DGBS 2018 KiSch · Microsoft PowerPoint - DGBS_2018_KiSch Author: Sarah Created Date: 9/10/2018...

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Zellmodelle der bipolaren Störung Dr. med. habil. Sarah Kittel-Schneider 08.09.2018

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  • Zellmodelle der bipolaren Störung

    Dr. med. habil. Sarah Kittel-Schneider 08.09.2018

  • Nutzen von Zellmodellen

    Von Miller & Kelsoe, Bipolar Disorders, 2017

    1.) Aufklärung von molekularen Krankheitsmechanismen

    2.) Funktionelle Charakterisierung von Risikogenvarianten

    3.) Biomarker: Identifizieren von Subtypen der Erkrankung oder Medikamentenresponse

    4.) Entwicklung neuer Medikamente

  • HautbiopsieKultur Fibroblasten=Hautzelllen

    Tag 11

    Tag 40

    Tag 25

    Tag 20

    Tag 16

    Tag 50

    Von der Haut- zur Nervenzelle

    Induzierte pluripotenteStammzellen (hiPS)

    Induzierte pluripotenteStammzellen (hiPS)

    Differenzierte dopaminerge neuronaleZellen

  • FIBROBLASTENHumane induzierte

    pluripotente Stammzellen (hIPS)

    Induzierte Neurone

    Zellkulturmodelle

    Weber, Kittel-Schneider et al., Neuropsychopharmacology, 2011

    Primäre humane Fibroblasten von Patienten mit definierten Risikogenvarianten werden mithilfe des Sendai Virus in hIPS rückprogrammiert

    Um zu zeigen, dass hIPS „bona fide“ sind, werden diese auf Pluripotenzmarker, Fähigkeit zur Pluripotenz und genetische Aberrationen untersucht

    hIPS werden in neuronale Zellen mithilfe definierter Faktoren differenziert

    Funktionelle Auswirkungen eines Risikogens auf die Krankheitsentstehung und die Gen-Umwelt-Entwicklungsinteraktion sowie Medikamentenwirkungen können anhand von Zellmodellen untersucht werden

    Risikogenvarianten von Interesse in eigenen Studien: DGKH SNP Haplotyp assoziiert mit bipolarer Störung

  • Humane Zellkulturmodelle

    Pro:

    Periphere Zellmodelle sind relativ leicht zu erhalten (Fibroblasten, Keratinoblasten, Blutzellen) von gut phänotypisierten und genotypisierten Patienten

    Genmodifikation mittlerweile auch hier möglich

    Molekularer Krankheitspathomechanismenerforschbar

    Kontra:

    Nicht-neuronale Zellen spiegeln nicht unbedingt Situation im ZNS wieder; Lösung: neuronale

    Zellen über hiPS/direkte Konversion

    Zellkultur ist kein kompletter Organismus; Lösung (?): Generierung von Organoiden

  • Periphere Zellen

    Viele Studien mit lymphoblastoiden Zellinien und Fibroblasten (Viswanath et al., Review, JAD 2015 n=65/n=14)

    Befunde, welche auch repliziert werden konnten waren Auffälligkeiten in: Calcium²+-Signalwegen

    Stressantwort des Endoplasmatischen Retikulum

    Oxidative Mechanismen der Mitochondrien

    Ionen-Kanälen der Zellmembran

    Circadianes System

    Gene, welche eine Rolle bei der Apoptose spielen

  • Neuronale Zellen

    Mehr Zelladhäsion in direkt aus Fibroblasten generierten neuronalen Zellen in Lithiumrespondern(Wang et al., Transl Psychiatry, 2014)

    Differentielles Transkriptom weniger in hiPS alsvielmehr in daraus differentierten neuronalen Zellenbipolarer Patienten (Chen et al., Transl Psychiatry, 2014)

    Mitochondriale Dysfunktion und Übererregbarkeit in hippocampalen neuronalen Zellen (aus hiPS) von bipolaren Patienten im Vergleich zu gesunden Kontrollen; bei Zellen von Lithiumrespondern bildete sich die Übererregbarkeit teilweise zurück nach Gabe von Lithium (Mertens et al., Nature 2015)

  • Neuronale Zellen

    Neuronale Zellen (hippocampaler Dentate gyrus-Typ), welche aus Blutzellen bipolarer Patienten hergestellt wurden, zeigen ebenfalls Übererregbarkeit, welche durch Lithium reduziert werden kann, aber nur bei Zellen von Lithiumrespondern (Stern et al., MolecularPsychiatry, 2018)

    Lithium verändert die Aktivität von collapsin response mediatorprotein-2 (CRMP2). Neuronale Zellen von bipolaren Lithiumrespondern zeigen verändertes Verhältnis von aktivierten/nicht-aktivierten CRMP2 im Gegensatz zu bipolaren Lithium Non-Respondern und gesunden Kontrollen (Tobe et al, PNAS, 2017)

    Aus Fettzellen generierte corticale neuronale Zellen zeigtenHinweise für Fehlregulationen im Dopamin- und GABA-Rezeptor Signalwegen (Vizlin-Hodzic et al., Transl Psychiatry 2017)

  • Palladino… Kittel-Schneider, in Revision beiStem Cell Research, 2018

    Generierung von hIPS aus Fibroblasten der bipolaren DGKH-Risikohaplotyp- und Nicht-Risikotypträgern

    Eigene Arbeiten

  • Funktionelle Auswirkung des DGKH-Risikohaplotyps(rs994856/rs9525580/rs9525584 GAT) auf periphere Genexpression in Fibroblasten (und Blutzellen) bipolarer Patienten im Vergleich zu bipolaren Nicht-Risikovariantenträgern und gesunden Kontrollen

    DGKH als Risikogen

    Weber, Kittel-Schneider et al., Neuropsychopharmacology, 2011Kittel-Schneider et al., Journal of Affective Disorders, 2015

  • Palladino, Grein, McNeill… Kittel-Schneider, inVorbereitung

    Erste Hinweise für Veränderung der Konzentration von DKGη in den bipolaren hIPS im Vergleich zu einer gesunden Kontrolle und unterschiedliche Reaktion auf Behandlung mit Lithium auch in Abhängigkeit vom Responder-Status

    DGKH als Risikogen

  • Palladino, McNeill… Kittel-Schneider, inVorbereitung

    Erste Hinweise für eine reduzierte DGKh Enzymaktivität in den bipolaren hIPS im Vergleich zu einer gesunden Kontrolle und unterschiedliche Reaktion auf Behandlung mit Lithium auch in Abhängigkeit vom Responder-Status

    DGKH als Risikogen

  • Ausblick „Precision Medicine“

    Durch Aufklärung molekularer Krankheitsmechanismen und der Identifizierung von Biomarkern auch mithilfe von Zellkulturmodellen werden in Zukunft möglich sein:

    bessere Möglichkeiten der Früherkennung Prävention

    Subtypisierung der Erkrankungen nach Prognose/Therapieresponse Keine Blockbuster-Medikamente mehr Integration Psychotherapie, Neurostimulation und Psychopharmaka: selektive und individuelle Beeinflussung funktioneller Systeme

    Quelle: National Institutes of Health (NIH)

  • AG Fluide Biomarker und Zellkulturmodelle

    Viola Stella Palladino (PhD)

    Dr. Rhiannon McNeill (PostDoc)

    Joyce Auer (BTA)

    Nadia Cipta Omega (Biol. Master Student)

    Alicia Grein (Biol. Master Student)

    Lukas Frank (Biol. Bachelor Student)

    Medizindoktoranden:

    Kooperationspartner: Prof. Sabine Bahn, CambridgeProf. Oliver Brüstle, BonnProf. Frank Edenhofer und Dr. Katharina Günther, InnsbruckPD Dr. Maria Strauss, LeipzigTDM Labor WürzburgPD Dr. Stefan Momma, FrankfurtProf. Irmgard Tegeder, FrankfurtProf. Georg Auburger, FrankfurtDr. Andreas Chiocchetti, FrankfurtProf. Franz Bahlmann, FrankfurtDr. Patricia Trautmann-Villalba, Frankfurt

    Silvia BiereDr. Silke MaturaKristiyana PetrovaJessica FischerMarco BarresiGina Kadel

    Kristin QueiserSarah WolffLeonie WessendorfAnna Maria Meier Sascha Grabow

    Murielle Brum (Assistenzärztin)

    Nathalie Brunkhorst-Kanaan (Assistenzärztin)

    Katrin Schröter Sana Arshad Ann-Kristin Evers Hans-Julian

    Rustenbeck

    Christopher Kehrwald Matthias Leyh Franziska Tole Miriam Kalok Corina Essel Katharina Preis Yasmina Kingeter Fadia Ben Ahmed Petra Davidova

    Danksagung

    Prof. Dr. Andreas Reif