Dialog 04/2014 – In der Schule

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04/2014 Monatszeitschrift für Salutisten und Freunde der Heilsarmee Bild: Martin Heimann dialog In der Schule Aus dem Leben der Heilsarmee 7 9 Die Heilsarmee bildet weiter 4 6 Osterbotschaft des Generals 9

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Es sind wenige, die sich heute für den Dienst als Heilsarmeeoffizier entscheiden – aber diese Wenigen tun es mit grosser Entschlossenheit. Erfahren Sie im dialog, wie sich die Ausbildung zum Offizier heute gestaltet und warum in der Heilsarmee nicht nur der Verstand, sondern auch der Charakter geschult wird.

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04/ 2014Monatszeitschrift für Salutisten und Freunde der Heilsarmee

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Aus dem Leben der Heilsarmee 7−9

Die Heilsarmee bildet weiter 4–6

Osterbotschaft des Generals 9

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2 dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · April 2014

Dialog

Leitbild der Heilsarmee

Die Heilsarmee ist eine internationa-le Bewegung und Teil der weltweiten christlichen Kirche.Ihre Botschaft gründet auf der Bibel.Ihr Dienst ist motiviert von der Liebe Gottes. Ihr Auftrag ist es, das Evangelium von Jesus Christus zu predigen und mensch-liche Not ohne Ansehen der Person zu lindern.

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„Jeder Schriftgelehrte, der in der Schule des Himmelreichs ausgebildet ist, gleicht einem Hausherrn, der aus seinem reichen Schatz Neues und Altes hervorholt”, sagte Jesus (Matthäus 13,52). In den Worten steckt eine Ermutigung und eine Heraus-forderung für jene, die sich für den Dienst im Reich Gottes ausbilden lassen. Eine Ermutigung, weil Bildung als wertvoller Schatz bezeichnet wird. Eine Herausfor-derung, weil es darin ein Nebeneinander von Altem und Neuem braucht. Es gilt, das Fundament zu bewahren und dennoch of-fen zu sein für Veränderung – immer bereit, dazuzulernen, um auf die Bedürfnisse von heute zu reagieren.

Die Ausbildungsgänge, die von der Heils- armee angeboten werden, versuchen Neues und Altes zu vereinen. Lernen Sie das Pro-gramm NeuLand kennen, das nicht nur den Verstand, sondern auch den Charakter schult (S. 5). Erfahren Sie, wie die Ausbil-dung zum Offizier heute aussieht und welche Ziele sie verfolgt (S. 4). Drei Geschichten von Menschen, die Gott in seinen Dienst berufen hat, lesen Sie auf S. 7: Dort stellen wir Ihnen die Hauptpersonen des diesjährigen WOW (Weihe – Ordination – Willkomm) vor. Mögen auch Sie Neues dazulernen!

Sara Stöcklin

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Leserbrief

Betrifft: „Braucht es die Uniform, um die Heilsarmee in der Öffentlichkeit sichtbar zu machen?” (2/2014)

Bei der im vorletzten dialog gestellten Frage kam mir ein Erlebnis in den Sinn, welches mein Mann und ich vor Jahren hatten. Wir wurden nach Berlin und Leipzig zu beson-deren Versammlungen eingeladen. Zu der Zeit herrschte Krieg im Nahen Osten. Wir fühlten uns davon nicht bedroht und hatten keinerlei Bedenken, zu reisen. Als wir aber in Frankfurt in ein anderes Flugzeug umstei-gen mussten, fiel uns die überdurchschnitt-lich strenge Kontrolle der Sicherheitspolizei auf. Schliesslich wurden wir zum Flugzeug geführt und bestiegen die Treppe. Oben angekommen, begrüsste uns die Hostess überaus freundlich. Wir verstanden nicht, warum – bis sie freudestrahlend folgenden Satz sagte: „Das ist aber schön, dass Sie kommen. Da kann uns ja nichts passieren.” Wir verstanden sofort: Hier ging es nicht um unsere Person, sondern um das Ver-trauen, das die Hostess in die Heilsarmee setzte. Warum? Wir waren in voller Uniform unterwegs. In einer kurzen Antwort durften wir auf Gott hinweisen, in dessen Hand unser Leben ist.

Bei diesem Erlebnis wurde mir neu be-wusst, welche Verantwortung wir tragen und welches Vertrauen in Menschen ge-setzt wird, die eine Heilsarmeeuniform tra-gen. Wir repräsentieren dadurch Christus, in dessen Hand wir geborgen sind.

Majorin Esther Steiner

DazugelerntEin Kongress? Drei Kongresse!

Ein Kongress für Erwachsene: Inspi-rierende Versammlungen, Workshops, Austausch, Gebet, Seelsorge ...

Ein Kongress für Teens (13–18): Entspan-nung in der Lounge, Spiel und Spass im Funpark, heisse Diskussionen ...

Ein Kongress für Kids (5–12): Eintau-chen in die aufregende kibi HolzBauWelt mit 80 000 Holzklötzen ...

Sind auch Sie mit dabei!Alle Informationen zum Kongress:heilsarmee.ch/kongressheilsarmee.ch/teens-kongress

Editorial

berufen und begeistert!Ein Volk

10.-11. Mai 2014 - Bulle

Territorialer Kongressheilsarmee.cH/kongress

Die Jugendabteilung der Heilsarmee hat ein neues Projekt lanciert: Out Of Town

organisiert Sportevents und animiert zu Spass, Freundschaft und Tiefgang!

Territorialer Kongress 2014

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3dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · April 2014

HA-Info

Offen gesagt

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Bildung

„Bildung” verweist auf „Bild” und da-mit zurück auf die biblische Passa-ge, nach der Gott den Menschen in seinem Bild er-schaffen hat: „Und Gott sprach: Lasst

uns Menschen machen in unserm Bild, uns ähnlich!” (1. Mose 1,26) Ein grosser Theologe und Philosoph des Mittelalters, Meister Eckhart, hat den Begriff in die deutsche Sprache eingeführt. Für ihn war Bildung eine Tätigkeit Gottes – Gott bildet den Menschen, um ihn sich ähnlich zu machen.

Heute verstehen wir unter Bildung vor allem, sich Wissen anzueignen. Bildung

eröffnet Menschen neue Möglichkeiten und erweitert ihren Horizont. Was das bedeutet, zeigen beispielhaft die Alphabe-tisierungskampagnen in Afrika. Wie gross ist gerade bei Christen und Christinnen die Freude, wenn sie Kurse besuchen und die ersten Sätze aus der Bibel lesen können! Ihr Leben bekommt eine neue Dimension.

In der LebensschuleIn Europa haben wir alle gelernt, zu lesen und zu schreiben. Wir haben das grosse Vorrecht, Zugang zu Bildung und Weiter-bildung zu haben. Doch um die Heraus-forderungen des Lebens zu meistern, be-nötigen wir nicht nur theoretische, sondern auch praktische Kenntnisse. Diese können wir uns nur im täglichen Leben aneignen.

Ein wichtiger Aspekt der Bildung ist des-halb die persönliche Erfahrung. Jeder Tag kann uns weiterbringen, wenn wir uns – ganz im Sinne Meister Eckharts – durch

Neue Leitung für die Heilsarmee Schweiz

unser eigenes Tun und Erleben von Gott ausbilden lassen. Wie in der Schule braucht es dazu Aufmerksam-keit, ein bisschen Disziplin und viel Repetition. Und manchmal eine Prüfung, indem wir uns am Ende des Tages die Frage stellen: Was habe ich heute gelernt? Wo bin ich Gott ähnlicher geworden?

Kommissäre Franz und Hanny Boschung Territorialleiter

[email protected][email protected]

General André Cox hat folgende Verset-zungen bekanntgegeben, die das Territorium Schweiz, Österreich und Ungarn betreffen.

Ab dem 1. September 2014 werden Oberste Massimo und Jane Paone, ge-genwärtige Territorialleiter und Territoriale Präsidentin Gesellschaft & Familie für die Heilsarmee Frankreich und Belgien, als Territorialleiter und Territoriale Präsidentin Gesellschaft & Familie für die Heilsarmee Schweiz, Österreich und Ungarn ernannt.

In dieser Bestallung werden sie zu Kom-missären befördert.

Oberstleutnante Massimo und Anne-Florence Tursi, gegenwärtige Chefsekretär und Territoriale Sekretärin für Gesellschaft & Familie für die Heilsarmee Schweiz, Ös-terreich und Ungarn, werden als Leiter und Präsidentin für Gesellschaft & Familie für die Heilsarmee Italien und Griechenland ernannt.

Oberstleutnante Allan und Fiona Hofer,

Die Direktion der Heilsarmee Schweiz, Österreich und Ungarn setzt sich ab September neu zusammen.

gegenwärtige Leiter der ICO (International College for Officers) und des Zentrums für die Entwicklung des geistlichen Lebens, werden als Chefsekretär und Territoriale Sekretärin für Gesellschaft & Familie für die Heilsarmee Schweiz, Österreich und Ungarn ernannt.

Möge Gott die neue wie die bisherige Lei-tung reichlich segnen!

Kommissär Franz Boschung, Territorialleiter

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Künftige Kommissäre Massimo und Jane Paone.

Oberstleutnante Massimo und Anne-Florence Tursi.

Oberstleutnante Allan und Fiona Hofer.

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4 dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · April 2014

Dossier: In der Schule

Offiziere können nach ihrer Ordination berufsbegleitend weiterstudieren und den Bachelor für Christliche Leiterschaft erwer-ben. Interessierten aus der Westschweiz wird die Teilnahme am französischen Stu-diengang erleichtert, indem der Unterricht abends und am Wochenende stattfindet. Die Zusammenführung der unterschied-lichen Zielgruppen in einem Klassenzim-mer gewährleistet einen lebendigen, kon-stanten Betrieb im Zentrum.

Theorie und PraxisIm Fokus bleibt die Offiziersausbildung, die heute stark auf die Arbeit im Evangelisati-onswerk ausgerichtet ist. „Dass Offiziere die Leitung sozialer Institutionen überneh-men, wird seltener”, erklärt Jean-Marc Flü-ckiger. „Es braucht dafür ein zusätzliches Fachstudium.” Dass Kadetten Einblick in die soziale Arbeit der Heilsarmee erhalten, bleibt indes wichtig. Soziale Projekte sind zunehmend häufig ein integraler Bestand-teil der Korpsarbeit. Auf deren Verände-rung werden Kadetten auch in anderer Hinsicht vorbereitet. „Korpsoffiziere von heute können nicht mehr einfach Befehle erteilen. Sie müssen ihre Leute motivie-ren, ermutigen und überzeugen können. Sie sollen durch ihr Beispiel führen, aber auch fähig sein, ihre Arbeit kritisch zu re-flektieren.” Der Unterricht, so der Major,

Wer will heute noch den Weg des Offiziers oder der Offizierin einschlagen? Majorin Barbara Bösch begleitet Kandidaten und Kandidatinnen von der ersten Interessens-bekundung bis zum Beginn der Ausbildung. Sie kennt das Nachwuchsproblem, von dem die Heilsarmee wie alle evangelischen Kirchen betroffen ist. Dass sie dennoch er-wartungsvoll in die Zukunft blickt, verdankt sie den Gesprächen mit jenen, die „ja” gesagt haben – ja zu Gottes Berufung, ja zu einer intensiven Zeit der Vorbereitung, ja zum Offiziersdienst. Barbara stellt fest: „Die heutigen Kandidaten stehen häufig voll im Leben, haben Familie und Berufserfahrung. Trotzdem oder gerade deshalb sind sie fest entschlossen – bereit, ihr Leben umzu-krempeln. Das berührt mich.”

Maximale FlexibilitätWährend das Aufnahmeverfahren dasselbe geblieben ist, hat sich die Ausbildung für den Offiziersdienst in den letzten Jahren verändert. Sie zeichnet sich durch eine grosse Flexibilität aus. Je nach Hintergrund, Ausbildung, Erfahrung und Vertrautheit mit der Heilsarmee wird festgelegt, welche Kur-se am Bildungszentrum in Basel absolviert werden müssen und mit welchen Praktika die Ausbildung zu ergänzen ist. Das führt dazu, „dass vierzig Studierende vierzig ver-schiedene Stundenpläne haben”, erklärt Major Jean-Marc Flückiger, Schulleiter.

Die Flexibilität ist auch dank der Öffnung des Bildungszentrums möglich, die vor fünf Jahren vollzogen wurde. Ein breites Kursangebot steht nicht nur Kadetten, sondern allen Interessierten innerhalb und ausserhalb der Heilsarmee offen. Wer etwa bei NeuLand mitmacht (siehe S. 5), ver-bringt zwei Tage pro Woche am Zentrum.

Die Ausbildung zur Heilsarmeeoffizierin oder zum Heilsarmeeoffizier wird heute individuell auf die Kadetten zugeschnitten und bereitet sie auf einen vielseitigen Dienst vor.

Ja zu Gottes Berufung

ist deshalb „praxisorientierter als an der Universität, aber weniger praxisorientiert als früher.” Es werde mehr Wert auf die Reflexion der Praxis gelegt.

Gute Leiterschaft, so weiss Jean-Marc Flückiger, lässt sich indes nur bedingt im Schulzimmer erlernen. Es braucht Zeit und Erfahrung im Korps, um zu geistiger Reife zu gelangen. So ist das Korps nebst dem Bildungszentrum die zweite Stätte der Of-fiziersausbildung. Und es ist auch der Ort, wo der Weg zum Offizier beginnt. Barbara Bösch engagiert sich dafür, Menschen für den vollzeitlichen Dienst zu gewinnen. Aber es ist ihr klar: „Ich selbst kann keine Kan-didaten machen.” Kandidaten müssen in den Korps entdeckt, gefördert und auf die Möglichkeit des Offiziersdienstes aufmerk-sam gemacht werden – dort, wo sie das Wirken Gottes sehen und erleben.

Sara Stöcklin

Die Angebote des Bildungszentrums stehen nicht nur Kadetten offen, sondern allen Interessierten – so auch der „Ba-chelor in Christian Leadership” (BACL), die französischsprachige „Formation en Ministère chrétien” oder die Bibelschule für Berufstätige. Weitere Informationen:heilsarmee-bildungszentrum.ch

Der angehende Offizier Nicolas Riard lernt in der Bibliothek des Bildungszentrums.

Aufmerksam: Studierende beim Unterricht.

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Übung im salvyTraining: Die am Boden liegende Teilnehmerin soll zum Lachen gebracht werden.

Wer mit Kindern und Jugendlichen arbeitet, hat in der Heilsarmee verschiedene Möglichkeiten zur Aus- und Weiterbildung. Die Angebote sollen für den Dienst ausrüsten, aber auch persönliches Wachstum fördern.

„Nebst den Schulungen innerhalb der Korps gibt es im Jugendwerk drei grosse Ange-bote”, erklärt Olivier Boschung, Bereichslei-ter Jugend der Romandie. „Die Ausbildung für Jugendarbeiter durch das salvyTraining, die Ausbildung Jugend und Sport (J+S) vom Bibellesebund sowie NeuLand.”

Grundlagen der JugendarbeitIm salvyTraining geht es um Grundsatzfra-gen der Arbeit mit Kindern und Jugend-lichen. Themen der Entwicklungspsycho-logie werden besprochen: Was beschäftigt Kinder und Jugendliche in welchem Alter? Welche Schlüsse können daraus in Bezug auf die Kinder- und Jugendarbeit gezogen werden? Wie kann mit Kindern über Jesus gesprochen werden? Wie werden alters-gerechte Lektionen gestaltet? SalvyTrai-ning hat zum Ziel, den Teilnehmenden das Werkzeug zu vermitteln, mit dem sie das geistliche Potenzial von Kindern und Ju-gendlichen erkennen, wecken und fördern können. Ihre Erfahrungen aus der Praxis werden im Unterricht miteinbezogen.

J+S-Kurse sind auf Leiter und Helfer von Camps ausgerichtet. Bewegungsinstrukti-on, Fairplay- und Verhaltensregeln rund um den Sport werden ebenso behandelt wie Bibelkunde und die Entwicklungsstufen von Kindern und Jugendlichen. Das Programm NeuLand bedeutet ein Jahr Mitarbeit am Missionsauftrag der Heilsarmee. Die jugendlichen Teilnehmer und Teilneh-merinnen lassen sich für diese Zeit auf ein herausforderndes Abenteuer ein. Die Hälfte der Zeit arbeiten sie in einem Korps mit, die andere Hälfte ist dem Studium gewidmet.

Dahinter steckt der Wunsch, dass die Ju-gendleiter in der lokalen Gemeinde veran-kert bleiben. Sie sollen sich nicht während eines Jahres vom Korpsleben absondern.

Durch Erfahrung reifenWährend der theoretische Teil von Neu-Land am Bildungszentrum der Heilsarmee absolviert wird, suchen sich die Teilneh-menden für den praktischen Teil einen Praktikumsplatz. Sie können dort ein eigenständiges Projekt verwirklichen oder sich einsetzen lassen, wo das Korps ihre Mitarbeit für hilfreich erachtet. In beiden Fällen machen die Teilnehmenden span-nende Erfahrungen, die zu ihrem geist-lichen Wachstum beitragen. Verarbeiten können sie diese Erfahrungen im dritten

Erfahrungsbericht von Pierric Weber, Teilnehmer von NeuLand

„NeuLand bot mir die Gelegenheit, mein Glaubens-fundament zu stärken und Gott näher zu kom-men. Im Korps Tramelan arbeite-

te ich mit Jugendlichen und half im Korps. Zu meinen Aufgaben gehörte es, mir einen Überblick über die Tätigkeiten des Korps zu verschaffen und Pflichtenhefte für die diversen Aktivitäten zu erstellen. Ich grün-dete zudem eine Jugendgruppe – bisher gab es keine – und begleitete Kapitän Pascal Donzé bei seiner Arbeit. Ich liess mich in diesem Jahr bewusst herausfor-dern. Dadurch wurden mir meine Stärken und Schwächen bewusst und ich lernte,

Teil des Programms. Er besteht darin, sich regelmässig mit einem Mentor oder einer Mentorin ausserhalb des Korps zu treffen. Die Teilnehmenden sollen in dieser Person einen kompetenten Ansprechpart-ner haben, mit dem sie ihre Probleme und Herausforderungen besprechen können.

„Die drei Ausbildungsangebote richten sich an Personen, welchen die Arbeit mit Kin-dern und Jugendlichen am Herzen liegt”, schliesst Olivier Boschung. „Sie sollen die persönliche Entwicklung fördern und die Teilnehmenden dazu befähigen, Gott und ihrem Nächsten auf möglichst effiziente Art und Weise zu dienen.”

Sébastien Goetschmann

Werkzeug für die Jugendarbeit

besser damit umzugehen. In den Kursen am Bildungszentrum lernte ich zudem Gott näher kennen. Und ich wurde mit Christen aus anderen Gemeinschaften konfrontiert. Die Diskussionen über die Eigenheiten unserer verschiedenen Freikirchen haben meine salutistische Identität gestärkt. Das Jahr hat meinem Glauben neuen Auftrieb gegeben!”

Pierric Weber

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Dossier: In der Schule

Dr. theol. Jean-Georges Gantenbein führt Studierende in die Welt der Bibel ein.

Offiziere und Offizierinnen, Korpsmitglieder und Angestellte der Heilsarmee können Kurse belegen, die sie persönlich und beruflich weiterbringen. Theologische Themen haben im Kurrikulum ebenso ih-ren Platz wie Zeitmanagement, Projektma-nagement, Leiterschaft, Kommunikation, Teambildung oder die Work-Life-Balance. Einige der Kurse finden in einem Korps, andere im Bildungszentrum in Basel statt.

Die Kurse, die von der Personalabteilung, dem Bildungszentrum und der Erwachse-nenbildung angeboten werden, sind auf einem Flyer zusammengestellt. Detaillierte Informationen zum Kursangebot finden Sie auf der Website und, während des Territori-alen Kongresses in Bulle (10.–11.Mai 2014), am Infostand des Bildungszentrums.

Die Stelle Erwachsenenbildung informiert auch über den Studiengang für christliche Leiterschaft, der im Bildungszentrum statt-findet. Mehrere Kurse dieses Studiengangs sind der Öffentlichkeit zugänglich.

Majorin Evelyne Rothacher heilsarmee-bildungszentrum.ch

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Weiterbildung für alle

Die Erwachsenenbildung der Heilsarmee zeichnet sich durch ein viel-fältiges und praxisnahes Angebot aus.

Angehende Offiziere und Offizierinnen der Heilsarmee und Angestellte ihrer Institutionen erhalten ihre Aus- und Wei-terbildung heute in vielen europäischen Ländern an externen Fachschulen oder Universitäten. Diese bieten eine fun-dierte Schulung an, vermitteln aber kei-nen Unterricht, der sich auf spezifische Heilsarmee-Themen bezieht.

Die für Bildung zuständigen Mitglieder des ETLN (European Training Leaders Network) haben deshalb die „Cathe-rine Programme Summer School” ins Leben gerufen. Das Programm bringt Verantwortungsträger und -trägerinnen der Heilsarmee aus ganz Europa zu-sammen, um ihre vorhandene Ausbil-dung mit vertieften Kenntnissen über

die Heilsarmee zu ergänzen. Es findet seit 2007 jedes Jahr statt und erfreut sich zu-nehmender Beliebtheit. Fast neunzig Per-sonen haben sich zum diesjährigen Kurs in Holland angemeldet – so viele wie noch nie.

Ziel des Catherine-Programms ist es, in einem internationalen Umfeld gegenwär-tigen und zukünftigen Leitern und Leite-rinnen der Heilsarmee einen Einblick in deren Geschichte, Theologie, Sozialarbeit und Kultur zu geben. Das Programm trägt den Namen der „Heilsarmeemutter” Ca-therine Booth, welche das Nebeneinander von Studium und praktischer Arbeit hoch-hielt und förderte.

Im Sommerkurs treffen nicht nur Länder und Kulturen aufeinander, sondern auch erfahrene Offizierinnen und Personen, die die Heilsarmee erst seit kurzer Zeit ken-nen. Der Austausch und die Begegnungen erweitern den Horizont und erinnern an die gemeinsame Vision: „Eine Armee, ein Auftrag, eine Botschaft.”

Die Redaktion

Eintauchen in die Heilsarmee

Im Catherine-Programm tau-chen Teilnehmer und Teilneh-merinnen aus ganz Europa gemeinsam in die Kultur und Geschichte der Heilsarmee ein.

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Panorama

Meiner Aufnahme in die Heilsarmee ging eine bewegte Zeit voraus. Aufgewachsen in Winterthur, hatte ich nach der Schule den Beruf des Metallbauschlossers erlernt und viele Jahre lang mit grosser Zufrieden-heit ausgeübt. Von der Liebe Jesu hatte ich schon als Zwanzigjähriger gehört. Zutiefst erfahren durfte ich sie, als vor sechs Jahren dunkle Wolken mein Leben überschat-teten. Ich durchlebte eine Krise, die mich ganz auf Jesus zurückwarf und meinen Glauben stärkte. Gott scheint schwere Zeiten zuzulassen, weil wir oft nur in sol-chen bereit sind, uns von seinen liebenden Händen umformen zu lassen.

Es war in dieser Zeit, da der Zuspruch Gottes an Josua mein Herz bewegte: „Sei mutig und stark! Fürchte dich nicht und hab keine Angst, denn der Herr, dein Gott, ist mit dir, wohin du auch gehst” (Josua 1,9). Konnte es sein, dass Gott auch mich in seinen Dienst berief? Der Vers liess mir keine Ruhe. Meinst du mich, Jesus? Ich, der früher stark gestottert hat, soll meine gute Arbeitsstelle aufgeben und den Men-schen von Christus erzählen? Da kam mir Mose in den Sinn, der zu Gott sagte: „Aber bitte, Herr, schick doch einen andern!” (2. Mose 4,13). Gott liess sich davon nicht beirren. Er „ruft nicht die Fähigen, sondern befähigt die Berufenen”, lautet ein bekann-ter Spruch.

In dieser Verheissung darf ich, gerufen und geführt von Gott, den Weg gehen, den er mir zeigt. Er hat mich in die Heilsarmee ge-führt, wo ich nun im Korps Birsfelden meine Arbeit aufgenommen habe – und wo mir Gott, völlig unerwartet, eine Partnerin zur Seite gestellt hat, die den Weg gemeinsam mit mir gehen will.

Ich bin in Degersheim aufgewachsen und spreche noch heute den St.-Galler-Dialekt. Nach meinem Haushaltslehrjahr und einem zweijährigen Aufenthalt in England führte mich mein Weg in einen anderen Teil der Schweiz – dorthin, wo andere Ferien ver-bringen. Ich absolvierte in Adelboden die Lehre zur Bäckerei-Konditorei-Verkäuferin, blieb im Berner Oberland und arbeitete einige Jahre lang auf meinem Beruf.

Während dieser Zeit fand ich den Weg in die Heilsarmee. Da ich mein früheres En-gagement als Jungscharleiterin aufgrund meiner Arbeitszeiten nicht fortsetzen konn-te, freute ich mich, in Adelboden stattdes-sen den Teenie-Club leiten zu dürfen. Ich empfand es als Bereicherung, junge Men-schen auf ihrem Weg zu begleiten.

Soldatin zu werden, konnte ich mir nie vorstellen – geschweige denn, in den Of-fiziersdienst zu treten. Doch vor etwa zwei Jahren verspürte ich den Ruf von Gott, dass er mich genau in diesem Dienst ha-ben wolle. Es begann ein innerer Kampf und ein Ringen. Von diversen Seiten erhielt ich Bestätigungen, auf ganz unterschied-liche Art und Weise, bis ich schlussendlich Frieden über meinem Ruf erlangte. So liess ich mich nicht nur als Soldatin einreihen, sondern schickte auch eine Bewerbung für die Offiziersschule ab. Seit letztem Som-mer bin ich nun im Praktikum in der Heils-armee Huttwil und darf in allen Bereichen des Korps neue Erfahrungen sammeln. Im August gilt es, meine sieben Sachen erneut zu packen, um nach Basel ins Bildungs-zentrum der Heilsarmee zu ziehen – in eine mir unbekannte Zukunft.

Christin Stachl, Michael Huber und Rahel Steiger nehmen am diesjährigen WOW (Weihe – Ordination – Will-komm) teil, das im Rahmen des territorialen Kongresses in Bulle stattfindet. Im dialog stellen sie sich vor.

Willkommen im Offiziersdienst!

Offizierin der Heilsarmee zu werden, war nicht mein Plan. Immer wieder stelle ich erstaunt fest, dass Gott mich zielsicher, aber auf verschlungenen Wegen von ei-ner Lebensstation zur nächsten führt. Er ist es, der mich dorthin gebracht hat, wo ich heute bin – und der unterwegs nicht selten Glaubensgeschwister in seine Pläne einspannte, die mir mehr und anderes zu-trauten als ich mir selbst.

Ich komme aus Österreich. Nachdem ich als Sachbearbeiterin gearbeitet hatte, meldete ich mich für ein freiwilliges sozi-ales Jahr. Obschon ich bisher nichts mit der Heilsarmee zu tun hatte und mir keine Arbeit mit Obdachlosen vorstellen konnte, liess ich mich auf eine Probewoche im Pas-santenheim der Heilsarmee in Hamburg ein. Es wurde von Ernst und Christa Benz geleitet. Zu meiner eigenen Überraschung schenkte mir Gott inmitten anstrengender Putzarbeit ein Herz für die Randständigen. Ich blieb in Hamburg und wusste am Ende des Jahres: Wann und wohin auch immer Gott mich ruft – ich will folgen.

Mit einer gewöhnlichen Arbeitsstelle liess sich diese Haltung schwer vereinbaren. Nachdem ich diverse Aufgaben innerhalb der Heilsarmee übernommen hatte, wurde ich von Heilsarmeeoffizier Frank Heinrich „entdeckt”, der heute im Bundestag sitzt. Wir kamen bei einer Veranstaltung ins Ge-spräch, und er empfahl mich der Direktion spontan für die Leitung des Korps Karls-ruhe. Dabei war ich noch keine Soldatin! Drei Jahre später kam ich in die Schweiz, um meine Ausbildung zu absolvieren. Jetzt freue ich mich sehr, im Juli meine neue Aufgabe im Divisionsjugendsekretariat in Angriff nehmen zu können.

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Christin Stachl Michael Huber Rahel Steiger

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Panorama

Textilprogramm für Frauen in Basel

Bis zu fünfzehn Frauen sollen an der Schön-beinstrasse in Basel für jeweils sechzig Tage die Arbeit mit der Nähmaschine kennenler-nen. Der Betrieb wird im Leistungsauftrag mit der Stadt Basel geführt und seit März schrittweise aufgebaut. Ab Juni werden sämtliche Arbeitsplätze eingerichtet und das Atelier an fünf Werktagen geöffnet sein.

Im Textilprogramm durchlaufen die Teilneh-merinnen drei Phasen. In der ersten Phase erproben und lernen sie den Umgang mit Stoff und anderen Materialien. In der zweiten Phase werden sie mit den Maschinen vertraut gemacht. Und in der dritten Phase erstellen sie kreative, hochwertige und brauchbare Produkte, die einer breiten Kundschaft zum Verkauf angeboten werden.

Sinnstiftende ArbeitDen Programmverantwortlichen ist es wichtig, die Teilneh-merinnen dort abzuholen, wo sie stehen. Ihr Potenzial wird gemeinsam mit ihnen entdeckt und entwickelt. Dadurch werden sie in ihrem Selbstbewusstsein gestärkt. Die Arbeit soll ihnen Freude bereiten und sie da-rin unterstützen, den Alltag zu strukturieren. Das bringt Stabilität in einer Lebenssituati-on, die von Herausforderungen geprägt ist.

Das neue Angebot von travailPLUS ist aber nicht nur Werkstätte, sondern ein Ort des Lernens und der Kommunikation. Die Teilnehmerinnen werden in den ganzen Ar-beitsprozess miteinbezogen. Dazu gehört

es, Produkte weiterzuentwickeln und neue zu kreieren. Ebenso gehört dazu, sich aus-zutauschen, zu reflektieren und konstruktive Kritik einzubringen. Die Teilnehmerinnen erweitern die eigenen Fähigkeiten und wachsen gleichzeitig in die deutsche Spra-che hinein – die beste Voraussetzung für den nächsten Schritt Richtung Arbeitsmarkt.

Sibylle HoeggerLeiterin Textilprogramm

Das neue Textilprogramm von travailPLUS beschäftigt Frauen, die Sozialhilfe beziehen, Asyl suchen oder vorläufig aufge-nommen sind. Auch für Arbeitnehmerinnen aus Heilsarmee-Institutionen werden Plätze geschaffen.

Mit dem Ziel, individuelle Lösungen zu finden, fördert und begleitet das Angebot travailPLUS Menschen mit erschwertem Zugang zum Arbeitsmarkt. Warum und wie sich die Banque CIC (Suisse) in den letzten drei Jahren für das Projekt engagiert hat, erklärt Marketingleiter Sebastian Comment.

Das Werbebanner von Banken ist meist bei Sportanlässen oder kultu-rellen Veranstaltungen sichtbar. Wa-rum setzt sich die Banque CIC (Suisse) für karitative Projekte ein? Sebastian Comment: Die Banque CIC (Suis-se) hat sich in ihrer 100-jährigen Geschichte an vielen karitativen Projekten beteiligt. Das Prinzip, sich als Firma ausserhalb der Ge-

schäftstätigkeit zu engagieren, ist tief ver-wurzelt. Unsere Engagements erfolgten aber oft nach dem „Giesskannenprinzip” – überall ein wenig. Man lernt so weder die Projekte kennen, noch entsteht Identifikation. Umge-kehrt wissen die Projektschaffenden nicht, wie lange sie auf Unterstützung zählen kön-nen. Deshalb haben wir beschlossen, uns auf drei soziale Projekte zu konzentrieren,

Bank unterstützt Heilsarmee

Die Mitarbeiter und Mitarbeite-rinnen der Banque CIC (Suisse) haben sich in einer Umfrage dafür ausgesprochen, nebst anderem Projekte zur Arbeitsintegration zu fördern. Nun unterstützt die Bank travailPLUS.

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die wir während je drei Jahren unterstützen und begleiten. So können wir mehrere The-men aufgreifen, ohne uns zu verzetteln.

Warum ist Ihren Mitarbeitenden die Arbeitsintegration ein besonderes Anliegen?Die Themenschwerpunkte gehen auf eine interne Umfrage zurück. Ich denke, die Wahl entspricht dem, was die Bevölkerung beschäftigt. Arbeitslosigkeit steht weit oben auf dem Sorgenbarometer. Insbesondere Bankangestellte haben in den letzten Jahren erfahren, wie wichtig eine sichere Arbeitssi-tuation ist.

Wie wird die Belegschaft an der Part-nerschaft mit der Heilsarmee beteiligt?Sie wird regelmässig über die Arbeit von tra-vailPLUS informiert. Hinzu kam eine beson-dere Aktion: die Openair-Charity-Brocki auf dem Basler Marktplatz. Passanten konnten mitten in der Stadt Secondhand-Kleider kau-fen, die unter anderem von unserer Beleg-schaft gesammelt und zur Verfügung gestellt wurden. Mit dem Anlass haben wir uns auf ein neues Terrain gewagt – mit vollem Erfolg. Gemeinsam konnten wir die Öffentlichkeit für das Thema Solidarität sensibilisieren.

Fragen: Sara Stöcklin

Sebastian Comment: „Arbeitslosigkeit steht weit oben auf dem Sorgenbarometer.”

Frauen lernen im Textilprogramm den Umgang mit der Nähmaschine (Symbolbild).

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Wenn wir uns an Ostern an den Tod und die körperliche Auferstehung unseres Herrn und Heilands Jesus Christus erinnern, fei-ern wir ein äusserst wichtiges Ereignis im Kirchenjahr. Dieses Ereignis ist deshalb so wichtig, weil es die Tatsache bezeugt, dass Jesus nicht im Grab blieb. Damit weist es auf das Versprechen hin, dass auch wir dadurch eines Tages zum ewigen Leben auferstehen können. Es ist wichtig, sich bewusst zu sein, dass wir zwar in einem physischen Körper auf dieser Erde leben, aber auch geistliche Wesen sind, die für ein Leben in Ewigkeit gedacht sind.

An zu vielen Orten weltweit hat eine kon-sequente Hinwendung zum Materialismus dazu geführt, dass die anderen wichtigen Elemente, die Männer und Frauen benöti-gen, um tiefe und bleibende Zufriedenheit zu erfahren, in ungesunder Weise ausge-klammert wurden. Der Materialismus kann den tiefsten Sehnsüchten unseres Herzens niemals gerecht werden, und diese ober-flächliche Eigenschaft vieler Gesellschaften überall auf der Erde ist einfach nicht in der Lage, wahre Freude und wahre Freiheit zu schenken. Das Leben ist mehr als das An-sammeln von Besitz, und zahlreiche Men-schen heute bleiben unzufrieden, obwohl sie so viel besitzen.

Manche suchen ehrlich nach dem Sinn und Ziel des Lebens und wünschen sich auch eine Gewissheit, dass es nach dem Tod wirklich noch „etwas” gibt. Doch allzu oft suchen Menschen am falschen Ort. Wie viele konsultieren Horoskope in einem letztlich erfolglosen Versuch, heute Un-bekanntes zu verstehen oder eine Art Si-cherheit für eine manchmal beängstigende Zukunft zu erhalten!

Kürzlich fesselte mich folgender Kom-mentar von Tim Leberecht: „Wir leben in Zeiten grosser Unsicherheit. Die düstere Untergangsstimmung der Wirtschaftskrise, die Verschlechterung der Massenmärkte, die Verbreitung des digitalen Lebensstils und das Auseinanderbrechen traditioneller gesellschaftlicher Institutionen rufen nicht nur Angst hervor, sondern regen auch zur Suche nach Einfachheit und nichtwirt-schaftlichen Wertesystemen an. Konsumo-rientierter Reichtum und Prestige werden abgelöst von Identität, Zugehörigkeit und einem starken Wunsch, zu etwas „Sinn-vollem” beizutragen – oder es zu erfahren –, statt noch mehr Dinge zu erwerben.”

Biblische VerheissungenDie Bibel befasst sich natürlich mit den grundlegendsten Bedürfnissen und Fragen der Menschheit. Sie spricht zu uns über den Sinn unseres Lebens. Sie spricht zu uns über unsere Bestimmung. Sie spricht zu uns über die Sicherung unserer ewigen Zukunft. Nur wenn wir die Bibel sorgfältig lesen, wenn wir sie fleissig studieren, wenn wir im Gebet über sie nachsinnen, beginnen wir die wahre Fülle des Lebens zu verste-hen, die wir haben können, wenn wir uns nur nach ihr ausstrecken und sie erfassen.

In der Apostelgeschichte finden wir einen Bericht über die beiden Apostel Petrus und Johannes. Sie wurden vor den Hohen Rat gestellt, nachdem sie einen Gelähmten geheilt hatten. Erfüllt vom Heiligen Geist sagte Petrus mutig: „Wir werden heute vor Gericht gestellt, weil wir einem Kranken geholfen haben. Auf die Frage, wie der Mann hier gesund geworden ist, gibt es nur eine Antwort, und die wollen wir euch und dem ganzen Volk Israel gern geben: Dass dieser Mann geheilt wurde, geschah allein im Namen Jesu Christi von Nazareth.

Er ist es, den ihr gekreuzigt habt und den Gott von den Toten auferweckte. Jesus ist der Stein, von dem in der Heiligen Schrift gesprochen wird: ‚Ihr Bauleute habt ihn als unbrauchbar weggeworfen. Nun aber ist er zum Grundstein des ganzen Hauses geworden.’ Nur Jesus kann den Menschen Rettung bringen. Nichts und niemand sonst auf der ganzen Welt rettet sie.” (Apostelge-schichte 4,9–12 Hfa)

Es gibt in diesem Leben nichts Wichtigeres für uns, als zu entdecken, dass es wirklich wahr ist: „Nur Jesus kann den Menschen Rettung bringen.” Die christliche Botschaft ist einzigartig, denn sie besteht nicht nur aus einer Reihe von Lehren und Glaubens-sätzen. Sie handelt nicht von Religion. Vielmehr handelt sie von dem lebendigen Menschen Jesus Christus. Wir feiern ei-nen auferstandenen Herrn und Erlöser. In ihm allein finden wir Frieden, Freude und Gewissheit hinsichtlich unserer ewigen Zukunft. Mögen Sie das persönlich und täglich erfahren!

General André Cox

9dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · April 2014

In keinem andern ist das HeilOsterbotschaft des Generals

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Eine Grundschullehrerin übte mit ihren Schülern den Ostergruss. „Der Herr ist auferstanden!” Die Klasse antwortete: „Er ist wahrhaftig auferstanden!” Nur ein siebenjähriges Mädchen scherte aus und rief zurück: „Er ist ganz heftig auf-erstanden!” Die Lehrerin musste lachen. Aber gleichzeitig fielen ihr diese Worte viel tiefer ins Herz als die „richtigen”.

Aus: Jürgen Werth, Ich halte dich – Gott, Gerth Medien 2013.

Page 10: Dialog 04/2014 – In der Schule

10 dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · April 2014

Notabene

85 Jahre21.4. Oberstleutnantin Liselotte Holland-Vogel, St. Alban Anlage 63, 4052 Basel28.4. Majorin Esther Steiner-Fuhrer, Niesenblick 1, 3600 Thun

80 Jahre2.5. Kommissärin Rosemarie Fullarton-Steck, Mühledorfstrasse 25, 3018 Bern

75 Jahre17.4. Major Christian Eckert-Illi, Rötistrasse 5, 4534 Flumenthal17.4. Majorin Heidy Kramer-Screta, Gemmistrasse 19, 3604 Thun11.5. Majorin Denise Roth-Borioli, Chemin de Vervas 8, 2520 La Neuveville

Diamantene Hochzeit24.4. Majore Walter und Arlette Flückiger, Chemin de Montaillet 3, 1880 Bex24.4. Oberste David und Elisabeth Zim-mermann, Bülachstrasse 18, 8057 Zürich

Per 1. Juli 2014

Majore Anne und Luc Petter, bisher Korps St. Aubin, neu Verwalter von Les Ecureuils Les Rasses, neu bzw. weiterhin Gefängnis-dienstMajorin Paulette Egger, bisher G&F Divi-sion Romande, seit 1. April Leitung Hotel Bel’ÉspéranceSergeant Laurent Demarchi, bisher Korps Genf 1, neu Mitarbeit Korps VeveyMajorin Erika Zimmermann, bisher Alters- und Pflegeheim Lorrainehof, ab Herbst Besuchsdienst/Diakonie Region Bern, DHQ Mitte Kapitän Daniel Imboden, bisher Korps Winterthur, neu Studienleiter BACL, Bil-dungszentrum BaselKapitän Andy Fuhrer, bisher DJS, Division Ost, neu Korps Winterthur, Leitung (ge-meinsam mit Kapitänin Heidi Imboden)

Per 1. Mai 2014

Oberstleutnante Ivor und Carol Telfer, bisher im Territorium Grossbritannien tätig, werden zu Leitern des Territoriums Pakistan ernannt. Sie werden zu Obersten befördert.

Per 1. Juni 2014

Majore Edward und Deborah Horwood, bisher im Territorium Angola tätig, werden zu Leitern des Territoriums Tansania er-nannt. Sie werden zu Obersten befördert. Majore Mario und Celeste Nhacumba, bisher im Territorium Spanien und Portugal tätig, werden leitende Positionen im Territo-rium Angola übernehmen.Oberste Gabriel und Monica Kathuri, bisher am IHQ tätig, werden zu Leitern von Liberia ernannt. Oberstleutnante Daniel und Arschette Moukoko, bisher im Territorium Kongo (Brazzaville) tätig, werden zu territorialen Leitern in Mosambik ernannt. Sie werden zu Obersten befördert. Oberstleutnante Eugene und Brigitte Bamanabio, bisher im Territorium Uganda tätig, werden zu Leitern des Territorium Kongo (Brazzaville) ernannt.Majore Eliud und Aidah Nabiswa, bisher im Territorium Uganda tätig, werden Lei-ter desselben Territoriums. Sie werden zu Oberstleutnanten befördert.Kommissäre Onal und Edmane Castor, bisher im karibischen Territorium tätig, wer-den zu territorialen Leitern des Territorium Kongo (Brazzaville) ernannt.Oberste Joseph und Angélique Lukau, bisher im Territorium Kongo (Brazzaville) tätig, werden zu territorialen Leitern des Territoriums Ghana ernannt.Oberste Charles und Denise Swansbury, bisher im Territorium Ghana tätig, werden Aufgaben am IHQ übernehmen. Sie werden zu Kommissären befördert.

Ruhestand Gratulationen

Versetzungen

Termine

Oberstleutnante Massimo und Anne-Florence Tursi, Chefsekretär und Sekretärin für G&F

19.–21.4. Besuch City Command Wien4.5. Gottesdienst Korps Ponts-de-Martel

Majorin Elsbeth Oberli

Nach über 37 Dienstjahren als Heilsarmeeoffizierin ist Majorin Elsbeth Oberli am 31. März 2014 in den wohl-verdienten Ruhe-stand getreten.

Am 23. März 1950 in Gstaad/BE geboren, wuchs Elsbeth Oberli als Zweitälteste mit vier Schwestern und einem Bruder in einer christlichen Familie auf. Mit vierzehn Jahren besuchte sie in der Heilsarmee Zweisim-men den Gitarrenunterricht und lernte so die Heilsarmee kennen.

Am 7. August 1974 trat Elsbeth Oberli mit der Session „Die Überwinder” in die Offiziersschule in Bern ein. Nach der Aus-sendung führte sie der erste Marschbefehl in das Korps Burgdorf. Drei Monate spä-ter wurde die gelernte Heimerzieherin ins Wohnheim Schlössli in Basel bestallt.

1984 stellte sich Elsbeth Oberli einer neu-en Herausforderung. Fast zehn Jahre lang diente sie zuerst der Division Bern, danach der Division Ost als Divisionsjugendsekretä-rin. Sie organisierte und gestaltete viele Kin-derlager, Kinderwochen und Familiengot-tesdienste und förderte die Mitarbeitenden.

Ende 1993 führte der Marschbefehl Elsbeth Oberli erneut ins Wohnheim Schlössli, nun als Institutionsleiterin. In einer schwierigen Zeit sicherte sie mit ihrem Team durch ein neues Konzept und einen Umbau das Fort-bestehen der Institution.

Im August 2009 übernahm Elsbeth Oberli die Verantwortung für die Erwachsenenbildung und für den Aufbau des Besuchsdienstes in Basel. Beiden Aufgaben stellte sie sich bis zu ihrer Pensionierung mit viel Engagement.

Die Heilsarmeeleitung dankt Majorin Elsbeth Oberli ganz herzlich für den unermüdlichen und wertvollen Einsatz, mit dem sie ihren Offiziersdienst ausgeübt hat. Wir wünschen ihr für den Ruhestand alles Gute und Gottes reichen Segen.

Ob.-Lt. Massimo Tursi, Chefsekretär

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Internationale Versetzungen

Johnny Walzer, neu DJS, Division OstLeutnantin Christin Stachl, bisher Ka-dettin, Bildungszentrum Basel und Korps Liestal, neu DJS, Division MitteKadett Timon Stettler, bisher Bildungs-zentrum Basel, neu Korps Aargau Süd, PraktikumMajorin Heidi Gubler, bisher Bildungszen-trum Basel und G&F Division Mitte, seit 1. April Ass. Schulleiterin und Erwachsenen-bildung, Bildungszentrum Basel

Page 11: Dialog 04/2014 – In der Schule

Kommissäre Gerrit und Eva Marseille, bisher am IHQ tätig, werden zu territorialen Leitern des karibischen Territoriums ernannt.Oberstleutnante Chelliah und Mallika Moni, bisher im Territorium Südwest-Indien tätig, werden zu territorialen Leitern des Ter-ritoriums Zentral-Indien ernannt. Sie werden zu Obersten befördert.Majore Chawnghlut Vanlalfela und Khup-chawng Ropali, bisher im Territorium Ost-Indien tätig, werden zu Leitern des Territo-riums Südwest-Indien ernannt. Sie werden zu Oberstleutnanten befördert.Oberstleutnante Davidson und Mariam-ma Varghese, bisher im nationalen Sekre-tariat für Indien tätig, werden zu Leitern des Territoriums Ost-Indien ernannt.

Per 1. Juli 2014

Kommissäre M. C. und Susamma James, bisher im Territorium Südwest-Indien tätig, werden zu territorialen Leitern des Territori-ums West-Indien ernannt.Oberstleutnante Edwin und Sumita Masih, bisher im Territorium Zentral-Indien tätig, werden zu territorialen Leitern des Territoriums Südwest-Indien ernannt. Sie werden zu Obersten befördert.Oberstleutnante Jashwant und Ruth Mahida, bisher im Territorium West-Indien tätig, werden zu Leitern des Territoriums Zentral-Indien ernannt.

Per 1. September 2014

Oberstleutnante Daniel und Eliane Naud, bisher im Territorium Italien und Griechen-land tätig, werden zu territorialen Leitern des Territoriums Frankreich und Belgien ernannt. Sie werden zu Obersten befördert.Majore Hervé und Deborah Cachelin, gegenwärtig Divisionschef und Divisions-sekretärin G&F der Division Ost, werden als Leiter der ICO und Sekretärin für die Ent-wicklung des geistlichen Lebens ernannt. Sie werden zu Oberstleutnanten befördert.

Weitere Versetzungen, die das Territorium Schweiz, Österreich und Ungarn betreffen, finden Sie auf Seite 3.

11dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · April 2014

Zahlreiche Neugierige, Sammler und Brocki-Fans gingen am Tag der Eröffnung auf Entdeckungstour. Auf über 1500 m2 Verkaufsfläche finden sich in der charmant eingerichteten Brocki Bücher, Spielsachen, Kleider, Sportartikel und alles für den Haus-halt. Ein Besuch lohnt sich!

Am 1. März 2014 öffnete die Brocki Einigen im Berner Oberland ihre Türen.

Öffnungszeiten:

Montag bis Mittwoch: 10.00–18.00Donnerstag geschlossenFreitag 10.00–18.00Samstag 10.00–16.00

Adresse:Weekendweg 7, 3646 EinigenTelefon 033 511 23 13

Weitere Infos: brocki.ch

Kurse im Bildungszentrum

Stressmanagementmit Urs Agenton

Kursdatum: 8. Mai 2014 Infos und Anmeldung (bis 17.4.2014):Bildungszentrum Basel, 061 387 91 11heilsarmee.ch/bildungszentrum Eindrücke der Brocki Einigen am Tag der Eröffnung.

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Page 12: Dialog 04/2014 – In der Schule

12 dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · April 2014

Im Dialog bleiben

Impressum

„Das Ziel der Unterweisung ist Liebe aus reinem Herzen, gutem Gewissen und ungeheu-cheltem Glauben.”

1. Timotheus 1,5

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B 3001 B

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Gebete der Hoffnung

Monatszeitschrift für Salutisten und Freunde der Heilsarmee

Verlag und RedaktionHauptquartier der Heilsarmee für dieSchweiz-Österreich-UngarnLaupenstrasse 5 · Postfach 6575 · CH-3001 BernTelefon 031 388 05 [email protected]änderungen bitte an diese Adresse!

RedaktionsteamMajor Jacques Tschanz (JT), Leiter Kommunikation; Sara Stöcklin (SSt); redaktionelle Mitarbeiter: Elsbeth Cachelin-Rufener, Claire-Lise Bitter, Reinhard Lässig.

Layout Rolf Messerli Druck Rub Media AG, Wabern/Bern

Gründer der Heilsarmee William BoothGeneral André CoxTerritorialleiter Kommissär Franz Boschung

Abonnementdialog Fr. 46.– (Inland), Fr. 65.– (Ausland)Trialog Fr. 24.– (Inland), Fr. 44.– (Ausland)Klecks Kinderzeitschrift Fr. 24.–

Fremde Heimat

Im nächsten „dialog”

Vertrauen

Vater,

Ich brauche dich!

Jeden Tag, jede Stunde, jede Minute brauche ich dich!

Führe mich auf den Wegen der Hoffnung. Schütze mich vor Irrwegen,vor den Pfaden, die sich im Gestrüpp von Stress und falschen Hoffnungen verlieren.

Schenk mir die Gnade, jeden Augenblick deine Hand wahrzunehmen, die mich führt, die mich schützt und die mich ermutigt.

Ich brauche dich! Verlass mich nicht!

Pierre-Yves Zwahlen

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„Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich aufgenommen”, sagt Jesus (Matthä-us 25,35). Stehen unsere Türen offen für die Fremden in unserem Land? Lesen Sie im nächsten dialog Beispiele von Menschen, die mithilfe der Heilsarmee in der Schweiz eine neue Heimat gefunden haben.

Die Redaktion

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gDas 7-Stunden-Fenster

Unserer Band stand ein Auftritt im Gefäng-nis Realta in Cazis bevor – eine einmalige Chance, aber auch eine Herausforderung. Als bei der ersten Probe unser Schlagzeu-ger krank war, war ich noch unbesorgt. Als ich aber selbst wenige Tage vor dem Auftritt mit Bronchitis, Sinusitis, Angina, Fieber, Gliederschmerzen und Kopfweh im Bett lag, sank mir der Mut. Im Gebet traf ich eine Abmachung mit Gott: Sollte ich wider Erwarten am Tag des Auftritts meine Stimme noch haben, würde ich nach Real-ta gehen und singen – komme, was wolle.

Als der Tag da war, hatte ich meine Stimme noch. Und obwohl das Fieberthermometer am Mittag noch über 38 Grad anzeigte,

machte ich mich auf den Weg. Denn ich war überzeugt, dass wir als ganze Band das Konzert im Gefängnis bestreiten sollten. Erschöpft, aber dankbar durfte ich am Abend ins Bett fallen und Gottes Treue bestätigt sehen. Er machte das Unmög-liche möglich und schickte meine Erkältung in die Pause. 7 Stunden lang war ich fieber-frei – genug Zeit, um mitzuerleben, wie Gott die Herzen der Insassen durch die Musik, durch Zeugnisse und Inputs berührte. Sein Wort kommt nicht leer zurück.

Monica Bentz, Heilsarmee Davos

Monica Bentz: „Gott steht zu seinem Wort.”

Monica Bentz hat erlebt, wie ihr Vertrauen auf Gott belohnt wurde.