DESSAUER STRASSENBAHN - DVG · 2014. 7. 28. · sauer Waggonfabrik). 1942 Es beginnt die teilweise...

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19.08.1926 Es wird ein regelmäßiger, täglicher Omnibusbetrieb mit 3 in der Dessauer Waggonfabrik gebauten, zweiachsigen Omnibusse mit je 28 Sitzplätzen von Dessau nach Alten und von Dessau nach Ziebigk und Siedlung, sowie sonntags auch nach Großkühnau eingerichtet, da die Mittel zum weiteren Ausbau des Straßenbahnliniennetzes fehlten. 1927 4 neue Omnibuslinien werden eröffnet, darunter ein täglicher Omnibusverkehr nach Großkühnau. Auf dem Grund- stück Heidestraße wird eine massive Halle zur Unterstellung der Omnibusse errichtet. 1927 BIS 1929 Es werden 12 Straßenbahn-Triebwagen (Nr. 23+24, 25-29, 30-34) in Betrieb genommen. Das Omnibus-Liniennetz (9 Li- nien) und der Wagenpark (15 Omnibusse) werden erweitert. 1929 Nach einem Unfall, bei dem ein Straßenbahnwagen über die dicht vor den Bahnschranken der Eisenbahn liegende Endstation hinausfuhr und dabei mit einem Zug kollidierte, wird die Endstelle Raffinerie (später Gärungschemie) in die Quellendorfer Straße verlegt. Ebenfalls können 2,5 km Gleisanlage erneuert und 13 neue Weichen eingebaut werden. 1932 Beim Umbau der Muldebrücke werden die Straßenbahngleise zwischen Dessau und Roßlau neu verlegt. 1934 BIS1937 Es erfolgt die Inbetriebnahme von 12 neuen Omnibussen. Bei der Straßenbahn werden 1935 erstmals Liniennum- mern (Linie 1, 2 und 3) eingeführt. 1939 Weitere neubestellte Busse können aufgrund des Krieges nicht geliefert werden, man muss auf gebrauchte Fahrzeu- ge ausweichen. Ab Dezember werden 10 fremde Omnibusse dienstverpflichtet bei der Straßenbahn-Gesellschaft ein- gesetzt. Auf der Straßenbahnlinie Dessau-Roßlau wird der Fahrpreis von 25 Rpf. auf 20 Rpf. herabgesetzt. Es werden 5,3 Millionen Fahrgäste mit der Straßenbahn und 4,5 Millionen mit Omnibussen befördert. 1940 Einsatz von 10 übernommenen Triebwagen und Beiwagen (Um- bau in eigener Werkstatt). 1941 Einsatz von 7 übernommenen Triebwagen (Umbau in der Des- sauer Waggonfabrik). 1942 Es beginnt die teilweise Umstellung des Omnibusverkehrs auf Niederdruck-Stadtgas. Auf einem Grundstück in der Erich-Kö- ckert-Straße wird eine neue Omnibushalle in Betrieb genommen. 04.07.1942 Zur Erschließung des neu entstandenen Stadtteils entlang der Heidestraße erfolgt eine 500 m lange eingleisige Verlängerung der Straßenbahnlinie 1 vom Friedhof III bis zur Innsbrucker Straße. 20.01.1943 Die eingleisige Weiterführung der Strecke bis Tempelhofer Straße wird eröffnet. 14.09.1943 Die provisorisch angelegte Wendeschleife an der Endstelle Tempelhofer Straße wird dem Verkehr übergeben. 1943 Aus Den Haag (Niederlande) werden 20 Triebwagen übernommen, davon 10 Fahrzeuge zu Beiwagen umgebaut. 1944 Die neue Straßenbahnwagenhalle für 40 Fahrzeuge an der Innsbrucker Straße wird übergeben. Die Straßenbahn nimmt wie in anderen Städten den Transport von Gemüse auf. WAGENPARK UND BEFÖRDERUNGSZAHLEN 1944: Wagenpark Straßenbahn: 38 Triebwagen, 30 Beiwagen, Wagenpark Omnibusverkehr: 64 Omnibusse und 24 Busanhänger Beförderungszahlen: 15,1 Millionen (Straßenbahn), 6,3 Millionen (Omnibus) 07.03.1945 Beim schwersten Bombenangriff wird die Innenstadt zu 84% zerstört. Auch die Straßenbahn-Gesellschaft hat schwere Schä- den an Fahrzeugen, Gebäuden sowie Gleis- und Fahrleitungs- anlagen zu verzeichnen. Der Straßenbahn-Gesellschaft stehen noch 9 Triebwagen und 14 Beiwagen mit Schäden bis zu 70%, sowie 13 nahezu unbrauchbare Omnibusse und 8 Busanhänger zur Verfügung. Die Gleisanlagen sind im Wesentlichen ganz ge- blieben, aber die gesamte Fahrleitung ist zerstört. Die Gebäude sowie die neue Omnibuswagenhalle sind fast vollständig zer- stört, die Straßenbahnhalle Innsbrucker Straße nur leicht beschädigt. Für den übriggebliebenen Wagenpark sind Reparaturen kaum noch möglich. Vom 07.03. bis 15.08.1945 wird der Straßenbahn- und Omnibusbetrieb einge- stellt. DESSAUER STRASSENBAHN 1926 BIS 1945 Triebwagen 24 der Dessauer Waggonfabrik, 1928 (Archiv: DVG) Schaffnerinnen, 1939 (Sammlung: Braun) Museumskreuzung, 1932 (Sammlung: Reinicke) Straßenbahn nach Bombenangriff, südlicher Bereich der Zerbster Straße (am Rathaus), 28.5.1944 (Sammlung: Reinicke) Zerstörung des Betriebshofes nach dem Bombenangriff, März 1945 (Archiv: DVG)

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19.08.1926Es wird ein regelmäßiger, täglicher Omnibusbetrieb mit 3 in der Dessauer Waggonfabrik gebauten, zweiachsigen Omnibusse mit je 28 Sitzplätzen von Dessau nach Alten und von Dessau nach Ziebigk und Siedlung, sowie sonntags auch nach Großkühnau eingerichtet, da die Mittel zum weiteren Ausbau des Straßenbahnliniennetzes fehlten.

19274 neue Omnibuslinien werden eröffnet, darunter ein täglicher Omnibusverkehr nach Großkühnau. Auf dem Grund-stück Heidestraße wird eine massive Halle zur Unterstellung der Omnibusse errichtet.

1927 BIS 1929Es werden 12 Straßenbahn-Triebwagen (Nr. 23+24, 25-29, 30-34) in Betrieb genommen. Das Omnibus-Liniennetz (9 Li-nien) und der Wagenpark (15 Omnibusse) werden erweitert.

1929Nach einem Unfall, bei dem ein Straßenbahnwagen über die dicht vor den Bahnschranken der Eisenbahn liegende Endstation hinausfuhr und dabei mit einem Zug kollidierte, wird die Endstelle Raffinerie (später Gärungschemie) in die Quellendorfer Straße verlegt. Ebenfalls können 2,5 km Gleisanlage erneuert und 13 neue Weichen eingebaut werden.

1932Beim Umbau der Muldebrücke werden die Straßenbahngleise zwischen Dessau und Roßlau neu verlegt.

1934 BIS1937Es erfolgt die Inbetriebnahme von 12 neuen Omnibussen. Bei der Straßenbahn werden 1935 erstmals Liniennum-mern (Linie 1, 2 und 3) eingeführt.

1939Weitere neubestellte Busse können aufgrund des Krieges nicht geliefert werden, man muss auf gebrauchte Fahrzeu-ge ausweichen. Ab Dezember werden 10 fremde Omnibusse dienstverpflichtet bei der Straßenbahn-Gesellschaft ein-gesetzt. Auf der Straßenbahnlinie Dessau-Roßlau wird der Fahrpreis von 25 Rpf. auf 20 Rpf. herabgesetzt. Es werden 5,3 Millionen Fahrgäste mit der Straßenbahn und 4,5 Millionen mit Omnibussen befördert.

1940Einsatz von 10 übernommenen Triebwagen und Beiwagen (Um-bau in eigener Werkstatt).

1941Einsatz von 7 übernommenen Triebwagen (Umbau in der Des-sauer Waggonfabrik).

1942Es beginnt die teilweise Umstellung des Omnibusverkehrs auf Niederdruck-Stadtgas. Auf einem Grundstück in der Erich-Kö-ckert-Straße wird eine neue Omnibushalle in Betrieb genommen.

04.07.1942Zur Erschließung des neu entstandenen Stadtteils entlang der Heidestraße erfolgt eine 500 m lange eingleisige Verlängerung der Straßenbahnlinie 1 vom Friedhof III bis zur Innsbrucker Straße.

20.01.1943Die eingleisige Weiterführung der Strecke bis Tempelhofer Straße wird eröffnet.

14.09.1943Die provisorisch angelegte Wendeschleife an der Endstelle Tempelhofer Straße wird dem Verkehr übergeben.

1943Aus Den Haag (Niederlande) werden 20 Triebwagen übernommen, davon 10 Fahrzeuge zu Beiwagen umgebaut.

1944Die neue Straßenbahnwagenhalle für 40 Fahrzeuge an der Innsbrucker Straße wird übergeben. Die Straßenbahn nimmt wie in anderen Städten den Transport von Gemüse auf.

WAGENPARK UND BEFÖRDERUNGSZAHLEN 1944:Wagenpark Straßenbahn: 38 Triebwagen, 30 Beiwagen, Wagenpark Omnibusverkehr: 64 Omnibusse und 24 BusanhängerBeförderungszahlen: 15,1 Millionen (Straßenbahn), 6,3 Millionen (Omnibus)

07.03.1945Beim schwersten Bombenangriff wird die Innenstadt zu 84% zerstört. Auch die Straßenbahn-Gesellschaft hat schwere Schä-den an Fahrzeugen, Gebäuden sowie Gleis- und Fahrleitungs-anlagen zu verzeichnen. Der Straßenbahn-Gesellschaft stehen noch 9 Triebwagen und 14 Beiwagen mit Schäden bis zu 70%, sowie 13 nahezu unbrauchbare Omnibusse und 8 Busanhänger zur Verfügung. Die Gleisanlagen sind im Wesentlichen ganz ge-blieben, aber die gesamte Fahrleitung ist zerstört. Die Gebäude sowie die neue Omnibuswagenhalle sind fast vollständig zer-stört, die Straßenbahnhalle Innsbrucker Straße nur leicht beschädigt. Für den übriggebliebenen Wagenpark sind Reparaturen kaum noch möglich. Vom 07.03. bis 15.08.1945 wird der Straßenbahn- und Omnibusbetrieb einge-stellt.

DESSAUER STRASSENBAHN1926 BIS 1945

Triebwagen 24 der Dessauer Waggonfabrik, 1928 (Archiv: DVG) Schaffnerinnen, 1939 (Sammlung: Braun)

Museumskreuzung, 1932 (Sammlung: Reinicke)

Straßenbahn nach Bombenangriff, südlicher Bereich der Zerbster Straße (am Rathaus), 28.5.1944 (Sammlung: Reinicke)

Zerstörung des Betriebshofes nach dem Bombenangriff, März 1945 (Archiv: DVG)