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Elektronische Schienenkarte bleibt Bahnfracht auf der Spur Unser „Baby” wächst schnell Investitionen in die Forschung für eine wissensbasierte Wirtschaft Das vierteljährliche EUREKA-Magazin. Unterstützung für Ihre F&E-Tätigkeit Deutschland will im Kampf gegen die Wirtschaftskrise auf Innovation setzen 86 OKTOBER 2009 EUREKA erlebt eine Renaissance www.eurekanetwork.org EUREKA Photo: Deutsche Lufthansa AG

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Elektronische Schienenkarte bleibt Bahnfracht auf der Spur

Unser „Baby” wächst schnell Investitionen in die Forschung für eine wissensbasierte Wirtschaft

Das vierteljährliche EUREKA-Magazin. Unterstützung für Ihre F&E-Tätigkeit

Deutschland will im Kampf gegen die Wirtschaftskrise auf Innovation setzen

86 OktOBER 2009

EUREkA erlebt eine Renaissance

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2 EUREkA News nr. 86

Inhaltsverzeichnis

2 – 3 EditorialGlänzender Einstand der deutschen Präsidentschaft

4 – 6 Nachrichten in kürze

6 Das Eurostars-ProgrammUnser „Baby” wächst schnell

11 InnovationstageBericht über die XXIV. EUREkA-Ministerkonferenz

8 - 9 LeitartikelDeutschland will im kampf gegen die Wirtschaftskrise auf Innovation setzen

7 Neuer VorsitzMinisterin Schavan startet die deutsche EUREkA-Präsidentschaft

12 - 13 Projekt-ShowcaseElektronische Schienenkarte bleibt Bahnfracht auf der Spur - Motor mit variabler kompression verringert kraftstoffverbrauch von Fahrzeugen - Neue Ernährungsweise bei Adipositas und Herzerkrankungen

14 - 15 MeinungInvestitionen in die Forschung für eine wissensbasierte Wirtschaft

EUREKA ist ein europäisches Netzwerk für marktorientierte F&E. Ziel ist die Stärkung der eu-ropäischen Wettbewerbsfähig-

keit durch die Förderung marktbestimm-ter Zusammenarbeit in der Forschung und technologischen Entwicklung. EUREKA eröffnet der Industrie, Universitäten und Forschungsinstituten aus 38 Mitgliedslän-dern und der EU die Möglichkeit, in einem Projektanstoß von unten innovative Tech-nologien zu entwickeln und zu nutzen.

EUREKA News erscheint vierteljährlich in deutscher, englischer, französischer, italienischer und spanischer Sprache. Eine Online-Version kann unter www.eurekanetwork.org abgerufen werden.

Herausgeber: Luuk Borg Koordination: Eleni SeriatouBeiträge von: Sarah Morris and Paul McCallum.Design: Crozz CommunicationÜbersetzung: BerlitzDruck: ArtoosFotografien: Mit freundlichem Dank an die EUREKA Projektteilnehmer und anLUFTHAN-SA für ihre Unterstützung und das für diese Ausgabe bereitgestellte Material.

©2009 EUREKA Sekretariat ISSN 1470-7489 Der Nachdruck einzelner Artikel aus EUREKA News zu nicht kommerziellen Zwecken ist unter der Voraussetzung erlaubt, dass EUREKA News als Quelle ge-nannt wird.

EUREKA Sekretariat, Rue Neerveld 107, B-1200 Brüssel, Belgien

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In EUREKA News geäußerte Meinungen stellen nicht unbedingt die Meinung der Organisation.

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EUREKA-Projekten und den Gemeinsamen Technologieinitiativen der EU (JTIs) oder auch bei der künftigen Entwicklung weiterer Programme in der Art von Eurostars.

Südkorea nahm in Dresden erstmals als EUREKA-assoziiertes Land teil. Deutschland legt auf die Entwicklung solcher Partnerschaften großen Wert, jedoch muss international auf Ausgewogenheit geachtet und nicht nur eine Region einbezogen wer-den. Aufgabe von EUREKA wird es sein, den ableitbaren beidseitigen Nutzen zu überwa-chen und genau zu bewerten.

Weitere Punkte, die besonders hervorgeho-ben wurden, waren:

Die Notwendigkeit für EUREKA, sich mehr >auf Innovationen und nicht nur auf die reine Forschung zu konzentrieren;

eine intensivere Kooperation zwi- >schen EUREKA und den ERA-NETs, um unser gemeinsames Potenzial bei der Unterstützung von KMU auf regionaler Ebene weiter zu vergrößern;

die Etablierung einer Europäischen Charta >zum Umgang mit geistigem Eigentum durch dessen bessere Nutzung, da die Entwicklung von Unternehmertum ei-nen hohen Stellenwert bei uns hat. Dies beinhaltet, dass mit geistigen Eigentumsrechten gearbeitet werden muss, statt diese nur zu verteidigen; und

eine stärkere Einbeziehung von EUREKA >in die neue ‚Open Innovation‘-Ära.

Zum Ende der Konferenz entwickelte sich auch eine sehr lebhafte Diskussion über die Kooperation von EUREKA mit der Europäischen Investitionsbank (EIB). Angesichts der derzeitigen Rezession gilt es, die EIB dazu anzuregen, die vielverspre-chenden EUREKA-Projekte, die im Anschluss an die geförderte Forschungsphase keine fi-nanziellen Mittel mehr erhalten würden, zu unterstützen.

Deutschland verwies auch auf die Erfolge des vorangegangenen portugiesischen Vorsitzes, insbesondere Eurostars, das von Portugal im ersten Jahr nach dessen Einführung betreut

Glänzender Einstand des deutschen Vorsitzes

Editorial

Unser Projekt-Portfolio ist um 15 % gewachsen - nicht nur Eurostars-, auch EUREkA-Projekte nehmen zu.

Luuk BorgLeiter des EUREKA-Sekretariats

Die im Juli in Dresden veranstaltete Konferenz „Spitzeninnovation durch interna-tionale Kooperation“, eröffnet von Ministerin Annette Schavan und organisiert vom deut-schen EUREKA-Vorsitz, bildete einen gelun-genen Auftakt für das Jahr des deutschen Vorsitzes. Man wird sich von nun an schwer vorstellen können, dass ein Vorsitzjahr ohne eine solche Veranstaltung beginnt.

In Dresden hat sich bestätigt, dass EUREKA im europäischen Forschungsraum (EFR) eine bedeutende Rolle spielt und dass sich Deutschland stark dafür einsetzt, dies dazu zu nutzen, der industriellen Forschung eine neue Dynamik zu verleihen. In verschiede-nen Workshops, an denen 300 Vertreter des EUREKA-Netzwerks, staatlicher Institutionen, der Industrie sowie von Hochschulen und Wirtschaftsverbänden teilnahmen, ergaben sich interessante Diskussionen, die der deut-schen Präsidentschaft Empfehlungen für die Erreichung ihrer Ziele auf den Weg gaben.

Viele Workshop-Ergebnisse standen im Einklang mit den von Deutschland gesetz-ten Prioritäten, die sich auf Bereiche wie verstärkte Kooperation zwischen EUREKA und der EU oder eine bessere Finanzierung von Forschung und Entwicklung konzent-rieren. Dem deutschen Vorsitz ist sehr an einer Intensivierung der Zusammenarbeit von EUREKA und der EU gelegen, wo im-mer diese möglich ist. Annäherung ist wichtig - zum Beispiel bei der Sondierung von Synergien zwischen strategischen

Angesichts der derzeitigen Rezession gilt es, die EIB dazu anzuregen, die vielversprechenden EUREkA-Projekte, die im Anschluss an die geförderte Forschungsphase keine finanziellen Mittel mehr erhalten würden, zu unterstützen.

wurde. Wir kennen die Qualität der multilate-ralen Projekte, wir wissen, dass die Industrie das Programm befürwortet und uns ist be-kannt, dass die Europäische Kommission diese Kooperation begrüßt. Unser Projekt-Portfolio ist um 25 % gewachsen - nicht nur Eurostars-, auch EUREKA-Projekte nehmen zu.

Ein weiterer wichtiger Aspekt des portu-giesischen Vorsitzjahres bestand in der Unterstützung einer verstärkten Sichtbarkeit des EUREKA-Netzwerks im Rahmen der „I am EUREKA“-Kampagne, mit der gute Ergebnisse erzielt wurden. Die im Juni in Lissabon veran-stalteten Innovation Days griffen das Thema auf und vermittelten in neuem Design und mit viel frischem Flair unsere Projekterfolge im Rahmen einer Fachpräsentation. Viel posi-tive Resonanz war hier die Folge.

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Nachrichten in Kürze

Der Innovation Days Award

Der anlässlich der Innovation Days 2009 von EUREKA verliehene Preis für heraus-ragende Leistungen in den Bereichen Technologie und Handel ging an das unter tschechischer Leitung stehende Projekt E!3161 LOGCHAIN+ E-RAILMAP (elektronische Eisenbahnkarte Europas). Das Software-Unternehmen JERID, ein tschechisches KMU und Mitglied der OLTIS-Gruppe, entwickelte gemeinsam mit österreichischen und deutschen Partnern ein effizientes neues Computer-Software-Paket für das Ladungsverkehr-Management. Gegenstand des Projekts ist eine elektronische Karte der euro-päischen Schienenwege mit festste-henden und dynamischen Objekten; es ermöglicht so eine effizientere Organisation von Logistiknetzwerken. Die Entwicklungsarbeiten begannen 2004 und endeten 2007. Das Unternehmen ver-fügt europaweit schon über 200 Kunden und expandiert bereits auf dem chinesi-schen Markt. Die EUREKA-Projekte E!3538 GOENGINE und E!3407 EUROAGRI+ OMS waren ebenfalls als Finalisten für den Innovationspreis nominiert. Ca. 19 der

Die EUREKA-Ministerkonferenz - Resonanz in den Medien

Die EUREKA Innovation Days und ihre Ergebnisse wurden von den Fach- und EU-Medien gewürdigt. Science Business, der unabhängige Nachrichtendienst, der Käufer und Anbieter aufstrebender Technologien über sein Online-News-Portal zusammen-bringt, berichtete, dass es sich im Anschluss an die Ministerkonferenz von Lissabon im Juni 2009 nochmals bestätigte, dass EUREKA weiterhin eine wichtige Rolle bei der Schaffung eines europäischen Forschungsraumes (EFR) spielen wird: „...als Förderer und Vermittler über verschiedene Programme und Projekte hinweg, insbesondere auf-grund seiner Erfahrung in der Organisation von Forschungskooperationen zwischen den europäischen Staaten auf dem Gebiet der industriellen FuE“, wie die Minister in einer Positionserklärung feststellten. Es sei wichtig, dass die Koordination zwischen EUREKA und der EU-Politik zu Synergien führt, die dem EFR Dynamik verleiht.

Euronews und EurActiv berichteten in ihren Online-Ausgaben und im Rahmen ihrer audiovisuellen Angebote ausführlich über die Innovation Days.

diesem Anlass organisierte das ESE am 1. Oktober 2009 ein Treffen in Brüssel, auf dem es insbesondere um die Erläuterung der juristischen Aspekte des Eurostars-Programms sowie die Besprechung der Zusammenarbeit der nationalen Förderagenturen mit EUREKA ging.

EUREKA-Beitritt von Bosnien und

Herzegowina sowie Südkorea

Die XXIV. EUREKA-Ministerkonferenz in Lissabon (Portugal) am 19. Juni 2009 bestä-tigte den Beitritt von zwei neuen Ländern zum Netzwerk: Bosnien und Herzegowina als Nationaler Informationspunkt (NIP) - ein Übergangsstatus, der zur Vollmitgliedschaft innerhalb weniger Jahre führen soll - und Südkorea, das als assoziiertes Land beigetreten ist.

„I am EUREKA“-Kampagne: Statistik

In einer ersten Studie zur EUREKA-Flughafen-Werbekampagne sollte festgestellt werden, ob die EUREKA-Projektplakate an den Gates des Brüsseler Flughafens wahrgenommen wurden, im Gedächtnis blieben und ihre Botschaft ver-standen wurde. An der dreisprachigen, im Flughafen durchgeführten Stichproben-Befragung nahmen 303 Reisende teil, darunter hauptsächlich Europäer. Von den Befragten besassen 90 % eine Hochschulbildung und über 20 % hatten eine Führungsposition inne. Obwohl es der erste Werbeversuch in Flughäfen war, wurden die Plakate recht gut bewertet; sie blieben oftmals besser im Gedächtnis als größere Plakate in den Flughafengängen. Bei der nächsten Werbekampagne muss stärker auf die inhaltliche Botschaft und ihre Reichweite geachtet werden. Eine der wichtigsten Schlussfolgerungen ist, dass es trotz des hohen Anteils der Befragten, die EUREKA mit FuE und technologischer Innovation in Verbindung brachten, wich-tig ist, die Kampagne fortzusetzen, um die Sichtbarkeit des EUREKA-Netzwerks,

840 385Anmeldungen für den dritten Eurostars-Aufruf zum Stichtag (einen Monat vor Ablauf der Anmeldefrist)

Registrierungen als Projektleiter

insgesamt 40 bei den EUREKA Innovation Days in Lissabon ausgestellten Projekte wurden von der internationalen, unabhän-gigen Eurostars-Jury bewertet. Kriterien waren die sozialökonomische Bedeutung, der Markterfolg und der technologische Innovationsgrad.

Der Preis in Form eines Werbepakets für das neue Produkt im Wert von 10.000 Euro wurde von José Mariano Gago, dem por-tugiesischen Minister für Wissenschaft, Technologie und Bildung, überreicht.

Tag der Nationalen Förderagenturen

von Eurostars - Brüssel, 1. Oktober 2009

Die beiden ersten Aufrufe für Eurostars, dem gemeinsamen Programm von EUREKA und der Europäischen Gemeinschaft, ha-ben gute Ergebnisse erzielt. Etwa 175 Projekte mit fast 500 Partnern, davon 75 % KMU, sind in Vertragsverhandlungen mit den Förderagenturen in den Mitgliedsstaaten von Eurostars getre-ten. Sämtliche Verträge zwischen dem EUREKA-Sekretariat (ESE) und den natio-nalen Förderagenturen müssen bis Ende August 2009 geschlossen werden. Die ers-ten Zahlungen zwischen dem ESE und den nationalen Förderagenturen werden vor-aussichtlich im Herbst 2009 erfolgen. Aus

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5www.eurekanetwork.org

seiner Leistungen und seiner Ziele insge-samt zu erhöhen. Wichtig zu erwähnen ist, dass die Befragten EUREKA allgemein mit Innovation und FuE verbanden. Nach einer kleinen Hilfestellung wurde EUREKA auch mit Merkmalen wie europäisch, Industrie & Technologie sowie internationale und projektbasierte Förderung assoziiert.

EUREKA-Blog ‚Welt der Innovation‘http://eureka-innovation.blogactiv.eu/

Der EUREKA-Blog ‚Welt der Innovation‘ wurde kürzlich auf der EU-Blog-Plattform, Blogactiv, gestartet, um bei wichtigen Interessengruppen für die Tätigkeit und die Position von EUREKA zu werben. Wir erhoffen uns davon, dass Inhalte und Feedback von Mitgliedern und interessier-ten Gruppen diesen Blog zu einem festen Bezugspunkt für europäische Innovation, KMU und unsere erfolgreichen FuE-Projekte werden lassen.

EU-NACHRICHTEN

Neues Europaparlament, Präsident

und ITRE-Vorsitz gewählt

Die Europa-Wahl im Juni ist vorbei und die einzige direkt gewählte EU-Institution bereitet sich auf ihre neue fünfjährige Amtszeit vor. Die neu gewählten MdEP wählten den 69-jährigen polnischen Abgeordneten Jerzy Buzek mit über 86 % der Stimmen zum neuen Präsidenten des Europaparlaments. Jerzey Buzek ist der erste Präsident seit der EU-Erweiterung 2004 aus dem mittel- und osteuropäi-schen Raum. In einer kurzen Ansprache an das EP kurz nach seiner Wahl in Straßburg bezeichnete Buzek die Ernennung als „eine enorme Herausforderung und gro-ße Ehre“. Die Eröffnungssitzung des Parlamentsausschusses für Industrie, Forschung und Energie (ITRE) fand Mitte Juli statt. Hier wurde der Deutsche Herbert Reul (EVP) zum Vorsitzenden ge-wählt; zu Stellvertretern ernannt wurden Patrizia Toia (S&D, Italien), Jens Rohde

VERANSTALTUNGSANKÜNDIGUNGEN

Erster Europäischer Innovationsgipfel

Knowledge4Innovation (K4I), eine gemeinnützige und unabhängige Plattform, auf der Entscheidungsträger Erfahrungen austauschen können, mit dem Ziel, die euro-päische Innovationsleistung zu steigern, veranstaltet vom 12. - 16. Oktober 2009 im Europaparlament ihren ersten europäischen Innovationsgipfel. EUREKA wird bei dieser Veranstaltung einer der Hauptpartner sein. Konferenz und Ausstellung bieten Workshops und Veranstaltungen an, die auch Studenten und innovationsorientierte Organisationen einbinden sollen. Die werden von Mitgliedern des Europaparlaments geleitet; dabei geht es um einen Meinungsaustausch darüber, wie das Management von Wissenschaft und Technologie in Europa zu gestalten ist. Franco Cozzani, Leiter der Strategieabteilung im EUREKA-Sekretariat, Rudolf Haggenmüller, Vorsitzender von ITEA2, und Enrico Villa, Vorsitzender von CATRENE, sind als Diskussionsteilnehmer für verschiedenen Workshops des Innovationsgipfels gebucht.

Weitere Informationen: http://www.knowledge4innovation.eu/k4i/default.aspx

ITEA2-Symposium 2009Die Veranstaltung samt Ausstellung widmen sich dem diesjährigen Thema „Unternehmensorientierte Innovation, die die Wirtschaft stärkt und von der die Gesellschaft profitiert“. Zum ITEA Community Day wird es Präsentationen zu Programmerfolgen, Daten und Fakten sowie zur Strategie geben. Zusammen mit ARTEMISIA findet ein gemeinsames Treffen zum Thema „Ecosystems driving open innovation in Embedded Intelligence and Software-intensive Systems and Services“ statt. Als Präsentationsinhalte sind auch Standpunkte aus Industrie und Politik vor-gesehen. Für die Teilnehmer finden parallele Sitzungen statt, in denen man sich mit konkreten IKT-basierten Ansätzen und Beispielen befassen wird.

Weitere Informationen; Registrierung: http://symposium2009.itea2.org/.

(ALDE, Dänemark), Anni Podimata (S&D, Griechenland) und Evzen Tosenovsky (ECR, Tschechische Republik).

Unternehmensausschuss für die

künftige EU-Innovationspolitik

Die GD Unternehmen und Industrie hat einen Unternehmensausschuss zur künf-tigen EU-Innovationspolitik eingerich-tet, der Beiträge zu den Prioritäten der künftigen EU-Innovationspolitik aus Sicht der Unternehmen liefern soll. Von dem zum Herbstanfang 2009 zu erstellenden

37 %Frankreich, Deutschland, Italien, Großbritannien und Spanien mit den meisten Teilnehmerregistrierungen

der angemeldeten Projektleiter kommen aus dem IKT-Bereich und 20 % aus dem Biotechnologiesektor

Abschlussbericht wird ein Beitrag zu ei-

nem neuen Europäischen Innovationsplan

erwartet. Die Ergebnisse der Beratungen,

die bis August andauerten, fließen ein in

den Abschlussbericht des Ausschusses,

der auch Begründungen und Argumente

für die Meinungen und Empfehlungen des

Ausschusses enthalten wird.

http://blogs.ec.europa.eu/innovationunli-

mited/files/2009/07/business_panel_con-

sultation.pdf

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Das Eurostars-Programm

Eurostars ist ein sehr guter Start gelungen. „Die ersten beiden Aufrufe waren sehr erfolgreich“, u n t e r s t r e i c h t David Garlot vom EUREKA-Sekretariat. „Für

den 1. Aufruf wurden 215 Anträge regist-riert, für den 2. sogar 315 - eine fast 50 % ige Steigerung.“ Wir erwarten für Aufruf 3 (Stichtag: 24. September 2009) eine noch größere Resonanz.

Die Ergebnisse zeigen, dass tatsächlich ein Markt vorhanden ist: Die ersten bei-den Aufrufe umfassten 1.300 KMU in 530 Anträgen! Das Programm findet also bei den Kunden starken Anklang.

Zudem erwies sich Eurostars auch aus der Sicht der europäischen Institutionen als sehr erfolgreich. Die Europäische Kommission und die Mitgliedsstaaten ha-ben ein funktionsfähiges Programm entwi-ckelt, das die Fördersynchronisierung ge-währleistet. Die wesentliche Schwierigkeit auf europäischer Ebene besteht ja darin, die Förderbestimmungen in den einzelnen Ländern zu synchronisieren, wie EUREKA in den vergangenen 25 Jahren feststellen musste.

Den Erfolg meisternNun gilt es, auf den Erfolg aufzubauen. Während bei den beteiligten EUREKA-Mitgliedern deutlicher Bedarf nach zu-

sätzlichen Geldern besteht, gestaltet sich die Lage angesichts der Finanzkrise schwierig. Die Mitgliedsstaaten tätigen bereits Investitionen, die ihrer Wirtschaft Konjunkturauftrieb geben soll.

„Wir sind davon überzeugt, dass Eurostars ein ausgezeichnetes Programm für Kapitalinvestitionen in die Zukunft ist“, so David Garlot. „Die Herausforderung besteht darin, die Entscheidungsträger davon zu überzeugen, dass wir in ein erfolgreiches Programm mehr Geld investieren müssen.“

Momentan ist das Budget gering und die Staaten sind daher bereit, Souveränität abzutreten. Nimmt die Förderung jedoch zu, könnte es schwieriger werden, da die Hauptevaluierung ein Kernpunkt ist. Die Minister zu überzeugen, mehr Mittel einzu-setzen und gleichzeitig Kontrollbefugnisse abzugeben, stellt ein zentrales Problem dar. Allerdings können sie dann von sich sagen, sie seien echte Europäer und, wenn ihre Antragsteller erfolgreich sind, ihre KMU seien auf europäischer Ebene sehr wettbewerbsfähig.

VerbesserungspotenzialEurostars ist nach wie vor ein Baby,

Unser „Baby” wächst schnellEiner der wichtigsten Tagesordnungspunkte der Lissaboner EUREKA-Ministerkonferenz im Juni war Eurostars. Im abschließenden Kommuniqué wurde der erfolgreiche Start des Programms gewürdigt, ein hervorragendes Instrument für forschungsintensive Klein- und mittelständische Unternehmen (KMU) zur Förderung ihrer internationalen FuE-Kooperationsstrategie und Verbesserung ihrer Wettbewerbsfähigkeit. Das Programm hat der Synergie von EUREKA und EU-Politiken eine neue Dimension verliehen und gleichzeitig die Zahl der EUREKA-Projekte erhöht.

Aktive TeilnahmeDie wichtigsten EUREKA-Länder (Frankreich, Deutschland, Großbritannien, Spanien, Italien und die Niederlande) zeigten auch bei Eurostars die höchste Beteiligung. Aber auch die skandinavischen Länder erzielten dank des star-ken Engagements von Dänemark, Norwegen und Schweden beachtli-che Erfolge. Norwegen plant, seinen Budgetbeitrag auf den der großen Länder anzuheben, um zu diesen aufzuschließen, und wird damit zu einem der großen Eurostars-Länder. Die Forschungsbereiche sind mit denen von EUREKA vergleichbar: IKT sowie Biotechnologie bilden die zwei zentralen Bereiche. 80 % der Teilnehmer sind forschen-de KMU, 20 % Universitäten und Forschungsinstitute.

Verbesserungen sind immer möglich. „Wir müssen Verträge noch schneller als bisher abschließen, damit der Gesamtprozess effi-zienter wird“, erklärt Garlot.

Dennoch wird der ursprüngliche Zeitplan eingehalten. Der 2. Aufruf endete im November 2008, die Förderentscheidungen fielen im März 2009, die Vertragsunterzeichnungen auf nationaler Ebene dauern an. Nun wird es zwei Aufrufe pro Jahr geben. Die jewei-ligen Fristen enden im Februar und im September.

Wir sind davon überzeugt, dass Eurostars ein aus-gezeichnetes Programm für kapitalinvestitionen in die Zukunft ist.

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7www.eurekanetwork.org

Neuer VorsitzMinisterin Schavan startet den deutschen EUREkA-VorsitzVon Lissabon nach Berlin: Portugal übergibt auf der XXIV. Ministerkonferenz den Vorsitz an Deutschland

Professor Annette Schavan, Ministerin des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), übernahm am 7. Juli wäh-rend der Konferenz „Spitzeninnovation durch internationale Kooperation“ in Dresden offiziell den einjährigen EUREKA-Vorsitz Deutschlands. Rund 300 Vertreter staatli-cher Institutionen, der Industrie sowie von Hochschulen und Fachverbänden waren auf der Konferenz anwesend.

„In einer Wirtschaftskrise, wie wir sie der-zeit erleben, ist für europäische Forscher und innovative Unternehmen der Moment gekommen, die durch EUREKA geförderte internationale Zusammenarbeit zu nutzen und grenzüberschreitende Kooperationen

zu intensivieren“, führte sie aus. „Beides, sowohl die solide Struktur des siebten EU-Forschungsrahmenprogramms als auch die Flexibilität von EUREKA, sollten besser zur Aktivierung des europäischen Innovationspotentials genutzt werden.“

Frau Schavan kündigte an, dass das BMBF in Vorbereitung des deutschen Vorsitzes eine Studie unter Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die mit EUREKA befasst sind, in Auftrag gegeben hat und dass ferner zahlreiche Interviews mit zur EUREKA-

Gemeinschaft gehörenden Experten und auch anderen Beteiligten, die sich mit trans-nationaler FuE-Kooperation befassen, ge-führt wurden. Die Ergebnisse dieser beiden Projekte entsprachen den Erwartungen und verstärkten zudem die Entschlossenheit des deutschen Vorsitzes, den EUREKA zu Recht zukommenden Platz in der europäischen Forschungslandschaft im Rahmen seines diesjährigen intensiven und ambitionierten Arbeitsprogramms zu betonen.

An Frau Schavans Seite standen in Dresden der ehemalige deutsche Außenminister Hans-Dietrich Genscher, Frau Anneli Pauli, stellvertretende Generaldirektorin Forschung der Europäischen Kommission, und Herr Che-Min Rim, der stellvertretende Minister für Wissenswirtschaft der Republik Korea.

Den am Morgen gehaltenen Hauptreden folgten am Nachmittag Workshops, in denen sich - bei großer Teilnehmerzahl - lebhafte Diskussionen entwickelten, wo-bei unterschiedlichste Themenbereiche wie Technologien der Energiewirtschaft, Herstellungsverfahren, geistige Eigentumsrechte und Beteiligungskapital erörtert wurden.

Weitere Informationen unter: www.eureka-chair.de

Fotos: © J. Männel

Sowohl die solide Struktur des siebten EU-Rahmenprogramms als auch die Flexibilität von EUREkA sollten stärker zur Aktivierung des europäischen Innovationspotentials genutzt werden.

Prof. Dr. Annette Schavan, Bundesministerin für Bil-dung und Forschung (Deutschland), und der Politiker Hans-Dietrich Genscher

Dr. Walter Mönig, Vorsitzender der Gruppe der Hohen Repräsentanten (HLG)

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Deutschlands Unternehmen davon zu über-zeugen, wie wichtig Innovationen sind, ist nicht schwer. Das Land ist Europas größter Warenexporteur und seine Unternehmen stehen bei der Vermarktung von Produkten wie Computer-Chips, Autoteilen, Pharmazeutika und Biotechnologien im Wettbewerb mit High-Tech-Konkurrenten aus den USA, Japan und anderen Ländern. Doch angesichts des von der Deutschen Bundesbank prognostizierten Rückganges des Bruttoinlandsproduktes um 6,2 % in diesem Jahr sind die deutschen Unternehmenschefs verständlicherweise verunsichert, was Neuinvestitionen betrifft.

Aber nicht nur in Deutschland sind die Firmen zurückhaltend. „Die Unternehmen sind derzeit in einer schwierigen Lage und die Vorstände sind nicht bereit,

über Innovation. Dresden liegt inmitten einer Region, die einen forschungsinten-siven und international angesehenen IKT-Bereich aufgebaut hat und auch „Silicon-Saxony“ genannt wird.

Deutschland war in den vergangenen 25 Jahren im Bereich der europäischen Innovationsmaßnahmen ein verlässlicher Partner. Die ehemalige BRD gehörte 1985 zu den EUREKA-Gründern und nach der Wiedervereinigung Deutschlands 1990 zeigten Unternehmen aus der Region der einstigen DDR dieselbe Bereitschaft zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit bei der Entwicklung neuer Produkte.

Auch wenn Deutschland das in Lissabon vereinbarte Ziel von 3 % bisher nicht er-reicht, wendet das Land gemäß Daten des BMBF immerhin 2,54 % auf, ein Betrag, der deutlich über demjenigen liegt, den viele andere EU-Länder aufbringen. Bei Patentanmeldungen lässt Deutschland einem von Reed Business Information veröffentlichten internationalen F&E-Bericht zufolge mit 55.487 internatio-nalen Anmeldungen im Jahr 2004 die anderen europäischen Staaten weit hinter sich. In Frankreich gab es 13.270 Patentanmeldungen, in Großbritannien 12.290. In den USA wurden zum Vergleich 167.414 Anmeldungen eingereicht.

viel Geld für Forschung und gemeinsa-me Programme auszugeben“, sagt Dr. Walter Mönig, Beauftragter für Europa im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und gegen-wärtig Vorsitzender der EUREKA-HLG. Deutschland übernimmt den Vorsitz von EUREKA, das im kommenden Jahr 25 Jahre alt wird, in einer Zeit des weltwei-ten Konjunkturabschwungs und damit in einem der schwierigsten Momente der Geschichte der Initiative. Die EU ist unter erheblichem Druck, ihrer Verpflichtung nachzukommen, den Anteil des für F&E aufgewendeten BIP auf drei Prozent an-zuheben. Dennoch ist Deutschland ent-schlossen, seinen Vorsitz, der bis Juli 2010 andauert, dazu zu nutzen, die Rolle von EUREKA sowohl in der europäischen F&E als auch in anderen Programmen wie dem 7. Rahmenprogramm der EU zu stärken. „Unsere Ressourcen sind begrenzt, aber wir müssen proaktiv sein“, so Walter Mönig.

Deutschland hatte für die Übernahme des EUREKA-Vorsitzes im Juli Dresden ausgewählt. 300 Vertreter von Industrie, Fachverbänden, staatlichen Institutionen und Forschungseinrichtungen waren eingeladen, die Prioritäten des bevorste-henden Jahres zu erörtern. Die im Osten des Landes gelegene Stadt bot einen ins-pirierenden Hintergrund für Diskussionen

Deutschland will im Kampf gegen die Wirtschaftskrise auf Innovation setzenEuropas größtes Exportland übernimmt inmitten einer tiefen Wirtschaftskrise, in der sich Unternehmen gezwungen sehen, Investitionen zu reduzieren, den EUREKA-Vorsitz. In der Geschichte von EUREKA hat sich F&E kaum je solchen Schwierigkeiten ausgesetzt gesehen wie jetzt - und war gleichzeitig so entscheidend für die künftige Wettbewerbsfähigkeit.

EINWOHNERZAHL: 82.2 MILLIONEN BRUTTOINLANDSPRODUKT: €2,492 MILLIARDEN

Dr. Walter Mönig, Vorsitzender der Gruppe der Hohen Repräsentanten (HLG)

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9www.eurekanetwork.org

Nach Auffassung des Vorsitzes könnte die Europäische Investitionsbank (EIB) den EUREKA-Projekten mehr Kredite zur Verfügung stellen. Zur Entwicklung spe-zifischer Unterstützungsmaßnahmen für EUREKA-Partner sind daher Gespräche mit

In den kommenden Monaten wird EUREKA auch überlegen, welche organisatori-sche und administrative Unterstützung den neuen ‚Clustern‘ gegeben wer-den kann - Gruppen von Firmen und Institutionen, die im Rahmen einer ge-meinsamen Forschungsagenda zusam-menarbeiten und 70 % der EUREKA-Gesamtprojektkosten abdecken..

„Alles, was EUREKA unternehmen kann, um die Projektfinanzierung zu entlas-ten, hat derzeit höchste Priorität“, erläu-tert Dr. Mönig, „vor allem weil nicht alle Partner in einem frühen Projektstadium ihre Finanzierung zeitgleich in ihren Ländern sicherstellen können. Durch das Eurostars-Programm wird dem Problem der ‚Synchronisierung‘ der Projektfinanzierung zum Teil abgehol-fen, weil hier die Regierungen Eurostars finanzielle Mittel reservieren und die am besten bewerteten Projekte aus diesen Töpfen finanziert werden.

Das Synchronisationsproblem hängt zum Teil damit zusammen, dass Unternehmen Ideen entwickeln und danach nach Finanzierung für ihre F&E-Aktivitäten su-

Forschungs- und Entwicklungsanstren-gungen waren es, so Dr. Mönig, die der deutschen chemischen Industrie zu ei-ner Spitzenposition verhalfen (BASF ist hier Weltmarktführer), aber auch der Werkzeugmaschinenindustrie (man denke an Heidelberger Druckmaschinen) sowie der Halbleiter-, Pharma- und Autoindustrie. „Die qualitativ hochwertigsten PKW und Autoteile der Welt kommen nach wie vor aus Deutschland“, erläutert Walter Mönig.

Doch wie in anderen europäischen Ländern kämpfen auch die deutschen Unternehmen an zwei Fronten: gegen den zunehmen-den Wettbewerb aus Weltregionen mit niedrigeren Produktionskosten, z. B. Asien, und die globale Kreditkrise. Obschon eini-ge EU-Länder Anreizprogramme für F&E auflegen, wenden viele Regierungen kaum mehr auf als für Baumaßnahmen, die kurz-fristig Arbeitsplätze schaffen sollen.

An der Spitze der Tagesordnung des deutschen Vorsitzes steht der Wunsch, Unternehmen Kapital für die Entwicklung neuer Produkte mit größe-rem Fehlschlagrisiko und längerfristi-ger Gewinnerwartung bereitzustellen.

INFLATION: 0 % (Mai 2009, Statistisches Bundesamt)

Wichtigste Industriezweige: Eisen, Stahl, Kohle, Zement, Chemie, Maschinenbau, Automobil, Werkzeugmaschinen, Elektronik, IKT, Nahrungsmittel und Getränke, Schiffsbau, Textilien, Pharma, Biotechnologie

Export: über 1/3 der nationalen Produktion

Unserer Ansicht nach bietet die EIB den Vorteil, dass sie von Unternehmen nicht dieselben Sicherheiten wie bei herkömmlichen Bankdarlehen verlangt.

der Bank geplant. „Unserer Ansicht nach

bietet die EIB den Vorteil, dass sie von

Unternehmen nicht dieselben Sicherheiten

wie bei herkömmlichen Bankdarlehen ver-

langt“, führt Dr. Mönig aus. „Wir glauben,

dass Finanzmittel für EUREKA-Projekte oft

nicht in Anspruch genommen wurden,

weil die Vorteile nicht erkannt wurden.

Es könnte eine Kampagne für potentielle

EUREKA-Teilnehmer gestartet werden, die

über die Finanzierungsmöglichkeiten der

EIB informiert.“

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chen. Dies steht im Gegensatz dazu, wie Forschungsprioritäten z.B. im EU-Forschungsrahmenprogramm festgelegt werden. „Die Finanzierungs-Synchronisierung stellt für EUREKA einen Nachteil dar, aber der Projektanstoß von unten verschafft Teilnehmern den nötigen Spielraum - dadurch sind die Unternehmen näher an den Entwicklungen der Märkte“, erklärt Walter Mönig.

Der Projektanstoß von unten hilft KMU, bei umfangreichen und ehrgeizigen Projekten mit größeren Partnern zusammen zu ar-beiten. Kleine, flexible Unternehmen sind oft kreativ und dyna-misch. Bei EUREKA nehmen sie eine besonders wichtige Rolle ein, ebenso wie in der deutschen Wirtschaft. Dr. Mönig hierzu: „Viele deutsche KMU sind Hochtechnologie-Unternehmen und Weltmarktführer in ihrer Marktnische. Der deutsche Markt ist für sie zu klein, sodass sie großes Interesse an einer Kooperation in den Bereichen Marketing, Produktion und gemeinsam entwi-ckelten Produkten haben.“

Es mag überraschen, dass 25 Jahre nach dem EUREKA-Start kleine und mittelständische Unternehmen in der globali-sierten Welt der großen Marken noch immer eine zentrale Stellung einnehmen. Andererseits hat es in der Geschäftswelt tiefgreifende Veränderungen gegeben, was sich auch im

INNOVATIVE UNTERNEHMEN IN DEUTSCHLAND

Großer Test, kleiner BildschirmInnovative Unternehmen aus Deutschland beteiligen sich ge-meinsam mit Mitbewerbern aus 7 europäischen Ländern am strengen Validierungstest des TV-Standards DVB-H (digita-ler Videorundfunk für Handgeräte). Das Wing-TV-Projekt von CELTIC stellte die Eignung von DVB-H als europäischer Standard unter Beweis.

Potential: Der Standard erhielt nach Test der 22 Wing-TV-Teilnehmer aus acht Ländern die Unterstützung von Rundfunksendern, Netzwerkbetreibern und Handgeräteherstellern.

Schnelles LaborGroße Krankenhauslabore können dank eines robotergesteuer-ten Proben-Managementsystems, entwickelt von Deutschlands Swisslab Medizinische Informationssysteme zusammen mit französischen Partnern, ab sofort Tausende von Patientenproben im Lagerbestand ausfindig machen. Zum von E!3527 PMS konzi-pierten System gehört eine Magnetschwebebahn, die Behälter mit Proben auf Schienen befördert.

Potential: Umsatz von bis zu € 1,5 Mio. innerhalb von 5 Jahren.

Wohnen ohne HindernisseDie Münchner Firma Fidura Capital Consult hat zusammen mit tschechischen Unternehmen eine Möbellinie entworfen, die auf Bedürfnisse von Senioren und mobilitätseingeschränkten Menschen zugeschnitten ist. Elastische Gummigriffe, abnehm-bare, leicht zu reinigende Polster und eine Gestaltung, die es ein-facher macht, verstaute Gegenstände zu finden, sind einige der Eigenschaften der eleganten Möbelstücke von E!3120 SPECIFURN.

Potential: Angesichts der Bevölkerungsalterung in Europa wird sich die Nachfrage nach Produkten dieser Art erhöhen. Eine in Deutschland durchgeführte Marktstudie schätzte das Marktpotenzial allein hier auf € 6 Mrd. in den nächsten 5 Jahren.

Gebraute EnergieIn der Bierproduktion fallen viele Tonnen Getreidereststoffe an. Das deutsche BMP Biomasse Projekt und INNOVAS entwi-ckelten im Rahmen von E!3540 NO WASTE BREWERY zusam-men mit slowakischen Partnern eine Methode, mit der diese in Brennstoff umgewandelt werden können.

Potential: Brauereien können mit Getreideabfällen über 50% ihrer Energiekosten hereinholen, so Walter Bengel von BMP.

Kampf gegen den KrebsDas deutsche Pharmaunternehmen Schering entwickelte im Rahmen einer achtjährigen Partnerschaft mit portugiesischen Forschern die Grundlage für Prostatakrebes-Medikamente. Im Rahmen von E!1948 SASTEREC und dem Nachfolger E!2705 SAMARDES forschten sie zum menschlichen Androgenrezeptor, der männliche Geschlechts-Steroide bindet und der die Gene für die männliche Differenzierung und Entwicklung steuert.

Potential: Mit dem Know-how wurden neue Patente angemel-det. Langfristig sehen die Partner ihre Entdeckungen als Beitrag zu Krebsmedikamenten.

Die Finanzierungs-Synchronisierung stellt für EUREkA einen Nachteil dar, aber der Projektanstoß von unten verschafft teilnehmern den nötigen Spielraum - dadurch sind die Unternehmen näher an den Entwicklungen der Märkte.

kürzlichen Beschluss der 39 EUREKA-Mitglieder zeigt, eine Ausweitung der Organisation über Europa hinaus zu erwä-gen. Die Mitglieder stimmten auf Anfrage Südkoreas hin ei-ner Kooperationsvereinbarung mit dem asiatischen Land zu. Während des deutschen Vorsitzes wird ein EUREKA-Tag in Südkorea stattfinden - eine große Chance für die Teilnehmer, sich mit dort ansässigen potenziellen Partnern zu vernetzen.

Auf der Tagesordnung steht außerdem die Frage, ob weitere Kooperationsvereinbarungen eingegangen werden sollen und, sofern gewünscht, welches Land bzw. Länder ausgewählt wird. Auch eine Kontaktaufnahme von EUREKA mit dem lateinamerika-nischen Forschungsnetzwerk IBEROEKA wird diskutiert.. Das Jahr des deutschen Vorsitzes könnte also als dasjenige in die EUREKA-Geschichte eingehen, in dem EUREKA den Sprung gemacht hat zu einem wahrhaft internationalen Akteur - dies würde gut pas-sen, denn es ist genau der Entwicklungssprung, bei dem EUREKA europäische Unternehmen seit über 25 Jahren unterstützt.

Aktuelle Projekte: Deutschland betreut derzeit 226

Projekte mit einem Volumen von 495 Mio. Euro,

darunter 63 Cluster- und 51 Eurostars-Projekte.

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11www.eurekanetwork.org

InnovationstageBericht über die XXIV. EUREkA-MinisterkonferenzAuf Einladung des portugiesischen Forschungsministers José Mariano Gago trafen sich Minister und ihre

Vertreter aus den 38 EUREKA-Mitgliedsländern und der europäische Kommissar für Forschung, Janez

Potocnik, anlässlich der XXIV. Sitzung der EUREKA-Ministerkonferenz am 19. Juni 2009 in Lissabon.

In Anerkennung der Erfolge von EUREKA in dessen Bemühen, die Wettbewerbsfähigkeit Europas durch Unterstützung von Industrie und insbesondere KMU zu fördern, beton-ten die Minister gleichzeitig die wachsende Bedeutung verstärkter Investitionen in neue EUREKA-Projekte, die innovative Produkte und Dienstleistungen hervorbringen. Dies sei angesichts des derzeitigen wirtschaftlichen Umfeldes besonders wichtig.

Die Teilnehmer betonten zudem die entscheidende Rolle von EUREKA bei der Gestaltung des Europäischen Forschungsraums. Sie stimmten darin über-ein, dass EUREKA dazu beitragen soll, bei den verschiedenen europäischen Programmen und Projekten eine Vermittlerfunktion ein-zunehmen, gerade im Hinblick auf seine fast fünfundzwanzigjährige Erfahrung in der Organisation von F&E-Kooperationen zwischen europäischen Ländern.

Besonderes Lob erhielt das Eurostars-KMU-Programm, weil es sich der Herausforderung der Schaffung von Synergien zwi-schen EUREKA und den europäischen Gemeinschaftspolitiken und Programmen stellt und F&E-intensive Unternehmen darin unterstützt, wettbewerbsfähiger zu werden

PRäSENTATION DER EUREKA-FORSCHUNgSERFOLgE AUF DEN LISSAbONER INNOVATIONSTAgEN

Gleichzeitig zur EUREKA-Minister-konferenz fanden auch die Innovation Days 2009 statt, eine zentrale interna-tionale Veranstaltung, auf der erfolg-reiche marktorientierte F&E-Projekte vorgestellt wurden. Gastgeber war ADI, die Innovationsagentur Portugals. Die dreitägige Veranstaltung fand vom 18. bis 20. Juni 2009 auf dem internationa-len Messegelände von Lissabon statt.

„Die Innovationstage sind ein span-nendes Event, sowohl für die Aussteller als auch für die Besucher“, so ADI-Präsident Lino Fernandes. „Für die Besucher sind sie eine einzigartige Gelegenheit, Innovationen aus jedem erdenklichen Technologiebereich marktreif zu sehen. Für die Aussteller sind die Innovationstage eine erst-klassige Plattform zum Netzwerken, etwas für den Unternehmenserfolg zu tun und um neue Partnerschaften zu schließen.“

EUREKA World, ein Bereich auf dem Ausstellungsgelände der Innovation Days, präsentierte die Ergebnisse von EUREKA. Hier fand auch die Verleihung des EUREKA Innovation Days Award statt, der an LOGCHAIN+ E_RAILMAP ging (siehe Projekt-Showcase).

- angesichts der globalen Finanzkrise ist dies von zentraler Bedeutung.

Eine wichtige Schlussfolgerung des Treffens bestand in der Notwendigkeit einer Erneuerung der politischen Vision von EUREKA, um der Organisation neue Dynamik zu verleihen. EUREKA sollte dies, so wurde erklärt, im Zuge verstärkter Kooperation mit anderen europäischen Unterstützungsmechanismen für den F&E-Bereich realisieren, indem nationale Programme sowohl mit EUREKA als auch mit dem zunehmend diversifizierten und offenen EU-Rahmenprogramm verbunden werden.

Während des portugiesischen Vorsitzjahres kam es zu einer drastischen, aber äu-ßerst positiven Entwicklung des EUREKA-Projektportfolios: Es wurde die Gesamtzahl von 323 neuen Projekten mit einem Gesamtvolumen von etwa 1,45 Milliarden Euro erreicht.

Die Konferenz begrüßte auch den Beitritt von Bosnien und Herzegowina (als Nationaler Informationspunkt) und Südkorea (als assozi-iertes Land) zu EUREKA; beide Länder wur-den zu aktiven Beiträgen im Rahmen des Netzwerks ermutigt.

Am Ende der Sitzung übergab José Mariano Gago die EUREKA-Präsidentschaft formell

Der portugiesische Minister für Wissenschaft, Technologie und Bildung, José Mariano Gago, und Prof. Dr. Frieder Meyer-Krahmer

Der portugiesische Minister für Wissenschaft, Technologie und Bildung, José Mariano Gago, und der Europäische Kommissar für Wissenschaft und Forschung, Janez Potocnik

an den Leiter der deutschen Delegation, Herrn Prof. Dr. Frieder Meyer-Krahmer, Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung, dem er seine bes-ten Wünsche für den Verlauf des deutschen Vorsitzes aussprach.

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12 EUREkA News nr. 86

Projekt-ShowcaseElektronische Schienenkarte bleibt Bahnfracht auf der Spur

Eine elektronische Bahnkarte und ein GPS-Tracking-System, entwickelt im Rahmen des EUREKA-Projekts

E!3161 LOGCHAIN+ E_RAILMAP, machen die Schiene für den internationalen Frachtverkehr so einfach

wie die Straße. Ihre Nutzer können auf Daten von 23.000 Bahnhöfen in über 40 Ländern zugreifen

und erhalten aktuelle Informationen über den Standort des Frachtguts. E_RAILMAP wurde auf den

Innovation Days 2009 mit dem EUREKA-Preis für herausragende Leistungen in den Bereichen Technologie

und Handel ausgezeichnet.

Die EU setzt sich seit Langem ein für die Schiene als ein im Vergleich zur Straßenbeförderung umweltfreundliche-res Verkehrsmittel. Für Nutzer gestaltete sich der Zugriff auf Informationen über Schienenfrachtdienste bisher aber schwie-rig, vor allem im internationalen Bereich. Das auf Schienenverkehrs-Software spezi-alisierte tschechische KMU JERID erkannte den Bedarf an einem System, das nicht nur grafische Informationen über das inter-nationale Eisenbahnverkehrsnetz bietet, sondern die Frachtbeförderung auch in Echtzeit mitverfolgt.

„Obwohl es im Internet reichlich elektro-nische Karten gibt, findet man keine ge-eignete ‚Bahn-Applikation‘“, erläutert Petr Kroca von JERID. „Für Nutzer von Bahnfracht gab es keine Informationen über Bahnhöfe und Verladungen. Wir hatten die Idee, Informationen über die Standorte von Bahnhöfen für den Frachtguttransport in al-len europäischen Ländern zu bündeln. Dabei fiel uns auf, dass dies eine gute Grundlage bildete, um weitere Informationen wie Positionen von Waggons, Loks und

Güterwagen anzuzeigen.“

JERID gründete ein Firmenkonsortium mit einem deutschen Karteninformation-sanbieter und einem österreichischen Software-Unternehmen aus dem Bahnspeditionsbereich, und trat dann an EUREKA heran, weil es eine geeig-nete Plattform für die internationale Zusammenarbeit und Zugang zu nationa-len Finanzierungsmöglichkeiten bot.

Leistungsfähiges SystemDas Ergebnis war ein effizientes System, das Daten von nationalen Bahngesellschaften und einem unabhängigen GPS-basierten Waggon-Tracking zur Positionsbestimmung abruft. Per SMS können mit GPS-Positionsbestimmungsgeräten und Mobiltelefonen ausgerüstete Waggons Informationen an den JERID-Server senden - Nachverfolgung in Echtzeit, auf Englisch, Tschechisch, Deutsch und Polnisch.

Nutzer des Systems sind Bahnkunden, Befrachter, Spediteure, Waggoneigentümer und die Bahnunternehmen selbst. Die Software kann vor Ort installiert werden oder das System wird in Form einer Google-Karten-Anwendung bereitgestellt. Der Zugriff ist passwortgeschützt.

Das System umfasst inzwischen neben dem gesamteuropäischen Raum auch Russland und die Ukraine. Dies ermög-licht auch das Tracking des zunehmenden Frachtvolumens aus China - Transport per

Bahn ist hier zwei- bis dreimal schneller als der Seeweg. In einem Nachfolgeprojekt wird die Integration der Information über die nationalen Schienenverkehrs-Infrastrukturdaten noch verbessert, und eine Routenplanungssoftware optimiert.

Preis war eine große Überraschung„Die Auszeichnung mit dem EUREKA-Award der Innovation Days 2009 war eine große Überraschung“, so Petr Kroca. „Als ich die Bewerbung ausfüllte und alle Fragen des Preisverleihungsgremiums beantwortete, war mir aber bewusst geworden, wie erfolg-reich unser Projekt war.“

Nach Ansicht von Herrn Kroca wird der Preis zum Bekanntheitsgrad des Projekts beitra-gen und den Erfolg der Zusammenarbeit mit EUREKA hervorheben. „Es wird auch mehr Unterstützung für unsere ein-zigartigen Aktivitäten im Bereich der Frachtbeförderung in Europa geben - uns ist kein anderes Unternehmen bekannt, das an einer solchen Software arbeitet“, fügt er hinzu. Die meisten Nutzer von Frachtdienstleistungen erhalten von ih-ren nationalen Bahngesellschaften nur Informationen über ihr eigenes Land, nicht aber für Gesamteuropa.

Weitere Informationen: http://www.railmap.net

Petr Kroca, Marketing Director bei JERID

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13www.eurekanetwork.org

Projekt-ShowcaseMotor mit variabler kompression verringert kraftstoffverbrauch von Fahrzeugen

Im Rahmen des EUREKA-Projekts E!3538 GOENGINE wurde ein innovativer Benzinmotor vorgestellt,

der den Kraftstoffverbrauch von Autos bis zu 50 % senken kann - er könnte ab 2012 in Serie gehen.

Neue Ernährungsweise bei Adipositas und Herzerkrankungen

Mit dem EUREKA-Projekt E!3047 EUROAGRI+ OMS konnte gezeigt werden, dass Fleisch, Eier und

Molkereiprodukten mit deutlich verbessertem Nährwert produziert werden können

„Normale Motoren verfügen über ein unver-

änderliches Kompressionsverhältnis - etwa

10:1 für Benzin“, erklärt Herr Bert de Gooijer

von GOMECSYS. „Unsere Innovation be-

steht darin, die Kompression entsprechend

den Fahrbedingungen zu verändern. Wenn

Sie in der Stadt langsam fahren, erhöht sich

die Kompression auf 18:1, ähnlich einem

Dieselmotor. Aber auf der Autobahn wird

das Kompressionsverhältnis niedriger. „Die

Veränderung wird mittels einer compu-

tergesteuerten mechanischen Anpassung

am oberen Totpunkt des Kolbens erreicht.

So ergibt sich eine größere Effizienz, eine

Verdopplung der Motorleistung wird ohne

„Ich sehe immer mehr Fälle von Fettsucht, Diabetes und Herz-Kreislauferkrankungen“, so der OMS-Projektverantwortliche, Dr. Bernard Schmitt. „Im Jahr 1950 litten nur 3% der Kinder unter 12 Jahren an starkem Übergewicht; im Jahr 2005 hatte sich die-se Zahl auf 16 % erhöht, trotz aller heute verfügbaren Gesundheitsinformationen. „Veränderungen in der Landwirtschaft, d.h., dass Vieh heute statt mit Gras, reich an Omega-3-Fettsäuren, mit Mais, Soja und Sonnenblumenöl gefüttert wird, ha-ben keinen Fortschritt gebracht.“

Man nimmt an, dass mehrfach ungesät-tigte Omega-3-Fettsäuren im Kampf gegen Fettsucht (Adipositas) und Herzerkrankungen eine wichtige Rolle spielen. Besonders viel davon enthält fri-

Kraftstoffmehrverbrauch erzielt.

GOMECSYS entwickelte einen Zweizylinder-Motor, der nach Einbau im Fahrzeug bei von 50 km/h einen Verbrauch von 1 Liter auf 40 km zeigte. Die Autoindustrie musste erst noch davon überzeugt werden, dass es die Konstruktion in puncto Fahreigenschaften, Geräuschentwicklung, Vibration, Lebensdauer und Produktionskosten mit modernen Verbrennungsmotoren aufnehmen kann.

Das niederländische Unternehmen starte-te ein EUREKA-Projekt mit dem britischen Automobiltechnologie-Unternehmen Prodrive Automotive Technology Europe. Gemeinsam entwickelten sie zwei

scher Fisch, der nicht immer zur Verfügung steht und den auch nicht jeder mag. Zusammen mit dem Tierfutterhersteller Valorex entwickelte Schmitt daher eine alternative Quelle: Tierfutter wird Omega-3-reiches Leinsamenöl zugesetzt; ungesättigte Fettsäuren werden damit Grundnahrungsmitteln wie Fleisch, Eiern und Milchprodukten zugeführt.

Dr. Schmitt ist inzwischen Präsident von Bleu Blanc Coeur, in Frankreich zur Werbung für die Produkte und die Gewährleistung einer vollständigen Lieferkette gegründet. Der Vereinigung gehören Verbraucherverbände, Landwirte, Leinsamenproduzenten, Genossen-schaften, Nahrungs mittelhers teller, Vertriebsgesellschaften und Super-marktketten an.

Vorführmodelle: einen Vierzylinder 1.4 Liter-Motor mit der Leistung eines kon-ventionellen 3.0 Liter-V6-Benzinmotors bei 35% weniger Kraftstoffverbrauch und einen Zweizylinder-Motor mit 800 ccm mit der Leistung eines konventionellen 2.0-Liter-Vierzylindermotors, der aber nur die Hälfte der bisherigen Kraftstoffmenge benötigt. Diese beiden Motoren würden 90 % des Marktes für PKW-Benzinmotoren abdecken. Für dieses Jahr sind vier OEM-Projekte ge-plant - falls erfolgreich, könnten Fahrzeuge ab 2012 mit diesen Motoren fahren.

Weitere Informationen: http://www.gomecsys.com

„Produktionsmethoden in der Landwirtschaft und die gemeinsame Agrarpolitik der EU müssen überarbei-tet werden, damit die Produkte verstärkt zum Einsatz kommen“, erläutert Dr. Schmitt. Schlüssige Beweise vorzulegen, um Politiker zu überzeugen, war auch der Ansporn für das Projekt.

OMS führte klinische Tests mit 160 Probanden durch - die Hälfte aß herkömm-liche Lebensmittel aus dem Supermarkt, die andere Hälfte die gekennzeichnete Nahrung.

„Die Ergebnisse waren außerordentlich“, betont Dr. Schmitt. „Bei den Testpersonen war ein kontinuierlicher Gewichtsverlust feststellbar, veränderte Cholesterin-Werte und eine deutliche Verbesserung der Gesundheit.“

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MeinungInvestitionen in die Forschung für eine wissensbasierte Wirtschaft

Robert-Jan Smits, Hoher Repräsentant für EUREKA und Direktor in der Generaldirektion Forschung der

Europäischen Kommission, betont die Notwendigkeit einer wissensbasierten europäischen Wirtschaft

und drängt EUREKA, weiterhin eine Schlüsselfunktion im europäischen Forschungsraum einzunehmen.

Welche Rolle sollte EUREKA im europäischen Forschungsraum (EFR) übernehmen und wie kann es seine Teilnehmer aus der Industrie in der Wirtschaftskrise unterstützen?

Der Europäische Forschungsraum wird einen eigenen Markt für die Forschung in Europa schaffen, in dem ein ungehinderter Wissenstransfer möglich ist und in dem für Forscher keine Beschränkungen hin-sichtlich Mobilität, Technologietransfer und der Zusammenarbeit zwischen Forschungseinrichtungen und Industrien bestehen. EUREKA leistet einen we-sentlichen Beitrag zur Entwicklung der Kooperation auf den Gebieten der Forschung und Innovation zwischen klei-nen und mittelständischen Unternehmen (KMU), Hochschulen und der Industrie.

Die Botschaft der Europäischen Kommission lautet: Die Mitgliedsstaaten sollten trotz der gegenwärtigen Wirtschaftslage weiter in Bildung, Forschung und Innovationen investieren, damit wir nach der Krise eine wettbewerbsfähige, wissensbasierte Wirtschaft haben. Einige Länder richten sich nach dieser Maxime und haben große Summen in die Wissenswirtschaft inves-tiert (Deutschland z. B. derzeit 18 Milliarden Euro). Andere Länder dagegen haben ihre Forschungsausgaben gekürzt. Sie sehen hierin eher einen Kostenfaktor als eine Investition. Die Rolle von EUREKA in der Wirtschaftskrise muss durch die Erhöhung seiner Budgets und die Verbesserung seiner Arbeitsweise gestärkt werden.

Was sind die Herausforderungen für EUREKA?

Es freut mich, zu sehen, dass EUREKA zur-zeit eine Renaissance erlebt. Es gibt einen frischen Enthusiasmus und es gibt ehrgei-

zige neue Initiativen wie Eurostars. Aber es müssen noch einige Schwierigkeiten bewältigt werden. Da wäre zu allererst die Finanzierung: Die EUREKA-Mitgliedsstaaten müssen ihre Budgets, wie auf der EUREKA-Ministerkonferenz 2004 in Paris verein-bart, erhöhen. Ein weiteres Thema ist die Synchronisierung der Finanzierung. Wir soll-ten hinsichtlich der Projektfinanzierungen den Zeitverlust reduzieren, der durch die unterschiedlichen nationalen Finanzierungsvorschriften entsteht. EUREKA sollte auch die Beziehungen zu den Clustern optimieren, indem es diese in die EUREKA-Familie zurückholt, aus der sie ja stammen. Ferner sollte EUREKA zur Optimierung der Projektgenerierung auf Best-Practice beru-hende Leistungskriterien für seine nationalen Projektkoordinatoren aufstellen. Und schließ-lich gibt es noch die Herausforderung der Internationalisierung. EUREKA muss sich glo-bal ausrichten. Derzeit kommen lediglich 2 % der Partner der EUREKA-Projekte aus nicht-europäischen Ländern. Das Engagement des vormaligen portugiesischen Vorsitzes, eine internationale Kooperationsstrategie für

Sollte sich EUREKA bei seiner Entwicklung auf spezielle Industriebranchen konzen-trieren?

Aufgrund seiner Cluster und Umbrellas war EUREKA für bestimm-te Branchen, z.B. die Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT), stets at-traktiv. Wir sollten jedoch vorsichtig sein, wenn wir spezifische Branchen fokussieren, um zu vermeiden, dass sich EUREKA zu ei-nem industriepolitischen Instrument entwi-ckelt. EUREKA sollte eher in vielen Disziplinen zuhause sein.

Welche Meinung vertreten Sie hinsichtlich der Kooperation von EUREKA mit spezi-alisierten Partnern, um abgeschlossene Projekte effizient auf den Markt zu bringen, insbesondere im Hinblick auf internationale Politikberatung und Finanzierung?

Wie schon während der Eröffnungskonferenz des deutschen EUREKA-Vorsitzes in Dresden Anfang Juli betont, muss EUREKA immer die Bedürfnisse der Kunden im Blick haben. Viele von ihnen benötigen bei der Vermarktung ihrer Projekte Unterstützung. Deshalb sollte die Industrie nicht nur Unterstützung bei der Erschließung neuer (globaler) Märkte und bei geistigen Eigentumsrechten erhalten, sondern auch für einen besseren Zugang zu Finanzierung. Hinsichtlich der Finanzierung haben die Kommission und die Europäische Investitionsbank (EIB) die Einrichtung zur finanziellen Risikoteilung (RSFF) einge-richtet. Hierbei handelt es sich um ein in-novatives Programm zur Vereinfachung des Zugangs zu Finanzierungen für Privatunternehmen und Institutionen aus dem Bereich Forschung und Innovation. Das Gesamtfinanzierungsvolumen der RSFF beträgt rund 12 Milliarden Euro. Meiner Meinung nach sollte das EUREKA-Sekretariat

Die Mitgliedsstaaten sollten trotz der gegenwärtigen Wirtschaftslage weiter in Bildung, Forschung und Innovationen investieren, damit wir nach der krise eine wettbewerbsfähige, wissensbasierte Wirtschaft haben.

EUREKA zu entwickeln, hat mich gefreut. Ich bin zuversichtlich, dass die Deutschen unter der Leitung von Dr. Walter Mönig mit der Umsetzung und der Feinabstimmung dieser Strategie beginnen werden.

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15www.eurekanetwork.org

die Industrie auf dieses Instrument, aber auch auf die anderen Instrumente und Programme wie das Rahmenprogramm für Wettbewerbsfähigkeit und Innovation (CIP) hinweisen.

Wie beurteilen Sie die Entwicklung von Eurostars?

Über Eurostars freue ich mich besonders, denn es ist der Beweis für die erfolgreiche Partnerschaft zwischen der Europäischen Kommission und EUREKA. Eurostars hat-te zweifellos einen viel versprechenden Start. Jetzt muss es zeigen, dass es kon-krete Ergebnisse liefern kann. Obwohl ich den Optimismus vieler teile, sollten wir drei Jahre abwarten, bevor wir irgendeine Schlussfolgerung ziehen. Und nur auf der Grundlage einer unabhängigen Bewertung zur Halbzeit sollten wir über die Zukunft von Eurostars und eine mögliche Erhöhung der finanziellen Mittel sprechen.

Inwieweit hilft das 7. Rahmenprogramm (RP7) forschenden KMU?

Jedes Jahr folgen Tausende von KMU den Aufrufen des Rahmenprogramms. 15 % des Gesamt-budgets ist für sie vor-gesehen. Darüber hin-aus stehen sehr hohe Summen für spezielle Aktivitäten von Medium-Tech-KMU bereit. Dank der Eurostars-Initiative wird die KMU-Dimension künftig noch stärker wahrgenommen werden.

Ist hinsichtlich des 8. Rahmenprogramms (RP8) eine deutlich veränderte Schwerpunktsetzung geplant? Viele sprechen von einem stärkeren Bedarf an Auslagerungen und von Joint Programming (JP).

Eine Bewertung von RP8 wäre verfrüht. Eine Halbzeitbilanz von RP7 ist für das Jahr 2010 geplant; erst dann sollten wir über die Zukunft sprechen. Es stimmt aber, dass die Kommission mit der Schaffung von zwei Exekutivagenturen bestimmte Aktivitäten auslagert und sich zurzeit mit einem stär-ker programmorientierten Ansatz befasst, in dem Unterstützung von Strukturen und Finanzierungsprogrammen eine Rolle spie-

len. Die Gemeinsamen Technologieinitiativen (öffentlich-private Partnerschaften) und die Artikel 169-Initiativen (öffentlich-öf-fentliche Partnerschaften) sind der Beleg dafür. Natürlich ist die Ernennung der neu-en Kommission und des Kommissars für Forschung für das RP8 zweifellos von großer Bedeutung.

Welche Meinung vertreten Sie hinsichtlich der am 8. Juli veröffentlichten Erklärung von Lund über die Bewältigung der Großen Herausforderungen im Hinblick auf die EU-Forschungspolitik, und welche Funktion könnte EUREKA übernehmen?

Wir brauchen eine pragmatische Herangehensweise an die Großen Herausforderungen. Wir müssen diese identi-fizieren und strategische Forschungsagenden aufstellen, die auf den Anforderungen von Industrie und Gesellschaft basieren. Dies setzt die volle Unterstützung seitens der Mitgliedsstaaten voraus. Joint Programming in der Alzheimerforschung ist ein gutes Beispiel: Mitgliedsstaaten befassen sich ge-

meinsam mit einem zentralen gesell-schaftlichen Problem. EUREKA muss meiner Meinung nach in die-se Diskussion einbe-zogen werden, denn EUREKA kann eine Brückenfunktion zur Industrie

übernehmen und die erforderlichen Innovationsaktivitäten initiieren.

DR. ROBERt-JAN SMItSRobert-Jan Smits leitet die ERA-Forschungsprogramme und -kapazitäten in der Generaldirektion Forschung der Europäischen Kommission. Er steht mehreren Programmausschüssen vor und ist Repräsentant der Kommission in folgenden Gremien: Hochrangige Gruppe für die gemein-same Planung, European Strategic Forum on Research Infrastructures (ESFRI), ESF Governing Council und EUREKA-Gruppe Hoher Repräsentanten.

Von 2003 bis 2006 war Herr Dr. Smits zuständig für die Entwicklung des Europäischen Forschungsrates (EFR), für die Europäischen Technologieplattformen (ETP) und für die Gestaltung der Gemeinsamen Technologieinitiativen (JTIs) - öffentlich-pri-vate Partnerschaften auf dem Gebiet der Forschung.

Robert-Jan Smits besitzt Abschlüsse der Universität Utrecht (Niederlande), des Institut Universitaire d’Hautes Etudes Internationales (Schweiz) und der Fletcher School of Law & Diplomacy (USA).

Die Rolle von EUREkA in der Wirtschaftskrise muss durch die Erhöhung seiner Budgets und die Verbesserung seiner Arbeitsweise gestärkt werden.

Schwedische EU-Präsidentschaft: Forschung muss sich auf die Großen Herausforderungen konzentrieren Die Erklärung von Lund, verabschiedet am 9. Juli anlässlich der Konferenz ‚New Worlds - New Solutions‘ im Rahmen der schwedischen Präsidentschaft, zeigt die Richtung der EU-Forschungspolitik bis zum Jahr 2025 auf. Der Schwerpunkt soll auf globalen Herausforderungen wie Klimawandel, Wasserknappheit und Pandemien liegen. Die Erklärung fordert eine Reduktion der Grenzen zwischen verschiedenen Forschungsgebieten bei gleichzeitiger Erhöhung der Forschungsausgaben.

(http://cordis.europa.eu/presidency)

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EUREKA partners have developed an open software architecture that will enable the automotive industry to design safer, innovative cars faster and more cost-effectively.The result: a blueprint for the next generation of cutting-edge cars.

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