112 Seiten, Paperback ISBN: 978-3-406-63372-0

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Unverkäufliche Leseprobe

© Verlag C.H.Beck oHG, München

Udo Sautter Die 101 wichtigsten Personen der Weltgeschichte

Als König errang Friedrich für PreußenGroßmachtgeltung, was seinen Vater,den preußischen Soldatenkönig Fried-rich Wilhelm I., aufs Höchste erstaunthätte. Während der Vater auf strengermilitärischer Erziehung bestand, inter-essierte sich Friedrich für französischeLiteratur und Flötenspiel. Ein Flucht-versuch 1730 endete mit der Hinrich-tung seines Freundes Katte. Allmählichsöhnte Friedrich sich allerdings mit sei-nem Vater aus und übernahm nachdessen Tod 1740 die Regierung. Aucher beharrte darauf, nunmehr im Sinneeines aufgeklärten Absolutismus, dassalle Gewalt vom Monarchen ausgehe.Seine erste wichtige Aktion unternahm er in der Außenpolitik.Als ↑ Maria Theresia in Österreich die Regierung antrat, mar-schierte Friedrich in Schlesien ein. Erst nach drei Kriegen, wo-bei im letzten, dem Siebenjährigen, sein Staat fast untergegan-gen wäre, konnte er seine Eroberung behaupten. In der TeilungPolens 1772 erwarb er noch Westpreußen und das Ermland.Danach widmete er sich vor allem der Wirtschaft und der Ver-waltungserneuerung und veranlasste weitgreifende Reformenim Militär-, Justiz- und Bildungsbereich. Allerdings ließ er sei-nen Untertanen durch die starre Beibehaltung der überkomme-nen Ständeordnung wenig Raum zur Entfaltung eigener Initia-tiven. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er in skeptischerund zynischer Einsamkeit. Trotzdem wurde er, schon seit 1745gelegentlich «der Große» genannt, von der Nachwelt zur le-gendären Gestalt («Alter Fritz») verklärt.

Literatur: Wilhelm Bringmann, Friedrich der Große (2006). – ChristianGraf von Krockow, Friedrich der Große (4. Aufl. 2008). – Gerd Heinrich,Friedrich II. von Preußen (2009). – Johannes Kunisch, Friedrich der Gro-ße (2011). 67

Friedrich II. der GroßePreußischer König; geb. 24.1.1712 Berlin, gest. 17.8.1786 Potsdam