DIBTHÜRINGEN THÜRINGEN 5/2015 – 3– Kammer An dem Treffen, das am 16. März 2015 im Thüringer...

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DIB THÜRINGEN IngenieurBlatt regional Nummer 5 / 2015 Infos und Mitteilungen der Ingenieurkammer Thüringen / Forum Thüringer Ingenieure Brücken für Erfurt 2.0 Der Schülerwettbewerb, eine gemeinsame Initiative der Ingenieurkammer Thüringen, des VBI-Landesverband Thüringen und der FH Erfurt, hat zum Ziel, den Schülern technische und naturwissenschaftliche Fächer näher zu bringen und Ingenieurtalente zu fördern. Der Wettbewerb konfrontiert die bis zu sechsköpfigen Schülerteams mit bau- technischen Fragestellungen und bietet die Chance, ingenieurtechnische Gesetzmäßigkeiten zu erkunden und kreativ umzusetzen. Mit Blick auf die Auswirkungen der demo- grafischen Entwicklung gewinnt die Thema- tik der Nachwuchsgewinnung auch beim Berufsstand der Ingenieure zunehmend an Bedeutung. Die Ingenieurkammer Thürin- gen sieht u.a. in dem Format Schülerwettbe- werb, wie ihn auch die Fachhochschule Er- furt Fachrichtung Bauingenieurwesen durchführt, eine geeignete Möglichkeit um Schüler für ingenieurtechnische Sachverhal- te zu begeistern. Nach den erfolgreichen Thüringer Schülerwettbewerben unter dem Motto „Türme für Erfurt“ fand der diesjähri- ge Wettstreit, nunmehr schon in der fünften Auflage, mit der wiederholten Aufgaben- stellung zur Brückenkonstruktion statt. Erfurt verfügt über ca. 240 Brücken, die die zahlreichen kleinen Wasserläufe, diese sind ein wichtiger Bestandteil der städtischen In- frastruktur, überspannen. Nun wurde Erfurt noch um elf außergewöhnliche Brücken rei- cher. Zur Teilnahme am Brückenbau-Wett- bewerb waren jeweils bis zu sechs Teammit- glieder unter Leitung einer Lehrerin oder ei- nes Lehrers aufgerufen. Zehn Teams aus Thüringer Schulen sowie eine Schülergrup- pe aus der tschechischen Technikerschule in Kadan wurden zum Wettbewerb zugelassen. Die Wettbewerbsteilnehmenden sollten aus Papier eine leichte und zugleich stabile Brücke bauen. Dazu wurde ihnen eine „Brücken-Box“ mit sämtlichen Lehr- und Inhalt Schülerwettbewerb S. 2 Ministerin Keller S. 3 Nachwuchsförderung S. 4 IBA-Frühstück S. 5 Brückenbausymposium S. 6 HOAI S. 7 Urkundenübergabe S. 8 Praktikantenbörse S. 9 AK Energie S. 10 Eintragungen u. Löschungen S. 11 Geburtstage & Weiterbildungen S. 12 Baumaterialien für die Konstruktion zur Verfügung gestellt. Zudem mussten alle Modelle in ein Lichtraumprofil von maxi- mal 140 cm Länge, 25 cm Breite und 50 cm Höhe passen. Am 30.01.2014 gab Prof. Dr.-Ing. Holger Schmidt, Fakultät Bauingenieurwesen/ Kon- servierung und Restaurierung der FH Erfurt, den Teilnehmern im Rahmen der Ein- führungsveranstaltung einen interessanten Einblick in die Grundlagen der Statik. Er ging auf die wesentlichen Unterschiede zwi- schen Zug- und Druckkräften ein und gab zahlreiche wichtige Hinweise für eine stabi- le Konstruktion, wie u.a. gleichmäßige Last- Schülerwettbewerb Das Siegerteam der Goetheschule mit ihrer Brücke. (Fotowerkstatt Michael Voigt) # 16

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DIB THÜRINGENIngenieurBlatt regional Nummer 5 / 2015Infos undMitteilungen der Ingenieurkammer Thüringen / Forum Thüringer Ingenieure

Brücken für Erfurt 2.0Der Schülerwettbewerb, eine gemeinsame Initiative der Ingenieurkammer Thüringen, des VBI-LandesverbandThüringen und der FH Erfurt, hat zum Ziel, den Schülern technische und naturwissenschaftliche Fächer näher zubringen und Ingenieurtalente zu fördern. Der Wettbewerb konfrontiert die bis zu sechsköpfigen Schülerteams mit bau-technischen Fragestellungen und bietet die Chance, ingenieurtechnische Gesetzmäßigkeiten zu erkunden und kreativumzusetzen.

Mit Blick auf die Auswirkungen der demo-grafischen Entwicklung gewinnt die Thema-tik der Nachwuchsgewinnung auch beimBerufsstand der Ingenieure zunehmend anBedeutung. Die Ingenieurkammer Thürin-gen sieht u.a. in dem Format Schülerwettbe-werb, wie ihn auch die Fachhochschule Er-furt – Fachrichtung Bauingenieurwesendurchführt, eine geeignete Möglichkeit umSchüler für ingenieurtechnische Sachverhal-te zu begeistern. Nach den erfolgreichenThüringer Schülerwettbewerben unter demMotto „Türme für Erfurt“ fand der diesjähri-ge Wettstreit, nunmehr schon in der fünftenAuflage, mit der wiederholten Aufgaben-stellung zur Brückenkonstruktion statt.

Erfurt verfügt über ca. 240 Brücken, die diezahlreichen kleinen Wasserläufe, diese sindein wichtiger Bestandteil der städtischen In-frastruktur, überspannen. Nun wurde Erfurtnoch um elf außergewöhnliche Brücken rei-cher. Zur Teilnahme am Brückenbau-Wett-bewerb waren jeweils bis zu sechs Teammit-glieder unter Leitung einer Lehrerin oder ei-nes Lehrers aufgerufen. Zehn Teams ausThüringer Schulen sowie eine Schülergrup-pe aus der tschechischen Technikerschule inKadan wurden zum Wettbewerb zugelassen.Die Wettbewerbsteilnehmenden sollten ausPapier eine leichte und zugleich stabileBrücke bauen. Dazu wurde ihnen eine„Brücken-Box“ mit sämtlichen Lehr- und

InhaltSchülerwettbewerb S. 2Ministerin Keller S. 3Nachwuchsförderung S. 4IBA-Frühstück S. 5Brückenbausymposium S. 6HOAI S. 7Urkundenübergabe S. 8Praktikantenbörse S. 9AK Energie S. 10Eintragungen u. Löschungen S. 11Geburtstage &Weiterbildungen S. 12

Baumaterialien für die Konstruktion zurVerfügung gestellt. Zudem mussten alleModelle in ein Lichtraumprofil von maxi-mal 140 cm Länge, 25 cm Breite und 50 cmHöhe passen.

Am 30.01.2014 gab Prof. Dr.-Ing. HolgerSchmidt, Fakultät Bauingenieurwesen/ Kon-servierung und Restaurierung der FH Erfurt,den Teilnehmern im Rahmen der Ein-führungsveranstaltung einen interessantenEinblick in die Grundlagen der Statik. Erging auf die wesentlichen Unterschiede zwi-schen Zug- und Druckkräften ein und gabzahlreiche wichtige Hinweise für eine stabi-le Konstruktion, wie u.a. gleichmäßige Last-

Schülerwettbewerb

Das Siegerteam der Goetheschule mit ihrer Brücke. (Fotowerkstatt Michael Voigt)#16

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verteilung und symmetrisches Bauen.Anschließend konnten die Schüler prakti-sche Eindrücke in den Laboren der FH Er-furt sammeln. Nach der theoretischen undpraktischen Wissensvermittlung erhieltendie Teilnehmer die sogenannte „Brücken-Box“ zur Konstruktion des Turmes und wa-ren somit mit allen notwendigen Lehr- undBaumaterialen ausgestattet.

Die zugelassenen Teams mussten ihre Kon-struktionen am 27. März 2015 einer Begut-achtung unterziehen lassen, dabei fand auchein Belastungstest statt. Bewertet wurdenneben dem Verhältnis von Traglast zu Ei-genlast auch visuelle Kriterien wie Kreati-vität und Gestaltung der Brücke.

Originelle und mit Begeisterung konstruierteBrücken aus Papier schmückten zu Beginndes Wettbewerbs das Foyer der Fachhoch-schule. Nachdem die Jury geprüft hatte, dassnur die zugelassenen Materialien verwendetwurden, wurden im nächsten Wettbewerbs-abschnitt alle gebauten Brücken einem Be-lastungstest unterzogen. Die „Zerstörung“der Schülerkreationen war nicht nur spekta-kulär, sie war auch das wichtigste Bewer-tungskriterium, denn das Verhältnis vonTraglast zu Eigengewicht floss mit 70 % indie Gesamtbewertung ein. Die eingereichteDokumentation und die gegenseitige Bewer-tung der Schüler auf Kreativität und Qualitätmachten jeweils 10 % der gesamten Bewer-tung aus.

Den zweiten Brückenbauwettbewerb hat dasTeam der Goetheschule in Ilmenau gewon-nen. Tristan Wolf, Felix Möller, Markus Is-mer, Jannis Warweg, Tilman Gretsch undErik Marr (Klasse 10 & 11) wurden vonLehrerin Bianka Krämer betreut. IhreBrücke hielt einer Last von 464 kg bei ei-nem Eigengewicht von 2,181 kg stand. Dasentspricht einem Quotienten von Traglast zuEigengewicht von ca. 213. Platz 2 ging andas Team der tschechischen Technikerschu-le, gefolgt vom Team der Walter-Gropius-Schule, mit Verhältnissen von Traglast zuEigengewicht von 70 bzw. 55. Weitere zweiBrücken wurden für Ihre ansprechende Ge-staltung mit dem Kreativpreis des Verban-

des Beratender Ingenieure – LandesverbandThüringen ausgezeichnet. Diese Preise er-hielten zwei Gruppen des Käthe-Kollwitz-Gymnasiums Lengenfeld unterm Stein.

Die Jury, bestehend aus Studierenden, Pro-fessoren, Mitarbeitern der FachrichtungBauingenieurwesen und dem Vizepräsiden-ten der Ingenieurkammer Thüringen undVorsitzender des VBI – LandesverbandThüringen, Herrn Dr.-Ing. Hans-ReinhardHunger, vergab insgesamt 750 € an Preisgel-dern. Herr Dr.-Ing. Hunger überreichte denSiegern die Urkunden und Preise. Die Inge-nieurkammer Thüringen stiftete 500 €, derVerband Beratender Ingenieure – Landes-verband Thüringen beteiligte sich mit 250 €.

Der Wettbewerb wurde von einem Video-journalisten begleitet. Schauen Sie sich dasVideo an und erfahren Sie mehr über denWettbewerb unter: www.ikth.de.

Angesichts eines großen Lern- und Spaßfak-tors für die Schüler und einer wahrnehmba-ren medialen Beachtung war der Schüler-wettbewerb wieder ein großer Erfolg undsoll im nächsten Jahr fortgesetzt werden.Auch die Beteiligung am länderübergreifen-

den Schülerwettbewerb stellt die IKT inAussicht.

Einige Länderingenieurkammern führen be-reits seit dem Jahr 2007 jährlich einen ge-meinsamen Schülerwettbewerb durch. Die-ser steht unter der Schirmherrschaft der/desBundesbildungsministers/in und der jeweili-gen Länderkultusministern/innen.

In diesem Jahr beteiligen sich die Ingenieur-kammern der Länder Baden-Württemberg,Brandenburg, Hessen, Rheinland-Pfalz,Saarland und Sachsen-Anhalt sowie erst-mals auch die Ingenieurkammern Bremenund Schleswig-Holstein an dem Schüler-wettbewerb. Damit beteiligen sich mittler-weile 8 der 16 Länderingenieurkammern amWettbewerb. Dieses Mal stehen Aussichts-türme im Mittelpunkt der Wettbewerbsauf-gabe. Im vergangenen Jahr bauten dieSchüler Loopings.

Nach dem landesinternen Wettbewerbe stel-len sich die besten Teams dann den Siegernder anderen Bundesländer.

Caroline IllhardtÖffentlichkeitsarbeit

Die Siegerbrücke 2015 beim Belastungstest. (Fotowerkstatt Michael Voigt)

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Kammer

An dem Treffen, das am 16. März 2015 imThüringer Ministerium für Infrastruktur undLandwirtschaft (TMIL), das Ministerium istdie Rechtsaufsichtsbehörde der Kammer,stattfand, nahm neben Frau Ministerin BirgitKeller und Herrn Präsident Elmar Drägeraußerdem der Geschäftsführer der Ingeni-eurkammer Thüringen, Dr.-Ing. Rico P. Lö-big, teil.

Die Kammervertreter versicherten der Mini-sterin eingangs des Gespräches, dass eingroßes Interesse besteht, in einen konstrukti-ven Dialog zu relevanten Themen des Be-rufsstandes zu treten, insbesondere da sichdie kammergeführten Ingenieurinnen undIngenieure mit ihrem Sachverstand bei derweiteren Entwicklung des FreistaatesThüringen effektiv einbringen können.

Präsident Dräger wies darauf hin, dass dieberufliche Selbstverwaltung ein Verfas-sungsgrundsatz ist, d. h. Ausdruck der Frei-beruflichkeit und zugleich Instrument ihrerSicherung (Kombination von Selbstverwal-tung und gesetzlicher Aufgabenübertra-gung). Das Know-how und die Themennäheder Kammerangehörigen können genutztwerden, weiterhin sind die „Betroffenen“ ander Erledigung der eigenen Angelegenheitenbeteiligt.

Das Handlungsspektrum wird dabei von ge-meinsamen Interessen definiert, d. h. diverseEinzelinteressen, wie ggf. im Vereinswesenmitunter möglich, werden durch die Kam-mer nicht vertreten. Zudem müssen sich dieKammern ständig gegenüber den Kammer-mitgliedern, der Gesellschaft und der Politiklegitimieren, was zu einer entsprechend

transparenten und belastbaren Arbeitsweiseführt.

Dr. Löbig konnte kurz auf die Kammerposi-tionen bzgl. der Anpassung des ThüringerArchitekten- und Ingenieurkammergesetzes–ThürAIKG eingehen. Insbesondere europa-rechtliche Vorgaben erfordern eine Novel-lierung des THürAIKG (Änderung derRichtlinie 2005/36/EG durch die Richtlinie2013/55/EU). Es besteht die Notwendigkeitder Abstimmung europarechtlich bedingterRegelungen der Berufsanerkennung mit den(demzufolge) neu zu definierenden Aufga-ben der Ingenieurkammern als berufsständi-sche Selbstverwaltungen.

Präsident Dräger sprach überdies die Not-wendigkeit der zielgerichteten Fortführungder HOAI 2013 an, denn solange eine Rück-führung der Anlage 1 in den verbindlichenTeil der HOAI nicht erfolgt, gibt es de factoIngenieurdienstleistungen erster und zweiterKlasse. Auch auf die gegenwärtig stattfin-dende Reformierung des Vergaberechts (abApril 2016 soll es keine VOF mehr geben),die weitere Optimierung von Vergabever-fahren (Transparenz, Bürokratieabbau, Eig-nungs- und Zulassungskriterien, …) sowiebaukulturelle Themenstellungen (Kontext:IBA Thüringen) wurde abgestellt.

Im Zusammenhang mit der Novellierungdes ThürAIKG wurde auch die Gesell-schaftsform der Partnerschaft mit be-schränkter Berufshaftung kurz thematisiert.Nicht zuletzt wurde mit dem Berufsausü-bungsrecht ein IKT-Kernthema hervorgeho-ben. Durch die Schaffung eines Berufsausü-bungsrechts für Ingenieure kann aus Kam-

mersicht zugleich den Interessen des Staatesbesser Rechnung getragen werden, denn ei-ne umfangreichere gesetzliche Kammermit-gliedschaft, z. B. für im Bauwesen tätigefreiberufliche Ingenieurinnen und Ingenieu-re (schutzbedürftige und sicherheitsrelevan-te Bereiche), kann Qualitätsstandards positivbefördern. Es ist davon auszugehen, dass derStaat ein wirtschaftliches Interesse daranhat, dass kontinuierlich Qualität „geplantund hergestellt“ wird, denn der überwiegen-de Anteil von Bau- und Infrastrukturprojek-ten ist durch die öffentliche Hand finanziert.

Den Risiken, die von öffentlichen Bautenausgehen können, kann durch eine berufs-ständische Überwachung entgegengewirktwerden. In diesem Zusammenhang sei hierauf ein Negativbeispiel verwiesen, das imZuge der Probleme bei der Realisierung derBaumaßnahme BER öffentlich gewordenist. Der Planer der Entrauchungsanlage warnicht wie angenommen Ingenieur sondernverfügte lediglich über einen Gesellenbriefals technischer Zeichner. Deshalb: Schlüs-selpositionen sollten mit Fachpersonal be-setzt werden! Insbesondere Beratende Inge-nieure sind aufgrund der Unabhängigkeitvon Liefer- und Leistungsinteressen, prä-destiniert dafür, Ingenieurdienstleistungenfür öffentliche Auftraggeber zu realisieren.Es wird der Hoffnung Ausdruck gegeben,dass der Dialog zwischen TMIL und Kam-mer konstruktiv fortgeführt wird.

Dr.-Ing. Rico P. LöbigGeschäftsführer der IngenieurkammerThüringen

Gespräch zwischen KammerpräsidentElmar Dräger und Ministerin Birgit KellerBei einem Gesprächstermin im Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft (TMIL) bestand die Ge-legenheit auf aktuelle Themen des Berufsstandes hinzuweisen. Präsident Elmar Dräger brachte gegenüber MinisterinBirgit Keller zum Ausdruck, dass die Ingenieurkammer Thüringen (IKT) für einen konstruktiven Dialog zur Verfü-gung steht und hofft, dass seitens der Landespolitik ein angemessenes Verständnis für die Situation der Thüringer In-genieurinnen und Ingenieure, auch im Vergleich mit den Regelungen bei anderen Freien Berufen, besteht.

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Nachwuchsförderung

Die Ingenieurkammer Thüringen unterstütztzum einen ein Projekt des Spezialschulteilsdes Albert-Schweitzer-Gymnasiums in Er-furt, welches auf einer Zusammenarbeit vonSchule, Wirtschaft und Hochschulen basiert.

Vor dem Hintergrund der MINT-Förderungist es erklärtes Ziel, eine Plattform zu bieten,um die Durchführung von Schülerarbeitenin den Bereichen „Jugend forscht“- bzw.„Schüler experimentieren“ zu fördern. Da-bei sollen die Schüler durch die Lehrer vonder Themenwahl, über die Recherche, dieDurchführung von Experimenten bis zur Er-stellung einer schriftlichen Arbeit betreutwerden. Aber auch die Vermittlung von Ex-pertenwissen und die Anwendung speziellerGeräte und Ausstattungen werden interes-sierten Schülern ermöglicht. Das Konzeptwurde bereits durch die Stiftung „Jugendforscht“ prämiert.

„Das Schüler-Forschungszentrum ist so aus-gestattet, dass junge Forscher(innen) versu-chen können, Ideen unabhängig vom Lehr-

plan umzusetzen“, sagt Physiklehrer FrankPaulig, der das Zentrum leitet. Paulig betont,dass das Forschungszentrum allen Nach-wuchsforschern auf dem mathematisch-na-turwissenschaftlichen Gebiet offenstehe –auch wenn es an der Schweitzer-Schule an-gesiedelt ist und sich Lehrer des Gymnasi-ums für den Raum und die Betreuung derSchüler verantwortlich zeichnen. Auch Kon-takte zwischen Jugendlichen und Wissen-schaftlern an Hochschulen sollen geknüpftwerden.

Herr Dipl.-Ing. Elmar Dräger, Präsident derIngenieurkammer Thüringen, überreichteam 16. März 2015 in Form eines symboli-schen Schecks den Betrag von 500 Euro andas Schüler-Forschungszentrum in Erfurt.Mit Erhalt dieser Summe wird steitens desSFZ eine Anschlussförderung durch dasThüringer Ministerium für Bildung, Jugendund Sport und der Stiftung für Technologie,Innovation und Forschung Thüringen(STIFT) angestrebt.

Am 15. April 2015 besuchte Dipl.-Ing. Drä-ger die Berufliche Fördereinrichtung derWalter-Gropius-Schule in Erfurt. Der Schul-leiter Herr Friebel und Lehrer Herr Thöringnahmen den Scheck im Wert von 1.000 Eu-ro entgegennehmen.

Die berufliche Fördereinrichtung bildet der-zeit rund 250 Schüler aus, die innerhalb vonein bis zwei Jahren zum Teil ihren Haupt-schulabschluss mit sozialpädagogischer Be-gleitung nachholen, ihren Facharbeiter ma-chen oder ein berufsvorbereitendes Jahr ab-solvieren. Die Einrichtung bietet den Ju-gendlichen Berufsorientierung und diePädagogen bereiten sie auf das Arbeitslebenvor. Die Schüler werden in den Fachberei-chen Holz, Farbe, Elektro, Hauswirtschaftund Metall geschult.

Seit mehreren Jahren ist die Schule mit einerSchülergruppe am ingenieurtechnischenSchülerwettbewerb an der FachhochschuleErfurt beteiligt.

„Mit der Überreichung des Benefizbetragsan Bildungseinrichtungen verbindet die In-genieurkammer Thüringen die Hoffnung, ei-nen Beitrag zur Förderung potentiellen „IN-GENIEUR- und vielleicht auch KAMMER-NACHWUCHSES zu leisten“, so PräsidentDipl.-Ing. Elmar Dräger.

Caroline IllhardtÖffentlichkeitsarbeit

IKT überreichte SchecksDer Benefizbetrag, resultierend aus dem Verkauf der Eintrittskarten für den Ball der Freien Berufe im November2014 im Erfurter Kaisersaal, wurde an zwei schulische Einrichtungen gespendet.

Eine Schülergruppe präsentiert Präsident Dräger ihr aktuelles Projekt im Schülerfor-schungszentrum.

Präsident Dipl.-Ing. Elmar Dräger über-reicht einen Scheck in Wert von 1.000Euro an die Berufliche Fördereinrich-tung der Walter-Gropius-Schule in Er-furt.

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IBA Thüringen

Die IBA ist ein Format, das zukunftsorien-tierte und unkonventionelle Impulse setzensoll, die den sich verändernden Randbedin-gungen, hinsichtlich demografischer Ent-wicklung und zusammenhängender Infra-strukturen, bestmöglich Rechnung tragen.Damit die IBA Thüringen erfolgreich Ant-worten auf zentrale Zukunftsfragen des Lan-des entwickeln kann, braucht sie engagiertePartner. Daher vernetzt sie sich innerhalbdes Freistaats Thüringen mit zahlreichenAkteuren aus Kultur, Wirtschaft, Wissen-schaft und Zivilgesellschaft.

Grundlage der Zusammenarbeit ist eineschriftliche Vereinbarung, genannt IBAKonvention ‚Netzwerk der IBA Partner’.Diese Konvention haben bislang 34 Partner– Institutionen, private und öffentliche Un-ternehmen, Kammern und Vereinigungen –unterzeichnet. Das IBA Partner-Netzwerkträgt dazu bei, die IBA Thüringen auf einebreite Basis zu stellen und im ganzen Frei-staat Thüringen zu verankern. Die Partnersind thüringenweit wichtige Multiplikatorenund Botschafter für die Themen und Zieleder IBA.

Die IBA Geschäftsführerin Dr. Marta Doeh-ler-Behzadi initiierte das Netzwerk-Früh-stück, was Anlass für die Partner sein soll,mehrmals jährlich zusammenzukommen.„Dabei richtet jeweils ein anderer Partner anwechselnden Orten die Veranstaltung aus.

Wir möchten uns gegenseitig kennenlernenund uns über Möglichkeiten der Zusammen-arbeit bei Veranstaltungen, Projektarbeitund Kommunikation austauschen“, so Dr.Doehler-Behzadi.

Das dritte Netzwerk-Frühstück fand am17. März 2015 im Jenaer Fair Resort Hotelstatt und wurde von der IngenieurkammerThüringen als Netzwerkpartner der IBAThüringen GmbH ausgerichtet. Zu den vor-angegangenen Netzwerktreffen luden die

dkb Bank und die Klassik Stiftung Weimarein. Der Veranstaltungsort wurde hinsicht-lich des Infrastruktur-Bezugs ausgewählt.Das Fair Resort Hotel liegt an der A4 in derNähe zum Hermsdorfer Kreuz und unmittel-bar am Jagdbergtunnel – einem wichtigenIngenieur-Bauprojekt für den FreistaatThüringen.

Die Ingenieurkammer Thüringen ist Mit-glied des IBA-Netzwerkes, weil sie sich alsfachlich kompetenter Ansprechpartner ge-genüber der IBA sowie Ideengeber, z. B. inden Themenbereichen Energie, Infrastruk-tur, Demographie, Stadt-Land, Beziehungenund ländlicher Raum versteht.

Es ist davon auszugehen, dass der „Prozessdes Wandels“, der mit dem Instrument derIBA Thüringen intensiv begleitet werdensoll, nicht ohne „Ingenieurkompetenz“ reali-siert werden kann. Die Inanspruchnahmedes ingenieurtechnischen Sachverstands istunabdingbar, um modellhafte, innovativeProblemlösungen zu erarbeiten, die im Qua-litätsanspruch deutlich über den alltäglichenVorgehensweisen liegen.

Die IKT stellt sich als regionales Netzwerkzur Verfügung, das interdisziplinär und ter-ritorial umfassend aufgestellt ist – einefachübergreifende, anspruchsvolle und zu-kunftsorientierte Mitarbeit am IBA-Prozesswird angeboten.

Netzwerk-Frühstück

Dipl.-Ing. Dräger begrüßt die Netzwerk-partner der IBA Thüringen GmbH.© IBA Thüringen

Brückenbaupreis 2016

Die Bundesingenieurkammer und der Ver-band Beratender Ingenieure VBI haben den„Deutschen Brückenbaupreis 2016“ ausge-lobt. Der 2006 von Bundesingenieurkammerund VBI ins Leben gerufene Preis ist inzwi-schen der bedeutendste IngenieurbaupreisDeutschlands. Er wird im kommenden Jahrzum sechsten Mal in den beiden Wettbe-werbskategorien „Straßen- und Eisenbahn-brücken“ sowie „Fuß- und Radwegbrücken“an jeweils ein besonders kreatives, konstruk-tiv und ästhetisch herausragendes Bauwerkvergeben. Das Bundesministerium für Ver-kehr und digitale Infrastruktur übernimmtdie Schirmherrschaft und fördert den Preis.

Hauptsponsor ist erneut die Deutsche BahnAG.

Für den Deutschen Brückenbaupreis 2016können Bauwerke vorgeschlagen werden,deren Fertigstellung, Umbau oder Instand-setzung zwischen dem 1. September 2012und dem 1. September 2015 abgeschlossenworden ist. Einsendeschluss für die Wettbe-werbsbeiträge ist der 12. September 2015.

Eine aus sieben anerkannten Brückenbauex-perten bestehende Jury übernimmt die Be-wertung der eingereichten Arbeiten. Mitdem Deutschen Brückenbaupreis ausge-

zeichnet werden je ein Bauwerk pro Katego-rie sowie der/die Ingenieur(in), die an ver-antwortlicher Stelle entscheidenden Anteilam Entstehen der jeweils ausgezeichnetenBrücke hatte.

Die feierliche Preisverleihung findet am14. März 2016 statt, dem Vorabend des26. Dresdner Brückenbausymposiums. DieAusschreibungsunterlagen zum „DeutschenBrückenbaupreis 2016“ stehen unterwww.brueckenbaupreis.de zum Downloadbereit.Pressemitteilung der Bundesingenieurkam-mer vom 10. März 2015

Deutscher Brückenbaupreis 2016 ausgelobt– Ausschreibung ab sofort online / Einsendeschluss am 12. September 2015 –

Veranstaltung

Für die Veranstalter der TU-Dresden wardas große Interesse zum Symposium von ca.1.400 Tagungsteilnehmer aus 18 Nationeneine Überraschung, betonte der Rektor derTU-Dresden Prof. Hans Müller-Steinhagenin seiner Begrüßungsansprache. Das InstitutMassivbau, unter Leitung von Prof. ManfredCurbach, hat diese Veranstaltung wiederumsehr gut vorbereitet und besondere Persön-lichkeiten des Brückenbaus als Referenteneingeladen. Begleitet wurde das Symposiumdurch eine umfangreiche Fachausstellungeinzelner Unternehmen.

Die Forschung/Entwicklung, Konstruktion,Herstellung und Montage von neuenBrückenkonstruktionen und insbesonderedie werterhaltene Sanierung und Ertüchti-gung von Brücken im Bestand zog sich wieein roter Faden durch die zweitägige Veran-staltung.

Dr.-Ing. Gero Marzahn, vom Bundesminis-terium für Verkehr und digitale Infrastruk-tur, erläuterte zu Beginn die aktuellenSchwerpunkte des Brückenbaus an zahlrei-chen Beispielen. Die Erhaltung der vorhan-denen Ingenieurbauwerke und die Anpas-sung der Tragfähigkeit an aktuelle undzukünftige Anforderungen, unter Abwägungder Wirtschaftlichkeit, sind u.a. eineSchwerpunktaufgabe. Für eine Brücken-ertüchtigung wurden zunächst 2.200 Bau-werke zur Untersuchung und Bewertungausgewählt. Der Einsatz neuer Baustoffe,wie z.B. Textilbeton, Spann-und Beweh-rungselemente aus Carbon und Glasfasern,feuerverzinkte Stahl-und Verbundbrücken,interne und verbundlose Vorspannung, Ver-stärkung durch verklebte Bewehrungen,Klebeverbindungen im Stahlbau, die Ver-wendung veränderter Verbindungstechni-ken, die konstruktive Ausbildung im Längs-und Quertragsystem neuer Brücken, unterBeachtung veränderter Bauverfahren, sindweitere Schwerpunkte seines Vortrages.

Weitere Vorträge thematisierten die ästheti-sche Betrachtung von Brücken, die funktio-nellen, statisch-konstruktiven, städtebauli-chen und gestalterischen Anforderungen, diean derartige Ingenieurbauwerke zu stellensind.

Prof. Josef Hegger, von der RWTH Aachen,stellte in seinem Vortrag das Pilotprojekt ei-ner realisierten Fußgängerbrücke aus Textil-beton vor und erläuterte das neue Tragver-halten und die Konstruktion. Die besondersschlanke Ausführung und der Einsatz vonkorrosionsbeständigen technischen Textilien

prägen den Vorteil gegenüber Stahlbetonfer-tigteilen.

In einem ähnlichen Beitrag erläuterte Prof.Jürgen Feix, von der Universität Innsbruck,Erkenntnisse einiger Pilotanwendungen vonTextilbeton für die Verstärkung von Trag-elementen und textilbewehrten Aufbeton imBrückenbau für höhere Verkehrslasten. DieNotwendigkeit begründete er mit dem hohenBedarf für ca. 30.000 Brücken, die gegen-wärtig in Österreich 30 bis 50 Jahre und äl-ter sind. Der innovative VerbundwerkstoffTextilbeton wird für die Zukunft die wich-tigste Herausforderung sein. Die von ihm er-läuterten Pilotanwendungen an realenBrückenbauwerken wurden bereits gemein-sam mit der Firma STRABAG einemPraxistest unterzogen.

Prof. Carl-Alexander Graubner, von der TUDarmstadt, stellte an zahlreichen Beispielendie Vor-und Nachteile integraler Beton-brücken dar. Vollständige fugen- und lager-lose Konstruktionen, die dadurch wartungs-arm sind und einen besonders schlankenÜberbau haben, gehören zu den integralenBauwerken. Bei den semiintegralen Kon-struktionen sind mindestens zwei Pfeilermonolytisch mit dem Überbau verbunden.Seine umfangreichen Tragwerksanalysenund Präsentationen bezogen sich auf Beton-brücken im In- und Ausland.

Dipl.-Ing. Tobias Mansberger, von demBüro Leonhardt- Andrä u. Partner Dresden,berichtete von der Bemessung, Konstrukti-on, Ausführung und den Testbetrieb an derStabbogenbrücke für den Hochgeschwindig-keitsverkehr der Deutschen Bahn über dasSaale-Elster-Tal. Mit 8.600 Metern ist sie ei-ne der längsten Brücken der DB AG. Ge-genwärtig erfolgt bei dem Pilotprojekt derProbebetrieb. Dafür ist die Grundlage einstatisches und dynamisches Messprogramm.Belastungsfahrten wurden bereits von zweiGüterzügen mit je 1.000 Tonnen Belastungdurchgeführt. Dynamische Messungen mitbis zu 340 km/h erfolgen mit dem MesszugICE-S der DB AG.

Bei den weiteren Vorträgen standen Proble-me der brückentechnischen Ertüchtigungund Sanierung vorhandener Brücken imVordergrund. Einbezogen war auch diedenkmalgerechte Erneuerung zahlreicherBrücken. In verschiedenen Bundesländernsind bestehende und bereits überalterteBrücken den heutigen Anforderungen nichtmehr gewachsen. Die Erhöhung der Achs-lasten und die enorme Dauerbeanspruchung,

sowie Verschleißerscheinungen führen zueiner stetig wachsenden Schadensentwick-lung. Technische Untersuchungen vorhan-dener Bauwerke stehen dabei im Vorder-grund, um nach wirtschaftlichen Erkenntnis-sen Entscheidungen zur Sanierung bzw. Er-tüchtigung oder zu einem Ersatzneubau her-beizuführen.

An den Beispielen der Rheinbrücke Lever-kusen und einer denkmalgerechten Erneue-rung der Friedrichsbrücke Berlin konntenumfassende Erfahrungen dargestellt werden.In der Diskussion und den anschließendenPausengesprächen wurde diese Thematik imDetail fortgesetzt.

Prof. Johann Kollegger, von der TU Wien,erläuterte an Beispielen einer Bogen-undSchalenbrücke, sowie einer Brücke mitDruckstreben, neue Bauverfahren in Öster-reich. Schlankere Konstruktionen mit gerin-ger Wartung und dem Ziel, die Dauerhaftig-keit von Betontragwerken dadurch wesent-lich zu verbessern.

Verschiedene von der TU Wien entwickel-ten Brückenbaumethoden wurden im Ergeb-nis von Forschungsarbeiten vorgestellt. Alsein besonderes realisiertes Beispiel nannteer die „Egg-Graben-Brücke“ im SalzburgerGroßarltal.

Diese Brücke wurde 2014 von der Interna-tionalen Betonvereinigung FIB (federationinternational du beton) mit dem „Award forOutstanding Concrete Structures“ ausge-zeichnet, ein Preis der alle vier Jahre verge-ben wird. Die witterungsbeständige undschlanke, ästhetisch-ansprechende Form gabden Ausschlag für ein technologisches Mei-sterwerk.

Zusammenfassend ist festzustellen, dassdurch die Vorträge und die Präsentationen inder Fachausstellung deutlich nachgewiesenwurde, dass der Brückenbau zu den Königs-disziplinen des Ingenieurbaus gehört. Das25. Dresdner Brückenbausymposium setztedamit hohe Maßstäbe für den Brückenbau-preis 2016, die Würdigung hervorragenderIngenieurleistungen in den beiden Kategori-en „Straßen-und Eisenbahnbrücken“ und„Fuß-und Radwegbrücken“. Das zwei tägigeSymposium war eine hervorragende Wer-bung für den Beruf des Bauingenieurs.

Dr.-Ing. Wolfgang EllingerMitglied der Ingenieurkammer

Brückenbausymposium 2015

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Veranstaltung

Zu Neuigkeiten für die Bauwirtschaft infor-miert die VHV AG bereits im vierten Jahr.Neben Referaten zu aktuellen Themen bietetdie Veranstaltung weiterhin Anregungen undGelegenheiten zu interessanten Gesprächenund Kontakten.

Herr Dieter Sillmann, Gebietsleiter der VHVin Thüringen, begrüßte die Tagungsgäste undinformierte über die Neuigkeiten der VHV-Versicherungen. Es übernahm danachRechtsanwalt Martin Gremmel, Fachanwaltfür Bau- und Arbeitsrecht aus Leipzig, dasWort. Er informierte über das Bauarbeits-recht. Er ging auf die Themen Arbeits-vertrag, Abmahnung und Kündigung ein undstellte Neuerungen im Zusammenhang mitdem Mindestlohn für Angestellte vor.

Matthias Werner von der VHV Lebensver-sicherung AG aus Hannover referierte ansch-ließend über die steueroptimierte Altersvor-sorgeplanung für Gesellschafter, Geschäfts-führer und Selbstständige in der Bauwirt-schaft.

Anschauliche Ausführungen und Beispielezum Thema „Wenn das Wetter die Gewinneverhagelt“, machte Dipl.-Ing. Marek Naservon der VHV Allgemeine Versicherung AGaus Hannover.

Der abschließende Tagesprogrammpunktwidmete sich der Vergabe- und Vertragsord-nung für Bauleistungen (VOB). Rechtsan-walt und Fachanwalt für Bau- und Architek-tenrecht, Markus Cosler informierte über

Neuerungen der VOB unter dem Titel „VOB– Update Baurecht“.

Im Anschluss an die Vorträge bedankte sichdie VHV für das zahlreiche Erscheinen. Fürdie Teilnahme an der Veranstaltung erhaltendie Gäste eine Bestätigungsurkunde. ZurNachbearbeitung werden die Vorträge vonden VHV-Versicherungen elektronisch aufdem Internetauftritt der VHV AG zur Verfü-gung gestellt.

Caroline IllhardtÖffentlichkeitsarbeit

Bauwirtschaftstag Thüringen 2015Am 12. März 2015 fand auf Initiative der VHV Gebietsdirektion Erfurt der jährliche Bauwirtschaftstag Thüringen fürArchitekten und Ingenieure im Park Inn HOTEL Weimar statt. Der Einladung war eine Vielzahl Architekten und In-genieure gefolgt. Die Veranstaltung widmete sich der VOB, dem Bauarbeitsrecht sowie der Altersvorsorgeplanung inder Bauwirtschaft.

HOAI

Der Bund-Länder-Arbeitskreis der Bun-desingenieurkammer hat bezüglich der Ge-winnrealisierung bei Abschlagszahlungennach HOAI ein Schreiben an das Bundes-finanzministerium sowie an die Finanz-minister der Länder verfasst. In diesemSchreiben wird darauf gedrungen, von derAnwendung des Bundesfinanzhof (BFH)-Urteils vom 14. Mai 2014 auf die aktuelleRechtslage abzusehen. Der Sachverhalt wirdnachfolgend erläutert.

Der BFH hat mit seinem Urteil vom 14. Mai2014 – VIII R 25/11 in Abweichung zu sei-ner bisherigen Rechtsprechung entschieden,dass nach HOAI 1995 erhaltene Anzahlun-gen für einzelne Leistungsphasen der HOAI,für die eine nachprüfbare Rechnung vor-liegt, nach steuerlichen Grundsätzen „end-gültig verdient“ sind. Es komme nicht dar-auf an, ob der erteilte Auftrag noch weitere,noch nicht abgeschlossene Leistungsphasenumfasse, denn jede einzelne Leistungsphaseder HOAI sei eine für sich selbstständigeLeistung. Die Bilanzierung einer teilfertigen

Arbeit für einzelne abgeschlossene Leis-tungsphasen nach HOAI komme demnachnicht in Betracht.

Das Urteil des BFH ist im Bundessteuerblattveröffentlicht worden (BStBl 2014 II 968)und deshalb ab sofort ohne jegliche Ein-schränkungen auf alle noch offenen Steuer-fälle anzuwenden. Dies führt wegen der dra-stischen Abkehr von den bisher anerkanntenGrundsätzen zur steuerlichen Beurteilungvon Leistungen nach der HOAI bei unserenMitgliedern kurzfristig und ohne Vorberei-tungsmöglichkeiten zu erheblichen Er-höhungen der Bilanzgewinne und massiven,nicht zu bewältigenden Steuerzahlungen.Darüber hinaus ist auf wesentliche gesetz-liche Änderungen hinzuweisen, die gegen-über dem Sachverhalt der BFH-Entschei-dung bestehen.

Der Entscheidung des BFH lag die HOAI inder Fassung vom 21.09.1995 zugrunde. ImGegensatz zum allgemeinen Werkvertrags-recht enthielt die HOAI einen Anspruch des

Planers auf Abschlagszahlungen. Mit dieserSonderregelung, die das Werkvertragsrechtdes BGB (§ 631) modifiziert und begründetder BFH die abweichende steuerliche Beur-teilung von Abschlagszahlungen auf Pla-nungsleistungen gegenüber dem Werkver-tragsrecht.

Werkvertragsrecht und HOAI sind seitdemmodifiziert worden. Im Werkvertragsrecht(§ 632 a BGB) wird dem Werkunternehmerseit 2000 ein gesetzlicher Anspruch auf Ab-schlagszahlungen eingeräumt. Die HOAIwurde in 2009 und 2013 modifiziert. Aus-weislich der Beratungsprotokolle war esdem Gesetzgeber angelegen, das Werkver-tragsrecht und die HOAI einander an-zunähern. Aus diesem Grund sieht er dieLeistungsphasen der HOAI als unselbständi-ge Teile einer Gesamtleistung an. Die HOAIsieht zudem die Abnahme durch den Auf-traggeber als Fälligkeitsvoraussetzung vor.Die Abnahme ist nun – übereinstimmendmit dem Werkvertragsrecht – eine der Vor-aussetzungen für die Fälligkeit der Schlus-

Gewinnrealisierung beiAbschlagszahlungen nach HOAI

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srechnung und sie legt den Zeitpunkt desGefahrenübergangs fest. Bis zum Gefah-renübergang – also bis zur Schlussabnahme– sind nunmehr auch Leistungen nach derHOAI nicht erbracht im Sinne des Steuer-rechts. Daraus folgt zivilrechtlich, dass allevor der Abnahme geleisteten Zahlungen desAuftraggebers unter dem Vorbehalt derRückforderung stehen und steuerlich bis da-hin weder selbständige Teilleistungen, nocheine fertige Leistung vorliegt.

Ab dem Inkrafttreten der vorgenannten Ge-setzesänderungen ist der eingangs genannten

Entscheidung des BFH die rechtlicheGrundlage entzogen. Es fehlt die Rechts-grundlage für die unterschiedliche steuer-liche Beurteilung von Planungsleistungennach der HOAI und dem Werkvertragsrecht.Zusammenfassend kommen die Akteure zudem Ergebnis, dass angesichts der eingetre-tenen wesentlichen Änderungen der ein-schlägigen gesetzlichen Grundlagen dasRealisationsprinzip der Anwendung des be-zeichneten BFH-Urteils auf Vorgänge ab2000 entgegensteht. Es erfolgte die Bitte umSuspendierung der Anwendung des Urteilsbis auf Weiteres.

Das Schreiben wurde unterzeichnet von:Dr.-Ing. Erich Rippert, Vorstandsvorsitzen-der des AHOBarbara Ettinger-Brinckmann,Präsidentin der BAKHeiner Farwick, Präsident des BDAHans Georg Wagner, Präsident des BDBHans-Ullrich Kammeyer,Präsident der BIngKDr.-Ing. Volker Cornelius,Präsident des VBI

Kammerständiges

Im Rahmen der regelmäßigen Übergabe derUrkunden und Stempel an neue Kammer-mitglieder konnte der Präsident der Ingeni-eurkammer Thüringen, Herr Dipl.-Ing. El-mar Dräger, am 19.03.2015 die 3.200steEintragungsurkunde seit der Kammergrün-dung 1994 übergeben, wobei es sich um ei-ne Doppeleintragung handelt. Es erfolgte ei-ne Aufnahme in die „Liste der BeratendenIngenieure“ als auch in die „Liste der bau-vorlageberechtigten Ingenieure“.

Präsident Dräger ging bei der Urkunden-übergabe darauf ein, dass die Ingenieurkam-mer Thüringen KöR die Gesamtheit derKammermitglieder repräsentiert und eineMitbestimmung in eigenen beruflichen An-gelegenheiten ermöglicht.

Dräger wies darauf hin, „dass es zweck-mäßig ist, freiberufliche Ingenieurinnen undIngenieure, deren Tätigkeit eine besonderegesellschaftliche Relevanz in Bezug auf dasGefahrenpotential oder auf die öffentlicheBedeutung haben, in ihrer Gesamtheit in dieberufsständische Selbstverwaltung zu inte-grieren, denn durch die Mitgliedschaft kannermöglicht werden, dass die Berufsträgerihren Pflichten u. a. zur Berufshaftpflicht-versicherung und der Fort- und Weiterbil-dung überprüfbar nachkommen. Überdieskann die berufliche Selbstverwaltung dazubeitragen, das fachliche Knowhow in denentscheidenden Bereichen zu bündeln, umes für die weitere Entwicklung der Gesell-

schaft im Sinne des Allgemeinwohls zu nut-zen.“

Der Kammerpräsident stellte außerdem aufdie Vorteile der Kammermitgliedschaft ab,denn der Berufsstand wird gestärkt, die Mit-glieder können sich aktiv einbringen undwerden bei Bedarf informiert bzw. beraten.

Nicht zuletzt berechtigt die Kammermit-gliedschaft zur Aufnahme in das berufsstän-dische Versorgungswerk.

Caroline IllhardtÖffentlichkeitsarbeit

3.200ste Eintragung beider Ingenieurkammer Thüringen

Präsident Dräger überreicht den neuen Kammermitgliedern die Eintragungsur-kunden. (v. l. Dipl.-Ing. Stefan Ferl, Dipl.-Ing. Elmar Dräger, Ing. Robin Eisenhardt,Dipl.-Ing. Holger Wilhelm)

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Veranstaltung

Wie in den vergangenen Jahren luden die In-genieurkammer Thüringen, der Bauindus-trieverband Hessen-Thüringen e. V., dieFachhochschule Erfurt und das ThüringerNetzwerk Demografie zur Veranstaltung „FHErfurt trifft Praxis“ ein. Rund 60 Studierende,Unternehmensvertreter und Interessierte folg-ten der Einladung in die Fakultät für Bauin-genieurwesen, um sich im Rahmen der Prak-tikantenbörse auszutauschen, sich gegenseitigkennenzulernen sowie sich über Praktikums-plätze zu informieren bzw. diese anzubieten.

Nach einer kurzen Begrüßung durch den Pro-dekan der Fakultät für Bauingenieurwesen,Prof. Dr. Spork, und den Moderator der Ver-anstaltung Dr. Linsel, sprach Frau Prof. Dr.Simon, die Leiterin des Praktikantenamts ander Fakultät Bauingenieurwesen, über dierechtlichen Aspekte des Praxissemesters so-wie über die organisatorischen Abläufe imPraktikum. Im Anschluss gab Herr Prof. Dr.-Ing. Spork einen Einblick in das Deutsch-landstipendium, das Studierende – die her-ausragende Leistungen in Studium und Beruferwarten lassen – mit 300 Euro monatlichfördert. Das Stipendium wird dabei jeweilszur Hälfte vom Bund und von privaten Stif-tern (z. B. Unternehmen) getragen. Danachberichteten zwei Studierende über Ihre Prak-tikumserfahrungen im Ingenieurbüro. Siesprachen über Ihre Tätigkeiten, die siewährend ihres Praktikums ausübten, über dieProjekte, an denen sie mitarbeiteten sowieüber den persönlichen Mehrwert, den sie ausdem Praktikum ziehen konnten. Im zweitenTeil der Praktikantenbörse kamen die anwe-senden Unternehmensvertreter zu Wort undstellten ihr Unternehmen sowie ihre Prakti-kumsangebote vor. In diesem Jahr nutztendiese Möglichkeit u. a. das Ingenieurbüro fürTragwerksplanung Dr.-Ing. Hunger, die Inge-nieurbüro Dr. Krämer GmbH, die Bau Con-sult Hermsdorf Gesellschaft Beratender Inge-nieure mbH, die Vollack Bautechnik GmbH& Co. KG, das Ingenieurbüro Goglin, die Ar-chitektur- und Ingenieurbüro Euen, Wolf undWinter GmbH, die Mihm Thermobau GmbHsowie die Ingenieurgemeinschaft SetzpfandGmbH & Co. KG.

Den Studierenden wurde ein großes Tätig-keitsspektrum vorgestellt sowie ein vielfälti-ges Angebot an Möglichkeiten für ihre Pra-xissemester unterbreitet. Insgesamt konnteden Studierenden im Rahmen der Veranstal-

tung eine Liste mit 33 Praktikumsangebotenvon 22 Unternehmen aus Thüringen und Hes-sen bereitgestellt werden. Am Ende der Ver-anstaltung bestand für die Studierenden imFoyer der Fachhochschule die Möglichkeitmit den Unternehmensvertretern persönlichins Gespräch zu kommen. Weitere Informa-tionen zu dieser oder zukünftigen Veranstal-tungen erhalten Sie über Email: [email protected], Telefon: 0361 -6531658.

Frau Haase, Geschäftsführerin des Bauindus-trieverbands Hessen-Thüringen e. V. Landes-gruppe Thüringen informierte über einendualen Bauingenieurstudiengang, welcher imWintersemester 2015 starten soll. Die intensi-ve Praxisorientierung soll die Studierendenbesser dazu befähigen, nach dem Studium inder Wirtschaft tätig zu sein. In der Studien-richtung „Bauingenieurwesen DUAL“ findetdie Ausbildung nicht nur an der Hochschulestatt, sondern auch in einem Ausbildungsbe-trieb. Die Studierenden werden in diesem an-gestellt und erhalten einen vergüteten Ar-beitsvertrag über die Dauer des Bachelorstu-diums hinaus. Das duale Studium beinhaltetgrundsätzlich alle Fächer des Bauingenieur-wesens, womit die spätere berufliche Tätig-keit in allen Einsatzbereichen möglich wird.Das Besondere sind die insgesamt sieben vor-gesehenen Praktika in den Semesterferien,die einen maßgeblichen Bestandteil der Aus-bildung zur Bauingenieurin und zum Bauin-genieur darstellen. Außerdem ergänzen Vor-lesungen und Seminare zu wirtschaftlichenund rechtlichen Fragen das besondere Profilder dualen Ausbildung.

Die Vorteile für alle Beteiligten liegen aufder Hand: Zum einen binden die Unterneh-

men frühzeitig qualifizierten Nachwuchs. DieStudierenden können zum anderen in hervor-ragender Weise Studium und die Praxis derArbeitswelt zu einem besseren Verständnismiteinander verknüpfen. Und die Fachhoch-schule stärkt durch die intensive Kooperationmit den Unternehmen weiter den Praxisbezugin der Lehre.

2. Firmenkontaktmesse mit großem ErfolgEine ebenso erfolgreiche Veranstaltung ander Fachhochschule Erfurt war die 2. Firmen-kontaktmesse am 14. April 2015. Zwischen11 und 15 Uhr konnten Studierende und Al-umni in den Foyers rund um den Audimaxmit regionalen und überregionalen Unterneh-men und Organisationen Kontakte knüpfen.

Die Zahl der teilnehmenden Firmen wie auchdie der studentischen Besucherinnen und Be-sucher ist im Vergleich zum vergangenenJahr gewachsen. Fast 50 Unternehmen ausder Region aber auch aus Hamburg, Bambergoder Dresden, waren auf der Messe für dieFachrichtungen Wirtschaftswissenschaften,Bauingenieurwesen, Gebäude- und Energie-technik sowie Verkehrs- und Transportwesenvertreten. Melden Sie sich schon jetzt für die3. Auflage der Messe an.

Besonders beliebt bei den Messeteilnehmernist der direkte Kontakt zu den Unternehmenund Studierenden, aber auch die Möglichkeit,in lockerer Atmosphäre bei den Ausstellerndirekte Bewerbungsgespräche für Praktikaoder Abschlussarbeiten zu führen oderzunächst allgemein Informationen zu Ein-stiegsmöglichkeiten zu erhalten.

Caroline IllhardtÖffentlichkeitsarbeit

Fachhochschule Erfurt trifft PraxisAm 9. April 2015 fand die 6. Praktikantenbörse an der Fachhochschule Erfurt statt. Diese Plattform zur Unterneh-menspräsentation bei den Studenten und zur Gewinnung von engagierten Praktikanten nutzten erneut auch Kammer-mitglieder.

Dipl.-Ing. Thomas Haustein (BI) präsen-tiert die Bau-Consult Hermsdorf GmbH.

Studenten kamen mit den Vertretern derIngenieurbüros ins Gespräch.

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Aus den Ausschüssen – Eintragungsausschuss

Die Ingenieurkammer Thüringen heißtihre neuen Mitglieder herzlich willkom-men und steht als Ansprechpartner gernzur Verfügung.

Nachfolgend aufgeführte Ingenieure wur-den durch den Eintragungsausschuss indie Listen der Ingenieurkammer Thürin-gen eingetragen:

Liste der Beratenden IngenieureDipl.-Ing. Holger Wilhelm, 2437Dipl.-Ing. Stefan Ferl, 5579Dipl.-Ing. Bernd Knape, 5593Dipl.-Ing. Lutz Thomas, 5594Dipl.-Ing. Norbert Spehr, 5619Dipl.-Ing. (FH) Marco Groß, 5634

Liste der bauvorlageberechtigten Ingeni-eure

Dipl.-Ing. Norbert Spehr, 5619Dipl.-Ing. Jörg Völlger, 5245Dipl.-Ing. (FH) Till-Olaf Jakob, 5633

Liste der Freiwilligen MitgliederIng. Robin Eisenhardt, 5582Dipl.-Ing. Harald Baumgarten, 2021

Nachfolgend aufgeführte Ingenieure wur-den durch den Eintragungsausschuss ausden Listen der Ingenieurkammer Thürin-gen gelöscht:

Liste der Beratenden IngenieureDipl.-Ing. Harald Baumgarten, 2021Dipl.-Ing. (FH) Martina Richter, 1887Dr.-Ing. Harald Schäfer, 0256Dipl.-Ing. Gerd Zimmermann, 0284

Liste der bauvorlageberechtigten Ingeni-eureDipl.-Ing. Gerd Zimmermann, 0284Dipl.-Ing. (FH) Ute Baldauf, 0243Dipl.-Ing. Gitta Engel, 1991Ing. Harald Funk, 0543Dipl.-Ing. (FH) Hella Kozlik, 4124Dipl.-Ing. (FH) Gisela Marstaller, 0472Dipl.-Ing. Antje Sangmeister, 4123Dipl.-Ing. Gisela Sauer, 2006Dipl.-Ing. (FH) Kerstin Wollweber, 1653Dipl.-Ing. Hans Tiedt, 1492

Liste der Freiwilligen MitgliederDipl.-Ing. Claus Dittmar, 302Dipl.-Ing. Mario Buchwald, 4519Dipl.-Ing. Stefan Ferl, 5579Dipl.-Ing. Corianna Schaubs, 0235

Eintragungen und Löschungen Februar-April 2015

Veranstaltungen

Rapid.Tech„Kompetenz undKontinuität“

Vom 10 bis 11. Juni 2015 findet an der Mes-se Erfurt die Fachmesse für Additive Manu-facturing und 3D-Druck, die Rapid.Techstatt.

Die Fachmesse und Anwendertagung Ra-pid.Tech richtet sich seit 11 Jahren gezieltan Anwender und Entwickler generativerFertigungstechnologien. Mit Teilnehmernaus über 20 Ländern hat sich die Rapid.Techzu einer der wichtigsten europäischen Infor-mationsveranstaltungen für dieses Themaentwickelt.

Mitglieder der Ingenieurkammer Thüringenerhalten einen ermäßigten Tagungspreis.1-Tages-Ticket: 410,00 €2-Tages-Ticket: 570,00 €.

Einen speziellen Anmeldungslink erhaltenSie bei der Geschäftsstelle.

Für den reinen Messebesuch erhalten die er-sten 30 Interessenten ein kostenfreies Mes-seticket. Melden Sie sich hierfür bei der Ge-schäftsstelle der IKT.

Weitere Informationen sowie das detaillierteProgramm finden Sie unter www.ikth.de.

„SommerfestDas diesjährige Sommerfest der Ingenieur-kammer Thüringen und der Architekten-kammer Thüringen findet am 9. Juli 2015 ab17:00 Uhr im Erfurter Stadtgarten statt.

Weitere Informationen zur Veranstaltungund zur Anmeldung erhalten Sie mit einerEinladungskarte. Wir freuen uns auf IhreTeilnahme am Sommerfest.

Informationsforumfür Ingenieure undArchitektenDie UNIT Versicherungsmakler GmbH ver-anstaltet gemeinsam mit der IKT ein Infor-mationsforum für Ingenieure und Architek-ten am 11. Juni 2015, 15 Uhr, im GasthausFürstenhof, Dietendorfer Straße 50, 99192Erfurt-Frienstedt. Die Veranstaltung ist fürMitglieder der Kammer kostenfrei. WeitereInformationen erhalten Sie über den Veran-staltungskalender unter www.ikth.de

Wettbewerb

ThüringerStaatspreis

Im Turnus von zwei Jahren wird der„Thüringer Staatspreis für Ingenieurleistun-gen“ vom Thüringer Ministerium für Infra-struktur und Landwirtschaft (früherTMBLV) verliehen.

Da der Landeshaushalt des FreistaatesThüringer noch nicht dem Landtag vorge-legt wurde, kann eine konkrete Aussageüber einen diesjährigen „Staatspreis für In-genieurleistungen“ noch nicht getroffenwerden.

Im Hinblick auf eine ggf. knapp bemesseneEinreichungsfrist für die Projekte, bitten wirSie, insofern Sie teilnehmen möchten, sichbereits jetzt den voraussichtlichen Zeitrah-men zu notieren:

Bei Freigabe der Finanzmittel durch denThüringer Landtag ist mit der Veröffentli-chung der Ausschreibung im Juni 2015 imThüringer Staatsanzeiger und auf der Inter-netseite der IKT zu rechnen.

Die Abgabezeit für die Projektdarstellungenwäre für Anfang August 2015 vorgesehen.

Die Preisverleihung würde ggf. im Dezem-ber 2015 stattfinden.

Sobald eine Entscheidung vorliegt, werdenwir Sie umgehend in Kenntnis setzen!

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Informationen

In einer vom Europäischen Wirtschafts- undSozialausschuss in Auftrag gegebenen Stu-die des Europäischen Zentrums für FreieBerufe zur „Lage der freien Berufe in ihrerFunktion und Bedeutung für die europäischeZivilgesellschaft“ kommen die AutorenProf. Dr. Martin Henssler und Prof. AchimWambach, Ph.D. zu dem Ergebnis, dass diefreien Berufe eine der wichtigsten und sta-bilsten Stützen der Wirtschaft der EU dar-stellen. Alle untersuchten freien Berufe un-terliegen bestimmten Regulierungen, welcheje nach Berufszweig mehr oder wenigerstark ausgeprägt sind. Die von den Mitglied-

staaten als notwendig erachtete Überwa-chung des Berufszugangs und der Berufs-ausübung wird bei fast allen freien Berufendurch eine besondere Berufsverwaltungdurchgeführt. Die These, dass eine Deregu-lierung des Berufszugangs der freien Berufezu besseren Marktergebnissen und zu opti-mierten Beschäftigungszahlen führen soll,konnten die Autoren nicht bestätigen. Hier-zu fehlen empirische Belege. Vielmehrkommen die Autoren zu dem Ergebnis, dass,auch wenn die Regulierungssysteme in deneinzelnen Mitgliedstaaten sehr unterschied-lich sind, nach einer Gesamtbetrachtung ein-

zelne Systeme nicht zwingend als besseroder schlechter bewertet werden können.Aus der Funktionsfähigkeit eines als weni-ger strikt empfundenen Berufsrechts kannjedenfalls nicht die Notwendigkeit einer De-regulierung der übrigen Berufsrechte gefol-gert werden. Vielmehr sollte den Mitglied-staaten die Möglichkeit gegeben werden, aufnationale Besonderheiten Rücksicht zu neh-men und ihre jeweiligen Regulierungssyste-me autonom fortzuentwickeln.

Europäisches Zentrum für Freie Berufe

Studie zur Lage der freien BerufeDie aktuelle Studie des Europäischen Zentrums für Freie Berufe der Universität zu Köln stellt eine erste Bestandsauf-nahme der Regulierungen Freier Berufe in der EU und deren Wirkungsweisen dar. Dabei werden die Deregulierungs-bestrebungen der EU-Kommission problematisiert.

AK Energie

Die Energieeinsparverordnung EnEV regeltbereits seit 2002 die Mindestluftdichte vonGebäuden. Bei diesem Thema kocht schnelldie Volksseele über. Manch Einer beklagtdie gesetzgeberische Regelungswut undsehnt sich nach „atmenden Wänden“. EineVersachlichung ist dringend geboten:

Die Energieeinsparverordnung bezweckt un-ter anderem die Minimierung von Lüftungs-wärmeverlusten durch ungeregelten Fugen-luftwechsel. In der Praxis hat sich gezeigtdass bei „undichten“ Gebäuden der hygie-nisch erforderliche Luftwechsel stark vonder Windstärke abhängt. Bei WindstärkeNull und geringen Temperaturunterschiedenzwischen innen und Außen findet kaumLuftaustausch statt, wo hingehen bei hohenWindstärken und Temperaturunterschiedenein Fugenluftwechsel auftreten kann beidem Kerzen ausgeblasen werden. Dies führtzu hohen Heizenergieverlusten und Unbe-haglichkeit.

Gern wird übersehen, dass der erforderlichekontinuierliche Feuchteabtransport auch beiundichten Fugen nicht durch Wände erfol-gen kann. Typische Wandkonstruktionen,auch ohne Wärmedämmung, tragen nur ma-ximal 3 % zum erforderlichem Feuchte- undLuftaustausch bei. Das bedeutet, dass oh-

nehin mindestens 97 % des Luftaustauschsdurch Fensterlüftung oder Lüftungsanlagengewährleistet werden müssen. Wände atmenalso nicht. Das haben Wände auch noch niegetan. Undichtigkeiten in Außenwändensind als Bauschäden einzuordnen.

Nun wurde durch die Rechtsprechung fest-gelegt, dass z. B. einen berufstätigen Paarnicht zuzumuten ist, mehr als dreimal täg-lich mittels Fenster-Stoßlüftung einen Ra-umluftaustausch herzustellen. In der Konse-quenz lebt die Mehrheit der Bevölkerung ineinem schadstoffgeschwängertem Raumluft-mief. Fugenundichtigkeiten oder Fensterkip-plüftung tragen bei höheren Windstärkenzwar vorübergehend zum Luftwechsel bei,haben im Winter aber leider den Nachteilvon ungeregelten Lüftungswärmeverlustenund oft genug Schimmelbildung im Bereichder Fensterlaibungen, Fugen und Wärme-brücken.

Eine Norm (DIN 1946-6) verlangt daher dieErstellung eines Lüftungskonzeptes für Neu-bauten und Sanierungen. Wenn in einemWohngebäude mehr als 1/3 der vorhandenenFenster ausgetauscht bzw. mehr als 1/3 derDachfläche neu abgedichtet werden mussein Planer oder Verarbeiter festlegen, wieaus Sicht der Hygiene und des Bauten-

schutzes der notwendige Luftaustausch er-folgen kann. Gemäß Energieeinsparverord-nung bedeutet das im Referenzfall die Mon-tage einer Lüftungsanlage. Im Zusammen-hang mit der Forderung nach einer hohenGebäude-Luftdichte klingt das zunächst wieden Bock zum Gärtner zu machen. In Wirk-lichkeit soll jedoch eine Lüftungsanlage füreinen hygienischen und regelbaren Luft-wechsel ohne Abhängigkeit von Windge-schwindigkeiten und Außentemperaturensorgen und tut dies auch bei entsprechenderAuslegung und Wartung. Wenn eine solcheAnlage mit einer so genannten Wärmerück-gewinnung ausgestattet ist, lassen sich dieLüftungswärmeverluste auf ein Minimumreduzieren und langfristig Heizkosten sparenohne auf Lufthygiene verzichten zu müssen.Auch hier ist für die gezielte Funktion derAnlage eine gute Gebäude-Luftdichte uner-lässlich.

Im Zusammenhang mit den Vorbehalten ge-genüber modernen Wohnraumlüftungsanla-gen erscheint zudem seltsam, dass heutekaum noch jemand einen Neuwagen ohneKlimaanlage kauft.

Dr.-Ing. Architekt Volker K. DruscheArbeitskreis Energie

Hygienische Lüftung von AufenthaltsräumenGebäude luftdicht einpacken um eine Lüftungsanlage zu montieren? Versuch einer Versachlichung des Themas.

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40. GeburtstagDipl.-Ing. (FH) Markus Poltrock

50. GeburtstagDipl.-Ing. Anne-Katrin HilgerDipl.-Ing. Ronald HeyDipl.-Ing. Jörg GumprechtDipl.-Ing. Michael Schulz

60. GeburtstagDipl.-Ing. (FH) Karin KlärnerDr.-Ing. Ulrich DresselDipl.-Ing. (FH) Gerhard HolzhauseDipl.-Ing. Gudrun MönnigDipl.-Ing. Gunter HärtlingDipl.-Ing. (FH) Birgit Althans

65. GeburtstagDipl.-Ing. Peter WeltzienDr.-Ing. Karl-Heinz Lockl

71. GeburtstagDr.-Ing. Thomas HaufeDipl.-Ing. (FH) Horst Ammann

73. GeburtstagDipl.-Ing. Peter Kühn

75. GeburtstagDipl.-Ing. Rolf Witte

76. GeburtstagDipl.-Ing. Ludwig Kirchner

78. GeburtstagDipl.-Ing. (FH) Hans-Dieter Graf

82. GeburtstagDipl.-Ing. (FH) Walter Wolf

IMPRESSUM:Herausgeber: Ingenieurkammer Thüringen,

Körperschaft öffentlichen RechtsFlughafenstr. 4, 99092 Erfurt

Internet: www.ikth.deMail: [email protected]: 03 61 / 2 28 73 - 50

Fon: 03 61 / 2 28 73 - 0GF: Dr.-Ing. Rico P. Löbig

Redaktionsschluss für die nächsten Ausgaben:10.05.2015 und 10.06.2015.Ihre Beiträge senden Sie bitte per E-Mail [email protected]

Mit Namen oder Initialen gekennzeichnete Beiträge stel-len die Auffassung der Autoren dar und nicht unbedingtdie der Redaktion oder des Herausgebers. Es wird daraufhingewiesen, dass die inhaltliche und grammatikalischeGestaltung in der Verantwortung des jeweiligen Autorssteht. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf einegeschlechtsneutrale Differenzierung verzichtet. Entspre-chende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlunggrundsätzlich für beide Geschlechter. Die verkürzteSprachform hat nur redaktionelle Gründe und beinhaltetkeine Wertung.Das DIB THÜRINGEN ist offizielles Organ der Ingenieur-kammer Thüringen und wird ihren Mitgliedern unent-geltlich zugesandt. Der Einzelbezug ist nach schriftlicherBestellung gegen eine Schutzgebühr von 1,50 € zzgl.Porto möglich, soweit Exemplare vorrätig sind.

Geburtstage

Anmeldung und Informationen:Bauhaus Akademie Schloss EttersburggGmbH, Frau Ehmer, Am Schloss 1,99439 EttersburgTel. 0 36 43 / 7 42 84 15,Fax 0 36 43 / 7 42 84 19,[email protected]:1 - Mitglieder der IKT, VBI-LV Thüringen(für Tagesseminare)

2 - Mitglieder der AKT und anderer Archi-tekten – und Ingenieurkammern, des BVS,VBI-LV Thüringen (für Lehrgänge)3 - Angestellte von Mitgliedern der AKT,IKT, LVS Thüringen, VBI-LV Thüringen;ö.b.u.v. Sachverständige, Mitglieder desBIV Hessen-Thüringen, von HWK,Anwaltskammern4 - Gäste

ZusatzqualifikationenAusbildung von Sicherheits- und Gesund-heitsschutz-KoordinatorenErwerb der arbeitsschutzfachlichenKenntnisse nach Anhang B RAB 30SGK-AS 36: 26. bis 29. Mai 2015 /Anmeldeschluss: 06.05.201532 Fortbildungsstunden / Entgelt: 460 / 500/ 570 / 670 EUR

Weiterbildungsangebote

Wir gratulieren unseren Mitgliedern und wünschen alles Gute!Mai 2015