Didaktisch-methodisches Studium der Sportarten und … · 2015-10-13 · - 8 - soll damit eine...

174
Didaktisch-methodisches Studium der Sportarten und Bewegungsfelder im Bachelor of Science und Master of Science Studiengang Sportwissenschaft Herausgeber: Lehr- und Forschungsbereich Sportarten und Bewegungsfelder Fakultät für Sportwissenschaft Ruhr-Universität Bochum Bochum, im Oktober 2015

Transcript of Didaktisch-methodisches Studium der Sportarten und … · 2015-10-13 · - 8 - soll damit eine...

Didaktisch-methodisches Studium der Sportarten und Bewegungsfelder im

Bachelor of Science und Master of Science Studiengang Sportwissenschaft

Herausgeber:

Lehr- und Forschungsbereich Sportarten und Bewegungsfelder

Fakultät für Sportwissenschaft

Ruhr-Universität Bochum

Bochum, im Oktober 2015

I

Inhaltsverzeichnis

Einleitung (Bachelor of Science und Master of Science) .......................................................................................... - 1 -

Modul 2 Didaktisch-methodische Grundlagen der Bewegungsfelder im Individualbereich .......... - 5 -

Bewegen an Geräten – Gerätturnen ......................................................................................................................... - 7 -

Bewegen im Wasser – Schwimmen ........................................................................................................................ - 12 -

Explorieren, Gestalten, Darstellen - Gymnastik und Tanz ...................................................................................... - 16 -

Laufen, Springen, Werfen - Leichtathletik ............................................................................................................... - 23 -

Modul 3 Didaktisch-methodische Grundlagen der Sportspiele ...................................................... - 29 -

Mannschafts-Sport-Spiele am Beispiel Basketball .................................................................................................. - 31 -

Mannschafts-Sport-Spiele am Beispiel Fußball ...................................................................................................... - 38 -

Mannschafts-Sport-Spiele am Beispiel Handball .................................................................................................... - 43 -

Mannschafts-Sport-Spiele am Beispiel Hockey ...................................................................................................... - 50 -

Rückschlag-Sport-Spiele am Beispiel Racket-Spiele mit Schwerpunkt Badminton ................................................ - 52 -

Rückschlag-Sport-Spiele am Beispiel Racket-Spiele mit Schwerpunkt Tennis ....................................................... - 56 -

Rückschlag-Sport-Spiele am Beispiel Racket-Spiele mit Schwerpunkt Tischtennis ............................................... - 61 -

Rückschlag-Sport-Spiele am Beispiel Volleyball ..................................................................................................... - 64 -

Modul 4 Didaktisch-methodische Grundlagen des Natursports und weiterer Bewegungsfelder - 71 -

Beach-Volleyball ..................................................................................................................................................... - 73 -

Bewegungskünste ................................................................................................................................................... - 78 -

Eislaufen / Eishockey .............................................................................................................................................. - 82 -

Gymnastik ............................................................................................................................................................... - 85 -

Kämpfen am Beispiel Judo ..................................................................................................................................... - 88 -

Klettern/Bergwandern ............................................................................................................................................. - 91 -

Schneesport am Beispiel Skilauf oder Snowboard ................................................................................................. - 96 -

Sporttauchen......................................................................................................................................................... - 100 -

Tanz ...................................................................................................................................................................... - 104 -

Trampolinturnen .................................................................................................................................................... - 108 -

Wassersport am Beispiel Rudern .......................................................................................................................... - 111 -

Wassersport am Beispiel Segeln .......................................................................................................................... - 114 -

Wassersport am Beispiel Windsurfen ................................................................................................................... - 117 -

Wasserspringen .................................................................................................................................................... - 120 -

II

Modul 9 Didaktisch-methodische Vertiefung der Sportarten und Bewegungsfelder .................... - 123 -

Badminton............................................................................................................................................................. - 125 -

Basketball ............................................................................................................................................................. - 128 -

Fußball .................................................................................................................................................................. - 132 -

Gerätturnen ........................................................................................................................................................... - 136 -

Gymnastik ............................................................................................................................................................. - 140 -

Handball................................................................................................................................................................ - 143 -

Leichtathletik ......................................................................................................................................................... - 147 -

Rudern .................................................................................................................................................................. - 150 -

Schwimmen .......................................................................................................................................................... - 153 -

Skilauf ................................................................................................................................................................... - 156 -

Tanz ...................................................................................................................................................................... - 159 -

Tennis ................................................................................................................................................................... - 162 -

Volleyball .............................................................................................................................................................. - 166 -

Windsurfen ............................................................................................................................................................ - 168 -

Einleitung

- 1 -

Einleitung

Im sportwissenschaftlichen Studium ist ein Perspektivwechsel vom Sporttreibenden zum Sportvermittelnden, Sportplanenden und Sportorganisierenden erforderlich.

Das Studium der Sportarten und Bewegungsfelder wird diesem Wechsel des Blickwinkels gerecht, indem es neben der Eigenrealisation auch die Theorie der Sportarten und Bewegungsfelder sowie deren Vermittlungsmethoden thematisiert.

In den Seminaren der Sportarten und Bewegungsfelder werden im Allgemeinen sportart-/ bewegungsfeldspezifische Vorerfahrungen und gute koordinative und konditionelle Fähigkeiten vorausgesetzt.

Von den Studierenden wird eine aktive und engagierte Teilnahme erwartet. Für den Erwerb der sportart-/bewegungsfeldspezifischen Anforderungen an die Eigenrealisation sind die Studierenden auch über das Seminar hinaus selbst verantwortlich.

Die Beschäftigung mit fachwissenschaftlichen Themen und die didaktische und methodische Analyse dienen zum Erwerb einer Sach- und Vermittlungskompetenz in Bezug auf sportart-/ bewegungsfeldspezifische Inhalte. Dabei stellen die Sportarten und Bewegungsfelder eine Schnittstelle der verschiedenen sportwissenschaftlichen Teildisziplinen dar, konkretisieren die Theorie und zeigen deren Vernetzung auf.

BACHELOR-OF-SCIENCE-STUDIUM

Das Bachelor-Studium in den Sportarten/Bewegungsfeldern setzt sich zusammen aus einem Grundlagenbereich mit den Modulen 2 bis 4 und einem Vertiefungsbereich im Modul 9.

Der Grundlagenbereich umfasst 9 Sportarten/Bewegungsfelder, 6 davon werden in Seminaren mit 2 Semesterwochenstunden, 3 in Seminaren mit 4 Semesterwochenstunden absolviert. Geht es in den zweistündigen Seminaren um die Erarbeitung sportwissenschaftlicher Grundlagen und die eigene Bewegungserfahrung, so stehen in den vierstündigen Seminaren darüber hinaus die didaktisch-methodische Aufbereitung und die Vermittlung von Lehrkompetenz im Vordergrund. Die Sportarten/Bewegungsfelder im Grundlagenbereich sind in drei Modulen zusammengefasst:

Modul 2 Didaktisch-methodische Grundlagen der Bewegungsfelder im Individualbereich

• Bewegen an Geräten – Gerätturnen • Bewegen im Wasser – Schwimmen • Explorieren, Gestalten, Darstellen – Gymnastik oder Tanz • Laufen, Springen, Werfen – Leichtathletik

Im Modul 2 sind zwei Veranstaltungen mit 2 Semesterwochenstunden und eine Veranstaltung mit 4 Semesterwochenstunden zu wählen! Schwimmen ist mit mindestens 2 SWS Pflichtveranstaltung!

Einleitung

- 2 -

Modul 3 Didaktisch-methodische Grundlagen der Sportspiele

• Mannschafts-Sport-Spiele (am Beispiel Basketball, Fußball, Handball oder Hockey) • Rückschlag-Sport-Spiele (am Beispiel Volleyball oder am Beispiel Racket-Spiele mit

Schwerpunkt Badminton, Tennis oder Tischtennis)

Im Modul 3 sind zwei Veranstaltungen mit 2 Semesterwochenstunden und eine Veranstaltung mit 4 Semesterwochenstunden zu wählen! Beide Bereiche müssen abgedeckt sein!

Modul 4 Didaktisch-methodische Grundlagen des Natursports und weiterer Bewegungsfelder

• Wassersport (am Beispiel Rudern, Segeln, Windsurfen) • Schneesport (mit Schwerpunkt Skilauf oder Snowboard) • Kämpfen (am Beispiel Judo,..) • Weitere Bewegungsfelder nach örtlichem Angebot: Beach-Volleyball, Bewegungskünste,

Eislaufen/Eishockey, Gymnastik, Klettern/Bergwandern, Sporttauchen, Tanz, Trampolinturnen, Wasserspringen, ...)

Im Modul 4 sind zwei Veranstaltungen mit 2 Semesterwochenstunden und eine Veranstaltung mit 4 Semesterwochenstunden zu wählen!

Die zweistündigen Veranstaltungen der Module 2 bis 4 werden mit 3 Kreditpunkten (je 90 Arbeitsstunden) abgeschlossen, die vierstündigen Vertiefungsveranstaltungen mit 6 Kreditpunkten (180 Arbeitsstunden). Aus den Modulen 2 bis 4 ist ein Modul als Prüfungsmodul für die Bachelor-Prüfung auszuwählen. Die Entscheidung, welches Modul als Prüfungsmodul ausgewählt wird, treffen die Studierenden nach Absolvierung der Module 2 bis 4.

Der Vertiefungsbereich konkretisiert sich im Modul 9.

Modul 9 Didaktisch-methodische Vertiefung der Sportarten und Bewegungsfelder

• Spezialfach • Seminar mit sportartübergreifender Thematik

Das Spezialfach ist wählbar aus einer/einem erfolgreich abgeschlossenen Sportart/Bewegungsfeld der Module 2 bis 4. Die vierstündige Veranstaltung wird mit 6 Kreditpunkten abgeschlossen. Das Seminar mit sportartübergreifender Thematik ist dem jeweiligen Spezialfach zugeordnet. Das zweistündige Seminar wird mit 3 Kreditpunkten abgeschlossen.

MASTER-OF-SCIENCE-STUDIUM

Im Masterstudiengang Sportwissenschaft kann im profilübergreifenden Bereich eine Sportart/ein Bewegungsfeld als didaktisch-methodische Vertiefung gewählt werden. Im Modul 1 „Optionale Studien“ des M.Sc.-Sportwissenschaft sind dann Teilbereiche eines Spezialfachs mit dem angegliederten Seminar mit sportartübergreifender Thematik im Umfang von 6 CP zu absolvieren.

Einleitung

- 3 -

Die im Modul 1 des Masterstudiums gewählte Sportart/gewähltes Bewegungsfeld muss sich jedoch von der im Modul 9 des Bachelorstudiums gewählten Sportart/Bewegungsfeld unterscheiden. Master-Studierende nehmen an den Angeboten für den Bachelorstudiengang teil.

GLIEDERUNG DER FÄCHER

Im Folgenden werden die einzelnen Veranstaltungen geordnet nach Modulen beschrieben.

Die Darstellung im Grundlagenbereich (Module 2 bis 4) umfasst jeweils die Punkte:

1 Charakteristik des Fachs

2 Erscheinungsformen (bezogen auf schulische und außerschulische Anwendungsfelder)

3 Seminar

3.1 Ziele des Seminars

3.2 Themenbereiche des Seminars

3.3 Organisation und besondere Eingangsvoraussetzungen

3.4 Ermittlung der Leistungen im Seminar

Die Darstellung im Vertiefungsbereich (Modul 9) ist alphabetisch nach Sportarten geordnet und umfasst jeweils die Punkte:

1 Seminar mit sportartübergreifender Thematik

2 Spezialfach

2.1 Ziele des Spezialfachs

2.2 Themenbereiche des Spezialfachs

2.3 Organisation und besondere Eingangsvoraussetzungen

3 Ermittlung der Leistungen im Modul

3.1 Praxisprüfung

3.2 Theorieleistung

3.3 Lehrprobe

4 Kreditierung

- 4 -

- 5 -

Modul 2 Didaktisch-methodische Grundlagen der Bewegungsfelder

im Individualbereich

- 6 -

Bewegen an Geräten – Gerätturnen

- 7 -

Bewegen an Geräten – Gerätturnen

1 Charakteristik des Faches Das Gerätturnen zählt zu den technisch-kompositorischen Sportarten, bei denen nicht das Resultat (in Form von meßbaren Größen) im Vordergrund steht, sondern die Form der Ausführung vorrangige Bedeutung hat.

Die Kontrolle des Körpers in den räumlichen und zeitlichen Dimensionen der Bewegung spiegelt die spezifischen Anforderungen, aber auch Herausforderung hinsichtlich der koordinativen und konditionellen Fähigkeiten wider.

Die spezielle Charakteristik des Gerätturnens besteht darin, dass das zu bewegende Sportgerät der menschliche Körper ist, der in Auseinandersetzung mit den Großgeräten aus eigener Kraft in beliebige Positionen im Raum gelangen kann.

So werden Bewegungssituationen wie Kopfübersein, Fliegen und Drehungen um unterschiedliche Drehachsen hergestellt, die ein gewisses Maß an Selbstvertrauen, Mut und Risikobereitschaft, aber auch Vertrauen in Dritte erfordern und fördern.

2 Erscheinungsformen Die Sportart Gerätturnen wird in unterschiedlichster Form betrieben (vom Eltern-Kind-Turnen über das Leistungsturnen zum Senioren-Turnen), wobei der Begriff ‘Turnen’ häufig noch als Synonym für die allgemeine sportliche Betätigung gebraucht wird.

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen dem formgebundenen Gerätturnen und dem (norm-) freien Turnen an Geräten bzw. mit Partnern. Beim formgebundenen Gerätturnen sind Geräte und Bewegungen normiert und Regeln festgesetzt. Die möglichst perfekte Ausübung spezifischer Bewegungstechniken steht im Vordergrund und macht die Auseinandersetzung mit den biomechanischen Gegebenheiten zwingend notwendig. Sowohl der Leistungs- und Vergleichsgedanke als auch individuell verschiedene Intentionen, diesen Sport zu betreiben, lassen sich hier finden.

Das freie Turnen an Geräten ist durch den Einsatz verschiedenartiger Geräte, die oft durch eine spezielle Sinngebung zum Turngerät werden, vielfältiger Bewegungsmöglichkeiten und die Regel-Freiheit gekennzeichnet, wobei Sinnrichtungen wie Bewegungserleben, Wagnis, Experimentieren und Geselligkeit in den Vordergrund rücken. Der Status des Turnens als Individualsportart erfährt in diesem Bereich des Bewegungsfeldes eine bewusste Abwandlung.

3 Seminar

3.1 Ziele des Seminars

Die Studierenden sollen durch den Erwerb spezieller Fähigkeiten und Fertigkeiten in die Lage versetzt werden, das Gerätturnen in seinen unterschiedlichen Ausrichtungen zu vermitteln. In Verbindung mit dem grundlegenden bewegungstheoretischen und pädagogischen Basiswissen

Bewegen an Geräten – Gerätturnen

- 8 -

soll damit eine fachliche Lehrkompetenz angestrebt werden, die im schulischen Bereich ein weitgefächertes Anwendungsfeld abzudecken vermag.

3.2 Themenbereiche des Seminars

• Erarbeitung und Demonstration ausgewählter Bewegungsabläufe an verschiedenen Geräten und Gerätearrangements

• biomechanische Aspekte (zeitlich-räumliche Charakteristik, Dynamik etc.) • Beobachtung, Analyse und Korrektur spezifischer Bewegungstechniken • Organisation des Übungsbetriebes (Hilfeleistung, Sicherheitsmaßnahmen, Handhabung

der Geräte etc.) • alternatives Turnen (Freies Turnen an Geräten, Partnerakrobatik, Gruppen-/ Schauturnen

etc.) • Anwendung und Diskussion didaktisch-methodischer Grundsätze (Lehrverfahren,

methodische Maßnahmen, Medieneinsatz etc.) • Verbandsstrukturen / Wettkampfsport / Regelwerk • Analyse und kritische Auseinandersetzung mit der Fachliteratur

wechselnde sportartübergreifende Themen (z.B.:)

• psychologische Aspekte (Motivation, mentales Training, Angst etc.) • geschichtliche Aspekte • medizinische Aspekte (spezifische Belastungen etc.)

3.3 Organisation des Seminars

Der Sportartkurs Gerätturnen umfasst vier Semesterwochenstunden und wird als zweisemestriger Kurs mit jeweils zwei SWS oder als einsemestriger Kurs mit zwei SWS angeboten.

3.3.1 Ermittlung der eigenen Bewegungsleistung

INHALTE

Die eigene Bewegungsleistung wird im Gerätturnen in Form zwei aufeinander aufbauender Überprüfungen ermittelt:

• Überprüfung einzelner Bewegungstechniken (Diese Bewegungstechniken stellen sich in der Regel als stellvertretende Fertigkeiten der relevanten Strukturgruppen dar und werden durch zusätzlichen Aushang bekannt gegeben; die Überprüfung erfolgt semesterbegleitend. Das erfolgreiche Absolvieren dieser Überprüfung stellt die Zulassungsvoraussetzung zum nächsten Prüfungsabschnitt dar.)

• Überprüfung vollständiger Übungsverbindungen an den Geräten (Die Studierenden müssen in diesem Prüfungsteil zwei Pflichtübungen und zwei Kürübungen an unterschiedlichen Geräten darbieten; eine Gruppengestaltung kann hierbei eine Kürübung an einem Gerät ersetzen.) Den Studierenden stehen sieben Geräte zur Auswahl, wobei die Auswahlmöglichkeiten dahingehend eingeschränkt werden, dass ein Stütz-, ein Hang- und ein Sprunggerät (nur einmal wählbar!) enthalten sein müssen.

Bewegen an Geräten – Gerätturnen

- 9 -

Stützgeräte: • Boden • Schwebebalken • Parallelbarren

(12 x 12m Bodenfläche) (Höhe 1,20m) (Studentinnen: Stütz-/Hochbarren, Studenten: Hochbarren)

Hanggeräte:

• Schaukelringe • Stufenbarren • Reck

(nur Studentinnen) (nur Studenten)

Sprunggeräte: • Pferdsprung • Minitrampolin

(Höhe: Studentinnen - 1,20m, Studenten - 1,25m längsgestellt)

Gruppendarstellung: • Gerät(e) wählbar

Die Geräteauswahl bei der Gruppendarstellung sollte in Absprache mit dem Kursleiter erfolgen.

BEURTEILUNG DER BEWEGUNGSTECHNIKEN

Zur Überprüfung einzelner Bewegungstechniken soll der Studierende die geforderten Fertigkeiten in einer technisch richtigen Form demonstrieren. Geringe haltungstechnische Mängel sind bei Demonstration tolerierbar.

Die Bewertung der Pflicht- und Kürübungen erfolgt auf einer Skala von 0-10 Punkten. Das Punktesystem wird in das Drittelnotensystem transferiert.

BEURTEILUNG DER PFLICHTÜBUNGEN

Mit den Pflichtübungen wird die Fähigkeit der technisch korrekten Ausführung fundamentaler Bewegungselemente in der jeweiligen Gerätspezifik nachgewiesen.

Vom Kursleiter kann zu Beginn eines jeden Semesters eine Pflichtübung für das jeweilige Gerät neu zusammengestellt werden. Die exakten Ausführungen werden per Aushang oder vom Kursleiter bekanntgegeben.

Die Pflichtübungen müssen in der vorgegebenen Form vollständig erbracht werden, um die Mindestpunktzahl (1) zu erlangen. In den Übungen sind, mit Ausnahme der Sprunggeräte, jeweils vier Elemente als Pflichtelemente gekennzeichnet, die als Kernelemente zu verstehen sind.

Im Einzelnen gilt:

• 4 Pflichtelemente á 1,5 Punkte = 6 P. • Dynamik = 2 P. • Körperhaltung/Körperspannung = 2 P. = 10P. Abzüge:

• technisch fehlerhaftes Pflichtelement -0,1 - 1,5 P. • Mängel in der dynamischen Ausführung -0,1 - 2,0 P. • haltungstechnische Mängel -0,1 - 2,0 P

• Pferdsprung: Hocke = 10 P. • Minitrampolin: Salto vw. = 10 P.

Bewegen an Geräten – Gerätturnen

- 10 -

Abzüge:

• technisch fehlerhaftes Element -0,1 - 8,0 P. • haltungstechnische und dynamische Mängel -0,1 - 2,0 P.

BEURTEILUNG DER KÜRÜBUNGEN

Die Kürübungen sollen einen höheren Schwierigkeitsgrad aufweisen als die Pflichtübungen.

Jede Kürübung (Ausnahme: Pferdsprung, Minitrampolin) soll mindestens vier Grund- und mindestens drei Schwierigkeitselemente enthalten.

Die Kategorisierung der Bewegungselemente in die beiden Schwierigkeitsgruppen ist beim Kursleiter einzusehen bzw. wird per Aushang bekannt gegeben. Dort nicht aufgeführte Elemente werden nach Absprache mit dem Kursleiter eingestuft.

Bewertungskriterien sind neben dem sinnvollen Aufbau der Kürübung in Bezug auf die Gerätspezifik, die technisch korrekte Demonstration der einzelnen Bewegungsabläufe, der Schwierigkeitsgrad der Übungsverbindungen sowie die Dynamik und Körperhaltung.

Im Einzelnen gilt:

• 3 Schwierigkeitselemente á 1,5 P. = 4,5 P. • 4 Grundelemente á 0,5 P. = 2,0 P. • Übungsverbindung/gerätspezifischer Übungsaufbau = 1,0 P. • Dynamik = 1,0 P. • Körperhaltung/Körperspannung = 1,0 P. • besondere Leistung/zusätzliches SE = 0,5 P. = 10 P. Abzüge:

• fehlendes o. fehlerhaftes Schwierigkeitselement - 0,1 - 1,5 P. • fehlendes o. fehlerhaftes Grundelement 0,1 - 0,5 P. • fehlerhafte Übungsverbindung (gerätunspezifische • Übergänge, Zwischenschwünge etc.) 0,1 - 1,0 P. • Mängel in der dynamischen Ausführung 0,1 - 1,0 P. • haltungstechnische Mängel 0,1 - 1,0 P.

Für die Sprunggeräte Pferd und Minitrampolin werden Sprünge festgelegt, die eine bestimmte Wertigkeit aufweisen.

• Pferdsprung: Wert Technische Abzüge dynamische Abzüge haltungstechnische

Abzüge Überschlag (oder schwieriger)

10 -0,1 - 8,0 P -0,1 - 1,0 P 0,1 - 1,0 P.

Hocke 8 -0,1 - 7,0 P. -0,1 - 1,0 P 0,1 - 1,0 P. Grätsche 7 -0,1 - 6,0 P. -0,1 - 1,0 P 0,1 - 1,0 P. Hockwende 6 -0,1 - 4,0 P -0,1 - 1,0 P 0,1 - 1,0 P.

Bewegen an Geräten – Gerätturnen

- 11 -

• Minitrampolin: Wert Technische Abzüge dynamische Abzüge haltungstechnische

Abzüge Salto rw. vom Kasten 10 -0,1 - 8,0 P -0,1 - 1,0 P 0,1 - 1,0 P. Salto vw. m. ½ Dreh (oder schwieriger)

10 -0,1 - 7,0 P. -0,1 - 1,0 P 0,1 - 1,0 P.

Salto vw. gebückt 9 -0,1 - 7,0 P. -0,1 - 1,0 P 0,1 - 1,0 P. Salto vw. gehockt 8 -0,1 - 6,0 P. -0,1 - 1,0 P 0,1 - 1,0 P. ganze Drehung 6 -0,1 - 4,0 P

BEURTEILUNG DER GRUPPENDARSTELLUNG

Mit der Gruppendarstellung weisen die Studierenden die Fähigkeit nach, ansprechende Präsentationen mit gerätturnspezifischen Fertigkeiten zu gestalten. Damit wird ein attraktives Betätigungsfeld des Gerätturnens erschlossen, das spezielle Bewegungserfahrungen auf kooperativer Handlungsbasis ermöglicht.

Für die Bewertung gelten die folgenden Kriterien:

• Variabilität des turnerischen Bewegungsrepertoires 2 P. • bewegungstechnischer Schwierigkeitsgrad 3 P. • haltungstechnische Ausführung 1 P. • Dynamik / Gestaltung von Übergängen 1 P. • Variation der Gestaltungskriterien gemäß der gewählten

Geräte (Raum, Zeit, Dynamik, Gruppenformationen etc.) 2 P. • Originalität / Ideen 1 P. = 10 P.

Die Gesamtnote „Praxis“ ergibt sich aus dem arithmetischen Mittel der erzielten Punktwerte für die vier Teilleistungen.

3.3.2 Ermittlung der Kenntnisse in Sportarttheorie und Lehrkompetenz

Die Bewertung der Leistungen in der Sportarttheorie erfolgt auf der Basis der im Kurs ermittelten Lerninhalte in der Regel durch eine einstündige Klausur.Im vierstündigen Seminar kann darüber hinaus die Lehrkompetenz durch Lehrübungen im Verlaufe des Semesters nachgewiesen werden. Die Lehrübungen beinhalten Planung, Durchführung und Reflexion.

3.3.3 Kreditpunkte

Nach erfolgreichem Absolvieren aller Seminaranforderungen erhält der/die Studierende für das zweistündige Seminar drei Kreditpunkte (3 CP) bzw. für das vierstündige Seminar sechs Kreditpunkte (6 CP).

Bewegen im Wasser – Schwimmen

- 12 -

Bewegen im Wasser – Schwimmen

1 Charakteristik des Fachs Schwimmen ist die am meisten praktizierte Sportart, die wirklich den Namen „Life-time Sportart“ verdient, da sie vom Säuglings- bis ins hohe Alter ausgeübt werden kann. Wertvolle Körpererfahrungen können im Wasser besser als an Land gemacht werden, denn das Bewusstsein für innere und äußere Zustände wird hier sehr deutlich spürbar.

Auftrieb und Widerstand liefern Motivation für völlig neue Bewegungen und Empfindungen. Das ständige Auseinandersetzen mit dem Medium Wasser führt zu Bewegungsvariationen aller Art, wobei vielfältige Sinneswahrnehmungen zur Verfügung stehen. Der im Wasser eingetauchte Mensch erlebt die Eigenarten des Wassers intensiver, z.B. durch horizontale und vertikale Wasserlagen, Härte und Weichheit des Wassers, die Verwendung verschiedener Materialien, die Stille unter Wasser u. ä. und erweitert somit seine Wahrnehmung.

Nicht nur die körperlichen, sondern auch die psychosozialen, materialen und personalen Erfahrungen gehen weit über das „Schwimmen Lernen“ hinaus, sie sind für eine gesunde Gesamtentwicklung notwendig und sollen zu weiteren Wasseraufenthalten motivieren. Das Erschließen der Vielfalt von möglichen Erfahrungen mit dem Wasser wird damit zum inhaltsbestimmenden Prinzip, auf dessen Umsetzung die Studierenden vorbereitet werden sollen.

2 Erscheinungsformen Durch die Fülle der Möglichkeiten wird das Schwimmen für den Erziehungs- und Ausbildungsbereich zunächst als Sportbereich verstanden, in dem pädagogisch orientiert eine Polarität zwischen Sportschwimmen und dem Erlebnisraum Wasser mit seinen nicht austauschbaren Erfahrungen thematisiert wird.

In einem Vermittlungskonzept, das die Auseinandersetzung mit dem Urelement Wasser zum Ausgangs- und Bezugspunkt für alle nachfolgenden Teildisziplinen hat, wird die Entwicklung von Bewegungserfahrung und Wasserbewegungsgefühl zur zentralen Leitlinie für die unterschiedlichen Formen des Schwimmen Lernens, des Technikerwerbs, des Übens und Trainierens mit den grundlegenden Bewegungsproblemen: Auftrieb zu sichern, Antrieb zu erzeugen und Widerstand nicht nur zu überwinden, sondern ökonomisch zu nutzen. Hierbei wird ein neues Kompetenzprofil vom Sportstudierenden erwartet, das sich durch ein breites Fundamentum von unterschiedlichen Erfahrungen und koordinativen Bewegungsmustern ausdrückt und somit einen souveränen Umgang mit dem Medium Wasser erlaubt.

Eine Schwimmausbildung, die von einem bewegungspädagogischen Verständnis ausgeht, lässt sich grundlegend für die Studierenden durch eine intensive Auseinandersetzung mit dem Wasser in drei Stufen bestimmen:

• Begegnung mit dem Element Wasser • Erschließung von Bewegungssituationen im Wasser • Gestaltung von Handlungssituationen im und mit Wasser

Bewegen im Wasser – Schwimmen

- 13 -

Neben der Basisausbildung und dem Anfängerschwimmen werden die Sportschwimmarten, das Rettungsschwimmen, das Spielen im Wasser, das Wasserballspielen, das Sporttauchen, das Wasserspringen, das Kunstschwimmen, das Aquatraining/Wassergymnastik/Aqua-jogging u. ä. in unterschiedlichem Umfang ausgebildet.

3 Seminar

3.1 Ziele des Seminars

Das Studium im Sportartbereich Schwimmen verfolgt das Ziel, fachwissenschaftliche und didaktisch-methodische sowie sportmotorisch-praktische Grundlagen zu vermitteln. Nach Absolvierung des Kurses sollen die Studierenden die Befähigung zur Vermittlung von Lehr- und Lernprozessen in ausgewählten Teilbereichen mit Anfängern und Fortgeschrittenen besitzen.

3.2 Themenbereiche des Seminars

• Didaktisch-methodische Aspekte und Einordnung der schwimmsportlichen Ausbildung • Anatomische, physiologische und biomechanische Grundlagen für die

Auseinandersetzung mit dem Element Wasser • Hydrostatische und hydrodynamische Grundlagen für die verschiedenen

Handlungsbereiche • Möglichkeiten der individuellen Rückmeldung von Lehr- und Lernprozessen in einer

schwimmsportlichen Ausbildungsgruppe als sozialem Lern- und Erfahrungsfeld • Erarbeitung und Erprobung verschiedener Lehrverfahren bei der Vermittlung von

Grundelementen aus verschiedenen Bereichen des Schwimmsports • Erarbeitung verschiedener Möglichkeiten der Angstreduktion bei ausgewählten

physischen und psychischen Belastungsmerkmalen in verschiedenen schwimmsportlichen Ausbildungsbereichen

• Verbesserung der elementaren Voraussetzungen für die Wahrnehmung, das Bewegungssehen und die Bewegungskorrektur in der Schwimmausbildung

• Verwendung von audiovisuellen Medien in der Schwimmausbildung sowie die Bedeutung und Einsatzmöglichkeiten von Hilfsmitteln

• Vermeidung von sportarttypischen Verletzungen und Unfallrisiken, Beachtung der besonderen Fürsorge und Aufsichtspflichten der Schwimmausbilder/innen

• Erwerb unterrichtlicher Handlungsfähigkeiten z.B. Planung/Durchführung/Auswertung in verschiedenen Teilbereichen des Schwimmsports

• Erwerb der sportartspezifischen Leistungsfähigkeit und der Demonstrationsfähigkeit technischer und taktischer Grundelemente aus den Bereichen: Basisausbildung, spezielle Formen der Aufwärmphase (Gymnastik), Anfängerschwimmen, Sportschwimmen, Wasserspringen, Wasserball, Sporttauchen (ABC), Kunstschwimmen, Wassergymnastik, Aquajogging und Rettungsschwimmen

Bewegen im Wasser – Schwimmen

- 14 -

3.3 Organisation und besondere Eingangsvoraussetzungen

Eingangsvoraussetzungen für die Teilnahme am Seminar ist der Nachweis eines Rettungsschwimmpasses in SILBER (nicht älter als 4 Jahre).

3.4 Ermittlung der Leistungen im Seminar

3.4.1 Ermittlung der eigenen Bewegungsleistung

Die Gesamtnote für die eigene Bewegungsleistung wird folgendermaßen ermittelt: Note = [ (Summe der Technikprüfungen)/4+ Note für Zeitmessung ]/2 Im Schwimmen werden als eigene Bewegungsleistung verlangt:

• 100 m auf Zeit in einer der Schwimmarten Kraul, Rückenkraul, Brust oder Delfin (Schwimmart nach Wahl)

LEISTUNGSTABELLE SCHWIMMEN

100m Schwimmen Studenten Note Zeit Brust Kraul Rücken Delphin 1 1.26.0 1.12.0 1.20.0 1.22.0 1,3 1.27.8 1.13.8 1.21.8 1.23.8 1,5 1.29.5 1.15.5 1.23.5 1.25.5 1,7 1.31.3 1.17.3 1.25.3 1.27.3 2 1.33.0 1.19.0 1.27.0 1.29.0 2.3 1.35.8 1.21.8 1.29.8 1,31.8 2,5 1.38.5 1.24.5 1.32.5 1.34.5 2,7 1.41.3 1.27.3 1.35.3 1.37.3 3 1.44.0 1.30.0 1.38.0 1.40.0 3,3 1.46.0 1.32.0 1.40.0 1.42.0 3.5 1.48.0 1.34.0 1.42.0 1.44.0 3,7 1.50.0 1.36.0 1.44.0 1.46.0 4 1.52.0 1.38.0 1.46.0 1.48.0 100m Schwimmen Studentinnen Note Zeit Brust Kraul Rücken Delphin 1 1.36.0 1.22.0 1.30.0 1.32.0 1,3 1.37.8 1.23.8 1.31.8 1.33.8 1,5 1.39.5 1.25.5 1.33.5 1.35.5 1,7 1.41.3 1.27.3 1.35.3 1.37.3 2 1.43.0 1.29.0 1.37.0 1.39.0 2,3 1.45.8 1.31.8 1.39.8 1.41.8 2,5 1.48.5 1.34.5 1.42.5 1.44.5 2,7 1.51.3 1.37.3 1.45.3 1.47.3 3 1.54.0 1.40.0 1.48.0 1.50.0 3,3 1.56.0 1.42.0 1.50.0 1.52.0 3,5 1.58.0 1.44.0 1.52.0 1.54.0 3,7 2.00.0 1.46.0 1.54.0 1.56.0 4 2.02.0 1.48.0 1.56.0 1.58.0

• Technikdemonstration der vier Sportschwimmarten mit Start und Wende über 25 m • Kursbegleitende Demonstrationen von Wasserspringen, Wasserball und Aquajogging

müssen als Prüfungsvorleistung bestanden werden

Bewegen im Wasser – Schwimmen

- 15 -

Einzelheiten werden durch spezifische Ausführungsbestimmungen zu den vorliegenden Bestimmungen für das Seminar „Bewegen im Wasser - Schwimmen“ geregelt. Diese werden im Seminar vorgestellt und sind jederzeit beim Fachleiter einsehbar. Damit wird eine Anpassung an Veränderungen im Seminar „Bewegen im Wasser - Schwimmen“ ermöglicht.

Bewertet wird die situative funktionale Anwendung der sportartspezifischen Bewegungsmerkmale und Qualitätskriterien für die o. g. normierten Techniken der Sportschwimmarten.

Note Bewertung Sehr gut (1)

Die Bewegungsleistung ist im Hinblick auf die Beurteilungskriterien hervorragend.

Gut (2)

Die Bewegungsleistung entspricht den Beurteilungskriterien in besonderem Maße.

Befriedigend (3)

Die Bewegungsleistung ist im Hinblick auf die Beurteilungskriterien überdurchschnittlich.

Ausreichend (4)

Die Bewegungsleistung ist im Hinblick auf die Beurteilungskriterien zufriedenstellend.

Nicht ausreichend(5)

Die Bewegungsleistung entspricht nicht den sportartspezifischen Basisanforderungen.

Die Prüfungen in Theorie und Praxis sind bestanden, wenn jeweils mindestens die Note „ausreichend“ (4,0) vergeben wird. Die Note „nicht ausreichend“ in der Zeitmessung kann mit der Note der Technikprüfung ausgeglichen werden, sofern in allen vier Schwimmarten die Note „ausreichend“ (4,0) oder besser erreicht wird. Wird eine der Teilleistungen der Technikdemonstation mit „nicht ausreichend“ (5,0) bewertet, so ist nur diese in einem weiteren Prüfungsversuch zu wiederholen. Sind mehr als eine Teilleistung in der Technikdemonstration „nicht ausreichend“ (5,0), so muss die komplette Praxisprüfung wiederholt werden. Eine mit „nicht ausreichend“ (5,0) bewertete Prüfung kann frühestens im Folgesemester wiederholt werden.

3.4.2 Ermittlung der Kenntnisse in Sportarttheorie und Lehrkompetenz

Die Bewertung der Kenntnisse in der Sportarttheorie erfolgt auf der Basis der im Kurs vermittelten Lerninhalte in der Regel durch eine Klausur von 60 min Dauer.

Im vierstündigen Seminar wird darüber hinaus die Lehrkompetenz durch Lehrübungen im Verlaufe des Semesters nachgewiesen. Die Lehrübungen beinhalten Planung, Durchführung und Reflexion.

3.4.3 Kreditpunkte

Nach erfolgreichem Absolvieren aller Seminaranforderungen erhält die/der Studierende für das zweistündige Seminar drei Kreditpunkte (3 CP) und für das vierstündige Seminar sechs Kreditpunkte (6 CP).

Explorieren, Gestalten, Darstellen - Gymnastik und Tanz

- 16 -

Explorieren, Gestalten, Darstellen - Gymnastik und Tanz

Explorieren, Gestalten und Darstellen sind Handlungsfelder, bei denen es um das Erproben und Erweitern der eigenen Bewegungsmöglichkeiten und deren Variation und Kombination bezogen auf räumliche, zeitliche und dynamische Parameter geht. Bewegung wird nach- oder kreativ neu gestaltet und gegebenenfalls präsentiert.

Das Bewegungsfeld Explorieren, Gestalten, Darstellen kann mit dem Schwerpunkt Gymnastik oder dem Schwerpunkt Tanz absolviert werden.

Explorieren, Gestalten, Darstellen mit Schwerpunkt Gymnastik

1 Charakteristik des Fachs Gymnastik beschäftigt sich mit der menschlichen Bewegung an sich. Unter Achtung anatomisch-physiologischer Gesetzmäßigkeiten und psychosomatischer Zusammenhänge dient sie der Bildung des Körpers und seiner Bewegungsmöglichkeiten. Daher geht es in der Gymnastik neben dem Erlernen und Verbessern bestimmter Bewegungsabläufe vorwiegend um das Ausschöpfen von Bewegungsmöglichkeiten, das Aufbrechen von Bewegungsmustern und das Variieren und Gestalten von Bewegungen. Daneben bilden die Wahrnehmung und Entwicklung körperlicher Prozesse wie Atmung, Haltung, Kondition, Entspannung etc. die Schwerpunkte der Körperbildung.

2 Erscheinungsformen Gymnastik hat sich zu einem Feld unterschiedlichster Erscheinungsformen und Zielrichtungen entwickelt und wird für alle Altersstufen angeboten.

Gymnastik ist verpflichtender Bestandteil des Sportunterrichts in der Schule und wird in den Bewegungsfeldern „Gestalten, Tanzen, Darstellen“ und „Den Körper wahrnehmen und Bewegungsfähigkeiten ausprägen“ besonders konkretisiert.

Im Bereich der Prävention und Rehabilitation tritt der funktionelle Aspekt in den Vordergrund. Rückenschulen, Entspannungskurse, psychomotorische Übungsgruppen, Aerobicvariationen und spezielle Konditionsangebote sind einige Beispiele aus diesem Bereich.

Im Freizeitsport sind neben den fitnessorientierten Angeboten mit verschiedenen Aerobicformen und speziellen Konditionsangeboten auch Körperwahrnehmung und Entspannung durch Angebote wie Atemgymnastik, Alexander-Technik, Feldenkrais, Yoga, Tai-Chi usw. vertreten. Darüber hinaus finden sich hier auch vielfältige Formen von Gymnastik zu Musik, die den kreativen Umgang mit Bewegung hervorheben.

Gymnastik als Leistungssport gibt es in der Rhythmischen Sportgymnastik und in Wettkampfformen von Aerobic. Daneben bietet die funktionelle Gymnastik für andere Sportarten konditionelle Grundlagen und hat Ausgleichsfunktion.

Explorieren, Gestalten, Darstellen mit Schwerpunkt Gymnastik

- 17 -

3 Seminar

3.1 Ziele des Seminars

Die Studierenden sollen durch vielfältige Erfahrungen die Bewegungsmöglichkeiten ihres Körpers wahrnehmen und erweitern.

Sie sollen Übungen auf ihre Funktionalität überprüfen und lernen selbständig Bewegungsfolgen zusammenzustellen.

Sie sollen eine kritische Einstellung zu den sich rasant entwickelnden Modetrends in Gymnastik und der damit einhergehenden Flut von Veröffentlichungen entwickeln.

Nach Absolvierung des Grundkurses sollen die Studierenden in der Lage sein, Gymnastikstunden für verschiedene Gruppen in den Bereichen Schule, Freizeit und Gesundheit adressatenbezogen und methodisch vielseitig zu planen und durchzuführen.

3.2 Themenbereiche des Seminars

3.2.1 Körperbezogene Themenbereiche/Funktionelle Gymnastik

• Dehnen und Kräftigen • Aerobic/Ausdauerschulung • Haltungsschulung • Atemgymnastik • Entspannungsverfahren • Kinästhetische Wahrnehmung

Übergreifende Themen:

• Aufbau und Funktion von Skelett und Muskulatur • Herz-Kreislauf-System • Trainingstheoretische Grundlagen • Psychosomatik

3.2.2 Bewegungsbezogene Themenbereiche/ Rhythmisch-tänzerische Gymnastik

• Grundformen der Bewegung und deren Variation und Kombination • Visuelle, akustische und taktile Wahrnehmung • Bewegen mit Handgeräten/Objekten (u.a. Rhythmische Sportgymnastik) • Bewegen zu Musik/akustischen Vorlagen • Bewegungsgestaltung in Improvisation und Komposition

Übergreifende Themen:

• Koordination • Gestaltungskriterien • Kreativität

3.2.3 Theoriethemen

• Geschichte der Gymnastik • Kritische Analyse von Erscheinungsformen der Gymnastik/Trends • Didaktisch-methodische Grundlagen

Explorieren, Gestalten, Darstellen mit Schwerpunkt Gymnastik

- 18 -

3.3 Organisation und besondere Eingangsvoraussetzungen

Das Seminar Gymnastik umfasst 2 oder 4 Semesterwochenstunden. Besondere Eingangsvoraussetzungen bestehen nicht.

3.4 Ermittlung der Leistungen im Seminar

3.4.1 Ermittlung der eigenen Bewegungsleistung

In Gymnastik wird der Nachweis ausgewählter Bewegungstechniken und der Gestaltungsfähigkeit von Bewegungen als eigene Bewegungsleistung verlangt.

Die Prüfungsteile Pflichtablauf, Einzelimprovisation und Gruppenkomposition werden im Verhältnis 1:1:1 gewertet. Die Gesamtnote ergibt sich aus dem Mittelwert der erbrachten Leistungen. Alle drei Prüfungsteile müssen mit mindestens ausreichend bestanden sein.

INHALTE:

• Pflichtablauf mit freien Teilen Der Pflichtablauf wird im Verlauf des Kurses erarbeitet.

• Einzelimprovisation (Mögliche Improvisationsansätze): Bewegungsgrundformen Handgerät, Objekt, Material Musik/akustische Vorlagen Handlungsthemen (Gegensatzpaare, Körperbereiche, Gestaltungskriterien,..)

• Gruppenkomposition mit Notation Anzahl der teilnehmenden Personen: 2 - 5 Mögliche Ausgangspunkte der Gestaltung: s. Improvisationsansätze.

In einem der drei Elemente müssen Geräte/Objekte verwendet werden.

BEURTEILUNGSKRITERIEN

• Beurteilungskriterien zum Pflichtablauf: Übereinstimmung von Musik und Bewegung/Rhythmus Exaktheit der Bewegungsausführung Bewegungsfluss, Durchlässigkeit Körperhaltung, angemessene Körperspannung Bewegungsweite, -intensität Schwierigkeitsgrad, Dynamik und Gestaltung des freien Teils

• Beurteilungskriterien zur Einzelimprovisation: Variabilität der Bewegungsideen entsprechend der gestellten Aufgabe Originalität Ausschöpfen der Gestaltungskriterien entsprechend der gestellten Aufgabe Schwierigkeitsgrad Technische Ausführung

Explorieren, Gestalten, Darstellen mit Schwerpunkt Tanz

- 19 -

• Beurteilungskriterien zur Gruppenkomposition: Deutliche Umsetzung des gewählten Themas Vielfältiges Bewegungsmaterial, Originalität Themengemäßer formaler Aufbau und adäquate Gestaltung der Übergänge Sinnvoller Einsatz von Objekten und Musik Ausschöpfen der Gestaltungskriterien entsprechend des gewählten Themas Schwierigkeitsgrad und technische Ausführung

3.4.2 Ermittlung der Kenntnisse in Sportarttheorie und Lehrkompetenz

Die Bewertung der Kenntnisse in der Sportarttheorie erfolgt auf der Basis der im Kurs ermittelten Lerninhalte in der Regel durch eine Klausur von 60 min Dauer. Im 4-stündigen Seminar wird die Lehrkompetenz durch Lehrübungen im Verlaufe des Semesters nachgewiesen. Die Lehrübungen beinhalten Planung, Durchführung und Reflexion.

3.4.3 Kreditpunkte

Nach erfolgreichem Absolvieren aller Seminaranforderungen erhält die/der Studierende für das 2-stündige Seminar 3 Kreditpunkte (3 CP) und für das 4-stündige Seminar 6 Kreditpunkte (6 CP).

Explorieren, Gestalten, Darstellen mit Schwerpunkt Tanz

1 Charakteristik des Fachs Das Tanzen gilt als eine der ursprünglichsten Lebensäußerungen des Menschen, ist Ausdruck seiner vitalen Körperlichkeit und spiegelt in besonderer Weise seine kulturellen, historischen und sozialen Bezüge wider. So finden wir in verschiedenen Kulturen und Gesellschaftsformen völlig unterschiedliche Formen des Tanzens und seiner gesellschaftlichen Bedeutung.

• Mit dieser Vielfalt und rasanten Entwicklung der Formen des Tanzens gehen verschiedene Sinngebungen einher:

• Tanzen kann als reiner Selbstzweck ausgeübt werden, als Ausdruck eines momentanen Lebensgefühls.

• Steht das Miteinander-Tanzen bei Paar- oder Gruppentänzen im Vordergrund, dann werden die besonderen Kommunikations- und Interaktionsformen des Tanzens hervorgehoben.

• Beim Tanzen als Kunstform werden schließlich die Möglichkeiten genutzt, mit Bewegung etwas auszudrücken, zu „sprechen“.

Bei allen Formen sind zur Charakterisierung des Tanzens der starke expressive Gehalt dieser Art des Sich-Bewegens und die Nähe zur eigenen Person des Tanzenden hervorzuheben.

2 Erscheinungsformen Aufgrund seiner vielfältigen Möglichkeiten und Ausprägungen ist das Tanzen eine Bewegungsform, die in jeder Altersstufe ausgeübt werden kann.

Explorieren, Gestalten, Darstellen mit Schwerpunkt Tanz

- 20 -

Tanz ist verpflichtender Bestandteil des Sportunterrichts in der Schule im Bereich Gestalten, Tanzen, Darstellen aller Schulstufen von 1-10. Darüber hinaus erfreut sich Tanz in Arbeitsgemeinschaften, bei Projekttagen und Schulfesten großer Beliebtheit.

Im Freizeitbereich bieten Partys, Feste und andere gesellige Zusammenkünfte häufig Anlass zum Tanzen. Tanzschulen, Studios, Vereine und andere gemeinnützige Anbieter vermitteln eine Vielzahl von Tanzstilen und -formen wie Folklore, Ballett, Standardtanz, Afrikanischer Tanz, Orientalischer Tanz, Jazztanz, Rock ‘n‘ Roll, Modern Dance, HipHop, Tango, Mambo, ...

Tanzen wird hier als Selbsterfahrung, als besondere Form der Steigerung von körperlicher Fitness oder als Kommunikation mit Partner oder Gruppe aufgefasst. Der kreative Aspekt des Tanzens schließlich wird besonders betont, wenn Bewegungsfolgen und Choreographien selbst entwickelt und vorgeführt werden.

Tanzen als Leistungssport gibt es im Standard- und Lateinamerikanischen Tanz, Rock n Roll, Jazz- und Modern-Dance-Formationen, ...

Technische Perfektion, Schwierigkeitsgrad und Originalität der Bewegungsformen und Ausdruckskraft gelten im Wettkampf als Vergleichskriterien.

Die Zielperspektiven Leistung und Präsentation stehen auch bei allen Formen des Bühnentanzes im Vordergrund. Klassisches Ballett, Ausdruckstanz, Tanztheater, Modern Dance und New Dance sind bekannte Beispiele aus diesem Bereich des Kunsttanzes. Sie haben jeweils eigene Stilmittel, um mit Bewegung Themen oder Geschichten darzustellen.

Schließlich müssen an dieser Stelle noch die vielfältigen Formen des Showtanzes genannt werden, wie wir sie in Showveranstaltungen, Musicals, Filmen, Videoclips etc. finden.

3 Seminar

3.1 Ziele des Seminars

Die Studierenden sollen Tanz in seinen vielfältigen Erscheinungsformen exemplarisch erproben und kennen lernen und den Zusammenhang zwischen Tanz- und Gesellschaftsformen herausarbeiten.

Sie sollen Tanzbewegungen nachgestalten sowie selbständig Bewegungsfolgen und kleine Choreographien entwickeln können.

Nach Absolvierung des Seminars sollen die Studierenden in der Lage sein, Tanzstunden für verschiedene Adressatengruppen in den Bereichen Schule, Freizeit und Gesundheit adressatenbezogen und methodisch vielseitig zu planen und durchzuführen.

3.2 Themenbereiche des Seminars

3.2.1 Tanzformen verstehen und nachgestalten

Anhand markanter Beispiele verschiedener Tanzstile werden jeweils die charakteristischen Bewegungsmerkmale, die Gestaltungsmittel und der historische und gesellschaftliche Bezug der Tanzform erprobt und erörtert.

Explorieren, Gestalten, Darstellen mit Schwerpunkt Tanz

- 21 -

Beispiel einer solchen „Tanzreise“:

• Höfischer Tanz, Klassisches Ballett • Europäische Folklore • Afrikanischer Tanz, Jazztanz, Hip Hop/Breakdance • Rock`n Roll, aktuelle Modetänze • Pantomime, Ausdruckstanz, Tanztheater • Modern Dance, New Dance

3.2.2 Tanzbewegungen/Choreographien selbst gestalten

Durch Wahrnehmungs-, Improvisations- und Kompositionsaufgaben zu verschiedenen Ausgangspunkten wird ästhetisches und kreatives Handeln erprobt und geübt.

Im Einzelnen werden u.a. folgende Themenbereiche angesprochen:

• Entwicklung der Körperbewusstheit, Bewegungserfahrungen in Zeit, Dynamik und Raum • Gestaltete Formen als Improvisationsanregung (Alltagsgegenstände, Handgeräte,

Malerei, Graphik, Skulptur, ..) • Umsetzen von Musik/akustischen Vorlagen in Bewegung • Szenische Inhalte als Improvisationsanregung • Von der Improvisation zur Komposition • Aussage von Bewegungen, Körpersprache, Wirkung

3.2.3 Übergeordnete Themen

• Kreativität • Ästhetische Bildung • Didaktisch-methodische Grundlagen

3.3 Organisation und besondere Eingangsvoraussetzungen

Das Seminar umfasst 2 oder 4 Semesterwochenstunden. Besondere Eingangsvoraus-setzungen bestehen nicht.

3.4 Ermittlung der Leistungen im Seminar

3.4.1 Ermittlung der eigenen Bewegungsleistung

In Tanz wird der Nachweis ausgewählter Bewegungstechniken und der Gestaltungsfähigkeit von Bewegungen als eigene Bewegungsleistung verlangt.

Die Prüfungsteile Pflichtablauf, Einzelimprovisation und Gruppenkomposition werden im Verhältnis 1:1:1 gewertet. Die Gesamtnote ergibt sich aus dem Mittelwert der erbrachten Leistungen. Alle drei Prüfungsteile müssen mit mindestens ausreichend bestanden sein.

4 Inhalte • Pflichtablauf mit freien Teilen Der Pflichtablauf wird im Verlauf des Kurses erarbeitet.

• Einzelimprovisation (Mögliche Improvisationsansätze): Tanzstile Objekt, Material, Bild, Skulptur

Explorieren, Gestalten, Darstellen mit Schwerpunkt Tanz

- 22 -

Musik/akustische Vorlagen, Text Handlungsthemen (Szene, Körpersprache/Stimmung, Gegensatzpaare, diverse Gestaltungskriterien, ...)

• Gruppenkomposition mit Notation Mögliche Ausgangspunkte der Gestaltung, s. Improvisationsansätze.

BEURTEILUNGSKRITERIEN

• Beurteilungskriterien zum Pflichtablauf: Übereinstimmung von Musik und Bewegung/Rhythmus Exaktheit der Bewegungsausführung Bewegungsfluss, Durchlässigkeit Körperhaltung, angemessene Körperspannung Bewegungsweite, -intensität Schwierigkeitsgrad, Dynamik und Gestaltung des freien Teils

• Beurteilungskriterien zur Einzelimprovisation: Variabilität der Bewegungsideen entsprechend der gestellten Aufgabe Originalität Ausschöpfen der Gestaltungskriterien entsprechend der gestellten Aufgabe Schwierigkeitsgrad Technische Ausführung

• Beurteilungskriterien zur Gruppenkomposition: Deutliche Umsetzung des gewählten Themas Vielfältiges Bewegungsmaterial, Originalität, ausschöpfen der Gestaltungskriterien Schwierigkeitsgrad und technische Ausführung, Ausdrucksstärke Sinnvoller Einsatz von Objekten und Musik Themengemäßer formaler Aufbau, adäquater Stilauswahl, Gestaltung der Übergänge

4.1.1 Ermittlung der Kenntnisse in Sportarttheorie und Lehrkompetenz

Die Bewertung der Kenntnisse in der Sportarttheorie erfolgt auf der Basis der im Kurs ermittelten Lerninhalte in der Regel durch eine Klausur von 60 min Dauer. Im 4-stündigen Seminar wird die Lehrkompetenz durch Lehrübungen im Verlaufe des Semesters nachgewiesen. Die Lehrübungen beinhalten Planung, Durchführung und Reflexion.

4.1.2 Kreditpunkte

Nach erfolgreichem Absolvieren aller Seminaranforderungen erhält die/der Studierende für das 2-stündige Seminar 3 Kreditpunkte (3 CP) und für das 4-stündige Seminar 6 Kreditpunkte (6 CP).

Laufen, Springen, Werfen - Leichtathletik

- 23 -

Laufen, Springen, Werfen - Leichtathletik

1 Charakteristik des Faches Gehen, Laufen, Springen und Werfen sind die natürlichsten Bewegungsformen des Menschen. Sie bilden die unverzichtbare Basis zahlreicher Bewegungsfelder und sportlicher Aktivitäten.

Schnell zu sein, hoch oder weit zu springen, ein Gerät zum Fliegen zu bringen ist Erlebnis und Herausforderung zugleich. Wer sich mit anderen messen will kann dies auf vielfältige Weise tun – von der normierten Einzeldisziplin in der Leichtathletik bis hin zum 7- oder 10-Kampf. Doch damit ist das Bewegungsfeld noch nicht erfasst. Typisch sind die verschiedenen Anforderungsdimensionen mit hohem Aufforderungscharakter: die koordinativ-rhythmischen Anforderungen in der allgemeinen Lauf-, Sprung- und Wurfschulung, die konditionell-athletischen beim ausdauernden Gehen und Laufen und die koordinativ-technischen Lösungen zur Zeitminimierung und Distanzmaximierung.

In diesem Bewegungsfeld bzw. Sportbereich sind eigenes Können und persönlicher Umgang mit Erfolg und Misserfolg in besonderer Weise zu erleben und zu gestalten.

2 Erscheinungsformen Leichtathletik wird im Freizeit- und Breitensport von der Kindheit bis ins hohe Alter betrieben, z.B. beim Mutter-, Vater-, Kind - Sport, bei Walking-, Lauf- und Sportabzeichentreffs. Hier treten Sinnrichtungen wie Geselligkeit und individuelle Bewegungserlebnisse in den Vordergrund.

Laufen, Springen, Werfen – Leichtathletik ist verpflichtend im Sportunterricht aller Schulformen. Darüber hinaus erfreut sich dieses Bewegungsfeld im außerunterrichtlichen Schulsport großer Beliebtheit beim Pausensport, bei Schulfesten, Projektwochen und in Arbeitsgemeinschaften.

Im präventiven und rehabilitativen Bereich tragen leichtathletische Bewegungen zur Gesundheit als Zustand des physischen und psychosozialen Wohlbefindens bei. So ist aerobe Ausdauer von größter gesundheitlicher Bedeutung. Die ganzkörperlichen Bewegungen bewirken Anpassungen im aktiven und passiven Bewegungsapparat. Sie sind die Basis für den Erhalt und die Verbesserung unserer Lebensqualität.

Im Leistungssport ist die Leichtathletik auf nationaler Ebene im Deutschen Leichtathletikverband (DLV) organisiert. Hier ist sie eine Individualsportart, eine Sportart der Spezialisten, die sich untereinander nach dem Prinzip Schneller, Höher, Weiter vergleichen.

3 Anforderungen des Seminars

3.1 Ziele des Seminars

Die Studierenden sollen die Bewegungsfelder Laufen, Springen, Werfen/Stoßen in ihrer Mehrdimensionalität kennen lernen.

Um leichtathletische Disziplinen vermitteln zu können, bedarf es darüber hinaus fachwissenschaftlicher, didaktisch-methodischer und sportmotorischer Grundlagen.

Laufen, Springen, Werfen - Leichtathletik

- 24 -

Im Hinblick auf zukünftige Tätigkeitsfelder an der Institution Schule sollen sie Unterrichtsvorhaben in der Sportart Leichtathletik pädagogisch orientiert und adressatengerecht durchführen können.

3.2 Themenbereiche des Seminars

Seminarinhalte:

• Erlernen und Vertiefen ausgewählter Disziplinen • Didaktische Aspekte der Leichtathletik • Planung von Unterrichtsvorhaben mit leichtathletischen Inhalten • Mehrdimensionalität der Leichtathletik: erlebnis- und ergebnisorientierte Angebote in

Schule und Verein • Analyse biomechanischer und physikalischer Grundlagen ausgewählter Disziplinen • Spezielle Fragen zur Trainings- und Bewegungslehre • Trainingsformen zur Entwicklung der Sprung- und Schnellkraft • Historische Entwicklung der Leichtathletik • Kinderleichtathletik • Gesundheitserziehung durch Leichtathletik • Bewegungssehen und Bewegungskorrektur • Medieneinsatz / Videoanalyse • Wahrnehmungsschulung/ Sensibilisierung • Laufen, Werfen, Springen - Leichtathletik in den Richtlinien NRW • Pädagogisch orientierte Wettkampfformen • Regelkunde - Internationale Wettkampfregeln

3.3 Organisation und besondere Eingangsvoraussetzungen

Das Seminar umfasst zwei bzw. vier Semesterwochenstunden und findet vorwiegend im Sommersemester statt. Besondere Voraussetzungen sind nicht erforderlich. Mehrkampf-Spikes sollten von den Studierenden zur eigenen Sicherheit mitgebracht werden.

Zur Vorbereitung von Lehrversuchen und zum Training prüfungsrelevanter Disziplinen werden freie Übungszeiten und Tutorien angeboten.

Die Praxisprüfung findet an jeweils zwei Tagen in der vorlesungsfreien Zeit des Sommersemesters statt.

3.4 Ermittlung der Seminarleistungen

3.4.1 Ermittlung der eigenen Bewegungsleistung

Die Ermittlung der eigenen Bewegungsleistung besteht aus einem Leistungs- und einem Technikteil. Die Note Praxis ergibt sich aus dem arithmetischen Mittel der Noten für Leistung und Technik. Beide Prüfungsteile müssen ausreichend bestanden werden.

Der Leistungsteil umfasst drei Disziplinen und findet in Form eines Dreikampfs statt, der nach den geltenden Internationalen Wettkampfregeln (IWR) durchgeführt wird. Dabei ist aus den Bereichen Lauf, Sprung und Wurf jeweils eine Disziplin zu wählen. Wahlweise kann ein 3000m-Lauf als vierte Prüfungsdisziplin des Leistungsteils begleitend zur Veranstaltung absolviert werden.

Laufen, Springen, Werfen - Leichtathletik

- 25 -

Im Technikteil müssen drei Disziplinen aus den Bereichen Lauf, Sprung und Wurf demonstriert werden, die nicht Bestandteil des Dreikampfs sind.

Im Bereich Lauf stehen der Sprintstart oder der Hürdensprint zur Wahl. Im Bereich Sprung eine der drei Disziplinen Hochsprung, Weitsprung oder Stabhochsprung. Im Block Wurf eine der drei Disziplinen Kugelstoß, Diskuswurf oder Speerwurf. Der Verzicht auf einen Bereich ist unzulässig.

KOMBINATIONSMÖGLICHKEITEN

Leistung Technik

Lauf 100m 60m- Hürdensprint

Hürdensprint Sprintstart

Sprung

Hochsprung Weit- oder Stabhochsprung

Weitsprung Hoch- oder Stabhochsprung

Stabhochsprung Weit- oder Hochsprung

Wurf

Kugelstoßen Speer- oder Diskuswurf

Speerwurf Diskuswurf oder Kugelstoßen

Diskuswurf Speerwurf oder Kugelstoßen

Mittelstrecke (optional) 3000m-Lauf

BEWERTUNG DES LEISTUNGSTEILS

Die in den Disziplinen erreichten Leistungen werden nach der derzeit gültigen Mehrkampf-Punktetabelle für den Sieben- und Zehnkampf in Punkte umgerechnet. Nur beim 60m-Hürdenlauf, im Stabhochsprung der Frauen und beim 3000m-Lauf werden die Punkte mit modifizierten Formeln errechnet.

Bei Wahl des 3000m-Laufs als vierte Disziplin, wird die schlechteste Disziplin des Dreikampfs nicht gewertet, vorausgesetzt, das Punkteergebnis liegt unter dem des 3000m-Laufes und ist besser als 200 Punkte.

Die so ermittelten Punkte werden addiert und in folgendes Notenverhältnis gebracht: Studenten Studentinnen sehr gut ≥ 1450 Punkte ≥ 1550 Punkte gut 1300 – 1449 Punkte 1400 – 1549 Punkte befriedigend 1150 – 1299 Punkte 1250 – 1399 Punkte ausreichend 1000 – 1149 Punkte 1100 – 1249 Punkte nicht bestanden < 999 Punkte < 1099 Punkte

Ein Punkterechner (Excel-Tabelle) hilft bei der Umrechnung der Einzelleistungen und der Ermittlung des Prüfungsergebnisses vom Leistungsteil.

Wird das Leistungsminimum nicht erreicht, bleibt das Ergebnis von maximal einer Disziplin bis zum nächsten Prüfungstermin stehen.

Laufen, Springen, Werfen - Leichtathletik

- 26 -

Nur der Hürdenlauf wird im Leistungsteil nicht nach den geltenden Wettkampfbestimmungen sondern wie folgt durchgeführt:

Studenten Körpergröße Hürdenhöhe Anlauf Abstand < 1,75 m 91,4 cm 12,60 m 8,00 m 1,75 – 1,84 m 100,0 cm 13,00 m 8,40 m > 1,84 m 100,0 cm 13,40 m 8,80 m Studentinnen

Körpergröße Hürdenhöhe Anlauf Abstand < 1,65 m 76,2 cm 11,70 m 7,50 m 1,65 – 1,70 m 76,2 cm 12,00 m 7,90 m > 1,70 m 84,0 cm 12,30 m 8,30 m

Die aufgeführten Anlaufräume und Abstände können je nach Körpergröße “frei” gewählt werden. So kann bei konstanter Hürdenhöhe der unter 1,75 m große Sportstudent entweder den 12,60 m-Anlauf mit 8 m Abstand oder den 13-m-Anlauf mit 8,40 Abstand bzw. den 13,40-m-Anlauf mit 8,80 m Abstand laufen. Analog dazu gilt für die Kategorie “1,75 - 1,84 m” ein Anlaufraum von 13 m als Minimum bei 8,40 m Abstand, jedoch sind auch 13,40 m mit 8,80 m oder Wettkampfabstände (13,72 und 9,14 m) wählbar. Bei Studentinnen ist die gleiche Kombinationsmöglichkeit innerhalb der angegebenen Abstufungen vorgesehen, d.h. auch hier bestimmt die Körpergröße die Hürdenhöhe und den Mindestabstand bzw. Mindestanlaufraum.

BEWERTUNG DES TECHNIKTEILS

Die Bewertungskriterien des Technikteils sind beim Fachleiter und auf der Homepage einsehbar.

Die Beurteilung der eigenen Bewegungsleistung erfolgt anhand einer Notenskala von sehr gut (1,0) bis mangelhaft (5,0). Die Note des Technikteils ergibt sich aus dem arithmetischen Mittel der drei Disziplinen.

Wird eine Disziplin mit mangelhaft (5,0) bewertet, so gilt der gesamte Technikteil als nicht bestanden.

sehr gut (1,0) Die angeführten Kriterien sind erfüllt und weichen nur geringfügig vom optimalen Bewegungsbild ab.

gut (2,0) Das Bewegungsbild liegt deutlich über den durchschnittlichen Anforderungen.

befriedigend (3,0) Das Bewegungsbild entspricht durchschnittlichen Anforderungen. ausreichend (4,0) Trotz Mängel im Bewegungsbild reicht die Leistung noch aus. mangelhaft (5,0) Das Bewegungsbild ist nicht mehr ausreichend.

3.4.2 Ermittlung der Kenntnisse in Sportarttheorie und der Lehrkompetenz

Die Bewertung der Kenntnisse in der Sportarttheorie erfolgt auf Basis der in der Veranstaltung vermittelten Lerninhalte. Sie werden in Form einer einstündigen MC-Klausur am Ende des Seminars überprüft und bewertet.

Laufen, Springen, Werfen - Leichtathletik

- 27 -

Die Lehrkompetenz wird im Seminar durch Lehrversuche nachgewiesen. Die Lehrversuche beinhalten Planung, Durchführung und Reflexion.

3.4.3 Kreditpunkte (CP)

Nach erfolgreichem Abschluss des Seminars (Überprüfung der Lehrkompetenz, der eigenen Bewegungsleistung und der theoretischen Kenntnisse), erhält der Studierende drei Kreditpunkte (3 CP) für das zweistündige und sechs Kreditpunkte (6 CP) für das vierstündige Seminar.

- 28 -

- 29 -

Modul 3 Didaktisch-methodische Grundlagen der Sportspiele

- 30 -

Mannschafts-Sport-Spiele am Beispiel Basketball

- 31 -

Mannschafts-Sport-Spiele am Beispiel Basketball

1 Charakteristik des Faches Basketball ist ein erfundenes Spiel. Einem Spiel eigen sind Übereinkünfte der oder für die Spielteilnehmer, die die Spielaufgabe im Sinne der Spielidee möglichst „gut“ erledigen wollen oder sollen. Was als „gut“ zu bewerten ist, bestimmen u.a. vorgegebene und entwickelte Regeln. Zentraler Gedanke dabei ist, dass Basketball zu den sportlichen Gewinnspielen gehört, d.h. es gibt eindeutig quantifizierbare, bei Spielen festgestellte Ergebnisse.

Die Spielidee fordert zwei gegeneinander spielende Mannschaften auf, sich den Spielball zu erobern und von oben durch den hoch gehängten Zielkorb der gegnerischen Mannschaft zu werfen (Angriff). Die Mannschaft ohne Ballbesitz (Verteidigung) versucht, den Korbwurf zu verhindern und selbst in Ballbesitz zu gelangen. Die Spielidee, ein hoch hängendes Ziel von oben zu treffen und die prinzipielle Erfordernis der Körperbeherrschung zur Kontaktvermeidung zum Gegenspieler, machen das Spiel aus.

Diese Spielkonzipierung erfolgt für begrenzte kleine Flächen, woraus Besonderheiten der Spielrealisierung wie auch der technisch-taktischen Entwicklungen der Spieler und Mannschaften resultieren. Es gilt, diesen Implikationszusammenhang zwischen Spielidee, Regelwerk und Spielstrukturen zu erfassen und in den Vermittlungsprozess einzubringen.

2 Erscheinungsformen Basketball als Wettkampfspiel bildet die höchste Entwicklungsstufe der Spielidee ab, so dass unter dem Aspekt einer sportartbezogenen wie sportartspezifischen Didaktik auch die Vermittlungsbezüge das hochentwickelte Wettkampfspiel zwingend berücksichtigen müssen. Unterschiedliche Ausprägungsformen des Basketballspiels (z. B. Basketball als Freizeit- und Breitensportspiel, als - ideales - Schul- und Hochschulspiel und auch als Mini-Basketball, Streetball, Beach-Basketball, ...) basieren in ihren grundlegenden Strukturen auf dem Wettspiel nach den offiziellen Regeln und können keine Eigenständigkeit beanspruchen, sind demzufolge als Reduktions-, Vor- bzw. Anpassungsformen zu verstehen. Zudem sollte unbestritten bleiben, dass sich wissenschaftliche Beschäftigungen mit einem Gegenstand - wie hier der Idee, den Realisierungskonzeptionen und den konkreten Handlungsentwicklungen des Basketballspiels - in jedem Fall auf dessen komplexeste Erscheinungsform richten muss.

Konkret zeigt sich diese Zielsetzung im Studium darin, dass die Studierenden lernen sollen, in ihrem methodischen Vorgehen vier Entscheidungsfelder zu berücksichtigen:

• Basketball-Anforderungsstruktur, • Adressatengruppe, • Vermittlungswissen und • Arbeits- oder Leistungsebene einschließlich ihrer Zielsetzungen.

Da wir im Sportstudium Basketball ausbilden, um dieses Spiel in seinen unterschiedlichen Ausprägungsformen (s.o.) weiterzugeben und auch im Kontext der anderen großen Sportspiele zu positionieren, kommt dem Vermittlungswissen eine zentrale Aufgabe zu.

Mannschafts-Sport-Spiele am Beispiel Basketball

- 32 -

3 Seminar

3.1 Ziele des Seminars

Basketball hat als Mannschaftssportspiel aufgrund seiner Strukturen und Regeln vorrangig seinen Sinn und seine Normen in sich selbst. Dieser Sinn, nämlich bei großen konditionellen, technomotorischen, taktischen und psychischen Anforderungen auf engem Raum im Zusammenspiel mit den Mitspielern und in direkter Auseinandersetzung mit dem Gegner körperbetont zu konkurrieren (mit großer Fairness unter strenger Beachtung der Integrität von Gegnern und Mitspielern), soll in der adressaten- und zielspezifischen Vermittlung des Spiels erschlossen werden.

Wir wollen mit der Ausbildung nach diesem Leitkonzept erreichen, dass die so ausgebildeten Studierenden Akzeptanz und lange anhaltendes Interesse am Basketballspiel bei ihren Adressaten bewirken. Basketball lernen und spielen soll zunächst die Freude an der Teilnahme sowie die Genugtuung an der Bewältigung gestellter oder aufgesuchter spielerischer Aufgaben immer wieder ermöglichen. Dies soll Spaß und andere Emotionen wecken und erfüllen. Dazu braucht es für die Spieler und Spielerinnen keiner nach pädagogischen Prinzipien ausgerichteten Aufbereitung. Als das weltweit verbreitetste Sportspiel hat das Spiel Basketball seine ihm immanenten Werte unter Beweis gestellt. Sie gilt es freizulegen und wirksam werden zu lassen. Dies stellt eine zentrale Aufgabe des Studiums und der späteren Berufstätigkeit dar.

3.2 Themenbereiche des Seminars

Die Ausbildungsinhalte sind bereits oben umrissen. In der folgenden Auflistung werden sie nochmals thematisch aufgelistet:

• Strukturanalyse des Basketballspiels (Binnenfeldanalyse), • Analyse technisch-taktischer Grundelemente des Basketballspiels (u.a. Dribbeln, Passen,

Standwurf, Korbleger, Stoppen, Sternschritt, Sprungwurf, Rebound), • exemplarische Aufbereitung taktischer Grundstrukturen des Basketballspiels und deren

vergleichende Analyse in Bezug zu anderen großen Sportspielen (u.a. Durchbrüche und cuts, give & go, Blocks, Mann-Mann-Verteidigung, Angriff gegen Mann-Mann-Verteidigung, Angriffsordnungen, Schnellangriff),

• Reduktionsformen des Basketballspiels, Spielen nach internationalen Regeln, • Didaktik und Methodik des Basketballspiels unter besonderer Berücksichtigung

unterschiedlicher Ziele (Zielperspektiven) und äußerer Bedingungen (Außenfeldanalyse), • Vermittlungsmethoden isolierter technischer und taktischer Elemente, • Simulation von Vermittlungssituationen für einzelne Grundelemente mit Beobachtung,

Analyse und Korrektur von Kommilitonen oder anderen Sporttreibenden, • Analyse ausgewählter Regeln in ihrer Funktionalität, • Geschichte und Entwicklung des Basketballspiels.

3.3 Organisation und besondere Eingangsvoraussetzungen

Um Basketball mit den vorstehenden Ausbildungszielsetzungen zu studieren, bedarf es einer aktiven, forschenden Studienhaltung. Konzeptionen und Taktiken des Mit- und Gegeneinander-Spielens lassen sich aufgrund variierender Bedingungen der eigenen Mannschaft wie der Absichten und Bedingungen der gegnerischen Mannschaften nur immer wieder neu erarbeiten.

Mannschafts-Sport-Spiele am Beispiel Basketball

- 33 -

Das Basketballspielen in der Ausbildung so umzusetzen, setzt ein hohes Maß an sicherem (!) technischen Können sowie taktischem Verständnis voraus. Dies erfordert eine umfangreiche Auseinandersetzung mit theoretischen wie praktischen Ausbildungsinhalten außerhalb der Seminarveranstaltungen („Vokabeln lernen“).

Die Ausbildung erfolgt über ein Semester in Kursen von 2 oder 4 SWS Umfang als Seminar, in dem theoretische wie praktische und methodische Inhalte integriert erarbeitet werden. Besondere Eingangsvoraussetzungen bestehen nicht.

3.4 Ermittlung der Leistungen im Seminar

Die Basketballausbildung im Rahmen des Studiums der didaktisch-methodischen Grundlagen der Sportspiele zielt darauf ab, den Absolventen zu bescheinigen, Spielidee, Spieltaktiken und Spieltechniken verstanden zu haben und selbst so re-alisieren, modifizieren und weitergeben zu können, dass sie an einem nach Regelwerk und Dynamik regulären Basketballspiel aktiv und gestaltend teilnehmen können. Diese so charakterisierte Bewegungskompetenz wird in erster Linie als Spielleistungsfähigkeit bewertet. In gleicher Weise soll den Absolventen bescheinigt werden, dass sie das Basketballspiel unter verschiedenen Aspekten der Spielvermittlung didaktisch analysieren und methodisch so aufbereiten können, dass sie die Einführung und Grundschulung des Spiels sicher organisieren und durchführen können.

3.4.1 Die Ermittlung der eigenen Bewegungsleistung

Die Ermittlung der eigenen Bewegungsleistung erfolgt auf der Basis einer seminarabschließenden Überprüfung der individuellen technisch-taktischen Demonstrationsfähigkeit und der Spielleistungsfähigkeit im Spiel 5 gegen 5.

Die sportpraktische Gesamtnote wird aus den Teilnoten der vier technischen Einzelleistungen und der Spielnote ermittelt (siehe 3.4.1.1 und 3.4.1.2):

Die Gesamt-Techniknote muss im Mittel mindestens „ausreichend“ (4,0) ergeben. Dabei darf eine der vier Teilnoten (Te) „nicht ausreichend“ (5,0) sein und kann kompensiert werden.

Die Spielnote (Sp) muss mindestens „ausreichend“ (4,0) ausfallen.

3.4.1.1 Die technisch-taktische Demonstrationsfähigkeit

Die Demonstration individueller technisch-taktischer Fertigkeiten und Fähigkeiten für das Basketballspiel erfolgt im Rahmen der folgenden vier Prüfungsteile:

• Korbleger-Kontinuum, • Sprungwurf-Demonstration, • Demonstration von Angriff und Verteidigung im 1 gegen 1, • Freiwurf-Effektivitätskontrolle.

Mannschafts-Sport-Spiele am Beispiel Basketball

- 34 -

(1) KORBLEGER-KONTINUUM

Der/Die erste Studierende von Reihe 1 dribbelt vom Ausgangspunkt bzw. nach Ballannahme (Fangen) zum Raumgewinn im hohen Dribbling rechts auf den Korb zu. Der Ball wird seitlich auf der korbabgewandten Körperseite (rechts) ohne Blickkontrolle so gedribbelt, dass der/die Studierende ein situativ angemessenes Timing (Zeit-Raum-Koordination) zum Übergang in den Zweikontaktrhythmus des Korblegers mit Ballsicherung zeigen kann. Aus dem letzten Bodenkontakt erfolgt ein optimaler Absprung mit dem linken Bein, um den hochgeführten Ball mit der rechten Wurfhand bei voller Körperstreckung indirekt oder direkt in den Korb zu werfen. Der erste Rebounder von Reihe 3 startet gleichzeitig, sichert den Ball nach erfolgtem Wurf und passt ihn nach einem kurzen Dribbling Richtung Spielfeldmitte zum nächsten Spieler ohne Ball in Reihe 2. Der/Die Studierende von Reihe 1 schließt sich nach dem Korbleger an das Ende der Reihe 3 an, der Rebounder von Reihe 3 nach seinem Abspiel an das Ende der Reihe 2. Die Übung wird mit insgesamt 2 bis 3 Bällen zeitgleich auf beiden Spielfeldhälften durchgeführt (auf der rechten Spielfeldhälfte werden Dribbling und Korbleger mit der linken Hand ausgeführt). Es findet somit ein kontinuierlicher Wechsel aller Spieler von der Korbleger- zur Rebounder-Seite sowie in die gegenüberliegende Spielfeldhälfte statt. Die Ausführung des Gesamtablaufes (Dribbeln, Korbleger, Rebound, Passen) erfolgt möglichst spielgemäß in gehobenem Tempo und so, dass potentielle Gegenspieler vom Ball abgeschirmt werden bzw. ihn nicht einfach abfangen könnten.

(2) SPRUNGWURF

Der/Die Studierende führt in zügiger Folge aus der Mitteldistanz Sprungwürfe auf den Korb aus. Die Position auf dem Spielfeld unter dem Korb bleibt ihr/ihm freigestellt. Die Ausführungen müssen konstant die Merkmale spielgemäßer Dynamik aufweisen. Die Sprungwürfe können aus einer Standposition heraus oder als Abschluss einer kurzen Auftaktbewegung erfolgen. Kernpunkt der Demonstration bildet das Timing in der Koordination der Sprung- und Wurfbewegung. Nach Ballsicherung am Körper ist ein explosiver, beidbeiniger, senkrechter Absprung deutlich sichtbar. Mit der Steigephase des Sprungs wird der Ball in die über Stirn hohe Wurfauslage geführt und von dort im Sprunggipfel geworfen. Technisch gut durchgeführte Würfe sollten aus der zu Demonstrationszwecken selbst gesuchten, freien Wurfposition überwiegend auch erfolgreich sein.

Mannschafts-Sport-Spiele am Beispiel Basketball

- 35 -

(3) 1 GEGEN 1

Angriffs- und Verteidigungsverhalten bedingen sich gegenseitig und werden zugleich bewertet. Da die Demonstration der beiden Verhaltensweisen im Vordergrund steht, zielt die Aufgabenstellung im 1:1 nicht auf Gewinn und Verlust wie im regulären Wettkampfspiel. Das Feld ist auf der Korb-Korb-Linie längs in zwei Streifen geteilt, auf denen je ein Paar demonstriert. Der dribbelnde Angreifer zeigt ein situationsgerechtes Verhalten unter Anwendung von Handwechseln (ggf. auch deren Variationen), Tempo- und Richtungswechseln. Dabei soll er beide Hände gleichwertig zum Dribbling nutzen! Gelingt es ihm, am Verteidiger vorbei zu ziehen, reduziert er sein Tempo wieder, damit dieser ihn wieder aufnehmen kann und so die Demonstration des 1 gegen 1 fortgesetzt wird. Der Verteidiger demonstriert seinerseits die spielgemäße Fuß- und Armarbeit zur Behauptung der Angreifer-Korb-Linie. Dabei soll er bei möglichst geringem Abstand zum Angreifer (i. d. R. etwa eine Armlänge) effektiv attackieren (Angreifer zu ungünstigen Richtungswechseln zwingen, Ball stehlen, ...).

(4) FREIWÜRFE

Der/die Studierende führt in regelgerechter Form (Position hinter der Freiwurflinie und innerhalb des Freiwurfkreises, kein Übertreten vor Ringberührung durch den geworfenen Ball) 20 Freiwürfe aus. Dabei entsprechen acht Treffer der Note „ausreichend“ (4,0). Durch die Demonstrationsübungen soll nachgewiesen werden, dass der/die Studierende die grundlegenden individuellen technisch-taktischen Elemente des Basketballspiels beherrscht. Die Beurteilung erfolgt über Noten von „sehr gut“ (1,0) bis „ausreichend“ (4,0). Nicht ausreichende Prüfungsleistungen gelten als „nicht ausreichend“ (5,0). Die Noten 0,7; 4,3 und 4,7 sind ausgeschlossen.

Beurteilungskriterien für eine mit „ausreichend“ (4,0) bewertete Demonstrationsfähigkeit sind:

• Korbleger, Sprungwurf, 1 gegen 1 Die Technik entspricht in der Grobform einer effektiven spielgemäßen Bewegungsausführung. Einzelne Teilkriterien können fehlerhaft sein bzw. fehlen, solange die Bewegungsausführung insgesamt dynamisch bei spielgemäßem Tempo verläuft.

• Freiwürfe Es müssen bei 20 Versuchen 8 Treffer von der Freiwurflinie erzielt werden.

3.4.1.2 Die Spielleistungsfähigkeit

Die Spielleistungsfähigkeit wird im Rahmen eines schnellen und technisch/taktisch anspruchsvollen Spiels 5 gegen 5 von etwa 2 x 15 min Dauer erfasst. Beurteilungskriterien ergeben sich aus folgender Zielsetzung:

Der/Die Studierende ist während Spiels jederzeit in der Lage, technische Fertigkeiten in Angriff wie Abwehr situationsgerecht (bezüglich Gegenspieler/n, Spielposition und taktischer Zielsetzung der Mannschaft) einzusetzen, in gleicher Weise Mitspieler anzuspielen oder einzusetzen und diese/n durch direkte und indirekte Partnerhilfen ihr Spiel machen zu lassen. Sein/Ihr Spiel zeichnet sich durch selbständige Variation von Tempo und taktischem verhalten bei großer

Mannschafts-Sport-Spiele am Beispiel Basketball

- 36 -

Spielübersicht aus. Er/Sie sucht Korbsituationen und nutzt sie zweckmäßig und erfolgreich aus. In der Defensive verhält er/sie sich spielangemessen zum Gegenspieler wie zum Ball. In der Antizipation und Durchführung von individuellen wie kooperativen Defensivaufgaben kommuniziert er/sie verantwortlich und effektiv mit den Mitspielern („Helfen“). Schwächere Spieler/innen bringt er/sie routiniert ins Spiel. Die Gesamtbewegungen zeigen eine basketballspezifische Gestalt und Dynamik.

Jede/r Studierende sollte während des Prüfungsspiels auf zwei unterschiedlichen Spielpositionen eingesetzt werden (Aufbau/Flügel/Center).

Beurteilungskriterien für die Spielleistungsfähigkeit ergeben sich im Einzelnen aus der situationsgerechten Anwendung folgender taktischer Inhalte:

(1) Individualtaktik (Pässe, Würfe, Befreiungs- und Schneidebewegungen, Durchbrüche und deren Verteidigung),

(2) Gruppentaktik (Grundstrukturen von give & go, direkten und indirekten Blocks und deren Verteidigung in den Konstellationen 2 gegen 2 und 3 gegen 3; kollektive Verteidigungshilfen gegen individuelle Schneidebewegungen und Durchbrüche),

(3) Mannschaftstaktik (Grundstrukturen des Schnellangriffs und des Positionsangriffs gegen die Mann-Mann-Verteidigung).

Die Beurteilung der Spielleistungsfähigkeit erfolgt über Noten von „sehr gut“ (1,0) bis „ausreichend“ (4,0). Nicht ausreichende Prüfungsleistungen gelten als „nicht ausreichend“ (5,0). Die Noten 0,7; 4,3 und 4,7 sind ausgeschlossen.

Beurteilungskriterien sind:

sehr gut (1,0) effiziente Erfüllung aller Teilkriterien in routinierter, spielgemäßer Dynamik bei individuellen wie kollektiven Angriffs- und Abwehraktivitäten

gut (2,0) effiziente Erfüllung der wichtigsten Teilkriterien in spielgemäßer Dynamik bei individuellen wie kollektiven Angriffs- und Abwehraktivitäten

befriedigend (3,0) überwiegend zweckmäßige Erfüllung von Teilkriterien in weitgehend spielgemäßer Dynamik bei individuellen wie kollektiven Angriffs- und Abwehraktivitäten

ausreichend (4,0) lückenhafte Erfüllung von Teilkriterien in weitgehend spielgemäßer Dynamik bei individuellen wie mannschaftsbezogenen Angriffs- und Abwehraktivitäten

nicht ausreichend (5,0)

lücken- bzw. fehlerhafte Erfüllung von Teilkriterien in häufig bzw. gänzlich nicht spielgemäßer Dynamik

3.4.2 Ermittlung der Kenntnisse in der Sportarttheorie und der Lehrkompetenz

Die Bewertung der Kenntnisse in der Sportarttheorie erfolgt in der Regel durch eine Klausur von 60 min Dauer. Erfragt werden Kenntnisse zu den während des Seminars ermittelten Themenbereichen.

Während der Seminare entwickeln die Teilnehmer im Rahmen unterschiedlich arrangierter Vermittlungssituationen sowie in der Bearbeitung taktischer Aufgaben innerhalb von Spielmannschaften ihre Fähigkeiten, basketballspezifische Bedingungen für ihre spätere Lehrtätigkeit zu erfassen und zu berücksichtigen.

Die Lehrübungen beinhalten Planung, Durchführung und Reflexion.

Mannschafts-Sport-Spiele am Beispiel Basketball

- 37 -

3.4.3 Kreditpunkte (CP)

Nach erfolgreichem Absolvieren aller Seminaranforderungen erhält die/der Studierende für das 2-stündige Seminar drei Kreditpunkte (3 CP) und für das 4-stündige Seminar sechs Kreditpunkte (6 CP).

Mannschafts-Sport-Spiele am Beispiel Fußball

- 38 -

Mannschafts-Sport-Spiele am Beispiel Fußball

1 Charakteristik des Fachs Bei der Ausübung der Sportart Fußball kann jede und jeder etwas zur Attraktivität und zum Erlebnisreichtum des Fußballspiels beitragen und leisten. Die Herausforderung liegt im Wechsel von Lernprozess und Anwendung in wettkampfnahen Spielsituationen und komplexen Spielformen. Dabei ist es wichtig, durch Verbesserung der eigenen Spielkunst mehr Verständnis für die Besonderheiten des Fußballsports zu entwickeln. Die Eigenrealisation findet sich wieder im Einzel-, Gruppen- und Mannschaftsverhalten. So bestimmen Individualismus und Gruppenverhalten das Sozialverhalten der Spieler und Spielerinnen mit- und untereinander.

Die Sportart Fußball hat durch die Auge-Fuß-Koordination (das Spiel wird überwiegend mit den Füßen ausgeführt) in den großen Spielen eine besondere Stellung. Begriffe wie Wahrnehmung, Umschaltfähigkeit, Antizipation, Konzentration und Aufmerksamkeit spielen im modernen, zeitgemäßen Fußball eine große Rolle. Im taktischen Bereich ist die Bedeutsamkeit der Einzelleistung abhängig von Orientierungsfähigkeit und Handlungsschnelligkeit als Überleitung zur Kombination. Neben bekannten Elementen wie Doppelpass, Spiel ohne Ball oder Raumdeckung verlangt das Fußballspiel ein hohes Maß an Spiel- und Lauffreude. Zusätzlich muss der Fußballsport durch die Spielfeldgröße und den zahlenmäßig großen Mannschaftskader Besonderheiten in der Mannschaftsführung und -betreuung leisten.

2 Erscheinungsformen Der Fußballsport wird in unterschiedlichen Altersstufen von Jugendlichen, Frauen und Männern betrieben. Dabei kennen wir die Bereiche Leistungs-, Freizeit-, Breiten- und Schulfußball sowie Prävention und Rehabilitation.

Der Fußball als Leistungssport hat neben der sportlichen Herausforderung im Jugend- und Amateurbereich natürlich die übergeordnete Form des Berufsfußballs. Die hohen körperlichen Belastungen im Fußballsport verlangen ein systematisches Training mit einer individuellen Trainingssteuerung, je nach Position und Leistungsstand. Ergänzt wird die physische Komponente durch psychologische sowie mental-kognitive Aspekte, die sich in einem lang anhaltendem Trainingsprozess wieder finden müssen.

Der Anreiz liegt in der unkomplizierten Durchführung der Sportart ohne großen materiellen Aufwand. Tatsache ist, dass sich bekannte und fremde Spieler aller Altersstufen auf Bolzplätzen und Wiesen treffen, Mannschaften zusammenstellen, das Regelwerk selbständig umsetzen und das Spiel spielen. Das Einbeziehen aller Interessenten unabhängig von körperlichen Voraussetzungen und Können macht das Spiel so reizvoll und hat damit im Freizeit- und Breitensport sowie im Schulsport einen hohen sozialen Stellenwert und einen großen Erholungswert.In die Prävention lässt sich der Fußballsport einbinden, wenn man es als Laufspiel betreibt und Zweikampfsituationen meidet. Die Belastungskomponenten lassen sich dann leicht steuern. Im Bereich der Rehabilitation bieten sich Fußballtennis, Sitzfußball, Luftballon- und Softballspiele an.

Mannschafts-Sport-Spiele am Beispiel Fußball

- 39 -

3 Seminar

3.1 Ziele des Seminars

Ziel des Kurses ist es, die Sportart Fußball zu beherrschen und sie vermitteln zu können. Dazu werden in der Veranstaltung didaktisch-methodische Wege vorgestellt und Anregungen für die verschiedenen Einsatzfelder gegeben. Seminarziel ist die Hinführung zu einer Lehr- und Gestaltungskompetenz des Sportspiels Fußball, bezogen auf leistungssportlich orientierte Berufe und freizeit- und breitensportliche Anwendungsfelder. Desweiteren werden fußballspezifische Ansätze im Kontext von Praxisfeldern des Schulsports thematisiert.

3.2 Themenbereiche des Seminars

Die Studenten/innen werden mit der Spielidee vertraut gemacht. Erwartet werden persönlicher Einsatz und Aktivitäten in der Spielpraxis, die über die Verbesserung der eigenen Spielleistung dazu beitragen können, die Zusammenhänge der Sportart Fußball besser zu erfassen, zu verstehen und zu vermitteln.

Ergänzt wird das Seminar durch eine theoretische Vertiefung, ohne die eine Fortentwicklung der Spielniveaus nicht möglich ist. Hier haben die Studenten/innen die Möglichkeit in den Lehrübungen über ein Thema zu referieren. Die Themen werden aus den Blöcken Technik, Taktik, Kondition und dem mental-kognitiven Bereich gestellt. Darüber hinaus wird erwartet, die sozialen Aspekte des Fußballspiels anzunehmen und umzusetzen.

INHALTE DER THEORETISCHEN AUSBILDUNG:

• Lösung fachdidaktischer Problemstellungen • Trainingsplanung • Vermittlungsmethoden für die Sportart Fußball • Verfahren zur Lernkontrolle und Trainingseffektivität • Gemeinsamkeiten und Gegensätze in den Sportspielen • Kenntnisse der Trainingsmethoden und Belastungsgrößen des Fußballspiels • Mental-kognitive Prozesse • Spielbeobachtung und Spielanalyse • Mannschaftsführung • Fehleranalyse und Fehlerkorrektur • Einsatz von Medien bei der Vermittlung von Sportspielen • Umsetzung neuer Erkenntnisse für den Vereinssport • Diskussion des Regelwerks • Fußball als koedukatives Sportspiel • Fußball als altersunabhängiges Sportspiel • Fachliteratur

Mannschafts-Sport-Spiele am Beispiel Fußball

- 40 -

INHALTE DER PRAKTISCHEN AUSBILDUNG:

• Vermittlung technischer Grundfertigkeiten (An- und Mitnehmen, Ballkontrolle, Passen, Kopfballspiel)

• Vermittlung taktischer Grundfertigkeiten (Spiel ohne Ball, Freilaufen, Verhalten im Raum, Tempowechsel)

• Vermittlung konditioneller Grundfertigkeiten • Anwendung mental-kognitiver Prozesse im Fußball • Spielformen zum individuellen Spielverhalten (Dribbling und Torschuss) • Spielformen zum gruppentaktischen Spielverhalten (Doppelpass, Kleingruppentraining,

Überzahl-Unterzahl) • Spielformen zum mannschaftstaktischen Spielverhalten (Abwehr-, Mittelfeld- und

Angriffsverhalten, Raumdeckung, Spielsysteme) • Sondertraining der verschiedenen Positionen • Erfassen und Umsetzen der Spielidee in den Übungs- und Spielformen • Anwendung des Regelwerks • Kontrolle und Verbesserung der eigenen Spielstärke • Futsal als Indoorvariante

3.3 Organisation und besondere Eingangsvoraussetzungen

Fußball wird als Seminar mit 2 oder 4 SWS einsemestrig für Studentinnen und Studenten angeboten. Der Seminarbeginn ist im Sommer- und Wintersemester möglich. Der zeitliche Aufwand beträgt insgesamt 60/120 Arbeitsstunden: 1/3 Seminarteilnahme in Theorie und Praxis, 1/3 Eigenrealisation/freies Üben und 1/3 Referat oder Lehrübung in einer Gruppe. Besondere Eingangsvoraussetzungen bestehen nicht.

3.4 Ermittlung der Leistungen im Seminar

Die Fußballausbildung im Rahmen des Studiums der didaktisch-methodischen Grundlagen der Sportspiele zielt darauf ab, den Absolventen zu bescheinigen, Spielidee, Spieltaktiken und Spieltechniken verstanden zu haben und selbst so realisieren, modifizieren und weitervermitteln zu können, dass er/sie an einem nach Regelwerk regulären Fußballspiel aktiv und gestaltend teilnehmen kann. Die Ermittlung der Bewegungsleistung wird anhand der Kriterien Spielstärke, Spielverständnis und Spielverhalten nachgewiesen. Eigendemonstrationen im Spiel und der Nachweis der Lehrkompetenz sind ebenfalls Bestandteil der Leistungsbewertung.

3.4.1 Ermittlung der eigenen Bewegungsleistung

Die Ermittlung der eigenen Bewegungsleistung erfolgt auf der Basis einer seminarabschließenden Prüfung der technisch-taktischen Demonstrations- und Realisierungsfähigkeit im Rahmen eines kombinierten Balltests („Techniknote“) und der Spielfähigkeit („Spielnote“). Die Leistungsbeurteilung erfolgt über die Noten „sehr gut“ (1,0) bis „ausreichend“ (4,0). Nicht bestandene Leistungen werden mit „nicht ausreichend“ (5,0) bewertet. Die praktische Gesamtnote setzt sich zu jeweils 50% aus der gemittelten „Techniknote“ und der „Spielnote“ zusammen. Zur Überprüfung der Spielleistungsfähigkeit wird nur zugelassen, wenn mindestens eine „ausreichende“ Note (4,0) in der Demonstrations- und Realisierungsfähigkeit vorliegt.

Mannschafts-Sport-Spiele am Beispiel Fußball

- 41 -

3.4.1.1 Die technisch-taktische Demonstrations- und Realisierungsfähigkeit

KOMBINIERTER BALLTEST

Der Balltest besteht aus 4 technischen Elementen (Jonglieren, Slalomdribbling, Torschuss, Ballmitnahme/Passen), die hintereinander geprüft werden:

• Jonglieren Die Studenten/innen haben 1 Minute Zeit, den Ball zu jonglieren. Bewertungskriterien: Beidfüßigkeit, Einsetzen aller Körperteile, kreative Gestaltung, wenig oder gar keine Bodenkontakte, zusammenhängende Ballaktionen Männer: 40 Ballkontakte „ausreichend“ (4,0) – 100 Ballkontakte „sehr gut“ (1,0) Frauen: 20 Ballkontakte „ausreichend“ (4,0) – 50 Ballkontakte „sehr gut“ (1,0)

• Slalomdribbling Die Aufgabe besteht darin, mit dem Ball den Slalomparcours zu durchlaufen. Der Slalom ist mit Hin- und Rückweg zu absolvieren. Die Strecke beträgt 25Meter. Bewertungskriterien: Spielrelevantes Dribbling mit rechts und links sowie mit Innen- und Außenseite, Ballführung, Geschicklichkeit. Männer: 35 s „ausreichend“ (4,0) – 25 s „sehr gut“ (1,0) Frauen: 45 s „ausreichend“ (4,0) – 35 s „sehr gut“ (1,0)

• Torschuss Beim Torschuss sind 10 Bälle (Entfernung 16m Studenten, 12m Studentinnen) ohne Bodenkontakt ins Tor zu schießen. Ein Kegel im Abstand von 4m ist nach jedem Schuss zu umlaufen. Es muss ein Torschuss zu erkennen sein. Als Ziel ist ein Handballtor vorgegeben. Männer: Der Note „ausreichend“ (4,0) entsprechen 4 Treffer Frauen: Der Note „ausreichend“ (4,0) entsprechen 4 Treffer

• Passen in der Y-Form In der Y-Grundform soll die Person an der mittleren Position eine offene Spielstellung demonstrieren aus der eine richtungsweisende raumgewinnende Ballmitnahme erfolgt. Die anschließende Aktion ist ein präzises beidfüßiges Passspiel durch ein Zieltor. Die Abstände zwischen den Positionen betragen 10m. Die Prüfungszeit beträgt 60s. Bewertungskriterien: Technische Sicherheit (Ballmitnahme und Passen) spielgemäße Auftaktbewegung, offene Spielstellung, beidfüßiges zielgenaues Passspiel möglichst spielgemäß mit gehobenem Tempo.

Durch die Demonstrations- und Realisierungsfähigkeit soll nachgewiesen werden, dass der/die Studierende die Grundlagen der technisch-taktischen Elemente des Fußballspiels in ausreichendder Form beherrscht. Jedes Prüfungselement wird hier mit Drittelnoten von „sehr gut (1,0) bis „ausreichend“ (4,0) bewertet. Nicht bestandene Teilleistungen werden mit „nicht ausreichend“ (5,0) bewertet. Eine der Teildisziplinen darf nicht bestanden sein und kann kompensiert werden, sofern die gemittelte Note mindestens ein „ausreichend“ (4,0) ergibt. Ist dies der Fall, wird der/die Studierende zur abschließenden Überprüfung der Spielleistungsfähigkeit zugelassen.

Mannschafts-Sport-Spiele am Beispiel Fußball

- 42 -

3.4.1.2 Spielleistungsfähigkeit

Nach den Regeln des DFB wird im Spiel 5:5 bis 8:8 auf Tore gespielt. Spielzeit und Spielfeld werden angepasst, um die Bewegungsleistung im Spiel (Spielfähigkeit) zu ermitteln. Berücksichtigt werden: Zuteilung einer Position und Umsetzung im Spielgeschehen, Einzelaktionen und Zusammenspiel in Abwehr, Mittelfeld und Angriff unter Berücksichtigung von Wahrnehmung, Gestaltung, Umschaltfähigkeiten, Kreativität und Variabilität und Einbeziehung technisch-taktischer Elemente. Bei der Durchführung von individuellen-, gruppen- und mannschaftstaktischen Verhaltensweisen soll sinngemäß kommuniziert und kooperiert werden. Die Gesamtbewegungen zeigen eine fußballspezifische Gestaltung sowie dynamische und antizipative Aktionen.

• Individualtaktik: Ballmitnahme, Dribbling, Finten, Kopfballspiel, Torschüsse, Zweikampfverhalten in 1 gegen 1 Situationen Abwehr / Angriff

• Gruppentaktik: Doppelpass, Hinterlaufen, Spiel über den Dritten, sinngvolle Laufwege in der Offensive, direktes Spiel, Abwehrorganisation, Verteidigen im Raum, Verteidigen in Überzahl

• Mannschaftstaktik: Spieleröffnung und Spielaufbau, Zuordnung einzelner Spielerpositionen, Positionsspezifisches Verhalten in einem System in der Offensive und Defensive, Spielverlagerung, Umschaltspiel

3.4.2 Ermittlung der Kenntnisse in Sportarttheorie und Lehrkompetenz

Die Bewertung der Kenntnisse in der Sportarttheorie erfolgt in der Regel durch eine Klausur von 60min. Die Klausur enthält Fragen aus den Bereichen Technik, Taktik, Kondition, Kognition, Trainingslehre und Regelkunde des Fußballspiels.

Während des Seminars entwickeln die Teilnehmer im Rahmen unterschiedlich arrangierter Vermittlungssituationen sowie in der Bearbeitung taktischer Aufgaben innerhalb von Spielmannschaften Fähigkeiten, fußballspezifische Bedingungen für ihre spätere Lehrtätigkeit zu erfassen und zu berücksichtigen.

Die Lehrübungen beinhalten Planung, Durchführung und Reflexion.

3.4.3 Kreditpunkte

Nach erfolgreichem Absolvieren aller Seminaranforderungen erhält die/der Studierende für das 2-stündige Seminar 3 Kreditpunkte (3 CP) und für das 4-stündige Seminar 6 Kreditpunkte (6 CP).

Mannschafts-Sport-Spiele am Beispiel Handball

- 43 -

Mannschafts-Sport-Spiele am Beispiel Handball

1 Charakteristik des Fachs Handball als eines der großen Sportspiele wird durch die Spielidee geleitet, dass zwei Mannschaften versuchen, gegeneinander spielend Tore zu werfen (Angriff) bzw. Tore zu verhindern (Abwehr). Dahinter verbirgt sich eine Vielzahl von technischen Fertigkeiten und taktischen Fähigkeiten, die unter Zeitdruck abrufbar sein müssen, um am Spiel teilnehmen zu können. Dadurch verlangt es von den teilnehmenden Spielern, unabhängig von der Leistungsstufe, die zwingende Auseinandersetzung mit Einstellungs- und Verhaltenskomponenten. Erfolgreich am Handballspiel teilnehmen kann nur der Spieler, der eine optimale körperliche und geistige Vorbereitung geleistet hat. Dies geht nur über üben bzw. trainieren - auch seiner Athletik - und gelingt nur unter Einbezug von Aufmerksamkeit und der Intention, das Spiel verstehen zu wollen, einschließlich seiner Normen und deren Kontrolle.

2 Erscheinungsformen Handball als Wettkampfspiel wird im größten Handballverband der Welt, dem Deutschen Handball Bund, in allen Alters- und Leistungsklassen, von den Minis bis hin zu den Altherrenspielern/-frauenspielerinnen, von der Kreisklasse bis zur Bundesliga, gespielt. Handball in Deutschland wird in erster Linie von den zahllosen Vereinen getragen, in denen diese Sportart vom Fun-Handball, z.B. Beach-Handball oder Goalcha, über Breiten- bis hin zum Leistungssport betrieben wird.

Die leistungssportliche Ausübung des Sportspiels Handball stellt die höchste Entwicklungsstufe der Spielidee dar. So muss eine sportartspezifische Didaktik die Vermittlungsbezüge des hoch entwickelten Wettkampfspiels zwingend berücksichtigen.

Weder das Freizeit- bzw. Breitensportspiel noch das Schul- oder Hochschulspiel kann für sich ohne das leistungssportliche Wettkampfspiel Handball eine Eigenständigkeit beanspruchen. Sie stellen höchstens Reduktion-, Vor- bzw. Anpassungsformen unterschiedlichster Art dar.

Die angestrebte Lehr- und Gestaltungskompetenz im Sportspiel Handball soll durch die Integration von Theorie und Praxis erreicht werden. Leitend ist stets die versuchte Einflussnahme auf die Förderung des an vielfältigen Berufsfeldern und einer oft erzieherischen Aufgabenstellung orientierten Selbstbilds. Unter dieser Zielsetzung ergibt sich immer die Aufgabe, mit der Sachanalyse eine Philosophie des Sportspiels und Sinnaspekte unter Einfluss von Kenntnissen der Querschnittsfelder zu entwickeln. Hier leiten sich die Ebenen des Aufbereitens der Lernsituation und der Spielkonzepte ab, für die von den Studierenden in Form des reflexiven Denkens das Aufbereiten des Sportmotorischen/Taktischen und des Lehrens für mehrperspektivische Berufsfelder erwartet wird.

Mannschafts-Sport-Spiele am Beispiel Handball

- 44 -

3 Seminar

3.1 Ziele des Seminars

Seminarziel ist die Hinführung zu einer Lehr- und Gestaltungskompetenz des Sportspiels Handball, bezogen auf Schule sowie freizeit-, breiten- und leitungssportlich orientierte Berufsfelder. Mit der erworbenen Lehr- und Gestaltungskompetenz soll erreicht werden, dass die so ausgebildeten Studierenden Akzeptanz und lang anhaltendes Interesse am Handballspiel bei ihren Adressaten bewirken. Handball lernen und spielen soll zunächst die Freude an der Teilnahme sowie die Genugtuung an der Bewältigung gestellter oder aufgesuchter spielerischer Aufgaben immer wieder ermöglichen.

3.2 Themenbereiche des Seminars

Technische Übungsinhalte werden mit begleitenden Bewegungsanalysen spiel- und/oder technikorientiert unter Einsatz vielfältiger Vermittlungsmethoden aufbereitet. Die Technikausbildung beginnt mit dem Passen und Fangen, damit der Anfänger sofort Handball „spielen“ und technische Zusammenhänge erfahren kann. Jeder Fähigkeitsebene sind schwerpunktmäßig logisch verknüpfbare theoretische und praktische Inhalte zugeordnet. Die Vorgehensweise zur Erlangung individual-, gruppen- und mannschaftstaktischer Spielhandlungs- und Vermittlungskompetenz folgt unterschiedlichen didaktisch-methodischen Grundsätzen. Es geht um den dauernden Wechsel vom Miteinander- zum Gegeneinanderspielen unter Einfluss der sich steigernden Spielbedingungen. Auf jeder Entwicklungsstufe steht die Gewinnung handballspezifischer Sachkompetenz für zukünftige Tätigkeitsfelder im Vordergrund.

3.3 Organisation und besondere Eingangsvoraussetzungen

Um Handball mit den vorstehenden Ausbildungszielsetzungen zu studieren, bedarf es einer aktiven, forschenden Studienhaltung. Konzeptionen und Taktiken des Mit- und Gegeneinanderspielens müssen aufgrund variierender Bedingungen der eigenen Mannschaft sowie der Absichten und Bedingungen der gegnerischen Mannschaft immer wieder neu erarbeitet werden. Das Handball-Spielen in der Ausbildung so umzusetzen, setzt ein hohes Maß an sicherem technischem Können voraus. Dies erfordert eine umfangreiche Auseinandersetzung mit theoretischen wie praktischen Ausbildungsinhalten außerhalb der Seminarveranstaltungen.

Die Ausbildung erfolgt einsemestrig in Kursen von 2 oder 4 SWS Umfang als Seminar, in dem theoretische wie praktische und methodische Inhalte integriert werden. Besondere Eingangsvoraussetzungen bestehen nicht.

3.4 Ermittlung der Leistungen im Seminar

Die Handballausbildung im Rahmen des Studiums der didaktisch-methodischen Grundlagen der Sportspiele zielt darauf ab, den Absolventinnen und Absolventen zu bescheinigen, Spielidee, Spieltaktiken und -techniken verstanden zu haben und selbst zu realisieren, zu modifizieren und weitervermitteln zu können, so dass er/sie an einem nach Regelwerk regulären Handballspiel aktiv und gestaltend teilnehmen kann.

Mannschafts-Sport-Spiele am Beispiel Handball

- 45 -

Die Ermittlung der eigenen Bewegungsleistung erfolgt auf der Basis technisch-taktischer Demonstrations- und Realisierungsfähigkeiten (quantitativ gemessene Test- und qualitativ beurteilte Demonstrationsleistungen) sowie der Spielfähigkeit. In gleicher Weise soll ihm/ihr bescheinigt werden, dass er/sie das Handballspiel unter verschiedenen Aspekten der Spielvermittlung didaktisch analysieren und methodisch so aufbereiten kann, dass er/sie die Einführung und Grundschulung des Spiels sicher organisieren und durchführen kann.

3.4.1 Die Ermittlung der eigenen Bewegungsleistung

Die Ermittlung der eigenen Bewegungsleistung erfolgt im Rahmen einer seminarabschließenden Prüfung der technisch-taktischen Demonstrations- und Realisierungsfähigkeit sowie der Spielfähigkeit. Die Leistungsbeurteilung erfolgt über Drittelnoten von 1,0 bis 4,0. Nicht ausreichende Leistungen sind „nicht bestanden“ (n. b.). Die praktische Note setzt sich zu je 50% aus der gemittelten Note für die Demonstration und Realisierung individueller technisch-taktischer Fertigkeiten und Fähigkeiten sowie der Spielleistung zusammen. Zur Überprüfung der Spielleistung im 7 gegen 7 wird nur zugelassen, wer eine mindestens „ausreichende“ (4,0) Demonstrations- und Realisierungsleistung erbracht hat.

3.4.1.1 Die technisch-taktische Demonstrations- und Realisierungsfähigkeit

Die Demonstration und Realisierung individueller technisch-taktischer Fertigkeiten und Fähigkeiten für das Handballspiel erfolgt im Rahmen der folgenden Prüfungselemente:

(1) Achterlauf mit Zeitmessung zur Überprüfung des Prellens (2) Wurftest zur Ermittlung der Erfolgsquote unter Zeitdruck zur Überprüfung des Schlagwurfs

mit Stemmschritt (3) Sprungwurf (hoch-weit) (4) Gegenstoß (2 gegen 1)

(1) ACHTERLAUF ZUR ÜBERPRÜFUNG DES PRELLENS

Aufgabe: Der Parcours aus Slalomstangen wird so schnell wie möglich zwei Mal hintereinander regelgerecht prellend durchlaufen. Die Gesamtzeit wird gewertet (Handstoppung), beim Umlaufen der Slalomstangen muss jeweils mit der Außenhand geprellt werden. Testaufbau: 4 Slalomstangen werden an den Ecken eines 5 mal 3m großen Rechtecks

platziert, eine weitere im Schnittpunkt der Diagona-len des Rechtecks. Markierungen für die Start-Ziellinien werden für Rechtshänder an der oberen rechten Ecke und für Linkshänder an der unteren

rechten Ecke aufgebracht. Es wird jeweils ein Handball der Größen 1, 2 und 3 benötigt. Grundsätzlich wird ein Handball der Größe 2 benutzt. Frauen dürfen einen Ball der Größe 1 wählen, sofern sie einen Ball der Größe 2 nicht einhändig aufnehmen und eine realistische

Mannschafts-Sport-Spiele am Beispiel Handball

- 46 -

Wurftäuschung damit ausführen können. Männern steht es frei, einen Ball der Größe 3 zu wählen. Testablauf: Die Probanden starten selbständig aus der Hochstartposition hinter der Startlinie (Schrittstellung - Rechtshänder stehen mit dem linken Fuß an der Startlinie, Linkshänder mit dem rechten) und durchlaufen prellend so schnell wie möglich die oben dargestellte Laufstrecke zwei Mal hintereinander. Der Ball ist während der Testübung regelgerecht zu prellen und muss bei jeder Wende mit der von der Slalomstange entfernten Hand (Außenhand) geprellt werden. Die Zeitnahme (Handstoppung) startet, sobald das Spielbein die Startlinie überquert und wird gestoppt, wenn die Probanden die Ziellinie zum zweiten Mal überlaufen. Zu beachten ist die für Links- und Rechtshänder unterschiedliche Startposition. Material: Stoppuhr; 5 Slalomstangen (Höhe mind. 1,50m), Markierungen für die Start-/ Ziellinien, je ein Handball Größe 1, 2 und 3. Bewertung: Gemessen wird die Gesamtzeit nach zwei kompletten Durchläufen. Von zwei Versuchen wird der bessere gewertet. Der Bewertungsschlüssel (Zeit > Note) wird rechtzeitig im Kurs bekannt gegeben.

(2) WURFTEST ZUR ÜBERPRÜFUNG DES SCHLAGWURFS MIT STEMMSCHRITT

Aufgabe: 10 Handbälle sollen innerhalb von handgestoppten 30s mit individuell maximaler Wurfgeschwindigkeit, gradlinig und abwechselnd in die rechte und in linke obere Ecke des Handballtors geworfen werden. Die Aufgabe muss zwei Mal absolviert werden, die Pause zwischen beiden Durchgängen beträgt maximal 60s. Testaufbau: Der Wurfwinkel beträgt 90° zum Handballtor. Die Treffbereiche in den oberen Ecken des Tors sind durch eine Torwurfplane vorgegeben. Die Wurfentfernung beträgt für Frauen 6m (Torraum) und für Männer 9m (Freiwurflinie). Jeweils 3m hinter der Abwurfposition befindet sich ein auf einem großen Turnkasten gelagertes umgedrehtes Kastenoberteil mit 10 Bällen. Grundsätzlich wird mit Handbällen der Größe 2 geworfen. Frauen, die nicht in der Lage

sind, mit der Wurfhand einen Handball der Größe 2 vom Boden aufzuheben und damit eine realistische Wurft äuschung auszufüh-ren, können mit Bällen der Größe 1 werfen.

Testablauf: Die Probanden stehen vor Beginn des Tests neben dem Ballkasten. Sobald der erste Ball aus dem Kasten genommen ist, beginnt die Zeitmessung der 30s. Nun werfen die Probanden die 10 Bälle abwechselnd in die beiden oberen Torecken (die Wahl der ersten Ecke ist frei). Die Würfe erfolgen mit der Technik des Schlagwurfs mit Stemmschritt, die Distanz zwischen Ballkasten und Abwurfmarkierung (s.o.) wird mit maximal drei Schritten Anlauf (ohne den Ball zu tippen) überbrückt. Ein getroffener Wurf ist ungültig, wenn (1) die Abwurfmarkierung übertreten wird, (2) der Ball die Wurfhand erst nach dem Stoppsignal (Pfiff) verlässt, (3) keine Stemmbewegung zu erkennen ist.

Mannschafts-Sport-Spiele am Beispiel Handball

- 47 -

Material: Stoppuhr; Pfeife; jeweils 10 Handbälle der Größen 1 und 2; großer Turnkasten, Kastenoberteil, Torwurfplane. Bewertung: Alle Probanden absolvieren zwei Durchgänge hintereinander mit einer maximalen Pause von 60s. Es wird die Gesamtzahl der regulären Treffer aus beiden Durchgängen gezählt. Pfosten- und Lattentreffer im Bereich der durch die Torwurfplane vorgegebenen Treffbereiche in den oberen Torwinkeln zählen 0,5 Treffer. Der Bewertungsschlüssel (Treffer > Note) wird rechtzeitig im Kurs bekannt gegeben.

(3) SPRUNGWURF HOCH-WEIT

Organisation: Abwurfbereiche für Männer 9-12m, Frauen 6-9m; Anlauf erfolgt ab Schnittpunkt von Seiten- und Mittellinie in Richtung des näheren Torpfostens, Torwurfplane mit Trefferbereichen in den oberen Ecken im Tor. Bewertungskriterien: Anlauf und Absprung, Schwungbeineinsatz, Wurftechnik, Wurfpräzision und -härte.

(4) GEGENSTOß (2 GEGEN 1)

Organisation: Rückraum-Mitte mit Ball in ca. 12m Entfernung zum Tor, Halb-Rechts und Halb-Links einer 3:2:1-Abwehrformation auf ca. 8m; Torwart im Tor. RM passt zum TW und spielt Gegenstoßabwehr, HR und HL starten nach kurzer Gegenbewegung zum Gegenstoß, Kurzpass vom TW zu HR oder HL, Überbrückung des Spielfelds im 2 gegen 1 Kurzpass - Gegenstoß (2. Welle). Situationsgerechtes Prellen oder Passen und effektiver Torabschluss. Verteidiger agiert aktiv-variabel. Bewertungskriterien: Technische Sicherheit (Passen und Fangen), Tempo, taktische Entscheidungen, „zwingender“ Abschluss.

Im Rahmen der vier Prüfungselemente soll nachgewiesen werden, dass der/die Studierende die Grundlagen der technisch-taktischen Elemente des Handballspielens in ausreichender Form beherrscht. Jedes Prüfungselement wird hier mit Drittelnoten von 1,0 bis 5,0 bewertet. Ist die gemittelte Note dieser Einzelleistungen mindestens „ausreichend“ (4,0), wird der/die Studierende zur abschließenden Überprüfungen der Spielleistungsfähigkeit (7 gegen 7) zugelassen.

Bewertungskriterien für eine mit „ausreichend“ (4,0) bewertete Demonstrations- und Realisierungsfähigkeit sind:

• Die gemessene Testleistung (Zeit, Erfolgsquote) entspricht den Mindestanforderungen. • Die Technik entspricht in der Grobform einer effektiven spielgemäßen

Bewegungsausführung. Einzelne Teilkriterien können fehlerhaft sein bzw. fehlen, solange die Bewegungsausführung insgesamt dynamisch bei spielgemäßem Tempo abläuft.

3.4.1.2 Die Spielleistungsfähigkeit

Die Spielleistungsfähigkeit wird im Rahmen eines technisch-taktisch anspruchsvollen Spiels 7 gegen 7 mit dem Angriffssystem 3:3 gegen das Abwehrsystem 3:2:1 erfasst. Die Spieldauer beträgt ca. 2x15 Minuten.

Mannschafts-Sport-Spiele am Beispiel Handball

- 48 -

Die Leistungsbeurteilung ergibt sich aus folgender Zielsetzung: Der/Die Studierende ist während des Spiels jederzeit in der Lage, technische Fertigkeiten in Angriff und Abwehr situationsgerecht einzusetzen, in gleicher Weise Mitspieler anzuspielen oder einzusetzen und diese/n durch direkte und indirekte Partnerhilfen ihr Spiel machen zu lassen. Sein/ihr Spiel zeichnet sich durch selbstständige Variation von Tempo und taktischem Verhalten bei großer Spielübersicht aus. Er/Sie sucht Torwurfsituationen und nutzt sie situationsgemäß und erfolgreich aus. In der Abwehr verhält er/sie sich spielangemessen und regelkonform zum Gegenspieler. Bei der Durchführung von individuellen-, gruppen- und mannschaftstaktischen Abwehrmaßnahmen kommuniziert und kooperiert er/sie verantwortlich und effektiv dem Abwehrsystem entsprechend. Die Gesamtbewegungen zeigen eine handballspezifische Gestalt, Dynamik und Antizipationsfähigkeit.

Beurteilungskriterien für die Spielleistungsfähigkeit ergeben sich im Einzelnen aus der situationsgerechten Anwendung folgender taktischer Inhalte:

• Individualtaktik: Passvariabilität, situative Torwürfe, Sperrstellungen, Finten bei Durchbrüchen und Abwehr dagegen.

• Gruppentaktik: Parallelstoß, Doppelpass, Rückpass, Kreuzen/Wechseln, Pass-/Lauftäuschung, Sperre/Absetzen und deren Verteidigung.

• Mannschaftstaktik: Gegenstoß in all seinen Phasen und Abwehr dagegen (Rückzugsverhalten), positionsspezifisches Verhalten im 3:3 Positionsangriff (Angriffsposition nach Wahl und Absprache mit den Mannschaftsmitgliedern). Positionsspezifisches Verhalten in einem 3:2:1 Abwehrsystem (ballbezogen).

Die Beurteilung der Spielfähigkeit erfolgt über Noten von „sehr gut“ (1,0) bis „ausreichend“ (4,0). Nicht ausreichende Prüfungsleistungen gelten als nicht bestanden (5,0).

Note Bewertung sehr gut (1,0) hervorragende Leistung gut (2,0) Leistungen entsprechen den Anforderungen im besonderem Maße befriedigend (3,0) Leistungen sind zufriedenstellend ausreichend (4,0) Leistungen reichen aus nicht bestanden (n.b.) Leistungen reichen in wesentlichen Teilen nicht aus

Hinweis:

Sowohl eine insgesamt nicht bestandene technisch-taktische Überprüfung, als auch eine nicht bestandene Spieldemonstration ist nicht kompensierbar. Das heißt, die Studierenden werden nach einer nicht bestandenen technisch-taktischen Demonstrations- und Realisierungsfähigkeit nicht zur Spieldemonstration zugelassen und die Praxisprüfung im Handball wird mit n.b. bewertet. Sollte die Spielleistungsfähigkeit nicht bestanden werden, wird die Praxisprüfung im Handball ebenfalls wird mit n.b. bewertet.

Darüber hinaus errechnet sich die Teilnote der technisch-taktischen Demonstrations- und Realisierungsfähigkeit nach dem arithmetischen Mittel, genau wie die Gesamtnote aus der technisch-taktischen Demonstrations- und Realisierungsfähigkeit und der Spielleistungs-fähigkeit.

Mannschafts-Sport-Spiele am Beispiel Handball

- 49 -

3.4.2 Ermittlung der Kenntnisse in Sportarttheorie und Lehrkompetenz

Die Bewertung der Kenntnisse in der Sportarttheorie erfolgt in der Regel durch eine Klausur von 60 Minuten Dauer.

Während des Seminars entwickeln die Teilnehmer im Rahmen unterschiedlich arrangierter Vermittlungssituationen sowie in der Bearbeitung taktischer Aufgaben innerhalb von Spielmannschaften ihre Fähigkeiten, handballspezifische Bedingungen für ihre spätere Lehrtätigkeit zu erfassen und zu berücksichtigen. Die Lehrübungen beinhalten Planung, Durchführung und Reflexion.

3.4.3 Kreditpunkte

Nach erfolgreichem Absolvieren aller Seminaranforderungen erhält die/der Studierende für das 2-stündige Seminar drei Kreditpunkte (3 CP) und für das 4-stündige Seminar sechs Kreditpunkte (6 CP).

Mannschafts-Sport-Spiele am Beispiel Hockey

- 50 -

Mannschafts-Sport-Spiele am Beispiel Hockey

1 Charakteristik des Fachs Hockey zählt zu den bekanntesten Spielen, die sich aus den vielfältigen Spielarten, bei denen mit einem Stock oder Keule ein Ball vorangetrieben wurde, entwickelt hat. Dabei besitzt der Schläger als Spielgerät einen großen Aufforderungscharakter und verlangt ein hohes Maß an technischem Geschick, da der Ball im Wettkampfspiel Hockey nur mit der flachen Seite gespielt werden darf. Hockey wird international vor allem auf dem Feld, national allerdings auch in der Halle gespielt.

2 Erscheinungsformen Hockey in traditioneller Ausprägung wird fast ausschließlich als wettkampforientierter Freizeit- und Breitensport in Vereinen betrieben. Obwohl Hockey die wahrscheinlich international erfolgreichste deutsche Mannschaftssportart ist, genießt sie eine relativ geringe Medienpräsenz in Deutschland. Neben den traditionellen Ausprägungen des Hockeyspiels soll im schulischen Bereich das Spielen nach Regeln in Strukturen umgesetzt werden. Veränderungen von Regelstrukturen innerhalb des Hockeyspiels (z. B. Kleinfeldhockey), aber auch andere Erscheinungsformen wie zum Beispiel Unihoc oder Inlinehockey kennzeichnen die große Bandbreite dieses Mannschaftsspiels.

3 Seminar

3.1 Ziele des Seminars

Vorbereitung und Durchführung des Hockeyunterrichts (Feld und Halle) für Einsteiger und Fortgeschrittene in der Schule, in Vereinen und in Bereichen des Freizeitsports. Kenntnisse und Fertigkeiten in Bezug auf Variationsmöglichkeiten des Zielspiels und anderer Erscheinungsformen (Unihoc, Inline-Hockey).

3.2 Themenbereiche des Seminars

Es soll ein grundlegendes technisches und taktisches Können (eigene Bewegungsleistung) als Voraussetzung der Gestaltung eines fundierten Hockeyunterrichts in der Halle, auf dem Feld und in Form von Abwandlungen des Hockeyspiels erworben werden:

• Erwerb einer eigenanalytischen Demonstrationsfähigkeit der spielrelevanten technischen und taktischen Grundelemente

• Erwerben hockeyspezifischer Handlungselemente und taktischer Verhaltensweisen. • Anwendung dieser Elemente und Handlungsweisen im Spiel • Grundfertigkeiten im Inline-Hockey und Unihoc • Kennenlernen, Bewerten und Erproben didaktisch-methodischer Aspekte der Sportart

Hockey unter besonderer Berücksichtigung der Lerngruppe: • Kennenlernen unterschiedlicher Vermittlungsmöglichkeiten im Sportspiel Hockey • Kennenlernen und Bewerten der Anwendungsbereiche vom Feld- und Hallenhockey

(Kleine Spiele, Reduktionsformen des Hockeyspiels, Spielen nach internationalen Regeln, weitere Erscheinungsformen)

• Kritische Auseinandersetzung mit der Fachliteratur

Mannschafts-Sport-Spiele am Beispiel Hockey

- 51 -

• Einsatz von Medien und methodischen Hilfsmitteln • Soziale und psychologische Aspekte beim Ausüben der Sportart • Kenntnis der Struktur des Hockeyspiels und des entsprechenden Regelwerks • Kenntnisse der Richtlinien für den Schulsport in Bezug auf die Mannschaftsspiele

3.3 Organisation und besondere Eingangsvoraussetzungen

Das Seminar umfasst 2 Semesterwochenstunden (3 CP).

3.4 Ermittlung der Leistungen im Seminar

Einzelheiten werden durch spezifische Ausführungsbestimmungen zur Prüfungsordnung geregelt. Diese werden im Seminar vorgestellt und sind jederzeit beim Fachleiter einsehbar.

3.4.1 Ermittlung der eigenen Bewegungsleistung

Die eigene Bewegungsleistung wird in der Regel am Ende des Kurses durch einen Test ermittelt. Sie ergibt sich aus 4 Teilen, in denen technische Fertigkeiten und individual- bzw. gruppentaktische Verhaltensweisen gezeigt werden sollen. Die Gesamtbewertung der eigenen Bewegungsleistung ergibt sich aus den 3 Übungs- und Spielformen sowie dem Hockeyspiel zu je 50%, wobei jede dieser Teilleistungen sichtbar erbracht werden muss:

(1) Passen/Stoppen, Ballführung (2) Kombinationen zum Torschuss (ohne Verteidiger) (3) Situationen mit Torschuss (mit Verteidiger) (4) Hockeyspiel

3.4.2 Ermittlung der Leistungen in Sportarttheorie und Lehrkompetenz

Die Bewertung der Kenntnisse in der Sportarttheorie erfolgt auf der Basis der im Kurs ermittelten Lerninhalte in der Regel durch eine Klausur von 60 min Dauer. Die Überprüfung der Lehrkompetenz erfolgt seminarbegleitend.

3.4.3 Kreditpunkte

Nach erfolgreichem Absolvieren aller Seminaranforderungen erhält die/der Studierende Kreditpunkte (3 CP).

Rückschlag-Sport-Spiele am Beispiel Racket-Spiele mit Schwerpunkt Badminton

- 52 -

Rückschlag-Sport-Spiele am Beispiel Racket-Spiele mit Schwerpunkt Badminton

1 Charakteristik des Faches Bei einem Rückschlag-Sportspiel wird ein Spielobjekt (z. B. Feder-, Tennis-, Softball, Indiaca u. a.) zwischen zwei Spielparteien mit einem Schläger oder mit der Hand hin- und hergespielt, so dass sich die Spielparteien im Schlagrecht abwechseln. Das Spielobjekt wird hierbei nicht gefangen oder geführt. Deshalb muss der Spielende in der Lage sein, die Flugrichtung des Spielobjektes durch eine kurzzeitige Berührung zu kontrollieren. Bei Racket-Spielen handelt es sich um Einkontakt-Rückschlagspiele, bei denen die gegenüber stehenden Parteien in der Regel aus einer Person (Einzel) oder zwei Personen (Doppel) bestehen. Zu unterscheiden sind nicht normierte Racket-Bewegungsspiele (z.B. Federball, Beach- Badminton, Speckbrett-, Family- und Beach-Tennis, Ping Pong, Indiaca mit/ohne Schläger, Scoopball, Cesta, GOBA, Tamburinball, Federball-Squash) und normierte Racket-Sportspiele (z.B. Badminton, Tennis, Tischtennis, Squash, Padel). Das Besondere am Sportspiel Badminton ist der ´federleicht´ zu handhabende Schläger und der auch langsam spielbare ´Feder´ball. Dementsprechend ist die Grundidee des Badmintonspiels vergleichsweise schnell von unterschiedlichen Adressatengruppen mit unterschiedlichen sportmotorischen Voraussetzungen zu realisieren.

2 Erscheinungsformen Racket-Sportspiele ermöglichen vielfältige sportliche Sinnrichtungen bzw. pädagogisch-didaktische Perspektiven. Leistung und Leistungssteigerung sind bei kooperierenden und bei konkurrenzorientierten Spielformen von zentraler Bedeutung; Wettkampf, Selbstbewährung, Sieg und Niederlage stehen bei sportartorientierten, normierten Ausprägungen der Rückschlag-Sport-Spiele im Vordergrund; die Präsentation von Kunsttücken mit Schläger und (Feder-, Soft- oder Japan-) Ball durch einen oder mehrere Spieler ermöglicht die Erschließung der didaktischen Dimensionen von Gestaltung und Darstellung, Kooperation und Kreativität; das freudvolle Erlebnis spontaner oder planvoll gestalteter bewegungsintensiver Racket-Spiele erfüllt sportliche Sinnrichtungen, die auf Gesundheit, Fitness, Ausgleich, Wohlbefinden und Geselligkeit abzielen.

Rückschlag-Sport-Spiele haben aufgrund ihrer vielfältigen Perspektiven ihren festen Platz

• im erziehenden, unterrichtlichen und außerunterrichtlichen Schulsport, • im vereinsorganisierten Breiten-, Leistungs- und Hochleistungssport, • bei der sportlichen Freizeitgestaltung in der Familie, unter Kindern und Freunden, im

Garten, in Parkanlagen, in Jugendherbergen, in Hotelanlagen, auf der Straße und am Strand,

• in kommerziellen Sport- und Multisportanlagen, • im Rahmen des organisierten Betriebssports, • im Rahmen rehabilitativer Maßnahmen mit Blick auf eine freudvoll-erlebnisorientierte

Bewegungsgestaltung und eine Verbesserung koordinativer Fähigkeiten (insbesondere mit dem Japanball, dem Softball, dem Luftballon oder dem Federball)

Rückschlag-Sport-Spiele am Beispiel Racket-Spiele mit Schwerpunkt Badminton

- 53 -

3 Seminar

3.1 Ziele des Seminars

Seminarziel ist der Erwerb einer Lehr- und Gestaltungskompetenz, die auf die vielfältigen pädagogischen Perspektiven des Schulsports abzielt, aber ebenso relevant ist für andere Tätigkeitsfelder wie z. B. für das Vereins- und Verbandswesen, den kommerziellen Racket- Bereich und den gesundheitsorientierten Bereich von Prävention und Rehabilitation in unterschiedlichen Institutionen.

Die angesprochene Vielfalt der möglichen Berufs- und Tätigkeitsfelder erfordert eine breite methodisch-didaktische Ausbildung, die innerhalb des Seminargeschehens nur exemplarisch erfolgen kann. Die Studierenden haben sich im Bereich Racket-Sport-Spiele/Badminton eigenständig weiter auszubilden. Im Seminarverlauf werden hierzu aufgabenorientierte und in ihrer studentischen Durchführung kontrollierte Anregungen gegeben.

3.2 Themenbereiche des Seminars

Ausgehend von der im Schul- und Vereinssport weit verbreiteten Sportart Badminton, geht es im Seminarverlauf um das Erproben einer Vielzahl schul- und freizeitrelevanter, aktueller (und historischer) Racket-Spiele und den methodischen Umgang mit ihnen. In diesem Zusammenhang werden unterschiedliche Themenbereiche handlungsorientiert von Bedeutung sein:

• Schwerpunkt: Erwerb von Demonstrations- und Spielfähigkeit im Badminton unter Anwendung grundlegender technisch -taktischer Fertigkeiten und Fähigkeiten insbesondere im Einzel, ansatzweise im Doppel

• Erwerb von Racket-Spiel übergreifenden Fähigkeiten • Exemplarische Umsetzung und Reflexion unterschiedlicher pädagogisch-didaktischer

Perspektiven bei Bewegungshandlungen und Lehr- und Lernprozessen. • Spieltheoretisch begründeter und reflektierter Umgang mit Regelstrukturen und

Regelelementen im Racket-Sport-Spiel: ´Verstehen´ vorhandener, bewährter Regelstrukturen und adressatenorientierte Änderung und Neugestaltung von Regelstrukturen

• Handlungsorientierter Erwerb übergeordneter Vermittlungskonzeptionen im Bereich der Racket-Sport-Spiele

• Handlungsorientierter Erwerb methodischer Maßnahmen (Bewegungsdemonstration, Bewegungsanweisung, Bewegungserklärung, Fehlerkorrektur, Bewegungsaufgabe, Bewegungshilfe, Differenzierungsmaßnahmen, Medieneinsatz, Testverfahren u. a.)

• Einsicht in den Zusammenhang von didaktischen Zielsetzungen einerseits und methodischen Vermittlungskonzeptionen und methodischen Maßnahmen andererseits

Ein tieferes Eindringen in die Vielzahl der angesprochenen Themenbereiche in einer vergleichsweise kurzen Zeit erfordert die intensive (vor allem auch außerunterrichtliche), vom Dozenten anzuleitende und nachzuhaltende Mitarbeit der Studierenden auf der Basis des umfassenden Skriptes und auf der Grundlage zur Verfügung gestellter Lehr- und Lernmaterialien.

Rückschlag-Sport-Spiele am Beispiel Racket-Spiele mit Schwerpunkt Badminton

- 54 -

3.3 Organisation und besondere Eingangsvoraussetzungen

Das Seminar umfasst 2 SWS bzw. 4 SWS. Der zeitliche Aufwand für Studierende beträgt insgesamt 90 Arbeitsstunden (3 CP) bzw. 180 Arbeitsstunden (6 CP). Besondere Eingangsvoraussetzungen bestehen nicht.

3.4 Ermittlung der Leistungen im Seminar

Die im Seminar erbrachten Leistungen werden am Ende der Veranstaltung ermittelt: im Teil-bereich „eigene Bewegungsleistung“ in einer Praxisprüfung und im Bereich „Theoretische Kenntnisse“ in einer einstündigen Klausur. Im 4-stündigen Seminar wird darüber hinaus die Lehrkompetenz durch eine zu bewertende Lehrübung im Verlaufe des Semesters nachgewiesen. Sowohl die Praxisprüfung als auch die Klausur im Bereich Theorie müssen mit jeweils „ausreichend“ (4,0) bestanden sein, um das Seminar erfolgreich abzuschließen. Die Zulassung zur Prüfung erfolgt, wenn bestimmte Vorleistungen in Form von Hakenprüfungen erbracht sind. Die entsprechenden Anforderungen werden rechtzeitig in aktueller Form bekannt gegeben.

3.4.1 Ermittlung der eigenen Bewegungsleistung

Die Ermittlung der eigenen Bewegungsleistung erfolgt auf der Grundlage von zwei abzuleistenden Teilprüfungen (2-SWS/3 CP-Veranstaltung: Prüfungen 1 und 2, s. u.) bzw. drei abzuleistenden Teilprüfungen (4-SWS/6CP-Veranstaltung: Prüfungen 1, 2 und 3, s. u.). Die Teilprüfungen werden mit Hilfe von Analyse- und Beobachtungsbögen, die im Seminarverlauf erläutert werden und im Skript enthalten sind, nach folgendem Schema bewertet:

sehr gut (1,0)

Die zu bewertende Fähigkeit entspricht in ihrer Ausführung den badminton-spezifischen Anforderungen in hervorragender Form.

gut (2,0)

Die zu bewertende Fähigkeit ist in ihrer Ausführung überdurchschnittlich.

befriedigend (3,0)

Die zu bewertende Fähigkeit entspricht in ihrer Ausführung in den wesentlichen Anforderungen der gewünschten Form.

ausreichend (4,0)

Die zu bewertende Fähigkeit entspricht in ihrer Ausführung in hinreichender Form den badmintonspezifischen Basisanforderungen.

nicht ausr. (5,0)

Die zu bewertende Fähigkeit weist in ihrer Ausführung gravierende Mängel in wesentlichen Bereichen auf.

Das arithmetische Mittel der drei bzw. zwei Teilleistungen ergibt die Note für die eigene Bewegungsleistung.

Rückschlag-Sport-Spiele am Beispiel Racket-Spiele mit Schwerpunkt Badminton

- 55 -

PRÜFUNGSÜBUNGEN:

(1) Demonstrationsfähigkeit: Demonstration eines VH-Überkopf- Clear oder RH-Überhand- Clear, ohne Ball; zuerst phasenorientiert, verlangsamt, unter Benutzung formelhafter Rede; danach Demonstration der Gesamtbewegung ohne Ball in ´normaler´ Bewegungsgeschwindigkeit. Der zu demonstrierende Schlag wird vor der zu erbringenden Demonstrationsleistung ausgelost.

Bewertungskriterium: Qualität und Klarheit der Demonstration, näheres regelt der Analyse- und Beobachtungsbogen, der den Studierenden im Veranstaltungsskript vorliegt.

(2) Mitspielfähigkeit: Demonstration folgender Schlagkombination auf dem halben Feld: Lob > Überkopf-Clear> Überkopf-Clear > Überkopf-Drop > Netz-Drop u. s. w.

Bewertungskriterien: Schlagtechnik (Aufschlag, VH-/RH-Lob und –Stop; VH-ÜK-Clear und –Drop), Lauftechnik und Beinarbeit (Lauf ans Netz mit Ausfallschritt, Lauf an die Grundlinie, Stemmschritt, Umsprung bzw. Chinasprung zum Schlag), Schlagsicherheit, Schlagvariabilität und Schlaggenauigkeit; badminton- und übungsspezifische konditionelle Eigenschaften; Näheres regelt ein Analyse- und Beobachtungsbogen, der den Studierenden im Veranstaltungsskript vorliegt.

(3) Zuspielfähigkeit: Der zu bewertende Zuspieler steht am „T“ und verteilt die Bälle mit Unterhandschlägen kurz und lang in die vier Feldecken des Übenden, so dass diesem eine „optimale“ Trainingsform zur Verbesserung der Schlagtechnik und der Beinarbeit ermöglicht wird. Der übende Spieler schlägt alle Bälle in den Unterhandbereich des Zuspielers zurück. Ziel der Übung ist, dass der übende Spieler durch das bewusst gesteuerte Zuspiel schlagtechnisch und beinarbeitmäßig gefordert, aber nicht überfordert ist. Die Zuspieltechnik wird nicht bewertet. Der zu bewertende Zuspieler sucht sich für die Erfolgskontrolle eigenständig einen Übungspartner seiner Wahl.

Bewertungskriterien: die Fähigkeit zur Anpassung des Zuspiels auf die schlag- und lauftechnische Fertigkeiten und die konditionellen Eigenschaften des Übenden; Zuspielvariabilität, Zuspielgenauigkeit, Belastungssteuerung und Schlagsicherheit. Näheres regelt ein Analyse- und Beobachtungsbogen, der den Studierenden im Veranstaltungsskript vorliegt.

3.4.2 Ermittlung der theoretischen Kenntnisse

Die Bewertung der theoretischen Kenntnisse erfolgt auf der Basis der im Seminar vermittelten Lerninhalte in der Regel durch eine einstündige Klausur. Im 4-SWS-Seminar wird darüber hinaus die Lehrkompetenz durch eine zu bewertende Lehrübung im Verlaufe des Semesters nachgewiesen. Die Lehrübung beinhaltet Planung, Durchführung und Reflexion.

3.4.3 Kreditpunkte

Nach erfolgreichem Absolvieren aller Seminaranforderungen erhält die/der Studierende für das 2-stündige Seminar 3 Kreditpunkte (3 CP) und für das 4-stündige Seminar 6 Kreditpunkte (6 CP).

Rückschlag-Sport-Spiele am Beispiel Racket-Spiele mit Schwerpunkt Tennis

- 56 -

Rückschlag-Sport-Spiele am Beispiel Racket-Spiele mit Schwerpunkt Tennis

1 Charakteristik des Fachs Bei einem Rückschlag-Sportspiel wird ein Spielobjekt (z. B. Feder-, Tennis-, Softball, Indiaca u.a.) zwischen zwei Spielparteien mit einem Schläger oder mit der Hand hin- und hergespielt, so dass sich die Spielparteien im Schlagrecht abwechseln. Das Spielobjekt wird hierbei nicht gefangen oder geführt. Deshalb muss der Spielende in der Lage sein, die Flugrichtung des Spielobjektes durch eine kurzzeitige Berührung zu kontrollieren. Bei Racket-Spielen handelt es sich um Einkontakt-Rückschlagspiele, bei denen die gegenüber stehenden Parteien in der Regel aus einer Person (Einzel) oder zwei Personen (Doppel) bestehen. Zu unterscheiden sind nicht normierte Racket-Bewegungsspiele (z.B. Federball, Beach-Badminton, Speckbrett-, Family- und Beach-Tennis, Ping Pong, Indiaca mit/ohne Schläger, Scoopball, Cesta, GOBA, Tamburinball, Federball-Squash) und normierte Racket-Sportspiele (z.B. Badminton, Tennis, Tischtennis, Squash)

Das Besondere am Sportspiel Tennis bedeutet schnelles Kombinieren und Entscheiden in ständig wechselnden Situationen, Laufen und Schlagen in der Anpassung an einen Spielpartner oder Gegner. Tennis wird in seiner ursprünglichen Form wettkampforientiert, also gegeneinander gespielt. Das kann sowohl im Einzel als auch im Doppel geschehen. Als Wettkampfsport stellt es in erster Linie eine große koordinative Herausforderung dar. Der Ball muss oft unter großem Zeitdruck sehr präzise berechnet und technisch sauber getroffen werden. Die sich ständig verändernden Bedingungen der Spielsituation erfordern insofern eine möglichst genaue visuelle Wahrnehmung und geistige Vorwegnahme der jeweiligen Situation. Mit höherem Leistungsniveau werden darüber hinaus zunehmend Eigenschaften wie Schnellkraft, Aktions- und Reaktionsschnelligkeit und sogar spezifische Ausdauer leistungsbestimmend.

2 Erscheinungsformen Racket-Sportspiele ermöglichen vielfältige sportliche Sinnrichtungen bzw. pädagogisch-didaktische Perspektiven. Leistung und Leistungssteigerung sind bei kooperierenden und bei konkurrenzorientierten Spielformen von zentraler Bedeutung. Wettkampf, Selbstbewährung, Sieg und Niederlage stehen bei sportartorientierten, normierten Ausprägungen der Rückschlag-Sport-Spiele im Vordergrund. Die Präsentation von Kunststücken mit Schläger und (Feder-, Soft- oder Japan-) Ball durch einen oder mehrere Spieler ermöglicht die Erschließung der didaktischen Dimensionen von Gestaltung und Darstellung, Kooperation und Kreativität. Das freudvolle Erlebnis spontaner oder planvoll gestalteter bewegungsintensiver Racket-Spiele erfüllt sportliche Sinnrichtungen, die auf Gesundheit, Fitness, Ausgleich, Wohlbefinden und Geselligkeit abzielen.

• Rückschlag-Sport-Spiele haben aufgrund ihrer vielfältigen Perspektiven ihren festen Platz • im erziehenden, unterrichtlichen und außerunterrichtlichen Schulsport, • im vereinsorganisierten Breiten-, Leistungs- und Hochleistungssport, • bei der sportlichen Freizeitgestaltung in der Familie, unter Kindern und Freunden, im

Garten, in Parkanlagen, in Jugendherbergen in Hotel- und Ferienanlagen, auf der Spielstraße und am Strand,

Rückschlag-Sport-Spiele am Beispiel Racket-Spiele mit Schwerpunkt Tennis

- 57 -

• in kommerziellen Sport- und Multisportanlagen, • im Rahmen des organisierten Betriebssports, • im Rahmen rehabilitativer Maßnahmen mit Blick auf eine freudvoll-erlebnisorientierte

Bewegungsgestaltung und eine Verbesserung koordinativer Fähigkeiten (zunächst mit dem Japanball, dem Softball, dem Luftballon oder dem Federball, später auch mit Tennis-Lernschlägern)

3 Seminar

3.1 Ziele des Seminars

Seminarziel ist der Erwerb einer Lehr- und Gestaltungskompetenz, die auf die vielfältigen pädagogischen Perspektiven des Schulsports abzielt, aber ebenso relevant ist für andere Tätigkeitsfelder wie z. B. für das Vereins- und Verbandswesen, den kommerziellen Racketbereich und den gesundheitsorientierten Bereich von Prävention und Rehabilitation in unterschiedlichen Institutionen.

Die angesprochene Vielfalt der möglichen Berufs- und Tätigkeitsfelder erfordert eine breite methodisch-didaktische Ausbildung, die innerhalb des Seminargeschehens nur exemplarisch erfolgen kann. Die Studierenden haben sich im Bereich Racket-Sport-Spiele/Tennis eigenständig weiter auszubilden. Im Seminarverlauf werden hierzu aufgabenorientierte und in ihrer studentischen Durchführung kontrollierte Anregungen gegeben.

3.2 Themenbereiche des Seminars

Ausgehend von der im Schulsport teilweise verbreiteten Sportart Tennis, geht es im Seminarverlauf um das Erproben einer Vielzahl schul- und freizeitrelevanter, aktueller (und historischer) Racket-Spiele und den methodischen Umgang mit ihnen. In diesem Zusammenhang werden unterschiedliche Themenbereiche handlungsorientiert von Bedeutung sein:

• Erwerb von Racketspiel übergreifenden koordinativen Fähigkeiten (insbesondere Schulung der Auge-Hand-Koordination)

• Erwerb von Demonstrations- und Spielfähigkeit im Tennis unter Anwendung grundlegender technisch-taktischer Fertigkeiten und Fähigkeiten insbesondere im Einzel.

• Exemplarische Umsetzung und Reflexion unterschiedlicher pädagogisch-didaktischer Perspektiven bei Bewegungshandlungen und Lehr- und Lernprozessen.

• Spieltheoretisch begründeter und reflektierter Umgang mit Regelstrukturen und Regelele-menten im Racket-Sport-Spiel: ´Verstehen´ vorhandener, bewährter Regelstrukturen und adressatenorientierte Änderung und Neugestaltung von Regelstrukturen

• Handlungsorientierter Erwerb übergeordneter Vermittlungskonzeptionen im Bereich der Racket-Sport-Spiele und spezifischer Konzeptionen für Tennis

• Handlungsorientierter Erwerb methodischer Maßnahmen (Bewegungsdemonstration, Bewegungsanweisung, Bewegungserklärung, Bewegungskorrektur, Bewegungs-aufgabe, Bewegungshilfe, Differenzierungsmaßnahmen, Medieneinsatz, Testverfahren u.a.)

• Einsicht in den Zusammenhang von didaktischen Zielsetzungen einerseits und methodischen Vermittlungskonzeptionen und methodischen Maßnahmen andererseits

Rückschlag-Sport-Spiele am Beispiel Racket-Spiele mit Schwerpunkt Tennis

- 58 -

Ein tieferes Eindringen in die Vielzahl der angesprochenen Themenbereiche in einer ver-gleichsweise kurzen Zeit erfordert die intensive (vor allem auch außerunterrichtliche), vom Dozenten anzuleitende und nachzuhaltende Mitarbeit der Studierenden sowohl auf der Basis eines Skriptes zum Seminar als auch tennisspezifischer Literatur.

3.3 Organisation und besondere Eingangsvoraussetzungen

Das Seminar umfasst 2 oder 4 SWS. Der zeitliche Aufwand für Studierende beträgt insgesamt 90/180 Arbeitsstunden (3/6 CP). Besondere Eingangsvoraussetzungen bestehen nicht.

3.4 Ermittlung der Leistungen im Seminar

Die im Seminar erbrachten Leistungen werden am Ende der Veranstaltung ermittelt: im Teil-bereich „Eigene Bewegungsleistung“ in einer Praxisprüfung und im Bereich „Theoretische Kenntnisse“ in einer einstündigen Klausur. Sowohl die Praxisprüfung als auch die Klausur müssen mit jeweils „ausreichend“ (4,0) bestanden sein, um das Seminar erfolgreich abzuschließen.

3.4.1 Ermittlung der eigenen Bewegungsleistung

Die eigene Bewegungsleistung setzt sich zu jeweils 50% aus Schlagtechnik und Spielfähigkeit/Wandtest zusammen. Die Prüfung gilt als bestanden, wenn alle Teilleistungen mit mindestens „ausreichend“ (4,0) bewertet wurden.

SCHLAGTECHNIK

In der Schlagtechnik werden Vor- und Rückhand sowie Aufschlag überprüft.

Vorhand und Rückhand:

• Demonstrationsfähigkeit 70% • Länge und Präzision 20% • Zuspielfähigkeit 10% Ermittlung der Demonstrationsfähigkeit: Die ganzheitliche Demonstrationsfähigkeit von Grundschlag Vorhand, Grundschlag Rückhand (auch beidhändig) wird mit Hilfe eines Analysebogens bewertet. Bewertungskriterium: Qualität und Klarheit der Demonstration Ermittlung der Länge und Präzision Vorhand und Rückhand: Dem Prüfling werden 20 Bälle von der gegnerischen Hälfte zugespielt, jeweils nacheinander 10 auf die Vorhand und 10 auf Rückhand. Der Prüfling kann die Bälle longline oder cross in ein in Zielzonen abgestecktes Tennistestfeld spielen. Den Zielzonen ist eine Punktwertung zugeordnet (siehe Abb. 1). Maximale Punktzahl 40. Zusätzlich: hart/mittel/weich Ermittlung der Zuspielfähigkeit: Der zur bewertende Zuspieler steht zwischen der „T“- Linie und Netz und spielt die Bälle entweder aus der Hand oder nach dem Auftippen schülergerecht dem demonstrierenden Prüfling auf die Vorhand und Rückhand zu. Bewertungskriterium: Zuspielgenauigkeit, Zuspielrhythmus, Zuspielposition und Ballkontrolle

Rückschlag-Sport-Spiele am Beispiel Racket-Spiele mit Schwerpunkt Tennis

- 59 -

Aufschlag:

• Demonstrationsfähigkeit 70% • Länge und Präzision 30% Ermittlung der Demonstrationsfähigkeit: Die ganzheitliche Demonstrationsfähigkeit vom Aufschlag wird mit Hilfe eines Analysebogens bewertet. Bewertungskriterium: Qualität und Klarheit der Demonstration Ermittlung der Länge und Präzision Aufschlag: Der Prüfling schlägt hintereinander 20 Aufschläge, davon 10 in das rechte und 10 in das linke Aufschlagfeld. Die Aufschlagfelder sind in Zielzonen untergliedert und mit Punkten eingeteilt (siehe Abb. 2). Maximale Punktzahl 40. Zusätzlich: hart/mittel/weich

Tab. a: Punktetabelle Vorhand, Rückhand und Aufschlag (Länge/Präzision)

Punkte Note 39-40 1,0 37-38 1,3 35-36 1,7 33-34 2,0 31-32 2,3 29-30 2,7 27-28 3,0 25-26 3,3 23-24 3,7 21-22 4,0

Abb. a: Zielzonen Aufschlag (links) und Zielzonen Vor-/Rückhand (rechts)

Rückschlag-Sport-Spiele am Beispiel Racket-Spiele mit Schwerpunkt Tennis

- 60 -

Tab. b: Ermittlung der Note Schlagfähigkeit

Vorhand = 16,65% Technik 70% (11,66%) Länge 20% (3,33%) Zuspiel 10% (1,67%) Rückhand = 16,65% Technik 70% (11,66%) Länge 20% (3,33%) Zuspiel 10% (1,67%) Aufschlag = 16,65% Technik 70% (11,66%) Länge 30% (5,00%)

SPIELFÄHIGKEIT

Die Bewertung der Spielfähigkeit erfolgt in einem Spiel nach Match-Tie-Break-Regeln oder wird durch einen standardisierten Wandtest ermittelt. Die Notenskala des Wandtestes ist bei den Fachleitern einsehbar und wird am Anfang des Kurses bekanntgegeben.

3.4.2 Ermittlung der theoretischen Kenntnisse und der Lehrkompetenz

Die Bewertung der theoretischen Kenntnisse erfolgt auf der Basis der im Seminar vermittelten Lerninhalte in der Regel durch eine Klausur von 60 min Dauer. Im 4-stündigen Seminar wird darüber hinaus die Lehrkompetenz durch Lehrübungen im Verlaufe des Semesters nachgewiesen. Die Lehrübungen beinhalten Planung, Durchführung und Reflexion.

3.4.3 Kreditpunkte

Nach erfolgreichem Absolvieren aller Seminaranforderungen erhält die/der Studierende für das 2-stündige Seminar 3 Kreditpunkte (3 CP) und für das 4-stündige Seminar 6 Kreditpunkte (6 CP).

Rückschlag-Sport-Spiele am Beispiel Racket-Spiele mit Schwerpunkt Tischtennis

- 61 -

Rückschlag-Sport-Spiele am Beispiel Racket-Spiele mit Schwerpunkt Tischtennis

1 Charakteristik des Fachs Bei einem Rückschlag-Sportspiel wird ein Spielobjekt (z. B. Feder-, Tennis-, Softball, Indiaca u.a.) zwischen zwei Spielparteien mit einem Schläger oder mit der Hand hin- und her gespielt, so dass sich die Spielparteien im Schlagrecht abwechseln. Das Spielobjekt wird hierbei nicht gefangen oder geführt. Deshalb muss der Spielende in der Lage sein, die Flugrichtung des Spielobjektes durch eine kurzzeitige Berührung zu kontrollieren. Bei Racket-Spielen handelt es sich um Einkontakt-Rückschlagspiele, bei denen die gegenüber stehenden Parteien in der Regel aus einer Person (Einzel) oder zwei Personen (Doppel) bestehen. Zu unterscheiden sind:

• nicht normierte Racket-Bewegungsspiele (z.B. Federball, Speckbrett- und Family-Tennis, Ping Pong, Indiaca mit/ohne Schläger, Scoopball, Cesta, GOBA, Tamburinball) und

• normierte Racket-Sportspiele (z.B. Badminton, Tennis, Tischtennis, Squash, Padel)

Tischtennis, gegeneinander gespielt, ist auf höherem technisch-taktischen Niveau die schnellste Rückschlagsportart. Sie ist charakterisiert durch spektakuläre Ballflugkurven, hohe Aktions- und Reaktionsgeschwindigkeiten der Sportler und erfordert ein Höchstmaß an Antizipationsvermögen und feinmotorischer Koordination.

2 Erscheinungsformen Racket-Sportspiele ermöglichen vielfältige sportliche Sinnrichtungen bzw. pädagogisch-didaktische Perspektiven. Leistung und Leistungssteigerung sind bei kooperierenden und bei konkurrenzorientierten Spielformen von zentraler Bedeutung. Wettkampf, Selbstbewährung, Sieg und Niederlage stehen bei sportartorientierten, normierten Ausprägungen der Rückschlag-Sport-Spiele im Vordergrund. Die Präsentation von Kunststücken mit Schläger und (Feder-, Soft- oder Japan-) Ball durch einen oder mehrere Spieler ermöglicht die Erschließung der didaktischen Dimensionen von Gestaltung und Darstellung, Kooperation und Kreativität. Das freudvolle Erlebnis spontaner oder planvoll gestalteter bewegungsintensiver Racket-Spiele erfüllt sportliche Sinnrichtungen, die auf Gesundheit, Fitness, Ausgleich, Wohlbefinden und Geselligkeit abzielen.

Rückschlag-Sport-Spiele haben aufgrund ihrer vielfältigen Perspektiven ihren festen Platz

• im erziehenden, unterrichtlichen und außerunterrichtlichen Schulsport, • im vereinsorganisierten Breiten-, Leistungs- und Hochleistungssport, • bei der sportlichen Freizeitgestaltung in der Familie, unter Kindern und Freunden, im

Garten, in Park- und Hotelanlagen, in Jugendherbergen und am Strand, • im Rahmen des organisierten Betriebssports, • im Rahmen rehabilitativer Maßnahmen mit Blick auf eine freudvoll-erlebnisorientierte

Bewegungsgestaltung und eine Verbesserung koordinativer Fähigkeiten (insbesondere mit dem Japanball, dem Softball, dem Luftballon oder dem Federball)

Rückschlag-Sport-Spiele am Beispiel Racket-Spiele mit Schwerpunkt Tischtennis

- 62 -

3 Seminar

3.1 Ziele des Seminars

Seminarziel ist der Erwerb einer Lehr- und Gestaltungskompetenz, die auf die viel-fältigen pädagogischen Perspektiven des Schulsports abzielt, aber ebenso relevant ist für andere Tätigkeitsfelder wie z. B. für das Vereins- und Verbandswesen, den kommerziellen Racketbereich und den gesundheitsorientierten Bereich von Prävention und Rehabilitation in unterschiedlichen Institutionen.

Die angesprochene Vielfalt der möglichen Berufs- und Tätigkeitsfelder erfordert ei-ne breite methodisch-didaktische Ausbildung, die innerhalb des Seminargeschehens nur exemplarisch erfolgen kann. Die Studierenden haben sich im Bereich Racket-Sport-Spiele/Tischtennis eigenständig weiter auszubilden. Im Seminarverlauf werden hierzu aufgabenorientierte und in ihrer studentischen Durchführung kontrollierte Anregungen gegeben.

3.2 Themenbereiche des Seminars

Ausgehend von der im Schulsport weit verbreiteten Sportart Tischtennis, geht es im Seminarverlauf um das Erproben einer Vielzahl freizeitrelevanter, aktueller (und historischer) Racket-Spiele und den methodischen Umgang mit ihnen. In diesem Zusammenhang werden unterschiedliche Themenbereiche handlungsorientiert von Bedeutung sein:

• Erwerb einer allgemeinen Demonstrations- und Spielfähigkeit im Tischtennis unter Anwendung grundlegender technisch-taktischer Fertigkeiten und Fähigkeiten insbesondere im Einzel, ansatzweise im Doppel

• Exemplarische Umsetzung und Reflexion unterschiedlicher pädagogisch-didaktischer Perspektiven bei Bewegungshandlungen und Lehr- und Lernprozessen

• Spieltheoretisch begründeter und reflektierter Umgang mit Regelstrukturen und Regelelementen im Racket-Sport-Spiel: Verstehen vorhandener, bewährter Regelstrukturen und adressatenorientierte Änderung und Neugestaltung von Regelstrukturen

• Handlungsorientierter Erwerb übergeordneter Vermittlungskonzeptionen im Bereich der Racket-Sport-Spiele

• Handlungsorientierter Erwerb methodischer Maßnahmen (Bewegungsdemonstration, Bewegungsanweisung, Bewegungserklärung, Fehlerkorrektur, Bewegungsaufgabe, Bewegungshilfe, Differenzierungsmaßnahmen, Medieneinsatz, Testverfahren u.a.)

• Einsicht in den Zusammenhang von didaktischen Zielsetzungen einerseits und methodischen Vermittlungskonzeptionen und methodischen Maßnahmen andererseits

• Ein tieferes Eindringen in die Vielzahl der angesprochenen Themenbereiche in einer vergleichsweise kurzen Zeit erfordert die intensive (vor allem auch außerunterrichtliche), vom Dozenten anzuleitende und nachzuhaltende Mitarbeit der Studierenden

3.3 Organisation und besondere Eingangsvoraussetzungen

Das Seminar umfasst 2 Semesterwochenstunden. Der zeitliche Aufwand für Studierende beträgt insgesamt 90 Arbeitsstunden (3 CP). Besondere Eingangsvoraussetzungen bestehen nicht.

Rückschlag-Sport-Spiele am Beispiel Racket-Spiele mit Schwerpunkt Tischtennis

- 63 -

3.4 Ermittlung der Leistungen im Seminar

Die im Seminar erbrachten Leistungen werden am Ende der Veranstaltung ermittelt: im Teilbereich „eigene Bewegungsleistung“ in einer Praxisprüfung und im Bereich „Theoretische Kenntnisse“ in einer einstündigen Klausur. Sowohl die Praxisprüfung als auch die Klausur im Bereich Theorie müssen mit jeweils „ausreichend“ (4,0) bestanden sein, um das Seminar erfolgreich abzuschließen.

3.4.1 Ermittlung der eigenen Bewegungsleistung

Die Ermittlung der eigenen Bewegungsleistung erfolgt auf der Grundlage von drei abzuleistenden Teilprüfungen a) zur Demonstrationsfähigkeit, b) zur Zuspielfähigkeit aus dem Balleimer und c) zur Spielfähigkeit. Die drei Teilprüfungen werden nach folgendem Schema bewertet:

sehr gut (1,0)

Die zu bewertende Fähigkeit entspricht in ihrer Ausführung den tischtennis-spezifischen Anforderungen in hervorragender Form.

gut (2,0)

Die zu bewertende Fähigkeit ist in ihrer Ausführung überdurchschnittlich.

befriedigend (3,0)

Die zu bewertende Fähigkeit entspricht in ihrer Ausführung in den wesentlichen Anforderungen der gewünschten Form.

ausreichend (4,0)

Die zu bewertende Fähigkeit entspricht in ihrer Ausführung in hinreichender Form den tischtennisspezifischen Basisanforderungen.

nicht ausr. (5,0)

Die zu bewertende Fähigkeit weist in ihrer Ausführung gravierende Mängel in wesentlichen Bereichen auf.

Die Gesamtnote aus den drei Teilprüfungen muss insgesamt ausreichend sein.

• In der Praxisprüfung wird die Demonstrationsfähigkeit der folgenden Schlagtechniken in einfachen regelmäßigen Schlagkombinationen mit einem Mitspieler bzw. einer Mitspielerin nach Wahl des Prüflings überprüft und beurteilt: Schupfschlag (Vorhand oder Rückhand nach Wahl), Konterschlag (Vorhand oder Rückhand) nach Wahl, Topspinschlag (Vorhand oder Rückhand nach Wahl) (30% der Note).

• Die Zuspielfähigkeit aus dem Balleimer wird hinsichtlich der Zuspielgenauigkeit, der Fähigkeit dem Ball unterschiedliche Rotation zu verleihen sowie der Zuspielfrequenz beurteilt (20% der Note).

• Die Überprüfung der Spielfähigkeit erfolgt in einem Wettkampfspiel über einen Satz mit einem Gegenspieler bzw. einer Gegenspielerin nach Wahl des Prüflings. Die einzelnen Ballwechsel werden durch komplexe vorgegebene Schlagkombination eingeleitet und mit auf den Punktgewinn ausgerichteten Schlagtechniken abgeschlossen (50% der Note).

3.4.2 Ermittlung der Kenntnisse in Sportarttheorie und Lehrkompetenz

Die Bewertung der theoretischen Kenntnisse erfolgt auf der Basis der im Seminar vermittelten Lerninhalte in der Regel durch eine einstündige Klausur.

3.4.3 Kreditpunkte

Nach erfolgreichem Absolvieren des Seminars (siehe Ermittlung der Leistungen: eigene Bewegungsleistung, Kenntnisse und Lehrkompetenz) erhält die/der Studierende drei Kreditpunkte (3 CP).

Rückschlag-Sport-Spiele am Beispiel Volleyball

- 64 -

Rückschlag-Sport-Spiele am Beispiel Volleyball

1 Charakteristik des Fachs Volleyball ist das Sportspiel, das aufgrund seiner strukturellen Bedingungen (12 Spieler auf engem Raum, Rückschlagsituation), durch zeitlich sehr kurze Ballkontakte und durch extreme Präzisionsanforderungen gekennzeichnet ist. Dies führt zu sehr hohen Situationsgeschwindigkeiten, damit verbundenem Zeitdruck in nahezu allen Spielsituationen und entsprechenden Anforderungen vor allem an Aufmerksamkeitsleistungen und psychoregulative Könnensmuster. Dagegen sind die klassischen motorischen Anforderungen an athletische und konditionelle Voraussetzungen weniger bedeutsam. Entsprechend lassen sich die charakteristischen Anforderungen vor allem mit Begriffen wie Umschaltfähigkeit und nervöser Steuerleistung beschreiben.

2 Erscheinungsformen Weltweit ist Volleyball eine der am häufigsten betriebenen Sportarten und gewinnt für ein universitäres Studium seine Bedeutung durch Erscheinungsformen im Spitzen-, Breiten-, Freizeit- und Gesundheitsbereich. Darüber hinaus entwickelt sich der „Ableger“ Beach-Volleyball gegenwärtig zu einer beinahe eigenständigen Sportart.

Die vielfältigen gesellschaftlichen Erscheinungsformen spiegeln sich auch in den organisierten und besonders den freien Spielbetrieben wieder, weil hier durch entsprechende Regelmodifikationen Freiräume gesucht und gefunden werden, unter dem Primat eines Rückschlagspieles adressatengerecht zu spielen: Vom Kleinst- bis zum Normalfeld, vom Mit- zum Gegeneinander, von nur einer „Technik“ bis zur normierten Vielfalt, mit unterschiedlichen Netzhöhen, von wenigen bis zu sehr vielen Teilnehmern, auf dem Feld oder in losen Organisationsstrukturen, in gemischtgeschlechtlichen Gruppen, nahezu unter allen Umfeldbedingungen.

3 Seminar

3.1 Ziele des Seminars

Die Ziele der studentischen Sportartenausbildung Volleyball konfigurieren sich durch vier Bausteine. Diese Bausteine sind als Teile eines geschlossenen Prozessverlaufs das Aufeinanderbeziehen von:

• Sinnaspekten und Anforderungsprofil der Sportart zu einer „Philosophie“, • der daraus folgenden Aufbereitung von Inhalten für Lernsituationen (erziehende

Spielkultur), • der Entwicklung eines den Zielen zuzuordnenden Vermittlungskonzeptes im didaktisch-

methodisch-praktischen Bereich und • ständiger Rückmeldung der Ansprüche und Kenntnisse sportwissenschaftlicher

Querschnittsfelder.

Rückschlag-Sport-Spiele am Beispiel Volleyball

- 65 -

Ein solches Beziehungsgefüge soll Integration von Theorie und Praxis in der Volleyballausbildung umsetzen. Leitend ist stets die versuchte Einflussnahme auf die Förderung eines Selbstbildes auch beim Studierenden. Unter dieser Zielebene ergibt sich die Aufgabe, mit der Sachanalyse eine Philosophie der Sportart und Sinnaspekte unter Einschluss von (oft sicherlich unzureichender) Berücksichtigung der Kenntnisse der Querschnittsfelder zu entwickeln. Von diesem Startpunkt leiten sich die Ebenen Aufbereiten der Lernsituationen und „Spielkonzept“ ab, für die von den Studenten in Form des „reflexiven Denkens“ Aufbereiten des Sportmotorisch-Taktischen, des Lehrens der Einsicht in Lehre, erwartet wird (Fachkompetenz).

Als Richtschnur und für die Studierenden als Ziel, Sinn in etwas zu finden, wird eine Reihe von keywords als charakteristisches Merkmal des Umgehens mit einem Sportspiel vorgestellt, das Sportspiel ist ein soziales Ereignis. Volleyball eignet sich aufgrund seiner unter Zeitdruck ablaufenden Interaktionsstruktur in hervorragendem Maße, um die vielfältigen Verpflichtungen und Bedingungen anzuzeigen, die mit der Teilhabe am (sozialen Ereignis) normierten Sportspiel verbunden sind. Dadurch verlangt es vom Studierenden die zwingende Auseinandersetzung mit Einstellungs- und Verhaltenskomponenten.

Erfolgsaussichten hat der/die Volleyballspieler/in in vielen Situationen lediglich dann, wenn er/sie optimale geistige Vorbereitung und Vorwegnahme der Situation leisten kann. Dies geht nur über Üben und athletische Mitbeteiligung und gelingt nur bei Einbezug gewollter Aufmerksamkeit und der Intention, das Spiel verstehen zu wollen, einschließlich seiner Normen und deren Kontrolle.

Umgesetzt wird dies über ein Spielkonzept. Dessen Richtschnur bildet ein Dreischritt, nämlich aufbauend auf einer Personorientierung über die Inhaltsaufbereitung auf der Grundlage individueller Fähigkeiten zu einem frühen Einbinden volleyballtypischer Anforderungen zu gelangen. Dabei werden Fähigkeitsebenen und technische Erweiterungsstufen unterschieden, um das meist übliche Primat der Motorik aufzubrechen und Taktik im weitesten Sinn dominant werden zu lassen.

Alle technischen Übungsinhalte sind stets mit vorangehenden Situationsanalysen und der nachfolgenden Bewegung (Kontrolle) in Form von Handlungsketten organisiert. Jeder Fähigkeitsebene sind schwerpunktmäßig logisch verknüpfbare theoretische und praktische Inhalte zugeordnet. Entweder werden sie bewusst als Denken auf der Grundlage sportwissenschaftlicher Querschnittsfelder eingesetzt oder sie ergeben sich pragmatisch/situativ aus der deduktiven Ableitung der Inhalte des Spielkonzeptes. Sie sollen über das Erzielen individueller Betroffenheit zur Selbsterfahrung beitragen.

Ausgehend von einer Ausbildung auf drei parallelen Gleisen – person-, fähigkeits- und anforderungsorientiert – sollen die vier eingangs genannten Bausteine zeitgleich zum Fortgang der Entwicklung der Spielfähigkeit angesprochen und vertieft werden. Hier steht die Gewinnung von volleyballspezifischer Sachkompetenz für künftige Tätigkeitsfelder im Vordergrund. Sie umfasst gleichermaßen in Theorie und Praxis das Blickfeld für freizeit- wie leistungssportlich orientierte Berufsfelder, wobei schulische Aspekte eingeschlossen sind.

Rückschlag-Sport-Spiele am Beispiel Volleyball

- 66 -

Als angestrebtes Ziel im sportpraktischen Bereich gelten Demonstrationsleistungen in ausgewählten Grundsituationen und die der Anforderungsstruktur des sportlichen Volleyballspiels angemessene Bewältigung spieltypischer Situationen. Für den theoretischen Bereich wird begleitend eine der Ausbildungssituation und dem Berufsfeld angemessene reflektive Aufarbeitung sportwissenschaftlicher Querschnittsfelder erwartet.

Auf der Basis der eingeforderten sportpraktischen Leistungen soll eine Lehrkompetenz gezeigt werden, die den Anforderungen einfacher Aufgabenstellungen im Einsteigerbereich sowie angemessener Qualifikation im organisierten Sport genügen kann. Dabei steht das verstehende Anwenden von aus der Sportart erwachsenden Anforderungen eher im Vordergrund als ein an unterrichtstheoretischen Grundlagen orientiertes Organisieren/Vermitteln.

Nach erfolgreichem Abschluss des Seminars sind die Studierenden in der Lage, durch Teilnahme am Spezialfach und durch eigene Weiterbildung Lehr- und Trainerkompetenzen des Fachverbandes zu erwerben.

3.2 Themenbereiches des Seminars

Die vielfältigen Erscheinungsformen des Volleyballspiels finden ihren Niederschlag auch in der weiten Fassung der theoretischen Aufbereitung. Sowohl den eher den wissenschaftlichen Querschnittsfeldern als auch den eher pragmatisch mit der Sportart befassenden Themen wird Raum gegeben.

Deshalb sollen sich in aller Regel Themen mit den unter den charakteristischen Anforderungen des Volleyballspiels schwierigen Gesichtspunkten des Einsteiger- und Anfängerspiels beschäftigen. Der strukturelle Unterschied zwischen Volleyball und anderen Sportspielen und den daraus ableitbaren Konsequenzen für Vermittlung, Ausbildung und Training kann sowohl unter didaktischen wie auch Erkenntnissen anderer Wissenschaftsbereiche aufgezeigt werden. Dabei gewinnt die Aufarbeitung des Anforderungsprofils Volleyball als Basis der „Theorie“ stets leitende Funktion. Schließlich ist dem gesellschaftlichen Wandel mit fortschreitender Individualisierung und einer Abwendung von eher strengen Bindungen an Mannschaften und den daraus folgenden Öffnungen/Entwicklungen für Volleyball Rechnung zu tragen.

3.3 Organisation und besondere Eingangsvoraussetzungen

Die Ausbildung erfolgt einsemestrig in Kursen von zwei oder vier Semesterwochenstunden Umfang als Seminar, in dem theoretische wie praktische und methodische Inhalte integriert werden. Besondere Eingangsvoraussetzungen bestehen nicht.

Um Volleyball mit den vorstehenden Ausbildungszielsetzungen zu studieren, bedarf es einer aktiven, forschenden Studienhaltung. Mit- und gegeneinander Spielen und Spielen Verstehen lassen sich aufgrund variierender Bedingungen der eigenen Mannschaft wie der Absichten und Bedingungen der gegnerischen Mannschaften nur immer wieder neu erarbeiten. Das Volleyball-Spielen in der Ausbildung so umzusetzen, setzt ein hohes Maß an taktischem Verständnis und regelkonformer (!) Ballbehandlung (technisches Können) voraus. Dies erfordert eine umfangreiche Auseinandersetzung mit theoretischen wie praktischen Ausbildungsinhalten außerhalb der Seminarveranstaltungen („Volleyball lernen“).

Rückschlag-Sport-Spiele am Beispiel Volleyball

- 67 -

3.4 Ermittlung der Leistungen im Seminar

Die Volleyballausbildung im Rahmen des Studiums der didaktisch-methodischen Grundlagen der Sportspiele zielt darauf ab, den Absolventen zu bescheinigen, Spielidee, Spieltaktiken und Spieltechniken verstanden zu haben und selbst so spielen zu können, dass er/sie an einem nach Regelwerk und Dynamik regulären Volleyballspiel aktiv und gestaltend teilnehmen kann. Diese so charakterisierte Kompetenz wird in erster Linie als Spielleistung bewertet. In gleicher Weise soll ihm/ihr bescheinigt werden, dass er/sie das Volleyballspiel verändern und weitergeben und unter verschiedenen Aspekten der Spielvermittlung didaktisch analysieren und methodisch so aufbereiten kann, dass er/sie die Einführung und Grundschulung des Spiels sicher organisieren und durchführen kann.

Die Zulassung zur Prüfung erfolgt, wenn bestimmte Vorleistungen in Form von Hakenprüfungen erbracht sind. Die entsprechenden Anforderungen werden in jeweils aktueller Form rechtzeitig bekannt gegeben.

3.4.1 Die Ermittlung der eigenen Bewegungsleistung

Die Ermittlung der eigenen Bewegungsleistung erfolgt auf der Basis von zwei Teilleistungen: situationstypische Demonstrationsfähigkeit in Annahme-/oder Zuspieltechnik und Angriffsschlag sowie Nachweis der Spielfähigkeit. Die hieraus ermittelte zusammengefasste Leistungsbeurteilung wird mit den Noten „sehr gut“ (1,0) bis „ausreichend“ (4,0) bewertet.

Die Ermittlung der eigenen Bewegungsleistungen besteht aus zwei Teilbereichen:

• Demonstrationsfähigkeit in spielnah organisierten Grundsituationen entweder zum oberen oder unteren Zuspiel und anschließend Angriff in Tempi nach Wahl des Studierenden

• Individuelle Spielfähigkeit im Rahmen mannschafts- und gruppentaktischer Aufgabenstellungen des normierten Spiels eingebettete

Durch die Demonstrationsfähigkeit soll nachgewiesen werden, dass der/die Studierende die Grundlagen der technisch-taktischen Situationslösungen des Volleyballspiels in ausreichender Form beherrscht. Beurteilungskriterien für eine mit „ausreichend“ bewertete Demonstrationsleistung sind:

die Technik entspricht in der Grobform einer effektiven spielgemäßen Bewegungsausführung. Einzelne Teilkriterien können fehlerhaft sein bzw. fehlen, solange die Bewegungsausführung dem Regelwerk und in ihrer Effektivität insgesamt den Situationsanforderungen entspricht. Werden beide Teilleistungen mindestens ausreichend erbracht, wird der/die Studierende zur abschließenden Überprüfungen der Spielleistung (6 gegen 6) zugelassen.

Die Verfahren zur Beobachtung von Demonstrationsleistungen und Spielfähigkeit sollen sportspielangepassten Gütekriterien genügen.

3.4.1.1 Die technisch-taktische Demonstrationsfähigkeit

Die Demonstration individueller technisch-taktischer Situationslösungen für das Volleyballspiel erfolgt im Rahmen der folgenden zwei Teilprüfungen:

Rückschlag-Sport-Spiele am Beispiel Volleyball

- 68 -

• (als komplexe Situationsform) Annahme eines gegnerischen Aufschlages (simuliert durch oberes Zuspiel über das Netz) im unteren Zuspiel alternierend von den #5 und #1 mit Zielorientierung zur zentralen Netzposition oder Zuspiel dieser Annahme als Zuspieler (von #2 laufend) in verschiedenen Tempi nach Absprache mit Angriffsspieler

• Angriffsschlag in verschiedenen Tempi in Absprache mit Zuspieler.

Bewertungen in den Bewegungsleistungen zum oberen und unteren Zuspiel: Note Bewertung sehr gut (1,0) Dosierte Ballbehandlung und der Zielentfernung angepasster Einsatz von

Körperkräften mit hoher Zielpräzision auch nach Lauf zum Ball. gut (2,0) Dosiertes und unterschiedlichen Positionen angepasstes Einsetzen von

Körperkräften mit überwiegender Zielpräzision. befriedigend (3,0) Auge-Ball-Hand-Koordination und Grobform der Bewegung erfolgen mit

überwiegender Zielpräzision. ausreichend (4,0) Auge-Ball-Hand-Koordination erfolgt zweckmäßig gebunden an die Tempi bzw.

Spielpositionen. nicht ausr.(5,0) Auge-Ball-Hand-Koordination und Grobform der Bewegung erfolgen ohne

Differenzierung in Bewegungs- und Zielpräzision

Bewertungen in der Bewegungsleistung Angriff: Note Bewertung sehr gut (1,0) Angriffsaktion wird auch nach ungenauen Zuspielen „umgeschaltet“ und mit hoher

Zielpräzision abgeschlossen. gut (2,0) Schlaghärte und Abschlaghöhe sind der Anlaufgestaltung angepasst und mit hoher

Zielpräzision ausgeführt. befriedigend (3,0) Die Angriffsaktion erfolgt dynamisch und differenziert nach verschiedenen Tempi. ausreichend (4,0) Grobform von Bewegungsablauf und Timing sind erkennbar, die Angriffsaktion

erfolgt dynamisch und zielorientiert. nicht ausr.(5,0) lücken- bzw. fehlerhafte Erfüllung von Teilkriterien in häufig bzw. gänzlich nicht

spielgemäßer Dynamik und Struktur

3.4.1.2 Die Spielleistung

Die Spielleistung wird im vereinfachten Spiel 6 gegen 6 bestimmt (ohne Aufschlag). Die Spieldauer beträgt mindestens einen Satz. Beurteilungskriterien ergeben sich aus der Zielsetzung, dass der/die Studierende während des Spiels jederzeit in der Lage sein soll, technische Fertigkeiten in den Standardsituationen Annahme, Zuspiel, Angriff und Feldabwehr situationsgerecht einzusetzen. Den individuellen-, gruppen- und mannschaftstaktischen Anforderungen passt er/sie sich eigenverantwortlich und effektiv an, die ballungebundenen und ballgebundenen Aktionen zeigen eine volleyballspezifische Struktur.

Beurteilungskriterien für die Spielleistung ergeben sich im Einzelnen aus der situationsgerechten Anwendung folgender taktischer Inhalte:

• Individualtaktik: Ballkontrolle und Bewegungs- sowie Zielpräzision, „Lesen“ von sich entwickelnden Spielsituationen

• Gruppentaktik: Kommunikation gemäß Funktion und Position vor und während der Ballwechsel mit den Mitspielern, Einnahme der den Situationsöffnungen des Spiels zeitlich angepassten Antworten in allen Standardsituationen

Rückschlag-Sport-Spiele am Beispiel Volleyball

- 69 -

• Mannschaftstaktik: Annahme im 5er-Riegel (M-Formation), Abwehr tiefes „U“ mit Block.

Die Beurteilung der Spielleistung erfolgt über Noten von „sehr gut“(1,0) bis „ausreichend“ (4,0). Nicht ausreichende Prüfungsleistungen gelten als nicht bestanden (5,0).

Bewertungen der Könnensleistung im Sportspiel: Note Bewertung sehr gut (1,0) Die Spielleistung zeigt hohe Präzisionsleistungen auch in unerwarteten Situationen,

eine hohe Effektivität und Übernahme von Verantwortung. gut (2,0) Umschalten für erwartete Situationslösungen verbunden mit angepasster Technik. befriedigend (3,0) Zunehmende Fehlerfreiheit und Präzision in ballgebundenen Situationen. ausreichend (4,0) Gruppentaktische Grundvoraussetzungen in K1 und K2 werden gezeigt, die

individuelle Taktik und Technik entspricht überwiegend der Lösungsanforderung der spieltyischen Situationen.

nicht ausr.(5,0) Gruppentaktisch geforderte Lösungen in K1 und K2 werden gezeigt, die technischen Lösungen erfüllen nicht durchgehend die Anforderungen an ein strukturnahes Spiel.

Die praktische Note setzt sich zu je 50% aus den Demonstrationen und der Spielleistung zusammen. Eine nicht ausreichend bewertete Teilleistung führt zum nicht bestehen der gesamten Prüfung.

3.4.2 Ermittlung der Kenntnisse in Sportarttheorie und Lehrkompetenz

Die Bewertung der Kenntnisse in der Sportarttheorie erfolgt in der Regel durch eine Klausur von 60 min reiner Bearbeitungszeit (60-90 min im 4-stündigen Seminar). Erfragt werden Kenntnisse zu den während des Seminars ermittelten Themenbereichen.

Note Klausur-Prozentwerte sehr gut (1,0) > 92 gut (2,0) > 80 befriedigend (3,0) > 65 ausreichend (4,0) > 45 nicht ausreichend (5,0) < 45

Während des 4-stündigen Seminars entwickeln die Teilnehmer im Rahmen unterschiedlich arrangierter Vermittlungssituationen sowie in der Bearbeitung taktischer Aufgaben innerhalb von Spielmannschaften ihre Fähigkeiten, volleyballspezifische Bedingungen für ihre spätere Lehrtätigkeit zu erfassen und zu berücksichtigen. Die Lehrübungen beinhalten Planung, Durchführung und Reflexion.

3.4.3 Kreditpunkte

Nach erfolgreichem Absolvieren aller Seminaranforderungen erhält die/der Studierende für das 2-stündige Seminar 3 Kreditpunkte (3 CP) und für das 4-stündige Seminar 6 Kreditpunkte (6 CP).

- 70 -

- 71 -

Modul 4 Didaktisch-methodische Grundlagen des Natursports und

weiterer Bewegungsfelder

- 72 -

Beach-Volleyball

- 73 -

Beach-Volleyball

1 Charakteristik des Faches Beach-Volleyball ist ein Mannschaftssportspiel. Die Tätigkeitsanalyse zeigt auf, dass es neben seinen strukturellen Bedingungen (4 Spieler auf 128 m2, Rückschlagsituation) durch zeitlich sehr kurze Ballkontakte, Umentscheidungen und Präzisionsanforderungen gekennzeichnet ist. Dies führt zu hohen Situationsgeschwindigkeiten, damit verbundenem Zeitdruck in allen Spielsituationen (außer Aufschlag) und entsprechenden Anforderungen vor allem an (spielspezifische) Koordination und psychoregulative Könnensmuster. Dagegen sind die klassischen motorischen Anforderungen an athletische und konditionelle Voraussetzungen weniger bedeutsam. Entsprechend lassen sich die charakteristischen Anforderungen vor allem als Umschalten mit hohen individuellen Freiheitsgraden beschreiben.

2 Erscheinungsformen Weltweit ist Beach-Volleyball eine der am häufigsten betriebenen ehemaligen Trendsportarten und gewinnt für ein universitäres Studium seine Bedeutung durch Erscheinungsformen im Spitzen-, Breiten-, und Freizeitbereich. In letzterem spiegelt sich vor allem das Interesse Jugendlicher an organisierten und besonders den freien Spielbetrieben wieder, weil hier durch entsprechende Regelmodifikationen Frei- und Experimentierräume gesucht und gefunden werden, mit „Volleying" und Rückschlag adressatengerecht zu spielen:

Vom Kleinst- bis zum Normalfeld, von mit- zu gegeneinander, von nur einer „Technik" bis zur normierten Vielfalt, mit unterschiedlichen Netzhöhen, von wenig bis zu sehr vielen Teilnehmern, auf dem Feld oder in losen Organisationsstrukturen, in gemischtgeschlechtlichen Gruppen, nahezu unter allen gesellschaftlichen Umfeldbedingungen.

Zusätzlich reklamieren Mediziner und Therapeuten gleichermaßen die gesundheitsfördernde Wirkung von Belastungen auf Sand (und unter freiem Himmel), nutzen viele (auch) andere Sportarten die „by the way" gelenk- und gewebestabilisierenden Zuliefererdienste.

3 Seminar

3.1 Ziele des Seminars

Die Ziele der studentischen Sportartenausbildung Beach-Volleyball konfigurieren sich durch vier Bausteine. Diese Bausteine sind als Teile eines in sich geschlossenen Prozessverlaufes das Aufeinander beziehen von:

• Sinnaspekten und Anforderungsprofil des Sportspiels zu einer „Philosophie", • die daraus folgende Aufbereitung von Inhalten für Lernsituationen (erziehende

Spielkultur), • die Entwicklung eines den Zielen zuzuordnenden Vermittlungskonzeptes im didaktisch-

methodisch-praktischen Bereich und ständige Rückmeldung der Ansprüche und • Kenntnisse einiger sportwissenschaftlicher Querschnittsfelder.

Beach-Volleyball

- 74 -

Ein solches Beziehungsgefüge soll zwar Integration von Theorie und Praxis in der Aus-bildung des Sportspiels Beach-Volleyball umsetzen, dennoch ist die stets versuchte Einflussnahme auf die Förderung eines Selbstbildes auch beim Studierenden die übergeordnete Leitidee.

Unter dieser Zielebene ergibt sich die Aufgabe, mit der Sachanalyse eine Philosophie der Sportart und Sinnaspekte zu entwickeln, unter Einschluss der Berücksichtigung von in der jungen Sportart noch wenig entwickelten Kenntnissen der Querschnittsfelder. Von diesem Startpunkt leiten sich die Ebenen Aufbereiten der Lernsituationen und „Spielkonzept" ab, für die von den Studenten in Form des „reflexiven Denkens" Aufbereiten des Sportmotorisch-Taktischen, des Lehrens der Einsicht in Lehre, erwartet wird (Fachkompetenz).

Als Richtschnur und für die Studierenden als Ziel, Sinn in und für etwas zu finden, wird eine Reihe von keywords als charakteristisches Merkmal des Umgehens mit einem Sportspiel vorgestellt. Das Sportspiel ist ein soziales Ereignis. Beach-Volleyball eignet sich aufgrund seiner unter Zeitdruck ablaufenden Interaktionsstruktur und vielfältigster Umentscheidungen in hervorragendem Maße, um die vielfältigen Verpflichtungen und Bedingungen anzuzeigen, die mit der Teilhabe am (sozialen Ereignis) normierten Sportspiel verbunden sind. Dadurch verlangt es vom Studierenden die zwingende Auseinandersetzung mit Einstellungs- und Verhaltenskomponenten.

Erfolgsaussichten hat der/die Beach-Volleyballspielerln in vielen Situationen lediglich dann, wenn er/sie optimale geistige Vorbereitung und Vorwegnahme der Situation leisten kann. Dies geht im sportlichen Spiel nur über Üben und entwickelte athletische Mitbeteiligung und gelingt nur bei Einbezug gewollter Aufmerksamkeit und der Intention, das Spiel verstehen zu wollen, einschließlich seiner Normen und deren Kontrolle.

Umgesetzt wird dies auf der Basis der Tätigkeitsanalyse über ein Spielkonzept. Dessen Richtschnur bildet ein Dreischritt, nämlich aufbauend auf einer Personenorientierung mit der Inhaltsaufbereitung auf der Grundlage individueller Fähigkeiten zu einem frühen Einbinden beachvolleyballtypischer Anforderungen zu gelangen.

Dabei werden Fähigkeitsebenen und taktisch-technische Erweiterungsstufen unterschieden, um das meist übliche Primat der Motorik aufzubrechen und Taktik im weitesten Sinn dominant werden zu lassen.

Alle technischen Übungsinhalte sind stets mit vorangehenden Situationsanalysen und der nachfolgenden Bewegung (Kontrolle) in Form von Handlungssituationen organisiert. Dies verlangt vom Studierenden aktive Bewegung auf Sand und Anpassung an variable Witterungsbedingungen.

Jeder Fähigkeitsebene sind schwerpunktmäßig logisch verknüpfbare theoretische und praktische Inhalte zugeordnet. Entweder werden sie bewusst als Denken auf der Grundlage sportwissenschaftlicher Querschnittsfelder eingesetzt oder sie ergeben sich pragmatisch/situativ aus der deduktiven Ableitung der Inhalte des Spielkonzeptes. Sie sollen über das Erzielen individueller Betroffenheit zur Selbsterfahrung beitragen. Dabei steht die Gewinnung von volleyballspezifischer Sachkompetenz für künftige Tätigkeitsfelder im Vordergrund. Sie umfasst gleichermaßen in Theorie und Praxis das Blickfeld für freizeit- wie leistungssportlich orientierte

Beach-Volleyball

- 75 -

Berufsfelder, hier auch das Vorbereiten und Durchführen von Events, wobei schulische Aspekte nicht ausgeschlossen sind.

Als angestrebtes Ziel im sportpraktischen Bereich gelten Demonstrationsleistungen in ausgewählten Grundsituationen und die der Anforderungsstruktur des sportlichen Beach-Volleyball angemessene Bewältigung spieltypischer Situationen. Für den theoretischen Bereich wird begleitend eine der Ausbildungssituation und dem Berufsfeld angemessene reflektierte Aufarbeitung sportwissenschaftlicher Querschnittsfelder erwartet.

Auf der Basis der eingeforderten sportpraktischen Leistungen soll eine Lehrkompetenz gezeigt werden, die den Anforderungen einfacher Aufgabenstellungen im Einsteigerbereich sowie angemessener Qualifikation im organisierten Sport genügen kann. Dabei stehen das verstehende Anwenden von aus der Sportart erwachsenden Anforderungen und adressatenspezifisches Organisieren eher im Vordergrund als ein an unterrichtstheoretischen Grundlagen orientiertes Vermitteln.

3.2 Themenbereiche des Seminars

Sowohl den eher den wissenschaftlichen Querschnittsfeldern als auch den eher pragmatisch mit der Sportart befassenden Aspekten wird Raum gegeben. Deshalb sollen sich in aller Regel Themen mit den unter den charakteristischen Anforderungen des Beach-Volleyballspiels schwierigen Gesichtspunkten des Einsteiger- und Anfängerspiels beschäftigen. Ergänzend sind Spielanalysen und Turnierbeobachtungen auch auf hohem Leistungsniveau durchzuführen.

Darüber hinaus genießt der Stellenwert des Einflusses des gesellschaftlichen Wandels mit seiner fortschreitender Individualisierung und einer Abwendung von eher strengen Bindungen an Mannschaften und den daraus folgenden Öffnungen/Entwicklungen für Beach-Volleyball besondere Bedeutung. Schließlich soll im weitesten Sinne der Aspekt der Vermarktung des Produkts Beach-Volleyball bearbeitet werden.

3.3 Organisation und besondere Eingangsvoraussetzungen

Beach-Volleyball ist sowohl in seiner historischen Entwicklung wie auch in vielen Elementen seiner technischen Bewegungsabläufe dem Hallenvolleyball verwandt. Allerdings lassen sich im Sportstudium eben diese technischen Bewegungsabläufe unter den Bedingungen des Natursports infolge hoher Anforderungen an Bewegungskoordination und energetische Leistungsfähigkeit nur sehr unvollkommen und zeitaufwendig entwickeln. Um dennoch in der studentischen Ausbildung Merkmale des normierten Spiels hinreichend wiedergeben zu können, sollen folgende Eingangsvoraussetzungen erfüllt sein:

• Propädeutischer Kurs (z.B. Grundseminar Volleyball), alternativ • Spielerfahrung auf vergleichbarem Niveau (z.B. Vereinssport)

Beach-Volleyball

- 76 -

3.4 Ermittlung der Leistungen im Seminar

3.4.1 Ermittlung der eigenen Bewegungsleistung

Die Ermittlung der eigenen Bewegungsleistungen besteht aus drei Teilbereichen:

• Demonstrationsfähigkeit in spielnah organisierten Grundsituationen (Cut-Spiel) • Standardsituation Side-out (im verkleinerten Feld) • In die mannschafts- und gruppentaktischen Aufgabenstellungen des normierten Spiels

eingebettete individuelle Spielfähigkeit.

Im Cut-Spiel „2 mit 2“ sollen folgende Teilleistungen gezeigt werden: Aktion ohne Ball, Präzision Zuspiel, Platztausch mit Zuspieler, mannschaftstaktische Kommunikation, Start aus dem Center, Abwehrleistung, Lösen und Annäherung, Ausführung Cut. Im Side-out werden Taktik im Riegel, Kommunikation sowie die Effektivitäten in Annahme, Zuspiel und Angriff festgehalten.

Im Spiel „2 gegen 2“ sollen folgende Teilleistungsbereiche gezeigt werden: mannschaftstaktische Kommunikation, Eigen- und Partnercoaching, Effektivitäten in den jeweiligen Spielsituationen.

Die Verfahren zur Beobachtung von Demonstrationsleistungen und Spielfähigkeit sollen sportspielangepassten Gütekriterien genügen.

B Bewertungen in den Bewegungsleistungen Cut-Spiel „2 mit 2“ Note

Inhalte

sehr gut (1,0)

Die Spielleistung zeigt hohe Präzisionsleistungen auch in unerwarteten Situationen und Übernahme von Verantwortung.

gut (2,0)

Die Spielleistung erfüllt die Anforderungen an hohe Präzisionsleistungen in allen Spielsituationen.

befriedigend (3,0)

Zunehmende Fehlerfreiheit und Präzision in den ballgebundenen Situationen. Spätes Umschalten und schnelles Übernehmen der erwarteten Situationslösungen verbunden mit angepasster Technik.

ausreichend (4,0)

Mannschaftstaktische Grundvoraussetzungen in Abwehr, Aufbau und Angriff werden gezeigt, die individuellen individuelle Taktik und Technik entspricht überwiegend den Lösungsanforderungen im Cut-Spiel.

Bewertungen in der Standard-Situation „Side-out“ (im verkleinerten Feld) Note

Inhalte sehr gut

(1,0) Die Side-out Anforderungen auch in unerwarteten Situationen werden erfolg suchend und überwiegend fehlerfrei erfüllt

gut (2,0)

Die Side-out Anforderungen auch in unerwarteten Situationen werden überwiegend fehlerfrei erfüllt.

befriedigend (3,0)

Zunehmende Effektivität in unschwierigen Situationen. Alle Standardsituationen werden überwiegend fehlerfrei bewältigt.

ausreichend (4,0)

Individualtaktische und ballgebundene Anforderungen werden in den Standardsituationen überwiegend erfüllt.

Beach-Volleyball

- 77 -

Bewertungen der Könnensleistungen individuelle Spielfähigkeit im Spiel „2 gegen 2“ (im verkleinerten Feld) Note Inhalte sehr gut (1,0)

Die Spielleistung zeigt hohe Präzisionsleistungen auch in unerwarteten Situationen, eine hohe Effektivität und Übernahme von Verantwortung.

gut (2,0)

Die Spielleistung erfüllt die Anforderungen an hohe Präzisionsleistungen in allen Spielsituationen und ist erfolg suchend.

befriedigend (3,0)

Zunehmende Fehlerfreiheit und Präzision in ballgebundenen Situationen. Umschalten für erwartete Situationslösungen verbunden mit angepasster Technik.

ausreichend (4,0)

Gruppentaktische Grundvoraussetzungen im K1 und K2 werden gezeigt, die individuelle Taktik und Technik entspricht überwiegend der Lösungsanforderung der spieltypischen Situationen.

Zur Ermittlung der eigenen Bewegungsleistung Beach-Volleyball werden die in den drei Teilbereichen erreichten Teilnoten gemittelt.

3.4.2 Ermittlung der Kenntnisse in Sportarttheorie und der Lehrkompetenz

Die Bewertung der Kenntnisse in der Sportarttheorie erfolgt auf der Basis der im Kurs ermittelten Lerninhalte in der Regel durch eine 60-minütige Klausur.

Die Lehrkompetenz wird kursbegleitend durch Lehrübungen nachgewiesen.

3.4.3 Kreditpunkte

Nach erfolgreichem Absolvieren aller Seminaranforderungen in Praxis und Theorie erhält die /der Studierende für das Seminar (3 CP).

Bewegungskünste

- 78 -

Bewegungskünste

1 Charakteristik des Fachs Der Bereich Bewegungskünste stellt ein Handlungsfeld dar, in dem es um das Erlernen und Beherrschen kleiner Kunststücke mit dem eigenen Körper und verschiedensten Geräten und Objekten geht. Bewegungskünstler versuchen u.a., „Objekte am Fliegen zu halten“ (Jonglage), das „Gleichgewicht mit Partner oder Gruppe aufs Spiel zu setzen“ (Akrobatik) oder „sich auf/mit kippeligen Geräten zu bewegen“ (Einrad, Stelzen, Laufkugel, Seil, ...). Bewegungskünste greifen unter den Zirkuskünsten solche heraus, bei denen die Bewegung im Zentrum steht. Dabei werden die koordinativen Fähigkeiten in besonderem Maße angesprochen.

2 Erscheinungsformen Das Feld der Bewegungskünste erstreckt sich vom Erleben vielfältiger materialer und leiblicher Erfahrung über das Training verschiedener artistischer Fertigkeiten bis zum kreativ-gestalterischen Aufbau von Präsentationsformen einzelner „Nummern“.

In den Richtlinien für den Schulsport in NRW bilden Bewegungskünste einen Teil des Bewegungsfeldes „Gestalten, Tanzen, Darstellen“. Sie können unter verschiedenen pädagogischen Perspektiven unterrichtet werden.

Im Bereich der Prävention und Rehabilitation finden Bewegungskünste besonders in psychomotorischen Angeboten und im Behindertensport Anwendung.

Eine sehr große Bandbreite findet sich im Freizeitbereich:

• Organisatoren von Schul-, Vereins- oder Stadtteilfesten mieten Spielmobile, die zum offenen oder angeleiteten Explorieren mit Geräten aus dem Bereich der Bewegungskünste anregen.

• Schülerarbeitsgemeinschaften, Jugendzentren, Vereine, Zirkusschulen, Volkshochschulen, Hochschulsportgruppen etc. bieten Einzelkurse u.a. in Akrobatik, Jonglieren, Einradfahren oder auch ganze Zirkusprojekte an. Jongliertreffs oder Gauklerfestivals dienen dem freien Austausch von Tricks und Neuheiten.

• In Zirkus, Varieté und Straßentheater geht es um die Präsentation bewegungskünstlerischer Leistung. Als Wettkampfsport sind Sportakrobatik und Einradhockey organisiert. Darüber hinaus dienen artistische Fertigkeiten als Trainingsmittel in anderen Sportarten.

Bewegungskünste

- 79 -

3 Seminar

3.1 Ziele des Seminars

Die Studierenden sollen am Ende des Kurses kleine Kunststücke aus den Bereichen Akrobatik, Äquilibristik und Handgeschicklichkeiten beherrschen und diese im Anfängerbereich adressatengerecht vermitteln können.

Sie sollen Interesse an den verschiedenen Präsentationsformen von Bewegungskünsten entwickeln und selbst einfache Aufführungen gestalten können.

Sie sollen Grundlagenkenntnisse aus Biomechanik/Bewegungslehre, Sportpsychologie, Kulturgeschichte und Didaktik/Methodik im Bereich der Bewegungskünste erwerben.

3.2 Themenbereiche des Seminars

3.2.1 Bewegungsbezogene Themenbereiche

• Visuelle, kinästhetische und taktile Wahrnehmung • Gleichgewichtsschulung • Koordinationsschulung • Akrobatik (Partner- und Gruppenakrobatik, statische und dynamische Formen) • Äquilibristik (Einradfahren, Stelzenlaufen, ggf. Rola-Rola, Laufkugel etc.) • Handgeschicklichkeiten (Ball-/Keulen-/Ringjonglage; Objektmanipulation mit Diabolo,

Devilstick; Objektbalance mit Tellern, Stäben, Bällen etc.) • Geschichte der Bewegungskünste, Begriff und Systematik

3.2.2 Gestaltungsbezogene Themenbereiche

• Variation und Kombination von Kunststücken • Gestaltungskriterien, Vorführen - Aufführen

3.2.3 Anwendungsbezogene Themenbereiche

• Didaktisch-methodische Grundlagen • Korrekturmaßnahmen und Sicherheits-/Hilfestellungen • Maßnahmen bei verschiedenen Handlungsmodifikationen (Exploration, Training,

Präsentation etc.) • Einsatzmöglichkeiten von Bewegungskünsten in verschiedenen Anwendungsfeldern

(Vorschule, Schule, Jugend-/Sozialarbeit, Erwachsenenbildung, Leistungssport, Darstellende Kunst, Therapie)

3.3 Organisation und besondere Eingangsvoraussetzungen

Das Seminar Bewegungskünste umfasst 2 Semesterwochenstunden, zuzüglich 4 Exkursionen zu bewegungskünstlerischen Veranstaltungen in unterschiedlichen Anwendungsfeldern. Besondere Eingangsvoraussetzungen bestehen nicht.

3.4 Ermittlung der Leistungen im Seminar

3.4.1 Ermittlung der eigenen Bewegungsleistung

In Bewegungskünsten wird der Nachweis ausgewählter Bewegungstechniken und der Gestaltungsfähigkeit von Bewegungen als eigene Bewegungsleistung verlangt.

Bewegungskünste

- 80 -

Die Leistungen des Einradfahrens, der Jonglage, der Akrobatik und der Bewegungskomposition gehen jeweils zu 25% in die Gesamtnote ein.

INHALTE:

• Einradfahren mit vorgegebenen Aufgaben

Bewertung: Note Anforderung 1,0 Wie bei 3, zusätzlich Durchfahren des Parcours mit 4 Pylonen hin und zurück mit enger Wende,

inklusive freiem Aufsteigen 2,0 Wie bei 3, zusätzlich Durchfahren eines Parcours mit 4 Pylonen 3,0 10 m freies Einradfahren mit Kurve (rechts oder links) 4,0 10 m freies Einradfahren 5,0 Weniger als 10 m freies Einradfahren

Bei Beherrschung des freien Aufsteigens wird die Note um eine Halbnote heraufgesetzt.

• 3-Ball-Jonglage

Bewertung: Note Anforderung 1,0 Wie bei 2, die frei gewählte Kombination wird durch weitere Variationen

(Körperwürfe, Kreuzmuster etc.) ergänzt. 2,0 Kaskade und Säulen werden fließend beherrscht, der Shower wird in der Basisform

demonstriert, eine in ihren Elementen frei gewählte Kombination (4 Variationen der Kaskade , 2 Variationen der Säulen, 1 Variation des Showers, 2 Variationen der Säulen, 4 Variationen der Kaskade) wird sicher und fließend beherrscht.

3,0 Kaskade und Säulen werden fließend beherrscht, der Shower wird in der Basisform demonstriert, eine vorgegebene Kombination (4 Variationen der Kaskade, 2 Variationen der Säule, 4 Variationen der Kaskade) wird sicher und fließend beherrscht

4,0 Kaskade und Säulen werden fließend beherrscht, der Shower wird in der Basisform demonstriert, Kaskade und Säulen werden im Wechsel hintereinander gezeigt

5,0 Die Techniken zeigen starke Mängel auf.

• Partner - Parterre - Akrobatik

Bewegungskombination aus mindestens 6 Elementen mit fließenden Übergängen. Jeder der 3 Bereiche Fußstände, Hand-/Schulterstände und Sitzen/Liegen muss mit mindestens einem Element vertreten sein. Es ist auch möglich, dynamische Elemente einzubauen.

BEWERTUNGSKRITERIEN:

Schwierigkeitsgrad der Elemente, ökonomischer Krafteinsatz, Stabilität der Figuren, Sicherheit im Auf- und Abbau, Bewegungsfluss, originelle Gestaltung der Übergänge

Bewegungskünste

- 81 -

Bewertung: Note Anforderung 1,0 Die Bewegungsausführung ist im Hinblick auf die Bewertungskriterien hervorragend. 2,0 Die Bewegungsausführung entspricht den Bewertungskriterien in besonderem Maße. 3,0 Die Bewegungsausführung ist im Hinblick auf die Bewertungskriterien dem Durchschnitt

entsprechend 4,0 Die Bewegungsausführung ist im Hinblick auf die Bewertungskriterien ausreichend. 5,0 Die Bewegungsausführung ist im Hinblick auf die Bewertungskriterien nicht ausreichend.

BEWEGUNGSKOMPOSITION

Selbst erarbeitete Aufführung zur Überprüfung der Gestaltungsfähigkeit und der Technikanwendung im Bühnenspiel.

Die Aufführung kann einzeln oder in der Gruppe (max. 5 TN) durchgeführt werden, die Bewegungselemente und die Verwendung der Materialien sind freigestellt.

BEWERTUNGSKRITERIEN

Schwierigkeitsgrad der technischen Elemente, technische Ausführung, Originalität der Formen und ihrer Aneinanderreihung/Kombination, Ausnutzen der Gestaltungskriterien, Auswahl und Stimmigkeit von Bewegung, Objekten und ggf. Musik, Übereinstimmung mit Partnern, Klarheit des formalen Aufbaus, Spannungsbogen

Bewertung Note Anforderung 1,0 Die Qualität der Aufführung ist im Hinblick auf die Bewertungskriterien hervorragend. 2,0 Die Qualität der Aufführung entspricht den Bewertungskriterien in besonderem Maße. 3,0 Die Aufführung ist im Hinblick auf die Bewertungskriterien dem Durchschnitt entsprechend. 4,0 Die Aufführung ist im Hinblick auf die Bewertungskriterien ausreichend. 5,0 Die Aufführung ist im Hinblick auf die Bewertungskriterien nicht ausreichend.

Die Praxisprüfung ist bestanden, wenn die Anforderungen in jeder Teilprüfung mit mindestens ausreichend (Note 4) bestanden wurde und die Gesamtnote mindestens 4,0 beträgt.

3.4.2 Ermittlung der Kenntnisse in Sportarttheorie und Lehrkompetenz

Die Bewertung der Kenntnisse in der Sportarttheorie erfolgt auf der Basis der im Seminar ermittelten Lerninhalte in der Regel durch eine einstündige Klausur. Die Lehrkompetenz wird kursbegleitend durch Lehrübungen nachgewiesen. Sportarttheorie und Lehrkompetenz sind bestanden, wenn die Leistungen mit ausreichend bewertet sind.

3.4.3 Kreditpunkte

Nach erfolgreichem Absolvieren aller Seminaranforderungen und der Praxis- und Theorieprüfung erhält die/der Studierende für das Seminar 3 Kreditpunkte (3 CP).

Eislaufen / Eishockey

- 82 -

Eislaufen / Eishockey

1 Charakteristik des Faches Die Fortbewegung, das Laufen , das seit dem Kleinkindalter selbstverständlich ist muss auf dem gefrorenen Element Wasser mit schmalen Kufen neu erlernt werden. Die Fortbewegung auf dem Eis findet nicht mehr entgegen der Schwerkraft statt, sondern das Eislaufen bzw. das Eisgleiten bedeutet ein neues Gefühl und erleben des Widerstandes. Gleiten heißt eine neue Dimension der Schnelligkeit, ebenso die Fortbewegung ohne permanenten Antrieb, mit der Möglichkeit der Richtungsänderung und der Kopplung anderer Aktivität.

Das Eislaufen beinhaltet das Laufen/Gleiten auf dem Natureis (Seen, Grachten, Flüsse) sowie auf dem künstlichen Eis (Eishallen, Funparks, etc.). Das Eislaufen / Eisgleiten findet als Leistungssport in Bereich des Eiskunstlauf und Eisschnelllauf, sowie in den Mannschafts-Sport-Spielen Eishockey statt.

Eishockey, die schnellste Mannschaftssportart der Welt, beinhaltet die motorische Grundeigenschaften Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer, Flexibilität und Koordination. Das Spiel beinhaltet die Fähigkeit der neuen Fortbewegung, sowie das Spielen mit dem Fremdkörper Stock als Verlängerung der Arme und Hände und das Spielgerät Puck. Durch das Zwischenschalten des Stockes, werden neue taktile Fähigkeiten gefordert und gefördert. Der Widerstand des Eises, wird beim Spielen mit dem Puck neu erlebt.

Eishockey bedeutet die Integration aller Spielenden in Raum und Zeit. Durch die Charakteristik der Anforderungen sind der Kommunikation und Integration aller Spielenden hohe Bedeutung zuzumessen und erforderlich.

2 Erscheinungsformen Eislaufen und Eisgleiten bieten viele Möglichkeiten und Ausprägungen auf dem Eis, die in jeder Altersstufe ausgeübt werden kann. Das klassische Eisgleiten und Eislaufen ist eine sportliche Sinnrichtung ohne Leistungssteigerung und ohne künstlerischen Charakter, die auf der Ebene der Freizeitgestaltung große Beliebtheit erfreut.

Die wettkampfmäßige Ausrichtung wird in

• Eiskunstlauf, • Eistanz, • Eisschnelllauf • und dem Eishockey unterteilt.

Das Eislaufen findet unter drei verschiedenen Anwendungsaspekten statt:

• Künstlerisch - technische kompositorische (Eiskunstlauf, Eistanz) • das quantitative - minimale Start - Zielzeit (Eisschnelllauf) und • im Spiel Eishockey

Die Betätigungsfelder des Eislaufens haben ihren festen Platz in unterrichtlichen und außerunterrichtlichen Schulsport.

Eislaufen / Eishockey

- 83 -

Neben dem freizeitorientierten Gedanken, wird Eiskunstlauf, Eistanzen, Eisschnelllauf und Eishockey in organisierten Freizeit, Breitensportvereinen und Leistungssport orientierten Vereinen betrieben.

3 Seminar

3.1 Ziele des Seminars

EISLAUFEN

Ziel ist der Erwerb einer Lehr und Gestaltungskompetenz auf und mit dem Eis, die auf vielfältige pädagogische Perspektiven des Schulsports und des Freizeitsports abzielt.

EISHOCKEY

Ziel ist, eine fachlich wissenschaftliche und methodische, sowie Spielsport praktische Grundlagen zu erwerben und zu vermitteln.

3.2 Themenbereiche des Seminars

EISLAUFEN

• Erwerb didaktisch-methodischer Aspekte und ihre Einordnung in schulische und außerschulische Bereiche.

• Erwerb von Demonstrationsfähigkeit und Bewegung und Korrekturkompetenz • Anatomische und biomechanische und differenzierte motorische Grundlagen für die

Auseinandersetzung mit dem Eis • Erwerb eines grundlegendes Könnens als eigene Voraussetzung und Bewegungsgefühl

mit dem Eis, sowie als Vermittlungsvoraussetzung für verschiedene Adressatengruppen

EISHOCKEY

• Erwerb handlungsspezifischer Elemente und taktische Verhaltensweisen sowie das Anwenden dieser Elemente und Verhaltensweisen im Spiel.

• Erwerb von Demonstrationsfähigkeit der spielrelevanten, technischen und taktischen Grundelemente

• Erwerb unterrichtlicher Handlungsfähigkeit z.B. Sehen, Analysieren, Korrigieren und der Nachweis dieser Kompetenz in Partner- und Gruppenarbeit an Grundelementen im Eishockeyspiel.

• Erwerb unterrichtlicher Kompetenz z.B. Planung, Durchführung und Auswertung in verschiedenen Teilbereichen des Eishockeysports die sich auf schulische und außerschulische Betätigungsfelder abzielen.

3.3 Organisation und besondere Eingangsvoraussetzungen

Das Seminar umfasst zwei Semesterwochenstunden.

Voraussetzung sind Basiskenntnisse im Schlittschuhlaufen. Das Seminar wird nur im Wintersemester in einer nahegelegenen Eissporthalle angeboten.

Eislaufen / Eishockey

- 84 -

3.4 Ermittlung im Seminar

3.4.1 Ermittlung der eigenen Bewegungsleistung

EISLAUFEN

Technische Umsetzung des Gleitens sowie Demonstration grundlegender Techniken des Eislaufens (Vorwärts-, Rückwärtslaufen, Bremsen und verschiedene Techniken der Richtungsänderungen werden kursbegleitend als Workload überprüft.

EISHOCKEY

• Demonstrationsfähigkeiten verschiedener Stocktechniken, Dribbeln, Puckkontrolle, Passen, Schießen

• Technisch-taktisches Element; situatives richtiges Anwenden der technisch-taktischen Fertigkeiten in komplexe Spielform: 3:1- 3:2

• Überprüfung der Spielfähigkeit 5 gegen 5, zwei mal 15 Minuten • Die Praxisnote setzt sich zu 50 Prozent aus Prüfungsinhalten Pkt. 1 und Pkt. 2 sowie zu

50 Prozent aus dem Spiel (Pkt. 3) zusammen

Die praktisch-methodische Prüfung gilt als bestanden, wenn in allen einzelnen Teilleistungen die Mindestanforderungen erbracht worden sind.

3.4.2 Ermittlung der Kenntnisse in der Sporttheorie und der Lehrkompetenz

Die Bewertung der Kenntnisse in der Sporttheorie erfolgt in der Regel durch eine Klausur von 60 Minuten reiner Bearbeitungszeit. In der Klausur sind die Mindestanforderungen zu erbringen.

3.4.3 Kreditpunkte (CP)

Nach erfolgreichem Absolvieren aller Seminaranforderungen, der Praxis- und Theorieprüfung erhält der Studierende für das Seminar 3 Kreditpunkte.

Gymnastik

- 85 -

Gymnastik

1 Charakteristik des Fachs Gymnastik beschäftigt sich mit der menschlichen Bewegung an sich. Unter Achtung anatomisch-physiologischer Gesetzmäßigkeiten und psychosomatischer Zusammenhänge dient sie der Bildung des Körpers und seiner Bewegungsmöglichkeiten. Daher geht es in der Gymnastik neben dem Erlernen und Verbessern bestimmter Bewegungsabläufe vorwiegend um das Ausschöpfen von Bewegungsmöglichkeiten, das Aufbrechen von Bewegungsmustern und das Variieren und Gestalten von Bewegungen. Daneben bilden die Wahrnehmung und Entwicklung körperlicher Prozesse wie Atmung, Haltung, Kondition, Entspannung etc. die Schwerpunkte der Körperbildung.

2 Erscheinungsformen Gymnastik hat sich zu einem Feld unterschiedlichster Erscheinungsformen und Zielrichtungen entwickelt und wird für alle Altersstufen angeboten.

Gymnastik ist verpflichtender Bestandteil des Sportunterrichts in der Schule und wird in den Bewegungsfeldern „Gestalten, Tanzen, Darstellen“ und „Den Körper wahrnehmen und Bewegungsfähigkeiten ausprägen“ besonders konkretisiert.Im Bereich der Prävention und Rehabilitation tritt der funktionelle Aspekt in den Vordergrund. Rückenschulen, Entspannungskurse, psychomotorische Übungsgruppen, Aerobicvariationen und spezielle Konditionsangebote sind einige Beispiele aus diesem Bereich.Im Freizeitsport sind neben den fitnessorientierten Angeboten mit verschiedenen Aerobicformen und speziellen Konditionsangeboten auch Körperwahrnehmung und Entspannung durch Angebote wie Atemgymnastik, Alexander-Technik, Feldenkrais, Yoga, Tai-Chi usw. vertreten. Darüber hinaus finden sich hier auch vielfältige Formen von Gymnastik zu Musik, die den kreativen Umgang mit Bewegung hervorheben.Gymnastik als Leistungssport gibt es in der Rhythmischen Sportgymnastik und in Wettkampfformen von Aerobic. Daneben bietet die funktionelle Gymnastik für andere Sportarten konditionelle Grundlagen und hat Ausgleichsfunktion.

3 Seminar

3.1 Ziele des Seminars

Die Studierenden sollen durch vielfältige Erfahrungen die Bewegungsmöglichkeiten ihres Körpers wahrnehmen und erweitern.Sie sollen Übungen auf ihre Funktionalität überprüfen und selbständig Bewegungsfolgen zusammenstellen lernen.

Sie sollen eine kritische Einstellung entwickeln zu den sich rasant entwickelnden Modetrends in Gymnastik und der damit einhergehenden Flut von Veröffentlichungen in diesem Bereich.

Nach Absolvierung des Grundkurses sollen die Studierenden in der Lage sein, Gymnastikstunden für verschiedene Gruppen in den Bereichen Schule, Freizeit und Gesundheit adressatenbezogen und methodisch vielseitig zu planen und durchzuführen.

Gymnastik

- 86 -

3.2 Themenbereiche des Seminars

3.2.1 Körperbezogene Themenbereiche/Funktionelle Gymnastik

• Dehnen und Kräftigen • Aerobic/Ausdauerschulung • Haltungsschulung • Atemgymnastik • Entspannungsverfahren • Kinästhetische Wahrnehmung

Übergreifende Themen:

• Aufbau und Funktion von Skelett und Muskulatur • Herz-Kreislauf-System • Trainingstheoretische Grundlagen • Psychosomatik

3.2.2 Bewegungsbezogene Themenbereiche/Rhythmisch-tänzerische Gymnastik

• Grundformen der Bewegung und deren Variation und Kombination • Visuelle, akustische und taktile Wahrnehmung • Bewegen mit Handgeräten/Objekten (u.a. Rhythmische Sportgymnastik) • Bewegen zu Musik/akustischen Vorlagen • Bewegungsgestaltung in Improvisation und Komposition

Übergreifende Themen:

• Koordination • Gestaltungskriterien • Kreativität

3.2.3 Theoriethemen

• Geschichte der Gymnastik • Kritische Analyse von Erscheinungsformen der Gymnastik/Trends • Didaktisch-methodische Grundlagen

3.3 Organisation und besondere Eingangsvoraussetzungen

Das Seminar Gymnastik umfasst 2 oder 4 Semesterwochenstunden. Besondere Eingangsvoraussetzungen bestehen nicht.

3.4 Ermittlung der Leistungen im Seminar

3.4.1 Ermittlung der eigenen Bewegungsleistung

In Gymnastik wird der Nachweis ausgewählter Bewegungstechniken und der Gestaltungsfähigkeit von Bewegungen als eigene Bewegungsleistung verlangt.

Die Prüfungsteile Pflichtablauf, Einzelimprovisation und Gruppenkomposition werden im Verhältnis 1:1:1 gewertet. Die Gesamtnote ergibt sich aus dem Mittelwert der erbrachten Leistungen. Alle drei Prüfungsteile müssen mit mindestens ausreichend bestanden sein.

Gymnastik

- 87 -

INHALTE:

• Pflichtablauf mit freien Teilen( Der Pflichtablauf wird im Verlauf des Kurses erarbeitet.) • Einzelimprovisation (Mögliche Improvisationsansätze): Bewegungsgrundformen Handgerät, Objekt, Material Musik/akustische Vorlagen Handlungsthemen (Gegensatzpaare, Körperbereiche, Gestaltungskriterien, ...

• Gruppenkomposition mit Notation Anzahl der teilnehmenden Personen: 2 – 5, Mögliche Ausgangspunkte der Gestaltung, s. Improvisationsansätze.

In einem der drei Elemente müssen Geräte/Objekte verwendet werden.

BEURTEILUNGSKRITERIEN

• Beurteilungskriterien zum Pflichtablauf: Übereinstimmung von Musik und Bewegung/Rhythmus Exaktheit der Bewegungsausführung Bewegungsfluss, Durchlässigkeit Körperhaltung, angemessene Körperspannung Bewegungsweite, -intensität Schwierigkeitsgrad, Dynamik und Gestaltung des freien Teils

• Beurteilungskriterien zur Einzelimprovisation: Variabilität der Bewegungsideen entsprechend der gestellten Aufgabe Originalität Ausschöpfen der Gestaltungskriterien entsprechend der gestellten Aufgabe Schwierigkeitsgrad Technische Ausführung

• Beurteilungskriterien zur Gruppenkomposition: Deutliche Umsetzung des gewählten Themas Vielfältiges Bewegungsmaterial, Originalität Themengemäßer formaler Aufbau und adäquate Gestaltung der Übergänge Sinnvoller Einsatz von Objekten und Musik Ausschöpfen der Gestaltungskriterien entsprechend des gewählten Themas Schwierigkeitsgrad und technische Ausführung

3.4.2 Ermittlung der Kenntnisse in Sportarttheorie und Lehrkompetenz

Die Bewertung der Kenntnisse in der Sportarttheorie erfolgt auf der Basis der im Kurs ermittelten Lerninhalte in der Regel durch eine Klausur von 60 min Dauer. Die Lehrkompetenz wird kursbegleitend nachgewiesen.

3.4.3 Kreditpunkte

Nach erfolgreichem Absolvieren aller Seminaranforderungen erhält die/der Studierende für das Seminar 3 Kreditpunkte (3 CP) und für das 4-stündige Seminar 6 Kreditpunkte (6 CP).

Kämpfen am Beispiel Judo

- 88 -

Kämpfen am Beispiel Judo

1 Charakteristik des Fachs Die Sportart Judo zählt zu den Kampfsportarten mit Körperkontakt. Mittels verschiedener Wurftechniken im Stand und Techniken in der Bodenlage versuchen zwei Judoka gleichzeitig zum Erfolg zu kommen. Die relativ offene Handlungssituation bietet Platz und Raum zu agieren und zu reagieren. Es kommt häufig nicht nur darauf an, die eigene Kraft optimal einzusetzen, sondern die Fähigkeit zu besitzen, die Bewegungen des Gegners für die eigene Bewegungsabsicht auszunutzen.

Judo bedeutet aber nicht nur Kämpfen. Schon die Übersetzung des japanischen Wortes Judo (= der sanfte Weg) verdeutlicht, dass Judo mehr ist als einen Gegner im Zweikampf zu besiegen. Judo bedeutet immer auch, mit einem Partner zusammen zu üben, Techniken zu erlernen, auf den Partner Rücksicht zu nehmen und Verantwortung für ihn zu übernehmen. Die zwei Prinzipien der Sportart Judo, das technische Prinzip „Jede Technik und Bewegung hat dem Prinzip der größtmöglichen Wirkung zu gehorchen“ und vor allem das moralische Prinzip „Prinzip vom gegenseitigen Helfen und Verstehen“ heben Judo über den normalen Zweikampf hinaus.

2 Erscheinungsformen Die Sportart Judo ist in zwei große Gruppen eingeteilt: die Stand- und Bodentechniken. Die Standtechniken umfassen mehr als 40 verschiedene Würfe, die je nach dem am Wurf hauptsächlich beteiligten Körperteil unterschieden werden in Fußtechniken, Schulter- und Hüfttechniken sowie Selbstfall- und Aushebetechniken. Die Bodentechniken sind eingeteilt in Halte-, Hebel- und Würgetechniken. Sowohl die Wurf- als auch die Bodentechniken werden mit zunehmendem Training und Können der Judoka umfassender. Nach außen zeigt sich der technische Könnensstand anhand der Gürtelgraduierung. Je größer das Wissen und Können ist, desto farblich dunkler ist der Gürtel (vom weiß-gelben Schüler-Grad bis zum schwarzen Meister-Grad).

Im Judo lassen sich, wie in fast allen Sportarten auch, verschiedenste Intentionen der Ausübung finden. Die Sportart selbst bietet eine breite Palette von Techniken, Bewegungs- und Beanspruchungsmöglichkeiten und fördert aufgrund des ständigen Partner- und Gruppenbezugs auch sozialintegrative Verhaltensformen. Die kämpferische Auseinandersetzung mit dem Partner, sich im Zweikampf messen zu können (Raufen und Rangeln unter normierten Bedingungen) ist ein wesentlicher Bestandteil der kindlichen Entwicklung. Auch aus diesem Grund wurde der Inhaltsbereich IB 9 „Ringen und Kämpfen – Zweikampfsport“ in die Rahmenrichtlinien des Schulsports von NRW aufgenommen.

Kämpfen am Beispiel Judo

- 89 -

3 Seminar

3.1 Ziele des Seminars

Die Studierenden sollen durch den Erwerb spezieller Fähigkeiten und Fertigkeiten in die Lage versetzt werden, das Zwei-Kämpfen am Beispiel der Sportart Judo in seinen unterschiedlichen Ausrichtungen zu vermitteln. In Verbindung mit dem grundlegenden bewegungstheoretischen und pädagogischen Basiswissen sollen sie eine fachliche Lehrkompetenz erreichen, mit der sie im Schulsportunterricht den Inhaltsbereich „Ringen und Kämpfen – Zweikampfsport“ abdecken können.

3.2 Themenbereiche des Seminars

• Erarbeitung und Demonstration ausgewählter Bewegungsabläufe im Stand und am Boden (u.a. Fall- und Wurftechniken sowie Techniken in der Bodenlage)

• Verbesserung koordinativer Fähigkeiten (u.a. Wahrnehmung, Motorik, Gleichgewicht) • Förderung sozialintegrativer Verhaltensformen (u.a. Vertrauen zum Partner schaffen,

Partnerwechsel) • Anwendung der erlernten Techniken in variierenden, situationsoffenen Situationen (u.a.

Randori) • Vermittlung ausgewählter Inhalte aus dem IB 9 „Ringen und Kämpfen – Zweikampfsport“ • Prinzipien des Judo/ Etikette • Anwendung und Diskussion didaktisch-methodischer Grundsätze (u.a. Lehrverfahren,

methodische Maßnahmen, Anfängerunterricht) • Ausbildungsordnung und traditionelles System

3.3 Organisation und besondere Eingangsvoraussetzungen

Der Grundkurs Judo umfasst zwei Semesterwochenstunden. Besondere Eingangsvoraus-setzungen bestehen nicht.

3.4 Ermittlung der Leistungen im Seminar

3.4.1 Ermittlung der eigenen Bewegungsleistung

INHALTE

Im Judo wird der Nachweis ausgewählter Bewegungstechniken und der Bewegungsleistung im Zweikampf als eigene Bewegungsleistung verlangt.

Überprüfung einzelner Bewegungstechniken:

Hier werden die für die Sportart relevanten Fertigkeiten überprüft, u. a. Fallen, Demonstration verschiedener Wurftechniken und Bodentechniken aus sinnvollen Situationen

Überprüfung der Bewegungsleistung im Zweikampf:

Anwendung der verschiedenen Wurf- und Bodentechniken im Zweikampf, taktisches und strategisches Denken (s.o. technisches Prinzip)

Kämpfen am Beispiel Judo

- 90 -

BEURTEILUNG

Zur Überprüfung einzelner Bewegungstechniken sollen die Studierenden die geforderten Fertigkeiten in einer technisch richtigen Form demonstrieren. Die Benotung erfolgt nach folgendem Schema:

sehr gut (1) die Bewegungstechnik wird in allen Belangen richtig ausgeführt; die

haltungstechnische Ausführung hat ein hohes Niveau; die Anwendung im Zweikampf ist ausgezeichnet

gut (2) die Bewegungstechnik wird in allen Belangen richtig ausgeführt; die haltungstechnische Ausführung weist aber noch Mängel auf; die Anwendung im Zweikampf ist gut

befriedigend (3) die Bewegungstechnik wird weitgehend richtig ausgeführt; die haltungstechnische Ausführung weist noch grobe Mängel auf; die Anwendung im Zweikampf ist zufrieden stellend

ausreichend (4) die Bewegungstechnik sowie die haltungstechnische Ausführung weisen noch grobe Mängel auf; die Anwendung im Zweikampf ist nicht zufrieden stellend

Bei der Bewertung wird ein internes Punktesystem (0 – 10 Punkte) angewendet, das in das Notensystem überführbar ist.

3.4.2 Ermittlung der Kenntnisse in Sporttheorie und Lehrkompetenz

Die Bewertung der Leistungen in der Sportarttheorie erfolgt auf der Basis der im Kurs ermittelten Lehrinhalte in der Regel durch eine einstündige Klausur. Die Lehrkompetenz wird kursbegleitend durch Lehrübungen nachgewiesen.

3.4.3 Kreditpunkte

Nach erfolgreichem Absolvieren aller Seminaranforderungen und der Praxis- und Theorieprüfung erhält die/der Studierende für das Seminar 3 Kreditpunkte (3 CP).

Klettern/Bergwandern

- 91 -

Klettern/Bergwandern

1 Charakteristik des Fachs Die Leistungsfähigkeit beim Klettern ist durch verschiedene Faktoren geprägt, die als Anforderungsprofil beschrieben werden können und eher „innen“ sowie mehr „außen“ Einfluss nehmen. Sie wirken gegenseitig aufeinander ein und gewinnen je nach Ausprägung und Anwendung unterschiedliche Bedeutung für die aktuelle Leistung.

Die „inneren“ Faktoren umfassen besonders Persönlichkeitsmerkmale wie psychische Anforderungen von Angst bis Risikobereitschaft meistern und regulieren, im konditionellen Bereich die Überwindung der Schwerkraft durch ein weit entwickeltes Kraftausdauer-Potential, in der Technik die situationsgerechte Anwendung verschiedener disziplinspezifischer Bewegungen sowie phantasievolles und kreatives Einsetzen verschiedenster Bewegungsmöglichkeiten unter Versagensmöglichkeiten, in der Koordination das Zusammenwirken von Zentralnervensystem und Skelettmuskulatur und schließlich die individuellen konstitutionellen Merkmale, die je nach Geländeanforderung leistungsbegrenzend wirken können.

Das geplante Einbringen der hierin zutage tretenden Fähigkeiten mit äußeren Faktoren macht die kontrollierte Taktik im Klettern aus, da die äußeren Faktoren in Teilen nicht beeinflussbar bleiben. Solche Faktoren sind u.a. die Ausrüstung, die Unberechenbarkeiten von Wetter und Gelände sowie die aktuelle Umfeldsituation.

2 Erscheinungsformen Klettern als Sport hat nach seiner Trennung in einerseits Natursport und andererseits Sportklettern (einschließlich Indoor) einen steilen Popularitätsgewinn vollzogen. Dies ist in erster Linie auf die Zunahme eines flächendeckenden und witterungsunabhängigen Kletterangebotes in Form von Kletter- und Boulderhallen zurückzuführen. Damit hat sich das Klettern zum Breitensport entwickelt. Bouldern, Sportklettern, Alpinklettern, Wagnis- und Abenteuerklettern, Hallen- und Wettkampfklettern bilden die Hauptbestandteile des Klettersports.

3 Anforderungen des Seminars

3.1 Ziele des Seminars

Eine Systematik des Kletterns trennt die „Mutter“-Disziplin der Natursportart Felsklettern im Mittelgebirge und Bergsteigen im Hochgebirge von den sich gegenwärtig entwickelnden Bereichen des Indoorkletterns und Sportkletterns.

An der RUB wird versucht, die Entwicklungslinien des Boulderns, Freeclimbings, Clean Climbings, Wagnis- und Abenteuerkletterns, Hallen-, Wettkampf- und Tourismuskletterns nachzuvollziehen und über deren jeweilige Philosophie zu begreifen.

Mehr als in vielen anderen Sportarten besitzt das eigene Können im Klettern einen außerordentlich hohen Stellenwert. Ein breites Feld von Hilfsleistungen über die Demonstration bis zum Verständnis von Ängsten ist nur über ein hohes Maß an Eigenerfahrung zu bewältigen. Auch muss das eigene Können oft in schwierigen technischen (auch witterungsabhängigen)

Klettern/Bergwandern

- 92 -

Situationen eingesetzt werden.Natürlich zielt die Ausbildung im Klettern auf unterschiedliche Adressaten- und Abnehmergruppen und verlangt eine breite Aufbereitung von Zielen und Inhalten. Es soll auch möglich sein, einige Anforderungen, die sich aus den Schwerpunktsetzungen der Fakultät für Sportwissenschaft an der RUB in Freizeit- und Leistungssport sowie im Bereich von Prävention und Rehabilitation ergeben, kletterbezogen vorzubereiten bzw. zu begleiten.

Darüber hinaus soll unbedingt den Möglichkeiten des Schulsports und dem Einsatz in der Psychomotorik Rechnung getragen werden.

Für die Inhalte der adressatengerechten Ausbildung im Klettern ergibt sich hieraus ein Dreischritt:

• Jede Lernsituation lebt von der Personorientierung. Dies meint die Berücksichtigung und Weiterentwicklung der individuellen Bedürfnisse, Erwartungen und sozialen Bindungen des Anfängers/Einsteigers durch den Lehrer (hier Dozent für Studierende).

• Jede Vermittlung startet auch mit einer Fähigkeitsorientierung. Dies ist die Aufbereitung der vor allem psychischen, technischen und athletischen Eingangs- und Entwicklungsbedingungen (hier zunächst für das Indoor Klettern, im Verlaufe der Ausbildung auch für die Techniken und Taktiken des Felskletterns) beim Studierenden.

• Jede Ausbildung integriert Anforderungsorientierung. Dies ist die frühe Eingliederung noch zukünftiger Elemente/Inhalte auf einem unvollständigen Anwendungsniveau (hier u.a. Kraft, Psychoregulation).

Die Ziele und Inhalte der Ausbildung im Klettern orientieren sich unter dem Adressatenbezug damit an den vorwiegend zu erwartenden Eintrittsbedingungen der Studierenden (z.B. Neugier, Freude, sehr heterogene körperliche und athletische Voraussetzungen) und nicht an einer vorzubereitenden eigenrealisatorischen Hochleistung für die Anwendung in künftigen Berufsfeldern. Sie bemühen sich um erfahrbare Sinnhaftigkeiten wie:

• klettertechnische Leistung, • psychisch-technisch-konditionelles Helfen, • Dasein für andere, • Erlebnis eigener Fähigkeiten, • Umgang mit Wagnis, • Freude für künftige „Schüler“ aufbereiten können, • über das Entdecken eigener Bewegungsmöglichkeiten Kreativität erfahren.

3.2 Themenbereiche des Seminars

Vor diesem Hintergrund einer strukturellen Betrachtung des Kletterns werden in der Ausbildung u.a. die nachfolgenden technischen Inhalte aufbereitet:

• Elementare Klettertechniken und Taktiken für Indoor- und Felsklettern • Ausrüstungskenntnisse • Sicherheitgebende Beherrschung der Seil- und Sicherungstechniken im Indoor- und

Felsklettern • Verantwortung beim Gehen in Seilschaften • Fähigkeit, mittlere Schwierigkeiten im Top-Rope zu klettern (nach internationaler

Bewertung mindestens UIAA 5+) • Verhalten bei Gefahren und Unfällen

Klettern/Bergwandern

- 93 -

Unsere Ziele der Berufsfeldorientierung sind auf den Einsatz in Nischen gerichtet wie z.B. in der Psychomotorik als

• Bewegungsempfindung/Körpererfahrung vermitteln können, • Entwicklung von Ich-Stärke fördern können,

oder den Einsatz in Indoor-Hallen mit Aufgaben wie

• Fitness für Klettern vermitteln können, • Sportliches Klettern anleiten und beaufsichtigen können.

Für den Einsatz in Schulformen richtet sich die Zielsetzung vor allem auf

• Freude an unbekannten Bewegungsformen wecken, • Bewegungsvielfalt an Klettergeräten organisieren können.

Nicht ausgeschlossen bleibt natürlich das Schaffen der Basis für eigenständige Weiterqualifikation der Studierenden.

Ein wichtiger Gesichtspunkt besonders der gegenwärtigen Berufsausbildung beleuchtet die Veränderbarkeit von Inhalten und Normen im gesellschaftlichen Wandel. Hierunter fällt besonders die zunehmende Verbreitung von Klettern als Wettkampfsport und Klettern als Tourismus/Abenteuersport. Ausschließlich pädagogisch legitimierte Ausrichtungen werden sich dieser Entwicklung nicht wirksam und nicht Alternativen aufzeigend entgegenstellen können: Die Einbeziehung von Werten und Normen in der Ausbildung von Studierenden kann die Teilnehmer jedoch auf mehrperspektivische Zielsetzungen in ihrer eigenen späteren Berufstätigkeit vorbereiten.

3.3 Organisation und besondere Eingangsvoraussetzungen

Die Ausbildung erfolgt einsemestrig in Kursen von 2 SWS Umfang als Seminar, in das theoretische wie praktische Inhalte integriert sind, oder im Umfang von 4 SWS mit der Teilnahme an einer etwa 10-tägigen alpinen Exkursion in der vorlesungsfreien Zeit. Besondere Eingangsvoraussetzungen bestehen nicht. Grob unsolidarisches Verhalten, wiederholte Fahrlässigkeit in Sicherungsaufgaben oder fahrlässige Schädigung von Ausrüstungsmaterial führen zum Ausschluss aus dem Kurs.

Für die Fakultät für Sportwissenschaft an der RUB ergeben sich Wichtung und Beschränkung aus der „Philosophie“ des jeweils Lehrenden, dem sozialen und materiellen Umfeld der Hochschule und ihrer „Geschichte“. Erlebnis einer Verfügbarkeit über die Fähigkeiten des Ich, Mensch alleine und in der Gruppe können als Orientierungspunkte für die Ausbildung Klettern angesehen werden. Sie umzusetzen bedarf Kursteilnehmer, die bereits über Wissen und Erfahrung in eigenen Theorie- und Praxisbereichen verfügen. Deshalb sollen keine Erstsemester am Klettern teilnehmen.

Das regionale Umfeld des Ruhrgebiets verlangt eine Beschränkung auf die Basisfertigkeiten des Felskletterns und Bergwanderns und gewährt damit nur andeutungsweise die Berücksichtigung der Komponente Natursportart. Diese Komponente wird stets nur in Form von Exkursionen/Lehrgängen abzudecken sein.

Klettern/Bergwandern

- 94 -

3.4 Ermittlung der Leistungen im Seminar

Eine lückenlose Teilnahme und ein durchgehender Nachweis der Sicherheitsfähigkeit sind Voraussetzung jeder teilnehmenden Mitarbeit, eines Kursbeleges und des Leistungsnachweises.

Leistungsnachweise sind stets als Teilleistungen zu erbringen in der Demonstration technischer Fertigkeiten, beim Übergang zum nächst höheren Schwierigkeitsgrad, als Sicherungs- und Abseilfertigkeiten, als Unfallhilfe, dazu in der Vorbereitung von Touren anhand von Topo´s sowie Anwendung von Kenntnissen in der Wetterkunde.

3.4.1 Ermittlung der eigenen Bewegungsleistung

Die Leistungsfeststellung in der Praxis von Klettern verfolgt die besonderen Sicherheitsaspekte, die sowohl das Klettern allein und in Seilschaft charakterisieren und geht ein auf die besondere lokale Gestaltung der Vermittlung der Kursinhalte (Indoor, Klettergarten). Entsprechen die Leistungen in alpiner Knotenkunde nicht dem Sicherheitsstandard, kann das Ergebnis der eigenen Bewegungsleistung um eine halbe Note gesenkt werden.

Bewertungen der Könnensleistung (2 SWS) Note Bewertung sehr gut (1)

Top-Rope UIAA 7 an einer mindestens 10m hohen senkrechten bis kupierten Wand.

gut (2)

Wie oben aber UIAA 6+.

befriedigend (3)

Wie oben aber UIAA 6-.

ausreichend (4)

Wie oben aber UIAA 5+.

nicht ausr. (n.b.)

Wie vor für UIAA <5+ oder Verstoß gegen Sicherheitsaspekte.

Bewertungen der Könnensleistung im Vorstieg (4 SWS) Note Bewertung sehr gut (1)

Beherrscht fehlerfrei und vertrauensbildend das Führen einer Seilschaft unter normalen Witterungsbedingungen mit dem Schwierigkeitsgrad UIAA 7.

gut (2)

Kann im Vorstieg eine Seilschaft unter normalen Witterungsbedingungen fehlerfrei mit dem Schwierigkeitsgrad UIAA 6+ führen.

befriedigend (3)

Kann im Vorstieg eine Seilschaft unter normalen Witterungsbedingungen mit dem Schwierigkeitsgrad UIAA 6- führen.

ausreichend (4)

Kann im Vorstieg eine Seilschaft unter normalen Witterungsbedingungen mit dem Schwierigkeitsgrad UIAA 5+ führen.

nicht ausr. (n.b.)

Wie vor für UIAA <5+ oder Verstoß gegen Sicherheitsaspekte.

3.4.2 Ermittlung der Kenntnisse in Sportarttheorie und Lehrkompetenz

Die Bewertung der Kenntnisse in der Sportarttheorie erfolgt in der Regel durch eine Klausur von 60 min reiner Bearbeitungszeit. Erfragt werden Kenntnisse zu den während des Seminars ermittelten Themenbereichen.

Klettern/Bergwandern

- 95 -

3.4.3 Kreditpunkte

Nach erfolgreichem Absolvieren aller Seminaranforderungen erhält die/der Studierende für das Seminar 3 Kreditpunkte (3 CP) und für das 4-stündige Seminar 6 Kreditpunkte (6 CP).

Schneesport am Beispiel Skilauf oder Snowboard

- 96 -

Schneesport am Beispiel Skilauf oder Snowboard

1 Charakteristik des Fachs Im Sportartbereich Schneesport geht es um das Erschließen der Vielfalt von Erfahrungen mit den sportartbestimmenden Elementen: Sportgerät, innere und äußere Kräfte, Umwelt. Dabei geht es um das Erleben von zum Teil extremen Bewegungsgefühlen im Schnee (Kurvenlage/Fliehkräfte, Geschwindigkeit beim Gleiten, Tiefschnee, unterschiedliche Geländeformen etc.), aber auch um das Naturerlebnis mit seinen erholsamen Wirkungen bezüglich Körper und Geist. Ziel sollte souveränes und verantwortungsvolles Sporttreiben in und mit der Natur sein, so dass die „Berglandschaft als ökologisch und ökonomisch lebensfähiger Kulturraum erhalten bleibt“ (Deutscher Verband für das Skilehrwesen, 1996).

2 Erscheinungsformen Schneesport als Leistungssport wird in unterschiedlichen Disziplinen betrieben. Neben den klassischen Alpinen Wettkampfformen (Super G, Riesenslalom, Slalom) besitzen vor allem für Jugendliche die Freeystyle-Wettbewerbe (Halfpipe, Springen, Buckelpiste), Ski- und Boardercross sowie Freeride-Contests großen Aufforderungscharakter.

Schneesport wird allerdings vorwiegend als Freizeitsport betrieben. Die Sporttreibenden sind nur zu einem geringen Anteil in den Vereinen des Deutschen Ski Verbandes (DSV) organisiert. Daher hat Ausbildung von Schneesportlehrern, die in meist schulischen und außerschulischen Freizeitbereichen tätig werden, einen besonderen Stellenwert. Dabei hat der verantwortungsvolle Umgang mit der Sportart in Bezug auf die Sicherheit und die Umwelt eine besondere Bedeutung.

Neben dem Kurvenfahren in unterschiedlichen Situationen mit verschiedenen Zielsetzungen (sportlich, schonend, kräftesparend) spielen kreative Bewegungsformen (Pisten-freestyle, Half-Pipe, Fun-Park) und das Freeriden in ungespurtem Schnee eine immer bedeutendere Rolle. Neben taillierten Skiern und Snowboards auch weitere Schneesportgeräte (Telemarkski, Shorties, Schneeschuhe) zunehmend größere Beachtung in Medien, Industrie und bei den Sporttreibenden.

Schneesport eröffnet dem Sportlehrer/Sportwissenschaftler ein facettenreiches Betätigungsfeld in vielen Bereichen von Urlaubs- und Freizeitsportangeboten in Schule, Verein und bei kommerziellen Anbietern.

Im Rahmen der aktuellen Richtlinien kann Schneesport im Bewegunsfeld Gleiten-Fahren-Rollen, Rollsport-Bootssport-Wintersport als Unterrichtsvorhaben in Kombinationen mit den Inhaltsfeldern (Pädagogischen Perspektiven) thematisiert werden. Der Unterricht kann auch als außerunterrichtlicher Schulsport zum Beispiel in Form von Klassenfahrten bzw. Wandertagen durchgeführt werden.

Schneesport am Beispiel Skilauf oder Snowboard

- 97 -

3 Seminar

3.1 Ziele des Seminars

Die Studierenden sollen Schneesportunterricht in der Hauptsportart1 (Skilauf oder Snowboard) für Einsteiger und Fortgeschrittene, unter besonderer Berücksichtigung der Gewährleistung von Sicherheit der Kursteilnehmer, in verschiedenen schulischen und außerschulischen Bereichen des Freizeitsports vorbereiten, durchführen und reflektierend anpassen können.

Sie sollen grundlegende Fertigkeiten und Kenntnisse in einer Erweiterungssportart (Snowboard oder Skilauf, je nach Ausschreibung der Hauptsportart) erwerben.

3.2 Themenbereiche des Seminars

Geht man von der Vielschichtigkeit der Zielgruppen und deren unterschiedlichen Bedürfnissen in verschiedenen Umweltsituationen aus, ergibt sich ein großer Fächer von Themen für die Herausbildung der Lehrkompetenz der Studierenden unter besonderer Berücksichtigung zeitgemäßer Sicherheitsstandards beim Schneesportunterricht:

• Grundlegendes Können und situationsspezifische Anwendung in unterschiedlichen Schneebedingungen und Geländeformen bei sportlicher Fahrweise in der Hauptsportart (Skilauf oder Snowboard)

• Demonstratives Können von Aktionen und Bewegungsspielräumen im Einsteiger- und Fortgeschrittenenbereich (Hauptsportart)

• Grundlegendes Können in situativer Anpassung an einfache Schnee- und Geländesituationen in der Erweiterungssportart (Skilauf, Snowboard)

Kennenlernen, Bewerten und Erproben didaktisch-methodischer Aspekte im Schneesport unter besonderer Berücksichtigung der Organisations- und Beurteilungskompetenz:

• Organisations-, Aufsichts- und Sicherheitsaspekte beim Vermitteln von Schneesportarten • Vermittlungskonzepte im Einsteiger- und Fortgeschrittenenbereich • Beurteilung von Gefahren innerhalb und außerhalb gesicherter Pisten. Vermittlung von

Grundlagen aktueller Verfahren zum Risikomanagement beim Variantenfahren • Funktionale Korrekturen der unterschiedlichen Bewegungsformen • Einsatz von Medien und methodischen Hilfsmitteln • Erwerb unterrichtlicher Handlungsfähigkeit durch Lehrübungen

Kennenlernen, Bewerten und Anwenden der grundlegenden (sport-)wissenschaftlichen, materialbezogenen, sicherheitsrelevanten und ökologischen Erkenntnisse der Schnee-sportarten:

• Bewegungstheoretische Grundlagen • Struktur von Lernprozessen im Schneesport • Sportmedizinische Aspekte des Schneesports • Schnee- und Lawinenkunde, Berggefahren, Risikomanagement

1 Die Hauptsportart bildet den Schwerpunkt der Ausbildung. Nach ihr wird das Seminar benannt (Skilauf oder

Snowboard). Daneben gibt es eine Erweiterungssportart (Snowboard oder Skilauf), so dass in dem Seminar beide

Bereiche thematisiert werden.

Schneesport am Beispiel Skilauf oder Snowboard

- 98 -

• Verhalten in Notsituationen. • Skilauf und Ökologie • Handhabung, Wartung und situationsgerechter Einsatz von Schneesportgeräten

Kennenlernen, Bewerten und Erproben sozialer und psychologischer Bedingungen:

• Soziale und psychologische Aspekte beim Ausüben von Schneesport (Angst, Erwartungen der Kunden, Verantwortung für die Gruppe ...)

• Sporttreiben in Gruppen in unterschiedlichen Organisationsformen (Gruppenreisen (auch Klassenfahrten), Urlaubsangebote, örtliche Angebote)

• Motivation, Kommunikation und kommerzielle Aspekte

3.3 Organisation und besondere Eingangsvoraussetzungen

Das Seminar Schneesport wird entweder mit der Hauptsportart Skilauf oder Snowboard angeboten. Es umfasst einen Workload von 3 CP (2 SWS) oder 6 CP (4SWS) und beinhaltet folgende Veranstaltungen:

• Seminarveranstaltung im Wintersemester • Exkursion in der vorlesungsfreien Zeit (14-tägig) • Weitere Studienleistungen außerhalb der Präsenzveranstaltungen

Das spezifische Können in der Hauptsportart hat eine besondere Bedeutung für die Gewährleistung der Sicherheit der Kursteilnehmer. Daher müssen Teilnehmer des Seminars folgendes Grundlegende Können aufweisen:

• sicheres Kurvenfahren auf präparierten Pisten (Blau und Rot) • sicheres Liftfahren mit Teller- und Ankerliften • Kurvenfahren mit unterschiedlichen Radien in situativer Anpassung

an das Gelände

Vorkenntnisse in der Erweiterungssportart sind nicht erforderlich.

3.4 Ermittlung der Leistungen im Seminar

3.4.1 Ermittlung der eigenen Bewegungsleistung

Die eigene Bewegungsleistung wird in der Regel am Ende der Exkursion ermittelt. Die Prüfungselemente Demonstratives Können und Situatives Können werden getrennt absolviert und ergeben zu 30 % bzw. 70 % die Note für die eigene Bewegungsleistung.

Einzelheiten werden durch spezifische Ausführungsbestimmungen zu den vorliegenden Bestimmungen für das Seminar Schneesport am Beispiel Snowboard bzw. Skilauf geregelt. Diese werden im Seminar vorgestellt und sind jederzeit beim Fachleiter einsehbar. Damit wird eine Anpassung an Veränderungen im Schneesport ermöglicht.

DEMONSTRATIVES KÖNNEN (HAUPTSPORTART):

Demonstrieren einer grundlegenden Technik (Hochwertige Kurven mit kleinen bzw. mittelgroßen Radien) nach den Kriterien Deutlichkeit der Bewegung, Bewegungssicherheit, Bewegungsfluss. Die zu prüfende Technik wird unmittelbar vor der Prüfung bekanntgegeben.

Schneesport am Beispiel Skilauf oder Snowboard

- 99 -

SITUATIVES KÖNNEN: FREIE ABFAHRT (HAUPTSPORTART):

Befahren eines Geländeabschnittes und Nutzung des Geländes in sportlich-kontrollierter Fahrweise mit entsprechender situativer Anpassung der Techniken, Aktionen und Bewegungsspielräume.

3.4.2 Ermittlung der Leistungen in Sportarttheorie und Lehrkompetenz

Die Bewertung der Kenntnisse in der Sportarttheorie erfolgt auf der Basis der im Kurs ermittelten Lerninhalte in der Regel durch eine einstündige Klausur. Die Lehrkompetenz wird kursbegleitend nachgewiesen.

3.4.3 Kreditpunkte

Nach erfolgreichem Absolvieren aller Seminaranforderungen erhält die/der Studierende für das Seminar 3 Kreditpunkte (3 CP) und für das 4-stündige Seminar 6 Kreditpunkte (6 CP).

Sporttauchen

- 100 -

Sporttauchen

1 Charakteristik des Fachs Sporttauchen wird hier als Handlungsfeld zwischen erforderlichen Verhaltensweisen, genormten Bewegungen und freier Bewegungsentfaltung auf individueller und speziell kooperativer Handlungsbasis verstanden.

Neben dem Erlernen und Verbessern bestimmter sportartspezifischer Bewegungsabläufe, bedingt durch die unterschiedlichen Erscheinungsformen der Sportart Tauchen, geht es beim „Sporttauchen“ um das Erleben und die Auseinandersetzung mit intensiven Lernprozessen, die stark vom Erfolg bei kognitiven, motorischen und sozialen Fertigkeiten und Fähigkeiten abhängig ist.

2 Erscheinungsformen „Sporttauchen“ in seinen unterschiedlichen Formen dient im Wesentlichen im Breiten- und Freizeitsport (Schnorcheln, Apnoetauchen, Drucklufttauchen und Mischgastauchen) der Rekreation und dem intensiven Erleben der Umwelt Wasser.

Leistungssportliche Aspekte des Sporttauchens, Tieftauchen, Apnoetauchen, Flossenschwimmen, Orientierungstauchen, sowie die Sportspiele wie (z.B. UW-Rugby) sind aktuelle Formen des Sporttauchens.

3 Seminar

3.1 Ziele des Seminars

Nach Absolvierung des Seminars sollen die Studierenden in der Lage sein, Ausbildungseinheiten im Gesamtbereich „Sporttauchen“ für verschiedene Alters- und Lerngruppen im Bereich des Freizeit- und Breitensports adressatenbezogen und didaktisch methodisch fundiert zu planen und durchzuführen.

Dabei sollen die Studierenden bei der Erarbeitung von Grundsituationen, Einzelelementen der verschiedenen Erscheinungsformen und Notsituationen des Tauchens mit Druckluft als soziale Sportart die Partner- oder Gruppensportart auf kooperativer Basis in den Vordergrund stellen, dass auch speziell Ängstliche und Leistungsschwächere zum Lernerfolg kommen.

3.2 Themenbereiche des Seminars

• Medizinisch-biologische und physiologische Aspekte des Sporttauchens • Physikalische Grundlagen und Besonderheiten des Sporttauchens • Didaktisch-methodische Aspekte des Sporttauchens in seinen unterschiedlichen

Erscheinungsformen und deren Einordnung in die schulischen und außerschulischen Bereiche

• Behandlung sportartimmanenter Gefahren und Risiken sowie Einbeziehung externer eventueller Schädigungsmöglichkeiten durch die Umwelt

• Als umweltabhängige Sportart Einbeziehung des praktizierten aktiven und passiven Umweltschutzes

Sporttauchen

- 101 -

• Grundlagen über die Gruppe als soziales Lernfeld im Sporttauchen • Angst, Angstfaktoren und Angstreduktion im Sporttauchen • Mediengebrauch bei der Vermittlung von theoretischen und praktischen Elementen in der

Grundausbildung und fortführenden Ausbildung im Sporttauchen

Erlangen von grundlegendem, situativem und demonstrativem Können in verschiedenen taucherischen Vermittlungssituationen:

• Erwerben von Demonstrationsfähigkeit der relevanten Grundelemente aus den verschiedenen Erscheinungsformen des Sporttauchens

• Erprobung neuer Lehrverfahren, Tests und Lernerfolgskontrollen sowie Anwenden notwendiger Sicherheitsvorkehrungen und Hilfeleistungen in der taucherischen Grundausbildung

• Erarbeitung von Fertigkeiten, die ein situationsgerechtes Verhalten und Reagieren, auch bei unterschiedlicher Aufgabenstellung, erlauben und die Möglichkeit visueller und taktiler Information und Rückmeldung im Lernprozess sicherstellen.

• Anwendung funktional-anatomischer und physiologischer Kenntnisse und Fertigkeiten beim Auftreten akuter Notfallsituationen und deren Bewältigung

• Verfügen über Grundfertigkeiten im ABC-Tauchen wie Flossenschwimmen, Ab- und Auftauchen, Schnorchelatmung usw.

• Verfügen über Grundfertigkeiten der Sportspiele im Wasser wie schnelles Ab- und Auftauchen, Ballführung, Passen und Fangen, Kombinieren usw.

• Verfügen über elementare Fertigkeiten in der Bewältigung von Grund- und Notsituationen des Tauchens mit Druckluft in unterschiedlichen Tiefensituationen als Partnersportart in Partnerabhängigkeit

• Verfügen über eigenständige Fertigkeiten in der Strukturierung von Tauchgängen unterschiedlicher Art in der Vorbereitung, aktueller Durchführung (Kompressions-, Isopressions- und Dekompressionsphase) sowie der sicherheitsrelevanten Nachbereitung

• Fertigkeiten in der aktuellen Durchführung eines Tauchgangs im Freigewässer (Umsetzung der im Schwimmbad erworbenen Fertigkeiten)

3.3 Organisation und besondere Eingangsvoraussetzungen

Das Seminar wird als Wahlpflichtveranstaltung über ein Semester (2 SWS) angeboten.

Besondere Eingangsvoraussetzungen: Nachweis eines Rettungsschwimmpasses nicht älter als 3 Jahre, Tauchsportgesundheit und Absolvierung des Seminars Schwimmen.

Einzelheiten werden durch spezifische Ausführungsbestimmungen zu den vorliegenden Anforderungen geregelt. Diese werden im Seminar vorgestellt und sind jederzeit beim Fachleiter einsehbar.

Eine regelmäßige und aktive Teilnahme wird erwartet.

3.4 Ermittlung der Leistungen im Seminar

Grundsätzlich wird von den Studierenden die Vorbereitung, Durchführung und Auswertung von ausgewählten Lehr- und Lerngrößen in Theorie und Praxis erwartet. Beim Sporttauchen wird der Nachweis der physischen Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit einerseits als auch die

Sporttauchen

- 102 -

Demonstrationsfähigkeit sportartspezifischer Elemente des Tauchens mit Grundausrüstung als auch des Tauchens mit Drucklufttauchgerät verlangt.

3.4.1 Ermittlung der eigenen Bewegungsleistung

Aus der ABC- Note und der DTG-Note wird das arithmetische Mittel gebildet. Das Ergebnis bildet die Note für die „Eigene Bewegungsleistung“.

Nach der ersten Hälfte des Seminars sollen die Fertigkeiten im Umgang mit der Grundausrüstung (ABC-Ausrüstung) demonstriert werden. Im Einzelnen:

• 500m Schwimmen mit ABC in max. 8 min. Zeitdauer, davon 150m ohne Armeinsatz • 50m Streckentauchen mit kompletter ABC-Ausrüstung • 40 sec. (F), 50 sec. (M) Zeittauchen • 150m Flossenschwimmen nach vorherigem Versenken, Antauchen, Aufsetzen und

Ausblasen der Taucherbrille. Nach dem Auftauchen wird das Gesicht mit entleerter Brille dem Prüferteam gezeigt. Nach 50m wird eine Flosse abgelegt, der Rest der Strecke mit einer Flosse geschwommen.

• Die komplette Grundausrüstung wird am Grund des Beckens (3,80m Tiefe) abgelegt, dabei können die Flossen, um das Auftreiben zu verhindern, mit Gewicht beschwert werden. Anschließend wird die komplette Ausrüstung unter Wasser angelegt.

• 3 verschiedene Gewichte sollen innerhalb einer Minute geborgen werden, die Gewichte liegen etwa 4 m auseinander. Es soll ein spritzerloses, strukturgerechtes Abtauchen während dreier Abtauchvorgänge demonstriert werden. Sicherheitsregeln beim Auftauchen müssen beachtet werden.

Zum Ende des Seminars werden die Fertigkeiten im Umgang mit einem Drucklufttauchgerät überprüft. Die Fähigkeiten und Fertigkeiten erstrecken sich auf die Bereiche:

• Eigenständige Vorbereitung und Durchführung eines Tauchgangs mit Partner (Handling aller Gerätschaften)

• Bewältigung eines normal verlaufenden Tauchgangs mit kompletter Kommunikation unter Wasser

• Bewältigung von Notsituationen unter Wasser

Im Einzelnen:

• Führung einer Tauchkleingruppe: Partnercheck sowie Kontrolle des Tauchgangs unter Wasser mit Entwässern der Brille und kompletter umweltgerechter Tarierung ohne Bodenkontakt. Auftauchen nach Zeichengabe mit anschließender Besprechung.

• Demonstration der UW-Zeichen mit anschließender kompletter Reaktion auf das Zeichen „Out of Air“ mit Sicherung des Partners und Aufstieg mit Wechselatmung oder Octopusatmung.

• Durchführung eines Notaufstiegs nach Ablegen des DTGs mit anschließendem Wiederanlegen unter Wasser (Sicherung durch einen Sicherungstaucher).

• Sicheres Beherrschen des hydrostatischen Gleichgewichts: Austarieren über Grund und Schwimmen ohne Bodenkontakt mit anschließender Simulation eines Dekostopps in angegebener Tiefe.

• Retten eines verunfallten Tauchers mit anschließendem Transport über 50m und Ablegen der Ausrüstung.

Sporttauchen

- 103 -

• Konzentrationskomplex: sechs Taucher atmen aus vier im Karree liegenden DTGs ohne aufzutauchen. Bewältigung des Auftriebs (Hydrostatisches Gleichgewicht) und kurzzeitiger Apnoephase.

BEWERTUNG:

Für alle Bewegungsleistungen (ABC-und DTG-Leistungen) gilt: Bestanden oder nicht bestanden. Werden nach den Beurteilungskriterien wichtige strukturelle Teilelemente einer Bewegungsausführung/Handlungsausführung nicht erfüllt, gilt diese Leistung als nicht bestanden.

Je nach der Anzahl der bestandenen Teile ergibt sich sowohl für die ABC- als auch für die DTG-Leistungen eine Teilnote, die nachher gemittelt werden (sechs bestandene Teile eines Überprüfungskomplexes ergeben die Note 1; fünf bestandene Teile eines Überprüfungskomplexes ergeben die Note 2 usw.).

3.4.2 Ermittlung der Leistungen in Sportarttheorie und Lehrkompetenz

Die Bewertung der Kenntnisse in der Sportarttheorie erfolgt auf der Basis der im Kurs vermittelten Lerninhalte durch eine einstündige Klausur.

Die Lehrkompetenz wird kursbegleitend durch Lehrübungen nachgewiesen. Sportarttheorie und Lehrkompetenz sind vorhanden, wenn die Leistungen mit ausreichend bewertet sind.

3.4.3 Kreditpunkte

Nach erfolgreichem Absolvieren aller Seminaranforderungen, der Praxis- und Theorieprüfung erhält die/der Studierende für das Seminar 3 Kreditpunkte (3 CP).

Tanz

- 104 -

Tanz

1 Charakteristik des Fachs Das Tanzen gilt als eine der ursprünglichsten Lebensäußerungen des Menschen, ist Ausdruck seiner vitalen Körperlichkeit und spiegelt in besonderer Weise seine kulturellen, historischen und sozialen Bezüge wider. So finden wir in verschiedenen Kulturen und Gesellschaftsformen völlig unterschiedliche Formen des Tanzens und seiner gesellschaftlichen Bedeutung.

Mit dieser Vielfalt und rasanten Entwicklung der Formen des Tanzens gehen verschiedene Sinngebungen einher:

• Tanzen kann als reiner Selbstzweck ausgeübt werden, als Ausdruck eines momentanen Lebensgefühls.

• Steht das Miteinander-Tanzen bei Paar- oder Gruppentänzen im Vordergrund, dann werden die besonderen Kommunikations- und Interaktionsformen des Tanzens hervorgehoben.

• Beim Tanzen als Kunstform werden schließlich die Möglichkeiten genutzt, mit Bewegung etwas auszudrücken, zu „sprechen“.

Bei allen Formen sind zur Charakterisierung des Tanzens der starke expressive Gehalt dieser Art des Sich-Bewegens und die Nähe zur eigenen Person des Tanzenden hervorzuheben.

2 Erscheinungsformen Aufgrund seiner vielfältigen Möglichkeiten und Ausprägungen ist das Tanzen eine Bewegungsform, die in jeder Altersstufe ausgeübt werden kann.

Tanz ist verpflichtender Bestandteil des Sportunterrichts in der Schule im Bereich Gestalten, Tanzen, Darstellen aller Schulstufen von 1-10. Darüber hinaus erfreut sich Tanz in Arbeitsgemeinschaften, bei Projekttagen und Schulfesten großer Beliebtheit.

Im Freizeitbereich bieten Partys, Feste und andere gesellige Zusammenkünfte häufig Anlass zum Tanzen. Tanzschulen, Studios, Vereine und andere gemeinnützige Anbieter vermitteln eine Vielzahl von Tanzstilen und -formen wie Folklore, Ballett, Standardtanz, Afrikanischer Tanz, Orientalischer Tanz, Jazztanz, Rock`n Roll, Modern Dance, HipHop, Tango, Mambo, etc.

Tanzen wird hier als Selbsterfahrung, als besondere Form der Steigerung von körperlicher Fitness oder als Kommunikation mit Partner oder Gruppe aufgefasst. Der kreative Aspekt des Tanzens schließlich wird besonders betont, wenn Bewegungsfolgen und Choreographien selbst entwickelt und vorgeführt werden.

Tanzen als Leistungssport gibt es im Standard- und Lateinamerikanischen Tanz, Rock`n Roll, Jazz- und Modern-Dance-Formationen, ...

Technische Perfektion, Schwierigkeitsgrad und Originalität der Bewegungsformen und Ausdruckskraft gelten im Wettkampf als Vergleichskriterien.

Die Zielperspektiven Leistung und Präsentation stehen auch bei allen Formen des Bühnentanzes im Vordergrund. Klassisches Ballett, Ausdruckstanz, Tanztheater, Modern Dance und New

Tanz

- 105 -

Dance sind bekannte Beispiele aus diesem Bereich des Kunsttanzes. Sie haben jeweils eigene Stilmittel, um mit Bewegung Themen oder Geschichten darzustellen.

Schließlich müssen an dieser Stelle noch die vielfältigen Formen des Showtanzes genannt werden, wie wir sie in Showveranstaltungen, Musicals, Filmen, Videoclips etc. finden.

3 Seminar

3.1 Ziele des Seminars

Die Studierenden sollen Tanz in seinen vielfältigen Erscheinungsformen exemplarisch erproben und kennen lernen und den Zusammenhang zwischen Tanz- und Gesellschaftsformen herausarbeiten.

Sie sollen Tanzbewegungen nachgestalten, sowie selbständig Bewegungsfolgen und kleine Choreographien entwickeln können.

Nach Absolvierung des Seminars sollen die Studierenden in der Lage sein, Tanzstunden für verschiedene Adressatengruppen in den Bereichen Schule, Freizeit und Gesundheit adressatenbezogen und methodisch vielseitig zu planen und durchzuführen.

3.2 Themenbereiche des Seminars

3.2.1 Tanzformen verstehen und nachgestalten

Anhand markanter Beispiele verschiedener Tanzstile werden jeweils die charakteristischen Bewegungsmerkmale, die Gestaltungsmittel und der historische und gesellschaftliche Bezug der Tanzform erprobt und erörtert.

Beispiel einer solchen „Tanzreise“:

• Höfischer Tanz, Klassisches Ballett • Europäische Folklore • Afrikanischer Tanz, Jazztanz, Hip Hop/Breakdance • Rock`n Roll, aktuelle Modetänze • Pantomime, Ausdruckstanz, Tanztheater • Modern Dance, New Dance

3.2.2 Tanzbewegungen/Choreographien selbst gestalten

Durch Wahrnehmungs-, Improvisations- und Kompositionsaufgaben zu verschiedenen Ausgangspunkten wird ästhetisches und kreatives Handeln erprobt und geübt.

Im Einzelnen werden u.a. folgende Themenbereiche angesprochen:

• Entwicklung der Körperbewusstheit, Bewegungserfahrungen in Zeit, Dynamik und Raum • Gestaltete Formen als Improvisationsanregung (Alltagsgegenstände, Handgeräte,

Malerei, Graphik, Skulptur, ..) • Umsetzen von Musik/akustischen Vorlagen in Bewegung • Szenische Inhalte als Improvisationsanregung • Von der Improvisation zur Komposition • Aussage von Bewegungen, Körpersprache, Wirkung

Tanz

- 106 -

3.2.3 Übergeordnete Themen

• Kreativität • Ästhetische Bildung • Didaktisch-methodische Grundlagen

3.3 Organisation und besondere Eingangsvoraussetzungen

Das Seminar umfasst 2 oder 4 Semesterwochenstunden. Besondere Eingangsvoraus-setzungen bestehen nicht.

3.4 Ermittlung der Leistungen im Seminar

3.4.1 Ermittlung der eigenen Bewegungsleistung

In Tanz wird der Nachweis ausgewählter Bewegungstechniken und der Gestaltungsfähigkeit von Bewegungen als eigene Bewegungsleistung verlangt.

Die Prüfungsteile Pflichtablauf, Einzelimprovisation und Gruppenkomposition werden im Verhältnis 1:1:1 gewertet. Die Gesamtnote ergibt sich aus dem Mittelwert der erbrachten Leistungen. Alle drei Prüfungsteile müssen mit mindestens ausreichend bestanden sein.

INHALTE

• Pflichtablauf mit freien Teilen Der Pflichtablauf wird im Verlauf des Kurses erarbeitet.

• Einzelimprovisation (Mögliche Improvisationsansätze):

Tanzstile Objekt, Material, Bild, Skulptur Musik/akustische Vorlagen, Text, Handlungsthemen (Szene, Körpersprache/Stimmung, Gegensatzpaare, Gestaltungskriterien, )

• Gruppenkomposition mit Notation (Mögliche Ausgangspunkte der Gestaltung, s. Improvisationsansätze).

BEURTEILUNGSKRITERIEN

• Beurteilungskriterien zum Pflichtablauf: Übereinstimmung von Musik und Bewegung/Rhythmus Exaktheit der Bewegungsausführung Bewegungsfluss, Durchlässigkeit Körperhaltung, angemessene Körperspannung Bewegungsweite, -intensität Schwierigkeitsgrad, Dynamik und Gestaltung des freien Teils

• Beurteilungskriterien zur Einzelimprovisation: Variabilität der Bewegungsideen entsprechend der gestellten Aufgabe Originalität Ausschöpfen der Gestaltungskriterien entsprechend der gestellten Aufgabe Schwierigkeitsgrad

Tanz

- 107 -

Technische Ausführung

• Beurteilungskriterien zur Gruppenkomposition: Deutliche Umsetzung des gewählten Themas Vielfältiges Bewegungsmaterial, Originalität, ausschöpfen der Gestaltungskriterien Schwierigkeitsgrad und technische Ausführung, Ausdrucksstärke Sinnvoller Einsatz von Objekten und Musik Themengemäßer formaler Aufbau, adäquater Stilauswahl, Gestaltung der Übergänge

3.4.2 Ermittlung der Kenntnisse in Sportarttheorie und Lehrkompetenz

Die Bewertung der Kenntnisse in der Sportarttheorie erfolgt auf der Basis der im Kurs ermittelten Lerninhalte in der Regel durch eine Klausur von 60 min Dauer. Die Lehrkompetenz wird kursbegleitend nachgewiesen.

3.4.3 Kreditpunkte

Nach erfolgreichem Absolvieren aller Seminaranforderungen erhält die/der Studierende für das Seminar 3 Kreditpunkte (3 CP) und für das 4-stündige Seminar 6 Kreditpunkte (6 CP).

Trampolinturnen

- 108 -

Trampolinturnen

1 Charakteristik des Fachs Trampolinturnen wird hier als Handlungsfeld zwischen freier Bewegungsentfaltung auf individueller und kooperativer Handlungsbasis mit körperlichen, psycho-sozialen und materialen Erfahrungen und genormten Bewegungen des/r Trampolinspringers/in verstanden.

Neben dem Erlernen und Verbessern bestimmter sportartspezifischer Bewegungsabläufe geht es beim Trampolinturnen vorwiegend um das Erleben und um die Auseinandersetzung mit intensiven Lernprozessen in den verschiedenen Ausbildungseinheiten.

2 Erscheinungsformen Das "Turnen auf dem Trampolin" ist nicht nur als Wettkampfsportart bekannt, sondern die interessanten und motivationsfördernden Sportgeräte, die “Großtrampoline“ und die verschiedenen Mini- oder Absprungtrampolingeräte und trampolinähnlichen Geräte werden zur Ausübung motorischer Bewegungshandlungen im Bereich der Bewegungserziehung, der Psychomotorik, der turnerischen Grundausbildung in Schulen, Hochschulen und Vereinen, im Gesundheitssport, in Freizeiteinrichtungen und im organisierten Freizeit- und Leistungssport eingesetzt.

3 Seminar

3.1 Ziele des Seminars

Die Studierenden sollen nach dem Absolvieren des Seminars in der Lage sein, Ausbildungseinheiten im Bereich Trampolinturnen für verschiedene Altersgruppen im Bereich des Freizeit- und Breitensports adressatenbezogen, didaktisch-methodisch fundiert und vielseitig zu planen, durchzuführen und auszuwerten.

Bei der Erarbeitung von Teillernbereichen, Einzelelementen und Bewegungsverbindungen im Ausbildungsbereich Trampolinturnen soll das kooperative Handeln im Vordergrund stehen, so dass auch Unerfahrene, Ängstliche und Leistungsschwächere zum Lernerfolg kommen können.

3.2 Themenbereiche des Seminars

• Didaktisch methodische Aspekte und Einordnungen des Trampolinturnens für schulische und außerschulische Bereiche,

• Medizinische und physiologische Grundlagen für das Trampolinturnen, • Biomechanische und physikalische Grundlagen für das Trampolinturnen, • Spezielle Fragen zur Bewegungslehre im Bereich der Einführung in das Trampolinturnen, • Möglichkeiten der Bewegungsanalysen und sportartspezifischen Rückmeldung für den

individuellen Lernprozess, • Grundlagen über die Gruppe als soziales Lern- und Erfahrungsfeld beim Trampolinturnen • Möglichkeiten der Angstreduktion beim Trampolinturnen • Mediengebrauch bei der Vermittlung von Elementen der Grundausbildung im

Trampolinturnen • Psychomotorik und Trampolinturnen.

Trampolinturnen

- 109 -

Daneben wird ein grundlegendes, situatives und demonstratives Können in verschiedenen trampolinspezifischen Vermittlungssituationen angestrebt:

• Erwerben unterrichtlicher Handlungsfähigkeit, z.B. Bewegungssehen, Analysieren, Korrigieren, Helfen im Bereich des Trampolinturnens,

• Erwerben von Demonstrationsfähigkeit der relevanten Grundelemente von den “Tuchgewöhnungsübungen“ über “Spielformen“ zu den “Grundsprüngen und Landungsarten“ in Einzel- und Partnerarbeit mit und ohne Einsatz von Hilfsmitteln,

• Erprobung neuer Lehrverfahren, Tests und Lernerfolgskontrollen, sowie Anwendung der notwendigen Sicherheitsvorkehrungen und Hilfeleistungen beim Trampolinturnen,

• Erarbeiten von Fertigkeiten, die ein situationsgerechtes Verhalten und Reagieren, auch bei unterschiedlicher Aufgabenstellung, erlauben und die Möglichkeit visueller Information und Rückmeldung im Lernprozess, sowie Verständnis für die kinästhetische Komponente der Bewegungsvorstellung, sicherstellen,

• Anwendung funktional-anatomischer Kenntnisse beim Aufbau einer Zweckgymnastik und sportartspezifischen Vorbereitungsphase,

• Verfügen über Grundfertigkeiten wie: Standsprünge, Landungsarten, Flugphasen, • Sitzsprung, Rückensprung, Bauchsprung, Schraubendrehungen, Landungsarten und

Schraubendrehungen, Verbindungen, Salti vorwärts und rückwärts, Schraubendrehungen in verschiedenen Ausführungsarten und Verbindungen.

3.3 Organisation und besondere Eingangsvoraussetzungen

Das Seminar wird als Wahlpflichtveranstaltung (2 SWS) mit einem zeitlichen Aufwand von 90 Arbeitsstunden (= 3 CP) angeboten.

3.4 Ermittlung der Leistungen im Seminar

Die zu erbringenden seminarbegleitenden Leistungen werden in der ersten Sitzung bekannt gegeben.

Die erfolgreiche Demonstration der sportartspezifischen Helferleistung gilt als Voraussetzung für die Teilnahme zur Demonstrationsfähigkeit ausgewählter Sprünge und Sprungverbindungen.

3.4.1 Ermittlung der eigenen Bewegungsleistung

Der Nachweis der Demonstrationsfähigkeit ausgewählter Sprünge und Sprungverbindungen wird als eigene Bewegungsleistung verlangt.

Diese Bewegungsleistung wird in Form folgender Prüfungsanteile abverlangt:

• eine Pflichtübung (es werden zwei Pflichtübungen verschiedener Schwierigkeitsgrade angeboten, von denen der Kandidat eine aus zu wählen hat)

• eine Kürübung.

Die Gesamtnote der eigenen Bewegungsleistung ergibt sich aus dem arithmetischen Mittel der beiden Teilleistungen, sofern beide mindestens als ausreichend bewertet werden.

Pflichtübung 1 Schwierigkeitsgrad Salto rückwärts gehockt 0,5 Grätschhechtsprung 0,0 1/2 Schraube zur Sitzlandung 0,1

Trampolinturnen

- 110 -

1/2 Schraube zum Stand 0,1 Bücksprung 0,0 Rückensprung 0,1 1/2 Schraube zum Stand 0,1 1/2 Standsprungschraube 0,1 Hocksprung 0,0 Salto vorwärts gehockt (gebückt) 0,6 = 1,6 mit halber Schraube Pflichtübung 2 Schwierigkeitsgrad 1/1 Salto rückwärts a 0,6 Grätschhechtsprung 0,0 1/2 Schraube zum Sitzsprung 0,1 1/2 Schraube zum Stand 0,1 Bücke (Fußsprung b) 0,0 1/1 Salto rückwärts c zum Sitzsprung 0,5 1/2 Schraube zum Stand 0,1 1/1 Standsprungschraube 0,2 Hocke ( Fußsprung c) 0,0 1/1 Salto vorwärts mit 1/2 Schraube (Barani) 0,6 = 2,2

Die Bewertung der Strukturmerkmale erfolgt in Orientierung an die Wertungstabelle des DTB bezüglich der Schwierigkeitsgrade für den Sportbereich Trampolinturnen.

Einzelheiten werden durch spezifische Ausführungsbestimmungen zu den vorliegenden Bestimmungen für das Seminar Trampolinturnen geregelt. Diese werden im Seminar vorgestellt und sind jederzeit beim Fachleiter einsehbar.

3.4.2 Ermittlung der Leistungen in Sportarttheorie und Lehrkompetenz

Die Bewertung der Kenntnisse in der Sportarttheorie erfolgt auf der Basis der im Kurs vermittelten Lerninhalte in der Regel durch eine einstündige Klausur.

Die Lehrkompetenz wird kursbegleitend durch Lehrübungen nachgewiesen.

3.4.3 Kreditpunkte

Nach erfolgreichem Absolvieren aller Seminaranforderungen, der Praxis- und Theorieprüfung erhält die/der Studierende für das Seminar drei Kreditpunkte (3 CP).

Wassersport am Beispiel Rudern

- 111 -

Wassersport am Beispiel Rudern

1 Charakteristik des Fachs Im Leistungs- wie im Freizeitsport ist Rudern vorrangig eine Mannschaftssportart. Der Einer spielt eine wichtige Rolle beim Lernen der Bewegung und ist eine von acht olympischen Bootsgattungen. Mannschaft als soziales System wird in sehr intensiver Form erlebt, da sie nicht arbeitsteilig agiert, sondern die Anpassung der Einzelrhythmen an einen Mannschaftsrhythmus erfordert.

Im Rudern kann man viel „er-fahren“: die Überwindung von Widerstand (Strömung, Wind), sicheres Bewegen auf unsicherer Grundlage, Spaß beim Lernen einer Gleichgewichtssportart, Genuss und Wohlbefinden (das Boot „läuft“), gemeinsame Lösung von Problemen, zeitlichen und räumlichen Perspektivwechsel („rückwärts in die Zukunft“, Entdeckung des Landes vom Wasser aus), Zurücklegen weiter Strecken bei langsamer und konstanter Bewegung, Erspüren des eigenen Rhythmus, Wieder-Entdecken verloren gegangener Naturerfahrungen (Sonne, Wind und Regen, Kälte und Hitze), usw.

Rudern wird als Natursportart im Freien ausgeübt. Das bedeutet, dass der Ablauf eines Ausbildungskurses sehr von den Witterungsbedingungen beeinflusst wird. Diese unterscheiden sich von Jahr zu Jahr. Kälte und Regen erschweren den Umstieg vom breiten Boot ins Trainingsskiff ebenso wie starker Wind. Die Wasserqualität ist an einigen Gewässern problematisch, beeinflusst den Kursverlauf für Ruder-Lerner und zeigt, dass die Beziehung zwischen Natur und Sport ambivalent ist.

2 Erscheinungsformen In Bezug auf die Studienschwerpunkte besitzt Rudern eine besondere Relevanz im Bereich Freizeitsport. Als Kraftausdauersportart mit der Beanspruchung vieler Muskelgruppen ist Rudern bis ins hohe Lebensalter eine sehr geeignete Sportart für vielfältige Aspekte der Gesundheitserhaltung, -verbesserung und Fitness. Im Freizeitsport bietet vor allem die Ruderwanderfahrt einzigartige Möglichkeiten des intensiven Gruppenerlebnisses durch den ständigen Wechsel verschieden zusammengesetzter Kleingruppen und der Gesamtgruppe.

Auch leistungssportliche Zielsetzungen lassen sich im Rudern auf verschiedenen Ebenen gut realisieren. Achter und Einer haben hohe Medienaufmerksamkeit. In jüngster Zeit ist es zu unerwartet hohen Teilnehmerfeldern im Alters-Leistungssport (Masters) und bei Ruderergometer-Wettbewerben gekommen. Die 2009 neu geschaffene Ruderbundeliga bietet einen weiteren, auch für Zuschauer attraktiven Sprintwettbewerb für Achter.

Wassersport am Beispiel Rudern

- 112 -

3 Seminar

3.1 Ziele des Seminars

Nach Absolvierung des Seminars sollen die Studierenden in der Lage sein, die Technik des Skullens angemessen zu beherrschen sowie adressatenbezogenen und didaktisch methodisch fundierten Ruderunterricht zu planen, durchzuführen und zu reflektieren unter der besonderen Berücksichtigung der Gewährleitung der Sicherheit der Teilnehmer.

3.2 Themenbereiche des Seminars

RUDERN LERNEN

Es soll ein angemessenes Können (eigene Bewegungsleistung) als Voraussetzung der Gestaltung eines sicheren und fundierten Ruderunterrichts erworben werden:

• Erwerb einer Demonstrationsfähigkeit von Fertigkeiten und Techniken im Skullboot (Boote ruderbereit, An- und Ablegen, Wenden, Stoppen, Wiedereinstieg nach Kenterung, ...)

• Erwerb einer angemessenen sportartspezifischen Leistungsfähigkeit als Voraussetzung zur Erteilung eines ökonomischen und sicheren Ruderunterrichts

• Sicheres Beherrschen der Aufgaben und Funktionen des/der Steuermanns/-frau in einem Gig-Vierer mit den offiziellen Ruderkommandos des DRV als Voraussetzung für eine Ausbildung im Mannschaftsboot.

RUDERN LEHREN

• Didaktisch-methodische Aspekte der Sportart Rudern unter besonderer Berücksichtigung der Lerngruppe und der äußeren Bedingungen:

• Ruderunterricht im Anfängerbereich • Organisations-, Planungs-, Aufsichts-, Sicherheitsaspekte und Hilfemaßnahmen • Erwerb unterrichtlicher Handlungsfähigkeit durch Lehrübungen

GRUNDLEGENDES WISSEN

• Physiologische und physikalische Grundlagen • Gesichtspunkte der Sicherheit und äußeren Bedingungen (Wetter, Umweltgefahren ...) • Erleben von Natur- und Umwelt, Problematisieren von Gefahren durch das Sporttreiben • Trimmen von Ruderbooten Handhabung und Pflege der Materialien • Bootskunde; Amtliche Bestimmungen auf Binnengewässern, Schallsignale,

Wasserverkehrszeichen; Staustufen und Wehre, Strömung und Schiffsverkehr • Aspekte der Ruderwanderfahrt

3.3 Organisation und besondere Eingangsvoraussetzungen

Rudern wird als Seminar mit 2 oder 4 SWS im Sommersemester für Studierende angeboten.

Voraussetzung für die Kursteilnahme ist das Deutsche Rettungsschwimmabzeichen (Silber).

Auch wenn bei Beginn des Kurses keine Vorkenntnisse im Rudern erwartet werden, müssen Studierende wie in anderen Natursportarten in der Lage sein, eigene Ruderkurse ohne Gefahr

Wassersport am Beispiel Rudern

- 113 -

für ihre Schüler durchzuführen. Ohne den Nachweis für diese Fähigkeit fehlt es an der Voraussetzung für die Lehrkompetenz in dieser Sportart.

Im Einzelnen werden dabei kursbegleitend sicheres Ablegen, Anlegen, Wenden, Stoppen, Rückwärtsrudern, Wiedereinstieg nach Kenterung sowie eine Mindestzeit über 500 im Trainingsskiff verlangt (Sti 3:00, Stu 2:45). Darüber hinaus müssen die offiziellen Steuerkommandos des DRV zum Führen eines Mannschaftsbootes sicher beherrscht werden.

Grob unsolidarisches Verhalten oder fahrlässige Schädigung der Boote oder Ruder führen zum Ausschluss aus dem Kurs.

3.4 Ermittlung der Leistungen im Seminar

Einzelheiten werden durch spezifische Ausführungsbestimmungen zur Prüfungsordnung geregelt. Diese werden im Seminar vorgestellt und sind jederzeit beim Fachleiter einsehbar.

3.4.1 Ermittlung der eigenen Bewegungsleistung

Die eigene Bewegungsleistung wird beim Rudern im Skiff bewertet. Es muss eine Strecke von 3x 200m in unterschiedlicher Schlagzahl durchfahren werden. Bewertet werden im Einzelnen: die Bewegungskoordination, der Vortrieb pro Schlag, die Zuglänge, die Wasserarbeit und der Rhythmus (Vorrollen/Durchzug). Die Beurteilung wird ergänzt durch die Manöver Ablegen, Anlegen, Lange Wende über Bb und Stb, Stoppen, Rückwärtsrudern und Zielrudern. Sie können zur Auf- bzw. Abwertung der Gesamtnote führen.

Note Bewertung sehr gut (1,0)

effiziente Erfüllung aller Teilkriterien in angepasster Struktur und Dynamik

gut (2,0)

effiziente Erfüllung der wichtigsten Teilkriterien in angepasster Struktur und Dynamik

befriedigend (3,0)

überwiegend zweckmäßige Erfüllung von Teilkriterien in angepasster Struktur und Dynamik

ausreichend (4,0)

lückenhafte Erfüllung von Teilkriterien in angepasster Struktur und Dynamik

nicht ausr. (5,0.)

lücken- bzw. fehlerhafte Erfüllung von Teilkriterien in überwiegend nicht angepasster Struktur und Dynamik

3.4.2 Ermittlung der theoretischen Kenntnisse und der Lehrkompetenz

Die Bewertung der Kenntnisse in der Sportarttheorie erfolgt auf der Basis der im Kurs ermittelten Lerninhalte in der Regel durch eine einstündige Klausur. Die Lehrkompetenz wird kursbegleitend nachgewiesen. Sportarttheorie und Lehrkompetenz sind bestanden, wenn die Leistungen mit ausreichend bewertet sind.

3.4.3 Kreditpunkte

Nach erfolgreichem Absolvieren aller Seminaranforderungen erhält die/der Studierende für das Seminar 3 Kreditpunkte (3 CP) und für das 4-stündige Seminar 6 Kreditpunkte (6 CP).

Wassersport am Beispiel Segeln

- 114 -

Wassersport am Beispiel Segeln

1 Charakteristik des Faches Im Sportartbereich Segeln geht es um das Erschließen der Vielfalt von Erfahrungen mit den sportartbestimmenden Elementen: Sportgerät und Umwelt.

Dabei geht es um Bewegungserfahrungen auf unterschiedlichen Bootstypen in der Auseinandersetzung mit Wind-, Wetter- und Wasserbedingungen beim Sporttreiben in der Natur.

Eine optimale Ausnutzung der Windenergie in Vortrieb steht dabei ebenso im Vordergrund wie die Beherrschung der unterschiedlichen Mechanismen zur Bootskontrolle in situativer Anwendung (Riggkontrolle, Bootskontrolle, Orientierung).

2 Erscheinungsformen Segeln als Wettkampfsport wird durch den Deutschen Segler Verband (DSV) organisiert und ist durch Wettbewerbe in verschiedenen Bootsklassen gekennzeichnet.

Segeln wird aber vorwiegend als Freizeitsport auf Binnen- und Küstenrevieren betrieben. Die Sporttreibenden sind nur zum Teil in Vereinen des DSV organisiert. Ein immer größerer Anteil des Segelsports findet im Rahmen von kommerziellen Angeboten unterschiedlicher Anbieter statt. Daher hat die Ausbildung von Segellehrern, die in schulischen und außerschulischen kommerziellen Bereichen des Wassersports tätig werden, eine besondere Bedeutung. Ein Schwerpunkt ist der verantwortungsvolle Umgang mit der Sportart in Bezug auf Sicherheit und Umwelt.

Segeln eröffnet dem Sportwissenschaftler ein facettenreiches Berufsfeld in vielen Bereichen von Schul-, Vereins-, Urlaubs- und Freizeitsportangeboten.

Im Schulsport wird Segeln in Form von Projekten, AGs und Klassenfahrten angeboten. Im Rahmen der aktuellen Richtlinien kann Segeln auch in dem Bewegungsfeld Gleiten-Fahren-Rollen, Rollsport-Bootssport-Wintersport als Unterrichtsvorhaben in Kombinationen mit den Inhaltsfeldern (Pädagogischen Perspektiven) thematisiert werden. Der Unterricht kann auch als außerunterrichtlicher Schulsport zum Beispiel in Form von Klassenfahrten bzw. Wandertagen durchgeführt werden.

Der verantwortungsvolle Umgang mit der Sportart in Bezug auf die Sicherheit und Umwelt spielt in allen Bereichen eine besondere Bedeutung.

Wassersport am Beispiel Segeln

- 115 -

3 Seminar

3.1 Ziele des Seminars

Vorbereitung und Durchführung von Segelunterricht für Einsteiger und Fortgeschrittene auf Jollen und Katamaranen in verschiedenen Bereichen des Freizeitsports unter besonderer Berücksichtigung der Gewährleistung der Sicherheit der Kursteilnehmer.

3.2 Themenbereiche des Seminars

Es soll ein angemessenes Können (eigene Bewegungsleistung) als Voraussetzung der Gestaltung eines sicheren und fundierten Segelunterrichts erworben werden:

• Erwerb einer eigenanalytischen Demonstrationsfähigkeit von Fertigkeiten und Techniken (Boote segelklar, An- und Ablegen, Kurse fahren, Wende, Halse, Kentern, Bootstrimm, Segeltrimm, Positionstaktik ...).

• Erwerb einer angemessenen sportartspezifischen Leistungsfähigkeit als Voraussetzung zur Erteilung eines ökonomischen und sicheren Segelunterrichts.

• Erwerb eines angemessenen grundlegenden Könnens auf unterschiedlichen Bootstypen als Voraussetzung zur Einsicht in Lern- und Trainingsprozesse sowie dem inneren Bewegungsgefühl.

Kennenlernen, Bewerten und Erproben der didaktisch-methodischen Aspekte der Sportart Segeln unter besonderer Berücksichtigung der Lerngruppe und der äußeren Bedingungen:

• Vermittlungskonzepte im Einsteigerbereich • Kritische Auseinandersetzung mit der Fachliteratur • Organisations-, Planungs-, Aufsichts-, Sicherheitsaspekte und Rettungsmaßnahmen • Einsatz von Medien und methodischen Hilfsmitteln • Erwerb unterrichtlicher Handlungsfähigkeit durch Lehrübungen

Kennenlernen, Bewerten und Anwenden der grundlegenden (sport-)wissenschaftlichen, material- und umweltbezogenen Erkenntnisse der Sportart Segeln:

• Biomechanische und physikalische Grundlagen • Aspekte des Bewegungslernens und Techniktrainings • Bewegungsstrukturen im Segeln als funktionale Grundlage der Didaktischen

Strukturierung von Segelunterricht • Medizinische Aspekte der Sportart • Gesichtspunkte der Sicherheit und äußeren Bedingungen (Wetter, Umweltgefahren ...) • Erleben von Natur- und Umwelt, Problematisieren von Gefahren durch das Sporttreiben • Handhabung, Wartung und situationsgerechter Einsatz der Materialien

Kennenlernen, Bewerten und Erproben sozialer und pädagogisch-psychologischer Bedingungen des Segelns:

• Motivation, Animation und kommerzielle Aspekte • Sporttreiben in Gruppen in verschiedenen Organisationsformen (Gruppenreisen,

Urlaubsangebote, örtliche Sportangebote ...) • Soziale und psychologische Aspekte beim Ausüben der Sportart (Angst, Erwartungen der

Kursteilnehmer ...)

Wassersport am Beispiel Segeln

- 116 -

3.3 Organisation und besondere Eingangsvoraussetzungen

Das Seminar Segeln umfasst 2 oder 4 Semesterwochenstunden (3 CP oder 6 CP) und beinhaltet folgende Veranstaltungen:

• Seminarveranstaltung im Sommersemester • Exkursion in der vorlesungsfreien Zeit • Weitere Studienleistungen außerhalb der Präsenzveranstaltungen

3.4 Ermittlung der Leistungen im Seminar

3.4.1 Ermittlung der eigenen Bewegungsleistung

Die eigene Bewegungsleistung wird in der Regel am Ende der Exkursion ermittelt. Die Prüfungselemente Demonstratives Können und Situatives Können werden getrennt absolviert und ergeben zu je 50 % die Note für die eigene Bewegungsleistung.

Einzelheiten werden durch spezifische Ausführungsbestimmungen zu den vorliegenden Bestimmungen für das Seminar Wassersport am Beispiel Segeln geregelt. Diese werden im Seminar vorgestellt und sind jederzeit beim Fachleiter einsehbar. Damit wird eine Anpassung an Veränderungen im Wassersport ermöglicht.

DEMONSTRATIVES KÖNNEN:

Bewertung von grundlegenden Techniken bzw. Fertigkeiten auf Jollen oder Katamaranen (Deutlichkeit der Bewegung, Bewegungssicherheit, Bootstrimm, Segetrimm).

SITUATIVES KÖNNEN (BOJENPARCOUR):

Bewältigen eines Bojenparcours. Die Bewertung erfolgt anhand der Fahrzeit.

3.4.2 Ermittlung der Leistungen in Sportarttheorie und der Lehrkompetenz

Die Bewertung der Kenntnisse in der Sportarttheorie erfolgt auf der Basis der im Kurs ermittelten Lerninhalte in der Regel durch eine einstündige Klausur. Die Lehrkompetenz wird kursbegleitend nachgewiesen. Sportarttheorie und Lehrkompetenz sind bestanden, wenn die Leistungen mit ausreichend bewertet sind.

3.4.3 Kreditpunkte

Nach erfolgreichem Absolvieren aller Seminaranforderungen und der unter 3.4 dargestellten Leistungen erhält die/der Studierende für das 2-stündige Seminar 3 Kreditpunkte (3 CP) und für das 4-stündige Seminar 6 Kreditpunkte (6 CP).

Wassersport am Beispiel Windsurfen

- 117 -

Wassersport am Beispiel Windsurfen

1 Charakteristik des Fachs Im Sportartbereich Windsurfen geht es um das Erschließen der Vielfalt von Erfahrungen mit den sportartbestimmenden Elementen: Sportgerät und Umwelt.

Es werden Erfahrungen mit verschiedenen Materialien in der Auseinandersetzung mit Wasser, Wetter und Wind beim Sporttreiben in der Natur gesammelt, wobei der Erhalt des Systemgleichgewichts von Segel, Surfbrett und Surfer bei ständig wechselnden äußeren Bedingungen eine Besonderheit darstellt, die es in keiner anderen Sportart gibt.

2 Erscheinungsformen der Sportart Windsurfen als Wettkampfsport ist durch verschiedene Disziplinen (Kursrennen, Slalom, Wellenreiten, Geschwindigkeits- und Freestyle-Wettbewerbe) mit unterschiedlichsten Surfbrettern und Segeln gekennzeichnet.

Windsurfen wird vorwiegend als Freizeitsport auf Binnen- und Küstenrevieren betrieben. Die Sporttreibenden sind nur zu einem geringen Anteil in Vereinen des Deutschen Segler Verbandes (DSV) organisiert. Daher kommt der Ausbildung von Windsurflehrern, die in meist freizeit- und urlaubsorientierten Bereichen des Wassersports tätig werden, eine bedeutende Rolle zu. Im Schulsport wird Windsurfen in Form von Projekten, AGs und Klassenfahrten angeboten. Im Rahmen der aktuellen Richtlinien kann Windsurfen auch im BewegungsfeldGleiten-Fahren-Rollen, Rollsport-Bootssport-Wintersport als Unterrichtsvorhaben in Kombinationen mit den Inhaltsfeldern (Pädagogischen Perspektiven) thematisiert werden. Der Unterricht kann auch als außerunterrichtlicher Schulsport zum Beispiel in Form von Klassenfahrten bzw. Wandertagen durchgeführt werden. Der verantwortungsvolle Umgang mit der Sportart in Bezug auf die Sicherheit und Umwelt spielt in allen Bereichen eine besondere Bedeutung.

Windsurfen eröffnet ein facettenreiches Bewegungsfeld in vielen Bereichen von Urlaubs- und Freizeitsportangeboten sowie schulischen Veranstaltungen.

3 Seminar

3.1 Ziele des Seminars

Vorbereitung und Durchführung von Windsurfunterricht für Einsteiger und Fortgeschrittene unter besonderer Berücksichtigung der Gewährleistung von Sicherheit in verschiedenen Bereichen von Wassersport- und Natursportangeboten.

3.2 Themenbereiche des Seminars

Es soll eine angemessene eigene Bewegungsleistung als Voraussetzung für die Gestaltung eines sicheren und fundierten Windsurfunterrichts erworben werden:

• Erwerb eines eigenanalytischen Demonstrativen Könnens grundlegender Fertigkeiten und Techniken (Segelaufholen, Anfahren, Fahrstellung Steuern, Halbe Drehung, Wende, Halse).

Wassersport am Beispiel Windsurfen

- 118 -

• Erwerb eines angemessenen Situativen Könnens auf einem großvolumigen Brett als Voraussetzung zur Einsicht in Lernprozesse und Bewegungsstrukturen der Sportart sowie der Gewährleistung eines sicheren und qualitativ hochwertigen Windsurfunterrichtes.

Kennenlernen, Bewerten und Erproben der didaktisch-methodischen Aspekte der Sportart Windsurfen unter besonderer Berücksichtigung der Lerngruppe und der äußeren Bedingungen:

• Vermittlungskonzepte im Einsteiger- und Fortgeschrittenenbereich • Kritische Auseinandersetzung mit der Fachliteratur • Organisations-, Planungs- Aufsichts-, Sicherheitsaspekte und Rettungsmaßnahmen • Einsatz von Medien und methodischen Hilfsmitteln • Erwerb unterrichtlicher Handlungsfähigkeit durch Lehrübungen

Kennenlernen, Bewerten und Anwenden der grundlegenden (sport-)wissenschaftlichen, material- und umweltbezogenen Erkenntnisse der Sportart Windsurfen:

• Biomechanische und physikalische Grundlagen • Aspekte des Bewegungslernens und Techniktrainings • Bewegungsstrukturen im Windsurfen als funktionale Grundlage der Didaktischen

Strukturierung von Windsurfingunterricht • Medizinische Aspekte der Sportart • Gesichtspunkte der Sicherheit und äußeren Bedingungen (Wetter, Brandung,

Umweltgefahren ...) • Erleben von Natur und Umwelt. Problematisieren von Gefahren durch das Sporttreiben • Handhabung, Wartung und situationsgerechter Einsatz der Materialien

Kennenlernen, Bewerten und Erproben sozialer und pädagogisch-psychologischer Bedingungen des Windsurfens:

• Motivation, Animation und kommerzielle Aspekte • Sporttreiben in Gruppen in verschiedenen Organisationsformen (Gruppenreisen,

Urlaubsangebote, örtliche Sportangebote ...) • Soziale und psychologische Aspekte beim Ausüben der Sportart (Angst, Erwartungen der

Kursteilnehmer ...)

3.3 Organisation und besondere Eingangsvoraussetzungen

Das Seminar Windsurfen 2 oder 4 Semesterwochenstunden (3 CP oder 6 CP) und beinhaltet folgende Veranstaltungen:

• Seminarveranstaltung im Sommersemester • Exkursion in der vorlesungsfreien Zeit • Weitere Studienleistungen außerhalb der Präsenzveranstaltungen

Das windsurfspezifische Können hat eine besondere Bedeutung für die Gewährleistung der Sicherheit der Kursteilnehmer. Daher müssen Teilnehmer des Seminars folgendes Situative Können bis zum Beginn der Exkursion aufweisen:

Sicheres Erreichen eines Ziels in Luv auf einem großvolumigen Brett bei glattem Wasser bis 3 Beaufort (Starten, Steuern, Wende, Kurse fahren).

Wassersport am Beispiel Windsurfen

- 119 -

3.4 Ermittlung der Leistungen im Seminar

3.4.1 Ermittlung der eigenen Bewegungsleistung

Die eigene Bewegungsleistung wird in der Regel am Ende der Exkursion ermittelt. Die Prüfungselemente Demonstratives Können und Situatives Können werden getrennt absolviert und ergeben zu je 50 % die Note für die eigene Bewegungsleistung.

Einzelheiten werden durch spezifische Ausführungsbestimmungen zu den vorliegenden Bestimmungen für das Seminar Wassersport am Beispiel Windsurfen geregelt. Diese werden im Seminar vorgestellt und sind jederzeit beim Fachleiter einsehbar. Damit wird eine Anpassung an Veränderungen im Wassersport ermöglicht.

DEMONSTRATIVES KÖNNEN (TRICKSURFEN, FREESTYLE):

Der Prüfungsteil Tricksurfen/Freestyle beinhaltet eine sinnvolle Aneinanderreihung von unterschiedlichen Manövern, die auf begrenztem Raum in einer bestimmten Zeitvorgabe (5 min.) gezeigt werden. Die Beurteilung erfolgt nach einem Punktesystem, welches sich aus dem Schwierigkeitsgrad der einzelnen Elemente ergibt.

SITUATIVES KÖNNEN (BOJENRUNDEN)

Beim Bojenrunden werden insgesamt 4 Runden um eine Boje gefahren. Die Beurteilung erfolgt anhand der benötigten Zeit.

3.4.2 Ermittlung der Leistungen in Sportarttheorie und Lehrkompetenz

Die Bewertung der Kenntnisse in der Sportarttheorie erfolgt auf der Basis der im Kurs ermittelten Lerninhalte in der Regel durch eine einstündige Klausur. Die Lehrkompetenz wird kursbegleitend nachgewiesen. Sportarttheorie und Lehrkompetenz sind bestanden, wenn die Leistungen mit mindestens ausreichend (4,0) bewertet sind.

3.4.3 Kreditpunkte

Nach erfolgreichem Absolvieren aller Seminaranforderungen und der unter 3.4 dargestellten Leistungen erhält die/der Studierende für das 2-stündige Seminar 3 Kreditpunkte (3 CP) und für das 4-stündige Seminar 6 Kreditpunkte (6 CP).

Wasserspringen

- 120 -

Wasserspringen

1 Charakteristik des Fachs Wasserspringen wird hier als Handlungsfeld zwischen genormten Bewegungen und freier Bewegungsentfaltung auf individueller und kooperativer Handlungsbasis verstanden.

Neben dem Erlernen und Verbessern bestimmter sportartspezifischer Bewegungsabläufe geht es beim Wasserspringen vorwiegend um das Erleben und um die Auseinandersetzung mit intensiven Lernprozessen, die überwiegend vom Erfolg bei komplexen motorischen Fertigkeiten abhängig sind.

2 Erscheinungsformen Im Freizeit- und Breitensport wird das Wasserspringen vor allem von Kindern und Jugendlichen im Rahmen des volkstümlichen Springens praktiziert, d.h. es gibt keine Haltungsvorschriften und es kann von allen dafür geeigneten Sprunganlagen oder Naturplätzen ins Wasser gesprungen werden.

Das normierte Wasserspringen wird im Leistungssport in sechs Sprunggruppen in den olympischen Disziplinen des Kunst- und Turmspringens und dem Synchronspringen von den 1 m und 3 m Sprungbrettern bzw. von den Plattformen 5 m, 7,5 m und 10 m durchgeführt.

3 Seminar

3.1 Ziele des Seminars

Nach Absolvierung des Seminars sollen die Studierenden in der Lage sein, Ausbildungseinheiten im Bereich Wasserspringen für verschiedene Altersgruppen im Bereich des Freizeit- und Breitensports adressatenbezogen und didaktisch-methodisch fundiert und vielseitig zu planen, durchzuführen und auszuwerten.

Dabei sollen die Studierenden bei der Erarbeitung von Einzelelementen und Elementverbindungen im Ausbildungsbereich Wasserspringen das kooperative Handeln in den Vordergrund stellen, so dass auch Ängstliche und Leistungsschwächere zum Lernerfolg kommen können.

3.2 Themenbereiche des Seminars

• Didaktisch-methodische Aspekte und Einordnungen des Wasserspringens für schulische und außerschulische Bereiche,

• Medizinische und physiologische Grundlagen für das Wasserspringen, • Biomechanische und physikalische Grundlagen für das Wasserspringen, • Spezielle Fragen zur Bewegungslehre im Bereich der Einführung in das Kunst- und

Turmspringen, • Möglichkeiten der Bewegungsanalysen und sportartspezifischen Rückmeldung für den

individuellen Lernprozess, • Grundlagen über die Gruppe als soziales Lern- und Erfahrungsfeld im Wasserspringen, • Möglichkeiten der Angstreduktion beim Wasserspringen,

Wasserspringen

- 121 -

• Mediengebrauch bei der Vermittlung von Elementen der Grundausbildung beim Wasserspringen.

Daneben wird ein grundlegendes, situatives und demonstratives Können in verschiedenen wasserspringspezifischen Vermittlungssituationen angestrebt:

• Erprobung neuer Lehrverfahren, Tests und Lernerfolgskontrollen, sowie Anwenden der notwendigen Sicherheitsvorkehrungen und Hilfeleistungen beim Wasserspringen,

• Erwerben von Demonstrationsfähigkeit der relevanten Grundelemente aus dem Bereich Wasserspringen bei der Leitung von Lehrübungen,

• Erarbeiten von Fertigkeiten, die ein situationsgerechtes Verhalten und Reagieren, auch bei unterschiedlicher Aufgabenstellung, erlauben und die Möglichkeit visueller Information und Rückmeldung im Lernprozess sicherstellen,

• Anwendung funktional-anatomischer Kenntnisse beim Aufbau einer Zweckgymnastik und sportartspezifischen Vorbereitungsphase,

• Verfügen über Grundfertigkeiten wie: volkstümliche Sprünge, Abfaller und Abfallervariationen, Einzel-, Partner- und Gruppensprünge mit und ohne Einsatz von Hilfsmitteln,

• Angehen, Aufsatzsprung, Auftaktbewegung, Absprung, Flugphase mit Sprungelement, Eintauchen beim Wasserspringen,

• Vorwärtssprünge (Sprünge mit Drehrichtung vorwärts), • Rückwärtssprünge (Sprünge mit Drehrichtung rückwärts und Rücken zum Wasser), • Auerbachsprünge (Sprünge mit Absprungrichtung vorwärts und Drehrichtung rückwärts), • Delphinsprünge (Sprünge mit Drehrichtung vorwärts, aber Rücken zum Wasser), • Schraubensprünge (Sprünge mit Drehrichtung vorwärts oder rückwärts während

gleichzeitiger Drehung/en um die Längsachse), • Handstandsprünge (Sprünge aus dem Handstandverhalten mit nachfolgenden

Drehungen).

3.3 Organisation und besondere Eingangsvoraussetzungen

Das Seminar wird als Wahlpflichtveranstaltung (2 SWS) mit einem zeitlichen Aufwand von 90 Arbeitsstunden (3 CP) angeboten.

Besondere Eingangsvoraussetzungen: Nachweis eines Rettungsschwimmpasses, nicht älter als 4 Jahre.

Eine regelmäßige und aktive Teilnahme wird erwartet.

3.4 Ermittlung der Leistungen im Seminar

Grundsätzlich wird von den Studierenden die Vorbereitung, Durchführung und Auswertung von ausgewählten Lehr- und Lerngrößen in Theorie und Praxis erwartet.

3.4.1 Ermittlung der eigenen Bewegungsleistung

Beim Wasserspringen wird der Nachweis der Demonstrationsfähigkeit ausgewählter Kunst-sprünge als eigene Bewegungsleistung verlangt. Fünf verschiedene Sprünge sind zu demonstrieren, wobei ein vorwärtsdrehender Sprung um die Körperbreitenachse (z.B. Vorwärts oder Delfin), ein rückwärtsdrehender Sprung um die Körperbreitenachse (z.B. Rückwärts oder Auerbach) sowie ein Sprung um die Körperlängsachse (Schrauben-sprünge) demonstriert

Wasserspringen

- 122 -

werden muss. Als Höhe muss neben dem 1m-Brett mindestens einmal das 3m-Brett gewählt werden (oder umgekehrt). Zwei Sprünge dürfen wiederholt werden. Die Bewertungskriterien und die Beurteilungen erfolgen in Orientierung an die Wertungstabellen des DSV bezüglich der Schwierigkeitsgrade der normierten Kunstsprünge.

Die Prüfung gilt als bestanden, wenn mindestens 100.00 Punkte erreicht sind.

Einzelheiten werden durch spezifische Ausführungsbestimmungen zu den vorliegenden Bestimmungen für das Seminar Wassersport am Beispiel Wasserspringen geregelt. Diese wer-den im Seminar vorgestellt und sind jederzeit beim Fachleiter einsehbar. Damit wird eine An-passung an Veränderungen im Wassersport ermöglicht.

Bewertung: Note 1 Die Bewegungsausführung ist im Hinblick auf die Beurteilungskriterien hervorragend Note 2 Die Bewegungsausführung ist im Hinblick auf die Beurteilungskriterien gut.

Note 3 Die Bewegungsausführung ist im Hinblick auf die Beurteilungskriterien

zufriedenstellend. Note 4 Die Bewegungsausführung entspricht den Basisanforderungen im Hinblick auf die

Beurteilungskriterien. Note 5 Das Angehen mit dem Aufsatzsprung bzw. die Auftaktbewegung, der Absprung, das

ausgewählte Sprungelement und die Eintauchphase werden vollständig gezeigt, weisen jedoch gravierende Mängel im Hinblick auf alle Beurteilungskriterien auf.

3.4.2 Ermittlung der Leistungen in Sportarttheorie und Lehrkompetenz

Die Bewertung der Kenntnisse in der Sportarttheorie erfolgt auf der Basis der im Seminar vermittelten Lerninhalte in der Regel durch eine einstündige Klausur.

Die Lehrkompetenz wird seminarbegleitend durch Lehrübungen nachgewiesen.

3.4.3 Kreditpunkte

Nach erfolgreichem Absolvieren aller Seminaranforderungen erhält die/der Studierende für das Seminar 3 Kreditpunkte (3 CP).

- 123 -

Modul 9

Didaktisch-methodische Vertiefung der Sportarten und Bewegungsfelder

- 124 -

Badminton

- 125 -

Badminton

1 Seminar mit sportartübergreifender Thematik Das Seminar umfasst 2 Semesterwochenstunden und wird im gleichen Semester angeboten wie Teil 1 des Spezialfachs.

Das Seminar ist thematisch an das Spezialfach gebunden, eröffnet aber darüber hinaus breiter angelegte Perspektiven. Die übergeordneten Fragestellungen betreffen etwa:

• Vergleichende Überlegungen zu anderen Sportarten/Bewegungsfeldern • Didaktische Konzepte und methodische Konsequenzen für verschiedene

Adressatengruppen • Aktuelle wissenschaftliche Forschungsfragen

Die Aufgaben zum erfolgreichen Abschluss des Seminars (Lehrtätigkeit, Seminararbeit etc.) werden zu Beginn der Veranstaltung bekannt gegeben, der Arbeitsumfang beträgt 3 CP.

2 Spezialfach Badminton

2.1 Ziele des Spezialfachs

Kursziel ist die Vermittlung einer vertieften Lehrkompetenz im Fach Badminton, bezogen auf freizeit- und breitensportlich orientierte Berufsfelder im Vereins- und Verbandswesen, im kommerziellen Centersport, in der Schule und anderen Bildungseinrichtungen. Rückschlagspiel übergreifende Aspekte sollen systematisch thematisiert werden. Das Spezialfach knüpft inhaltlich und methodisch an die Rückschlagspiel/Badminton-Veranstaltungen des BA-Moduls 3 an.

2.2 Themenbereiche des Spezialfachs

• Erwerb einer vertieften Demonstrations- und Zuspielfähigkeit und Hinführung zu einer wettkampforientierten Spielfähigkeit in der Sportart Badminton unter Anwendung grundlegender technischer, taktischer und psychisch-mentaler Fertigkeiten und Fähigkeiten im Einzel und im Doppel.

• Exemplarische Umsetzung und Reflexion unterschiedlicher pädagogisch-didaktischer Perspektiven bei Bewegungshandlungen und Lehr- und Lernprozessen im Badminton/Federball: Was strebe ich eigentlich an, wenn ich Badminton/Federball spiele bzw. lehre (Training/Wettkampf/Leistungssteigerung; Gesundheit/Fitness; gemeinsame Gestaltung und gemeinsames Erlebnis sportlicher Bewegung; Bewegungswahrnehmung und Bewegungserfahrung u.a.)? Welche methodischen Konsequenzen hat die zu definierende Zielperspektive?

• Handlungsorientierter Erwerb übergeordneter methodischer Vermittlungskonzeptionen im Badminton (Spielgemäße Konzepte, handlungstheoretisch ausgerichtete Ansätze, rückschlagsportübergreifende Vermittlungsverfahren u. a. m.).

• Badminton/Rückschlagspiele und die organisatorischen, methodischen und motivationalen Besonderheiten mit Blick auf die unterschiedlichen Anwendungsfelder in Schule, Verein und kommerzieller Sportanlage.

• Konzeption, Durchführung und Auswertung eines größeren Badmintonturniers (z. B. Hochschulmeisterschaften).

Badminton

- 126 -

2.3 Organisation und besondere Eingangsvoraussetzungen

Das Spezialfach setzt einen überdurchschnittlichen Umgang mit Schläger und Ball voraus (Note 2,3 im Bereich ´Bewegungsleistung´ in der erfolgreich abgeschlossenen Grundveranstaltung Rückschlagspiele/Badminton).

Das Spezialfach findet in zwei aufeinander folgenden Semestern im Umfang von 2 x 2 SWS statt und ist hinsichtlich seines Arbeitsumfanges mit 6 CP ausgewiesen. Dem Spezialfach Badminton ist ein im Vorlesungsverzeichnis spezifisch ausgewiesenes „Seminar mit sportartübergreifender Thematik“ im Umfang von 2 SWS und 3 CP zugeordnet, das von den Spezialfachstudierenden verpflichtend zu belegen ist.

Selbstverständlich sind die engagierte und zuverlässige Mitarbeit im Spezialfach und die Bereitschaft, sich in die Sportart Badminton und das Bewegungsfeld Rückschlagspiele „einzuleben“ (z. B. Teilnahme an einem kursinternen Spielbetrieb, Turnierbesuche, Hospitationen in verschiedenen Berufsfeldern).

Um zur Prüfung zugelassen zu werden, sind im Laufe der Veranstaltung sog. Hakenaufgaben abzuleisten, die motorisch-sportartorientierte Fertigkeiten, lehrkompetenzorientierte motorische Aufgabenstellungen und theoretische Kenntnisse betreffen (s. die Hinweise im Spezialfach-Blackboard-Kurs und im Spezialfach-Skript).

Die Literatur- und materialmäßige Grundlage sind das jeweils aktuelle Badminton/Rückschlagspiele-Skript, ein zusätzliches Spezialfach-Skript sowie die entsprechenden Materialien im Spezialfach-Blackboard-Kurs im E-Learning System der RUB.

3 Ermittlung der Leistungen im Modul Die im Modul erbrachten Leistungen werden aus den drei Teilleistungen Praxisprüfung, Theorieleistung und Lehrprobe ermittelt, die Modulnote ergibt sich zu gleichen Teilen aus den Noten Praxisprüfung, der Theorieleistung und der Lehrprobe.

3.1 Praxisprüfung

Zielsetzung der Praxisprüfung ist der erfolgreiche Nachweis von motorischen Handlungen als Bestandteil von Lehrkompetenz im Freizeit- und Breitensport. Für alle sportpraktischen Prüfungsaufgaben liegen Beobachtungs- und Bewertungsbögen sowie genauere Ausführungshinweise bzw. Übungsbeschreibungen vor, die im Spezialfachskript enthalten sind. Die drei folgenden Teilleistungen gehen in gleicher Gewichtung in die sportpraktische Note ein.

3.1.1 Ermittlung der Demonstrationsfähigkeit, trocken, ohne Ball

• Demonstration eines Vh-Überkopf- Clear und eines RH-Überhand- Clear: • Phasenorientierte, verlangsamte Demonstration der Funktionsphasen mit gleichzeitiger

Benennung nach dem Prinzip der formelhaften Rede • Flüssige Demonstration im SchlagtempoFormen der taktilen Bewegungsführung als

Lernhilfe für beide Schläge

Badminton

- 127 -

3.1.2 Ermittlung der Mitspielfähigkeit

Demonstration der folgenden Schlagkombination auf dem ganzen Feld durch zwei Spieler: Clear-Clear-Clear-Drop-Drop.

3.1.3 Ermittlung der Zuspielfähigkeit: 2 Prüfungsübungen

Es werden aus einem Pool von 5 möglichen Prüfungsübungen zwei Übungen direkt vor der Prüfung ausgelost. Die Prüfungsübungen operationalisieren die:

• Ük-Drop-Zuspielfähigkeit • Ük-Clear-Zuspielfähigkeit • Uh-Zuspielfähigkeit • Abwehrfähigkeit (kurz) • Smash-Angriffsfähigkeit

3.2 Theorieleistung

Die Theorieleistung ergibt sich aus den im Modul geforderten Theorieanteilen aus dem Spezialfach und dem Seminar mit sportartübergreifender Thematik. Die einzelnen Anforderungen werden zu Beginn der Veranstaltung von den jeweiligen Dozentinnen und Dozenten bekannt gegeben

3.3 Lehrprobe

Die Lehrprobe im SPF Badminton umfasst die drei Teile Planung, Durchführung und Reflexion.

Die 45-Minuten-Einheit wird mit den TeilnehmerInnen des Spezialfaches oder einer vorgegebenen anderen Adressatengruppe durchgeführt, Planungsüberlegungen beziehen sich auf die jeweilige Gruppe. Die Planung wird durch einen Lehrprobenentwurf dokumentiert, die inhaltliche Strukturierung wird im SPF bekannt gegeben. In die Bewertung gehen der schriftliche Entwurf, die Durchführung und die Reflexion der Lehrprobe ein.

4 Kreditierung Nach erfolgreichem Absolvieren aller Anforderungen des Moduls erhält die/der Studierende 9 Kreditpunkte.

Basketball

- 128 -

Basketball

1 Seminar mit sportartübergreifender Thematik Das sportartübergreifende Seminar ergänzt das Spezialfach Basketball um unspezifische, fachübergreifend-allgemeine Bezugsfelder des Basketballspiels. Es wird parallel zu Teil 1 oder 2 des Spezialfachs im Umfang von 2 SWS angeboten. Ziel ist die vorrangig theoretische Auseinandersetzung mit basketballübergreifenden Kenntnissen.

Inhalte des sportartübergreifenden Seminars leiten sich aus den Spezialfach-Rahmenthemen ab (siehe Punkt 2.2), wobei für das konkrete Seminar jeweils Schwerpunktsetzungen vorgenommen werden:

• Gemeinsamkeiten und Unterschiede der speziellen Techniken und Taktiken der großen Sportspiele,

• Sportwissenschaftliche Aspekte der Sportspiele, • Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Regelwerk von Sportspielen, • Organisations- und Förderstrukturen in Verbänden und Institutionen mit/für Sportspiele, • Sporttreiben unter verschiedenen Bezügen. • Jede(r) Teilnehmer(in) muss im Laufe des zweistündigen Seminars ein gewähltes Thema

in Form eines Referats inkl. Hausarbeit erarbeiten und vorstellen.

2 Spezialfach Basketball

2.1 Ziele des Spezialfachs

Auf der Grundlage der Inhalte der Grundkurse wird das Basketballspiel sportartspezifisch hinsichtlich technischer, taktischer und spielstruktureller Bedingungen analysiert und in theoretischen und praktischen Themen erarbeitet. Inhaltlich werden Ausformungen des Basketballspiels für und bei verschiedenen Adressatengruppen sowie unterschiedliche Ausführungsebenen bearbeitet. Die Analysen erfolgen vor dem Hintergrund des Basketballspiels in seiner höchstentwickelten Form des modernen Wettkampfspiels.

Aus den Inhalten ergeben sich neben der theoretischen und praktischen Auseinandersetzung mit der Sportart Lehrübungen, die bis zur abschließenden Lehrprobe (siehe Punkt 3.2) im Spezialfach die Fähigkeit ausbilden sollen, Basketball für ausgewählte Adressatengruppen in speziellen Arbeitsthemen aufzubereiten und mit unterschiedlichen Lerngruppen zu erarbeiten.

2.2 Themenbereiche des Spezialfachs

Aus der Liste der Rahmenthemen des Spezialfachs Basketball ergeben sich praxisbezogene Arbeitsaufgaben. Jede(r) Teilnehmer(in) muss im Laufe des vierstündigen Spezialfachs ein gewähltes Thema in Form einer Lehrübung erarbeiten und durchführen.

Die Rahmenthemen lassen sich wie folgt formulieren (Anpassungen und Modifikationen sind aus aktuellen Anlässen jederzeit möglich):

Basketball

- 129 -

2.2.1 Spezielle Technik und Taktik des Basketballspiels

• offensive Techniken im 1-1 des Außenspielers (methodische Aspekte und Leistungsanforderungen zur Entwicklung individueller Handlungsfähigkeiten)

• offensive Techniken im 1-1 des Centerspielers (methodische Aspekte und Leistungsanforderungen zur Entwicklung individueller Handlungsfähigkeiten)

• Variationen gruppentaktischen Angriffs- und Verteidigungsverhaltens (Blocks im 2-2 und 3-3 zur Entwicklung kollektiver Handlungsfähigkeiten)

• Ball-Raum-Verteidigung und Angriff gegen Ball-Raum-Verteidigung • Schnellangriffskonzepte und Schnellangriffsverteidigung • Pressverteidigung am Beispiel „run & jump“ (spezielle Aspekte des Jugend-

Leistungsbasketballs) • Angriffssysteme in speziellen Situationen des Spiels (Grundlinieneinwurf, „press break“,

„last second shot“, „delay game“)

2.2.2 Sportwissenschaftliche Aspekte des Basketballspiels

• Beanspruchungsprofil des Basketballspielers • Herzfrequenz- und Laktatdiagnostik in der Praxis (Beitrag zum Beanspruchungsprofil) • basketballspezifische Tests (Ziele, Möglichkeiten, Grenzen) • langfristiger Leistungsaufbau; Rahmentrainingspläne • Trainingssteuerung, -planung, -periodisierung im Basketball (Leistungsbereich) • Spielbeobachtung: Techniken, Funktionen und Realisierung in der Praxis • Trainingsprinzipien und Trainingsmethoden der konditionellen Ausbildung von

Basketballspielern (Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit, Beweglichkeit) • Koordinationsschulung und Techniktraining im Basketball • Coaching (Situationen, Möglichkeiten und Strategien) • Mentales Training im Basketball (Konzepte, Praxis)

2.2.3 Regelwerk und Schiedsrichterwesen

• ursprüngliches Spiel und Entwicklung der Regeln bis heute (F.I.B.A.) • aktuelle F.I.B.A.-Regeln im Vergleich mit NBA-/NCAA-Regelwerk (Bedeutung für die

Struktur des Spiels) • Schiedsrichtertechnik und -verhalten • Schiedsrichterausbildung und „SPF-Lizenz“

2.2.4 Organisations- und Förderstrukturen

• Sportstrukturen im internationalen Vergleich (basketballspezifisch): Verbände, Kompetenzen, Spielbetrieb

• Leistungssportförderung im deutschen Basketball • Trainerausbildung und -lizenzen • Strukturen des Behindertensports

2.2.5 Basketball unter verschiedenen Bezügen

• Rollstuhlbasketball • Basketball als „lifetime“-Sport (Seniorensport) • Entwicklung des Streetballs in Nordamerika und Europa • Streetball: ein nutzbares Konzept für die Entwicklung von Spielern mit Perspektive?! • Vermittlungsmodelle unter dem Aspekt verschiedener Leistungsniveaus • FIBA "3x3"

Basketball

- 130 -

• Aspekte des Jugendtrainings: kurzfristige Erfolge vs. perspektivischer Leistungsentwicklung?!

• Mini-Basketball • „Fun“-Sportarten: Street-, Beach-, Mixedbasketball

2.3 Organisation und besondere Eingangsvoraussetzungen

Das vierstündige Spezialfach (2 x 2 SWS; Teil 1 und 2) findet im zweijährigen Rhythmus statt (siehe Spezialfachplanung unter http://www.spowiss.rub.de/lehrundforschungsbereiche/ sportarten.html). Ein Seminar mit sportartübergreifender Thematik im Umfang von 2 SWS (siehe Punkt 1) begleitet Teil 1 oder 2 des Spezialfachs.

Eingangsvoraussetzungen sind überdurchschnittliche basketballspezifische Leistungsfähigkeiten, Kenntnisse und Vermittlungskompetenzen. Der Nachweis erfolgt über die abgeschlossene Grundausbildung des Bachelor-Studiums mit Noten für „Eigene Bewegungsleistung“ sowie „Sportarttheorie/Lehrkompetenz“ von 2,7 (befriedigend plus) oder besser.

Grundlegende Arbeitsmaterialien für das Basketball-Spezialfach sind:

• Fachliteratur und -videos (Ausleihe in der Fachbibliothek Basketball möglich). • Basketball-Internetseiten nach Absprache mit den Fachdozenten. • Verschriftlichte Lehrversuchsplanungen und Referate der Teilnehmer(innen), die jeweils

als pdf-file über die e-learning Plattform Blackboard der Ruhr-Universität Bochum bereitgestellt werden (http://e-learning.rub.de).

3 Ermittlung der Leistungen im Modul Die im Modul erbrachten Leistungen werden aus den drei Teilleistungen Praxisprüfung, Theorieleistung und Lehrprobe ermittelt. Die Modulnote ergibt sich zu gleichen Teilen aus den Noten der Praxisprüfung, der Theorieleistung und der Lehrprobe.

3.1 Praxisprüfung

Im Rahmen der Praxisprüfung wird von den Spezialfachteilnehmer(inne)n der Nachweis basketballspezifischer Fähigkeiten und Fertigkeiten verlangt. Die Prüfung umfasst i.E.:

(1) Basketball-Test zur Überprüfung der individuellen technisch-konditionellen Handlungsfähigkeit (in Anlehnung an den „Steinhöfer-Basketball-Test“ - Steinhöfer, D. (1983). Zur Leistungserfassung im Basketball. Ahrensburg: Czwalina). (2) Spielprüfung (3-3 zur Überprüfung der individual- und gruppentaktischen Handlungsfähigkeit in Angriff und Verteidigung; 5-5 zur Überprüfung der mannschaftaktischen Handlungsfähigkeit in Angriff und Verteidigung).

Die Gesamtnote „Praxis“ errechnet sich aus dem arithmetischen Mittel der Teilnoten für (1) und (2).

Basketball

- 131 -

3.2 Theorieleistung

Die Theorieleistung ergibt sich aus den im Modul geforderten Theorieanteilen aus dem Spezialfach und dem Seminar mit sportartübergreifender Thematik. Die einzelnen Anforderungen werden zu Beginn der Veranstaltung von den jeweiligen Dozentinnen und Dozenten bekannt gegeben

3.3 Lehrprobe

Die Lehrprobe im SPF Basketball umfasst die drei Teile Planung, Durchführung und Reflexion.

Die 45-Minuten-Einheit wird mit den TeilnehmerInnen des Spezialfaches oder einer vorgegebenen anderen Adressatengruppe durchgeführt, Planungsüberlegungen beziehen sich auf die jeweilige Gruppe. Die Planung wird durch einen Lehrprobenentwurf dokumentiert, die inhaltliche Strukturierung wird im SPF bekannt gegeben. In die Bewertung gehen der schriftliche Entwurf, die Durchführung und die Reflexion der Lehrprobe ein.

4 Kreditierung Nach erfolgreichem Absolvieren aller Anforderungen des Moduls erhält die/der Studierende neun Kreditpunkte (9 CP).

5 Trainerlizenz Bei Erfüllung bestimmter zu Modulbeginn festgelegter Ausbildungskriterien ist der Erwerb der C-Trainerlizenz des Westdeutschen Basketball Verbandes e.V. (WBV) möglich. Die zum Lizenzerwerb notwendigen theoretischen Kenntnisse werden zusätzlich zu den o.g. Prüfungsteilen im Rahmen einer zweistündigen Klausur nachgewiesen. Die Klausurnote („sehr gut (1,0) bis „ausreichend“ (4,0), bei Nichtbestehen „n.b.“) fließt in die Theorienote der Lizenzkandidat(inn)en ein (siehe 3.2).

Fußball

- 132 -

Fußball

1 Seminar mit sportartübergreifender Thematik Das sportartübergreifende Seminar ergänzt das Spezialfach Fußball um theoretische, fachübergreifende und allgemeine Bezugsfelder des Fußballsports.

Es wird parallel zum Teil 1 des Spezialfaches im Umfang von zwei Semesterwochenstunden angeboten. Das vorrangige Ziel ist eine theoretische Auseinandersetzung mit wissenschaftlich fundierten Feldern aus dem Fußballsport. Die Inhalte sind thematisch an das Spezialfach gebunden und können breit angelegte Perspektiven eröffnen. Folgende Schwerpunktsetzungen betreffen z.B.

• Sportwissenschaftliche Aspekte der Sportspiele • Didaktische Konzepte und methodische Konsequenzen für verschiedene

Adressatengruppen • Aktuelle wissenschaftliche Forschungsfragen.

Die Aufgaben zum erfolgreichen Abschluss des Seminars (z.B. Seminararbeit etc.) werden zu Beginn der Veranstaltung bekannt gegeben.

2 Spezialfach Fußball

2.1 Ziele des Spezialfachs

Auf der Grundlage der Inhalte des Grundkurses wird das Fußballspiel hinsichtlich technischer, taktischer und spielstruktureller Bedingungen analysiert und in theoretischen und praktischen Themen erarbeitet. Ein übergeordnetes Kursziel ist die Vermittlung und Aneignung einer vertieften Lehr- und Handlungskompetenz im Fußball für den breitensportlich orientierten, schulischen und leistungsorientierten Einsatzbereich.

• Erarbeitung und Vertiefung didaktisch-methodischer Vermittlungswege in der Trainingsarbeit

• und im Schulsport mit unterschiedlichen Adressanten • Verstehen, Umsetzen und Reflektieren der Anforderungen im Vereins- und Schulsport • Erwerb der Lehrkompetenz im Rahmen einer Spezialfachlehrprobe • Verstehen und Umsetzen der Anforderungen im Leistungsfußball • Die Teilnehmer des Spezialfachs sollen durch Hospitationen und Praktika verschiedene • Tätigkeitsfelder des Leistungsfußballs kennenlernen • Verstehen und Umsetzen der Anforderungen im Mädchen- und Frauenfußball • Erstellung einer Forschungsarbeit als Spezialisierung für die Berufsfelder des

Fußballsports (Hausarbeit oder Posterformat)

Fußball

- 133 -

2.2 Themenbereiche des Spezialfachs

2.2.1 Praxisorientierte Inhalte des SPF

• Techniktraining im Nachwuchsfußball - Techniken unter Druck • Die Umsetzung individual-, gruppen- und mannschaftstaktischer Varianten in Angriff • und Abwehr • Raumdeckung als Basis einer effektiven Spielphilosophie • Grundlagen des Athletiktrainings (fußballspezifisches Krafttraining, Ausdauertraining, • Schnelligkeitstraining, Beweglichkeitstraining) • Wahrnehmung und Orientierung (Lifekinetik) • Taktische Angriffsmaßnahmen, Spielkonzepte und Handlungsketten • Individuelle und positionsspezifische Schulung einzelner Spielerpositionen • Spieleröffnung und Spielaufbau unter Berücksichtigung verschiedener Spielphilosophien • Schnelles Umschalten nach einem Ballgewinn/-verlust als schnelle Lösung • Zeitgemäßes Torwarttraining - Leistungsdiagnostik für Torhüter • Standardsituationen • Einzeltraining • Bochumer Modell

2.2.2 Theorieorientierte Inhalte des Spezialfachs

• Taktische Intentionen sowie die Umsetzung verschiedener Spielsysteme • Inhalte und Methodik eines zeitgemäßen Fußballunterrichts im Schulsport • Sozialpsychologie des Mannschaftsports Fußball • Einsatz neuer Medien - Zeitgemäße Analyseverfahren • Trainings- und Spielanalysen aus dem professionellen Fußball und aus dem

Nachwuchsbereich • Anforderungsprofile für Perspektivspieler • Anforderungsprofil eines Trainers • Talent-Coaching, Talentförderprogramme des DFB (Sichtung, Betreuung, Bestimmung

und Förderung der Nachwuchstalente)

2.2.3 Sportwissenschaftliche Aspekte des Fußballspiels

• Anforderungs- und Belastungsprofile unterteilt in Technik/ Taktik, koordinativ und • konditionell (Trainingsmethoden und Prinzipien im Leistungs- und Nachwuchsfußball) • DFB-Ausbildungskonzeptionen (langfristiger Leistungsaufbau) und seine Umsetzung • auf der Verbands-, Vereins-, und Schulebene • Trainingsplanung, -steuerung, -periodisierung im Fußball • Trainingsprinzipien und Trainingsmethoden der konditionellen Ausbildung von

Fußballspielern (Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit, Beweglichkeit) • Methoden der Sportspielbeobachtung: Techniken, Funktionen und Realisierung in der • Praxis (Einsatz softwareunterstützter Medien) • Analyse des Spitzenfußballs - Vergleiche, Trends und Prognosen • Sportmedizinische und psychologische Grundlagen der Leistungsdiagnostik • Stand und Analyse des Mädchen- und Frauenfußballs

2.2.4 Fußball unter verschiedenen Adressaten- und Zielbezügen

• Vorstellung verschiedener Vermittlungsmodelle im Nachwuchsbereich • Aspekte des Kinder- und Jugendfußballs: Kurzfristige Erfolge vs. perspektivische

Fußball

- 134 -

• Ausbildung im Fußball und langfristige Bindung zum Sport • Kleinfeldfußball als Trainingsphilosophie - Basis einer zeitgemäßen Vermittlung • Persönlichkeits- und Teamentwicklung im Fußball. Möglichkeiten und Grenzen einer • sportartspezifischen und praxisnahen Umsetzung • Hallen- und Fun-Fußball (Futsal, Indoor-, Beachsoccer etc.)

2.3 Organisation und besondere Eingangsvoraussetzungen

Das Seminar findet in zwei aufeinanderfolgenden Semestern im Umfang von zwei Semesterwochenstunden statt. Für die Kompetenzerweiterung ist es erstrebenswert an Hospitationen und Praktika im DFB-Stützpunkt oder in leistungsorientierten Vereinen teilzunehmen. Verschiedene Berufsfelder des Fußballsports sollen dabei kennengelernt werden. Alle Teilnehmer sind verpflichtet sich im Vorfeld mit den Kriterien des Kinder- und Jugendfußballs in Theorie und Praxis auseinander zu setzten. Neben dem Spezialfach (Teil 1) ist die Teilnahme an dem begleitenden Seminar verpflichtend.

3 Ermittlung der Leistungen im Modul Die im Modul erbrachten Leistungen werden aus den drei Teilleistungen Praxisprüfung, Theorieleistung und Lehrprobe ermittelt. Die Modulnote ergibt sich zu gleichen Teilen aus den Noten der Praxisprüfung, der Theorieleistung und der Lehrprobe.

3.1 Praxisprüfung

Im Rahmen der Praxisprüfung wird von den Spezialfachteilnehmer(innen)n der Nachweis fußballspezifischer Fähigkeiten und Fertigkeiten verlangt. Die Prüfung umfasst im Einzelnen:

(1) a Fußballtest zur Überprüfung der individuellen technisch-motorischen Handlungsfähigkeit (in Anlehnung an die leistungsdiagnostischen Tests an den DFB-Stützpunkten) b. Spielprüfung (5 gegen 5) zur Überprüfung der individual- und gruppentaktischen Handlungsfähigkeit in Angriff und Verteidigung

(2) ein Spiel (11 gegen 11) gegen eine Vereinsmannschaft oder gegen eine weitere Mannschaft des Spezialfachs. Bewertet werden die mannschaftstaktische Umsetzung im Vorfeld eingespielter Spielsysteme und die Umsetzung der einzelnen Spielerpositionen. Beurteilt wird die positionsspezifische Umsetzung technischer, taktischer und konditioneller Anforderungen in der offensiven und defensiven Ausrichtung.

Die Gesamtnote der Praxis errechnet sich aus dem arithmetischen Mittel der Teilnoten (1) und (2).

3.2 Theorieleistung

Die Theorieleistung ergibt sich aus den im Modul geforderten Theorieanteilen aus dem Spezialfach und dem Seminar mit sportartübergreifender Thematik. Die einzelnen Anforderungen werden zu Beginn der Veranstaltung von den jeweiligen Dozentinnen und Dozenten bekannt gegeben. Eine Praxisdemonstration im Rahmen einer Lehrübung und ein Kurzreferat im ersten Teil des SPF sind verpflichtend. Darüber hinaus soll eine weitere Seminararbeit aus den theoretischen und praktischen Feldern des Spezialfachs erstellt werden.

Fußball

- 135 -

3.3 Lehrprobe

Die Lehrprobe im SPF Fußball umfasst die drei Teile Planung, Durchführung und Reflexion. Die Lehrprobe wird mit ausgewählten Adressaten selbstständig geplant und durchgeführt und in Form eines Unterrichtsentwurfes dokumentiert. Die Ausarbeitung soll nach einem didaktisch- methodischen Konzept, wissenschaftlich fundiert, erstellt werden. Die Dauer der Lehrprobe ist für 45min. inkl. des Aufwärmens zu planen. Die Planungsüberlegungen sollten sich gezielt auf die Adressatengruppe beziehen.

4 Kreditierung Nach erfolgreichem Absolvieren aller Anforderungen des Moduls erhält die/der Studierende 9 Kreditpunkte.

5 Lizenzen Mit einem erfolgreichen Abschluss des Spezialfachs kann die C-Lizenz erworben werden. Dies geschieht in Kooperation mit den Landesverbänden Westfalen (FLVW) und Niederrhein (FVN).

Gerätturnen

- 136 -

Gerätturnen

1 Seminar mit sportartübergreifender Thematik Das Seminar umfasst 2 Semesterwochenstunden und wird im gleichen Semester angeboten wie Teil 1 des Spezialfachs.

Das Seminar ist thematisch an das Spezialfach gebunden, eröffnet aber darüber hinaus breiter angelegte Perspektiven. Die übergeordneten Fragestellungen betreffen z.B.

• Vergleichende Überlegungen zu anderen Sportarten/Bewegungsfeldern • Didaktische Konzepte und methodische Konsequenzen für verschiedene

Adressatengruppen • Aktuelle wissenschaftliche Forschungsfragen

Die Aufgaben zum erfolgreichen Abschluss des Seminars (Lehrtätigkeit, Seminararbeit etc.) werden zu Beginn der Veranstaltung bekannt gegeben, der Arbeitsumfang beträgt 3 CP.

2 Spezialfach Gerätturnen

2.1 Ziele des Spezialfachs

Die Studierenden sollen durch die vertiefende Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Aspekten des Gerätturnens ein analytisches Grundwissen erwerben, das es ihnen ermöglicht, in spezifischen Anwendungsbereichen des Gerätturnens fachlich kompetent zu argumentieren und in kompetenter Weise Fähigkeiten und Fertigkeiten zu vermitteln.

2.2 Themenbereiche des Spezialfachs

• Erarbeitung und Demonstration ausgewählter, weiterführender Bewegungsabläufe an verschiedenen Geräten und Gerätearrangements

• Alternatives Turnen • Verbesserung der Techniken des Helfens und Sicherns • Vertiefende Analyse und kritische Betrachtung der Fachliteratur • Bewegungswissenschaftliche Analyse spezifischer Bewegungstechniken • Trainingswissenschaftliche Aspekte des Gerätturnens • Organisation des Gerätturnens im DTB • Fähigkeit zur Organisation und Analyse didaktisch-methodischer Maßnahmen in

verschiedenen spezifischen Handlungssituationen

Wechselnde übergreifende Themen (z.B.)

• psychologische Aspekte • geschichtliche Aspekte • medizinische Aspekte

2.3 Organisation und besondere Eingangsvoraussetzungen

Das Spezialfach findet in zwei aufeinander folgenden Semestern im Umfang von jeweils zwei SWS statt und ist hinsichtlich seines Arbeitsumfanges mit sechs CP ausgewiesen.

Gerätturnen

- 137 -

Als Zulassungsvoraussetzungen für das Spezialfach Gerätturnen sind überdurchschnittliche Leistungen in Praxis und Theorie des Gerätturnens im Rahmen der Grundkurse nachzuweisen.

3 Ermittlung der Leistungen im Modul Die Spezialfachnote ergibt sich aus dem Mittelwert der Praxisprüfung, der Theorieleistung und der Spezialfachlehrprobe.

3.1 Praxisprüfung

Kurs begleitend findet eine Überprüfung von bestimmten Bewegungsabläufen statt, die zu Beginn eines jeden Semesters neu definiert werden können. Um zur Praxisprüfung zugelassen zu werden, müssen die Studierenden bis spätestens eine Woche vor Prüfungsbeginn 80% aller geforderten Elemente in technisch korrekter Weise demonstrieren.

Sofern die Praxisprüfung nicht direkt im Anschluss an das Spezialfach erbracht wird (z.B. wegen Verletzung), hat die oben genannte Leistung nur dann Bestand, wenn sie vollständig erbracht wurde.

3.1.1 Inhalte

Es besteht die formelle Anforderung, sechs Kürübungen zu turnen, wobei eine Kürübung in Form einer Gruppendarstellung erbracht werden kann.

Den Studierenden stehen acht (Studentinnen) bzw. neun (Studenten) Geräte zur Auswahl, wobei die Auswahlmöglichkeiten dahingehend eingeschränkt werden, dass ein Stütz-, ein Hang, und ein Sprunggerät enthalten sein müssen.

Stützgeräte: Boden

Schwebebalken Parallelbarren Seitpferd

(12 x 12m Bodenfläche) (Höhe 1,20m) (Studentinnen: Stütz-/Hochbarren, Studenten: Hochbarren) (nur Studenten)

Hanggeräte: Schaukelringe Stufenbarren Reck

(nur Studentinnen) (nur Studenten)

Sprunggeräte: Pferdsprung Minitrampolin Trampolin

(Höhe: Studentinnen - 1,20m, Studenten - 1,25m längs gestellt)

Gruppengestaltung: Gerät(e) wählbar

Die Geräteauswahl bei der Gruppendarstellung sollte in Absprache mit dem Kursleiter erfolgen.

Außerdem können vom Kursleiter im Laufe des Kurses weitere Einschränkungen bezüglich der Auswahl der Prüfungsgeräte gemacht werden, um die tatsächlichen Lehrinhalte besser in der sportpraktischen Prüfung abbilden zu können.

Gerätturnen

- 138 -

3.1.2 Beurteilungskriterien

Die Kürübungen an den jeweiligen Geräten sollen im Hinblick auf die Gerätspezifik den Wettkampfanforderungen der Fédération International Gymnastique (F.I.G.) an das entsprechende Gerät (Ausnahme: Gruppendarstellung, Trampolin) gerecht werden.

Jede Kürübung (Ausnahme: Pferdsprung, Minitrampolin, Gruppendarstellung) soll mindestens drei Schwierigkeitselemente und vier Grundelemente enthalten, wobei die Verbindung der einzelnen Elemente gerätspezifisch erfolgen soll.

Die Kategorisierung der Bewegungselemente in die beiden Schwierigkeitsgruppen ist beim Kursleiter einzusehen bzw. wird per Aushang bekannt gegeben. Dort nicht aufgeführte Elemente werden nach Absprache mit dem Kursleiter eingestuft.

Bewertungskriterien sind neben dem sinnvollen Aufbau der Kürübung in Bezug auf die Gerätspezifik, die technisch korrekte Demonstration der einzelnen Bewegungsabläufe, der Schwierigkeitsgrad der Übungsverbindungen sowie die Dynamik und Körperhaltung.

Für die Sprunggeräte Pferd und Minitrampolin werden Sprünge festgelegt, die eine bestimmte Wertigkeit aufweisen, welche ebenfalls in der Kategorisierung eingesehen werden können.

3.1.3 Bewertungen der Kürübungen

Die Bewertung der Teilleistungen erfolgt nach einer 10-Punkteskala, wobei den jeweiligen Punktintervallen folgende Noten entsprechen:

Punkte Note 10.00 - 9.50 1,0 9.49 - 9.00 1,3 8.99 - 8.50 1,7 8.49 - 8.00 2,0 7.99 - 7.50 2,3 7.49 - 7.00 2,7 6,99 - 6.50 3,0 6.49 - 6.00 3,3 5.99 - 5.50 3,7 5.49 - 5.00 4,0 4.99 - 0 nicht bestanden

Für das Erbringen der jeweiligen Teilleistungen steht in der Regel nur ein Versuch zur Verfügung. An den Sprunggeräten (Pferd, Minitrampolin) hat der Studierende zwei Versuche, der bessere wird gewertet.

Die Gesamtnote der sportpraktischen Prüfung ergibt sich als Mittelwert aller erbrachten Teilleistungen an den jeweiligen Geräten.

Gerätturnen

- 139 -

3.2 Theorieleistung

Die Theorieleistung ergibt sich aus den im Modul geforderten Theorieanteilen aus dem Spezialfach und dem Seminar mit sportartübergreifender Thematik. Die einzelnen Anforderungen werden zu Beginn der Veranstaltung von den jeweiligen Dozentinnen und Dozenten bekannt gegeben

3.3 Lehrprobe

Die Lehrprobe im SPF Gerätturnen umfasst die drei Teile Planung, Durchführung und Reflexion.

Die 45-Minuten-Einheit wird mit den TeilnehmerInnen des Spezialfaches oder einer vorgegebenen anderen Adressatengruppe durchgeführt, Planungsüberlegungen beziehen sich auf die jeweilige Gruppe. Die Planung wird durch einen Lehrprobenentwurf dokumentiert, die inhaltliche Strukturierung wird im SPF bekannt gegeben. In die Bewertung gehen der schriftliche Entwurf, die Durchführung und die Reflexion der Lehrprobe ein.

4 Kreditierung Nach erfolgreichem Absolvieren aller Anforderungen des Moduls erhält die/der Studierende 9 Kreditpunkte.

Gymnastik

- 140 -

Gymnastik

1 Seminar mit sportartübergreifender Thematik Das Seminar umfasst 2 Semesterwochenstunden und wird im gleichen Semester angeboten wie Teil 1 des Spezialfachs. Das Seminar ist thematisch an das Spezialfach gebunden, eröffnet aber darüber hinaus breiter angelegte Perspektiven. Die übergeordneten Fragestellungen betreffen z.B.

• Vergleichende Überlegungen zu anderen Sportarten/Bewegungsfeldern • Didaktische Konzepte und methodische Konsequenzen für verschiedene

Adressatengruppen • Aktuelle wissenschaftliche Forschungsfragen

Die Aufgaben zum erfolgreichen Abschluss des Seminars (Lehrtätigkeit, Seminararbeit etc.) werden zu Beginn der Veranstaltung bekannt gegeben, der Arbeitsumfang beträgt 3 CP.

2 Spezialfach Gymnastik

2.1 Ziele des Spezialfachs

Aufbauend auf den im Grundkurs im Modul 2 oder 4 erarbeiteten Fähigkeiten und Kenntnissen sollen die Studierenden nach Abschluss des Spezialfachs das Bewegungsfeld Gymnastik in seiner Breite sachkompetent vertreten können. Sie sollen Konzepte für verschiedene Adressatengruppen und Institutionen eigenständig entwickeln und Gymnastik adressatengerecht und vielseitig vermitteln können.

Der Aufbau von Kritikfähigkeit gegenüber Literatur, Medien etc. und ein vertieftes Reflexionsvermögen bezogen auf methodisch-didaktische Prozesse sind hier von besonderer Bedeutung.

2.2 Themenbereiche des Spezialfachs

• Erarbeitung der Wurzeln der Gymnastik im anatomisch-funktionellen, rhythmischen und tänzerischen Bereich und Analyse der heutigen „Bewegungslandschaft“ Gymnastik

• Kennenlernen wichtiger VertreterInnen der Gymnastik und ihrer Konzepte; Reflexion und Einordnung innerhalb des historisch-gesellschaftlichen Kontextes

• Vergleich westlicher und fernöstlicher Körperbilder und Bewegungssysteme; kritischer Umgang mit Trends

• Körperarbeit und Gymnastik für verschiedene Körperbereiche; anatomisch-physiologische Vertiefung, Erarbeitung bewegungs- und trainingwissenschaftlicher Aspekte und Reflexion psycho-somatischer Zusammenhänge

• Gymnastik mit Geräten/Objekten bezogen auf Wahrnehmungsschulung, Differenzierung körper- und bewegungsbezogener Fähigkeiten und Fertigkeiten

• Gymnastik und Bewegungsgestaltung; Erarbeitung und Reflexion von Choreographien • Interdependenzen von Bewegung und Musik; Analyse und Vergleich von

Gestaltungsparametern • Gymnastik für verschiedene Adressatengruppen und in unterschiedlichen Institutionen

wie Schule, Verein, Fitness-Studio, Gesundheitszentrum, Sporttourismus etc.; Diskussion und Erprobung von methodisch-didaktischen Möglichkeiten und Grenzen

Gymnastik

- 141 -

2.3 Organisation und besondere Eingangsvoraussetzungen

Das Spezialfach findet in zwei aufeinander folgenden Semestern im Umfang von 2 x 2 SWS statt und ist hinsichtlich seines Arbeitsumfanges mit 6 CP ausgewiesen.

Die Teilnahme am Spezialfach setzt überdurchschnittliche Leistungen im erfolgreich abgeschlossenen Seminar „Explorieren, Gestalten, Darstellen mit Schwerpunkt Gymnastik“ (Modul 2 oder 4) voraus.

Neben den Aufgaben im Spezialfach (Lehrversuche, Seminararbeiten) wird der Besuch von Gymnastikvorführungen, die Mitorganisation einer „Werkschau“ und die Hospitation in verschiedenen Berufsfeldern verlangt.

3 Ermittlung der Leistungen im Modul Die im Modul erbrachten Leistungen werden aus den drei Teilleistungen Praxisprüfung, Theorieleistung und Lehrprobe ermittelt. Die Modulnote ergibt sich zu gleichen Teilen aus den Noten der Praxisprüfung, der Theorieleistung und der Lehrprobe.

3.1 Praxisprüfung

In Gymnastik wird der Nachweis von Bewegungstechniken und Gestaltungsfähigkeit in Improvisation und Komposition verlangt. Die drei Prüfungsteile (Bewegungstechnische Studie, Improvisation und Komposition) haben die Wertigkeit 3 : 2 : 3.

3.1.1 Bewegungstechnische Studie

Selbstständig erarbeitete Bewegungsfolge zur Überprüfung technischer Fähigkeiten und Fertigkeiten

Anzahl der Personen: 1 - 2

Die Dauer der Studie sollte mindestens 3½ Minuten betragen. Musik, Klangvorlagen, Objekte und/oder Partner können einbezogen werden. Ausgangspunkte können Körper, Bewegungsgrundformen oder Objekte sein. In der Studie sollen Bewegungsmöglichkeiten ausgelotet und auf technisch möglichst hohem Niveau dargestellt werden.

Bewertungskriterien:

• Bewegungsqualität (Schwierigkeitsgrad der Elemente, deutlicher Bewegungsansatz, Körperhaltung, Körperspannung/bzw.-entspannung, Bewegungsfluss, Bewegungsweite, Übereinstimmung bzw. Wechselwirkung und Koordination von Körperbewegung und Musik/Objekteinsatz/Partnerbewegung)

• Aufbau der Studie (Bewegungsvielfalt, Bewegungsoriginalität, Formaler Aufbau)

3.1.2 Improvisation

Bewegungsaufgabe zur Überprüfung der spontanen Gestaltungsfähigkeit

Anzahl der Personen: 1 Person - Kleingruppe

Die Aufgabe wird in der Prüfung gestellt, einschließlich genauer Angaben zu den Gestaltungskriterien. Die Vorbereitungszeit beträgt 15 Minuten.

Gymnastik

- 142 -

Bewertungskriterien:

• Gestaltungsfähigkeit (Originalität und Vielfalt von Bewegungen entsprechend der gestellten Aufgabe, Variationen bezüglich Raum, Zeit, Dynamik, Motiventwicklung)

• Bewegungsqualität (s. 3.1.1)

3.1.3 Komposition

Selbstständig erarbeitetes Werk zur Überprüfung der choreographischen Fähigkeiten

Anzahl der Personen: 1 - 4 (für Großgruppengestaltungen können auch mehr Personen ohne Bewertung miteinbezogen werden)

Die Bewegungskomposition wird einem im SPF abgesprochenen Themenschwerpunkt unterstellt. Daneben können weitere Ausgangspunkte (z.B. Musik, Partner, Gruppe, Text, Kunstwerk, Raum, Zeit, Dynamik, Körper,...) einbezogen werden. Die Studie sollte formal aufgebaut sein, inhaltliche Assoziationen können sich ergeben. Die Komposition ist in einer Notation (vergleichbar einem Zeitungsartikel über das Stück) festzuhalten.

Bewertungskriterien:

• Choreographische Fähigkeiten (Ausschöpfen der Gestaltungskriterien, Gesamtaufbau, Motiventwicklungen, Spannungsbogen, ...)

• Bewegungsqualität (s. 3.1.1, daneben Schwierigkeitsgrade beim Geräteeinsatz) • Deutlichkeit des Kompositionskonzepts • Qualität der Notation

3.2 Theorieleistung

Die Theorieleistung ergibt sich aus den im Modul geforderten Theorieanteilen aus dem Spezialfach und dem Seminar mit sportartübergreifender Thematik. Die einzelnen Anforderungen werden zu Beginn der Veranstaltung von den jeweiligen Dozentinnen und Dozenten bekannt gegeben

3.3 Lehrprobe

Die Lehrprobe im SPF Gymnastik umfasst die drei Teile Planung, Durchführung und Reflexion.

Die 45-Minuten-Einheit wird mit den TeilnehmerInnen des Spezialfaches oder einer vorgegebenen anderen Adressatengruppe durchgeführt, Planungsüberlegungen beziehen sich auf die jeweilige Gruppe. Die Planung wird durch einen Lehrprobenentwurf dokumentiert, die inhaltliche Strukturierung wird im SPF bekannt gegeben. In die Bewertung gehen der schriftliche Entwurf, die Durchführung und die Reflexion der Lehrprobe ein.

4 Kreditierung Nach erfolgreichem Absolvieren aller Anforderungen des Moduls erhält die/der Studierende 9 Kreditpunkte.

Handball

- 143 -

Handball

1 Seminar mit sportartübergreifender Thematik Das sportartübergreifende Seminar ergänzt das Spezialfach Handball um unspezifische, fachübergreifende - allgemeine Bezugsfelder des Handballspiels. Es wird parallel zu einem Teil des Spezialfaches im Umfang von 2 SWS angeboten. Ziel ist die vorrangig theoretische Auseinandersetzung mit handballübergreifenden Kenntnissen.

Inhalte des sportübergreifenden Seminars leiten sich aus den Spezialfach-Rahmenthemen ab (siehe Punkt 2.2), wobei für das konkrete Seminar jeweils Schwerpunktsetzungen vorgenommen werden:

• Gemeinsamkeiten und Unterschiede der speziellen Techniken und Taktiken der großen Sportspiele

• Sportwissenschaftliche Aspekte der Sportspiele • Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Regelwerke von Sportspielen • Organisations- und Förderungsstrukturen in Verbänden und Institutionen mit/für

Sportspiele • Sporttreiben unter verschiedenen Bezügen • etc.

2 Spezialfach Handball

2.1 Ziele des Spezialfachs

Auf der Grundlage der Inhalte der Grundkurse wird das Handballspiel sportartspezifisch hinsichtlich technischer, taktischer und spielstruktureller Bedingungen analysiert und in theoretischen und praktischen Themen erarbeitet. Inhaltlich werden Ausformungen des Handballspiels für und bei verschiedenen Adressatengruppen sowie unterschiedlichen Ausführungsebenen bearbeitet. Die Analysen erfolgen vor dem Hintergrund des Handballspiels in seiner höchstentwickelten Form des modernen Wettkampfspiels.

Aus den Inhalten ergeben sich neben der theoretischen und praktischen Auseinandersetzung mit der Sportart Lehrübungen, die bis zur abschließenden Lehrprobe (siehe Punkt 3.2) im Spezialfach die Fähigkeit ausbilden sollen, Handball für ausgewählte Adressatengruppen in speziellen Arbeitsthemen aufzubereiten und zu erarbeiten.

2.2 Themenbereiche des Spezialfachs

Aus der Liste der Rahmenthemen des Spezialfachs-Handball ergeben sich praxis- und theoriebezogene Arbeitsaufgaben. Daraus muss jede(r) Teilnehmer(in) im Laufe des vierstündigen Spezialfachs jeweils ein Thema in Praxis und Theorie in Form einer Lehrübung (Praxisschwerpunkt) und Referat (Theorieschwerpunkt) erarbeiten und durchführen.

Die Rahmenthemen lassen sich wie folgt formulieren (Anpassungen und Modifikationen sind aus aktuellen Anlässen jederzeit möglich):

Handball

- 144 -

2.2.1 Spezielle Technik und Taktik des Handballspiels

• Individuelle - positionsspezifische Schulung - in Abwehr und Angriff (methodische Aspekte und Leistungsanforderungen zur Verbesserung individueller Handlungskompetenz)

• Gruppentaktisches Abwehr- und Angriffsverhalten (Entwicklung und Verbesserung kollektiver Handlungskompetenzen)

• Abwehrsysteme 6:0 und 3:2:1 und Angriffssysteme 3:3 mit Übergang zum 2:4 • Spielweisen der Abwehr, aktiv-reaktiv + offensiv-defensiv + antizipativ • Taktische Angriffsmaßnahmen, Spielzüge/ Angriffskonzeptionen/ Handlungsketten • Gegenstoß in all seinen Phasen, inkl. „Schnelle Mitte“ und Abwehr dagegen • Abwehr und Angriff in Sondersituationen (Unterzahl/ Überzahl)

2.2.2 Sportwissenschaftliche Aspekte des Handballspiels

• Anforderungsprofil des Handballspielers unterteilt in Technik/ Taktik, koordinativ und konditionell (Trainingsmethoden/ -prinzipien)

• DHB-Rahmentrainingsplan (langfristiger Leistungsaufbau) und seine Umsetzung in der Vereinspraxis

• Koordinationstraining und Verletzungsprophylaxe im Handball • Trainingssteuerung, -planung, -periodisierung im Handball (Leistungsbereich) • Spielbeobachtung: Techniken, Funktionen und Realisierung in der Praxis • Coaching und seine Trainings- bzw. Spielsteuerung • Mentales Training (Konzepte, Praxis)

2.2.3 Regelwerke und Schiedsrichterwesen

• ursprüngliches Spiel und Entwicklung der Regeln bis heute (IHF) • Schiedsrichtertechnik und -verhalten • Schiedsrichterausbildung und -prüfung (siehe Trainerlizenz)

2.2.4 Handball unter verschiedenen Bezügen

• Vermittlungsmodelle unter dem Aspekt verschiedener Leistungsniveaus • Aspekte des Kinder- und Jugendtrainings: Kurzfristige Erfolge vs. perspektivischer

Leistungsentwicklung • Handball in der Schule • Mini-Handball • „Fun“-Sportarten: Beach-Handball, Feldhandball, Holf, Goalcha • Handball in Entwicklungsländern

2.3 Organisation und besondere Eingangsvoraussetzungen

Das Spezialfach findet in zwei aufeinander folgenden Semestern im Umfang von 2 x 2 Semesterwochenstunden statt. Ein Seminar mit sportartübergreifender Thematik im Umfang von 2 SWS (siehe Punkt 1) begleitet das Spezialfach.

Eingangsvoraussetzungen sind überdurchschnittliche handballspezifische Leistungsfähigkeiten, Kenntnisse und Vermittlungskompetenzen. Der Nachweis erfolgt über den abgeschlossenen Grundkurs Handball des Bachelor-Studiums mit Noten für „eigene Bewegungsleitung“ sowie „Sportarttheorie/Lehrkompetenz“ von 2,7 (befriedigend plus) oder besser.

Handball

- 145 -

Grundlegende Arbeitsmaterialien für das Handball-Spezialfach sind:

• Fachliteratur; insbesondere Zeitschrift handballtraining und DVDs (Ausleihe über Fachleiter Handball möglich)

• Handball-Internetseiten nach Absprache mit den Fachdozenten • Verschriftlichte Lehrversuchsplanungen und Referate der Teilnehmer(innen), die jeweils

als pdf-file über eine e-learning Plattform der Ruhr-Universität Bochum bereitgestellt werden.

3 Ermittlung der Leistungen im Modul Die im Modul erbrachten Leistungen werden aus den drei Teilleistungen Praxisprüfung, Theorieleistung und Lehrprobe ermittelt. Die Modulnote ergibt sich zu gleichen Teilen aus den Noten der Praxisprüfung, der Theorieleistung und der Lehrprobe.

3.1 Praxisprüfung

Im Rahmen der Praxisprüfung wird von den Spezialfachteilnehmern(innen) der Nachweis handballspezifischer Fertigkeiten und Fähigkeiten verlangt. Dabei geht es um die Überprüfung der individuellen, gruppen- und mannschaftstaktischen Handlungskompetenzen in Abwehr und Angriff. Die Prüfung kann folgende Teile umfassen:

• Individuelle- und gruppentaktische Elemente im Spiel 6:6 auf ein Tor (Spielzeit ca. 2 x 15 min), zu spielende Grundsysteme in der Abwehr 3:2:1 und im Angriff 3:3.

• Spiel 7:7 (Spielzeit 2 x 30min) mit von den jeweiligen Mannschaften erstellten und erarbeiteten Spielstrategien (je nach Können der Einzelspieler) von Ballgewinn bis Ballverlust. Die jeweiligen Spielstrategien müssen dem Kursleiter vor der Prüfung vorliegen. Zu spielende Grundsysteme in der Abwehr sind die 3:2:1- sowie die 6:0 Abwehr.

3.2 Theorieleistung

Die Theorieleistung ergibt sich aus den im Modul geforderten Theorieanteilen aus dem Spezialfach und dem Seminar mit sportartübergreifender Thematik. Die einzelnen Anforderungen werden zu Beginn der Veranstaltung von den jeweiligen Dozentinnen und Dozenten bekannt gegeben

3.3 Lehrprobe

Die Lehrprobe im Spezialfach Handball umfasst die drei Teile Planung, Durchführung und Reflexion.

Die 45-Minuten-Einheit wird mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Spezialfachs oder einer von den Studierenden zu organisierenden anderen Adressatengruppe durchgeführt. Planungsüberlegungen beziehen sich auf die jeweilige Gruppe. Die Planung wird durch einen Lehrprobenentwurf dokumentiert, die inhaltliche Strukturierung wird im Spezialfach bekannt gegeben. In die Bewertung gehen der schriftliche Entwurf, die Durchführung und die Reflexion der Lehrprobe ein.

Handball

- 146 -

4 Kreditpunkte Nach erfolgreichem Absolvieren aller Anforderungen des Moduls erhält die/der Studierende 9 Kreditpunkte.

5 Trainerlizenz Bei Erfüllung bestimmter zu Spezialfachbeginn festgelegter Ausbildungskriterien ist der Erwerb einer Trainerlizenz möglich. Die zum Lizenzerwerb notwendigen theoretischen Kenntnisse werden zusätzlich zu den o.g. Prüfungsteilen im Rahmen einer zweistündigen Klausur nachgewiesen. Die Klausurnote („sehr gut (1,0) bis „ausreichend“ (4,0), bei Nichtbestehen „n.b.“) fließt in die Theorienote der Lizenzkandidat(inn)en ein (siehe 3.2).

Außerdem sind Regelkenntnisse nachzuweisen und eine Vereinszugehörigkeit ist notwendig.

Leichtathletik

- 147 -

Leichtathletik

1 Seminar mit sportartübergreifender Thematik Das Seminar umfasst 2 Semesterwochenstunden und wird im gleichen Semester angeboten wie der Teil 1 des Spezialfachs.

Das Seminar ist thematisch an das Spezialfach gebunden, eröffnet aber darüber hinaus breiter angelegte Perspektiven. Die übergeordneten Fragestellungen betreffen etwa:

• Vergleichende Überlegungen zu anderen Sportarten/ Bewegungsfeldern • Didaktische Konzepte und methodische Konsequenzen für verschiedene

Adressatengruppen • Aktuelle wissenschaftliche Forschungsfragen

Die Aufgaben zum erfolgreichen Abschluss des Seminars (Lehrtätigkeit, Seminararbeit etc.) werden zu Beginn der Veranstaltung bekannt gegeben, der Arbeitsumfang beträgt 3 CP.

2 Spezialfach Leichtathletik

2.1 Ziele des Spezialfachs

Ziel des Spezialfachs Leichtathletik ist die Vermittlung einer vertieften Lehr- und Handlungskompetenz in den verschiedenen Teilbereichen Laufen, Springen und Werfen.

Dabei ist eine Differenzierung unter Berücksichtigung der Handlungsbereiche des Vereins-, Breiten- und Schulsport erforderlich. Die Einsatzmöglichkeiten leichtathletischer Bewegungsformen in gesundheitsorientierten Institutionen (präventiv/ rehabilitativ) sind bei der Zielorientierung ebenfalls zu beachten.

2.2 Themenbereiche des Spezialfachs

• Erarbeitung bestimmter Techniken zum Bewegungssehen und zur Bewegungskorrektur unter Anwendung moderner Medien

• Verbesserung der Demonstrationsfähigkeit in ausgewählten leichtathletischen Disziplinen mit Hilfe spezieller methodischer und didaktischer Konzepte

• Erweiterung des disziplinspezifischen Bewegungsspektrums durch Hammerwurf, Dreisprung, Hindernis- und Staffellauf-Techniken

• Planung, Durchführung und Reflexion unterschiedlicher adressatenorientierter Lehr- und Lernprozesse im schulischen und außerschulischen Bereich (z.B. Planung eines konkreten Unterrichtsvorhabens unter Anwendung von verschiedenen pädagogischen Perspektiven)

• Analyse und praktische Anwendung trainingsspezifischer Einheiten des periodisierten Mehrkampftrainings (Sieben-/ Zehnkampf)

• Konzeption, Durchführung und Auswertung einer leichtathletiktypischen Veranstaltung, z.B. Stabhochsprung-Meeting, Staffel-Tag, Orientierungslauf, Werfertag, unter Berücksichtigung besonderer organisatorischer Maßnahmen

• Erwerb spezieller Kenntnisse bzgl. internationaler Wettkampfbestimmungen für die Kampfrichterlizenz des DLV

Leichtathletik

- 148 -

2.3 Organisation und besondere Eingangsvoraussetzungen

Das Spezialfach baut auf fundierten theoretischen Kenntnissen der Modulveranstaltung „Laufen, Springen, Werfen – Leichtathletik“ des Moduls 2 auf und setzt überdurchschnittliche praktische Leistungen voraus.

Das Spezialfach findet in zwei aufeinander folgenden Semestern im Umfang von 2 x 2 SWS statt und ist hinsichtlich seines Arbeitsumfanges mit 6CP ausgewiesen.

Da die Veranstaltungstermine für den praktischen Prüfungsteil überwiegend im Sommer liegen, beginnt das Spezialfach im Wintersemester.

Voraussetzung für die Zulassung zur Spezialfachprüfung:

• regelmäßige Anwesenheit und engagierte Mitarbeit im Seminar (Referate) • Hospitationen bei verschiedenen Zielgruppen (z.B. Kinder, Senioren, Behinderte, usw.) in

unterschiedlichen Anwendungsbereichen (Breiten-, Schul- und Leistungssport) • Betreuung von Trainingsgruppen im Rahmen freier Übungszeiten • Wettkampforganisation und Kampfrichtertätigkeiten während der Leichtathletik-

Praxisprüfung

3 Ermittlung der Leistungen im Modul Die Prüfungsleistung setzt sich aus den gleich gewichteten Teilleistungen in der Praxisprüfung, in der Klausur und in der Lehrprobe zusammen.

3.1 Praxisprüfung

Den Abschluss des Spezialfachs bildet ein leichtathletischer Mehrkampf, der nach den internationalen Wettkampfbestimmungen für Studentinnen als Siebenkampf und für Studenten als Zehnkampf absolviert werden soll.

Die Mehrkämpfe finden an zwei aufeinander folgenden Tagen statt.

Zeitpunkt und Ort der Mehrkampf-Veranstaltungen können frei gewählt werden, solange sie nach den Bestimmungen des DLV durchgeführt werden. Der Prüfungsteil muss innerhalb eines Jahres nach Ende des Spezialfachs absolviert werden.

Der Siebenkampf der Studentinnen besteht aus dem 100m-Hürdensprint, Hochsprung, Kugelstoßen und 200m-Sprint am ersten Tag und Weitsprung, Speerwurf und dem 800m-Lauf am zweiten Tag.

Zum Zehnkampf der Studenten gehören der 100m-Sprint, Weitsprung, Kugelstoßen, Hochsprung und 400m-Lauf am ersten Tag und 110m-Hürdensprint, Diskuswurf, Stabhochsprung, Speerwurf und der 1500m-Lauf am zweiten Tag.

Die Bewertung der Praxisprüfung erfolgt über die Umrechnung der im Mehrkampf erbrachten Ergebnisse anhand der aktuellen Punktetabelle des DLV.

Die Summe der Punktzahlen aus den Einzeldisziplinen wird in folgendes Notenverhältnis gebracht:

Leichtathletik

- 149 -

Note Punkte Studenten Punkte Studentinnen 1,0 >= 5100 >= 4050 1,3 4900 - 5099 3900 – 4049 1,7 4700 - 4899 3750 – 3899 2,0 4500 - 4699 3600 – 3749 2,3 4300 - 4499 3450 – 3599 2,7 4100 - 4299 3300 – 3449 3,0 3900 - 4099 3150 – 3299 3,3 3700 - 3899 3000 – 3149 3,7 3500 - 3699 2850 – 2999 4,0 3300 - 3499 2700 – 2849 n.b. <= 3300 <= 2700

3.2 Theorieleistung

Die Theorieleistung ergibt sich aus den im Modul geforderten Theorieanteilen aus dem Spezialfach und dem Seminar mit sportartübergreifender Thematik. Die einzelnen Anforderungen werden zu Beginn der Veranstaltung von den jeweiligen Dozentinnen und Dozenten bekannt gegeben.

Die fachspezifischen Grundlagen bilden das aktuelle Leichtathletik-Skript, die Seminarunterlagen, die Basisliteratur sowie alle im Laufe der Veranstaltung erstellten Ausarbeitungen.

3.3 Lehrprobe

Die Lehrproben finden in der Regel mit Lerngruppen der Leichtathletikveranstaltungen (Modul 2) der Fakultät außerhalb der Kurszeiten des Spezialfaches statt.

Auf besonderen Wunsch sind Lehrproben auch mit externen Übungsgruppen möglich.

Die fachspezifischen Kriterien zur Beurteilung ergeben sich aus den Lernzielen und Lerninhalten des Spezialfaches Leichtathletik.

In die Bewertung gehen der schriftliche Entwurf, die Durchführung und die Reflexion der Lehrproben ein.

Grundlage und eine Orientierungshilfe sind die Skripte für den Ausbildungsbereich: „Lehrversuche außerschulisch“ an der Fakultät für Sportwissenschaft der RUB.

4 Kreditierung Nach erfolgreichem Absolvieren aller Anforderungen des Moduls erhält die/der Studierende 9 Kreditpunkte.

5 Fachlizenz Nach erfolgreichem Abschluss des Spezialfachs kann unter bestimmten Voraussetzungen eine Lizenz als Trainer (B) des DSB beantragt werden.

Rudern

- 150 -

Rudern

1 Seminar mit sportartübergreifender Thematik Das Seminar umfasst 2 Semesterwochenstunden und wird im gleichen Semester angeboten wie Teil 1 oder Teil 2 des Spezialfaches.

Das Seminar ist thematisch an das Spezialfach gebunden, öffnet aber darüber hinaus breiter angelegte Perspektiven. Diese übergeordneten Fragestellungen betreffen in Anlehnung an das jeweilige Hauptthema des Spezialfaches z.B.

• vergleichende Betrachtungen zu anderen Sportarten/Bewegungsfeldern • aktuelle wissenschaftliche Forschungsfragen • didaktische Konzepte und methodische Umsetzungen für unterschiedliche

Adressatengruppen.

Die Arbeitsaufgaben zum erfolgreichen Abschluss des Seminars (Lehrtätigkeit, Seminararbeit u.ä.) werden zu Beginn der Veranstaltung bekannt gegeben; der Arbeitsumfang beträgt 3 CP.

2 Spezialfach Rudern

2.1 Ziele des Spezialfaches

Kursziel sind die Vermittlung und Aneignung einer vertieften Lehr- und Gestaltungskompetenz im Rudern in freizeit- und breitensportlich orientierten Berufsfeldern sowie für den schulischen Unterricht. Dazu zählen besonders:

• Planung, Durchführung und kritische Reflexion von Ruderunterricht in der Einsteiger- und Fortgeschrittenenschulung in spezifischer Ausprägung auf institutionelle Einbindungen

• Erweiterung der Eigenrealisation (u.a. Riemenrudern, Mannschaftsboot) • Planung und Durchführung von Ruderwanderfahrten • Situationsspezifische Beurteilung von Gefahren auf dem Wasser

2.2 Themenbereiche des Spezialfaches

Bei unterschiedlicher Schwerpunktsetzung für das jeweilige Spezialfach (z.B. Schülerrudern, Riemenrudern, kritisches Anwenden aktueller sportwissenschaftlicher Erkenntnisse) geht es auch um folgende Inhalte:

• Erwerben und Festigen von grundlegendem und demonstrativem Können (eigene Bewegungsleistung) als Grundlage für die Gestaltung und Durchführung von sicherem und qualitativ hochwertigem Ruderunterricht

• Erwerb einer angemessenen sportartspezifischen Leistungsfähigkeit im Skullen und Riemenbootrudern

• Kritische Auseinandersetzung und Interpretation sportwissenschaftlicher Erkenntnisse für die exemplarische Umsetzung und Reflexion unterschiedlicher pädagogisch-didaktischer Perspektiven beim Ruderunterricht sowie im Training

• Einbindung von Natur- und Umwelterziehung • Gesundheitliche Aspekte • Wanderrudern • Organisation und Durchführung von Wettkämpfen

Rudern

- 151 -

• Einrichten des Bootsplatzes und einfache Reparaturen • Knotenkunde

2.3 Organisation und besondere Eingangsvoraussetzungen

Die Teilnahme am Spezialfach setzt die erfolgreich abgeschlossene Teilnahme am Grundkurs voraus („Eigene Bewegungsleistung“ und „Theoretische Leistung/Lehrkompetenz“ besser als Note 3,0).

Das Spezialfach findet an zwei aufeinanderfolgenden Semestern (Beginn jeweils im WS) im Umfang von 2 x 2 SWS statt (Arbeitsumfang 6 CP). Im WS werden vorrangig die theorieorientierten Inhalte bearbeitet und eine rudertechnische Vorbereitung für das SS vorgenommen. Das SS dient vorrangig der Verbesserung von Können und Lehrkompetenz sowie der Vorbereitung der Ruderwanderfahrt (über Pfingsten oder im Anschluss an den Prüfungszeitraum).

Um an der Ruderwanderfahrt teilzunehmen wird eine praktische Vorbereitung von mehr als 100 km im Mannschaftsboot vorausgesetzt (Sicherheits- und Gesundheitsaspekt). Dies kann durch entsprechende Fahrtenbücher nachgewiesen werden.

Das Steuern eines Mannschaftsbootes mit den erforderlichen Kommandos ist als Zulassung zur praktischen Prüfung ist im Rahmen der Kursausbildung nachzuweisen (DRV Steuer- und Obleuteprüfung).

3 Ermittlung der Leistungen im Modul Die im Modul erbrachten Leistungen werden aus den drei Teilleistungen Praxisprüfung, Theorieleistung und Lehrprobe ermittelt. Die Modulnote ergibt sich zu gleichen Teilen aus den Noten der Praxisprüfung, der Theorieleistung und der Lehrprobe.

3.1 Praxisprüfung

Die Zielsetzung der Praxisprüfung besteht im Nachweis ruderspezifischer Qualifikationen. Sie besteht aus den Teilprüfungen:

• 1000 m Zeitfahren im Skullboot • Technikprüfung im Riemenboot (Zweier ohne) • Manövern zur Bootsbeherrschung

3.2 Theorieleistung

Die Theorieleistung ergibt sich aus den im Modul geforderten Theorieanteilen aus dem Spezialfach und dem Seminar mit sportartübergreifender Thematik. Die einzelnen Anforderungen werden zu Beginn der Veranstaltung von den jeweiligen Dozentinnen und Dozenten bekannt gegeben.

Rudern

- 152 -

3.3 Lehrprobe

Die Lehrprobe im SPF Rudern umfasst die drei Teile Planung, Durchführung und Reflexion.

Die 45-Minuten-Einheit wird mit den Studierenden des Spezialfaches oder einer anderen Adressatengruppe in Absprache mit den Dozenten durchgeführt, Planungsüberlegungen beziehen sich auf die jeweilige Gruppe.

In die Bewertung gehen der schriftliche Entwurf, die Durchführung und die Reflexion der Lehrprobe ein.

4 Kreditierung Nach erfolgreichem Absolvieren aller Anforderungen des Moduls erhält die/der Studierende 9 Kreditpunkte.

5 Fachlizenz Nach erfolgreichem Abschluss des Spezialfachs kann unter bestimmten Voraussetzungen eine Lizenz als Trainer (C) des DRV beantragt werden.

Schwimmen

- 153 -

Schwimmen

1 Seminar mit sportartübergreifender Thematik Das Seminar umfasst 2 Semesterwochenstunden und wird im gleichen Semester angeboten wie der Teil 1 des Spezialfachs.

Das Seminar ist thematisch an das Spezialfach gebunden, eröffnet aber darüber hinaus breiter angelegte Perspektiven. Die übergeordneten Fragestellungen betreffen etwa:

• Vergleichende Überlegungen zu anderen Sportarten Bewegungsfeldern • Didaktische Konzepte und methodische Konsequenzen für verschiedene

Adressatengruppen • Aktuelle wissenschaftliche Forschungsfragen.

2 Spezialfach Schwimmen

2.1 Ziele des Spezialfachs

Übergeordnetes Kursziel ist die Vermittlung einer vertieften Lehr- und Handlungskompetenz für Sportstudierende im Ausbildungsbereich „Schwimmen - Bewegungsraum Wasser“ für Zielgruppen unterschiedlicher Leistungsstärke.

Das bedeutet die didaktisch-methodische Einordnung der Handlungsbereiche: Anfängerschwimmen - Basisausbildung, Rettungsschwimmen, Sportschwimmen, Aquasport, Sportspiele im Wasser - Wasserball, Sporttauchen, Wasserspringen und Kunstschwimmen für die jeweiligen Adressaten fachspezifisch aufzubereiten und in ausgewählten Teilbereichen unterrichtliche Handlungsfähigkeiten zu erwerben.

Das Spezialfach baut auf fundierten theoretischen Kenntnissen und überdurchschnittlichen praktischen Leistungen aus der Schwimm-Veranstaltung des Moduls 2 auf.

2.2 Themenbereiche des Spezialfachs

• Erarbeitung und Erprobung ausgewählter Techniken und Materialien zum Bewegungslernen und zur Bewegungskorrektur in schwimmspezifisch orientierten Anwendungsbereichen.

• Exemplarische Umsetzung praktischer Beispiele aus der speziellen Trainings- und Bewegungslehre des Sportschwimmens.

• Analyse und Reflexion ausgewählter schwimmsportspezifischer Medien mit Blick auf die unterschiedlichen Anwendungsfelder in Schule, Verein, Breiten- und Leistungssport, präventivem und rehabilitativem Sport und in kommerziellen Einrichtungen.

• Erarbeiten einer vertieften Demonstrationsfähigkeit in schwimmspezifischen Techniken, im Rettungsschwimmen und im Aquasport. Demonstrationsfähigkeit der Grundelemente von Sporttauchen, vom Wasserballspielen und vom Kunstschwimmen.

• Handlungsorientierter Erwerb übergeordneter didaktisch-methodischer Vermittlungs-konzeptionen für schwimmsportliche Übungs- bzw. Trainingsmaßnahmen mit dem Ziel der Verbesserung von Fitness/Gesundheit und Leistungssteigerung.

• Exemplarische Planung, Durchführung und Auswertung unterschiedlicher, adressatenorientierter Unterrichtsmaßnahmen mit schwimmsportspezifischen Zielen und

Schwimmen

- 154 -

Inhalten im außerschulischen Bereich, z.B. aus den Teilbereichen Technikschwimmen, Spiele im Wasser, Wettkampfschwimmen und Aquasport.

• Konzeption, Durchführung und Auswertung von schwimmsportlichen Veranstaltungen, z.B. Jahrgangsmeisterschaften, Aquafitness - Events, Hochschulmeisterschaften u.a., unter besonderer Berücksichtigung der organisatorischen und motivationalen Besonderheiten.

• Erwerb der speziellen theoretischen und praktischen Kenntnisse und Fertigkeiten für den Lehrschein der DLRG als übergeordneter Lehrqualifikation für die Ausbildungs- und Prüfungssituationen im Rettungsschwimmen.

2.3 Organisation und besondere Eingangsvoraussetzungen

Das Spezialfach setzt überdurchschnittliche Leistungen in Theorie und Praxis in der erfolgreich abgeschlossenen Grundveranstaltung „Schwimmen - Bewegungsraum Wasser“, voraus.

Das Spezialfach findet in zwei aufeinander folgenden Semestern im Umfang von 2 x 2 SWS statt und ist hinsichtlich seines Arbeitsumfanges mit 6 CP ausgewiesen.

Eine engagierte und zuverlässige Mitarbeit im Spezialfach und die Bereitschaft sich in den verschiedenen Tätigkeitsfeldern des Schwimmsports einzuarbeiten wird erwartet.

Als Voraussetzung zur Zulassung zur theoretischen und praktischen Spezialfachprüfung sind im Laufe des Ausbildungsjahres motorisch-sportartorientierte Fertigkeiten (kursbegleitende Leistungsüberprüfungen), lehrkompetenzorientierte Aufgabenstellungen (Lehrversuche) und theoretische Kenntnisse (Seminararbeit, Referate) abzuleisten.

Die Literaturgrundlage bilden die jeweiligen aktuellen Schwimmskripte, sowie die entsprechenden vorgegebenen Spezialfachmaterialien.

3 Ermittlung der Leistungen im Modul Die im Modul erbrachten Leistungen werden aus den drei Teilleistungen Praxisprüfung, Theorieleistung und Lehrprobe ermittelt. Die Modulnote ergibt sich zu gleichen Teilen aus den Noten der Praxisprüfung, der Theorieleistung und der Lehrprobe.

3.1 Kursbegleitende Leistungsprüfungen

Die nachstehenden Inhalte werden kursbegleitend überprüft (bestanden/nicht bestanden):

• Spiel- und Handlungsfähigkeit sowie ausgewählten Fertigkeiten im Wasserball (WB-Dribbling, Torwurfvariationen, Passen und Fangen, Demonstration verschiedener Angriffs- und Abwehrformationen).

• Grundfertigkeiten aus dem Bereich des Kunstschwimmens (Paddeltechniken, spezielle Schwimmtechniken, Grundfiguren und elementare Gestaltungsaufgaben).

• Prüfungsaufgaben des DLRG-Lehrschein. • Ausgewählte Grundtechniken aus dem Bereich des Sporttauchens.

Schwimmen

- 155 -

3.2 Praxisprüfung

Zielsetzung der Praxisprüfung ist der erfolgreiche Nachweis von motorischen Handlungen als Bestandteil von Lehrkompetenz im Freizeit- und Breitensport.

• 200m Lagenschwimmen • 3 x 100m Schwimmen in drei verschiedenen Schwimmarten (Benotung erfolgt in

Anlehnung an die aktuellen schwimmsportlichen Leistungstabellen des DSV)

Note Punkte Studenten Punkte Studentinnen 1,0 1600 1400 1,3 1550 1350 1,7 1500 1300 2,0 1450 1250 2,3 1400 1200 2,7 1350 1150 3,0 1300 1100 3,3 1250 1050 3,7 1200 1000 4,0 1150 950 n.b. < 1100 < 900

3.3 Theorieleistung

Die Theorieleistung ergibt sich aus den im Modul geforderten Theorieanteilen aus dem Spezialfach und dem Seminar mit sportartübergreifender Thematik. Die einzelnen Anforderungen werden zu Beginn der Veranstaltung von den jeweiligen Dozentinnen und Dozenten bekannt gegeben

3.4 Lehrprobe

Die Lehrprobe im SPF Schwimmen umfasst die drei Teile Planung, Durchführung und Reflexion.

Die 45-Minuten-Einheit wird mit den TeilnehmerInnen des Spezialfaches oder einer vorgegebenen anderen Adressatengruppe durchgeführt, Planungsüberlegungen beziehen sich auf die jeweilige Gruppe. Die Planung wird durch einen Lehrprobenentwurf dokumentiert, die inhaltliche Strukturierung wird im SPF bekannt gegeben. In die Bewertung gehen der schriftliche Entwurf, die Durchführung und die Reflexion der Lehrprobe ein. Grundlage und Orientierung sind die Skripte für den Ausbildungsbereich „Lehrübungen“ an der Fakultät für Sportwissenschaft der RUB.

4 Kreditierung Nach erfolgreichem Absolvieren aller Anforderungen des Moduls erhält die/der Studierende 9 Kreditpunkte.

Skilauf

- 156 -

Skilauf

1 Seminar mit sportartübergreifender Thematik Das Seminar umfasst 2 Semesterwochenstunden und wird im gleichen Semester angeboten wie das Spezialfach.

Das Seminar ist thematisch an das Spezialfach gebunden, eröffnet aber darüber hinaus breiter angelegte Perspektiven. Die übergeordneten Fragestellungen betreffen z. B.:

• Vergleichende Überlegungen zu anderen Sportarten/Bewegungsfeldern • Didaktische Konzepte und methodische Konsequenzen für verschiedene

Adressatengruppen • Aktuelle wissenschaftliche Forschungsfragen • Bewegungserfahrungen in weiteren Bewegungsfeldern des Schneesports (Langlauf,

Snowboard, Telemark) • Kennenlernen von Konzeptionen und Institutionen (Wintersport-)Tourismus

Die Aufgaben zum erfolgreichen Abschluss des Seminars (Lehrtätigkeit, Seminararbeit etc.) werden zu Beginn der Veranstaltung bekannt gegeben, der Arbeitsumfang beträgt 3 CP.

2 Spezialfach Skilauf

2.1 Ziele des Spezialfachs

• Planung, Durchführung und kritische Reflexion von Schneesportunterricht in der Einsteiger- und Fortgeschrittenenschulung in spezifischer Ausprägung auf unterschiedliche Angebotstrukturen und institutionelle Einbindungen sowie der Anpassung an die jeweiligen Unterrichtsbedingungen

• Fachgerechte Beurteilung von Berggefahren und Risikomanagement • Erfahrungen und Kenntnisse über weitere Arbeitsfelder in unterschiedlichen Bereichen

des Schneesports (Langlauf, Snowboard, Telemark usw.)

2.2 Themenbereiche des Spezialfachs

Erwerben und Festigen von fundiertem grundlegendem und situativem Können (eigene Bewegungsleistung) als Grundlage für die Gestaltung von sicherem und qualitativ hochwertigem Schneesportunterricht:

• Erwerb einer vertiefenden eigenanalytischen Demonstrationsfähigkeit von Aktionen und Bewegungsspielräumen

• Erwerb einer angemessenen sportartspezifischen Leistungsfähigkeit auch bei schwierigen Gelände-, Schnee- und Wetterbedingungen (Sicherheitsaspekt)

• Erwerb eines breiten Spektrums von Bewegungserfahrungen auf unterschiedlichen Schneesportgeräten

• Erproben von Wettkampfformen

Vertiefen, Bewerten und Erproben von didaktisch-methodischen Aspekten der Bewegungsfelder im Schneesport in schulischen und außerschulischen Bereichen unter besonderer Berücksichtigung der Lerngruppe und der äußeren Bedingungen:

Skilauf

- 157 -

• Vermittlungskonzepte im Schneesport bei unterschiedlichen äußeren Bedingungen mit verschiedenen Adressatengruppen

• Kritische Auseinandersetzung mit spezifischer und übergreifender Fachliteratur • Einsatz von Medien und methodischen Hilfsmitteln in unterschiedlichen

Kurskonzeptionen • Einbindung von Natur- und Umwelterziehung in den Schneesportunterricht • Gefahrenabschätzung beim Fahren außerhalb gesicherter Pisten und Verhalten bei

Lawinenunfällen

Kennenlernen, Vertiefen, Bewerten, Modifizieren und Anwenden (sport-)wissenschaftlicher, material- und umweltbezogener Erkenntnisse im Schneesport:

• Sportgeräte und Materialien im Hinblick auf einen fachgerechten Einsatz im Schneesportunterricht und einer qualifizierten Beratung der Kursteilnehmer

• Produktionstechnologien, Produktentwicklung und Wartung und Reparatur der Sportgeräte und Funktionsbekleidung

• Berggefahren erkennen und in Bezug auf einen sicheren Schneesportunterricht interpretieren: Gefahrenabschätzung beim Variantenfahren, lawinenbildende Faktoren, Wetterbeobachtungen

• Wettkampfformen im Schneesport • Ökonomische Aspekte des Schneesports • Arbeitsfelder und Institutionen im Schneesport und Sporttourismus

2.3 Organisation und besondere Eingangsvoraussetzungen

Das Spezialfach Skilauf umfasst 4 SWS (6 Kreditpunkte). Die Teilnahme an dem Spezialfach setzt die erfolgreiche Teilnahme am Seminar Schneesport, Skilauf voraus.

3 Ermittlung der Leistungen im Modul Die im Modul erbrachten Leistungen werden aus den drei Teilleistungen Praxisprüfung, Theorieleistung und Lehrprobe ermittelt. Die Modulnote ergibt sich zu gleichen Teilen aus den Noten der Praxisprüfung, der Theorieleistung und der Lehrprobe.

3.1 Kursbegleitende Leistungsprüfungen

Die nachstehenden Inhalte werden kursbegleitend überprüft (bestanden/nicht bestanden):

• Grundlegendes Können im Telemark • Vertiefendes Können im Snowboard • Grundlegendes Können im Langlauf (klassische und freie Technik) • Gefahrenabschätzung beim Variantenfahren • Verhalten beim Lawinenunfall

3.2 Praxisprüfung

Die Praxisprüfung besteht aus folgenden Teilprüfungen, welche die Note für die Praxisprüfung ergeben:

• Demonstratives Können Kurvenfahren • Situatives Können bei einer freien Abfahrt • Situatives Können im Slalom oder Riesenslalom

Skilauf

- 158 -

Bei der Überprüfung des Demonstrativen Könnens sollen festgelegte Aktionen und Bewegungsspielräume gezeigt werden. In der freien Abfahrt soll ein vorgegebener Streckenabschnitt in geländeangepasster, sportlich-kontrollierter Fahrweise bewältigt werden. Beim Slalom oder Riesenslalom wird die Prüfungsleistung anhand der gefahrenen Zeit ermittelt. Die Einzelheiten regeln die aktuellen Ausführungsbestimmungen zur Praxisprüfung. Diese sind jederzeit beim Fachleiter einsehbar.

3.3 Theorieleistung

Die Theorieleistung ergibt sich aus den im Modul geforderten Theorieanteilen aus dem Spezialfach und dem Seminar mit sportartübergreifender Thematik. Die einzelnen Anforderungen werden zu Beginn der Veranstaltung von den jeweiligen Dozentinnen und Dozenten bekannt gegeben

3.4 Lehrprobe

Die Lehrprobe im SPF Skilauf umfasst die Bereiche schriftliche Planung, Durchführung und Reflexion.

Die 45-Minuten-Einheit wird mit den Teilnehmern des Spezialfaches oder einer vorgegebenen anderen Adressatengruppe durchgeführt, Planungsüberlegungen beziehen sich auf die jeweilige Gruppe. Die Planung wird durch einen Lehrprobenentwurf dokumentiert, die inhaltliche Strukturierung wird im SPF bekannt gegeben. In die Bewertung gehen der schriftliche Entwurf, die Durchführung und die Reflexion der Lehrprobe ein.

4 Kreditierung Nach erfolgreichem Absolvieren aller Anforderungen des Moduls erhält die/der Studierende 9 Kreditpunkte.

Tanz

- 159 -

Tanz

1 Seminar mit sportartübergreifender Thematik Das Seminar umfasst 2 Semesterwochenstunden und wird im gleichen Semester angeboten wie Teil 1 des Spezialfachs. Das Seminar ist thematisch an das Spezialfach gebunden, eröffnet aber darüber hinaus breiter angelegte Perspektiven. Die übergeordneten Fragestellungen betreffen z.B.

• Vergleichende Überlegungen zu anderen Sportarten/Bewegungsfeldern • Didaktische Konzepte und methodische Konsequenzen für verschiedene

Adressatengruppen • Aktuelle wissenschaftliche Forschungsfragen

Die Aufgaben zum erfolgreichen Abschluss des Seminars (Lehrtätigkeit, Seminararbeit etc.) werden zu Beginn der Veranstaltung bekannt gegeben, der Arbeitsumfang beträgt 3 CP.

2 Spezialfach Tanz

2.1 Ziele des Spezialfachs

Aufbauend auf den im Grundkurs im Modul 2 oder 4 erarbeiteten Fähigkeiten und Kenntnissen sollen die Studierenden nach Abschluss des Spezialfachs das Fachgebiet Tanz sachkompetent vertreten können. Dies betrifft die Bereiche:

• Tanz als gesellschaftliches und kulturelles Phänomen • Tanz als Teilbereich von Erziehung und Bildung • Tanz als Bühnenkunst

Sie sollen didaktisch fundierte Konzepte für verschiedene Adressatengruppen und Institutionen eigenständig entwickeln und Tanz adressatengerecht und vielseitig vermitteln können. Der Aufbau von Kritikfähigkeit gegenüber Literatur, Medien etc. und ein vertieftes Reflexionsvermögen bezogen auf methodisch-didaktische Prozesse sind hier von besonderer Bedeutung.

2.2 Themenbereiche des Spezialfachs

• Erarbeitung der Wurzeln und Intentionen von Tanz in verschiedenen Kulturen und Analyse der heutigen „Tanzlandschaft“

• Vertiefung ausgewählter Tanzstile; Reflexion der Veränderung von Gesellschaftstanz zu Bühnentanz, Showtanz oder Tanzsport

• Kennen lernen historischer und zeitgenössischer Bühnentanzformen und ChoreographInnen sowie ihrer charakteristischen Stilelemente und Konzepte; Reflexion und Einordnung innerhalb des historisch-gesellschaftlichen Kontextes

• Erarbeitung des Begriffs „Choreographie“ und Erprobung und Reflexion choreographischer Elemente

• Tanz und Bewegungsgestaltung; Erarbeitung und Reflexion von Gestaltungsparametern • Interdependenzen von Tanz und Musik; Analyse und Vergleich von verschiedenen

Einsatzmöglichkeiten und deren Wirkung

Tanz

- 160 -

• Tanz für verschiedene Adressatengruppen und in unterschiedlichen Institutionen wie Kindergarten, Schule, Bildungseinrichtungen, Verein, Tanzschule, Tanzstudio, Tourismusclubs etc.; Diskussion und Erprobung von methodisch-didaktischen Möglichkeiten und Grenzen

• Erarbeitung und Reflexion von Tanz als Selbsterfahrung und Therapie

2.3 Organisation und besondere Eingangsvoraussetzungen

Das Spezialfach findet in zwei aufeinander folgenden Semestern im Umfang von 2 x 2 SWS statt und ist hinsichtlich seines Arbeitsumfanges mit 6 CP ausgewiesen.Die Teilnahme am Spezialfach setzt überdurchschnittliche Leistungen im erfolgreich abgeschlossenen Seminar „Explorieren, Gestalten, Darstellen mit Schwerpunkt Tanz“ (Modul 2 oder 4) voraus. Neben den Aufgaben im Spezialfach (Lehrversuche, Seminararbeiten) werden der Besuch von Tanzvorführungen, die Mitorganisation einer „Werkschau“ und die Hospitation in verschiedenen Berufsfeldern oder Tanzinstitutionen verlangt.

3 Ermittlung der Leistungen im Modul Die im Modul erbrachten Leistungen werden aus den drei Teilleistungen Praxisprüfung, Theorieleistung und Lehrprobe ermittelt. Die Modulnote ergibt sich zu gleichen Teilen aus den Noten der Praxisprüfung, der Theorieleistung und der Lehrprobe.

3.1 Praxisprüfung

Im Spezialfach Tanz wird der Nachweis von Bewegungstechniken und Gestaltungsfähigkeit in Improvisation und Komposition verlangt. Die drei Prüfungsteile (Bewegungstechnische Studie, Improvisation und Komposition) haben die Wertigkeit 3 : 2 : 3.

3.1.1 Bewegungstechnische Studie

Selbstständig erarbeitete Bewegungsfolge zur Überprüfung technischer Fähigkeiten und Fertigkeiten

Anzahl der Personen: 1 – 2 Die Dauer der Studie sollte mindestens 3½ Minuten betragen. Musik, Klangvorlagen, Objekte und/oder Partner können einbezogen werden. Ausgangspunkte können Körper, Bewegungsgrundformen, Tanzstile, Objekte oder Handlungsideen sein. In der Studie sollen Bewegungsmöglichkeiten ausgelotet und auf technisch möglichst hohem Niveau dargestellt werden.

Bewertungskriterien:

• Bewegungsqualität (Schwierigkeitsgrad der Elemente, deutlicher Bewegungsansatz, Körperhaltung, Körperspannung/bzw.-entspannung, Bewegungsfluss, Bewegungsweite, Übereinstimmung bzw. Wechselwirkung und Koordination von Körperbewegung und Musik/Objekteinsatz/Partnerbewegung)

• Aufbau der Studie (Bewegungsvielfalt, Bewegungsoriginalität, formaler Aufbau)

3.1.2 Improvisation

Bewegungsaufgabe zur Überprüfung der spontanen Gestaltungsfähigkeit

Tanz

- 161 -

Anzahl der Personen: 1 Person – Kleingruppe Die Aufgabe wird in der Prüfung gestellt, einschließlich genauer Angaben zu den Gestaltungskriterien. Die Vorbereitungszeit beträgt 15 Minuten.

Bewertungskriterien:

• Gestaltungsfähigkeit (Originalität und Vielfalt von Bewegungen entsprechend der gestellten Aufgabe, Variationen bezüglich Raum, Zeit, Dynamik, Motiventwicklung)

• Bewegungsqualität (s. 3.1.1)

3.1.3 Komposition

Selbstständig erarbeitetes Werk zur Überprüfung der choreographischen Fähigkeiten

Anzahl der Personen: 1 - 4 (für Großgruppengestaltungen können auch mehr Personen ohne Bewertung miteinbezogen werden) Die Bewegungskomposition wird einem im SPF abgesprochenen Themenschwerpunkt unterstellt, weitere Ausgangspunkte sowie auditive und visuelle Medien können in den Tanz einbezogen werden. Die Studie kann formal oder inhaltlich konzipiert werden. Teilnehmende Personen, Thema, Ansatz, Formaler Aufbau und Erläuterungen zum Ablauf, zu Gestaltungskriterien und zum Einsatz von Medien sind in einer Notation (vergleichbar einem Zeitungsartikel über das Stück) festzuhalten.

Bewertungskriterien:

• Choreographische Fähigkeiten (Ausschöpfen der Gestaltungskriterien, Gesamtaufbau, Motiventwicklungen, Spannungsbogen, ...)

• Bewegungsqualität (s. 3.1.1, daneben Schwierigkeitsgrade beim Geräteeinsatz) • Deutlichkeit des Kompositionskonzepts • Qualität der Notation

3.2 Theorieleistung

Die Theorieleistung ergibt sich aus den im Modul geforderten Theorieanteilen aus dem Spezialfach und dem Seminar mit sportartübergreifender Thematik. Die einzelnen Anforderungen werden zu Beginn der Veranstaltung von den jeweiligen Dozentinnen und Dozenten bekannt gegeben

3.3 Lehrprobe

Die Lehrprobe im SPF Tanz umfasst die drei Teile Planung, Durchführung und Reflexion. Die 45-Minuten-Einheit wird mit den TeilnehmerInnen des Spezialfaches oder einer vorgegebenen anderen Adressatengruppe durchgeführt, Planungsüberlegungen beziehen sich auf die jeweilige Gruppe. Die Planung wird durch einen Lehrprobenentwurf dokumentiert, die inhaltliche Strukturierung wird im SPF bekannt gegeben. In die Bewertung gehen der schriftliche Entwurf, die Durchführung und die Reflexion der Lehrprobe ein.

4 Kreditierung Nach erfolgreichem Absolvieren aller Anforderungen des Moduls erhält die/der Studierende 9 Kreditpunkte.

Tennis

- 162 -

Tennis

1 Seminar mit sportartübergreifender Thematik Das Seminar umfasst 2 Semesterwochenstunden und wird im gleichen Semester angeboten wie Teil 1 des Spezialfachs.

Das Seminar ist thematisch an das Spezialfach gebunden, eröffnet aber darüber hinaus breiter angelegte Perspektiven. Die übergeordneten Fragestellungen betreffen z.B.

• Vergleichende Überlegungen zu anderen Sportarten/Bewegungsfeldern • Didaktische Konzepte und methodische Konsequenzen für verschiedene

Adressatengruppen • Aktuelle wissenschaftliche Forschungsfragen

Die Aufgaben zum erfolgreichen Abschluss des Seminars (Lehrtätigkeit, Seminararbeit etc.) werden zu Beginn der Veranstaltung bekannt gegeben, der Arbeitsumfang beträgt 3 CP.

2 Tennis Spezialfach

2.1 Ziele des Spezialfachs

Das Spezialfach Tennis vermittelt die Lehr- und Vermittlungskompetenz für den freizeit- und leistungssportlich orientierten Tennisunterricht in Einzel-, Gruppen- und Mannschaftstraining aller Alterskategorien sowie für den gesamten Bereich von Tennistraining, Konditionstraining und trainingsbegleitender Maßnahmen (z.B. sportartspezifische Leistungsdiagnostik und Ernährung) für Kader- und Turniertennisspieler. Hierzu werden auf der Basis einer überdurchschnittlichen Spielfähigkeit unter anderem die wichtigsten lehrmethodischen Grundlagen, eine weitreichende Demonstrations- und Zuspielfähigkeit, ein umfassender Wissensschatz an Trainingsinhalten und Trainingsmitteln sowie essentielle theoretische Grundlagen zu den Bereichen Technik-, Taktik- und Konditionstraining sowie in psychologisch und gesundheitlich orientierten trainingsbegleitenden Maßnahmen vermittelt.

2.2 Themenbereiche des Spezialfachs

Die behandelten Themen können den Bereichen Lehrerverhalten, Lehrmethodik und Trainingssteuerung zugeordnet werden. Diese Bereiche werden inhaltlich wie folgt ausgefüllt:

2.2.1 Lehrerverhalten

Zur Optimierung des Lehrerverhaltens absolvieren die Studierenden mindestens zwei Lehrversuche in der Gesamtgruppe zu ausgewählten Themen. Diese Lehrversuche werden ergänzt durch die punktuelle Schulung der Demonstrationsfähigkeit und der verbalen Bewegungsbeschreibung und Übungsanleitung. In kleineren Lehreinheiten (Mikroteaching) werden Fehleranalyse und Fehlerkorrektur erprobt. Die Zuspielfähigkeit wird unter variabler Zielsetzung von der Grundlinie und am Netz trainiert. Themenspezifisch werden theoretische und fachwissenschaftliche Grundlagen durch die Lehrkraft an praktischen Beispielen in den Unterricht eingebracht. In der Gesamtheit werden durch die aufgeführten Maßnahmen folgende Ziele verfolgt:

Tennis

- 163 -

• Organisationsvermögen • Demonstrationskompetenz • Kommunikationskompetenz • Zuspielfähigkeit • Theoriefähigkeit und Begründungskompetenz

2.2.2 Lehrmethodik

Die treffpunktorientierte Methode wird aus dem Themenbereich der Grundkurse angesprochen und anhand der Einführung der Grundschläge wiederholt. Das spielgemäße Konzept wird am Beispiel von Kleinfeldspiel-Varianten mit Vor- und Nachteilen erprobt und deren Wertigkeit für unterschiedliche Adressaten diskutiert. Lehrproben von Kommilitonen werden hospitiert und gemeinsam diskutiert. Eine Videoaufnahme und -analyse (einschl. Fehlerkorrektur) wird mit allen Kursteilnehmern durchgeführt. Als gesondertes Thema werden methodische Hilfen wie Bewegungs- und Gerätehilfen (z.B. Ballangel, Methodikbälle, Ballwurfmaschine) behandelt und deren Vorteile für den Unterricht herausgearbeitet. Begleitend zum praktischen Unterricht erfolgt eine Orientierung über die aktuelle Tennisliteratur sowie über Lehrfilme, e-Learning-Module und wichtige tennisbezogene Internetadressen. Im Rahmen einer Exkursion zu professionellen Tennisturnieren (World-Team-Cup oder French Open) erfolgen Beobachtungen und kritische Diskussion der Trainingsmaßnahmen auf höchster Leistungsebene. Die genannten Maßnahmen stehen im Zusammenhang zu folgenden Zielen:

• Methodenkompetenz • Medienkompetenz • Analysekompetenz durch Hospitation • Lehrerfahrung und Lehrkompetenz

2.2.3 Trainingssteuerung

Das schlagtechnische, konditionelle und metabolische Anforderungsprofil von Tennis-Wettspiel und -training steht im Vordergrund dieses Themenbereiches. Es wird theoretisch erarbeitet und gilt als zentrale Leitlinie aller Maßnahmen der Trainingssteuerung. Im Einzelnen werden die Besonderheiten von Trainingsvorbereitung und Warm-up, Belastungsdosierung im Technikstabilisation- und Technikanwendungstraining, Diagnostik der tennisspezifischen Lauf- und Schlagschnelligkeit sowie der metabolischen Beanspruchung in ausgewählten Trainingssituationen thematisiert. Die Bereiche Techniktraining, Taktiktraining (Einzel und Doppel), Schnelligkeitstraining (Lauf- und Schlagschnelligkeit) und psychologisch orientiertes Training werden ausführlich behandelt. In Abhängigkeit des jeweiligen Themas werden wissenschaftliche Messverfahren wie Lichtschrankensysteme, Kraftmessplatte, Radarmessung, portable Spirometrie, Laktatanalysator und Herzfrequenzmonitore in den Unterricht eingebaut. Die genannten Maßnahmen stehen im Zusammenhang zu folgenden Zielen:

• Differenzierte und sportartspezifische trainingswissenschaftliche Kompetenz • Differenzierte und sportartspezifische Diagnosekompetenz • Theoriefähigkeit und Begründungskompetenz

Tennis

- 164 -

2.3 Organisation und besondere Eingangsvoraussetzungen

Das Spezialfach umfasst 4 Semesterwochenstunden (SWS) und wird in der Regel alle zwei Jahre beginnend, jeweils nur im Sommersemester angeboten. Die Bereiche Lehrmethodik und Trainingssteuerung bilden den Schwerpunkt im ersten Semester, das Lehrerverhalten steht thematisch im Zentrum des zweiten Semesters und mündet in die Spezialfach Lehrprobe. Eingangsvoraussetzungen sind der absolvierte Tennis-Grundkurs und eine überdurchschnittliche Spielfähigkeit (möglichst mit Turniererfahrung).

3 Ermittlung der Leistungen im Modul Die im Modul erbrachten Leistungen werden aus den drei Teilleistungen Praxisprüfung, Theorieleistung und Lehrprobe ermittelt. Die Modulnote ergibt sich zu gleichen Teilen aus den Noten der Praxisprüfung, der Theorieleistung und der Lehrprobe.

3.1 Praxisprüfung

3.1.1 Technikprüfung

Die Note der Technikprüfung setzt sich zu jeweils 50 % aus der Technik-Demonstrationsfähigkeit (Vorhand-Grundschlag, Rückhand-Grundschlag (einhändig), Rückhand-Grundschlag (beidhändig), Vorhand Topspin, Rückhand Slice, Vorhand Volley, Rückhand Volley, Aufschlag mit Drall, Aufschlag ohne Drall) und der Technik-Effektivität (Präzision und Geschwindigkeit) zusammen. Die bei der Technik-Demonstration erwünschten Kriterien werden im Unterricht vermittelt.

Die Technik-Effektivität wird für die Grundschläge Vorhand und Rückhand mittels eines standardisierten Ballwurfmaschinen-Tests wie folgt ermittelt.

Kriterien/Ablauf:

• 30 Schläge auf Ballwurfmaschinen-Zuspiel an der Grundlinie • abwechselnd Vorhand/Rückhand (je 15 Schläge) • Schlagrichtung longline in Zielfelder (s. Abb.) • Subjektive Beurteilung über ausreichende Schlaggeschwindigkeit • (1 Punkt/Schlag) • Objektive Beurteilung über Treffflächen (2 Punkte/Schlag) • Maximale Punktzahl: 90

3.1.2 Spielfähigkeit

Die Note zur Spielfähigkeit wird mittels eines begleitend zum Spezialfach durchgeführten Turniers im Round Robin System (Jeder gegen Jeden) ermittelt. Besondere Rahmenbedingungen (Ranglistenplatzierung, Spielklassenzugehörigkeit) führen im Einzelfall zur Fixierung eines Vornotenbereichs.

Tennis

- 165 -

3.1.3 Theorieleistung

Die Theorieleistung ergibt sich aus den im Modul geforderten Theorieanteilen aus dem Spezialfach und dem Seminar mit sportartübergreifender Thematik. Die einzelnen Anforderungen werden zu Beginn der Veranstaltung von den jeweiligen Dozentinnen und Dozenten bekannt gegeben

3.2 Lehrprobe

Die Lehrprobe im SPF Tennis umfasst die drei Teile Planung, Durchführung und Reflexion.

Die 45-Minuten-Einheit wird mit den TeilnehmerInnen des Spezialfaches oder einer vorgegebenen anderen Adressatengruppe durchgeführt, Planungsüberlegungen beziehen sich auf die jeweilige Gruppe. Die Planung wird durch einen Lehrprobenentwurf dokumentiert, die inhaltliche Strukturierung wird im SPF bekannt gegeben. In die Bewertung gehen der schriftliche Entwurf, die Durchführung und die Reflexion der Lehrprobe ein.

4 Kreditierung Nach regelmäßigem und erfolgreichem Absolvieren aller Anforderungen des Moduls erhält die/der Studierende 9 Kreditpunkte.

5 Trainerlizenz Durch herausragende Leistungen im Verlauf des Tennis-Spezialfaches können die C- und B-Trainerlizenzen des Deutschen Tennis Bundes in Zusammenarbeit mit dem Westfälischen Tennisverband (WTV) erworben werden. Voraussetzung hierfür ist der Nachweis einer Vereinszugehörigkeit und die Zahlung einer Prüfungsgebühr.

C-Trainerlizenz Leistungsvoraussetzungen sind eine Technik-Gesamtnote von 2,0 oder besser (keine Einzelnote >2,3). Am Ende des ersten Teils des Spezialfaches können jene Kandidaten, die diese Voraussetzung erfüllen, unter Anwesenheit des Lehrreferenten im WTV eine verkürzte Lehrprobe abhalten. Sofern diese mit mindestens ausreichend (4,0) beurteilt wird, kann die C-Trainerlizenz ausgestellt werden (Gesamtnote aus Techniknote im Spezialfach, C-Lizenz-Lehrprobe, Grundkursklausur).

B-Trainerlizenz Leistungsvoraussetzung ist eine Spezialfach Gesamtnote von 2,0 oder besser (die Note der Spielfähigkeit darf keinesfalls schlechter als 2,0 sein) sowie eine persönliche Empfehlung durch den Kursleiter des Spezialfaches. Nach Beendigung des Spezialfaches (Termin nach Vereinbarung) können jene Kandidaten, die diese Voraussetzung erfüllen, unter Anwesenheit des Lehrreferenten im WTV eine B-Trainer-Lehrprobe abhalten. Sofern diese mit mindestens ausreichend (4,0) beurteilt wird, kann die B-Trainerlizenz ausgestellt werden (Gesamtnote aus Gesamtnote im Spezialfach und B-Lizenz-Lehrprobe).

Volleyball

- 166 -

Volleyball

1 Seminar mit sportartübergreifender Thematik Das Seminar umfasst 2 Semesterwochenstunden und wird im gleichen Semester angeboten wie Teil 1 oder Teil 2 des Spezialfaches.

Das Seminar ist thematisch an das Spezialfach gebunden, öffnet aber darüber hinaus breiter angelegte Perspektiven. Diese übergeordneten Fragestellungen betreffen in Anlehnung an das jeweilige Hauptthema des Spezialfaches z.B.:

• vergleichende Betrachtungen zu anderen Sportarten/Bewegungsfeldern, • aktuelle wissenschaftliche Forschungsfragen, • didaktische Konzepte und methodische Umsetzungen für unterschiedliche

Adressatengruppen.

Die Arbeitsaufgaben zum erfolgreichen Abschluss des Seminars (Lehrtätigkeit, Seminararbeit u.ä.) werden zu Beginn der Veranstaltung bekannt gegeben; der Arbeitsumfang beträgt 3 CP.

2 Spezialfach Volleyball

2.1 Ziele des Spezialfaches

Kursziel sind die Vermittlung und Aneignung einer vertieften Lehr- und Gestaltungskompetenz im Volleyball in freizeit- bis leistungssportlich orientierten Berufsfeldern sowie für den schulischen Unterricht. Dazu zählen besonders:

• Planung, Durchführung und kritische Reflexion von Volleyballunterricht in der Einsteiger- und Fortgeschrittenenausbildung in spezifischer Ausprägung auf institutionelle Einbindungen,

• Erweiterung der Eigenrealisation (u.a. Stabilisierung, Spezialisierung, mannschaftstaktische Organisationsformen),

• Planung, Organisation und Durchführung von Training, • Besonderheiten und Möglichkeiten von Verbindungen zum Beach-Volleyball, • Kritische Auseinandersetzung mit fachwissenschaftlicher Literatur, • Kenntnisse zum und verstehendes Interpretieren des Spitzensports (u.a. Hospitationen).

2.2 Themenbereiche des Spezialfaches

Bei unterschiedlicher Schwerpunktsetzung für das jeweilige Spezialfach (z.B. Strategien wie „Overload“, Training, Jugendsport, kritisches Anwenden aktueller sportwissenschaftlicher Erkenntnisse) geht es auch um folgende Inhalte:

• Erwerben und Festigen von grundlegendem und demonstrativem Können (eigene Bewegungsleistung) als Grundlage für die Gestaltung und Durchführung von qualitativ hochwertigem Volleyballunterricht,

• Erwerb einer angemessenen sportartspezifischen Leistungsfähigkeit unter den Gesichtspunkten Spezialisierung und Funktionalisierung,

• Kritische Auseinandersetzung und Interpretation sportwissenschaftlicher Erkenntnisse für die exemplarische Umsetzung und Reflexion unterschiedlicher pädagogisch-didaktischer Perspektiven beim Volleyballunterricht sowie im Training,

Volleyball

- 167 -

• Integration der Bereiche der volleyballtypischen Anforderungsorientierungen in eine kurz- bis mittelfristige Ausbildung/Training,

• Jugendtraining, • Organisation und Durchführung von Wettkämpfen.

2.3 Organisation und besondere Eingangsvoraussetzungen

• Die Teilnahme am Spezialfach setzt die erfolgreich abgeschlossene Teilnahme am Grundkurs voraus („Eigene Bewegungsleistung“ und „Theoretische Leistung/Lehrkompetenz“ besser als Note 3,0).

• Das Spezialfach findet an zwei aufeinanderfolgenden Semestern im Umfang von 2 x 2 SWS statt (Arbeitsumfang 6 CP).

• Hospitationen und Wettkampfbesuche/-analysen orientieren sich im WS am Hallenspiel und im SS am Beach-Volleyball.

• Die Hospitationen sehen eine in Kleingruppen durchzuführende Dokumentation und Reflexion des Trainings von Spitzenmannschaften über einen Zeitraum von 2 Wochen vor. Die Hospitationsberichte sind als sogenannte „Hakenaufgabe“ im Anschluss an die Kursausbildung nachzuweisen.

3 Ermittlung der Leistungen im Modul Die Prüfung setzt sich aus drei gleichgewichteten Prüfungsteilen zusammen:

• Praxisprüfung • Theorieleistung • Lehrprobe

3.1 Praxisprüfung

Die Zielsetzung der Praxisprüfung besteht im Nachweis volleyballspezifischer Qualifikationen. Sie besteht aus den Teilprüfungen:

• Konzentrationsausdauer in einer komplexen spielnahen Organisationsform (50%) • Spiel 6 : 6 mit Spezialisierungen im 2 : 4 bzw. 1 : 5 – System (50%) (dazu können auch

kursexterne Mannschaften gewonnen werden).

3.2 Theorieleistung

Die Inhalte der Theorieprüfung werden in der Veranstaltung bekannt gegeben.

3.3 Lehrprobe

In die Bewertung der Lehrprobe gehen der schriftliche Entwurf, die Durchführung und die Reflexion der Lehrprobe ein. Die fachspezifischen Kriterien zur Beurteilung ergeben sich aus den Lerninhalten des Spezialfaches Volleyball. Näheres wird durch die aktuellen Beurteilungskriterien geregelt, die jederzeit beim Fachleiter einsehbar sind. In aller Regel finden die Lehrproben während der Semester mit Lerngruppen des Moduls statt.

4 Kreditierung Nach erfolgreichem Absolvieren aller Anforderungen des Moduls erhält die/der Studierende 9 Kreditpunkte.

Windsurfen

- 168 -

Windsurfen

1 Seminar mit sportartübergreifender Thematik Das Seminar umfasst 2 Semesterwochenstunden (3 CP) und wird im gleichen Semester angeboten wie das Spezialfach Windsurfen.

Das Seminar ist thematisch an das Spezialfach gebunden, eröffnet aber darüber hinaus breiter angelegte Perspektiven. Die übergeordneten Fragestellungen betreffen z. B.:

• Vergleichende Überlegungen zu anderen Sportarten/Bewegungsfeldern • Didaktische Konzepte und methodische Konsequenzen für verschiedene

Adressatengruppen • Aktuelle wissenschaftliche Forschungsfragen • Bewegungserfahrungen in weiteren Bewegungsfeldern des Wassersports (Segeln,

Kitesurfen usw.) • Kennenlernen von Angebotsstrukturen im (Wasser-)Sporttourismus.

Die Aufgaben zum erfolgreichen Abschluss des Seminars (Lehrtätigkeit, Seminararbeit etc.) werden zu Beginn der Veranstaltung bekannt gegeben.

2 Spezialfach Windsurfen

2.1 Ziele des Spezialfachs

Planung Durchführung und kritische Reflexion von Windsurfingunterricht in der Fortgeschrittenenschulung in spezifischer Ausprägung auf unterschiedliche Angebotsstrukturen und institutionelle Einbindungen sowie der Anpassung an revierspezifische Gegebenheiten und Umweltbedingungen

Erfahrungen und Kenntnisse über weitere Arbeitsfelder in unterschiedlichen Bereichen des Wassersports (Segeln, Kitesurfen usw.)

2.2 Themenbereiche des Spezialfachs

Erwerben und Festigen von fundiertem grundlegendem und situativem Können (eigene Bewegungsleistung) als Grundlage für die Gestaltung von sicherem und qualitativ hochwertigem Windsurfunterricht:

• Erwerb einer vertiefenden eigenanalytischen Demonstrationsfähigkeit von Einsteiger- und Fortgeschritten-Techniken

• Erwerb einer angemessenen sportartspezifischen Leistungsfähigkeit auch bei schwierigen Wind- und Wasserbedingungen (Sicherheitsaspekt)

• Erwerb eines breiten Spektrums windsurfspezifischer Fertigkeiten und Techniken bei unterschiedlichen Wind- und Wasserbedingungen auf entsprechenden Materialien

• Einweisung in den Umgang und das Bergen mit einem Motorboot • Grundlegende Fertigkeiten und Kenntnisse im Umgang mit Segeljollen oder Katamaranen • Vertiefen, Bewerten und Erproben der didaktisch-methodischen Aspekte der Sportart

Windsurfen im schulischen und außerschulischen Bereich unter besonderer Berücksichtigung der Lerngruppe und der äußeren Bedingungen:

Windsurfen

- 169 -

• Vermittlungskonzepte im Windsurfen bei unterschiedlichen äußeren Bedingungen mit verschiedenen Surfbrettern

• Kritische Auseinandersetzung mit spezifischer und übergreifender Fachliteratur • Einsatz von Medien und methodischen Hilfsmitteln in unterschiedlichen

Kurskonzeptionen • Einbindung von Natur- und Umweltaspekten in den Windsurfunterricht

Kennenlernen, vertiefen, bewerten, modifizieren und anwenden (sport-)wissenschaftlicher, material- und umweltbezogener Erkenntnisse der Sportart Windsurfen:

• Sportgeräte und Materialien im Hinblick auf einen fachgerechten Einsatz im Windsurfunterricht und einer qualifizierten Beratung der Kursteilnehmer

• Aero- und Hydrodynamische Aspekte der Sportgeräte • Produktionstechnologien, Produktentwicklung und Reparatur der Sportgeräte • Faktoren der Wetterentwicklung und Interpretation von Wetterdaten • Wettkampfformen im Wassersport • Ökonomische Aspekte des Wassersports • Arbeitsfelder und Institutionen im Wassersport und Sporttourismus • Organisationsstrukturen und Konzepte von Wasserportschulen

2.3 Organisation und besondere Eingangsvoraussetzungen

Das Spezialfach Windsurfen umfasst 4 SWS (6 CP). Die Teilnahme an dem Spezialfach setzt die erfolgreiche Teilnahme am Seminar Wassersport, Windsurfen voraus.

3 Ermittlung der Leistungen im Modul Die im Modul erbrachten Leistungen werden aus den drei Teilleistungen Praxisprüfung, Theorieleistung und Lehrprobe ermittelt. Die Modulnote ergibt sich zu gleichen Teilen aus den Noten der Praxisprüfung, der Theorieleistung und der Lehrprobe.

3.1 Kursbegleitende Leistungsprüfungen

Die nachstehenden Inhalte werden kursbegleitend überprüft (bestanden/nicht bestanden):

• Wettkampforientiertes Windsurfen • Fachgerechte Handhabung und Bergen mit dem Motorboot • Fachgerechte Handhabung von Segelbooten

3.2 Praxisprüfung

Die Praxisprüfung besteht aus folgenden Teilprüfungen, die zu je einem Drittel die Note für die Praxisprüfung ergeben:

• Grundlegendes Können Bojenrunden • Demonstratives Können Techniken Longboard • Demonstratives Können Techniken Shortboard

Beim Bojenrunden werden um eine Boje 5 Runden in jede Richtung ohne Unterbrechung gefahren. Die Note ergibt sich aus der Zeit.

Bei der Shortboard- und Longboardprüfung werden eine festgelegte Anzahl von Techniken bzw. Fertigkeiten gefahren und nach einem Punktesystem bewertet, welches sich aus dem

Windsurfen

- 170 -

Schwierigkeitsgrad der einzelnen Elemente ergibt. Die Einzelheiten regeln die aktuellen Ausführungsbestimmungen zur Praxisprüfung. Diese sind jederzeit beim Fachleiter einsehbar.

3.3 Theorieleistung

Die Theorieleistung ergibt sich aus den im Modul geforderten Theorieanteilen aus dem Spezialfach und dem Seminar mit sportartübergreifender Thematik. Die einzelnen Anforderungen werden zu Beginn der Veranstaltung von den jeweiligen Dozentinnen und Dozenten bekannt gegeben

3.4 Lehrprobe

Die Lehrprobe im SPF Windsurfen umfasst die drei Teile Planung, Durchführung und Re-flexion.

Die mindestens 45-minütige Unterrichtseinheit wird mit den TeilnehmerInnen des Spezialfaches oder einer vorgegebenen anderen Adressatengruppe durchgeführt, Planungsüberlegungen beziehen sich auf die jeweilige Gruppe. Die Planung wird durch einen Lehrprobenentwurf dokumentiert, die inhaltliche Strukturierung wird im SPF bekannt gegeben. In die Bewertung gehen der schriftliche Entwurf, die Durchführung und die Reflexion der Lehrprobe ein.

4 Kreditierung Nach erfolgreichem Absolvieren aller Anforderungen des Moduls erhält die/der Studierende 9 Kreditpunkte.