Die `Abbasiden · 3. Das erste Jahrhundert der `abbasidischen Dynastie (132/749;750-847) Im ersten...

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Die `Abbasiden das erste Jahrhundert`abbasidischer Kalifatsdynastie von Irmgard Zingelmann 2011

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Die `Abbasiden

das erste Jahrhundert`abbasidischer Kalifatsdynastie

von Irmgard Zingelmann

2011

Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung 2. Historischer Überblick 2.1 Die Umayyadendynastie 2.1.1 Gründe des Scheiterns der Umayyadendynastie (66-132/749;750) 3. Das erster Jahrhundert der `abbasidischen Dynastie (132/749-847) 3.1. Die `abbasidische Revolution (132/749;750) 3.2. Die ersten `abbasidischen Kalifen 3.2.1. Abu l- `Abbas as-Saffah (132/749-136/754) 3.2.2. Abu Ga`afar al-Mansur (136/754-158/775) 3.2.3. Al-Mahdi (158/775-169/785) 3.2.4. Musa al-Hadi (169/785-170/786) 3.2.5. Harun ar-Rasid (170/786-193/809) 3.2.6. Al-Amin (193/809-198/813) 3.2.7. Al-Ma'mun (198/813-218/833) 3.2.8. Al-Mu`tasim (218/833-227/842) 3.2.9. Al-Watiq (227/842-247/847) 3.2.10. Al-Mutawakkil (232/847-247/861) 6 Literaturangaben

1. Einleitung

Nach einem einführenden historischen Überblick zur umayyadischen Dynastie

(41/661-749/50) und den Faktoren ihres Scheiterns, wird die `abbasidische

Kalifatsdynastie (749/50-1248/150) behandelt, in deren ersten 100 Jahren ihrer

Regierungszeit sich sowohl die Grundlagen des islamisches Rechts (fiqh,

Jurisprudenz )als auch des islamischen Dogmas bildeten.

2. Historischer Überblick

Beim Tode des Propheten war die Arabische Halbinsel islamisch. Unter den vier

rašidūn (“rechtgeleitete” Kalifen; halifa, Pl. hulafā’, arab.: Nachfolger des Propheten)

unterwarfen muslimische Heere - im Namen ALLAHS und SEINER durch

Muhammed (s.a.s.) verkündeten Botschaft - das Sassanidische Reich vom Irak

bis zum Osten des Iran und die byzantinischen Domänen im Vorderen Orient.

Unter den Herrschern der Umayyadendynastie (661-132/749; 750) gelangten sie

bis zum Atlantik und Indus (711).

Muhammed (s.a.s.) ließ seine Nachfolge zur Führung der muslimischen umma

(Gemeinschaft der Muslime) offen; und während die ersten vier Kalifen durch die šūra

(Beratungs- und Wahlgremium der umma) bzw. die allgemeine Anerkennung durch bai`a

(Huldigung Treueeid) der umma legitimiert wurden, gaben die Umayyaden das Kalifat

innerhalb ihrer Familie weiter, was von ihren Gegnern als bid`a (Neuerung) gegen

das Gebot ALLAHS1 angesehen wurde und zusammen mit anderen Faktoren zum

Auftreten sozialer Spannungen führte.

2.1 Die Umayyadendynastie (661-132/749;750)

Unter umayyadischer Regierung kamen die muslimischen Eroberungen zum

Abschluss, und das islamische Reich begann sich zu organisieren.

Aufgrund seiner Bemühungen um eine Islamisierung und Arabisierung der

Verwaltung, der Wirtschaftsmonopolen und des Münzwesens, letzteres war sein

Hauptverdienst, wird der fünfte Kalif `Abdalmalik Ibn Marwan (reg. 65 H./685-

705n.Chr.) auch als zweiter Gründer des Reiches bezeichnet. Er führte Arabisch als

Verwaltungssprache ein,2 ließ z.B. die Aufschriften an den Exportprodukten der

1 ALLAH, arab.: der Gott, zusammengesetzt aus dem Artikel “al” und “ilah”, wobei der erste Vokal i von ilah entfällt. 2 Auf den Befehl von `Abdel Malik hin wurden alle wichtigen Akten, besonders die der Steuerbehörde ins Arabische übersetzt und das Arabische in allen Verwaltungsvorgängen benutzt (vgl.: Fischers

ägyptischen Papyrusindustrie ändern und schaffte die mit christlichen Symbolen

und Bildern geprägten byzantinischen und sassanidischen Münzen ab.

`Abdalmalik setzte autoritativ eine einzige Goldmünze, den dinar

und eine Silbermünze, den dirham ein, was den Zahlungsverkehr

innerhalb des Reiches erheblich vereinfachte.3

Die hohen Verdienste der Umayyaden sind unbestreitbar.

Trotzdem werden sie meist von traditionellen Historikern

negativ dargestellt, wahrscheinlich deshalb, weil Berichte über

politisch-religiöse Ereignisse der Umayyadenzeit erst sehr viel später von

Geschichtsschreibern dokumentiert wurden, die, in Parteikämpfe ihrer Zeit

verstrickt, außerstande waren, die wirklichen Umstände und Hintergründe der

zahlreichen Auseinandersetzungen darzustellen. So ist es für uns äußerst

schwierig, die wahre historische Situation herauszuschälen. Unter

Berücksichtigung dessen ist der folgende Punkt zu verstehen.4

2.1.1 Gründe des Scheiterns der Umayyadendynastie (661-132/749;750)

Allgemein wird den umayyadischen Kalifen in der traditionellen

Geschichtsschreibung abgesprochen, den an sie gestellten hohen moralischen

Ansprüchen - als hulafa’ des Propheten Muhammed (s.a.s.) und der vier rāšidūn -

gerecht geworden zu sein. Abgesehen vom oben genannten Kalifen ‘Abdel Malik

und dem achten Kalifen ‘Umar II. Ibn ‘Abdel `Aziz (reg. 99/717-101/720), der

für seine Frömmigkeit bekannt war, sollen sie nicht in dem Maße gerecht und

moralisch integer regiert haben, wie die Bevölkerung es von ihnen erwartet

hatte. Die umayyadischen Kalifen herrschten als muluk (malik, Pl. muluk, arab.:

König), und so wurden sie von ihren Gegnern auch betitelt und sogar als Gottlose

beschimpft.

Eine wachsende Unzufriedenheit in der Bevölkerung, hauptsächlich

hervorgerufen durch innerarabische Legitimationsstreitigkeiten der

Weltgeschichte Band 14, Der Islam I, Claude Cahen, Fischer Bücherei GmbH Frankfurt am Main 1968, S. 41). 3 Der dinar hat ein Gewicht von 4,25 Gramm Gold, ein dirham das Gewicht von 2,97 Gramm Silber. 4 vgl.: Fischers Weltgeschichte Band 14, Der Islam I, Claude Cahen, Fischer Bücherei GmbH Frankfurt am Main 1968, S. 32 ff.

Kalifennachfolge,5 die ungleiche Behandlungen der Mawālī (maula, Pl. mawali, arab.:

nichtarabische Klienten arabischer Stämme) gegenüber den Arabern bei der Verteilung

des Staatsschatzes aus dem diwan6 und neue Schwierigkeiten bei der

Finanzierung der Armee,7 führte zu mehreren Aufständen, welche die

Umayyadendynastie schwächten.

Als opponierende Gruppierungen sind zu erwähnen:

• Die Harigiten, die “Ausziehenden” mit ihrer Auffassung, dass große Sünder

den Islam verlassen haben;8

• die Murgi`iten, die “Aufschiebenden”, die das Urteil über das Kalifat

“aufschieben” und in Gottes Hand legen, und auch das rituelle Gebet hinter

einem sündigen Imam für gültig halten;

• die `Abbasiden, Nachfahren von ‘Abbās, dem Onkel des Propheten (s.a.s.),

welche zusammen mit den

• Aliden, den Nachkommen der Prophetenenkel al-Hassan und al-Hussain,

schließlich das umayyadische Kalifat stürzen sollten.

Der Kalif Hišām Ibn Abdalmalik (reg. 105/724-125/743) gilt als letzter effektiver

Umayyadenherrscher.

5 Noch vor dem Jahre 750 stellten die `Abbasiden die Behauptung auf, dass der kinderlos verstorbene Enkel `Alis, Abu Hasim (Sohn des Muhammad Ibn al-Hanafiyya), die Stellung des Imam oder Oberhauptes “der Familie” dem Muhammad Ibn `Ali (einem Urenkel von al-`Abbas, dem Onkel des Propheten Muhammad) anvertraut habe. Muhammad Ibn `Ali war der Vater Ibrahims (der seit dem Tod seines Vaters 743 bis zu seinem eigenen Tod 748 Anführer der `abbasidischen Bewegung war) und der beiden ersten Kalifen as-Saffah und al-Mansur. Dieser Anspruch impliziert, dass nach al-Hussain die Leitung der Familie an Muhammad Ibn al-Hanafiyya und dann an Abu-Hasim überging. 6 diwan, arabisiertes persisches Wort: Liste, Verzeichnis, später Verwaltung; von Umar Ibn al-Hattab wurde der diwan algund (Heeresdiwan) ins Leben gerufen, bezeichnet die Liste zur Verteilung des Staatsschatzes. In ihm waren nur Araber verzeichnet, und seine Gliederung war hierarchisch (nicht periodisiert). 7 Die Expansion bewirkt die Bildung einer Berufsarmee, die sich anfangs selbst durch die Kriegsbeute finanzierte; als diese im Laufe der Zeit geringer ausfiel, wurde der Steuerzahler mit der Besoldung der Soldaten belastet, was zu ernsten sozialen Problemen führte. 8 Den Namen, der ihnen bis heute geblieben ist, erhielten die Harigiten (die Ausziehenden) nach der Schlacht von Siffin/Syrien (657), in welcher sie das Lager des vierten Kalifs `Ali verließen, als dieser gegen den Gouverneur von Syrien Mu`awiya kämpfte, der Rache für die Ermordung Utmans forderte (vgl. Fischers Weltgeschichte Band 14, Der Islam I, Claude Cahen, Fischer Bücherei GmbH Frankfurt am Main 1968, S. 31); Gerhard Endreß bezieht den Begriff “die Ausziehenden” auf die Mu’tazila (vgl.: Gerhard Endreß, der Islam, C.H. Beck’sche Verlgsbuchhandlung, München 1982, Zweite überarbeitete Auflage 1991, S. 58).

3. Das erste Jahrhundert der `abbasidischen Dynastie (132/749;750-847)

Im ersten Jahrhundert ihrer Herrschaft

wahrten die `Abbasiden die arabische

Vorherrschaft (Hegemonie) unter Führung

der Quraiš. Arabisch, die Sprache des

Korans, war offizielle Amtssprache und

Medium der islamischen Kultur für alle

ihre Träger, gleich welcher Herkunft.

Nachdem die juristisch-religiösen

Überlieferung gesammelt waren, stellte

man die Sunna (im hadit), und die

Lehrüberlieferung der Rechtsschulen

systematisch zusammen.

Das politische und kulturelle Zentrum verlagerte sich nach Osten, in den Irak und

in die geographisch zugewandten Provinzen des Iran, bes. Horasan, was durch

die Verlegung des Machtsitzes von Medina nach Kufa (750), und 13 Jahre später

durch die Gründung der neuen Hauptstadt Bagdad (763) deutlich wurde.

Die Kalifen von Bagdad organisierten das Reich als multinationalen Staat. An der

Verwaltung des islamischen Staates partizipierten mehr und mehr Nicht-Araber,

vor allem Iraner. So wuchs die “klassische” islamische Kultur aus der aktiven

Aneignung hellenistischer und iranischer Literatur- und Wissenschaftstradition.

Unter umayyadischer Herrschaft gab es nur die Staatsgewalt als politische

Institution. Die frühen `abbasidischen Kalifen schufen, orientiert am iranischen

Modell, eine Dreiteilung der Macht: den abgeschirmten Palast, die Zivilverwaltung

und das Militär.

Mit der Parole: “al amr bi l-ma‘ruf wa n-nahyi ani l-munkar" (Das Gute gebieten und

das Schlechte verbieten) übernahmen die `Abbasiden die Staatsführung. Sie

bemühten sich um mehr Gleichheit zwischen den Arabern und mawālīl9 und

9 maula, Pl. mawali waren zum Islam konvertierte nicht-arabische “Klienten” arabischer Stämme. In den ersten 100 Jahren `abbbasidischer Herrschaft erreichten die iranischen mawali eine Gleichstellung mit den Arabern, so daß der Begriff mawali außer Gebrauch kam, da er nicht mehr der Wirklichkeit entsprach (vgl.: Fischers Weltgeschichte Band 14, Islam I, Claude Cahen, Fischer Bücherei GmbH Frankfurt am Main 1968, S. 67).

führten durch Reformen des Boden- und Steuerrecht einen sozialen Wandel, eine

Islamisierung und eine städtische Lebensform herbei.10

3.1. Die `abbasidische Revolution (132/749;750)

In der abgelegenen Provinz Horasan

(Chorasan, heute: Afganistan, Iran)

und im nordöstlich gelegenen

Transoxanien entwickelte sich die

Macht, die das umayyadische Kalifat

stürzen sollte.

Wahrscheinlich begann schon 718 in

Horasan und Transoxanien,11 deren

Bevölkerung hauptsächlich aus mawali

bestand, eine `abbasidische

Propaganda gegen die Umayyaden.

Als 743 Ibrahim Ibn Muhammed nach dem Tode seines Vaters die Führung der

`Abbasidenfamilie übernahm, sandte er um 744 zuerst Abu Salama nach Horasan.

Er sollte dort eine aktive Rolle in der revolutionären Bewegung spielen.

Nach der Einnahme von Kufa 131/749 ernannte ihn der erste `abbasidische Kalif

Abu l-`Abbas as-Saffah (132/749-136/754) zum Gouverneur der Stadt und

verlieh ihm den Ehrentitel “Wesir der Familie Muhammeds”.

745, ungefähr ein Jahr später als Abu Salama, wurde Abu Muslim, ein

freigelassener iranischer Sklave aus Kufa, nach Horasan entsandt, um sich dort

an der Organisation des aktiven Aufstandes zu beteiligen.

Die Schlacht am großen Zab 132/750 endete mit der völligen Niederwerfung des

Umayyadenkalifen Marwan II. Ibn Muhammad Ibn Marwan. Er wurde

hingerichtet, auch die meisten seiner Angehörigen fanden den Tod.

10 vgl.: Gerhard Endreß, Der Islam, C.H. Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1982, Zweite überarbeitete Auflage 1991, S. 144. 11 Zwischen 705-712 (711-712 Eroberung von Sind und Transoxanien, abgeschlossen 751, als ein chinesisches Heer bei Talas besiegt wurde), der Regierungszeit des umayyadischen Kalifen Walid I (reg. 705 715), wurden große Städte Transoxaniens - die jeweiligen lokalen Einheiten blieben unter Gouverneuren erhalten - erobert, wobei die Muslime mit griechischem Gedankengut in Berührung kamen, gegen welches sie ihren islamischen Glauben behaupten mussten.

Der Dynastiewechsel war somit vollzogen und wurde mit Verlegung des

Machtsitzes von Damaskus in den Irak, nach Kufa deutlich.

Nach ihrer Machtgreifung mussten die `Abbasiden ihren Anspruch auf das Kalifat

legitimieren und gegen eine Vielzahl von lokalen Aufständen durchsetzen.

Ungefähr 20 Jahre sollte es dauern, bis wieder Ruhe einkehrte.

3.2. Die ersten `abbasidischen Kalifen

3.2.1. Abu l-`Abbas as-Saffah /132/749-136/754)

Der erste `abbasidische Kalif Abu l-`Abbas as-Saffah (as-Saffah: der Schlächer) setzte

mit größter Brutalität den `abbasidischen Herrschaftsanspruch gegen die

Umayyaden und gegen opponierende Gruppierungen durch, z.B. gegen die

Harigiya, die eine Ausbreitung der `Abbasiden über Tunesien hinaus nach Westen

verhinderten, sowie gegen den ši‘itischen Aufstand in Transoxanien -

niedergeschlagen von Abu Muslim, bei dem er 6000 Muslime, unter ihnen seinen

ehemaligen Kampfgefährten Abu Salama getötet haben soll, als der für die

`Aliden eintrat -.12

Der Umayyade `Abdur-

rahman entkam der blutigen

Verfolgung und gründete im

Jahre 755 in “al Andalus”

(heute Spanien), dem

äußersten Westen des

Reiches, ein unabhängiges

Emirat (bis 1031 unter Führung

der Umayyaden, dann unter der

Herrschaft einer Viezahl lokaler

Fürstentümer).

12 Abu Muslim, dessen Familie aufgrund ihrer mächtigen Stellung durch ererbte und geliehene Macht eine gewisse Autonomie in Horasan besaß, wandte sich, nachdem er den si‘itischen Aufstand in Trasoxanien niedergeschlagen hatte, gegen den `abbasidischen Herrschaftsanspruch. Er wurde vom zweiten `abbasidischen Kalifen al-Mansur hingerichtet, was in der Folgezeit zu schweren Auseinandersetzungen mit den Anhängern Abu Muslims, deren Unterweisung im islamischen Glauben noch zu leisten war, führte, weil sie sich weigerten, seinen Tod anzuerkennen. Mächtige Gruppen enstanden, die nach Rache für ihren “ermordeten” Anführer riefen. Der zarathustrische Würdenträger Sindbad aus Nischapur wurde ihr Sprecher. Er scheiterte jedoch bei dem Versuch - im Namen des “wiederkehrenden “ Abu Muslim - Iran zurückzuerobern (vgl.: Fischers Weltgeschichte Band 14, Der Islam I, Claude Cahen, Fischer Bücherei GmbH Frankfurt am Main 19689, S. 68 ff.).

3.2.2. Abu Ga‘far al-Mansur (136/754-158/775)

Wie sein Bruder Abu l-`Abbas as-Saffah mußte auch der eigentliche Schöpfer des

`abbasidischen Kalifats al-Mansur Aufstände, die gegen den Herrschaftsanspruch

der Familie `Abbas gerichtet waren, abwehren. Kurz nach seinem Machtantritt

ließ er 755 Abu Muslim, den charismatischen Gegner des `abbasidischen

Herrschaftsanspruchs hinrichten. Zwischen 762-763 wehrte er die Aufstände der

beiden `alidischen Brüder Muhammed an-Nafs az-Zakiyya Ibn AbdALLAH (die reine

Seele) in der Nähe von Medina und Ibrahim Ibn AbdALLAH in Basra/Irak ab, die

ihre Überzeugung durchsetzen wollten, dass die Nachfahren der ersten Muslime -

muhagirun und ansar - am besten für das Kalifenamt geeignet seien.

Die Stadt Kufa - Ausgangspunkt der Revolution und Hochburg der `Aliden -

erschien al-Mansur als Regierungssitz zu unsicher, und er gründete Bagdad, die

“Stadt des göttlichen Friedens”, bei der verfallenen Sassanidenresidenz Ktesiphon

am Tigris noch während der `alidischen Aufstände 155/762. Badgad war als eine,

dem Kalifen vorbehaltene Residenz angelegt, in der er ab 763 ständig abseits

vom Volk, welches in die Vorstädte verwiesen wurde, residierte.

Al-Mansur schuf in Bagdad drei Machtzentren, die bis zum Tod Harun ar-Rasids

809 äußerst effizient blieben: den abgeschirmten Palast mit dem Harem; die

Armee (es wurde ein stehendes Heer aus Horasaniern gebildet) und die obersten

Verwaltungsbehörden der Zivilverwaltung.

Die Macht al-Mansurs beruhte nicht - wie bei den Umayyaden - auf der

Anerkennung durch die arabische Aristokratie, sondern auf der Größe seiner

Sklavendienerschaft und des Stabes privater Klienten. Er verstand sich nicht nur

als politischer Machthaber, sondern auch als Imam der Muslime, und ließ sich

“sultan ALLAH fi ardihi (Herrschaft ALLAHS auf seiner Erde)” nennen, womit der Begriff

“Kalif” von halifat rasul ALLAH ( Stellvertreter, Statthalter des Gesandten ALLAHS)” in

“halifat ALLAH (Stellvertreter auf Erden )” eine Änderung erfuhr.

In der Regierungszeit von al-Mansur begann eine schnell fortschreitende

Entwicklung in zwei sich ergänzenden Bereichen, dem Recht und der Theologie.

Drei berühmte muslimische Gelehrte lebten in jener Zeit:

Malik Ibn Anas (97/715-179/796), der die uneingeschränkte

Autorität des Rechts in Medina darstellte und der den Aufstand

von Muhammed an-Nafs az-Zakkiyya Ibn Abdallah als legal

rechtfertigte.

Ibn Ishaq (gest. 150/767 oder 768), der berühmte

muslimische Historiker und Verfasser der sira (klassische

Muhammed-Biographie). Er wurde von Malik Ibn Anas aus Medina

vertrieben, weil er sich bei dem Zusammenstellen der ahadit

seiner sira - nach Meinungs Maliks - zu sehr auf schwache

jüdische und christliche Überlieferer stützte.

Abu Hanifa (gest. 150/767), der Begründer der hanafitischen

Rechtsschule

3.2.3. Al-Mahdi (158/775-169/785)

Al-Mahdi, der Kalif des Friedens und

der Gerechtigkeit, wehrte erfolgreich

mehrere Angriffe gegen das Kalifat ab,

von denen der des Muqanna “des

Verschleierten” in Horasan 776-77913

erwähnt werden soll.

Als Nachfolger bestimmte er seine beiden Söhne, zuerst Musa, dann Harun.

Die religiöse Situation in jener Zeit kann anschaulich und deutlich am Beispiel der

Zanadiqa (iran.: Manichäer und Mazdakiten), die al-Mahdi genau wie sein Vater al-

Mansur verfolgen ließ, geschildert werden.

Vor der islamischen Eroberung Irans wurden die Anhänger der Zanadiqa von dem

offiziellen Zarathustrismus verfolgt und flüchteten nach Zentralasien. Nach der

muslimischen Eroberung Horasans und Transoxanien organisierte sich im 8.Jh. im

Irak eine manichäische Kirche.14

Im Unterschied zum nationalen Zarathustrismus ist der Manichäismus eine

universalistische Religion, die mit ihren Ideen bis nach Basra und Bagdad

vordrang und den wichtigsten Grundsatz des islamischen Galubens, die absolute

Einheit ALLAHS (T) bedrohte. Den Anhängern der Lehre Manis war es erlaubt,

äußerlich jeder beliebigen Religion, die sie nach ihren Vorstellungen auslegen

konnten, anzugehören. Dem berühmten Dichter Bassar Ibn Burd15 und dem Sohn

des Abu `Ubaid ALLAH, des Barmakidenwesirs (bis 803 wurden Mitglieder die iranischen

Familie der Barmakiden als Wesire eingesetzt), wurde ihr angeblicher Manichäismus zum

Verhängnis.

Manichäer konnten sich offen zu ihrem Glauben bekennen, ein Muslim dagegen,

der vom Islam abgefallen war und der den Manichäismus angenommen hatte,

wurde verfolgt.

13 Muqanna hatte wahrscheinlich unter Abu Muslim gekämpft und war später zur rawaditischen Sekte (die Rawanditen, vor allem in Horasan vertreten, bezeigten der Familie von `Abbas dieselbe Verehrung wie andere zuvor der Familie ` Alis) von Merw übergetreten. Er gaubte, daß eine göttliche Wesenheit sich nacheinander in Adam, Seth, Noah, Abraham, Moses, Jesus, Muhammed, `Ali, Muhammed Ibn al Hanafiyya, Abu Muslim und zuletzt in ihm selbst verkörpert habe ( vgl.: ebd. S. 69). 14 Die islamische Bezeichnung zanadiqa faßt allgemein das dualistische Bekenntnis zu einer Koexistenz der Prinzipien des Guten und Bösen in der Welt zusammen und bedeutete später Gottlosigkeit überhaupt. 15 vgl.: Fischers Weltgeschichte Band 14, Der Islam I, Claude Cahen, Fischer Bücherei GmbH Frankfurt am Main 19689, S. 89).

Es ist wahrscheinlich, dass Muslime, die ohne Angabe des wahren Grundes

beseitigt werden sollten, der Anhängerschaft der Zanadiqa angeklagt wurden. Zu

dem Glauben der Zanadiqa gehörte die Überzeugung von der Seelenwanderung.

Somit konnten extreme, sich zur Metempsychose bekennende Ši‘iten, wenn sie

behaupteten, dass die prophetische Seele von einem Imam auf den

nachfolgenden übergehe, leicht in den Verdacht kommen, den Islam verlassen zu

haben. Die Verfolgung der zanadiqa konnte auch ein Mittel des `Abbasidischen

Kalifen sein, zusammen mit den gemäßigten Ši‘iten gegen die gemeinsamen,

extremistischen Feinde vorzugehen.16

3.2.4. Musa al-Hādī (169/785-170/786)

Während seiner kurzen Amtszeit betrieb Musa al-Hadi (der auf den richtigen Weg

Führende) zugunsten seines Sohnes den Verzicht Haruns auf das Kalifenamt. Er ließ

seinen Bruder Harun inhaftieren und wurde kurz darauf ermordet.

3.2.5. Hārūn ar-Rasid (170/786-193/809)

Harun ar-Rasid (der dem rechten Weg

folgt) regierte 23 Jahre lang, von 786

bis 809 n. Chr. (170-193 H.).

In seine Regierungszeit fällt der

Höhepunkt des `abbasidischen

Kalifats und die Blüte der arabischen

Literatur und Wissenschaft.

Fast seine gesamte Amtszeit hindurch beteiligte Harun ar-Rasid die mächtige

iranische Familie der Barmakiden als Wesire an den Regierungsgeschäften.17 Zu

16 vgl.: ebd. S. 89.

17 Die Barmakiden waren Iraner der Peripherie, nicht zarathustrischen Ursprungs, und besaßen aufgrund ihrer privaten Stellung eine gewisse Autonomie in Horasan. Sie führten ihre Herkunft auf Barmak, einen buddistischen Priester in Balch, dem antiken Baktra am oberen Amu-Darya, zurück. sein Sohn Halid, ein Muslim, war in der Armee Abu Muslims aufgestiegen und bekleidete danach verschiedene hohe Ämter in der Regierung der drei ersten `abbasidischen Kalifen; so brachte er es zu Vermögen und Rang. Yahya ein Sohn von Halid wurde der Erzieher Haruns; sein Sohn Ğa‘far, ein Milchbruder von Harun ar-Rasid - nach islamischem Recht fast ein Miglied der Familie - genoss die enge Freundschaft des Kalifen. Der Sohn Yahyas Fadl war Gouverneur in Horasan (vgl.: ebd. S. 100 ff.).

dieser Zeit war der Begriff "Wesir" eine Vorstufe des Wesirats, dessen Funktion

sich erst herausbildet; so hatten die Barmakiden nicht die Oberleitung der

Verwaltung inne, wie ab Mitte des 9.Jh. die späteren Wesire. Als die Familie zu

mächtig wurde, enthob Harun ar-Rasid sie ihrer Ämter und ließ im Jahre 803

seinen Milchbruder Ga‘far hinrichten.

Harun ar-Rasid schuf das Amt qadi l-qudat und veranlasste seinen ersten

obersten Richter Abu Yusuf (gest. 798), den wohl berühmtesten Schüler Abu

Hanifas, dazu, das “Buch der Grundsteuer” zu verfassen.

Harun ar-Rasid setzte die Vererbung der Gouvernate ein und teilte das Reich

unter seinen beiden Söhnen al-Amin und al-Ma’mun auf, was eine Zersplitterung

des Kalifats zur Folge hatte.

3.2.6. Al-Amīn (193/809-198/813)

Al-Amin, Sohn des Harun ar-Rasid und einer Araberin, arabisch erzogen und

beraten von dem alten Wesir Fadl Ibn ar-Rabi, einem arabisierten Maula,

verursachte den dritten Bürgerkrieg dadurch, dass er seinen Halbbruder al-

Ma’mun 810 in der Kalifennachfolge an die zweite Stelle hinter seinen Sohn

verwies. Während der darauf folgenden Kämpfe gelang es Al-Ma’mun mit der

Unterstützung horasanischer Truppen, unter Tahir Ibn al-Hussain18 Bagdad zu

belagern, den Kalifen zu besiegen (er wurde ermordet) und das Reich im Jahre 813

wieder zu vereinigen.19

3.2.7. Al-Ma’mun (198/813-218/833)

Al-Ma’mun, Sohn des Harun ar-Rasid und einer Perserin, persisch erzogen und

beraten von dem nicht lange in den Islam konvertierten Horasanier Fadl Ibn Sahl,

18 Der große General Tahir Ibn al-Hussain (die Tahiriden) gehörte zu einer mächtigen, alteingesessenen iranischen Familie, die unter dem Kalifen al-Ma’mun eine begrenzte Autonomie in Horasan erhielt, die sie auf lange Zeit beibehielt. 19 vgl.: Gerhad Endreß, Der Islam, C.H: Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München1982, Zweite überarbeitete Auflage 1991, S. 198.

einem Schützling der Barmakiden,20 bemühte sich in seiner 20 jährigen

Regierungszeit darum, das Kalifat (er verstand den Kalifen als Imam) zur Führung der

Umma zu autorisieren, um sie so zu einigen.

Zu Beginn seiner Amtszeit erschien al-Ma’mun - wegen `alidischer Erhebungen

und Aufstände innerhalb der `Abbasidenfamilie - die irakische Hauptstadt als

Regierungssitz zu unsicher.

Erst ab August 819 residierte er in Bagdad, wo er kurz nach seiner Ankunft den

als unnachgiebig bekannten Anhänger der Mu‘tazila Ibn Abi Duwad zum qadi l-

qudat ernannte. 827, acht Jahre später, proklamierte al-Ma’mun die Doktrin der

Mu‘tazila von der Geschaffenheit des Korans zum Staatsdogma und richtete die

Mihna, eine Art Inquisition ein,21 deren Aufgabe darin bestand, von Richtern und

anderen Würdenträgern des Islams den Eid auf das Dogma zu verlangen, und

diejenigen abzusetzen, die ihn verweigerten. Die Opposition der Traditionarier

der ahl al-hadit gegen die rationalistische Doktrin der Mu‘tazila war stark. In

Bagdad kam es zu verschiedenen Gerichtssitzungen, in denen die Angeklagten

dazu aufgefordert wurden, der Mu ‘tazila zu folgen.

Nur wenige, unter ihnen der Theologe und Rechtsgelehrte Ahmad Ibn Hanbal

(164/780 - 241/855), um den sich der Widerstand der ahl al-hadit formiert hatte,

weigerten sich entschlossen, dies zu tun.

Wie seine Vorgänger, so musste auch al-Ma’mun gegen Aufstände innerhalb des

Reiches, vor allem der Harigitan in Horasan, der `Aliden im Jemen, der Kopten in

Ägypten, die sich gegen erhöhte Steuerlasten auflehnten, vorgehen. Einer Truppe

von Exilspaniern gelang es elf Jahre lang, den Hafen von Alexandria besetzt zu

halten, und es bedurfte der Intervention Abdallahs, des besten Generals (eines

Sohnes des schon erwähnten Tahir Ibn al-Hussain), dann des al-Mu‘tasim (des Bruder des

Kalifen) und des al-Ma’mun selbst, um alle Unruhen niederzuwerfen.

Der Hauptfeind, gegen den al-Ma’mun in den letzten Jahren seiner Regierung und

nach ihm al -Mu‘tasim zu kämpfen hatte, hieß Babak, der Hurrami genannt, weil

er der Hurramiya, einer neo-mazdakitischen Sekte, angehörte. Er führte die

Bauernaufstände von 816-837 gegen die arabischen Grundbesitzer im Berggebiet

um al-Badd, nicht weit von Zingan in Aserbaidschan an, die zu gefährlichen

20 Fadl Ibn Sahl wurde, weil er für begangene politische Irrtümer verantwortlich gemacht wurde, später von Offizieren der Leibgarde al-Ma’muns auf dem Weg nach Bagdad ermordet (vgl.: Fischers Weltgeschichte Band 14, Der Islam I, Claude Cahen, Fischer Bücherei GmbH Frankfurt am Main 1968, S. 91 ff.). 21 Die mihna wurde unter den beiden nachfolgenden Kalifen Ma’muns: al-Mu`tasim (833-842) und al-Watiq (842 - 847) fortgesetzt und 847 vom Kalifen al-Mutawakkil (reg. 847 - 861) aufgehoben.

Unruhen bis nach Kurdistan führten und mehrere Armeen des Kalifen

vernichteten.

Trotz der vielen ideologischen und militärischen Kämpfe blühte in der

Regierungszeit al-Ma’muns die Kultur und Wissenschaft auf.22 Er gründete in

Bagdad eine Akademie, das "bayt al-hikma" (Haus der Weisheit), die zugleich auch

eine Bibliothek war, und beschäftigte dort ein Team von Übersetzern, um

hellenistische Wissenschaftswerke der Mathematik, der Medizin und der

Philosophie ins Arabische zu übersetzen. Bis zur Zeit Ibn n-Nadims (gest. ca. 996)

war eine große Anzahl von Büchern der griechischen Philosophie und

Wissenschaft (Aristoteles, Hippokrates, Galen und Euklid) übersetzt worden, und viele

Muslime hatten, wie aus den siebenten Abschnitt seines Fihrist (Katalog)

ersichtlich ist, Originalwerke über ähnliche Themen verfasst.

Bait al-Hikma (Haus der Weisheit

22 Die Überlieferung berichtet von einem Traum al-Ma’muns, in dem Aristoteles von ihm fordert: “Übersetze meine Werke ins Arabische!” (die Übersetzung der arabischen Transkriptionen beginnt im 12. Jh.).

3.2.8. AL-Mu’tasim (218/833-842)

Al-Mu’tasim bildete in Bagdad seine Leibgarde aus türkischen Militärsklaven und

gründete im Jahre 836 die Garnisonsstadt Samarra als neue Residenz, was die

entstandene Entfremdung des Kalifats vom Volk deutlich macht.

Der General Afsin, ein iranisierter Fürst aus Turkistan, nahm nach langen

Kämpfen 837 den Führer der aserbaidschanischen Bauernaufstände Babak in

Badd gefangen, der ungefähr ein Jahr darauf 838 hingerichtet wurde. Seine

Sekte, oft nach der roten Farbe benannt, die sein Zeichen gewesen war, blieb

noch über zwei Jahrhunderte nach seinem Tod im ganzen Iran lebendig.

3.2.9. AL-Watiq (227/842-232/847)

Al-Watiq gilt als der letzte Vertreter einer ungeschwächten `abbasidischen

Staatsgewalt. Nach ihm entgleitet die Institution des Militärs und der Verwaltung

unter dem Druck des sozialen Wandels – unter anderem wurde durch die

Islamisierung der Bevölkerung eine Landflucht in die Städte ausgelöst -, der

Kontrolle des Kalifen. Provinzen des Großreiches lösten sich vom geschwächten

Kalifat ab, und es entstanden viele kleine, regionale arabische und iranische

Fürstentümer.

Das islamische Reich verlor so als politische Institution seine Macht. Was blieb,

war der islamische Kulturkreis.

3.2.10. Al-Mutawakkil (232/847 -247/861)

Ungefähr zwei Jahre nach seiner Machtergreifung beendete al-Mutawakkil 849

ofiiziell die Mihna.

Al-Mutawakkil war der erste Kalif, der von seiner Leibwache ermordet wurde, und

seine Nachfolger wurden zum Werkzeug der Machtpolitik ihrer türkischen

Generäle.

Mit dem Kalifat seines Nachfolgers Muntasir (reg. 247/861 -248/862) begann ein

Jahrzehnt türkischer Soldatenherrschaft. Die `abbasidische Staatsgewalt verfiel,

und die Provinzen lösten sich nach und nach vom Kalifat ab.

4. Literaturangeben Gerhard Endreß, “Der Islam”, C.H. Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München

1982, Zweite überarbeitete Auflage 1991;

Claude Cahen, “Der Islam I”, Fischers Weltgeschichte Band 14, Fischer Bücherei

GmbH Frankfurt am Main 1968;

W. Montgomery Watt, “Der Islam”, Verlag W.Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln

Mainz;

Josef van Ess, "Theologie und Gesellschaft im 2. und 3. Jahrhundert Hidschra",

Band I und II, Walter de Gruyter Berlin New York 1992;

Fuad Sezgin “Geschichte des arabischen Schrifttums (GAS)”, Band 1 FIQH, Die

vier orthodoxen Rechtsschulen;

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5. Bildhinweise

/www.romanodermatt.ch/F History (E)/Werke History (E)/15 Krone des Westens (E)/Arabien

(E)/Rechts.htm

www.google.de/imgres?imgurl=http://www.gabrieleweis.de/3-geschichtsbits/histo-surfing/2-

mittelalter1/2-6-araberreich/bilder/gerichtsszene

ogle.de/imgres?imgurl=http://thm-

a02.yimg.com/nimage/8e2588fad0ea2758&imgrefurl=http://en.domotica.net/Abd_al

Malik_ibn_Marwan&usg=__vby_seyGDPSp3SCN_NPDrdUFcBI=&h=160&w=115&sz=6&hl=de&sta

rt=0&sig2=S5wtHoQSS0NOl4DnJrgO-

http://totalwar.honga.net/images/medieval2/dlv6/buildings/southern_european/%23southern_e

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