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Deutsche Sporthochschule Köln Institut für Anatomie und Physiologie Prof. Dr. Klaus Baum Evaluation konditioneller Leistungsfähigkeit im Vergleich von A-Jugend-Bundesliga- und DKB Handball-Bundesliga-Spielern Genehmigte Dissertation zur Erlangung des akademischen Grades Doktor der Sportwissenschaften vorgelegt von Charlotte Johanna Eberl geboren in Göttingen Köln 2015

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Deutsche Sporthochschule Köln

Institut für Anatomie und Physiologie

Prof. Dr. Klaus Baum

Evaluation konditioneller Leistungsfähigkeit im Vergleich von

A-Jugend-Bundesliga- und DKB Handball-Bundesliga-Spielern

Genehmigte Dissertation zur Erlangung des akademischen Grades

Doktor der Sportwissenschaften

vorgelegt von

Charlotte Johanna Eberl

geboren in Göttingen

Köln 2015

Für mein Patenkind Amelie Marlene

Ich wünsche Dir ein mit Glück und Gesundheit erfülltes Aufwachsen und viel Spaß

und Freude am Sport und der Bewegung.

Danke an …

… meine Eltern und meinen Bruder für bedingungslose Unterstützung, Liebe und

Rückhalt zu jeder Zeit.

… Prof. Dr. Klaus Baum für seine konstruktive Art der Motivation, der kritischen

Hinterfragung von einfach allem sowie dem absolut vorbildlichen Lehren und

Vorleben von Sport, Bewegung und Wissenschaft.

… Prof. Dr. Manfred Wegner für die Unterstützung vor Ort und die methodische

Beratung, gepaart mit guten und tiefgründigen Handballfachgesprächen.

… eine ganze Reihe von wichtigen Menschen, ohne die diese Arbeit nicht entstanden

wäre:

Arne Gisder, Christian Plesser, Christoph Jauernik, Christopher Nordmeyer, Claudius

Ludwig, Dennis Missling, Dominik Suslik, Dr. Astrid Mangholz, Dr. Christian Eberl,

Dr. Erhard Eberl, Dr. Detlef Degner, Dr. Frowin Fasold, Dr. Matthias Heim, Dr. Rolf

Geese, Dr. Thorsten Schmidt, Dr. Iris Hoffmann, Dr. Johanna Weber, Florian

Kehrmann, Frank Mai, Franka Lenz, Jörg Feldmann, Justus Eberl, Kai

Wandschneider, Katrin Tebbe, Klaus-Dieter Petersen, Lutz Anders, Malte Losert,

Marco Weber, Marga Riebe, Martin Heuberger, Meinolf Krome, Michael Roth, Monica

Eberl-Schneeberger, Niels Pfannenschmidt, Peter Snijders, Sabrina Crzan, Thorsten

Ribbecke, Till Wiechers, Ulrike Eberl, Ursula Eberl.

… die Vereine, Trainer und Probanden für die Unterstützung meiner Studie.

… Patrick, Constantin, Luise und Jonas für eine große Portion Lebensfreude in der

Familie.

... Johannes Rosenmöller (Humotion GmbH), Thorsten Reinhold

(NewTest Powertimer), Johannes Käsebieter (DataInput) für die freundliche

Unterstützung und Leihgabe der verwendeten Geräte.

… die Sport Reha Kiel GmbH für eine hervorragende Unterstützung in der

Gestaltung meiner Arbeitszeiten während der Testphase sowie an meine

Arbeitskollegen für die vielen freudigen und abwechslungsreichen Stunden neben

dem Schreibtisch. Ihr habt mit außerdem viele schöne Arbeitstage beschert.

Erster Gutachter: Prof. Dr. Klaus Baum, Deutsche Sporthochschule Köln

Zweiter Gutachter: Prof. Dr. Manfred Wegner, Christian-Albrechts-Universität Kiel

Vorsitzender des Promotionsausschusses:

Tag der mündlichen Prüfung: ______________________

I Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis .............................................................................................................................. I

Abbildungsverzeichnis ..................................................................................................................... 1

Abkürzungsverzeichnis .................................................................................................................... 4

Tabellenverzeichnis .......................................................................................................................... 6

1. Einleitung ................................................................................................................................ 10

2. Sportspezifische Vorbemerkungen ............................................................................... 13

2.1 Leitlinien der DHB-Rahmentrainingskonzeption .................................................. 13

2.2 Talente und Talentsichtung ......................................................................................... 15

3. Forschungsgegenstand und theoretischer Bezugsrahmen .................................. 19

3.1 Allgemeine Anforderungen im Sportspiel Handball ............................................ 20

3.2 Anthropologie im Sportspiel Handball ..................................................................... 26

3.3 Konditionelle Fähigkeiten im Sportspiel Handball............................................... 30

3.3.1 Kraft .............................................................................................................................. 30

3.3.2 Schnelligkeit .............................................................................................................. 36

3.3.3 Ausdauer ..................................................................................................................... 40

3.4 Zusammenfassung und Evaluierung des aktuellen Forschungs-

gegenstandes ................................................................................................................................ 43

4. Fragestellung ........................................................................................................................ 44

5. Material und Methoden...................................................................................................... 45

5.1 Stichprobe .......................................................................................................................... 45

5.1.1 Probanden ...................................................................................................................... 45

5.1.2 Ort und Zeitraum ......................................................................................................... 47

5.2 Untersuchungsplan ......................................................................................................... 48

5.3 Material und Methoden.................................................................................................. 49

5.3.1 Parameter ....................................................................................................................... 49

5.3.2 Mess- und Testverfahren .......................................................................................... 50

5.4 Gütekriterien ..................................................................................................................... 66

5.4.1 Validität ....................................................................................................................... 66

5.4.2 Reliabilität .................................................................................................................. 67

5.4.3 Objektivität ................................................................................................................ 68

5.4.4 Nebengütekriterien ................................................................................................. 68

II Inhaltsverzeichnis

5.5 Statistische Auswertung ............................................................................................... 69

6. Ergebnisdarstellung ............................................................................................................ 71

6.1 Ergebnisse .......................................................................................................................... 72

7. Diskussion ............................................................................................................................ 134

7.1 Methodendiskussion ..................................................................................................... 134

7.2 Ergebnisdiskussion........................................................................................................ 137

8. Zusammenfassung ............................................................................................................ 146

Abstract ............................................................................................................................................. 149

Literaturverzeichnis ...................................................................................................................... 150

Anhang .............................................................................................................................................. 162

Curriculum Vitae ................................................................................................................................ 1

Versicherung an Eides statt .......................................................................................................... 3

1 Abbildungsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: 9-Eckenlauf aus der DHB-Leistungssichtung (Handballtraining, DHB 2007) .................. 38

Abb. 2: Hallenaufbau .................................................................................................................. 47

Abb. 3: Untersuchungsaufbau und Durchführung ...................................................................... 48

Abb. 4: Achillex Jump´n´Run Anlage und Messmodule (Quelle: http://www.its-

sport.de/Analyse-Diagnostik/Zeitmesssysteme/Humotion-SmartTracks-Diagnostics::1566.html)

.................................................................................................................................................... 51

Abb. 5: Verbindung von Laptop und Gurt (Sensor) via USB Kabel (Quelle: Humotion

Benutzerhandbuch JnR, S. 16) .................................................................................................... 52

Abb. 6: Testdurchführung des 20-m-Sprints ............................................................................... 53

Abb. 7: Eigener Komplextest der handballspezifischen Bewegungen ........................................ 56

Abb. 8: Pocket Radar Gerät und Anwendung (Quelle: www.pocketradar.com) ........................ 59

Abb. 9: Pocket Radar Anwendung und Versuchsaufbau (O= Ballflug, = Laufweg, ∆ = Proband,

PR/RH = Standposition beim Wurf von Rechtshändern und PR/LH = Standposition bei Wurf von

Linkshändern).............................................................................................................................. 60

Abb. 10: Phasensensitives Monofrequenzgerät Typ Nutribox (Quelle: http://www.data-

input.de/media/pdf_deutsch_2014/data-input-gebrauchsanleitung-nutribox.pdf) ................. 61

Abb. 11: Anlage der Elektroden an Hand und Fuß zur BIM-Messung (Quelle: Handbuch

Nutribox, Data-Input) .................................................................................................................. 62

Abb. 12: Liegestütztest mit eingezeichneten Richtlinien bzw. Berührungspunkten .................. 63

Abb. 13: Eigens entwickeltes Test-Protokoll des Shuttle Run. ................................................... 65

Abb. 14: Körpergröße unterteilt in Gruppen (* = p ≤ 0,05 sig. zu Jugend) ................................ 72

Abb. 15: Körpergröße Jugend in Abhängigkeit von der Spielposition (* = p < 0,05 sig. zu

Außenspieler) .............................................................................................................................. 74

Abb. 16: Körpergröße Profis in Abhängigkeit von der Spielposition (* = p < 0,05 sig. zu

Außenspieler) .............................................................................................................................. 75

Abb. 17: Körpergewicht unterteilt in Gruppen (* = p < 0,05 sig. zu Jugend). ............................. 76

Abb. 18: Körpergewicht unterteilt in Gruppen in Abhängigkeit von der Spielposition (* = p <

0,05 sig. zu Außenspieler der eigenen Gruppe) .......................................................................... 77

Abb. 19: Körperfettanteil in Gruppen unterteilt (* = p < 0,05 sig. zu Jugend). .......................... 78

Abb. 20: Körperfettanteil in Abhängigkeit von der Spielpositionen (* = p < 0,05 sig. zur Jugend;

# = p < 0,05 sig. zu allen Positionen der Profis) .......................................................................... 79

Abb. 21: Liegestütz im Gruppenunterschied (* = p < 0,05 sig. zu anderen Gruppen). .............. 81

Abb. 22: Liegestütz-Wiederholungszahl in Abhängigkeit von der Spielposition (* = p < 0,05 sig.

zu einander). ............................................................................................................................... 82

Abb. 23: Wurfdiagnostik im Gruppenunterschied (* = p < 0,05 im Merkmal sig. zu einander) 83

Abb. 24: Wurfdiagnostik der Jugendspieler in Abhängigkeit von der Spielposition (* = p < 0,05

im Merkmal sig. zueinander) ...................................................................................................... 84

Abb. 25: Wurfdiagnostik der Profis in Abhängigkeit der Spielpositionen .................................. 85

Abb. 26: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang

der Variablen Schlagwurf und Sprungwurf Jugend .................................................................... 86

Abb. 27: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang

der Variablen Schlagwurf und Sprungwurf Profis ....................................................................... 86

Abb. 28: Tappingdiagnostik im Gruppenunterschied (* = p < 0,05 sig. zu Jugend) .................... 88

2 Abbildungsverzeichnis

Abb. 29: Tappingdiagnostik Jugend in Abhängigkeit von der Spielposition ............................... 89

Abb. 30: Tappingdiagnostik Profis in Abhängigkeit von der Spielposition (* = p < 0,05 sig. zu

Torhüter) ..................................................................................................................................... 90

Abb. 31: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den

Zusammenhang der Variablen „durchschnittliche Tappingfrequenz“ und „maximale

Tappingfrequenz“ Jugend. .......................................................................................................... 91

Abb. 32: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang

der Variablen „durchschnittliche Tappingfrequenz“ und „maximale Tappingfrequenz“ Profis. 91

Abb. 33: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang

der Variablen Gewicht und maximale Tappingfrequenz Jugend.. .............................................. 92

Abb. 34: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den

Zusammenhang der Variablen Gewicht und maximale Tappingfrequenz Profis. ...................... 92

Abb. 35: Zwischen- und Endzeiten des 20-m-Sprints im Gruppenunterschied (* = p < 0,05 sig.

zu Jugend; # = p < 0,05 sig. zu Profis international) .................................................................... 94

Abb. 36: Zwischen- und Endzeiten des 20-m-Sprints in Abhängigkeit von der Spielposition der

Jugend (* = < 0,05 sig. zu Außenspieler) ................................................................................... 95

Abb. 37: Zwischen- und Endzeiten des 20-m-Sprints in Abhängigkeit von der Spielposition der

Profis (* = p < 0,05 sig. zu Kreisläufer, # = p < 0,05 sig. Zu Außenspieler) ................................. 96

Abb. 38: Zwischen- und Endzeit des Komplextestes (KPT) im Gruppenunterschied .................. 98

Abb. 39: Zwischen- und Endzeiten des Komplextestes (KPT) in Abhängigkeit von der

Spielposition der Jugend (* = p < 0,05 sig. zu Rückraumspieler) ................................................ 99

Abb. 40: Zwischen- und Endzeiten des Komplextestes (KPT) in Abhängigkeit von der

Spielposition der Profis (* = P < 0,05 sig. zu Außenspieler) ...................................................... 100

Abb. 41: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang

der Variablen Gewicht und Gesamtzeit Komplextest Jugend .................................................. 101

Abb. 42 Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang

der Variablen Gewicht und Gesamtzeit Komplextest Profis ..................................................... 101

Abb. 43: Standweitsprung im Gruppenunterschied (* = P < 0,05 sig. zu Jugend). ................... 104

Abb. 44: Standweitsprung Jugend und Profis in Abhängigkeit von der Spielposition ............. 105

Abb. 45: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang

der Variablen Standweitsprung und Sprintzeit 5m Jugend ...................................................... 106

Abb. 46: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang

der Variablen Standweitsprung und Sprintzeit 10m Jugend .................................................... 107

Abb. 47: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang

der Variablen Standweitsprung und 20m Sprintzeit Jugend .................................................... 107

Abb. 48: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang

der Variablen Standweitsprung und Sprintzeit 5m Profis........................................................ 108

Abb. 49: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang

der Variablen Standweitsprung und Sprintzeit 10m Profis...................................................... 108

Abb. 50: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang

der Variablen Standweitsprung und 20m Sprintzeit Profis ...................................................... 109

Abb. 51: Counter Movement Jump im Gruppenunterschied ................................................... 111

Abb. 52: Counter Movement Jump in Abhängigkeit der Spielposition von Jugend und Profis 112

Abb. 53: Sprunghöhe des Drop Jumps im Gruppenunterschied .............................................. 113

Abb. 54: Bodenkontaktzeit des DJ im Gruppenunterschied ..................................................... 114

Abb. 55: Sprunghöhe des DJ in Abhängigkeit von der Spielposition bei Jugend und Profis ..... 115

3 Abbildungsverzeichnis

Abb. 56: Bodenkontaktzeit des DJ in Abhängigkeit von der Spielposition bei Jugend und Profis

.................................................................................................................................................. 116

Abb. 57: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang

der Variablen Standweitspung und CMJ Jugend ...................................................................... 117

Abb. 58: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang

der Variablen Standweitsprung und CMJ Profis ....................................................................... 117

Abb. 59: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang

der Variablen Sprunghöhe DJ und CMJ Jugend ........................................................................ 118

Abb. 60: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang

der Variablen Sprunghöhe DJ und CMJ Profis .......................................................................... 118

Abb. 61: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang

der Variablen Sprunghöhe DJ und Sprintzeit 5 m Jugend. ........................................................ 119

Abb. 62 Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang

der Variablen Sprunghöhe DJ und Sprintzeit 10m Jugend ....................................................... 120

Abb. 63: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang

der Variablen Sprunghöhe DJ und Sprintzeit 20m Jugend ....................................................... 120

Abb. 64: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang

der Variablen CMJ und 5-m-Sprintzeit Jugend ......................................................................... 121

Abb. 65: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang

der Variablen CMJ und 10-m-Sprintzeit Jugend ....................................................................... 121

Abb. 66: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang

der Variablen CMJ und 20-m-Sprintzeit Jugend ....................................................................... 122

Abb. 67: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang

der Variablen CMJ und 20m Sprintzeit Profis. .......................................................................... 122

Abb. 68: Die über den Shuttle Run prognostizierte VO2-max (ml / (kg∙min)) im

Gruppenunterschied. ................................................................................................................ 126

Abb. 69: Die über den Shuttle Run prognostizierte VO2-max (ml / (kg∙min)) in Abhängigkeit von

der Spielposition von Jugend und Profis. .................................................................................. 127

Abb. 70: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang

der Variablen Gewicht und der über den Shuttle Run prognostizierte VO2-max (ml / (kg∙min)).

.................................................................................................................................................. 128

Abb. 71: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang

der Variablen Gewicht und der über den Shuttle Run prognostizierte VO2-max (ml / (kg∙min)).

.................................................................................................................................................. 128

Abb. 72: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang

der Variablen Shuttle Run und Gesamtzeit des Komplextestes der Jugend ............................. 129

Abb. 73: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang

der Variablen Shuttle Run und Gesamtzeit des Komplextestes der Profis ............................... 129

Abb. 74: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang

der Variablen Standweitsprung und 20-m-Zeit Schnelligkeitsausdauer Jugend ...................... 130

Abb. 75: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang

der Variablen Standweitsprung und 20-m-Zeit Schnelligkeitsausdauer Profis ........................ 130

Abb. 76: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den

Zusammenhang der Variablen CMJ und 20m-Zeit Schnelligkeitsausdauer Jugend ................. 131

Abb. 77: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang

der Variablen CMJ und 20-m-Zeit Schnelligkeitsausdauer Profis ............................................. 131

4 Abkürzungsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

B

BIA Bioelektrische Impedanz-Analyse

C

CMJ Counter Movement Jump

D

Deu Nationalität Deutsch

DHB Deutscher Handballbund

DJ Drop Jump

DVZ Dehnungs-Verkürzungs-Zyklus

F

FREQ Frequenz

G

GR_SI Größe sitzend

GR_ST Größe stehend

H

HBL Handball-Bundesliga

Hz Hertz

I

IHF International Handball Federation

J

JBLH Jugend-Bundesliga Handball

K

KM Kreis

5 Abkürzungsverzeichnis

KPT Komplextest

KZ Körperzusammensetzung

M

MW Mittelwert

N

N Stichprobengröße

n.q. nicht qualifiziert

n.s. nicht signifikant

P

P Profis

p Irrtumswahrscheinlichkeit (statistisches Maß)

POS Position

R

r Korrelationskoeffizient

RR Rückraum (in Statistik allg. zusammengefasst)

RTK Rahmentrainingskonzeption

S

SD Standardabweichung (statistisches Maß)

STDWSP Standweitsprung

T

TAP Tapping

TOTAL Gesamtzeit

TW Torwart

Z

Z _1/2/3 zyklische Schnelligkeitsläufe

6 Tabellenverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Tab. 1: Förderstufenmodell zur DHB-Rahmentrainingskonzeption nach Späte & Klein (1980)

modifiziert von Brack (2002), erweitert durch Breves (2008), aus Dreckmann/Görstorf (2009) 14

Tab. 2: Erfolge (Platzierung) der deutschen Jugend- und Junioren Nationalmannschaften ab

2003 (Quelle: DHB.de) ............................................................................................................... 15

Tab. 3 Belastungsprofil von männlichen Handballern (n=82) eines Spiels unterteilt in defensive

und offensive Aktionen (modifiziert nach Michalsik et al. 2011a). ............................................ 21

Tab. 4: Erweiterte Anforderung an ein modernes Profil für Rückraumspieler (modifiziert nach

Späte 1997, S. 8) ......................................................................................................................... 24

Tab. 5: Größe und Gewicht nach Platzierung bei der WM 2013 im Vergleich (modifiziert nach

Ghobadi et al. 2013) .................................................................................................................... 27

Tab. 6: Größe und Gewicht im Vergleich der teilnehmenden Kontinente der WM 2013

(modifiziert Ghobadi et al. 2013) ................................................................................................ 27

Tab. 7: Größe und Gewicht aller teilnehmenden Spieler der WM 2013 im Vergleich der

Positionen (modifiziert Ghobadi et al. 2013) .............................................................................. 27

Tab. 8: Größe, Gewicht und Körperfett bei kroatischen Handballern (modifiziert Sporiš et al.

2010) ........................................................................................................................................... 28

Tab. 9 Zusammenfassung anthropologischer Merkmale von leistungsorientierten

Jugendspielern und Leistungshandballern aus dem Seniorenbereich sortiert nach Lebensalter

(A=Außen; KM=Kreis;RR=Rückraum;TW=Tor) ............................................................................ 29

Tab. 10: Sprungergebnisse im positionsspezifischen Unterschied von Krüger et al. (2013) ...... 33

Tab. 11: Zusammenfassung von Wurfgeschwindigkeiten beim Sprungwurf aus verschiedenen

Studien ........................................................................................................................................ 34

Tab. 12: Wurfgeschwindigkeit aus Krüger et al. 2013 umgerechnet in km/h. ........................... 35

Tab. 13: Sprintzeit 30 m im Unterschied der Positionen (Krüger et al. 2013). ........................... 36

Tab. 14: Stichprobe und anthropometrische Kennwerte der Testpersonen (Mittelwert, ±

Standardabweichung, HBL = Handballbundesliga Profis, JBLH = Jugend-Handballbundesliga) . 46

Tab. 15: Darstellung der angewandten Tests und der erhobenen Parameter zur Diagnostik

konditioneller Fähigkeiten .......................................................................................................... 49

Tab. 16: Reliabilität der angewandten Tests............................................................................... 67

Tab. 17: Stärke der Ausprägung des Korrelationskoeffizienten (modifiziert nach Bühl/Zöfel

2002) ........................................................................................................................................... 69

Tab. 18: Signifikanzgrenzen ........................................................................................................ 70

Tab. 19: Körpergröße (Mittelwerte + Standardabweichung gerundet, Varianzanalyse Signifikanz

und Irrtumswahrscheinlichkeit) im Gruppenunterschied als Darstellung Jugend sig. zu Profis 72

Tab. 20: Minimum- und Maximumwerte Körpergröße .............................................................. 73

Tab. 21: Körpergröße Jugend (Mittelwerte + Standardabweichung gerundet, Varianzanalyse,

Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) in Abhängigkeit der Spielpositionen in Darstellung

der Signifikanz zu Außenspielern ................................................................................................ 74

Tab. 22: Körpergröße Profis (Mittelwerte + Standardabweichung gerundet, Varianzanalyse,

Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) in Abhängigkeit der Spielpositionen in Darstellung

der Signifikanz zu den Außenspielern ......................................................................................... 75

7 Tabellenverzeichnis

Tab. 23: Körpergröße (Mittelwerte + Standardabweichung gerundet, Varianzanalyse,

Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) im Gruppenunterschied in der Darstellung Jugend

sig. zu Profis ................................................................................................................................ 76

Tab. 24: Minimal- und Maximalwerte Körpergewicht Jugend und Profis .................................. 76

Tab. 25: Darstellung des Körpergewichtes (Mittelwerte + Standardabweichung gerundet,

Varianzanalyse, Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) im Positionsunterschied von Jugend

und Profis in der Darstellung der Signifikanz zu den Außenspielern .......................................... 77

Tab. 26: Körperfettanteil (Mittelwerte + Standardabweichung gerundet, Varianzanalyse,

Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) im Gruppenunterschied als Darstellung der

Signifikanz von Jugend zu Profis ................................................................................................. 78

Tab. 27 Minimal- und Maximalwerte des Körperfettanteils Jugend und Profis. ........................ 78

Tab. 28: Körperfettanteil (Mittelwerte + Standardabweichung gerundet, Varianzanalyse,

Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) in Abhängigkeit von der Spielposition von Jugend

(keine Signifikanz) und Profis (Signifikanz von Kreisläufer zu anderen Positionen) ................... 79

Tab. 29: Korrelationen Anthropologie Jugend (oberhalb der Diagonalen) und Profis (unterhalb

der Diagonalen) ........................................................................................................................... 80

Tab. 30: Liegestütztest (Mittelwerte + Standardabweichung gerundet, Varianzanalyse,

Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) im Gruppenunterschied in der Darstellung der

Signifikanz Jugend zu Profis ........................................................................................................ 81

Tab. 31: Minimum- und Maximumwerte der Anzahl an Wiederholungen im Liegestütztest .... 81

Tab. 32: Liegestütztests (Mittelwerte + Standardabweichung gerundet, Varianzanalyse,

Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) in Abhängigkeit der Spielposition von Jugend

(Außenspieler signifikant zu Torwart) und Profis (keine Signifikanz) ......................................... 82

Tab. 33: Wurfdiagnostik (Mittelwerte + Standardabweichung gerundet, Varianzanalyse,

Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) als Darstellung der Signifikanz zwischen Jugend und

Profis ........................................................................................................................................... 83

Tab. 34: Minimal- und Maximalwerte bei Schlag- und Sprungwurf von Jugend und Profis....... 83

Tab. 35: Wurfdiagnostik (Mittelwerte + Standardabweichung gerundet, Varianzanalyse,

Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) in Abhängigkeit von der Spielposition der Jugend.

Darstellung der Signifikanz zwischen den Rückraumspielern und anderen Positionen ............. 84

Tab. 36: Wurfdiagnostik (Mittelwerte + Standardabweichung gerundet, Varianzanalyse,

Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) in Abhängigkeit von der Spielposition der Profis .. 85

Tab. 37: Tappingdiagnostik (Mittelwerte + Standardabweichung, Varianzanalyse, Signifikanz

und Irrtumswahrscheinlichkeit) im Gruppenunterschied in der Darstellung der Signifikanz

zwischen Jugend und Profis ........................................................................................................ 88

Tab. 38: Tappingdiagnostik (Mittelwerte + Standardabweichung gerundet, Varianzanalyse,

Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) in Abhängigkeit von der Spielposition der Jugend 89

Tab. 39: Minimal- und Maximalwerte der Tappingdiagnostik von Jugend und Profis ............... 89

Tab. 40: Tappingdiagnostik (Mittelwerte + Standardabweichung, Varianzanalyse, Signifikanz

und Irrtumswahrscheinlichkeit) in Abhängigkeit von der Spielposition der Profis .................... 90

Tab. 41: Darstellung der Sprintdiagnostik (Mittelwerte + Standardabweichung, Varianzanalyse,

Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) im Gruppenunterschied zur Signifikanz der Jugend

.................................................................................................................................................... 94

Tab. 42: Minimal- und Maximalwerte des 20 m-Sprints ............................................................ 94

8 Tabellenverzeichnis

Tab. 43: Sprintdiagnostik (Mittelwerte + Standardabweichung, Varianzanalyse, Signifikanz und

Irrtumswahrscheinlichkeit) in Abhängigkeit von der Spielpositionen der Jugend. Dargestellt als

Signifikanz zu den Außenspielern. .............................................................................................. 95

Tab. 44: Sprintdiagnostik (Mittelwerte + Standardabweichung, Varianzanalyse, Signifikanz und

Irrtumswahrscheinlichkeit) in Abhängigkeit von der Spielposition der Profis ........................... 96

Tab. 45: Korrelationskoeffizient des Zusammenhangs von durchschnittlicher Tappingfrequenz

der Jugend und Profis mit den Endzeiten der Sprintdiagnostik ................................................. 97

Tab. 46: Komplextest (Mittelwerte + Standardabweichung, Varianzanalyse, Signifikanz und

Irrtumswahrscheinlichkeit) im Gruppenunterschied .................................................................. 98

Tab. 47: Minimal- und Maximalzeiten des Komplextestes ......................................................... 98

Tab. 48: Komplextest (Mittelwerte + Standardabweichung, Varianzanalyse, Signifikanz und

Irrtumswahrscheinlichkeit) in Abhängigkeit von der Spielposition Rückraum zu Torwart der

Jugend ......................................................................................................................................... 99

Tab. 49: Komplextest (Mittelwerte + Standardabweichung, Varianzanalyse, Signifikanz und

Irrtumswahrscheinlichkeit) in Abhängigkeit von der Spielposition der Profis. Darstellung der

Signifikanz zwischen Außenspieler und den anderen Positionen............................................. 100

Tab. 50: Korrelationskoeffizient der 5-m-Sprintzeit Jugend und Profis mit den Zeiten des

Komplextestes in Abhängigkeit von der Spielposition .............................................................. 102

Tab. 51: Korrelationskoeffizient der 10-m-Sprintzeit Jugend und Profis mit den Zeiten des

Komplextestes in Abhängigkeit von der Spielposition .............................................................. 102

Tab. 52: Korrelationskoeffizient der 20-m-Sprintzeit Jugend und Profis mit den Zeiten des

Komplextestes in Abhängigkeit von der Spielposition .............................................................. 103

Tab. 53: Standweitsprung (Mittelwerte + Standardabweichung gerundet, Varianzanalyse,

Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) im Gruppenunterschied. Darstellung der Signifikanz

von Jugend zu Profis ................................................................................................................. 104

Tab. 54: Minimal- und Maximalwerte der Sprungdiagnostik von Jugend und Profis ............... 104

Tab. 55: Standweitsprung (Mittelwerte + Standardabweichung gerundet, Varianzanalyse,

Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) in Abhängigkeit der Spielposition von Jugend und

Profis ......................................................................................................................................... 105

Tab. 56: Korrelation des Standweitsprunges und der Laufdiagnostik (Z= zyklische Schnelligkeit;

A= Schnelligkeitsausdauer) ....................................................................................................... 106

Tab. 57: Korrelationskoeffizient von Standweitsprung und Sprintzeiten der Jugend und Profis

mit den Sprintzeiten in Abhängigkeit von der Spielposition .................................................... 110

Tab. 58: Counter Movement Jump (Mittelwerte + Standardabweichung gerundet,

Varianzanalyse, Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) im Gruppenunterschied ............ 111

Tab. 59: Sprunghöhe des CMJ (Mittelwerte + Standardabweichung gerundet, Varianzanalyse,

Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) im Positionsunterschied Jugend und Profis ........ 112

Tab. 60: Darstellung der Sprunghöhe des DJ (Mittelwerte + Standardabweichung gerundet,

Varianzanalyse, Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) im Gruppenunterschied.

Darstellung der Signifikanz zur Jugend ..................................................................................... 113

Tab. 61: Bodenkontaktzeit des DJ (Mittelwerte + Standardabweichung gerundet,

Varianzanalyse, Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) im Gruppenunterschied ............ 114

Tab. 62: Sprunghöhe des DJ (Mittelwerte + Standardabweichung gerundet, Varianzanalyse,

Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) in Abhängigkeit von der Spielposition bei Jugend

und Profis .................................................................................................................................. 116

9 Tabellenverzeichnis

Tab. 63: Korrelation der Sprunghöhe aus DJ und CMJ mit der Laufdiagnostik (Z= zyklische

Schnelligkeit; A= Schnelligkeitsausdauer) ................................................................................. 119

Tab. 64: Korrelation der Sprunghöhe mit der Laufgeschwindigkeit 3 x 20 m und 5 x 20 m in

Abhängigkeit von der Spielposition (Stdwsp.=Standweitsprung) ............................................. 123

Tab. 65: Zwischen- und Endzeiten (Mittelwerte + Standardabweichung, Varianzanalyse,

Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) des 5x 20-m-Schnelligkeitsausdauertestes im

Gruppenunterschied ................................................................................................................. 124

Tab. 66: Signifikanzen von Schnelligkeitsausdauer und Sprintschnelligkeit (Mittelwert der

besten Zeiten in Sekunden) im Gruppenunterschied von Jugend und Profis .......................... 125

Tab. 67: Shuttle Run (Mittelwerte + Standardabweichung, Varianzanalyse, Signifikanz und

Irrtumswahrscheinlichkeit) im Gruppenunterschied ................................................................ 126

Tab. 68: Minimal- und Maximalwerte VO2-max (ml / (kg∙min)) .................................................. 126

Tab. 69: Shuttle Run (Mittelwerte + Standardabweichung, Varianzanalyse, Signifikanz und

Irrtumswahrscheinlichkeit) in Abhängigkeit von der Spielposition von Jugend und Profis ..... 127

Tab. 70: Korrelationskoeffizient (r) der 20-m-Schnelligkeitsausdauerzeit mit der Anthropologie

und VO2-max in Abhängigkeit von der Spielposition der Jugend und Profis.............................. 132

Tab. 71: Zusammenfassung aller gemessenen Parameter (Mittelwerte + Standardabweichung,

Varianzanalyse, Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit ) im Vergleich Jugend und Profis. Als

signifikant dargestellte Parameter sind mit einem * gekennzeichnet. Nicht signifikant mit n.s.

.................................................................................................................................................. 133

Tab. 72 Deskriptive Statistik von Jugendspielern und Profis .................................................... 163

Tab. 73: Signifikanzen und Interaktionen der gewählten Merkmale zwischen den Gruppen

(Jugend/Profis) und in der Interaktion Gruppe und Positionen. Als Hinweise sind die

betroffenen Positionen aufgeführt. .......................................................................................... 164

10 Einleitung

1. Einleitung

Der ehemalige Bundes- und Weltmeistertrainer Heiner Brand mahnt seit Jahren,

dass die erfolgreiche deutsche Handballjugend die Chance bekommen muss, sich in

den Bundesligavereinen zu integrieren, da dem deutschen Männer-Handball

ansonsten bald die Konkurrenzfähigkeit gegenüber anderen Nationen verloren

ginge. Nach dem Erfolg bei der Weltmeisterschaft 2007 blieben Erfolge, sogar

Teilnahmen an internationalen Turnieren, aus. Laut Heiner Brand (Interview auf

Spox.com) ist dies die Folge des - von ihm lange angekündigten - „Fehlens von

gereiften Spielerpersönlichkeiten, die ihre Nation auf internationalem Niveau

vertreten können“. Wie jedoch können sich neue Spielerpersönlichkeiten

entwickeln, wenn jungen Talenten die Chance auf Spielpraxis in den Vereinen

häufig verwehrt bleibt? „Eine umfangreiche Entwicklung könne nur gewährleistet

werden, wenn die Talente - besonders in den Bundesligavereinen - Spielpraxis

bekämen und die Vereine ihre Philosophie bezüglich der Nachwuchsförderung

änderten (Interview auf Spox.com)“, so Brand. Viele Vereine bzw. Trainer

bemängelt die fehlende physische Präsenz der nationalen Jugendspieler und greifen

daher auf athletisch bzw. körperlich leistungsfähigere – meist ausländische Spieler -

zurück. Dieses ist sicher auch dem ständigen Erfolgsdruck in der Bundesliga

geschuldet.

Nach dem zuletzt schlechten Abschneiden der Männernationalmannschaft

bei großen Turnieren ist der Bereich „Nachwuchs- und Anschlussförderung“ aktuell

wieder in den Fokus gerückt. Der Hauptgrund des geringen und/oder

schwankenden Niveaus der Nationalmannschaft ist der, dass zu wenig Spieler aus

der Jugend- und Juniorennationalmannschaft den Sprung in die Bundesliga schaffen

(Borggrefe/Cachay, 2012). Die Folge dessen ist, dass zu wenige leistungsstarke

deutsche Spieler für eine Nominierung der Nationalmannschaft in Frage kommen.

Erste Schritte in die Richtung einer gezielten Nachwuchsförderung wurden über das

von der Bundesliga auferlegte Jugendzertifikat für Bundesligavereine erreicht. Das

Jugendzertifikat soll eine gezielte Förderung und „qualitative Fort- und

Weiterentwicklung der Jugendarbeit der Bundesligisten und damit letztlich die

Entwicklung von deutschen Topspielern“ bewirken (DKB Handball Bundesliga,

2013).

Durch die 1997 vom Deutschen Handballbund eingeleiteten Änderungen der

Spielregeln wie z.B. die Einführung der schnellen Mitte, der Torabwurfregelung und

das Pfeifen von passivem Spiel wurde der Handball noch athletischer geprägt.

11 Einleitung

Die physischen, aber auch die taktischen und technischen Anforderungen an die

Spieler änderten sich. In Bezug auf körperliche Leistungsfähigkeit zählt Handball zu

einem komplexen Sportspiel, in dem maximale Intensitäten in kurzen

Zeitabständen und auf kurzen Distanzen gefordert sind, denen aber auch Momente

von geringer Intensität folgen. Die maximalen Anforderungen/Intensitäten sind

gekennzeichnet durch Läufe, Sprünge und Würfe sowie Abbremsbewegungen und

Richtungswechsel (Chaouachi et al. 2009). Es braucht physisch starke Spieler, die

die Bewegungen mit Kraft und Explosivität ausführen, im direkten Zweikampf

siegen und im Spieltempo mitgehen können. Hinzu kommen taktische und

technische Anforderungen, um im Kampf um den Ball oder im Versuch des

Torerfolges oder dessen Verhinderung zu gewinnen (Srhoj et al. 2002). Um den

genannten Änderungen des Spiels und den damit verbundenen gesteigerten

Anforderungen gerecht zu werden, folgte die intensive Einführung und Verfolgung

der DHB-Rahmentrainingskonzeptionen. Der Handballnachwuchs in Deutschland soll

zielgerichtet und planmäßig gesteuert an die Spitzenleistungen herangeführt

werden. Doch welche Spitzenleistungen vollbringen die deutschen Handballer?

Unterscheiden sich die Leistungen zwischen Jugendspielern und Profis aus den

Bundesligavereinen? Ist dies tatsächlich der Grund, dass zu wenige Jugendspieler

den Sprung in Bundesligavereine schaffen?

Die wissenschaftlichen Studien zeigen aktuell zwar einige Versuche der Darstellung

von Belastungsprofilen im Handball, jedoch einen Vergleich, geschweige denn eine

„Ist-Analyse“, der physischen Leistungsfähigkeit von Nachwuchsspielern und Profis

gibt es nicht. Eine wissenschaftlich fundierte Bestätigung der oben genannten

These, dass es den Jugendlichen an physischer Leistungsfähigkeit fehle, kann zum

jetzigen Zeitpunkt daher nicht gegeben werden.

Ein erster Versuch der Leistungsdarstellung konditioneller Fähigkeiten bezogen auf

den Deutschen Handball wird in dieser Arbeit angegangen. Im Fokus steht dabei die

Betrachtung der Unterschiede von Spielern der DKB Handball-Bundesliga und

Spielern der A-Jugend-Bundesliga in ihren konditionellen Fähigkeiten. Aufbauend

auf einer Analyse des aktuellen Forschungsgegenstandes zum Belastungsprofil im

Spielsport Handball wurde eine Testbatterie entwickelt, mit der die

Leistungsfähigkeit von A-Jugend-Spielern und Profis überprüft wurde. Mittels

statistischer Auswertung von Mittelwerten sowie Varianzanalysen wurden die Daten

der beiden Gruppen verglichen und diskutiert.

12 Einleitung

Um das Niveau deutscher Spieler (Jugend sowie Profis) mit dem Niveau

ausländischer Spieler zu vergleichen, wurden die hier untersuchten Bundesligaprofis

zudem in nationale und internationale Spieler unterteilt. Immer mehr Autoren

(Michalsik et al. 2011b, Matthys 2012, Karcher und Buchheit 2014) unterscheiden

in ihrer Darstellung des Belastungsprofils zudem zwischen den unterschiedlichen

Spielpositionen. Diese Unterscheidung wird auch in der vorliegenden Arbeit

gemacht.

13 Sportspezifische Vorbemerkungen

2. Sportspezifische Vorbemerkungen

2.1 Leitlinien der DHB-Rahmentrainingskonzeption

„Ein wesentliches Ziel der Rahmentrainingskonzeption ist es, den

internationalen Spitzenplatz der DHB-Nachwuchsförderung langfristig zu

sichern.“ (Horst Bredemeyer, ehemaliger DHB-Vizepräsident Leistungssport)

Zwar gab der DHB erstmals bereits im Jahre 1989 eine Lehrbuchreihe zum Thema

„Rahmentrainingskonzeption für Kinder- und Jugendliche im Leistungssport“

heraus, verfolgte das Ziel einer einheitlichen, planmäßigen und systematischen

Nachwuchsförderung jedoch erst nach dem schlechten Abschneiden der

Nationalmannschaft bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona konsequenter

(Digel, 1992). Mit einer gezielten und systematischen Nachwuchsförderung sollte

seit Anfang der 1990er Jahre das deutsche Handballspiel langfristig gesehen wieder

verbessert werden. Die Rahmentrainingskonzeption (RTK) wurde eingeführt und

regelmäßig modifiziert sowie durch wissenschaftliche Erkenntnisse1 ergänzt, um sie

dem wandelnden Spielsport Handball anzupassen.

Die RTK liegt als Leitorientierung jeder Förderstufe ein bestimmtes Spielerprofil

zugrunde, damit unsere Nachwuchsspieler eine möglichst optimale Spielfähigkeit

bzw. ein umfassendes Aktionsrepertoire erwerben. In erster Linie ist sie für die

Talentförderung auf Landesverbands- und DHB-Ebene gedacht. Angepasst an die

jeweiligen Voraussetzungen ist sie aber auch eine sinnvolle Hilfe für die

Nachwuchsarbeit in jedem Breitensportverein sowie im Schulsport (DHB 2009).

Mittlerweile ist sie als Maßstab für die Trainingsbausteine und als Vorgabe des zu

spielenden Systems im Wettkampf anzusehen. Das folgende Förderstufenmodell

(Tab. 1) zeigt die inhaltlichen Schwerpunkte der jeweiligen Altersstufen der RTK.

Die Jugendspieler in Deutschland werden zunächst zu sogenannten „Allroundern“

ausgebildet. Über die offensive Manndeckung ohne feste Spielposition sollen alle

Kinder jeder Spielstärke berücksichtigt und eingesetzt werden. Erst im Übergang

zum Aufbautraining - U15/U17-Bereich - wird empfohlen, positionsspezifisch zu

trainieren. Erste Zuordnung auf Positionen erfolgt im U15-Bereich wenn der

Übergang von der Mann- zur Raumdeckung erfolgt. Der ehemaliger Bundestrainer

Heiner Brand selbst beschreibt in der Rahmentrainingskonzeption 2009, dass die

1 In Zusammenarbeit mit dem Institut für angewandte Trainingswissenschaft (IAT) in Leipzig.

14 Sportspezifische Vorbemerkungen

individuellen Stärken der Spieler und deren Schulung bereits im Nachwuchsbereich

die Grundlage für spätere Spitzenleistungen bilden. Andere Autoren wie Tschiene

(2012) und Luig et al. (2008b) ergänzen, dass die Individualisierung von Training

bzw. positionsspezifischem Training eine vernachlässigte Leistungsreserve darstellt

und zu einer Leistungssteigerung beitragen würde.

Tab. 1: Förderstufenmodell zur DHB-Rahmentrainingskonzeption nach Späte & Klein (1980) modifiziert von Brack (2002), erweitert durch Breves (2008), aus Dreckmann/Görstorf (2009)

Förderstufen Kondition/ Koordination

Technik/ Individualtaktik

Gruppen-/ Mannschafts-taktik

Persönlichkeit

5 Ab 19 Anschluss-training

- Wettkampf-nahes Training mit physischen und psychischen Zusatz-belastungen

- Typbedingte Schulung/ Individuelle Spielerprofile

- Hoher Komplexitäts-druck

- Variationen von Abwehr-formationen

- Spezifische Spielvariante

- Angriff- und Abwehrmittel

- Gegner-orientiert

- Risikobereit-schaft

- Stressresistenz

4 U 17/18 Aufbau- training II

- Wettkampf-spezifische azyklische Spiel-schnelligkeit

- Reaktives Schnellkraft-training

- Wettkampf-spezifisches Spielausdauer

- Technikanpas-sungen unter konditionellen und taktischen Zusatz-belastungen

- 6:0 und 3:2:1 - Abwehr-

formationen (defensiv)

- Weiterspielen nach Auslöse-handlungen

- Volition - Wille - Selbst-

regulation

3 U15/16 Aufbau- training I

- Allgemeines Muskelaufbau-training

- Spezielles Schnellkraft-training

- Aerob-anaerobe

Grundlagenaus-dauer

- Technikanpas-sung (Was-Entschei-dungen)

- Offensive, ballbezogene Abwehr (3:2:1)

- Positions-wechsel

- Gegenstoß 1. Und 2. Welle

Kognition - Konzentration - Selbstaufmer-

samkeit

2 U 13/14 Grundlagen-training

- Ganzkörper-stabilisation

- Lauf-/Sprung-ABC

- Spielerisches aerobes Ausdauertraining

- Technik-anpassungen (Wie-Entschei-dungen)

- Offensiv mannbezogene Abwehr (1:5)

- Positionsspiel/ Positions-wechsel in Tiefe und Breite

- Schnelles Umschalten von Abwehr auf Angriff

Motivation - Leistungsmotiv - Handlungs-

orientierung

1 U12 Grundlagen-schulung

- Elementare Schnelligkeits-fähigkeiten

- Koordination mit/ohne Ball

- Spielerisches Konditions-training

- Elementare Grundfertig-keiten

- Erwerb der Grund-techniken

- Freies Spiel - Freilaufen und

anbieten - Variable

Formen der Manndeckung

Emotion - Spaß/Freude - Aktivität

15 Sportspezifische Vorbemerkungen

2.2 Talente und Talentsichtung

Borggrefe und Cachay (2012) befassen sich in ihrer Arbeit mit der Rückkehr des

deutschen Handballs an die Weltspitze und diskutieren die Themen Nachwuchs-

und Anschlussförderung, die nach dem schlechten Abschneiden der

Männernationalmannschaft in den letzten Jahren wieder in den Vordergrund gerückt

sind. Der Hauptgrund hierfür liegt laut der beiden Autoren darin, dass zu wenige

Nachwuchsspieler den Sprung aus dem Jugend- und Juniorenbereich in die

Bundesliga schaffen und in Folge dessen nicht genügend leistungsstarke Spieler für

die Nominierung der Nationalmannschaft in Frage kommen. Eine Auflistung der

internationalen Turniere der letzten Jahre zeigt jedoch, dass die Jugend- und

Junioren-Nationalmannschafte sehr erfolgreich waren. Auf Grund des dargestellten

Erfolges stellt sich zu Recht die Frage, was mit diesen scheinbar erfolgreichen

Spielern in der Anschlussförderung und der Übergangsphase zur

Nationalmannschaft passiert.

Tab. 2: Erfolge (Platzierung) der deutschen Jugend- und Junioren Nationalmannschaften ab 2003 (Quelle: DHB.de)

Junioren (U21) Jugend (U18)

Jahr EM WM EM WM

2003 13. 2. 3.

2004 1. 5.

2005 4. n.q.

2006 1. 9.

2007 2. n.q.

2008 2. 1.

2009 1. 7.

2010 4. 4.

2011 1 7.

2012 7. 1.

2013 11. 3.

Fasold et al. (2011) untersuchten den Zusammenhang von Trainingsumfängen und

Trainingsbeginn (Einstiegsalter) und den sich daraus ergebene Expertiseerwerb im

Handball. Einhergehend mit dieser Fragestellung evaluierten sie die Umsetzung der

vom DHB gegebenen Trainingsempfehlungen und fragten nach der Effektivität und

Funktionalität der Verbund- und Kadersysteme. Die Ergebnisse zeigten enge

Zusammenhänge zwischen dem Trainingsumfang im Kindes- und Jugendalter sowie

16 Sportspezifische Vorbemerkungen

dem spezifischem Trainingsbeginn mit der erreichten sportlichen Leistung.

Statistisch lässt sich ein Effekt des Einstiegsalters auf die spätere Leistung also

bestätigen, jedoch nicht generalisieren, da auch Spät- und/oder Quereinsteiger

durchaus erfolgreich sein können. Emrich und Güllich (2005) und Güllich et al.

(2000) kommen zu dem Ergebnis, dass Sportler in Deutschland sowohl mit hohem

als auch mit niedrigem Trainingsumfang in ihrer Karriere erfolgreich sind. Weiter

kommen Güllich et al. (2000) zu dem Ergebnis, dass die in der

Rahmentrainingskonzeptionen der Sportverbände geforderten Trainingszeiten in

Bezug auf die angesetzten Umfänge2 selten erreicht werden. Bisherige Arbeiten zu

diesem Thema geben kein einheitliches Bild ab. Fasold et al. (2011) kamen zu der

Aussage, dass das empfohlene Trainingsniveau sowie die Trainingsintensitäten und

Umfänge der RTK keinen Einfluss auf die individuelle Spielleistung haben. Jedoch

handelte es sich in der Studie auch um Probanden, die auf Grund ihres Alters die

Richtlinien der RTK (noch) nicht „durchlaufen“ haben. Zwar bedeutet dies, dass es

scheinbar nicht nötig ist, sich an die Vorgaben von Rahmentrainingskonzeptionen

zu halten, dennoch ist es durchaus möglich, dass die Anforderungen in den

kommenden Jahren steigen werden und somit eine Umsetzung der Empfehlungen

des DHB nötig wird, um die Leistungsvoraussetzungen im Höchstleistungssport

überhaupt zu schaffen. Nicht zu vergessen ist auch, dass die Vereinsförderung

insgesamt mehr Spieler mit Profi-Ambitionen hervorbringt, als die der

Verbundsysteme3 und über einheitliche Regeln zur Ausbildung jugendlicher Spieler

dies weiter gefördert wird. Der Ansatz der RTK ist so gesehen sicherlich ein Weg in

die richtige Richtung, zumal es nach der Sichtung des C-Kaders selten

Nachnominierungen von jungen Spielern gibt (Emrich und Güllich 2005).

Galal El-Din et al. (2011) untersuchten die anthropologischen und physiologischen

Merkmale zwischen deutschen und griechischen Jugendspielern (14 Jahre).

Signifikant waren hierbei die Unterschiede in den Merkmalen Körpergröße und

Gewicht, wobei die griechischen Jugendspieler nicht nur größer und schwerer

waren, sondern auch die längere Arm-Spannweite aufwiesen. Ebenso erreichten

diese die besseren Ergebnisse beim 30-m-Sprint, beim Shuttle Run und beim

Standweitsprung (alle p<0,01). Die deutschen Spieler hatten lediglich signifikant

breitere Handflächen (p=0,03). Die Ergebnisse dieser Studie zeigten bereits im

Alter von 14 Jahren körperliche Unterschiede bei deutschen und ausländischen

Spielern. Im Vergleich hierzu liegen die deutschen Mannschaften, was die Erfolge

auf internationalen Turnieren angeht, sowohl im Jugend- als auch im

2 Es fehlt den Vereinen häufig an Hallenzeiten und Trainingsmöglichkeiten (Orte). 3 Da die Zahl der Spieler in der Vereinsförderung ungleich höher ist, als die der vom Verband geförderten Spieler, sollte der Schwerpunkt auf der Weiterentwicklung in der Vereinsarbeit liegen.

17 Sportspezifische Vorbemerkungen

Juniorenbereich trotzdem auf dem 1. Platz der Rangliste der IHF (siehe

http://ihf.info/TheGame/RankingTable/tabid/98/Default.aspx).

Die ausführlichste Studie zum Thema Talentidentifikation und Talententwicklung

kommt derzeit von Matthys (2012). Der Autor untersuchte und begleitete in einer

groß angelegten Studie (n=1147) 14-jährige Handballer über 4 Jahre hinweg.

Dabei untersuchte er drei Schwerpunktthemen: Zum einen die Entwicklung der

Varianz von Leistungsfaktoren, welche durch das Alter, die biologische Reife, die

Trainingsbelastung und die Anthropometrie bedingt sind. Zum anderen unterschied

er zwischen Spielern aus dem „Elite“-Bereich4 und dem „Nicht-Elite“ Bereich der

Altersstufen U14/U16/U18. Im dritten Schwerpunkt befasste er sich mit den im

jeweiligen Alter auftretenden positionsspezifischen Unterschieden hinsichtlich des

Reifegrades, der Anthropologie und den motorischen Leistungsmerkmalen. Die

Ergebnisse zeigen, dass es signifikante Unterschiede in den „biologischen

Reifegraden“ innerhalb der Altersstufen im Verlauf über 4 Jahre gibt. Diese fallen im

Bereich der Anthropologie, der Kraft und der Sprintfähigkeit zu Gunsten der

frühreifen Spieler aus. Bezüglich der Ausbildung konnte festgestellt werden, dass

„Elite-Spieler“ im Bereich der physikalischen und physischen Leistungen (Kraft,

Ausdauer und Sprint) bessere Ergebnisse erzielten, in Bereich der Anthropologie

aber keine Unterschiede gefunden wurden. Hinsichtlich der Unterscheidung der

Postionen wurde in den drei Altersstufen festgestellt, dass die groß gewachsenen

und kräftigen Spieler im Tor oder Rückraum zu finden waren, wobei die

Rückraumspieler auch über einen früheren biologischen Reifegrad verfügten. Die

kleinen, leichten und in der biologischen Reife zurückliegenden Spieler wurden auf

den Außenpositionen gesehen. Die Kreisläufer waren die schwersten und mit dem

meisten Körperfett versehenen Spieler. Demnach ist bereits in der Jugend ein

ähnliches Spielerprofil wie im Seniorenbereich zu finden, welches eine flexible

„Allrounder“-Ausbildung bereits verhindert.

Massuça (2011) untersuchte den Effekt des jeweiligen Alters, des Gewichtes, der

Größe und des Body-Mass-Index (BMI) auf den sportlichen Erfolg von 939

Weltklasse-Handballern5 und bestätigt, dass das chronologische Alter und der damit

verbundene Unterschied von Körpergröße und Gewicht maßgeblich zum Erfolg

(Spielklasse) eines Spielers beitragen kann. Es wird zwar betont, dass dies nur

einzelne Faktoren von vielen seien, die entscheiden, ob ein Sportler erfolgreich ist

oder nicht. Dennoch schreibt er dem Körpergewicht einen hohen Stellenwert zu.

Grundsätzlich ist das Problem der Talentsichtung und Talentbeurteilung, dass nicht

gesichert gesagt werden kann, dass das Spielniveau, die physischen und

4 Jugendspieler, die in leistungsorientierten Vereinen spielen. 5 Der Autor untersuchte hierzu Spieler verschiedener Altersstufen und Nationen.

18 Sportspezifische Vorbemerkungen

psychischen sowie taktischen und technischen Fähigkeiten von Talenten zu einem

bestimmten Zeitpunkt als ausreichend zu beschreiben, um das Elite-Niveau zu

erreichen (Chaouachi et al. 2009). Es erfordert eine langfristige und aufwendige

Begleitung und Beobachtung der ausgewählten Talente, aber gleichzeitig auch eine

weitere Beobachtung der bislang nicht ausgewählten Spieler. Die getroffene

Auswahl wiederum unterliegt vielen einflussgebenden Faktoren wie

Wettkampfmöglichkeiten, Trainingsbedingungen im Verein, Verletzungen und

individuellen zeitlichen Rahmenbedingungen, die die Stabilität der

Leistungsentwicklung im Jugendalter beeinflussen (Srhoj et al. 2002, Sporiš et al.

2010 und Buchheit/Medez-Villanueave 2013). Die von Karcher und Buchheit (2014)

geforderte individualisierte und positionsspezifische Förderung sollte dabei ebenfalls

Beachtung finden.

19 Forschungsgegenstand und theoretischer Bezugsrahmen

3. Forschungsgegenstand und theoretischer Bezugsrahmen

Die in Tab. 1 dargestellten Inhalte der Förderstufen machen die Komplexität

bezüglich der Anforderungen an Technik, Taktik und die physischen

Voraussetzungen des Sportspiels Handball deutlich. Im Folgenden wird zunächst

der wissenschaftliche Stand der Literatur in Bezug auf die allgemeinen

Anforderungen und Belastungen im Handball dargestellt.

Zu den konditionellen Fähigkeiten zählen Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer und

Beweglichkeit sowie deren Unter- bzw. Mischformen (Steinhöfer 2008). Da die

Beweglichkeit, Taktik und Technik nicht Schwerpunkt der in dieser Arbeit genutzten

Testbatterie sind, wird in der theoretischen Umrahmung hier kein Schwerpunkt

gesetzt. Dies impliziert jedoch nicht, dass diese keinen Einfluss auf die motorische

Beanspruchung haben. Im Gegenteil, vor allem Schnelligkeit, Kraft und dynamische

Beweglichkeit enthalten koordinative Anteile, und die Leistung bzw. Entwicklung

wird durch diese mitbestimmt.

20 Forschungsgegenstand und theoretischer Bezugsrahmen

3.1 Allgemeine Anforderungen im Sportspiel Handball

Im Folgenden werden die aus der Literatur bekannten wettspielspezifischen

physischen Belastungen im Handball dargestellt.

Der Deutsche-Handball-Bund (DHB) schreibt in seiner Ausgabe der

Rahmentrainingskonzeption (RTK) 2009, dass die durch die umfassenden

Regeländerungen 19976 konsequente Entwicklung des Tempospiels eine neue

Anforderung an Training und Spiel und nicht zuletzt an die Athletik des Spielers

stellt. Ab der Saison 2001/2002 setzte diese Spielentwicklung deutlich bemerkbar

ein. Im WM Finale 2003 absolvierte die deutsche Nationalmannschaft 61 Angriffe,

von denen etwa 60 % über einen Gegenstoß oder schnellen Anwurf eingeleitet

wurden. Fast die Hälfte aller Tore resultierte aus dem Tempospiel. In weiteren

Turnieren wie Olympia 2004 in Athen und der WM 2007 in Deutschland war die

Tendenz zum Tempospiel weiter zu beobachten (DHB 2009). Leider konnte nicht

ermittelt werden, welche Kriterien die Autoren zur Festlegung eines schnellen

Angriffs herangezogen haben. Karcher und Buchheit (2014) beschrieben, dass zwar

im Spiel prozentual noch immer die längeren Aufbauphasen im Angriffsspiel

vorherrschen (88 % bei der EM 2012), diese aber im Vergleich zu den kurzen

Angriffsphasen, resultierend aus schnellen Angriffen und Gegenstößen (12 %)

weniger erfolgreich sind. Lediglich

47 % der „langsam“ gespielten Angriffe wurden erfolgreich abgeschlossen, was die

Bedeutung von Abwehr- und Torhüterleistung deutlich macht. Deren Wichtigkeit

wird auf Grund des bevorzugten, weil erfolgreicheren, schnellen Spiels immer

größer. Umso erstaunlicher, dass die in der Literatur gesichteten Daten sich

überwiegend auf die Angriffsstrukturen berufen und primär die Belastungsformen

aus dem Angriffsspiel darstellen.

Michalsik et al. (2011a) differenzierten bei dänischen Erstligaspielern (n=82, aus 62

Spielen) typische Belastungsformen und unterteilen diese - wie nur wenige andere

Autoren - auch in offensiv und defensiv Aktionen (Tab. 3, folgende Seite).

6 Ausschlaggebend für die Entwicklung des Tempospiels ist die 1997 eingeführte Regelung der „schnellen Mitte“ bzw. des schnellen Anwurfes nach einem Gegentor.

21 Forschungsgegenstand und theoretischer Bezugsrahmen

Tab. 3 Belastungsprofil von männlichen Handballern (n=82) eines Spiels unterteilt in defensive und offensive Aktionen (modifiziert nach Michalsik et al. 2011a).

Offensiv und Defensiv Aktionen eines Spiels zusammengefasst

Spielzeit pro Spiel (s)

%-Anteil der totalen Spielzeit

Zurückgelegte Strecke (m)

%-Anteil der zurückgelegten Strecke

Still stehen (0km/h) 1190 ± 277 36,8 0 0

Gehen (4 km/h) 1281 ± 233 39,6 1423 ± 265 39,2

Joggen (8 km/h) 279 ± 70 8,6 617,6 ± 155 17

Rennen (13 km/h) 141 ± 34 4,4 510 ± 121 14,1

Schnell rennen (17 km/h) 44 ± 18 1,4 207 ± 91 5,7

Sprinten (24 km/h) 12 ± 11 0,4 78 ± 91 2,2

Seitwärtsbew. (10 km/h) 240 ± 87 7,4 666 ± 242 18,4

Rückwärts laufen (10 km/h) 44 ± 27 1,4 124 ± 76 3,4

Total 3231 ± 352 100 3627 ± 568 100

Offensivaktionen eines Spiels

Spielzeit pro Spiel (s)

%-Anteil der totalen Spielzeit

Zurückgelegte Strecke (m)

%-Anteil der zurückgelegten Strecke

Still stehen (0km/h) 480 ± 159 30,5 0 0

Gehen (4 km/h) 746 ± 139 47,5 829 ± 159 44,9

Joggen (8 km/h) 128 ± 46 8,1 283 ± 103 15,4

Rennen (13 km/h) 64 ± 19 4,0 229 ± 69 12,4

Schnell rennen (17 km/h) 23 ± 11 1,5 110 ± 52 6,0

Sprinten (24 km/h) 8 ± 8 0,5 51 ± 50 2,8

Seitwärtsbew. (10 km/h) 94 ± 51 6,1 265 ± 135 14,3

Rückwärts laufen (10 km/h) 28 ± 18 1,8 77 ± 52 4,2

Total 1571 ± 188 100 1846 ± 346 100

Defensivaktionen eines Spiels

Spielzeit pro Spiel (s)

%-Anteil der totalen Spielzeit

Zurückgelegte Strecke (m)

%-Anteil der zurückgelegten Strecke

Still stehen (0km/h) 710 ± 173 42,8 0 0

Gehen (4 km/h) 535 ± 140 32,2 594 ± 162 33,4

Joggen (8 km/h) 151 ± 38 9,1 334 ± 85 18,7

Rennen (13 km/h) 77 ± 25 4,7 281 ± 92 15,8

Schnell rennen (17 km/h) 21 ± 11 1,2 97 ± 50 5,4

Sprinten (24 km/h) 4 ± 4 0,3 27 ± 31 1,6

Seitwärtsbew. (10 km/h) 146 ± 59 8,7 401 ± 164 22,5

Rückwärts laufen (10 km/h) 16 ± 12 1,0 47 ± 33 2,6

Total 1660 ± 251 100 1781 ± 337 100

Die Tabelle 3 zeigt, dass eine fast gleichmäßige Verteilung der Bewegungsformen in

Angriff und Abwehr vorliegt und ein Belastungsbereich zwischen 4 und 13 km/h

überwiegt. Leider geht aus der Studie nicht hervor, ob es sich um Bewegung mit

oder ohne Ball handelt. Bei der Gesamtlaufleistung, die positionsunabhängig ist,

findet man in der Literatur Angaben zwischen 2.000 und 6.000 Metern.

Die Bewegungen im Handball ergeben sich in erster Linie aus Angriffs- und

Abwehrarbeit der Sportler und sind durch schnelles Heraustreten und

Wiedereinrücken in der Abwehr sowie das seitliche Verschieben gekennzeichnet. Die

genannten Aktionen erfolgen zudem mit und/oder ohne Gegnerkontakt. Hinzu

kommt das schnelle Spiel im Angriff, wo eine Vor- und Rückstoßbewegung sowie

Richtungswechsel zur Seite (Lauftäuschungen) die Hauptbewegungsformen sind.

Die zurückgelegte Strecke bei den kurzen schnellen Vor- und

Rückwärtsbewegungen beträgt meistens nicht mehr als 3 Meter (Leyk et al. 2000).

22 Forschungsgegenstand und theoretischer Bezugsrahmen

Bisher in der Literatur nicht berücksichtigt wurden die kraftaufwändigen

Gegnerkontakte in Angriff und Abwehr, dem 1:17, dem Verteidigen von Sperren und

Einläufern8 sowie das Springen zur Blockabwehr gegen Sprungwürfe.

Die bisher umfassendste und aktuellste Studie kommt von Karcher und Buchheit

(2014). Sie haben eine aufwendige Literaturrecherche sowie viele

Spielbeobachtungen gemacht und beschrieben beispielhaft ein modernes

Handballspiel (Olympia 2008) mit 56,0 ± 4,4 Angriffen pro Mannschaft pro Spiel,

wobei sie eine Spanne von 44 bis 67 Angriffen erfassten. In der deutschen

Bundesliga werden bis zu 80 ballbesitzende Angriffe beobachtet (Luig 2008a). Dies

bedeutet, dass etwa alle 22 bis 36 Sekunden ein Wechsel von Angriff zu Abwehr

erfolgt, was bei Beobachtungen auf internationalem Niveau (Karcher und Buchheit

2014) – hier dauerte die Mehrheit aller Angriffe (60 %) unter 25 Sekunden –

ebenfalls beobachtet werden konnte.

Die durchschnittliche Laufleistung im Handball liegt bei 53 ± 7 bis 90 ± 9 m·min-1.

Die durchschnittliche Erholungszeit zwischen hoch intensiven Belastungen liegt bei

etwa 55 ± 32 s (Vaeyens et al. 2009) was zu Beobachtungen von Pori und Šibila

(2006)9 - im Handball erfolgt alle 45 Sekunden eine Bewegungsänderungen von

höchster Intensität, wobei Strecken von 7 bis 8 m zurückgelegt werden - passt.

Póvoas et al. (2012) differenziert bei portugiesischen Spielern die unterschiedlichen

Laufintensitäten und beschreibt, dass die Erholungszeit mit dem Anstieg der

Belastungsintensität abnimmt.

Eine Verallgemeinerung des Belastungsprofils ist nur schwer möglich, da jeder

Spieler auf der ihm zugeteilten Position in Angriff bzw. Abwehr spezifische Aufgaben

zu erfüllen hat und daher entsprechend seiner Position ausgebildet sein sollte

(Schorer et al. 2009b, Srhoj et al. 2002). Bei der WM 2007 konnten z.B. von 170

Spielern die durchschnittlichen Spielzeiten pro Spiel für ihre Positionen bestimmt

werden. Außenspieler und Torhüter kommen dabei auf die längsten Spielzeiten

(A=38 ± 2 min, TW= 37 ± 3 min). Dass Kreisläufer (30 ±3 min) und

Rückraumspieler (29 ± 2 min) auf weniger Spielzeit kommen, schreiben die

Autoren der Belastungsintensität zu.

Einige Autoren geben bereits positionsspezifische Anforderungen an, welche hier

zusammengefasst dargestellt werden sollen. Klassischerweise wird dabei in die

Positionen Außen, Rückraum, Kreis und Torwart unterteilt. Einige Autoren

7 Eins-gegen-Eins-Spiel von Angriffs- und Abwehrspieler. 8 Einlaufende Spieler der angreifenden Mannschaft in die Abwehr. Einläufer/Übergänge können von allen Positionen erfolgen. Ausnahme bildet hier der Kreisspieler, der über eine aktive Spieleinbindung (holen des KM von einem Rückraumspieler) aber auch in eine Übergangssituation gebracht werden kann. 9 Untersuchte 36 slovenische Erst- und Zweitligaspieler.

23 Forschungsgegenstand und theoretischer Bezugsrahmen

unterscheiden bei den Rückraumspielern noch zwischen Rückraummitte und den

Halbpositionen (rechts und links). In der Literaturarbeit wurde darauf geachtet,

dass lediglich Studien ab dem Jahr 2000 Berücksichtigung fanden, da sich - wie

bereits eingangs erwähnt - die Spielweise zu diesem Zeitpunkt im Wandel befand.

Außerdem wurden nur Studien aus dem männlichen Leistungsbereich

herangezogen.

Außenspieler

Sie sind meist die kleineren und leichteren Spieler (184,9 ± 5,7 cm, 84,5 ±5,8 kg;

Michalsik 2011a), die aber die besten lineare bzw. zyklische Schnelligkeit besitzen.

Sie beginnen früh und schnell mit dem Umschalten von Abwehr auf Angriff, um den

Ball möglichst weit in der gegnerischen Hälfte zum Gegenstoß zugespielt zu

bekommen. Sie erzielen ähnlich wie die Rückraumspieler die schnelleren

Wurfgeschwindigkeiten (Krüger et al. 2013). Außenspieler haben im Vergleich zu

den Rückraumspieler weniger Wurfaktionen/Torabschlüsse, vollziehen diese aber

mit einer Effektivität von 56 % sehr erfolgreich (Gruić et al. 200610). Der

Aktionsraum von Außenspielern im Angriff (ohne Berücksichtigung der Gegenstöße)

beträgt etwa 15 m2 und erfolgt meist mit wenig Gegnerkontakt (Karcher/Buchheit

2014 und Michalsik et al. 2011b). Die Laufleistungen bei Außenspielern sind in der

Literatur sehr unspezifisch und es werden verschiedene Entfernungen und

Leistungen genannt. Die Differenz der Angaben entsteht aller Wahrscheinlichkeit

nach auf Grund von spieltaktischen Vorgaben und unterschiedlichen Methoden,

diese zu erfassen. Außenspieler vollziehen primär lineare Schnelligkeitsleistungen

und weniger azyklische, wie z.B. Stoß- und Seitwärtsbewegungen. Dafür zeigen sie

die meisten zurückfallenden11 Bewegungen (Karcher/Buchheit 2014).

10 Gruić et al. (2006) untersuchten während der WM 2003 60 Spiele von 24 Teams. Die Daten wurden aus Aufzeichnungen von 120 Angriffen gewonnen. 11 Hierbei sind antizipative Bewegungen im Angriff wie „Steals“ oder „Passwege zustellen“ gemeint und das darauf folgende erneute Einsinken in die Abwehr sowie das Anbieten im Angriff und das darauf folgende „breit machen“ des Spiels.

24 Forschungsgegenstand und theoretischer Bezugsrahmen

Rückraumspieler

Sie sind groß gewachsen und schwerer als die Außenspieler und weisen ein höheres

Kraftmaximum auf. Auch wenn sie schwer sind, haben sie z.B. im Vergleich zu den

Kreisläufern prozentual weniger Körperfett (Sporiš et al. 2010). Sie absolvieren

viele Würfe aus der Distanz, wobei sich diese aus verschiedenen Spielsituationen

durch unterschiedliche Wurfvariationen und Wurfpositionen ergeben (Luig 2008a).

Die Rückraumspieler vollziehen im Mittel die meisten Würfe, wobei sie eine

Effektivität von 38 % erzielen (Gruić et al. 2006). Der Aktionsraum während dieser

Aktionen beträgt in etwa 64 m2, und wird durch viele Gegnerkontakte, Sprünge und

Abbrems- bzw. Antrittsbewegungen definiert (Karcher/Buchheit 2014 und Michalsik

et al. 2011b). Oxyzoglou et al. (2014) beschrieben Rückraumspieler als eher

langsam im 30-m-Sprint, und sie schreiben ihnen geringe Beweglichkeit zu. Späte

(1997) erstellte anhand von Videobeobachtungen und –analysen ein Profil für

Rückraumspieler im Handballleistungsbereich (siehe Tabelle unten).

Tab. 4: Erweiterte Anforderung an ein modernes Profil für Rückraumspieler (modifiziert nach Späte 1997, S. 8)

Schnelligkeitsorientierte Angriffstechniken Pass- und Lauftäuschungen gegen

antizipativ-offensive Abwehraktionen

- Schnelle Schlagwürfe

- Schnelle Sprungwürfe

- Schnelle Pässe bzw. Anspiele zum Kreis

- Freilaufen ohne Ball

- Gezielte Lauftäuschungen/Richtungswechsel

- Passtechniken gegen das „Doppeln“ der Abwehr

Gezielte Täuschungen/Aktionskombinationen Wurf- und Passtechniken unter dem Aspekt

der Handlungsschnelligkeit

- Blicktäuschungen

- Pass-, Wurf-, Anspieltäuschungen vor einer

geplanten Wurfaktion

- enge Aktionsräume/hoher Zeitdruck

- großer Gegnerwiderstand

- hohe Wahrnehmungsanforderung

25 Forschungsgegenstand und theoretischer Bezugsrahmen

Kreisläufer

Kreisläufer sollten über eine hohe Muskelmasse verfügen, da sie durch

permanenten Gegnerkontakt viel Kraft mitbringen müssen (Srhoj et al. 2002). Die

meiste Zeit agieren sie zwischen zwei Verteidigern und verfügen so mit etwa 12 m2

über den kleinsten, aber auch kontaktintensivsten Bewegungsradius im Angriff

(Karcher/Buchheit 2014 und Michalsik et al. 2011b). Die Kreisläufer sind die

Spieler, die im Mittel der gesamten Spielzeit zwar die geringste Strecke in

niedrigem Tempo zurücklegen, ihre Bewegungen sind dann aber meist

schnellkräftige und auf engem Raum stattfindende Aktionen. Oxyzoglou et al.

(2014) schrieben, dass Kreisläufer ein sehr spezifisches und mit

Technikschwerpunkten besetztes Training benötigen. Demnach muss ein Kreisläufer

nicht unbedingt über eine große Wurfkraft, sondern vielmehr über eine gute

Wurftechnik verfügen, da er aus geringen Distanzen und unterschiedlichen

Wurfauslagen, aber fast immer unter Gegnereinfluss werfen muss. Kreisläufer

gehören zu den größten und schwersten Spielern einer Mannschaft (Ghobadi et al.

2013). Sie sind oft die älteren und erfahrenen Spieler

(Sporiš et al. 2010).

Torhüter

Sie sind ebenfalls, wie die Rückraumspieler, groß gewachsen, sollen beweglich sein

und eine ebenso gute grundlegende Körperspannung wie Augen-Hand-Koordination

mitbringen. Torhüter absolvieren kurze, schnelle Bewegungen in einem

vergleichsweise kleinen Radius (6-m-Raum plus Tor- und Seitenauslinie). Sie

sollten über eine gute Kraftfähigkeit, besonders in explosivkräftigen Bewegungen

verfügen (Karcher/Buchheit 2014). Zudem sind die Torhüter im Leistungsbereich

und in Nationalteams meist die ältesten Spieler (Sporiš et al. 2010).

26 Forschungsgegenstand und theoretischer Bezugsrahmen

3.2 Anthropologie im Sportspiel Handball

Urban et al. (2011) untersuchten positionsabhängige Unterschiede von männlichen

Handballern - hinsichtlich deren Anthropologie - zwischen den Jahren 1980 und

2010. Ziel der Studie war es, die Trendentwicklung ausgewählter

anthropometrischer Parameter unter Berücksichtigung der Änderung der Spielweise

(Regeländerungen) darzustellen. Die Autoren konnten aufzeigen, dass die

Veränderungen der Sportler zwischen 1980 und 2010 in Körpergröße, Arm-

Spannweite und biepicondylarem12 Abstand zwar minimal waren, Werte der

Umfangsmaße jedoch signifikant differierten. Dies zeigt laut Urban et al. (2011) die

Notwendigkeit einer guten Körperkonstitution13 bezüglich der Entwicklung von

Skelett und Muskulatur. Sie beschreiben das prozentuale Verhältnis von

Körpermasse zu subkutanem Fettgewebe bzw. Längs-, Quer- und

Umfangsmessungen der Körpersegmente als eng abhängig von der Körpergröße

des Spielers. Dieser und der damit verbundenen positiven Konstitution im Sinne

von Kraft sprechen die Autoren eine elementare Bedeutung in der Ausübung von

spielentscheidenden Situationen wie Steals, Sperren, Würfe, Blocken etc. zu.

Die deutlichsten Unterschiede fanden Urban et al. (2011) in beiden Gruppen

zwischen den Rückraumspielern und den Kreisläufern. Insgesamt waren die Spieler

von 2010 um 4,64 kg schwerer und um 1,7 cm größer als die Spieler von 1980. Die

positionsspezifischen Unterschiede waren in 1980 noch nicht so deutlich

darzustellen wie in 2010. Die Wandlung des Handballs zu einem körperbetonten

und kraftaufbringenden Sport macht sich besonders in der Betrachtung der

Unterschiede der Kreisläufer deutlich. So waren die Kreisläufer 2010 um 4,49 cm

größer und um 10,41 kg schwerer, hatten eine um 2,2 cm größere Armspanne und

um 3,68 cm größeren Bizepsumfang sowie um 2,22 cm größeren Wadenumfang als

die Spieler von 1980.

Ziv und Lidor (2009) sowie Moncef et al. (2012b) beschreiben die elementare

Notwendigkeit einer guten physischen und konstitutionellen Anlage für Handballer.

Ghobadi et al. (2013) ergänzt dies mit dem Kommentar, es sei „die entscheidende“

Größe im Kampf um den Ball. Auf Grund dessen fasste der Autor die

12 Abstand von Ellenbogen zu Ellenbogen (Epicondyle) 13 „Unter Konstitution werden die weitgehend dauerhaften, relativ konstanten Merkmale des Organismus verstanden, die vor allem auch in Bau und Funktion des Körpers in Erscheinung treten und somit wesentliche funktionelle und morphologische Eigenschaften des Organismus beeinflussen bzw. prägen. Die konstitutionellen Bedingungen des Körpers werden in erster Linie durch Erbanlagen bestimmt, sind jedoch in gewissem Grad durch Umwelteinflüsse veränderbar, in bestimmtem Maß auch durch sportliches Training (Fröhner/Wagner 2011)“.

27 Forschungsgegenstand und theoretischer Bezugsrahmen

anthropologischen Merkmale der Spieler der WM 2013 (N=409) zusammen. Die

Finalteilnehmer aus Spanien und Dänemark sowie die deutsche Nationalmannschaft

sind in der unten stehenden Tabelle aufgezeigt. Zudem unterschied er die

Anthropologie der Spiele zwischen den Kontinenten und den Positionen. Ziel war es,

den Einfluss der Anthropologie auf das Abschneiden im Turnier darzustellen. Es

konnte gezeigt werden, dass es einen negativen Zusammenhang von Alter (r=-

,150; p=0,002), Körpergröße (r=-,398; p=0,0001) und Gewicht (r=-,253;

p=0,0001) bei den Mannschaften bezüglich des Abschneidens bei der WM-

Teilnahme gibt.

Tab. 5: Größe und Gewicht nach Platzierung bei der WM 2013 im Vergleich (modifiziert nach Ghobadi et al. 2013)

Nation Größe (cm) Gewicht (kg)

Spanien (WM) 193 ± 8 97 ± 11

Dänemark (2. Platz) 194 ± 7 95 ± 10

Deutschland (5. Platz) 193 ± 5 92 ± 6

Tab. 6: Größe und Gewicht im Vergleich der teilnehmenden Kontinente der WM 2013 (modifiziert Ghobadi et al. 2013)

Kontinent Größe (cm) Gewicht (cm)

Europa 192 ± 7 95 ± 10

Afrika 188 ± 5 90 ± 9

Asien 185 ± 6 88 ± 9

Amerika 188 ± 6 91 ± 8

Ozeanien 186 ± 7 85 ± 8

Tab. 7: Größe und Gewicht aller teilnehmenden Spieler der WM 2013 im Vergleich der Positionen (modifiziert Ghobadi et al. 2013)

Position Größe (cm) Gewicht (kg)

Torwart 192 ± 5 96 ± 10

Rückraum 193 ± 7 94 ± 8

Rückraummitte 188 ± 6 89 ± 8

Außen 185 ± 5 85 ± 6

Kreis 193 ± 6 100 ± 9

Die Ergebnisse von Ghobadi et al. (2013) decken sich mit denen anderer Autoren

und bestätigen, dass die körperlichen Voraussetzungen Einfluss auf die

spielspezifische Leistung haben können (Gorostiaga et al. 2005, Marques et al.

2007). Srhoj et al. (2002) fanden im leistungsorientiertem Handball vorrangig

großgewachsene mesomorphe, athletische Körperbautypen mit wenig

Unterhautfettgewebe.

28 Forschungsgegenstand und theoretischer Bezugsrahmen

In der Literatur wird mittlerweile auch immer häufiger zwischen den Positionen

unterschieden. So zeigten Sporiš et al. (2010) z.B. folgende anthropologischen

Parameter der kroatischen Nationalmannschaft (n=92) von 2004 und 2008.

Tab. 8: Größe, Gewicht und Körperfett bei kroatischen Handballern (modifiziert Sporiš et al. 2010)

Den Ansatz, die unterschiedlichen körperlichen Merkmale hinsichtlich einer

Positionsunterscheidung aufzuweisen, verfolgten auch Krüger et al. (2013) in ihrer

Studie zur Unterscheidung und Trennung der Spielstärke (Spielklassen und

Spielpositionen) hinsichtlich der Leistungsfähigkeit und physischen

Voraussetzungen. Sie untersuchten Spieler der 1. und 2. Handball-Bundesliga und

fanden signifikante Unterschiede bezüglich der Positionen. So waren Außenspieler

die leichteren und kleineren Spieler, Kreisläufer die schwersten, wobei sich

bezüglich der Kreisläuferposition zwischen der 1. und 2. Liga ebenfalls signifikante

Unterschiede zeigten. Die Kreisläufer der 1. Liga waren größer und schwerer und

wiesen einen höheren BMI auf. Torhüter waren in diese Studie nicht mit einbezogen

wurden.

Die folgende Tabelle zeigt eine Zusammenfassung einiger Autoren und ihrer

ermittelten durchschnittlichen anthropometrischen Daten von leistungsorientierten

Jugend- und Profispielern.

Position Größe (cm) Gewicht (kg) Körperfett (%)

Torwart 195 ± 5 100 ± 9 13 ± 1

Rückraum 197 ± 5 97 ± 5 9 ± 2

Außen 184 ± 6 89 ± 6 13 ± 3

Kreis 196 ± 9 108 ± 8 13 ± 6

29 Forschungsgegenstand und theoretischer Bezugsrahmen

Tab. 9 Zusammenfassung anthropologischer Merkmale von leistungsorientierten Jugendspielern und Leistungshandballern aus dem Seniorenbereich sortiert nach Lebensalter

(A=Außen; KM=Kreis;RR=Rückraum;TW=Tor)

Autor Probanden Alter (Jahre) Größe (cm) Gewicht (kg)

Körperfett (%)

Matthys (2012) Belgische U18 Elite- Spieler

Ø 16,8 Ø 180 ± 5,1

Ø 71,3 ± 8,7

Ø 11,4 ±2,7

Šibila et al. (2011)

Slovenische Jugendnationalspieler

Ø 17,4 ± 1,6

Ø 185 ± 6 Ø83 ± 10,7

Ingebrigsten et al. (2013)

Norwegische Jugendnationalspieler (n=15)

U18 Ø185 ± 4 Ø76,5 ± 11

Massuça (2011) Nationalspieler verschiedener Nationen (n=939)

U19 (n=256) U21 (n=289 Senioren (n=394)

U 19 Ø 186 U21 Ø 187 Senioren Ø 189

U 19 Ø 82,6 U21 Ø 85 Senioren Ø 90

Moncef et al. (2012b)

Tunesische Erstliga- Spieler (n=44)

Ø 22 Ø 182 ± 6 Ø 83 ± 13 Ø 11,2 ± 4,7

Póvoas et al. (2011a)

Portugiesische Erstliga- Spieler (n=30)

Ø 25 ± 3,5 Ø 186 ± 8

Ø 87,7 ± 9 Ø 9,7 ± 2,3

Michalsik et al. (2011a)

Dänische Erstliga- Spieler (n=191)

Ø 26 ± 4,4 Ø 190 ± 6 A: 184 ± 6 KM: 194 ± 4 RR: 191 ± 6 TW: 190 ± 4

Ø 92,6 ± 8,5 A: 84 ± 6 KM: 99 ± 6 RR: 95 ± 7 TW: 94 ± 8

Krüger et al. (2013)

Deutsche Bundesliga- Spieler (n=34)

Ø 26,8 Ø 191 A: 183 KM: 195 RR: 193 TW: 194

Ø ± A: 82,5 KM: 105,1 RR: 95,2 TW: 95,4

30 Forschungsgegenstand und theoretischer Bezugsrahmen

3.3 Konditionelle Fähigkeiten im Sportspiel Handball

3.3.1 Kraft

Zur Sprungkraft

Im Handball spielen zwei wesentliche Absprünge/Absprungtechniken eine Rolle

(Pielbusch et al. 2011):

Sprünge aus vorhergegangen Dehnungsphasen mit einer anschließenden

explosiven Verkürzung der Muskulatur, z.B. beim Sprung zum Block oder

einem verzögertem Sprungwurf aus dem Rückraum

„schlagende, prellende“ Umkehrbewegungen der Muskulatur, die durch einen

sehr kurzen Dehnungsverkürzungszyklus von unter 200 ms durchgeführt

werden. Diese Technik wird als Reaktivsprungtechnik bezeichnet und ist im

Handball bei 1:1 Situationen14, schnellen Sprungwürfen mit z.B. nur einem

Schrittkontakt aus dem Rückraum oder den Außenpositionen vonnöten.

Die Sprunghöhe, z.B. des Sprungwurfes, ist unter anderem abhängig von der

Maximalkraft, aber auch von der Impulsübertragung von Schwungbein und

Armausholbewegung beim Absprung. Je mehr Masse der Sportler mitbringt, desto

mehr kann diese bei der Impulsübertragung eingesetzt werden (Ballreich/Kuhlow

1986). Die eigentliche maximal zu leistende Sprunghöhe zu berechnen ist eher

schwierig, da eine optimale Hocktiefe für jeden einzelnen Athleten individuell

ermittelt werden müsste. Dies ist z.B. über Sprungkraftmessungen wie den Jump

and Reach (JAR) und der mehrmaligen Wiederholung möglich. Zur Bestimmung der

reaktiven Schnellkraft bzw. Sprungkraft werden in der Regel Kontaktmatten

und/oder Kraftmessplatten zur Durchführung der standardisierten Sprünge Drop

Jump (DJ), Counter Movement Jump (CMJ) oder auch Squat Jump (SJ) verwendet.

Im Reaktivkraftbereich wird dem Dehnungs-Verkürzungs-Zyklus (DVZ) oftmals eine

enorme Bedeutung zugesprochen. Vom DVZ spricht man bei einer Kombination von

Muskelaktionen der konzentrischen und exzentrischen Phase. Der konzentrischen

Phase geht unmittelbar eine exzentrische Phase voraus, die durch die Dehnung des

voraktivierten Muskels (exzentrische Phase) zu einer Leistungspotenzierung in der

konzentrischen Phase führt (Banzer et al. 2004). Dies findet man unter anderem in

der Abdruckphase des Laufens bzw. der Laufbewegung, bei Sprungübungen und der

bewussten Plantarextension/Dorsiflexion vor dem Bodenkontakt und der

Absprungphase.

14 Eins gegen Eins im Wettkampf mit dem Gegner bzw. direktem Gegenspieler.

31 Forschungsgegenstand und theoretischer Bezugsrahmen

Schmidtbleicher (1994b) unterschied aus zeitlicher Sicht zwei Typen des DVZ, den

langsamen und den schnellen DVZ. Ein langsamer DVZ liegt bei großen

Gelenkwinkeländerung und einer Dauer von mehr als 250 ms vor. Ein geeignetes

Testverfahren hierfür ist z.B. der Counter Movement Jump (CMJ)15. Bei schnellen

DVZ wird eine Zeitdauer von unter 200 ms erwartet.

Ein geeignetes Testverfahren hierfür und zur Beurteilung der Sprungkraft ist z.B.

der Drop Jump (DJ), da er sowohl eine Aussage über die Bodenkontaktzeit16, als

auch über die Sprunghöhe machen kann. Die exzentrische Phase (Kniebeugung

beim Auftreffen auf den Boden) wie auch der Kniebeugewinkel beeinflussen die

Muskulatur und somit den reaktiven Anteil der Absprungkräfte. Kontaktzeiten unter

200 ms werden als gut entwickelt bezeichnet und lassen auf ein hohes reaktives

Kraftniveau mit guten „Zeitprogramm“ schließen. Die Qualität der intermuskulären

Koordination lässt sich über die Bodenkontaktzeit und die absolute Kraft im

Absprung darstellen. Beim DJ sollten beide Parameter (Bodenkontaktzeit und

Sprunghöhe) optimal ausgeprägt sein, da ein kurzer Bodenkontakt nur dann von

Vorteil ist, wenn genügend Kraft zum Erzielen einer großen Sprunghöhe entfaltet

werden kann (Frick et al. 1991).

Der Counter Movement Jump beurteilt die über exentrisch arbeitende

Beinstreckmuskulatur (Kniebeugung) konzentrisch entwickelte Schnellkraftfähigkeit

in der Vertikalen. Die durch die Ausholbewegung nach unten gespeicherte

kinetische Energie wirkt nach dem biomechanischen Prinzip der Anfangskraft und

zeichnet sich durch eine gute Sprunghöhe aus.

Oxyzoglou et al. (2011) vergleichen die Explosivkraft von serbischen und

griechischen Spielern und zeigen im Bereich der horizontalen Sprungkraft

(Standweitsprung) Distanzen von 210 cm bei den Serben und 196 cm bei den

Griechen. Im vertikalen Sprung erreichen die Serben eine Höhe von 59 cm und die

Griechen eine Höhe von 54 cm. Ebenso kamen die Serben im 10-m-Sprint auf die

schnellere Endzeit (1,75 zu 1,96 s).

Pielbusch et al. (2011) untersuchten den Einfluss der verschiedenen

Sprungvarianten auf die Sprunghöhe17. Hierzu absolvierten 63 Versuchspersonen18

einen Sprungwurf über das „richtige“ Bein mit 2 Auftaktschritten, einbeinige

Sprungwürfe über das „falsche“ Bein mit zwei Auftaktschritten, beidbeinige

15 Beim CMJ geht der Aufwärtsbewegung (Abdruck zum Sprung) eine einleitende Gegenbewegung voraus. Je höher die erzielte Sprunghöhe, desto besser die Ausprägung des DVZ. 16 Wichtiges Kriterium für Sprint und Sprungleistungen, da ein reaktives Bewegungsverhalten an einen schnellen Bewegungsablauf (kurzer Bodenkontakt) gebunden ist. 17 Die Messung erfolgte mittels Videoaufzeichnung. 18 46 männliche und 17 weibliche Handballer im Alter von 17 bis 49 Jahren, unterteilt in drei unterschiedliche Leistungsklassen.

32 Forschungsgegenstand und theoretischer Bezugsrahmen

Sprungwürfe nach einem Einhüpfer und Sprungwürfe über das „richtige“ Bein nach

einer Täuschbewegung. Die Ergebnisse zeigen deutliche Unterschiede in der

Sprunghöhe der Wurfvarianten. Der beidbeinige Absprung erzielte die größten

Sprunghöhen (41 cm) und der Absprung über das „falsche“ Bein die niedrigsten

(31 cm). Dazwischen lagen die beiden anderen Varianten, mit nahezu identischen

Sprunghöhen (33 und 33 cm). Im Vergleich hierzu erreichen die Sprunghöhen des

JAR Testes deutlich höhere Werte. Dazu sind diese, durch die Hinzunahme der

Arme, mit der tatsächlichen Abwurfhöhe des Sprungwurfes zu vergleichen. Auch

Hübner et al. (2005) befassten sich mit einer sportspezifischen Sprungdiagnostik.

Sie untersuchten hierzu die Sprunghöhe von 29 schweizerischen U21-

Nationalspielern mittels CMJ und einbeinigen Absprüngen auf der Kraftmessplatte

und verglichen die Ergebnisse mit der Sprunghöhe beim Sprungwurf (über

Videoanalyse). Die zentrale Fragestellung der Autoren war, ob sich die Sprunghöhe

des Sprungwurfes durch unspezifische Sprungtests (CMJ) voraussagen lässt, und ob

diese eine sinnvolle Ergänzung zur Ermittlung der Explosivkraftfähigkeit der unteren

Extremitäten sind. Die Ergebnisse des CMJ korrelierten nicht mit denen des

Sprungwurfes (r= max. bis zu 0,40). Die Autoren nennen unter anderem eine

„positionsbedingte Anpassung“ der Technik des Sprungwurfes als Ursache für

unterschiedliche Sprunghöhen. So springen Kreisläufer und Außenspieler oft eher

flach und weit, Rückraumspieler dagegen eher vertikal hoch. Anders als bei

Pielbusch et al. (2011) war in dieser Studie auch kein „methodischer Zwang“ wie

eine „Mauer“ gefordert. Der Sprungwurf wurde zudem aus zwei Schritten Anlauf

ausgeführt und entspricht somit nur einer möglichen Spielsituation. Zur

Explosivkraft stellten die Autoren fest, dass sie als isolierter konditioneller Faktor

neben der Absprungtechnik und der Koordination der Abwurfbewegung zwar

vorhanden ist, sie determiniert aber nicht dominant die Höhe. Aufbauend auf den

Versuchen von Pielbusch et al. (2011) veröffentlichte Gail (2014) einen Sprungtest

zur Ermittlung der Abwurfhöhe beim Sprungwurf; danach ist die Sprunghöhe nur

dann „von besonderer Bedeutung (…), wenn sie gleichzeitig auch zu einer möglichst

großen Abwurfhöhe beiträgt“. Die Sprunghöhe ist durch die Sprungkraft und die

Sprungtechnik determiniert, die Abwurfhöhe umfasst zudem noch die individuelle

Konstitution (Körper- und Armlänge) und die Wurftechnik. Der Autor gibt für seine

Studie eine im Mittel gemessene Abwurfhöhe von 269 ± 16 cm (nach Retest) und

erwähnt Referenzwerte aus der 2. Bundesliga von 286 ± 16 cm.

Buchheit et al. (2010) zeigte bei französischen Nationalspielern eine Sprunghöhe

von 46,9 cm im CMJ. Krüger et al. (2013) untersuchten in ihrer Studie

positionsspezifische Unterschiede verschiedener konditioneller Parameter zwischen

der 1. und 2. Bundesliga, und konnten im Bereich der Sprungdiagnostik (CMJ und

33 Forschungsgegenstand und theoretischer Bezugsrahmen

DJ aus 40 cm Höhe) signifikante Unterschiede feststellen. Insgesamt zeigten sich

dabei die Außenspieler im Bereich des CMJ und des DJ signifikant stärker als die

Spieler anderer Positionen, wobei die Kreisläufer insgesamt am schlechtesten

abschlossen. Auch die Unterschiede der Leistungen im Vergleich der 1. und 2. Liga

waren hoch signifikant. Die Kreisläufer der 1. Liga erzielten im DJ eine höhere

Sprungleistung, und auch die Effizienz (Bodenkontaktzeit und Sprunghöhe) dieser

war besser. Im CMJ konnte ein signifikanter Unterschied in der Sprunghöhe

zwischen den Positionen und der Spielklasse festgestellt werden, wobei die

Außenspieler die besten Werte erzielten (Tab. 10).

Zapartidis et al. (2011) begründete die schlechteren Sprungleistungen der

Kreisläufer damit, dass diese sich eher unter Einsatz ihrer Masse dicht am

Gegenspieler drehen und keine vertikalen Sprungleistungen beim Torabschluss

abrufen müssen.

Tab. 10: Sprungergebnisse im positionsspezifischen Unterschied von Krüger et al. (2013)

CMJ (cm) DJ (cm)

Außenspieler 50,5 ± 3,7 40,4 ± 4,3

Rückraumspieler 47,2 ± 5,3 36,9 ± 5,4

Kreisläufer 43,3 ± 4,8 34,3 ± 2,5

Torhüter 47,3 ± 6,6 37,0 ± 5,5

Auch Michalsik et al. (2011a) zeigten, dass die Außenspieler im DJ (40cm) mit

46,4 ± 3,5 cm und die Torhüter mit 47,5 ± 3,4 cm zu den Besten gehören.

Rückraumspieler (42,1 ± 4,3 cm) und Kreisläufer (41,0 ± 3,2 cm) zeigen

schlechtere Werte.

Wurfkraft und Wurfgeschwindigkeit

Gorostiaga et al. (2005) und Wagner und Müller (2008b) konnten in ihren Studien

zeigen, dass die Ballabfluggeschwindigkeit beim Torwurf ein leistungsbestimmender

Faktor ist. Spieler von höheren Spielklassen zeigten eine signifikant höhere

Ballabfluggeschwindigkeit als die der niedrigeren Spielklasse. Diese resultiert

hauptsächlich aus einer optimalen Bewegungskoordination und optimalen

Bewegungsübertragung von Teilimpulsen aus einer dynamischen Schulterrotation,

Ellenbogenflexion und ulnarer Handgelenksflexion, sowie Oberkörperrotation

(Wagner et al. 2012). Eine optimale Kraft- bzw. Impulsübertragung in der

Bewegungskette gilt als leistungsbestimmender Faktor bei der Wurfstärke.

34 Forschungsgegenstand und theoretischer Bezugsrahmen

Wagner et al. (2008a) erklärten, dass die verschiedenen Wurfvarianten19 ebenso

Einfluss auf die Wurfgeschwindigkeit haben. Kurze, schnelle Wurfbewegungen

werden über eine frontalere, weniger rotierte Rumpfposition, sondern durch die

Beschleunigung in der Schulterrotation wie auch der Ellenbogenflexion

durchgeführt. Durch den kurzen Bewegungsweg (Hebel) ist die

Gesamtbewegungszeit deutlich kürzer. Im Gegensatz dazu stehen die Würfe aus

den Rückraum- oder von den Außenpositionen, wo oftmals verzögerte Sprungwürfe

zu sehen sind, welche durch eine Rotation des Oberkörpers sowie eine weite und

hohe Ausholbewegung des Wurfarmes den Beschleunigungsweg (Hebel) verlängern

und damit möglicherwiese auch die Ballabfluggeschwindigkeit erhöhen können (van

den Tillaar/Ettema 2006). Wagner et al. (2010a) fand heraus, dass höher-klassige

Spieler im gesamten Bewegungsablauf (Rotation, Extension und Flexion des

Oberkörpers sowie Schulterrotation) besser waren und dadurch auch höhere

Ballfluggeschwindigkeiten im Sprungwurf erzielen, als niedrigklassig spielende.

Positiv hierauf wirken sich auch die Größe und das Gewicht des Spielers aus. Burton

et al. (1992) und Galal El-Din et al. (2011) zeigten signifikante Ergebnisse

bezüglich der Korrelationen von Handbreite und Wurfgeschwindigkeit (Wurfkraft)

und schenken der Handbreite zur Beurteilung der Wurfkraft mehr Aufmerksamkeit

als den anderen Körpermaßen (Arm-Spannweite und Körpergröße). Sie begründen

dies mit der Annahme, dass die Größe der Hand und die Flexibilität der Finger zu

einer besseren Möglichkeit der Ballhaltung und somit auch zu einem stärkeren Wurf

beitragen.

Die Durchsicht der Literatur macht deutlich, dass es einen Unterschied in der

Wurfgeschwindigkeit von höher- bzw. niedrig-klassigeren Spielern gibt, wobei die

Definition von höher-klassig hier im Sinne von Profisport bis Leistungssport gemeint

ist. Wagner et al. (2010b) ermittelte eine Wurfgeschwindigkeit von 22,3 ± 1,5 m/s

(80,28 km/h) bei den Profispielern. Diese sind mit anderen Studien wie den von

Pori et al. (2011) und Šibilla et al. (2003) zu vergleichen (siehe unten Tab.5).

Tab. 11: Zusammenfassung von Wurfgeschwindigkeiten beim Sprungwurf aus verschiedenen Studien

Autor Probanden Ø km/h

Wagner et al. (2010b) Nat. Team Österreich 80,3

Pori et al. (2011) Nat. Team Slowenien 86,4

Šibilla et al. (2009) Nat. Team Slowenien 86,7

Gorostiaga et al. (2005) Spanische Profispieler 85,7

Michalsik et al. (2011a) Dänische 1. Liga 84,2

19 Werfen am Gegner mittels Hüft-, Knick- oder Schlagwürfen. Kurzer Sprungwurf und verzögerter Sprungwurf sowie Würfe von den Außenpositionen oder Würfe aus der Drehung heraus, wie am Kreis.

35 Forschungsgegenstand und theoretischer Bezugsrahmen

Bezüglich erzielter Geschwindigkeiten beim Wurf zeigten Krüger et al. (2013) in

einer deskriptiven Studie zum positionsspezifischen Unterschied konditioneller

Fähigkeiten im Vergleich von 1. und 2. Bundesliga, dass die Außenspieler mit 21,9

± 0,8 m/s im Schlagwurf (ohne Anlauf) und 24,7 ± 1,4 m/s im Schlagwurf mit drei

Schritten Anlauf sowie 22,4 ± 0,7 m/s im Sprungwurf und die Rückraumspieler mit

23,7 ± 1,3 m/s, 25,2 ±1,6 m/s und 23,8 ± 1,3 m/s die wurfstärkeren Positionen

besetzen. Bezüglich des Klassenunterschiedes konnten in keiner Position

signifikante Unterschiede festgestellt werden. Die untenstehende Tabelle zeigt die

Umrechnung20 der von Krüger et al. (2013) gewonnen Daten in km/h.

Tab. 12: Wurfgeschwindigkeit aus Krüger et al. 2013 umgerechnet in km/h.

Position Schlagwurf ohne

Anlauf

Schlagwurf drei

Schritte Anlauf

Sprungwurf

Außenspieler 79 km/h 89 km/h 81 km/h

Rückraumspieler 85 km/h 90 km/h 86 km/h

Kreisläufer * 73 km/h *

Torwart * 73 km/h *

* Hierzu wurden in der Veröffentlichung keine Angaben gemacht.

Hollmann und Hettinger (2000) definierten die Wurfleistung als Schnellkraftleistung

und schreiben ihrer Leistungsstärke eine hohe Abhängigkeit von den unteren

Extremitäten zu. So bilden Sprung- und Sprintfähigkeiten eine wichtige Grundlage

für Wurfdisziplinen, deren Spitzenathleten ein hohes Maß an Schnellkraft und

Explosivkraft im finalen Krafteinsatz der an der Bewegung beteiligten Teilsegmente

haben. Dott (2002) berichtet, dass die Rückraumspieler im Spiel 8 ± 4 Würfe

verrichten und 94 ± 46,8 Pässen spielen. Die Außenspieler kommen auf 6 ± 1,9

Würfe und 43 ± 10,1 Pässe. Bei den Kreisläufern konnten 3 ± 1,9 Würfe und 18 ±

14,1 Pässe beobachtet werden. Gerade die hohe Anzahl der Pässe in Spiel und

Training macht ein spezifisches Training der Rotatorenmanschette unabdingbar

(Borsa et al. 2008).

20 Die Umrechnung erfolgt über den Faktor 3,6 km/h 1 m/s.

36 Forschungsgegenstand und theoretischer Bezugsrahmen

3.3.2 Schnelligkeit

Zum linearen Sprint

Krüger et al. (2013) zeigten in ihrer Studie, dass die Außen- und Rückraumspieler

zu den schnellsten Spielern (30-m-Sprinttest) in ihrer Studie gehörten, wobei sich

dieser Unterschied auf den ersten 0 bis 5 m als (noch) nicht signifikant

herausstellte. Erst auf den Metern 10 bis 30 wird ein Unterschied ersichtlich. Die

Autoren stellten in der genannten Studie einen Unterschied der Sprintleistung von

Spielern der 1. und 2. Liga bei 10 bis 30 m und bei 0 bis 30 m zu Gunsten der

Erstligaspieler fest. Ein Unterschied auf den ersten 0 bis 5 m bzw. 0 bis 10 m

konnte auch hier nicht festgestellt werden.

Tab. 13: Sprintzeit 30 m im Unterschied der Positionen (Krüger et al. 2013).

Position Sprintzeit 0 bis 30 m

Außenspieler 4,11 s ± 0,11 s

Rückraumspieler 4,11 s ± 0,04 s

Kreisläufer 4,38 s ± 0,03 s

Torhüter 4,28 s ± 0,29 s

Bezüglich der Sprintzeiten auf die gesamte Strecke (30 m) können in verschiedenen

Studien annähernd identische Zeiten aufgezeigt werden, wobei auch in diesen

Studien keine positionsspezifischen Unterschiede auf den Teilstrecken

0 bis 5 m sowie 0 bis 10 m festgestellt wurden. Somit ist von einer grundsätzlichen

Notwendigkeit einer guten Beschleunigungsfähigkeit auszugehen (Krüger et al.

2013, Gorostiaga et al. 2005 und Zapartidis et al. 2009). Ebenfalls konnte bezüglich

der Schnelligkeit keine der Studien einen signifikanten Unterschied zwischen den

Spielklassen benennen. Lediglich die positionsspezifischen Unterschiede bei

zunehmender Distanz zwischen Außen- und Rückraumspielern im Vergleich zu den

Kreisläufern und Torhütern (Gorostiaga et al. 2005 und 2004, Sporiš et al. 2010).

Der DHB (Papst et al. 2010) testet die zyklische Schnelligkeit über einen 30-m-

Sprinttest. Baum (2009) hingegen nutzt einen 15-m-Sprint zur Feststellung der

linearen Schnelligkeit. Eine Bewegungsanalyse aus Spielen der Weltmeisterschaft

2007 zeigt, dass Spieler im Mittel einen Sprint von 7 bis 19 Metern absolvierten,

wobei die Kreisläufer 5 bis 7 m, die Rückraumspieler 8 m und die Außenspieler über

15-18 m zurück legten. Diese Ergebnisse zeigen, dass positionsspezifische

Sprintanforderungen gegeben sind (Karcher/Buchheit 2014). Kubo et al. (2011)

37 Forschungsgegenstand und theoretischer Bezugsrahmen

zeigte auf, dass sich ein hoher prozentualer Anteil der Fettmasse eines Sportlers

negativ auf die Sprintfähigkeit auswirkt. Ebenso scheint die Rumpfmuskulatur einen

Einfluss, explizit auf die Antrittsschnelligkeit, zu haben, da Aufnahmen aus der

Kernspintomographie eine Korrelation von Muskelquerschnittsflächen des M. erector

spinae, des M. quadratus lumborum und der Sprintleistung (10-20 m) ergaben.

Gute Rumpfstabilität sowie eine gut ausgeprägte Arm- und Rumpfmuskulatur

sorgen für eine effektivere Kraftimpulsübertragung auf die Beinmuskulatur.

Lüthy et al. (2009) beschreiben diesen Zusammenhang zwischen der Sprunghöhe

(als Ausdruck der Sprungleistung) und dem Sprint, sowohl beim CMJ als auch beim

DJ. Die Autoren zeigten einen ebenso großen Zusammenhang beim Antritt des 30-

m-Sprints mit der Reaktiv- bzw. Explosivkraft und der erzielten

Laufgeschwindigkeit.

38 Forschungsgegenstand und theoretischer Bezugsrahmen

Zur handballspezifischen Schnelligkeit

Späte (2002) konnte anhand einer Detailanalyse aus der deutschen Bundesliga

(Saison 2001/2002) aufzeigen, dass 30 % aller Tore aus dem Tempospiel heraus

erzielt wurden. Die Laufbelastung und Spielschnelligkeit wird deutlich ersichtlich, da

eine hohe Angriffs- aber auch Abwehrschnelligkeitsleistung Voraussetzung hierfür

ist.

„Schließlich müssen wir auch den gewachsenen Anforderungen an die

athletischen Voraussetzungen Rechnung tragen, sind doch im modernen

Tempospiel vor allem Spieler gefragt, die auf der Basis optimal entwickelter

Athletik über eine sehr gut ausgeprägte Handlungsschnelligkeit verfügen.“

(Heiner Brand in DHB 2009, S. 7)

Im Handball verlaufen verhältnismäßig wenige Aktionen zyklisch, der Großteil der

geforderten schnellen Bewegungen wie Drehungen, Lauftäuschungen,

Richtungswechsel (mit und ohne Ball) etc. verlaufen azyklisch. Aus diesem Grunde

finden sich bereits einige Überlegungen von Autoren, wie diese Bewegungen in

Tests mit Schnelligkeitsaspekten widergespiegelt werden können. Baum (2009)

zeigte mit dem Test des „Neuner-Eckenlauf“ (Abb. 2), dass die Ergebnisse aus dem

linearen 15-m-Sprint mit den Ergebnissen des Eckenlaufes in enger Korrelation

stehen. Beide Tests kombiniert, lässt sich für den einzelnen Spieler ableiten, ob im

Training primär die Grundschnelligkeit oder die azyklische Schnelligkeit trainiert

werden sollte.

Abb. 1: 9-Eckenlauf aus der DHB-Leistungssichtung (Handballtraining, DHB 2007)

39 Forschungsgegenstand und theoretischer Bezugsrahmen

Tapping

Zum Tapping-Test gibt es in der aktuellen Literatur relativ wenige Untersuchungen.

Gibt man den Begriff in einer Suchmaschine ein, gelangt man häufig zu diversen

Software-Firmen, die diesen Test mit der Eigenschaft anbieten, den Grad der

Übermüdung und/oder des Überarbeitungszustandes zu bewerten. Wissenschaftlich

fundierte Arbeiten stehen jedoch gegenwärtig noch aus. Einen Anfang machte

Krauss (2010) mit einem Dissertationsthema zum Fußtapping-Test. Seine Arbeit

wird auch primär als eine der Grundlagen für die vorliegende Untersuchung

genommen. Man unterscheidet im Bereich des Fußtappings zwei Testvarianten, die

stehende und die sitzende. Bei der sitzenden ist durch die Entlastung der Beine der

Fokus primär auf die neuromuskulären koordinativen Fähigkeiten gelegt. Bei der

stehend durchgeführten Testvariante wird durch das Tragen des Eigengewichtes

auch der energetische Einfluss berücksichtigt (Krauss 2010). Da dies für die

vorliegende Arbeit von Bedeutung ist, wurde sich für die stehende Variante

entschieden, um die zyklische Frequenzschnelligkeit der unteren Extremitäten zu

testen. Der Tapping-Test stellt primär zwar einen Test der Schnelligkeitsfähigkeit

dar, fließt aber auch in den Bereich der anaeroben21 und koordinativen

Grundeigenschaft mit hinein. Lehmann (1992) gibt an, dass man die zyklische

Schnelligkeit auch mit dem Fußtappingtest erfassen kann. Hierzu saßen die

Probanden seiner Studie auf einem Stuhl und mussten in maximaler Frequenz die

Füße im Wechsel auf eine Unterlage tippen. Als entscheidende Größe zur

Beurteilung einer gut ausgebildeten Tappingfähigkeit nennt er eine Frequenz von

über 12 Hz (Kontakte pro Sekunde). Ähnlich wie Lehmann (1992) evaluierten

Braumann und Patra (2007) den Tapping-Test als Marker von elementaren

Schnelligkeitsleistungen, da diese stark neuromuskulär determiniert sind.

Weineck (2007)22 gibt für Handballer einen Mittelwert von 10,6 ± 1,09 Hz im

Fußtapping stehend an (Min. = 7,8; Max. = 11,6) und schreibt, dass im Stehen,

durch das Tragen des eigenen Körpergewichtes, zu der koordinativen

Leistungskomponente noch das individuelle Kraftniveau zum Tragen kommt.

Zallinger und Müller (1999) untersuchten die Charakteristik des Beintappings

mittels EMG Messungen und erwähnen, dass die an dieser Bewegung maßgeblich

beteiligten Muskeln der M. gastrocnemius, der M. rectus femoris, der M. adductor

longus, der M. tibilais anterior, der M. biceps femoris und der M. gluteus maximus

sind. Es wird deutlich, dass dies auch die in der Regel am Sprint beteiligten Muskeln

sind.

21 Testdauer der vorliegenden Studie waren 20 Sekunden. 22 Der Autor untersuchte hierzu männliche Handballer (n=12) aus der 2. Bundesliga.

40 Forschungsgegenstand und theoretischer Bezugsrahmen

3.3.3 Ausdauer

Nach Durchsicht des aktuellen Literaturstandes lässt sich feststellen, dass beim

Handball im Mittel der aerobe Anteil der Energiebereitstellung überwiegt (Chaoachi

et al. 2009). Allerdings liegt dies häufig daran, dass die Studien Mittelwertangaben

- z.B. der Herzfrequenz - aller Spieler zeigen. Dadurch entsteht der Eindruck, dass

sich diese im aeroben Energiestoffwechsel befinden.

Krüger et al. (2013) untersuchten in ihrer Studie den Leistungsunterschied von

Spielern der 1. und 2. Liga sowie der Spielposition. Im Bereich der Herzfrequenz

(HR) zeigten Rückraum- und Außenspieler (162 ± 6,9 min-1 und 165 ± 4,9 min-1)

die im Mittel höheren Herzfrequenzen im Spiel als die Kreisläufer (155 ±3,5 min-1)

und Torhüter (139 ± 2,5 min-1). Das gleiche Bild wurde auch bei der Beobachtung

der prozentualen HRmax festgestellt (Außenspieler: 85,2 ± 5,8 %; Kreisläufer: 83,4

±1,0 %; Torwart: 75,0 ± 1,0 % und Rückraumspieler: 86,4 ±

1,8 %). Karcher und Buchheit (2014) kamen zu ähnlichen Ergebnissen und

schreiben, dass sich die Torhüter etwa 60 % der Spielzeit unter einer Herzfrequenz

von 70 % HRmax befinden und damit so gut wie nie über 90 % HRmax kommen.

Außenspieler hingegen verbringen 30 % der Spielzeit bei 80-90 % HRmax, während

Rückraum- und Kreisspieler überwiegend bei 80-90 % ihrer HRmax liegen.

Aufgrund der durch die Regeländerungen gesteigerte Athletik und modernen

Spielweise ist davon auszugehen, dass - anders als von Chaoachi (2012)

angenommen - vermehrt Phasen der anaerob-laktaziden Energiebereitstellung eine

größere Rolle spielen. Hierbei bietet die Herzfrequenzmessung auf Grund ihrer

Interpretationsmöglichkeit und nicht zuletzt auch durch die möglichen

Messtechniken wenig Aussagefähigkeit. Die Ausdauerleistungsfähigkeit wird meist

über eine Laktatdiagnostik interpretiert. Durch Studien mittels Laktatmessungen

während des Spiels wird die Annahme einer anaeroben laktaziden Belastung im

Handball bestätigt (Sporiš et al. 2010).

In der portugiesischen Liga wurden Werte von 8,6 mmol·l-1gemessen (Póvoas et al.

2011b). Chelly et al. (2011) konnte bei tunesischen Jugendspielern Werte von bis

zu 9,7 ± 1,1 mmol·l-1 messen. Sporiš et al. (2010) konnten bezüglich der Position

folgende maximale Laktatwerte feststellen: Torhüter = 10,9 ± 2,4 mmol·l-1, Außen-

spieler = 11,9 ± 5,1 mmol·l-1, Rückraumspieler = 10,7 ± 2,7 mmol·l-1 und

Kreisläufer = 11,0 ± 0,7 mmol·l-1. Letztlich ist das Belastungs-Pausen-Verhältnis

sowie die Intensität des Spiels ausschlaggebend für die „Wahl“ des Energie

liefernden Systems. Die Autoren um Krüger et al. (2013) untersuchten mehrere

Parameter unter positionsspezifischen Gesichtspunkten und stellten fest, dass es

41 Forschungsgegenstand und theoretischer Bezugsrahmen

überraschenderweise keine signifikanten Unterschiede im Bereich der

Ausdauerleistungsfähigkeit gibt. Hierzu wurde ein Laktatstufentest durchgeführt,

wobei es im Laktatbereich und in Bereichen der individuellen anaeroben Schwelle

keine Unterschiede gab. Es zeigten sich jedoch in der maximalen

Laufgeschwindigkeit zwischen der 1. und 2. Bundesliga bei den Positionen Torhüter

und Rückraumspieler signifikante Unterschiede (p < 0,05). Chittibabu (2014a)

untersuchte die Sprintfähigkeit und den Ermüdungsindex bei indischen

Handballspielern. Nach 7 x 30-m Sprints mit 25 s Pause zeigten die Außenspieler

die signifikant besten Ergebnisse, die Torhüter die schlechtesten. Keinen

signifikanten Unterschied konnte der Autor zwischen dem Ermüdungsindex der

Außenspieler und der Rückraumspieler feststellen. Dennoch schnitten die

Rückraumspieler im Mittel etwas schlechter ab, was die Bedeutung einer gut

ausgeprägten Schnelligkeitsausdauer (geringerer Ermüdungsindex) bei

Außenspielern deutlich macht. Eine schnelle Erholungsfähigkeit nach hoch

intensiven Sprints ist für Außenspieler wichtig, da diese die längsten

Sprintdistanzen zurücklegen müssen, aber auch bei allen anderen Positionen ist die

aerobe Erholungsfähigkeit im Handball eine elementare Fähigkeit

(Chittibabu 2014a).

Daten im Bereich der Ausdauerleistungsfähigkeit, welche die VO2-max

berücksichtigen, liegen im Handball kaum vor. Mellwig et al. (2009) bestätigen die

gestiegenen physischen Anforderungen durch die auch hier schon erwähnten

Regeländerungen. Sie untersuchten zwischen 2003 und 2006 die maximale

Sauerstoffaufnahme (VO2-max) von 41 Spielern der deutschen Nationalmannschaft.

Sie ermittelten Werte zwischen 53,2 ± 5,77 und 64,9 ± 5,75 ml/kg-1·min-1. Damit

können die Werte der Männer-Nationalmannschaft mit denen von internationalen

professionellen Fußballspielern (55 – 68 ml/kg-1·min-1), aber nicht mit

Leistungssportlern aus dem Ausdauerbereich (bis zu 90 ml/kg-1·min-1) verglichen

werden. Eine gute Ausdauerleistungsfähigkeit trägt zu einer schnelleren

Erholungsfähigkeit bei, was den Spielern durch die Spieldichte im modernen

Leistungshandball zugute kommen würde (Rannou et al. 2001, Mellwig et al. 2009).

Außerdem ist durch eine gesteigerte VO2-max bei gleicher Intensität der Anteil des

Fettstoffwechsels erhöht, was die Glykogenreserven in submaximalen

Belastungsbereichen schont, damit diese bei intensiven und intermettierenden

Belastungen genutzt werden können. Da die kurzen Pausen im Handball nicht

immer ausreichend Erholungszeit bieten, um die „Speicher“ wieder zu füllen, ist die

grundlegende Ausdauerleistungsfähigkeit ein ganz wichtiges Leistungsmerkmal.

Chaouachi et al. (2009) zeigten in ihrer Studie mit 21 tunesischen Nationalspielern

- mittels des Shuttle Runs nach Léger und Gadoury (1989) - die

42 Forschungsgegenstand und theoretischer Bezugsrahmen

Ausdauerleistungsfähigkeit auf. Im Mittel konnte eine VO2-max von 52,83 ± 5,48

ml/kg-1·min-1 gemessen werden. In der Unterscheidung der Positionen wurden für

die Torhüter mit 53,23 ± 5,39 ml/kg-1·min-1, die Rückraumspieler mit 53,43 ± 3,22

ml/kg-1·min-1, die Kreisläufer mit 51,60 ± 8,26 ml/kg-1·min-1 und die Außenspieler

mit 52,40 ± 5,55 ml/kg-1·min-1 vergleichbare Werte wie die von Mellwig et al.

(2009) angegeben.

43 Forschungsgegenstand und theoretischer Bezugsrahmen

3.4 Zusammenfassung und Evaluierung des aktuellen Forschungs-

gegenstandes

Das konditionelle23 Anforderungsprofil eines Handballers sieht nach der hier

vorliegenden Literaturrecherche wie folgt aus: Die kurzen, schnellkräftigen und

bewegungsintensiven Belastungen stellen eine Herausforderung an den anaeroben-

laktaziden Stoffwechsel dar. Diesem gehen grundlegende, zunächst niedrigere

Belastungsformen des aeroben Stoffwechsels voraus.

Die Anforderung bezüglich der unterschiedlichen Positionen gestaltet sich so, dass

die Torhüter groß gewachsene, bewegliche Spieler sein sollen, die kleine

Bewegungsräume in niedrigen Intensitäten abdecken. Die Außenspieler hingegen

sind linear schnell, sprunggewaltig und gehören zu den kleinsten und leichtesten

Spielern. Im Rückraum stehen großgewachsene und kräftige Spieler, die über eine

große Sprung- und Wurfkraft verfügen; sie legen auch die weitesten Strecken im

Spiel zurück. Am Kreis sind ebenfalls große und kräftige Spieler zu finden. Sie sind

schwerer als die Rückraumspieler und verfügen über eine höhere prozentuale

Körperfettmasse.

Ein allgemein gültiges Belastungs- bzw. Anforderungsprofil im Handball darzustellen

gestaltet sich schwierig, da sich dieses allein über erfasste Mittelwerte schwer

darstellen lassen. Die Komplexität des Spiels, mit möglichen permanenten

taktischen Wechseln von Angriff- und Abwehrformation, mögliche

Spezialistenwechsel24 sowie die verschiedensten verwendeten Messverfahren hierzu

lassen derzeitig noch keine Aussage über ein Anforderungsprofil zu.

Einige Autoren erwähnen eine Notwendigkeit positionsspezifischer Diagnostik und

die Ausarbeitung eines positionsspezifischen Anforderungsprofils. Zeitgleich fordern

sie ein positionsspezifisches Training (Lidor et al 2005, Chelly et al. 2011, Schwesig

et al. 2012, Povóas 2011). Allgemein wird gefordert, dass die Diagnostik im

Handball effizienter gestaltet werden muss.

Die Durchsicht der Literatur macht aber vor allem deutlich, dass es noch keine

Evaluierungen bezüglich des Leistungsstandes der Jugendspieler gibt. Das IAT

Leipzig agiert in enger Zusammenarbeit mit dem DHB, veröffentlicht jedoch kaum

etwas seiner erhobenen Daten.

23 Unter Vorbehalt der Beweglichkeit. 24 Wechsel von Angriff- und Abwehrspielern, die vorwiegend nur in Abwehr oder im Angriff eingesetzt werden.

44 Fragestellung

Wie eingangs erwähnt soll Kern dieser Arbeit die Darstellung des Leistungsstandes

der Jugendspieler gegenüber dem der Bundesligaspieler sein. Hierzu wurde die im

folgenden Kapitel dargestellte Fragestellung erarbeitet.

4. Fragestellung

Bisher wurde eine fundierte Darstellung des Leistungsunterschiedes zwischen dem

nationalen Nachwuchs und der nationalen Spitze – der Bundesliga – noch nicht

publiziert.

Aktuell steht der deutsche Handball vor der problematischen Situation, dass es

trotz jahrelanger erfolgreicher Arbeit in den Jugend- und Junioren-

Nationalmannschaft keine konstanten Leistungen der Senioren-Nationalmannschaft

gibt. Die Bundesligavereine25 greifen augenblicklich primär auf ausländische Spieler

zurück. Diese sind meist ebenso alt wie der eigene Nachwuchs, passen scheinbar

aber besser in das Konzept der Vereine. Obwohl es im eigenen Land talentierte

Spieler gibt, stellt sich zu Recht die Frage, warum diese nicht in der Bundesliga

bzw. auf internationalem Niveau zu finden sind (Borggrefe/Cachay 2012). Hieraus

ergibt sich die primäre Fragestellung der Arbeit:

Ist der deutsche Nachwuchs, hier durch Spieler der A-Jugend-Bundesliga

repräsentiert, im Bereich der konditionellen und konstitutionellen

Anforderungen zu weit weg vom Niveau der Profis, um den Anschluss zur

Bundesliga schaffen zu können?26

In der vorliegenden Arbeit wird das konditionelle Leistungsvermögen von

Handballbundesligaspielern mit A-Jugend-Bundesligaspielern der Saison 2013/2014

verglichen und der Frage nachgegangen, ob und wenn ja warum es potentielle

Leistungsunterschiede gibt. Zusätzlich sollen diese in Abhängigkeit der Spielposition

dargestellt werden.

25 Besonders die oben mitspielenden Vereine. 26 Die Fragestellung unterstellt nicht, dass ausschließlich das konditionelle Leistungsvermögen darüber entscheidet, ob ein Nachwuchsspieler den Sprung in eine Bundesligamannschaft schafft oder nicht. Es wird aber als (ein) wichtiges Merkmal gesehen und deswegen hier auch isoliert behandelt.

45 Material und Methoden

5. Material und Methoden

5.1 Stichprobe

In der vorliegenden Stichproben-Gruppe handelt es sich um zufällige unabhängige

Stichproben. Mittels statistischer Auswertung wird geprüft, ob eine

Normalverteilung vorliegt oder von einer parameterfreien Verteilung auszugehen

ist. Im Weiteren wird geprüft, ob die Varianzen in der zu den Stichproben

gehörenden Grundgesamtheit als homogen anzusehen sind. Die Merkmale weisen

ein intervallskaliertes Skalenniveau auf und sind auf Normalverteilung getestet

worden. Bei der vorliegenden Testreihe handelt es sich um eine deskriptive

explorative Studie, die eine einmalige Stichprobe einschließt. Die Stichprobe ist zur

statistischen Auswertung in Gruppen (Jugend = J und Profis = P) sowie ihrer

Spielpositionen27 unterteilt worden. Innerhalb der Gruppe der Profis wurde ein

weiterer Cluster, nationale oder internationale28 Spieler, eingefügt. Somit kann

zwischen Jugend und Profis und/oder zwischen Jugend und nationalen bzw.

internationalen Profis verglichen werden. Ein Vergleich der Spielpositionen und

zusätzlich der Nationalität konnte aufgrund der geringen Probandenzahl der

einzelnen Positionen nicht hergestellt werden. Die Gesamtstichprobenzahl ist

Tab. 14 zu entnehmen.

5.1.1 Probanden

Die Probanden29 für die vorliegende Studie waren männliche Handballspieler der

DKB Handball-Bundesliga30 (HBL) und der A-Jugend-Bundesliga31 (JBLH). Die

gewählten Mannschaften der Profis beendeten die vorherige Saison (2012/2013) im

Tabellenmittelfeld. Die Mannschaften der Jugend beendeten die Saison auf den

Plätzen 1-3 aus der Jugendbundesliga der Nord-, Ost- und Weststaffel. So wurde

ein mittleres Niveau der Profis und ein leistungsstarkes Niveau der Jugendspieler

erwartet. Die anthropometrischen Daten der Probanden (Mittelwerte) wurden im

Verlauf der Testreihe ermittelt und sind in der untenstehenden Tabelle dargestellt.

Insgesamt wurden 106 Probanden getestet. Nach Durchsicht der Daten blieben n =

102 (Drop Out = 4) Probanden übrig, die in die statistische Auswertung eingingen.

Der Drop Out ergab sich durch Verletzungen der Probanden. Im Fall der aus der

Messreihe genommenen Probanden lagen keine und/oder zu wenige Messungen im

27 Die Spielpositionen wurden in Außenspieler (RA und LA), Rückraumspieler (RL, RM und RR) sowie Kreis (KM) und Torwart (TW) aufgegliedert. Die Rückraumposition wurde hier mit RR gekennzeichnet, sollte aber nicht mit der allgemein gültigen Bezeichnung des Rückraumrechts verwechselt werden. 28 Internationale Spieler sind Spieler aus dem Ausland, die keine deutsche Staatsbürgerschaft haben und keine Ausbildung im Sinne der RTK des DHB erfahren haben. 29 Als Synonym wird im Folgenden auch von Spielern oder in der Einzahl von Spieler gesprochen 30 Im Folgenden wird in der vorliegenden Arbeit hier von Profis gesprochen 31 Im Folgenden wird in der vorliegenden Arbeit von Jugend gesprochen

46 Material und Methoden

Bereich der Sprint- und Sprungmessungen vor. Da die Sprint- und

Sprungmessungen den Großteil der Studie ausmachen und somit für die

Interpretation der Daten elementar sind, wurden diese Probanden aus der

Messreihe ausgeschlossen. Im weiteren Verlauf der statistischen Verarbeitung

ergaben sich aufgrund von fehlenden Daten durch technische Probleme weitere

vereinzelte Drop Outs. Diese sind in der Ergebnisdarstellung aufgezeigt und durch

„missing values“ nicht mit in die statistische Berechnung32 eingegangen.

Tab. 14: Stichprobe und anthropometrische Kennwerte der Testpersonen (Mittelwert, ±

Standardabweichung, HBL = Handballbundesliga Profis, JBLH = Jugend-Handballbundesliga)

Merkmal HBL SD JHBL SD Gesamt SD

Alter 27,3 4,8 17,7 0,8 22,3 5,9

Größe stehend (cm) 193,6 6,7 186,7 6,2 189,9 7,3

Größe sitzend (cm) 99,7 3,4 95,3 4,1 97,4 4,4

Gewicht (kg) 98,4 9,7 85,1 9,1 91,6 11,4

Fettmasse (%) 15,7 5,8 11,1 5,2 13,3 5,9

Stichprobe HBL JHBL

Jugend (N) - 55

Profis gesamt (N) 47 -

Nat. Spieler (N) 22 53

Int. Spieler (N) 25 2

32 Vom Interpolieren der Daten wurde Abstand genommen.

47 Material und Methoden

5.1.2 Ort und Zeitraum

Alle Probanden wurden in einem Zeitraum von 10 Tagen zu Beginn der

Vorbereitungsphase der Saison 2013/2014 einmalig getestet. Es ist somit davon

auszugehen, dass sich alle Probanden im gleichen Trainingspensum befanden. Die

Messungen fanden konstant am Vormittag statt, im Vorfeld ist keine der getesteten

Mannschaften außerordentlich, z.B. im Rahmen eines Spiels am Vorabend oder

einer Trainingseinheit vor der Messreihe, belastet worden. In die Testreihe selbst

gingen alle Spieler unbelastet. Ort der Testreihe war die örtliche Vereinshalle, somit

wurden alle Messungen auf einem Hallenboden durchgeführt.

Der Hallenaufbau war im Vorfeld geplant und immer derselbe. Für den Aufbau

wurden etwa 45 min benötigt.

Abb. 2: Hallenaufbau

Die Untersuchung erfasst und mittelt den Leistungsstand während der

Vorbereitungsphase von Bundesligaspielern und A-Jugend-Bundesligaspielern der

Saison 2013/2014.

48 Material und Methoden

5.2 Untersuchungsplan

Das folgende Schaubild zeigt den Untersuchungsplan der vorliegenden Studie.

Unabhängig voneinander werden die Probanden (Bundesliga- und Jugendspieler)

hinsichtlich ihrer Anthropologie (Größe, Gewicht, etc.) untersucht; dem folgt die

Testbatterie der konditionellen Fähigkeiten. Nach Beendigung und Erhebung aller

Daten werden diese mittels Excel und SPSS verarbeitet. Nach Beendigung der

Datenverarbeitung und deren Interpretation wird der Bezug zur Praxis hergestellt.

Abb. 3: Untersuchungsaufbau und Durchführung

49 Material und Methoden

5.3 Material und Methoden

5.3.1 Parameter

Die untenstehende Tabelle (Tab. 15) zeigt im Überblick die angewandten Tests mit

deren Inhalten und Messwerten. Eine detaillierte Beschreibung des Testverfahrens

folgt im nächsten Kapitel.

Tab. 15: Darstellung der angewandten Tests und der erhobenen Parameter zur Diagnostik konditioneller Fähigkeiten

Test Testinhalt Messwert

3 x 20 m Sprint Reine zyklische Schnelligkeit sowie

Beschleunigungsfähigkeit und

Antrittsschnelligkeit

Geschwindigkeit gemessen in

Sekunden pro Streckenabschnitt

(5 m/10 m/20 m)

5 x 20 m Sprint

(30 s Pause)

Zyklische Schnelligkeitsausdauer sowie

Beschleunigungsfähigkeit und Antritts-

schnelligkeit

Geschwindigkeit gemessen in

Sekunden pro Streckenabschnitt

(5 m/10 m/20 m)

Counter Movement Jump Vertikale Sprungform zum Testen der

konzentrischen Kraftfähigkeit der

Sprungmuskulatur

Sprunghöhe in cm

Drop Jump Vertikale Sprungform zum Testen der

Kraftfähigkeit inklusive der reaktiven

Kraftfähigkeit der Sprungmuskulatur

Sprunghöhe in cm

Reaktivkraft in ms

Komplextest Handballspezifische Schnelligkeit in

Seitwärts-, Vorwärts- und Rückwärts-

bewegung (selbst entwickelt)

Geschwindigkeit in einzelnen

Teilabschnitten und gesamt in

Sekunden

Liegestütz Ermittlung der dynamischen

Kraftausdauer der oberen Extremitäten

und der Schnellkraftfähigkeit der

Rumpfmuskulatur

Anzahl der Wiederholungen pro

Zeit

Shuttle Run Erfassung der spielspezifischen Ausdauer

und indirekt die VO2-max (ml / (kg∙min))

Laufdauer in Minuten,

Laufdistanz in Metern,

Geschwindigkeit in km/h

Standweitsprung Schnellkraft der Beinmuskulatur in der

horizontalen Sprungkraft

Horizontale Sprungkraft,

gemessen in Metern

Tapping-Test Analysiert die Fähigkeit der maximalen

Bewegungsfrequenz der Beine

Frequenz gemessen in Hertz

(Hz)

Wurfgeschwindigkeit Schnellkraft der Wurfmuskulatur bei

Schlagwurf und Sprungwurf

Wurfgeschwindigkeit in km/h

50 Material und Methoden

5.3.2 Mess- und Testverfahren

In den anschließenden Unterpunkten des Kapitels werden die für diese Studie

ausgewählten diagnostischen Testverfahren sowie ihre Messwerte erläutert. Die

dazugehörigen Instrumente und ihre Funktionsweise sind darauffolgend ausführlich

beschrieben. Die Messwertaufnahmen bzw. Parameter finden sich in Tab. 15. Die

Überprüfung der Gütekriterien sowie eine Beschreibung der angewandten Tests

wird im Folgenden geschildert. Der zeitliche Ablauf der Testreihe ist von Mannschaft

zu Mannschaft identisch. Für die Durchführung der Tests werden insgesamt etwa

2,5 Zeitstunden benötigt. Bei jeder Messung sind - zusätzlich zur studienleitenden

Person - mindestens zwei weitere Helfer im Einsatz, so dass eine Art

Rotationsprinzip der Tests entsteht. So kann nach einem absolvierten Test direkt

zum nächsten Test gegangen werden. Die Testreihe wird am Testtag wie folgt

durchgeführt:

- Vergabe der Probandennummer und Anmerkungen wie Verletzungen etc. sind zu

notieren

- Größe sitzend und stehend messen, sowie wiegen

- Bioimpedanz-Analyse

- Aufwärmen (individuell oder durch den Athletiktrainer)

- Tapping

- Sprungdiagnostik

- Aufwärmen zum Sprint (ansprinten)

- 3 x 20 m mit Pause bis alle anderen der Mannschaft auch durch sind

- 5x 20 m mit 30 Sek. Pause

- Aufwärmen der Wurfmuskulatur

- Messung Wurfgeschwindigkeit

- Liegestütztest

- Komplextest

- Shuttle Run

Im folgenden Kapitel werden alle in der Studie verwendeten Geräte zur Diagnostik

der konditionellen Leistungsfähigkeit vorgestellt und in ihrer Funktion, Arbeitsweise

und Messtechnik beschrieben. Im Anschluss wird das Messverfahren dargestellt.

51 Material und Methoden

Messtechnik für Lauf, Sprung und Tapping

Für die Diagnostik von Schnelligkeit, Sprung und Tapping wurden der Achillex

Jump´n´Run sowie die dazugehörigen Magnetschranken der Firma Humotion

genutzt. In dem Gurt befindet sich ein Beschleunigungssensor der dreidimensional

Bewegungen aufzeichnet und umrechnet. Die Ruhephase wird durch die statische

Erdbeschleunigung festgestellt. Darüber kann die Bewegung nach oben oder unten

festgestellt werden. Die horizontale Bewegung wird über einen

3-D-Magnetfeldsensor, der die Stellung zum Erdmagnetfeld misst, bestimmt.

Drehdatensensoren (Gyroskope) ergänzen die Messungen durch dreidimensionale

Drehgeschwindigkeiten, so dass eine genaue Bewegung nachvollzogen werden

kann.

Der Gurt wird um den Beckengürtel fixiert und kann für unterschiedliche

Messmodule (Abb. 4) verwendet werden. Für die Schnelligkeit bzw. Zeitmessung

wird der Gurt zusätzlich mit Magnetschranken kombiniert. Das Tragen des Gurtes

behindert die Sportler in der Bewegung nicht. Die dazugehörige Software liest die

gemessenen Daten im Anschluss der Messung aus.

Abb. 4: Achillex Jump´n´Run Anlage und Messmodule (Quelle: http://www.its-sport.de/Analyse-

Diagnostik/Zeitmesssysteme/Humotion-SmartTracks-Diagnostics::1566.html)

52 Material und Methoden

Vor der ersten Benutzung muss die Software auf dem Laptop installiert werden,

danach wird der Gurt bzw. der Sensor im Gurt via USB 2.0 (Abb. 5) mit dem Laptop

verbunden. Nachdem alle notwendigen Daten33 in die Software eingegeben wurden,

kann der Gurt vom Laptop getrennt und die Messreihe gestartet werden. Die

Probanden können die Testreihe hintereinander weg ausführen. In der Software

wird der Wechsel eines Probanden (Gurtübergabe an den nächsten) durch einen

Klick angegeben. Ungültige Versuche, z.B. ein nicht standardisiert ausgeführter

Sprung, können direkt und während der Messung/Aufzeichnung in der Software als

ungültig gekennzeichnet werden. In der Auswertung durch die Software werden

diese Versuche dann nicht berücksichtigt. Die Daten, die während einer Messung

über den Sensor im Gurt aufgezeichnet werden, tauchen nicht unmittelbar auf dem

PC auf, sondern müssen nach Beendigung eines Moduls via USB ausgelesen

werden.

Abb. 5: Verbindung von Laptop und Gurt (Sensor) via USB Kabel (Quelle: Humotion Benutzerhandbuch JnR, S. 16)

Winkler (2010) vergleicht in einer Studie die Messgenauigkeit des Humotionsystems

mit der Kistler Quattro Jump Kraftmessplatte für die Sprungformen CMJ und SJ.

Winkler kommt zu dem Ergebnis, dass das Humotionsystem über ein valides

Maßsystem verfügt, da sich die Ergebnisse nicht signifikant voneinander

unterscheiden. Die Firma Humotion gibt die Messgenauigkeit mit einem Messfehler

von 0,07 % für den CMJ an.

Im Folgenden werden die mit dem Gurt durchgeführten Messverfahren geschildert.

33 In der Software werden im Vorfeld der Messreihe die Mannschaft sowie die Probandennummern festgelegt. Während der Messreihe muss dann direkt vor der Messung nur noch das Modul (bei Sprints auch die Distanz) angegeben werden.

53 Material und Methoden

Sprint

Die reine zyklische34 Sprintschnelligkeit wird mittels des 20-m-Sprinttests (Abb. 6)

ermittelt. Hierbei ist die abgemessene Strecke mit vier Magnetschranken, Start,

Ziel und den Zwischenzeiten 5 m und 10 m ausgestattet. Gestartet wird aus einer

Schrittstellung in leichter Tiefstartposition (fliegender Start) heraus. Die

Startstellung liegt 1 m vor der ersten Magnetschranke. Zu beachten ist, dass die

Laufstrecke genügend Auslaufzone bietet, um ein verfrühtes Abbremsen des

Probanden durch visuelle Enge zu verhindern. Zudem wird hinter der letzten

Magnetschranke noch ein Paar Hütchen aufgestellt die dem Probanden in der

verbalen Testbeschreibung als Ziel angegeben werden. Somit ist die vorzeitige

Abnahme der Geschwindigkeit durch Abbremsen des Probanden ebenfalls

weitestgehend verhindert. Jeder Proband durchläuft 3 Versuche mit einer

ausreichenden Pause35. Die Probanden starten in Reihenfolge der Testnummern

hintereinander, so dass sich automatisch eine Pause für den Probanden ergibt.

Nach jeweils absolviertem Sprint wird der Gurt an den nächsten Spieler übergeben.

Nach Übergabe und Anlegen des Gurtes muss auch hier eine kurze Ruhephase

gewährleistet sein, damit der Gurt die nächsten Bewegungen als neuen

Messabschnitt erkennt.

Abb. 6: Testdurchführung des 20-m-Sprints

34 Zyklisch = gleichbleibende, technisch saubere Bewegungsmuster z.B. im Sprint. 35 Die interserielle Pause ergibt sich durch die Startreihenfolge der Probanden.

54 Material und Methoden

Lineare Schnelligkeitsausdauer

Die Schnelligkeitsausdauer wird in nahezu gleicher Durchführung wie die reine

zyklische Schnelligkeit mittels des 20-m-Sprinttest36 (Abb. 6) gemessen.

Ausschlaggebender Unterschied, um im Bereich Schnelligkeitsausdauer messen zu

können, ist die Anzahl der Wiederholung der Läufe sowie die Pausenzeit. Hierzu

werden pro Proband je fünf Läufe mit einer 30-sekündigen intraseriellen Pause

hintereinander absolviert. Die Pausengestaltung erfolgt über ein lockeres

Zurücklaufen zum Startpunkt, dort wird die restliche Pausenzeit stehend bis zum

akustischen Startsignal verweilt. Zu beachten ist, dass beim Zurücklaufen die

Magnetschranken nicht erneut durchquert werden. Ein sicherer Abstand von etwa

1-2 m gewährleistet, dass keine neue Messung aufgezeichnet wird. Beim Start

muss wieder eine kurze Ruhezeit des Gurtes (ruhiger Stand des Probanden)

gewährleistet sein, damit das System eine neue Messung erkennt.

36 Ein Video hierzu ist auf der Anlagen CD unter „Video 20-m-Sprint“ zu sehen.

55 Material und Methoden

Handballspezifische Schnelligkeit (eigener Komplextest)

In dem speziell entwickelten Komplextest37 (Abb. 7) werden handball-spezifische

Bewegungsmuster der azyklischen Schnelligkeitsform getestet. Hierbei soll in den

einzelnen Teilabschnitten das Schnelligkeitsmaximum handball-spezifischer

Bewegungsabläufe wie Sidesteps, Slalom, Stoßen und Rückstoßen sowie

Rückwärtslauf und kurze Antritte dargestellt werden. Für die Entwicklung des Tests

liegen keine wissenschaftlichen Studien vor. Er basiert auf eigene Erfahrungen in

und mit dem Spielsport Handball sowie der Interpretation von spielspezifischen

Bewegungen. So ist z.B. Slalomlaufen sicherlich keine typische, permanent

wiederkehrende Bewegung im Handball, es simuliert jedoch die kurzen Antritte mit

seitlichen Bewegungen, wie z.B. bei Ausweich- oder 1:1-Bewegungen.

Der Testablauf des Komplextestes wird den Probanden erklärt und demonstriert.

Danach durchläuft jeder Proband den Test zweimal in niedriger Geschwindigkeit,

um den genauen Ablauf zu verinnerlichen. Im Anschluss daran wird die maximale

Geschwindigkeit mit Messgerät getestet. Gestartet wird wie beim Sprint aus einer

leichten Tiefstartposition 1 m vor der ersten Magnetschranke. Wie auch beim Sprint

muss eine kurze Ruhephase vor Beginn des Tests eingehalten werden, damit der

Gurt eine neue Aufzeichnung erkennen kann.

Nach dem Durchlaufen der ersten Magnetschranke beginnt der Test mit Sidesteps

d.h. Bewegungen um die Hütchen; nach Durchlaufen der Hütchen folgt ein kurzer

Antritt von 5 m. Es folgt die Slalombewegung um die Hütchen, nach dem letzten

(dem fünften Hütchen) ein Antritt von 1,5 m bis zum Hütchen für die

Stoßbewegung. Dieses wird von links angehend einmal umrundet, bevor der Spieler

dann nach links anstößt, sich dann rückwärts um das Hütchen zurückzieht um dann

nach rechts anzustoßen. Beim nach vorne Stoßen ist darauf zu achten, dass immer

der innere Fuß38 neben das Hütchen gesetzt wird39. Danach zieht sich der Spieler

rückwärts diagonal zurück, macht eine viertel Drehung rechts herum um das

Hütchen und durchläuft nach einem 3-m-Antritt die letzte Magnetschranke und

somit das Ziel. Die Magnetschranken werden an den wie in Abb. 7 (folgende Seite)

dargestellten Stellen aufgestellt, um zwei Zwischenzeiten aus den Teilabschnitten

zu bekommen.

37 Ein Video sowie der Aufbau hierzu sind auf der Anlagen CD unter „Aufbau Komplextest“ und „KPT Wetzlar“ zu sehen. 38 Dient dem standardisierten Ablauf des Testes, da so eine individuelle Schrittlänge ausgeschlossen wird und die Wegstrecke weitestgehend gleich bleibt. Ebenso wird eine typische Bewegungsfolge von Rückraumspielern, wenn sie „über die Mitte kommend“ agieren, simuliert. 39 Linkes Hütchen rechter Fuß, rechtes Hütchen linker Fuß an der äußeren Seite des Hütchens.

56 Material und Methoden

Abb. 7: Eigener Komplextest der handballspezifischen Bewegungen

Tapping Diagnostik

Mit dem Fußtapping-Test im Stehen wird die mittlere sowie maximale

Bewegungsfrequenz der Füße gemessen. Hierzu wird ebenfalls der Achillex

Jump´n´Run genutzt. Der Proband steht in einer für ihn bequemen parallelen

Fußstellung. Das Startsignal erfolgt verbal, zeitgleich wird die 20-sekündige

Testdauer gestartet. Aufgabe ist es, in maximal schneller Frequenz die Füße vom

Boden zu heben und wieder zu senken (tappen). Der Gurt errechnet über die

Testdauer die mittlere und maximale Frequenz, wobei die maximale Frequenz als

Maximum des gleitenden Mittelwertes zu verstehen ist.

57 Material und Methoden

Horizontale Sprungkraft

Mit dem Standweitsprung wird die Schnellkraft der Beinmuskulatur bezüglich der

horizontalen Sprungweite gemessen. Hierzu steht der Proband mit beiden Füßen,

die Zehenspitzen berühren die Startlinie, etwa hüftbreit in Ruheposition. Eine

Ausholbewegung der Arme sowie eine Tiefbewegung in die Knie sind erlaubt und

sogar erwünscht. Nach der Ausholbewegung erfolgt die Abdruckbewegung nach

vorne. Die Landung erfolgt mit beiden Füßen parallel und stabil stehend. Ein

Sprung, nachdem der Proband sich nach vorne oder hinten mit den Händen am

Hallenboden abstützt oder einen Schritt nach vorne bzw. hinten macht, zählt als

ungültig. Jeder Proband hat 3 gültige Versuche zu absolvieren. Sind mehr als 6

Sprünge dazu nötig, werden nur die Versuche mit den erfolgreichen Sprüngen

gewertet und der Test beendet. In der Auswertung zählt der beste Versuch aus 3

möglichen. Die Sprünge werden hintereinander absolviert, eine ausreichende Pause

wird beachtet. Die Sprungweite wird von Zehenspitze zu Ferse gemessen.

Reaktive Sprungkraft

Mittels des Drop Jumps wird die reaktive Sprungkraft der Beinmuskulatur in der

Vertikalen ermittelt. Dieser Sprung wird mit dem Gurt Achillex Jump´n´Run aus

einer definierten Fallhöhe40 (40 cm) gemessen. Die Hände sind während des

gesamten Sprungs an der Hüfte fixiert, um den Einfluss der Arme zur positiven

Verstärkung (Mitschwingen) auszuschließen. Die Aufgabe liegt darin, sich durch

Vorschwingen eines Beines vom Kasten zu lösen und dann mit einem möglichst

kurzen Bodenkontakt maximal in die Höhe zu springen. Die Landung erfolgt mit

noch immer fixierten Händen und parallel aufgesetzten Füßen. Damit der Gurt die

Bewegung als Drop Jump erkennt, muss vor dem Lösen vom Kasten und nach der

Landung eine etwa 1-2-sekündige Ruhephase (Stillstehen des Probanden) erfolgen.

Jeder Proband absolviert drei mit einer intraseriellen Pause von 30 Sek,

aufeinanderfolgende Sprünge, wobei der Beste aus drei Versuchen ausgewählt wird.

40 Der Sprung erfolgte von einem kleinen Turnkasten, welcher auf 40 cm genormt ist.

58 Material und Methoden

Konzentrische Sprungkraft

In der vorliegenden Studie wird über den Counter Movement Jump die vertikale

Sprungkraft gemessen, wobei aus einer exzentrisch arbeitenden

Beinstreckmuskulatur (Kniebeugung) eine maximale Streckbewegung in die

Vertikale erfolgt (konzentrische Muskelkontraktion). Der CMJ wird mit beiden Füßen

parallel stehend, beide Händen an der Hüfte fixiert, aus dem Stand mit einer

Ausholbewegung nach unten eingeleitet. Die Ausholbewegung geht zügig (nicht

verharrend), bis etwa ein 90°-Kniewinkel erreicht ist, nach unten, woraus der

Proband dann maximal nach oben abspringt. Jeder Proband absolviert drei mit einer

intraseriellen Pause von 30 Sek. aufeinanderfolgende Sprünge. Der Beste aus den

drei Versuchen zählt. Bevor und nachdem die Bewegung ausgeführt wird, ist auch

bei diesem Sprung eine kurze Ruhephase einzuhalten, damit der Achillex

Jump´n´Run den Beginn und das Ende der Bewegung aufzeichnet und so ein klares

Messergebnis mittels Software visualisiert werden kann.

59 Material und Methoden

Wurfgeschwindigkeit

Zur Erfassung der Wurfgeschwindigkeit wird ein Gerät der Firma Pocket Radar TM

(siehe Abb. 9) genutzt. Dieses Gerät erfasst und verarbeitet die Signale mittels eines

Dopplergeschwindigkeitsradars. Zusätzlich arbeitet das System über Mikrowellen

und Antennenkomponenten. Durch die digitalen Signalverarbeitungsalgorithmen

und intelligente Zielerfassungstechniken scheint dieses Gerät eines der genausten

Messsysteme auf dem Markt41 zu sein. Der Hersteller selbst gibt eine

Messgenauigkeit von ± 2 km/h an. Ähnlich dem Lichtschein einer Taschenlampe

sendet das Gerät kleine Impulse von Radiowellen aus. Treffen diese auf ein Objekt,

senden sie Signale an das Gerät zurück (siehe Abb. 9). Bewegt sich dieses Objekt

nun, erfasst das Gerät, mit welcher Geschwindigkeit sich das Objekt nähert oder

entfernt, indem es die originalen Funkwellen mit den Funkwellen des erfassten

Objektes (hier des Balles) vergleicht. Aus der Differenz zwischen den beiden

Funkwellen wird dann die Geschwindigkeit ermittelt (http://pocketradar.com/how-

it-works.html).

Abb. 8: Pocket Radar Gerät und Anwendung (Quelle: www.pocketradar.com)

41 Zur mobilen Zeit- und Geschwindigkeitserfassung im Sport, Spiel, Training und Wettkampf.

60 Material und Methoden

Die maximale Ballfluggeschwindigkeit wird mittels Schlag- und Sprungwürfen aus

9 m Entfernung auf das leere Tor ermittelt, wobei das Gerät Pocket Radar zur

Ermittlung der Wurfgeschwindigkeit (in km/h) dient. Bei der Testdurchführung

erfolgt der Wurf nach 3 Schritten an der 9-m-Markierung ins leere Tor. Der Spieler

wiederholte den Ablauf drei Mal mit einem Schlagwurf, danach, ebenfalls drei Mal

von 9 m, mit einem Sprungwurf. Gemessen wird bei Linkshändern am linken

Pfosten stehend (PR/LH) und bei Rechtshändern am rechten Pfosten stehend

(PR/RH). Bei der Auswertung zählt der schnellste Wurf aus den je drei Versuchen

von Schlag- und Sprungwurf.

Die folgende Grafik (Abb. 9) zeigt den Versuchsaufbau und die Durchführung der

Wurfgeschwindigkeitsmessung.

Abb. 9: Pocket Radar Anwendung und Versuchsaufbau (O= Ballflug, = Laufweg, ∆ = Proband, PR/RH

= Standposition beim Wurf von Rechtshändern und PR/LH = Standposition bei Wurf von Linkshändern)

61 Material und Methoden

Körperzusammensetzung

Zur Bestimmung der Körpergröße wurde jeder Proband mit dem Messstab der

Firma SECA stehend an der Wand sowie sitzend seine Oberkörperlänge gemessen.

Zur Bestimmung des Körpergewichtes wurde die Waage TABC-545N der Firma

TANITA genutzt.

Zur Bestimmung des Körperfettanteils wurde das phasensensitive

Monofrequenzgerät Nutribox der Firma Data Input (Abb. 11) genutzt. Die

phasensensitive Messtechnik ist eine Form der Bioelektrischen Impedanz-Analyse

und ermöglicht in ihrer Messtechnik eine Differenzierung der Impedanz42 (Z) in die

beiden Bestandteile Resistanz (R, Wasserwiderstand) und Reaktanz (Xc,

Zellwiderstand), somit eine Aufschlüsselung von Körperzellmasse und

extrazellulärer Masse. Ein homogener elektrischer Wechselstrom mit konstanter

Stromstärke erzeugt im Probanden einen Widerstand (= Impedanz), der in Ohm

(Ω) gemessen wird. Der Hersteller gibt eine Messgenauigkeit

von ± 3 % an.

Abb. 10: Phasensensitives Monofrequenzgerät Typ Nutribox (Quelle: http://www.data-input.de/media/pdf_deutsch_2014/data-input-gebrauchsanleitung-nutribox.pdf)

Resistanz (R) ist der reine Ohmsche Widerstand eines Leiters gegen den

Wechselstrom und ist proportional zum Gesamtkörperwasser. Durch den hohen

Anteil an Wasser (und auch Elektrolyten) ist die Magermasse ein guter Leiter für

den Strom, während die Fettmasse einen hohen Widerstand hat und somit weniger

gut leitet. Aufgrund der Leitfähigkeit einzelner Zellmassen kann eine Bestimmung

der Zusammensetzung gegeben werden.

42 Die „Impedanz“ ist definiert als Gesamtwiderstand eines biologischen Leiters gegen Wechselstrom.

62 Material und Methoden

Reaktanz (Xc) ist der Widerstand, den ein Kondensator dem Wechselstrom

entgegensetzt und damit Maß für die Körperzellmasse, da jede Zellmembran durch

ihre Protein-Lipid-Schicht und das Membranpotential als Minikondensator wirkt.

„Unter Verwendung der 3 Parameter Resitanz, Reaktanz und Phasenwinkel

sowie weiterer Daten der Messperson (Gewicht, Größe, Geschlecht, Alter)

kann durch publizierte Formeln und spezielle Software, welche die

entsprechenden statistischen Daten vergleichbarer Kollektive enthält, die

Körperzusammensetzung berechnet und […] beurteilt werden.“ (vgl.

Nutribox Gebrauchsanleitung, Data Input GmbH).

Messergebnisse und ihre Aussagefähigkeit:

Das Körperfett besitzt kaum kapazitiven Widerstand (Reaktanz) und wird aus der

Differenz zwischen Magermasse und Körpergewicht berechnet.

Die Körpergröße wird stehend und sitzend (Oberkörperlänge) mit einem Messstab

ermittelt. Hierzu stellten sich die Sportler barfuß mit Rücken und Fersen an die

Wand bzw. sitzen aufrecht auf einem Kasten oder Tisch. Das Körpergewicht wird

mit einer Waage gemessen. Das Körpergewicht und die Größe werden in die

Software der Nutribox eingegeben.

Um Messfehler zu vermeiden, ist eine korrekte Anlage der Elektroden (siehe

Abbildung unten) zu beachten. Die Elektroden werden bei dem in Rückenlage

liegenden Probanden auf der Wurfarmseite43 angelegt. Am Fuß wird die obere

Elektrode mittig auf das distale Ende der Tibia44, zwischen lateralen und medialen

Malleolus45, auf den in Plantarflexion46 gehaltenen Fuß geklebt. Die untere

Fußelektrode wird mittig unterhalb des 2. und 3. Zehengrundgelenks geklebt.

Abb. 11: Anlage der Elektroden an Hand und Fuß zur BIM-Messung (Quelle: Handbuch Nutribox, Data-Input)

43 Es wurde sich für die Wurfarmseite entschieden, da es sich um die dominante Körperhälfte handelt und davon auszugehen ist, dass hier die muskulär besseren Ergebnisse erzielt werden können. 44 Unteres Ende des Schienbeins. 45 Äußerer und innerer Fußknöchel. 46 Fuß wird in Streckstellung (Zehen weg von der Nasenspitze) gehalten.

63 Material und Methoden

Liegestütz

Hierzu legt sich der Proband auf den Bauch, Blickrichtung zum Boden (Nasenspitze

zum Boden gerichtet) und winkelt die Arme im Schulter- und Ellenbogengelenk im

90°-Winkel an. Dann werden die Arme aus dieser gebeugten Haltung so weit nach

unten geschoben, bis die Daumen auf Kinnhöhe liegen. Aus dieser Position drückt

sich der Proband nach oben ab, bis die Arme durchgestreckt sind. Über ihm wird

eine Stange fixiert, die die Schulterblätter auf Höhe der Spina scapulae47 berührt.

Unter ihm liegt ein Schaumstoffbalken (10 cm hoch) welcher beim Absinken des

Oberkörpers mit dem Sternum, auf Höhe des processus xipholdeus48 berührt wird.

Dadurch ist der Weg der Bewegung bestimmt. Gezählt werden die einmalig

maximal möglichen Wiederholungen innerhalb von 30 Sekunden, wobei eine

Wiederholung bei Berührung der oberen Stange gezählt wird, da diese Position auch

als Ausgangspunkt gilt. Die hier primär dynamisch getesteten Muskeln sind der

M. pectoralis minor und major, M. biceps brachii und M. triceps brachii, der

M. deltoideus und der M. serratus. Die weiteren Muskeln der Muskelkette arbeiten

überwiegend statisch mit. Von einer Kraftausdauerleistung49 ist bei einer Testzeit

von 30 s auszugehen (Banzer et al. 2004). Eine Beurteilung der

Schnellkraftfähigkeit ist aufgrund der maximalen Wiederholungszahl ebenso

erdenklich, da davon auszugehen ist, dass die Probanden vor allem zu Beginn des

Tests eine hohe Bewegungsfrequenz erreichen.

Abb. 12: Liegestütztest mit eingezeichneten Richtlinien bzw. Berührungspunkten

47 Umgangssprachlich auch „Schultergräte“ genannt. Sie ist deutlich als querlaufende Knochenleiste im dorsalen Bereich der Scapula Richtung Acromion tastbar. 48 Schwertfortsatz des Brustbeines auf Höhe der 5.-6. Rippe 49 Kurzzeitausdauer im anaeroben laktaziden Bereich

64 Material und Methoden

Ausdauerleistungsfähigkeit (Shuttle Run)

Die spielspezifische Ausdauer wird über den Shuttle Run, auch Pendellauf oder

Beep-Test nach Luc Léger genannt, getestet. Dieser Lauftest ist ein progressiver

Test, bei dem sich die Intensität während der Belastungsstufe (Level), gesteuert

über die Geschwindigkeit (Shuttle), steigert. Hierzu werden die Seitenauslinien des

Handballfeldes genutzt, da diese genau der vorgegebenen 20-m-Laufstrecke

entsprechen. Zwischen diesen beiden Parallellinien wird im zunächst langsamen

Tempo50 hin und her gelaufen (gependelt), wobei mit dem erklingenden Ton die

Seitenauslinien berührt werden müssen. Durch die Temposteigerung wird es mit

jeder Belastungsstufe schwieriger bzw. anstrengender, die Linie noch rechtzeitig zu

erreichen. Schafft ein Proband dies 3 x hintereinander nicht mehr, ist der Test für

ihn beendet. Alle Probanden bestreiten diesen Test am Ende der Testbatterie

gemeinsam, wobei aufgrund der Progression des Tests eine Aufwärmphase entfällt

bzw. nicht nötig ist.

Zur Auswertung wird die jeweils erreichte Geschwindigkeit des Probanden aus dem

Shuttle Run mittels der von Ahmaidi et al. (1992) erarbeiteten Formel in die

relative VO2-max (ml / (kg∙min)) umgerechnet.

Abb. 13 (folgende Seite) zeigt die Nutzung eines eigens erstellten Protokolls zur

Testung mittels der von Luc Leger vorgegebenen Einteilung der Level und Shuttle.

Mit Hilfe des Protokolls wird der jeweilige begonnene Shuttle abgestrichen und bei

Abbruch des Probanden direkt im Protokoll notiert. Auch hier werden mindestens

drei Helfer benötigt, da zu einem gewissen Zeitpunkt viele Probanden gleichzeitig

bzw. dicht nacheinander abbrechen. Die Probanden werden angewiesen, bei

Abbruch des Tests ihrer Probandennummer laut zu rufen, somit ist eine schnelle

Zuteilung des Abbruchs möglich.

50 Starttempo 8,5 km/h, welches pro Minute um 0,5km/h gesteigert wird.

65 Material und Methoden

Abb. 13: Eigens entwickeltes Test-Protokoll des Shuttle Run.

Allgemeiner Materialbedarf

Die folgende Aufstellung benennt das weitere Material, welches zur Vorbereitung

und im Rahmen des Hallenaufbaues für die Messreihe benötigt wurde:

- Kleiner Turnkasten mit genormter Höhe von 40 cm

- Maßband zur Messung der Sprunglänge des Standweitsprunges

- Klebeband zur Fixierung und Markierung

- Stoppuhr zur Messung der aktiven Pause während des 5-x-20-m-Sprints

- Maßband zum Abmessen beim Aufbau der Tests

- Hütchen als Markierung

- „Edding“ zum Notieren der Probandennummer auf dem Handgelenk

- Stationszettel zum Notieren der Ergebnisse oder von Anmerkungen zu den

einzelnen Tests sowie ausreichend Kugelschreiber

- Musikanlage und CD mit der Shuttle Run Ansage

- Maßstab zur Körpergrößenmessung sitzend und stehend

- Verlängerungskabel zur Stromversorgung

66 Material und Methoden

5.4 Gütekriterien

Die Anforderungen an leistungsdiagnostische Testverfahren werden zum einen

durch die Anforderungen im Handball, zum anderen aber auch durch die Ansprüche

der Wissenschaft bestimmt. Im Folgenden werden die determinierenden

Testkriterien in Bezug auf die vorliegende Arbeit erläutert.

5.4.1 Validität

Die Validität der einzelnen Tests wird über verschiedene Kriterien geprüft. Damit

eine Validitätsprüfung mittels einfaktorieller Varianzanalyse (ANOVA) erfolgen kann,

müssen Varianzhomogenität, Normalverteilung und Intervallskalierung vorliegen.

Die Normalverteilung muss über den Kolmogorov-Smirnov-Test überprüft werden

(Bortz/Schuster, 2010). Bei der Überprüfung nach Gruppen (Profi und Jugend) kann

von einer Normalverteilung aller Variablen ausgegangen werden. Variablen, die

nicht signifikant waren (p>0,05), gelten als normalverteilt. Variablen von p<0,05

stellen eine signifikante Abweichung von der Normalverteilung dar und wurden im

weiteren Verlauf nicht parametrisch berechnet.

Da alle klassischen Tests bezüglich konditionellen Beanspruchungsformen zumeist

handballunspezifisch sind, ist in diesem Fall von geringer Validität auszugehen.

67 Material und Methoden

5.4.2 Reliabilität

Unter Reliabilität versteht man die Messgenauigkeit und Zuverlässigkeit eines Tests.

Sie ist Ausdruck der Unabhängigkeit von Zufallstreffern und somit der

Zuverlässigkeit (Krüger/ Niedlich, 1985). Nach Bös und Tittlbach (2002) ist ein

Reliabilitätskoeffizient von r ≥ 0,5 erforderlich, damit ein Testergebnis ausreichend

reliabel (verlässlich) ist. Für die Tests der Testbatterie ergeben sich folgende

Annahmen zur Reliabilität (Tab. 16):

Tab. 16: Reliabilität der angewandten Tests

Test Reliabilität

BIA-Messung Keine Angaben gefunden. Messgenauigkeit ± 3 Ohm

Tapping Retest-Reliabilität r=0,74 (Hohmann 1999)

Drop Jump Retest-Reliabilität von r=0,87 für die Sprunghöhe und r=0,88 für die

Bodenkontaktzeit51

Counter Movement Jump r=0,94 (Winkler 2010)

Standweitsprung r=0,95 (Fetz/Kornexl, 1978)

3 x 20 m r=0,90 (Fetz/Kornexl, 1978)

5 x 20 m Retest-Reliabilität von r=0,9 und r=0,73 (Bös, 2001 )

Wurfgeschwindigkeit Retest-Reliabilität von r=0,87 für Schlagwurf und r=0,91 für Sprungwurf52

Liegestütz r=0,97 (Fetz/Kornexl, 1978)

Komplextest Retest-Reliabilität von r=0,9353

Shuttle Run r=0,92 (Ahmaidi et al. 1992), Validität Sauerstoffaufnahme r=0,96

51 Die Daten stammen aus der vorliegenden Arbeit (n=99), da Winkler 2010 mittels des Jump´n´Run lediglich Angaben zum CMJ und SJ macht. 52 Die Daten zur Berechnung der Reliabilitätsanalyse stammen aus den Daten der vorliegenden Arbeit (n=99) da in der Literatur hierzu keine Angaben gefunden wurden. Alle Probanden absolvierten jeweils 3 Würfe. 53 Die Daten für die Berechnung der Reliabilitätsanalyse stammen aus Ergebnissen von Verlaufsdiagnostiken im Verein. Der Reliabilitätstkoeffizient wird mit dem Cronbach´s Alpha Tests berechnet. Es werden Daten von N=12 Spielern aus 6 Retests genutzt.

68 Material und Methoden

5.4.3 Objektivität

Zur Gewährleistung der Objektivität gilt die Unabhängigkeit des Testverfahrens von

den Testbedingungen, den Testern und dem Auswertungsverfahren. Durch die

Objektivität soll die Vergleichbarkeit verschiedener, aber nach gleichem Maß und

Muster durchgeführten Tests gewährleistet sein. In der vorliegenden Studie ist die

Objektivität durch ein genaues Briefing der Testpersonen sowie der Helfer54

gewährleistet.

Neben den oben genannten Gütekriterien, die als Mindestanforderung an

wissenschaftliche Testverfahren anzusehen sind, gibt es des Weiteren noch

Nebengütekriterien.

5.4.4 Nebengütekriterien

Nebengütekriterien dienen vor allem der Prüfung der nach wissenschaftlichen

Kriterien praktischen Umsetzung des Testverfahrens, sind demnach aber dennoch

nicht zwingend notwendig.

Ökonomie: Alle Messinstrumente und Messverfahren sind schnell und einfach

durchzuführen. Die zeitliche Beanspruchung ist akzeptabel und in den Praxisalltag

integrierbar.

Nützlichkeit: Die Messergebnisse sind sinnvoll, da sie als Anknüpfungspunkte zur

Intervention genutzt werden können, da die wissenschaftlichen Beiträge der

Sportwissenschaft wenig Handballfachliteratur bieten.

Normierung: Alle angewandten Tests werden unter standardisierten Gegebenheiten

und Bedingungen durchgeführt.

Zumutbarkeit/Akzeptanz: Die Zumutbarkeit der Messreihe ist für die Probanden

ohne Einschränkungen gegeben. Verletzte Probanden nehmen nicht an der

Diagnostik teil. Eine Akzeptanz der Diagnostik ist von beiden Seiten, Spieler wie

auch Trainer, gegeben.

54 Die Helfer werden im Vorfeld über die Testreihe in Bezug auf Testinhalt und Testdurchführung informiert und erhalten vor Ort nochmals eine Einweisung durch den Studienleiter.

69 Material und Methoden

5.5 Statistische Auswertung

Bei dieser Arbeit handelt es sich um eine deskriptive Querschnittstudie, die mit den

dafür bekannten statistischen Verfahren bearbeitet wurde. Alle Berechnungen

wurden mittels des Statistik Programms IBM® SPSS® Statistics Version 20

durchgeführt. Grafiken wurden mit Excel von Microsoft Windows 2008 erstellt. Im

Folgenden werden die angewandten statistischen Berechnungen erläutert.

Der vorliegende Datensatz aus intervall- und verhältnisskalierten Variablen wurde

zunächst über die explorative Datenanalyse bearbeitet, um im Vorfeld Kennwerte

wie Mittelwerte, Varianz, Standardabweichung etc. ermitteln zu können. Das

Verfahren der explorativen Datenanalyse via SPSS ermöglicht das Überprüfen der

Verteilungsform. Bezüglich des Auftretens ihrer Häufigkeiten sowie ihrer Verteilung

(Normalverteilung) wurden die Daten über den Lilliefors-Test (einer Modifikation

des Kolmogorov-Smirnov-Test) und über den Shapiro-Wilks-Test berechnet. Stellte

sich bei der Betrachtung der QQ-Diagramme und Boxplots eine annähernde

Normalverteilung dar und konnten die Ausreißerdaten (wie z.B. deutlich höheres

Körperfett oder sitzende Größe etc.) biologisch erklärt werden, so wurde

angenommen, dass die Daten normalverteilt sind.

Zum Vergleich der Mittelwerte wurden verschiedene Tests durchgeführt. Um den

Zusammenhang zweier oder mehrerer Merkmale55 darzustellen (Korrelations-

hypothesen), wurde der Korrelationskoeffizient nach Pearson (r) berechnet.

Tab. 17: Stärke der Ausprägung des Korrelationskoeffizienten (modifiziert nach Bühl/Zöfel 2002)

r = Interpretation

0 Keine Korrelation

> 0 bis 0,2 Sehr geringe Korrelation

> 0,2 bis 0,5 Geringe Korrelation

> 0,5 bis 0,7 Mittlere Korrelation*

> 0,7 bis 0,9 Hohe Korrelation**

> 0,9 Sehr hohe Korrelation ***

Die Unterschiedshypothesen56 wurden mittels einer univariaten Varianzanalyse

(ANOVA) berechnet. Als Faktoren wurde die Position in vier Klassen (Außen,

Rückraum, Kreis und Tor = POS) aufgeteilt und die Einteilung in Jugend und Profis

55 Auch Variablen 56 Einfluss von einer oder mehreren unabhängigen Variablen auf eine abhängige Variable

70 Material und Methoden

(JP) im Model berücksichtigt. In einer zweiten Analyse wurde bei den Profis noch

eine Unterteilung in nationale und internationale Spieler vorgenommen, so dass

sich drei Klassen ergeben (Jugend, nationalen und internationale

Profis = NP_IP). Es wurden auch Interaktionen zwischen den beiden Effekten

berücksichtigt.

Bei der Auswertung wurden folgende Signifikanzgrenzen berücksichtigt:

Tab. 18: Signifikanzgrenzen

Kennwert Bereich Interpretation

p <0,001 Höchst signifikant ***

p <0,01 Hoch signifikant **

p <0,05 signifikant *

p <0,07 Tendenz

71 Ergebnisdarstellung

6. Ergebnisdarstellung

Die folgenden Ergebnisse werden zwischen Jugend und Profis unterschieden, wobei

die Profis zusammengefasst, aber auch in ihrer Nationalität (deutsche/ausländische

Spieler) unterteilt werden57. Alle Merkmale werden zusätzlich noch in den

Positionen unterschieden, wobei dabei nur ein Vergleich zwischen Profis (gesamt)

und Jugend gezogen wird, da ansonsten für jede Position eine zu geringe

Stichprobe vorhanden wäre. Wenn von „Gruppe“ geschrieben wird, ist immer der

Vergleich von Jugend und Profis insgesamt gemeint.

Alle relevanten Ergebnisse sind grafisch dargestellt. Es erfolgt ein

Mittelwertsvergleich mit den signifikanten Ergebnissen der Varianzanalyse in Form

von Diagrammen sowie die Darstellung der angenommenen kausal

zusammenhängenden Korrelationen in Form von Punktwolken bzw.

Regressionsgeraden. Die gesamten Ergebnisse sind zum Teil dem Anhang dieser

Arbeit und ausführlich der beiliegenden CD zu entnehmen.

57 Im Verlauf der Arbeit auch als Gruppe oder Gruppenunterschied bezeichnet. Auch in der Statistik wird dies als Faktor mit Gruppe bezeichnet.

72 Ergebnisdarstellung

6.1 Ergebnisse

Die hier dargestellten jugendlichen Probanden (n=55) sind im Mittel 17,6

(± 0,8 Jahre) alt. Dem gegenüber liegt das mittlere Alter der Profis (n=47) bei 27,4

(± 4,8 Jahren).

Diagnostik Anthropologie

Abb. 14: Körpergröße unterteilt in Gruppen (* = p ≤ 0,05 sig. zu Jugend)

Die ausländischen (internationalen) Profis sind stehend im Mittel 4 cm größer als

die deutschen (nationalen) Profis, ein signifikanter Unterschied besteht zwischen

diesen beiden Gruppen jedoch nicht. Ein signifikanter Unterschied von p ≤ 0,05

zeigt sich aber beim Vergleich der Körpergröße von Jugendspielern zu beiden

Untergruppen der Profis sowohl im Stehen als auch im Sitzen (siehe Tab. 19).

Tab. 19: Körpergröße (Mittelwerte + Standardabweichung gerundet, Varianzanalyse Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) im Gruppenunterschied als Darstellung Jugend sig. zu Profis

Körpergröße Größe stehend Größe sitzend

cm Signifikanz cm Signifikanz

Jugend

Stand: 186 ± 6

Sitz: 95 ± 4

Profis intern. 195 ± 5 p ≤ 0,05 100 ± 3 p ≤ 0,05

Profis national 191 ± 7 p ≤ 0,05 99 ± 4 p ≤ 0,05

Profis gesamt 194 ± 7 p ≤ 0,05 100 ± 3 p ≤ 0,05

73 Ergebnisdarstellung

Die Korrelation der beiden Merkmale ist bei der Jugend mit r=0,620 und bei den

Profis mit r=,724 mit p ≤ 0,05 signifikant.

Tab. 20: Minimum- und Maximumwerte Körpergröße

Größe

(cm)

stehend sitzend

Min Max Min Max

Jugend 173 200 87 103

Profis 181 208 92 109

74 Ergebnisdarstellung

Abb. 15: Körpergröße Jugend in Abhängigkeit von der Spielposition (* = p < 0,05 sig. zu Außenspieler)

.

Es besteht bezüglich der „stehenden Körpergröße“ ein signifikanter Unterschied

zwischen den Außenspielern (kleiner) und den drei anderen Positionen. Bei der

„sitzenden Körpergröße“ ist dieser Unterschied nur noch zwischen den

Außenspielern, Kreisläufern und Rückraumspielern zu erkennen (siehe Tab. 21).

Die Korrelation dieser beiden Merkmale liegt bei r=0,620 und kann Tab. 29 (auf

Seite 89) entnommen werden.

Tab. 21: Körpergröße Jugend (Mittelwerte + Standardabweichung gerundet, Varianzanalyse, Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) in Abhängigkeit der Spielpositionen in Darstellung der Signifikanz zu

Außenspielern

Körpergröße Größe stehend Größe sitzend

cm Signifikanz cm Signifikanz

Außenspieler

Stand: 181 ± 4

Sitz: 92 ± 2

Kreisläufer 189 ± 4 p ≤ 0,003 97 ± 3 p ≤ 0,016

Rückraumspieler 187 ± 6 p ≤ 0,006 96 ± 4 p ≤ 0,013

Torwart 187 ± 7 p ≤ 0,031 95 ± 5 n.s.

75 Ergebnisdarstellung

Abb. 16: Körpergröße Profis in Abhängigkeit von der Spielposition (* = p < 0,05 sig. zu Außenspieler)

Bei den Profis sind die Außenspieler im Vergleich zu allen anderen Positionen

sowohl im Stehen als auch im Sitzen kleiner. Der Größenunterschied der beiden

Gruppen wird auch in der Tab. 20 der Minimal- und Maximalwerte deutlich. Eine

hohe Korrelation dieser beiden Merkmale ist mit r=0,724 eingetreten.

Tab. 22: Körpergröße Profis (Mittelwerte + Standardabweichung gerundet, Varianzanalyse, Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) in Abhängigkeit der Spielpositionen in Darstellung der Signifikanz zu den

Außenspielern

Körpergröße Größe stehend Größe sitzend

cm Signifikanz cm Signifikanz

Außenspieler

Stand: 186 ± 3

Sitz: 96 ± 3

Kreisläufer 196 ± 5 p ≤ 0,05 101 ± 4 p ≤ 0,001

Rückraumspieler 195 ± 5 p ≤ 0,05 100 ± 2 p ≤ 0,001

Torwart 197 ± 7 p ≤ 0,05 101 ± 3 p ≤ 0,05

76 Ergebnisdarstellung

Abb. 17: Körpergewicht unterteilt in Gruppen (* = p < 0,05 sig. zu Jugend).

Es gibt beim Körpergewicht einen signifikanten Unterschied zwischen

Jugendspielern und Profis von p ≤ 0,05. Der Mittelwertvergleich zeigt zudem auch

eine deutliche Differenz zwischen den internationalen und den nationalen Profis. Die

Varianzanalyse ergibt mit p ≤ 0,497 zwischen diesen beiden Gruppen jedoch keine

Signifikanz.

Tab. 23: Körpergröße (Mittelwerte + Standardabweichung gerundet, Varianzanalyse, Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) im Gruppenunterschied in der Darstellung Jugend sig. zu Profis

Tab. 24: Minimal- und Maximalwerte Körpergewicht Jugend und Profis

Körpergewicht Gewicht

kg Signifikanz

Jugend

85 ± 9

Profis Intern. 102 ± 9 p ≤ 0,05

Profis National 94 ± 9 p ≤ 0,05

Profis gesamt 98 ± 10 p < 0,05

Gewicht (kg) Min Max

Jugend 64 105

Profis 76 121

77 Ergebnisdarstellung

Abb. 18: Körpergewicht unterteilt in Gruppen in Abhängigkeit von der Spielposition (* = p < 0,05 sig. zu Außenspieler der eigenen Gruppe)

Der in Abb. 17 (vorherige Seite) bereits dargestellte Gruppenunterschied der

Körpergröße zwischen Jugend und Profis ist in der Unterscheidung der Positionen

nur bei den Profis signifikant (p ≤ 0,05). Beim Körpergewicht unterscheiden sich bei

den Profis alle Positionen signifikant zu den Außenspielern. Bei der Gruppe der

Jugendspieler sind alle Positionen deutlich schwerer, signifikant ist dies nur im

Vergleich Außenspieler zu Rückraumspieler (p ≤ 0,049).

Tab. 25: Darstellung des Körpergewichtes (Mittelwerte + Standardabweichung gerundet, Varianzanalyse, Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) im Positionsunterschied von Jugend und

Profis in der Darstellung der Signifikanz zu den Außenspielern

Körpergewicht

Jugend

Gewicht

kg Signifikanz

Außenspieler

79 ± 5

Kreisläufer 85 ± 10 n.s.

Rückraumspieler 86 ± 10 p ≤ 0,049

Torwart 84 ± 11 n.s.

Körpergewicht

Profis

Gewicht

Kg Signifikanz

Außenspieler

86 ± 5

Kreisläufer 108 ± 9 p ≤ 0,05

Rückraumspieler 101 ± 6 p ≤ 0,05

Torwart 101 ± 4 p ≤ 0,05

78 Ergebnisdarstellung

Abb. 19: Körperfettanteil in Gruppen unterteilt (* = p < 0,05 sig. zu Jugend).

Der Körperfettanteil der Jugendspieler liegt signifikant (p < 0,05) unter dem der

Profis national wie international und somit auch der gesamten Profigruppe. Die

nationalen Profis unterscheiden sich nicht signifikant (p ≤ 0,497) von den

internationalen Profis.

Tab. 26: Körperfettanteil (Mittelwerte + Standardabweichung gerundet, Varianzanalyse, Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) im Gruppenunterschied als Darstellung der Signifikanz von Jugend zu Profis

Tab. 27 Minimal- und Maximalwerte des Körperfettanteils Jugend und Profis.

Körperfett Körperfettanteil

% Signifikanz

Jugend

11 ± 5

Profis Intern. 17 ± 7 p ≤ 0,001

Profis National 15 ± 4 p ≤ 0,003

Profis gesamt 16 ± 6 p < 0,05

Körperfett (%) Min Max

Jugend 4 23

Profis 5 30

79 Ergebnisdarstellung

Abb. 20: Körperfettanteil in Abhängigkeit von der Spielpositionen (* = p < 0,05 sig. zur Jugend; # = p < 0,05 sig. zu allen Positionen der Profis)

Der prozentuale Körperfettanteil der Jugendspieler zeigt keine signifikanten

Unterschiede (p ≤ 0,850) in Abhängigkeit zu der Position. Bei den Profis

unterscheiden sich die Kreisläufer signifikant zu den anderen drei Positionen obwohl

die Varianzanalyse der Profis keine signifikanten Unterschiede (p ≤ 0,085)

innerhalb der Gruppe zeigt. Im Vergleich von Jugend und Profis zeigen die

Jugendspieler bei allen Positionen signifikant geringere Körperfettwerte.

Tab. 28: Körperfettanteil (Mittelwerte + Standardabweichung gerundet, Varianzanalyse, Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) in Abhängigkeit von der Spielposition von Jugend (keine Signifikanz) und

Profis (Signifikanz von Kreisläufer zu anderen Positionen)

Körperfett

Jugend

Körperfettanteil

% Signifikanz

Außenspieler 11 ± 5 n.s.

Kreisläufer 10 ± 6 n.s.

Rückraumspieler 11 ± 5 n.s.

Torwart 10 ± 4 n.s.

Körperfett

Profis

Körperfettanteil

% Signifikanz

Kreisläufer

20 ± 8

Außenspieler 14 ± 4 p ≤ 0,018

Rückraumspieler 15 ± 5 p ≤ 0,043

Torwart 14 ± 6 p ≤ 0,043

* = P < 0,05 sig. zu Kreisläufer

80 Ergebnisdarstellung

Die untenstehende Tabelle zeigt die Korrelation der anthropologischen Merkmale

bei Jugend- und Bundesligaspielern. Dabei sind oberhalb der Diagonalen die

Ergebnisse der Jugendspieler zu sehen und unterhalb die der Profis.

Tab. 29: Korrelationen Anthropologie Jugend (oberhalb der Diagonalen) und Profis (unterhalb der Diagonalen)

Korrelationen (r) Anthropologie Jugend und Profis

r =

Größe

stehend

Größe

sitzend Gewicht Fett

Größe stehend - ,620*** ,651*** ,169

Größe sitzend ,724*** - ,474*** ,138

Gewicht ,714*** ,631*** - ,514***

Fett ,043 ,300* ,430** -

p < 0,05* ; p < 0,01 ** ; p < 0,001 ***

81 Ergebnisdarstellung

Liegestütz und Wurfdiagnostik

Abb. 21: Liegestütz im Gruppenunterschied (* = p < 0,05 sig. zu anderen Gruppen).

Es gibt einen signifikanten Unterschied zwischen den Gruppen (p ≤ 0,009) im

Vergleich zur Jugend.

Bei den Jugendspielern korreliert die Anzahl der Wiederholungen im Liegestütztest

signifikant negativ mit der Größe stehend und dem Körpergewicht. Bei den Profis

korreliert dieses Merkmal negativ signifikant mit der Größe sitzend und dem

Körperfettanteil.

Tab. 30: Liegestütztest (Mittelwerte + Standardabweichung gerundet, Varianzanalyse, Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) im Gruppenunterschied in der Darstellung der Signifikanz Jugend zu Profis

Tab. 31: Minimum- und Maximumwerte der Anzahl an Wiederholungen im Liegestütztest

Liegestütztest Wdh. Signifikanz

Jugend

32 ± 6

Profis Intern. 36 ± 7 P ≤ 0,004

Profis National 38 ± 9 P ≤ 0,007

Profis gesamt 37 ± 8 P < 0,05

Liegestütz (Wdh.) Min Max

Jugend 18 43

Profis 14 56

82 Ergebnisdarstellung

Abb. 22: Liegestütz-Wiederholungszahl in Abhängigkeit von der Spielposition (* = p < 0,05 sig. zu einander).

Die Varianzanalyse zeigt zwischen den Positionen der beiden Gruppen keine

signifikanten Unterschiede (p ≤ 0,133). Bei den Jugendlichen schneiden die

Außenpositionen signifikant besser ab als die Torhüter. Die Reihenfolge der

Positionen mit den häufigsten Wiederholungen ist bei den Jugendspielern und Profis

identisch.

Tab. 32: Liegestütztests (Mittelwerte + Standardabweichung gerundet, Varianzanalyse, Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) in Abhängigkeit der Spielposition von Jugend (Außenspieler signifikant zu

Torwart) und Profis (keine Signifikanz)

Liegestütztest Jugend Wdh. Signifikanz

Außenspieler

35 ± 6

Kreisläufer 30 ± 6 n.s.

Rückraumspieler 32 ± 5 n.s.

Torwart 28 ± 5 P ≤ 0,026

Liegestütztest Profis Wdh. Signifikanz

Außenspieler 39 ± 8 n.s.

Kreisläufer 34 ± 7 n.s.

Rückraumspieler 37 ± 7 n.s.

Torwart 34 ± 10 n.s.

83 Ergebnisdarstellung

Abb. 23: Wurfdiagnostik im Gruppenunterschied (* = p < 0,05 im Merkmal sig. zu einander)

Es zeigt sich ein signifikanter Unterschied zwischen Jugendspielern und nationalen

Profis in beiden Merkmalen. Die Gruppen Jugend und Profis (gesamt) unterscheiden

sich nicht signifikant voneinander (p ≤ 0,093).

Tab. 33: Wurfdiagnostik (Mittelwerte + Standardabweichung gerundet, Varianzanalyse, Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) als Darstellung der Signifikanz zwischen Jugend und Profis

Tab. 34: Minimal- und Maximalwerte bei Schlag- und Sprungwurf von Jugend und Profis

Wurfdiagnostik Schlagwurf Sprungwurf

km/ Signifikanz km/h Signifikanz

Jugend

SLW: 94 ± 6 SPW: 86 ± 6

Profis Intern. 96 ± 8 n.s. 88 ± 7 n.s.

Profis National 97 ± 8 P ≤ 0,043 90 ± 8 P ≤ 0,023

Profis gesamt 96 ± 8 n.s. 89 ± 7 n.s.

Wurf

(km/h)

Schlagwurf Sprungwurf

Min Max Min Max

Jugend 80 108 74 101

Profis 79 109 68 101

84 Ergebnisdarstellung

Abb. 24: Wurfdiagnostik der Jugendspieler in Abhängigkeit von der Spielposition (* = p < 0,05 im Merkmal sig. zueinander)

Die Varianzanalyse ergibt einen signifikanten Unterschied (p ≤0,009) zwischen den

Positionen der Jugendspieler, wobei die Rückraumspieler signifikant höhere

Wurfgeschwindigkeiten erreichen als die Torhüter.

Beim Sprungwurf konnten bei den Jugendspielern kein signifikanter Unterschied

bzgl. der Spielposition ausgemacht werden.

Tab. 35: Wurfdiagnostik (Mittelwerte + Standardabweichung gerundet, Varianzanalyse, Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) in Abhängigkeit von der Spielposition der Jugend. Darstellung der Signifikanz

zwischen den Rückraumspielern und anderen Positionen

Wurfdiagnostik

Jugend

Schlagwurf Sprungwurf

km/h Signifikanz km/h Signifikanz

Rückraumspieler

SLW: 96 ± 5

SPW: 87 ± 6

Kreisläufer 93 ± 3 n.s. 85 ± 4 n.s.

Außenspieler 93 ± 6 n.s. 86 ± 6 n.s

Torwart 89 ± 4 P ≤ 0,001 85 ± 4 n.s

85 Ergebnisdarstellung

Abb. 25: Wurfdiagnostik der Profis in Abhängigkeit der Spielpositionen

Es konnten keine signifikanten Unterschiede in Abhängigkeit der Positionen, weder

beim Schlag- noch beim Sprungwurf, festgestellt werden. Bei der

Mittelwertbetrachtung (Tab. unten) beider Würfe wird die identische

Wurfgeschwindigkeit von Außen- und Rückraumspielern sowie die nahezu gleiche

Geschwindigkeit von Kreisläufer und Torhüter deutlich.

Tab. 36: Wurfdiagnostik (Mittelwerte + Standardabweichung gerundet, Varianzanalyse, Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) in Abhängigkeit von der Spielposition der Profis

Wurfdiagnostik

Profis

Schlagwurf Sprungwurf

km/h Signifikanz km/h Signifikanz

Außenspieler 98 ± 7 n.s. 90 ± 8 n.s.

Kreisläufer 93 ± 7 n.s. 89 ± 6 n.s.

Rückraumspieler 98 ± 7 n.s. 90 ± 7 n.s.

Torwart 94 ± 8 n.s. 86 ± 8 n.s.

86 Ergebnisdarstellung

Abb. 26: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang der Variablen Schlagwurf und Sprungwurf Jugend

Die grafische Darstellung der Korrelation zeigt einen höchst signifikanten positiven

Zusammenhang von Schlag- und Sprungwurfgeschwindigkeit bei der Jugend

(r=0,725, Abb. 26) und den Profis (r=0,636, Abb. 27).

Bei den Jugendspielern ist zudem sowohl beim Schlagwurf (r=0,424) als auch beim

Sprungwurf (r=0,385) ein Zusammenhang mit der Oberkörperlänge signifikant.

Abb. 27: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang der Variablen Schlagwurf und Sprungwurf Profis

87 Ergebnisdarstellung

Abhängig von der Spielerposition konnte bei den Rückraumspielern der Jugend ein

signifikant positiver Zusammenhang von Wurfgeschwindigkeit im Schlag- (r= ,537;

p<0,004) bzw. Sprungwurf (r= ,465; p<0,015) mit der Körpergröße sitzend sowie

beim Sprungwurf mit dem Körpergewicht (r= ,368; p<0,059) dargestellt werden.

Bei den Profis konnte ein tendenzieller negativer Zusammenhang von Sprungwurf

und Größe sitzend (r= -,434; p<0,063); sowie ein positiv signifikanter

Zusammenhang von Wurfgeschwindigkeit im Sprungwurf und Körpergewicht

(r= ,502; p<0,034) der Rückraumspieler gezeigt werden.

Die Torhüter der Jugend zeigten zudem einen signifikant positiven Zusammenhang

von Sprungwurf und Körpergröße (r= ,634; p<0,067), Sprungwurf und Größe

sitzend (r= ,729; p<0,040) sowie Sprungwurf und Gewicht (r= ,679; p<0,044).

Alle anderen Positionen sowohl bei den Jugendspielern als auch bei den Profis

zeigten keine Zusammenhänge von anthropologischen Merkmalen mit der Wurf-

geschwindigkeit.

88 Ergebnisdarstellung

Schnelligkeitsdiagnostik

Abb. 28: Tappingdiagnostik im Gruppenunterschied (* = p < 0,05 sig. zu Jugend)

Die Varianzanalyse zeigte in der durchschnittlichen Tappingfrequenz signifikante

bzw. tendenzielle Unterschiede zwischen den Gruppen (Abb. 28) und dort auch

innerhalb der Positionen (Abb. 29 und Abb. 30). Der signifikante Unterschied

(p ≤ 0,021) besteht zwischen den Jugendspielern und den nationalen Profis in der

durchschnittlichen Frequenz. In der maximal erreichten Tappingfrequenz58 der

Gruppen wurden keine Unterschiede festgestellt. Die Minimal- und Maximalwerte

sind nahezu identisch (siehe Tab. 38, folgende Seite).

Tab. 37: Tappingdiagnostik (Mittelwerte + Standardabweichung, Varianzanalyse, Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) im Gruppenunterschied in der Darstellung der Signifikanz zwischen Jugend

und Profis

58 Die maximale Frequenz ist das Maximum des gleitenden Mittelwerts.

Tappingdiagnostik Ø Frequenz Max. Frequenz

Hz Signifikanz Hz Signifikanz

Jugend

Ø: 10,4 ± 0,9

Max.: 13,3 ± 1,3

Profis Intern. 10,6 ± 0,8 n.s. 13,6 ± 1,4 n.s.

Profis National 11,1 ± 0,6 p ≤ 0,021 13,9 ± 1,1 n.s.

Profis gesamt 10,8 ± 0,8 n.s. 13,8 ± 1,2 n.s.

Tapping Ø Tapping max.

89 Ergebnisdarstellung

Abb. 29: Tappingdiagnostik Jugend in Abhängigkeit von der Spielposition

Es konnten bei den Jugendspielern im Merkmal Tapping (im Durchschnitt sowie

maximal) keine signifikanten Unterschiede in Abhängigkeit der Positionen

festgestellt werden.

Tab. 38: Tappingdiagnostik (Mittelwerte + Standardabweichung gerundet, Varianzanalyse, Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) in Abhängigkeit von der Spielposition der Jugend

Tab. 39: Minimal- und Maximalwerte der Tappingdiagnostik von Jugend und Profis

Tappingdiagnostik

Jugend

Ø Frequenz Max Frequenz

Hz Signifikanz Hz Signifikanz

Außenspieler 10,5 ± 0,6 n.s. 13,9 ± 1,5 n.s.

Kreisläufer 10,6 ± 0,6 n.s. 13,5 ± 1,2 n.s.

Rückraumspieler 10,4 ± 0,8 n.s. 13,2 ± 11,1 n.s.

Torwart 10,1 ± 1,4 n.s. 12,8 ± 1,6 n.s.

Tapping Ø Frequenz

(Hz)

Max Frequenz

(Hz)

Min Max Min Max

Jugend 7,8 11,9 10 16

Profis 7,6 11,9 9,8 16

Tapping Ø Tapping max.

90 Ergebnisdarstellung

Abb. 30: Tappingdiagnostik Profis in Abhängigkeit von der Spielposition (* = p < 0,05 sig. zu Torhüter)

Es konnten in beiden Parametern signifikant schlechtere Ergebnisse (p≤0,017) der

Torhüter zu den anderen Positionen der Profis dargestellt werden. Ausnahme ist der

nicht signifikante Unterschied zwischen Torhüter und Kreisläufer in der

durchschnittlichen Frequenz.

Tab. 40: Tappingdiagnostik (Mittelwerte + Standardabweichung, Varianzanalyse, Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) in Abhängigkeit von der Spielposition der Profis

Tappingdiagnostik

Profis

Ø Frequenz Max Frequenz

Hz Signifikanz Hz Signifikanz

Torwart

Ø 10,2 ± 1,2

Max 12,6 ± 1,4

Außenspieler 11,3 ± 07 p ≤ 0,002 14,3 ± 1,3 p ≤ 0,003

Kreisläufer 10,7 ± 0,3 n.s. 13,9 ± 0,6 p ≤ 0,027

Rückraumspieler 10,8 ± 0,5 p ≤ 0,030 14,0 ± 1,1 p ≤ 0,007

Tapping Ø Tapping max.

91 Ergebnisdarstellung

Abb. 31: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang der Variablen „durchschnittliche Tappingfrequenz“ und „maximale Tappingfrequenz“ Jugend.

Es gibt in beiden Gruppen einen positiven linearen Zusammenhang der

durchschnittlichen Tappingfrequenz mit der maximal erreichten Tappingfrequenz.

Abb. 32: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang der Variablen „durchschnittliche Tappingfrequenz“ und „maximale Tappingfrequenz“ Profis.

92 Ergebnisdarstellung

Abb. 33: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang der Variablen Gewicht und maximale Tappingfrequenz Jugend..

Bei den Jugendspielern konnte ein negativer Zusammenhang (r= -,374) von

Körpergewicht und der maximalen Tappingfrequenz gezeigt werden.

Bei den Profis zeigte sich ein negativer Zusammenhang (r= -,338) zwischen dem

Körpergewicht und der durchschnittlichen Tappingfrequenz.

Abb. 34: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang der Variablen Gewicht und maximale Tappingfrequenz Profis.

93 Ergebnisdarstellung

In Abhängigkeit der Spielposition konnte bei den Außenspielern der Profis ein

tendenziell negativer signifikanter Zusammenhang vom Gewicht und der

durchschnittlichen Tappingfrequenz (r= -,582; p<0,060) festgestellt werden. Alle

anderen Positionen der Profis zeigten keine signifikanten Zusammenhänge

bzgl. des Körpergewichtes und der Tappingfrequenz.

Bei der Jugend ist dieser Zusammenhang (r= -,795) ist mit p<0,018 bei den

Außenspielern hingegen stärker ausgeprägt und konnte auch bei den

Rückraumspielern (r= -,512; p<0,005) sowie den Torhütern (r= -,709; p<0,033)

festgestellt werden. Ein hingegen positiver Zusammenhang von Körpergewicht und

maximaler Tappingfrequenz wurde bei den Kreisläufern der Jugend (r= ,776;

p<0,024) aufgezeigt.

94 Ergebnisdarstellung

Abb. 35: Zwischen- und Endzeiten des 20-m-Sprints im Gruppenunterschied (* = p < 0,05 sig. zu Jugend; # = p < 0,05 sig. zu Profis international)

Die Varianzanalyse zeigt keinen signifikanten Unterschied zwischen Jugend und

Profis gesamt.

Ein signifikanter Unterschied besteht bei der 5- und 10-m-Zwischenzeit zwischen

der Jugend und den internationalen Profis sowie zwischen den nationalen und den

internationalen Profis (5 m = p≤0,001; 10 m = p≤0,05).

Bei der Gesamtzeit des 20-m-Sprints ergeben sich keine signifikanten Unterschiede.

Tab. 41: Darstellung der Sprintdiagnostik (Mittelwerte + Standardabweichung, Varianzanalyse, Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) im Gruppenunterschied zur Signifikanz der Jugend

Tab. 42: Minimal- und Maximalwerte des 20 m-Sprints

20-m-Sprint

5 m 10 m 20 m

Min Max Min Max Min Max

Jugend 0,81 1 1,51 1,76 2,64 3,19

Profis 0,67 1,06 1,2 1,78 2,6 3,14

Schnelligkeitsdiagnostik 5 m 10 m 20 m

s Sig. s Sig. s Sig.

Jugend

5m: 0,91±0,04

10m: 1,64±0,07

20m: 2,90±0,13

Profis Int. 0,88±0,10 p≤0,021 1,57±0,17 p≤0,032 2,92 ±0,12 n.s.

Profis Nat. 0,91±0,08 n.s. 1,63±0,08 n.s. 2,90±0,14 n.s.

Profis ges. 0,89±0,09 n.s. 1,59±0,14 p≤0,031 2,91±0,13 n.s.

#

95 Ergebnisdarstellung

Abb. 36: Zwischen- und Endzeiten des 20-m-Sprints in Abhängigkeit von der Spielposition der Jugend (* = < 0,05 sig. zu Außenspieler)

Die jugendlichen Kreisläufer und Torhüter sind im Vergleich zu den Außenspielern in

den Zwischenzeiten 5 und 10 m signifikant langsamer. Bei der Gesamtzeit (20 m)

sind keine signifikanten Unterschiede zu erkennen, obwohl sich auch in der

Mittelwertdarstellung eine schnellere Laufzeit der Außenspieler erkennen lässt

(siehe Tabelle unten).

Tab. 43: Sprintdiagnostik (Mittelwerte + Standardabweichung, Varianzanalyse, Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) in Abhängigkeit von der Spielpositionen der Jugend. Dargestellt als

Signifikanz zu den Außenspielern.

Schnelligkeitsdiagnostik

Jugend

5 m 10 m 20 m

s Sig. s Sig. S Sig.

Außenspieler

5 m: 0,89 ± 0,03

10 m: 1,59 ± 0,05

20 m: 2,82 ± 0,09

Kreis 0,93±0,04 p≤0,028 1,67±0,07 p≤0,014 2,92±0,16 n.s.

Rückraum 0,90±0,03 n.s. 1,64±0,06 n.s. 2,90±0,12 n.s.

Torwart 0,93±0,04 p≤0,032 1,66±0,08 p≤0,037 2,93±0,15 n.s.

96 Ergebnisdarstellung

Abb. 37: Zwischen- und Endzeiten des 20-m-Sprints in Abhängigkeit von der Spielposition der Profis (* = p < 0,05 sig. zu Kreisläufer, # = p < 0,05 sig. Zu Außenspieler)

Bei den Profis sind die Kreisläufer in allen 3 Zwischenzeiten signifikant langsamer

als die Außenspieler und bei 5 und 20 m zudem signifikant langsamer als die

Rückraumspieler. Bei der Endgeschwindigkeit (20 m) zeigt sich zudem, dass die

Torhüter signifikant langsamer sind als die Außenspieler (#).

Tab. 44: Sprintdiagnostik (Mittelwerte + Standardabweichung, Varianzanalyse, Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) in Abhängigkeit von der Spielposition der Profis

1 Torhüter zu Kreisläufer,

2 Torhüter signifikant zu Außenspieler

Schnelligkeitsdiagnostik

Profis

5 m 10 m 20 m

s Sig. s Sig. s Sig.

Kreis

5 m: 0,97±0,05

10 m: 1,69±0,05

20 m: 3,01±0,07

Außen 0,86±0,08 p≤0,010 1,55±0,13 p≤0,028 2,82±0,13 p≤0,001

Rückraum 0,88 ±0,09 p≤0,026 1,59±0,13 n.s. 2,90±0,13 p≤0,023

Torwart 0,90±0,10 n.s. 1,58±0,19 n.s. 2,96±0,04 n.s.1

p≤0,012 2

97 Ergebnisdarstellung

Bei den Profis konnte in Abhängigkeit von der Spielposition ein negativer

Zusammenhang von der durchschnittlichen sowie maximalen Tappingfrequenz der

Außenspieler mit der Sprintgeschwindigkeit hergestellt werden. So erreichten

Außenspieler mit einer hohen Frequenz im Tapping-Test auch schnelle

Gesamtzeiten des 20-m-Sprinttestes. Die Rückraumspieler der Profis zeigten

diesbezüglich wiederum einen positiven Zusammenhang auf.

Bei den Jugendspielern konnten keine signifikanten Zusammenhänge der Tapping-

und Sprintdiagnostik festgestellt werden.

Tab. 45: Korrelationskoeffizient des Zusammenhangs von durchschnittlicher Tappingfrequenz der Jugend und Profis mit den Endzeiten der Sprintdiagnostik

Ø Tappingfrequenz 3 x 20 m Endzeit 5 x 20 m Endzeit

Profis Außenspieler -,695** -,723**

Rückraumspieler ,486* ,220

In Abhängigkeit von der Spielposition korrelierte die Sprintgeschwindigkeit mit der

Anzahl der Wiederholungen im Liegestütztest bei den Kreisläufern in der 5-m-

Sprintzeit (r= -,673; p= 0,047) und bei den Rückraumspielern der Jugend mit den

5m (r= -,525; p= 0,003) und 10m (r= -,395; p= 0,034) Zwischenzeit negativ.

Bei den Profis konnte diese negative Korrelation bei den Rückraumspielern

bezüglich der 10-m-Sprintzeit (r= -,585; p= 0,014) festgestellt werden.

98 Ergebnisdarstellung

Handballspezifischer Komplextest

Abb. 38: Zwischen- und Endzeit des Komplextestes (KPT) im Gruppenunterschied

Im Vergleich der Gruppen zeigten sich bei der Betrachtung der Mittelwerte zwar

unterschiedliche Zwischenzeiten, jedoch blieb eine Signifikanz derer aus.

Tab. 46: Komplextest (Mittelwerte + Standardabweichung, Varianzanalyse, Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) im Gruppenunterschied

Tab. 47: Minimal- und Maximalzeiten des Komplextestes

Komplextest

1. Zwischenzeit 2. Zwischenzeit Gesamtzeit

Min Max Min Max Min Max

Jugend 3,97 6,48 8,31 11,8 14,56 18,76

Profis 3,76 6,38 6,15 11,83 10,34 17,56

Komplextest

1. Zwischenzeit 2. Zwischenzeit Gesamtzeit

s Sig. s Sig. s Sig.

Jugend 4,91 ± 0,59 n.s. 9,28 ± 0,62 n.s. 16,21±1,01 n.s.

Profis int. 5,02 ± 0,79 n.s. 8,70±1,33 n.s. 16,32 ± 0,72 n.s.

Profis nat. 4,71 ± 0,73 n.s. 8,97 ± 0,96 n.s. 15,42 ± 1,33 n.s.

Profis ges. 4,87 ± 0,77 n.s. 8,82 ± 1,17 n.s. 15,90 ± 1,13 n.s.

99 Ergebnisdarstellung

Abb. 39: Zwischen- und Endzeiten des Komplextestes (KPT) in Abhängigkeit von der Spielposition der Jugend (* = p < 0,05 sig. zu Rückraumspieler)

In Abhängigkeit der Spielposition der Jugendlichen zeigten die Torhüter bei der

ersten Zwischenzeit die schnellste Zeit, welche signifikant schneller als die der

Rückraumspieler war. Bei Betrachtung der Mittelwerte fällt auf, dass die

Rückraumspieler im Testverlauf immer eher langsamere Zeiten erzielten. Die

Torhüter waren bei der ersten Zeit noch die Schnellsten, verloren dann aber in den

weiteren Testabschnitten. Die Außenspieler sind zu Beginn noch schnell, verlieren

im mittleren Testabschnitt jedoch Zeit, was sie im letzten Abschnitt wieder gut

machen und zur schnellsten Gesamtzeit umwandeln können. Die Kreisläufer waren

zu Beginn im ersten Streckenabschnitt langsamer als z.B. die Außenspieler, im

zweiten Abschnitt aber besser und in der Gesamtzeit gleich schnell.

Tab. 48: Komplextest (Mittelwerte + Standardabweichung, Varianzanalyse, Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) in Abhängigkeit von der Spielposition Rückraum zu Torwart der Jugend

Komplextest

Jugend

1. Zwischenzeit 2. Zwischenzeit Gesamtzeit

s Sig. s Sig. S Sig.

Rückraumspieler

1.: 5,02 ± 0,51

2.: 9,32 ± 0,53

Ges.: 16,32±0,94

Außenspieler 4,86 ± 0,62 n.s. 9,37 ± 1,10 n.s. 16,00 ± 1,32 n.s.

Kreisläufer 5,04 ± 0,77 n.s. 9,14 ± 0,39 n.s. 16,04 ± 0,89 n.s.

Torwart 4,48 ± 0,46 p ≤ 0,026 9,21 ± 0,56 n.s. 16,18 ± 1,13 n.s.

100 Ergebnisdarstellung

Abb. 40: Zwischen- und Endzeiten des Komplextestes (KPT) in Abhängigkeit von der Spielposition der Profis (* = P < 0,05 sig. zu Außenspieler)

Die Außenspieler sind in der Gesamtzeit signifikant schneller als die Spieler anderer

Positionen.

Beim Mittelwertvergleich ist zu beobachten, dass die Kreisläufer bereits im ersten

Testabschnitt eine der langsamsten Zeiten erreichen, was im zweiten Abschnitt

noch deutlicher wird. Die Torhüter sind zwar zu Beginn langsam, können aber im

mittleren Abschnitt Zeit aufholen – sind hier sogar die Schnellsten – verlieren aber

im dritten Abschnitt und somit insgesamt an Zeit.

Tab. 49: Komplextest (Mittelwerte + Standardabweichung, Varianzanalyse, Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) in Abhängigkeit von der Spielposition der Profis. Darstellung der Signifikanz

zwischen Außenspieler und den anderen Positionen.

Komplextest

Profis

1. Zwischenzeit 2. Zwischenzeit Gesamtzeit

s Sig. s Sig. s Sig.

Außenspieler

1.: 4,58±0,73

2.: 8,77±1,34

Ges.: 15,05±1,72

Kreisläufer 4,98±0,69 n.s. 9,37±0,42 n.s. 16,19±0,84 p≤0,024

Rückraum 4,8 ±0,71 n.s. 8,72±1,19 n.s. 16,03±0,68 p≤0,017

Torwart 5,20±0,96 n.s. 8,61±1,35 n.s. 16,47±0,70 p≤0,006

101 Ergebnisdarstellung

Abb. 41: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang der Variablen Gewicht und Gesamtzeit Komplextest Jugend

Mit r = ,341 (p < 0,014) bei den Jugendspielern und r = ,459 (p < 0,001) bei den

Profis gibt es einen positiven Zusammenhang zwischen dem Körpergewicht und der

Gesamtzeit des Komplextestes in beiden Gruppen.

Des Weiteren korreliert der Komplextest in der Endzeit in beiden Gruppen mit der

Körpergröße stehend, der durchschnittlichen Tappingfrequenz sowie der relativen

VO2-max (ml / (kg∙min)) negativ.

Abb. 42 Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang der Variablen Gewicht und Gesamtzeit Komplextest Profis

102 Ergebnisdarstellung

Die folgenden drei Tabellen zeigen den Zusammenhang der linearen Sprintleistung

mit den Zwischenzeiten und der Gesamtzeit aus dem handballspezifischen

Komplextest in Abhängigkeit von der Spielposition. Es ist zu erkennen, dass es auf

den Außenpositionen weder bei den Jugendspielern noch bei den Profis einen

Zusammenhang gibt.

Bei den Jugendspielern zeigen die Kreisläufer bei allen drei Zeiten einen positiv

signifikanten Zusammenhang von Sprintzeit und Komplextest. Bei den Profis ist

kein Muster zu erkennen. Auf den ersten 5 bzw. 10 m gibt es auf den Positionen

Rückraum und Torwart positive Zusammenhänge. Bei der Endzeit von 20 m

korrelieren die Zeiten des Komplextestes (2. Zeit und Gesamtzeit) bei den

Kreisläufern.

Tab. 50: Korrelationskoeffizient der 5-m-Sprintzeit Jugend und Profis mit den Zeiten des Komplextestes in Abhängigkeit von der Spielposition

Korrelation (r) 5-m-Sprintzeit und Komplextest

5-m-Zwischenzeit KPT 1. Zeit KPT 2. Zeit KPT Total

Jugend Außenspieler ,173 -,647 ,023

Kreisläufer ,126 ,896** ,833**

Rückraum ,021 ,176 ,081

Torwart -,846** -,017 ,037

Profis Außenspieler ,126 ,126 -,100

Kreisläufer ,666 ,278 ,127

Rückraum -,345 ,502* -,369

Torwart -,554 ,864** -,651

p < 0,05* ; p < 0,01 ** ; p < 0,001 ***

Tab. 51: Korrelationskoeffizient der 10-m-Sprintzeit Jugend und Profis mit den Zeiten des Komplextestes in Abhängigkeit von der Spielposition

Korrelation (r) 10-m-Sprintzeit und Komplextest

10-m-Zwischenzeit KPT 1. Zeit KPT 2. Zeit KPT Total

Jugend Außenspieler ,254 -,495 0,96

Kreisläufer ,320 ,827** ,722*

Rückraum ,099 ,138 ,045

Torwart -,783* ,283 ,284

Profis Außenspieler ,198 ,257 ,046

Kreisläufer ,432 ,049 -,097

Rückraum -,532* ,730*** -,291

Torwart -,536 ,903** -,641

p < 0,05* ; p < 0,01 ** ; p < 0,001 ***

103 Ergebnisdarstellung

Tab. 52: Korrelationskoeffizient der 20-m-Sprintzeit Jugend und Profis mit den Zeiten des Komplextestes in Abhängigkeit von der Spielposition

Korrelation (r) 20-m-Sprintzeit und Komplextest

20-m-Zwischenzeit KPT 1. Zeit KPT 2. Zeit KPT Total

Jugend Außenspieler ,836 -,383 ,310

Kreisläufer ,293 ,936*** ,871**

Rückraum -,095 ,372* ,336

Torwart -648 ,423 ,395

Profis Außenspieler ,233 ,301 ,122

Kreisläufer ,293 ,936*** ,871**

Rückraum -,105 ,170 ,025

Torwart -,102 ,052 -,290

p < 0,05* ; p < 0,01 ** ; p < 0,001 ***

Im Bereich der Schnelligkeitsausdauer konnten keine signifikanten Korrelationen in

Abhängigkeit der Spielposition von der Sprintleistung des 5 x 20 m Testes und des

Komplextestes dargestellt werden.

104 Ergebnisdarstellung

Sprungdiagnostik

Abb. 43: Standweitsprung im Gruppenunterschied (* = P < 0,05 sig. zu Jugend).

Die Jugendspieler zeigen im Mittel signifikant schlechtere horizontale

Sprungleistungen als die Profispieler.

Tab. 53: Standweitsprung (Mittelwerte + Standardabweichung gerundet, Varianzanalyse, Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) im Gruppenunterschied. Darstellung der Signifikanz von Jugend zu Profis

Tab. 54: Minimal- und Maximalwerte der Sprungdiagnostik von Jugend und Profis

Sprungdiagnostik Standweitsprung

cm Signifikanz

Jugend

239 ± 17

Profis Intern. 265 ± 26 p ≤ 0,05

Profis National 259 ± 26 P ≤ 0,006

Profis gesamt 262 ± 26 P < 0,05

Sprung-

diagnostik

Standweitsprung (cm) CMJ (cm) DJ (cm) DJ (ms)

Min Max Min Max Min Max Min Max

Jugend 201 278 37 61 33 62 138 378

Profis 210 327 36 60 34 51 153 325

105 Ergebnisdarstellung

Abb. 44: Standweitsprung Jugend und Profis in Abhängigkeit von der Spielposition

Die Varianzanalyse ergab sowohl bei der Jugend als auch bei den Profis keine

signifikanten Unterschiede zwischen den Positionen. Bei der Betrachtung der

Mittelwerte ist zu erkennen, dass bei den Jugendlichen die Außenspieler und

Kreisläufer die besten horizontalen Sprungweiten erlangen. Bei den Profis erzielten

die Außenspieler und Torhüter die besten Leistungen.

Tab. 55: Standweitsprung (Mittelwerte + Standardabweichung gerundet, Varianzanalyse, Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) in Abhängigkeit der Spielposition von Jugend und Profis

Sprungdiagnostik

Jugend

Standweitsprung

cm Signifikanz

Außenspieler 247 ± 17 n.s.

Kreisläufer 243 ± 20 n.s.

Rückraumspieler 236 ± 15 n.s.

Torwart 236 ± 22 n.s.

Sprungdiagnostik

Profis

Standweitsprung

cm Signifikanz

Außenspieler 267 ± 25 n.s.

Kreisläufer 251 ± 9 n.s.

Rückraumspieler 261 ± 30 n.s.

Torwart 268 ± 29 n.s.

106 Ergebnisdarstellung

Die nachfolgenden sechs Diagramme zeigen die Korrelationen zu der

untenstehenden Tabelle 56.

Tab. 56: Korrelation des Standweitsprunges und der Laufdiagnostik

(Z= zyklische Schnelligkeit; A= Schnelligkeitsausdauer)

Korrelationen (r) Standweitsprung

r= Z_5 m Z_10 m Z_20 m A_5 m A_10 m A_20 m

Jugend (n=55) -,431*** -,574*** -,378*** -,442*** -,154 -,600***

Profis (n=46) -,502*** -,510*** -,649*** -,570*** -,604*** -,613***

p<0,05*; p<0,01**; p<0,001***

Abb. 45: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang der Variablen Standweitsprung und Sprintzeit 5m Jugend

Es ist ein negativer Zusammenhang (r= -,431) zwischen der Weite des

Standweitsprunges und der 5m Zwischenzeit des 20-m-Sprinttests59 der

Jugendspieler zu erkennen. Auch bei der 10-m-Zwischenzeit konnte ein negativer

Zusammenhang (r= -,574) aufgezeigt werden. Auffällig ist die vermehrte Streuung

der Daten bei der 10-m-Zwischenzeit.

59 Reine Schnelligkeit bzw. zyklische Schnelligkeit

107 Ergebnisdarstellung

Abb. 46: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang der Variablen Standweitsprung und Sprintzeit 10m Jugend

Alle drei Grafiken zeigen den negativen Zusammenhang von einer weiten

Sprungweite mit schnelleren Sprintzeiten in den Zwischenzeiten und der Endzeit.

Abb. 47: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang der Variablen Standweitsprung und 20m Sprintzeit Jugend

108 Ergebnisdarstellung

Abb. 48: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang der Variablen Standweitsprung und Sprintzeit 5m Profis

Ebenso wie bei den Jugendspielern kann auch bei den Profis ein linearer negativer

Zusammenhang von einer guten Sprungweite aus dem Standweitsprung mit den

Sprintzeiten des 20-m-Sprinttestes gezeigt werden. Sowohl bei den Zwischenzeiten

als auch bei der Endzeit (Abb. 50) konnten hohe und signifikante Korrelationen

festgestellt werden.

Abb. 49: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang der Variablen Standweitsprung und Sprintzeit 10m Profis

109 Ergebnisdarstellung

Abb. 50: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang der Variablen Standweitsprung und 20m Sprintzeit Profis

Die Stärke des Zusammenhanges von Sprungweite zur Sprintzeit ist bei den Profis

durchgehend stärker als bei den Jugendspielern (siehe hierzu Tab. 56, S. 116).

Der Zusammenhang von einer guten Sprungweite mit einer guten Sprintzeit im

Gruppenunterschied lässt sich auch in Abhängigkeit von der Spielposition erkennen

(siehe Tab. 57, folgende Seite).

110 Ergebnisdarstellung

Abhängig von der Spielposition gibt es sowohl bei den Jugendspielern als auch bei

den Profis – hier stärker ausgeprägt - einen signifikant negativen Zusammenhang

zwischen dem Standweitsprung und der linearen zyklischen Sprintschnelligkeit. Bei

den Profis ist dieser Zusammenhang auch bei allen drei Zeiten der Rückraumspieler

zu erkennen, wobei bei den Rückraumspielern der Jugend dies nur auf die 5- und

10-m-Zwischenzeit zu beziehen ist. Diese Tendenz ist auch bei den Torhütern der

Jugend zu erkennen.

Tab. 57: Korrelationskoeffizient von Standweitsprung und Sprintzeiten der Jugend und Profis mit den Sprintzeiten in Abhängigkeit von der Spielposition

Korrelation Standweitsprung und Sprintzeiten 3 x 20 m

Standweitsprung 5 m 10 m 20 m

Jugend Außenspieler -,745* -,784* -,776*

Kreisläufer -,308 -,570 -,362

Rückraum -,346 (T) -,423* -,179

Torwart -,647 (T) -,820** -,531

Profis Außenspieler -,796** -,722** -,882***

Kreisläufer -,035 -,221 -,362

Rückraum -,463* -,463* -,726***

Torwart -,273 -,333 -,333

Bei den Zwischenzeiten und der Endzeit des 5 x 20 m Sprinttests korreliert der

Standweitsprung bei den Außenspielern in allen 3 Zeiten ebenfalls signifikant

negativ.

111 Ergebnisdarstellung

Abb. 51: Counter Movement Jump im Gruppenunterschied

Es konnten keine signifikanten Unterschiede bezüglich der Sprunghöhe des CMJ und

der Gruppenzugehörigkeit aufgezeigt werden.

Tab. 58: Counter Movement Jump (Mittelwerte + Standardabweichung gerundet, Varianzanalyse, Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) im Gruppenunterschied

Sprungdiagnostik CMJ (Sprunghöhe)

cm Signifikanz

Jugend 46 ± 6 n.s.

Profis intern. 47 ± 5 n.s.

Profis national 46 ± 6 n.s.

Profis gesamt 47 ± 5 n.s.

112 Ergebnisdarstellung

Abb. 52: Counter Movement Jump in Abhängigkeit von der Spielposition von Jugend und Profis

Innerhalb der Gruppen konnten in Abhängigkeit der Positionen keine signifikanten

Unterschiede festgestellt werden.

Die Sprunghöhe des CMJ korreliert hoch signifikant mit den Sprintzeiten der

Laufdiagnostik (siehe Tab. 63 und Abb. 62 bis 68). In Abhängigkeit der

Spielposition konnte zwischen den Endzeiten der linearen Schnelligkeit60 und der

Sprunghöhe des CMJ von Rückraumspielern beider Gruppen ein signifikanter

negativer Zusammenhang festgestellt werden.

Tab. 59: Sprunghöhe des CMJ (Mittelwerte + Standardabweichung gerundet, Varianzanalyse, Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) im Positionsunterschied Jugend und Profis

60 3 x 20 m (r= -,630; p<0,009) und 5 x 20 m (r= -,631; p<0,007) bei den Profis und 3 x 20 m (r= -,44;, p<0,019) und 5 x 20 m (r= -,596; p<0,001) bei den Jugendspielern

Sprungdiagnostik

Jugend

CMJ (Sprunghöhe)

cm Signifikanz

Außenspieler 46 ± 6 n.s.

Kreisläufer 47 ± 8 n.s.

Rückraumspieler 46 ± 5 n.s.

Torwart 46 ± 7 n.s.

Sprungdiagnostik

Profis

CMJ (Sprunghöhe)

cm Signifikanz

Außenspieler 48 ± 6 n.s.

Kreisläufer 46 ± 2 n.s.

Rückraumspieler 46 ± 5 n.s.

Torwart 47 ± 7 n.s.

113 Ergebnisdarstellung

Abb. 53: Sprunghöhe des Drop Jumps im Gruppenunterschied

Die Mittelwertvergleiche zeigen, dass die Jugendlichen zwar bessere Werte

erzielten, diese sich aber nicht als signifikant darstellen. Lediglich eine Tendenz

(p ≤ 0,056) zwischen Jugend und nationalen Profis deutet sich an.

Die Sprunghöhe korrelierte bei den Jugendspielern und Profis mit allen drei

Sprintzeiten des 20-m-Sprinttest sowie mit den Zwischenzeiten des 20-m-

Schnelligkeitsausdauerlaufes negativ (Tab. 63 und Abb. 62 bis 68).

Tab. 60: Darstellung der Sprunghöhe des DJ (Mittelwerte + Standardabweichung gerundet, Varianzanalyse, Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) im Gruppenunterschied. Darstellung der

Signifikanz zur Jugend

Sprungdiagnostik Drop Jump (Sprunghöhe)

cm Signifikanz

Jugend

43,8 ± 6,8

Profis intern. 42,7 ± 3,6 n.s.

Profis national 40,8 ±4,9 P ≤ 0,056

Profis gesamt 41,8 ± 4,3 n.s.

114 Ergebnisdarstellung

Abb. 54: Bodenkontaktzeit des DJ im Gruppenunterschied

Bei allen Gruppen konnten keine signifikanten Unterschiede bzgl. der

Bodenkontaktzeit des DJ festgestellt werden. Auffällig bei den

Mittelwertergebnissen ist jedoch, dass die internationalen Profis zwar eine gute

Sprunghöhe (Abb. 53, vorherige Seite) erreichten, dazu aber auch die längste

Bodenkontaktzeit benötigen. Die Jugendspieler sind im Vergleich zu den Profis

höher gesprungen und hatten die geringere Bodenkontaktzeit.

Zur Bodenkontaktzeit konnten keine Korrelationen festgestellt werden.

Tab. 61: Bodenkontaktzeit des DJ (Mittelwerte + Standardabweichung gerundet, Varianzanalyse, Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) im Gruppenunterschied

.

Sprungdiagnostik Drop Jump (Bodenkontaktzeit)

ms Signifikanz

Jugend 196 ± 45 n.s.

Profis intern. 202 ± 40 n.s

Profis national 194 ± 38 n.s.

Profis gesamt 198 ± 39 n.s

115 Ergebnisdarstellung

Abb. 55: Sprunghöhe des DJ in Abhängigkeit von der Spielposition bei Jugend und Profis

Auch in der Sprunghöhe des Drop Jumps konnten keine signifikanten Unterschiede

in Abhängigkeit der Spielposition gefunden werden. Der Mittelwertvergleich macht

deutlich, dass die Jugendspieler in allen Positionen eine höhere vertikale

Sprungleistung erzielen.

Die Tabelle (Tab. 62) auf der folgenden Seite gibt einen Überblick über die

Mittelwerte ± SD sowie Signifikanz der Sprunghöhe und der Bodenkontaktzeit des

Drop Jumps in Abhängigkeit von den Spielpositionen.

116 Ergebnisdarstellung

Abb. 56: Bodenkontaktzeit des DJ in Abhängigkeit von der Spielposition bei Jugend und Profis

Es wurden keine signifikanten Unterschiede in Abhängigkeit der Positionen bei

Jugend und Profis gefunden. Der Mittelwertvergleich zeigt bei Außenspielern und

Kreisläufern der Jugend eine schlechtere Bodenkontaktzeit als ihr Pendant bei den

Profis. Die jugendlichen Rückraumspieler sind deutlich reaktiver als die

Rückraumspieler der Profis und erzielen auch die höhere vertikale Sprungleistung

(Abb. 55).

Tab. 62: Sprunghöhe des DJ (Mittelwerte + Standardabweichung gerundet, Varianzanalyse, Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) in Abhängigkeit von der Spielposition bei Jugend und Profis

Sprungdiagnostik

Jugend

DJ (Sprunghöhe) DJ (Bodenkontaktzeit)

cm Signifikanz ms Signifikanz

Außenspieler 45 ± 9 n.s. 210 ± 79 n.s.

Kreisläufer 44 ± 9 n.s. 206 ± 41 n.s.

Rückraumspieler 43 ± 6 n.s. 188 ± 36 n.s.

Torwart 44 ± 7 n.s. 199 ± 37 n.s.

Sprungdiagnostik

Profis

DJ (Sprunghöhe) DJ (Bodenkontaktzeit)

cm Signifikanz ms Signifikanz

Außenspieler 42 ± 6 n.s. 186 ± 23 n.s.

Kreisläufer 42 ± 1,6 n.s. 179 ± 19 n.s.

Rückraumspieler 41 ± 4,9 n.s. 209 ± 46 n.s.

Torwart 42 ± 5,1 n.s. 203 ± 44 n.s.

117 Ergebnisdarstellung

Abb. 57: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang der Variablen Standweitspung und CMJ Jugend

Es zeigt sich ein positiver Zusammenhang der Sprungweite des Standweitsprunges

und der Sprunghöhe des CMJs in beiden Gruppen. Mit zunehmender Sprungweite

erzielen die Spieler auch eine höhere Sprungleistung beim CMJ. Der lineare

Zusammenhang ist bei den Jugendspielern ausgeprägter als bei den Profis.

Abb. 58: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang der Variablen Standweitsprung und CMJ Profis

118 Ergebnisdarstellung

Abb. 59: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang der Variablen Sprunghöhe DJ und CMJ Jugend

Eine hohe Korrelation zeigt der Zusammenhang der Sprunghöhen des DJ und der

des CMJ sowohl bei den Jugend- als auch bei den Profispielern.

Abb. 60: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang der Variablen Sprunghöhe DJ und CMJ Profis

119 Ergebnisdarstellung

Tab. 63: Korrelation der Sprunghöhe aus DJ und CMJ mit der Laufdiagnostik (Z= zyklische Schnelligkeit; A= Schnelligkeitsausdauer)

p<0,05*; p<0,01**; p<0,001***

Die oben stehende Tabelle zeigt den Korrelationskoeffizienten für die

Zusammenhänge der Sprungdiagnostik mit der Sprintdiagnostik. Auffällig ist, dass

die Sprunghöhe des DJs bei den Profis in keinem Zusammenhang zur Sprintleistung

steht, anders ist dies bei den Jugendspielern. Bei den Jugendlichen steht die

Sprunghöhe zur reinen Schnelligkeit als auch zur Schnelligkeitsausdauer in einem

negativen Zusammenhang.

Bei den Profis konnte ein negativer Zusammenhang für die jeweiligen Endzeiten der

Sprintdiagnostik mit dem CMJ aufgezeigt werden.

Abb. 61: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang der Variablen Sprunghöhe DJ und Sprintzeit 5 m Jugend.

r = Korrelationen CMJ und DJ Höhe mit Laufdiagnostik

(cm) Z_5 m Z_10 m Z_20 m A_5 m A_10 m A_20 m

Jugend

(n=55)

DJ -,398** -,426*** -,326* -,334* -,025 -,394**

CMJ -,563*** -,460*** -,444*** -,570*** -,021 -,574***

Profis

(n=39)

DJ -,193 -,234 -,173 -,196 -,220 -,268

CMJ -,154 -,057 -,506*** -,176 -,229 -,590***

120 Ergebnisdarstellung

Abb. 62 Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang der Variablen Sprunghöhe DJ und Sprintzeit 10m Jugend

Zum Zusammenhang von der Sprunghöhe des DJ mit der zyklischen Sprintzeit

konnten nur bei der Jugend signifikante negative Korrelationen festgestellt werden

(siehe Tab. 63). Die Daten der Profis zeigen zwar ebenfalls eine negative Richtung,

sind aber nicht signifikant.

Abb. 63: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang der Variablen Sprunghöhe DJ und Sprintzeit 20m Jugend

121 Ergebnisdarstellung

Abb. 64: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang der Variablen CMJ und 5-m-Sprintzeit Jugend

Wie in Tab. 63 dargestellt gibt es einen negativ signifikanten Zusammenhang der

Sprunghöhe des CMJ und der linearen Sprintzeit auf 20 m. Dies konnte bei den

Jugendspielern in allen drei Zwischenzeiten festgestellt werden. Bei den Profis

zeigte sich dieser Zusammenhang bei der 20-m-Endzeit.

Abb. 65: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang der Variablen CMJ und 10-m-Sprintzeit Jugend

122 Ergebnisdarstellung

Abb. 66: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang der Variablen CMJ und 20-m-Sprintzeit Jugend

Bei den Profis konnte der bereits zuvor erwähnte signifikante Zusammenhang der

Jugendspieler von CMJ und allen drei Sprintzeiten nur für die Gesamtzeit des 20-m-

Sprints als signifikant festgestellt werden. Die Zwischenzeiten sind jedoch ebenfalls

negativ orientiert (Tab. 63).

Abb. 67: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang der Variablen CMJ und 20m Sprintzeit Profis.

123 Ergebnisdarstellung

In Abhängigkeit von der jeweiligen Position lassen sich die Zusammenhänge der

Sprintschnelligkeit mit der Sprungleistung für einige Positionen darstellen. Die

untenstehende Tabelle zeigt diese (Tab. 64).

Für die azyklische Sprintleistung – hier über den Komplextest gemessen - konnten

innerhalb der Gruppen keine Zusammenhänge aufgezeigt werden.

Tab. 64: Korrelation der Sprunghöhe mit der Laufgeschwindigkeit 3 x 20 m und 5 x 20 m in Abhängigkeit von der Spielposition (Stdwsp.=Standweitsprung)

p<0,05*; p<0,01**; p<0,001***

r = Position Korrelationen Sprungergebnisse mit Laufdiagnostik

(cm) Z_5 m Z_10 m Z_20 m A_20 m

Jugend

(n=55)

Außen DJ -,365 -,351 -,161 -,410

CMJ -,897** -,816* -,736* -,852**

Stdwsp. -,745* -,784* -,776* -,836**

Kreis DJ -,695* -,820** -,575 -,735*

CMJ -,708* -,641 (T) -,512 -,698 (T)

Stdwsp. -,308 -,570 -,362 -,022

Rückraum DJ -,422* -,257 -,237 ,084

CMJ -,441* -,165 -,331 -,596***

Stdwsp. -,346 (T) -,423* -,176 -,610***

Torwart DJ -,108 -,519 -,306 -,051

CMJ -,719* -,842** -,580 -,475

Stdwsp. -,647 (T) -,820** -,531 -,385

Profis

(n=39)

Außen DJ -,114 -,167 -,254 -,404

CMJ -,343 -,324 -,627 (T) -,634 (T)

Stdwsp. -,796** -,722* -,882*** -,883***

Kreis DJ -,558 -,501 -,575 ,559

CMJ -,349 -,417 -,512 -,463

Stdwsp. -,035 -,221 -,362 -,074

Rückraum DJ -,306 -,367 -,154 -,196

CMJ -,199 ,043 -,630** -,631**

Stdwsp. -,463* -,463* -,726*** -,758***

Torwart DJ -,147 -,159 -,313 -,607

CMJ ,184 ,178 -,204 -,652

Stdwsp. -,273 -,333 -,333 -,443

124 Ergebnisdarstellung

Schnelligkeitsausdauer

Die untenstehende Tabelle (Tab.65) zeigt die gelaufenen Zwischenzeiten des

5 x 20 m Schnelligkeitsausdauertestes. Es zeigen sich bis auf die 10-m-

Zwischenzeit des 2. Laufes und eine Tendenz der 20-m-Zeit im 5. Lauf keine

signifikanten Unterschiede zwischen Jugend und Profis.

Tab. 65: Zwischen- und Endzeiten (Mittelwerte + Standardabweichung, Varianzanalyse, Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) des 5x 20-m-Schnelligkeitsausdauertestes im Gruppenunterschied

5x20m 5m (s) 10m (s) 20m (s)

Jugend Profis Statistik Jugend Profis Statistik Jugend Profis Statistik

1. Lauf 0,94 ± 0,05

0,94 ± 0,06

n.s. 1,68 ± 0,07

1,66 ± 0,11

n.s. 3,00 ± 0,12

3,05 ± 0,12

n.s.

2. Lauf 0,96 ± 0,07

0,94 ± 0,07

n.s. 1,70 ± 0,13

1,66 ± 0,12

*

3,02 ± 0,13

3,05 ± 0,04

n.s.

3. Lauf 0,97 ± 0,08

0,95 ± 0,08

n.s. 1,72± 0,13

1,68 ± 0,12

n.s. 3,05 ± 0,15

3,07 ± 0,04

n.s.

4. Lauf 0,95 ± 0,09

0,95 ± 0,07

n.s. 1,72 ± 0,14

1,68 ± 0,13

n.s. 3,05 ± 0,17

3,11 ± 0,15

n.s.

5. Lauf 0,95 ± 0,08

0,94 ± 0,08

n.s. 1,69 ± 0,12

1,69 ± 0,16

n.s. 3,03 ± 0,19

3,10 ± 0,19

(T)

p<0,05*; p<0,01**; p<0,001***; p<0,07 (T); nicht signifikant=n.s.

125 Ergebnisdarstellung

Die in Abbildung 40 (Seite 110) dargestellten Zeiten des 3 x 20-m-Sprinttestes

zeigen bei der Betrachtung der Mittelwerte Unterschiede zu den gleichen Distanzen

des 5 x 20-m-Tests. Die durchgeführte Varianzanalyse zeigt die im

Schnelligkeitsausdauertest signifikant langsameren Zeiten von Jugendspielern und

Profis im Vergleich zu den Zeiten des Sprinttests (Tabelle unten).

Tab. 66: Signifikanzen von Schnelligkeitsausdauer und Sprintschnelligkeit (Mittelwert der besten Zeiten in Sekunden) im Gruppenunterschied von Jugend und Profis

5-m-Zeit aus

5 x 20 m Beste 5-m-Zeit (3 x 20 m)

Jugend 0,91±0,04

Profis 0,89±0,09

1. Lauf *** 0,94 ± 0,05

*** 0,94 ± 0,06

2. Lauf *** 0,96 ± 0,07

n.s. 0,94 ± 0,07

3. Lauf *** 0,97 ± 0,08

n.s. 0,95 ± 0,08

4. Lauf ** 0,95 ± 0,09

(T) 0,95 ± 0,07

5. Lauf *** 0,95 ± 0,08

* 0,94 ± 0,08

10-m-Zeit aus 5 x 20 m

Beste 10-m-Zeit (3 x 20 m)

Jugend 1,64±0,07

Profis 1,59±0,14

1. Lauf *** 1,68 ± 0,07

*** 1,66 ± 0,11

2. Lauf *** 1,70 ± 0,13

*** 1,66 ± 0,12

3. Lauf ** 1,72± 0,13

** 1,68 ± 0,12

4. Lauf * 1,72 ± 0,14

* 1,68 ± 0,13

5. Lauf * 1,69 ± 0,12

*** 1,69 ± 0,16

20-m-Zeit aus 5 x 20 m

Beste 20-m-Zeit (3 x 20 m)

Jugend 2,90±0,13

Profis 2,91±0,13

1. Lauf ** 3,00 ± 0,12

* 3,05 ± 0,12

2. Lauf *** 3,02 ± 0,13

* 3,05 ± 0,04

3. Lauf * 3,05 ± 0,15

n.s. 3,07 ± 0,04

4. Lauf * 3,05 ± 0,17

n.s 3,11 ± 0,15.

5. Lauf ***

3,03 ± 0,19

n.s.

3,10 ± 0,19

p<0,05*; p<0,01**; p<0,001***; p<0,07 (T); nicht signifikant=n.s.

126 Ergebnisdarstellung

Abb. 68: Die über den Shuttle Run prognostizierte VO2-max (ml / (kg∙min)) im Gruppenunterschied.

Zwischen den Gruppen ergaben sich keine signifikanten Unterschiede, dennoch

erzielen die Jugendspieler im Mittelwertvergleich bessere Werte als die Profis.

Tab. 67: Shuttle Run (Mittelwerte + Standardabweichung, Varianzanalyse, Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) im Gruppenunterschied

Tab. 68: Minimal- und Maximalwerte VO2-max (ml / (kg∙min))

VO2-max

(ml/kg/min) Min Max

Jugend 44 63

Profis 39 62

Shuttle Run VO2-max (ml / (kg∙min))

ml/kg/min Signifikanz

Jugend 53,7 ± 4,9 n.s.

Profis intern. 50,6 ± 5,5 n.s

Profis national 52,1 ± 5,4 n.s.

Profis gesamt 51,3 ± 5,4 n.s

VO

2- m

ax (

ml /

(kg∙m

in))

127 Ergebnisdarstellung

Abb. 69: Die über den Shuttle Run prognostizierte VO2-max (ml / (kg∙min)) in Abhängigkeit von der Spielposition von Jugend und Profis.

In der Betrachtung der Positionsunterscheidung konnten bei den Jugendspielern

und auch bei den Profis keine signifikanten Unterschiede gefunden werden.

Im Mittel konnten die Außenspieler beider Gruppen die identische VO2-max

erreichen, bei allen anderen Positionen konnten die Jugendspieler bessere

Ergebnisse als die Profis erzielen, wobei die Torwartposition dabei die größte

Diskrepanz und die niedrigsten Werte zeigt.

Tab. 69: Shuttle Run (Mittelwerte + Standardabweichung, Varianzanalyse, Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit) in Abhängigkeit von der Spielposition von Jugend und Profis

Shuttle Run

Jugend

VO2-max (ml / (kg∙min))

ml/kg/min Signifikanz

Außenspieler 54,24 ± 4,18 n.s.

Kreisläufer 53,17 ± 4,49 n.s.

Rückraumspieler 53,88 ± 6,19 n.s.

Torwart 52,98 ± 5,93 n.s.

Shuttle Run

Profis

VO2-max (ml / (kg∙min))

ml/kg/min Signifikanz

Außenspieler 54,24 ± 6,05 n.s.

Kreisläufer 51,33 ± 6,31 n.s.

Rückraumspieler 50,89 ± 5,12 n.s.

Torwart 48,48 ± 3,50 n.s.

VO

2- m

ax (

ml /

(kg∙m

in))

128 Ergebnisdarstellung

Abb. 70: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang der Variablen Gewicht und der über den Shuttle Run prognostizierte VO2-max (ml / (kg∙min)).

Es gibt bei Jugend- (r= ,468) und bei Profispielern (r= ,401) einen linearen

negativen Zusammenhang vom Körpergewicht und der durch Shuttle Run

ermittelten VO2-max. Dieser Zusammenhang ist bei den Jugendspielern mit

p < 0,001 ausgeprägter als bei den Profis (p > 0,015).

Abb. 71: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang der Variablen Gewicht und der über den Shuttle Run prognostizierte VO2-max (ml / (kg∙min)).

VO

2- m

ax (

ml /

(kg∙m

in))

VO

2- m

ax (

ml /

(kg∙m

in))

129 Ergebnisdarstellung

Abb. 72: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang der Variablen Shuttle Run und Gesamtzeit des Komplextestes der Jugend

Es konnte ein hoch signifikanter negativer Zusammenhang der erreichten im

Shuttle Run mit der Gesamtzeit des handballspezifischen Komplextestes bei den

Jugendspielern (r= -,462; p<0,001) und den Profis (r= -,447; p<0,006) festgestellt

werden.

In Abhängigkeit von der Spielposition konnte dieser Zusammenhang nur bei den

jugendlichen Außenspielern (r= -,741) und Torhütern (r= -,752) festgestellt

werden.

Abb. 73: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang der Variablen Shuttle Run (VO2-max) und Gesamtzeit des Komplextestes der Profis

VO2-max (ml / (kg∙min))

VO2-max (ml / (kg∙min))

130 Ergebnisdarstellung

Abb. 74: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang der Variablen Standweitsprung und 20-m-Zeit Schnelligkeitsausdauer Jugend

Im Bereich der Schnelligkeitsausdauer kann bei der 20-m-Endzeit eine hohe

signifikante Korrelation bei den Jugend- und Bundesligaspielern festgestellt werden.

So hängt eine gute Sprungleistung aus dem Standweitsprung auch, wie schon bei

dem Sprint dargestellt, mit der Schnelligkeitsausdauer zusammen. Auch bei den

anderen Zwischenzeiten der Schnelligkeitsausdauermessung konnten Korrelationen

aufgezeigt werden (siehe Tab. 56).

Abb. 75: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang der Variablen Standweitsprung und 20-m-Zeit Schnelligkeitsausdauer Profis

131 Ergebnisdarstellung

Abb. 76: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang der Variablen CMJ und 20m-Zeit Schnelligkeitsausdauer Jugend

Es zeigt sich beim CMJ ein signifikant negativen Zusammenhang der Sprunghöhe

mit der Gesamtzeit des 20-m-Schnelligkeitsausdauertests bei Jugend- (r= ,574)

und Profispielern (r= ,590).

Abb. 77: Punktwolke mit Regressionsgerade und Regressionsgleichung für den Zusammenhang der Variablen CMJ und 20-m-Zeit Schnelligkeitsausdauer Profis

132 Ergebnisdarstellung

Zwischen der VO2-max und den Zeiten des Schnelligkeitsausdauertestes konnten

keine signifikanten Zusammenhänge hergestellt werden.

Um die Ermüdung darzustellen, wurde die Differenz der 20-m-Zeit aus dem ersten

und aus dem fünften Lauf mit der VO2-max korreliert. Hier gab es weder bei den

Jugendspielern (r= -,031) noch bei den Profis (r= -,121) einen signifikanten

Zusammenhang.

Um den Zusammenhang der Konstitution bzw. Anthropologie und der VO2-max mit

der Schnelligkeitsausdauer darzustellen, wurden die Merkmale in Abhängigkeit der

Spielposition untersucht. Es konnten kaum signifikante Zusammenhänge gezeigt

werden. So korreliert die VO2-max mit der Schnelligkeitsausdauer lediglich bei den

Rückraumspielern der Profis (Tab. 70).

Tab. 70: Korrelationskoeffizient (r) der 20-m-Schnelligkeitsausdauerzeit mit der Anthropologie und VO2-max in Abhängigkeit von der Spielposition der Jugend und Profis

p<0,05*; p<0,01**; p<0,001***

Korrelation Endzeit 5 x 20 m mit Anthropologie und VO2-max

Endzeit 5 x 20 m Größe Gewicht Fett VO2-max

Jugend Außenspieler -,451 ,036 ,336 -,321

Kreisläufer ,203 ,281 ,420 -,661

Rückraum ,253 ,371 ,586** -,266

Torwart -,276 ,052 -,726* ,205

Profis Außenspieler ,410 ,770** ,184 -,282

Kreisläufer ,163 ,318 ,313 ,403

Rückraum ,150 ,178 -,551** -,652**

Torwart ,784* -,195 ,347 ,576

133 Ergebnisdarstellung

Die Tab. 71 zeigt alle hier erfassten Merkmale im Vergleich der Ergebnisse zwischen

Jugend und Profis und zeigt deren Signifikanz.

Tab. 71: Zusammenfassung aller gemessenen Parameter (Mittelwerte + Standardabweichung, Varianzanalyse, Signifikanz und Irrtumswahrscheinlichkeit ) im Vergleich Jugend und Profis. Als signifikant dargestellte Parameter sind mit einem * gekennzeichnet. Nicht signifikant mit n.s.

Merkmal Jugend Profis Signifikanz

Größe stehend (cm) 186 ± 6 194 ± 7 *

Größe sitzend (cm) 95 ± 4 100 ± 3 *

Gewicht (kg) 85 ± 9 99 ± 10 *

Fett (%) 11 ± 5 16 ± 6 *

Liegestütz (Wdh.) 32 ± 6 37 ± 8 *

Schlagwurf (km/h) 94 ± 6 96 ± 8 n.s.

Sprungwurf (km/h) 86 ± 6 89 ± 7 n.s.

Tapping (Hz) 10,4 ± 0,9 10,8 ± 0,8 n.s.

Sprint 5 m (s) 0,91±0,04 0,89±0,09 n.s.

Sprint 10 m (s) 1,64±0,07 1,59±0,14 *

Sprint 20 m (s) 2,90±0,13 2,91±0,13 n.s.

KPT 1. Zeit (s) 4,91 ± 0,59 4,87 ± 0,77 n.s.

KPT 2. Zeit (s) 9,28 ± 0,62 8,82 ± 1,17 n.s.

KPT 3. Zeit (s) 16,21±1,01 15,90 ± 1,13 n.s.

Standweitsprung (cm) 238,6 ± 17,3 262,0 ± 25,8 *

CMJ (cm) 46,0 ± 6,1 46,6 ± 5,5 n.s.

DJ (cm) 43,8 ± 6,8 41,8 ± 4,3 n.s.

DJ (ms) 196 ± 45 198 ± 39 n.s.

Shuttle Run (VO2-max (ml / (kg∙min)) 53,7 ± 4,9 51,3 ± 5,4 n.s.

134 Diskussion

7. Diskussion

7.1 Methodendiskussion

Zur Untersuchung wurden insgesamt 106 männliche Handballspieler der DKB

Handball-Bundesliga und der Jugendbundesliga rekrutiert. Ein Dropout von n=4

konnte aufgrund von Verletzungen nicht vermieden werden. So wurden 55 Jugend-

und 47 Profispieler in die statistische Auswertung einbezogen. Die Reliabilität der

Testverfahren ist bereits unter Tabelle 16 (Seite 71) aufgezeigt. Alle erhobenen

Daten sind normalverteilt, von einer Validität der Messverfahren ist somit

auszugehen.

Sprungdiagnostik

Zur Bestimmung der reaktiven Schnelligkeit bzw. Sprungkraft werden in der Regel

Kontaktmatten und Kraftmessplatten bei der Durchführung der standardisierten

Sprünge DJ, CMJ oder auch SJ verwendet. Apparativ aufwändiger als der hier

genutzte Gurt sind zwar die Kontaktmatten und –platten, Vorteil dieser ist aber,

dass sie auf Grund ihrer Messtechnik Kraft-Zeit-Kurven darstellen. Aus diesen

können Rückschlüsse auf den Trainingszustand und indirekt auf die

Maximalkraft61gezogen werden. Bei Untersuchungen mit Kontaktmatten oder

Kraftmessplatten werden die Kräfte, die bei Bodenkontakt, Absprung, Landung und

Ausholphase bzw. Beschleunigungsphase auftreten, gemessen. Die Qualität der

intermuskulären Koordination lässt sich über die Bodenkontaktzeit und die absolute

Kraft im Absprung darstellen. Ebenso können durch die Kraftimpulsmessungen/

Kurvenverläufe Aussagen über die Start- und Explosiv-Kraftwerte gegeben werden.

Diese Möglichkeiten liefert die hier angewandte Testmethode mit dem JNR62 nicht.

Die Sprunghöhe63 sowie die Bodenkontaktzeit werden zwar gemessen, die dabei

auftretenden Kräfte können jedoch nicht dargestellt werden. Somit können aus

einer kurzen Bodenkontaktzeit und einer guten Sprunghöhe, bzw. einer langen

Bodenkontaktzeit aber einer ebenso guten Sprunghöhe, kaum Rückschlüsse auf die

Leistungsfähigkeit (Sprungkraft und Reaktivkraft) geschlossen werden.

Bei der isoliert gemessenen Form der Sprungtechniken (DJ, CMJ, SJ) muss kritisch

angemerkt werden, dass die für den Handball typischen Bewegungen nicht

impliziert sind. So wird z.B. der Einsatz des Schwungbeins und die Ausholbewegung

61 Ein hoher Wert in der absoluten Kraft im Absprung (Fmax) und eine hohe Geschwindigkeit im Moment des Lösens vom Boden (V) lassen auf eine gut entwickelte Maximalkraft schließen. 62 Jump and run (Humotion Testgurt) 63 Körperschwerpunkterhöhung in der Vertikalen

135 Diskussion

der Arme bei Training und Spiel genutzt, in der Diagnostik aber nicht

berücksichtigt. Diese „Ausholbewegungen“ über Arm und Bein beeinflussen die

Sprunghöhe positiv, da eine Vorinnervation der für den Sprung verantwortlichen

gesamten Muskelkette und das physikalische Prinzip der Anfangskraft wirken. Hier

ist ein in der Regel einbeiniges Abspringen unter Einsetzen des Schwungbeines und

Ausholbewegung der Arme (Ausholen zum Wurf) zu beobachten.

Aufgrund der vielen verschiedenen Sprungvariationen, wie sie in der Spielpraxis des

Handballs zu finden sind, ist eine einzelne Sprungdiagnostik im Rahmen von

Testreihen schwierig zu interpretieren. Es empfiehlt sich eine Kombination aus

bekannten Tests und sportartspezifischen Testverfahren.

Liegestütz

Es ist fraglich, ob eine Beurteilung der Schnellkraftfähigkeit beim Liegestütztest

tatsächlich gegeben ist, da die letztliche Anzahl der Wiederholungen keine Aussage

darüber trifft, ob der Proband zu Beginn eine hohe Frequenz erreicht (Schnellkraft),

oder aber am Ende langsamer wird (fehlende Kraftausdauer). Desweiteren ist über

den gesamten Testzeitraum eine konstante, aber weniger schnelle

Bewegungsfrequenz und somit eine ebenso hohe Wiederholungszahl möglich. Beide

Fähigkeiten zusammen zu beurteilen ist somit schwierig. Eine getrennte Beurteilung

wäre z.B. mittels des Einsatzes eines Metronoms erdenklich.

Handballspezifischer Komplextest

Der Komplextest konnte aus Zeitgründen in der Testreihe leider nur 1x durchlaufen

werden. Aus anderer Anwendungserfahrung dieses Testes ist jedoch davon

auszugehen, dass durch mehrmalige Wiederholung mit einer gewissen Adaptation

und somit zu einer leichten Verbesserung der Zeiten zu rechnen ist. Die Spieler

bekamen in der Testreihe die Möglichkeit, den Test 2x in niedrigem Tempo

hintereinander weg zu durchlaufen bevor der Durchlauf mit Zeitmessung gestartet

wurde.

136 Diskussion

Shuttle Run

Der Shuttle Run ist eine ebenso gute wie beliebte Testmethode zur Ausdauer-

diagnostik. Die Ergebnisse der erreichten Level und Shuttle können über

Umrechnungstabellen in die VO2-max (ml / (kg∙min)) umgewandelt werden. Dieses

Vorgehen ist valide (vgl. Léger/Gadoury 1989 und Flouris et al. 2005). Die hier

verwendete Formel ist in der Literatur verbreitet und bekannt. Studien hierzu sind

aus dem Bereich Handball nicht bekannt, weswegen die Anwendung des Tests zur

Beurteilung der Ausdauerleistungsfähigkeit als ein Versuch und nicht als das

Optimum zu verstehen ist.

Bei der Durchführung des Shuttle Runs wurde auf die korrekte Vorgehensweise

geachtet, lediglich die wechselseitige Wende wurde vernachlässigt.

137 Diskussion

7.2 Ergebnisdiskussion

Die Körpergröße der hier gemessenen Profis lassen sich mit den aus der Literatur

bekannten Daten vergleichen. So sind die deutschen Profis im Mittel 191,5 cm (±

7,3 cm) und die internationalen Spieler 195,5 cm (± 5,5 cm) groß. Daten von

Ghobadi et al. (2013) zeigten die mittlere Größe der WM-Finalteilnehmer von

Spanien und Dänemark (Tab. 5), woraus sich ersehen lässt, dass diese im Mittel

größer als die hier getesteten deutschen Spieler, aber kleiner als die getesteten

internationalen Spieler sind. Die mittlere Größe aller Profis ist mit 193,6 cm (± 6,7

cm) identisch mit der Größe der deutschen Nationalmannschaft bei der WM 2013

(193,4 ± 4,8 cm). Zur Körpergröße der Jugendspieler konnten nur zur Studie von

Matthys (2012) Vergleiche gezogen werden. Seine Probanden waren im

Altersbereich U18 180,0 ± 5,1 cm groß, 71,3 ± 8,7 kg schwer und wiesen einen

Körperfettgehalt von 11,4 ± 2,7 % auf. Im Vergleich zu den hier untersuchten

deutschen Jugendspielern sind sie leichter und kleiner. Der prozentuale

Körperfettanteil ist identisch. Die deutschen Spieler unterscheiden sich sowohl in

der Körpergröße stehend als auch in der Körpergröße sitzend signifikant von den

internationalen Profis. Die Profis gesamt unterscheiden sich signifikant in beiden

Merkmalen von den Jugendspielern. Dass die Jugendspieler auf Grund ihres Alters

kleiner sind als die Profis war zu erwarten; eine Differenz von fast 10 cm in der

Körpergröße stehend und 5 cm sitzend ist jedoch hoch. Da die hier getesteten

Jugendspieler mit einem Durchschnittsalter von 17,6 Jahren bereits auf das Ende

des Wachstumsschubes zu gehen (Matthys 2012) ist es fraglich, ob die dargestellte

Differenz aufzuholen ist. Sherar et al. (2005) gaben für Früh- bzw. Spätentwickler

im 17. und 18. Lebensjahr Prognosen von 1-3 cm Längenwachstum pro Jahr an.

Bedenkt man, dass das Längenwachstum im Schnitt im 18. Lebensjahr

abgeschlossen ist (Fröhner/Wagner 2011), wird der deutsche Nachwuchs im Mittel

kleiner bleiben als die Profis. Die Datenerhebung des Körpergewichtes zeigt, dass

ein A-Jugend-Bundesligaspieler im Mittel 13,7 kg leichter ist als ein in der

Bundesliga spielender Profi. Die Differenz des Gewichtes zu internationalen Spielern

der Bundesliga ist mit 17,3 kg sogar noch deutlicher. Bei der Überlegung, ob diese

Differenz, ebenso wie die Größe, aufzuholen ist, sind besonders beim Gewicht die

endogenen (Genotyp, Hormone etc.) und exogenen (Ernährung, Training)

Einflussfaktoren zu berücksichtigen (Fröhner/Wagner 2011).

138 Diskussion

Galal El-Din et al. (2011) und Pokrajac (2008) stellten fest, dass sich die Größe

eines Handballspielers auf viele Anforderungsbereiche im Handball positiv auswirkt.

Große Spieler seien eher in erfolgreicheren Mannschaften zu finden und haben

größere Anteile an spielentscheidenden Aktionen (Ballgewinne, Block etc.), da sie

aufgrund der Größe mehr Raum abdecken können. Die Körperkonstitution, speziell

das Gewicht, spielt eine wichtige Rolle. So sind Kreisläufer mit viel Körpermasse

bevorteilt, da sie sich bei Körperkontakt - dem Schieben und Sperren am Gegner -

besser verteidigen können (Krüger et al. 2013). Die Literaturrecherche zeigte im

Hinblick der Körpergröße und Körpermasse, dass Außenspieler immer zu den

kleineren und leichten Spielern gehören, Kreisläufer zu den schweren und großen.

Während die Torhüter meist zu den Größten, aber nicht zu den Schwersten

gehören, bringen die Rückraumspieler im Gegenteil dazu Größe und viel Gewicht

mit (vgl. Oxyzoglou et al. 2014). Diese mit der Literatur vergleichbaren Ergebnisse

konnten in der vorliegenden Studie bestätigt werden. Bei den Profis gehören die

Außenspieler zu den kleinsten und leichtesten Spielern, die Kreisläufer und

Rückraumspieler sind zwar annähernd gleich groß, aber die Kreisläufer bringen mit

im Mittel 7,3 kg mehr das höhere Gewicht mit. Die Torhüter gehören zu den

größten Spielern und wiegen mit 100,9 kg genau so viel wie die Rückraumspieler.

Die höchste Standardabweichung bezüglich des Gewichtes ist bei den Kreisläufern

zu finden. Die aber grundsätzlich geringe Standardabweichung des Kollektivs zeigt

die große Homogenität. Betreffend der Positionen kann bei den Jugendspielern, wie

auch schon unter Kapitel 2.3 von Matthys (2012) beschrieben, das gleiche Bild wie

bei den Profis bestätigt werden. Bereits in Jugendjahren zeigt sich der

konstitutionelle Unterschied zwischen den Positionen, so dass auch hier die

Außenspieler die Kleinsten und Leichtesten sind. Ihnen folgen die Torhüter und

Rückraumspieler mit identischer Größe. Knapp größer sind die Kreisläufer in der

Jugend. Im Gewicht liegen die Rückraumspieler, Torhüter und Kreisläufer gleich

auf, die Außenspieler sind signifikant kleiner als die Rückraumspielern.

Die Ergebnisse des Standweitsprunges zeigen, dass die Jugendspieler

(238,6 ± 17,3cm) signifikant schlechtere Sprungweiten als die Profis

(262 ± 25,8 cm) erzielen. Die deutlich schlechteren Sprungweiten der

Jugendspieler lassen auf eine schlechtere Schnellkraftfähigkeit der Beinmuskulatur

und Kraftfähigkeit der Streckerkette schließen. In der Literatur konnten wenige

Vergleiche zu anderen Studien im Handball gezogen werden, da der

Standweitsprung – trotz einfacher Durchführung – selten als Testverfahren genutzt

wird. Die in dieser Studie gemessen Weiten sind im Vergleich zu den von Oxyzoglu

et al. (2011) griechischen Jugendnationalspielern deutlich weiter, da die Autoren

Weiten von 196,53 cm bis 210,10 cm messen konnten. Innerhalb der Positionen

139 Diskussion

gab es bei beiden Gruppen keine signifikanten Unterschiede. In beiden Gruppen

sind jedoch im Mittel die Außenspieler die mit den weitesten Sprüngen und auch in

beiden Gruppen die schnellsten Spieler.

Im Gruppenunterschied von Jugend und Profis zeigten die Jugendspieler signifikant

langsamere Zeiten bei der 10-m-Zwischenzeit. Die Jugendspieler sind in der

Antrittsschnelligkeit und Beschleunigung zwar schlechter als die Profis, in der

Endgeschwindigkeit relativiert sich dies jedoch wieder. Das gleiche signifikante Bild

findet sich auch im Vergleich von nationalen und internationalen Profis. Die 10-m-

Sprintzeit der Probanden von Ingebrigsten et al. (2013) und Šibila et al. (2011)

zeigen mit 1,93 ± 0,09 s und 1,94 ± 0,11 s deutlich schlechtere Ergebnisse als die

der Jugendspieler hier.

Wie bereits referiert sind die Profis im Vergleich zur Jugend sowie die

internationalen Profis im Vergleich zu den nationalen Profis signifikant größer und

schwerer. Aus der Biomechanik ist bekannt, dass eine geringere Masse des Athleten

die Beschleunigung positiv beeinflusst. Bei der Betrachtung der Masse muss jedoch

immer zwischen aktiver (Muskelmasse) und passiver Masse (Unterhautfettgewebe)

unterschieden werden. Ein entsprechender Trainingszustand des Athleten

(Krafttraining) führt zu einer Zunahme der Muskelmasse und dazu auch zur

Gesamtkörpermasse (Wick 2005). Der Einfluss des Gewichtes auf die 10-m-

Sprintzeit konnte mittels Korrelation hier nicht bestätigt werden. Möglicherweise

ergibt sich aufgrund der geringen Stichprobenzahl und der guten Sprintleistungen

von schweren Spielern keine signifikante Korrelation.

Es konnte bei der Jugend und den Profis ein signifikant negativer Zusammenhang

zwischen der Länge des Standweitsprunges und allen drei Zwischenzeiten des

Sprinttests gezeigt werden (Tab. 56). Chaouachi et al. (2009) zeigte ebenfalls einen

signifikanten negativen Zusammenhang zwischen Sprintzeiten und der horizontalen

Sprungweite auf. Der Zusammenhang des Standweitsprunges und der Sprintzeit ist

darüber zu erklären, dass beide Bewegungsformen einen Vortrieb als Folge

dynamischer Bewegungsmuster haben (Ballreich/Kuhlow 1986). Die Sprungkraft ist

gerade bei Sportlern auf höherem Niveau von großer Bedeutung, da grundsätzlich

von einer guten Bewegungskoordination ausgegangen werden kann. Demnach

bekommt die Kraftkomponente hier eine höhere Bedeutung zugeschrieben, wenn es

darum geht, gute Sprintgeschwindigkeiten auf Distanzen von bis zu 30 m zu

erreichen (Geese 2006). Zu dieser Annahme passt, dass die Profis die signifikant

besseren Ergebnisse im Standweitsprung erzielten und zumindest in der 10-m-

Sprintzeit auch signifikant besser waren als die Jugend. Weiterhin kann diese

Annahme auch darüber bestätigt werden, dass die Außenspieler die schnellsten und

140 Diskussion

horizontal sprunggewaltigsten Spieler beider Gruppen sind. Der Zusammenhang

von Standweitsprung und Sprintgeschwindigkeit wird anhand dieser Ergebnisse

zwar bestätigt, konnte aber nicht über weitere Studien belegt werden.

Festzuhalten ist, dass die Profis auf den ersten 10 m (Antritt und Beschleunigung)

schneller sind als die Jugendspieler, mehr Körpermasse (Gewicht) mitbringen und

die besseren horizontalen Sprungweiten erreichen.

„[…] mit dem zweiten Newton`schen Axiom wird der Zusammenhang von

Kraft, Masse und Beschleunigung erklärt. Kraft ist die Masse mal die

Beschleunigung. Die Beschleunigung ist direkt proportional der Kraft und

indirekt proportional der Masse. Eine Beschleunigung führt immer zu einer

Änderung der Geschwindigkeit (Zeit). Dieser Zusammenhang wird als

Impulsgesetz definiert und umfasst das Produkt aus Kraft und Zeit

(=Kraftstoß) und das Produkt aus Masse und Geschwindigkeitsänderung

(=Bewegungsimpuls). Der Kraftstoß stellt dabei die entscheidende Größe dar

um mechanische Leistung zu erzeugen (Wick 2005).“

Da bei sportlicher Bewegung die Muskeln die Kraft erzeugen (Wick 2005), kann

davon ausgegangen werden, dass die Profis gegenüber den Jugendspielern mehr

Kraft (höhere Körpermasse) einsetzen und somit über die Beschleunigung eine

schnellere Sprintzeit erreichen. Sie können auf der gleichen Distanz eine größere

Masse beschleunigen, was die einwirkenden Kräfte größer werden lässt. Dass der

Faktor Kraftentfaltung (Kraftstoß) auch hier eine große Rolle spielt, zeigt der

Zusammenhang von Standweitsprung und Sprintzeit. Der signifikant bessere

Standweitsprung der Profis lässt auf eine in der Horizontalen höhere Kraftentfaltung

über die Streckerkette schließen, welche wie bereits diskutiert auch für den Sprint

nötig ist. Kubo et al. (2011) beschrieben einen Zusammenhang von der

Rumpfmuskulatur, explizit der Streckmuskulatur des Rückens, mit der

Sprintgeschwindigkeit. Bei Betrachtung der Übungsform Kniebeuge, die der

Bewegungsausführung eines Sprunges ähnelt, werden hauptsächlich die Bein-, aber

auch die Rückenstrecker wie M. longissimus und die Mm. multifidi trainiert.

Schnelligkeit und Standweitsprung korrelieren, weil die Streckerkette zur

Beschleunigung der Masse in der Horizontalen ähnlich arbeitet. Die Ergebnisse

dieser Arbeit können die von Kubo et al. (2011) bestätigen, da auch hier der

Standweitsprung und der vertikale Sprung mit der Sprintgeschwindigkeit

korrelieren. In Abhängigkeit der Spielposition kann hier jedoch keine Korrelation

von Standweitsprung und Sprintschnelligkeit festgestellt werden. Denn gerade bei

den Kreisläufern in der Jugend und den Torhütern bei den Profis, die beide im

141 Diskussion

Sprint zu den schnellsten Spielern nach den Außenpositionen gehören, konnte keine

Korrelation von Sprint und Standweitsprung gezeigt werden (Tab. 56).

Die Sprintleistung ist besonders im Antritt abhängig von der Sprungleistung bzw.

Explosivkraft. Die langen Bodenkontaktzeiten schließen einen Zusammenhang der

Reaktivkraft auf den ersten 0 bis etwa 10 m aus. Mit Zunahme der

Laufgeschwindigkeit und Laufdistanz aber überwiegt der reaktive Anteil zur

Kraftentfaltung und somit ist dann auch eine kurze Bodenkontaktzeit von großer

Bedeutung (Ballreich/Kuhlow 1986). Zwischen Jugend und Profis konnten keine

signifikanten Unterschiede in der erreichten Tappingfrequenz festgestellt werden.

Es konnten bei den Jugendspielern und den Profis keine Korrelationen mit der

Tappingfrequenz nachgewiesen werden, so dass eine Bekräftigung der oben

aufgeführten Annahme nicht erfolgen kann. Lüthy et al. (2009) beschreiben einen

hoch signifikanten Zusammenhang der Kontaktzeit beim Sprint mit der des DJ, da

der prozentuale Anteil der Reaktivkraft (Sprungleistung und kurzer DVZ) mit

Zunahme der Laufgeschwindigkeit und einhergehender Verkürzung der

Bodenkontaktzeit zunimmt. Die Sprungkraftmessungen DJ und CMJ dienen

demnach zur Beurteilung der Kraftfähigkeit der Beinmuskulatur für Sprint und

Sprung. Die Sprungergebnisse aus dem Standweitsprung, dem CMJ und dem DJ

(Sprunghöhe) korrelieren nur bei den Jugendspielern in allen drei Zwischenzeiten

des 20-m-Sprinttestes signifikant (negativ) mit der Sprintleistung. Bei den Profis

steht die horizontale Sprungleistung im negativen Zusammenhang mit der 5- und

10-m-Sprintzeit siehe (Tab. 56; Abb. 49 und Abb. 50). Bei der 20-m-Sprintzeit

kommt dann auch der Zusammenhang mit dem Ergebnis des CMJ signifikant zum

Tragen.

Ebenso wie bei Krüger et al. (2013) sind auch in dieser Studie die Außen- und

Rückraumspieler beider Gruppen die schnellsten Spieler im 20-m-Test. Sie

unterscheiden sich jedoch nicht signifikant von einander obwohl die

Mittelwertvergleiche zeigen, dass die Außenspieler im Bereich der 10- und 20-m-

Zeit schneller sind. In der Jugend sind Torwart und Kreisläufer noch gleich schnell,

in den Profis sind die Kreisläufer zu allen anderen Positionen signifikant langsamer.

Dies könnte auf die in der Jugend gängige Abwehrformation zurückgeführt werden.

Während in der Jugend offensiv gedeckt wird und die Kreisläufer durchaus auch auf

der vorgezogenen Position spielen (da sie von hier besser in das Gegenstoßspiel

eingebunden werden) oder aber Hinten-Mitte bzw. im Innenblock verteidigen, wird

in der Abwehr der Profis oft defensiv gedeckt. Hierbei findet sogar häufig ein

„Spezialistenwechsel“ statt. Der „Spezialistenwechsel“ findet dann meistens auf den

zentralen Abwehrpositionen statt, was bedeutet, dass entweder der Kreisläufer oder

ein Rückraumspieler gewechselt wird.

142 Diskussion

Der CMJ zeigte zwischen den Gruppen und auch innerhalb der Gruppen - in

Abhängigkeit der Spielposition - keine signifikanten Unterschiede.

Bei den Ergebnissen des Drop Jumps (DJ) konnten weder zwischen Jugend und

Profis noch in Abhängigkeit von der Spielposition signifikante Unterschiede

nachgewiesen werden. Die Jugendspieler erreichten beim DJ die bessere

Sprunghöhe und hatten dazu eine kürzere Bodenkontaktzeit als die Profis. Die

längste Bodenkontaktzeit, aber auch die zweitbesten Ergebnisse in der Sprunghöhe,

zeigten die internationalen Profis. Für die Bodenkontaktzeiten konnten keine

signifikanten Zusammenhänge festgestellt werden. Wie bei Michalsik et al. (2011a)

waren auch hier die Kreisläufer und Außenspieler die sprungstärksten Spieler im DJ.

Die gemessen Daten sind mit den aus der Literatur bekannten nahezu identisch

(Krüger et al. 2013 und Michalsik et al. 2011a). Die hier gemessene mittlere

Bodenkontaktzeit ist mit 196 ± 45 ms (Jugend) und 198 ± 39 ms (Profis) eher

schlecht, wenn man eine mit 140 ms dauernde Bodenkontaktzeit (Weineck 2007)

als eine sehr gut ausgebildete Reaktivkraftfähigkeit annimmt.

Bei den Außenspielern der Profis konnte ein signifikanter negativer Zusammenhang

der Tappingfrequenz mit der zyklischen Schnelligkeit des 20-m-Sprinttestes

nachgewiesen werden. Außenspieler mit einer hohen Tappingfrequenz sind

demnach auch linear schnelle Spieler. Bei den Rückraumspielern war diese

Korrelation allerdings signifikant positiv. Eine Erklärung hierfür könnte sein, dass

die Außenspieler gegenüber den Rückraumspielern leichter sind und weniger Kraft

auf den Boden übertragen als die schwereren Spieler im Rückraum. Folglich müssen

die Außenspieler eine hohe Schrittfrequenz zum Erreichen der Geschwindigkeit

erzielen, während die Rückraumspieler mehr Kraft einsetzen können. Die

Außenspieler der Profis erreichten die höchsten Frequenzen (maximal sowie im

Durchschnitt).

Der negative Zusammenhang von maximaler und durchschnittlicher

Tappingfrequenz bei den Außenspielern der Profis macht deutlich, dass die

Tappingfrequenz eine elementare Fähigkeit für die Außenspieler zu sein scheint, da

diese auch im Vergleich zu den anderen Positionen die besseren Frequenzen

(Max. und Ø) erreichten. Außerdem waren sie die Schnellsten im linearen Sprint

und der Schnelligkeitsausdauer. Dass dieser Zusammenhang nur bei den Profis

dargestellt wurde, könnte durch das Merkmal Körpergewicht erklärt werden. Der

tendenziell negative Zusammenhang des Gewichtes bei den Außenspielern der

Profis könnte der ausschlaggebenden Punkt sein. Die Außenspieler der Jugend sind

im Mittel etwas leichter als die anderen Positionen ihrer Gruppe. Dieser Unterschied

ist aber lediglich im Vergleich zu den Rückraumspielern signifikant (p≤0,049).

143 Diskussion

Zu allen anderen Positionen ist kein signifikanter Unterschied festzustellen. Bei den

Profis hingegen sind die Außenspieler zu allen drei Positionen signifikant leichter.

Die Ergebnisse des Komplextests zeigen keine signifikanten Unterschiede zwischen

Jugend und Profis. Ein Zusammenhang mit der linearen Schnelligkeit kann im

Gruppenunterscheid nicht nachgewiesen werden. In beiden Gruppen korreliert die

erreichte Endzeit signifikant positiv mit dem Gewicht und der Körpergröße stehend,

sowie negativ mit der im Durchschnitt erreichten Tappingfrequenz und der relativen

VO2-max (ml / (kg∙min)). Dieses Ergebnis macht deutlich, dass bei azyklischen

handballspezifischen Bewegungsmustern Größe und Gewicht negativen Einfluss auf

die erreichte Bewegungsgeschwindigkeit zu haben scheinen. Hingegen sind eine

gute Fähigkeit im Tapping sowie eine gut ausgebildete VO2-max als positives

Merkmal zu sehen. Grundsätzlich kann in diesem Test beobachtet werden, dass in

Abhängigkeit von der Position in den unterschiedlichen Testabschnitten die Zeiten

variieren, am Ende aber alle ähnliche Endzeiten erreichen. Im Vergleich der

Positionen bei den Jugendspielern konnte insgesamt kein signifikanter Unterschied

dargestellt werden. Bei den Profis konnte nur in der Endgeschwindigkeit ein

signifikanter Unterschied zu den deutlich schnelleren Außenspielern beobachtet

werden. In der Jugend waren die Außenspieler zwar ebenfalls die Schnelleren, es

zeigte sich aber keine Signifikanz, was durch das signifikant leichtere Gewicht der

Außenspieler der Profis erklärt werden kann. Die geringe Variation der Endzeiten

und die kleine Standardabweichung zeigen eine hohe Homogenität der Gruppen und

bestätigen, dass es bezüglich der azyklischen Schnelligkeit in der Abhängigkeit der

Spielposition keine Unterschiede gibt. Es zeigen sich zwar in einzelnen

Teilabschnitten Unterschiede in Abhängigkeit von der Spielposition, jedoch sind

diese statistisch nicht eindeutig zu belegen. Der Einfluss von Körpergröße und

Körpergewicht sowie die Tappingfrequenz sind für die zyklische wie azyklische

Schnelligkeit von Bedeutung. Da beide Gruppen aber keine signifikanten

Unterschiede in den Endzeiten erreichen, scheinen die genannten Merkmale

positionsabhängige Einflüsse zu haben. Diese Erkenntnis macht eine Diagnostik in

Abhängigkeit von der Spielposition notwendig bzw. zeigt weiteren

Forschungsbedarf, da dieses zur Unterscheidung des allgemeinen

Anforderungsprofils beitragen könnte.

Bezüglich der über den Shuttle Run ermittelten relativen VO2-max (ml / (kg∙min))

konnte zwischen den Gruppen kein signifikanter Unterschied gezeigt werden. Die

Jugendspieler erzielten mit 53,7 ± 4,9 ml/kg-1·min-1 gegenüber den Profis mit 51,3

± 5,4 ml/kg-1·min-1 jedoch die besseren Werte. Léger und Gadoury (1989) zeigten

ebenfalls auf, dass es bei der Vorhersage der VO2-max mittels 20-m-Shuttle Run

keinen signifikanten Unterschied zwischen Jugendlichen und Erwachsenen gibt.

144 Diskussion

Die deutschen Spieler schnitten im Mittel besser ab als die ausländischen Spieler.

Die hier getesteten Jugendspieler erzielen bessere Werte als die gleichaltrigen

Probanden von Šibila et al. (2011) mit 50,0 ml/kg-1·min-1.

In Anbetracht der Spielpositionen konnten weder bei den Jugendspielern, noch bei

den Profis signifikante Unterschiede der VO2-max (ml / (kg∙min)) festgestellt werden.

Ein identisches Leistungsniveau erreichten die Außenspieler (54,24 ml/kg-1·min-1)

beider Gruppen. Bei der Jugend sind die drei anderen Positionen annähernd gleich

verteilt, wobei das Gefälle bei den Profis speziell im Vergleich zum Torhüter deutlich

größer ist. Da ein signifikanter negativer Zusammenhang von Körpergewicht und

der VO2-max festgestellt werden konnte, kann dies auch ein Erklärungsansatz für das

gute Abschneiden der Außenspieler beider Gruppen sein. Sporiš et al. (2010)

ermittelten bei ihren Probanden eine durchschnittliche VO2-max (ml / (kg∙min)) von

54,0 ± 4,1 ml/kg-1·min-1. Die hier getesteten Spieler liegen knapp unterhalb der

von Sporiš et al. (2010) festgestellten Werte. Da die hier vorliegenden Werte zu

Beginn der Saisonvorbereitung ermittelt wurden, ist durch ein in der Vorbereitung

stattfindendes vermehrtes Grundlagenausdauertraining mit einer Steigerung der

Werte zu rechnen und kann aufgrund dessen zunächst nicht weiter diskutiert

werden. In beiden Gruppen konnten hoch signifikante negative Zusammenhänge

(Profis: r=,447; p≤0,006 und Jugend: r=,462; p≤0,001) der VO2-max und der

Gesamtzeit des Komplextestes aufgezeigt werden (Abb. 72 und Abb. 73). Demnach

scheint die Ausdauerleistungsfähigkeit Auswirkungen auf handballspezifische

Bewegungen bzw. deren Belastungsmerkmale zu haben (Profis: r= -447 Jugend: r=

-462). Hierzu können aus der aktuellen Literatur keine vergleichbaren Studien

herangezogen werden, was weiteren Forschungsbedarf hinsichtlich der VO2-max im

Zusammenhang mit handballspezifische Belastungen erforderlich macht.

Bei Analyse der Zeiten aus dem 5 x 20-m-Schnelligkeitsausdauertest mit denen aus

dem 3 x 20-m-Sprinttest (Tab. 65) fällt auf, dass die Zeiten, explizit die ersten

Zwischenzeiten, signifikant langsamer sind. Es ist eigentlich anzunehmen, dass die

5m sowie die 10-m-Zwischenzeit aus dem Sprinttest zumindest auch in den ersten

Läufen der Schnelligkeitsausdauer reproduzierbar sind. Die hier gewonnenen Daten

zeigen jedoch etwas anderes. Eine mögliche Erklärung liegt in der Durchführung

des Tests bzw. in der verbalen Ansprache und einer daraus resultierenden

geringeren Motivation der Probanden. Es scheint ein motivationaler Unterschied zu

sein, ob eine Strecke von 20 m dreimalig und mit einer Pause dazwischen gelaufen

werden muss oder ob die gleiche Strecke fünf Mal ohne Pause gelaufen wird. Eine

Folge daraus könnte die Umstellung des Testverfahrens sein. Als Idee könnte die

20-m-Strecke einmalig in einer 5er-Serie gelaufen werden, wobei dem Probanden

die verbale Information vermittelt wird, dass der jeweilige schnellste Lauf sowie

145 Diskussion

auch der Zeitverlauf (Zeitabfall) dokumentiert werden. Eine standardisierte Pause

zur Rückkehr zum Startpunkt sollte beibehalten werden. So wäre die Möglichkeit

gegeben, sowohl die Sprintfähigkeit als auch die Schnelligkeitsausdauer zu

ermitteln.

Oxyzoglu et al. (2014) zeigten, dass die Rückraumspieler die meiste Anzahl an

Wiederholungen des Liegestütztestes (20 s) schafften. Ihnen folgten die Kreisläufer

und Außenspieler. Die Torhüter erzielten knapp weniger Liegestütz. Da dieser Test

in der Veröffentlichung nicht hinreichend beschrieben und 20 s statt wie in dieser

Arbeit 30 s ausgeführt wurde, können die Ergebnisse nur in Teilen verglichen

werden. Zudem passen die Ergebnisse nicht zu der in beiden Gruppen dargestellten

Reihenfolge „Außenspieler, Rückraumspieler, Kreisläufer und Torhüter“. Signifikante

Unterscheide waren zwischen den jugendlichen Außenspielern und den jugendlichen

Torhütern zu erkennen. Die Annahme, dass der Liegestütztest eine Aussage über

die Rumpfstabilität geben kann, kann anhand von wissenschaftlicher Literatur nicht

ausreichend geklärt werden. Ein im Vorfeld angenommener Zusammenhang von

Liegestütz und Wurfgeschwindigkeit konnte nicht bestätigt werden. Die Ergebnisse

der Wurfgeschwindigkeitsmessung zeigen einen im Mittel signifikant langsameren

Schlag- und Sprungwurf bei den Jugendspielern im Vergleich zu den nationalen

Profis, aber keinen signifikanten Unterschied zu den Profis insgesamt. Bei den

Jugendspielern war in Abhängigkeit der Positionen nur ein signifikanter Unterschied

zwischen Rückraumspielern und Torhütern im Schlagwurf zu erkennen. Bei den

Profis konnten keine signifikanten Unterschiede festgestellt werden.

Rückraumspieler und Außen sowie Torhüter und Kreisläufer erreichten im Mittel

nahezu identische Geschwindigkeiten. Die Zuteilung hier scheint mit den

Anforderungen an die Position zusammenzuhängen. So werfen Außen- und

Rückraumspieler im Spiel und Training auch deutlich häufiger als die Kreisläufer

und Torhüter (Dott 2002 und Krüger et al. 2013). Im Vergleich zu den hier

getesteten Probanden erreichen Spieler in anderen Studien langsamere

Wurfgeschwindigkeiten (Vergleich dazu Tab. 11 und Tab. 12). Eine Differenz der

Wurfgeschwindigkeiten kann immer über die Anlaufgeschwindigkeit erklärt werden.

In Abhängigkeit der Spielposition zeigten Krüger et al. (2013), dass die Außen- und

Rückraumspieler im Schlag- wie auch im Sprungwurf zu den wurfstärksten Spielern

gehören. Diese Ergebnisse konnten - zumindest für die Profis - auch in dieser

Studie beobachtet werden (Abb. 25).

146 Zusammenfassung

Es bleibt jedoch festzuhalten, dass über die Wurfgeschwindigkeit keine Aussage

über die Bewegungsfähigkeiten abgeleitet werden kann. Zudem ist auch zu

berücksichtigen, dass nicht allein die Wurfgeschwindigkeit ausschlaggebend für den

Torerfolg ist. Eine Kombination aus Wurfgeschwindigkeit und Präzision in

Verbindung mit einer guten Antizipationsfähigkeit und der daraus resultierenden

Technik sind als weitere Faktoren mit einzubeziehen und zur Beurteilung im

Vergleich von Jugend und Profis zu beachten.

8. Zusammenfassung

Die im Leistungssport viel diskutierte Situation der Nachwuchs- und

Anschlussförderung wirft aktuell gerade im Handball immer wieder die Frage auf,

warum die derzeitigen Bundesligavereine nicht auf die durchaus vorhandenen,

talentierten und leistungsstarken Nachwuchsspieler setzen. Die Frage, warum sich

diese Spieler nur selten bzw. vereinzelt durchsetzen können, wurde in der

wissenschaftlichen Literatur bisher nicht diskutiert.

Belastungsprofile aus dem Spielsport Handball gibt es in der Literatur bereits, eine

Ist-Analyse des Leistungsstandes sowie eine Darstellung der Leistungsunterschiede

konditioneller Fähigkeiten von Jugend- und Profispielern fehlen jedoch und sind in

dieser Arbeit dargestellt. Bei den Probanden (n=102) wurde zwischen

Jugendspielern (n=55) und Profis (n=47) sowie innerhalb der Profis zwischen

nationalen und internationalen Spielern unterschieden. Es wurde eine auf

wissenschaftlich standardisierten Tests basierende Testbatterie und ein eigens

entwickelter Test durchgeführt. Die Ergebnisse wurden statistisch über

Mittelwertdarstellungen, Korrelationen und Varianzanalysen ausgewertet.

Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen, dass die Jugendspieler (J) im Bereich der

konditionellen Leistungsfähigkeit mit den professionellen Spielern (P) mithalten

können. In vielen Merkmalen sind die Profis zwar minimal leistungsstärker, die

Unterschiede sind aber nicht immer signifikant. Im Drop Jump – sowohl bei der

Bodenkontaktzeit (J=196 ± 45 ms; P=198 ± 39 ms) als auch bei der Sprunghöhe

(J=44 ± 7 cm; P=42 ± 4 cm) – und im Shuttle Run (als VO2-max (ml / (kg∙min))

J=53,7 ± 4,9; P=51,3 ± 5,4) sind die Jugendspieler gering, aber nicht signifikant

leistungsstärker. Signifikant (p <0,05) unterscheiden sich die Jugendspieler zu allen

Profis in der Körpergröße stehend (J=186 ± 6 cm, P=193 ± 7 cm), in der

Körpergröße sitzend (J=95 ± 4 cm; P=100 ± 3 cm), im Gewicht (J=84 ,8 ± 9,5kg;

147 Zusammenfassung

P=98,5 ± 9,7 kg), beim prozentualen Körperfettanteil (J=11 ± 5,2 %; P=15,7 ±

5,9 %), in der Anzahl der wiederholten Liegestütz20s (J=32 ± 6; P=37 ± 8), im

Standweitsprung (J=239 ± 17 cm; P=262 ± 26 cm) und in der 10-m-Sprintzeit

(J=1,64 ± 0,07 s; P=1,59 ± 0,14 s). Im Vergleich von Jugendspielern mit den

internationalen Profis fällt auf, dass diese sich in den hier genannten signifikanten

Merkmalen noch deutlicher unterscheiden.

Die vorliegenden Ergebnisse zeigen, dass es den Jugendspielern primär nicht an der

grundsätzlichen konditionellen Leistungsfähigkeit in Sprint, Sprung, Ausdauer und

azyklischen Bewegungen mangelt. Sie zeigen aber, dass ein statistisch hoch

signifikanter Unterschied im Bereich der Konstitution (Größe, Gewicht und

Körperfett) zu finden ist.

Da auf die konstitutionellen Unterschiede, explizit die Größe, kein Einfluss

genommen werden kann, bleibt die Frage, inwieweit über ein gezieltes Training das

Gewicht eines Jugendlichen beeinflussbar ist. Da dieses jedoch von vielen

endogenen und exogenen Faktoren beeinflusst wird, kann als eine grundsätzliche

Empfehlung verstärktes Krafttraining gegeben werden. Ob diese Art des Trainings

bei den jugendlichen Spielern Erfolg versprechend ist, bleibt zwar auch individuell

zu betrachten, dennoch sollte es grundsätzlich erwogen werden. Eine in der

Talentauswahl frühe Selektion nach konstitutionellen bzw. biologischen Reifegraden

ist allerdings nur bedingt zu empfehlen. Eine Förderung im Bereich der

konditionellen Fähigkeiten und der Beweglichkeit von biologisch reiferen Spielern

sollte allerdings intensiviert werden, ohne jedoch spielstarke, aber vielleicht

kleinere Spieler zu vernachlässigen oder gar auszusortieren. Das derzeitige

Ausbildungsziel von technisch und taktisch guten „Allroundern“ - zumeist kleinere,

aber schnelle und bewegliche Spieler - scheint im Übergang zum Seniorenbereich

möglicherweise ein Hindernis darzustellen.

Die zu erkennenden konditionellen Unterschiede in Abhängigkeit von der

Spielposition zeigen, dass diese bereits in der Jugend zu finden sind und sich mit

denen der Profis nahezu decken. Diese Erkenntnis (wie auch von Matthys 2012

dargestellt) eröffnet eine neue Diskussion über frühere positionsspezifische

Förderung und vor allem eine frühere Selektion anhand anthropometrischer

Merkmale und biologischer Reife.

In der Anschlussförderung der U19 (A-Jugend) zum Seniorenbereich sollte

vermehrt darauf Wert gelegt werden, dass die hoffnungsvollen Talente die Chance

bekommen, früh und rechtzeitig im Seniorenbereich zu spielen, um dort ihre

Spielqualität weiter zu verfeinern und sich an die körperliche „Härte“ zu gewöhnen.

Das Spielen in der Zielgruppe bringt mit den nötigen athletischen und spielerischen

148 Zusammenfassung

Grundlagen aus der Jugend die gewünschte Adaptation und letztlich das

erfolgreiche Spielen in der Bundesliga.

Ziel in der Ausbildung von Jugendspielern sollte also die hier dargestellte nötige

Ausbildung der Kraftfähigkeit, auch im Sinne einer Körpermassenzunahme, und das

frühe Integrieren der Talente in den Seniorenbereich sein. Außer Frage steht, dass

es nicht das Ziel sein kann, jeden Jugendbundesligaspieler in den Seniorenbereich

eines Bundesligavereins zu integrieren. Eine auf körperliche Merkmale

ausgerichtete Talentsichtung allein ist nicht ausreichend, um mehr Talente für die

Bundesliga zu rekrutieren. Vielmehr sollte für alle ein gleiches Training, explizit im

Bereich der Kraftfähigkeit, erfolgen. Hoffnungsvolle Talente, die schon früh durch

spielerische und körperliche Merkmale auffallen, sollten gezielter und individueller

gefördert werden.

149 Abstract

Abstract

The support and promotion, as well as the ongoing assistance of young talents is an

often discussed topic in competitive sports. Particularly in Handball, it is presently

wondered why the current professional teams in Germany do not count on the

definitely talented and efficient young players. The question why these players can

only prevail exceptionally has not been discussed in academic literature so far.

An actual state analysis of the performance level, as well as the display of the

variation of conditional abilities of youth players and professional players have not

been examined and are depicted in this essay. The group of probands is divided

into youth players (n=55) and professional players (n=47). The results are based

on scientifically standardized physical tests (DJ, CMJ, LJ, Tapping, Shuttle Run, 20-

m-Sprint, Push-ups) and on a specifically developed test (Complex Test).

Furthermore, these results have been statistically evaluated through average

figures, correlations and analysis of variance.

The results of this essay show that the youth players (J) can keep up with the

professional players (P) in terms of conditional performance. A significant difference

between J and P is observable regarding the body height upright (J=186 ± 6 cm,

P=193 ± 7 cm), the body height sitting (J=95 ± 4cm; P=100 ± 3 cm), the weight

(J=84,8 ± 9,5 kg; P=98,5 ± 9,7 kg), the body fat percentage (J=11 ± 5,2 %;

P=15,7 ± 5,9 %), the number of push-up repetitions (J=32 ± 6; P=37 ± 8), the

Long Jump (J=239 ± 17 cm; P=262 ± 26 cm) and the intermediate time 10-m-

Sprints (J=1,64 ± 0,07 s; P=1,59 ± 0,14 s). Comparing youth players with

international professionals, it becomes obvious that the difference in the referring

significant features is even considerably higher.

The results at hand show that youth players do not primarily lack of basic

conditional performance. They show however, that there is a significant difference

in the field of physical constitution (height, weight, body fat).

150 Literaturverzeichnis

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162 Anhang

Anhang

Die hier im Anhang befindlichen Tabellen zeigen die deskriptive Statistik, die

Korrelationen und die Interaktionen der Varianzanalyse. Videomaterial über die

Testverfahren ist der beiliegenden CD zu entnehmen.

163 Anhang

Tab. 72 Deskriptive Statistik von Jugendspielern und Profis

Merkmal Gruppe N MW ơ SD Min Max

Größe stehend (cm) Jugend 55 186,58 0,839 6,223 173 200

Profis 47 193,62 0,974 6,678 181 208

Größe sitzend (cm) Jugend 55 95,3 0,547 4,017 87 103

Profis 47 99,66 0,504 3,453 92 109

Gewicht (kg) Jugend 55 84,79 1,284 9,527 63,6 104,6

Profis 46 98,46 1,431 9,705 75,6 120,7

Fett (%) Jugend 54 11,02 0,709 5,16 4,6 22,6

Profis 45 15,74 0,864 5,8 5 30,2

Schlagwurf (km/h) Jugend 53 93,96 0,839 6,105 80 108

Profis 46 96,26 1,134 7,693 79 109

Sprungwurf (km/h) Jugend 53 86,34 0,801 5,834 74 101

Profis 46 89,26 1,063 7,212 68 101

VO2-max (ml / (kg∙min)) Jugend 48 53,68 0,717 4,965 44 63

Profis 36 51,28 0,904 5,427 39 62

Liegestütz (Wdh.) Jugend 55 31,67 0,785 5,818 18 43

Profis 44 37 1,235 8,195 14 56

Standweitsprung (cm) Jugend 55 238,64 2,33 17,283 201 278

Profis 47 262,02 3,79 25,841 210 327

DJ Höhe (cm) Jugend 55 43,83 0,918 6,808 33,3 61,9

Profis 39 41,76 0,691 4,32 34,3 51,4

DJ Kontaktzeit (ms) Jugend 55 195,84 6,054 44,899 138 378

Profis 39 198,08 6,233 38,924 153 325

CMJ (cm) Jugend 54 46,02 0,829 6,096 37 61

Profis 39 46,6 0,88 5,498 36,3 59,9

Tap. Frequenz (Hz.) Jugend 55 10,42 0,118 0,879 7,8 11,9

Profis 47 10,8 0,111 0,766 7,6 11,9

Tap. Max. (Hz) Jugend 55 13,28 0,174 1,292 10 16

Profis 47 13,8 0,181 1,246 9,8 16

KPT 1. Zeit (s) Jugend 51 4,91 0,082 0,59 3,97 6,48

Profis 47 4,87 0,114 0,766 3,76 6,38

KPT 2. Zeit (s) Jugend 51 9,28 0,086 0,623 8,31 11,8

Profis 47 8,82 0,17 1,165 6,15 11,83

KPT Total (s) Jugend 51 16,2 0,14 1,101 14,56 18,76

Profis 47 15,9 0,164 1,13 10,34 17,56

5 m (s) Jugend 55 0,91 0,005 0,043 0,816 1

Profis 46 0,89 0,134 0,091 0,67 1,06

10 m (s) Jugend 55 1,64 0,009 0,068 1,51 1,76

Profis 46 1,59 0,02 0,138 1,2 1,78

20 m (s) Jugend 55 2,89 0,017 0,128 2,64 3,19

Profis 46 2,9 0,018 0,126 2,6 3,14

Tab. 73: Signifikanzen und Interaktionen der gewählten Merkmale zwischen den Gruppen (Jugend/Profis) und in der Interaktion Gruppe und Positionen. Als Hinweise sind die betroffenen

Positionen aufgeführt.

Merkmal POS Gruppe (JP) Interaktion (JP x POS)

Hinweise

Größe stehend *** *** n.s. A

Größe sitzend *** *** n.s. A

Gewicht *** *** n.s. A

Fett n.s. *** n.s.

Wasser *** *** n.s. A

Muskel *** *** n.s. A

Phasenwinkel n.s. n.s. n.s.

Schlagwurf ** 0,055 n.s. A/TW,KM/RR,TW/A/RR

Sprungwurf n.s. ** n.s. TW/RR=0,063

VO2-max n.s. 0,061 n.s.

Liegestütz 0,069 ** n.s. A/TW/RR

Standweitsprung n.s. *** n.s.

DJ Höhe n.s. n.s. n.s.

DJ Bodenkontakt-zeit

n.s. n.s. n.s.

CMJ n.s. n.s. n.s.

Tappingfrequenz

** 0,063 n.s.

Tapping max. ** n.s. n.s. A/TW,KM/TW,RR/TW

Komplextest 1. Zwischenzeit

n.s. n.s. n.s.

Komplextest 2. Zwischenzeit

n.s. 0,063 n.s.

Komplextest Total

0,094 n.s. n.s. R/RR/TW

Zyklisch 5 m *** n.s. n.s. ALLE POS

Zyklisch 10 m *** n.s. n.s. ALLE POS

Zyklisch 20 m *** n.s. n.s. ALLE POS außer TW

Curriculum Vitae

Charlotte Johanna Eberl

Geboren am 12.07.1984 in Göttingen

Abitur

2001-2004 Berufsbildende Schulen III Gesundheit und soziales

Göttingen

- Erwerb der allgemeinen Hochschulreife mit Schwerpunkt Pädagogik/Psychologie

Studium und Ausbildung

10/2004 – 09/2009 Georg-August-Universität Göttingen, Studium der

Sportwissenschaften, Pädagogik und medizinischen

Physiologie

- Abschluss: Magister Artium (Sportwissenschaften M.A.)

- Thema: „Übertraining und Regeneration im Leistungshandball Evaluation

verschiedener Interventionen zur Wiederherstellung des Trainingsprozesses des

Leistungshandballers, erfasst über Kreatinkinase und Herzfrequenz-

Variabilitätsmessungen.

betreut durch Dr. Rolf Geese und Harald Thegeder

06/2012 DVGS Sporttherapeutin Orthopädie/Traumatologie und

Rehabilitation

Berufliche Tätigkeit

05/ 09/2014 – heute Sporttherapeutin Dr. Muschinsky Klinik

01/2012 – 11/2013 Sporttherapeutin Sport Reha Kiel GmbH

Seit 06/ 05/2011 – 12/2013 Athletiktraining und Leistungsdiagnostik im

Leistungsnachwuchses des THW Kiel e.V.

06/2011 – 12/2013 Trainerin Rehasport und Fitness Kieler MTV

08/2010 – 04/2011 Stellvertretende Leitung Sportinternat Knechtsteden/

Dormagen, Koordination Schule/Leistungssport und

Individualtrainerin

Ehrenamt und Aktivitäten

Seit 06/2011 Teamerin im Bereich Freiwilligendienst der

Landessportjugend Schleswig-Holstein

Seit 10/2011 Referentin Landessportjugend und Landessportverband

Schleswig-Holstein

Seit 08/2013 Referentin des Rehabilitation- und Behinderten-

Sportverbandes Schleswig-Holstein

04/2011 – 06/2013 Kadertrainerin des Handballverbandes Niedersachsen

weiblich 1998

2 Curriculum Vitae

Seit 04/2014 Kadertrainerin des Handballverbandes Niedersachsen

weiblich 2001

Qualifikationen und Lizenzen

Handballtrainer B-Lizenz

Medizinische Trainingstherapie

Rehabilitationssport (DOSB und DBS)

Medical Nordic Walking

Osteoporose

Rückenschule

Aquatraining

Ernährungsberatung (IFE) für Kinder/Jugendliche und Sportler

3 Versicherung an Eides statt

Versicherung an Eides statt

Ich, Charlotte Johanna Eberl, geboren am 12.07.1984 in Göttingen, wohnhaft in

Nörten-Hardenberg, versichere an Eides statt durch meine Unterschrift, dass ich die

vorstehende Arbeit selbständig und ohne fremde Hilfe angefertigt und alle Stellen,

die ich wörtlich oder dem Sinne nach aus Veröffentlichungen entnommen habe, als

solche kenntlich gemacht habe, mich auch keiner anderen als der angegebenen

Literatur oder sonstiger Hilfsmittel bedient habe.

Ich versichere an Eides statt, dass ich die vorgenannten Angaben nach bestem

Wissen und Gewissen gemacht habe und dass die Angaben der Wahrheit

entsprechen und ich nichts verschwiegen habe.

Die Strafbarkeit einer falschen eidesstattlichen Versicherung ist mir bekannt,

namentlich die Strafandrohung gemäß § 156 StGB bis zu drei Jahren Freiheitsstrafe

oder Geldstrafe bei vorsätzlicher Begehung der Tat bzw. gemäß § 163 Abs.1 StGB

bis zu einem Jahr Freiheitsstrafe oder Geldstrafe bei fahrlässiger Begehung.

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Ort, Datum Unterschrift