hinweg sieht, wird sich

    vielleicht doch wieder einmal daran erinnern. Wernoch einmal ein Auge zudrckt, gibt zu verstehen,dass er beim nchsten Vergehen ganz genau hin-schauen wird. Die Barmherzigkeit, die Menschenentgegenbringen, kann pltzlich zu einem grossenProblem werden. Darum sind wir nicht gerne dar-auf angewiesen, dass sich jemand ber uns erbarmt.

    Ist Gott genau so barmherzig wie wir Menschen?Mssen wir auch Gott gegenber zurckhaltensein? Mssen wir uns davor scheuen, uns auf seinErbarmen einzulassen? Nein, Gott ist immer ge-

    recht und wird es nicht dabei belassen, fr den Mo-ment auf gewisse Ansprche zu verzichten, um sievielleicht spter doch noch einzufordern. Das letz-te Kapitel aus dem Buch Ruth zeigt, dass es kei-ne wahrhaftige Barmherzigkeit ohne Gerechtigkeitgibt.

    Gerechtigkeit und Leben

    Um zu verstehen, wie in dieser Geschichte fr Ge-

    rechtigkeit gesorgt wird, mssen wir uns mit dendamaligen Gesetzen befassen. Zuerst ist in diesemKapitel von der Schwagerehe die Rede. Von einemMann wurde laut dem Gesetz Mose verlangt, dasser die Frau seines verstorbenen Bruders heiratet,wenn sie noch keinen Nachkommen geboren hat-te. Der Sohn, der aus einer solchen Ehe hervor-ging, galt als Nachkomme des Verstorbenen. Da-mit wurde sichergestellt, dass die Witwe versorgtwurde und der Familienname erhalten blieb. InGottes Volk, das im gelobten Land zur Ruhe ge-

    kommen war, sollte kein Name ausgelscht werden.Das gelobte Land wird in der Bibel oft mit der

    himmlischen Ewigkeit verglichen. Das Gesetz der

    Schwagerehe weist auf das ewige Leben in GottesReich, wo der Tod nicht mehr sein wird und dar-um kein einziger Mensch dahingerafft werden wird.Ein zweites Gesetz verpflichtete Verwandte, einan-der beizustehen. Wenn jemand ein Stck Land ver-kaufte, um sich mit dem Erls aus einer finanziellenNot zu befreien, mussten seine Verwandten es zu-rckkaufen. Das Land war die Grundlage fr dasLeben im gelobten Land. Gott hat jeder Familie einErbteil zuweisen lassen. Darum durfte es auf keinenFall weitergegeben werden. Auch dieses Gesetz hat

    eine tiefere Bedeutung. Gott zeigt, dass sein VolkAnteil an der Ewigkeit hat ein Anrecht, das ihmnicht wieder genommen werden kann.

    Diese beiden Gesetze werden im letzten Kapitelvon Ruths Geschichte miteinander verknpft. Mo-se hat das bei der Gesetzgebung nicht ausdrcklichgetan. Trotzdem macht es Sinn, diese zwei Rechts-vorschriften miteinander zu verbinden. Wenn ei-ne Frau durch eine Schwagerehe Nachkommen be-kme, aber kein Land htte, von dem sie sich er-nhren knnte, wre sie noch schlimmer dran, als

    wenn sie ganz auf sich allein gestellt wre. Auchder Schwager msste sich vor einer solchen Heiratfrchten, weil er mit seinem eigenen Erbteil nochmehr Menschen versorgen msste. Nur wenn beideGesetze miteinander verbunden werden, knnen siewirklich auf das ewige Leben in Gottes Reich hin-weisen.

    Boas sorgt fr Gerechtigkeit

    Boas ging nicht einfach hin und organisierte dieHochzeit mit Ruth, die ihn darum gebeten hatte,sie aus der erbrmlichen Situation zu erlsen, son-dern war darum bemht, dass alles mit rechten Din-gen zu- und herging. Er hatte Ruth in der Nachtsehr wohl verstanden. Sie wnschte sich nicht nureinen Mann, sondern wollte auch eine Lsung fr ih-re Schwiegermutter. Ruth hatte sich so mit Noomiverbunden, dass sie nicht nur an ihr eigenes Wohler-gehen denken konnte. Wenn es fr sie eine Zukunftgeben sollte, musste diese auch ihre Schwiegermut-

    ter einschliessen. Darum ging sie in der Nacht zuBoas und bat ihn um Hilfe. Damit der jungen Wit-

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    we wirklich geholfen wurde, musste Boas die Sachenun klren. Er wusste, dass noch ein anderer Mannnher mit Noomi und Ruth verwandt war. Eigent-lich wrde diesem die Aufgabe zufallen, den beidenFrauen zu helfen. Wenn Boas Ruth heiraten wrde,ohne sich mit jenem Verwandten abzusprechen, ht-te jener ihm spter vorwerfen knnen, er habe ihn

    bergangen und damit wre die Sache nicht rechts-gltig. Um Ruth wirklich zu helfen, musste sich derHelfer an das Recht halten.

    Am Morgen setzte sich Boas ins Tor gemeint istder Platz vor dem Stadttor, auf dem die rechtlichenAngelegenheiten der Brger besprochen, Streitig-keiten geschlichtet und Vertrge geschlossen wur-den. Das war der richtige Ort, um Ruths Sachezu regeln. Hier traf er jenen Mann, der nher mitRuth verwandt war und forderte ihn auf, sich mitihm zusammenzusetzen und die Angelegenheit zu

    besprechen. Um ganz sicher zu gehen, rief er nochzehn lteste dazu, die die Brger in Rechtssachenberieten und in dieser Angelegenheit als Zeugendienen sollten. Nicht von ungefhr rief Boas aus-gerechnet zehn lteste dazu. Eigentlich reichte es,wenn zwei Zeugen eine Sache besttigten. Zehn istaber in der Bibel die Zahl der vollkommenen Ge-rechtigkeit. Gott gab Mose zehn Gebote. Wer siehlt, ist vor Gott und vor den Menschen gerecht.Boas wollte nicht nur vor den Menschen die Sacheins Reine bringen, sondern sein Handeln von dem

    gerechten Gott beurteilen lassen. Vor diesen Zeu-gen verhandelte er nun Ruths Fall. Zuerst spracher den Rckkauf des Feldes an. Die Lutherber-setzung deutet an, dass Noomi das Feld verkaufenwollte und ein Verwandter das Stck Land erwer-ben sollte. Das wre denkbar, weil so das Erbteileben in der Familie geblieben wre. Es knnte aberauch sein, dass Noomi ihr Feld bereits verkauft hat-te, um sich und ihrer Schwiegertochter Nahrung zukaufen. Die beiden Verwandten verhandelten auf je-den Fall die erwhnte Vorschrift, dass das verkaufte

    Landstck zurckgekauft werden musste, damit esim Besitz der Familie blieb. Diesen Teil des Pro-blems will der nhere Verwandte auf sich nehmen.Er war bereit den Preis fr dieses Feld zu zahlen.Als Boas aber vom zweiten Teil des Problems be-richtete, nmlich davon, dass der, der das Feld aus-lsen wird, Ruth heiraten msse, um den Namenihres Mannes zu erhalten, liess er Boas den Vor-tritt. Er war tatschlich von Rechts wegen nichtverpflichtet, diese Ehe einzugehen. Erstens war ernicht der Bruder des Verstorbenen und selbst die-

    ser konnte sich dem Gebot entziehen, wenn er dieSchmhung seiner Schwgerin auf sich nahm. Ver-

    mutlich wird aus diesem Grund der Name des Man-nes nicht erwhnt. Boas schlug vor, dass er beideTeile an seiner Stelle erfllen wrde. Als Quittunggab der Mann Boas seinen Schuh, wie es in IsraelBrauch war. Er zeigte damit, dass er nicht mehr aufsein Recht bestehen wird. Damit wurde die Sacherechtskrftig und Boas konnte seine bevorstehen-

    de Hochzeit sofort bekanntgeben. Er war der Lserund wurde zum Erlser fr Ruth und Noomi.

    Gott lsst uns diese Geschichte heute hren, da-mit wir sie uns zu Herzen nehmen und lernen, dasses ohne Gerechtigkeit keine richtige Erlsung gibt.Gott selbst ist nicht einfach nur barmherzig undverzichtet auf seine Ansprche, sondern sorgt wieBoas fr Gerechtigkeit. Dazu hat er seinen Sohn aufunsere Erde gesandt. Christus hat als Mensch einvollkommen gerechtes Leben gelebt. Er hat seinenhimmlischen Vater von ganzem Herzen, von ganzer

    Seele, von ganzen Gemt und mit allen seinen Krf-ten geliebt. Diese Liebe prgte sein ganzes Leben.So liebte er auch seine Nchsten wie sich selbst.Auch sie konnten an ihm die Herrlichkeit seines Va-ters erkennen. Er stellte sich sogar unserem nahenVerwandten, dem Teufel. Aller Mord und alle Lge das heisst: alle Art von Ungerechtigkeit, in derwir leben kommt von ihm. Christus liess sich al-lerdings vom Vater der Lge zu keiner Unwahrheithinreissen, sondern hat ihm widerstanden. GottesSohn blieb gerecht, damit er Menschen, die ihre

    Gerechtigkeit bei Gott verloren haben, geben kann,was ihnen fehlt. Er hat die erste Forderung erfllt:er verschafft dir Gerechtigkeit. Es gibt allerdingsnoch eine zweite Forderung: deine Ungerechtigkeitmuss bestraft werden. Gott sagte zum Menschen,dass Ungehorsam gegen sein Gebot mit dem Todbestraft wird. Christus hat auch diese zweite Forde-rung erfllt. Er nahm den Zorn seines Vaters berdeine Snde auf sich. Er starb am Kreuz fr deineSnde, an deiner Stelle. Damit ist deine Erlsungvollbracht, vollkommen gemacht. Er dich vom Tod

    losgekauft, damit du leben kannst. Es gibt kein Ge-setz auf Erden noch im Himmel, dass dich einerSnde beschuldigen knnte, wenn du auf Christusvertraust. Er hat alles fr dich erworben, was dubrauchst, um einmal fr immer bei denen Schpferleben zu knnen und ein sicheres Zuhause bei ihmzu haben.

    Ruth wird gesegnet

    Nun war tatschlich fr Ruth gesorgt. Sie fanddie Ruhestatt, in der sie fr immer bleiben konn-

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    te. Gott schenkte es, dass sie einen Sohn gebar, derals Nachkomme ihres ersten Mannes galt. Darumsagen die Nachbarinnen: Noomi ist ein Sohn gebo-ren. Jetzt war auch fr die Schwiegermutter Ruthsgesorgt auch sie kam zur Ruhe. Die Heimkehrmit der fremden Ruth wurde ihr zum Segen. IhreSchwiegertochter hat ihr den Weg zurck zu Gott

    gezeigt.Es ist bemerkenswert, wie Ruth hier von den

    Menschen bei Noomi gepriesen wird. Sie sagten,dass Ruth mehr wert sei, als sieben Shne. Erstaun-lich, dass eine Auslnderin so gepriesen wird, diedazu noch aus einem Volk stammt, dass Gott stetswiderstanden hat. Ruth ist aus ihrer alten Heimatausgezogen auch im geistlichen Sinne. Sie such-te nicht selbstschtig ihr eigenes Wohlergehen, son-dern liess sich von der Liebe zu Noomi, zu GottesVolk und dem einen Gott leiten. Sie handelte treu

    und wartete auf die Hilfe, die Gott gab. So wurdesie von der Fremden zu einer Einheimischen, diezu Gottes Volk gehrt, zu einer Frau des Glaubens.Am Ende der Geschichte empfing sie durch ihrenGlauben den Segen, den sie sich gewnscht hatte.Sie gehrte nun endgltig zu Gottes Volk.

    Was fr Abraham galt, galt auch fr diese Toch-ter des Glaubens: sie wurde nicht nur selbst geseg-net, sondern wurde fr viele Menschen zum Segen.Ihr Sohn war der Grossvater von David, dem K-nig nach Gottes Herz. Welche Ehre, dass Ruth die

    Urgrossmutter dieses Mannes wurde. Gott hat sieber alle Massen gesegnet. David hat sich nach ihrfr Gottes Ehre und Gottes Volk einsetzt und hatdie Feinde Gottes bezwungen. Auch er wartete treu,genau wie seine Vorfahrin, bis Gott seine Verheis-sungen an ihm erfllte und legte nicht selbst Handan, um das zu erreichen, was Gott ihm zugesagthatte. Jenem David versprach Gott, dass einer sei-ner Nachkomme der ewige Knig sein wird. DieseVerheissung wurde in Christus erfllt. Der Nach-komme Davids und der Moabiterin Ruth zeigt, dass

    Gott treu ist und die Menschen erlst, wie er esschon vor langer Zeit versprochen hatte. Christusverwirklicht, was in er Geschichte von Ruth durchBoas dargestellt wird

    Wer auf Gottes Erbarmen erhofft, muss wissen,dass Gott nicht einfach ber die Snde hinwegsiehtund die Menschen trotzt ihrer Schuld und Sndezu sich nimmt, weil sie ihm Leid tun. Nein, Gottsorgt fr Gerechtigkeit. Wer auf Christus und seineGerechtigkeit vertraut, wird den Segen Abrahamserhalten, unter dem auch Ruht und nach ihr David

    lebte. Es ist der Segen, sich nicht mehr davor frch-ten zu mssen, irgendwann einmal doch noch fr

    seine Snden geradestehen zu mssen. Es ist derSegen, bei Christus alles gefunden zu haben, umsich fr immer am heiligen Gott freuen zu knnen.So wird das Buch Ruth ein ermutigender Aufruf analle Menschen, zu Gott zu kommen er hat allesgetan, damit du bei ihm bleiben kannst. Ganz egalwie weit weg du von ihm und seiner Gerechtigkeit

    weg bist: Du darfst kommen. Dein Erlser wartetauf dich, um dir ewige Ruhe zu verschaffen.

    Amen.

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