Deshalb sind Kreuzfahrten besser als ihr

Ruf

Crucero

Ein Fakten-Check

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Das CRUCERO Booklet „Deshalb sind Kreuzfahrten besser als ihr Ruf“ liegt der Gesamtausgabe von CRUCERO, Heft 20 (Oktober/November/Dezember 2019), erschienen am 9.10.2019, bei. Das CRUCERO Booklet ist eine unverkäufl iche Sonderveröff entlichung der Cursus Media Verlags GmbH, Frankfurt am Main.

Keine Gewähr für Vollständigkeit und Richtigkeit der gemachten Angaben. CRUCERO und zugehörige Sonderprodukte dürfen nur mit Genehmigung des Verlages in Lesezirkeln geführt werden. Nachdruck und Speicherung in On- und Offl ine-Diensten nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos übernimmt der Verlag keine Haftung.

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Der Sommer 2019 ist heiß.

Nach den Wetteraufzeichnungen der Meteorologen wird der Juli 2019 als

der heißeste Monat in die Geschichte eingehen.

Es scheint unbestritten, dass Effekte durch den sogenannten Klimawandel dafür

mitverantwortlich sind. Durch viel CO2 in der Luft heizt sich die Atmosphäre auf.

Hitzig ist in diesem Jahr auch die Kritik an der Kreuzfahrt.

Manche Beobachter nennen die verbalen Angriffe bisweilen hysterisch.

Wir wollen versuchen, in möglichst kurzen Beiträgen, die Argumente der Kritik

aufzunehmen und einem Faktencheck zu unterziehen.

„Kreuzfahrtschiffe verdrecken die Luft und stoßen giftige

Abgase aus!“

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Ein Kreuzfahrtschiff erzeugt Emissionen, das ist unbestritten. Darunter sind das Treibhausgas CO2, Stickoxide, Schwefeloxide, Ruß und Feinstaub. Der Anteil der gesamten Schifffahrt (inklusive Handelsflotten) an der weltweiten CO2-Emission beträgt rund 3,1 Prozent.* Der Ausstoß des weltweiten Autoverkehrs soll bei rund 17 Prozent** liegen. Durch Abgasnachbehandlung lassen sich Schwefeloxide um bis zu 99 Prozent reduzieren, Stickoxide um bis zu 75 und Ruß- und Partikelemissionen um etwas mehr als die Hälfte. ***

Weltweit sind bereits 500 Schiffe – Handels- wie Kreuzfahrtschiffe – mit Stickoxid-Katalysatoren unterwegs.****

Feinstaubemissionen, insbesondere in ultrafeinen Partikeln, stehen im Verdacht,

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die menschliche Gesundheit negativ zu beeinflussen. Das sind jedoch nur Annahmen aufgrund von Laborversuchen.

Zahlen, die Todesfälle durch Feinstaub, darlegen, sind unseriös*****, da Feinstaub nicht direkt die Todesursache ist, sondern Erkrankungen von Organen, die auch andere Ursachen haben können und nicht unmittelbar auf Feinstaubbelastungen zurückzuführen sind.

Die Emissionen von Kreuzfahrtschiffen sind nicht giftiger oder problematischer als Emissionen aus Verkehr, Industrie und privatem Verbrauch, sondern gleichwertig risikobehaftet.

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• * https://www.bundestag.de/resource/blob/559626/b136948e9897d506d321fb4fca5ca00c/wd-8-032-18-pdf-data.pdf

• ** https://de.statista.com/statistik/daten/studie/317683/umfrage/verkehrsttraeger-anteil-co2-emissionen-fossile-brennstoffe/

• *** https://www.tuigroup.com/damfiles/default/tuigroup-15/de/nachhaltigkeit/berichterstattung-downloads/2019/TUICruises_Umweltbericht_2018.pdf-78e6ba3dc93171b35a45354acac16811.pdf

• **** https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/verkehr/schifffahrt/16648.html

• ***** https://www.quarks.de/gesundheit/medizin/darum-sind-vorzeitige-todesfaelle-durch-schlechte-luft-unsinn/

„Kreuzfahrtschiffe haben einen

höheren CO2- Ausstoß im

Vergleich zu PKWs!“

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Es liegt ja durchaus nahe, Fortbewegungs- mittel miteinander zu Vergleichen. Bei Kreuzfahrtschiffen einen Vergleich mit PKWs oder Flugzeugen zu ziehen, macht jedoch keinen Sinn. Das Schiff ist nicht nur Fahrzeug, sondern auch Hotel, Elektrizitätswerk, Wasserwerk, Theater, Wäscherei und Abfallverwerter. Kurz: Der Energiebedarf des Schiffes ähnelt dem einer Kleinstadt – genauso wie der Zweck, nämlich Menschen ein Zuhause zu bieten.

Dazu eine Gegenüberstellung:2012 hat die Stadt Kreuztal in Westfalen ihren Jahresverbrauch an CO2 ermittelt.

Das Ergebnis sind 0,420 Millionen Tonnen CO2, die durch Wirtschaft,

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Haushalte und Verkehr pro Jahr emittiert werden.* Die Einwohnerzahl von Kreuztal betrug 2012 ca. 30.000 Personen*. Ob und inwieweit bis 2018 eine Minderung der Emissionen stattgefunden hat, wird nicht angegeben.

2018 hat beispielsweise TUI Cruises folgende Zahlen veröffentlicht: Für die 2018 aus sechs Schiffen mit ca. 15.000 Betten bestehende Flotte wird eine CO2-Jahresemission von 0,429 Millionen Tonnen angegeben**.

Eine Passagierzahl gibt TUI Cruises nicht an.Zu möglichen 15.000 Gästen kommen noch fast 6.000 Mitarbeiter flottenweit hinzu. Insgesamt sind also fast 21.000 Personen über den Zeitraum eines Jahres zeitgleich an Bord der TUI Cruises Flotte.Die CO2 Emissionen der gesamten Flotte

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von TUI Cruises, so wie diese 2018 bestand, betragen nach diesen Angaben etwas mehr als die Emissionen einer Stadt wie Kreuztal mit rund 30.000 Einwohnern.

• * https://www.kreuztal.de/dateien/Energie-und-CO2-Bilanz.pdf• ** TUI Cruises Umweltbericht 2018; https://www.tuigroup.com/

damfiles/default/tuigroup-15/de/nachhaltigkeit/berichterstattung-downloads/2019/TUICruises_Umweltbericht_2018.pdf-78e6ba3dc93171b35a45354acac16811.pdf

0,420 Mio Tonnen CO2

0,429 Mio Tonnen CO2

JAHRESEMISSION STADT KREUZTAL 2012

JAHRESEMISSION TUI CRUISES FLOTTE2018 (6 SCHIFFE)

„LNG ist nicht besser als

Schweröl!“

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LNG (Liquifi ed Natural Gas), verfl üssigtes Erdgas, ist ebenso wie Schweröl ein fossiler Brennstoff . Es verbrennt fast ausschließlich zu CO2 und Wasser. Je nach Reinheitsgrad und Verbrennungsprozess entstehen kleine Mengen Ruß und Stickoxide.

Der größte Lieferant von Erdgas ist Katar, Deutschland bezieht Erdgas aus Norwegen, den Niederlanden und Russland*. Sehr umstritten ist die Förderung durch Fracking. Dieses Verfahren wird insbesondere in den USA eingesetzt. In der EU ist ein Fracking-Verbot gerade gescheitert.

LNG kann bis zur Prozessreife der Brenn-stoff zellen eine Brückentechnologie darstellen und die Schiff fahrt sauberer machen. Das Treibhausgas CO2 entsteht aber auch hier und es gibt derzeit keine Möglichkeit den CO2-Ausstoß am

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Entstehungsort technisch zu kompensieren. Gelangt LNG unverwertet in die Umwelt, ist die Treibhauswirkung des enthaltenen Methans 25x stärker als die von CO2.

LNG ist – solange es ohne unnötige Freisetzung von Gas in die Umwelt verwertet wird – besser als Schweröl. Noch besser wäre der Einsatz von Brennstoffzellentechnik. Hier fehlen der Forschung aber noch einige Jahre an Entwicklungsarbeit.

LNG wird für das nächste Jahrzehnt die Kreuzfahrtbranche prägen. 24 Neubauten sind angekündigt, davon sind AIDAnova und Costa Smeralda bereits im Dienst. 2020 folgen Mardi Gras (Carnival Cruises) und Iona (P&O Cruises).

Weltweit sind im Fracht- und Personen-

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schiffsverkehr 144 LNG-Schiffe in Betrieb**, 138 sind bestellt.

Über 90.000 Schiffe unterschiedlicher Größe sind auf den Weltmeeren unterwegs***, darunter 33.200 Handelsschiffe**** und nach Angaben des Umweltbundesamtes 500 Kreuzfahrtschiffe ***** (wobei bei dieser Zahl vermutlich auch Flussschiffe mitgezählt werden); Hochseekreuzfahrtschiffe gibt es laut CLIA (Cruise Lines International Association ) rund 300. ******

• * https://www.pst-energie.de/magazin/erdgas-fakten/so-kommt-das-erdgas-nach-deutschland/

• ** https://de.statista.com/statistik/daten/studie/959355/umfrage/anzahl-von-lng-betriebenen-schiffen-weltweit/

• *** https://www.umweltbundesamt.de/service/uba-fragen/wie-viele-schiffe-sind-weltweit-auf-den-meeren

• **** https://www.laenderdaten.de/verkehr/handelsschiffe.aspx• ***** https://www.umweltbundesamt.de/service/uba-fragen/wie-

viele-kreuzfahrtschiffe-gibt-es• ****** https://cruising.org/news-and-research/-/media/CLIA/

Research/CLIA%202019%20State%20of%20the%20Industry.pdf

„Wieso nutzen Kreuzfahrtschiffe

keinen Landstrom?“

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Es gibt bereits einige Kreuzfahrtschiffe, die in der Lage sind, Landstrom anzunehmen. Dazu gehören fast alle AIDA-Schiffe (bis auf AIDAcara und AIDAmira; AIDAaura und AIDAvita werden spätestens Ende 2020 über einen Landstromanschluss verfügen), alle Schiffe von TUI Cruises sind für die Nutzung bereits vorgerüstet, Mein Schiff 4 und Mein Schiff 5 sollen ab 2020 Landstrom beziehen können.

Landstromfähig sind zum Beispiel auch die Queen Mary 2, die Europa 2, die MSC Splendida, die MSC Seaview, MSC Seaside, MSC Meraviglia sowie Neubauten von Royal Caribbean und Norwegian Cruise Line.

Wo es möglich ist, nutzen Reedereien Landstrom. In deutschen Kreuzfahrthäfen bietet derzeit nur Hamburg Landstrom am Terminal Altona an.

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Große Schiffe liegen jedoch in Steinwerder. Hier gibt es derzeit keinen Landstrom-anschluss.* In Kiel wird Landstrom für die Kreuzfahrt nicht vor 2020 angeboten werden. Hinzu kommt, dass die Energiekosten nach Tageszeit und Bedarf im Netz* berechnet werden. Das heißt, die Versorgung mit Landstrom am Nachmittag kann teurer sein, als am Abend und in der Folge teurer für die Reederei als die Eigenversorgung mit Energie.

Schiffe nutzen Landstrom dort, wo es für beide Seiten möglich ist. Ist die Eigenver-sorgung jedoch günstiger, verzichtet man auf Landstrom. Einen Zwang, Landstrom zu nutzen, gibt es in deutschen Häfen nicht.**

AIDA hat angekündigt, die AIDAperla 2020 mit einem Batteriespeichersystem

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mit einer Gesamtleistung von 10 Megawatt auszustatten. Die Aufladung kann mit Landstrom und während des Seebetriebes (Peak Load Shaving) erfolgen. Neben dem reinen Batteriebetrieb können die Systeme außerdem über einen längeren Zeitraum, z.B. während der Hafenliegezeit oder bei verschiedensten Schiffsmanövern, zugeschaltet werden, um emissionsfreie Energie zur Verfügung zu stellen.

• * https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Kommentar-Landstrom-muss-billiger-werden,kommentar2322.html

• ** https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Parlamentarische-Anfragen/2018/19-4740.pdf?__blob=publicationFile&v=4

• *** https://www.aida.de/aida-cruises/presse/pressearchiv/newsdetails.24494/article/aidaperla-erhaelt-2020-das-bisher-groesste-batteriespeichersystem-in-der-passagierschifffahrt.html

Nach dem Sternenhimmel ist das Größte und Schönste

– das Meer.

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„Kreuzfahrtschiffe verdrecken die

Meere mit Plastik und Abwasser!“

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Die International Maritime Organisation (IMO), eine Behörde der Vereinten Nationen, verbietet es, Müll von Schiffen ins Meer zu werfen.* Um den Müll von mehreren tausend Passagieren fachgerecht zu lagern und zu behandeln, haben Kreuzfahrtschiffe die notwendigen Anlagen an Bord. Je neuer die Schiffe sind, um so effizienter sind diese Abfallverwertungsanlagen. Die Reedereien müssen dokumentieren, wie sie den Müll an Bord entsorgen.Kunststoffe, Metall und Glas werden getrennt, gepresst und zerkleinert. Die annähernd sortenreinen Fraktionen werden an Land dem Recyclingprozess zugeführt.

Bei Abwässern gilt: Bei einem Abstand von mehr als zwölf Seemeilen von der Küste ist nach internationalem Recht die Einleitung von Schwarzwasser ins Meer zulässig.

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Die CLIA-Mitgliedsreedereien haben sich allerdings freiwillig dazu verpfl ichtet, hiervon keinen Gebrauch zu machen**.

Das Abwasser, das an Bord eines Kreuzfahrtschiff es anfällt, z. B. in der Wäscherei, beim Duschen und Händewaschen sowie in den Küchen, wird von der bordeigenen Kläranlage gereinigt, bevor es ins Meer abgelassen oder an Land entsorgt wird. Moderne Aufb ereitungsanlagen reinigen das Wasser auch von Phosphat und Nitratrückständen. Eine letzte Reinigungsstufe in diesen Anlagen ist die UV-Desinfektion zum Abtöten von Keimen und Bakterien.

Das geklärte Wasser erreicht bei den modernen Kläranlagen nahezu Trinkwasserqualität. Feststoff e aus den Abwässern werden gepresst, getrocknet

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und verbrannt oder an Land entsorgt.

• * http://www.imo.org/en/OurWork/Environment/PollutionPrevention/Sewage/Pages/Default.aspx

• ** https://www.cliadeutschland.de/wissenswertes/faq/

„Auf Kreuzfahrtschiffen

werden die Mitarbeiter

ausgebeutet.“

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Recherchen zum Thema sind komplex. Jede Reederei hat ein eigenes System, außerdem gibt es Dienstleister zur Arbeitnehmerüber-lassung (z. B. Seachefs aus der Schweiz).Eine Testzeitschrift hat versucht, sich dem Thema anzunähern, jedoch die Reedereien, die keine Antwort auf Anfragen gegeben haben, mit „mangelhaft“ bewertet*. Der Durchschnittslohn soll bei 1.350 bis 1.500 Dollar liegen.** Die Kontraktlänge liegt bei 6 bis 11 Monaten, die Tagesarbeits-zeit beträgt bis zu 16 Stunden.Verglichen mit Bezügen der Hotellerie an Land sind die Lohnhöhen ähnlich, die Arbeitszeiten jedoch nicht. Dass viele Crew-mitglieder trotzdem immer wieder neue Ver-träge abschließen, deutet jedoch darauf hin, dass sie sich nicht unfair behandelt fühlen.

• * http://www.stern.de/reise/service/knochenjobs-auf-kreuzfahrt-schiffen---loehne-zwischen-3-und-5-us-dollar-sind-keine-selten-heit--8500960.html

• ** http://www.stern.de/wirtschaft/job/kreuzfahrt--mitarbeiter-verra-ten--was-sie-verdienen-8750342.html

Wie soll ich mich nun künftig verhalten?

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Bleiben Sie aufmerksam, aber lassen Sie sich auch nichts vormachen. Wenn Sie eine Kreuzfahrt unternehmen möchten, suchen Sie sich zunächst Ihre Wunschroute aus und schauen Sie dann, welche Anbieter für Sie in Frage kommen.

Sollten sich Fragen zu Umwelt- oder Emissionsthemen ergeben, wenden Sie sich direkt an die Reederei.

CO2 lässt sich nicht vermeiden. Schauen Sie vor der Reise, welche Verbraucher Sie zu Hause vom Netz nehmen können. Der Kühlschrank sollte weiterlaufen, aber vielleicht verfügt er über einen Urlaubsmodus? TV und PC müssen nicht im Stand-by-Betrieb bleiben und können stromlos geschaltet werden, Heizungsanlage und

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Warmwasseraufbereitung schicken Sie auch in den Urlaub. Dadurch senken Sie während Ihrer Abwesenheit bereits den CO2-Footprint.

Um Flüge und Kreuzfahrt zu kompensieren, gibt es Dienstleister, die von Ihnen eine Spende einziehen, um Projekte zu unterstützen, die CO2 binden. Sie können sich aber auch nach regionalen Aufforstungsprojekten erkundigen – oder einfach selbst ein paar Bäume pflanzen, wenn Sie dazu Platz haben. Sie müssten allerdings 80* Bäume pflanzen, um jährlich eine Tonne CO2 durch Bäume wieder zu kompensieren.

Wenn Sie nicht dazu bereit sind, sollten Sie sich nicht schämen. Aber achten Sie auf Ihrer Reise darauf, bei den Gelegenheiten, zu denen Sie es beeinflussen können,

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möglichst wenig Müll zu produzieren und respektvoll mit den zur Verfügung gestellten Ressourcen umzugehen.

• * https://www.handelsblatt.com/technik/energie-umwelt/klima-orakel-wie-viele-baeume-sind-noetig-um-eine-tonne-co2-zu-binden/3201340.html

Sollte zum Schutz der Umwelt auf das Reisen verzichtet

werden?

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Wir werden diese Frage immer mit einem klaren „Nein!“ beantworten.Reisen ist immer anlassbezogen. Es gibt arbeitsbezogene Reisen, Studien- und Erlebnisreisen und Reisen zur Entspannung und Erholung. Man kann natürlich darüber streiten, ob ein persönliches Meeting an einem fernen Ort der Welt nicht auch durch ein Telefonat oder eine Videokonferenz ersetzt werden kann. Lernen könnte man auch durch Film- und Literaturmaterial über unbekannte Länder und Regionen und entspannen kann man auch zu Hause.

Wir sind aber auch alle soziale Wesen. Wir sind neugierig auf unsere Umgebung und unsere Mitmenschen und diese Neugier und das aufeinander Zugehen sollten wir nicht hinter den Schutz der Umwelt stellen.

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Um es klar zu sagen: Beides ist gleichermaßen wichtig.

Die Naturveränderungen mit eigenen Augen zu sehen, kann mehr bewirken, als immer nur davon erzählt zu bekommen. In ferne Länder zu reisen, lässt auch heute noch viele Klischees verblassen.

Die Frage des Verzichts ist gefährlich. Denn

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neben der Kreuzfahrt gibt es eine Vielzahl an Spaßbeschäftigungen, die uns weniger weiterbringen als das Reisen. Wofür braucht es Formel 1-Rennen? Machen Fußballwettbewerbe die Welt zu einem besseren Ort?

Die Formel 1 soll einen Anteil von 0,0000035% Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes haben. Diese Zahl wurde 2011 ermittelt*. Der weltweite Ausstoß lag 2011 bei 34 Milliarden Tonnen CO2 **

Für ein Fußball-Wochenende gilt: Mehr als 7.500 Tonnen CO2 produzieren allein die Fans an einem einzigen Bundesliga-Wochenende.***

• * https://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/a-735019.html

• ** https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/co2-ausstoss-weltweit-erreicht-2011-rekordhoch-a-867010.html

• *** https://www.deutschlandfunk.de/serie-endspiel-ums-klima-1-klimasuender-fussballfan.1346.de.html?dram:article_id=437166

Was muss passieren, damit Reisen in

Zukunft CO2-neutral und nachhaltig sein

kann?

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Veranstalter, Forschung und Politik sind gefragt, gemeinsam Wege zum Antrieb der Zukunft zu fi nden. Für viele Experten liegt dieser in der Brennstoff zelle. Unabhängig von den Interessen der Öl-Multis sollten Fördergelder für Forschung und Einsatz neuer Antriebstechnologien bereitgestellt werden.

Die Kreuzfahrtbranche ist von sich aus schon einen weiten Weg gegangen. Damit keine Zeit mehr verloren geht und die Null-Emissionsziele so schnell wie möglich erreicht werden können, ist es nun Zeit für konzertierte Kooperationen.

Klar muss den Reedereien aber auch sein, dass Umweltthemen keine Marketing-themen sind. Aufrichtigkeit und das Sprechen in klaren Worten mit klaren

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Fakten sind ebenso geboten. Es bringt nur wenig Fortschritt, unbedingt der erste sein zu wollen, der die Brennstoff zelle einsetzt, wenn mit der gewonnenen Energie nur die Klimatechnik oder die Aufzüge eines Kreuzfahrtschiff es versorgt werden können.

wenn mit der gewonnenen Energie nur die Klimatechnik oder die Aufzüge eines Kreuzfahrtschiff es versorgt werden können.

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Redaktion: Tobias Lange-RübStand: September 2019

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