DerTreasurer · Der Pressenhersteller Schuler verlängert seinen Konsortial-kredit über 450...

8
Nachrichten für die Finanzabteilung Ausgabe 24 | 17. Dezember 2009 Der Treasurer www.derTreasurer.de | www.finance-magazin.de Inhalt Unternehmen können ab sofort Staatshilfen zur privaten Waren- kreditversicherung in Anspruch nehmen. Im Rahmen des sogenannten Aufstockungsmodells („Top-up-Cover“) übernimmt der Bund einen Teil des Forderungsaus- fallrisikos, der von Kreditversiche- rern nicht mehr abgesichert wird. Die staatliche Zusatzdeckung kann maximal so hoch sein wie der pri- vate Kreditversicherungsschutz; er ist auf Forderungen an Kunden mit Sitz im Inland beschränkt. Damit ist es möglich, bestehende Versi- cherungslücken zu schließen und Forderungen möglicherweise wie- der bis zu 100 Prozent zu decken. Die Deckung für einen Versi- cherungsnehmer ist auf 2,5 Millio- nen Euro pro Debitor beschränkt und wird für maximal sechs Mona- te gewährt. Für einen längerfristi- gen Versicherungsschutz muss die Deckung neu beantragt werden. Das Gewährleistungsvolumen be- trägt insgesamt 7,5 Milliarden Euro und kommt aus dem Wirtschafts- fonds Deutschland. Das Programm ist zunächst bis Ende 2010 befristet. Ob sich die Situation beim Kre- ditversicherungsschutz für Unter- nehmen damit verbessert, ist aber fraglich. Das Problem: Die Zusatz- deckung ist mit einem fixen Prämi- ensatz von 2,88 Prozent p.a. prohi- bitiv teuer und liegt deutlich über dem Prämienniveau der Asseku- ranz, das üblicherweise im Promil- lebereich rangiert. Hinzu kommt ei- ne einmalige Kreditprüfungsgebühr von 45 Euro. „So hoch sind mitun- ter nicht einmal die Margen der ab- zusichernden Geschäfte“, sagt Al- fons-Maria Gracher vom gleichna- migen Kredit- & Kautionsmakler aus Trier. Gracher rechnet damit, dass die staatliche Zusatzdeckung bei diesen Konditionen ein Rohr- krepierer wird. Zumal private An- Teures „Top-up-Cover“ Ab sofort ist der staatliche Kreditversicherungsschutz verfügbar 2009 war das Jahr der Corporate Bonds: Europäische Unternehmen aus dem Nichtfinanzbereich haben über 380 Milliarden Euro über An- leihen aufgenommen – mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr. Ge- rade deutsche Unternehmen haben sich ordentlich eingedeckt. Auf- grund der großen Nachfrage sind die Risikoprämien im Jahresverlauf deutlich gesunken und liegen sogar unter denen von syndizierten Kre- diten. Experten gehen davon aus, dass die Bondmärkte 2010 zunächst attraktiv bleiben werden. Für Non- Investmentgrade- und nicht gerate- te Adressen dürfte sich das Emissi- onsfenster weiter öffnen. Aller- dings könnten exogene Schocks à la Dubai die Aufnahmebereitschaft der Anleihemärkte temporär beein- trächtigen. Unternehmen sollten das günstige Niveau deshalb nut- zen, bevor die Notenbanken deutli- chere Maßnahmen zur Liquiditäts- verknappung einleiten. Mit einer „echten“ Zinswende wird aber erst für Ende 2010 gerechnet. Ganz anders präsentiert sich die Kreditvergabe. Sie befindet sich aus mehreren Gründen weiterhin in ei- nem historischen Tief: Einerseits hält sich die Nachfrage durch die Investitionszurückhaltung der Un- ternehmen stark in Grenzen, ande- rerseits agieren die Banken zurück- haltend und risikoavers. Das Dele- veraging der Institute hält an. Um ihre Eigenkapitalrenditen einiger- maßen zu erreichen, achten Banken verstärkt auf die Preise. Das wird auch 2010 so bleiben, glauben die Experten von Morgan Stanley in einer aktuellen Studie. Vor allem dann, wenn die Bilanzen 2009 vorgelegt werden, rechnen Banker mit einer Ratingmigration auf breiter Front. Es wäre eine schöne Aussicht, wenn deutsche Unternehmen – analog zur US-Finanzierung – Kre- dite einfach durch Anleihen erset- zen könnten. Für Großkonzerne mag das möglich sein, und viele haben das im laufenden Jahr auch umgesetzt. Nach Angaben der RBS machten Anleihen im Schnitt 64 Prozent der Fremdkapitalaufnahme von europäischen Unternehmen aus. 2008 waren es dagegen nur 27 FORTSETZUNG AUF SEITE 4 FORTSETZUNG AUF SEITE 4 Finanzierung 2010 US-Verhältnisse wird es nicht geben Firmen wollen Factoring Die Nachfrage nach For- derungsfinanzierung ist hoch. Doch nicht alle werden bedient. S. 2 Top-Finanzierung Der Pressenhersteller Schuler verlängert seinen Konsortial- kredit über 450 Millionen Euro vorzeitig. S. 3 Kaum Kürzungen Die Budgets für Risikoma- nagement haben in der Krise nicht gelitten. S. 4 Köpfe im Treasury William Collins wird Vice Pre- sident Finance and Treasury für die Region EMEA bei der Eaton Corporation . S. 6 Neue Reportingtools Die Anforderungen an das Ri- sikoreporting sind gestiegen. Custodians reagieren. S. 7 Jetzt doch Excel! PwC hat mit „Treasury Intelli- gence“ eine Möglichkeit entwickelt, Excel-Programme webbasiert zu nutzen. S. 8 Der Treasurer wünscht Ihnen schöne Feiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Die nächste Ausgabe erscheint am 14. Januar 2010. US-Unternehmen finanzieren sich deutlich stärker über die Bondmärkte als europäische. iStock/Thinkstock/Getty Images

Transcript of DerTreasurer · Der Pressenhersteller Schuler verlängert seinen Konsortial-kredit über 450...

Page 1: DerTreasurer · Der Pressenhersteller Schuler verlängert seinen Konsortial-kredit über 450 Millionen Euro vorzeitig. S. 3 Kaum Kürzungen Die Budgets für Risikoma-nagement haben

Nachrichten für die FinanzabteilungAusgabe 24 | 17. Dezember 2009

DerTreasurerwww.derTreasurer.de | www.finance-magazin.de

Inhalt

Unternehmen können ab sofortStaatshilfen zur privaten Waren-kreditversicherung in Anspruchnehmen. Im Rahmen dessogenannten Aufstockungsmodells(„Top-up-Cover“) übernimmt derBund einen Teil des Forderungsaus-fallrisikos, der von Kreditversiche-rern nicht mehr abgesichert wird.Die staatliche Zusatzdeckung kannmaximal so hoch sein wie der pri-vate Kreditversicherungsschutz; erist auf Forderungen an Kunden mitSitz im Inland beschränkt. Damitist es möglich, bestehende Versi-cherungslücken zu schließen und

Forderungen möglicherweise wie-der bis zu 100 Prozent zu decken.

Die Deckung für einen Versi-cherungsnehmer ist auf 2,5 Millio-nen Euro pro Debitor beschränktund wird für maximal sechs Mona-te gewährt. Für einen längerfristi-gen Versicherungsschutz muss dieDeckung neu beantragt werden.Das Gewährleistungsvolumen be-trägt insgesamt 7,5 Milliarden Euround kommt aus dem Wirtschafts-fonds Deutschland. Das Programmist zunächst bis Ende 2010 befristet.

Ob sich die Situation beim Kre-ditversicherungsschutz für Unter-

nehmen damit verbessert, ist aberfraglich. Das Problem: Die Zusatz-deckung ist mit einem fixen Prämi-ensatz von 2,88 Prozent p.a. prohi-bitiv teuer und liegt deutlich überdem Prämienniveau der Asseku-ranz, das üblicherweise im Promil-lebereich rangiert. Hinzu kommt ei-ne einmalige Kreditprüfungsgebührvon 45 Euro. „So hoch sind mitun-ter nicht einmal die Margen der ab-zusichernden Geschäfte“, sagt Al-fons-Maria Gracher vom gleichna-migen Kredit- & Kautionsmakleraus Trier. Gracher rechnet damit,dass die staatliche Zusatzdeckungbei diesen Konditionen ein Rohr-krepierer wird. Zumal private An-

Teures „Top-up-Cover“Ab sofort ist der staatliche Kreditversicherungsschutz verfügbar

2009 war das Jahr der CorporateBonds: Europäische Unternehmenaus dem Nichtfinanzbereich habenüber 380 Milliarden Euro über An-leihen aufgenommen – mehr alsdoppelt so viel wie im Vorjahr. Ge-

rade deutsche Unternehmen habensich ordentlich eingedeckt. Auf-grund der großen Nachfrage sinddie Risikoprämien im Jahresverlaufdeutlich gesunken und liegen sogarunter denen von syndizierten Kre-diten. Experten gehen davon aus,dass die Bondmärkte 2010 zunächst

attraktiv bleiben werden. Für Non-Investmentgrade- und nicht gerate-te Adressen dürfte sich das Emissi-onsfenster weiter öffnen. Aller-dings könnten exogene Schocks àla Dubai die Aufnahmebereitschaft

der Anleihemärkte temporär beein-trächtigen. Unternehmen solltendas günstige Niveau deshalb nut-zen, bevor die Notenbanken deutli-chere Maßnahmen zur Liquiditäts-verknappung einleiten. Mit einer„echten“ Zinswende wird aber erstfür Ende 2010 gerechnet.

Ganz anders präsentiert sich dieKreditvergabe. Sie befindet sich ausmehreren Gründen weiterhin in ei-nem historischen Tief: Einerseitshält sich die Nachfrage durch dieInvestitionszurückhaltung der Un-ternehmen stark in Grenzen, ande-rerseits agieren die Banken zurück-haltend und risikoavers. Das Dele-veraging der Institute hält an. Umihre Eigenkapitalrenditen einiger-maßen zu erreichen, achten Bankenverstärkt auf die Preise.

Das wird auch 2010 so bleiben,glauben die Experten von MorganStanley in einer aktuellen Studie.Vor allem dann, wenn die Bilanzen2009 vorgelegt werden, rechnenBanker mit einer Ratingmigrationauf breiter Front.

Es wäre eine schöne Aussicht,wenn deutsche Unternehmen –analog zur US-Finanzierung – Kre-dite einfach durch Anleihen erset-zen könnten. Für Großkonzernemag das möglich sein, und vielehaben das im laufenden Jahr auchumgesetzt. Nach Angaben der RBSmachten Anleihen im Schnitt 64Prozent der Fremdkapitalaufnahmevon europäischen Unternehmenaus. 2008 waren es dagegen nur 27

�� F O R T S E T Z U N G A U F S E I T E 4

�� F O R T S E T Z U N G A U F S E I T E 4

Finanzierung 2010US-Verhältnisse wird es nicht geben

Firmen wollen FactoringDie Nachfrage nach For-derungsfinanzierung ist hoch. Doch nicht alle werden bedient. S. 2

Top-FinanzierungDer Pressenhersteller Schulerverlängert seinen Konsortial-kredit über 450 MillionenEuro vorzeitig. S. 3

Kaum KürzungenDie Budgets für Risikoma-nagement haben in der Krise nicht gelitten. S. 4

Köpfe im Treasury

William Collins wird Vice Pre-sident Finance and Treasury für die Region EMEA bei derEaton Corporation . S. 6

Neue ReportingtoolsDie Anforderungen an das Ri-sikoreporting sind gestiegen.Custodians reagieren. S. 7

Jetzt doch Excel!PwC hat mit „Treasury Intelli-gence“ eine Möglichkeitentwickelt, Excel-Programmewebbasiert zu nutzen. S. 8

Der Treasurer wünscht Ihnen schöne Feiertageund einen guten Rutsch

ins neue Jahr. Die nächsteAusgabe erscheint

am 14. Januar 2010.

US-Unternehmen finanzieren sich deutlich stärker über die Bondmärkte als europäische.

iSto

ck/T

hink

stoc

k/G

etty

Imag

es

Page 2: DerTreasurer · Der Pressenhersteller Schuler verlängert seinen Konsortial-kredit über 450 Millionen Euro vorzeitig. S. 3 Kaum Kürzungen Die Budgets für Risikoma-nagement haben

2 | Zahlungsverkehr & Working CapitalAusgabe 24 | 17. Dezember 2009

DerTreasurer

NewsBuße für Iran-GeschäftDie Credit Suisse hat mit denUS-Behörden einen Vergleichgeschlossen, der sich aufZahlungen der Bank an irani-sche „Parteien“ bezieht.Gegen die Parteien hatten die Vereinigten Staaten zudem Zeitpunkt Sanktionenverhängt, wie die Bankbekanntgab. Die Vergleichs-summe wird sich auf ins-gesamt 536 Mio. Dollarbelaufen.

Streik in FinnlandSeit gestern bis einschließlichmorgen streiken die Bank-angestellten Finnlands. Aufihrer Website versprachNordea, eine der größtenBanken dort, zu „versuchen,den Auslandszahlungsverkehrnormal“ abzuwickeln. Ver-spätungen könnten aber unter Umständen nicht vermieden werden.

der; <mittelständisch>: Möglichkeit der Finanzierung mit einem verlässlichen Partner; für den flexiblen und innovativen Mittelstand, auch in unsicheren Zeiten.

Unternehmen: Mittelstand

Finanzugang

Die Deutsche Bank für den Mittelstand.

Ein leistungsfähiger Mittelstand ist auch in Zukunft von fundamentaler Bedeutung. Er reagiert auf die aktuellen Herausforderungen sehr flexibel und mit großer

Eigeninitiative. Dabei unterstützen wir die mittelständischen Unternehmen mit den notwendigen innovativen Finanzlösungen – in Deutschland und weltweit.

Die Deutsche Bank spricht die Sprache des Mittelstands seit 140 Jahren. Darum vertrauen uns heute mehr als 930.000 mittelständische Kunden – vom Freiberufler

über das Familienunternehmen bis hin zur Aktiengesellschaft.

www.mittelstand.db.com

Wir untersützen bei der öffentlichen

Förderung aus dem Konjunkturpaket

ANZEIGE

Immer mehr Unternehmen wollenihre Forderungen über den Verkaufan ein Factoringunternehmen früh-zeitig verflüssigen. Der DeutscheFactoring-Verband (DFV) berichtetvon hohem Interesse, wenn auchdas finanzierte Volumen eingebro-chen ist. Im ers-ten Halbjahr2009 stieg dieKundenzahl umknapp 50 Prozentgegenüber 2008,im zweiten Halb-jahr gebe es „ei-nen ähnlichenTrend“, so ein Sprecher. AktuelleStudien belegen die gestiegeneNachfrage. Der Bedarf wird vorallem durch die zurückhaltendeKreditvergabe der Banken hervor-gerufen. In einer Umfrage des Bera-tungshauses Demica berichteten 61Prozent der teilnehmenden deut-schen Unternehmen, deswegen aufdie Forderungsfinanzierung zu-rückgreifen zu wollen.

Doch Factoring ist kein Allheil-mittel. Die Finanzierungsvariantekann nur von einigermaßen gesun-den Unternehmen genutzt werden.„Factoringunternehmen könnenwegen der kurzen Laufzeiten vonForderungen vielleicht einen Tick

mehr machen alsdie Banken“, sagtder DFV-Spre-cher. „Doch auchsie schauen ge-nauer hin als frü-her.“ Angesichtsder schlechtenkonjunkturellen

Lage und vor allem wegen der ge-stiegenen Prämien für Warenkre-ditversicherungen, die Factoring-unternehmen als Rückversicherungabschließen, dürften zudem dieKosten stark gestiegen sein. DerVerband hofft jedoch darauf, dassder Bund bald das Factoring ähn-lich unterstützt, wie er es schonbeim Leasing und bei der Export-finanzierung tut. sta

Firmen wollen FactoringDoch Bedarf kann nur teilweise gestillt werden

Leserbrief von SwiftSwift-Stellungnahme zuunserer letzten AusgabeSwift ist an den Gesprächen zwi-schen der EU und den USA um dasAbkommen über einen Zugriff aufDaten des Zahlungsverkehrs nichtbeteiligt. Swift konnte deshalb dieEuropäer nicht früher über das Ab-kommen unterrichten.

Swift hat seit dem Bekanntwer-den der Gespräche gefordert, dassein solches Abkommen die Beibe-haltung der bereits bestehendenMaßnahmen zum Schutz der per-sönlichen Daten von Bürgern derEU sicherstellen muss. Der gesetzli-che Rahmen muss eindeutig sein,um Rechtssicherheit für privatwirt-schaftliche Unternehmen zu ge-währleisten.

Die EU hat mit dem Abkommendie Verantwortung übernommen,den Schutz der Kundendaten si-cherzustellen. Swift begrüßt, dassdamit seine Forderung nach einerangemessenen Abwägung vonöffentlichem Sicherheitsbedürfnisund privaten Schutzinteressen er-füllt wurde.

Die mangelnde Kreditvergabe der Banken verstärkt den Einsatzvon Forderungsfinanzierung

Quelle: Demica; Ja-Antworten in %

UK

53

61

54

Frankreich

Deutschland

56Gesamt

Page 3: DerTreasurer · Der Pressenhersteller Schuler verlängert seinen Konsortial-kredit über 450 Millionen Euro vorzeitig. S. 3 Kaum Kürzungen Die Budgets für Risikoma-nagement haben

3 | Finanzen & BilanzenAusgabe 24 | 17. Dezember 2009

DerTreasurer

NewsKreise: Conti vor Kreditver-längerungDie Banken des verschuldetenAutozulieferer wollen inwenigen Tagen Kredite über2,5 Mrd. Euro verlängern. Das sagten mehrere mit derSituation vertraute Personengegenüber Reuters. „Die Kon-ditionen sind nicht drama-tisch schlechter als bislang”,sagte einer der Insider. Wei-terer Eckpfeiler der spätes-tens im Sommer 2010 not-wendigen Ablösung einerKredittranche von 3,5 Mrd.Euro ist die geplante Kapital-erhöhung über rund 1 Mrd.Euro. Conti lehnte eineStellungnahme ab.

Zapf Creation plant wiederNeuanfangDer Puppenhersteller aus demoberfränkischen Rödentalkonnte nun endlich am ver-gangenen Dienstag nachsechsmonatiger Verzögerungseine Hauptversammlung ab-halten. Zuvor mussten wegen

eines Covenant-Bruchs dieKreditlinien neu verhandeltwerden. CEO Stephan F. Bru-ne plant einen Neuanfang:Günstigere Produktlinien,Ankurbelung des Auslands-geschäfts und verstärktesLizenzgeschäft sollen dabeidas Erfolgsrezept sein.

Lloyds TSBCF zieht sich ausDeutschalnd zurückLloyds TSB CommercialFinance (Lloyds TSBCF) hatbeschlossen, sich in Deutsch-land aus der assetbasiertenFinanzierung zurückzuziehenund das Büro in Essen zuschließen. Das Factoringun-ternehmen will sich stattdes-sen auf Cross-Border-Dealskonzentrieren und von Lon-don aus arbeiten. In Deutsch-land ist Lloyds TSBCF seit2002 tätig gewesen.

„Assetbasierte Finanzierungen wer-den in Zukunft deutlich wichtigerwerden“, glaubt Joachim Secker(Foto), CEO von GE CapitalDeutschland. Auch größere Konzer-ne, die sich in der Vergangenheitrein über Verbrie-fungen finanzierthätten, interessier-ten sich mittler-weile für Facto-ring. „Wir bietenjetzt Factoring,Leasing und Lagerfinanzierung auseiner Hand an“, erklärt Secker. Un-ter der Marke GE Capital wurdendie deutschen Beteiligungen HellerFactoring, DISKO Equipment Fi-nancing, ASL Fleet Services undCommercial Distribution Financezusammengelegt. „Sie sind nun un-ter einer Führung gebündelt.“ Ge-meinsame Transaktionen, bei de-nen Kunden Kostenvorteile habenkönnen, seien bereits in Vorberei-tung. Joachim Secker geht davonaus, dass der Konzern als bankun-

abhängiger Finanzierer mit derstarken GE-Bilanz gute Zukunfts-chancen haben wird. Doch auch die„alternativen Finanzierer“ wurdendurch Insolvenzen, Investitionszu-rückhaltung und Umsatzrückgängebei Kunden gebeutelt, selbst an GEzog der Kelch nicht vorüber. „Daserste Halbjahr war schlimm“, sagtSecker. „Mittlerweile hat sich dasGeschäft etwas erholt, doch wirkönnen die Rückgänge im Gesamt-jahr nicht völlig durch Neugeschäftkompensieren.“ Die Märkte für Lea-sing und für Factoring stehen voreiner Konsolidierung: Zum Teil ge-ben Anbieter ihre Aktivitäten auf,oder Gesellschaften stehen zumVerkauf. „Wir werden gute Kaufge-legenheiten nutzen, wenn sie sichbieten“, erklärt Secker. Seine Prog-nose für 2010 bleibt allerdings zu-rückhaltend: Nach der Auswertungder 2009er Unternehmensbilanzenund den Wirkungen von Basel IIstehe ein weiteres schwieriges Ge-schäftsjahr bevor. mad

Der Pressenhersteller Schuler hatseinen im März 2008 vereinbartenKonsortialkreditvertrag über 450Millionen Euro vorzeitig und ingleicher Höhe verlängert. Der Ver-trag läuft zu-nächst bis Ende2012 und umfasstBartranchen voninsgesamt 200Millionen Eurosowie eine Aval-tranche über 250Millionen Euro.Damit dürfte dasGöppinger Unternehmen über eineberechenbare Finanzierungsstruk-tur für die nächsten drei Jahre ver-fügen. Die Prolongation wurde mitdem bestehenden Konsortium ausBanken und Kreditversicherungenunter der Führung der Baden-Württembergischen Bank, derDeutschen Bank und der Commerz-bank erzielt.

Bis zuletzt stand offen, ob eszwischen dem Unternehmen undden finanzierenden Banken zu ei-

ner gütlichen Einigung kommenwürde. Der Grund: Schuler ist imZuge der Finanz- und Wirtschafts-krise im operativen Geschäft böseabgestürzt – Ausblick unverändert

schwierig. Nachneun Monatendes laufendenGeschäftsjahres2008/09 (30.September) be-trug der Fehlbe-trag beim EBITunter Berück-sichtigung von

Restrukturierungsbelastungen fast47 Millionen Euro. Der Auftrags-eingang brach in den ersten dreiQuartalen um 43 Prozent gegen-über dem Vorjahr ein. Mit den Ban-ken wurde daraufhin über eine An-passung der Kreditvertragsbedin-gungen verhandelt; vorab verein-barte Covenants wurden ausge-setzt. Mitte September hatte Schu-ler zudem noch eine Bürgschaft desLandes Baden-Württemberg über20 Millionen Euro erhalten. ank

+++ Moody’s bestätigt A2/Pri-me-1-Ratings von EnBW +++S&P setzt Telekom-Austria-Ra-ting auf „Watch Negativ“ +++Oerlikon verlangt von seinenGläubigerbanken die Stundungvon Krediten und deren teilweiseUmwandlung in Eigenkapital+++ S&P gibt dem langfristigenRating von MAN negativen Aus-blick +++ Daimler muss den Alt-aktionären der vor 20 Jahrenübernommenen AEG einen Nach-schlag zahlen: Eigenen Angabenzufolge muss der Autoherstellermaximal 4,3 Mio. Daimler-Ak-tien und höchstens 150 Mio. Euroin bar nachträglich ausschütten+++ Eckert & Ziegler hat über ei-ne Barkapitalerhöhung 21,5 Mio.Euro aufgenommen +++ Hochtiefsagt Börsengang der TochterConcessions ab +++ Moody's be-stätigt Baa3-Rating von Thyssen-Krupp +++

FinanzierungstickerTop-FinanzierungSchuler verlängert Konsortialkredit

„2010 bleibt schwierig“GE Capital zieht Finanzsparte in Deutschland zusammen

Hydraulische Schmiedelinie von Schuler

Schu

ler

Arme KfWSelten war dieStaatsbank sostark gefragt wie2009. Nahezu je-der Verband hatAnsprüche an dasSonderprogramm

angemeldet, zuletzt forderte dieprivate Immobilienwirtschaft Hilfs-mittel für Wohnimmobilien. DerAnsturm setzt die KfW unter Druck,so dass bei der Vergabe schon malStrickfehler passieren. BeispielLeasing: Die Förderung entsprichtnicht den Usancen der Branche.

Doch wird es langsam Zeit, dasssich die Wirtschaft wieder einmalselbst an die Nase packt. In gutenZeiten kritisieren Verbandsvertreterden staatlichen Interventionismus,den sie jetzt einfordern. Die not-wendige Auslese wird schmerzhaftsein. Doch sie ist nötig, wenn sichdie Volkswirtschaft an die neuenGegebenheiten anpassen will. DieKfW tut viel für Unternehmen –nur sie kann und darf nicht jedeExistenz retten. mad

Sasc

ha D

uis

Page 4: DerTreasurer · Der Pressenhersteller Schuler verlängert seinen Konsortial-kredit über 450 Millionen Euro vorzeitig. S. 3 Kaum Kürzungen Die Budgets für Risikoma-nagement haben

4 | Risikomanagement & FinanzenAusgabe 24 | 17. Dezember 2009

DerTreasurer

NewsDeutsche Bank baut Com-modity-Geschäft ausDie Deutsche Bank will imCommodity-Geschäft mit Zu-

käufen so-wohl dieProdukte alsauch die re-gionale Prä-senz bei Gas

und Metallen in Asien aus-bauen. Das kündigte AnshuJain (Foto), Head of GlobalMarkets, am Dienstag an. Dar-über hinaus will die Bank ei-ne eigene Clearing-Plattformfür OTC-Derivate einrichten.

Zahlungsmoral gestiegenDas Zahlungsverhalten deut-scher Unternehmen hat sichim dritten Quartal leicht ver-bessert. Gemäß D&B zahlen78,75% aller deutschen Un-ternehmen ihre Rechnungenvereinbarungsgemäß. Derdurchschnittliche Zahlungs-verzug lag bei 9,8 Tagen.

Marsh-GeschäftsführerKlassen gehtDer Geschäftsführer des Ver-sicherungsmaklers Marsh,Hans-Peter Klassen (Foto),geht zum 31. Dezember 2009in den Ruhestand. Klassen

war über 48Jahre in derVersiche-rungswirt-schaft tätig,davon über

30 Jahre in leitender Position.

Keine Börsenpflicht für OTC-DerivateDie Börsenaufseher der EUwollen den Handel mit Deri-vaten auch künftig außerhalbder Börsen ermöglichen. Dassagte der Vorsitzende desCommittee of European Securities Regulators (CESR),Eddy Wymeersch, vergangeneWoche in Frankfurt. Wichti-ger sei, dass alle Transaktio-nen künftig an eine zentraleStelle gemeldet werden, soWymeersch.

Die Budgets für Risikomanagementin Unternehmen haben währendder Krise nicht gelitten. Das zeigteine aktuelle Studie des Versiche-rungsmaklers und RisikoberatersMarsh. Knapp 60 Prozent der über700 befragtenGeschäftsführerund Risikomana-ger aus den zwölfwichtigsten euro-päischen Indus-trieländern gabenan, ihre Ausga-ben in diesemBereich stabil zuhalten; ein Drittelplant sogar Erhöhungen. Nur 6Prozent der Befragten wollen odermüssen ihr Budget herunterfahren.

Als wichtigstes Einzelrisikowurde auf Sicht der kommendenzwölf Monate das Kreditrisiko ge-nannt. Vor diesem Hintergrundwundert es nicht, dass von allenexternen Stakeholdern die Kundenverstärkt im Fokus der Risikoexper-

ten stehen. Denn verspätete Zah-lungseingänge und mögliche Insol-venzen haben direkte Auswirkun-gen auf die eigene Kredit- und Liquiditätssituation.

Um von Kunden induzierte Kre-ditrisiken zu be-grenzen, setzendie Unternehmenvor allem auf einintensiveres Mo-nitoring der Kun-denbeziehungen,verschärfte Zah-lungsziele undeine intensivereBeziehung zu den

Kunden. Lediglich 8 Prozent derBefragten gaben an, entsprechendeRisiken über Versicherungslösun-gen (z.B. Kreditversicherungen) ab-zuwälzen. Hierzulande treibt dieRisikoexperten ein weiteres Pro-blem um: Mehr als 25 Prozent derBefragten in Deutschland äußertensich besorgt über die Verfügbarkeitvon Handelskrediten. ank

RM-Budgets bleiben stabilKreditrisiko größtes Einzelrisiko, Kunden im Fokus

Prozent. Für die Mehrzahl der Un-ternehmen bleibt die „Kreditsubsti-tution“ aber eine Wunschvorstel-lung – schon allein weil sie zu kleinsind. Hinzu kommt: Die bekanntenNamen haben sich bereits zu einemguten Teil über Bonds finanziert,weniger bekannte Namen werdenes schwerer haben, bei Investorenzur reüssieren. Viele scheuen zu-dem ein öffentliches Rating, wasdie Platzierung deutlich erschwert.Auch der Schuldscheinmarkt, dersich zeitweilig als gute Alternativeerwiesen hat, bleibt begrenzt auf-nahmefähig. US-Verhältnisse wirdes in der Finanzierung also erst ein-mal nicht geben.

Positiv ist allerdings, dass sichdie wirtschaftlichen Ausblicke für2010 – trotz aller Unsicherheit –verbessert haben. So wird dasnächste Jahr in der Finanzierungwohl ein weiteres Übergangsjahr,vor allem für mittelständischeUnternehmen mit schwierigerBonität. mad

<< F O R T S E T Z U N G V O N S E I T E 1

Finanzierung 2010

Viele Leasinggesellschaften habenakute Refinanzierungsengpässeund quälen sich mit den Auswirkungen der Unternehmens-steuerreform 2008. Doch die Deut-sche Leasing AG kann sich im Ver-gleich zu ihren Wettbewerbern be-haupten. „Vor dem Hintergrund deräußerst schwierigen Rahmenbedin-gungen bewerten wir das Niveauunseres Neugeschäftsvolumens alssehr zufriedenstel-len“, sagte Hans-Michael Heitmüller(Foto), Vorstands-vorsitzender derDeutschen LeasingAG. Der Bran-chenprimus erreichte im Geschäfts-jahr 2008/09 ein Neugeschäftsvo-lumen von 8,3 Milliarden Euro unddamit 8 Prozent weniger als im ver-gangenen Geschäftsjahr. Im Ver-gleich dazu sank nach Auskunftdes Bundesverbands DeutscherLeasing-Unternehmen (BDL) dasNeugeschäftsvolumen bei den rele-vanten Wettbewerbern der Bad

Homburger Leasinggesellschaft um29 Prozent. „Bei uns gibt es keineKredit- oder Leasingklemme, son-dern eine Nachfrageklemme“, er-klärte Heitmüller.

Einen starken Finanzier im Rü-cken zu haben ist in diesen stürmi-schen Zeiten ein enormer Wettbe-werbsvorteil. Denn fast zwei Drittelder Leasinggesellschaften ohneBankenhintergrund müssen lautdem BDL mit gravierenden Liquidi-tätsproblemen kämpfen. Auch beider Deutschen Leasing wurden dieKreditlinien reduziert, und dasNeugeschäft musste zu deutlich hö-heren Preisen finanziert werden.Darüber hinaus musste die Gesell-schaft in fast allen Geschäftsseg-menten einen Rückgang hinneh-men. Die einzige Ausnahme bildetder Bereich Straßenfahrzeuge.Trotz gewisser Hoffnungsschimmererwartet Heitmüller für 2010 keinenennenswerten Wachstumsraten:„Der Markt wird sich bereinigenund die Konzentrationsprozessewerden sich fortsetzen.“ sap

Eine „Nachfrageklemme“Deutsche Leasing behauptet sich gegenüber Wettbewerber

Deut

sche

Lea

sing

Höhere Risikomanagement-budgets: wohin fließen die Mittel(Angaben in Prozent)

Quelle: Marsh

Training

37

32

40Informations-managementsysteme

Personal

27Versicherungen

23Risikomapping-Tools

21Strategie & Planung

bieter wie der australische Kredit-versicherer QBE schon seit Mona-ten mit einem äquivalenten Aufsto-ckungsmodell zu Prämiensätzen ab1,5 Prozent p.a. im Markt ist. „Diestaatliche Zusatzdeckung dürftesich dann nur im Zusammenspielmit Factoring lohnen, um das For-derungsankaufvolumen zu erhöhenund so mehrfach Skonti zu nut-zen“, so Gracher.

Damit könnte das Programmdas gleiche Schicksal erleiden wiesein französisches Pendant CAP.Das wurde bereits vor Jahresfristlanciert und von den Unternehmenwegen unattraktiver Konditionenkaum nachgefragt. Dabei sind dieTop-up-Prämien in Frankreich mit1,5 Prozent auf ein Jahr gerechnetnoch deutlich günstiger als hier-zulande. Aus dem Finanzministeri-um in Berlin heißt es, auf den ho-hen Preis angesprochen, dass dieserden Besonderheiten der Deckungs-form, einer Einzelrisikoabsicherungmit erhöhtem Ausfallrisiko, ge-schuldet sei. ank

<< F O R T S E T Z U N G V O N S E I T E 1

Teures „Top-up-Cover“

Page 5: DerTreasurer · Der Pressenhersteller Schuler verlängert seinen Konsortial-kredit über 450 Millionen Euro vorzeitig. S. 3 Kaum Kürzungen Die Budgets für Risikoma-nagement haben

QIAGEN is the world's leading provider of molecular sample & assay technologies offeringinnovative DNA, RNA, and protein purification technologies, and molecular testing solutionsto the life science market and to diagnostic laboratories. QIAGEN is one of the most innovative and fastest growing companies in life sciences with over 3200 employees in morethan 30 locations worldwide.

For our Global Treasury team in our headquarters in Hilden (near Düsseldorf), Germany, we are currently seeking to fill the newly created position of a:

Main tasks of the position:

� Day-to-day treasury transactions, including cash management and controls of trading activities

� Improvement of treasury software solutions

� Support of financing and capital markets transactions

� Regular and ad-hoc treasury reportingfor the management and supervisoryboards

� Administration of group-wide intercom-pany loan and hedging agreements

� Back-up of Group Treasurer

Position requirements:

� Degree in Business Administration orFinance

� Professional experience in a treasury orrelevant corporate or investment banking role

� High degree of IT literacy

� Understanding of the accounting for andvaluation of derivatives is an advantage

� Effective communication skills includingstrong written communication

� Strong analytical ability and judgment

� Proven ability to sustain high levels ofperformance even under pressure withshort deadlines

Treasury Specialist (m/f)

Sample & Assay Technologies

Join the QIAGEN Team!

If this challenge appeals to you, and you can offer drive, commitment, and enthusiasm,we look forward to hearing from you. Please send your application, quoting the referenceDS-TN-TS-12/09-TR to [email protected].

QIAGEN GmbH � Human Resources � www.qiagen.com

5 | Der Treasurer | Ausgabe 24 | 17. Dezember 2009 ANZEIGE

Page 6: DerTreasurer · Der Pressenhersteller Schuler verlängert seinen Konsortial-kredit über 450 Millionen Euro vorzeitig. S. 3 Kaum Kürzungen Die Budgets für Risikoma-nagement haben

6 | Personen & PositionenAusgabe 24 | 17. Dezember 2009

DerTreasurer

PersonalienAndreas Lenz verstärkt als

Finance Ma-nager dasdeutscheTeam derImmobilien-Investment-

gesellschaft Cordea Savills.Zu seinen Aufgaben bei derCordea Savills GmbH gehörenFondsstrukturierung, Finan-zierung und Administration.

TUIs Controlling-VorstandHorst Baier(53) über-nimmt zum17. Februar2010 zu-sätzlich

die Verantwortung für dasRessort Finanzen. CFO RainerFeuerhake (65) wird auf derHauptversammlung MitteFebruar sein Mandat nieder-legen und in Ruhestand gehen.

„Der Treasurer“-VeranstaltungskalenderDatum Titel Veranstalter Ort13.-14.01. In-House Banking ManagementCircle Düsseldorf25.01. Das Jahr danach - Macht 2010 die Krise vergessen? Europäisches Finanzforum Berlin27.01. Debitoren- und Kreditorenbuchhaltung Haufe Akademie Stuttgart27.01. Verbriefungen - Basistraining True Sale International GmbH Frankfurt am Main

William Collins wird neuer VicePresident Finance and Treasury fürdie Region EMEA bei dem US-Konzern Eaton Corporation (Um-satz 2008: 15,4 Mrd. US-Dollar).Sein Dienstsitz istim Schweizer OrtMorges in derEMEA-Zentralevon Eaton. Wil-liams ist bereitsseit 2007 für dendiversifiziertenIndustriekonzernund Spezialistenfür Energiemanagement tätig. Erbegann seine Karriere dort alsLeiter Finanzen und Controller fürdie Heavy Duty Transmissions Di-

vision des Eaton Truck Geschäfts-feldes. Zuvor arbeitete der ehemali-ge Wirtschaftsprüfer für SchneiderElectric Industries und verantwor-tete dort drei internationale Aufga-

bengebiete inParis, Osaka undTokio - zuletzt alsFinanzchef fürNo rdo s t a s i en .Eaton wurde inD e u t s c h l a n ddurch die Über-nahme des Elek-trotechnikspezia-

listen Moeller bekannt, die sie 2008von dem Private-Equity-HausDoughty Hanson für 1,55 Milliar-den Euro übernommen hat. sap

Eaton mit neuem TreasurerWilliam Collins wird Vice President Finance and Treasury EMEA

AktuelleStellenangebote:

Weitere Stellenangebote:www.finance-magazin.de

Katjes Fassinsucht Finanzexperten für internationale

Aufgaben (m/w)

Fresenius Kabisucht Manager Corporate Finance

(m/w)

Seybert & Rahiersucht Leiter Finanzen (m/w)

Nycomedsucht SAP ERP Spezialist für Finance

und Treasury (m/w)

Hersteller aus dem Bereich derregenerativen Energie

sucht Senior Treasurer (m/w)

ANZEIGE

William Collins

Eato

n

Page 7: DerTreasurer · Der Pressenhersteller Schuler verlängert seinen Konsortial-kredit über 450 Millionen Euro vorzeitig. S. 3 Kaum Kürzungen Die Budgets für Risikoma-nagement haben

7 | Asset ManagementAusgabe 24 | 17. Dezember 2009

DerTreasurer

NewsDeka gibt Master-KAG-Einheit aufDie Deka-Bank hat ihre Mas-ter-KAG-Einheit, Deka FundMaster, mit dem Fondsmana-ger Deka Investment fusio-niert. Laut Deka hat die Tren-nung von Fondsmanagementund Administration im Laufeder vergangenen Jahre anBedeutung verloren.

WWH: passive Investmentsbesser als ETFsIndexfonds und andere passi-ve Investmentlösungen sindETFs langfristig überlegen.Das meint Torsten Köpke vonWatson Wyatt Heissmann(WWH) in Frankfurt. Ersterewürden vielfach eine bessererisikoadjustierte Rendite er-wirtschaften, so Köpke, daETFs höhere Gebühren auf-wiesen. Darüber hinaus gebees bei vielen ETFs Counter-party-Risiken.

Unsere Emissionen kommen an.

Die Alternative zum klassischen KreditKapitalmarktfinanzierungen mit Corporate Bonds, Schuldscheindarlehen oder Financial Bonds sind heute

eine starke Alternative zum klassischen Kredit. Wenn auch Ihre Emission gut ankommen soll, rufen

Sie uns einfach an. Dr. Jörg Senger, Tel +49 89 2171-26524. Weitere Informationen finden Sie unter

u www.bayernlb.de/kapitalmarktfi nanzierung

ANZEIGE

Die Finanzkrise hat gezeigt, dassein modernes Risikoreporting fürUnternehmen immer wichtigerwird. Anspruch und Wirklichkeitklaffen in der Praxis gerade imAsset Management aber weitauseinander.

Informatio-nen über diegehaltenen Anla-gebestände glei-chen oftmalseinem wüstenPatchwork undmüssen aus denverschiedenstenQuellen konsoli-diert werden. „Wirstanden 2008 vorder Frage, wie wir die neuen Infor-mationsanforderungen der Kundenan eine Depotbank umsetzen kön-nen“, erinnert sich Stephan Hitze-mann vom Bereich Depotbank Ser-vices der NORD/LB.

Inzwischen steht die Bank kurzvor der Einführung einer browser-

basierten Reportinglösung für Cor-porates, die auf der Homepage derBank integriert ist und umfassendeMöglichkeiten bietet: angefangenvom Bestandsmanagement über dieMöglichkeit von Stresstests und Ri-

sikoanalysen bishin zur Erstel-lung von detail-lierten Risikore-ports. Das alles inver sch iedenenWährungen undSprachen und in-dividuell für denKunden konfigu-rierbar. „Das vol-le Paket lässt sichaber nur für Be-

stände nutzen, bei denen dieNORD/LB auch Depotbank ist“,räumt Stephan Hitzemann ein. Zur-zeit arbeitet die Landesbank mitzwölf KAGen in Deutschland zu-sammen und verwaltet Spezial-fondsmandate von rund 14 Milliar-den Euro. ank

Mehr Durchblick im DepotMarkt verlangt neue Instrumente zur Portfoliosteuerung

IMPRESSUM

Redaktion: Markus Dentz (mad, verantwortlich),Steven Arons (sta), Andreas Knoch (ank), Sabine Pfisterer (sap)

VerlagHerausgeber: FINANCIAL GATES GmbHGeschäftsführung: Dr. André Hülsbömer, Volker Sach60326 Frankfurt am MainMainzer Landstraße 199HRB Nr. 53454Amtsgericht Frankfurt am MainTelefon: (069) 75 91-32 52Telefax: (069) 75 91-32 24E-Mail: [email protected]: www.derTreasurer.de

Bezugspreis Jahresabonnement: kostenlosErscheinungsweise: zweiwöchentlich (24 Ausgaben im Jahr)

Anzeigenvertrieb: Sylvia DaunTelefon: (069) 75 91-14 82Telefax: (069) 75 91-24 95

Layout: Daniela Seidel, FINANCIAL GATES

Mitherausgeber: BELLIN GmbH FINANZ-DIENSTE, Deutsche Bank AG, Fortis Bank SA/NVNiederlassung Deutschland, SEB AG,PricewaterhouseCoopers AG

Partner: ecofinance Finanzsoftware GmbH, GMT – Global Market Touch GmbH, JPMorganAsset Management (Europe ) S.à r.l., WestLB AG

Haftungsausschluss: Alle Angaben wurden sorgfältig recherchiert und zusammengestellt.Für die Richtigkeit und Vollständigkeit des Inhalts von Der Treasurer übernehmen Verlagund Redaktion keine Gewähr.

Für unverlangt eingesandte Manuskripte und unverlangt zugestellte Fotografien oder Grafiken wird keine Haftung übernommen.

Umfassende Portfolioinformationen sind gefragt.

iSto

ck/T

hink

stoc

k/G

etty

Imag

es

Page 8: DerTreasurer · Der Pressenhersteller Schuler verlängert seinen Konsortial-kredit über 450 Millionen Euro vorzeitig. S. 3 Kaum Kürzungen Die Budgets für Risikoma-nagement haben

8 | Software & ITAusgabe 24 | 17. Dezember 2009

DerTreasurer

NewsHilfe bei der Implementie-rung von SAP-TreasuryMit TReXPERTS (www.trex-perts) gibt es einen neuenDienstleister im Bereich SAPTreasury Applications. JürgenHerbst, zuvor fast neun Jahreim Vertrieb für Treasury-Anwendungen bei SAP tätig,hat die Agentur gegründet.TReXPERTS wollen Expertenfür die Implementierung vonAnwendungen im SAP-Trea-sury-Bereich vermitteln. Dassei insbesonders im Treasuryder Schlüssel für ein erfolg-reiches Projekt, so Herbst.

Connect-web Portal von IT2Für seine Kunden hat derTreasury-Software-AnbieterIT2 ein Webportal entworfen.Die Unternehmen können da-rin ihre Erfahrungen austau-schen und sich gegenseitigTipps zur besseren Anwen-dung der Software geben.

www.bellin.de

Wieder ist ein aufregendes Jahr vergangen und wir möchten die Gelegenheit nutzen, Ihnen entspannte Feiertage und viel Erfolg in 2010 zu wünschen.

ANZEIGE

Kaum ein anderes Programm wirdin Treasury-Abteilungen so häufigund gerne verwendet wie Excel –entweder als eigenständiges Tooloder als Ergänzung des Treasury-Management-Systems (TMS). Eswird sowohl in der konzernweitenLiquiditätspla-nung eingesetztals auch in spezi-fischen Steue-rungs- und Re-portingansätzenim Währungs-,Zins-, Rohstoff-preis- oder Kre-ditrisikomanage-ment. Die Anfor-derungen der einzelnen Unterneh-men können relativ einfach undohne große Zusatzkosten, etwa fürLizenzen oder die Wartung, abge-bildet werden. Doch es bestehengroße Nachteile: Excel ist meistnicht in die bestehende System-landschaft integriert, es hat einen

hohen manuellen Pflegeaufwandund ist nicht revisionssicher.

Angesichts dieser Gemengelagemit klaren Vor- und Nachteilen vonExcel lohnt sich das Nachdenkenüber einen Mittelweg. Das ist demTreasury-Beratungsarm von PwC

nun gelungen. Esentstand die Idee,die sogenannte„Excel-to-Web-Technologie“ zunutzen: AufKnopfdruck kön-nen Excel-For-mate mit allenenthaltenen For-meln und Funk-

tionen in eine webbasierte Daten-bankanwendung übertragen wer-den. „Die Idee hierzu entstand ausDiskussionen mit Treasurern, diewir sodann mit unseren Kundenrealisiert haben“, sagt ThomasSchräder, Partner im Bereich Cor-porate Treasury Solutions von PwC.

Das Beste aus beiden WeltenPwC hat mit Treasury Intelligence eine Möglichkeitentwickelt, Excel-Programme webbasiert zu nutzen

Die neue Plattform nennt sich„Treasury Intelligence“. Sie umfasstLösungen zur Abbildung einer kon-zernweiten Liquiditätsplanung, zurautomatischen Erfassung und Ana-lyse von Finanzdaten für das IFRS-7-Reporting sowie zur Analyse vonKreditausfallrisiken. Auch könnenWährungsrisiken auf der Basis desCashflow-at-Risk-Ansatzes gesteu-ert werden.

„Wir erfinden das Rad nichtneu“, räumt Thomas Schräder ein.„Vielmehr geht es darum, bestehen-de Steuerungs- und Reportingan-sätze im Treasury mit unseren An-sprechpartnern konzeptionell zuverbessern und sie schnell und kos-tengünstig zu realisieren.“ Die ope-rative Umsetzung könne jedes Un-ternehmen selbst übernehmen. Esseien laut PwC lediglich fortge-schrittene Excel-Kenntnisse zurRealisierung, Anpassung und Ad-ministration der Lösungen erfor-derlich. Die Integration von Treasu-ry Intelligence in bestehendeSystemlandschaften ist durch stan-dardisierte Schnittstellen zu SAPund anderen Datenbanksystemenmöglich. mad

Thomas Schräder